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La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille

-ehemals Verdrehte Welten-
von

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Eine erste Annäherung

Sophie betrat Oscars Zimmer, als die Sonne langsam aufging. Daher entdeckte sie, wie Andrés Haupt auf Oscars Bettkante ruhte und er scheinbar tief und fest schlief. Irgendwie gefiel der alten Dame dieser Anblick.

Als sie das Bett umrundete, machte sie die Entdeckung, dass André Oscars Hand festhielt. Dies ließ ihr Herz schneller schlagen, jedoch war auch Furcht in diesem vorhanden.

Kurz zögerte Sophie, trat anschließend zu Oscar und wechselte den Lappen, welche ihre Stirn kühlen sollte. Immer noch hatte ihr Sorgekind Fieber. Leise ließ diese Erkenntnis Sophie seufzen. Dabei trat sie zu ihrem Enkel, um ihn zu wecken.

„André. Wach auf. Es ist Zeit.“

„Os… Oscar?“, kam es leise.

Er schien nicht wirklich wach zu sein, so rüttelte Sophie ihn abermals. Nur diesmal etwas fester.

„Wie?... Wo?...“, kam es nun von André.

Schwerfällig richtete er sich auf. Dabei rieb er über seine Augen und streckte sich anschließend ausgiebig.

„Oh, Großmutter. Guten Morgen.“

Er hoffte, dass sie nicht gesehen hatte, wie er Oscars Hand gehalten hatte. Da sich Sophie nicht dazu äußerte, nahm er an, dass sie es nicht gesehen hatte.

„Ich löse dich jetzt ab. In der Küche habe ich dir Frühstück vorbereitet.“

„Vielen Dank, aber das brauchtet Ihr nicht, Großmutter.“

„Es ist besser. Du brauchst doch etwas. Außerdem musst du deine Aufgaben hier erledigen.“

„Wie Ihr meint, Großmutter.“

André ging in Richtung der Zimmertür. Dort stoppte er jedoch und sah zu ihr.

„Ihr sagt mir Bescheid, wenn etwas ist?“

„Das werde ich, mein Junge.“

„Ich danke, Euch.“

Sophie nickte kurz, sah ihm anschließend hinterher und kümmerte sich darauf wieder um Oscar. Besorgt beobachtete sie sie, als sie das Tuch auf Oscars Stirn erneut wechselte.
 

Am späten Vormittag traf Dr. Raçon ein, um sich die Kranke nochmals anzusehen.

Kaum das der Arzt angekommen war, hielt André sich in der Nähe von Oscars Zimmer auf. Innerlich betete und hoffte er, dass es seiner geliebten Oscar bald wieder gut gehen würde. Jedoch das Ergebnis der Untersuchung erfuhr er erst, als Sophie gegen Mittag in die Küche kam. Madame de Jarjayes hatte sie abgelöst, sodass seine Großmutter das Mittagessen zubereiten konnte. André beobachtete sie, wie sie dies schweigend tat. Viel erfuhr er nicht, nachdem sie gespeist hatten, nur das Oscar noch immer schlief.
 

Erst am Nachmittag durfte er wieder zu Oscar. Diese schien noch immer nicht aufgewacht zu sein. Wie in der Nacht zuvor, ergriff André wieder ihre Hand und ließ sich damit an ihrem Bett nieder. Zärtlich strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Aber von ihrer Seite gab es keine Reaktion.

Andrés Herz wurde von Stunde zu Stunde schwerer. Er hatte einfach Angst, Oscar für immer zu verlieren.

//Bitte, Oscar. Wach bitte auf//, flehte er in Gedanken immer wieder.

Er war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie Emilie de Jarjayes das Zimmer betrat. Langsam schritt sie auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter. Sofort schrak er auf und sah Emilie mit geweiteten Augen an. Dann registrierte er, dass er noch immer Oscars Hand hielt. Daher ließ er diese rasch los.

„Madame...“, kam es fast stammelnd von ihm.

„Keine Sorge, André.“

Sanft lächelte Oscars Mutter ihn an und drückte dabei leicht seine Schulter.

„Oscar geht es bald besser. Vorhin war sie kurz wach. Sie ist noch zu geschwächt, aber auf dem Weg der Besserung. Das hat Dr. Raçon vorhin bestätigt.“

„Ist… ist das wirklich wahr, Madame?“

Emilie nickte und hielt dabei ihr Lächeln.

„Ich wollte es dir nur mitteilen, damit du dich nicht weiter sorgen musst.“

„Dafür danke ich Euch, Madame.“

„Das brauchst du nicht“, erwiderte sie und machte sich daran, das Zimmer zu verlassen.

„Aber, André?“

„Ja, Madame?“

„Sprich mit Oscar.“

„Wie darf ich das verstehen, Madame?“

Fragend sah André zu ihr, da er nicht wusste, auf was Oscars Mutter hinaus wollte.

„Ich kenne dich und ich kenn mein Kind. Dir wird nicht entgangen sein, was in letzter Zeit geschehen ist, oder?“

„Gewiss nicht, Madame. Aber ich kann mir keinen Reim daraus machen.“

„Doch das kannst du, mein Junge. Hör in dich hinein und achte auf Oscar. Dann findest du die Lösung.“

Mit diesen Worten öffnete Emilie die Tür.

„Habe keine Angst. Glaube an sie und an dich! Und vertraue auf dich. So wirst du auch meinem Kind helfen. Zusammen werdet ihr euren Weg finden.“

Dann schloss Emilie die Tür hinter sich und ließ somit einen ziemlich verwirrten André zurück.

//Wie soll ich das verstehen? Weiß sie etwa, was ich für Oscar empfinde? Ist es so offentlich?//

Nachdenklich wanderte er seinen Blick zurück zu Oscar, dabei gingen ihm Madame de Jarjayes Worte nicht aus dem Kopf.

//Meint sie vielleicht, dass ich mit Oscar reden sollte?//, dachte er mit einem leisen Seufzen.

Mit seiner freien Hand strich er ihr eine Haarsträhne zur Seite, die auf ihrer Wange klebte.

//Aber wäre diese Idee wirklich gut, jetzt wo sie krank ist?//

In dem Moment, als er seine Hand zurückziehen wollte, erschrak er leicht. Oscar lehnte sich gegen seine Hand und lächelte. André glaubte erst, dass er träumte, jedoch war es kein Traum. Es war tatsächlich so. Oscar kuschelte sich an seine Hand und lächelte dabei entspannt. Vorsichtig, als könne er ihr weh tun, strich er abermals über ihre zarte Haut. Dabei auf jegliche Reaktion Oscars bedacht.

//Du bist so wunderschön…//

„André…“

Dieses eine Wort, sein Name, riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ja, Oscar? Ich bin hier“, antwortete er rasch.

Aber er stellte fest, dass Oscar im Fieber zu sprechen schien. Daher entspannte sich seine Haltung wieder.

„Ich werde immer bei dir sein. Solange du es wünscht“, sprach er zärtlich.

Dabei drehte sich Oscar und vergrub seine Hand unter ihrem Gesicht.

„Oh, André…“, entfuhr es ihr wieder leise.

Dieser musste ihre Bewegung mitgehen, um sie nicht zu wecken.

„Bleib bitte bei mir. Geh niemals fort“, kam es weiter von ihr.

Andrés Augen weiteten sich. Hatte er das wirklich gehört? War es keine Täuschung? Oder sprach sie im Fieberwahn?

Er wagte kaum zu Atmen und sein Herz schlug zum Zerbersten schnell. Seine Haltung würde zwar über kurz oder lang zu einem Krampf führen, aber das war André vollkommen gleichgültig. Hauptsache er konnte so nah wie möglich bei seiner Oscar sein. Diese schien vollkommen ruhig weiter schlafen. Aber sie schien zu spüren, dass André mehr als verkrampft neben ihr saß. Daher öffnete sie langsam blinzelnd ihre Augen. Es dauerte noch einige Momente bis ihr Blick klar wurde und sie ihr gegenüber erkannte.

„André?“, kam es fast tonlos.

„Os… Oscar?“, erwiderte er, als ihm bewusst wurde, dass sie erwacht war.

Sofort zog er seine Hand zurück. Für Oscar war seine Bewegung zu schnell, sodass ihre Hand für einen Bruchteil über ihre Decke schwebte.

„Geh nicht fort. Ich bitte dich.“

Nun weiteten Andrés Augen. Hatte er richtig verstanden? Daher verhielt er auf der Stelle und sah sie einfach nur an. Oscar aber verstand sein Schweigen falsch und senkte daher traurig ihren Blick. Ihr Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass er sie scheinbar nur als Freund sah. Daher registrierte sie nicht, wie Andrés Blick sich änderte und seine Haltung sich entspannte. Langsam ließ er sich wieder auf seinem Stuhl nieder und streckte seine Hand nach ihr aus. Zaghaft glitten seine Finger durch ihr Haar, welche ihr Gesicht verbargen. Als Oscar dies nun merkte, hob sie langsam ihren Kopf und sah ihn mit unendlich traurigen Augen an. Als André dies sah, zog es sein Herz zusammen, aber dann nahm seinen ganzen Mut zusammen und strich ihr mit seinen Fingern über ihre Wange. Dabei spürte er ein leichtes Zittern ihrerseits.

„Schau bitte nicht so, Oscar. Ich bin hier und gehe auch nicht fort. Das verspreche ich dir“, sprach er sanft mit einem zärtlichen Lächeln.

„Wirklich?“

Langsam wurden Oscars Augen größer und ihr Herz schlug prompt schneller.

„Du wirst niemals gehen?“

„Aber nein. Ich sagte doch, dass ich es dir verspreche. Und ich habe und werde niemals ein Versprechen brechen.“

Leicht nickte sie bei seinen Worten.

„Das ist wahr. Du hast immer alles gehalten.“

Jedoch stoppte Oscar auf einmal und seufzte. Dies nahm André besorgt auf.

„Was hast du, Oscar? Fühlst du dich nicht wohl? Leg dich bitte wieder hin. Ich werde den Arzt kommen lassen.“

Mit diesen Worten zog er seine Hand zurück und erhob sich. Aber nun ergriff Oscar seine Hand und drückte sie sanft an ihre Wange.

„Nein, geh bitte nicht. Mir geht es gut. Ich lege mich auch wieder hin, aber bitte geh nicht“, kam es fast flehend.

Sofort folgte André ihrer Bitte. Um ihr jedoch die Hand nicht zu entziehen, ließ er sich auf ihrer Bettkante nieder. Vorsichtig strich er ihr mit der freien Hand durch ihr blondes Haar.

„Shht… ich bleibe hier“, erwiderte er zärtlich.

Langsam hob Oscar ihren Blick und er sah deutlich, wie ihre Augen feucht schimmerten.

„Du warst immer für mich da, André und gabst mir immer soviel. Und was gab ich dir? Nichts!“

Nun lief eine einsame Träne über ihre Wange. André war geschockt über ihre Worte. Behutsam strich er ihr die Träne fort.

„Das ist nicht wahr, Oscar. Du schenktest mir immer dein Vertrauen und deine Freundschaft.“

Bei seinem letzten Wort sah sie ihm direkt in seine grünen Augen. Deutlich konnte er den Schmerz darin sehen. Verstand er dies wirklich richtig? Es fiel ihm schwer, aber er musste mir ihr darüber reden. Vielleicht hatte ihre Mutter ja recht. So nahm André all seinen Mut zusammen und ergriff sanft mit beiden Händen ihr Gesicht, sodass sie es nicht zur Seite drehen konnte.

„Ich weiß nicht, ob dies der richtige Moment ist, aber ich muss es einfach sagen, Oscar.“

Für einen Moment stoppte er und legte sich seine Worte zurecht.

„Was ist mit dir in den letzten Tagen nur geschehen? Ich mache mir große Sorgen um dich. Mich schmerzt es zu sehen, dass du scheinbar so leidest. Ich will doch nur dein Bestes.“

Mit ehrlichem Blick sah er sie an und Oscar bemerkte dies deutlich. Damit hätte sie nicht gerechnet. Kurz senkte sie ihren Blick, doch dann schaue sie ihm wieder in die Augen.

„Wie soll ich sagen, André? Eigentlich ist nichts geschehen.“

Abwartend sah er sie an, aber schwieg, damit sie weiter reden konnte.

„Erinnerst du dich an meinen letzten Sturz? Da fing es alles an.“

Leicht nickte André.

„Ja, daran erinnere ich mich. Aber was hat es damit auf sich?“

„An den Sturz kann ich mich kaum erinnern, aber ich hatte so etwas wie einen Traum. Er war so real, dass ich wirklich glaubte, dass es die Wahrheit ist.“

André verstand nicht ganz, was dies mit der ganzen Situation zu tun hatte. Aber er wartete weiterhin ab. Und darüber war Oscar dankbar. Daher begann sie ihm von ihrem Traum zu erzählen, was geschehen war und wie sie es erlebt hatte. Wobei sie aber, die Gefühle für ihn nicht direkt ansprach, aber zwischen ihren Worten war es zu vernehmen.

Als sie endete, strich André ihr sanft durchs Haar.

„Das hat dich also beschäftigt?“

Leicht nickte Oscar und schloss dabei ihre Augen, um seine Berührungen zu genießen. So entging ihr sein zärtliches Lächeln, welches er ihr schenkte.

„Ich habe auch oft Träume von uns. Sie sind zwar nicht mit dem deinen zu vergleichen, aber ich glaube, dass sie in einem Punkt doch ähnlich sind. Immer drehen sie sich um dich. Manchmal sind es Erinnerung an Dinge, die wir zusammen erlebt haben oder wie sie vielleicht einmal geschehen könnten. Aber was sich immer gleicht… du bist dabei. Du bist der Mittelpunkt meines Traumes. Sogar jeder meiner Träume. Und nicht nur dort, sondern auch hier. Bitte, Oscar. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal diesen Mut finden werde dies zu äußern. Aber du musst mir glauben. Seit vielen Jahren bewegst du mein Herz. Nicht wie es in einer Freundschaft ist. Sondern es ist mehr. Es schlägt für dich! Nur für dich allein! Und es schmerzt mich, wenn ich dich traurig sehe. Wenn ich könnte, würde ich dir jede Trauer und jeden Schmerz ersparen, nur um dich auf ewig Lächeln und deine Augen für immer in den schönsten Blautönen erstrahlen zu sehen. Dann wird mir warm um mein Herz.“

Tief sah André ihr die ganze Zeit in die Augen, dabei strich er ihr sanft durchs Haar.

„Ich würde dir mein Leben zu Füßen legen, nur damit du glücklich bist. Und dies nur aus einem einzigen Grund. Denn ich liebe dich, Oscar Francois de Jarjayes. Mehr als mein Leben!“

Bei seinen letzten Worten hatte er sich ihr genähert und gab ihr nun einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann löste André sich von ihr und erhob sich. Dabei senkte er seinen Blick.

„Verzeih, wenn ich zu weit gegangen bin. Aber ich wollte, dass du weißt, wie ich fühle. Und wenn du es nun wünscht, werde ich aus deinem Leben verschwinden. Den ich könnte es nicht ertragen, wenn du traurig und vor allem enttäuscht auf mich bist.“

Mit diesen Worten schritt er langsam durch ihr Zimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-09-14T11:23:42+00:00 14.09.2008 13:23
Ja du stoppst immer dann, wenns grad spannend wird. *gg* Ein Glück das ich jetzt nicht mehr warten muss um weiter zu lesen.

Wie schööön, das Andre es ihr endlich gesagt hat. Und wie romantisch.
Von: abgemeldet
2008-06-19T18:20:08+00:00 19.06.2008 20:20
Hier nochmal das selbe! ^^ Sorry!

Ist aber auch nicht meine Schuld du stoppst dich immer wenn's grad spannend wird!!!! Das ist gemein!!!! ^^
Aber das macht deine FF sehr interessant! ^^
Also will ich nichts gesagt haben!
Keysuke
Von:  Yvaine
2008-06-18T20:28:28+00:00 18.06.2008 22:28
Ausgerechnet an der spannendsten Stelle hast Du gestoppt, das ist gemein! Kanns kaum erwarten wie´s weitergeht!


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