Silent Pain von abgemeldet (It isn't his fault! [ReitaxUruha] Das 4te Kapitel ist online!) ================================================================================ Kapitel 2: The Wish to be dead ------------------------------ Kapitel 2: The Wish to be dead Reita Seufzend ließ ich mich gegen Jui fallen. „Was meinst du? Schuldig? Oder wieder nur ein armes Opfer des Zufalls?“, fragte ich ihn und er zuckte nur mit den Schultern. „Reita, das kann dir doch egal sein. Du kannst sowieso nichts für ihn tun. Urteil ist Urteil... leider. Erinnerst du dich an den einen Kerl letzten Monat? Der so verrückt war? Also bei dem denke ich schon, dass er ein richtiger Killer war... man, war der anstrengend.“ Ich nickte leicht und seufzte erneut. Ich verstand eh nur die Hälfte von dem, was er mir sagte. Meine Gedanken waren noch immer bei unserem Neuankömmling. Er tat mir leid. Das war das Dreckige an diesen Anwälten – die würden selbst unschuldige Leute in den Knast bringen. Und dies nur, weil sie am falschen Ort zur falschen Zeit waren. Wieder ein Seufzen meinerseits. „Reita? Hey, Kumpel!“ Jui rüttelte mich wieder ins Diesseits. „Hm? Oh ja, ich geh mal nach ihm sehen...“, murmelte ich vor mich her und stand auf. Schnell verließ ich unseren Aufenthaltsraum und suchte die Zelle unseres Frischlings auf. Ich öffnete das Blickscharnier und sah hindurch in seine Zelle. Er befand sich auf dem Bett – mit einem starren Blick auf die graue, monotone Wand. Ich klopfte leicht an die Zellentür. „Hey, du. Steh auf, stell dich mit dem Rücken an die Tür und lege deine Hände an die Klappe.“, forderte ich von ihm. „Wir machen einen kleinen Spaziergang.“ Das half zumindest jedem Neuling erst mal einen klaren Kopf zu bekommen – ihm hoffentlich auch. Er folgte meinen Befehlen schweigsam. Ich legte ihm die Handschellen an und öffnete dann die Tür. „Komm...“ Ich führte ihn aus dem Trakt und ging mit ihm etwas auf den Innenhof umher. Ich kramte nach meiner Zigarettenschachtel und nahm mir eine Zigarette daraus, als ich sie gefunden hatte. Ich sah ihn an und hielt ihm meine Schachtel vor die Nase. „Auch eine?“ Uruha Ich schüttelte verneinend den Kopf, sagte nichts weiter, wollte es nicht. Kurz sah ich mich um. Also musste ich meine letzten Tage wohl hier verbringen. Warum brachten sie mich nicht gleich um? So wollte ich nicht leben. Mein Leben war so oder so schon bescheiden genug gewesen, doch jetzt war es erst recht im Arsch. „Warum bringen Sie mich nicht gleich um?“, fragte ich mit heiserer und noch etwas verheulter Stimme. „Nenn mich ruhig Reita.“, kam es von meinem Gegenüber. Ich sah ihn weiter fragend an. Was interessierte mich sein Name? Ich wollte eine Antwort. Seufzend sah er mich an. „Lass den Kopf nicht hängen. Ich weiß das klingt blöd, aber es gab auch schon Fälle, wo zu Tode Verurteilte wieder frei kamen, weil der richtige Killer gefasst wurde und so. Dafür ist die Frist unter Anderem ja auch da.“, antwortete er mir. Auch nicht gerade aufmunternd, aber wenigstens Etwas. „Trotzdem würde ich im Moment lieber sterben als alles Andere. Was habe ich schon großartig zu verlieren? Ich habe... hatte meinen Alltag, da ist es doch verständlich, dass ich nicht GENAU weiß, was ich am besagtem Tag getan hatte. Aber eines weiß ich genau: Ich bin nicht gewalttätig... Ich schaffe es ja noch nicht einmal ordentlich mit Stäbchen zu essen. Wie also sollte ich da so etwas bewerkstelligen können?“ Ich redete eindeutig zu viel, aber musste ich es Irgendjemandem erzählen, ansonsten würde ich platzen. „Ich kann da nichts machen, tut mir wirklich leid... Klar ist das ätzend, aber was will man machen?“, erwiderte er murmelnd. „Tut mir leid.“, fügte er abermals noch hinzu und sah derweil zu Boden. „Ich erlebe solche Schicksale täglich und wir haben ungefähr das gleiche Alter und... na ja... falls du einen Gesprächspartner brauchst, biete ich mich gern an.“ Ich sah ihn leicht nickend an. „Ich denke, dass das die letzten Worte werden, die ich ausspreche: Ich brauche Niemanden, man wird nur noch mehr herunter gezogen,... ...aber trotzdem danke für das Angebot... Kann ich wieder zurück?“, fragte ich dann. Es half doch eh nichts. Am liebsten würde ich wieder anfangen zu heulen, doch... ...noch lieber als das war mir der Tod. Reita Nickend drückte ich die Zigarette aus und führte ihn wieder ab. Ich nahm ihm in der Zelle wieder die Handschellen ab und sah ihn an. „Brauchst du vielleicht irgend etwas?“ Doch es kam Nichts weiter von ihm. Ich schloss die Tür wieder hinter mir und verriegelte sie. Ich trottete zurück zu Jui und ließ mich seufzend auf dem Stuhl nieder. „Hoffnungsloser Fall... der fragte mich doch eben tatsächlich, ob ich ihn nicht schon jetzt töten könnte?... Ich glaube wir sollten auf den aufpassen...“ „Warum sagst du nicht einfach bescheid? Dann kannst du ihn bestimmt umlegen.“, sagte er mir, aß dabei seine Nudeln weiter. „Ich denke kaum, dass er ein großer Verlust wäre, auch wenn er ziemlich heiß aussieht...“ „Jui... ich könnte nie so reden wie du... tut er dir nicht wenigstens ein wenig leid?“, fragte ich ihn ein wenig entrüstet. Ich schüttelte leicht den Kopf und nahm mir ein paar Nudeln. „Er ist in etwa so alt wie wir.“, murmelte ich und pattete dabei seine Wange. „Alter hin oder her... ...Er hat Scheiße gebaut, da ist er selbst Schuld. ...Gegenüber solchen Leuten kann ich kein Mitleid haben.“ Wieder so eine abwertende Antwort. „Ich glaube nicht, dass er es getan hat... er macht nicht ansatzweise den Eindruck... bei den anderen Kerlen hat man gesehen wie stolz sie auf ihre Tat waren, doch bei ihm?... ich weiß nicht.“, murmelte ich und sah ihn an. „Irgendwie ist es schade.“ „Warum sollte es schade sein? Manchmal sind die unscheinbarsten Menschen die Schlimmsten,... ...das weißt du, Reita.“, meinte er und aß alles auf, was sich noch auf seinem Teller befand. „Nya, wenn es danach ginge, müsstest du ja ein Lämmchen sein.“, kam es nur leise von mir. Ich glaubte halt an das gute im Menschen, war ja Nichts dabei. Ich sah ihn weiter an. „Und? Wie geht es deinem Schützling?“ „So weit so gut... na ja, halt so wie immer.“, meinte er und seufzte. „Er ist einer Derjenigen, der ich solch eine Tat nie zutrauen würde...“ „Ach, mit einem Mal... ich dachte die sind Alle schuldig? Dabei finde ich schon, dass er so ’n Temperament hat, um einen zu killen.“, sagte ich und streckte mich dabei. „Hast du dich in den verguckt, oder was?“ „Ich? Verguckt?“ Er lachte. „Nein! Und schon gar nicht in nen Knasti. Und das mit der Unschuld: Ruki ist da eine Ausnahme.“ „Ah ja, natürlich... der sieht gefährlicher aus als Uruha, das musst du zugeben. Außerdem ist hier ja kein Anderer – wir sind ja nur rund um die Uhr hier.“, fügte ich noch hinzu und trank einen Schluck meines Kaffees. „Ist schon komisch. Es scheint so, als ob alle Killer von Tag zu Tag jünger werden, die hierher geschickt werden. „Stellst du jetzt noch irgendetwas an?“ „An sich nicht...“ Super, seit Langem mal wieder Ruhe... Kapitel 2 ENDE: The Wish to be dead Hosted by Animexx e.V. 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