Auch Werwölfe haben Gefühle von LammL (Harry/Fenrir Greyback) ================================================================================ Kapitel 7: Beschützerinstinkt? ------------------------------ Der Geruch des Blutes breitete sich langsam im ganzen Zimmer aus und machte Fenrir fast wahnsinnig. Blut hatte schon immer eine berauschende Wirkung auf Werwölfe gehabt und Greyback konnte sich noch gut an so manches Blutbad erinnern, dass er angerichtet hatte. Nicht ohne Grund war er einer der meist gesuchten Werwölfe in Großbritannien. Durch einen weiteren Tropfen Blut, welcher von Harrys Kinn zu Boden tropfte, wurde er aus seinen Überlegungen gerissen. Harry hatte sich keinen Milimeter vom Fleck bewegt und hatte den Kopf gesenkt. „Komm her, Potter!“ Als dieser allerdings nicht reagierte, griff Fenrir Harry am Arm und zog ihn Richtung Bett. „Was ist passiert?“, fragte Fenrir wütend und musterte den auf dem Bett sitzenden Jungen abschätzend. „Ich wurde zusammengeschlagen, sieht man doch.“, antwortete Harry trotzig. Er sah keinen Grund, dem Werwolf Haar genau zu berichten, was passiert war. „Potter.“ Bedrohlich baute sich der Ältere vor ihm auf. „Wie kannst du da so ruhig bleiben? Bist du eine Memme oder ein Mann? Tz, und so was will gegen Voldemort kämpfen.“ „Nicht mehr.“, brachte Harry kleinlaut hervor. „Wie meinst du das?“ Fenrir fand das sehr interessant, man hörte ja nicht täglich, dass Harry Potter nicht mehr gegen Voldemort kämpfen wollte. „Ich habe mich mit Voldemort getroffen und mich ihm angeschlossen. Allerdings werde ich kein Todesser.“ „Aha.“ Seufzend griff der Werwolf nach den Salben und Verbänden, die Harry vor ein paar Tagen mitgebracht hatte. „Zieh deine Sachen aus, ich will mir mal deine Verletzungen ansehen.“ „Warum?“ Harry verstand nicht, warum den Wolf ihm helfen wollte. Hatte dieser ihn doch vor zwei Tagen noch beleidigt und runter gemacht. „Weil wir dann quitt sind, außerdem könntest du ein gutes Wort für mich bei Voldemort einlegen.“ Aufmerksam beobachtete er, wie Harry begann, sich langsam auszuziehen, zum Schluss saß er nur noch in Boxershorts da. „Was ist passiert? Warum bist du ... Sie hier?“ „Ich habe versagt und deshalb hat Voldemort mich verbannt.“ Konzentriert betrachtete er die vielen blauen Flecken und Schürfwunden. Das war mehr als nur einer, der dem Jungen das hier angetan hatte. Vorsichtig und darauf bedacht den Jüngeren nicht mit den Krallen zu verletzen, verteilte er die Salbe auf den Wunden und verband diese schließlich. „Helfen Sie mir nur, damit ich Ihnen helfe wieder in Voldemorts Reihen zu kommen?“, fragte Harry erschöpft, die Verletzungen waren wohl doch etwas schlimmer, als er gedacht hatte. „Schlaf jetzt!“ Harrys Frage ignorierend verließ er das Zimmer und ging etwas frische Luft schnappen. Die Nacht was angenehm warm und von weitem konnte man ein paar Vögel hören, die vergnügt zwitscherten. Er hatte schon lange nicht mehr so eine friedliche Nacht erlebt. Normalerweise war er abends unterwegs und mordete im Auftrag Voldemorts, doch das war ja jetzt vorbei. Moment, was dachte er da? Er war doch kein Kuschelwolf, so wie Remus Lupin, der einfach so sein Leben lebte. Nein, er war eine Bestie, die es liebte andere zu quälen und zu töten. (Ja, ja, rede dir das nur ein. Im Grunde deines Herzens bist du ein kleiner Kuschelwolf ^^) Knurrend ging er wieder rein, mal sehen, was der Bengel machte. Seufzend ging er etwas näher ans Bett heran. Wie naiv der Junge doch war, schlief einfach ein, ohne daran zu denken, dass er dadurch ein leichtes Opfer wurde. Allerdings hatte Fenrir im Moment nicht vor, den Jungen zu verletzen oder gar zu töten. Da wäre das Verarzten ja sinnlos gewesen. Vorsichtig deckte er den Jüngeren zu und setzte sich auf den Boden. Dieser Bengel machte ihn wahnsinnig! Aus ihm wurde er einfach nicht schlau. Erst half er ihm, dann fesselte er ihn ans Bett, dann fing er auch noch an, vor ihm zu weinen und zum Schluss kam er blutüberströmt zu ihm. Die kleine Blutlache an der Tür erweckte seine Aufmerksamkeit. Schnell stand er auf und kniete sich vor ihr hin. Er konnte immer noch nicht glauben, dass das Blut wirklich von Potter stammte. Prüfend zog er den Finger durch die rote Flüssigkeit und beobachtete wie sie langsam von diesem tropfte. Ohne weiter darüber nachzudenken, leckte er den süßen Lebenssaft des Jungen von seinem Finger. Das Blut schmeckte süßer als irgendein anderes, das er je zuvor gekostet hatte, es machte geradezu süchtig. Kopfschüttelnd ging er wieder zu Harry. Jetzt bemerkte Fenrir die Nachteile des Wolfsseins. Der Junge weckte seinen Beschützerinstinkt, etwas, was bis jetzt noch nie jemand bei Fenrir geschafft hatte. Wiederholt seufzend, wobei ihm auffiel, dass er das oft im Zusammenhang mit dem Jungen tat, legte er sich neben Harry auf das Bett und döste etwas. Allerdings beruhigte ihn das gleichmäßige Atmen neben ihm so sehr, dass er schon nach kurzer Zeit einschlief. Allerdings weckte ihn zwei Stunde später eine ihm wohl bekannte Stimme. „Hi Snape. Hast du eine Therapie gemacht oder warum traust du dich so nah an einen Werwolf ran.“ „Halt die Klappe, Greyback. Was hast du mit Harry gemacht?“ Severus war stink sauer. Seit Stunden suchte er jetzt schon nach dem Jungen. Und wo musste er ihn finden? Bei Fenrir Greyback.“ „Ich hab gar nichts gemacht. Er kam schon so an. Ich an deiner Stelle würde mal die Gryffindors fragen.“ Vorsichtig, um den Jungen nicht zu wecken, stand er auf und stellte sich vor Severus. „Verflucht, Dumbledore hat wohl mehr Kontrolle über die Schule als ich dachte.“ Wütend schlug Severus mit der Faust gegen die Wand, welche durch die Erschütterung leicht zu bröckeln anfing. „Nicht so laut, Giftmischer, der Junge wacht sonst auf.“ Überrascht sah Snape auf. Was war den mit dem Werwolf los? „Sorgst du dich etwa um ihn?“, fragte Severus interessiert. „Tz.“ „Und überhaupt, was machst du hier? Du wurdest doch verbannt. Ich dachte du bist längst über alle Berge oder tot.“ „Ich wäre auch tot wenn Potter mir nicht geholfen hätte. Allerdings fand ich die Aktion mit dem Anketten etwas rabiat.“ Grinsend setzte sich Fenrir auf die Bettkante. „Er scheint dir zu vertrauen, warum auch immer. Na ja, hier ist er hundert pro sicherer als in Hogwarts.“ „Wie meinst du das?“, fragte Fenrir skeptisch. „Könntest du etwas auf ihn aufpassen? Ich werde mit Voldemort reden und ihn bitten, dass ihr, ja, ihr beide, dass ihr nach Riddle Manor kommen könnt.“ Noch einmal einen flüchtigen Blick auf den friedlich schlafenden Harry werfend, verließ Severus das Haus. Fenrir wirkte auf ihn nicht so, als würde er Harry etwas antun. Eine Tatsache die ihn schmunzeln ließ. Harry hatte anscheinend Greybacks Beschützerinstinkt geweckt, ein Weltwunder, wenn es nach Severus ging. Schließlich kannte er den Wolf schon seit Jahren und so ein Verhalten hatte er noch nie gezeigt. Aber wie sagt man so schön? Es gibt immer ein erstes Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)