Pimp my Ride?! von -Alec- (Mein Auto T.T) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein herrlicher Tag. Sam saß schlafend neben ihm und er, Dean, spürte die Vibration seines Automotors unter sich. So liebte er sein Leben. Vollgas auf einer autoleeren Straße. Er liebte das Autofahren. Das war auch der Grund, warum er Sam nie hinters Steuer ließ, es sei denn, es war wirklich notwendig (zum Beispiel, wenn er selbst halbtot war oder so). Sein Auto, nein, sein Baby war ihm heilig, wer wusste schon, wie Sam mit diesem Charakterauto umgehen würde? Womöglich würde er es voller Kratzer zurückbekommen und mal ehrlich: Kratzer im schwarzen Lack sahen schon extrem scheiße aus. Als Dean merkte, dass ihm langsam aber sicher der Sprit ausging, steuerte er die nächste Tankstelle an – wer wusste schon, wann die nächste kam, auf dieser endlosen Straße? Aus dem Radio ertönte die Musik von Metallica, die er jetzt ganz „versehentlich“ etwas lauter drehte. Sam schreckte auf. „Spinnst du?“, fuhr er seinen Bruder an und rieb sich die Augen. „Reg dich nicht so künstlich auf.“ Bevor Sam mit einem Gegenstand nach ihm werfen konnte, stieg Dean aus und schlenderte zur Zapfsäule. „Bring mal was zu Trinken mit!“, ertönte es genervt aus dem Auto. Dean ließ den Schlauch machen und kniete sich neben Sams Fenster. „Ich bin doch nicht dein Bimbo. Kauf dir selbst was, wenn du durstig bist.“ Davon völlig unbeeindruckt zuckte Sam die Schulter, er kannte die machohafte Zickigkeit seines Bruder zu genüge. „Wie du meinst“, er stieg aus dem Auto aus und ging zum Tankstellenkiosk, während Dean noch weiter dabei zusah, wie der Sprit in sein Auto gepumpt wurde. Es war zwar teuer, immer mit dem Auto quer durch Amerika zu düsen und sonderlich umweltfreundlich war es auch nicht, aber immer noch besser als fliegen. Nur Snobs flogen! Echte Männer fuhren Auto! Als die Zapfsäule klickte, ein Zeichen dafür, dass der Tank wieder voll war, stieg er wieder ein und wartete darauf, dass Sam wiederkam. Mit zwei Wasserflaschen beladen, setzte sich sein kleiner Bruder auf den Beifahrersitz. Kaum hatte er die Tür hinter sich zugeknallt, drückte Dean aufs Gas, sodass die Flaschen irgendwo in Sams Fußraum flogen. „Mann! Kannst du nicht warten?“ „Nein. Du weißt doch, dass wir es eilig haben.“ „Toll. Hast du den Sprit überhaupt bezahlt?“ „Hast du das nicht gemacht?“ „Ich darf die Karre nicht mal fahren, warum sollte ich dann bezahlen?“ „Tja, dann hat der Tankstellenbesitzer halt Pech gehabt.“ „Dean! Fahr zurück und bezahl! Stell dir mal vor das würde jeder machen...!“ „Dem ist aber nicht so, außerdem können wir das Geld gebrauchen. Und ganz nebenbei...“ „DEAN, PASS AUF!“ Dean trat voll auf die Bremse, doch es half nichts. Es schepperte und klirrte, als ihnen die Frontscheibe splitternd entgegenkam und die Motorhaube um etwa einen halben Meter gekürzt wurde. Wo zum Teufel kam auf einem leeren Highway ein Stauende her? „Dean, alles okay?“ Sehr gut, Sam lebte noch, auch wenn Dean ihn nicht richtig wahrnahm. Seine Gedanken kreisten nur um eins. „Dean!“ Auch auf Sams Rütteln reagierte er nicht, er war zu schockiert. „DEAN! Jetzt sag endlich was!“ „M-mein Auto...“ „Was? Wir könnten tot sein und du interessierst dich nur für diese Schrottkiste?“ „Mein Auto...“, stammelte Dean immer noch, Sams Betitelung für sein heiß geliebtes Auto ignorierend. Sam unterdessen überprüfte, ob bei ihm noch alles dran war und krabbelte dann durch die kaputte Tür. Seine Knie taten weh, er hatte ein paar kleine Kratzer und eine Beule am Kopf, aber ansonsten schien alles heile zu sein. Er ging ums Auto herum, wo an Deans Scheibe bereits der Besitzer des Autos stand, in das sie hineingefahren waren. Als Sam neben ihm stand, unterbrach der Fremde seinen Redeschwall kurz, nur um keine drei Sekunden später Sam damit zuzutexten. Sam hörte sich das ganze unbeeindruckt an, da sein Bruder immer noch paralysiert im Auto saß. Um sich vom Gelaber seines Gegenübers abzulenken, machte er sich dazu auf, seinen Bruder aus dem Auto zu zerren, der immer noch nicht mehr als „Mein Auto..!“, stammeln konnte. Sam rollte die Augen, aber Dean schien auch nicht verletzter zu sein als er selbst. Während er Dean an den Straßenrand zog, kam auch schon ein übermotivierter Polizist auf sie zugerannt und nahm den Unfall auf. Sam ließ einfach den Fremden reden und versuchte, Dean wieder normal zu machen. Es gelang ihm nicht, Dean sprang erst auf, als er das Wort „Abschleppdienst“ hörte. Plötzlich wurde er putzmunter und lief um sein Auto herum, um den Schaden zu begutachten. Immerhin war sein Auto nicht explodiert, ergo: es war noch heilbar! Der Abschleppdienst kam und einer der Wagen nahm Deans Auto auf. Dean hingegen redete auf den Fahrer ein. Als der Polizist es wagte, sich einzumischen, fuhr Dean ihn an. „Krankenhaus? Ich kann schlecht ins Krankenhaus, wenn es meinem Baby schlecht geht!“ Dann wandte er sich wieder an den Abschlepper. Er überredete ihn, ihn und Sam mitzunehmen. Auch wenn man sah, dass das Auto nicht mehr zu retten war, Dean weigerte sich, es zu glauben. Er winkte Sam ran und gemeinsam stiegen sie zum Fahrer in die Kabine. Sie hatten erst nach knapp einer Stunde die nächste Werkstatt erreicht, als Dean jedoch sah, was das für ein Schuppen war, fragte er: „Hier soll ich mein Auto reparieren lassen?“ Er zeigte auf die heruntergekommene Holzhütte, wo man nur noch mit viel Phantasie ein Schild erkannte auf dem „Eddy's Werkstatt“ zu lesen war. „Tut mir Leid, Sir. Wir dürfen nur zur nächsten Werkstatt fahren, Anordnung vom Chef!“ Er lud Deans Auto ab und fuhr davon. „Ist das denn zu fassen? Lach nicht!“ Sam stand neben ihm und grinste. „Das Auto ist doch eh nicht mehr zu retten, wir sollten uns lieber nach einem anderen...“ „Nein! Wir lassen DIESES Auto reparieren!“ Sam gab's auf, sollte der Werkstattheini Dean klarmachen, dass es sinnlos war, an dieser Karre irgendwas reparieren zu wollen. Der Mechaniker kam, es war ein, offensichtlich, durchgeknallter Freak mit blauen Haaren. „Und sowas soll ich mein Auto überlassen?“, fragte Dean entsetzt, aber so, dass nur Sam ihn hören konnte. „Wirst du wohl müssen, es sei denn, du schiebst das Auto alleine bis zur nächsten Werkstatt...“ „Wie aufbauend.“ Dean straffte seine Schultern. „Was kann ich für euch tun?“, fragte der Mechaniker gut gelaunt. „Sein Auto ist... kaputt.“, antwortete Sam, da Dean so aussah, als würde er nach einem Fluchtweg für sich und sein Auto suchen wollen. „Was hat es denn?“ „Einen Unfall.. ich glaube zwar nicht, dass man da noch irgendwas reparieren kann, aber mein Bruder besteht darauf, dass sie es sich mal ansehen.“ „Immer doch. Dann wollen wir mal sehen.“ Er inspizierte das Auto, während Dean wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend rannte. „Ahja.. schwierig, schwierig.. aber keine Sorge, wir kriegen das schon wieder hin. Kommt doch einfach nächste Woche wieder vorbei, ich rufe euch 'n Taxi.“ „Glaubst du wirklich, dass es eine gute Idee ist, mein Auto mit diesem Spinner alleine zu lassen?“, fragte Dean nervös, als der Mechaniker zum Telefonieren in die Hütte verschwunden war. „Haben wir eine andere Wahl? Die Vorderräder sind so verbogen, dass man das Auto gar nicht schieben kann, selbst wenn wir wollten.“ „Hast ja Recht.. Wehe, er macht irgendwas kaputt.“ „Dean.. Das Auto IST bereits so kaputt, dass man da gar nicht mehr viel dran kaputt machen kann.“ „...“ Eine halbe Stunde später kam das Taxi und fuhr sie in ein nahegelegenes Hotel. Nach einer Woche wachte Dean morgens um halb fünf auf. Sam war bereits wach und nippte an einer Tasse Kaffee. „Hast du etwa genauso schlecht geschlafen, wie ich?“, fragte Dean und goss sich ebenfalls Kaffee ein. „Nein, ich hab gar nicht geschlafen. Aber du hättest ruhig noch schlafen können, die Werkstatt macht erst in drei Stunden auf.“ „Ich schwör dir, wenn irgendwas mit meinem Auto nicht richtig ist...“ „Wenn er es überhaupt wieder zusammenflicken konnte...“ Sie stritten sich noch eine Weile, wie sie es häufig taten und bestellten sich ein Taxi für halb acht. Im Auto wurde Dean wieder nervöser, was Sam nur seufzen ließ. Irgendwann gab jedes Auto seinen Geist auf, warum also machte Dean es nicht so, wie sonst mit den Frauen: Sich einfach ein neues suchen? Er hatte doch Erfahrung mit sowas. An der Werkstatt angekommen, stürmte Dean aus dem Auto und Sam ging gelassen hinterher. Jetzt war auch er gespannt, wenn auch nicht ganz so aufgeregt wie sein Bruder. Der Mechaniker, der sie bereits letzte Woche begrüßt hatte, kam freudig auf sie zugesrungen. „Ihr müsst wissen, es war nicht einfach, aber natürlich hab ich ein Wunder vollbracht. Leider war am Ende aber der schwarze Lack alle, deswegen haben wir ein bisschen umlacki....“ „Moment! Mein Auto hat ne andere Farbe?“ „Ja... aber das fällt überhaupt nicht weiter auf. Kommt, ich zeigs auch.“ Sie gingen hinter dem Typen her. „Ich hoffe für ihn, es ist dunkelblau“, zischte Dean an Sams Ohr. „Du wirst es gleich sehen.“ Im Inneren der Werkstatt, stand ein Wagen unter einer Schwarzen Plane verdeckt. „Bereit?“, fragte der Mechaniker. Als die beiden nickten, zog er die Plane weg und.... „NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!“ Dean schreckte hoch. „Alles klar?“, fragte Sam, der neben ihn geeilt war. „Nur... ein Traum. Es war nur ein Traum?“ „Was war ein Traum?“ „Sammy... mein allerliebster Lieblingsbruder“ - Sam zog die Augenbrauen hoch. Was hatte der denn genommen? - „.. welche Farbe hat mein Auto?“ „Ähm.. schwarz wieso?“ Nun war er wirklich verwirrt. Litt Dean neuerdings unter Alzheimer? „Gut.. das ist gut.“ „Hä?“ „Ich hab geträumt, dass wir nen Unfall bauen, meine Auto war ein Totalschaden und wir mussten es von einem blauhaarigen Typen reparieren lassen und...“ „Dean? Totalschäden repariert man nicht.“ „War auch nur ein Traum. Jedenfalls hat der das repariert, dann irgendwas von fehlenden Lack gefaselt und plötzlich war mein Auto... pink“ Sam wusste nicht ob er lachen oder... lachen sollte. Er kannte die intensive „Beziehung“ die Dean zu seinem Auto aufgebaut hatte. „Du spinnst“, sagt er grinsend. Um wieder herunterzukommen ging Dean duschen und Sam machte sich fertig. Der nächste Auftrag wartete bereits auf sie. Während der Autofahrt redeten sie nicht viel. Sam schlief bereits nach den ersten hundert Metern und Dean machte das Radio an, wo ihm Metallica entgegen schallte. Irgendwie kam ihm das bekannt vor. Er tankte sein Auto voll und stritt sich mit Sam, der es nicht nett gefunden hatte, dass Dean ihn nicht wach gemacht hatte, schließlich hätten sie noch Reiseproviant gebraucht. „Proviant kann man auch im Supermarkt kau...“ „DEAN! PASS AUF!“ Doch es war zu spät, Dean war in ein anderes Auto gefahren, dass bei Orange eine Vollbremsung an der Ampel hingelegt hatte. Der Schaden war relativ gering, wenn man von einer Beule in der Motorhaube absah. Sam jedoch musste unweigerlich lachen, als er an den Traum dachte, von dem Dean heute morgen aufgewacht war. Er schielte zu seinem Bruder rüber, der jedoch nur tief seufzte. „Ich. Will. Nichts. Hören!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)