I'm Always With You ... von CrazyRose (... because we are friends ... aren't we?) ================================================================================ Kapitel 6: Let By-Gones Be By-Gones ----------------------------------- Es Ist Da!!! Endlich habe ich es geschafft auch dieses Chap hoch zu laden. Eine dicke Entschuldigung erst einmal an alle meine treuen Leser und an die, die neu hinzugekommen sind! Jetzt laber ich aber nicht mehr großartig weiter, viel Spaß mit dem neuen Kapitel: Let By-Gones Be By-Gones - Lass die Vergangenheit ruhen Sanft tröpfelte leiser Regen auf das Dach des Kinomya- Anwesens. Der zuvor wunderschöne glitzernde Schnee hatte sich in eine plätschernde, graue Umgebung verwandelt. Wie ein dunkler Fluch lastete er auf den größten Teil Japans. Seufzend wandte Rei sich vom Fenster ab. Seit zwei Tagen regnete es nun schon ununterbrochen und wenn es so weiter ging, würde das perfekte geplante Weihnachtsfest, wozu Schnee natürlich gehörte, wortwörtlich ins Wasser fallen. ‘Naja‘, dachte Rei bei sich, ‘perfekt wäre es sowieso nicht geworden …’ Und mit einem weiteren Seufzer ging er zurück zu den Anderen, die still am Tisch saßen zu vertieft in ihr Kartenspiel, als das sie seine Trübsinnigkeit bemerkt hätten. Ab und zu huschte ein verzagter Blick zu den beiden Russen hinüber, die auf dem Sofa saßen und sich gedämpft unterhielten. Um genau zu sein war Yurij derjenige, der sprach. Seit dem Vorfall vor zwei Tagen mit Boris und seinem missgebildetem Falborg hatte Kai kein einziges Wort mehr gesprochen. Sein gelegentliches Nicken oder Kopfschütteln waren die einzigen Anzeichen dafür, dass er halbwegs anwesend war, ansonsten schien er mit seinen Gedanken in einer anderen Welt zu sein und starrte mit leerem Blick durch einen hindurch. So schien es zumindest den Anderen und sie zogen sich schaudernd wieder zurück. “KAI!!! Nun rede doch endlich mal mit uns ... oder wenigstens mit mir! Wir merken doch, dass irgendetwas mit dir nicht stimmt, aber wie sollen wir dir helfen, wenn du dich nicht einmal ein kleines bisschen von deinem hohen Ross hinunter steigst und uns entgegenkommst?! Erzähl uns was da vorgestern passiert ist!!!” Wütend war Yurij aufgesprungen und hatte sich drohend vor seinen Freund aufgebaut. Zornige Augen funkelten Kai angriffslustig an. Ein verwirrtes Blinzeln. Ein zerstreuter Ausdruck. … Und Yurij wusste Bescheid. “Dann eben nicht … Meld dich, wenn du wieder in Japan bist und mit uns redest.” zischte der Ältere eisig und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Erschrocken zuckten die anderen im Wohnzimmer zusammen als im oberen Stockwerk Yurijs Tür zuknallte. “Ich sehe mal nach ihm” murmelte Takao und mit einem verzweifelten, letzten Blick zu Kai, welcher schon wieder mit apathischem Ausdruck vor sich hinstarrte, ging er Yurij nach. *~~~<>*<>~~~* Ein leises Pochen an der Tür riss Yurij aus seiner Bewegungslosigkeit. Im nächsten Moment bemerkte er auch schon wie jemand in sein Zimmer trat und die Tür wieder leise hinter sich schloss. Verärgert kniff er kurz die Augen zusammen. Er wusste genau wer diese Person war, die ungebeten seinen Raum betreten hatte. Takao hielt nicht viel vom Warten und so war er schon des Öfteren einfach in sein Zimmer getreten ohne eine Antwort abzuwarten, was manches Mal schon zu wilden Keifereien geführt hatte. Schweigend gesellte sich der Jüngere zu ihm an das Fenster und beobachtete den Nachbarn wie dieser hektisch versuchte seinen Haustürschlüssel herauszukramen. Als der alte Mann endlich in sein Haus gelangte, drehte Takao sich um und sah Yurij das erste Mal nach eintreten in das Zimmer, ins Gesicht. Er wollte gerade zum Sprechen anheben, als plötzlich der Russe mit brüchiger Stimme anfing zu reden. “Ich weiß einfach nicht was mit ihm los ist. Seit dem Zusammentreffen mit Boris ist er so … seltsam geworden. Er war schon immer sehr stur und … und verschlossen, ” - wildes Nicken seitens Takao entrang ihm ein kurzes Lächeln, welches aber schnell wieder einem ernsten Gesichtsausdruck wich - “aber so schlimm wie jetzt ist es noch nie gewesen! Er … er hat mir schon damals in der Abtei immer alles anvertraut; wenn er wieder einmal erschöpft von dem viel zu harten Training in das Zimmer kam, war ich es, der sich um ihn gekümmert hat. Wenn sein Großvater ihn wieder für irgendetwas … bestraft und verprügelt hat, kam er anschließend zu mir und erzählte mir alles. Doch jetzt? Du hast sicherlich schon bemerkt wie abwesend er ist. Er hört mir nicht mehr zu … und antworten tut er - logischerweise - erst recht nicht mehr. Takao … es fällt mir nicht leicht das zu sagen, aber bitte … hilf mir! … Hilf mir, Kai zu helfen. ” Ein einziges stummes Nicken war Takaos Antwort auf Yurijs Bitte. Doch es reichte aus. Takaos Augen sprachen Bände und so konnte Yurij erkennen wie Ernst der junge Japaner die Situation nahm. Nach einigen Minuten stillen Nachdenkens durchbrach Takao die Stille. “Sag mal Yu … was genau ist vorgestern eigentlich passiert? Ich meine, bevor Kai aus der Wohnung gerannt ist. Habt ihr euch gestritten?” “Ja.” Es wäre dann wohl doch zu schön gewesen, hätte Yurij tatsächlich freiwillig und ohne großartig nachzuhaken das Geschehene erzählt. Leise seufzend startete Takao einen weiteren Versuch. “Willst du mir zufälligerweise erzählen worum es in dem Streit ging?” Schweigsamkeit folgte und Takao erwartete fast schon keine Antwort mehr als: “Ich werde dir nicht alles sagen. Es sind Dinge dabei, die Kai dir eventuell später einmal selber erklären wird, doch ich denke, dass ich dir schon das Meiste erzählen kann. Wie du weißt hatte Kai nicht gerade eine … rosige Kindheit.” Ein gequältes Lächeln machte sich bei dieser Untertreibung auf seinem Gesicht breit. “Er musste Dinge miterleben, die bei jedem anderen siebenjährigem Kind wahrscheinlich lebenslängliche psychische Schäden hervorgerufen hätten. Doch Kai war anders, er hielt sich … tapfer. Er lernte, unter strenger Aufsicht von seinem Großvater, sich durchzukämpfen und doch schaffte er es nur, weil er sich ein Ziel gesetzt hatte: Er wollte frei sein. Weg von Voltaire und dessen Gefolge. Nachts lagen wir beide oftmals noch Stunden wach und überlegten uns Dinge, die wir machen würden, wenn wir aus der Abtei frei kämen. Und dann kam der Tag; Kai schaffte es sich von seinem Großvater loszureißen und entkam. Allein blieb ich zurück. Ich fühlte mich von ihm hintergangen und entwickelte gewaltige Wut gegen ihn, was mich letztendlich auch dazu treib gegen ihn zu kämpfen - obwohl es dazu führte, dass ich Voltaires und Balkovs Pläne ausführte, wogegen ich mich eigentlich jahrelang gesträubt hatte, aber das ist Nebensache. Dann kam er eines Tages wieder zurück … und bekam Black Dranzer. Diese Aktion lies mich noch zorniger werden; erst verschwand er so, ohne nichts, und dann erlaubte er es sich einfach so wiederzukommen, als wäre nie etwas gewesen! Dennoch schaffte er es ein weiteres Mal zu entkommen und dieses Mal ging ich mit ihm. Indirekt. Zuerst teilten sich unsere Wege … wie so oft; er ging zu euch zurück und ich gründete mit Boris, Ivan und Sergei die Demolition Boys. Wir begegneten uns zwar auf Turnieren, aber der Kontakt blieb trotzdem aus - ich ging ihm, um ehrlich zu sein, aus dem Weg. Vor fast einem Jahr war dann das Turnier wo Balkov das letzte mal auftrat; als ihr gegen die Bega gekämpft habt. Kai besuchte mich im Krankenhaus und die paar Minuten, die ich ab und zu mal wach wurde, nutze er dazu sich am laufenden Band zu entschuldigen. Ich verzieh ihm. Den Rest kennst du ja: ich zog zu euch und so weiter … .” “Ja aber was - ” Takao wusste wie sich das Meiste in der Vergangenheit abgespielt hatte und doch waren einige ‘Details’ für ihn neu. Trotzdem verstand er nicht, was das mit dem eigentlichen Streit zu tun haben sollte. “Dazu komm ich jetzt” schnitt Yurij Takao ins Wort, ehe er den Satz zu Ende führen konnte. “Vorgestern kam es dann jedoch so, dass ich Kai … nun ja … ziemlich unangenehme Sachen an den Kopf geworfen habe. Um genau zu sein habe ich ihn daran erinnert, wie - auf gut Japanisch - ‘scheiße‘ es damals für mich war, als er einfach gegangen ist. Ich habe ihm nur zu deutlich gezeigt, dass ich diesen … ‘Verrat’ von ihm niemals vergessen werde … Und ja! Ich weiß, dass es taktlos von mir war!” unterbrach er Takao, ehe dieser überhaupt zum Sprechen ansetzten konnte. “Vor allem in dieser Zeit …” Jetzt konnte Takao sich jedoch nicht mehr zurückhalten: “Wie? Welche Zeit denn? Ist was passiert?” Blaue Augen schauten ihn kurz und dennoch durchdringend an, huschten jedoch schnell wieder zum Fenster zurück. “Das, Takao, ist eine von den Dingen, die Kai dir eventuell irgendwann einmal selber erzählen wird.” Damit war dieses Thema beendet. “Und was ist wenn Balkov hinter Boris’ komischen Verhalten liegt?” Yurij war zuerst verblüfft von dem plötzlichen Themenwechsel, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Takao so schnell aufgibt, ehe er sich dessen Worte bewusst wurde. “Wie … du meinst … Balkov?” Er musste lachen, merkte jedoch selber, dass es hohl klang. “Wieso nicht?” “Takao, er ist vernichtet! Im Gefängnis, weg von der Bildfläche! DU warst doch derjenige, der ihn eigenhändig geschlagen hat, schon vergessen?!” “Nein … nein, hab ich nicht.” nuschelte der Kleinere scheu. “Aber-” “Kein ‘Aber’! Takao, lass das Thema ruhen, es ist Geschichte.” Beleidigt rümpfte der Blauhaarige die Nase und ging raschen Schrittes zur Tür. Mit der Hand auf der Klinke drehte er sich auf dem Absatz ein letztes Mal um. “Denk noch mal darüber nach, Yurij. So abwegig ist die Idee bestimmt gar nicht. Es wäre schließlich nicht das erste Mal … ” Den Satz unvollendet im Raum stehen lassend, schritt Takao aus dem Raum und lies einen nachdenklichen Russen allein zurück. /\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/\/ “Kai?! Bist … du es?!” Eine verschwommene Gestalt schob sich in sein Blickfeld. “Yu … ! Du bist endlich wach! Wie … wie geht es dir?” Langsam schärfte sich sein Umfeld und die Person, die er als Kai identifizieren konnte, schob sich noch näher an ihn heran. Er wollte antworten, doch nur ein heiser klingender Husten war zu hören. Im nächsten Augenblick wurde es um ihn herum wieder schwarz, doch die ruhige Stimme seines Freundes konnte er immer noch hören. “Yurij … werde bitte schnell wieder gesund! Du weißt, dass ich bis zum Ende für dich da sein werde! Auch wenn ich dich im Stich gelassen habe - und du kannst dir nicht vorstellen wie Leid es mir tut! - so versprech’ ich dir, dass ich dich jetzt nie wieder alleine lassen werde! Unsere Träume werden jetzt endlich wahr! Balkov ist besiegt; nun bist auch du von ihm los! … Doch … bitte, verzeih’ mir … denk an die Zeit die wir zusammen war’ n, du wirst für mich immer der beste Freund bleiben. Ich hoffe nur, dass du meine Entschuldigung akzeptierst … ” … Verwirrt schlug Yurij seine Augen auf. Warum träumte er ausgerechnet jetzt wieder von dieser Situation? Es war schon so lange her … Immer noch verdutzt setzte er sich auf und stieg aus dem Bett. Seine Kehle war ganz trocken und so wollte er sich aus der Küche schnell ein Glas Wasser holen. Auf dem Weg nach unten, lies er seinen Traum noch einmal Revue passieren. Dieses Geschehen war damals der Auslöser für ihn gewesen, sich mit Kai zu vertragen und zu den Bladebraekers zu ziehen. Natürlich hatte er Kai am Anfang deutlich gemacht, dass es nicht so schnell ging, ehe er ihm verzeihen würde und Kai hatte dies stillschweigend hingenommen, doch eigentlich war genau dies passiert. Sobald Yurij Kais Stimme vernahm, die ohne ihrem typischen harten und kaltem Ton eine Entschuldigung ausgesprochen hatte, hatte er ihm auf der Stelle vergeben. Mittlerweile stand Yurij an dem Küchenschrank gelehnt und blickte ins Wohnzimmer auf das Sofa, auf dem Kai am späten Nachmittag so teilnahmslos und abgestumpft gehockt hatte - und er fasste einen Entschluss. Damals im Krankenhaus hatte Kai ihn gerettet - und er war sich hundert prozentig sicher, das dies kein Anderer geschafft hätte. Indem Kai gesagt hatte, dass es ihm Leid täte und das Yurij immer sein bester Freund sein würde, hatte er ihm - wahrscheinlich unbewusst - sehr geholfen. Obwohl es schnulzig klang und Yurij über seine eigenen Gedanken schmunzeln musste, war er immer noch fest der Ansicht, dass er mit seiner Theorie Recht hatte. Jetzt war es allerdings an der Zeit, dass Yurij sich ‘revanchierte’: Er würde diesmal derjenige sein, der Kai helfen wird. Er wusste zwar nicht was mit Kai los war, doch er war fest entschlossen dies heraus zu finden. Mit zuversichtlichem Gesichtsausdruck knallte er sein Glas auf die Ablage, dass das Wasser durch die Gegend spritzte. - Und wenn sich Yurij Ivanov etwas vorgenommen hatte, sollte sich ihm besser keiner in den Weg stellen, dem sein Leben etwas wert ist! - Das war’s auch schon wieder, ich hoffe es hat euch gefallen. Noch wurde nicht so viel geklärt, aber das kommt alles noch ;-) Leider werde ich es wohl kaum schaffen, das nächste Kapitel viel schneller als das Jetzige hoch zu laden, aber ich werde mir Mühe geben! Bis dahin: Fleißig Kommis schreiben!!! :-) LG Mino Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)