Kapitel 7:
Ein schrilles Geräusch ertönte und erfüllte den ganzen Raum damit, Hilary drehte sich auf die andere Seite und kuschelte sich in die Bettdecke.
Kai jedoch setzte sich auf und schaltete sein Handy aus, bevor er die Decke zur Seite schlug, aufstand und das Licht an machte.
"Aufstehen! Training", kam es daraufhin von ihm. Es klang ganz süß, Kais Stimme war noch etwas rau, verschlafen….
"Ich will nicht", murrte die Brünette ganz leise und krabbelte unter die Decke, damit es wieder dunkler wurde.
"Danach habe ich nicht gefragt!", kam es streng von ihm und zog ihr die Decke weg. Er nahm die warme Decke mit und ging zum Fenster, öffnete dies und kurz darauf kam eine frische Brise ins Zimmer geweht.
"Kai, bitte~", jammerte die Brünette und nahm ihr Kissen als Decke, war nicht gerade bequem aber, besser als gar nichts.
Der Russe sah sie an.
"Nein, aufstehen! Ich lass es nicht zu, dass man mich belügt. Frau hin oder her". Er trat näher an sie, packte sie an ihrem Oberarm und zog sie mit einem Ruck hoch.
"Du bist so gemein", quengelte sie und versuchte ihre Augen aufzumachen. Doch war sie viel zu müde.
"So bin ich, und jetzt zieh dich um", forderte er und schob sie ins Bad. Verzweifelt sah sie ihn an, nahm sich ihre Schlabberklamotten und ging ins Bad.
Dort blieb sie aber nicht lange, denn es klopfte an der Tür. Was wohl hieß, dass es Zeit war rauszukommen. Seufzend band sie sich einen Zopf und ging aus dem Badezimmer.
"Du meinst das jetzt also wirklich ernst?!", murmelte sie und sah ihn an.
Er sah sie nur an und grinste fies.
"Du solltest mich kennen! Ich mache keine Scherze", säuselte er und öffnete die Tür.
"Ja, ja", murmelte die Brünette und ging ihm nach. Wie sehr sie die anderen beneidete. Wie gerne würde sie schlafen.
Als erstes was das Paar machte, war durch den Wald zu joggen. Was Hilary noch mehr missfiel, schließlich war es immer noch dunkel und kalt, feucht und viel zu früh.
Nach sehr langen 15 Minuten, so zumindest fand Hilary das, konnte die Brünette nicht mehr.
"Kai! Ich kann nicht mehr", keuchte sie und wurde dabei immer langsamer, ihre Seite tat schon weh.
"Tja, gewöhn dich daran, weil du ab heute bei jedem Training mitmachen wirst! Genug gefaulenzt".
"Ich faulenze nicht!", murrte sie leise.
"Ach nicht! Was machst du dann?", er sah zu ihr und wartete auf ihre Antwort.
"Ich entspanne mich nur, das Leben mit euch Jungs ist nicht so einfach", antwortete sie und grinste dabei breit.
Der Russe antwortete nicht darauf.
Sie liefen noch eine halbe Stunde weiter und machten dann eine kleine Pause, vor einem kleinen See, weil Hilary sich weigerte, einen Schritt weiter zu gehen.
Eigentlich hätte er sie da stehenlassen wollen, aber das war die Gelegenheit mit ihr noch etwas zu klären.
Die Brünette setzte sich auf dem Boden und keuchte schwer. Auch der Russe tat es ihr gleich, zwischen den beiden trat eine kurze Stille ein.
"Hilary, das gestern, was du meintest. Ich wollte nicht das du glaubst, dass ich nur auf Sex aus bin", fing Kai in einem ruhigen Ton an, dabei sah er aufs See.
"Hm?", das braunhaarige Mädchen sah zu ihm, wandte den Blick beschämt ab und hörte ihm zu. Es war ihr mehr als unangenehm, wie konnte sie sich trauen so etwas zu sagen. Zu ihm!
"Hil, hörst du mir zu?", der Russe sah sich die Braunhaarige an.
"Ähm ja, äh ich meine nein", murmelte sie leise als sie von ihm aus ihren Gedanken gerissen wurde. Er seufzte innerlich und winkelte sein linkes Bein an.
"Tut mir leid. Ich meine ich weiß, dass du nicht so ein Typ bist. Hoff ich zumindest", murmelte sie leise, zwar hatte sie ihm nicht ganz zugehört, doch das wichtigste hatte sie mitbekommen.
"Hn", das war das einzige was er von sich gab. Er war ein ehrlicher Mensch und da er es hasste angelogen zu werden, tat er es auch nicht.
Zwischen den beiden wurde es wieder still, die Braunhaarige streckte sich kurz und genoss die frische Morgenluft. Als sie ihre Arme wieder runter nahm und ihre Hände wieder auf den Boden zu stützen, berührte sie seine Hand. Seine Haut war gar nicht weich, ganz im Gegenteil, vom vielen Training war diese sogar rau.
Und irgendwo war es auch beruhigend zu wissen, dass an ihm doch nicht alles perfekt war, wie immer alle behaupten.
"Tut .. tut mit leid", murmelte sie leise und wurde rot. Sie konnte es sich nicht erklären, warum sie sich so verhielt. Immerhin hatte sie schon mit ihm geschlafen, da war so ne kleine Berührung nichts dagegen, aber wahrscheinlich lag es ja daran, dass sie sich immer neu in ihn verliebte, jeden Tag aufs neue und jeden Tag mehr.
Sie platzierte ihre Hand auf der Erde und vergrub ihre Finger leicht darin
.
"Müssen wir noch lange Trainieren?", fragte sie leise und sah kurz zu ihm.
"Ja!", antwortete er knapp und sah sie an. Daraufhin seufzte sie leise, warum hat sie überhaupt gefragt? Das war doch klar gewesen. Sie drehte mit ihrem Zeigefinger Kreise in die Erde, bis sie seine Hand auf ihrer spürte.
"Hör auf damit!", sagte der Russe knapp und sah immer noch zu ihr.
Wieder seufzte sie auf, sie würde sich ja entschuldigen, aber das hat sie schon innerhalb von fünf Minuten zweimal getan, ein drittes Mal würde ihn bestimmt auch stören.
Sie wandte ihren Blick auf ihre Beine indem Moment weiteten sich ihre Augen auf das Doppelte.
"Igggggiiitt ... machen ES weg! Mach ES weg!!", kreischte sie angewidert und fuchtelte hysterisch mit ihren Armen.
Kai sah zu ihrem Bein. "Das ist nur eine kleine Spinne!", antwortete er und nahm das, nach Hilarys Meinung, widerliche Ding, in seine Hand und schloss dieses ein. Kai stand auf und brachte das kleine Tier etwas weiter weg von Hilary beim nächsten Strauch ließ er das Tier wieder frei.
Auch sie stand auf und klopfte sich erstmal ausgiebig aus und suchte nach weiteren, nicht erwünschten Gästen.
"Ist das ekelig, das ist doch echt abartig …", sagte sie es zu sich selber.
"Ich glaub du hast alles weg geklopft, was da nicht sein sollte! Los wir machen jetzt weiter, mit unserem Training".
Hilary sah Kai verzweifelnd an "Bitte, noch etwas Pause machen. Ich kann nicht mehr weiter, ich hab schon jetzt Muskelkater, was soll morgen dann daraus werden?!"
"Tja, es war mein Fehler, dass du nicht schon vorher mit trainiert hast", antwortete dieser nur darauf und packte sie sanft am Handgelenk und zog sich mit einem leichten Druck hinter sich her.
Das Paar ging erst spät wieder in die Hütte zurück, aßen schnell Abendbort und verschwand dann ins Schlafzimmer.
Erschöpft ging die Brünette ins Schlafzimmer und holte sich frische Unterwäsche und ihren Pyjama. Während Kai mit einem Handtuch um die Hüfte, aus dem Badezimmer kam, ging Hilary rein und duschte ausgiebig. Auch sie kam dann aus dem Badezimmer und kramte als erstes ihre Handcreme raus und setzte sich auf ihre Betthälfte, neben ihren liegenden Ehemann.
Mit einem leisen Klack, öffnete sie die Tube und drückte die Creme raus, bevor sie dann ihre Hände gut einrieb. Kurz wandte sie ihren Blick zu Kai, der auf dem Bauch lag, ihr Blick ging von seinem Rücken zu seinen Händen. Sie zuckte mit den Achseln, er würde sie bestimmt nicht töten, wenn sie es machen würde. Sie nahm die Creme und schmierte ihm dieses auf die Hand und massierte ihm seine Hand und ließ ihre schmalen Finger zwischen seinen gleiten.
Er sah sie an "Das ist Weibercreme", meinte er und ließ nicht den Blick von ihr.
"Weiber? Seit wann redest du denn bitte so?", sie sah ihn erstaunt an.
"Seit wir verheiratet sind", antwortete er und schloss die Augen.
Sie schlug ihm leicht auf den Rücken.
"Das lass ich nicht zu Freundchen", grinste sie leicht, der Russe setzte sich auf und sah sie stumm an. Plötzlich kreischte Hilary auf, als Kai sich auf sie stürzte.
"A~ nein Kai, hör auuuff!", kicherte sie und versuchte seine Hände wegzudrücken. Der Russe dachte nicht daran, er wusste wie kitzlig sie war und das würde er jetzt schamlos ausnutzen.
"Kai, bitte!", lachte sie und merkte wie sie schwächer wurde, bis sie dann ganz aufgab, den Russen von sich zu drücken.
Tatsächlich hörte dieser dann kurz darauf auf und sah sie stumm an, auch sie erwiderte den Blick, automatisch gingen ihre Hände zu seinem Nacken und zogen ihn zu sich runter. Sie zögerte kurz aber überwand dann ihre Angst, dass er es nicht erwidern würde, und küsste ihn.