Herr der Mohnblumen von Hiruma-Yoichi ================================================================================ Kapitel 6: Was du nie sahst --------------------------- Noch bevor die Sonne aufgegangen war, hatte Papavera alles gepackt was er für seine Reise brauchte. Als er aus der Tür raus ging, schaute er noch einmal zurück. Dort am Kamin lag das Mädchen, tief schlafend in eine Decke gehüllt. Sie lächelte im Schlaf und murmelte etwas unverständliches. Papavera rührte dieser Anblick. Sie wirkte so unschuldig, rein und zerbrechlich. Er konnte nicht anders, er musste noch einmal zurückgehen und ihr sanft über die Wange streicheln. Er zeichnete die Konturen ihres Gesichts mit seinen Fingerspitzen nach, dann bugte er sich über sie. Von Galanthus war nirgends etwas zu sehen. „Weißt du eigentlich was du ihr damit antust?“ Papavera war schon einige Minuten durch den Wald gegangen, als Galanthus plötzlich zwischen den Bäumen aufgetaucht war. „Ich weiß zwar nicht was du meinst, aber ich glaube kaum das es dich was angeht, wie ich mich verhalte.“ „Das mag vielleicht sein, aber glaubst du nicht trotzdem, das du vielleicht ihr etwas schuldig bist? Du weißt genau wen ich meine.“ „Warum sollte ich ihr etwas schuldig sein? Du weißt doch gar nicht was zwischen uns war.“ Langsam machte ihn das Gespräch sauer. Was wollte Galanthus bloß von ihm? Doch dieser belächelte Papavera nur. Dann wurde sein Blick wieder hart. „Du hast Recht, ich weiß nicht was zwischen euch passiert ist, aber jeder Blinde kann sehen wie sehr sie leidet.“ Papavera versuchte an Galanthus einfach vorbei zu gehen. Allmählich hatte er die gestrichen die Nase voll von ihm. Solle er sich gefälligst um seinen eigenen Dreck scheren. Er und das Mädchen kamen wunderbar ohne ihn aus. Doch Galanthus stellte sich demonstrativ in den Weg. „Was willst du eigentlich von mir?“ ging Papavera in den Angriff. „Bist du in sie verliebt? Denn ich finde es ziemlich merkwürdig, das du für sie so sehr Partei ergreifst.“ An Galanthus erschrockenem Gesicht konnte Papavera ablesen, das er ins schwarze getroffen hatte. Es stimmte ihn zufrieden, aber aus irgendeinem Grund machte es ihn auch nervös. „Und was wäre wenn es so ist? Ich gebe es zu ich finde sie zauberhaft. Das wolltest du ja nie sehen!“ Papavera knirschte mit den Zähnen, allmählich ging ihm das wirklich zu weit. Doch auch Galanthus hatte sich in Wut geredet und seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Sei still, du hast keine Ahnung, von nichts.“ Papavera schubste Galanthus zur Seite, doch dieser Griff dabei nach seinem und zog ihn mit. Innerhalb weniger Sekunden lagen sie beide auf dem Boden, bis Galanthus schmerzhaft aufschrie. Sofort sprang Papavera auf. Die Schulter! Erinnerte er sich. Galanthus lag leicht zitternd am Boden und das Hemd färbte sich an seiner Schulter rot. Papavera wollte ihm aufhelfen, doch Galanthus stieß seine Hand weg und stand leicht wacklig auf. Er sah Papavera noch ein letztes Mal verächtlich an, dann ging er zurück in Richtung Hütte. Also wirklich,“ schnalzte das Mädchen verächtlich mit der Zunge. Sie war erschreckt aufgewacht, als Galanthus ihre Tiegel und Töpfe durchsucht hatte und dabei ein Mordsgetöse veranstaltet hatte. „Dir hätte klar sein sollen das die Wunde wieder aufgeht wenn du dich zu sehr anstrengst.“ schimpfte sie ihn aus. Galanthus hatte ihr erzählt er wäre gestürzt, sie wusste nicht was zwischen ihm und Papavera geschehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)