Help Me Through My Blindness von Perro (Beschütze mich vor der Dunkelheit... (NaruSaku, SasuHina, ShikaTema)) ================================================================================ Kapitel 7: Heimkehr ------------------- Wieder 9 Kommentare, vielen Dank, Leute. Als Dankeschön bleibe ich weiterhin am Ball und schreibe fleißig, so dass ihr jede Woche ein neues Kapitel der Story erwarten dürft. Ich hoffe ihr habt weiterhin eure Lesefreude daran ;) @lovely_Julia: Andere Pairings sind eigentlich nicht vorgesehen. Wenn dann werde ich sie nur im Rahmen der Geschichte andeuten. Ich hoffe das schmälert nicht dein Interesse an der Story ;) @_Nodo-chan_: Ich nehme das nur als umso größeres Lob auf, dass du SakuraxNaruto nicht abkannst und diese Geschichte trotzdem liest ;) Vielen Dank für dein Kommi! @taluna: Danke für dein ausgiebiges Lob. Du hast recht, es ist schwer aus der Perspektive einer Blinden zu schreiben, aber irgendwie ist es auch gerade faszinierend sich vorszustellen, wie das sein muss. Ich hoffe ich habe es mit Hinata in diesem Kapitel halbwegs getroffen. Auch allen anderen ein großes Dankeschön! Nehmt es mir nicht übel, wenn ich nicht eine Antwort für jeden verfasse, aber ich stelle die Kappis immer in Eile hoch, bevor ich zur Arbeit aufbreche! Hel. ~~~°~~~ Kapitel VII – Heimkehr ~~~°~~~ Als Naruto erwachte, empfing ihn das helle, fröhliche Zwitschern kleiner Vögel. Ein Lichtstrahl fiel durch das Fenster auf sein Gesicht und wärmte es, während er sich benommen aufrichtete und sich durch das zerzauste Haar fuhr. Dann fiel ihm plötzlich der letzte Abend ein und ihm schoss die Röte so heftig in den Kopf, dass er zu glühen schien. Sakura-chan… sie hat mich geküsst… Es kam ihm wie ein Traum vor. Der Gedanke, dass seine Teamgefährtin tatsächlich etwas für ihn empfinden könnte, erschien ihm regelrecht absurd. Bereute sie den Kuss vielleicht schon? Warum hatte sie es überhaupt getan? Sein eigenes Verlangen nach ihr und danach, noch einmal das Gefühl ihre weichen Lippen auf seinen spüren zu dürfen, brannte heftig in ihm. Um sich etwas abzukühlen, stieg er unter die Dusche, bevor er sich anzog, Frühstücks-Ramen aß und die Wohnung verließ. Der Morgen war noch frisch. Die kleinen Vögel, die ihn mit ihrem Gesang begrüßt hatten, hüpften auf den leeren Straßen herum, immer auf der Suche nach Krümeln und kleinen Käfern. Feiner Tau lag auf Blüten und Gräsern und glänzte im Schein der Sonne. Naruto hatte den Tag über frei und schlief bei einer solchen Gelegenheit normalerweise bis in die späten Nachmittagsstunden, doch diesmal ließen ihn die Ereignisse der Nacht rastlos werden, als wäre der Fuchs in ihm erwacht. Ohne Sinn und Ziel sprang er auf die nächste Erhöhung und rannte über die Dächer des Dorfes. Dabei genoss er nichts als die kühle Luft, die Geschwindigkeit und die Bewegung, die seinen Kopf langsam von jeglichen Zweifeln befreite. Immerhin war der Kuss von ihr ausgegangen! Und sie waren sich in den letzten Tagen und Wochen wirklich näher gekommen! Lachend sprang Naruto von einem Dach aufs andere, erklomm Wände, hechtete über die Straßen des Dorfes. Am liebsten hätte er laut gerufen, so dass jeder es hören konnte. Sakura-chan hat mich geküsst! ~°~ Sasuke verlangsamte sein Tempo, als die Schutzwand von Konohagakure nur noch etwa hundert Meter entfernt lag, und sprang mit Hinata auf dem Rücken hinab auf den weichen Erdboden. Vorsichtig löste er ihre Arme von seinem Hals und ließ sie absitzen, während er die Umgebung wachsam beobachtete. Er wollte nicht, dass die Wachposten am Portal oder andere Ninja ihn bemerkten. „Wieso hältst du an?“, fragte Hinata. Sasuke betrachtete die junge Hyuuga, die er die letzten fünf Tage begleitet hatte. Eine schwache Welle sentimentaler Gefühle, vermischt mit der vergeblichen Sehnsucht nach seinem alten Leben hielt seinen Körper für einen Moment gepackt, ehe er den üblichen Eispanzer um sein Herz legte. „Von hier aus musst du alleine gehen“, erklärte er ruhig. Ihre blinden Augen rollten hin und her bei dem vergeblichen Versuch ihn zu fixieren. „Wieso?“ Sasuke schwieg, so wie er die meiste Zeit seines Lebens in Schweigen verbracht hatte. Er sah, wie sich ihre Hände abwechselnd verkrampften und entspannten, ehe sie leise seufzte. „Du bist nicht Naruto-kun, oder?“, fragte sie mit erstaunlich sicherer Stimme. Ein plötzlicher Luftzug erfasste sie, ließ ihre Haare tanzen und wirbelte grüne Blätter durch die Luft. Sasuke starrte sie an, schloss dann die Augen und murmelte: „Nein, bin ich nicht…“ „Irgendwie habe ich es gewusst“, sagte Hinata. Einen Moment lang schien sie mit den Tränen zu kämpfen, doch anstatt zu weinen, fing sie schließlich an zu lächeln. Es war ein Lächeln so rein und warm, dass selbst Sasuke nicht anders konnte als es zu erwidern. „Ich danke dir… für alles…“, murmelte sie. „Es war nicht viel…“ „Doch… das war es… Du hast mich aus diesem Gefängnis befreit, aus dieser Hölle… Ohne dich wäre ich gestorben… Ich war kurz davor aufzugeben und den Verstand zu verlieren, doch du hast mich aus dieser schrecklichen Dunkelheit geholt…“ Dein ganzes Leben wird in Dunkelheit sein! Wer soll dich da herausholen…? Sasuke wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Noch einmal betrachtete er Hinata, ihren zerbrechlichen Körper, ihre gebrochenen Augen und ihr aufrichtiges Lächeln, das so gar nicht dazu zu passen schien. Wie würde ihr Leben in Zukunft weitergehen? Naruto und die anderen werden für sie da sein… Der Gedanke schenkte ihm einen gewissen Trost. Auch wenn er sich von seinem Heimatdorf abgewandt hatte um Rache zu verüben, war er doch froh, dass die Herzlichkeit der Bewohner Hinata in ihren dunklen Stunden zur Seite stehen würde… Halt! Wieso… wieso kümmert es mich so sehr? Plötzlich wollte Sasuke nur weg von der Hyuuga und diesem mit Erinnerungen behafteten Ort, bevor seine Gefühle ihn schwächen und verweichlichen lassen konnten. Trotzdem konnte er sich seine letzte Frage nicht verkneifen: „Willst du denn nicht wissen, wer ich bin?“ „Ich… weiß bereits wer du bist, Sasuke Uchiha…“, antwortete sie zaghaft. „Ich weiß nicht warum, doch seit ich nicht mehr sehen kann… sind meine Ohren schärfer… Ich… kann es hören… Die Leiden der Einsamkeit liegen in deiner Stimme… Aber auch Güte… Ich habe es wieder erkannt…“ „Was weißt du schon von mir?“, zischte Sasuke. Plötzlich lag seine Hand an seinem Schwert und er überlegte, ob er sie doch töten sollte. Immerhin wusste sie, wer er war. Wenn sie es im Dorf erzählen würde, würden Naruto und die anderen wieder nach ihm suchen. Alles würde von vorne losgehen. Im nächsten Moment erschreckte er sich vor seiner eigenen Härte. Hinata zeigte nicht, ob sie seinen Aufruhr wahrgenommen hatte. „Ich weiß, dass du kein schlechter Mensch bist“, antwortete sie. „Du bist immer still gewesen… Wirkest immer kalt… Alle sagen, du lebst nur für die Rache… Doch mich hast du gerettet und freundlich behandelt… Du kannst kein schlechter Mensch sein…“ Sasuke schluckte alle Widersprüche, die ihm auf der Zunge lagen, herunter und meinte grob: „Du solltest jetzt gehen… Findest du den Weg…?“ Hinata zuckte bei den abweisenden Worten zurück, als wäre sie geschlagen worden, ehe sie vorsichtig nickte. „Ich kann die Wachposten hören“, sagte sie. Sasuke lauschte, doch er hörte nichts als Vögel und Tiere im Gebüsch. Erst jetzt nahm er seine Hand vom Schwert und blickte Hinata an. Er wusste nicht, was er von ihr halten sollte, doch irgendetwas an ihr hatte ihn auf eine nicht zu erklärende Weise berührt. „Du bist ein merkwürdiges Wesen, Hinata Hyuuga“, sagte er. Mit einem einzigen Satz sprang er auf den nächsten Baum. „Lebe wohl…“ „Danke“, hauchte sie zart, ehe sie mit vorsichtigen Schritten in Richtung Dorfportal tapste. Er sah ihr noch hinterher, bis sie die Wachposten sicher erreicht hatte, bevor er sich auf die Suche nach Orochimarus Verstecken machte. ~°~ Hinata wusste, dass sie das Dorfportal erreicht hatte, denn mit einem Schlag ließ die dämpfende Wirkung der Schutzmauer nach. Unzählige, ihr so vertraute Geräusche aus dem Dorf drangen auf sie ein: das Bellen von Hunden, Stimmen, Herdgeklapper, der dumpfe Klang von Kunai, die in Bäumen stecken blieben, Schritte auf den trockenen Kieswegen, der Gesang der kleinen Silberflügel, die nur in Konohagakure lebten. Ich bin… Zuhause… Tränen strömten nass über ihre Wangen. In den letzten eineinhalb Jahren hatte sie so viel geweint, dass sie glaubte keine Tränen mehr übrig zu haben. Doch die Erleichterung, die sie spürte, war stärker als alles andere, was sie je in ihrem Leben gefühlt hatte. Sie hörte den sich nähernden Wachposten schon mehrere Sekunden, bevor er sie misstrauisch fragte: „Wer bist du? Was machst du hier? Nur Einwohner dürfen zurzeit nach Konoha.“ Hinata rieb sich rasch über die Augen und antwortete mit zitternder Stimme: „Mein Name ist Hinata Hyuuga… Und ich bin eine Einwohnerin…“ Augenblicklich entstand Aufregung. Der Wachposten rief seine Gefährten zu sich, Schritte, dann wild durcheinander sprechende Stimmen. Hinata verstand, dass sie ihr misstrauisch gegenüber standen, da sie ihr Stirnband in Orochimarus Kerker verloren hatte, doch schließlich schien sie jemand zu erkennen. Ein erschrockenes Einsaugen von Luft. Rasche Befehle wurden gewechselt, dann entfernten sich einige Schritte wieder. Der Wachposten, der sie angesprochen hatte, war als einziger zurückgeblieben. „Deine Augen…“ „Ich bin blind“, bestätigte Hinata ruhiger, als sie sich fühlte. Inzwischen hatte sie ihre Byakugan seit mehr als einem halben Jahr verloren, doch die unendliche Schwärze ihrer Welt war trotz allem immer noch schwer zu ertragen. Der Wachposten griff freundschaftlich nach ihrer Hand und führte sie bemüht vorsichtig ins Innere des Dorfes. „Ich bringe dich zum Anwesen der Hyuugas…“, erklärte er mitfühlend. „Danke.“ Mehr konnte sie nicht sagen, denn ihre Stimme brach und neue Tränen flossen. Es war immer noch kaum zu glauben, dass sie hier war. Der Ninja führte sie durch mehrere verschlungene Gassen, die Hinata erkannte, obwohl sie nichts sehen konnte. Sie liefen am Grillrestaurant vorbei, das Chouji so liebte. Sie hörte Fett brutzeln, Geschirr klappern, Köche in der Küche fluchen und das anhaltende Schwatzen der Gäste. Dann passierten sie eine Trainingsarena, in der Kampfschreie, schweres Keuchen, fliegende Shuriken und rasselnde Schwerter wahrzunehmen waren. Sie liefen links, rechts, wieder links und geradeaus. Menschenstimmen um sie herum, Verkehrsgeräusche, Pferdewagen, mehr Hundegebell und knirschender Kies. Hinata wusste schon, dass sie das Haus der Hyuugas erreicht hatten, noch bevor ihr Begleiter sagte: „Da wären wir…“ In ihrer Erinnerung war es so lebendig, dass sie für einen Moment fast glaubte es tatsächlich sehen zu können. Dann durchbrach ein erstickter Ruf aus Freude und Fassungslosigkeit die Luft. „Hinata!“ Starke Arme umfingen sie, lange Haare strichen über ihr Gesicht und ein vertrauter Geruch von Stahl und Wildblumen füllte ihre Nase. Neji… „Schwester! Du…“ Er rang um Worte, doch nichts kaum aus seinem Mund. Es war Hinata nicht wichtig, so lange sie hier bei ihm sein konnte, hier, wo ihr Zuhause war. „Wir glaubten dich verloren…“, sagte er schließlich. Irgendwo wurden Blumen gegossen und ein Säugling schrie. Sie hörte ein paar Kinder Ninja spielen und die leiser werdenden Schritte des Wachpostens. Neji hielt sie immer noch an sich gedrückt, deswegen schob sie ihn schließlich ein Stück von sich. „Schwester… Deine Augen…“ „Es ist nicht so schlimm“, sagte sie mit einem - wie sie hoffte - tapferen Lächeln. „Wie ist das passiert? Wo kommst du her? Warum warst du so lange weg?“ Vor Hinatas Augen blitzten Bilder auf: der Kerker… Die gequälten Menschen… Die dunklen Gänge im schwachen Fackellicht… Orochimaru und sein keckerndes Lachen, als er… experimentierte… Wieder weinend warf sie sich noch einmal in die Arme ihres Bruders. Sie wollte nicht über die geschehenen Dinge sprechen, wollte nicht einmal daran denken, sondern es vergessen. Sie sehnte sich heftig nach ihren Freunden und einem weichen, richtigen Bett und ihrem alten Leben. Neji hielt sie weiterhin fest. Die Umarmung erinnerte sie an die Nächte an Sasukes Seite, die sie nun, da sie seine wahre Identität wusste, ein wenig beschämten. „Neji-nii-san… Ich will mich hinlegen…“, murmelte sie in seine Jacke. „Natürlich…“ „Aber sag… sag bitte Naruto-kun, dass ich hier bin… Dass er aufhören kann zu suchen…“ Sie spürte, wie sich der Körper ihres Bruders bei ihren Worten verkrampfte, hörte das Knirschen seiner aufeinander gebissenen Zähne. Verwirrt fragte sie sich, was los war. Sie wünschte, sie könnte sein Gesicht sehen und darin lesen, doch genau wie die ganze restliche Welt lag es in Dunkelheit. „Was ist?“ „Hinata…“ Sie hörte sein Zögern. „Alle dachten, du wärst tot… Dein Name steht auf dem Heldenmal… Niemand hat noch nach dir gesucht, nicht einmal Naruto…“ Als er den Namen des blonden Ninjas aussprach, war es voller Groll. Hinata spürte, wie eine Klaue aus blankem Eis ihr Herz packte und zerdrückte. Es schnürte ihr den Atem zu. Das kann nicht sein… Sie müssen… Sie MÜSSEN doch gesucht haben… „Du lügst!“, rief Hinata wütend. Um sie herum setzten Schritte aus, als Leute aufmerksam auf sie wurden. „Du lügst! Du lügst, du lügst, du lügst! Das kann nicht sein! Naruto-kun muss nach mir gesucht haben! Er gibt niemals aus!“ Hysterisch stieß sie Neji von sich und schlug seine Hände immer wieder weg, wenn er versuchte sie anzufassen. In ihrem Kopf tobten die Erinnerungen an die grässlichen Wochen und Monate in der Hölle, an die Qualen, die sie hatte durchstehen müssen. All das hatte sie nur ertragen, weil sie fest daran geglaubt hatte, dass man sie suchte, dass man sie finden würde. Naruto hätte sie nicht im Stich gelassen. „Das ist nicht wahr!“ Wildes Stimmengemurmel, Tränen, Nägel, die irgendwo in Holz geschlagen wurden, Nejis beschwichtigende Worte, Erinnerungen an Schmerz, Blut und Leid. Es war zu viel für sie nach allem, was sie erlebt hatte. Mit einem letzten, verzweifelten Ausruf auf den Lippen verwandelte sich die Dunkelheit ihrer blinden Augen in die Dunkelheit der beinahe erleichternden Bewusstlosigkeit… ~~~°~~~ Nächstes Mal: ~~~°~~~ Kapitel VIII - Alles hat sich verändert... Bedächtig legte Sakura das Messer und den Apfel, der nur halb geschält war, auf den Küchentresen, bevor sie sich umdrehte und ihn ansah. Ihre Augen glitzerten und zeigten einen Ausdruck, den er nicht zu deuten wusste. „Irgendetwas passiert mit uns… Ich weiß nicht genau, was es ist… Aber es ist etwas, oder?“ ~°~ „Hallo, Naruto-kun“, brachte Hinata schließlich hervor. ~°~ „Naruto“, murmelte Sakura plötzlich verhalten. „Ich denke, ihr solltet etwas für euch sein. Ich werde zu Tsunade-sama gehen und etwas dort bleiben…“ Hinata erkannte wieder den veränderten Tonfall in der Stimme der Medi-Nin und verstand. //Sie… sind verliebt ineinander…\\ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)