Die Geburt von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Die Geburt --------------------- Die Geburt Es regnet. Nervös laufe ich den inzwischen dunklen Korridor des Krankenhauses auf und ab. Ich habe nicht mal richtig realisiert, dass das Licht ausgegangen ist. Ich stelle mich ans Fenster und schaue auf die Straße. Draußen wütet ein Sturm, genauso wie in meinem Inneren. Der Regen trommelt gegen die Fensterscheiben und ein Blitz durchzuckt die Dunkelheit. Ich fühle mich so hilflos. Einige Strähnen meines platinblonden Haares fallen mir ins Gesicht, doch es lohnt sich sowie so nicht sie wieder weg zu streichen. Mich stört das auch nicht weiter, Harry ist der Jenige, den es meistens irritiert. So gerne wäre ich jetzt bei ihm und würde ihm Beistand leisten. Aber es geht nicht. Sie lassen mich einfach nicht zu ihm. Die Zaubertränke, die er bekommen hat, wurden noch nicht allzu oft ausprobiert, außerdem muss sich der Doktor voll und ganz konzentrieren und braucht dazu totale Ruhe. Vor einigen Monaten fanden Harry und ich die Idee noch gut. Doch inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Natürlich wollten wir beide Kinder, aber ist das Risiko nicht viel zu groß? War es richtig, dass er den Zaubertrank genommen hat, um Schwanger zu werden. Die Ärzte hatten uns vor eventuellen Komplikationen gewarnt, aber wir waren uns so sicher, dass nichts passieren würde. Nun weiß ich es nicht mehr so genau. Doch jetzt ist es zu spät. Das Einzige, was ich noch tun kann, ist warten. Warten und hoffen, dass alles glatt verlaufen wird. Ich müsste doch jetzt eigentlich bei ihm sein. Wie kann ich ihn in einer so schweren Stunde alleine lassen? Und was ist, wenn etwas passiert? Aber soweit will ich erst gar nicht denken. Harry war so froh, als er erfuhr, dass es eine Möglichkeit für uns gibt, Kinder zubekommen. Nie werde ich vergessen, wie seine smaragdgrünen Augen vor Freude geleuchtet haben. Er wollte unser Kind unbedingt auf die Welt bringen, da gab es gar keine Diskussion. Ich hätte es nicht zulassen dürfen. Es hätte sicher noch andere Wege gegeben. Die Zeit will einfach nicht vergehen. Die Minuten schleichen nur so dahin, wie lange brauchen sie denn noch? Langsam bin ich am verzweifeln, denn ich weiß nicht, wie lange ich die Warterei noch ertragen kann. Zwar gebe ich mich vor allen anderen immer so stark, aber Harry weiß, wie mein Inneres wirklich aussieht. In diesem Augenblick zerreißt es mich fast vor Anspannung. Es gibt keine Möglichkeit, meinem Schatz zu helfen und dieses Gefühl der Unnütze verachte ich zutiefst. Plötzlich öffnet sich eine Tür und eine junge Krankenschwester tritt hervor. Sie lächelt mich aufmunternd an und winkt mich zu sich. Ich bin völlig fertig und beginne sie mit Fragen zulöchern, doch sie schüttelt nur entschuldigend den Kopf. Kann mir auch keine genauere Auskunft geben. Stumm folge ich ihr einen weitern Korridor entlang. Äußerlich hab ich mich wieder beruhigt, aber innen brodelt es. Wenn auch bloß nichts passiert ist. Umso näher wir der großen Tür mit der Aufschrift „Entbindungsstation“ kommen, desto aufgeregter werde ich. Der Schweiß perlt mir von der Stirn und ich zittere leicht. Überhaupt sehe ich wahrscheinlich nicht besonders gut aus. Heute Morgen ging alles einfach viel zu schnell. Wir saßen beim Frühstück, plötzlich schrie Harry laut auf und wäre vor Schmerzen fast zusammen gebrochen. Das Baby hätte eigentlich erst in einem Monat soweit sein dürfen. Geschockt hatte ich mir irgendwelche Sachen übergeworfen und meinen Schatz schnell zum Kamin gebracht, von dem aus wir dann gefloht waren. Inzwischen ist es schon Abend und ich hätte längst nachhause gehen und mich umziehen können. Aber ich wollte nicht. Wollte immer so nahe bei meinem Mann, wie möglich sein. Als er in den Saal gefahren wurde und ich neben ihm herlief, sah er die Angst in meinen Augen. Leise flüsterte er, dass alles Gut werden würde und drückte meine Hand. Oh Gott, mach, dass er Recht behält. Ich hätte ihm Mut zusprechen sollen und nicht umgekehrt. Umso länger ich heute gewartet habe, desto größer wurden meine Schuldgefühle. Es gibt so vieles, das ich in den letzten Monaten hätte besser machen können. Fast alle haben uns abgeraten diesen Eingriff durchzuführen, trotzdem standen sie hinter uns, als die Entscheidung gefallen war. Doch nun ist niemand da. Keiner weiß, dass Harry gerade unser Kind bekommt. Ich wollte sie nicht beunruhigen und außerdem wollte ich die Wartezeit alleine durchstehen. Immerhin ist mein Schatz auch ganz allein. Doch jetzt wo wir der Tür immer näher kommen, hätte ich schon gerne die Hand meiner Mutter zur Seite, um sie drücken zu können, oder die aufmunternden Worte von Severus und Sirius. Ja, sogar die beiden sind sich ausnahmsweise einmal einig und stehen geschlossen hinter Harry und mir. Vor der Tür bleibt die junge Frau stehen und verbeugt sich leicht, sie muss selber noch anderen Aufgaben nachgehen. Den restlichen Weg muss ich alleine zurücklegen. Meine verschwitzte Hand legt sich auf die Klinke und verharrt dort. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Bevor ich mich überwinden kann und die Klinke herunter drücke, muss ich noch Mal schlucken, atme tief durch und schließe die Augen. Ich bete. Ich bete, dass alles gut gelaufen ist und wir nun eine vollkommene Familie sind. Als ich die Augen wieder aufschlage, sehe ich einige Krankenschwestern und in der Mitte des Raumes steht ein Bett. Dort liegt er, leichenblass und rührt sich nicht. Mein vorhin so rasendes Herz bleibt für einen kurzen Augenblick stehen und ich eile zu meinem Geliebten. Er regt sich kaum und atmet nur flach. Mein ganzer Körper beginnt zu zittern. Das darf nicht sein! So kann es doch nicht enden. Harry darf mich nicht alleine lassen! Doch plötzlich öffnet er seine Augen einen Spalt weit. Er sieht erschöpft aus, aber er lächelt. ER LÄCHELT! Tränen der Erleichterung bahnen sich einen Weg aus meinen Augen und laufen über meine Wangen, werden dort aber von der Hand Harrys weggewischt. „Wie geht es dir?“ Es ist nur ein heiseres Flüstern, das meine Kehle verlässt, aber er versteht es, richtet sich auf und lächelt erneut. Voll Freude nehme ich ihn in die Arme und habe für einen kurzen Augenblick vergessen, warum mein Geliebter eigentlich hier vor mir liegt. Doch schnell fällt mir der Grund wieder ein. „Wo ist es?“ Harry antwortet nicht, noch ist er zu schwach um zu reden, aber mit einem Nicken deutet er hinter mich. Kaum dass ich mich umgedreht habe, sehe ich schon den Arzt auf mich zukommen. Auch er lächelt und hält ein Stoffbündel in den Armen, das er mir vorsichtig reichen will. Verblüfft sehe ich ihn an. Ich kann einfach nicht fassen, dass das kleine Wesen in seinen Armen unseres sein soll. Leicht fängt es an zuweinen. Es ist wie ein Wunder und schon wieder bin ich den Tränen nahe. Sonst weine ich doch auch nie, aber irgendwie ist mir das heute egal. Immer noch völlig überwältigt nehme ich das Bündel in die Arme und sofort wird das kleine Baby wieder ruhig. Es ist ein Mädchen, ein wunderschöner Engel. So zierlich und irgendwie auch zerbrechlich. Stolz sehe ich in ihre Augen, die mich groß anblicken. Sie sind smaragdgrün, ganz genau wie die von Harry. Seltsam, ich dachte immer, dass alle Babys am Anfang blaue Augen haben. Aber es sind unverkennbar meine Haare auf ihrem kleinen Kopf. Ja, eindeutig. Das ist unsere Tochter! Auf einmal fängt die Kleine an zu glucksen und lächelt leicht. In diesem Augenblick fühle ich ein Glücksgefühl wie schon lange nicht mehr. Es durchströmt meinen ganzen Körper und füllt ihn mit neuer Energie. Langsam drehe ich mich wieder zu meinem Mann, seine Augen strahlen eine solche Liebe und Hingabe aus, wie auch ich sie fühle. Dieser Blick ist genau das, was ich schon immer so an ihm geliebt habe. Vorsichtig setze ich mich auf den Rand des Bettes und streiche ihm eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht. Im Arm halte ich noch immer unsere Tochter, die gerade eingeschlafen ist. Ich strecke meine Arme aus und überreiche sie Harry. Fast schon ehrfürchtig nimmt er sie entgegen und bestaunt unser eigenes, kleines Wunder. „Samira“ haucht er leise. „Ich würde sie gerne Samira nennen.“ Natürlich nicke ich. Es ist aber auch ein schöner Name. Genauso schön, wie unser kleiner Engel in Harrys Armen. ^^^^^^ So, das war meine neue Kurzgeschichte. Ich überlege noch ob ich weiter schreiben soll (vielleicht wie die Situation ein paar Jahre später ist, wenn Samira schon fünf oder so ist), oder es bei einer One-shot belassen soll. Ihr könnt mir ja schreiben, was ihr meint. Also ich würde mich über Kommis freuen ^^ P.S. Also ich stell mir das übrigens so vor, dass Harry den Zaubertrank getrunken hat und Schwanger wurde. Danach musste das Kind herausoperiert werden. Hört sich zwar komisch an, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es so gehen müsste. ; ) Cucu Mara91 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)