Ich liebe dich, aber du weißt es nicht von abgemeldet (Aus dem "kleinen" Weihnachtsgeschenk sind 37 Kapitel und über 100.000 Wörter geworden...) ================================================================================ 18. Kapitel - Heimkehr ---------------------- Kyoko stopfte noch ihr letztes T-Shirt in die Reisetasche und sah dann nach, ob auch nichts liegen geblieben war. Ihre Stimmung war momentan weitaus besser als gestern abend. Das Turnen hatte gut getan, hatte sie abgelenkt. Danach hatten sie und Ren einfach im Garten gesessen und geredet, über Gott und die Welt. Auch wenn sie es nicht so direkt zugeben wollte, so fühlte sie sich in seiner Nähe geborgen. Arumo-san hatte sie nicht mehr gesehen. Schnell verdrängte sie den Gedanken an ihn. Im Augenblick war das einfach besser für ihre Laune. Die beiden Mädels gehörten zu den Ersten die am Bus standen. Während sie darauf warteten, dass ihre Taschen eingeladen wurden, kam eine nur all zu bekannte Gestalt auf sie zu. Als Rika diese sah verabschiedete sie sich schnell von Kyoko, denn das war eine Sache nur zwischen den beiden. Die Kurzhaarige hingegen blickte verwundert ihrer Freundin hinterher. Plötzlich sah sie Tatsuki auf sich zukommen. Sie wollte ihm eigentlich nicht so schnell wieder begegnen, aber sie wollte das auch nicht so einfach in der Welt stehen lassen. Als er sie erreicht hatte verbeugte er sich. "Es tut mir leid Kyoko-chan. Ich hoffe du kannst mir das ganze irgendwann verzeihen und es vergessen." Sie sah ihn an, dass die Entschuldigung von Herzen kam. "Es tut mir leid, dass ich sie verletzt habe Arumo-san." Mit einer kleinen Verbeugung wandte sie sich ab. Sie würde ihn nicht meiden, aber vorerst wollte sie mit ihm nicht mehr als beruflichen Kontakt pflegen. Im Bus suchte sie sich einen freien Platz und ließ sich am Fenster nieder. Gedankenverloren sah sie nach draußen. Schon wieder war da diese leicht traurig-melancholische Stimmung. "Entschuldigen Sie Mademoiselle, ist neben ihnen noch frei?" Sie blickte der sprechenden Person ins Gesicht. Es war Ren und er grinste. Irgendwie konnte sie nicht anders, auch auf ihren Lippen erschien ein Lächeln. "Oui, Monsieur." Tja, von 4 Jahren Französischunterricht war wenigstens etwas hängen geblieben. Als sie sah wie er sich setzte musste sie lachen. Im Bus war es relativ eng, so dass er bei seiner Größe leichte Schwierigkeiten damit hatte, eine bequeme Sitzposition zu finden. Ihr kam plötzlich das Bild eines Schweizer Taschenmessers in den Sinn, welches sich zusammenklappte. Gut, immerhin war ihre trübe Laune von vorhin weg. Sie sollte nciht so traurig sein, Fröhlichkeit stand ihr einfach besser. Er wusste zwar nicht warum sie jetzt lachte, war sich aber ziemlich sicher, dass es mit seinen Bemühungen um eine erträgliche Sitzposition zu tun hatte. "Sei du mal 1,90 m und versuch dich auf einen Sitz mit Standardgröße zu quetschen." Er zog eine gespielt schmollende Miene auf. Was sie aber nur dazu brachte noch lauter zu lachen. "Es ... Es ... tut mir leid Ren-kun ... aber ...", für mehr reichte ihre Luft nicht, schon wieder prustete sie los. "Weist du, dass es sich nicht gehört andere Leute auszulachen?" Sie merkte bei dem Unterton in seiner Stimme auf. "Es ... tut mir ja auch leid.", noch immer hatte sie Schwierigkeiten mit der Atmung. "Hm. Irgendwie hört sich das nicht so an ..." Sie sah ihm in die Augen. Er hatte wieder diese Aura! Da war er wieder, der "Eroberer-der-Nacht"! Allerdings trat er nicht so deutlich zu Tage wie sonst, nur schwach schimmerte er durch. Weshalb sie auch nicht gleich vor Angst erstarrte. "Ich weiß ... aber ..." Doch er unterbrach sie. "Eigentlich schuldest du mir ja jetzt eine Entschädigung." Auf seinem Gesicht erschien ein süffisantes Grinsen. Sie sah ihn nur fassungslos an. "Was?" "Nun, du schuldest mir was, wenn du mich schon einfach so auslachst." "Und was sollte das sein?" 'Ein Kuss.' Jedenfalls hätte er das jetzt am liebsten gesagt. Aber er konnte sich ihre Reaktion darauf bildhaft vorstellen. Und er wollte sowohl ihr die Verlegenheit als auch sich selbst die Abfuhr vor versammelter Mannschaft ersparen. Er seufzte, schade dass es in dem Film keine Kussszene gegeben hatte ... "Ein Eis." Ihr Gesicht wurde, wenn das möglich war, noch ungläubiger. "Ein Eis?!" "Ja." "Du willst ein Eis?" Irgendwie klang das aus ihrem Mund, als sei er ein kleiner Junge, der seine Mutter um was Süßes anbettelte. Außerdem dachte sie wohl, er wolle, dass sie ihm das Eis spendierte. "Wir gehen übermorgen zusammen Eis essen. Oder hast du da schon was vor?" Was war das? Als Entschädigung sollte sie mit ihm Eis essen gehen? Das war doch keine Strafe. Sie beschwerte sich allerdings nicht, umso besser. "Nein. Aber du suchst das Eiscafé aus.", sagte sie lächelnd. Er nickte nur strahlend. Es war bereits später Abend als ihr Bus in Tokyo vor dem LME-Gebäude hielt. "Kyoko?" "Ja?" "Wie willst du denn jetzt nach Hause kommen?" "Hmm, es fährt bestimmt auch noch ein Spätbus oder so. Zur Not ruf ich mir einfach ein Taxi." Ren konnte es nicht glauben, um diese Zeit wollte sie noch Bus fahren. Er stellte sich vor, wie sie alleine da saß, der Einzige der zusätzlich anwesend wäre, wäre irgend ein Mann, der aufdringlich wurde ... "Ich kann dich gerne nach Hause bringen, mein Auto stand die Drehzeit über hier im Parkhaus." "Mach dir keine Umstände Ren-kun, ich komm schon noch nach Hause, keine Sorge." 'Ich mach mir eher Umstände, wenn ich dich jetzt allein gehen lasse!', dachte der Schauspieler bei sich. "Die mach ich mir aber, wenn ich nicht weiß, ob du sicher nach Hause kommst. Also, keine Widerrede, ich fahr dich. Oder willst du wieder frech werden?" Er grinste. Wieso sorgte er sich immer so um sie? Aber es war wahrscheinlich tatsächlich besser, wenn er sie fahren würde. Sie brauchte sich nur das Gesicht der Okami-san vorzustellen, wenn sie ihr eröffnete, dass sie um diese Uhrzeit noch mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fuhr ... "Gomen nasai, Ren-kun." Er hielt vor dem Darumaya und ließ es sich mal wieder nicht nehmen ihr die Autotür aufzuhalten. Ihre Proteste ignorierend, schnappte er sich dann ihre Reisetasche und begleitete sie zur Haustür. "Ren-kun, du musst das nicht tragen. Das schaffe ich auch alleine." "Ich weiß." Verwirrt sah sie ihn an. "Warum machst du das dann?" Er seufzte. "Kyoko, stell doch nicht immer alles in Frage. Lass es doch einfach zu, dass manche Menschen einfach nett zu dir sein wollen." Sie wurde rot, sie wollte ihm doch keine Vorhaltungen machen. "Entschuldigung, ich hab das nicht bös gemeint. Aber du brauchst dich nicht immer um mich zu kümmern." "Ich will aber." Mit entgleisten Zügen versuchte sie in seinem Gesicht zu lesen. Bis auf ein ehrliches Lächeln konnte sie aber nichts entdecken. Ihre Betrachtungen wurden nun von der Okami-san unterbrochen. "Hallo Kyoko-chan, schön dass du endlich wieder da bist." Nun entdeckte sie Kyokos Begleiter. "Oh, guten Abend Tsuruga-san, möchten Sie noch auf einen Tee mit hineinkommen?" Er warf kurz einen Blick auf Kyoko, aber sie schien das nicht zu stören. Deshalb sagte er sofort zu. Auch wenn er bei diesem Ehepaar das Gefühl hatte, er säße seinen Schwiegereltern gegenüber, würde er es sich doch nicht entgehen lassen Kyokos "Ersatzfamilie" besser kennen zu lernen. Wobei ein leicht mulmiges Gefühl in ihm aufkam, als er daran dachte, dass sie im Gegensatz zu ihrer "Adoptivtochter" von seinen Gefühlen wussten ... Langsam war er sich nicht mehr so sicher, ob das eine so gute Idee gewesen war. Sie saßen zu viert um einen runden Tisch. Links von Ren saß die Wirtin, rechts von ihm Kyoko und ihm gegenüber der Chef. Und eben dieser schien ihn gerade mit seinen Blicken durchbohren zu wollen. Allerdings schienen die beiden Frauen sich daran in keinster Weise zu stören. "Wie kommt es denn, dass Tsuruga-san dich hergefahren hat Kyoko? Hast du nicht gesagt, du kommst mit einem Bus?" "Der Bus ist nur bis zum LME-Gebäude gefahren. Ren-kun hat mir dann angeboten mich zu fahren und ich habe angenommen." 'Wenn auch widerwillig`, wie sie in Gedanken hinzufügte. Im Gegensatz zu Ren bemerkte sie nicht, wie sich die Augen des Ehepaares bei dieser vertraulichen Anrede weiteten. "Wie schön, dass sie anscheinend gerade vorbeikamen Tsuruga-san.", wandte sich die Okami-san nun lächelnd an ihn. Jetzt war er es, der Kyoko anstarrte. Hatte sie etwa nicht erzählt, dass sie zusammen mit ihm drehte? War das für sie wirklich so nebensächlich gewesen, dass sie es nicht mal den beiden Wirtsleuten gesagt hatte? Er versuchte den Stich im Herzen zu ignorieren und drehte sich wieder zu der Frau. "Nun, ich habe mit Kyoko zusammen gedreht, deshalb war ich ebenfalls im Bus." Ruckartig drehte sie sich zu Kyoko. "Ich dachte du warst da um in der Kantine zu arbeiten?" Die Kurzhaarige errötete sichtlich. "Das habe ich auch zuerst. Aber dann hat mir der Regisseur angeboten in dem Film mitzuspielen und das habe ich natürlich angenommen." "Ist das nicht ungewöhnlich, dass sie die Statisten so spontan engagieren?" Nun war die Röte des Mädchens nicht mehr zu übersehen. Wie sollte sie dass denn jetzt erklären, sie verstand es ja selber nicht so ganz. "Sag mal Kyoko, hast du dich während der Drehzeit überhaupt einmal hier gemeldet?" Diese schüttelte nur den Kopf. Ren musste lachen, woraufhin ihn die beiden Wirtsleute nur verwundert ansahen. Er erbarmte sich ihrer und erklärte. "Nun, es ist tatsächlich ungewöhnlich, die Schauspieler erst vor Ort in den Film zu integrieren. Allerdings war Kyoko keine Statistin. Der Regisseur war so begeistert von ihr, dass er ihr die weibliche Hauptrolle, also meinen Gegenpart, gegeben hat und die ursprüngliche Darstellerin wieder abgereist ist." Nun sahen die beiden wieder zu Kyoko. "Warum hast du denn nichts davon gesagt", fragte die Okami-san. Kyoko wurde wieder rot, Himmel war ihr das Ganze peinlich. "Nun ja, vom Handy aus telefonieren ist so teuer und das Handy gehört schließlich der Agentur. Außerdem wollte ich ihnen das dann erzählen, sobald ich wieder hier bin. Ich dachte mir, dass es ja auch nicht so dringend ist." Ihre Argumente waren in gewisser Hinsicht logisch. Trotzdem kannte er kein anderes Mädchen, dass nicht sofort zum Telefon gerannt wäre um allen zu berichten, dass es eine Hauptrolle bekommen hätte. Nun, sie war eben einzigartig, und das durch und durch, dachte er schmunzelnd. Er sah zur Uhr, es war spät geworden. Langsam erhob er sich. "Ich glaube ich muss mich langsam verabschieden, sonst kommst du gar nicht mehr zum schlafen Kyoko." Er grinste als er bemerkte wie sie versuchte ihr Gähnen zu unterdrücken, was ihr nicht wirklich gelang. "Schade." Es freute ihn, dass sie anscheinend nicht froh darüber war dass er ging, jedenfalls zog sie ein entsprechendes Gesicht. "Aber du hast wahrscheinlich recht." Sie begleitete ihn zur Tür. "Gute Nacht Ren-kun." "Gute Nacht Kyoko." Sagte er sanft. Am liebsten hätte er sie jetzt in den Arm genommen. Sie sah schon wieder so verdammt niedlich aus. In Anbetracht des anwesenden Ehepaares ließ er das aber lieber. Sie sah ihm noch nach wie er ins Auto stieg und schloss dann die Tür. Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird Hybie-san3: *strahlt angesichts der Sachen die sie letztes Mal abgesahnt haben* Hybie-san2: *knuddelt das Häschen und hofft, dass ihn dabei niemand sieht* Hybie-san1: *vor Erstaunen ob der Aktion von Hybie-san2 erstarrt* Autorin: *Schild hoch halt: Ich sag ja nichts, aber ihr seid auf Sendung!* Hybie-san3: *lässt sich davon nicht stören* Hybie-san2: *versteckt schnell das Häschen und versucht grimmig zu gucken* Hybie-san1: *reanimiert* Autorin: *Zettel reinreich* Hybie-san1: *räusper* "Also, heute sollen wir natürlich wieder allen Kommentatoren des letzten Kapitels danken, die da wären:" *Zettel angestrengt anstarr und dann an Hybie-san3 weiter reich* Hybie-san3: "Ah, wieder eine handschriftliche Notiz. Wir danken: Susilein, ayako-shiro, reelina19, little-sister, Patrice-Kyoko, DarkEye, Umnije, gacktxx, milmirjia und CM." Hybie-san1: "Außerdem sollen wir eine Frage ausrichten, bezüglich Tatsuki." Hybie-san3: "Es geht um die schönste Mordmethode für ihn." Hybie-san2: "Falsch, wir sind doch nicht bei "Schöner Sterben". Es geht darum, ob er noch mal auftauchen soll." Hybie-san3: "Und wenn er nicht noch einmal auftauchen soll, wird er ermordet!" *strahl* Hybie-san2: "NEIN! Es geht nur um ein weiteren Schauspieler, der für ein Projekt benötigt wird." Hybie-san1: "Die Frage ist nun, ob das irgend jemand unbekanntes sein soll - der dann keine wirkliche Rolle spielen wird - oder ob Tatsuki noch einmal auftreten soll." Hybie-san2: "Also, teilt der Autorin irgendwie eure Meinung darüber mit, sie selbst ist nämlich zu unentschieden ..." Hybie-san3: "Bis zum nächsten Kapitel, dass da heißt: (Noch) ohne Titel ... ähm ..." Hybie-san2: "Typisch die Autorin." *grummel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)