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Bittersweet memories – Forgotten, not lost

Sirius x ? & James x Lily
von

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Lasst das Spiel beginnen!

Bevor es los geht, muss ich mal wieder in aller Form bei euch entschuldigen, dass das Update so lange auf sich hat warten lassen: SORRY!!! (Ich hoffe, das liest überhaupt noch einer? *zitter*)

Zu meiner Verteidigung: ich hatte ehrlich viel um die Ohren. Zuerst bin ich umgezogen und musste lernen, allein klar zu kommen. Und dann gab es da noch so lustige Uni-Prüfungen … gibt sie noch immer … und eigentlich … sind sie gar nicht lustig. ^-^

Na ja, aber das interessiert euch wahrscheinlich überhaupt nicht – deswegen geht’s jetzt erst mal weiter! Heute kommen wir endlich an einem Punkt an, auf den ich mich schon lange freue – es geht in eine neue ‚Phase’! Viel Spaß dabei!!! =D
 


 

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Kapitel 17 – Lasst das Spiel beginnen!
 

„Aber es gibt Niederlagen, die Siege sind; und Siege, verhängnisvoller als Niederlagen.“

Wilhelm Liebknecht (1826–1900), deutscher Journalist und Politiker, war einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)
 

James erwachte mit einem gewaltigen Druck auf dem Magen. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand die Besenstilspitze mit voller Wucht hineingerammt. Blitzschnell richtete sich der Quidditchkapitän auf und raste zum Klo – mit dem Kopf nach vorn.

Nachdem er sich einige Male erleichtert hatte und kein Inhalt in seinem Bauch mehr vorhanden war, der hätte drücken können, ging es dem Gryffindor schon sichtlich besser. Mit seiner Farbe kehrte auch James Potters unschlagbarer Optimismus für alle Lebenslagen zurück: Sein Alptraum von dieser Nacht würde sich nicht erfüllen! Dessen war der Schwarzhaarige nicht entschlossen, sondern überzeugt. Eben jenes besiegelte der Quidditchkapitän sogleich mit einem lauten Kampfschrei, so dass die Slytherins auch unten in den Kerkern noch hören sollten, dass Gryffindor mutig zur Tat schreiten würde. Allerdings bekamen es wohl nicht die hinterhältigen Schlangen in ihren grünen Betten mit, sondern jemand anders.

„Schnauze!“, ein Kissen flog schlitternd durch die halb geöffnete Badezimmertür.

James grinste.

Er wusste, wer es geschickt hatte.

Ohne auf die Uhr zu schauen – die aber garantiert eine brutal frühe Anzeige nach Meinung des Werfers präsentierte –, nahm er das Kissen auf und stürzte sich in den Krieg. Müde spielte Sirius Black sowieso besser. Da war er aggressiver.

Und Aggressivität würden sie heute brauchen.
 

~*~*~*~
 

Remus gähnte. Ein weiterer Sonntag, an dem er sich müde fühlte. Diesmal nicht wegen einer durchzechten Nacht oder katerigen Freuden, das genaue Gegenteil war der Fall.

Zuerst war da der plötzliche Aufschrei James Potters am allerfrühsten Morgen gewesen, der alle wenig sanft aus dem Schlaf gerüttelt hatte. Remus hatte es einfach übergangen und war wieder eingedöst.

Dann der Kissenkrieg, den der Quidditchkapitän Gryffindors sogleich gegen Sirius Black ausgerufen hatte. Remus hatte fliegende Tatsachen ignoriert, in der Hoffnung sich weitere Minuten Schlaf sichern zu können.

Schließlich, als das Feder-Gemetzel vorbei war und alle gleichzeitig zum Bad stürmten, hatte sich Remus an den Glauben geklammert, vielleicht, als einzige noch ruhende Seele, übersehen zu werden.

Doch dieser Fluch hatte natürlich nach hinten losgehen müssen …
 

„Moony – Moony – Moony!“, hüpfte es urplötzlich auf Remus Lupins Bett herum.

Sein allererstes Spiel als Captain der Gryffindors versetzte James Edward Potter anscheinend in derart hyperaktive Zustände, dass er mit niemandem an diesem Morgen Erbarmen hatte. Im Gegenteil – er ging zum Frontalangriff über.

„Komm schon, steh auf! Selbst Tatze ist vor dir wach“, sprang er weiter auf seiner Matratze umher wie ein junges Känguru.

Remus seufzte.

„Du willst doch nicht das große Spiel verpassen?“, empörte sich die aufgekratzte Klein-Jungen-Stimme.

„Zuerst einmal wollte ich meinen Schlaf nicht verpassen“, murmelte Remus noch immer mit dem Kopf im Kissen vergraben. „Aber, da du ja nie aufgibst …“,

Resignierend drehte sich der Braunhaarige um und quälte sich aus dem Bett.

James Potter grinste ihn topfit an. Dann hüpfte er von Remus’ Bett und düste weiter, die nächste Seele zu suchen, die er mit seinem Überschuss Energie nerven konnte. Tatze hieß wohl das Opfer. Das entnahm Remus jedenfalls dem lauten Gebell aus dem Badezimmer.
 

Und nun saß er hier, viel zu früh und sah seinem sehr aktiven Freund zu, wie er von einem seiner Spieler zum nächsten rannte, um sie mit möglichst viel Essen vollzustopfen. Als leuchtendes Vorbild verließ er aber selbstverständlich keinen, ohne etwas in seine breite Luke geschoben zu haben.

Bei manch einem zeigte diese Art von Hartnäckigkeit jedoch wenig Erfolg. Melody Roberts rührte angeekelt in ihrem Haferschleim rum. Sie war noch nie eine Morgenperson gewesen.

Das krasse Gegenteil dazu war Tatze, der trotz Wut – oder gerade deswegen – ein drei Gänge Frühstück in sich hineinstopfte. Nur alles, was Krone ihm bei seinen Besuchen zuschob, lehnte er mit einem aggressiven Knurren ab. James Potter wirkte trotzdem absolut zufrieden.

… bis er an eben genannter Sucherin vorbeikam.

„Roberts, iss endlich! Wir können uns nicht leisten, dass du vom Besen fällst!“

Von einem anderen Schwarzhaarigen kam ein sehr gegenteiliges Schnauben.

„Potter“, zischte die blonde Sucherin gefährlich, während sie geräuschvoll den Löffel auf den Tisch knallte und aufstand, seine Augen mit den Ihrigen aufspießend, „wenn du mich weiter mästest, ziel ich deinen Kopf an, sobald ich auf dem Besen sitz und kotzen muss!“

Definitiv kein morgendlicher Sonnenschein!, dachte Remus für sich.

Und es war vermutlich nicht förderlich gewesen, dass Krone Abigail Speedy damit beauftragt hatte, seine Sucherin früher als eigentlich nötig zu wecken. Das sensible Mädchen war jedenfalls sehr zittrig zurückgekehrt.

„Nur weil ich nicht, wie manch anderer hier, alles in mich hineinstopfe, was nicht schnell genug weglaufen kann“, sie warf einen angewiderten Blick zu der Person, die Remus schräg gegenüber saß, „werde ich beim Fangen des dummen Schnatzes schon nicht vom Besen fallen.“

Dieser Kommentar wirkte sich leider nicht sonderlich positiv auf die Laune des anderen morgendlichen Nicht-Sonnenscheins aus.

Sirius Black drehte seinen Kopf in bedrohlich langsamer Geschwindigkeit zu ihr.

Eine Woche. Länger konnten sich diese beiden gar nicht „ignorieren“. Der Vertrauensschüler verspürte das dringende Bedürfnis seinen Kopf mal wieder gründlich zu schütteln.

„Roberts“, da war Ekel, da war Hass – aber Remus hatte auch den Eindruck, es würde Tatze eine gewisse Befriedigung verschaffen, ihren Namen wieder aussprechen zu können, „wenn ich dich so anschaue, ist es auch besser, dass du nichts isst. Es wäre heute nicht der passende Moment, wenn dein Besen wegen Übergewicht nicht abheben kann!“

Remus Lupin hatte hier gewisse Probleme mit der Nachvollziehbarkeit von Sirius Blacks Vorwurf. Melody Roberts war nicht schrecklich dünn, aber auch nicht ungemein dick – einfach ganz normal. Doch vermutlich schaute sie in den Augen seines Freundes aus wie ein fettes Monster. Eben das, was er sehen wollte.

„Den Hinweis kann ich wohl getrost zurückgeben, Black!“, erwiderte sie postwendend.

Alles wieder beim Alten! Und wieder der Drang in Remus, mit seinem Kopf eine mehrmalige halbkreisförmige Bewegung zu vollführen.

„Bezeichnest du mich etwa als fett, Roberts?!“

Tatzes Geduldsfaden war heute Morgen eindeutig kurz: er war bereits von seinem Platz aufgestanden und machte einige bedrohliche Schritte auf sie zu.

„Lass mich überlegen“, meinte sie ironisch und legte den Finger ans Kinn. „Ja, Black!“

Aber ihre Sprüche hatten auch schon frischere Tage erlebt.

Tatze schloss erbost den letzten Rest ihrer Distanz mit drei großen Schritten. Sie hielt ihm herausfordernd das Gesicht entgegen.

„Ach, ja?“, hakte Sirius mit aggressivem Unterton nach.

„Ja!“, wich sie kein Stück zurück, weder mit ihrer Meinung noch mit ihren Füßen.

Der Beginn eines ‚geistreichen’ Konflikts:

„Ja?“

„Ja!“

„Jaa?“

„Jaa!“

„Jaah?“

„Jaah!“

„Jaaaah?“

„Miss Roberts, Mr Black, was treiben Sie dort für alberne Kindereien?“

Professor McGonagall kam mit zackigem Schritt in die große Halle marschiert, ein Gryffindor-Schal bereits um den Hals.

Das schien die beiden verschworenen Intimfeinde doch wieder aus ihrem neusten ‚Kampf-Spiel’ zu holen. Man drehte das Gesicht der Hauslehrerin Gryffindors zu, dann erneut zu einander, bis nach drei sekündigen Dauerstarren das Entsetzen Einzug hielt. Denn man war sich in diesem Moment näher als so manches Liebespaar. Die anderen „mans“ (ihn mit eingeschlossen) konnten nun gar nicht so schnell gucken, wie die beiden Todfeinde auseinander wichen. Der Rücken wurde einander zugewandt und wie in einem schlechten Sketch verschränkten beide Parteien die Arme und legten einen nahezu identischen Gesichtsausdruck auf.

„Roberts’/Blacks Schuld!“, drang es gleichzeitig hinter beiden Rücken hervor.

Man konnte das andere Subjekt selbstverständlich nicht ansehen. Das wäre gegen die Spielregeln. Remus fand, dass die Streitereien der beiden allmählich so lächerlich wurden, dass es doch nicht mehr ernst zu nehmen war – doch das sahen die zwei Sturköpfe eindeutig anders. Trotzdem war die derzeitige Szene wiederum so albern, dass Remus nur schwerlich sein Lachen verstecken konnte. Aber da war er ja nicht der Einzige …

„Das reicht!“, rief die schneidende Stimme Minerva McGonagalls. „Es ist vollkommen gleichgültig, wer von Ihnen beiden Schuld hat, es bedeutet in jedem Fall Strafarbeit – für Sie zwei. Zusammen!“

Das letzte Wort hatte es eindeutig in sich gehabt – aus Sicht von Streithenne und -hahn. Die Gryffindors blickten ihre Hauslehrerin an, als müsse sie gewiss zum ersten Mal in ihrem Leben einen Scherz machen. Aber bekannter Maßen machte Minerva McGonagall ja nie Scherze.

„Schauen Sie nicht so! Es wird Ihnen gut tun – ich dulde solch ein kindisches Verhalten nicht im Hause Gryffindor. Und Potter“, Krone stand alarmiert sofort stramm, „Sie sollten als Quidditchkapitän mit dafür sorgen, dass sich Ihre Spieler nicht in unsinnigen Streitereien verlieren.“

„Ja, aber …“, setzte James Potter an.

Vermutlich, um ein wenig Licht in die Situation dieser zwei ganz besonderen Streitsucher zu bringen.

„Kein „aber“, Potter“, ließ die schneidende Stimme seinen Freund ins Leere laufen. „Ich habe Sie zum Kapitän gemacht, also tragen Sie auch die Verantwortung für das, was in Ihrem Team geschieht.“

Ein letzter Blick von Schärfe war das Abschiedsgeschenk Minerva McGonagalls. Ihr Schal wehte wie eine letzte Warnung an Gryffindors Schüler hinter der Professorin her.

Das Ergebnis war, dass in der nächsten halben Stunde ein peinlich berührter James Potter – war er doch sicher, dass es vor und nach ihm nie einen besseren Quidditchkapitän gab bzw. geben würde – seinen Treiber und seine Sucherin zusammenstauchte. Oder sich zumindest größte Mühe bei dem Versuch gab. Diese Ansprache blieb nämlich ohne sichtbares Ergebnis. Sirius Black und Melody Roberts würdigten sich nach wie vor keines Blickes, geschweige denn den Quidditchkapitän der Gryffindors.

Bei diesen beiden Sturköpfen prallt wohl alles an ihren Dickschädeln ab, dachte Remus, Mitleid für Krone empfindend.

Er wollte wahrlich nicht Captain über diesen beiden sein.

Aber McGonagall wird nach ihrer Strafarbeit bestimmt Verständnis haben …

Wenn ihre Lehrerin nur wüsste, was es hieß, diese Zwei gemeinsam in einen Raum zu sperren. Heutzutage. Denn trotz all der Dinge, die geschehen waren … die Professorin hatte sicherlich noch immer ein klein wenig anderes Bild von ihren beiden Schülern für sich behalten.

Doch diese Zeiten waren längst vorbei.
 

~*~*~*~
 

Worauf hast du dich da nur eingelassen, Lily Evans?, war der Gedanke der Gryffindor, als sie die Treppe des vollen Stadions hinaufstieg.

Überall war nur Rot und Grün zu sehen, kein einziges Fleckchen bunt war übrig geblieben, man bekannte offen Farbe. Unübersehbar war, dass Gryffindor mehr Anhänger hatte – Hufflepuff und Ravenclaw hielten nicht hinterm Berg, für wen sie jubelten, obwohl Lily doch einige Grünlige ins Auge sprangen, die eindeutig nicht im Haus der Schlangen eingeschrieben waren.

Zum ersten Mal bemerkte Lily, dass es auch praktisch sein konnte, rote Haare zu haben.

Ich falle definitiv nicht auf!, dachte sie, eine kopfschüttelnde Bewegung machend.

Lily war heute zwar nicht das erste Mal bei einem Spiel – aber das erste Mal, seit sie zwölf war, bei einem Duell Slytherin versus Gryffindor. Und ihr wurde sofort klar, warum.

Die offene Rivalität, die in der Luft lag, die Feindseligkeiten, die zwischen den Fans ausgetauscht wurden, empfand die Vertrauensschülerin schlimmer als das Treiben englischer Hooligans bei einem Fußballspiel. Sie hatte diese Häuserfeindschaft noch nie gut geheißen – und Quidditch förderte sie offensichtlich nur.

Aber sie würde ihr Versprechen einlösen …

Die Gryffindor zog ihren Umhang enger um sich. Auch dieser Novembermorgen war von klirrender Kälte erfüllt und dazu kam heute auch noch ein leichter fisselnder Regen, der den kalten Eindruck vom Wetter nur verstärkte.

Zu dumm, dass Caite darauf hatte bestehen müssen bei Sheila und ihrer Freundin zu bleiben. Mit der Irin an der Seite wäre es erträglicher gewesen. Normal wäre Lily ja auch bei Sheila geblieben … doch die stand zwischen hysterischen Mädchen, die Banner hochhielten wie „Sirius, du bist mein fliegender Stern!“ und „James Potter gewinnt jeden Ball, jedes Spiel und mein Herz!“. Und da Lily nicht unbedingt das Gefühl hatte, dass ihre Freundin sie brauchte, noch aus purem Mitgefühl zu ihr gekommen war – Caite war nur ein einziges Mal bei einem Spiel gewesen und hatte die Hälfte der Zeit meckernd, die andere kalkweiß auf ihrem Platz verbracht –, hatte sie sich schließlich davon gemacht. Ein wenig schlechtes Gewissen nagte natürlich trotzdem an ihr, aber sie hatte sich doch sehr unbehaglich da unten gefühlt: Ein Mädchen hatte ein Schild gehalten mit „Vergiss Lily Evans – nimm mich, James!“ in leuchtend roter Schrift darauf. Lily verzog ihr Gesicht ein wenig. Was, bitteschön, gab es da überhaupt zu vergessen?!

Die Rothaarige stampfte ein wenig unelegant, auf der Suche nach einem Platz, weiter die Treppen hoch. Und nicht nur das … unmerklich wanderten ihre Augen auch die Reihen ab, wo die meisten Ravenclaws saßen. Doch sie wurde enttäuscht.

Aber er wirkt auch nicht sehr Sport begeistert …, überlegte die Gryffindor.

Und es spielte ja nicht mal Ravenclaw. Lily seufzte leise. Seit der Verteidigungsstunde bei Professor Garibaldi hatte sie ihn jetzt schon nicht mehr gesehen … und dabei brannte sie doch darauf, mit ihm zu reden. Über sein Duell. Sie wusste nicht mal genau, warum, nur, dass sie irgendwie darüber reden wollte. Denn irgendwas störte die aufmerksame Gryffindor. Wie von selbst legte sich Lilys Stirn in Falten.

Aber sie würde wohl allein–

In genau diesem Moment stolperte jemand gegen Lily.

„Entschuldigung!“, murmelte es leise.

Nanu? War das nicht … Lily wandte ihren Blick weiter zum Boden. Tatsächlich wanderte Pettigrews kleine, runde Form die Reihe vor ihr entlang, zu einem Lily sehr bekannten, braunen Haarschopf.

„Remus!“, rief Lily erfreut, als sie Pettigrew folgte.

Ein deutliches Zucken verriet, dass ihr Vertrauensschülerkollege sie gehört hatte. Und glücklicherweise war neben ihm auch noch ein Platz frei.

„Darf ich?“, fragte Lily höflich und deutete auf den leeren Teil der Bank.

Der blasse Junge vor ihr nickte als Antwort nur, seine Augen waren wie gebannt auf das Spielfeld gerichtet. Und in den nächsten fünf Minuten würde sich nichts daran ändern: Keiner sagte ein Wort. Eine merkwürdige Stille legte sich in Kontrast zum Lärm des Stadions um sie drei. Es war eine Stille, die kaum zu reden wagen ließ und selbiges gleichzeitig forderte.

Schließlich fiel Lily aber doch noch etwas ein, was sie gut sagen konnte:

„Petti–, äh Peter?“

Lily fand es unhöflich hier so selbstverständlich neben Remus zu sitzen und ihn trotzdem mit Nachnamen anzureden. Außerdem war sie seine Nachhilfelehrerin und sollte sich langsam daran gewöhnen, seinen Vornamen zu benutzen – selbst wenn er nach wie vor ein Rumtreiber bleiben würde.

Kleine blaue Kugeln beäugten sie irritiert.

„Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nachher noch kurz mit dir sprechen muss. Es geht um unser Projekt für Zaubertränke.“

Sie wollte es nicht jetzt erklären. Das Spiel begann jeden Augenblick und der rundgesichtige Junge war nicht gerade für sein gutes Gedächtnis bekannt.

Peter Pettigrew nickte ein paar Mal übereifrig mit dem Kopf, bevor er wie sein Freund zurück aufs Spielfeld schaute und die Stille wieder Einzug über sie hielt.

So vergingen die Minuten tragend langsam im „roten Block“, wie Lily ihre Position inzwischen bezeichnete. Vielleicht sollte sie ihre Augen schließen, nur damit sich keiner hier von ihrer grünen Farbe angegriffen fühlte? Sie war natürlich für Gryffindor, aber in Herrgottsnamen: Es war ein Spiel! Die machten daraus ein Duell auf Leben und Tod.

„Ladies und Gentlemen!“, eine unbekannte Stimme begrüßte Lily plötzlich.

Anscheinend war der Sprecher von damals längst im „Ruhestand“ – wie zu erwarten, aber die Gryffindor empfand es dennoch als befremdend, nicht die erwartete Stimme zu hören. Und zuordnen konnte sie die neue auch nicht.

„Willkommen zum lang erwarteten Spiel, Slytherin gegen Gryffindor!“

Lauter Jubel brach aus und überbot alles vorher dagewesene. Auch Lily wurde endlich vom Bann der Menge mitgezogen. Es ging los!
 

~*~*~*~
 

„… und vergesst das alles bloß nicht!“, rief James Potter zum Abschluss seines sich selbst lobenden Quidditch-Vortrags.

Langsam öffnete Mel wieder die Augen, nachdem sie gleich zu Beginn der Potter-Show eingedöst war. Seine Schuld, wenn er sie zu übertrieben frühen Zeiten von kleinen, zitternden Speedys wecken ließ. Das Gebrabbel von gerade hatte er diese Woche auch erst sieben Mal von sich gegeben. Sie konnte selbst sein Armgefuchtel an den passenden Stellen schon imitieren.

Mel gähnte – wohl etwas zu laut.

„Roberts möchte, dass du deinen Vortrag extra für sie noch mal wiederholst, Krone“, schnarrte eine gehässige Stimme. „Sie konnte gerade nicht zu hören, weil sie gepennt hat.“

„Ich habe nicht „gepennt“, Black! Nur meine Augen für das Spiel ausgeruht“, zickte Mel zurück.

Dieser Idiot aus der dritten Reihe konnte natürlich nicht einmal sein übergroßes Maul halten!

„Schluss jetzt!“, ging Potter diesmal sehr schnell dazwischen, bevor Black irgendeinen weiteren Blödsinn hätte verzapfen können (Mel hatte die Rädchen hinter seinem ach-so-hübschen Köpfchen schon quietschen hören). „Hättet ihr beide gerade zugehört, dann wüsstet ihr, dass ich keinerlei Streitereien weder vor Spielen noch zwischendurch in meinem Team mehr haben will!“

Abwechselnd musterte er sie und Black herausfordernd durch seine Brillengläser hindurch.

„Hast du noch was zu sagen, Roberts?“, erkundigte sich ihr Kapitän argwöhnisch.

Anscheinend war er unzufrieden, weil sie nicht zerknirscht guckte – so wie Black. Doch dafür triumphierte Mel zu sehr über Adonis’ Fehler, sich mit seiner großen Klappe wieder mal selbst ins Schwänzchen gebissen zu haben.

„Ja“, antwortete die Gryffindor. „Können wir endlich anfangen?“

Sie wollte diesen ganzen Kram hinter sich bringen … und den Slytherins (Bellatrix Black) eins auswischen, dass sie für einen ganzen Monat ihre arroganten Näschen nicht wieder gen Himmel recken könnten.

„Noch nicht!“, ruderte Potter wichtigtuerisch mit seinen Armen.

Sein Ego nahm heute universelle Züge an. Es füllte bereits den Raum aus.

„Zuvor müssen wir unbedingt noch einen Team-Schwur ablegen! Also …“

Er stellte sich in die Mitte des Raumes, streckte seine rechte Hand aus und forderte die anderen auf, es ihm nachzutun. Wessen diese auch sogleich brav nachkamen. Nur Melody Roberts musste sich natürlich der Order ihres Kapitäns widersetzten.

„Roberts, wo bleibst du?“, kam es in einem ungeduldigen Befehlston, der Mel nicht gefiel.

„Keine Chance, Potter! So einen Blödsinn mache ich nicht mit.“

Erstens das, und zweitens war der einzig freie Platz noch neben Mr Ich-bin-Gottes-Geschenk-an-die-(Frauen-)Welt.

„Roberts!“, Potter nahm vollends seine diktatorische Kapitänspersönlichkeit an. „Muss ich dich wieder erinnern, warum du im Team bist?“

Argh, immer das Gleiche!

Mel ließ ein leicht fauchendes Geräusch erklingen, fügte sich aber. Widerwillig nahm sie also ihren Platz neben Black ein – sie wie er sorgten für möglichst viel Abstand. Körperkontakt war zu vermeiden. Ihre Hand schwebte knapp über seiner. Die Wärme, die er ausstrahlte, war trotzdem deutlich spürbar. Deutlicher als die von allen anderen.

„Kessel, Zauberstab und Besen bricht, aber Gryffindor besiegt ihr trotzdem nicht!“

Mel fügte noch ein Augenrollen hinzu, bevor sie ihre Hand blitzschnell zu sich zurückzog. Nur Black war darin noch schneller und ließ seine rasch in die Umhangtasche zurückgleiten.

Der Kreis löste sich auf, jeder ging zu seinem Besen, holte ein letztes Mal tief Luft in diesen wenigen verbleibenden Momenten der Ruhe, bevor es raus in ein volles Stadion gehen würden. Auch Mel hatte das vor, bis Potters Stimme sie abermals zurückbeorderte. Was wollte ihr persönlicher Rumkommandierer denn noch?

„Tatze?“, rief Potter anschließend quer durch den Raum

Ein scheinbar völlig gelangweilter Black kam auf sie zugeschlendert und sah sie ganz offensichtlich nicht an.

Mel gefiel das hier nicht. Aber ihr gefiel ja nichts, was in irgendeinem Zusammenhang mit schwarzhaarigen Schönlingen stand, geschweige denn sie beinhaltete. Was Potter wohl wieder wollte? Sein Gebot „Ihr sollt nicht streiten auf des Quidditchs heiligem Felde!“ hatte er schließlich schon ausgesprochen.

„Also“, räusperte sich ihr Kapitän merklich, „ich hab da noch eine wichtige Information, die vor allem euch beide betrifft. Ähm …“

Potter zerwuselte sich seine Haare und rang um Worte. Ein seltenes Phänomen in seiner Kapitänsrolle und es machte Mel misstrauisch. Weshalb war er so nervös?

„Eine vertrauenswürdige Quelle hat in den letzten Wochen die Schlangen für mich ausspioniert und ich äh, weiß jetzt, wer ihr Sucher ist.“

Black schaute irritiert:

„Und was geht mich das an, Krone? Mich interessiert’s nicht, wen ich vom Besen hauen soll, das weißt du. Hauptsache eine Schlange weniger.“

Mel weigerte sich, ihm zu zustimmen. Aus Prinzip. Sie wollte nicht mit Black irgendwo derselben Meinung sein.

Potter sah seinen Freund händeringend an:

„Das interessiert dich doch. Slytherins Sucher … heißt Black.“

Gryffindors Black starrte den Quidditchkapitän an. Für Momente rührte sich nichts.

„Das ändert nichts“, verkündete er schließlich.

Scheinbar unberührt marschierte Black von dannen, doch Mel wusste es besser. Sie konnte in dem steinernen Gesichtsausdruck lesen, hatte er doch oft genug selbigen ihr gegenüber verwendet. Es hatte also einen Nerv getroffen …

Potter schien verwirrt und gleichzeitig erleichtert, dass Black nicht wieder einen seiner typischen Affentänze aufgeführt hatte.

„Hör zu, Roberts: Ich hab keine Ahnung, wie Black spielt, aber sei einfach besser, das reicht mir schon.“

„Bescheiden wie immer, Potter!“, der Sarkasmus tropfte von ihren Worten. „Aber du hast Glück: Blacks werfe ich besonders gerne von ihrem hohen Ross runter.“

Potter schien den versteckten Angriff auf seinen Freund darin zu übersehen und war für den Moment einfach selbstzufrieden, dass sie seinen Befehlen ‚gehorchen’ würde.

„Also gut, Leute, es geht los! Schnappt euch euren Besen – jetzt putzen wir ein paar Schlangen vom Feld!“, brüllte Potter durch den Raum.

In Mels Mundwinkeln zuckte ein kleines Grinsen. Immerhin einmal hatten sie und ihr Kapitän den gleichen Gedanken.
 

~*~*~*~
 

„Und dort kommt das Team der Gryffindors eingeflogen, unter der neuen Leitung von James Potter. Nun werden wir sehen, ob seine Wahl zum Kapitän und erstem Jäger eine gute Entscheidung war – oder ob er doch lieber beim Sucher geblieben wäre.“

„Hey!“, Wurmschwanz war aufgesprungen und wedelte mit seinen kleinen Fäusten in der Luft. „Du … du, Idiot, du! Krone ist super!“

Auf Lilys Stirn sah er das Evans-Runzeln sich bilden, ein Zeichen des Misstrauens und des Unverständnisses der Gryffindor. Remus drückte seinen kleinen Freund zurück auf die Bank. Aber er konnte Peter Pettigrews Wut – er mochte es rein gar nicht, wenn jemand seinen Freund James Potter im Quidditch kritisierte – gut nachvollziehen. Er fühlte sie auch.

Wie schon beim letzten Spiel im vorigen Jahr übernahm Azriel Smith den Kommentar, ein Slytherin, der auch bei 99 weiteren Häusern sich in kein anderes so gut eingefügt hätte. Seine Haltung überheblich, die Nase weit über Maß erhoben, und eine Stimme … nicht einfach arrogant, sondern immer mit diesem einen bestimmten Ton: als könne sie nichts anderes, als seine Mitmenschen zu kritisieren und sich über sie lustig machen. Und damit schaffte sie es auf die Liste von wenigen Dingen, die Remus Lupin unter keinen Umständen leiden konnte. Doch Krone würde ihn heute verstummen lassen – er musste!

„Es folgen Franklin, Speedy, Prewett – hoffen wir, dass sein Kapitän ihm keinen Grund gibt, die Familientradition fortzuführen“, spielte Smith scheinheilig auf das letzte Spiel Gryffindors an, wo Gideon Prewett dem damaligen Kapitän, Sturgis Podmore, die Nase gebrochen hatte. „Dahinter fliegen die Treiber Longbottom und Black – nicht überraschenderweise konnte der beste Freund des Kapitäns seine Position halten, obwohl auch er letztes Jahr einen Hang zur Regelmissachtung bewiesen hat“, hier musste natürlich der Verweis auf Tatzes versuchte Attacke (mit Treiberholz) auf seine Cousine kommen. „Und zum guten Schluss wohl der erstaunlichste Neuzugang in Potters Team dieses Jahr: Sucherin Melody Roberts. Hoffen wir, dass auch uns die Entscheidung zu dieser erstaunlichen Wahl klar werden wird …“

Wie er „erstaunlichen“ betonte! Würden dort vorne nicht Krone und Tatze spielen, Remus hätte große Lust gehabt, jetzt schon wieder nach Hause zu gehen. Seine empfindlichen Ohren mochten diese Ansagen nämlich eigentlich nicht länger ertragen. Und niemand tat was gegen ihn! Wie letztes Jahr saß Professor Slughorn zwar direkt neben Smith, aber er schien dessen Kommentare eher als belustigende Scherze zu empfinden. Nur für seine Freunde blieb Remus also sitzen. Das nächste Mal würde er sich allerdings Watte mitnehmen.

„Und da sind auch schon die Slytherins!“, mit viel mehr Enthusiasmus begrüßte der Stadionsprecher das Team seines eigenen Hauses. „Bellatrix Black, die erfahrene und erfolgreiche Kapitänin führt auch dieses Jahr wieder das Team an. Es folgen Rosier, Wilkes, Lestrange und Rowle – Nachfolger für die beinah schon legendären Carrow-Zwillinge – uuuuunnnd wieder Black!“

Remus hielt den Atem an. Das war nicht gut, gar nicht gut.

„Damit ist nun auch das gut gehütete Geheimnis endlich enthüllt: Bellatrix Black holt ihren Cousin als neuen Sucher mit an Bord! Bei diesem familiären Talent ein gewiss kluger Schachzug Slytherins.“

Und Tatze zählt anscheinend für dich nicht zu diesem „familiären Talent“?, fragte Remus leicht wütend in Gedanken.

„Ist das nicht Blacks Bruder?“, fragte Lily überrascht.

Remus nickte. Sein Gesicht zog eine Grimasse. Er war es wirklich. Regulus Black, Sirius’ kleiner Slytherin-Bruder. Er konnte nur hoffen, dass Krone das vorher schon gewusst und Sirius Black rechtzeitig darauf vorbereitet hatte – ansonsten würde es sich nicht positiv auf sein Befinden auswirken.

„Madam Hooch kommt ins Stadion geflogen, in ihrem Arm hält sie den sehnlich erwarteten Quaffel, der das Spiel eröffnet. Die Pfeife erklingt – ab jetzt heißt es Slytherin gegen Gryffindor!“

Wie bei jedem Spiel packte die entladende Anspannung des Stadions auch hier Remus schlussendlich und selbst Azriel Smiths Stimme konnte ihn nun nicht mehr vertreiben.

„Der Quaffel fliegt – Gryffindor kommt durch einen glücklichen Schnellstart vor Slytherin in Ballbesitz – Potter gibt ab an Franklin – doch da sind Rosier und Wilkes, an ihnen ist noch keiner so schnell vorbeigekommen – aber Franklin entkommt durch ein Ausweichmanöver nach unten, ein sehr simpler Trick – Gryffindors Jäger steuert weiterhin aufs Tor zu – da lässt Franklin wegen eines plötzlichen Hakens den Quaffel fallen, hervorgerufen von einem gut geschossenen Klatscher von Rudolphus Lestrange – aber Glück für Gryffindor, James Potter war in der Nähe um Franklins Unaufmerksamkeit auszubügeln – Slytherins Verteidigung umkreist ihn – wieder Ballwechsel zu Sly… nein, Speedy konnte aus ihrer geringen Körpergröße einen Vorteil machen und sich den Quaffel schnappen – sie rast aufs Tor zu – doch wird sie an Walden Macnair vorbei kommen? … sie schafft es – 10 zu 0 für Gryffindor!“, fügte Azriel Smith gepresst hinzu.

Remus grinste. So mochte er seine Stimme viel lieber.

„Es geht weiter, Bellatrix Black im Ballbesitz – das sieht gut aus – da kommt ein Klatscher von Black – er verfehlt sie um einige Meter – Slytherin behält durch ein glänzendes Ausweichmanöver den Quaffel – Wilkes und Rosier stehen schon bereit zur Abgabe, aber Black scheint entschlossen, das Ding reinzumachen – sie fliegt Potter und Franklin davon – nur noch Prewett steht zwischen ihr und dem Tor – nein! Da kann Black nur haarscharf einem Klatscher ausweichen – Potter nimmt den Quaffel an sich – Longbottom hat ihm ein Tor gerettet, diesen Treiber scheint Potter gut ausgewählt zu haben.“

Die letzte Bemerkung hätte man fast als freundliche Aufwertung Smiths gegenüber dem Gryffindor-Team verstehen können. Fast. In Wirklichkeit ging es darum, Sirius Blacks leicht verpatzten Klatscher noch weiter herabzuwürdigen und seine Position somit in Frage zu stellen.

„Sollte ein Kommentator beim Quidditch das Spiel nicht objektiv ansagen? Beim Fußball gibt es jedenfalls diese Regel“, meinte Lily, die Azriel Smith aus der Ferne kritisch beäugte.

„Eigentlich sollte es auch beim Quidditch so sein“, antwortete Remus, während das parteiische kommentieren des Slytherins im Hintergrund weiter lief.

„Warum sagt dann Professor Slughorn nichts? Dieser Junge dort …“

„Azriel Smith“, piepste Wurmschwanz eine Oktave höher als sonst, so geladen war er.

„Dieser Azriel Smith ist nicht fair. Es ist eine absolute Ungerechtigkeit, dass er unser Team von vornherein so bevorurteilt!“

Remus musste versteckt lächeln. Krone war die Fairness bei einem Spiel auch immer heilig. Der Gedanke erinnerte ihn, warum er eigentlich nicht mit Lily reden sollte … wollte. Er erwiderte deswegen nichts mehr, sondern konzentrierte sich zurück aufs Spiel. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie sein Freund mit Bravour Slytherins Hüter umging und das 20 zu 0 einleitete. Remus jubelte mit dem riesigen Gryffindor-Block auf. Ein Gefühl von Zufriedenheit breitete sich in ihm aus.

Es hielt nicht lange an. Nachdem Rosier mit einigen (nicht ganz regelkonformen) Stößen und Rowle durch den Klatscher der zierlichen Abigail Speedy immens zugesetzt hatten, kam Bellatrix Black wieder in Ballbesitz, und diesmal schoss sie das erste Tor für Slytherin. Fabian Prewetts rote Ohren glühten bis zu ihnen.

„Und in einem unglaublichen Alleingang verringert Kapitänin Bellatrix Black den knappen Abstand zu Gryffindor bereits wieder. Vielleicht hätte man dem Hüter Gryffindors doch nicht das schwere Erbe seines Bruders überlassen sollen?“

Das war zu viel! Gideon Prewett – im Übrigen der Schulsprecher Hogwarts – hang über dem Geländer, eindeutig bereit seine Tradition des Nasebrechens an Smith fortzuführen. Diese beiden Brüder hielten sehr dicht zusammen, fast wie Zwillinge. Der Angriff auf den einen, war des anderen Wut. An Gideons Rachsuchtsgefühlen konnte auch Slughorns beschwichtigendes „Na, na!“ zu Smith nichts ändern.

Plötzlich zischte ein Klatscher nur haarscharf an der Tribüne des Stadionsprechers vorbei. Madam Hoochs silberne Pfeife erklang schrill.

„Black, ihr Gegner ist nicht der Ansager des Spiels – Freistoß für Slytherin!“

Remus wusste ohne hinzusehen, in welcher angespannten Gefühlslage sich sein heißblütiger Freund befand: in einer Ich-hau-alles-vom-Besen-was-nicht-rot-trägt-Stimmung. Wenn das mal gut ging …

„… und nun visiert Rosier das Tor an – Black steht schon bereit für die Abgabe – doch was ist das?“

Auf Smiths Ansage wirbelten sämtliche Köpfe verwirrt umher, auch Rosiers, der zu Bellatrix’ Missfallen den Quaffeln fallen ließ. Krone fing ihn auf, aber seine Augen waren wie ihrer alle nicht aufs Tor gerichtet.

„So wie es scheint, hat Gryffindors Sucher den Schnatz entdeckt!“, Skepsis überwog in der Stimme des Slytherin.

Natürlich konnte er sich nicht vorstellen, dass Gryffindor besser war als Slytherin mit Regulus Black.

„Black ist ihr auf den Fersen – doch Roberts hat bereits einen glücklichen Vorsprung, zu was immer sie auch gesehen haben mag – sie steuert die Erde an – das wird ein gewagter Sturzflug – sie streckt ihre Hand aus … und muss sie wieder zurückziehen!“

Ein gewaltiges Aufstöhnen ging durch Gryffindors Fan-Reihen. Lestrange und Rowle – anstatt einen Klatscher zu benutzen – waren plötzlich aufgetaucht und hatten der Sucherin einfach wie zwei breite Wände auf Besen den Weg versperrt, der sie zu einem schnellen Ausweichmanöver gezwungen hatte. Der Schnatz war nun natürlich wieder verschwunden.

Madam Hoochs silberne Pfeife erklang abermals und wutentbrannt erteilte sie den beiden Slytherins eine kurze Standpauke, die mit zwei Freistößen für Gryffindor endete. Anstatt diese allerdings gleich zu nutzen, bat Krone um eine Auszeit.

Remus fragte sich, warum … War ihm etwas entgangen?

„Sie ist gut, oder?“, fragte Lily.

Ihre Augen waren auf den kleinen Punkt von Gryffindors Sucherin gerichtet. Remus hatte zuvor aus den Augenwinkeln bemerkt, wie sich ihre Finger urplötzlich ins Holz gekrallt hatten. Beim Sturzflug.

„Ich glaub schon“, meinte Wurmschwanz in die Stille hinein.

„Wie zu erwarten“, war Remus’ simple Antwort.

Das heutige Spiel hatte nur wiederholt, was er vor Jahren bereits gesehen hatte. Melody Roberts gehörte auf einen Besen.
 

~*~*~*~
 

„Wo warst du Tatze?!“

Mel blickte von ihren Nägeln auf, die sie ganz automatisch mit gelangweiltem Blick am betrachten gewesen war, nachdem sie wieder Boden unter den Füßen verspürt hatte. Sich gut versteckt, im Innern über den verpatzten Sturzflug ärgernd. Aber wenn Black von seinem Kapitänsfreund fertig gemacht wurde, schenkte sie ihm zur Abwechslung natürlich liebend gern Aufmerksamkeit.

„Keine Ahnung, was du meinst“, stellte Mr Schönling auf stur und tat offensichtlich unwissend.

Falsche Antwort, Black Beauty!, dachte Mel genüsslich.

„Weißt nicht, was ich meine?!“, Potter war nun vollständig zu seiner zweiten dunklen Kapitänsseite gewechselt und die kannte keine Freunde. „Ich meine, dass wir das Spiel jetzt schon gewonnen haben könnten – hättest DU aufgepasst!“

Oho, war Wonderboy da gerade zusammengezuckt? Aber Potter war ja momentan auch wirklich beängstigend … wie ein wütender gackernder Hahn, dessen Kikeriki man beleidigt hatte.

Sie sah Black Luft holen, aber Potter ließ ihn nicht zur Ausrede kommen.

„Und schieb jetzt nichts auf Frank! Der ist am anderen Ende des Feldes gewesen – wo er hingehörte – während du in idealer Position warst. Ein Klatscher von dir und Roberts hätte kein Problem gehabt das Ding einzusacken!“

So. Das ging zu weit. Potters Wut hin oder her, aber das klang ja, als wäre sie ohne Black total hilflos. Was nicht der Fall war! Seiner Hilfe bedurfte sie ganz und gar nicht. Sicher nicht.

Black zuckte geradezu gleichgültig die Schultern. Ansonsten schwieg er. Eine erstaunliche Neuerung an ihm, die Mel am liebsten bis in alle Ewigkeit beibehalten hätte. Doch für die Quidditchempfindlichkeit war das ja leider die falsche Reaktion.

„Jetzt hör mir mal zu, Sirius!“, noch nie hatte sie James Potter mit derart ernster Stimme reden gehört. „Wenn wir das Spiel wegen deiner Nachlässigkeit verlieren, hat das Konsequenzen!“

Ein kleines gehässiges Grinsen schlich sich in Mels Mundwinkel – bevor eine zarte Stimme sie erinnerte, dass sie ja gar kein Spiel verlieren durfte. Das Lächeln schwand. Dummer Potter. Dummer, erpresserischer Vertrag. Und sehr, sehr dumm-doofer Black!

„Das wird nicht passieren“, quetschte der Dümmling gerade zwischen seinen Zähnen hervor.

Die beiden Super-Freunde starrten sich an … es erinnerte Mel an irgendwas, doch sie kam nicht drauf. Auf jeden Fall hieß der Quaffel in diesem Spiel Aggressivität und Blinzeln war eindeutig verboten. Wer zuckte, hatte verloren.

Nach kurzer Zeit schon wurde es Mel zu bunt.

„Wenn ihr mit eurem Starr-Kontest mal fertig seid, können wir dann auch weiterspielen? Ja?“

Untätigkeit wie diese war nichts, was Mel mochte. Da dachte man zuviel nach.

„Halt die–“

„Roberts, als Kapitän liegt es an mir, wann das Spiel fortgesetzt wird … worauf wartet ihr noch? Steigt auf eure Besen!“

Zu Befehl, oh Möchtegern-Diktator!, erwiderte Mel.

Ausnahmsweise nur in Gedanken. Potter war geladen genug. Ein Augenrollen ihrerseits durfte natürlich trotzdem nicht fehlen.

Als sie wieder auf ihren Besen stieg, geschah es, dass sich ihre und Blacks dunkle Augen für Momente trafen. Hasserfüllt blickte das Grau sie an. Nichts Neues – wenn sie ihr nicht das Gefühl vermitteln würden, er gäbe ihr die Schuld an seinem Scheitern. Mel schaute entschlossen weg. Sollte er sie doch zehnmal verfluchen, es war ihr egal, Hauptsache sie konnte endlich den vermaledeiten Schnatz fangen und das Spiel beenden. Ohne Blacks Hilfe.
 

~*~*~*~
 

Erneut peitschte Sirius die eiskalte Luft um die Ohren. Es tat nichts, um seine hitzigen Gefühle abzukühlen. Im Gegenteil: dieser fusselige kleine Regen nervte ihn zu Tode und seine Haare wirbelten ununterbrochen wild umher, schlugen ihm wieder und wieder ins Gesicht. Vielleicht würde ein Haarband helfen – aber das wäre natürlich zu peinlich, um es zu benutzten.

Konzentrier dich, Mann!, rief Sirius seine Gedanken ins laufende Spiel zurück.

„Und Franklin bricht seinen Versuch ab, Bellatrix Black den Quaffel abnehmen zu wollen – ein von vornherein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen …“

Angestrengt bemühte Sirius sich, Smiths eklige Rotzbengel-Stimme auszublenden. Er durfte nicht noch mal die Kontrolle verlieren – für den wäre auch später Zeit. Krones Vorwürfe konnten dagegen nicht warten. Sirius’ Stolz war schließlich nicht in der Lage, das auf sich sitzen zu lassen!

Für ein paar Minuten schaffte es genau dieser Ehrgeiz, dass Sirius nichts als die umhersausenden Klatscher wahrnahm und völlig in seiner Rolle dieses Spiels aufging. Wie es bei jedem vorherigen Spiel immer gewesen war.

Dann sah er es. Und dann war es endgültig vorbei mit seiner Aufmerksamkeitsspanne.

Ihm war es zuvor schon verdächtig einsam mit Frank vorgekommen – er hatte sich nicht geirrt. Rowle und Lestrange konzentrierten sich nicht länger auf die Verteidigung des Quaffel. Ihre einzige Sorge galt nur noch dem Schnatz, bzw. dem Sucher von Sirius’ Team auf der Suche nach dem kleinen Flattermann zuzusetzen. Egal, welches Manöver sie unternahm, die beiden klebten bedrohlich hinterher schwebend an ihrem Schweif. Frank flog in einiger Entfernung und kümmerte sich um die Verteidigung des Tores, so wie sie es ausgemacht hatten. Er hatte sie unter Garantie nicht bemerkt.

Ein Klatscher war nicht unweit in Sirius’ Nähe. Der Treiber verfolgte die schwarze Kugel aus den Augenwinkeln. Er könnte sicher zumindest einen von den Schränken treffen, beide eventuell auch möglich, bei einem guten Schlag von ihm.

Sirius holte aus. Es würde das Spiel zu Gryffindors Gunsten lenken. Der Black-Spross sammelte seine Kräfte. Es würde ihr helfen.

Urplötzlich fiel sein Arm auf halbmast zurück. Der Klatscher kam weiter auf ihn zugerast. Auf einmal überschlugen sich Gedanken in Sirius’ Kopf. Er dachte sonst nie bei einem Spiel großartig nach. Unentschlossenheit machte sich breit. Der Klatscher flog im direkten Bogen auf sein Gesicht zu, Sirius hatte keine Wahl mehr. Der Schläger traf den schwarzen Ball und schleuderte ihn nahezu ins Nichts.

„Black träumt während der laufenden Partie und verspielt somit Gryffindors Chancen maßgeblich – es steht immer noch 60:40 für Slytherin.“

Sirius konnte James’ stechende Augen selbst über die weite Entfernung auf sich spüren – und wenn er richtig lag auch den Adlerblick seiner Hauslehrerin. Was war nur mit ihm los?
 

~*~*~*~
 

Hoch – runter – seitlich – links – rechts – scharfe Kurve – Looping. Alles hatte Mel ausprobiert. Doch sie klebten weiter an ihr, wenn auch langsam, weil die beiden schweren Klötze mit ihrem hohen Tempo nicht mithalten konnten. Dennoch – sie blieben ihr auf den Fersen. Eine gemächliche Bedrohung.

Wo sind denn nun die tollen Treiber, wenn man sie mal nötig hat?, dachte Mel bitter.

Longbottom, das lange Elend, schien sich ja ausschließlich auf seinen vorderen Bereich bei den Jägern konzentrieren zu wollen und Black – Mel hat keine Ahnung, was der in luftigen Höhen trieb.

Wahrscheinlich sucht er nach der Technik, wie man am besten beim Fliegen aussieht – und trotzdem seine hübsche Frisur nicht kaputt macht.

Schön und nutzlos: das schien ja der Sinn von Blacks Existenz zu sein.

Egal, sie würde es auch ganz allein schaffen, diesen dummen goldenen Flattermann einzufangen! Sie musste nur immer ein Auge auf Regulus Black haben, ein weiteres auf Spuren gelber Blitze in ihrer Umgebung … und irgendwo ein drittes im Hinterkopf finden, um die zwei hohlen Muskelprotze im Auge zu behalten.

Geladen sog Mel die beißend kalte Höhenluft ein. Sie brannte in der Lunge und machte ihre Finger langsam taub – doch war sie wenigstens hilfreich, um einen klaren Kopf zu behalten.

Inzwischen herrschte Gleichstand der erbitterten Feinde: 80 zu 80. Das Stadion war so sehr am Toben, dass man hätte meinen können, Gryffindor- und Slytherin-Fans würden sich im nächsten Moment vor Aufregung gegenseitig massakrieren. Bei jedem riskanten Manöver eines Spielers konnte Mel das kollektive Luftholen problemlos bis zu ihr oben hin wahrnehmen. Und es ging ihr auf die Nerven. Denn man kam einfach nicht umhin kurz nachzuschauen, was passiert war, dass die Zuschauer so ausflippten. Aber ihr Fokus musste einzig und allein bei einem kleinen goldenen Ball liegen! Es war gleichgültig, wie sie ihn bekam. Fest stand nur, dass sie ihn um jeden Preis bekommen musste. Er war alles, was zählte.

Die kühle Luft ließ ihre Augen Tränen – auch weil sie die gesamte Zeit so schnell flog. Sie konnte sich ja nicht in Ruhe umschauen, wie Regulus Black, der gemütlich seine Runden drehte. Die Tränen in ihren Augen ließen Mels Blick leicht verschwimmen. Verbissen kämpfte die Gryffindor weiter. Sie konnte nicht verlieren – um keinen Preis der Welt! Ein bisschen dummes Wasser in ihren Augen, würde Mel da nicht aufhalten.
 

~*~*~*~
 

Sirius fühlte sich mies. Er hatte wieder … versagt. Nichts, mit dem der Black-Spross gut klar kam. Er war kein Verlierer; er war ein verdammter Gewinner! Und das würde er allen beweisen!

Wenn es doch nur nicht so furchtbar ablenkend wäre …

Von Anfang an war dieses Spiel nicht gut gestartet. Wie könnte es das sein, wenn man erfährt, dass der dumme kleine Bruder nun meint, Sucher spielen zu müssen? Und wenn dieser Bruder auch noch in Slytherin war und Sirius ihn mit dem Klatscher zermatschen sollte? Nein, das war kein guter Anfang.

Aber Sirius hatte ihn ignoriert. Solange es nicht um den Schnatz ging, konnte Regulus für ihn auch weitgehend uninteressant bleiben und er alle Klatscher seiner herzallerliebsten Cousine widmen.

Eigentlich. Denn Sirius hatte heute die meisten Klatscher verpatzt, verfehlt bzw. erst bemerkt, als es schon zu spät war. Seine Augen waren immer wieder mit einer anderen Sache beschäftigt gewesen – und darin waren keine schwarzen Bälle vorgekommen. Er konnte nichts dafür … aber sie klebten einfach an ihr!

Sie flog an ihm vorbei – wusch, drehte sich sein Kopf in selbige Richtung. Er nahm nur am Rande seiner Wahrnehmung etwas Blondes war – klong, die Aufmerksamkeit für seinen Job war dahin. Und er wusste nicht mal warum!

Im Training, ja, da war es ihm auch öfter passiert, doch dem Miststück konnte man ja auch nicht trauen! Wer wusste schließlich, was die als nächstes ausheckte?! Einmal nicht hingeschaut und Sirius hätte vielleicht seine Haare verloren gehabt.

Ja, das musste es sein. Er traute ihr nicht – und konnte nebenbei seinen ständig brodelnden Hass auf sie nicht kontrollieren. Die Anspannung des Spiels machte ihn einfach noch empfindsamer dafür. Deswegen war er heute so mies. Und deswegen hatte nur sie daran schuld.

Sirius peitschte schneller durch die kalte Luft, schüttelte seinen Kopf dabei. Er brauchte dringend klare Gedanken. Und sie musste endlich aus ihnen raus.
 

~*~*~*~
 

Mit einem Mal wurden Mels brennende Augen riesig groß. Ein goldener Schatten war vor ihnen vorbei gehuscht. Sie riss den Besen rum.

Verdammte Scheiße!, war der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging.

Dieser dumme Schnatz musste ja unbedingt im ungünstigsten Moment auftauchen. Und ihre Probleme wurden noch größer. Der goldene Flattermann steuerte nämlich in schnellen Haken eine bestimmte Richtung an – und Black hatte ihn bereits ebenfalls bemerkt.

Unverdrossen lehnte sich Mel nach vorn, holte aus dem Besen raus was möglich war. All ihre Konzentration war nun auf einen kleinen goldenen Punkt gerichtet. Azriel Smiths dämliches Geschnarre ging im Rausch der Lüfte ebenso unter, wie ein anderes Geräusch, das Mel fast zum Verhängnis geworden wäre.

Nur ihre ureigensten Instinkte retteten sie mit einem scharfen Rechtsschlenker, bevor der Klatscher sie erwischen konnte. Ihren Ohren sei Dank blieben sie und ihr Besen heile – doch es kostete wertvolle Zeit. Blacks Vorsprung schien unerreichbar.

Aber Mel war zu dickköpfig, um jetzt schon aufzugeben. Sie blieb unermüdlich. So flach wie möglich an ihren Besen gepresst, ließ die Gryffindor ihr Fluggerät verzweifelt schneller durch die Luft gleiten.

Sie musste diesen Schnatz haben. Sie musste unbedingt! Sie durfte nicht verlieren, nein, das durfte sie nicht. Es ging um alles.

Mel wusste nicht, wie sie es schaffte, aber schließlich holte sie doch auf. Fast war sie mit dem schmalen Regulus Black auf einer Höhe, der, sich schon in Zielnähe begreifend, die Hand nach dem Schnatz ausgestreckt hatte. Slytherin hatte einen guten Sucher.

Nein, ich werde nicht verlieren!, schrie es stur in Mels Kopf.

Auf einmal geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Ein Klatscher kam frontal auf die zwei Sucher zu – Black zog verunsichert dadurch seine Hand zurück – und Mel … Mel wusste plötzlich, was zu tun war.
 

~*~*~*~
 

„Doch was ist das?“, das erste Mal konnte man Azriel Smiths Stimme heute eine Nuance wahrer Überraschung entnehmen. „Ein Klatscher zwingt Sucher Black zum Abbruch eines fast schon gewonnen Spiels – Roberts weicht nach unten … nein … das ist … ein Falken-Fall!“, nun war es echte Überraschung.

Für Sirius’ weit geöffnete Augen war es schlichtweg das waghalsigste Schauspiel, das sie bis jetzt gesehen hatten. Und es war sein Fehler. Der Klatscher war von ihm gekommen. Verdammt, er hatte doch nur eine einzige Sache heute mal richtig machen wollen! Gryffindor den Sieg bescheren. Sich feiern lassen, für den spielentscheidenden Zug. Ziemlich dumme Idee, wenn man sich nicht entscheiden kann, wen man treffen will: den eigenen Bruder, der einem doch noch so wichtig war, dass man ihm nicht den Kopf zermatschen wollte – oder die eigene Sucherin, deren innere Organe nicht ganz so wichtig erschienen.

Gar keinen. Das war Sirius’ Super-Lösung gewesen. In seinem inneren Zwiespalt gefangen, hatte er dem Klatscher einen Schlag verpasst, der beide zu einem schnellen Ausweichmanöver gezwungen hatte.

Nur was tat sie jetzt mit dem Falken-Fall?! Das war eine der riskantesten Techniken überhaupt für einen Sucher; beinhaltete es doch, Kontrolle über seinen Besen aufzugeben, in dem man sich dem namensgebenden Vogel gleich in Tiefe stürzen ließ. Und wer nicht rechtzeitig genug das Kommando über den Besen zurück erlangte … würde nur noch einer Flunder Konkurrenz machen.

Melody Roberts ging dieses Risiko ein. Vor aller Augen stürzte die blonde Gryffindor Meter um Meter schneller in die Tiefe. Sie kam dem Boden so rasch näher, dass es kaum mitzuverfolgen war. Das Stadion atmete hörbar erschrocken ein; Sirius hielt die Luft völlig an. Er vergaß seinen natürlichsten Reflex.

Was tat sie nur?!

Fünf Meter … vier … drei … Sirius’ Hände umklammerten seinen Besenstiel fest wie Granit … zwei … etwas in ihm wollte sich bewegen … einer … doch er konnte seine Augen partout nicht von dem Bild lösen, das sich ihm darbot.

Er sah sie die Hand ausstrecken. Der Schnatz? Sie war also die ganze Zeit diesem dummen Flattermann hinterher gefallen?

Ihre rechte Hand ballte sich zur Faust. Die linke versuchte den Besen wieder hochzuziehen – in seinen Ohren hörte Sirius die Sekunden ticken, vor seinen immer noch weiten Augen zogen die Bilder wie in Zeitlupe vorbei.

Sie schaffte es nicht.

Die Spitze ihres Besens war eine Idee zu sehr geneigt und kam mit dem Boden in Berührung. Im hohen Bogen wurde die Gryffindor vom Besen geschleudert, schlug zweimal schliddernd auf dem Boden auf und rollte schließlich noch einige Male, bis sie reglos liegen blieb.

Sirius atmete noch immer nicht.
 

~*~*~*~
 

Madam Hoochs schrille Pfeife erklang gerade, da raste James Potter bereits auf die Erde zu. In seinem Kopf wechselten sich echte Stimmen der Besorgnis gegenseitig ab. Die wichtigste fragte wohl immer wieder: War sie ok? Also, ok lebendig – oder … nicht?

Ihr Sturz hatte wirklich arg böse ausgesehen, dass er es selbst mit all seinen eigenen schlimmsten Quidditch-Unfällen problemlos aufnehmen konnte. Aber wie kam sie auch nur dazu, den Falken-Fall auszuprobieren?! Natürlich hatte er ihr vorher mehrmals erklärt, wie wichtig ein paar Asse unterm Umhang für Sucher wären, doch davon hatte er nicht gesprochen. Er hatte bestimmt nicht gemeint, dass sie sich gleich umbringen sollte! Höchstens zu allem bereit zu sein – was aber etwas ganz anderes war!

Trotzdem konnte James bei allem nicht verhehlen, dass es da auch eine kleine Stimme in ihm gab, die fragte, ob sich die ganze Halsbrecher-Aktion denn jetzt überhaupt gelohnt hatte. Seine Antwort sollte James Potter bekommen. Auf überraschende Weise.

Denn nur wenige Meter von seiner Sucherin entfernt, blieb der Kapitän der Gryffindors plötzlich über der Erde schweben. Da hatte sich was bewegt!

Melody Roberts – eindeutig sehr nicht tot – richtete sich wieder auf, erblickte ihn, zog ein grimmiges Gesicht und hob die Faust:

„Siehst du das, Potter? Da hast du deinen blöden Schnatz!“

Sehen tat er es allerdings, denn kleine Flügel flatterten widerspenstig in ihrer Faust. James fragte sich, warum sie ihn nicht losließ. Es sollte ihm schnell klar werden. Seine Sucherin starrte nämlich plötzlich die eigene Hand an, wurde aschweiß, verdrehte die Augen und viel anschließend auf den Rücken zurück.

Als James und die anderen endlich den Boden wieder betraten, kam bereits eine überaus beunruhigt aussehende Madam Pomfrey herbeigewuselt, gefolgt von den Professoren Dumbledore, McGonagall … und Garibaldi? James wusste nicht, was der Löckchen-Heini hier zu suchen hatte. Der würde sich doch garantiert falsch rum auf einen Besen setzen!

„Dieser Sport bringt noch mal jemanden um!“, schimpfte Madam Pomfrey gleich zu Beginn ihrer Not-Untersuchung, wo sie zuerst den kleinen Schnatz aus der verkrampften Faust in die Freiheit entließ.

„Kann nicht sein, das ist schon passiert“, sprudelte es aus James hervor, die winzige goldene Kugel sogleich wieder einfangend.

Zwei Sekunden später merkte er, dass sein Kommentar wohl etwas unklug war, stellte es ihn bei der Heilerin nicht unbedingt gut dar. Die Frau sah ihn so bitterbös an, wie sonst nur Gonni nach einem Rumtreiber-Spezial.

„Wie geht es Miss Roberts, Poppy?“, erkundigte sich James’ Schulleiter mit einem überaus besorgten Blick auf den lädierten Körper von Gryffindors Sucherin.

„Es ist nichts akut Lebensbedrohliches“, schimpfte die Schulschwester als würde sie diese Tatsache immens ärgern, „allerdings sind zahlreiche Knochen in ihrem Körper gebrochen, ein paar wahrscheinlich ein Trümmerhaufen. Ich bin erstaunt, dass sie sich überhaupt noch mal erheben konnte. Das Mädchen muss einen wahnsinnigen Dickkopf haben, um nicht gleich von den Schmerzen völlig bewusstlos geworden zu sein.“

Dumbledore schmunzelte.

„Allerdings. Mir ist doch zu Ohren gekommen, dass Miss Roberts über einen erstaunlich ausgeprägten Willen verfügt.“

Mit einer Armbewegung, die der alte Mann sich sprichwörtlich aus dem Handgelenk zu schütteln schien, schwor er eine Trage herauf. Sanft ließ er James’ sehr blass aussehende Sucherin darauf schweben und sorgte mit einem weiteren Fingerwackeln dafür, dass sich der Krankentransport in Bewegung setzte. Garibaldi verkündete überschwänglich, dass er „machen Security“ – James glaubte ja, dass sich der Löckchen-Heini bestimmt nur an Madam Pomfrey ran machen wollte mit dieser Extra-Ladung sozialer Ader. So alt war sie ja auch nicht … nur eben weit älter als der Italiener. James verzog sein Gesicht in Unbehagen. Ihm mochte von Loopings ja kein bisschen schlecht werden, aber das drehte ihm den Magen um.

So allein auf einmal rumstehend, betrachtete der Quidditch-Kapitän Gryffindors geistesabwesend den widerspenstig flatternden Schnatz in seiner Hand. War da nicht was … gewesen?

Plötzlich spürte er ein arges Gewicht auf den Schultern, das ihn beinah nach vorne überkippen ließ.

„Ey, James, Captain, wir haben’s geschafft, haben wir nicht?“, gröhlte Fabian Prewetts Stimme ihm lautstark ins Ohr.

Auch seine anderen Spieler kamen und schmissen ihn im Freudentaumel beinah zu Boden – bei Frank fiel das ‚beinah’ weg, denn der Treiber-Riese vergaß in seinem glückseligen Siegesgefühl glatt, dass ihn und James rund 30 Zentimeter trennten und damit auch zahlreiche Kilos. Abigail Speedy bekam kreisrunde rote Flecken auf den Backen, nachdem sie James wieder aufgeholfen und angesprungen hatte.

Genau dieser James Edward Potter hätte bei der ganzen Unfallgeschichte und dem anschließenden Krankentransport fast das wichtigste heute vergessen: Sie hatten gewonnen: 240 zu 80! Sein Team, er, sie alle, ja, ganz Gryffindor hatte gewonnen! Und Slytherin – diese miesen Falschspieler – hatten jämmerlich versagt!

James Potter strahlte übers ganze Gesicht. Ein riesenhaftes Grinsen spiegelte alle seine Emotionen wieder.

Moony, Wurmschwanz, Chris und immer mehr Gryffindors kamen über das Feld gelaufen und verstärkten James’ Hochgefühl. Er schwebte auf Wolken des Glücks, ohne auf einem Besen zu sitzen. Nicht mal sein erstes gewonnenes Spiel konnte das Toppen! Denn er war Kapitän dieses Sieger-Teams!

Ein Kreischen ertönte. Holly kam auf ihn zu gerannt. Ihr braunes Haar wirbelte wild um ihren Kopf herum, als sie seine Arme um ihn schlang. Ein paar Strähnen verirrten sich auch zwischen ihre Lippen, als sie ihren Mund auf seinen drückte. James war völlig überrumpelt, während Holly ihn mit glühenden Augen anstrahlte. Mit einem Kichern stahl sie sich zu ihren zwei Freundinnen zurück und sofort steckten sie ihre Köpfe tuschelnd zusammen.

Jemand klopfte James auf die Schulter.

„Die Meerjungfrau zappelt am Harken, gut gemacht, Kumpel!“

Tatze. Er grinste. Scheinbar locker und lässig wie für ihn üblich – doch nur für Außenstehende. James kannte ihn. Und diesen Ausdruck von Freude, den sein Freund gerade der Welt zeigte, dort hinter versteckte sich eindeutig Unsicherheit. Nervosität, weil Sirius Black sich heute eindeutig nicht von seiner besten Quidditch-Seite gezeigt hatte.

Kein Wunder, dass er erst jetzt kam, wo alle schon die ersten Umarmungen an James abgelassen hatten und munter in Klein-Grüppchen am Schwatzen waren.

Doch James war ihm nicht böse. Nicht mehr. James Potter war schließlich generell nicht so gut darin, nachtragend zu sein. Es bedeutete, dass man mit der Person lange nicht reden durfte. Unmöglich gegenüber seinem besten Freund!

„Ich bin halt ein Gewinner-Typ!“, grinste James zurück und boxte ihn – leicht unsanft – in die Schulter.

Sirius rieb sich die Stelle nicht.

„Wie geht es ihr eigentlich?“

Beide Freunde zuckten zusammen: Moony war verflucht gut im Anschleichen. Eine weitere Fähigkeit, die er vermutlich seinem Werwolf-Dasein zu verdanken hatte.

„Entschuldigt!“, hob Moony alsgleich die Hände. „Und?“

James brauchte drei Sekunden, um zu schalten.

„‚Ihr’ wie in Roberts?“

Moony nickte. Sirius Black wandte scheinbar äußerst desinteressiert sein Gesicht den anderen noch auf dem Feld Feiernden zu.

„Geht so.“

Bildete er es sich ein oder hatte Sirius gerade gezuckt? Wenn ja, wahrscheinlich, weil sie nicht – wie er gehofft hatte – bereits auf dem Sterbebett lag. James aber würde seine Sucherin nach diesem Spiel erst Recht nie wieder hergeben.

„Haufen gebrochener Knochen und so, aber nichts was Madam Pomfrey nicht zusammenflicken könnte. Sie wird auf jeden Fall zum neuen Spiel bereit sein!“

James strahlte bei der Aussicht des bereits nächsten wartenden Sieges. Was konnte bei diesem Team schief gehen?

„Na, wenn das deine einzige Sorge ist …“

Hatte Moony gerade die Augen verdreht? Aber Moony verdrehte doch nie die Augen! James wüsste auch überhaupt keinen Grund dazu.

Egal. Er und Sirius stürzten sich kurz darauf jubelnd in die Gryffindor-Polonaise zurück zum Schloss. Was für ein herrlicher Tag!
 

~*~*~*~
 

Was für ein bitterer Tag.

Ihre dunklen Augen folgten der sogenannten ‚Sieges-Parade’ zum Schloss hinauf. Gryffindors waren derartige Angeber. Und ihr Cousin bildete da keine Ausnahme. Nein, er war noch die Krönung dieses Angebertums! Dabei hatte dieser Treiber nicht mal etwas zu Gryffindors unverdientem Sieg beigetragen! War nur jämmerlich von einer Ecke zur nächsten geflogen.

„Bella, soll ich dir …“

Die Schwarzhaarige zischte. Rosier machte, dass er verschwand. Wenigstens dieses bisschen Verstand trug er mit sich. Bellatrix Black wünschte in diesem Augenblick keinerlei Gesellschaft – selbst Rudolphus hatte sie vorhin von sich getrieben. Was nützte es, Slytherins anzuschreien, wenn sie doch Gryffindors leiden sehen wollte?

Oh ja, das wünschte sich Bellatrix Black in diesem Moment. Einen Gryffindor am Boden zu sehen. Am liebsten ihren Cousin, der sich so unrühmlich zum Sieger erklärte – und anschließend dieses kleine Dreckblut Roberts, das alles zunichte gemacht hatte. Sie verdiente es mehr als jeder andere! War sie doch die einzige, die Gryffindor an diesem Tag zu seinem nicht-verdienten Sieg–

Auf einmal hielt Bellatrix Black in ihren grimmigen Gedanken inne. Ihr Gesicht wurde ruhig. Schließlich schlich sich Momente später das blutrote Lächeln auf ihre Lippen, für das sie bekannt und gefürchtet war. Gefahr lag in der Luft. Gefahr für jemand ganz bestimmtes …

Zwei Fliegen und noch mehr Fliegen mit einem einzigen Besen schlagen, das würde Bellatrix Black! Die Slytherin lacht laut auf, wie sie doch frohlockte! Und wie sie geahnt hatte, dass sie das Wissen noch nutzen könnte. Nun war der Zeitpunkt gekommen. Die Schlange würde zubeißen.
 

~*~*~*~
 

„Lily, wo willst du hin?“

Angesprochene zuckte zusammen und hielt mitten in der Luft in ihrem Schritt inne. Caite hatte sie auf frischer Tat ertappt. Natürlich. Die Irin hatte doch seit Ende des Spieles geahnt, dass ihre rothaarige Freundin so etwas plante und sie dementsprechend wenig aus den Augen gelassen.

Um sie herum ging das niveaulose Gegröhle der Siegesparty weiter.

„Ähm, … ich dachte, ich, äh … schnapp noch mal ein bisschen frische Luft vor dem Schlafen gehen?“, stellte ihre Freundin vorsichtig den Fuß auf dem Boden ab.

Caite blickte sie scharf an, Lily dagegen vermied es, sie anzusehen. Als ob die Irin nicht auch so wüsste, wann ihre Freundin log! Das hier war nur ein weiteres Indiz.

„Hier drin ist es derart schlechte Luft, und bevor Potter und Black gleich mit dem ganzen illegalen Alkohol zurückkehren, wollte ich schon oben sein.“

Selbstsicherer als zuvor reckte die Rothaarige das Kinn. Caites Blick veränderte sich nicht.

„Du brauchst mich nicht anzulügen, um in den Krankenflügel zu kommen.“

Höchst ertappt sah Lily auf – und versuchte sich dennoch weiter rauszureden, wo sie genau wusste, dass sie Caite nichts vor machen konnte.

„Ich-ich wollte nicht … i-in den Krankenflügel, nein! Auf keinen Fall! Ich weiß nicht, wie du darauf kommst …“

Caites blaue Augen sahen Lily unerbitterlich an. Sie mochte es nicht, wenn ihre Freundin log. Mochte es generell nicht, wenn jemand, dem sie ihr Vertrauen gab, nicht die Wahrheit sprach.

„Ich meine … ich wollte doch nur …“, gab ihre Freundin schließlich kleinlaut zu, „nur mal ganz kurz schauen … vielleicht Madam Pomfrey nach ihrem Zustand fragen … und kurz bei ihr sitzen–“

„Lily, es ist immer das Gleiche mit dir!“, Caite konnte sich kaum in Beherrschung wahren.

Undamenhaft warf sie die Hände in die Luft.

„Wie viele Jahre sind es nun schon? Drei?“

Lily wandte ihren Kopf zu Boden.

„Wann lernst du endlich deine Lektion, dass es nichts bringt?“

Die Antwort schien: nie. Drei lange Jahre hatten nicht ausgereicht, um Lily Evans in dieser Hinsicht klüger zu machen, als wenn ein hartnäckiger Teil in ihrer Freundin immer noch kämpfte. Ein Teil, der nicht loslassen wollte. Caite wusste nicht, woher Lily diesen Antrieb nahm. Sie selbst hatte ihre Lektion längst gelernt. Endgültig.

„Sie will es nicht, Lily. Sie verdient es noch weniger“, fügte die Irin mit Schärfe hinzu. „Von allen Menschen hat sie dich am schlechtesten behandelt und von allen Menschen bist du immer noch diejenige, die zu ihr hält.“

Nein, Caite hatte Lilys Tränen nicht vergessen – im Gegensatz zu ihr. Besonders das heimliche nächtliche Wachliegen, wenn sie dachte, niemand würde ihr Schluchzen hören, war ihr sehr gut in Erinnerung verblieben. Es zerriss Caite noch heute das Herz.

„Ich halte nicht zu ihr!“, protestierte Lily schnell. „Nur, wer kommt denn sonst und sieht nach ihr?“

Niemand, so wie sie es will.

„Sie ist ganz allein dort, obwohl es ihr zu verdanken ist, dass wir gewonnen haben. Als Vertrauensschülerin ist es da meine Pflicht–“

„Dann schick doch Lupin“, erwiderte Caite.

Ihre Freundin biss sich abermals ertappt auf die Unterlippe. Caite hatte ihre Argumentation ausgehebelt. Nun gingen ihr langsam die Ausreden aus.

„Sie will deine Freundschaft nicht, Lily“, Caites Augen blickten bittend in die ihrer Freundin. „Das kannst du doch nicht vergessen haben.“

Sie merkte wie Lily sich versteifte. Und wie sie sich erinnerte. An alles, was Melody Roberts je zu ihr gesagt hatte.

Plötzlich ertönte ein überlautes Quietschen und Caite wurde heftig an Lily gedrückt, an ihrer beider Hälse auf einmal 43 Kilo Lebendgewicht mehr hängend.

„Oh Dios! Ich hab euch zwei sooo vermisst! Ihr wisst gar nicht, wie ihr mir gefehlt habt! Sieben Tage ohne euch und Hogwarts sind eine Ewigkeit!“, sprudelte es in einer beeindruckend schnellen Geschwindigkeit hervor – und das sollte erst der Anfang dieses Redequells sein.

Belli war wieder da! Und sie war so fröhlich und aufgedreht wie eh und je. Bestimmt zehn Minuten lang stand die kleine Spanierin nur da, drückte sie mit erstaunlicher Kraft für so einen zierlichen Körper und verlieh ihrer Freude durch einen vertraut raschen Wortschwall Ausdruck. Caite freute sich. Eigentlich. Denn die Welt ohne Belli erschien ihr nur halb so lebenswert, entdeckte ihre spanische Freundin doch jeden Tag sonst tausend Gründe zu leben – und erst recht zu lachen. Und dennoch … ihre ungetrübte Fröhlichkeit erweckte Caites Argwohn. Schließlich schien sie noch vor einer Woche plötzlich der traurigste Mensch der Welt geworden zu sein. Konnte es da möglich sein, dass ein einziger Besuch Zuhause in der Lage war, sie derartig neu mit Freude zu erfüllen?

„Wie … war es, Belli?“, fragte sie ihre Freundin also zaghaft nach ihrem Aufenthalt.

Für den Bruchteil einer Sekunde flog ein nervöser Schatten über Bellis strahlendes Gesicht. Danach jedoch lächelte sie so breit wie eh und je.

„Na, wie immer. Spätestens beim Nachtisch fängt tío Alfonso einen Streit über irgendein Thema an, zu dem jeder was beitragen muss. Alle liegen sich irgendwann in den Haaren und es kommen die üblichen Schwüre, für immer aus der Familie auszutreten!“

Belli ließ ein kleines Lachen erklingen.

„Und sonst?“, hakte Caite vorsichtig nach.

Ihre kleine Freundin schaute sie mit tellergroßen Augen an:

„Was sonst?“

Lily und sie warfen sich einen leicht irritierten Blick zu.

„Ach so!“, gluckste ihre Freundin. „Na ja“, wurde der Ton ein wenig ernster – so weit das für Isabella Cruz möglich war, Ernsthaftigkeit zu bezeugen, „es wurde viel geweint, viel gegessen, viel getrunken – aber nachdem sich alle gestritten haben … geht es jedem jetzt schon wieder besser.“

Caite runzelte die Stirn. Sollte das wirklich alles gewesen sein?

„So ist eben meine familia!“, Belli zuckte grinsend die Schultern. „Aber das ist langweilig – lasst uns lieber mitfeiern, Gryffindor hat gewonnen!“

Und mit einer erstaunlichen Kraft für so einen – besonders in Caites Augen – menschlichen Winzling zog sie sie beide hinter sich her ins Party-Geschehen. Überall wurde Belli begeistert begrüßt und umarmt. Es gab eigentlich niemanden, den sie nicht kannte.

Für Caite jedoch war das nichts. Sie war glücklich, dass Belli wieder so gesund und munter erschien, den Tod ihrer Großmutter gut verkraftend – Vielleicht ein spanisches Erbe, dass sie als Irin niemals nachvollziehen könnte? – aber dennoch blieb es dabei, dass sie derartige Partys, wie sie in Gryffindor gefeiert wurden, verabscheute. Ganz zu schweigen, dass es ihr zuwider war, wie sich ihre Freundin selbst so ‚herumreichte’ – von einem Bekannten und Freund zum nächsten – und sie und Lily regelmäßig stehen ließ.

Apropos Lily … Caite bewegte sich rasch durch das Party-Gesocks hinauf in den Turm. Sie öffnete die Tür zu ihrem Schlafsaal – doch alles war dunkel. Lily war nicht da.

Caite schloss die Augen und atmete tief ein. So sehr die Gryffindor auch hoffte, dass ihre Freundin einfach unten ‚verloren’ gegangen war, wusste sie doch, dass sich Lily Evans schon in einer ganz anderen Ecke des Schlosses befand. Manches änderte sich einfach nie.

So wie du, Lily.
 

Da waren sie wieder. Sie sah, wie die Rothaarige etwas erzählte, was die Blondine mit einem Kommentar bedachte, der beide laut los lachen ließ.

Lily Evans und Melody Roberts – Caite beobachtete sie ständig. Und jedes Mal kam erneut dieses niederträchtige Gefühl auf. Neid.

Es war kaum ein Monat, den sie Erstklässler alle erst in Hogwarts verbrachten, doch diese Mädchen agierten bereits so miteinander, als verbände sie eine jahrelange Freundschaft.

So eng. So nah. So vertraut.

Caite ordnete ihre Hände erneut ordentlich übereinander. Im Hinterkopf hörte sie ihre Großmutter sprechen: „Sitz gerade, Caitlín! Anderes geziemt sich nicht für eine junge Dame.“

Nein, sie würde die Haltung nicht verlieren. Wer waren diese Mädchen schon?

Evans war übereindeutlich von niedriger Geburt – eine Muggelgeborene, so wie sie alles bestaunte, was Caite nie mit einem zweiten Blick bedenken würde, weil es Dinge der Gewohnheit waren. Und Roberts … nun, Caite wusste es nicht genau, aber das Mädchen schien nicht von Muggeln abzustammen. Nicht rein. Dafür erklärte sie Evans zuviel. Aber ein Reinblut konnte sie auch nicht sein – Caite war der Name „Roberts“ kein bisschen geläufig.

Sie waren also beide eindeutig weniger wert als sie, eine Gallagher. Eine wahre Gallagher. Caite wollte an ihren Fingern nesteln, bevor sie sich erinnerte, dass man das nicht tat.

Besonders diese Evans war ihr generell suspekt. Caite traute ihr nicht. Sie war zu freundlich, obwohl Caite doch eindeutig zu verstehen gegeben hatte, dass sie nichts mit ihr zu tun haben wünschte. Ihre Bemühungen fielen dementsprechend immer ins Leere – doch gab sie zu ihrem Bedauern nicht auf. Aber Caitlín Gallagher würde nicht nachgeben! Sie fiel nicht auf derart einfache Tricks herein.

Roberts mochte sie generell nicht. Diese Sprache, die sie benutzte – unmöglich! Caite hatte nicht vergessen, welch fürchterlichen Ausdruck dieses Mädchen bei der einen grauenvollen Flugstunde gegen sie benutzt hatte.

Caite zwang ihre Augen, ihre Mitschülerinnen zu verlassen und weiter im Raum umher zu wandern. Sie entdeckte einige Gesichter, die ihr zwar unbekannt vom Namen, aber dennoch langsam alltäglich erschienen. Die Irin begann sich an das unvertraute Land und sein Schloss zu gewöhnen. Ein Zuhause war es nicht.

In der Nähe des Kamins konnte Caite weitere Mitschüler ausmachen. James Potter und Sirius Black, die Unzertrennlichen. Nie sah man den einen, ohne, dass der andere gleich um die Ecke kam, es war schlichtweg unfassbar. Konnten sie sich augenscheinlich am Anfang nicht leiden – Caite dachte an die vielen widerwärtigen Kinderstreitereien der beiden –, waren sie nun plötzlich wie zwei Hälften.

Im Moment redete Potter mal wieder – die Gallagher-Tochter fand, dass er nicht gelernt hatte, wie man seinen Mund überhaupt schloss – auf seinen Freund ein, ohne dass ihm aufzufallen schien, dass dieser ganz woanders seine Aufmerksamkeit hatte. Wie Caite schon, beobachtete auch er höchst interessiert die zwei Mädchen beim Kamin. Die Art seines Blickes vermochte sie nicht zu deuten, wollte es aber auch nicht. Sie empfand Sirius Black kein bisschen sympathisch. Er war so unhöflich für einen Black … und viel zu … schön.

Im nächsten Moment hob die rothaarige Lily Evans überraschenderweise den Kopf und erwiderte Blacks Blick – nicht besonders freundlich. Sie stieß Roberts an. Diese schaute verwundert auf.

Und was tat der Sohn der Blacks? Er zwinkerte seiner blonden Mitschülerin zu! Wieder ein Beweis für Caite. Ein Gentleman würde so etwas nicht tun. Es war ungehörig.

Aber Roberts besaß ja auch keinerlei Manieren. In diesem Moment erneut für jedermann gut sichtbar: als Erwiderung auf sein Zwinkern streckte sie ihm nämlich frech die Zunge raus. Black grinste. Sie grinste zurück. Ein Grinse-Kontest – wie furchtbar! Nein, so was gehörte sich nun ganz und gar nicht.

„Eine Dame grinst niemals, Caitlín. Sie lächelt allenfalls annehmlich, wenn die Situation es zulässt.“

Ihre Großmutter hatte natürlich recht.

Und Evans und Potter – er hatte inzwischen mitbekommen, dass er keine unumschränkte Aufmerksamkeit von seinem besten Freund erhielt – schienen über den manierlosen Wettstreit ihrer Freunde auch nicht sehr glücklich. Sie noch etwas mehr als er.

Nun ist es genug, Caitlín!, sie sah zurück auf ihr Pergament.

Ihre Großeltern hatten ihr schließlich im letzten Brief mitgeteilt, dass ihre Noten „zufriedenstellend“ waren. Aber zufriedenstellend hieß in ihrer Sprache „nicht gut genug“, Caite sollte mehr lernen. Sie wünschten eben nur das Beste für sie. Auch um den Makel ausbügeln zu können.

„Hey, hey, Caite! Du siehst so allein aus – ist dir auch langweilig? Wir könnten ja etwas zusammen spielen!“

Isabella Cruz.

Caite gab ihrem Gesicht einen würdevollen Ausdruck.

„Nein, danke, Cruz! Aber für Spiele bin ich schon viel zu alt, außerdem habe ich zu lernen.“

Cruz war von edlerer Herkunft – nicht, dass sich das zeigte. Aber mit ihren großen braunen Augen erinnerte sie sie so oft an Sheila …

„Spiel mit mir, Caite! Bitte!“

Caite konnte ihr kleines pausbäckiges Gesicht genau vor sich sehen, die rehbraunen Augen mit einem kindlichen Betteln erfüllt, dem man nichts abschlagen konnte. Wie sehr sie ihre Schwester vermisste … und sich sorgte, ob es ihr auch gut ging. Ohne Caite, die auf sie Acht geben konnte.

„Ach menno!“, Sheilas Gesicht verpuffte und Isabella Cruz stand wieder vor ihr. „Na, dann vielleicht später, ja? Wenn du fertig bist.“

Die Spanierin verstand noch weniger als dieses Evans-Mädchen ein Nein.

Nein, Caite würde nicht mir ihr spielen. Aus diesem Alter war sie längst herausgewachsen. Und da sie dem Drang des Spielens sowieso nur selten hatte nachgeben können, war er auch heute bei ihr nicht besonders ausgeprägt. Nur Sheila erweichte ihr Herz so manches Mal …

Bevor Caite Ruhe und Zuflucht zum Lernen in ihrem Schlafgemach suchte, fiel ihr Blick wie automatisch erneut auf die beiden Mädchen am Feuer.

Sie redeten jetzt nicht mehr. Evans saß auf dem Sofa und las in einem dicken Buch, während eine müde Roberts ihren Kopf auf die Schulter ihrer Freundin hatte fallen lassen. Sie wirkten so friedfertig.

Caite spürte erneut das ungute Gefühl des Neids in sich, das ihr dauernd zuflüsterte, dass ihr etwas mangle.
 

~*~*~*~
 

Ruhig blickten Lilys grüne Augen auf den schlafenden Körper vor ihr hinab. Caite würde das hier nicht gefallen. Doch so sehr Lily auf die Worte ihrer Freundin zuhören versucht hatte – sprachen sie weit mehr Wahrheit als der Gryffindor lieb war –, so sehr hatte sie es nicht übers Herz gebracht, sich einfach an diesem Tag ins Bett zu begeben.

Der Rothaarigen entwich ein Seufzer.

Mel bewegte ihren Kopf im Schlaf. Nun lag sie mit ihrem Gesicht zu Lilys Seite gerichtet da. Für Sekunden hatte das Herz der Rothaarigen schneller geschlagen. Aber Mel würde nicht aufwachen. Madam Pomfrey hatte sie darüber schon aufgeklärt.
 

„Also, schön. Ich mache eine Ausnahme für dich, Mädchen. Jedoch nur fünf Minuten! Und versuch ja nicht meine Patientin zu wecken, um mit ihr sprechen zu können. Das Schmerzmittel, das ich ihr verabreicht habe, wird bis morgen früh halten – und es lässt sie gleichzeitig auch durchschlafen. Wenn du also gekommen bist, um zu reden, ist dies jetzt der Zeitpunkt wieder zu gehen.“

„Das bin ich nicht. Ich möchte nur … einen Augenblick hierbleiben.“

„Nun gut. Wenigstens einer, der sie besucht – man sollte ja meinen, dass mehr kämen, wenn sie schon dieses brutale Spiel gewonnen hat!“
 

Ja, das sollte man wohl meinen … Aber so war es nicht – und so schien es ihr recht zu sein.

Warum nur?

In die schneeweiße Decke eingehüllt und friedlich schlafend wirkte Mel so unschuldig … und verletzlich. Fast wie ein Engel mit den langen blonden Locken. Als könne sie keiner Fliege was zu leide tun. Was ja auch stimmte: der Fliege tat sie nichts. Bei Menschen sah das anders aus.

Warum nur musstest du so werden?

Die Frage auf die Lily seit drei Jahren keine Antwort fand. Obwohl durchaus eine vorhanden war …
 

„Du warst ein Experiment, finde dich damit ab. Denn der Versuch ist … gescheitert!“
 

… aber diese Antwort mochte Lily nicht. Und sie redete sich noch heute gern ein, dass sie nicht passte. Dass es eine andere Lösung gab. Dass alles nicht wahr war.
 

„Sie will deine Freundschaft nicht, Lily. Das kannst du doch nicht vergessen haben.“
 

Nein, Lily hatte nicht vergessen. Mit dem Akzeptieren war das eine andere Sache. Sie war schon immer schlecht im Loslassen gewesen. Caite hatte einfach einen Strich unter die Angelegenheit gezogen, Belli hatte sich neuen Dingen zugewandt, nur sie – sie hoffte stets eines Tages aufzuwachen und ihre beste Freundin wiederzuhaben. Die Mel, die sie gekannt hatte.
 

„Hey! Ist da auf dieser breiten leeren Bank dir gegenüber noch Platz für 1,48m und zwei viel zu verwöhnte Haustiere?“
 

Lily lächelte. Wie schüchtern sie damals gewesen war. Mel hingegen hatte sie locker angegrinst und nicht lange gefackelt, als die Rothaarige zaghaft hinter ihrem Hogwarts-Geschichtsbuch hervorgenickt hatte. Auch danach war Mel immer die mutigerer von ihnen beiden gewesen. Und so viel stärker als Lily.

„Miss Evans?“

Lily schaute verwirrt auf. Sie war wieder im dunklen Krankenflügel, Madam Pomfrey stand neben ihr und die Mel im Bett war nicht ihre Freundin.

„Ich muss Sie nun bitten zu gehen. Es ist gleich nach der Zeit und ich habe Ihnen bereits mehr Minuten gegeben, als eigentlich erlaubt.“

„Ja. Danke, Madam Pomfrey“, erwiderte Lily rasch.

Die Vertrauensschülerin erhob sich, doch so ganz ohne Abschied wollte sie nicht gehen. Lily griff nach Mels Hand auf der Bettdecke. Sie war warm. Die Rothaarige drückte sie kurz, dann ließ sie sie wieder los. Die Blonde schlief ganz ruhig weiter.

Mel würde nie wissen, dass sie hier gewesen war. Aber wahrscheinlich … war es sogar besser so.
 

~*~*~*~
 

„Weißt du, was das Beste war?“

„Nee. Sag an, Krone! Was war richtig gut?“

Sirius nahm einen Schluck aus seiner Butterbierflasche. Bei weitem nicht der erste an diesem Abend – und noch lange nicht der letzte.

„Das Gesicht deiner Cousine!“, grinste James Potter, die Hand, mit der er den Butterbiervorrat von Rosmerta trug, wechselnd.

„Ah, zu schade, dass mir das entgangen ist!“, seufzte der Gryffindor. „Aber lass mich raten …“, sie verließen den Geheimgang und Sirius senkte seinen Ton nur geringfügig.

Filch ging ihm heute Abend überall vorbei: Sie hatten das Spiel gewonnen!

„Bleich wie eine Leiche?“

„Hm.“

„Ihr Gesicht auf diese hässliche Weise verzogen, dass sie selbst Schniefelus Konkurrenz machen könnte?“

„Und wie!“

„Augen als ob sie den nächstbesten massakrieren wird?“

„Exakt.“

„Wirklich schade, dass ich das nicht gesehen hab“, seufzte Sirius noch etwas dramatischer.

Krone klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Beim nächsten Mal, Kumpel.“

„Ich weiß. Aber was gibt es schöneres als, als Sieger an ihrem schmachvollen Gesicht vorbeizuziehen?“, fragte er laut.

Sie waren eh so gut wie am Portrait. Wer sollte sie noch aufhalten?

„Feiern wir uns mal wieder selbst, Cousin?“, Sirius verschluckte sie beinah an dem Zug Butterbier, den er gerade tätigen wollte.

Bellatrix Black tauchte bedächtig aus dem Schatten der Dunkelheit.
 

~*~*~*~
 

Sirius’ Kiefer spannte sich sichtbar an. James’ freie Hand wanderte sogleich in aller Heimlichkeit automatisch zu seinem Zauberstab.

„Und was will die Verliererin?“, fragte sein Freund, das letzte unauffällig auffällig betonend.

„So eine Überraschung, Cousin – du fühlst dich als Gewinner, wo du doch so gar nichts dazu beigetragen hast? Ich dachte, du würdest weinend in der Ecke sitzen …“, die Slytherin zog eine Schnute, als bemitleide sie Sirius Black, „… und dich über die aufregen, die dir heute so eiskalt jede Show gestohlen hat.“

„Sie hat mir nicht die Show gestohlen!“, platzte es hitzig aus Tatze heraus.

Oh je, das war nicht gut, dachte James. Sein angetrunkener Freund und Bellatrix Black über Sirius’ Erzfeindin redend, war bestimmt nicht eine der besten Ideen.

„Weißt du, ich habe mir sagen lassen, dass es nur eine Sache gibt, die schlimmer für einen Gryffindor ist als zu verlieren: Unberechtigterweise zu den Gewinnern zu zählen“, sprach Bella heuchlerisch leise, als wäre es ein Geheimnis, das niemand wissen durfte.

Und es setzte seinem Freund zu.

„Ich bin nicht–“

„Aber was soll man machen“, lächelte die Black, „sie ist dir eben weit überlegen.“

„Ist sie nicht!“, brüllte Sirius Black zurück.

Zeit für James ihn dringend wieder ruhig zu stellen! Denn es war offensichtlich, dass Bellatrix nur versuchte, ihn zu provozieren. Mit Erfolg.

„Kumpel, komm runter. Sie will dich doch nur–“

„Halt dich da raus, James!“, wies Tatze ihn wütend zurecht. „Mit der werd ich allein fertig!“

Er wusste, für seinen Freund ging es bei der Slytherin immer um mehr, weil sie … Familie war – aber er musste doch ihr eindeutiges Vorhaben hinter all dem sehen!

„Ich bezweifele ja, dass du überhaupt mit irgendeinem Mädchen fertig wirst. Bei ihr versagst du schließlich regelmäßig. Oh ja, ich weiß davon“, ihr Lächeln wurde immer intensiver. „Deine kleinen Streitereien mit ihr sind nicht zu übersehen, Cousin – ebenso, dass du ständig als Verlierer daraus hervorgehst.“

Tatze holte tief Luft, doch diesmal ließ Bellatrix ihm keinen Raum, sich lauthals zu beschweren.

„Schon traurig“, sagte sie ohne eine Spur Mitleid in der Stimme. „Aber was soll man machen … du bist und bleibst eben der Versager der Familie, Sirius!“

Eins hatten sein Freund und seine Cousine gemeinsam: beide wurden bleich wie Leichen, wenn sie richtig sauer waren. Und Sirius Black war momentan bleicher als jede Leiche.

Bellatrix Black lachte:

„Weißt du, was ich wette? Dass du – nicht mal wenn du wolltest – die Kleine mit deinem Charme einwickeln könntest!“

Das war der berühmte Tropfen gewesen, der den Kessel zum Überlaufen brachte. James wusste, was sein Freund antworten würde, bevor er es gesagt hatte und dennoch hoffte er, Sirius würde es nicht tun.

„Und ob ich das könnte!“

Zu spät, er hatte es gesagt. Bellatrix hielt sich eine Hand vor den Mund, während sie laut auflachte.

„Das will ich sehen! Nicht in einem ganzen Jahr würdest du es schaffen, das Mädchen ins Bett zu kriegen.“

„Wenn du dir so sicher bist, dann wetten wir doch!“, schlug Sirius Black in seiner heißblütigen Wut vor.

„Kumpel …“, versuchte James nochmals dazwischen zu gehen.

Aber Tatze schob ihn mit einer Bewegung zur Seite. Seine Augen waren grimmig und dunkel auf Bellatrix gebannt.

„Wenn ich will, kann ich das Biest im Handumdrehen flach legen!“

James verschluckte sich beinah. Sirius? „Im Handumdrehen“ Melody Roberts „flach legen“? Das konnte er nicht ernst meinen!

„Wie du meinst“, lächelte Bellatrix Black gönnerhaft. „Ich gebe dir bis zum Ende des Jahres Zeit, die Kleine in dein Bett zu bekommen. Und wenn du es schaffen solltest …“, James spitzte die Ohren, „… gebe ich meinen Posten als Kapitänin der Slytherins auf und verlasse das Team. Na, ist das nicht was?“

„Gefällt mir“, zeigte Tatze sein schräges Lächeln.

James jedoch war skeptisch. So verführerisch die Aussicht war, Bellatrix aus dem Weg zu haben – er würde sie lieber durch eine weitere öffentliche Demütigung wie heute los werden. Diese Art gefiel ihm nicht. Ihm gefiel diese ganze Sache hier nicht.

„Doch im Gegenzug gilt für dich das gleiche. Solltest du verlieren, wirst du nie wieder Treiber im Gryffindor-Team sein.“

„Geht klar“, antwortete der Gryffindor scheinbar absolut unerschrocken über diese Tatsache.

James gefiel das ganze nun noch weniger: Sein Freund vielleicht nie mehr als Treiber!

„Wie soll ich dir denn beweisen, dass das Miststück kein Problem für mich darstellt?“

„Oh“, Bellatrix’ Gesicht verlor nicht von ihrer Ruhe. „ Ganz einfach: lass sie die Wahrheit sagen.“

Sie holte etwas aus ihrer Tasche und warf es seinem Freund zu. Er fing es auf. Es war eine kleine Ampulle.

„Veritaserum. Reicht gerade aus, dass du mich überzeugen kannst – falls es dir denn gelingt.“

Sie ließ ein kleines Lachen erklingen. Es schien die Entschlossenheit seines Freundes nur weiter zu beflügeln, denn er steckte den Trank entschieden in seine Umhangtasche.

„Die Wette gilt.“

Die Slytherin hielt ihre Hand hin, mit leicht angewiderter Miene ergriff sein Gryffindor-Freund sie. James sah Bellas Augen sich kurz verengen, es erinnerte ihn an eine Schlange.

„Ich freue mich darauf, dich scheitern zu sehen, Sirius.“

Und mit einem weiteren verrückten Lachen, das dieser Slytherin so eigen war, verschwand Bellatrix Black. Leise und lautlos wie sie gekommen war. Einem Schatten gleich … oder einer giftigen Natter.

James dreht sich zu seinem Freund um:

„Kumpel, weißt du eigentlich, was du da gerade getan hast?“

„Natürlich“, erwiderte sein Freund, als wäre es die größte Selbstverständlichkeit dieser Welt. „Den Sieg für unser Team garantiert. Ohne Bellatrix als Anführerin der Slytherins gibt es keine Mannschaft, die uns großartig Probleme machen wird.“

„Nein, Kumpel“, James war fassungslos. „Du hast gerade mit der hinterlistigsten Schlange überhaupt eine Wette abgeschlossen!“

„Und?“

Das konnte er noch fragen?! Nachdem James schon allein darüber pikiert war, wie leichtsinnig er mit dem Treiber-Posten in seinem Team Handel trieb!

„Mit Slytherins soll man nicht wetten – hat schon mein Dad immer gesagt.“

Ja, James wusste es ganz genau:

„Hör zu, Sohnemann! Es gibt eine wichtige Regel in Hogwarts: Wette niemals mit einem Slytherin! Oder du wirst es ewig bereuen.“

„Mach dir keinen Kopf, da kann nichts schief gehen“, winkte Sirius Black lässig ab. „Die Bedingungen sind klar geregelt.“

„Du versuchst Melody Roberts ins Bett zu bekommen!“

Scheinbar keine Reaktion bei Tatze, bis auf das übliche Verziehen bei der Nennung dieses Namens.

„Sie hasst dich!“, fügte James dringlich erinnernd hinzu.

„Nicht mehr lang“, tat der Black-Spross als handle es sich um eine läppische Formalie.

„Du hasst sie noch mehr“, sprach James es offen aus.

„Das kann man … überspielen.“

Überspielen?! James glaubte es nicht nur – er musste sich verhört haben!
 

„Kumpel?“

So vorsichtig er konnte, öffnete James Potter an diesem Tag die vertraute und so verrostete alte Tür. Vergeblich. Sie knarzte trotz seiner Mühe wie immer unangenehm laut. Aber Sirius Black, der halb über das Geländer gelehnt dastand, zuckte nicht mal.

Mit der einen Hand die Haare kurz verwuselnd, bewegte sich der Potter-Sohn langsam auf seinen besten Freund zu. Es war das erste Mal, dass er wirklich keine Ahnung hatte, was er zu ihm sagen sollte.

Sirius’ Blick war stur geradeaus gerichtet, aber James bezweifelte, dass er nur irgendwas von Hogwarts’ gewaltiger Landschaft wahrnahm. Er schien ja schon nicht die sehr frischen Temperaturen hier oben zu registrieren, so dünn wie er angezogen war. Mehr denn je hatte sein Freund sich in sich selbst zurückgezogen. Scheinbar unerreichbar auch für ihn. Doch so leicht gab James Potter natürlich nicht auf.

„Sie ist die mieseste Schlange, die mir je untergekommen ist“, begann der Gryffindor tapfer.

Sirius’ Hände umspannten die Metallstange des Geländers.

„Echt, unglaublich wie so was nicht nach Slytherin kommen konnte! Aber wahrscheinlich hat sie selbst den Sprechenden Hut getäuscht! Ich mein, du konntest es wirklich nicht ahnen, keiner von uns hat es richtig vorhergesehen. Nicht mal Remus! Dich trifft also keine Schuld, Alter, dass sie–“

„Halt die Schnauze, James!“

Der Potter-Sohn verstummte augenblicklich. Sirius hatte ihn zwar nicht angebrüllt, so wie er vorhin den Schlafsaal und Gemeinschaftsraum zusammengebrüllt hatte – wovon ersteres Zimmer nun in viel mehr Einzelteilen bestand – aber ein scharfes Knurren war es dennoch gewesen. So geladen hatte er Sirius noch nie erlebt. Und er hatte ihn oft ‚erlebt’.

„Ich brauche kein gutes Zureden von dir – egal, was Remus gesagt hat. Klar?!“

James nickte schnell. Ein wenig unbehaglich war ihm nun schon, wie sein bester Freund ihn anschaute … als wäre er nicht er … sondern sie.

„Ich bin einfach nur sauer, dass ich so saudumm sein konnte, diesem– diesem Miststück zu vertrauen! Mehr nicht.“

Sirius starrte erneut hinaus, während seine Hände, im höchsten Maße angespannt, weiter die Metallstange umkrampften, als könnten sie sie durchbrechen. Und James hatte ehrlich Angst, dass sie es heute könnten.

Denn egal, was sein bester Freund sagte; egal, was er beteuerte; egal, wie unerreichbar er an diesem Tag war, eins wusste James Potter: Sirius Black war nicht einfach wütend – er war zutiefst verletzt. Und nie würde er ihr verzeihen.
 

Kein Hass, der James jemals untergekommen war, hatte ihm größer geschienen als der von Sirius Black auf Melody Roberts. Noch nie hatte er mehr Abscheu gegen einen einzelnen Menschen gesehen. Ein Fakt, der James Potter verständlicherweise nicht verstehen ließ, wie sein Freund sich auf diese Wette überhaupt hatte einlassen können.

Überspielen?!

Nein, diesmal glaubte er ihm kein Wort. Er konnte es nicht. Seine Erinnerung war zu gut.

„Kumpel, ehrlich, du weißt gar nicht, worauf du dich da eingelassen hast!“

„Und ob ich das weiß.“

Sirius wirkte fest entschlossen. Doch James, James hatte seit langer Zeit in seinem Leben wieder Zweifel.
 


 

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Wieder mal an einem Tag wie jedem anderen in yannis Kopf ...
 

Mel: Arschloch!

Sirius: Miststück!

Mel: Blöder Idiot!

Sirius: Dumme Zicke!

Mel: Unsensibler Klotz!

Sirius: Eiskaltes Stück Dreck!

yanni: Klappe! *Was?!* Beide. Sofort! Ich muss hier schließlich das neue Kapitel schreiben, wo Sirius versucht sich an Mel ran zu schmeißen.

Mel: Damit eins klar ist: ich tue nichts Körperliches mit Black! Außer vielleicht meine Faust in seinem Gesicht zu platzieren.

Sirius: Boah, stell dich nicht so an, Roberts! Schließlich bin es noch immer ich, der sich ekeln muss!

Mel: War doch deine blöde Wette!

Sirius: Es geht um meine Ehre!

Mel: Was für eine Ehre?

Sirius: *Wörter murmelt, die von der Autorin zensiert werden mussten* Hey! *Protest*

Mel: Oh, und übrigens, Black, wenn ich das erst mal herausfinden werde, wirst du nicht nur meine Faust in deinem Gesicht wiederfinden. *mit dem Knie auf Sirius’ empfindlichste Körperregion deutet*

Sirius: Du weißt, dass das strafbar ist?

Mel: Eigentlich würde ich sagen: Du musst es ja wissen, so oft, wie du die Schulordnung abgeschrieben hast! Aber mir wäre neu, dass es verboten ist, die Welt von einer Plage zu befreien.

Sirius: *Brauen zusammen kneif* Welcher?

Mel: Deiner Vermehrungsfähigkeit! *fg*

Sirius: Du–

yanni: Muhahaha! *heimlich gruselig lacht*

Sirius & Mel: Was war das?!

yanni: Oh, wenn ihr wüsstet, was ich noch alles mit euch vorhabe … *muhahaha*

Sirius: Das passt überhaupt nicht zum Thema. -.-’

yanni: Ich weiß, aber ich wollte mal wieder auftauchen! ;D

Sirius & Mel: -.-’ & -.-’

Sirius: Streiten wir weiter?

Mel: Als ob ich auf deine Vorschläge hören würde, Black!

Sirius: Schnauze, Miststück!

Mel: Vergiss es, Arschloch!

yanni: Irgendwie fühl ich mich manchmal ausgeschlossen … *seufz*
 


 

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@eva-04: Hey! Dann freu dich schon mal auf Jaly! ^^ Uninteressant wird’s bestimmt nicht ;D *an ganz viele top-secret-Pläne denkt* aber nach diesem Chap kannst du vllt verstehen, warum ich mich momentan noch mehr auf die anderen beiden freue. Die nächste Runde im Ring ist eröffnet – ping! XD
 

@Nicce: Hi! Hm, also ich weiß noch gar nicht, ob ich je erläutern werde, worüber genau die beiden sich gestritten haben – war eigentlich nur ’ne Kleinigkeit. Doch dass sie sich so schnell gestritten haben, ist natürlich leicht ‚besonders’. ;) Selbst für Mels Art. ^^

P.S. Freut mich, dass dir das Bild gefällt!!! =D Das ist Ben Barnes und er hat Orlando Bloom ziemlich rasch den Sirius-Rang abgelaufen. ^^ Tja, schade Orli, aber Ben ist eben so viel mehr Sirius! =D *schwärm*
 

@Lady-Yuna: Hey! Du glaubst also nicht, dass Mel das ganze nur gespielt hat …? Hm, könnte natürlich sein, dass ich euch da nur täuschen will … und auf was ganz anderes hinarbeite. ;-) Ob sie Angst hatte oder nicht wirst du aber bestimmt noch herausfinden.

Jetzt zu deiner ‚geringfügig’ hervorgehobenen Frage ^-^: ICH AUCH! *lol* Bzw. ich will es endlich schreiben! Aber als ich in diesem Kapitel mal was richtig großes bringen wollte, hat es einfach nicht hingehauen – meine eigenen Charas wollen mit mir darüber reden. T-T Jedenfalls jetzt nicht. Dauert leider also noch etwas – ich hoffe, dass das bisschen, das ich geliefert habe, aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack gibt.

slG

P.S. *yanni sich Yuna anschließt und auch vor ihren Lesern versteckt* O_o *zitter*
 

@CurlyHair: Heeeey! *mit in Luft hüpf* Ich freu mich natürlich auch, dass du die Story gefunden (und für gut bewertet^^) hast! Hm, die drei Tage Lesezeit schieb ich mal gar nicht auf meine Kapitelanzahl, sondern auf meine ähm, nicht so ganz kurzen Chaps: Ich bin echt mies darin, mich kurz zu fassen. *kopfschüttel*

Hehe, noch jemand, der Mel ganz klasse findet! *g* Es gibt ja Leser die sie nicht so mögen … weil sie – zugegeben – doch nicht ganz nett zu Sirilein ist. ^^ Und die Hazard-Zwillinge konnte dich auch schon erobern? *doppelt freu* Ich verspreche auch, dass sie wieder auftauchen werden – nur wann ist noch die Frage …

Hm, wieso überrascht es mich nicht, dass der Peterson-Hass-Club sich wieder um ein Mitglied erhöht?? *g* Er hat irgendwie eine ähnliche Wirkung wie Mel. Wobei ich zugeben muss, dass ich ihm selber zwiegespalten gegenüber steh. ;)

Dein langes Kommi hat mich echt gefreut – hoffe, es gibt mehr davon? *lieb guck*
 

@Emmett-the-Cullen: Hey du! *wink* Ich fand deine Eindrücke seeehr interessant von den Anfangskapiteln. Da die ja schon so alt sind, krieg ich ja leider nicht so oft noch Reviews dazu …

Kannst du dir jetzt eigentlich denken, wer die Person im Prolog war? ^^

Freut mich, dass du Chadna gleich so ‚magst’ – ich bin nämlich wahnsinnig stolz auf diese Figur. Sie ist doch schon etwas ‚Besonderes’. ^-^

Ich hoffe du bleibst an der Story dran! =)
 

@littleSunshine: Juhuu! *hüpf* Ein neuer Leser!!! *strahlend Keks überreich*

Freut mich total, dass dir meiner Story gefällt – und du die Charas bereits ins Herz geschlossen hast. Die Mel/Sirius-Szenen schreib ich selber unheimlich gern, deshalb bin ich besonders glücklich, wenn die beiden gut ankommen. ^-^

vlg =)
 

@_charly_: Heeey! *freu* Hab dein Kommi gerade eben noch gesehen - freu mich dich an Bord dieser Story begrüßen zu können! ^-^ Hast du aber gut getroffen, mit deinem Kommi, denn jetzt gibt's gleich schon ein neues Chap (normal geht das bei mir ja nicht so schnell ... T-T).

Schön, dass dir die Charas gefallen (bei den OCs freu ich mich natürlich immer doppelt, wenn sie gut ankommen =D ) und natürlich kann ich dir sagen, wer das auf dem Sirius-Bild ist: Ben Barnes! *schwärm* Ein britischer Schauspieler - kennt man z.B. aus Narnia 2.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 


 

Und jetzt gibt's statt Bildchen diesmal noch 'ne wichtige Ankündigung:

Beim nächsten Update wird die Geschichte anders heißen!

Ich plane nämlich schon seit längerem die Geschichte umzubennen. Das liegt zum einem daran, dass sich mit der Zeit für mich selbst herausgestellt, dass ich die drei Jahre nicht in einer einzigen Story, sondern in drei Teilen erzählen werde (kann bei meiner Kapitellänge sicherlich jeder verstehen :D ). Zum anderen habe ich inzwischen einfach das Gefühl, dass "Beyond the soul" als Titel zu wenig 'abdeckt'.

Also, hab ich mich mal hingesetzt und ein Haufen an abstrusen Name entwickelt, die ich anschließend einer kompetenten Jury, bestehend aus drei Experten (Ich danke euch nochmals sehr für die Hilfe & Zeit, die ihr investiert habt! *kuss*), vorgeführt habe. Herausgekommen ist am Ende das hier:
 

Bittersweet memories - Forgotten, not lost (5. Schuljahr)

Bittersweet lies - For the Greater Good (6.Schuljahr)

Bittersweet changes - Break away (7. Schuljahr)
 

"Beyond the soul" wird demnach beim nächsten Update "Bittersweet memories - Forgotten, not lost" heißen. (Ich hab's diesmal nur gelassen, damit ihr nicht zuu verwirrt seid.)

Wer den bisherigenTitel allerdings mag, den kann ich beruhigen: "Bts" wird zu 95% Sicherheit im 6. Schuljahr als Kapiteltitel noch mal auftauchen. Ganz rauskicken möchte ihn dann doch nicht. ^^
 

Das nächste Update wird übrigens wohl wieder auf sich warten lassen ... =( In ca. 1 Woche muss ich nämlich eine Klausur wiederholen und anschließend bin ich eine Woche in Urlaub, wo ich wenig Zeit zum Schreiben haben werde.
 

vlg, die yanni



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Schnie
2009-07-29T21:05:35+00:00 29.07.2009 23:05
sooooo,endlich bin ich mit der ff feritg *pust*
das hat ja ganz schön lange gedauert^^

deshalb auch zu erst: GROßES Lob von mir an dich :D
ich finde es einfach nur unglaublich, wie man so viele Ideen haben kann und das alles auf diese umfangreiche und trotzdem nicht lahmende Weise umsetzten kann!Einfach toll!So viel Text und trotzdem kam immer wieder etwas Neues. Großartig. (und jetzt erfahre ich auch noch,dass es das Ganze 3 Mal geben soll *umfall*)

Und dann noch: Oh mein Gott, die Dialoge von Sirius und Melody sind sowas von urkomisch! Ich musste so oft so viel lachen, das glaubst du gar nicht^^Ich mag Melodys ironische und zynische Art sehr gerne und die hast du wirklich toll rüber gebracht.
Sowieso wirken alle Charaktere wirklich gut durchdacht. Und das ist wirklcih etwas auf das man stolz sein kann:)
Nicht nur die individuellen Charaktere sonder auch ihre Beziehungen. Sehr spannend, wie du das alles aufbaust und immer wieder Rückblicke einblendest. Allerdings finde ich,dass du das ganze vielleicht etwas zu sehr in die Länge ziehst. Zwar wird es nie langweilig, aber manches geht etwas unter, meiner MEinung nach.
Allerdings ist das wirklich nur meine Meinung und die hängt wahrscheinlich in dem Fall sehr mit meiner Ungeduld zusammen xD
Also würde ich wiederrum nicht so viel darauf geben xDD Denn, auch wenn ich es 'zu lang' finde, muss ich ja zugeben, dass es mich gleichzeitig auch immer wieder lockt, weiter zu lesen. Schließlich will man wissen, was Caite dazu veranlasst hatte, sich letztlich doch mit Lily anzufreunden; Oder wieso Mel und Lily sich gestritten haben; Oder was zwischen Sirius und Mel vorgefallen ist; Oder wann sich endlich was zwischen Lily und James entwickelt; Oder was mit diesem Typen aus Ravenclaw los ist(tut mir leid, ich hab den Namen vergessen <__<)...

also wie du siehst, mein Empfinden bewertet es als spannend^^
Mein erster Eindruck war eben einfach, dass es sehr 'schleppend' rüber kommt,....was wiederrum durch die witztigen Dialoge und die Einschübe etwas aufgefrischt wird.

Kurz: Es gefällt:D

Und jetzt noch die Frage: Wann wird es weiter gehen und kriege ich dann ne ENS?*schiel*

Mit liebsten Grüßen
Schnie :3
Von:  CurlyHair
2009-07-26T15:17:10+00:00 26.07.2009 17:17
AAhh sorry ich glaub ich bin spät dran mit dem Kommentar, irgendwie hab ich gar nicht gechekct das es schon weitergeht, sorry.
Dafür bin ich umso begeisteter.
Ich glaube ich habe noch nie ein so gutes Spiel gelesen, Das war echt spannend. Ich hab echt um Mel gezittert.

Lily tut mir Leid, sie hat ihre beste Freundin verloren und gibt alles um sie wiederzubekommen, aber nichts hilft.

Die Wette ist ja echt heftig und Sirius Black ist echt ein Idiot.
Mir tut Mel jetzt schon Leid wenn am Ende alles rauskommt, das sie nur ein Mittel zum Zweck war.

UND VERDAMMT ICH WILL ENDLICH WISSEN WAS ZWISCHEN DENEN ALLEN VORGEFALLEN IST!!!!!

lg Nicole
Von: abgemeldet
2009-07-24T08:37:37+00:00 24.07.2009 10:37
Hey!
Super Kappi ich bin schon richtig gespannt wie Sirius das schaffen will

Ich freu mcih schon gaaaanz dolle auf's nächste Kap

Cucu
Von: abgemeldet
2009-06-05T12:13:26+00:00 05.06.2009 14:13
Tolles Kapitel!
Das hört sich echt spannend an ... ob Sirius es schafft?
Der erste Schritt wäre wohl sie im Krankenpfügel zu besuchen. :P
Ich hoffe du bringst bald mal wieder Lily x James oder Lily x Brian mit ein. Das wäre sehr schön. :)
Ich würde zu gerne wissen, was damals vorgefallen ist ...
Bitte lös das Geheimnis endlich einmal auf!
Ja, jetzt weiß ich nichts mehr zu sagen. :D

Ich hoffe, du schreibst ganz schnell das nächste Kapitel! Ich kann es kaum erwarten weiter zu lesen! :)

Liebe Grüße :-*
Von: abgemeldet
2009-05-31T09:58:24+00:00 31.05.2009 11:58
also nur damit du es weißt ich schreib nicht gerne kommis deshalb auch erst in diesem. ich find die ff richtig interessant und auch etwas geheimnisvolles ist dabei. Ich wollte wissen ob es dennn bald mal weiter geht? ich hoffe es.
Von: abgemeldet
2009-03-13T14:28:01+00:00 13.03.2009 15:28
Hi
und da is entlich das nächste Kapitel^^
ABer macht nix ich glaube ich werde auch so lange brauchen. Plane nämlich gerade entlich mal die story zu schreiben. die ich seit ewigkeiten plane...


das Kapitel is super... Sie Szene, wo Sirius versucht sich einzureden das er Mel nur net aus den augen lassen kann, weil er ihr net traut. Iwie glaube ich das ja net so ganz^^

und auch wenn mich dafür jeder hasst, ich finde deine Idee mit der Wette super!!!
Da kann man irre viel draus machen... zum beispiel haben sie nun einen grund um sich näher zu kommen...
und auch wenn es noch fieser is, aber ich denk ja fast schon er sollte es schaffen....weil wenn sie es dann raufindet gibts zwar übelst viel stress aber mit etwas glück wird ihm dann mal klar was für ein arsch er is und ändert sich zumindest etwas.... oder ihm wird sogar klar das er doch was für sie Empftinde ^_-

und caite?? mhm.. ich glaube mittlerweile fast, dass sie Lily immer wieder klarmacht, wie mies Mel si behandelt, damit Lily nicht wirklich drüber nachdenkt sich wieder mit Mel anzufreunden... Dann währe ja nämlich möglich, dass sie alleine da steht oder?
Ich denke da kann auch noch sehr viel passieren!!!
Vor allem frage ich mich, was passiert, wenn Lily und meld sich wirklich noch mal anfreunden sollten... ich glaub ja net das caite das so hinnehmen würde^^
Aber ich freu mich schon auf die Fortsetzung^^

Lg Sunshine



PS: Ich weiß es is super dreißt, aber für oben erwähnte geschichte suche ich noch ein oder zwei leute, die beta lesen würden^^
Will mehrere Meinungen hören, als eine, damit ich weiß wies ankommt...
Vor allem hätte ich aber gerne jemand der ehrlich is wenns schlecht is...
Und hätte auch gerne jemanden, mit dem man vill auch ma ne Idee besprechen kann wenn ich mir noch net ganz sicher bin oder so^^
und da mit deine Geschichte so UNGLAUBLICH GUT gefällt, dachte ich, fragen kostet ja nix...


Von: abgemeldet
2009-03-08T13:02:53+00:00 08.03.2009 14:02
Ich bin begeistert.
Du hast einen sehr schönen Schreibstil und schilderst die Gefühle der Personen sehr gut.
Ich bin gespannt darauf zu erfahren, was mit Mel passiert ist und warum Sirius und sie auf einmal so ein schlechtes Verhältnis miteinander haben.
Mach bloß shcnell weiter :)
teenaqer
Von:  _charly_
2009-03-07T21:06:44+00:00 07.03.2009 22:06
super kapitel!
was war denn mit sirius los beim quidditch los??hat er sich etwa sorgen (ansatzweise) um mel gemacht??und was soll das mit der wette?n bisschen dämlich is der ja schon oder?^^(ich mag ihn aber trotzdem^^)
ich hab da mal ne frage zu nem früheren kapitel:was wollte mel den bei dumbledore?hat des i-was damit zu tun was dann die freundschaft zwischen den allen zerstört hat??
lg _charly_

PS:danke fürs bescheid sagen wer des auf dem sirius pic is...
Von:  Nicce
2009-03-06T13:51:49+00:00 06.03.2009 14:51
Wieder ein super Kapitel

Fand es nicht schlimm das es sooooo lang war^^
und ich stimme Yuna zu.... Sirius du bist echt selten dämlich

Bin jetzt aber sehr gespannt wie sich die Wette auf die Story auswirkt und was so alles passiert

Freu mich aufs Nächste

glG Nicce

PS: Danke für die ENS
Von:  Lady-Yuna
2009-03-05T14:49:29+00:00 05.03.2009 15:49
^^ Hello

Puuhh, war das ein langes Kapitel un um erlich zu sein, ganz hab ich es nicht gelesen sondern immer nur so reingepickt ^^ die ersten 3 seuiten hab uich aber ganz gelesen ^^

aber hammer geiles Kapitel, das Spiel, Sirius, James,Mel *__* einfach toll

ja James hat recht, man sollte nicht mit einer Schlange wetten und dann vorallem um sowas ... meine Güte ist Sirius ein Idiot -______- *auf Sirius einschlägt* Leide du Hund -_____- xD

:D Lily auch mal bei einem Spiel ^^ year

ich fand die Stelle mit C. voll cool, wie du so erzählt hast, das sie mega eifersüchtig auf Mel war, sicher hat sie sich gefreut als Mel eiskalt zu Lily wurde ^^

freu mich auf mehr liebe Grüße, Yuna


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