pain von SaKi_612 ([ PAIN ]) ================================================================================ Kapitel 2 ~ Nur ein Alptraum ---------------------------- AN: danke für die kommis ^^ und hier ist auch schon kapitel 2 ^^ ___________________________________________________________________________________ Kapitel 2 ~ Nur ein Alptraum (05.01.08) „Mach die Augen auf! Na los, Kleiner, guck mich an!“, lechzte eine raue, tiefe Stimme an seinem Ohr, ein eiskalter Schauder rann über seinen Körper. Shin hob schützend die Hände vors Gesicht und presste sich in eine Ecke, als er eine Hand in seinen Haaren fühlte, riss er angsterfüllt die Augen auf – und starrte in Strifys besorgtes Gesicht. Nach Atem ringend und zutiefst verwirrt schaute er sich um, realisierte langsam, dass er in seiner Koje im Tourbus lag und nicht mehr ... „Shin, alles ok? Du hast dich hin und her gewälzt ... hast du schlecht geträumt?“, fragte der Sänger vorsichtig und strich Shin eine Strähne des schweißverklebten Haares aus der Stirn. Der Jüngere zuckte fast unmerklich unter der Berührung zusammen, drückte sich noch ein wenig mehr an die Wand hinter sich, nickte dann aber zögerlich. „Ja, ein ... ein Alptraum ... nur ein Alptraum“, flüsterte Shin vor sich hin und versuchte, ein dankbares Gesicht zu machen. „Wir sind gleich da, zieh dir was an. Duschen kannst du dann vor Ort“, erklärte Strify leise und lächelte Shin liebevoll an. Wenn er Glück hatte, konnte er im nächsten Moment seinen Geliebten in voller Schönheit – und kleiderlos – erleben. Schließlich gab es im Bus keine Nische, in der er sich beim Umziehen verstecken konnte. „Ist gut“, gab Shin kleinlaut von sich und Strify trat zurück, um ihn aufstehen zu lassen. Sein ganzer Körper schmerzte noch immer höllisch. Vor allem in den unteren Regionen. Zum Glück hatte er sich, als er in sein Bett gekrochen war, noch sein Schlaf-Shirt übergezogen, und zum Glück war dies lang genug, um nur seine Beine und die Arme für die anderen sichtbar zu lassen. Unendlich langsam schlug der junge Schlagzeuger seine Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Es schmerzte. Jeder Schritt, den er auf die kleine Bustoilette zuging, kostete ihn Mühe und er konzentrierte sich darauf, nicht bei jedem scharf die Luft einzuziehen oder gar einen Laut von sich zu geben. Fast hatte er die unscheinbare Tür erreicht, als plötzlich Luminors Stimme durch den Gang gellte. „Himmel, Shin, was hast du denn gemacht?!“ Verwirrt sah Shin in seine Richtung, der Blick des Keyboarders haftete auf Shins linkem Bein, das ein großer blauer Fleck und mehrere Schrammen zierten. „Ich ... äh ... gestern Abend im Bus war es so dunkel, dass ich nichts gesehen habe. Ich bin gestolpert, gegen irgendwas gefallen und hab mich dann der Länge nach auf den Gang gepackt.“ Shins Züge umspielte ein entschuldigendes Lächeln, das leichte Zittern in seiner Stimme bemerkten die anderen hoffentlich nicht. „Nichts Schlimmes also.“ Mit diesen Worten verzog sich der Jüngste in die Bustoilette, schloss die Tür ab und holte ein paar Mal tief Luft, während er mit aller verbliebenen Kraft versuchte, Tränen zu unterdrücken. Die anderen durften es auf keinen Fall erfahren. Niemals. Aber wie sollte er sich hier umziehen? Nirgendwo konnte er sich verstecken. Vorsichtig schob er sein T-Shirt ein Stück hoch, um seinen Körper zu betrachten. Er war übersäht mit blauen Flecken, einzelnen Schrammen und an seinem Rücken spürte er deutlich ein Brennen, was von dem schmalen Schnitt herrühren musste, der knapp über seinem Steiß verlief. Eine Glasscherbe oder etwas in der Art musste gestern am Boden gelegen und ihn verletzt haben. Außerdem war er unglaublich schmutzig. Er starrte geradezu vor Dreck. Nicht nur der sichtbare, die Staub- und Lehmreste. Nein, vor allem der unsichtbare Schmutz, der auf seinem Körper und seiner Seele haftete ... Shin seufzte erneut tief und schob das Shirt wieder zurecht. Kurz versuchte er noch, sich selbst einzureden, dass das alles nicht passiert war, dass er noch immer träumte und gleich an Strify gekuschelt aufwachen würde und alles wäre wie immer. Dann jedoch schüttelte er leicht den Kopf und schloss die Augen. Nein, diese schreckliche Nacht hatte es wirklich gegeben. Die Schmerzen, die Wunden, das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen ... all das war der Beweis dafür. Er erhob sich langsam, biss die Zähne zusammen, stützte sich auf das kleine Waschbecken und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Heute war ihr vorerst letztes Konzert, nur noch heute musste er durchstehen, dann hatten sie frei. Er musste stark sein, durfte die anderen und die Fans nicht enttäuschen, wenn er sich nun einfach seinem Schmerz ergab und ihm alles andere egal wurde. Er war ja selbst schuld. Wäre er doch nur sofort in den Bus gegangen. Dort hätte er schließlich auch nachdenken können. Aber nein, er lief mitten in der Nacht durch Hamburg und achtete nicht einmal darauf, wohin ihn seine Füße trugen. Bis es zu spät war ... „Zu spät, du kannst nicht mehr weglaufen!“, schallte eine Stimme in seinem Kopf und Shin presste instinktiv die Hände auf die Ohren. „Geh weg“, flüsterte er, schloss die Augen und konzentrierte sich, die Bilder zu verdrängen. „Na komm schon, hab dich nicht so! Das wird dir gefallen!“, meldete sich eine andere Stimme und Shin glaubte, Hände an seinem Körper zu spüren. Sofort riss er die Augen wieder auf, sein Herz raste, sein Atem ging heftig und stoßweise. Ein leichtes Zittern ergriff seine Muskeln, Shin kämpfte mit aller Macht gegen die viel zu frischen Erinnerungen an. „Geht weg ... bitte geht weg ...“, wimmerte er leise, ließ die Hände sinken und stützte sich wieder schwer auf das kleine Waschbecken. Dann fühlte er einen Ruck – der Bus hatte angehalten. Fast zeitgleich klopfte es leise an die Tür. „Shin, alles ok? Wir sind da!“, hörte er leise Strifys Stimme. Er atmete noch einmal tief durch, zog das Shirt so weit runter wie möglich und entriegelte dann die Tür. Langsam zog er sie auf, trat hinaus auf den schmalen Gang und ging flugs an seinem Geliebten vorbei, ohne ihm die Chance zu geben, noch etwas zu sagen. Die anderen waren schon ausgestiegen, sodass Shin sich schnell eine Hose aus seiner Tasche fischte, sie in Windeseile überzog und sich dann einfach die Tasche über die Schulter warf und mit ihr aus dem Bus sprang. „Ich geh duschen“, meinte er, als Strify ihm verwundert hinterher starrte. „Willst du dir vorher nicht wenigstens was Ordentliches anziehen?“, rief ihm der Sänger hinterher. „Mach ich nach dem Duschen“, gab Shin kurz angebunden zurück und ließ Strify einfach am Bus stehen, als er den Backstagebereich betrat, mehr dort hinein flüchtete. „Ich liebe dich ...“, kam es nach knapp zwei perplexen Minuten leise über Strifys Lippen und langsamen Schrittes folgte er den anderen dann, während ihr Fahrer den Bus abschloss und ebenfalls in Richtung Konzerthalle aufbrach. Frisch geduscht, akkurat geschminkt, mit topgestylten Haaren und in ansehnlicher Kleidung betrat Shin kurz darauf die Bühne, um dem Soundcheck beizuwohnen. Bisher waren nur Luminor und Kiro da, Yu kam allerdings gerade mit Strify im Schlepptau den Gang entlang gelaufen und stand wenig später neben den anderen. Das Bild, das sich ihnen bot, war fantastisch. Die Sonne stand genau so, dass ihr Licht durch die zahlreichen Fenster weit oben in den Wänden auf die große Bühne fiel und sie in einen sanften gelben Schein tauchte. Die Halle selbst bot Platz für knapp tausend Leute, vielleicht auch mehr. Überall rannten Roadies und Techniker herum, überprüften die Lichtanlage, die Nebelmaschine, einzelne Scheinwerfer, verlegten Kabel, packten Instrumente und Utensilien aus, verstauten alles dort, wo es hinsollte. Ein Wunder, dass bei diesem geschäftigen Treiben noch niemand über den Haufen gerannt wurde oder irgendetwas zu Bruch gegangen war. „Lasst uns anfangen“, rief ein Tontechniker zu den Jungs herüber und winkte mit der freien Hand, mit der anderen fummelte er an zahlreichen Knöpfen auf dem Gerät vor sich. Alle nickten folgsam, gingen auf ihre Plätze, Kiro und Yu schnappten sich ihre Instrumente, Luminor bezog seinen Platz hinter den Tasten, Shin griff sich seine Drumsticks und Strify angelte nach dem Mikrofon, das natürlich nicht im Ständer steckte, sondern irgendwo auf dem Bühnenboden herumlag. Auch Luminors Mikrofon war verschollen, fand sich aber nach gemeinschaftlichem Suchen auf einem der Verstärker liegend. Nachdem Shin seine Sticks dreimal aufeinander geschlagen hatte, legten die Jungs und die Techniker los. „Na los, komm schon, Shin! In fünf Minuten geht’s los!“ Strify stand drängelnd im Türrahmen zu Shins Garderobe. Der Jüngste war seit einer halben Stunde unzufrieden mit seinen Haaren, mit seinem Gesicht, mit seinem Outfit – einfach mit allem. Er war es leid, sich im Spiegel zu sehen und doch blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er noch etwas an sich retten wollte. „Aber Strify, ich seh schrecklich aus! So kann ich unmöglich ...“ „Jetzt komm endlich, du siehst wie immer wunderbar aus!“, unterbrach ihn der Sänger ungeduldig, trat auf ihn zu und legte nun doch ein sanftes Lächeln auf. „Na los, lass uns da raus gehen und die Fans begeistern – so wie immer! Ok?“ Shin warf noch einen kritischen Blick in den Spiegel, sah dann aber Strify an und nickte zögerlich. „Ok.“ „Ich liebe dich“, sagte der Ältere leise und näherte sich mit seinem Gesicht dem Shins. Der Schlagzeuger zuckte unmerklich zusammen, ließ seine Lippen dann aber vorschnellen, hauchte Strify so einen kurzen Kuss auf und lief dann an ihm vorbei. „Ich liebe dich auch“, beeilte sich Shin zu sagen, als er an der Tür war, sich umblickte und in Strifys enttäuschtes Gesicht schaute. Schnell lächelte er und hielt seinem Geliebten die Hand hin, auch wenn eine Berührung gerade das Letzte war, was er wollte. Aber er durfte sich nicht verraten. „Komm, die anderen warten doch schon. Und die Fans erst!“ Der Sänger erwiderte sein Lächeln, griff Shins Hand und gemeinsam mit ihm ging er zu den anderen hinter die Bühne. Dort umarmten sich alle liebevoll, wie sie es immer vor einem Konzert taten, Yu rief laut „Let’s rock!“ und schon stürmte er auf die Bühne, wo er von laut aufbrandendem Gekreisch empfangen wurde. Die anderen grinsten, betraten dann ebenfalls unter dem Jubel der Fans die Bühne, bezogen ihre Positionen. Shin nahm als Letzter seinen Platz ein, ließ sich schwer auf den Hocker fallen und griff sich zwei Sticks. Luminor blickte ihn erwartungsvoll von der Seite an, wartete wie die anderen auf sein Zeichen. Shin nickte, atmete einmal tief ein und schlug dann die Sticks aufeinander, zählte hörbar an. Eine Sekunde Stille – dann lieferten die fünf Jungs die beste Show ihrer gesamten Deutschlandtour. Mit jeder Minute war es heißer und stickiger in der Halle geworden. Irgendetwas war mit der Lüftungsanlage nicht in Ordnung, sodass sich Shin langsam vorkam wie in den Tropen. Die Luft war fast zum Zerschneiden und doch musste er spielen. Noch ein Lied, dann gingen sie von der Bühne, dann noch zwei Zugaben und die Sache war gelaufen. Dann konnte er endlich raus, raus aus der Halle, Luft schnappen, durchatmen, sich ein wenig abkühlen. Seine Arme taten weh, sein Rücken schmerzte, eigentlich gab es nichts an Shins Körper, was ihm nicht wehtat. Er fühlte sich müde, ausgelaugt, kraftlos und die schlechte Luft in der Halle brachte ihm alles andere als Linderung. Immer wieder musste er nach Luft schnappen, konzentrierte sich gleichzeitig darauf, sich nicht zu verspielen und seine Einsätze nicht zu verpassen. Er spürte, dass Luminor ihm immer wieder einen besorgten Blick zuwarf. So gut es ging, versuchte er, seine Schwäche zu überdecken, setzte Mal um Mal sein schönstes Lächeln auf, um den Verdacht, dass es ihm mies ging, zu zerstreuen. Meistens klappte es, doch in den letzten Minuten war es immer schwerer geworden. „Danke Berliiiiiiin!“, brüllte Strify gerade in sein Mikro, strahlte übers ganze Gesicht, winkte fröhlich, die Menge jubelte und schrie. Der junge Sänger wirkte ein bisschen geschafft, doch überglücklich. Yu und Kiro gesellten sich zu ihm an den Bühnenrand, der Bassist knuddelte ihn und grinste, Yu flirtete mit einem süßen Mädel in der ersten Reihe, die sofort rot anlief und einer Ohnmacht nahe war. Auch Luminor kam hinter seinem Keyboard hervor und trat nach vorn neben seine Freunde, lächelte den Fans vergnügt entgegen. Shin erschien als letzter vorn, die Sticks noch in der Hand. Er wirkte ziemlich fertig, obwohl er lächelte und kurz auflachte, als er von Yu in die Seite geknufft wurde. Kurzerhand holte er aus und warf die beiden Stöcke ins Publikum, wo sie mit lautem Geschrei verschwanden. Die Band verbeugte sich brav, bedankte sich für den tollen Abend, Strify erzählte noch irgendetwas, doch Shin hörte nicht hin. Er zog sich wieder ein Stück zurück, versuchte, flach zu atmen, um es nicht ganz so offensichtlich zu machen, dass er kaum noch Luft bekam, ja, fast um Atem rang. Er schwitzte unheimlich, war körperlich am Ende. Die Schmerzen waren stärker geworden. Alles, was er wollte, war schnellstmöglich unter die Dusche zu steigen und dann ins Bett zu gehen. Er musste sich unbedingt hinlegen ... doch zunächst brauchte er frische Luft. Als der Sänger endlich fertig war und das erlösende Zeichen gab, die Bühne zu verlassen, stürmte Shin geradezu den Gang hinunter und auf die Ausgangstür zu. Die verwunderten Blicke der anderen registrierte er gar nicht. Japsend erreichte er die Tür, stieß sie auf und rannte ins Freie. Dort blieb er vornüber gebeugt stehen, stützte die Hände auf die Oberschenkel und sog gierig den Sauerstoff und die angenehme Kälte in sich auf. Langsam, ganz langsam, fühlte er sich ein bisschen besser. Er schloss einen Moment die Augen, holte tief Luft und ... zuckte erschrocken zusammen, als er urplötzlich eine Hand auf seiner Schulter fühlte. Mit einem halb unterdrücktem Aufschrei fuhr er auf und wirbelte herum, die Hand in derselben Bewegung abschüttelnd. Er blickte in die weit aufgerissenen Augen seines Geliebten. „Shin ... was ...“, begann er, hielt jedoch inne, als er Panik in den Augen des Jüngsten flackern sah. „Was ist denn nur los mit dir?“ „Nichts“, Shins Stimme zitterte merklich, sodass er sich kurz räusperte und dann noch einmal ansetzte. „Mir war nur so warm und ich brauchte dringend frische Luft. Deswegen bin ich so schnell weg gewesen“, erklärte der Blonde leise. „Und was ist sonst noch?“, hakte Strify nach und trat auf ihn zu, sodass sie nur noch wenige Zentimeter trennten und Strify ein kleines Stück aufsehen musste, um Shin in die Augen schauen zu können. „Sonst?“, erwiderte der Angesprochene verwundert, brachte unauffällig einen Abstand zwischen sie beide, indem er seine Hände an Strifys Oberarme legte und mit gestreckten Armen festhielt. „Was sollte denn sonst noch sein?“ Er versuchte, jede Unsicherheit aus seiner Stimme und seinem Blick zu verbannen, doch es fiel ihm alles andere als leicht. „Liebst du mich noch?“ Strify sah ihm fest in die Augen. „Mehr als alles andere“, gab der Schlagzeuger zurück, erwiderte den Blick. Unerwartet für Shin zog ihn der Ältere plötzlich an sich, umarmte ihn fest. Sofort schnürte sich Shin die Kehle zu und er rang im ersten Moment nach Luft. Beherrsch dich!, brüllte ihn eine Stimme in seinem Kopf an und er versuchte, seine Haltung zu entspannen und normal weiterzuatmen. Warum machte es ihm so viel aus, dass Strify ihn umarmte, ihn berührte? „Warum gehst du mir dann aus dem Weg?“, vernahm er die leise, traurige Stimme des Sängers an seinem Ohr. Strifys Hand fuhr zu seinem Hinterkopf und strich durch sein Haar. Das unangenehme Gefühl in Shin wurde immer stärker. Strify wusste nichts von der gestrigen Nacht. Wäre es anders, würde er Shin sicher nie wieder berühren wollen, würde sich angewidert abwenden von ihm. Und nur, weil er nichts von dem Schmutz, der an Shin klebte, wusste, konnte er ihm noch nahe sein. Heuchler! Lügner!, brüllte dieselbe Stimme aufs Neue, Shin kniff die Augen zusammen. „Ich ... ich ...“, stotterte er, brach aber ab. Er brachte es nicht über die Lippen. Nicht einmal, dass er einfach nur ein wenig Freiraum für sich brauchte – denn war es nicht gerade das gewesen, was ihn in die Arme dieser ... dieser ... Kerle gelenkt hatte?! „Shin, rede mit mir!“, flehte Strify schon fast, drückte ihn näher an sich, seine linke Hand rutschte auf Shins Hüfte hinab, kam knapp über dem Schnitt zu liegen. Sofort überkamen den Jüngeren die Bilder, die Gefühle der letzten Nacht. Ein schmerzhaftes Stechen ging von der Stelle aus, an der sein Geliebter ihn berührte. An dem eine grobe Hand ihn berührt hatte. Viele grobe Hände ... Entsetzt riss Shin die Augen auf, stieß Strify von sich, taumelte zurück und ließ sich auf die Knie fallen, den Kopf gesenkt, die Hände vors Gesicht geschlagen. Er kämpfte gegen die Erinnerungen, versuchte, die Bilder zu verdrängen, während sein Herz schmerzhaft gegen seine Rippen hämmerte. Der Sänger wusste überhaupt nicht, was geschah, konnte Shins Reaktion nicht einordnen. Verwirrt lief er zu ihm, ließ sich neben ihm nieder, zog ihn in seine Arme, um ihn zu beruhigen. „Nein, fass mich nicht an!“, brüllte Shin, schubste Strify von sich. Er rappelte sich auf und rannte in die Konzerthalle zurück. Schon im Backstage-Bereich schlug ihm die üble Luft wieder entgegen, doch er ignorierte es, rannte den Gang entlang, riss seine Garderobentür auf und schlug sie wenig später laut krachend wieder ins Schloss. Zitternd lief er noch einen Meter in den Raum hinein, dann trugen ihn seine Beine nicht mehr und er ließ sich einfach auf den Boden fallen. Heiße Tränen flossen über seine Wangen, schienen seine Haut zu verbrennen. Strify, der noch immer auf dem Boden hockte, starrte einfach nur noch fassungslos die Tür an, durch die Shin verschwunden war. Was geschah hier eigentlich..? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)