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Heart Over Mind

von

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Kapitel 4b

°Mittags°

„Hast du die Schokolade versteckt, Chrys?“ –„Nein. Vielleicht ist sie aufgebraucht. Iss Brot.“ –„Bla, bla, bla. Brot. Wie blöd. Ich kann mich kaum rühren und muss noch zum Einkaufen stratzen.“ –„Yes!“ –„Sei du mal still. Du gehst wie’n alter Mann.“ –„Noch besser war, als du die Schlüssel für die Handschellen unters Bett geworfen hast, Forte. Mir tut der Bauch jetzt noch vom Lachen weh.“ –„Das hab’ ich jetzt überhört. Was soll ich noch mitbringen?“ –„Nein, ich brauch’ nichts. Spülmittel, vielleicht.“ –„Nicht irgendwas super Ungewöhnliches? Soll ich noch zur Apotheke fahren?“ –„Ich brauch’ nichts. Ehrlich. Ich fühle mich vollkommen gesund.“ –„Ein bisschen was brauchen wir schon.“ –„Ach so, das meinst du. Ohne zu sein wäre echt ärgerlich.“ –„Vor allem, wenn du jetzt so aktiv bist.“ –„Dieses Buch verändert vieles.“ –„Wenn’s dafür sorgt, dass du so abgehst, hättest du schon früher damit anfangen sollen. Ich fahr’ jetzt los. Fang du schon mal zu schreiben an. Bis gleich.“ –„Bist später.“
 

~~ Als ich aufwachte, drehte sich alles um mich. Ich rätselte noch was für ein Sattelschlepper mich erwischt hatte auf dem Weg in den Kunstunterricht.
 

„Was soll ich nur mit dir machen, hm?!“. fragte jemand und seufzte.
 

Ich tastete nach meiner Brille und fand sie nicht. Mir wurde wieder übel, als ich mich von der Liege hochstemmte.
 

„Na, endlich. Dann verpasse ich die Klausurbesprechung in Mathe doch nicht“, stöhnte der Jemand, stand auf und gab mir meine Brille zurück. Meine linke Schulter schmerzte nach dem Aufprall entsetzlich. Wieder sah ich in diese blauen Augen und wollte weg, aber ich konnte nicht aufstehen.
 

„Hey, keine Panik, Chrys. So heißt du doch, nicht wahr?!“
 

Die Übelkeit wich dem Gefühl, dass mein Gesicht glühte.
 

„Ich tu’ dir nichts. Wollte mich entschuldigen, dass ich dich umgerempelt hab’. Aber sonst würdest du jetzt mit diversen Brüchen im Krankenhaus liegen. Denbo hat ziemlich hart geschossen.“ –„Danke“, entgegnete ich kleinlaut. „Ich mach’ dir ein Angebot. Du sorgst dafür, dass ich nicht durch die Englischprüfung falle und ich halte dir diese aggressiven Spinner vom Hals. Ist doch ‘n Deal, oder?!“ –„Dafür müssen Sie aber versprechen, dass Sie wirklich hart mit mir… ähm… dem Text arbeiten.“ –„Wenn das deine Bedingung ist… Gut. Abgemacht. Treffpunkt wie vereinbart.“ Forte verließ das Krankenzimmer.

„Hier steckst du also!“, rief die dralle Cerissa aus meinem Kunstkurs.

Ich zuckte zusammen. Aber nicht vor Schmerzen, sondern, weil ich fürchtete ihre riesigen Brüste würden aus ihrem BH springen und mich anfallen.

„Herr Alton sucht dich schon überall. Siehst schlimm aus. Haste dich geprügelt?“ –„Nein. Nicht direkt.“ –„Ach, Jungs… Dass ihr euch auch immer beulen müsst.“ Dann stemmte sie ihre Hände in die Hüften und grinste. „Gefällt dir was du siehst?“ Ich sah an mir runter und legte augenblicklich die Hände in den Schoß. „Das?! Das ist nicht deinetwegen“, murmelte ich und tat so als wäre die Schulter doch schlimmer verletzt.

Meine Gedanken waren bei jemand anderem. Dann dachte ich an Eiswürfel und war erleichtert, dass ich gegen meine Fantasie gewonnen hatte.

„Du bist ein komischer Kerl“, seufzte Cerissa. „Weiß ich selber“, gab ich zurück und ließ meine Beine von der Liege baumeln bevor ich aufstand.
 

„Herr Alton wollte bekannt geben wer den Rivar Corp. Wettbewerb gewonnen hat. Bestimmt wieder so ein schnepfiges Cheerleader. Die sind doch alle nur scharf auf den Boss.“ –„Boss?“ –„Du lebst echt am Arsch der Welt. Forte ist der Boss, klar?! Das Team hat dreimal die Meisterschaft geholt seit er dabei ist.“ –„Bist du auch scharf auf den Boss?" –„Nö. Der ist mir zu abgeklärt.“ –„Wie bitte?“ –„Ich steh’ auf unschuldige Jungs wie dich.“

Ich hatte erwartet, dass ich wieder zu glühen begann, aber nichts geschah. Trotzdem war es mir mehr als unangenehm, als sie immer näher kam und ihre Brüste wieder drohten mich anzuspringen.

„Ich möchte damit noch warten“, war meine platte Antwort. „Sparst dich für die Richtige auf, was?! Mit mir kannst du aber schon mal Erfahrung sammeln.“ Wieder stemmte sie die Hände in die Hüften und grinste.

Wie war ich da wieder hineingeraten? Ich wollte nichts von ihr.

Sie kam immer näher und ich wich zurück bis ich gegen die Wand stieß. „Ich muss los! Bin so nervös wegen dem Wettbewerb! Ich seh’ dich dann in der Klasse!“, rief ich im Weglaufen.

Die Schulter tat noch immer sehr weh, obwohl die kleineren Wunden und die Beule, die ich mir zugezogen hatte, bereits wieder verheilten. Der Tag konnte kaum schlimmer sein als der gestrige.

Ich quetschte mich an den Aufbauten der vorbei und an dem noch immer vorhandenen Wasserschaden und stand Minuten später vor der Klassenraumtür. Ich öffnete die Tür so leise es ging und huschte hinein. Herr Alton war nicht im Raum und so nahm mich keiner wahr, als ich mich auf meinen Platz setzte. Zu meiner Verwunderung waren meine Sachen auch da und darunter war auch ein Umschlag mit dem Rivar Corp. Logo. Ich ließ den Umschlag in meiner Tasche verschwinden. Den wollte ich lesen, wenn ich alleine für mich war, obwohl ich es kaum aushalten konnte vor Neugier.

Ich öffnete ihn trotzdem und wurde blass. Zwischen den zwei Seiten Brief fand sich ein Scheck ausgestellt auf meinen Namen. Beim Betrag musste ich zweimal hinsehen: fünftausend Zenie!

Ich rieb das Papier zwischen Daumen und Zeigefinger, las den Namen der Bank. Der Scheck war gedeckt. „… übergeben wir Ihnen mit Stolz 5000 Zenie zu Ihrer freien Verfügung“, formte ich mit den Lippen. Mit dem Geld konnte Vater seinen Oldtimer zurückkaufen. Mein Herz machte einen Freudensprung.

Ich schob den Brief zurück in den Umschlag und verwahrte ihn sicher. Dann öffnete sich die Tür und Herr Alton kam herein gefolgt von der Fußballmannschaft. Alton ging an die Tafel, nahm vier Magneten und hängte damit ein Bild auf.
 

Ich warf Denbo einen wütenden Blick zu.
 

„Im Namen unseres Hauptsponsors - der Rivar Corp. - bedanken wir uns für eure Teilnahme“, sagten die elf Jungs wie aus einem Mund. Forte, der neben dem Lehrer stand, grinste mich an. Ich hielt dem Blick nicht stand, dachte an einen Laster, einen Baum, einem Laternenmast… Schlecht, ganz schlecht. Mühsam konnte ich das Übel klein halten.

Alton ging einen großen Schritt nach links damit alle die Zeichnung sehen konnten. Raunen ging durch die Klasse. Da hing meine Zeitung mit dem faustgroßen „Bewilligt“-Stempel der Rivar Corp.

„Chrys, kommen Sie bitte nach vorne“, bat der Lehrer. Die Spieler sahen Denbo vorwurfsvoll an, als ich so zerfleddert wie ich nach dem Zusammenstoß noch war, nach vorne zum Lehrer ging. Dieser schüttelte mir anerkennend, ja, merklich stolz die Hand. Forte grinste noch breiter und gab mir eines der neuen Trikots. Natürlich war es die Nummer 10. Ich faltete es auf und zeigte es der Klasse, weil es so Tradition war. Dann rollte ich es zusammen und hielt es vor meinen Schritt. Fortes Händedruck war wie erwartet fest, die Hand trocken und warm. In dem Moment war ich glücklich und noch glücklicher, dass sich das Trikot als Schutz gut machte.

Aber in Fortes Gesicht veränderte sich was. Wurde der etwa lila?
 

Ich zog vor mich wieder zu setzen ehe mir das Shirt noch aus der Hand fiel oder etwas ähnlich dämliches passierte. Ob er etwas mitbekommen hatte? Oder hatte es andere Gründe? ~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dark-Serenity-Sama
2008-01-29T18:35:54+00:00 29.01.2008 19:35
*sich wegschmeißt* OMG, ist der Dialog genial! *Tränen aus den Augen wischt* Ich habe mich schon lang nicht mehr so gut amüsiert, Sitar-sama^^

Das Kapitel war auch sehr schön, schon bald wird es richtig ernst zwischen ihnen, hach, ich fiebere der Szene im Lokal/Restaurant/whatever it's called entgegen^^


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