Death on Vacation von kei_no_chi (A Death's Tale) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Titel: Death on Vacation Kapitel: 3/8 Genre: zu viel... Autor : kei_no_chi Email: kei_no_chi@hotmail.de Disclaimer: Nun, diesmal gehört zur Abwechslung wirklich alles mir, bis auf eine einzige Person, die gehört glücklicherweise sich selbst und ich habe auch keinerlei Rechte an ihr^^ Anmerkung: Nun, mal wieder einmal eine neue Fanfiction von mir, auch wenn sie doch sehr von den anderen differiert. Sie ist das Weihnachtsgeschenk für eine Freundin von mir, an dem ich recht lange dran gearbeitet habe (nicht zuletzt in einigen Nachtschichten xD) Das ist auch der Grund, weswegen ich meine bisher noch nicht abgeschlossene letzte Fanfic "Schlimmer geht's immer" im Moment noch nicht vervollständigen konnte. Aber ich gelobe Besserung und werde hart an mir arbeiten auch sie zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen^^ Ich hoffe aber, dass euch fürs erste diese hier zumindest etwas zusagt^^ #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+ Dem jungen Mann kam es vor, als schwindelte ihm, als er sich das Bild vom Tod der Maus vorzustellen wagte. Er war kalkweiß im Gesicht, während seine Nase einen zarten Grün-Ton angenommen hatte und augenblicklich versuchte er das Szenario, welches sich momentan in seinem Kopf abspielte, zu vertreiben. Er war kein Freund des Tötens und bereute es schon beinahe sich überhaupt auf die Erzählung eingelassen zu haben, denn es sollte nicht bei der einzigen Erwähnung eines Mordes bleiben, da war er sich sicher. „Ja, aber warum haben Gott und – ich meine Jehova und Asmodeus Ihnen nicht geholfen oder Ihnen gesagt, wieso Sie existieren? Ich bitte um Entschuldigung, aber...“ Er stockte und wandte peinlich berührt den Blick ab. Es galt als anmaßend derartige Fragen zu stellen, auch wenn sie sich mittlerweile im einundzwanzigsten Jahrhundert befanden. Doch anstatt gekränkt zu sein, ließ die Frau wie schon so oft zuvor ein leises Lachen verlauten, ganz so, wie es Erwachsene immer tun, wenn kleine Kinder höchst schwachsinnige Fragen stellen. „Natürlich, ich vergaß, dass du das nicht wissen kannst. Ich befürchte sowieso, dass ich dich nicht genügend Fragen stellen lasse. Weißt du, bei allen übernatürlichen Wesen herrscht das ungeschriebene Gesetz, dass jeder uneingeschränkt für sich selbst verantwortlich ist und absolut von niemandem Hilfe zu erwarten hat. Man muss sich so gut es geht selbst behelfen, und wenn man das nicht kann oder nicht dazu bereit ist, kann man gehen. Was ich damit sagen will ist, dass sobald du anfängst auch nur von irgendjemandem irgendetwas zu erwarten wirst du sterben. Das ist auch der Grund weswegen sich die beiden Großen einen feuchten Kehricht um mein Wissen scherten. Sollte ich sterben hätte ich eben versagt und wäre des Existierens nicht wert gewesen, so einfach ist das. Natürlich hätte es mir viele Unannehmlichkeiten erspart, hätte ich um meine Aufgaben und mein Dasein Bescheid gewusst, aber so ist nun einmal der Lauf der Dinge und deshalb beschwere ich mich nicht. Ich weiß nur, dass ich es eventuell anders gemacht hätte, hätte ich ein Wesen erschaffen, das die Waagschale über Bestehen und Verderben im Gleichgewicht halten soll.“ „Aber... Wie haben Sie dennoch ihren Zweck herausgefunden? Wer hat es Ihnen erzählt? Und woher wussten Sie eigentlich um ihre Entstehung, so wie Sie sie mir vorhin berichtet haben?“ „So gern ich es auch täte, aber ich kann es dir nicht erklären. Es ist tief in einem Wesen wie mir verankert und kommt nach und nach zum Vorschein, ganz so wie ein Amnesiepatient sich nach einiger Zeit wieder an sein Leben erinnert, nur dass ich es nie erlebt habe. Vielleicht kannst du es mit einer Form der Allwissenheit vergleichen, wenn es dir so leichter fällt, auch wenn es im Prinzip nichts damit zu tun hat. Wie ein Regen von Konfetti setzen sich Bruchstücke in meinem Geist zusammen und ergeben nach langer Zeit ein Ganzes, auch wenn sehr viele Jahre vergehen mussten, ehe ich alles wusste. Allerdings darf ich natürlich nicht verschweigen, dass ich später einen Lehrmeister hatte, welcher mich in meinen Fertigkeiten unterwies, doch auch dazu komme ich zu einem angemessenen Zeitpunkt. Ich bitte in dieser Hinsicht nur noch um ein wenig Geduld.“ Ein zögerliches Nicken war die Antwort, denn obwohl der junge Mann nur wenige Bruchstücke des Gesagten verstanden hatte, so würde er sich dennoch mit der eben genannten Antwort zufrieden geben müssen. Nachdenklich kaute er auf seiner Lippe herum und beugte sich leicht vor, noch immer von dem Verlangen besessen die Reißzähne seines Gegenübers zu sehen, sollte die Frau denn tatsächlich welche besitzen. „Nun, wie du dir vorstellen kannst, sollte es nicht bei dem einen Mord an jener Maus bleiben. Gesättigt und zufrieden war ich fürs erste beseelt, allerdings hielt dieser Zustand nicht sehr lange vor. Schon in der darauffolgenden Nacht befiel mich abermals quälender Hunger, der – da ich jetzt schon die Freuden des Blutes kannte – nur noch erdrückender war. Da ich nicht wusste, wie die Maus in meine Dimension gelangt war, hatte ich dementsprechend auch nicht die leiseste Ahnung wie ich dieses Phänomen erneut herbeirufen sollte, weswegen ich rastlos umher wanderte. Es gab Zeiten, da verließ ich auch lauter Frust noch nicht einmal meine schützende Kassette. Abermals zog die Zeit nur so dahin, bis ich zum wiederholten Male zu schwach war um mich zu bewegen. Ich bin mir sicher, dass es nur noch wenige Stunden gedauert hätte, ehe ich vollends verhungert wäre, doch genau im rettenden Moment bemerkte ich abermals die ersehnte Veränderung der Luft. Dieses Mal reagierte ich augenblicklich und stürzte mich mit letzter Kraft auf mein Opfer, suhlte mich in der Ekstase, als ich sein Blut trank und langsam wieder das Leben in mir pulsieren spürte. Aus dem Fehler meines letzten Mordes gelernt, ließ ich allerdings von der Maus ab, ehe sie die Schwelle des Todes überschritten hatte und betrachtete sie die letzten Augenblicke, ehe sie ihr restliches Leben ausgehaucht hatte. Die Jahre vergingen auf diese Weise ohne dass ich Notiz von ihnen nahm oder mich weiter um meine Existenz scherte, ich lebte und doch tat ich es auch wieder nicht, immer an der Grenze vor Hunger zu krepieren. In dieser Zeit bemerkte ich Jehovas und Asmodeus’ Streitereien zum ersten Mal, doch in einer Weise, die mich nicht sonderlich kümmerte. Es war vielmehr ein Vibrieren der Luft, ein weit entferntes Dröhnen eines Gewitters, was zu weit entfernt ist, als dass man sich dessen Gedanken macht. Ich hatte gerade gegessen und lauschte voller Verzückung auf das Donnern in der Ferne. Ich wollte es berühren und einfangen, doch zugleich hoffte ich dass es aufhörte, denn es ermüdete mich und trieb mich zur Raserei. Ohne dass ich wusste weshalb, schwante mir, dass ich es beenden musste, koste es was es wolle. Also nahm ich all meinen Geist zusammen und konzentrierte mich auf dieses Geräusch, ließ es in meinen eigenen Gedanken von neuem aufleben und erstärken, ehe ich mich neu sammelte und einen Schwall der Energie in die vermutete Richtung schickte. Es war nicht viel, und doch reichte es das Dröhnen augenblicklich ersterben zu lassen. Ich wusste indes nicht, dass ich Jehova mit meiner Aktion um ein Haar umgebracht hätte, da ich meine Energien noch nicht einmal ansatzweise unter Kontrolle hatte. Zufrieden über meine Leistung und dankbar wegen der nun wieder eingetretenen Stille wanderte ich erneut umher, versuchte dieses und jenes zu bewirken und scheiterte kläglich. Aus reinem Frust schleuderte ich neue Energieschübe umher und versuchte meine metallene Dose damit hin und her zu schießen, auch wenn ich von beinahe zehntausend Versuchen nur knapp zweimal traf. Wie gesagt, meine Kräfte waren damals noch reichlich bescheiden. Die Jahre vergingen und aus den von den Fischwesen abstammenden Dinosauriern wurden neue Lebewesen: Mammuts, Säbelzahntiger, Vögel und – Menschen. Mittlerweile lebte ich nun wohl schon seit einigen tausend Jahren, ohne dass ich mir dessen großartig bewusst war, denn meine einzige Tätigkeit damals bestand darin zu essen, zu ruhen und ab und an dem Unheil verkündenden Dröhnen einen Schlag zu versetzen. Meine Kräfte allerdings entwickelten sich weiter, meine Sinne schärften sich und auch meine Energieschübe wurden kontrollierter. Mittlerweile schaffte ich es sogar mir selbstständig irgendwelches Getier herbeizuholen, von dem ich mich nährte. Und ich verstand es sogar mit meinen Opfern zu spielen, ihren Tod so lange wie möglich herauszuzögern ohne sie dabei allerdings zu quälen. Es war die Zeit des neuen Menschen, diejenige Form, welche man nannte. Sie waren sesshaft geworden und lebten in Dörfern, benutzen eine einheitliche Sprache und waren das, was ansatzweise als kultiviert bezeichnet werden konnte. Es war die Zeit von Sodom und Gomorra. Ich existierte nun schon seit vielen tausend Jahren und hatte mich damit abgefunden ein spartanisches Leben zu fristen, obwohl ich mir mittlerweile einigen Luxus leisten konnte, wie zum Beispiel nach Bedarf niederes Getier herholen, damit ich mich daran laben konnte. Doch eines Tages packte mich ein unerklärliches Gefühl, eine ruhelose Umtriebenheit, die mich zum Handeln zwang. Rastlos wanderte ich durch meine Dimension, holte mir aus lauter Überdruss durch bloße Gedanken einige Mäuse her – die einzigen Tiere, von deren Existenz ich wusste – und tötete sie kurz und schmerzlos. Doch bei der siebenten Maus geschah etwas eigenartiges. Für einen Augenblick hatte ich das Gefühl, als könnte ich einen dumpfen Schimmer in ihren Augen ausmachen, eine leichte Erinnerung im Angesicht des Sterbens, die mich vollständig vor den Kopf stieß. Ich hatte geglaubt diese völlig in Schwarz getauchte Welt wäre alles und es existierte nichts weiter, aber nun geriet mein Weltbild ins Wanken. Ich hatte eine Welt gesehen, die fernab meiner Vorstellungskraft lag, denn zum ersten Mal sah ich Farben, Formen und – Licht. Ich war gefangen von diesem neuen Kosmos, von dem ich nur Millisekunden lang hatte kosten können. Mit neuem Antrieb beseelt holte ich mir Scharen von Mäusen her und tötete sie eine nach der anderen, immer auf der Suche nach eben jenem Augenblick, doch sosehr ich mich auch bemühte, es blieb mir verwehrt. Ich war frustriert. Mit aller Kraft wünschte ich mir diesen Ort und doch konnte ich ihn nicht erreichen. Ich war dermaßen in Rage, dass ich versehentlich eine der Ratten in Brand steckte. Oh, was habe ich mich damals erschrocken. Ich weiß noch ganz genau wie ein Schwall Energie aus mir herausschoss und das Fell des Tieres in Flammen aufgehen ließ, während ich dem Spektakel einfach nur völlig fasziniert beiwohnte. Feuer, so stellte ich fest, schien eine Naturgewalt zu sein, über die ich nach Belieben verfügen konnte, sobald ich es denn schaffen würde sie unter meine Kontrolle zu bringen. Mit neuem Eifer stürzte ich mich in meine neue Leidenschaft, doch tief in meinem Herzen bohrte noch immer die Vision der Neuen Welt in meinem Fleisch, ganz so wie ein giftiger Splitter. Es stellte sich heraus, dass das Element Feuer bei weitem schwerer zu bezwingen war, als ich gedacht hatte, und doch liebte ich diese Herausforderung, die mich die ganze Nacht in ihren Bann schlagen konnte. Selbstverständlich war Feuer eine der wenigen Sachen, die mir schaden konnten, aber vielleicht war es gerade dieser Reiz der ständigen Gefahr, der es mich immer wieder probieren ließ, bis ich es schließlich fertig gebracht hatte, meine neue Macht zumindest ansatzweise zu beherrschen. Von nun an ließ ich keine Gelegenheit aus zumindest einen kleinen Funken auf eines meiner neuerdings immer zahlreicheren Opfer zu schicken, auf dass die gepeinigt quiekend das Weite suchen wollten. Aber bitte halte mich nicht für sadistisch, oder dass ich auch nur in irgendeiner Weise Gefallen am Töten und Quälen finde. Diese kleinen Spielereien waren lediglich dazu gedacht meine Fähigkeiten zu vervollkommnen und immerhin suchte ich nach wie vor jene Stätte aus meiner Vision. Diese Zustände hielten so lange an, ehe mir ein weiteres Mal aus lauter Frust wegen meiner eigenen Unfähigkeit der Kragen platzte. Mit aller Macht, die ich aufbringen konnte, wünschte ich mir diesen Ort zu sehen, seine Gerüche in mich aufzunehmen und seine Geräusche meine Sinne durchfluten zu lassen. Ich stellte mir vor, wie ich im gleißenden Licht der Sonne baden würde und welch Dinge meinen Speiseplan so unendlich erweitern würden. Denn obwohl ich neutral bin, so bin ich doch auch eine Jägerin. Was dann geschah lässt sich nur schwer beschreiben, denn mit einem Mal spürte ich ein gewaltiges Ziehen in jeder Faser meines Körpers und ein Rauschen ließ mein Trommelfell beinahe bersten. Die vertraute Finsternis um mich herum nahm zu und drohte mich zu ersticken, während ich das Gefühl hatte in Eiswasser geworfen zu werden, dessen Oberfläche beinahe augenblicklich versiegelt wurde, auf dass ein Entkommen sinnlos wurde. Ich hatte keine Angst. Ich besitze keine Gefühle dieser Art, also schüchterten mich die Geschehnisse auch nicht ein, vielmehr verharrte ich in unbezwingbarer Neugier auf Dinge, welche mich zweifellos erwarten würden. #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+ Ich weiß, dass dieses Kapitel wieder etwas kurz geraten ist, aber wie gesagt, ich teile die Kapitel so ein, wie sie etwas besonderes im Leben der Frau beschreiben ^^ Vielleicht hat es euch ja trotzdem gefallen. Das nächste ist auch wieder länger xD Also dann, wir lesen uns (wenn ihr wollt ^^°) P.S: Kommentare sind wie immer geschätzt und geliebt, ich freue mich über jeden noch so kurzen^^ Und ein kleines Feedback nimmt bei weitem nicht so viel Zeit in Anspruch wie ich für dieses Kapitel investiert habe^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)