pain von SaKi_612 ([ PAIN ]) ================================================================================ Kapitel 17 ~ Der einzige Weg ---------------------------- Wie versprochen hier nun Kapitel 17 ^^ Was eure Hoffnungen anbelangt ... hmm .. lasst euch "überraschen" ;) Und sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt ....... ;) Kapitel 17 ~ Der einzige Weg In dieser Nacht plagten Shin Alpträume. Er sah sich inmitten seiner Freunde, Strify an seiner Seite, der ihm sanft durchs Haar strich. Von allen Seiten näherten sich plötzlich finstere Gestalten, von Schatten umwabert und bedrohlich, doch Shin konnte sie genau erkennen. Die Männer aus Hamburg und der Arzt. Mit zombiehaften Bewegungen kamen sie auf die fünf zu und in dem Moment, in dem Shin die Augen zusammenkniff und sich voller Panik an Strifys Brust drückte, spürte er einen groben Stoß und taumelte in die Arme einer der Männer. „Was..?“, fragte er tonlos, als er Strify anstarrte, der ihn von sich gestoßen hatte. Seine Mundwinkel umspielte ein seltsames Lächeln, in seinen Augen glaubte Shin so etwas wie Genervtheit zu lesen. „Shin, wir können dir nicht helfen. Ich bin es leid, dich ständig vor den Typen da zu retten, wenn sie dich Nacht für Nacht überfallen. Und die anderen haben auch keine Lust mehr, ständig deinen Anblick zu ertragen und jeden Tag aufs Neue daran erinnert zu werden, was dir angetan wurde. Doktor Astus wird dich zu seinen Kollegen in eine Klinik bringen, die können dir dann helfen.“ Angsterfüllt sah Shin zu seinem Geliebten, fühlte die starke Pranke, die ihn eisern in ihrem Griff hielt. „Aber Strify, das könnt ihr doch unmöglich ...“ – „Lass dir von denen helfen, Shin. Es gibt nur diesen einen Weg.“ Und damit rissen ihm die Kerle die Kleidung vom Leib und blutige Wunden, vergingen sich wieder und wieder an ihm, bis sie ihn, von Doktor Astus angeführt, in eine Klinik mit Gitterstäben an den Fenstern zerrten, in der ihn ein paar gierig schauende Weißkittel schon lechzend erwarteten. Schweißgebadet schreckte er auf, hatte sich durch seinen eigenen lauten Panikschrei geweckt. Zitternd strich er sich die Haare aus der Stirn, vergrub anschließend das Gesicht in den Händen und fühlte heiße Tränen über seine Finger laufen. „Ihr habt Recht ...“, schluchzte er, wischte sich fahrig über die Augen. „Es gibt nur diesen einen Weg, dem allem zu entkommen.“ Luminor hatte bisher grübelnd im Wohnzimmer gesessen, nun hatte er beschlossen, sich einen Tee zu machen. Gerade suchte er im Küchenschrank nach den Teebeuteln, als er ein Geräusch aus dem Flur vernahm. Es war doch mitten in der Nacht? Verwirrt schaute er sich um und blickte in Shins Gesicht, das ihm blass und erschrocken entgegenblickte. „Shin! Was machst du denn hier? Es ist mitten in der Nacht“, sagte der Schwarzhaarige und bedachte Shin mit einem prüfenden Blick. Irgendwie hatte er bei seinem Anblick kein gutes Gefühl. „Ich ... äh ... will mir nur schnell ein ... Glas Wasser holen“, gab der Jüngere als Antwort, ging schnellen Schrittes zum Waschbecken, nahm auf dem Weg dahin ein Glas aus dem Schrank und füllte es fast bis zum Rand mit Wasser. „Ok.“ Luminor hatte sich indes abgewandt und war endlich fündig geworden. Als er sich wieder umwandte, um Shin doch auf sein aufgelöstes Äußeres anzusprechen, fand er die Küche verlassen vor. Verwundert schaute er sich um, gewahrte das Wasserglas unberührt auf der Arbeitsfläche, direkt neben dem Messerblock. Was zum..? Luminors Augen waren für einen Sekundenbruchteil schreckgeweitet, dann stürmte er aus der Küche in den Flur. Im Messerblock fehlte ein Messer. „Shin? Shin, verdammt, mach die Tür auf!“ Er klopfte immer wieder gegen das Holz, doch keine Reaktion. Es blieb unheimlich still in der gesamten Wohnung. „Shin, mach keine Dummheiten! Komm schon, mach die Tür auf!“ Er versuchte es noch einmal, doch wieder nichts. Was nun?! Was, wenn sich seine Befürchtung bewahrheitete? Das durfte nicht passieren! Nein, Shin! Kurz entschlossen schoss er bei Yu ins Zimmer und rüttelte den Gitarristen wach. „Yu? Yu! Los, wach auf!“ Er schüttelte ihn ziemlich unsanft, doch das war ihm gerade herzlich egal. „Hrrrmmm, Lu, lass das, lass mich schlafen ... was ist denn los?“, nuschelte Yu verschlafen, setzte sich aber doch auf und rieb sich über die Augen. „Du musst Shins Tür aufbrechen, sofort!“ Der Ernst in Luminors Stimme ließ den Jüngeren sofort hellwach werden, auch im wenigen Licht, das vom Flur aus in sein Zimmer drang, konnte er genau erkennen, wie angespannt der Keyboarder war und mit was für einem Blick er ihn bedachte. Mit einem Satz war er aus dem Bett und folgte Luminor in den Flur. Er fragte erst gar nicht nach, was das alles sollte, sein Unterbewusstsein war ihm ohnehin einen Schritt voraus und ahnte, was hier los war. Der Gitarrist konnte sich nicht erinnern, jemals einen so panischen Blick an ihrem Ältesten gesehen zu haben. Als auf sein „Shin! Mach auf!“ nichts kam, warf er sich mit der Schulter an die Tür. Nichts, sie bewegte sich keinen Millimeter. Auch aus dem Inneren des Zimmers drang kein Geräusch. „Verdammt“, flüsterte Luminor neben ihm, doch so leicht gab Yu sich nicht geschlagen. Erneut warf er sich mit aller Kraft gegen das Holz, das ihm nur ein dumpfes „Rumms“ schenkte, aber dennoch nicht den Weg freigab. Yu betete, dass ihm die Tatsache zugute kommen würde, dass sie in einem Altbau lebten. Vielleicht gaben das Schloss oder das alte Holz des Türrahmens irgendwann nach. Durch den Krach geweckt standen auch Kiro und Strify kurze Zeit später verschlafen und verwirrt im Flur, doch ein Blick auf Luminor und Yus verzweifeltes Bemühen, die Zimmertür ihres Jüngsten durch körperliche Gewalt zu öffnen reichte, um ihnen klarzumachen, dass etwas nicht stimmte. Yus Schulter schmerzte, er war mittlerweile auf gezielte Tritte gegen die Tür umgestiegen, Strify klammerte sich angstvoll an Kiro, während Luminor immer wieder verhalten vor sich hinfluchte. Das durfte einfach nicht wahr sein! Plötzlich ging ein lautes Knacken und Knirschen durch das Holz des Türrahmens und das Schloss riss aus, als Yu ein weiteres Mal mit aller Kraft dagegen trat. Bevor ein anderer reagieren konnte, war Luminor durch die nun offene Tür ins dunkle Zimmer gestürmt und konnte in letzter Sekunde einen Aufschrei unterdrücken. Er hörte, wie die anderen ihm folgen wollten und alles, was ihm einfiel, war nur noch ein: „Lasst Strify nicht hier rein!“, dann beugte er sich mit zitternden Händen über Shin. Kiro schaltete am schnellsten und zog Strify an sich, als dieser hinter Luminor her ins Zimmer stürzen wollte, hielt ihn so gut es ging fest, da der Sänger sich nach Kräften wehrte. Yu hatte mittlerweile ebenfalls den Raum betreten. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entglitt ihm nur noch ein tonloses „Oh mein Gott“, dann schlug er die Hand vor den Mund. Kurzerhand stieß Strify dem Bassisten den Ellenbogen in den Bauch, sodass dieser keuchend seinen Griff lockern musste, dann befreite sich der Sänger schnurstracks und rannte in Shins Zimmer. Der Anblick ließ ihm den Atem stocken. Shin lag eingerollt auf dem Boden inmitten einer riesigen Blutlache. Seine Haut war fast weiß, seine Augen geschlossen, die Haare an manchen Stellen rostbraun, wo ihn das Blut bereits erreicht hatte. Seine Handgelenke waren übersäht mit sehr tiefen Schnitten. Neben ihm das blutverschmierte Küchenmesser. „Nein ... nein, Shin ...“ Strifys Stimme zitterte ebenso sehr wie sein Körper, erst jetzt bemerkten ihn Luminor und Yu, drehten sich entsetzt zu ihm um, als er auf Shin zuging. „Nein, Strify ... raus hier ...“, versuchte es Luminor noch einmal, doch der Sänger schob ihn mit ungeahnter Kraft zur Seite und ließ sich an seiner Stelle auf den Boden sinken, bettete vorsichtig Shins Kopf auf seinen Schoß und erschrak, wie kalt die Haut seines Geliebten sich schon anfühlte. „Nein ... Shin ... nicht ...“ Mehr brachte er nicht heraus, Tränen tropften auf Shins ruhiges Gesicht, über das er sich gebeugt hatte. Verzweifelt küsste er ihn, hoffte, er würde so die Augen aufschlagen und ihn umarmen, wie Strify ihn gerade umarmte, strich ihm mit entsetzlich zitternden Händen die blonden und rot verfärbten Haare aus dem Gesicht, doch Shin regte sich nicht. „Shin ... mach die Augen auf ... das ist alles nicht wahr, nein ... nein ...“ Strify versagte die Stimme, haltlos zitternd drückte er Shin an sich, reagierte nicht auf Luminor, der ihn aus dem Zimmer bringen wollte, nicht auf Yu, der ihn entsetzt an der Schulter rüttelte, selbst vollkommen aufgelöst war und auch nicht auf Kiro, der mit bebender Stimme gerade den Notarzt verständigt hatte. Dass er irgendwann bewusstlos wurde, merkte er gar nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)