pain von SaKi_612 ([ PAIN ]) ================================================================================ Kapitel 8 ~ Gefangen -------------------- AN: Tadaaaa! Endlich Aufklärung über den Schrei ;) Vielen Dank aber erstmal an die 44 Reviews *staunt*! Ich freue mich über jedes Review wie eine Schneekönigin! ^^ Es ist toll, dass euch PAIN so gut gefällt ... Viel ... äääh ... Spaß? nun mit Kapitel 8 ^^ (ich will immer noch wissen, was ich da nun wünschen soll ... spaßig isses ja nun mal nich ....) PS: ich merke, dass ich bei Komissar Rex am besten schreiben kann xDD *gg* bis um 11 ging nämlich gar nichts (und das, obwohl ich seit halb 8 wach bin) und kaum kam der Rex, konnt ich tippen ... toll, ne? ^^ PPS an mein Dramakrümelschn: ich hab mich nun doch um die Szene gedrückt (mehr oder minder) und weiß noch nicht, inwiefern ich explizit werde ... oder ob überhaupt ^^*** ________________________________________________________________________________ Kapitel 8 ~ Gefangen Sofort sahen sich die vier erschrocken an. „Shin!“ Strify war als erster aufgesprungen und in den Flur gehastet, drückte die Klinke von Shins Tür mehrmals erfolglos hinunter – immer noch abgeschlossen. Nervös klopfte er ein paar Mal, während die anderen mittlerweile ebenfalls in den Flur kamen. „Shin! Shin, was ist passiert? Sag doch was!“, rief der Sänger laut, ein verzweifelter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Aus dem verschlossenen Zimmer drang nur noch leises Wimmern, der junge Schlagzeuger hätte ohnehin nicht mehr die Kraft gehabt, noch einmal zu schreien, geschweige denn zu antworten. Er hatte sich auf seinem Bett zusammengerollt, sein ganzer Körper war schweißnass und zitterte unkontrolliert. Wellen aus Schmerz schienen jede seiner Zellen zu überschwemmen, immer und immer wieder, sodass der Blonde erstickt aufkeuchte und sich enger einrollte. Vor allem sein Unterleib schmerzte bei der Erinnerung an das, was er eben aufs Neue durchleben musste ... erschrocken riss Shin die Augen wieder auf und unterdrückte in letzter Sekunde einen erneuten Aufschrei, als die Bilder aus seinem Traum wieder vor seinem inneren Auge auftauchten. Kurz nachdem er in sein Zimmer geflohen war und sich weinend aufs Bett geworfen hatte, war er vor Erschöpfung wirklich eingeschlafen. Die letzten Stunden hatten ihren Tribut gefordert – der Arzt und die Schwester, die ihn vorsichtig, aber bestimmt untersucht hatten, dann die Konfrontation mit dem, was er am liebsten für immer in eine tiefschwarze Kammer tief unten in seinem Herzen verbannt hätte und vor allem die Reaktion seines Geliebten, die ihn so verletzt hatte. Doch kaum war er in einen unruhigen Schlaf abgedriftet, überfielen ihn die Gesichter der Männer, die ihm Leid angetan hatten, als alptraumhafte Fratzen, die ihn einkreisten, ihn nicht mehr gehen lassen würden, ihn erdrückten und ihm die Luft zum Atmen nahmen. Er war gefangen. Es war, als legte sich ein eiserner Ring um seine Brust, der immer enger und enger wurde, ihm die Luft aus den Lungen presste. Schwarze Schlieren waberten vor seinen Augen, doch immer wieder tauchten die Gesichter derer auf, die sich an ihm vergangen hatten – lachend, lustverzerrt, unheimlich. Starke Pranken hatten ihn gepackt, drückten seine Arme und Beine fest auf den Boden – Shin hatte keine Chance, konnte sich keinen Millimeter bewegen. Den schneidenden Schmerz an seinem Rücken bemerkte er in seiner Panik kaum. Raue Hände rissen seine Bluse auf, einer der abfliegenden Knöpfe traf ihn an der Wange und machte dieses bizarre Schauspiel erst zur Wirklichkeit – es war kein Alptraum! Der muffige Atem an seinem Gesicht, der Alkoholgestank, der schwere Körper auf seinem eigenen, das hohle Lachen, das in der Nacht verhallte, als sie ihm Hose und Shorts gleichermaßen brutal vom Körper rissen – all das war real! Wieder stahl sich ein Wimmern von Shins Lippen. Er war der Erinnerung ausgeliefert ... hatte er sich eben durch einen lauten Schrei selbst geweckt und so aus dem Alptraum befreien können, so überfielen ihn diese Bilder und Gefühle auch in der Realität, in seinem Zimmer, in dem er sich wie ein Embryo auf seinem Bett zusammenkauerte. Fast glaubte er, noch immer die Hände auf sich zu spüren und machte eine erschrockene Geste, um die vermeintlichen Peiniger zu vertreiben. Doch da war nichts – er war allein. Wieso konnte er nicht entkommen? Warum ließen sich diese Bilder einfach nicht verdrängen? So oft er die Augen auch aufriss und wieder zukniff, die Erinnerungen hatten ihn fest in ihrem Griff. Shin rang nach Atem, keuchte erneut auf, als eine neue Welle aus Schmerzen über seinen zierlichen Körper rollte. Sein Mund war trocken, als sei er tagelang durch die Wüste geirrt, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn und bedeckte jeden Zentimeter seiner Haut. „Shin! Bitte sag doch was!“, drang es erneut voller Sorge zu ihm, vorsichtiges Klopfen begleitete die Worte. Strify. „Wasser ...“, rief Shin, so laut es seine sich immer mehr zuschnürende Kehle noch zuließ. Er musste hier raus, es würde ihn erdrücken, wenn er nicht schnell aus den Klauen des viel zu realen Alptraums fliehen konnte. Mühsam setzte er sich auf und wischte sich fahrig die Schweißperlen von der Stirn. Er fühlte sich unheimlich schwach und ausgelaugt. Der Verband, den ihm der Arzt angelegt hatte, fühlte sich warm an seinem Steiß an, wahrscheinlich hatte der Schnitt wieder zu bluten begonnen durch die heftigen Bewegungen. Kurz schloss der Schlagzeuger die Augen, um sich zu sammeln, bevor er sich erheben wollte – was sich sofort als Fehler entpuppte. Ein hässliches Gesicht grinste ihn dreckig an, fast zeitgleich glaubte Shin, Hände an sich zu spüren, die seine Beine grob auseinander drückten. Der Blonde sank aufs Bett zurück, presste die Hände vor die Augen, als würde dies die Bilder ausschließen können, die in seinem Kopf umherspukten. „Nein ...“, flüsterte er tonlos, konnte nicht entkommen – weder im Traum, noch in der Wirklichkeit. „Bitte nicht ...“ Ein heftiges Stechen durchzuckte ihn von seinem Unterleib ausgehend – einer der Männer war, ohne Vorwarnung und ohne ihn irgendwie vorzubereiten, in ihn eingedrungen. Lautes Johlen erfüllte seine Ohren, ein tiefes, raues Stöhnen mischte sich darunter. Daneben seine eigenen unterdrückten Schmerzenslaute. „Shin!“ Luminors Stimme. Das Pochen an der Tür wurde energischer, kurz darauf erklang wieder die Stimme seines Geliebten. „Ich hab hier das Wasser! Du musst die Tür aufmachen ... bitte!“ „Holt mich hier raus ...“, flehte der Jüngste kaum hörbar, kratzte das letzte bisschen Kraft und Willen in sich zusammen, um sich mit einem Ruck zu erheben. Er versuchte, das Schwindelgefühl und die erlittenen Qualen zu verdrängen, schleppte sich auf wackligen Beinen zur Tür und fasste nach dem Schlüssel. Als Strify hörte, wie Shin mit zittrigen Händen die Tür aufschloss, hätte er fast das Wasserglas fallen gelassen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, auch Luminor und die anderen beiden machten angespannte Gesichter. Kaum hatte der Jüngste es geschafft, den Schlüssel herumzudrehen, drückte er die Klinke hinunter, zog die Tür auf und taumelte einfach in den Flur. Wie er gehofft hatte, stand Strify genau vor ihm, sodass er einfach noch einen Schritt auf ihn zu machte und sich dann gegen ihn fallen ließ. Zum Glück erwachte der Sänger schnell aus seiner erschrockenen Starre und fing seinen Geliebten auf, hielt ihn mit einer Hand fest. Luminor nahm ihm umgehend das Wasserglas aus der anderen Hand und auf der Stelle umarmte Strify seinen zitternden Geliebten richtig. „Hilf mir ...“, wisperte Shin kraftlos, als sich die dunklen Schatten einfach nicht abschütteln ließen. Sein ganzer Körper schien nur aus pulsierendem Schmerz zu bestehen, ausgehend von seinem Unterleib. Verzweifelt darüber, dass ihn der Traum scheinbar um nichts auf der Welt aus seinen Krallen entlassen wollte, drückte er sich an Strify und versuchte kaum mehr, das leise Wimmern zu unterdrücken. Strify hatte sich noch nie so hilflos gefühlt, wie in diesem Augenblick. Er wusste nicht, wie er dem zitternden, völlig aufgelösten Bündel in seinen Armen helfen sollte. Er spürte nur Shins Angst, ja gar Panik. Was auch immer eben passiert war – und vielleicht immer noch passierte – es musste so schrecklich gewesen sein, dass Shin seine Angst vor den Berührungen Strifys vollkommen vergessen haben musste und nun wie ein Kind einfach Schutz bei ihm suchte. Seinen Geliebten fest an sich drückend, fragte Strify nur leise: „Was ist passiert, Shin?“ „Sie lassen mich nicht gehen ...“ Der Blonde bekam kaum einen Ton über die Lippen, seine Kehle war wie zugeschnürt, auf seiner Brust schien ein tonnenschwerer Stein zu liegen, was es ihm fast unmöglich machte, zu atmen. „Ich kann nicht mehr ...“ Alarmiert drückte Strify den Jüngsten ein Stück von sich, als dieser in sich zusammenzusacken drohte. „Shin, was ist?! Wirst du ohnmächtig?“ Der Sänger fasste Shin an den Schultern, rüttelte ihn leicht, als er dagegen ankämpfte, dass ihm einfach die Augen zufielen. Ein Nicken brachte er kaum mehr zustande. „Trink was, schnell!“ Er entriss Luminor das Glas und hielt es an Shins Lippen, half dem Blonden, ein paar kleine Schlucke zu trinken. Luminor legte Shin indessen die Hand auf die Schulter, übte nur leichten Druck aus. „Bleib bei uns ...“, sagte er leise, als er besorgt bis zu Shins bleicher Wange strich und diese Mischung aus Hitze und kalter Angst spürte. „Wir sind da, niemand tut dir etwas ...“, setzte er fort, als Strify seinen Geliebten, nachdem dieser unsicher noch ein paar Schlucke getrunken hatte, wieder vorsichtig in die Arme zog. Shin hatte den Kopf auf Strifys Schulter gelegt und starrte nun seitlich an Kiro und Yu vorbei an die Wand. Langsam lichteten sich die schwarzen Schlieren, machten einer erneuten, diesmal bleischweren Müdigkeit Platz. Aber er durfte nicht einschlafen, auf keinen Fall! Aufs Neue würden ihn die vergangenen Erlebnisse einholen, ihn in die Tiefe reißen, zu Boden drücken und ihm die Luft zum Atmen nehmen. Eine Weile noch kämpfte er stumm gegen seine schweren Augenlider an, bis er sie erschöpft schloss, während Strify ihm sanft durchs Haar fuhr. „Ich kann einfach nicht mehr ...“, konnte er gerade noch wispern, dann gab er auf und glitt hinüber in eine schwarze, leere Traumwelt. Strify hielt ihn weiterhin fest, fühlte, wie Shins Herz langsam wieder ruhiger schlug und hauchte ihm dann einen leichten Kuss aufs Haar. Dann warf er den anderen einen fragenden Blick zu – er wollte Shin auf keinen Fall wieder allein in seinem Zimmer schlafen lassen. Kiro verschwand schnell im Wohnzimmer und räumte die große Couch frei. Kurze Zeit später saßen alle im Raum verteilt – Strify hatte sich vor dem Sofa niedergelassen und strich sanft über Shins Handrücken – und schwiegen eine Weile. Für Shin würde es noch ein sehr langer, steiniger Weg werden, bis er zur Normalität zurückkehren konnte. Doch er ging ihn nicht mehr allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)