Dance von abgemeldet (A wonderful friendship) ================================================================================ Prolog: Zwei unterschiedliche Mädchen ------------------------------------- Es klingelt. Die Stunde ist zu Ende. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen und verließen den Klassenraum. Alle bis auf Zara und Lena. Die beiden Mädchen wurden von Frau Kleist gebeten noch einen Moment dazubleiben, da sie etwas mit ihnen zu besprechen habe. Erwartungsvoll sahen die beiden Mädchen ihre Lehrerin an. Frau Kleist war nicht nur ihre Klassenlehrerin, sondern auch ihre Religions- und Deutschlehrerin. Neben diesen beiden Fächern unterrichtete sie auch noch Tanz an der Schule. Kein Partnertanz zwischen Mann und Frau, sondern moderner Pop Tanz. Frau Kleist war eine junge Frau, die von ihren Schülern sehr gemocht und respektiert wurde, da sie den Unterricht oft sehr lebhaft und abwechslungsreich gestaltete. Zara und Lena gingen beide in den Tanzunterricht und vergötterten Frau Kleist. Doch auch wenn beide Mädchen in dieselbe Klasse gingen und gemeinsam am Tanzunterricht teilnahmen, haben sie noch nie miteinander gesprochen. Sie könnten beide nicht unterschiedlicher sein. Zaras Familie lebt in ärmlichen Verhältnissen, doch sie sind glücklich. Zaras Haut war schon immer leicht bräunlich und deswegen wurde sie oft von den anderen Kindern ausgelacht oder verspottet. Zara war ein stilles, schüchternes Mädchen und für andere oft einfach nur langweilig. Richtige Freunde hatte sie noch nie gehabt. Aber Zara hatte ihre Familie und den Tanz. Solange sie tanzen konnte, vergaß sie alles Schlechte und Schwierige. Lena war das genaue Gegenteil von Zara. In der Schule gab Lena den Ton an. Sie wurde bewundert, war vorlaut und zickig. Es kam auch regelmäßig vor, dass sie mit ihren tollen Klamotten angab. Es gab immer eine Schülertraube, die sich um sie scharte. Es hieß, dass Lena von ihren Eltern gezwungen würde, dass sie zum Tanzunterricht ging, da sie nicht gerne über das Tanzen sprach. Aber sie hatte Talent, das wusste jeder. Kapitel 1: Gefühle klären sich auf ---------------------------------- Beide Mädchen hatten wie gesagt, nie etwas miteinander zu tun und wussten nichts übereinander, doch das sollte sich nun ändern, denn Frau Kleist hatte ihnen etwas mitzuteilen. Es ging um den bevorstehenden Tanzwettbewerb unter den Schulen des Landkreises. Dieser Wettbewerb war sehr wichtig, denn die Schule die gewann, durfte zu den Landesausscheidungen. Die Landesweltmeisterschaften im Tanz waren der größte Traum für alle Tanzschüler. Und dafür wollten sie auch alles geben. Lena und Zara wurden beide für die Solos bestimmt, da sie zu den Besten gehörten. Aber soweit sollte es nie kommen. „Ich habe die Richtlinien des Wettbewerbes bekommen. Es scheint, dass es ein paar Änderungen gegeben hat. Überraschenderweise gibt es dieses Mal nicht wie die letzten paar Jahre zwei Solos, sondern ein Doppel. Ich nehme an, euch beiden ist klar, was das bedeutet?“ Zara und Lena sahen ihre Tanzlehrerin an. Das konnte sie nicht ernst meinen! „Sie wollen doch nicht etwa sagen,...“ Lena brachte den Satz nicht zu Ende. Sie war entsetzt. Sie sollte mit dieser langweiligen Tussie tanzen! Ein Doppel! Sie, die immer von allen bewundert wurde für ihren großartigen Solotanz. Zara sah Frau Kleist einfach nur an. Für sie war die Überraschung viel zu groß, als das sie etwas sagen könnte. „Wenn ihr beide partout nicht wollt, dann können wir auch absagen. Niemand zwingt euch zu etwas. Ich schon gar nicht.“ Frau Kleist sah ihre beiden Schülerinnen an. Beiden Mädchen war bewusst, dass Frau Kleist zutiefst enttäuscht von ihnen gewesen wäre, wenn sie nun gekniffen hätten. Es ging nicht anders. Für Frau Kleist, für die anderen Tanzschüler und für ihren eigenen großen Traum sagten Zara und Lena zu. Doch von nun ab, hatten sie viel Arbeit vor sich. Es war für beide das erste Mal, dass sie ein Doppel tanzten. Freilich, Frau Kleist würde ihnen helfen soviel es ging, aber für ein Doppel braucht man viel Synchronisation und perfekte Harmonie. Es war gleich zu Beginn klar, dass sie viel Zeit miteinander verbringen werden würden. Eine Woche war vergangen, seit Frau Kleist zum letzten Mal mit den beiden die Tanzschritte einstudiert hatte. Nun lag sie im Krankenhaus. Blinddarmdurchbruch! Es war unklar wann sie wieder aus dem Krankenhaus kommen würde. Natürlich hatten Zara und Lena ihre Lehrerin besucht. Sie haben ihr sogar einen großen Strauß Blumen mitgebracht. Außerdem haben sie ihr noch gesagt gehabt, dass sie sich keine Sorgen machen solle. Sie würden es schon schaffen, rechtzeitig bis zum Wettbewerb den Tanz zu perfektionieren. Das alles geschah vor ein paar Tagen. Nun standen sie zu zweit in der riesigen Turnhalle und probten den Tanz. Im Hintergrund lief die Musik. „Verdammt, so wird das nie etwas!“ Wütend stampfte Lena mit dem Fuß auf. „Wir bekommen einfach keine Harmonie hin. Streng dich mal ein bisschen mehr an!“ Überrascht sah Zara ihre Tanzpartnerin an. „Ich glaube nicht, dass es nur an mir liegt, aber ich werde mein Bestes geben!“ Freundlich lächelte sie das blonde Mädchen an. „Das will ich aber auch hoffen!“ Schnell drehte Lena den Kopf zur Seite. Immer wieder musste dieses stille Mädchen lächeln. Warum bloß? Die beiden probten noch eine ganze Stunde weiter. Doch dann war es Zeit aufzuhören. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Sie gingen noch ein Stück gemeinsam, da sie sehr nah beieinander wohnten. „Es ist spät geworden, was?“ Zara lachte. Sie war glücklich. Sie hatte fast den ganzen Tag über getanzt. Das war schön. Ihr Blick fiel auf Lena. Deren Gesicht war finster. „Was ist denn Lena? Werden deine Eltern böse, wenn du zu spät kommst?“ Aufmunternd legte Zara dem Mädchen neben ihr die Hand auf die Schulter. Lena schüttelte die Hand ab. „Es wird niemand böse. So ein Mumpitz. Meine Eltern sind mal wieder für eine Woche auf Weltreise.“ Zaras Mund klappte auf. „Eine Weltreise? So eine richtige Weltreise? Wow!“ Sie konnte sich vor lauter Staunen kaum noch einkriegen. Doch als die beiden unter einer Laterne durchkamen, sah sie den Ausdruck von Einsamkeit auf Lenas Gesicht. „Aber warum fahren die beiden denn ohne dich, ihre Tochter auf Weltreise?“ Verbittert sah Lena sie an und Verachtung war in ihrer Stimme zu hören. „Hast du eine Ahnung! Die fahren doch andauernd ohne mich irgendwohin. Ich sehe sie nur ganz selten. Die sind entweder auf Safarireise oder auf irgendwelchen Partys, bloß um sich zu präsentieren. Denen ist es gleichgültig was mit mir ist!“ Mit diesen Worten drehte Lena dem anderen Mädchen den Rücken zu und bog in ihre Straße ein. Hier trennten sich ihre Wege. Doch ein Ruck hielt sie zurück. Zara war ihr hinterher gewetzt und hatte sie zu sich zurückgedreht. „Das ist sehr traurig. Dann wärest du ja heute Abend alleine zu Hause, nicht wahr?“ Ein zögerndes Nicken reichte Zara und sie packte Lena bei der Hand und zog sie hinter sich her. Lenas Protest ignorierte sie. Schon nach ein paar Häuserblöcken blieb Zara vor einem Mietshaus stehen. Sie betätigte den Klingelknopf und schon wenig später ging die große, schwere Holztüre auf. Gleich dahinter kam ein großer Innenhof, in dem es lebhaft zuging. In der Mitte war ein großer Holzkohlegrill aufgebaut und um ihn herum waren Grilltische und Bänke sowie Buffettische aufgestellt. Zudem herrschte geschäftiges Treiben. Dutzende von Leuten saßen da und aßen oder liefen herum um mit irgendwem zu reden. Ein paar Kinder spielten Fangen und rannten Lena und Zara fast um. In dem Moment sah die Gemeinschaft zu den beiden Mädchen. Sogleich kam eine Frau, so um die 40 und umarmte Zara. „Hallo mein Liebes, wie war dein Tag? Du kommst gerade rechtzeitig zum Essen.“ Zara drückte die Frau und stellte sie Lena gleich darauf als ihre Mutter vor. Kurz danach kam Zaras Vater dazu, der kurz zuvor noch am Grill hantiert hatte. Seine Haut war ganz dunkel und Lena wurde nun klar, warum Zaras Hautton so bräunlich war. Lena wurde sofort von allen freundlich aufgenommen und man schob ihr, kaum dass sie sich hingesetzt hatte, einen vollen Teller vor die Nase. Es war ein lustiger Abend und Lena genoss ihn. Zara beobachtete das ausgelassene Mädchen und war erleichtert. Es war eine ganz neue Lena, die da mit Zaras Familie und Nachbarn herumalberte und Witze erzählte. Die alte Lena, die immer nur vorlaut und zickig war, schien wie weggeblasen. Es war schon tiefe Nacht. Die kleinen Kinder waren bereits völlig erschöpft und übermüdet ins Bett geschickt worden. Und auch die Nachbarn hatten sich bereits verabschiedet. Im Kerzenschein saßen Lena, Zara, und Zaras Eltern am Tisch und quatschten miteinander. Zum Glück war Freitag und das Wochenende stand bevor. Da machte es nichts, wenn die beiden Mädchen noch wach waren. „Und warum tanzt du Lena?“ liebevoll sah Zaras Mutter das ihr gegenübersitzende Mädchen an. Alle waren still und beobachteten sie, während sie nervös das Glas in ihren Händen hin und her schaukelte. Sie wusste nicht genau wie sie es erklären sollte. „Viele an unserer Schule erzählen, dass ich von meinen Eltern gezwungen werde zu tanzen. Dieses Gerücht habe ich selbst verbreitet. Meine Eltern wissen noch nicht einmal, dass ich tanze.“ Lena schluckte. „In unserem Alter ist es nicht sehr cool, wenn man so offen darüber spricht warum man das Tanzen mag. Und damit ich mir nichts anhören musste, habe ich so getan als ob es mich nicht sonderlich interessieren würde. Aber die Wahrheit ist... ...wenn ich tanze, dann ist es als ob alle Last von mir fallen würde. Ich habe das Gefühl als schreite ich auf Wolken.“ Lena wusste nicht warum sie auf einmal wildfremden Menschen von ihren tiefsten Gefühlen erzählte, doch der Abend war so schön und sie hatte sich so unbeschwert und geborgen, wie schon lange nicht mehr gefühlt. Ihr Blick richtete sich auf und sie sah Zara in die Augen: „Wenn ich tanze, bin ich glücklich.“ Unbewusst hatte Lena das ausgesprochen, was auch Zara empfand. Eine kleine Träne stahl sich aus deren Auge. Rasch wischte sie sich den Tropfen weg, damit ihn keiner bemerkte. Doch ihre Mutter hatte ihn sehr wohl gesehen und drückte ihre Tochter sanft. Sie wusste was ihre Tochter fühlte. Kapitel 2: Was Harmonie wirklich bedeutet ----------------------------------------- Allmählich war es wirklich spät geworden und Lena gab zu verstehen, dass sie nun nach Hause wolle. Zara wollte sie noch ein bisschen begleiten. Lena widersprach nicht. Sie reichte Zaras Eltern die Hand, doch diese nahmen sie liebevoll in den Arm und drückten sie. „Komm mal wieder vorbei. Wir freuen uns schon auf dich!“ Zaras Vater tätschelte Lenas Kopf und lächelte. Auch Lena lächelte. Sie winkte den Eltern noch zu, ehe sie gemeinsam mit Zara durch die große Holztür schritt. Zunächst gingen sie schweigend nebeneinander her, doch schließlich brach Lena das Schweigen. „Vielen Dank. Das war ein wunderschöner Abend.“ Lena blieb stehen und wischte sich ein paar Tränen weg. Tröstend und leicht überrascht legte Zara ihr den Arm um die Schulter. Dieses Mal stieß Lena ihn nicht weg. Im Gegenteil. Schluchzend klammerte sie sich an das Mädchen und weinte. Sie weinte eine ganze Weile und völlig erschöpft sah sie schließlich Zara an. „War es so schlimm?“ fragte Zara und reichte Lena ein Taschentuch. Diese nahm es dankbar entgegen und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, dass ich mich wie eine Heulsuse aufführe, aber es war so schön, wieder in einer richtigen Familie zu sein.“ Zara konnte sich vorstellen, dass Lena sehr einsam gewesen sein muss. Wenn ihre Eltern auch noch so wohlhabend sein mochten. Es brachte nichts, wenn sie ihre eigene Tochter vernachlässigten. Doch nun hatte Zara einen Einfall. „Hör mal Lena, wie wäre es, wenn wir uns morgen treffen würden, um den Tanz zu üben?“ Überrascht sah Lena auf. Tanzen am Wochenende? Mit Zara? Das hatte sie noch nie gemacht. Aber warum nicht? „Das wäre super! Wir müssen noch viel üben, wenn wir gewinnen wollen!“ Zara strahlte. Sie strahlte nicht nur wegen der Zusage allein, sondern auch wegen Lena. Sie hatte „wir“ gesagt. Am nächsten Tag klingelte Lena an Zaras Tür. Sie wollte sie abholen und dann gemeinsam mit ihr im Park üben. Eine kleine tragbare Stereoanlage trug sie mit sich. Die Tür ging auf und Lena trat ein. Zaras Mutter kam ihr gemeinsam mit Zara im Schlepptau freudig entgegen. Die Frau drückte Lena und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich freue mich, dass du dein Versprechen gehalten hast. Schön, dass ihr beide heute etwas gemeinsam unternehmen wollt. Bei dem schönen Wunder eine super Idee! Aber damit ihr nicht verhungert, habe ich euch eine Kleinigkeit zu essen eingepackt.“ „Eine Kleinigkeit ist gut! Das würde für eine ganze Armee reichen!“ Ächzend schleppte Zara einen großen Korb mit, aus dem es verlockend nach frischer Wurst, Brot und Obst roch. Lachend ging Lena zu ihr hin und nahm einen der beiden Tragehenkel. „Zu zweit geht es einfacher.“ grinste sie. Zara grinste zurück. Sie verabschiedeten sich von Zaras Mutter und begaben sich auf den Weg zum Park. Sie plauderten und lachten und schaukelten den Korb zwischen sich hin und her. Im Park suchten sich die beiden eine schöne Stelle zum Üben. Während sie sich warmliefen und gegenseitig dehnten, erzählte Zara wie sehr sie sich auf das heutige Tanzen freue. Dem stimmte Lena zu. Beide Mädchen hatten sich gegenseitig besser kennen gelernt. Und als Lena einsam war, hatte Zara ihr geholfen und ihr ein Gefühl von Liebe und Geborgenheit gegeben. Sie standen sich gegenüber und sahen sich tief in die Augen. „Ich bin froh, dass Frau Kleist uns beide zu einem Doppel verdonnert hat.“ Lena sprach diese Worte aus und sprach aus tiefstem Herzen. Zara nickte bloß. Es bedurfte in diesem Moment nicht vieler Worte. Beide waren glücklich. Lena ging zur Stereoanlage und schaltete die Musik ein. Sie legten los. Sie tanzten. Sie tanzten wie noch nie zuvor. Zum ersten Mal tanzten sie voller Harmonie. Schon bald hatte sich eine Menschentraube um die beiden Mädchen gebildet und klatschte im Takt zu der Musik. Doch die beiden Tänzerinnen bekamen nichts mit. Sie hörten nur die Musik und sahen ihre Tanzpartnerin. Das reichte ihnen. Sie waren glücklich. Viel glücklicher, als wenn sie alleine tanzten. Zu zweit in vollkommener Harmonie zu tanzen war etwas derart unglaubliches, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatten. Als das Lied zu Ende war, jubelte die Menschenmenge. Keuchend, aber strahlend sahen sich Zara und Lena an. „Das war unglaublich!“ „Ja, es war wunderbar!“ Sie lachten. Endlich hatten sie verstanden was „Harmonie“ bedeutete. Die Menschenmenge verteilte sich allmählich wieder, doch ein Paar klatschte noch immer wie verrückt. „Mama, Papa! Was macht ihr denn hier?“ überrascht identifizierte Lena das Paar als ihr Eltern und ihr fiel buchstäblich die Kinnlade herunter. Die Eltern drückten ihre Tochter und erwähnten kurz etwas von einem stornierten Flug, aber hauptsächlich lobten sie Lena, wie toll sie getanzt habe und wie stolz sie seien. Lena war noch zu perplex um etwas zu antworten, doch Zara klinkte sich in das Gespräch ein. „Bitte verzeihen sie, wenn ich etwas forsch erscheinen sollte, doch wenn sie wirklich so stolz auf ihre Tochter sind, dann sollten sie es ihr auch zeigen und öfter für sie da sein.“ Verblüfft sahen Lenas Eltern das unscheinbare Mädchen an. „Mama, Papa, darf ich vorstellen? Das hier ist Zara, meine Tanzpartnerin.“ Lena holte tief Luft und sah Zara an, während sie weiter zu ihren Eltern sprach. „Sie ist meine beste Freundin.“ Erstaunt sah Zara Lena an. Sie lächelte. Auch Lena lächelte. Sie nahmen sich bei der Hand und wendeten sich wieder Lenas Eltern zu. Diese hatten inzwischen kummervolle Mienen aufgesetzt. „Sag Lena... warst du einsam?“ Lenas Eltern hatten nicht bemerkt, wie sehr sie ihre Tochter vernachlässigt hatten und erst Zaras Worte hatten sie darauf aufmerksam gemacht, wie sich wohl ihre Tochter gefühlt haben mochte, als sie durch die Welt kurvten. „Es tut uns leid. Wirklich! Wir werden zukünftig wieder öfter für dich da sein. Das versprechen wir dir.“ Gerührt nahm Lena ihre Eltern in die Arme. Vor ein paar Minuten schon dachte sie, dass sie nicht glücklicher sein konnte. Sie ließ ihre Eltern los und umarmte Zara. „Das habe ich alles nur dir zu verdanken.“ „Kein Problem. Dafür sind Freundinnen doch da.“ Doch dann drehte sich Lena abrupt zu ihren Eltern um. Woher wussten sie, wo Lena war? Es war doch merkwürdig, dass sie gleich in den Park gegangen sind, kaum dass sie ihre Tochter zu Hause nicht vorfanden. Lenas Eltern lachten. „Deine Tanzlehrerin stand gerade vor unserer Haustür als wir heimkamen. Sie hat vermutet, dass du womöglich bei Zara sein könntest und haben uns gemeinsam mit ihr auf den Weg gemacht. Aber dort wart ihr auch nicht mehr. Wir müssen euch ganz knapp verpasst haben. Jedenfalls konnte uns Zaras Mutter sagen wo ihr hinwolltet und außerdem hat sie uns noch nahe gelegt uns ein wenig mehr um dich zu kümmern.“ Lenas Mutter lachte nervös. Sie drückte es vorsichtig aus, doch in Wahrheit hatte Zaras Mutter sie und ihren Mann ganz schön zusammengestaucht. Aber sie bewunderte die Frau auch für ihren Mut und ihre Menschenkenntnis. Hinter Lenas Eltern tauchten nun auch Frau Kleist im Rollstuhl, sowie Zaras Eltern auf, die sich die ganze Zeit über vornehm im Hintergrund gehalten hatten. Es gab eine große Gruppenumarmung und Frau Kleist lobte Zara und Lena für ihren unglaublichen Tanz. Sie hätte nie erwartet, dass aus diesen beiden Mädchen so talentierte Doppeltänzerinnen würden. Aber noch viel weniger hatte sie erwartet, dass die beide so dicke Freundinnen werden könnten. „Was meint ihr, wollt ihr auch in Zukunft Doppel tanzen, auch wenn es nicht vorgeschrieben ist?“ Strahlend sahen Zara und Lena ihre Lehrerin an. „Natürlich!“ Sie beide würden bei dem morgigen Wettbewerb ihr Bestes geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)