Nur die Sterne wissen es... von abgemeldet (Sasuke x Naruto / Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 26: I want to be alone, why dont you understand it? ----------------------------------------------------------- Deine Trauer habe ich zu lang gespürt. Und Dein kalter Starrsinn lässt mich nicht zu dir. Deine Zweifel töten Deine Phantasie. Wo ist Deine Neugier? Was lässt du geschehen? Es könnt' ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf. Deine Augen schauen nur noch müde und leer. Fremd für dich die Hoffnung. Fern für dich ein Freund. Deine Seele findet keine Worte mehr. Niemand der dir raus hilft. Du musst selber gehen. *~*~*~ Kapitel 24: I want to be alone, why dont you understand it? „Sasuke warte mal!“, rief der Grauhaarige dem Uchiha hinter her. Überrascht merkte er, wie dieser anhielt und auf ihn zu warten schien. Zwar hörte er von Weitem noch das laute Murren und Grummeln des Schwarzhaarigen, doch das störte ihn herzlichst wenig. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, auch wenn man dies unter seiner Maske nur schwer deuten konnte. Sachte legte er seine Hand auf Sasukes Schulter und blieb ebenfalls stehen. „Willst du gleich zurück ins Krankenhaus oder wollen wir noch bei Sakura und Hiroshi vorbei sehen?“ Kakashi bemerkte erst ein zaghaftes Nicken, aber dann ein bestimmendes Kopfschütteln. Sasuke wollte sofort zu Naruto, sich an dessen Bett setzen und ihm einfach beim Atmen zuhören. Ihm irgendwelche Dinge erzählen und sich tausendmal Entschuldigen, dass er so ein riesengroßer Schwächling war. Seufzend folgte er dem Grauhaarigen, welcher schon einige Schritte voraus gegangen war. Ihr Weg war von dem lauten Tuscheln der Leute untermalt. Immer wieder fiel der Name von Naruto oder von Sasuke. Das, was ihnen wiederfahren war, war noch Gesprächsthema Nummer eins im Dorf. Ein leises Knurren verließ Sasukes Lippen, was keiner außer seinem Mitläufer bemerkte. Wie sehr wünschte er es sich doch jetzt, etwas sehen zu können, jede der einzelnen Fratzen. Aber eigentlich nicht, er konnte es sich auch so vorstellen. Erneut liefen beide an einer tuschelnden Gruppe vorbei und Sasuke bekam einige Wortfetzen mit wie „Verdient hat er es ja…“ „Warum ist er nicht gleich draufgegangen?“ und weitere solche Bemerkungen. Leise knirschte er mit den Zähnen und ballte seine Hand zu einer Faust. Wie gerne würde er jetzt jeden einzeln ins Gesicht schlagen! Plötzlich spürte er die Hand des Älteren auf der Schulter, die ihn bestimmend nach unten drückte. Ein Zeichen, dass der Uchiha ruhig bleiben sollte. „Sie sind nichts weiter als dumme Leute…“, flüsterte Kakashi Sasuke ins Ohr und setzte seinen Weg weiter fort. Bald darauf erreichten beide das Krankenhaus und der Grauhaarige setzte den anderen vor der Tür zu Narutos Krankenzimmer ab. Der Uchiha nickte dankend, ein Wort in seine Richtung ließ sein Stolz nicht zu. Zögernd drückte er die Türklinke runter und betrat das Zimmer. Den Raum, in dem er schon mehrere Stunden verbracht hatte. Langsam schritt er auf seinen Stuhl zu, der nie weiter als fünf Zentimeter von Narutos Kopfende entfernt stand. Seufzend ergriff er die Lehne und setzte sich drauf. Er tastete auf dem Bett nach der Hand seines Geliebten und fand sie. Sachte umschloss er sie mit seiner Hand und führte sie an seine Lippen. Wie immer war die Hand des Blonden so unnatürlich kalt und schwer in seiner eigenen. Müde… Der Schwarzhaarige fühlte sich einfach nur so unendlich müde. Erschöpft, ausgebrannt, kaputt. „Naruto…“, hauchte er erneut den Namen. Dieses Wort hatte er in den letzten Tagen bestimmt schon mehr als hundert Mal ausgesprochen, aber ihm wurde dieser eine Name nie zu viel. Wenn er wollte könnte er ihn ununterbrochen vor sich hermurmeln. „Mach doch deine Augen wieder auf…“ „Sag doch etwas…“ „Wach wieder auf…“ „Mir fehlt deine Stimme… dein Lachen…“ Solche und ähnliche Sätze sprach er leise vor sich hin, auch wenn er nie eine Antwort erhielt. Leicht lehnte er seine Stirn gegen die Hand des Uzumaki und seufzte laut auf. Er war doch so ein Vollidiot. Ein kurzes Schmunzeln huschte ihm über die Lippen. In seinem Hinterkopf hörte er laut und deutlich die Stimme des Blondhaarigen, welcher beleidigt ein lautes „Teme!“ von sich gab. Wie sehr sehnte er sich nach der Stimme von dem Uzumaki? Nach dessen Lippen? Und vor allem nach dessen Körper. Erst war Naruto drei Monate lang nicht da, dann waren sie beide eine Woche lang durch Kabuto getrennt und jetzt lag Naruto schon seit fast 2 Wochen hier im Krankenhaus und wollte anscheinend nicht mehr aufwachen. Die beiden hatten noch gar keine richtige Zeit gehabt ihre frische Liebe auszuleben. Außerdem wollte Sasuke wenigstens einmal Seme sein! Dies hatte er sich seit ihrem letzten Mal zum Ziel gesetzt. Aber irgendwie hatte er immer wieder bei diesem Gedanken ein komisches Stechen im Hinterkopf. Aber erst seit dem beide von dieser qualvollen Woche zurück gekommen waren. Eigentlich hatte er nichts dagegen Uke zu sein. Im Gegenteil: Bei ihrem ersten Mal hatte er sich so ausgefüllt gefühlt, dass er vor Glück hätte platzen können. Ein leichter Rosaschimmer legte sich auf seine Wangen, als er an diese Nacht zurückdachte. Wenn er so daran dachte, dann war es ihm schon ein wenig peinlich, dass er vor dem Blondhaarigen so unbeherrscht war. Aber ein wenig war er auch pikiert, dass der Uzumaki so viel Macht über ihn hatte. Sasuke war eher ein Mensch der die Kontrolle über alles behalten wollte. Leise seufzte er auf. Als aller erstes wollte er, dass Naruto wieder vollkommen auf die Beine kam. Er konnte ja nicht ahnen, was auf ihn zukommen würde… ~*~*~ „Eh Bengel! Willst du nicht langsam mal wieder aufwachen!?“, grölte eine tiefe, dunkle Stimme. Der Besitzer dieser schabte mit seinen Krallen an den Gitterstäben seines Verlieses. Seine feuerroten Augen waren auf den zusammengekauerten, zitternden und weinenden Körper seines Wirtes gerichtet. „Wie erbärmlich! Heulst schon zwei Wochen hier herum!“, knurrte Kyuubi wieder und knallte erneut seine Krallen gegen das Gitter. Ein metallisches Geräusch hallte durch das Innere des blonden Shinobi. Woher das Fuchsungeheuer wusste, wie viele Tage oder Wochen schon vergangen waren, konnte der Blonde nicht nachvollziehen. Es herrschte Stille im Raum, nur ab und an war ein leises Wimmern oder Schluchzen zu hören, genauso wie das Rauschen von Wasser. Eine kleine Welle streifte die Füße des Jungen, welcher sich keinen Millimeter fortbewegte. Wasser schwemmte über seine Zehen und schwappte seine Schenkel hoch. Naruto zuckte leicht, als er erneut das metallische Klirren vernahm, was die Klauen des Biju immer verursachten, wenn sie die Gitterstäbe streiften. „Was verstehst du schon davon…“, hauchte er leise, sodass es keiner verstand. Was verstand dieser Dämon schon von seinem Leiden? Von seinem Schmerz? Nichts… Absolut nichts! Sein Kopf hatte er auf seine Knie gebettet. Seine blauen Augen sahen müde und starr auf einen Punkt vor sich. Seine Schultern bebten bei jedem Schluchzen, aber keine einzige Träne mehr fand einen Weg über seine Wangen. Er hatte schon alle vergossen. Naruto fühlte sich leer, einfach nur missverstanden und verlassen. Er war müde. Am liebsten würde er sich ewig hier her zurück ziehen, nur um nicht wieder die Augen der anderen Menschen sehen zu müssen. Er wollte allein sein… Aber von der anderen Seite aus betrachtet wieder nicht. Es gab nur einen einzigen Grund, warum der Blonde sich bei Kyuubi im Verlies verschanzt hatte. Er wollte nicht vollkommen alleine in dieser Dunkelheit sein. Die Finsternis, die sein Inneres widerspiegelte. Wie sehr sehnte er sich eigentlich nach jemanden, der ihn verstand? Mit dem er reden konnte? Dem er sein Inneres offenbaren konnte? Es gab da Menschen, aber sich ihnen zu offenbaren war nicht mehr möglich. Einmal hatte er da Iruka Umino gehabt. Ihm konnte er alles anvertrauen. Er hatte ihn geliebt, als wäre er sein eigener Vater gewesen – wie er sich manchmal auch so benommen hatte. Dann wäre da noch Jiraya gewesen, sein Patenonkel. Nun ja die beiden hatten mehr gestritten und geschrieen, als dass sie eine verständnisvolle Konversation hielten. Aber beide hatten sich verstanden – auf eine verrückte Art und Weise. Und der dritte im Bunde war Sasuke. Dem er alles anvertraute, mit dem er sich gerne stritt, der ihn so sehr verletzt hatte und den er liebte. Naruto wusste einfach nicht, wie er dem anderen noch gegenüber treten sollte. Die eine Hälfte in ihm sagte, dass er ihn liebte, dass er ihm verzeihen sollte. Aber die andere schrie ihn regelrecht an, dass das unverzeihlich war, was Sasuke mit ihm gemacht hatte. Erneut schluchzte er auf und vergrub seinen Kopf tiefer in seine Knie. „Ich weiß nicht weiter…“, nuschelte er leise und kniff seine Augen fest zusammen. Er stand im Zwiespalt. Er vertraute Sasuke, das stand nicht in Frage. Sicherlich gab es auch niemanden der es außer ihm schaffte hinter sein falsches Lächeln zu blicken. Aber was wäre, wenn der andere wieder so über ihn her fiel? Wenn er ihn wieder so sehr verletzte? Eine Hand krallte sich in sein Oberteil an der Stelle wo sein Herz war. Die Wunden waren zwar verheilt – bis auf eine große Narbe auf seiner Brust und einer auf dem Rücken – aber die Erinnerung an die Schmerzen war geblieben. „Ach Bengel!“, höhnte ihn wieder die Stimme des Fuchsungeheuers, welcher laut hinter den Gitterstäben ausschnaubte und diesen erneut mit seinen Krallen attackierte, an. „Wie wäre es, wenn du aufwachst und diesem Uchiha Wicht einfach verzeihst!? Ihr liebt…“ Dieses Wort spie der Fuchs mit Abscheu aus, dass es manch anderem eiskalt über den Rücken laufen würde. „…euch doch soooo sehr. Ich bin mir sicher, dass er seine Gründe hatte, warum er dich so sehr verletzt hat. Außerdem steht dir dieses Trübsal blasen nicht!“, meinte der Biju wieder, bevor ein erneutes Schnauben die blonden Haare durch einander wirbelte. Verzeihen… Das klang zwar leicht gesagt, war es aber nicht. Kyuubi müsste doch selber wissen, wie das mit dem Verzeihen war. Schließlich hasste den Biju ein ganzes Dorf und konnte ihm nach 17 Jahren immer noch nicht verzeihen. Nun ja es war etwas unmenschliches, was der Dämon angerichtet hatte – bei Sasuke war dies nicht der Fall. Aber der Biju hatte Recht. Wie viele Leute warteten darauf, dass der Uzumaki wieder seine Augen öffnete? Zitternd stand der Blonde auf und stützte sich kurz an der Wand ab, vor der er die ganze Zeit zusammengekauert gesessen hatte. Seine Glieder fühlten sich schwer an, was daran lag, dass er lange Zeit in fast derselben Position gesessen hatte. „Du machst diese Szene nur, um mich los zu werden, oder?“, fragte er ruhig. „Du bist nur nervig! Ich will einfach mal wieder meine Ruhe haben!“, grölte die Stimme des gefährlichsten Dämonen hinter seinen Gitterstäben. Eine kleine Windböe riss den Uzumaki fast von seinen Füßen, aber er schaffte es noch sich an der Wand abzustützen. Auf seinen Lippen bildete sich ein verzweifeltes Lächeln. So als hätte er alle Hoffnung aufgegeben. Aber dem war nicht so. Schließlich war er dafür bekannt, dass er nicht aufgab. Und die wollte er jetzt auch nicht! Träge richtete er sich wieder zu seiner vollen Größe auf. Außerdem war die Idee, dass der Dämon ihm aufmuntern oder trösten wollte mehr als verrückt. Der Gedanke daran, dass Kyuubi eine sensible Seite zeigen würde war auch ziemlich skurril. Kurz schüttelte er seinen Kopf und setzte eine feste Miene auf. Wen würde er wohl als erstes wieder sehen? Sakura? Kakashi? Tsunade? Oder Sasuke? Er hoffte sehr, dass es nicht der Letztere war. Naruto hatte noch keine Ahnung wie er dem Schwarzhaarigen gegenübertreten sollte, aber weiter hier sitzen konnte er auch nicht. Vielleicht sollte er spontan handeln? So wie sein Bauchgefühl es ihm immer sagte? Das einzige was er nicht wollte war Sasuke zu verletzen. Vielleicht sollte er seine Gefühle schlucken, wie er es immer gemacht hatte? So wie: Gute Miene zum bösen Spiel? Aber würde der Uchiha es nicht gleich durchschauen? So viele Fragen, aber keine Antworten drauf. „Bengel! Verpiss dich endlich, damit ich wieder meine Ruhe habe!“, knurrte das Monster hinter seinen Stäben und knallte ein erneutes Mal mit seinen Klauen gegen diese. Sein Wirt winkte nur kurz ab, ehe er sich in einem grellen, weißen Licht auflöste. ~*~*~ Einige Zeit verstrich und Sasuke war drauf und dran gewesen auf dem Stuhl einzuschlafen, als ein unruhiges Zucken von Narutos Hand seine Aufmerksamkeit verlangte. Verwirrt strich der Uchiha über die eiskalte Haut. Erneut zuckte die Hand auf. Ein gehauchtes „Naruto…“ verließ seine Lippen, ehe die Information, dass sich die Hand eben bewegt hatte, zu ihm durch drang. Hastig richtete er sich auf und beugte sich über den anderen. Ein schmerzvolles Stöhnen war von dem Blondhaarigen zu hören. Sasuke wusste nicht, ob er nun vor Freude lächeln oder weinen sollte – obwohl letzteres eher weniger der Fall wäre. Hektisch tastete er über den Arm des Uzumaki, streifte kurz dessen Schulter, ehe er die Hand auf der kühlen Wange ruhen ließ. „Naruto…“ Erneut flüsterte er diesen Namen, aus Angst den anderen zu verschrecken oder dergleichen. Jetzt spürte er ein Zucken unter seinen Fingerspitzen. Naruto spürte eine fremde Hand an seiner Wange. Nein… die Hand war nicht fremd, auch nicht deren Wärme. In der letzten Zeit hatte er öfters diese Wärme auf seinem Körper gespürt. Jemand rief seinen Namen. Seine Sinne waren wie betäubt, weswegen er die dunkle, raue Stimme nicht gleich jemandem zuordnen konnte. Flatternd öffnete er seine Augen. Eine grelle, weiße Zimmerdecke begrüßte ihn, weswegen er seine Augen wieder zu kniff. Erneut wurde ihm sein Name zu gerufen. Auch jetzt bemerkte der Blonde, dass er an einem Atemgerät angeschaltet war. Erschrocken zog er die Luft von diesem Gerät ein und hustete darauf hin laut auf. Es dauerte nicht lange, da tasteten sich einige zittrige Finger über sein Gesicht. War der jenige neben ihm blind oder warum musste er erst nach dem Atemgerät suchen? Erneut wagte Naruto den Versuch seine Augen zu öffnen und blinzelte einige Male, ehe er sich an das Licht gewöhnt hatte. Wieder hörte er seinen Namen und ein Schatten schob sich vor sein Blickfeld. Schwarzes Haar, markante Gesichtszüge. Die Augen konnte er nicht erkennen, da diese durch einen Verband verdeckt waren. Deswegen musste derjenige also sein Gesicht abtasten, um nach dem Gerät zu suchen. Ehe der Uzumaki realisierte, wer da wirklich vor ihm war, hauchte er nur einen Namen: „Sasuke…“ Sasuke nickte leicht auf die Aussage des Blonden und seufzte erleichtert auf. Dieser Spuk war endlich vorbei. Wie sehr hatte er sich mit dem Gedanken gequält, dass der andere vielleicht nie mehr aufwachen würde? Viel zu sehr… Ein Glücksgefühl fuhr ihm durch alle Nervenbahnen. Er war wirklich froh. So froh, dass der andere noch lebte, dass er wieder aufgewacht war. Sachte legte er wieder seine Hand auf die Wange seines Geliebten. „Kami sei Dank, dir geht es gut…“, hauchte er leise und beugte sich zu dem anderen herunter, um diesem einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Aber was kam, dass hätte er nicht erwartet. Er spürte zwei Hände auf seiner Brust. Einen Ruck, der ihm durch seinen Körper fuhr. Und einen unsanften Aufprall. Krachend fiel der Stuhl neben dem Bett - wo Sasuke noch versucht war sich an diesem fest zuhalten – um. Etwas verpeilt saß er auf dem Boden und versuchte, blind wie er war, „Blickkontakt“ mit dem anderen zu halten. Aber er starrte gänzlich in die falsche Richtung. Mit einem Ruck hatte er sich aufgesetzt. Naruto drückte sich zitternd seine Hände an seine Brust und schaute auf den anderen herunter. Vielleicht hatte er überreagiert? Sasuke wollte ihn nur küssen, so wie es unter verliebten Paaren halt üblich war. Schließlich waren sie erneut für eine längere Zeit getrennt gewesen. Aber als er den anderen so nah an sich gespürt hatte, kroch ihm regelrecht die Panik den Rücken herauf. Sein Kopf schrie nur noch: „Geh weg!“ Der zweite Gedanke war die Frage, ob Sasuke blind war. Der dritte Gedanke widmete sich dem linken Arm des Uchiha. Leicht zitternd zog er seine Beine an sich. Hatte er den Schwarzhaarigen jetzt verletzt? War sein Verhalten falsch gewesen? Erschrocken zuckte er zusammen, als er ein leises Stöhnen vom Boden aus hörte. Kurz darauf kam ihm wieder der andere in sein Blickfeld und erneut kroch die Panik über seinen Rücken. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Sein Körper bebte unkontrolliert. „Geh weg… Lass mich in Frieden…“, hauchte er leise, in der Hoffnung, dass es der andere verstanden hatte. Sasuke hielt in seiner Bewegung inne. Hatte er sich eben verhört gehabt. „Was ist los?“, hakte er sofort nach, aber erhielt erneut - dafür in heißer und kurz vor Tränen stehender, erstickter Stimme - dieselbe Antwort. „Geh weg…“ Diese Worte waren wie ein Schlag mitten in sein Gesicht. Sasuke verstand nicht, warum der andere ihn wegschickte. Schämte sich Naruto vielleicht für irgendetwas? Aber für was denn? Was beiden passiert war, dafür konnte keiner der beiden etwas. Außerdem wusste der Uchiha von den Vergewaltigungen, auch wenn der Blonde diese in seinen Erzählungen nie erwähnt hatte. Vielleicht war dies der Grund. Er rang kurz mit sich, ob er Naruto diese Information verraten sollte. Aber war es sonderlich gut, wenn man nach dem Aufwachen sofort mit den qualvollen Ereignissen konfrontiert wurde? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe. „Naruto…“, flüsterte er leise und wollte wieder nach dem anderen greifen, aber dieser wich so gut es ging aus. Sasuke beließ es dabei und stellte sich wieder in seiner vollen Größe auf. „Ich weiß von allem Bescheid, auch von den Foltermethoden, die du mir verschwiegen hast…“ Nichts wusste er! Leicht verzweifelt schüttelte der Blonde seinen Kopf und eine kleine Träne löste sich. Wenn Sasuke von allem wusste, dann würde er ihn sicherlich anders behandeln. Sicherlich würde er ihn nicht einmal mehr ansehen geschweige denn berühren wollen. Erneut bebten seine Schultern und eine weitere Träne perlte von seinem Kinn ab. Er unterdrückte ein Schluchzen und versuchte genug Halt und Standhaftigkeit in seine Stimme zu bekommen, wie es ihm möglich war. „Nichts weißt du!“, sagte er leise und wunderte sich sehr, wie ruhig seine Stimme doch war. „Sonst würdest du mich anders behandeln.“ „Von woher glaubst du, dies beurteilen zu können?“ Auch Sasuke seine Stimme war ruhig und beherrscht. Jetzt in einem regelrechten Gefühlschaos auszubrechen, hätte sicherlich die ganze Situation nur noch verschlimmert. Er seufzte leise. Lag es wirklich daran, dass der Blonde Angst hatte, dass der Uchiha ihn eventuell hassen könnte, oder ihn verabscheute, nur weil er mit anderen Männern schlafen musste? Na gut, er war wütend, aber gewiss nicht auf den Blondhaarigen. Sondern auf sich selber, weil er gottverdammt nicht stark genug war, dieses zierliche und gebrechliche Geschöpf zu beschützen. Uchiha hin oder her, er war sicherlich kein wirklicher Erbe dieses Clanes. Auch wenn er die Augen – das Sharingan – besaß, so fehlte es ihm anscheinend an Stärke das zu beschützen, was er liebte. Und dies war nicht viel außer Naruto und Hiroshi. Außerdem, was brachte ihm das Sharingan jetzt noch? Er war blind, egal wie oft Tsunade ihm versicherte, dass sich seine Augen bald erholt hätten. Er war gottverdammt blind! Was war er doch für ein großer Uchiha! Ein Nichts war er! Er hatte nichts mehr, was seinem Namen noch alle Ehre erweisen konnte. Aber er konnte sich nicht in Selbstmitleid ertränken, schließlich hatte es seinen blonden Geliebten weit aus schlimmer erwischt. „Wenn du denkst, dass ich dich verabscheue, hasse oder dich ekelig finde, dann liegst du falsch…“, meinte er ruhig und senkte seinen Kopf kurz, um sich noch einmal zu sammeln. „Schließlich war es nicht deine Schuld dass-“ „Rede ich undeutlich? Du sollst dich verpissen!“, motzte der Uzumaki laut los. Er wunderte sich gerade, wie gefasst er reden konnte, obwohl schon mehrere Tränen seine Wangen gestreichelt hatten. Aber warum? Verstand Sasuke es nicht oder wollte er es nicht verstehen? Naruto konnte und wollte ihn hier nicht sehen. War dies zu undeutlich oder zu viel verlangt? Sollte er es dem anderen vielleicht noch deutlicher machen? Der Blonde zuckte zusammen, als sich sein Gegenüber zu ihm runter beugte. Ein tonloses „Warum?“ formten die rosigen Lippen des Schwarzhaarigen. Panisch griff er mit seiner Hand über sein Bett und versuchte irgendwas zwischen die Finger zu bekommen. Sein Blick war ruhelos und irrte ohne Ziel durch sein Zimmer. Plötzlich entdeckte er nahe bei sich ein Glitzern. Ehe sein Verstand erfasst hatte, nach was er eben griff, flog dieses Etwas auf den Uchiha zu. Klirrend zersprang das Glas in einige Splitter, als es auf den Boden aufprallte. Wasser verteilte sich über diesen. Sasuke blieb starr in seiner Position. Das Wasserglas hatte seine linke Schläfe gestreift. Er zuckte schmerzlich zusammen, als einige Splitter sich in seine Fußgelenke schnitten. War er im falschen Film? Innerlich aufgewühlt – was er aber niemals äußerlich zeigen würde – richtete er sich wieder auf. Seine rechte Hand zitterte. Was war nur mit dem blonden Chaoten los? Er verstand ihn nicht. Was wäre gewesen, wenn Naruto ein Kunai zur Hand gehabt hätte? Hätte er dann auch keine Scheu gehabt, es zu werfen? Was hatte er gemacht, dass der andere ihn so hasste? Was war das Problem von seinem Blondhaarigen? Warum sprach er nicht mit ihm darüber? „Ich verstehe dich nicht. Was habe ich dir denn angetan, dass du mich so… so hasst?“, hauchte er die Frage und senkte wieder seinen Kopf. Seine Ponyhaare fielen ihm ins Gesicht, dass man seine Mimik nicht ablesen konnte. „Ich…“, begann Naruto und versuchte den immer größer werdenden Kloß herunter zu schlucken. „Ich…“ Erneut scheiterte er. Zitternd biss er sich auf seine Unterlippe und suchte nach geeigneten Wörtern. Was sollte er dem anderen sagen? Die Wahrheit? Sollte er ihm eiskalt sagen: „Hey, ist doch nicht so schlimm. Mir geht es gut, bis auf die Tatsache, dass du mich vergewaltigt hast.“ Das klang zu sehr abgedroschen. Plötzlich fiel ihm der Satz von dem Fuchsungeheuer wieder ein: „Ich bin mir sicher dass er seine Gründe hatte, warum er dich so sehr verletzt hat.“ Naruto schüttelte leicht den Kopf. Welche Gründe hatte man bitteschön um jemanden zu vergewaltigen? Keine… Er wusste einfach nicht mehr weiter. Verzeih ihm… dieser Satz klang so leicht, aber die Tatsache, ihn umzusetzen war schwieriger als gesagt. Er konnte es einfach nicht. Nicht jetzt… Vielleicht später, aber vielleicht auch nie. „Bitte geh…“, hauchte er nur noch leise und verzweifelt, ehe ihm ein lautes Schluchzen über seine Lippen kam. Sasuke zuckte merklich zusammen, als er das Schluchzen hörte und biss sich auf seine Unterlippe. „Ich werde eine Schwester und Tsunade holen.“, sagte er kalt, kälter als wie beabsichtigt. Seit längerem hatte er nicht mehr so mit dem Uzumaki geredet. Hatte sich nicht so unnahbar ihm gegenüber verhalten. Er wandte sich um und tastete sich zur Tür. Im Rahmen dieser blieb er mit dem Rücken zu dem Blonden stehen. „Es tut mir wirklich leid… verzeih mir.“, flüsterte er nur noch leise und schloss die Tür hinter sich. Zurücklassend einen weinenden Naruto, der sich verzweifelt die Tränen versuchte von den Wangen zu wischen. Verzeih mir… dies war leichter gesagt als getan… ~to be continued~ Es könnt ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf. Deine Zweifel töten Deine Phantasie. Wo ist Deine Neugier? Was lässt du geschehen? Ah… Ah… Es könnt ein Anfang sein, wenn du dich traust. Es könnte Liebe sein, doch du wachst niemals auf… © Songtext "Es könnt ein Anfang sein" by Rosenstolz Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)