Failed Dreams von Katherine_Pierce (Abenteuer Mittelerde) ================================================================================ Kapitel 3: Mittelerde Oô ------------------------ Kapitel Drei: Mittelerde? Oô Ein Sonnenstrahl kitzelte Lucia. Sie nieste. Dann schlug sie die Augen auf. Die Helligkeit blendete sie. Sie blinzelte. „Na, ausgeschlafen?“, hörte sie eine gütige Stimme fragen. Sie wandte den Kopf und erstarrte. Der kleine alte Mann, der ihr in einem Gartenstuhl gegenüber saß, sah aus wie Bilbo Beutlin! Aber… wie konnte das sein? Der Hobbit war reine Erfindung! Mehr nicht! Lucia versuchte ruhig zu bleiben, was ihr aber nur halb gelang. „Ich nehme an, deine Träume waren nicht angenehm?“ Immer noch starrte Lucia den Hobbit an, wie ein Wundertier. Sie hob die Hand an ihre Stirn, um zu überprüfen, ob sie vielleicht Fieber hätte. Doch dem war nicht so… Dann kniff sie sich fest in den Unterarm. „Aua, verdammt!“, fluchte sie. Der Schmerz war zu real. Es konnte also kein Traum sein! Bilbo schmunzelte. „Na komm, trink mit mir Tee, dann wird dein Geist sich sicherlich klären.“ Benommen nickte Lucia und ergriff die gut gefüllte Teetasse. Verwundert und doch seltsamerweise glücklich, nippte sie an dem heißen Getränk. Wärme durchströmte sie. Dankbar lächelte sie Bilbo an. Irgendetwas war ganz und gar nicht so, wie es sollte. Das stand für Meggi fest. Die Luft war kühl, aber angenehm. Und sie hatte nicht diese beklommene Gefühl, dass sie sonst hatte, wenn sie in einem engen Raum war. Außerdem war es hinter ihren geschlossenen Liedern hell. „Bin ich tot?“, fragte sie sich laut. „Das will ich aber nicht hoffen!“, erwiderte ihr eine vergnügte Stimme. Mit einem Ruck öffnete Meggi ihre Augen. Wo war sie? Das war nicht die Höhle! Und die blonde Frau, die ihr gütig entgegenblickte, war verdammt noch mal Galadriel! „Ich glaub, mich tritt ein Pferd!“, murmelte Meggi vollkommen verwirrt. Was tat Galadriel hier? „Hält der Schlaf dich noch so sehr gefangen, Athanasia?“ „Atha- was?“, entfuhr es der Weißhaarigen. „Mir scheint, du bist noch nicht recht wach, Liebe.“ Galadriel lächelte auf ihre unergründliche Art und Weise. „Ich glaub auch…“ Meggi sah an sich herunter und hätte beinahe laut aufgeschrieen. Sie trug nicht ihr rotes Top mit der braunen Hose. Nein, ganz im Gegenteil: ein ellenlanges rotes Gewand, das ihre Figur umschmeichelte. „Verdammt, wo bin ich hier gelandet? Hab ich jetzt schon Wahnvorstellungen?“ Sie sprach eindeutig mit sich selbst. Das hielt Galadriel jedoch nicht davon ab, ihren Senf dazuzugeben. „Ich bitte dich, Tochter. Komm zu dir!“ Der gestrenge Ton verfehlte seine Wirkung nicht. Sofort hörte Meggi auf, sich mit ihrem veränderten Aussehen zu befassen. Stattdessen wandte sie sich Galadriel zu und antwortete; „Verzeih mir Mutter, ich bin noch etwas duselig vom Schlaf.“ „Ich verstehe… Dann, Liebe, mach einen kleinen Spaziergang, um den Kopf klar zu bekommen.“ „Natürlich, Herrin!“ Beflissen erhob Meggi sich und eilte von dannen. Es war doch kaum zu glauben! Die Sonne schien hell vom Himmel und was tat Rosalie? Stand im Garten eines Hobbitgründstückes, das sie nur allzu gut kannte und dessen Erben sie über die Maßen verehrte. Neben ihr stand der gutmütige, aber auch missmutige Sam Gamdschie und fuhr sie an, wo sie denn mit ihren Gedanken wäre! „Der Garten von Herr Bilbo und Herr Frodo muss zum Fest glänzen!“, schnauzte er und drückte Rosalie eine alte, abgenutzte Gartenschere in die Hand. „So, und jetzt schneide die Grasränder!“, kommandierte Sam, der sich von dem perplexen Mädchen abwandte und wieder an seinen Rosenbüschen herumfuhrwerkte. „Ich glaub, ich spinne!“, murmelte Rosalie. „Ja, allmählich glaube ich das auch!“, war Sams knurrige Antwort. Um ihn nicht noch mehr zu erzürnen machte Rosalie sich schweigend an die Arbeit. Sie war noch nicht lang im Gange, als ein erstickter Aufschrei sie aus ihren Gedanken riss. „Rosalie!“ Die Angesprochene hob den Kopf und erstarrte. Wenige Schritte vor ihr stand… Lucia. Mit wehendem, rotem Haar und in einem herrlichen, knielangen hell- und dunkelblauen Kleid steckend. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Auch Rosalie lächelte. Wenigstens war sie in diesem Irrsinn nicht allein. „Lucia! Schön dich zu sehen!“ „Ja, nicht wahr?“ Sprach’s trat auf Rosalie zu, nahm ihr die Schere aus der Hand und sagte dann an Sam gewandt: „Entschuldige, aber ich muss mir Rosalie kurz ausleihen.“ „Nur zu, Frau Lucia.“, murmelte der Gärtner, warf Rosalie aber einen äußerst übellaunigen Blick zu. Diese tat, als hätte sie Sams Unwillen nicht bemerkt. Stattdessen zog sie die Freundin hinter sich her. „Du musst unbedingt Bilbo kennen lernen!“ „Aber… aber Lucia. Warte mal kurz!“ „Ach, was ist denn?“ „Niemand hat uns schief angesehen, als wir hier zu uns gekommen sind. Das bedeutet dann ja wohl, dass sie an unseren Anblick gewöhnt sein müssen!“ Lucia überlegte kurz. „Du hast Recht, Rosa… Wenn wir ihnen suspekt beziehungsweise unbekannt wären, hätten sie uns kaum in Ruhe gelassen. Wie ich Sam kenne, hätte er dich verdroschen und schnellstmöglich von Beutelsend vertrieben.“ Rosalie nickte bedächtig. Das war einleuchtend. „Mit Sam ist eben nicht gut Kirschen essen…“, beschwerte sie sich leise. „Mit Frodo umso mehr.“, zwinkerte Lucia, die genau wusste, wie sehr ihre Freundin den brünetten Hobbit verehrte. Rosalie wurde rot, wie eine überreife Tomate. „Sei still!“, zischte sie erbost, hoffend, dass Frodo weit weg wäre. Was ihr jedoch nicht vergönnt war. Denn besagter Hobbit bog so eben um die Hausecke, sah Rosalie und wurde ebenfalls leicht rot. „Hallo, Frodo.“, grüßte Lucia freundlich und grinste breit. Frodo erwiderte das Lächeln, wirkte aber etwas verlegen. Lucia stieß Rosalie schmerzhaft den Ellbogen in die Seite. „Los, sag was!“, murmelte sie der Freundin in Befehlston zu. Diese gehorchte prompt und sagte, wenn auch mit zittriger Stimme: „Hallo, Frodo. Schön dich zu sehen…“ Beide wurden noch röter und Rosalie wandte schließlich ihren Kopf in eine andere Richtung. ‚Wie peinlich!’, dachte sie voller Unbehagen. Was musste Frodo denn nun von ihr denken? Gewiss fand er sie schrecklich! Sophia Cora Schneider hatte sich niemals darum Gedanken gemacht, was wäre, wenn sie den von ihr so verehrten Gandalf einmal träfe. Sie hatte ja auch niemals für möglich gehalten, dass es ihn gäbe. Er wurde zwar trefflich von Ian McKellen dargestellt, war an sich aber eine erfundene Persönlichkeit. Umso größer war der Schock, als Sophia sich aufrichtete, laut Gandalf war sie ihm vor die Füße gepurzelt, und in das bekannte, furchige Gesicht sah. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie glaubte, letztendlich doch noch verrückt geworden zu sein. Was durch Gandalfs Lächeln und seine freundlichen Worte noch verstärkt wurde. „Ist dir etwas geschehen, Mädchen?“, fragte er besorgt klingend. Er musterte die Brünette aufmerksam. Sophia errötete unter seinem Blick und stammelte irgendeinen Mist zusammen. „Schon in Ordnung. Es gibt keinen Grund, sich so verzweifelt zu entschuldigen, meine Liebe.“ Zaghaft nickte Sophia. „Wo kommst du denn her?“, wollte der Zauberer wissen. „Aus…“ Sophia schluckte. Was sollte sie ihm nur sagen? Und wie ihre Kleidung erklären? Da jedoch merkte sie, dass ihre Beine erstaunlich kühl waren. Sie sah an sich herab und erschrak auf das Fürchterlichste. Sie trug nicht die Klamotten, die sie erwartet hatte. Stattdessen war sie in ein rosanes Kleid gehüllt, das ihre weiblichen Rundungen nur allzu sehr betonte. Von dem Schellentuch an ihrer Hüfte ganz zu schweigen. Doch ihr kam plötzlich zu Bewusstsein, dass sie wie eine Zigeunerin gekleidet war. „Ich bin meinem Tross abhanden gekommen und habe mich verirrt.“, log Sophia rasch. Es war nicht ihre Art anderen einen Bären aufzubinden, aber was hätte sie sonst tun sollen? Ihm reinen Wein einschenken? Wohl kaum… „Du wirkst auch leicht verstört.“, sagte nun Gandalf und fügte dann hinzu: „Ich bin auf dem Weg ins Auenland. Möchtest du mich begleiten?“ Und um einer entsetzten Ablehnung zuvorzukommen, erklärte er. „Du wärest dort sicher. Denn glaub mir, diese Gegend ist kaum der richtige Ort für ein junges Mädchen.“ Sophia nickte bloß. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Allein mit Gandalf, dem Grauen! Ob er ihr glaubte, wenn sie ihm von ihren Visionen erzählte? Auch in Deutschland hatte sie Visionen gehabt… und was für welche! Egal, ob es sich um den Ausgang eines Fußballspieles, den Ausgang einer Mathearbeit oder eine Naturkatastrophe handelte, Sophia sah vieles. Das Meiste davon ungewollt. Doch die Visionen fielen über sie her ohne, dass sie etwas hätte tun können. „Ich begleite Euch gerne.“, antwortete sie dann. „Sehr schön.“, schmunzelte Gandalf, hielt ihr eine Hand hin und zog sie auf die Füße. Sophia folgte ihm zu seinem Karren. Sie war also in Mittelerde… oder schien es wenigstens zu sein. Wo wohl die anderen gelandet waren? Und wenn sie nun ins Auenland davonmachte, würden die Mädels sie finden? Was, wenn nicht? Dies alles und noch Einiges mehr ging Sophia durch den Kopf, während Gandalf neben ihr von Gondor erzählte. Und dass er im Auenland einen alten Freund besuche, dessen Geburtstag war. Da wusste Sophia, dass es sich nur um Bilbo Beutlin handeln konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)