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All the Things that can be!

Meine Fortsetzung von ''Rote Augen''
von

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Blutopfer...

Hallo,^^

Sorry das es so lange dauert, doch ich bin mitten im Umzug >,< *Gomen*

Aber bitte ich habs doch noch geschafft^^

Ich weis ich sollte nicht so viel quatschen^^, aber seit mir nach diesem Kappi bitte nicht böse^^
 

Viel Spaß^^
 

+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~
 

Kapitel 5: Blutopfer...
 


 

Ich starrte auf den Wecker neben meinem Bett. Tick. Tack. Tick. Tack. Tick. Tack. 3:13 Uhr... 3:14 Uhr... 3:15 Uhr. Ich schlug die Decke bei Seite, sprang schwungvoll vom Bett auf, so dass ich beinahe vornüber gekippt wäre, die Stehlampe mit umgerissen und einen Mordslärm gemacht hätte. Ich fluchte leise. Hätte ich nicht wie jeder normale Mensch aufstehen können, ohne gleich die halbe Einrichtung in Schutt und Asche zu legen? Ich meine jeder andere Besucher hier im Haus schaffte das doch auch, warum ich dann wieder nicht? Ich nahm mir vor einfach vorsichtiger zu sein, doch das schien sich schwerer heraus zu stellen, als geplant. Wie auf Kommando räumte ich beim umdrehen den Tisch leer, indem ich mit meinem Arm eine Vase umwarf, die gleich darauf zu Boden knallte und in viele kleine Tonstückchen zerbrach. Ich biss mir auf die Lippe und unterdrückte einen weiteren Fluch. Nicht schon wieder! Wollte ich den heute das ganze Zimmer mit meinen Eskapaden belästigen? Was war heute bloß los mit mir?

Mit einem Seufzen ging ich widerwillig in die Hocke und sammelte die Tonscherben auf. Als ich mich wieder aufrichten wollte, stieß ich unglücklicherweise gegen die Tischkante, der Tisch machte einen kleinen Überschlag und kam dann polternd auf der Tischfläche zum liegen. „Mist!“, stieß ich grollend hervor. Einige Minuten vergingen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die anderen den Lärm hier oben mitbekommen haben. Wieso kam den niemand hoch, um nach mir zu sehen? Ich strich mir über den Kopf. Vielleicht war es auch besser so. Bevor ich noch weitere Versuche unternehmen konnte, um die Einrichtung ganz dem Erdboden gleich zu machen, legte ich die Scherben auf den Tisch und stieg wieder in mein Bett. Mehr brachte ich in diesem Moment sowieso nicht zu stande, also rollte ich mich in die Decke ein und verbarg mein Gesicht im Kissen. Je länger ich still liegen blieb, desto unruhiger wurde ich. Ich schloss die Augen. Ich wollte weder an das Zimmer denken, noch daran, was mir erst gestern zugestoßen war. Leider machte mir meine Erinnerung einen Strich durch die Rechnung. Ich sah dieses Bild vor mir. Ein Werwolf, der Werwolf. Er kam näher...Er sprach mit mir... Er berührte mich... Immer wieder dachte ich er würde mich zurück an den Baum drängen. Doch plötzlich tauchte vor mir ein anderer auf. Kleiner, aggressiver, wütend. Er funkelte mich an, als würde sein Leben davon abhängen. Ich sah in die tiefen braunen Augen. Nie zuvor hatte ich solche Augen gesehen, dann waren sie verschwunden. Ich blickte hilflos umher, konnte jedoch nichts erkennen. Wieder tauchte vor mir eine schemenhafte Gestalt auf... Leckte mir über den Hals... Saugte sanft an meiner Haut... Ich begann zu zittern. Träumte ich bloß oder wurde es plötzlich ganz warm? Heißer Atem strich mir über meinen Hals und jagte mir Schauer den Rücken hinauf. Ich schüttele benommen den Kopf. Nein! Das wollte ich nicht. So durfte es nicht kommen. Nein,... so war es gekommen... Mit einem Schrei, dass drei Oktaven zu hoch heraus kam, schreckte ich hoch. Die Arme drückten mich vom Bett, mein Gesicht war wenige Zentimeter vom Kissen entfernt und ich starrte den weißen Stoff vor mir an. Zitternd grüben sich meine Hände in den Bezug der Matratze und ich stieß heiser den Atem aus. „Es ist vorbei...“, mahnte ich mich. „Es ist wirklich vorbei...“ Immer noch starrte ich den Kissenbezug an, bevor die Kraft aus meinen Händen wich und ich geradewegs zurück auf das Kissen fiel. Ein Seufzten entrang sich meiner Kehle und ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Immer wieder ging ich alles noch mal durch, doch dabei überschlugen sich meine Gedanken und ich gab es endgültig auf. Zum zweiten Mal heute schlug ich die Decke bei Seite, doch anstatt aufzustehen, wie ich es eigentlich vorhatte, setzt ich mich auf und nahm den Wecker in die Hand. 3:29 Uhr. Verdammt! Es war immer noch zu früh um in den Salon zu gehen. Ich seufzte. Ich wollte keine Minute länger in diesem Zimmer verweilen und warten, warten, warten! Diese Ruhe konnte ich einfach nicht ertragen, es ging einfach nicht. Wieder setzte ich die Füße auf den kalten Holzboden und stand auf. Mit wenigen Schritten hatte ich den Schrank erreicht und blickte auf das dunkle Holz. Es war Braun...genau so dunkel wie der Werwolf...

Ich schüttelte den Kopf. Das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte war, dass ich wieder in meinen depressiven Zustand verfiel, also riss ich die Schranktür auf und sah ein Stoffbündel auf dem Regal liegen. Was war denn das? Ich nahm es in meine Hand. Es war kaum größer als mein Wecker. Wie so oft gewann meine Neugier die Oberhand und ich zog zaghaft an dem dünnen, seidenen Bändchen. Der Knoten löste sich, der Stoff gab nach und entblößte ein kleines ovales bronzefarbenes Medaillon. Die feinen ausgearbeiteten Eingravierungen waren wie Ranken um das Medaillon geschlungen und mit goldenen Linien nachgezogen. Ein rostbrauner sternenartiger Stein war in das Medaillon eingearbeitet worden, fast so als wäre es der Schutzbefohlene in diesem einzigartigen Spiel der Kunst. Der Rand war in ein tiefes Rot getaucht und es schien unendlich, wie das offene Meer, die Spiegelung der Sonnenstrahlen, wie sie tanzten im Winde der Freiheit. Es war kostbar. Etwas so schönes hatte ich im Leben noch nie gesehen. Mit jeder einzelnen Bewegung, die im Licht des Mondes sich wieder zu spiegeln schien erwachte das Medaillon von neuem zum Leben. Die Farben erstreckten sich durch sämtliches Rot des Farbspektrums. Wunderschön. Glänzend. Wie ein Rubin. Vorsichtig strich ich mit meinen Fingerspitzen über den Rand. Er war rau. Wem gehört dieses Kunstvolle Medaillon?

Wem auch immer es gehörte, es war ihm wichtig, so musste es einfach sein. Der Künstler dieses Medaillons hat feinst säuberlich gearbeitet, daran bestand gar kein Zweifel. Wieder strich ich vorsichtig über den Rand, als ein leises Klicken ertönte. Das Medaillon öffnete sich und spielte eine sinnliche Melodie, die mir den Atem stocken ließ, als ich die Inschriften erkannte. „Für meine Liebste Faye, möge es dich auf Ewig beschützen.“, wisperte ich die alte Schrift vor mich hin. Dieses kostbare Medaillon war von Glenn. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Es war von Glenn. Es war wirklich von Glenn. Mein Herz überschlug sich, freudig dieses Medaillon in Händen zu halten. Mit zitternden Händen griff ich nach dem Zettel, der kleinst gefaltet in dem Medaillon lag und öffnete ihn...
 

Liebste Faye,

Langsam in Selbstmitleid versinkend weinst du dir deine Augen rot,

ertränkst deine Träume im Meer der Tränen und wünschst dich tot.

Vertiefst dich in Gedanken, die es nicht wert sind, sie zu denken,

und du würdest mir vielleicht dein ganzes Leben schenken.

Fehler musst du dir selber verzeihen, dann habe ich sie verzieh’n,

du musst nicht meine Füße küssen, vor mir niederknie’n.

Handle mit deinem Kopf und du wirst sehen,

man kann auch mit gebroch’nen Beinen durch Scherben gehen.

Ich weiß, du wirst trauern, vielleicht dein Leben lang,

wenn andre verliebt träumen, beim Sonnenuntergang.

Telepatisch in dich gekehrt hast du dort gesessen,

und mein kleiner Schatz, ich habe dich nicht vergessen.

Du zählst vielleicht auch die Tage, die noch nicht sind gezählt,

und ich muss an dich denken, du hast dir dein Leben nicht ausgewählt.

Wir haben verschiedene Ziele uns gesetzt, suchten nach Wegen und kannten keinen,

aber jetzt ist dein Herz verletzt, und du trauerst mit tagelangem Weinen.

Fehler musst du dir selber verzeihen, dann habe ich sie verzieh’n,

du musst nicht meine Füße küssen, vor mir niederknie’n.

Handle mit deinem Kopf und du wirst sehen,

man kann auch mit gebroch’nen Beinen durch Scherben gehen.

Glaubst du, ich hätte dich so verwelken lassen,

wie ein armes Blümchen, das alle hassen.

Wir wollten ja eigentlich das gleiche, aber schaust du heute in mein Gesicht,

dann tut es sehr weh, wenn ich sage „Ich liebe dich nicht.“
 

Glenn...
 

Ich ließ das Medaillon fallen, der Zettel glitt aus meinen Händen. Ich liebe dich nicht. Ich liebe dich nicht. Der Boden unter mir begann zu wackeln, so dacht’ ich es zumindest. Die Wände kamen näher, das Licht erlösch. Nur noch das Rot, wie es aus dem Medaillon trat, blitzte in mein Blickfeld. Liebe. Dich. Nicht.

„Neeeiiin!“, schrie ich in die Dunkelheit hinein und brach zu Boden. Ich rollte mich zusammen, ganz verkrampft. Dich Nicht! Dich Nicht! Er liebte mich nicht! Ein stummes Schluchzen verließ meine Lippen. Wieso? Was ist geschehen? Was hab ich falsch gemacht? Ich schlang die Arme um meine Beine und drücke sie so fest an mich, dass man meinen konnte sie zerbrachen an meinem Leid. „Neeiiiin!“, schrie ich erneut, doch die Dunkelheit wollte nicht weichen. Glenn... Glenn! Das war es! Er hat das nicht geschrieben, das konnte nicht sein! Ich würde ihn einfach fragen, was das zu bedeuten hat! Ich löste die Arme von meinen Beinen, hielt mich an dem umgedrehten Tisch fest, der mir zum aufstehen verhalf. Ohne auch nur einen Atemzug zu tätigen stürmte ich auf die Tür zu, riss sie auf und knallte gegen etwas Hartes. Ich fiel zu Boden. Der Aufprall hallte in meinem Kopf, die Dunkelheit verschwamm. Waren das Tränen auf meinen Wangen? Ich legte die Finger auf die nassen Stellen. Ich könnte weder etwas sehen noch hören, alles war dunkel und kalt und... feucht. Ich rieb über mein Gesicht, immer wieder drückte ich die Handflächen fester auf meine Haut, bis ich spüren könnte wie warm es war. Es war warm. Tränen waren nicht warm, sie waren salzig und kalt, aber das, was meine Wangen hinunter lief war warm. So warm... Es war Blut, wie schon so oft. Ich blinzelte doch ich sah immer noch nichts. Waren da Stimmen? Waren es Tiere? Was geschah um mich herum? Alles begann wieder von neuem zu wackeln. Brach den jetzt die Erde auseinander? Meine Füße verloren den Boden, aber das Beben hörte nicht auf. „Hey, hör auf zu wackeln“, wollte ich sagen, doch ich verstand nicht ein Wort. Es fühlte sich an als wären meine Worte wie Lava, flüssige Lava, die man nicht verstehen konnte. „..ye!“ Rief da Jemand? Ich blickte starr gerade aus und doch sah ich nichts außer rot. Es war rot, nur rot. „Faye! Verdammter Mist!“ Faye? Wer ist Faye? Faye... Bin ich das? Ja, ich glaube schon. Mein Name war Faye... Ich hob meinen Arm, ohne zu wissen ob es wirklich passierte und da erstarb das wackeln. Es war friedlich. Kein ruckeln, kein wackeln, kein beben. Doch irgendetwas durchbrach diese wunderschöne Stille. Ein sehr unangenehmes Geräusch. Es war laut, hoch und riss ein Loch in die Idylle, die doch so schön erschien. „Faye! Ich bin es, Emmett!!! Erkennst du mich nicht?!? Faye mach die Augen auf, verdammt!“

Emmett? ... Mein Bruder. Was redete er da? Ich hatte doch die Augen offen. Ich konnte nur nichts sehen. Ich konnte ... nichts sehen? Von einem an den anderen Augenblick durchbrach die Helligkeit alles andere. Da war etwas! Erschrocken riss ich die Augen auf. Mein Bruder war über mich gebeugt und hielt meine Schulter fest, schüttelte sie leicht. Und dieses unangenehme Geräusch war auch noch da. Erst da bemerkte ich, dass sich meine Lippen bewegten. „Faye hör auf zu schreien!“, brüllte er mich an. Schreien? Schrie ich? Ich schloss den Mund. Tatsächlich hörte dieses grässliche Geräusch auf. Der Widerhall erstarb. „Emmett?“, flüsterte ich. „Ja, ich bin es! Was zum Teufel ist in dich gefahren?!“ Ich blinzelte.

Was war den auf einmal mit ihm los? Ich schüttelte benommen den Kopf, meine Augen flackerten. Ich drückte mir die Hand auf die Augen und schluchzte, warum und wieso wusste ich nicht, doch die leisen klänge des Leides verließen unaufhaltsam meine Lippen. Etwas legte sich um meinen Rücken und mit einem Mal saß ich auch schon auf dem knarrenden Holzfußboden. „Entschuldige, Faye. Ich wollte dich nicht anbrüllen.“, hörte ich Emmetts sorgenvolle Stimme. Ich blickte in sein Gesicht, es war ganz verschwommen. „Sehe ... dich ... nicht ... richtig“, brachte ich abgehackt und so gut es ging über meine Stimmbänder. „Keine Panik, ok?“ Er hob mich vom Boden. Warum war ich noch mal auf dem Boden gewesen? Warum war Emmett denn überhaupt da? Ich schüttelte erneut den Kopf. „Kopf ...weh...“, wisperte ich. „Schtscht“, flüstere er zu mir. „Alles wird gut.“ Er ging einen langen Gang entlang. Es waren vereinzelt Lampen an die Wand gehängt, so weit ich es sehen könnte. Bilder mit verschwommenen Mustern zeichneten einen Weg aus dem Irrgarten so vieler bunter Lichter. Von überall her spielten die Lichter ein Spiel. Es war so schön zu lauschen, denn ich dachte sie sängen. Sie sängen für mich. Konnte Licht singen? Ich schüttelte den Kopf, so als könnte ich mit einer einzigen Bewegung die Gedanken aus meinem Kopf verbannen. Ein Seufzer tief aus meinem Inneren ließ mich noch einmal alles durchgehen. Ich bin also gegen Emmett gerannt, nachdem ich aus meinem Zimmer gestürmt sein soll, bin gegen ihn geknallt und war dann wohl verwirrt, anders konnte ich mir das ganze wirr war sowieso nicht vorstellen. Wieso bin ich noch mal aus dem Zimmer gestürmt? Verdammt, heute wollte mir wirklich nichts gelingen, aber wenn es etwas Wichtiges war wird es mir bestimmt wieder einfallen. Ich lehnte mich an die Brust meines Bruders, tief sog ich die Luft ein, ja das war typisch Emmett...

„Faye? Geht es dir gut?“ Alice’ Stimme würde ich allein am Klang aus Tausenden heraus hören. Die engelsgleiche Stimme, mit diesem kleinen Hauch von Sorge. Ich drehte den Kopf zur Seite und blickte direkt in ihr Gesicht, wenige Millimeter von meinem entfernt. „Willst du mich küssen oder warum rückst du mir so auf die Pelle?“, fragte ich sie spielerisch und vielleicht war da auch ein kleines bisschen Sarkasmus mit dabei? Alice zog die Augenbrauen hoch, so als müsste sie erst einmal darüber nachdenken was ich ihr grade gesagt hab, doch dann brachen wir alle in schalendes Gelächter aus, bis auf Alice die mich immer noch mit fragendem Blick ansah. „Hey, jetzt lach doch auch mal!“, hörte ich Edward rufen, irgendwie wusste ich sofort wen er meinte, woher nur? Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. „Alice, wenn du diese Grimasse weiterhin ziehst wirst du noch Denkfalten bekommen und das wollen wir doch nicht, oder?“ Sie blinzelte. Einmal. Zweimal. „Entschuldige, aber ich versteh es immer noch nicht.“, gab sie darauf als Antwort und wir brachen wieder in Gelächter aus. „Ich versteh einfach nicht warum ihr lacht.“, flüsterte sie. Mann O Mann, ich war heut nicht die einzige die total neben der Spur stand, Alice stand wohl genau so wie ich auch mit beiden Füßen auf dem Logisch-Denk-Schlauch. Kein Wunder, dass heut alles drunter und drüber geht. Ich meine Alice ist sonst eigentlich alles andere als verständnislos oder nennt man das einfach ’Sie hat eine Denkblockade’? Wie dem auch sei, da haben wir uns ja gefunden, zwei die nicht wissen was sie wirklich wollen.

Immer noch grinste ich sie an, sie seufzte nur. „Mach dir nichts draus Alice, jeder hat mal einen schlechten Tag.“, sagte Jasper. Emmett ließ mich runter. „Danke großer Bruder!“, lachte ich ihm ins Gesicht. ’Dieses Kind ist einfach schwierig’, hörte ich seine Gedanken. Ich räusperte mich. „Ich hoffe du hast damit nicht mich gemeint, oder Emmett?“ Ich sah zu ihm auf, doch er begann zu pfeifen. Ich boxte ihm in die Seite, leider half das gar nichts, denn er lachte nur über mich. Wieder typisch Emmett. Ich sah zu Edward, der sich das Lachen verkneifen musste, also hatte er Emmetts Gedanken ebenfalls mitbekommen. Ich funkelte ihn an und er kannte meinen Sag-Jetzt-Bloß-Nichts-Fallsches-Blick. Doch er drehte sich zu Bella um, legte die Hände auf ihre Hüfte und zog sie zu sich heran. Er senkte den Kopf, so dass ich ihn nicht mehr ansehen konnte, und vergrub ihn an Bellas Hals. Plötzlich kroch mir die Kälte bis ins Mark. Es war so eisig. Bella starrte mich an. Schmerzvoll hielt sie sich an Edward fest, der sich auch zu mir umdrehte, so nach und nach auch all die Anderen. „Wo ist er?“, wisperte ich. „Wo sind sie?“ Meine Stimmer zitterte. Wo war Glenn...? Edward war der erste, der die Stimme erhob. „Sie sind fort gegangen.“, sagte er Monoton. „Weg…?“, flüsterte ich in der Hoffnung mich verhört zu haben. Ich sah zu Carlisle, die Augen geschlossen, nachdenklich. „Dad?“, fragte ich ihn mit brüchiger Stimme. Stille. „Sag doch was!“, schrie ich ihn jetzt an. Wieder Stille. Irgendjemand musste mir doch antworten. Er kann mich doch nicht wirklich verlassen haben. Ich schüttelte den Kopf. „Nein!“ Das war alles nur ein böser Traum! Er würde doch nie…! Oder, etwa doch? Ich taumelte ein paar schritte zurück, bevor ich gegen einen Schrank stieß und zu Boden glitt. Ich nahm die Hände schützend vor mein Gesicht. Nicht schon wieder, niemand sollte meine Tränen sehen. Als ich dann auch noch anfing zu schluchzen merkte ich wie sich alle um mich herum scharrten. Das ist jetzt das letzte was ich gebrauchen könnte. Eine Familie, die mich bemitleidete. Ich habe nicht um sonst so viele Jahre gelitten, damit diese vier Wörter wieder alles über den Haufen warfen, was ich mit mühe wieder zusammen geflickt hatte! Ich wollte einfach nur allein sein! Alles zerriss. Meine Seele. Mein Herz. Meine Zukunft. Mein Leben ist eine Katastrophe!

„Ist das denn so schwer?!?!“, brüllte ich sie an und zog meine Hände weg, um mich vom Schrank abzustoßen. Um Emmett herum, an Bella vorbei und durch die hölzerne Tür neben dem Fenster. Das war mein Weg hier raus. Schneller. Ich musste schneller sein! Ich war viel zu langsam! Edward bekam mich zu greifen. „Lass mich los!“, blaffte ich hin an und riss mich los. Ich war so wütend, dabei konnte Edward nun am wenigsten dafür, das war nicht richtig was ich tat. „Du hast ja keine Ahnung!“, motze ich ihn an. Wieder! Schon wieder brüllte ich jemanden an der überhaupt nichts dafür kann! Ich musste hier raus und zwar ganz flott. Ich drehte mich um, das Fenster. Ich versuchte erst gar nicht nach zu denken, denn das hätten Edward und Alice sofort realisiert, und womöglich verhindert, also nahm ich mit einem Schritt so viel Schwung, wie ich nur kriegen konnte und durchbrach mit meinem Körper die Scheibe. Das Klirren der Scheibe, wie sie mit mir zerbrach, schmerzte. Die vielen kleinen Glassplitter, in denen sich der Mond spiegelte, hagelte neben mir zu Boden, in das Weiß, das Nichts. Glas, so zerbrechlich wie Gefühle, kleinst verteilt, jeder einzelne Schnitt an der richtigen Stelle, nur das sie mich nicht schnitten, nur streichelten, wie eine kalte Brise auf der Haut. Ich drückte mich vom Boden ab und rannte davon, egal wohin, egal wie lang, Hauptsache weg. Merkte noch wie Bäume an mir vorbei rasten, der Wind sich vor mir teilte und die Blätter mein Haar streiften, das sich im Wind austobte. Ich lief ohne den Boden unter mir spüren zu können und bewegte ich mich vorwärts, wie schnell ich doch über den Schnee flog. Ich schloss die Augen und ließ mich von meinen Gefühlen tragen, wie weit ich auch lief, es war mir egal, es nie weit genug, es musste weiter gehen. Doch dann gaben meine Fuße nach, sie taten nicht weh, sie waren nicht gefroren, der Mut hatte mich verlassen. Meine Stärke weiter zu machen, meinen Weg zu gehen, mich nicht um zu drehen. Der Blick gerade aus senkend zum Boden. Allein. Ich war allein, das wollte ich sein. Keinen den ich verletzten konnte, keinen der mir sein Mitleid schenkte, das brauche nicht. „Hörst du?!? Das brauche ich nicht!!!“, brüllte ich in den Wald, ins Nichts. Ich kniete mich in den Schnee und sah hinauf, blau, weit, Himmel. Freiheit….

Hustend stützte ich mich auf meine Arme. Es war so kalt, warum war es so kalt? Schnee war kalt, so schön kalt. Was für ein jämmerlicher Vampir ich doch war. Ich lachte in mich hinein. „Töricht, stur…und naiv“, flüsterte ich angewidert vor mich hin. „Mein eigenes Bild!“, sagte ich mir verachtend. Was hatte ich getan, dass man mich so strafte. Verflucht, noch nicht Mals in Gesicht könnte er es mir sagen! Ich liebe dich nicht! Warum? Warm, meine Wangen waren so warm. Konnte Blut mich nicht wenigstens jetzt allein lassen und mich meinem Schmerz überlassen. “Womit habe ich das verdient…?“, fragte ich, obwohl ich wusste, niemand würde mir antworten. Ich kam wieder auf die Beine, wacklig, taub, als wenn ich auf Wackelpudding laufen würde. Ich bahnte mir meinen Weg durch die Wald, an einem Fluss vorbei, über Berge und Schluchten hinab. Ein Traum? Niemals. Ein Traum war es glücklich zu werden, mein Traum. Ich habe gehofft, hieß es nicht die Hoffnung stirbt zu letzt? Was bleibt mir noch? Ein neu Anfang? Nein, … Dafür hatte keine Kraft mehr, nie wieder.
 

Ertränkst deine Träume im Meer der Tränen...“ Ich nahm einen Bluttropfen und hielt ihn in den Mond, es glitzerte. „Und wünschst dich tot.“ Er fiel, tiefer, die Schlucht hinab. Platsch. Tief im Dunkeln verborgen liegend sieht er zu mir hoch. „Die Träume … ertränkt.
 

+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~+.~

*In Deckung geh*

Ich weis was ihr denkt, aber bitte nicht böse sein.

*Lieb guck*

Und sorry nochmals fürs warten^-^

LG Isabella-Marie-Swan <(^-^)>



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Sin
2008-11-11T15:14:57+00:00 11.11.2008 16:14
Ich bin einfach sprachlos
es ist wunderschön traurig...

der Brief hat mich wirklich überrascht, sowie Andrews Entscheidung am Anfang ...
Kuss? versteht man dadrunter einen Biss oder ist das echt jetzt ein Knutschpfleck o.O

lg mara
Von:  masami56
2008-05-31T13:56:45+00:00 31.05.2008 15:56
boa ! ich liebe das gedicht
egal wie traurig des is aba ich find des voll hamma schön
ok er is wirklich ein arsch aba sonst *-*
tochtali das is voll dein gebiet^^
mach weiter so meine süße !!!
ich halts kaum mehr bis zum 6. kapitel aus
hab jetzt die vohrigen storrys und die gelesen *-*
AHHH ICH PLATZE!!!
Bis baaald
Von: abgemeldet
2008-04-02T18:14:56+00:00 02.04.2008 20:14
ich schließe mich mary-alice-cullen an das warten hat sich wirklich gelohnt mach weiter so!
Von: abgemeldet
2008-04-02T13:14:28+00:00 02.04.2008 15:14
ö.ö
Wow. Super Kapitel. Und so viele Gefühle. Atemberaubend ~.~
Schreib weiter so!!
*keks dalass*
Estania
Von: abgemeldet
2008-04-01T21:17:09+00:00 01.04.2008 23:17
hay.....
Das war jetzt aber mal echt voll das traurige Kapi.....
Glenn ist doch mal echt voll der penner......erst lavert der den Abend zuvor das der die liebt und so ein scheiß.......und am nächsten morgen das.....eigentlich voll unlogisch......
Aber naja.....Geschihcten müssen nich immer logisch sein.......
Vielleicht kommt die ja später doch noch auf ne verquere art und weise mit dem Werwolf zusammen.......
Wer was deiner Fantasie noch alles entspringt...
Ich mag die geschichte auch wenn ich immoment nich durchblick......
Das kommt bestimmt bald wieder......
Hoffe es geht bald weiter.....ist zwar noch soo schlimm wenn du manchmal was länger brauchst aber ich musste nochmal von vorne Anfangen damit ich wieder durchgeblickt hab..........
Freu mich shcon auf weiteres.........
Hoffe du nimmst das nich zu persönlich was ich geschrieben hab.......
Ich laver immer wie ein Wasserfall.......
LG NiCi
Von: abgemeldet
2008-04-01T16:26:19+00:00 01.04.2008 18:26
aaaaaaaaaaaalso...^^ meine verschörungstheorien:
1. alec hat den brief geschrieben und glenn wurde von den volturi "entführt"
2. glenn hat zu viel zeit mit edward verbracht und dachte, dass er faye nie glücklich machen kann und sie ohne ihn besser dran wäre - schema: glatter bruch heilt am besten.
3. er denkt, faye habe sich doch glatt seltsamerweise in das flohtaxi verliebt und is enttäuscht und redet sich ein, er liebe sie nicht
4. er hat das nicht da nur hingeschrieben, weil das gedicht sonst nicht gepasst hätte und ihm nix anderes zum reimen einfiel und als er das medaillon gerade versteckt hatte, erklärte ihm jemand, sie müssen ganz dringend weg, damit die welt nich untergeht (das übliche halt^^)
okay, ich hör lieber auf xD
Von: abgemeldet
2008-04-01T13:29:56+00:00 01.04.2008 15:29
Auf so ein gutes kappi wartet man doch gern, is kein ding...
ich würde ja jetzt spekulieren wer denn brief geschrieben oder was es damit auf sich hat, aber dann lieg ich bestimmt wieder vollkommen falsch.
Echt trauriges kappi
hatt mir wieder sehr gut *beide daumen hoch* gefallen
mach weiter so
gglg Rose
Von: abgemeldet
2008-04-01T12:29:16+00:00 01.04.2008 14:29
Das warten ist mir egal denn das Kapitel ist wirklich gut!
"Gut" na ja, für Faye eher nicht... ich glaube nicht, dass das Glenn war, ders geschrieben hat...^^
Er war doch so glücklich sie wieder zu haben!
Das war wirklich traurig =(
lg honey92
Von: abgemeldet
2008-04-01T08:22:04+00:00 01.04.2008 10:22
das warten is für mich kein problem was mich ankotz is das Glenn sich ein fach so verpisst hat!!!!!!!!!!
was fällt dem eingentlich ein einfach so abzuahuen in nem Moment wo Faye ihn ganz dringend brauch!!!!!
ich versteh den Kerl net! hoffentlich war des alles nur ein missverständnis und Gleen kommt wieder!
schreib schnell weiter!
bye
Mary-Alice-Cullen


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