Schritt für Schritt - Blut auf dem Teppich von Flammendo (Just another Badfic) ================================================================================ Kapitel 1: Schritt für Schritt - Blut auf dem Teppich ----------------------------------------------------- Langsam schritt sie die Straße entlang. Den Kopf hatte sie hoch erhoben, wie es sich für das Oberhaupt des Hyuuga Clans und der Frau des Hokagen gehörte. Ihr Gesicht spiegelte keinerlei Gefühlsregungen wider. Sie hatte sich sehr verändert, seit sie Oberhaupt der Hyuugas geworden war, oder war es, seit sie mit Naruto zusammen war? In den letzten Jahren war Vieles geschehen. Es hatte wohl alles mit dem Untergang der Akatsukis begonnen … und der Erfüllung ihrer Träume … In ihren Gedanken, war sie in einer andren Zeit, an einem andren Ort, während sie an grauen Häusern und Menschen mit eisigen Mienen vorüber ging. Flashback Schnee fiel vom Himmel. Er verbarg das Grauen. Hinata konnte nicht anders, als die Augen davor zu verschließen. Wie ironisch, Schnee in der Stadt des Regens. Er bedeckte das Grauen, welches sich hier ereignet hatte. Verbarg die Toten unter einem unbefleckten Leichentuch. Erstickte jeden Laut. Als wolle Gott selbst die Bilder und den Schrecken des Krieges auslöschen, der hier getobt hatte. Die Akatsukis waren vernichtet worden, doch auch von ihrer Seite waren hoffnungsvolle Shinobi gestorben. Die Bilder ihrer sterbenden Freunde spiegelten sich vor ihrem inneren Auge wider. Asumas Tod war erst der Auftakt für alles gewesen. Sie sah nicht zu der Stelle, an der Shinos Leiche lag. Er hatte bis zum bitteren Ende gegen einen Mutanten gekämpft, der halb Mensch, halb Pflanze gewesen war. Auch wenn er es nicht geschafft hatte, ihn vollkommen zu besiegen, hatten seine Käfer ihn noch gerächt, bevor sie in der Luft zerstoben und sich in alle Himmelsrichtungen verteilten. Akamaru hinkte zu ihr. Eine Wunde klaffte an seinem linken Hinterlauf. Sein vorher weiß-bräunliches Fell hatte sich voll Blut gesogen. Der Pelz glänzte im Licht des Mondes in einem dunklen Rot und machte dem Namen des Hundes alle Ehre. Hinata vergrub ihr Gesicht in seinen feuchten Haaren und weinte. Es war Kibas Blut. Er hatte sich für sie geopfert. Als sie einem schrecklichen Fischmenschen gegenüberstand, hatte er sich zwischen sie und das unförmige Schwert geworfen, das auf sie niedergesaust war. Akamaru hob seine Schnauze zum Himmel und stieß ein lang gezogenes Heulen aus, das immer lauter zu werden schien. Ob er ihre Gedanken gelesen hatte und seinen Herrn mit dem Klagelaut verabschieden wollte? Nach Kibas Tod war der Anführer der Akatsukis aufgetaucht. Er hatte versucht, in die Stadt zu fliehen. Naruto war ihm laut schreiend nachgejagt. Sai, Kakashi und Sakura waren ihm in die Stadt gefolgt. Hinata hatte ihren Freunden nachlaufen wollen. Dann war die Hölle ausgebrochen. Vor ihr stürzten die Häuser zusammen und versperrten ihr den Weg. Alles, was sie tun konnte, war zuzusehen, wie ein Gebäude nach dem anderen gefallen war und den Schreien ihrer Freunde zu lauschen. Narutos Schreie … Ein Schluchzen kam über ihre Lippen. Es war, als löste sich etwas in ihr. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie konnte nicht mehr an sich halten. Ihre Teamkameraden waren nun alle tot. Und Naruto… Er konnte nicht überlebt haben, nicht, bei diesem Chaos an einstürzenden Bauwerken... „HINATA! DU LEBST JA!“, schrie eine Stimme von den Ruinen her. Hinatas Kopf schnellte ruckartig in die Höhe. Konnte es sein? Das Erste, was sie durch den Tränenschleier wahrnehmen konnte, war Narutos blonder Haarschopf. Sie wollte ihm entgegenlaufen, aber ihre Beine waren zu schwach, um sie zu halten. Er kam auf sie zu. Trotz all des Leides brachte er es fertig, sie anzulächeln. Hinata konnte nicht anders, als dieses Lächeln, welches sie so sehr liebte, zu erwidern. „Wie siehst du denn aus?“, fragte er, in einem ruhigen Tonfall. Sie wollte antworten, brachte jedoch nichts außer einem Schluchzen hervor. Er nahm etwas Schnee in die Hand und fuhr damit über Hinatas Gesicht. Etwas geschmolzenes Wasser lief über ihre Wangen. Naruto bewegte sein Hand von ihrem Gesicht fort. Der Schnee, den er in der Hand hielt, war voller Blut. Schrecken machte sich in ihr breit. Eine Wunde, die so stark blutete, konnte einen das Leben kosten. Naruto jedoch schien ganz ruhig zu bleiben und wischte ihr, mit immer mehr Schnee, das Blut aus dem Gesicht. Es schien weniger zu werden. Akamaru drückte sich fester an sie. Erst jetzt realisierte sie, dass es Blut aus Akamarus Fell gewesen war, welches Naruto weggewischt hatte. Erleichterung und Schamgefühl machten sich gleichzeitig in ihr breit. Sie hatte nicht sterben wollen, aber dass sie sich über das Blut, ihres Freundes beinahe freute, erfüllte sie mit Ekel vor sich selbst. Zeit verging. Beide saßen sie zusammen im Schnee und kein Wort kam über ihre Lippen. Irgendwann hielt Hinata die Stille einfach nicht mehr aus. „W-wo sind die anderen?“, kam endlich über ihre Lippen. Naruto sah sie an. Sein Blick war noch trauriger als zuvor. „Sasuke, Kakashi und Sai haben es nicht geschafft“, murmelte er traurig, „Sakura ist geblieben, um ihre Leichen zu bergen.“ Hinata legte Naruto die Arme um die Schultern und drückte ihn an sich. Es bedurfte keiner Worte, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. An diesem Tag wurde kein weiteres Wort mehr gesprochen. Doch die stille Trauer, die beide erfüllte und sie miteinander teilten, schuf auch ein Band, welches mit der Zeit immer stärker wurde. Das Einzige, was noch zu hören war, waren Akamarus lang gezogene Klagelaute. Flashback Ende Hinata setzte einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt näherte sie sich ihrem gemeinsamen Haus. So war es wohl auch mit ihrem Leben gewesen. Schritt für Schritt, hatte sie sich immer mehr dem Punkt ihres Lebens genähert, vor dem sie gerade stand. Nach dieser Nacht, waren sie sich immer näher gekommen, erinnerte sich Hinata. Naruto hatte sie immer häufiger ausgeführt. Und schließlich … Flashback “Ja, ich will”, sagte ein junger Mann, der vor dem Traualtar stand. „J… ja, ich will“, antwortete die Kunoichi etwas schüchtern, den Satz, den sie tausende von Malen geübt hatte. Große Glocken begannen zu läuteten und kündigten an, dass zwei Verliebte den ewigen Bund fürs Leben geschlossen hatten. Sie gaben einander einen scheuen Kuss, vollkommen bewusst, dass die Augen tausender Menschen auf sie gerichtet waren. Die Meisten waren nur gekommen, um die wahrscheinlichsten Erben des Hyuuga-Clans zu sehen. Zumindest sollte ihr Vater nicht von der Tradition abweichen, der Ältesten und nicht der Stärkeren dieses Erbe zu vermachen. Fast alle gingen davon aus, dass er der Tradition den Vorzug gab, doch Hinata zweifelte daran. Und vor allem wäre sie diese ganzen Schaulustigen liebend gerne losgeworden. Mit ihrem Blick suchte sie Halt bei ihren Freunden. Sie blickte über die ergriffenen Gesichter der jungen Ninjas. Kurz verweilte sie bei dem Ausdruck, der sich in Sakuras Augen widerspiegelte. Sie kamen Hinata leer vor. Hanabi stand in ihrem Brautjungfernkleid neben Sakura. Sie wirkte trotz ihrer Kindlichkeit schön und stolz zugleich. Hinata wusste, dass die Kleine sich für sie über alle Maßen freute. Zu ihren Füßen lag Akamaru. Seit sie ihn von dem Schlachtfeld mit nach Hause genommen hatte, war er nicht mehr von Hanabis Seite zu bewegen gewesen. Er war ihr Beschützer geworden. Warum der Hund sich so schnell auf das kleine Mädchen fixiert hatte, war Hinata ein Rätsel. Ihre Augen suchten weiter. Schließlich fand sie den Halt, den sie suchte, in den weißen Augen ihres Trauzeugen. Er hatte ihre Unsicherheit bemerkt, lächelte sie an und nickte ihr zu. Sie konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. „HEY, DANKE, DASS IHR ALLE GEKOMMEN SEID. ICH HÄTTE NIE DAMIT GERECHNET, DASS ES SOOOO VIELE SEIN WÜRDEN“, schrie ihr Mann der Menge entgegen. Hinata wurde rot und drückte sich an ihn. Es war erstaunlich, wie er allem etwas Positives abgewinnen konnte. Er legte seine Arme um sie und sie kam sich vor, als würde er sie mit dieser simplen Geste vor den neugierigen Blicken schützen. Sie konnte seinen Herzschlag durch das dünne Gewand hören, seine Wärme spüren. Sie liebte ihn wirklich über alles … Flashback Ende Ein kleiner Schritt und noch ein kleiner Schritt. Die Welt hielt nicht an und genauso wenig tat es die Zeit. Immer weiter und weiter ging es, ohne anzuhalten. Hinatas größter Traum war an diesem Tag in Erfüllung gegangen. Allerdings nicht ihr einziger Traum … Seit sie ein Kind war, hatte sie auch immer davon geträumt, dass ihr Vater ihr Anerkennung entgegenbrachte und ihr sagte, dass sie würdig sei, den Clan fortzuführen. Dass es allerdings auf diese Art und Weise geschehen würde … Es war nur einige Tage nach ihrer Hochzeit gewesen … Flashback Sie war bei ihrem Vater zu Besuch. Vorsichtig goss sie Tee in seine Tasse und wurde dafür mit einem Nicken belohnt. Ja, für Hinata war selbst diese kleine Geste ihres Vaters eine Belohnung. Er war kein Mann, der große Lobreden hielt. „B…Bist du aufgeregt, Vater?“, fragte sie ihn vorsichtig. Es gab immer noch die Momente, in denen sie Angst hatte, etwas Falsches zu ihm zu sagen. Hiashi antwortete mit einem trockenen Lachen. „Ich bin stolz“, antwortete er, „Sie ist meine jüngste Tochter und es ist ihre erste Mission. Sie wird eines Tages eine prächtige Kunoichi werden.“ Die Art, wie er lachte, auf die er ihrer Frage ausgewichen war und wie seine Hand zitterte, sagten Hinata genau, dass er gerade Höllenqualen durchlitt, sie aber niemals zur Schau stellen würde. Sie bedachte ihn mit einem sanften Lächeln. Selbst wenn sie in Gefahr käme, würde Akamaru Hanabi beschützen und Genin Missionen waren ungefährlich. Der Ausdruck, den die Augen ihres Vaters annahmen, sprach seine Dankbarkeit aus. Es war die Art, auf welche die Mitglieder des Hyuuga-Clans kommunizierten ohne ein Wort zu sagen. Ihre feinen Sinne reagierten. Jemand, der seine Gefühle kaum unter Kontrolle halten konnte, näherte sich ihnen. Sie rissen die Köpfe in die Höhe und sahen, wie Neji den Weg entlang kam, zahlreiche Blutflecke waren auf dem traditionellen Gewand der Hyuugas zu sehen. Sie kamen von dem blutigen Etwas, das er in seinen Armen hielt. Hanabis Leiche. Hiashi stand auf, ohne dass sich auch nur die kleinste Emotion in seinem Gesicht widerspiegelte. „Was ist passiert?“, fragte er monoton. „Ich kam zu spät. Es war ein einfacher Auftrag. Sie sollten auf einem Bauernhof etwas außerhalb von Konoha aushelfen. Es war eine Falle … die Bauernfamilie war ermordet worden. Als einer der Berater der Hokage den Hinweis gab, dass der Junge, der um die Hilfe gebeten hatte, nicht von dem Bauernhof war, schickte man mich. Ich kam zu spät. Sie, Akamaru und ihr Team waren bereits tot. Sie müssen gegen eine Übermacht gekämpft haben. Ihr Jonin hatte vier von ihnen töten können. Um Hanabi und den Hund lagen drei weitere Leichen, aber es schien nicht genug gewesen zu sein.“ Er schluckte. „Sie waren hinter ihrem Bluterbe her“, endete er schließlich. „Als sie tot war, dachten sie wohl, sie sei ihnen nicht länger von Nutzen, da mein Vater …“, er stockte. Es fiel ihm offensichtlich immer noch schwer, darüber zu reden. „Da sein Byakugan nach dem Tod versiegelt wurde. Sie haben sie mit den anderen zurückgelassen.“ „Weiß man, wer es war?“, fragte Hiashi. Hinata erwartete jeden Moment Zorn oder Trauer zu spüren, aber alles was sie fühlen konnte, war eine unbeschreibliche Leere. Sie wusste nicht, ob diese Leere ihrem Vater oder ihr selbst entsprang. Neji schüttelte schweigend den Kopf. Hiashi nahm das Bündel vorsichtig aus Nejis Armen und verschwand mit ihm im Haus. Flashback Ende Aber seit diesem Tag war Hinata die unbestrittene Erbin ihres Clans gewesen. Sie hasste sich dafür, es sich je gewünscht zu haben. Immer hatte sie sich ihre Wünsche mit dem Blut der Menschen erkauft, die sie am meisten liebte. Was sie an Hanabis Tod am meisten mitgenommen hatte, konnte Hinata nicht sagen. War es die Schwester gewesen, oder ihr Vater, wie er seine eigene Tochter zu Grabe trug? Oder war es die Hoffnung gewesen, die diese kleine Kunoichi in sich getragen hatte? Aber dieser Tag hatte sie geprägt. An diesem Tag hatte sie ihr Stottern, und mit ihm ihre Unsicherheit, verloren. Stattdessen hatte sie die Art der Hyuuga bekommen, welche andere als kalt betrachteten. Die Art, die Gefühle, die man empfand, nicht preisgeben zu müssen, wenn man es nicht wollte. Es ging sogar das Gerücht um, sie würden keine Gefühle mehr besitzen. Es war nur ein Gerücht. Hinata empfand viele Gefühle. Sie konnte alles empfinden außer Trauer. Die Trauer schien mit Hanabis Tod verloren gegangen zu sein. Schon bei ihrem Tod, hatte sie es nicht geschafft, eine Träne zu weinen. Doch die Trauer, die sie für ihre kleine Schwester empfand, war überwältigend, so überwältigend und allumfassend, dass es alle Trauer, die sie empfinden je empfinden konnte, verschlungen hatte. Nie wieder danach, hatte sie richtige, tiefe Trauer empfinden können. Dass es sich so verhielt, hatte sie erst zwei Jahre später erfahren, nachdem zwei weitere ihrer Kindheitsträume sich erfüllt hatten und wieder mit Blut bezahlt wurde. Aber dieses Mal konnte Hinata bereits nicht mehr trauern... Dabei war es nichts weiter als ein weiterer winziger Schritt gewesen. Flashback „HINATA“, rief eine Stimme vom Eingang ihres Hauses her. Hinata eilte ihr entgegen. Sie umarmten einander. Er gab ihr einen innigen Kuss. „ICH HAB’S GESCHAFFT, ICH HAB’S ENDLICH GESCHAFFT.“ Er strahlte sie an. Nie zuvor schien er so glücklich gewesen zu sein. Es konnte nur Eines bedeuten. Hinata strahlte ihn an. „Also haben sie endlich zugestimmt?“, fragte sie ihn erwartungsvoll. „JA!“ Naruto nahm sie in die Arme und drehte sich mit ihr, so dass sie durch die Luft gewirbelt wurde. „Wann ist die Ernennungszeremonie?“, fragte sie freudig, als er sich endlich ein bisschen beruhigt zu haben schien. “Morgen!“ „Was? Morgen schon?“ Sie machte sich von ihm los, rannte in die Küche und nahm ihren Geldbeutel. Sie war gerade dabei, das Haus zu verlassen, als ihr Gatte sie abfing und seine Arme um sie legte. „Wo willst du denn so schnell hin?“, säuselte er ihr zärtlich ins Ohr. „Ich muss ein passendes Kleid kaufen. Soll denn die zukünftige Frau des Hokagen in Lumpen zu der Feier erscheinen?“, fragte sie ihn mit gespielter Entrüstung, während das Lächeln auf ihrem Mund ihren Worten, die Schärfe nahmen. Naruto lachte. „Selbst wenn du in Lumpen kämst, wärst du die bezauberndste Frau Konohas und jeder, der nicht blind ist, könnte das auch sehen“, erwiderte ihr Mann. „Aber noch bezaubernder wärst du natürlich in einem ebenso hübschen Kleid, also worauf wartest du noch?“ Er endete mit einem Lachen und begleitet von diesem Lachen, verließ Hinata ihr Anwesen. Ein weiterer Wunsch hatte sich für sie erfüllt. Nur eines hielt sie davon ab, vor Glück zu platzen. Es war Hanabis Tod gewesen, der dies ermöglicht hatte. Er hatte besiegelt, worauf Hinata nicht zu hoffen gewagt hatte. Auf sie würde die Führung des Haupthauses übertragen werden. Es war wohl einer der Hauptgründe, weshalb sich der Ältestenrat für Naruto entschieden hatte. Doch sie hatte sich nichts anmerken lassen und ungetrübte Freude an den Tag gelegt. Die Zeremonie einen Tag später war mehr als steif gewesen. Naruto stand auf der Terrasse des Hauses, in dem sich das Büro des Hokagen befand. Hinata stand links hinter ihm. Sakura rechts. Die Wangen der anderen Frau waren eingefallen, ihre Augen leer gewesen und doch, hatte sie noch immer schön und stark gewirkt. Seit Jahren hatte sie Hinata nicht mehr gesehen. Naruto hatte das Gewand des Hokagen von einem Abgesandten des Ältestenrates angelegt bekommen. Die Reihen der besten Jonin und Anbus zogen an ihnen vorüber. Jeder leistete Naruto seinen Treueid, indem er sich vor ihn hinkniete, den rechten Arm dem zukünftigen Hokagen entgegenstreckte und die Worte „Hiermit gelobe ich Konoha und dem Hokagen ewige Treue“, aussprach. Naruto legte seine Hand über die Fingerspitzen des Ninjas und antwortete „Ich nehme deine Treue für Konoha und mich an und gelobe, auf dich und die Menschen, die dir am Herzen liegen zu achten und euer Leben zu bewahren.“ Die Menschenmasse unten jubelte bei jedem dieser Schwüre. Shinobi um Shinobi, Kunoichi um Kunoichi zogen so an ihnen vorbei, bis schließlich Hiashi an der Reihe war. Er war dünn geworden und sein Gesicht war Sakuras in seiner Trauer nur zu ähnlich. Er kniete sich hin und streckte den Arm aus. „Hiermit gelobe ich Konoha und dem Hokagen ewige Treue“ - „Ich nehme deine Treue für Konoha und mich an und gelobe, auf dich und die Menschen, die dir am Herzen liegen zu achten und euer Leben zu bewahren.“ Danach verließ er die Terrasse unter einem noch tosenderen Beifall, als es bei den anderen Ninjas der Fall gewesen war. Als nächstes kam Neji. Er schüttelte den Kopf. Naruto sah ihn verwundert an, etwas Besorgnis machte sich in seinem Blick breit. „Meine Treue gehört bereits jemand anderem“, antwortete er. Anstatt sich vor Naruto zu knien, kniete er sich vor Hinata, erhob die Hand und sprach: „Hinata-sama, ich gelobe Konoha, Euch und Euren Nachfahren, Treue, solange Leben in mir ist und darüber hinaus.“ Hinata ging vorsichtig einen Schritt vor. Flüsternd antwortete sie: „Dir, Neji, dir … Wann sprichst du mich endlich mit Du an?“ Lauter, damit die Menge es verstehen konnte, antwortete sie die rituellen Worte: „Ich nehme deine Treue für Konoha, mich und meine Nachfahren an und gelobe auf dich und die Menschen, die dir am Herzen liegen zu achten und euer Leben zu bewahren.“ Stille. Dann fing Naruto an zu lachen. Er klopfte Neji auf die Schultern. „Auch ich nehme deine Treue an“, rief er lachend, „Denn wer meiner Frau treu ist, dem würde ich ohne zu zögern mein Leben anvertrauen.“ Neji stand auf ohne ein weiteres Wort zu sagen und verließ die Terrasse. Es gab niemanden, der wie bei den anderen jubelte. Stattdessen wurde lautes Tuscheln hörbar. Die Leute tuschelten den ganzen Tag. Hinata konnte nur immer Wortfetzen verstehen, bevor sie entdeckt wurde und die Gespräche verstummten. Man hielt Nejis Auftreten für einen politischen Streich, um behaupten zu können, die Nebenfamilie hätte sich mit der Hauptfamilie ausgesöhnt. Keiner glaubte daran, dass es auch für Naruto und Hinata unerwartet gewesen war. Man unterstellte ihr sogar, sie habe damals Neji nur als Trauzeugen gewählt, um den Leuten etwas vorzugaukeln. Dass sich Menschen und ihre Einstellungen ändern konnten, daran dachte keiner. Zu gut hatten sie Nejis Auftritt während des Chuunin Examens noch vor sich. Die Festlichkeiten und förmlichen Reden hatten lange gedauert und gleich danach, waren Naruto alle Pflichten und Arbeiten des Hokagen übertragen worden. Hiashi war noch kurz, bevor Hinata nach Hause gehen und ihrem Mann seiner Arbeit überlassen konnte, auf sie zugegangen. “Hinata“, flüsterte er ihr zu. Sie lächelte ihn an, doch empfand sie es, als würde sie einen Stein anlächeln. Es war, als könne Hiashi ihr Lächeln nicht wahrnehmen. „Ich bin alt. Von nun an wirst du den Clan fortführen. Ich bin mir sicher, du wirst ihn gut leiten. Deine und Nejis Nachfahren werden Konoha zu neuer Größe verhelfen.“ Sie sah ihn an, es war nicht seine Art, sie zu loben. Dann strich sie ihm zärtlich über die Wange. „Rede keinen Unsinn, Vater“, sagte sie, immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, „Du bist nicht alt, du wirst den Clan noch lange führen.“ Er antwortete ihr nicht. Stattdessen drehte er sich um und ließ sie zurück. In dieser Nacht war Naruto das erste Mal nicht nach Hause gekommen. Seit sie verheiratet waren, hatte er jede Nacht mit ihr verbracht, doch dieses Mal blieb sie allein. Am nächsten Tag war hatte er morgens vor ihrer Tür gestanden. Sie hatte ihm um den Hals fallen wollen, doch er hatte sie abgewehrt. Sie verstand es nicht, bis sie die Trauer in seinen Augen sah. „Was ist?“, fragte sie, mit einer schlimmen Vorahnung. „Ich bin nicht hier als dein Ehemann“, antwortete er. „Sondern um die Pflichten des Hokagen zu erfüllen.“ Hinata brachte kein Wort über ihre Lippen. Sie empfand Angst, doch ihr Gesicht spiegelte nichts wider. „Hiashi hat mich gestern Abend darum gebeten, einen A-Klasse Auftrag zu bekommen. Er ist einer der besten Ninja Konohas. Ich habe nicht verstanden, warum Tsunade seine Anträge immer abgelehnt hatte. Also habe ich ihm einen gegeben. Er ist nicht mehr zurückgekehrt.“ Erst jetzt sah sie Neji, der hinter Naruto stand. Ihr Cousin senkte seinen Blick. „Ich bin ihm hinterher, als ich davon gehört hatte“, sprach ihr Verwandter, „Aber alles, was ich gefunden habe, war Hiashis Leiche. Es gab keine Kampfspuren. Er hat sich nicht gegen seinen Gegner gewehrt. Er wollte sterben. Hinata-sama, ich habe versagt. Bitte verzeiht mir.“ Naruto nahm sie in die Arme. “Es tut mir Leid, Hinata.“ Naruto glaubte, sie zu trösten, doch es war keine Trauer in ihr. Es war nur diese Leere, die sich immer mehr in ihrem Leben breit machte und all jene verschlang, die ihr etwas bedeuteten. Flashback Ende Hinata fühlte sich bis heute schuldig. Dass sie keine Trauer über Hiashis Tod empfand. Sie war in ihrer Straße angekommen. Sie blieb stehen und blickte zum Himmel. Er war grau und Wolken verhangen. Als sie Klein gewesen war, war sie niemals im Stande gewesen, den Wünschen ihres Vaters gerecht zu werden. Erst kurz vor seinem Tod schien er sie anerkannt zu haben. Oder hatte er es schon vorher? Er hätte niemals gut geheißen, was sie im Begriff war zu tun. Sie waren so verschieden gewesen und sich doch so ähnlich. Hinata fragte sich, ob es Hiashi ähnlich ergangen war wie ihr. Auch er hatte so viele Menschen verloren, die ihm etwas bedeuteten. Seine Teamkameraden waren damals in einem Auftrag gestorben. Man hatte ihr die Geschichte erzählt, als sie ein kleines Kind war. Dann ihre Mutter bei der Geburt Hanabis. Und am Ende Hanabi selbst. Kurz flackerte vor ihr wieder das Bild auf, wie er seine Tochter mit steinerner Miene zu Grabe getragen hatte. Ihr Vater hatte die gleichen Verluste mit hinnehmen müssen wie sie. Beinahe. Es gab nur einen Unterschied, zwischen ihnen. Der Verlust, der Hiashi bis zu seinem Lebensende geprägt hatte. Es schauderte ihr, daran zu denken, dass dem äquivalenten Menschen in ihrem Leben etwas Derartiges geschehen könnte. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. "Hinata-sama." Sie blickte in die weißen Augen Nejis. Hinata rang sich ein Lächeln ab. "Ja, Nii-san?", fragte sie ihn. Er sah ihr tief in die Augen. Die Ähnlichkeit mit ihrem Vater und ihrem Onkel, die Neji mit den Jahren entwickelt hatte, war verblüffend. Es war, als würde sie zu ihrem Vater sprechen. "Geht es Euch gut? Ihr seht so blass aus", wollte er wissen. Wie immer legte er Wert auf höchste Höflichkeit. "Ja, Nii-san", war die einzige Antwort, die er erhalten sollte, bevor sie in Richtung ihres Hauses verschwand. Neji... ihn zurückzulassen fiel Hinata wirklich schwer. Er war immer bei ihr gewesen, all die Jahre hatte er Freude und Leid mit ihr geteilt. Wie dumm diese Leute doch waren, welche immer noch dachten, dass beide verfeindet wären. Dabei hatte er seit dem Chuunin-Examen immer sein Bestes gegeben, um der Hauptfamilie zu dienen. Sie wusste, er würde bereitwillig sein Leben für sie geben. Er schien oft Freude in ihr Leben bringen zu wollen und war selbst immer von Traurigkeit umgeben gewesen. Sogar in den Zeiten, in denen sie sich über alles freute. Flashback Es war der Tag, an dem sie heiraten würde. An dem sie und Naruto sich endlich das "Ja"-Wort geben würden. Der Tag, an dem sich ihr sehnlichster Traum erfüllen würde. Hinata war so aufgeregt, sie hatte sogar Angst, diesen einen kurzen Satz vor Aufregung nicht herausbringen zu können. Ihr Hochzeitskleid hatte sie halb angezogen und lief mit einer Schminkschatulle quer durch das Zimmer. Sie würde es nie schaffen, bis zur Zeremonie fertig zu werden. Das Kleid ging nicht zu, deswegen hatte sie es nur um die Hüften geschlungen und die obere Hälfte schlaff herunterhängen lassen. Die Schminke passte nicht und die Haare ... Hinata sah in einen Spiegel ... waren schlichtweg eine Katastrophe. Es klopfte an der Tür. Das musste Hanabi sein. "Komm rein", rief Hinata, während sie die Lippenstifte, im Badezimmer inspizierte, ob einer von ihnen passte. Die Tür ging auf und wieder zu, doch der Besuch rührte sich nicht. Hinata drehte sich nach ihm um. "Oh", war alles was sie über ihre Lippen brachte. Neji starrte sie an. Schnell zog sie ihr Kleid über ihr Dekolleté. "Hinata-sama, Ihr solltet die Leute warnen, bevor sie eintreten, wenn Ihr noch nicht vollständig bekleidet seid", sagte er, ohne dabei eine Gefühlsregung zu zeigen. Er hatte einen Punkt in einer Ecke des Zimmers fixiert und starrte diesen konzentriert an. Es war das Einzige, das verriet, dass ihm die Sache wohl genau so peinlich sein musste wie Hinata selbst. "I...I...Ich dachte, es wä...re Hanabi", Hinata schluckte, "Und sag bitte du." "Hanabi musste zu den Yamanakas. Es schien ein Problem mit dem Hochzeitsbouquet zu geben. Deswegen hat sie mich geschickt. Hiashi meinte außerdem, es würde gut aussehen, wenn Euch Euer Trauzeuge abholen würde." Hinata schlüpfte in ihr Brautkleid. Wie konnte ihr Vater so etwas zulassen? Es war so peinlich. Und sie brauchte Hanabi doch ... "Sagt mir, wenn ich Euch irgendwie helfen kann", bot er sich an. "DIR, Neji-nii-san." Sie holte tief Luft. "Könntest du bitte den Reißverschluss schließen?" Ohne ein Wort zu sagen, stellte er sich hinter sie und zog den Reißverschluss etwas an. "Es ist zu eng", flüsterte er etwas verärgert. "Z- Zieh es einfach hoch, ja?", flüsterte Hinata zurück. "Nun, dann müsst Ihr die Luft anhalten." Hinata schnappte schnell nach Luft und versuchte, sich so dünn zu machen wie sie konnte. "Warum habt Ihr keines in Eurer Größe genommen?" Sie spürte, wie sich Nejis Hand an ihrem Rücken nach oben bewegte. "D...Dir Neji-nii-san. Naruto gefiel dieses eben am besten. Und es gab es nicht in meiner Größe." Sie sah Nejis gedankenverlorenen Blick im Spiegel. Plötzlich bemerkte er, dass sie ihn über den Spiegel beobachtet hatte und seine Lippen verformten sich schnell zu einem Lächeln. "Ihr liebt ihn wirklich, nicht wahr?", fragte er. "Du...", verbesserte Hinata ihn abermals. "Ja." Sie zögerte etwas. "Nii-san", brachte sie endlich hervor, "Sind viele Leute dort draußen." Sein Lächeln versteinerte. "Man möchte glauben, ganz Konoha hat sich versammelt." Hinata sah zitternd in den Spiegel. Sie würde nie fertig werden. Am liebsten hätte sie mit dem Kopf gegen das Waschbecken geschlagen. "Ist etwas mit Euch?", fragte er, mit einer Ruhe in der Stimme, als hätten sie alle Zeit der Welt. "Schau mich an!", rief Hinata. Tränen standen in ihren Augen. "Das Make-Up steht mir nicht und die Haare sehen aus, als wäre ich gerade erst aus dem Bett gekrochen... und bitte sag endlich du." "Und das ist alles?" Neji wischte mit einem Taschentuch eine Träne weg, die ihr entkommen war. "Es sollte der schönste Tag im Leben sein. Und Tränen sind nur dann erlaubt, wenn es Freudentränen sind", flüsterte er in ihr Ohr. Hinata fing an zu lachen. Erschrocken stellte sie fest, dass sie langsam hysterisch wurde. Wie konnte Neji nur die Ruhe weg bleiben? "Hinata-sama, atmet einfach tief durch und überlasst den Rest mir." Die Ruhe, mit der er es sagte, hätte Hinata beinahe dazu veranlasst, etwas nach ihm zu werfen. Aber vielleicht hatte er Recht. Ein Hysterie-Anfall war wohl das Letzte, was sie gerade brauchen konnte. Etwas fuhr durch ihre Haare. Sie machte die Augen auf und sah Neji, wie er abwechselnd mit einer Bürste und seinen Händen durch ihre Haare fuhr. Flink kräuselten sich unter seinen Händen ihre Haare und wurden zu Zöpfen, die er mit kleinen Haarnadeln kunstvoll zusammensteckte. "Was...?", fragte Hinata. "Fragt besser nicht." Er musste bei diesen Worten leise lachen, redete aber unaufgefordert weiter. "Ich war ein Jahr länger Chuunin als ihr. Gai-sensei hat uns durch die unterschiedlichsten Arbeiten gejagt. Darunter waren zwei Monate Aushilfe in einem Friseursalon." "DU, Neji-nii-san." Hinata konnte nicht mehr länger an sich halten und musste nun auch kichern. Ausgerechnet Team-Gai in einem Friseursalon. Als sie sich beruhigt hatten, ergriff Hinata das Wort. "Du würdest einen guten Ehemann abgeben", sagte sie leise. Neji sah kurz mit einem verblüfften Blick auf. "Was wollt Ihr damit sagen?", fragte er. "D... die Leute r...reden schon ..." es war Hinata sichtlich peinlich dieses Thema angeschnitten zu haben. "Du solltest dir eine Frau suchen und viele Kinder bekommen." Seltsamerweise lachte Neji, als sie ihren Vorschlag kundtat. Es war kein Lachen, das von Herzen kam, stellte sie fest. "Was reden die Leute denn?", fragte er. Hinata glaubte kurz, etwas Neugierde aus seinen Wörtern heraushören zu können. "S... sie meinen d...du hä...hättest k...kein Interesse an F... Frauen", stammelte Hinata. "Lasst sie reden." Seine Stimme hatte einen leicht gereizten Ton angenommen. "Warum suchst du dir keine F ... Frau?" Hinata wurde mulmig. Sie wollte nicht aussprechen, was die Leute wirklich über Neji sagten. Und im nächsten Moment wusste sie, dass es besser gewesen wäre, den Mund zu halten. Neji ließ kurz von ihren Haaren ab. "Ich habe bereits zu viele Verpflichtungen der Hauptfamilie gegenüber. Eine weitere meiner Frau gegenüber würde mich zu sehr belasten." Es war eine der Antworten, die Hinata nicht hatte hören wollen. Sie beschloss, dieses Thema vorerst auf sich ruhen zu lassen. "Und Naruto wird wohl bald für viele kleine Narutos und Hinatas sorgen, um die ich mich kümmern muss. Ich habe keine Zeit für eigene Kinder", setzte er leise nach. Die Frisur hatte kaum Zeit in Anspruch genommen. Vielleicht würde sie es doch noch schaffen. "Hast du auch einen Monat in einem Kosmetik-Salon verbracht?", fragte sie. Neji lachte leise. "Nein, aber ich hätte es Gai durchaus zugetraut, einen solchen Auftrag anzunehmen, um zu beweisen, dass er mit allem fertig wird." Beide mussten bei dieser Vorstellung lachen. Dieses Mal kam auch Nejis Lachen von Herzen. Neji besah sich die Schminksachen. "Nehmt das hier." Er hielt Hinata einen Puder hin. "Das hier.“ Er hatte einen sanft silbrig glänzenden Lidschatten hervor gezogen. "Und das." Hinata stellte enttäuscht fest, dass es sich dabei, um einen eher dezenten Lippenstift handelte. "Doch einen Monat im Kosmetik-Salon gemacht?" Neji musste abermals lachen. "Nein, aber mich seelisch darauf vorbereitet." Als sie fertig war, besah Hinata sich im Spiegel. Auch wenn sie es nicht geglaubt hatte, dadurch, dass sie das übrige Make-up ebenfalls dezent gehalten war, wirkte der Lippenstift nicht so dezent, wie sie erwartet hatte. "Sehe ich gut aus?" "Engelsgleich", Hinata hatte immer gewusst, dass ihr Cousin ein Charmeur sein konnte, wenn er wollte, "aber es fehlt noch etwas." Hinata blickte noch einmal in den Spiegel. Sie konnte nichts feststellen. Neji schien etwas aus seinen Taschen zu holen. "Eines meiner Hochzeitsgeschenke für Euch." Er hielt ihr ein kleines Päckchen hin. Hinata nahm es zögerlich entgegen. Warum schenkte er ihr ein Hochzeitsgeschenk, dass für sie und ihren Gatten gedacht war, obwohl Naruto gar nicht Anwesend war? Sie öffnete es. In dem Päckchen befanden sich ein großes glänzendes Kollier und eine dazu passende Tiara. Sie sog erschrocken die Luft ein. "Gefällt es Euch nicht?" Es war das erste Mal, dass Hinata Unsicherheit aus seiner Stimme heraushören konnte. "E...E...Es ist wunderschön. A... Aber es war sicher viel zu t...teuer", brachte Hinata stotternd hervor. Neji lächelte sie an. Er schlang das Kollier um ihren Hals. "Geld spielt keine Rolle, solange es Euch gefällt", flüsterte er, während er die kleine Krone auf ihren Kopf setzte. Ihre Kehle schnürte sich zu, als sie sich im Spiegel betrachtete und sie spürte, wie ihr die Tränen abermals in die Augen stiegen. "Vorsicht, oder Eure Schminke verläuft." "D... deine", tadelte sie ihn. Mehr brachte sie nicht hervor. Neji brachte es fertig, abermals ihre Augen zu trocknen. "D... Danke", antwortete sie. Plötzlich fiel ihr etwas auf. "Du hast von Hochzeitsgeschenken gesprochen." Sie betrachtete ihn von der Seite. Er lächelte. "Ich hoffe, das andere ist nicht so teuer gewesen." Neji hielt kurz inne. "Das andere wird mich nichts kosten, es ist eher ... eine Art Gefallen." Hinata sah ihn dankbar an. "Du wirst doch nicht anfangen, mich zu duzen, oder?", neckte sie ihn. Ein weiteres herzliches Lachen war ihr Lohn. Kurz darauf hielt er jedoch inne. "Vielleicht ist jetzt der beste Zeitpunkt." Seine Stimme klang auf einmal ernst. "Als ich ein kleiner Junge war, habe ich meinem Vater versprochen, Euch mit meinem Leben zu schützen, um ihm zu gefallen. An meinem achtzehnten Geburtstag, habe ich einen Schwur gegenüber der Hauptfamilie abgelegt, dass ich sie mit meinem Leben verteidigen werde, weil es Brauch ist." Er kniete vor ihr nieder und senkte seinen Blick zu Boden. "Von heute an will ich Euch und Eure Nachkommen schützen, egal was kommen mag." Hinata wich einen Schritt zurück. "A... Aber was ist, wenn Vater sich für Hanabi als Erbfolgerin entscheidet?" "Ich will Euch den Schwur geben, nicht einem Mitglied der Hauptfamilie", entgegnete Neji, "Als Euer Freund." Er streckte ihr seinen Arm entgegen. "Ich bitte Euch, nehmt ihn an." Seine Worte griffen nach Hinatas Herz. Sie kniete sich vor ihn, nahm ihn in die Arme und drückte ihn an sich. "Ich nehme ihn an", flüsterte sie ergriffen. Die Tür schwang plötzlich auf. "HINATA", rief der hereinstürmende Blondschopf. Er verharrte kurz. "Was tust du da?" Seine Stimme zauberte ein Strahlen auf Hinatas Gesicht. Mit großen Augen sah sie ihn an. "Ich habe mich nur bei Neji für sein Hochzeitsgeschenk bedankt", antwortete sie, als sie sich aufrappelte. "Was? Er gibt dir ein Hochzeitsgeschenk und ich bin nicht mal dabei?", fragte er, mit gespielt beleidigter Stimme. "Freust du dich auf heute?", fragte Hinata ihn. "Und wie!" Hinata fiel ihm um den Hals und er wirbelte sie herum, bis sie sich beruhigt hatten. Ein stürmischer Kuss folgte dem anderen. "Du siehst bezaubernd aus", meinte Naruto. Verwundert sah er sie an. "Woher kommen die Kette und die Krone?" "Neji-nii-sans Hochzeitsgeschenk." Unverhohlene klang in Hinatas Stimme mit. Naruto musste lachen. "Das erklärt natürlich, warum ich nicht anwesend war." Er zwinkerte Neji zu. "War eine tolle Überraschung und ich wüsste nicht, wem sie besser stehen könnte." Neji legte seine Hand auf Hinatas Schulter. "Es bringt Unglück, wenn der Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit sieht." Naruto konnte über diese Worte Nejis nur lachen. "Ich geh ja schon, aber du und meine bezaubernde Braut müsst in fünf Minuten draußen sein." Damit verschwand er auch schon wieder durch die Tür. Hinata blickte in den Spiegel. Entsetzt stellte sie fest, dass die kurzen ausgelassenen Minuten mit Naruto ihre Frisur vollkommen zerstört hatten. Nicht einmal Neji, könnte sie in fünf Minuten wiederherstellen. Neji stellte sich hinter sie, zog die verbliebenen Haarnadeln heraus, so dass ihr Haar herunterfiel. "Offen sehen sie sowieso besser aus." Hinata glaubte, eine leichte Gereiztheit in seiner Stimme wahrnehmen zu können. Flashback Ende Hinata war vor ihrem Haus angekommen. Sie drückte die Klinke herunter. Obwohl es nur eine kleine Geste war, hatte sie etwas Endgültiges. Es gab kein Zurück mehr. Schon seltsam, dass sie gerade jetzt an Neji gedacht hatte. Er war fast so tief in ihrem Herzen wie Naruto, und doch hatte hauptsächlich er ihr Unglück verschuldet, auch wenn sie versuchte, es ihm nicht nachzutragen… Flashback Hinata und Naruto saßen im Wartezimmer eines Krankenhauses. Ungeduld konnte etwas Schreckliches sein, fand Hinata, besonders, wenn es sich um eine solch delikate Diagnose handelte. Seit drei Jahren war sie nun mit Naruto verheiratet. Seit einem Jahr war er Hokage. Sie sollte längst ein Kind von ihm unter dem Herzen tragen. Konoha wollte dieses Kind. Naruto wollten es ... Sie wollte es ... Doch sie war nicht schwanger geworden. Sakura hatte sie selbst untersucht. Sie würde feststellen, warum ihre Ehe kinderlos blieb. Seit Tsunades Tod, war Sakura die beste Ärztin Konohas geworden. Viele sprachen sogar davon, dass sie die alte Hokage mit ihrem Wissen und Geschick längst überholt hätte. Naruto legte seine Hand um die ihre. Er lächelte ihr aufmunternd zu. "Wenn uns jemand helfen kann, dann ist es Sakura", redete er beschwichtigend auf sie ein. Sie setzte ein falsches Lächeln auf und nickte ihrem Mann zu. Nicht einmal er vermochte die kleinen Anzeichen zu deuten, die auf die wahren Gefühle einer Hyuuga hindeuteten. Hinata machte es jedes Mal Angst, wenn sie Sakura sah. Die Rosahaarige war in den Jahren, nachdem sie die Akatsuki besiegt hatten, sehr gealtert. Ihr Charakter war immer verdrossener geworden und spiegelte sich in ihrem Aussehen wider. Die einst glänzenden Haare waren stumpf und hingen ihr in Strähnen ins Gesicht. Ihr Gesicht selbst hatte die gesunde Farbe verloren. Sie war bleich geworden, ihre Augen und Wangen waren eingefallen. Ihr Blick war immer strenger und unsteter geworden, wenn sie die Menschen um sich betrachtete. Hinata kam es oft vor, als wäre sie eine Tote, die noch durch die Straßen lief. Vielleicht war es, weil Sakura keine Freunde mehr zu haben schien, überlegte sich Hinata. Es sah so aus, als habe Sakura der Verlust ihres Teams noch schlimmer getroffen als sie selbst oder Naruto. Außer Sakura war lediglich ihr Mann von Team 7 übrig geblieben. Und diesen hatte sie, Hinata, ihr genommen. Mit seinen Pflichten als Hokage gegenüber Konoha und ihr gegenüber als ihr Ehemann, hatte er nur selten Zeit, sich mit der alten Freundin zu treffen. Hinata schämte sich etwas, dass sie dieser Frau wohl auch den letzten Menschen geraubt hatte, der ihr etwas bedeutete. Als wäre sie durch Hinatas Gedanken gerufen worden, erschien Sakura in der Türe. Selbst für jemanden aus einer Familie, die ihre Emotionen so gut zu verbergen wussten wie die Hyuugas, war Sakuras Gesichtsausdruck so emotionslos, dass Hinata bei ihrem Anblick Angst überlief. Sie drehte ihre Hand, um Narutos Hand fester halten zu können. Als Sakura sie ansah empfand sie ein merkwürdiges Gefühl, als würde sie in einen tiefen dunklen Schacht fallen. Sakura sagte kein Wort. Die Zeit zog sich elendig in die Länge, bis Sakura ihren Blick auf den Boden senkte und endlich, mit einer ebenso emotionslosen Stimme, anfing zu sprechen. „Es tut mir leid, Hinata, aber du wirst nie Kinder bekommen können. Die Röntgenaufnahmen haben einen Schaden an deiner Gebärmutter aufgezeigt, der von einer Bauchverletzung aus der Kindheit zurückzuführen ist. Der Schaden, den dein Körper damals genommen hat, wurde nicht richtig behandelt. Inzwischen ist er irreparabel und kann nicht mehr geheilt werden.“ Um ihre Worte zu untermauern, hielt sie eine der Röntgenaufnahmen ins Licht und betrachtete sie. Narutos und Hinatas Hände krampften sich enger umeinander. “GIBT ES DENN KEINE MÖGLICHKEIT, SIE ZU HEILEN?“, schrie Naruto. Alle Leute, die am Fenster des Besprechungszimmers vorbeigingen hielten an und blickten mit unverhohlener Neugierde hinein. „Irreparabel und kann nicht geheilt werden!“, entgegnete Sakura in einem so kühlem Tonfall, dass es fast aggressiv klang. „WIR GEHEN!“, rief Naruto und riss Hinata mit sich. „… UND AB MORGEN SUCHEN WIR EINEN ARZT AUF, DER ETWAS VON MEDIZIN VERSTEHT UND KEINE AMATEURIN.“ Hinata wurde hinter Naruto her zu ihrem Haus gezerrt. Sie wusste, dass er nicht deshalb wütend war, weil er wirklich sauer auf Sakura oder gar sie war. Sondern einfach, weil er sich hilflos fühlte, angesichts dieser unabänderlichen Diagnose. Kaum waren sie in ihrem Haus angekommen, verließ Naruto sie und stürmte in sein Arbeitszimmer. Hinata blieb kurz im Flur stehen. Wahrscheinlich war es besser, wenn Naruto sich in seine Arbeit vergrub. Sie beide wussten, dass Narutos Worte leer gewesen waren. Sie würden keine weiteren Ärzte aufsuchen würden. Sakura war die Beste. Und keiner von beiden, wollte die Diagnose noch einmal hören. Hinata beschloss, dass auch sie wohl besser arbeiten würde. Sie ging in die Küche und bereitete alles für Narutos Lieblingsramen vor. Die Arbeit in der Küche lenkte sie von der Stille des Hauses ab, verursacht durch das Fehlen eines Kinderlachens, welches dieses Haus wohl nie erfüllen würde. Mit einem kleinen Messer schnitt sie etwas Gemüse zu kleinen Blüten zu und dekorierte damit die Suppe. Hinter ihr flog die Tür auf. Vor lauter Schreck schnitt sie sich in den Finger. Sie drehte sich um und sah, dass Naruto in der Tür stand. Er schien seinen Zorn kaum unterdrücken zu können. Er hob einige Blätter vor Hinatas Gesicht. „Siehst du!“, rief er. „Sakura hatte Unrecht. Du hattest nie eine Verletzung in der Bauchgegend.“ Hinata wich zurück. „Du hast das Bild doch gesehen“, flüsterte sie. Sie traute sich nicht, lauter zu reden. Nicht, wenn Naruto in einem solchen Zustand war. Noch nie hatte sie ihren Mann so erlebt. „Schau, Hinata, hier!“ Er warf ihr ein Blatt vor die Füße. „Das ist eine deiner Krankenberichte. Es ist ein gebrochener Arm.“ Er warf ein zweites Blatt vor ihre Füße. „Eine Verletzung am Knie.“ Er warf die restlichen Blätter auf den Boden. „Ich habe alle durchgesehen, du hattest NIE eine Wunde am Bauch. Sakura hat sich getäuscht.“ Hinata wich weiter zurück. Er sah sie schief an. “Verschweigst du mir etwas?“, ging er sie an. Hinata schüttelte ihren Kopf. Sie konnte nicht noch weiter zurück, da sie bereits mit dem Rücken zu einem Küchenschrank stand. Naruto schien einen Moment nachzudenken. Dann verfinsterte sich sein Gesicht. “Du bist eine Hyuuga. Deine Familie kann dir innere Wunden zufügen, ohne äußere zu hinterlassen. WER WAR ES?“ Die letzten Worte zog Naruto grausam in die Länge. Hinata schluckte. „War es beim Training?“ Hinata schüttelte den Kopf. Beim Training benutzten sie kein Juuken. „War es eine Bestrafung?“ Hinata schüttelte abermals den Kopf. Alle Strafen in ihrer Familie dienten dazu, die Menschen stärker zu machen und abzuhärten. Verletzungen der Organe gehörten nicht dazu. „Hat dich jemand angegriffen?“ Naruto schien kurz zu überlegen, hob die Hand und betrachtete seine Finger. „Von der Nebenfamilie konnte es keiner sein, da ihr Siegel… NEJI!“ Er ballte seine Hand zu einer Faust. Hinata erschrak, als Naruto den Namen ihres Cousins aussprach. Sie hatte ihn niemals mit so viel Hass in der Stimme gehört. „NEJI…“, wiederholte Naruto, während er seine Fingerspitzen ansah. „Während des Chuunin-Examens hat er dich mit Juuken auf den Bauch getroffen.“ Er drehte sich um. „VERDAMMT!“, fluchte er und verließ die Küche. Sie hörte ihn, wie er in sein Arbeitszimmer polterte und weiter fluchte. Hinata bückte sich nach einem der Papiere. Es war das Untersuchungsergebnis von ihr nach dem Chuunin Examen, nach ihrem Kampf mit Neji. „Keine äußeren Schäden“, stand in fetten Buchstaben darauf geschrieben. Sie legte es auf eines der Regale in der Küche und wollte sich umwenden, um auch die anderen aufzuheben, als ihr der rote Fleck darauf auffiel. Es war Blut… frisches Blut. Erst jetzt sah sie die Wunde an ihrem Finger. Sie steckte ihn sich in den Mund und schaute Gedankenverloren den Blutfleck auf dem Dokument an. Flashback Ende Hinata erinnerte sich noch genau an diese Nacht. Naruto hatte lange getobt. Aber auch er hatte sich irgendwann beruhigt gehabt. Wie jeden Abend, wenn er zu Hause war, hatten sie Sex. Allerdings war er nicht wie sonst liebevoll, zärtlich und voll Liebe gewesen, sondern beiden wie eine Art Pflicht erschienen. Auch wenn Naruto nie mit ihr darüber geredet hatte, wusste sie genau, wie er sich gefühlt hatte. Auch wenn die Nächte, die sie miteinander verbracht hatten, mit der Zeit wieder besser geworden waren, hatte von diesem Zeitpunkt etwas gefehlt. Es war das süße Versprechen von Kinderstimmen in ihrem Haus gewesen. Und dann hatte sie ihn hintergangen. Hinata ging in die Küche. Sie öffnete die Schublade mit dem Besteck und zog sie vorsichtig heraus. Sie nahm das Besteck heraus und öffnete den Boden der Schublade. Nur durch Zufall hatte sie den doppelten Boden der Schublade entdeckt. Heute bewahrte sie darin den einzigen Beweis auf, der verriet, dass auch sie Geheimnisse vor ihrem Mann hatte. Den, den Naruto niemals finden durfte. Sie holte den Brief, aus leicht grauem Briefpapier hervor. Naruto durfte ihn unter keinen Umständen finden. Sie drehte ihn um und betrachtete kurz das gebrochene Siegel. Es war das YingYang, welches die Nebenfamilie als Siegel verwendete. Hinata schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie der Junge vor ihrer Haustür gestanden hatte und ihr den Brief hinhielt. Sie hatte ihn eingeladen in die Küche zu kommen und einige von ihren Bonbons zu naschen. Der Junge hatte sich über das Angebot damals gefreut. Sie ging zum Esstisch, an dem sie damals gesessen hatte, und ihre Augen fuhren ein letztes Mal über den vertrauten Text. Hinata-sama, 23.05. Es fällt mir schwer, diesen Brief zu schreiben. Jedoch gibt es viele Dinge, die ich Euch noch sagen muss. Vor allem wollte ich Euch sagen, dass es mir Leid tut. Ich weiß von Naruto, dass Ihr aufgrund einer inneren Verletzung keine Kinder bekommen könnt. Ich weiß auch, dass Ihr nie irgendwelche inneren Verletzungen davongetragen habt, die dies einschränken könnten, außer während des Chuunin Examens, damals... ich hoffe, ihr glaubt mir, dass es mir wirklich aufrichtig Leid tut. Es wird allerlei Gerüchte geben, warum ich diese Mission angenommen habe. Doch Ihr sollt die Wahrheit erfahren. Ich war heute Morgen in das Büro des Hokagen gerufen worden. Alles, was man mir gesagt hatte war, dass ich einen Auftrag bekäme. Als ich dort ankam, erwarteten mich Naruto und mehrere Personen des Ältestenrates bereits. Unter ihnen war ein heftiger Streit im Gange. Als ich fragte, was für ein Auftrag denn für mich bestimmt sei, gebot Naruto ihnen Ruhe. Der Auftrag, den er mir gab, wurde bereits bewertet. Wegen seiner Gefährlichkeit hatten die Anbu-Kapitäne geraten, mindestens drei Anbu-Teams zu schicken. Als ich fragte, wer mit mir käme, meinte Naruto, ich müsse allein gehen, er könne keine weiteren Shinobi entbehren. Ich habe ihn ausgelacht und ihm vorgeworfen, dass die ungenügenden Recherchen seiner Vorgängerin Hanabi das Leben gekostet haben. Seine Torheit war verantwortlich für Hiashis Tod. Und nun würde seine Waghalsigkeit mir auch noch das Genick brechen. Er entgegnete nichts während meiner Vorwürfe. Danach bat er mich ruhig um eine Unterredung unter vier Augen. Wir gingen in eines seiner privaten Zimmer. Noch bevor er etwas sagte, warf ich ihm an den Kopf, dass er allen Shinobi geschworen habe, sie zu beschützen. Er schwieg eine Weile und betrachtete den Himmel durch ein Fenster. Anschließend antwortete er, er habe bis auf einem Shinobi tatsächlich allen diesen Eid gegeben. Mir hat er diesen Schwur tatsächlich nie gegeben. Ich wollte mit seinen Intrigen, die er als Hokage knüpfte, nichts zu tun haben und war dabei zu gehen, als er mir von Eurem Schicksal erzählte. Anschließend fragte er mich, ob ich den Auftrag immer noch ablehnen wolle. Ich habe ihn angenommen. Ich gehe freiwillig in den Tod. Großvater hat mir einst gesagt: „Wahre Hyuugas sterben nicht an Alter im Bett, sondern an tödlichen Wunden.“ Zwei Tage später hatte er trotz seines Alters einen Auftrag angenommen. Es war der, von dem er nie zurückgekehrt ist. Hiashi und Hanabi sind auch als wahre Hyuugas gestorben. Es ist mein Wunsch, ebenso zu sterben, als wahrer Hyuuga. Wenn Ihr diesen Brief erhaltet, werde ich bereits seit vier Tagen tot sein. Nach drei Tagen erwarte ich Feindkontakt zu haben. Der Junge soll euch den Brief eine Woche, nachdem ich fort bin, geben. Ich habe ihm versprochen, dass Ihr ihm dafür eine Silbermünze gebt. Bitte tut dem so. Noch ein letztes Mal, bitte ich Euch um Verzeihung. In ewiger Treue Neji Flashback Hinata hatte den Brief bereits dreimal durchgelesen. Noch immer mochte sie nicht glauben, was darin stand. Naruto wollte Nejis Tod. Und Neji war … Sie sah erst zum Kalender und dann zu dem Jungen, der sich immer noch über ihre Süßigkeiten hermachte. Der Kalender zeigte den 25.05 an. „Du hast den Brief zu früh gebracht“, stellte sie fest. Der Junge schien unter ihrem Blick etwas kleiner zu werden. „H…Hab ich etwas Falsches gemacht?“, fragte er schüchtern. Erst jetzt merkte Hinata, dass sie zu ernst zu dem Kleinen sprach. „Nein, nein“, beruhigte sie ihn und ging zu dem Schrank, in dem sie ihr Geld aufbewahrte. „Neji-sama sagte, Ihr würdet mir eine Silbermünze geben, wenn ich Euch den Brief überreichen würde. Und ich brauche das Geld wirklich … “, flüsterte der kleine Junge schüchtern. Hinata bedachte ihn mit einem Lächeln. Sie drückte ihm fünf Goldmünzen in die Hand. Der Junge betrachtete sie mit großen Augen. „Frau Hokage-sama, das ist zu viel.“ „Nein, ist es nicht“, widersprach Hinata. „Hör mir gut zu. Wenn Neji-sama dir, oder einem deiner Freunde, je wieder einen Brief für mich gibt, bringt ihr ihn sofort zu mir. Das ist die Bedingung für die Münzen.“ Der Junge grinste sie an. „Geht in Ordnung!“, rief er laut, machte sich dann aber auch schon aus dem Staub, bevor sie es sich anders überlegen könnte. Hinata starrte ihm eine Weile hinterher. Sie wusste, dass sie was tun musste, aber nicht was. Seit dem Fall der Akatsukis hatte sie keine derartige Angst mehr um einen Menschen gehabt. Sie nahm ihre Jacke und zog sie an. Sie musste mit Naruto reden. Hastig ging sie zum Büro des Hokagen. Vor seiner Tür hielt sie kurz inne. War es eine gute Idee, Naruto direkt damit zu konfrontieren, dass er seinen Posten als Hokage missbraucht hatte? Allerdings gab es kein Zurück mehr, nicht, wenn sie nicht noch jemanden aus ihrer Familie verlieren wollte. Sie klopfte an die Tür. „Herein“, rief eine vertraute Stimme. Sie trat ein. „Ach, du bist es“, begrüßte sie ihr Ehemann. Er stand auf, ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss. Hinata konnte ihn dieses Mal nicht mehr so genießen, wie sie es sonst tat. „Ist etwas passiert?“, fragte er. „Ich brauche Neji, um ein paar wichtige Familienentscheidungen zu treffen“, antwortete sie. „Da ich ihn nirgends finden konnte, dachte ich, dass du vielleicht weißt, wo er steckt.“ Narutos Gesicht verfinsterte sich mit einem Schlag. „Die Familie seid doch sowieso nur noch ihr beide. Du kannst die Entscheidungen auch alleine fällen.“ „Es ist mir wichtig, dass er ihnen zustimmt“, widersprach Hinata. „Neji ist zurzeit auf einer A-Klasse Mission. Ich habe keinerlei Kontakt zu ihm“, entgegnete Naruto mit versteinerter Miene. „Wer begleitet ihn?“, fragte Hinata unschuldig. Etwas in ihr hoffte immer noch, dass Naruto ihr sagen würde, Neji hätte ihn falsch verstanden und die Welt noch in Ordnung wäre. „Er ist allein unterwegs.“ Die Sachlichkeit, Gefühllosigkeit und Prägnanz der Antworten Narutos, zeigten Hinata, dass alles so eintreffen würde, wie Neji es vorhergesagt hatte. „Ich mache mir Sorgen um ihn. Ich hab so ein schlechtes Gefühl, als würde ihm etwas zustoßen“, flüsterte sie. „Könntest du nicht ein paar Anbus schicken, um ihn zurückzuholen?“ „Nein, ich kann gerade im Moment keine entbehren.“ „Darf ich…“ „NEIN“, die Antwort Narutos fiel heftig aus. Gleich darauf schien er sich wieder zu beruhigen: „Du bist die Frau de Hokagen. Für unsere Gegner wärst du eine unvorstellbar wertvolle Geisel.“ Hinata sah Naruto an. Er wich ihrem Blick aus. Bisher hatte sie nie geglaubt, dass er so etwas tun könne und sie wusste nicht, ob sie ihm je verzeihen könnte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte sie sich um und verließ sein Büro. Den ganzen Tag versuchte sie Shinobi zu finden, die ihr helfen könnten. Allerdings waren alle ihre verbliebenen Freunde, die dafür in Frage kamen, scheinbar auf Mission. Abends starrte sie durch ein Fenster die Sterne an. „Hinata, komm endlich ins Bett“, rief Naruto von einem anderen Eck des Schlafzimmers aus. Sie reagierte nicht darauf. Wie konnte er jetzt von ihr verlangen, dass sie in sein Bett kommen würde? Ein Rascheln erklang hinter ihr. „Du magst ihn trotz allem, nicht wahr? Trotz allem, was er dir angetan hat, bedeutet er dir noch viel, nicht wahr?“, flüsterte die vertraute Stimme in ihr Ohr. Hinata nickte. „Er gehört zu meiner Familie“, antwortete sie und nach einer Weile fügte sie hinzu, „Und zu meinen besten Freunden.“ Se fühlte sich, als wäre sie zwischen die Fronten geraten. Dass Neji Naruto nie besonders ausstehen konnte, war ihr schon vor langer Zeit aufgefallen. Dass Naruto Neji jetzt genauso wenig leiden konnte, machte ihr noch schwerer zu schaffen. Warum mussten es gerade die beiden Menschen sein, die ihr am meisten bedeuteten, die sich bis auf’s Blut hassten? Ihr Mann seufzte leise. Sie hörte, wie er sich wieder langsam von ihr entfernte und den Schrank öffnete. Überrascht drehte sie sich um und sah ihn an. Er zog seine Kampfkleidung an. Naruto blickte auf und bemerkte ihren Blick. Er grinste sie an. “Ich ertrag es nicht, dich so traurig zu sehen“, antwortete er, mit offensichtlich gespielter Fröhlichkeit. „Lee und sein Team sind vor zwei Stunden eingetroffen. Sie werden zwar nicht begeistert sein, dass ich sie in der Nacht rausjage, aber sie werden alles tun, Neji zurückzuholen.“ Er kam auf sie zu, umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich Hinata. Ich kann dich nicht leiden sehen.“ Hinata wusste, dass Lee wohl der einzige Shinobi war, der noch in der Lage wäre, einen so großen Vorsprung Nejis aufzuholen. Sie wusste, dass ihr Mann nicht mehr tun konnte, doch zugleich fragte sie sich, ob sie ihm je verzeihen könne, wenn Neji nicht zurückkam. Und selbst wenn, wurde ihr plötzlich klar, ein Rest Zweifel würde immer in ihr bleiben. Was Naruto an diesem Tag getan hatte, war etwas, dass sie ihm bis an ihr Lebensende vorwerfen würde, aber als Geheimnis in ihrem Herzen bewahrte. Flashback Ende Hinata nahm ein Feuerzeug und zündete das Papier an. Es verbrannte in ihren Händen zu Asche. Die verkohlten Überreste sammelte sie sorgfältig ein und warf sie in den Mülleimer. Sie wollte keinen Schmutz in ihrem Haus hinterlassen. Sie nahm einen Topf aus dem Schrank. Naruto würde sich sicherlich freuen, wenn sie seine Lieblingsramen für ihn gekocht hatte. Sie lächelte. Sie liebte ihn immer noch und würde ihn immer lieben. Sie wusste, dass sie ihm die Sache mit Neji nicht hätte nachtragen dürfen. Sie hatte gesehen, wie leid es ihm getan hatte und hatte geahnt, dass es wohl eine Kurzschlussreaktion gewesen war, da er Neji für ihr Unglück verantwortlich machte. Aber ihr Herz verzieh es nicht. Und es war auch der Grund für die neuesten Ereignisse gewesen. Hinata konnte nicht von sich behaupten, dass sie, wenn sie die Wahl hätte, es anders machen würde. Nein, es hatte wohl alles so kommen müssen, wie es gekommen war. Flashback Seit drei Tagen war Lees Team nun auf der Mission, um Neji zurückzuholen. Naruto behauptete, dass er nichts davon wisse, wie es den Shinobis ging. Aber in seinen Augen war eine Unruhe, die Hinata Angst machte. Um diese Angst zu vertreiben, hatte sie Heilpflanzen für das Krankenhaus gesammelt. Es war eines der Hobbys, denen sie regelmäßig nachging und die langen Wanderungen beruhigten sie in der Regel ungemein. Vor dem Krankenhaus standen Lee und sein Team. Neji war nicht unter ihnen. Der Korb mit den frisch gepflückten Pflanzen fiel von Hinatas Arm, als sie ihre Gesichter sah. Sie konnte sehen, dass Lees Arm frisch geschient war. “Was ist passiert?“, fragte Hinata. Sie wollte fragen, wo Neji wäre, doch brachte sie nichts weiter heraus. Lee wendete sich ihr zu. „Wir sind zu spät gekommen. Ein Kampf ließ sich nicht mehr verhindern. Neji… “, Hinatas Herz schien bei seinen Worten auszusetzen, „… liegt auf der Intensivstation.“ Er war nicht tot. Hinata wartete keine weitere Sekunde und war gleich darauf im Krankenhaus verschwunden. Lange hatte sie an seinem Bett gesessen, bis er endlich die Augen öffnete. Sie sahen traurig aus, dachte Hinata, als habe er tatsächlich mit seinem Leben abgeschlossen gehabt und wäre traurig, dass es nun weiter gehen würde. Sein Körper blieb reglos, nur seine Augen blickten sich um, bis sie an ihr haften blieben. Ein Stöhnen kam über seine Lippen und erst jetzt realisierte Hinata, dass er versuchte aufzustehen. Sie drückte seinen Oberkörper vorsichtig zurück. “Bleib liegen, Nii-san. Du sollst dich nicht anstrengen.“ Schweigen folgte auf ihre Worte. Nur sein Blick lastete auf ihr. „Ihr solltet nicht hier sein …“, durchbrach Nejis Stimme endlich das Schweigen. Es trieb ein Lächeln auf ihr Gesicht. “Wann duzt du mich endlich?“, fragte sie. Sie wusste, dass es nicht angebracht war und doch fiel ihr nicht ein, was sie sonst sagen konnte. Zuneigung zu Neji stieg in ihr auf. Seine Stimme zu hören, verdrängte das letzte bisschen Angst, die sie noch empfunden hatte. „ … und ich sollte es auch nicht“, beendete er den Satz. Hinata glaubte kurz zu ersticken. Die Erleichterung, die sie gerade noch empfunden hatte, war verflogen. „Tu so etwas nie wieder!“, ihre Stimme klang scharf, stellte sie entsetzt fest. Sie wartete kurz, bis sie wieder das Gleichgewicht empfand, welches den Hyuugas so eigen war. „Ich möchte, dass du lebst, glücklich wirst, heiratest und viele Kinder bekommst. Ich würde sie lieben, wie meine eigenen …“ Ein trockenes, emotionsloses Lachen unterbrach sie. Es endete genauso plötzlich, wie es begonnen hatte. „Ihr erwartest von mir wirklich, dass ich Euch tagtäglich vor Augen halte, was ich Euch genommen habe? Für was für ein Monster haltet Ihr mich?“ Hinata zuckte bei seinen Worten zusammen. Sie drehte sich um und verließ das Zimmer. Sie wusste nicht, was sie darauf hätte antworten können. Zu groß war die Angst, ihren Cousin zu verlieren und zu groß das Leid, Naruto kein Kind schenken zu können. Flashback Ende Hinata war mit dem Kochen fertig. Alles, was Naruto zu tun blieb, war es aufzuwärmen. Ein letztes Seufzen ging über ihre Lippen, als sie die Suppe vom Herd nahm. Es war eine letzte Liebeserklärung an Naruto. Keine offensichtliche wie die Liebesgeständnisse, welche sich junge Paare oft gaben, um sie ein paar Tage später wieder zu brechen, sondern eine kleine versteckte, wie sie wahre Liebende einander gaben. Kurz fragte sie sich, ob sie auch an alles gedacht hatte und ob Naruto, die Suppe genießen würde. Naruto… Sie ging zum Badezimmer und drehte das warme Wasser der Badewanne auf. Einige Zeit verbrachte sie damit das Wasser zu beobachten wie es Wellen schlug. Es waren immer die gleichen Wellen, welche das Wasser beunruhigten, so wie es die gleichen Wellen waren, die ihr Leben zerstörten … Flashback Hinata, stand im Büro des zweiten Chefarztes. Sie hatte nicht gewagt, sich an Sakura zu wenden. Sie war Naruto zu treu. Aber sie musste unter allen Umständen verhindern, dass Neji einen weiteren Auftrag annahm. „Ich möchte, dass sie Krankenberichte über meinen Cousin Hyuuga Neji schreiben, die ihn außerstande erklären, eine Mission annehmen zu können. Zudem soll mein Mann nichts von dieser Sache mitbekommen...“, fing sie endlich an. „Sie wollen, dass ich Diagnosen fälsche“, berichtigte sie der Arzt ohne aufzusehen. Stille. Er reichte ihr wortlos einen Zettel. Ein hoher Geldbetrag stand darauf. Sie nickte. Geld spielte für sie in dieser Sache keine Rolle. Der scharfe Blick des Arztes traf sie. Der Tonfall des Mannes war kalt, als er ansetzte zu sprechen. “Erst bringen sie ihren Mann dazu, ihn auf eine Mission zu schicken, die er nicht überleben kann. Fast zu spät schafft der Hokage es, sich zu überwinden und einzulenken. Und nun sperren sie ihren Cousin ein. Ist der Hass in ihrer Familie wirklich Grund genug, um das alles zu rechtfertigen?“ Hinata entgegnete nichts. Ein Blick in das Gesicht des Arztes verriet ihr, dass er trotz seiner Kritik die Diagnosen fälschen würde. Sie ließ sich nicht herab dazu, eine Antwort zu geben. Egal, was sie sagen würde, er hatte sich seine Meinung genau wie die restlichen Menschen Konohas gebildet und würde alles für eine Lüge halten, mit der die Hauptfamilie ihr Handeln rechtfertigte. Da für sie nichts mehr zu sagen war, stand sie auf und verließ den Raum. Sie wollte nur noch raus aus diesem Krankenhaus. Auf dem Weg begegnete sie Sakura. Die andere Frau schien sie gar nicht wahr zu nehmen. Ihre Augen wirkten so leer. Jetzt wurde es Hinata erst klar, was sie immer an den Augen der anderen so beunruhigt hatte. Es war ihr eigenes Gewissen gewesen. Für Sakura war Sasuke das, was für sie Naruto gewesen war und Naruto selbst bedeutete ihr wohl genauso viel wie ihr Neji. Sie war eine Diebin. Naruto hatte keine Zeit für Sakura, da er alle seine Zeit mit ihr, Hinata, verbrachte. Sie war so reich und Sakura so arm und doch war sie diejenige, die der anderen selbst das kleinste bisschen Anspruch auf Glück streitig machte. Es war das erste und einzige Mal, dass sich Hinata für ihre Liebe zu Naruto schämte. Ob Naruto wohl unter dem Verfall seiner Freundin genauso litt wie Hinata unter Nejis Selbstmordversuch? Am Abend kam Naruto, wie jeden Tag, mit einem Lächeln von der Arbeit. Es war sein Traumberuf und er liebte ihn. Sie konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. Ihre Blicke trafen sich. In solchen Momenten schlug Hinatas Herz selbst nach so vielen Jahren der Ehe noch immer höher. Er schloss Hinata in seine Arme und drückte sie an sich. “Ich liebe dich“, flüsterte er ihr ins Ohr und sorgte dafür, dass ein wohliger Schauer über ihren Rücken lief. Und doch zögerte sie. Naruto bemerkte ihr Zögern. Kurz sah er ihr in die Augen. „Was ist los?“, fragte er sie, Besorgnis in seiner Stimme. Hinata lächelte ihn an. „Ich habe nur daran gedacht, wie reich ich bin“, flüsterte sie ihm zu. „Weil ich dich habe…“ Es zauberte ein herzliches Lachen aus ihm hervor. „Und genau deswegen hast du mich“, er tippte mit seinem Finger auf ihre Nase, „weil es keinen anderen Menschen gibt, dem ich so viel bedeute wie dir.“ Hinata schluckte. Sie konnte es nicht unterdrücken, dass sie vor ihrem inneren Auge Sakuras leere Augen sah. „Hinata“, fragte Naruto vorsichtig und stieß sie aus ihren Gedanken, „wenn du ein Problem hast, kannst du jederzeit mit mir darüber reden. Ich bin dein Ehemann, egal was es ist, wir werden es zu zweit durchstehen.“ Sie lächelte bei seinen Worten. „Ich habe eine Bitte an dich“, brachte sie endlich hervor. „Und die wäre?“ Es fiel ihr schwer, ihn danach zu fragen, aber sie riss sich zusammen. „Ich möchte, dass du mehr Zeit mit Sakura verbringst. Ich glaube, sie ist sehr einsam und braucht dich.“ Narutos Augen waren bei ihren Worten ernst geworden. „Hinata, es tut mir leid, aber ich habe nicht mehr Zeit. Die Arbeit als Hokage … und wenn ich nicht im Büro bin, versuche ich alle Zeit mit dir zu verbringen und …“ Sie legte ihm den Zeigefinger auf den Mund. „Ich liebe dich, Naruto“, flüsterte sie, „aber du darfst deine anderen Freunde nicht wegen mir vergessen. Ich würde es verstehen, wenn du weniger Zeit für mich hättest.“ Narutos Gesicht entspannte sich bei ihren Worten. Sie küssten einander, zum Zeichen des Einverständnisses und genossen zumindest an diesem Tag die Zeit, die ihnen zusammen blieb. Flashback Ende Hinata drehte das Wasser ab. Die Wanne war inzwischen voll gelaufen. Etwas Wasser war aus der Wanne auf den weißen Teppich des Badezimmers gespritzt. Aber Hinata wusste, dass es trocknen würde ohne Flecken zu hinterlassen. Ein letztes Mal ging sie in die Küche und setzte einen Brief auf. Sie wählte die Worte mit Bedacht so, dass sie Naruto nicht verletzen würden. Sie wollte, dass er sein Glück fand, ganz egal wie schmerzvoll es war… Flashback Sakura sah besser aus, seit Naruto sich mehr Zeit für sie nahm, fand Hinata. Die Ärztin wirkte nicht mehr mager und blass wie vorher, sondern kräftig und gesund. Ihre Augen strahlten wieder Leben aus. Hinata lächelte leicht, als sie die positiven Veränderungen der alten Freundin erkannte. Und doch war da etwas, dass Sakura umgab und Hinata nicht fassen konnte. Sie aktivierte ihr Byakugan und da erkannte sie es. Ganz leicht, fast nicht wahrnehmbar, war es da. Ein zweiter Herzschlag. Sie rannte auf Sakura zu. „Sakura, ich freu mich so für dich“, rief sie ihr zu. Sakura starrte sie nur an und runzelte die Stirn. „Was?“ „Na, wegen der Schwangerschaft!“ „Ich bin schwanger?“, fragte Sakura ungläubig. Flashback Ende Hinata nahm eines der Küchenmesser und ging langsam zurück ins Bad. Sie zog ihre Kleidung aus und ließ sich in das warme Wasser gleiten. Es umschlang ihren Körper. Sie genoss es, ein letztes Mal. Flashback Hinata ging vom Krankenhaus nach Hause. Sie setzte einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt. Sie hatte das Kind gesehen, als sie wieder einmal Kräuter ins Krankenhaus gebracht hatte. Es hatte blonde Haare gehabt. Es gab keinen anderen Mann, der sonst so viel Zeit mit Sakura verbrachte. Er hatte sich immer ein Kind gewünscht, so sehr, so sehr … Sie wollte nie jemandem im Weg stehen. Wollte nie jemandem zur Last fallen oder dass jemand anderes Arbeit wegen ihr haben würde. Es gab nur eine Lösung für alles … Flashback Ende Hinata nahm das Messer zur Hand und öffnete ihre Pulsadern. Blut floss an ihren Armen entlang. Die Welt verlor an Farbe und sie konnte die sanfte Berührung des Todes spüren, der nach ihrem Leben griff. Sie betrachtete ein letztes Mal den weißen Teppich des Badezimmers. Es war ihr wichtig, dass kein Blut auf ihn tropfte. Sie wollte keine Spuren in diesem Leben hinterlassen, die anderen Arbeit bereiteten. „Ich liebe dich, Naruto“, flüsterte sie, mehr für sich selbst, als für jemand anderen. Taubheit erfüllte ihren Körper. Sie schloss die Augen. Sie konnte spüren, wie sie in das rote Wasser sank. Ein letzter Atemzug … In der Küche lag ein Brief für ihren Ehemann. Liebster Naruto, Ich konnte es nicht länger ertragen, zwischen dir und deinen Wünschen zu stehen. Ich liebe dich und weiß, dass du alles für mich tun würdest. Doch deinen sehnlichsten Wunsch, den nach Kindern, kann ich dir nicht erfüllen. Ich weiß auch, dass du dich nicht von mir trennen würdest, um dir diesen Wunsch zu erfüllen und ich dadurch ein Hindernis für dich werde, dass zwischen dir und deinen Träumen steht. Ich möchte, dass du eine andere Frau nach mir heiratest und mit ihr Kinder bekommen wirst und diese Kinder dein Lachen in die ganze Welt tragen werden. Sag auch Neji, dass er jetzt eine Familie gründen kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn er sein Glück findet. Er wird der Gründer einer neuen, besseren Hyuuga-Familie sein. Ihr seid die beiden Personen, die mir am wichtigsten waren. Ich wollte nie zwischen euch und euren Wünschen stehen. Wollte euch nie Arbeit bereiten, nie zur Last fallen. Ich werde dafür Sorge tragen, dass keine Blutflecke auf den Teppich kommen. Ich weiß, dass sie nur schwer zu entfernen sind. Ich habe dir etwas zu Essen gemacht. Du musst es nur aufwärmen. Bitte denke nicht schlecht über mich und behalte mich gut in Erinnerung. In Liebe Hinata Nejis Sicht – Zusatz (Enthält kein Naruhina mehr. Evtl. Nejihina.) Neji war beunruhigt. Erst hatte er nicht gewusst, was an Hinatas Begegnung ihm heute so zu schaffen gemacht hatte. Doch dann war es ihm aufgefallen … Jedes Mal, wenn Hinata vergaß, ihn darauf hinzuweisen, er solle sie duzen, war sie nur zu aufgewühlt gewesen, um darauf zu achten. Es war ein Spiel, das sie beide spielten. Ein Spiel, in dem er immer wieder seinen Respekt ihr gegenüber zeigte und sie ihre Zuneigung. Heute war einer der Tage, an denen sie es vergessen hatte. Und heute war es das erste Mal gewesen, dass er nicht wusste, was sie so bewegte, um die kleine Zurechtweisung zu vergessen. Er stand vor ihrem Haus. Er wusste, dass sie nach Hause gegangen war. Vielleicht würde sie ihm erzählen, was auch immer sie so bewegte, wenn er sie direkt darauf ansprach. Langsam, mit gesenktem Kopf, stieg er die Stufen zu ihrer Haustür hinauf. Ein Windstoß blies, einen Ziegel schoss vom Dach auf geradem Weg dem Boden entgegen. Mit einem lauten Klirren schlug er auf. Neji betrachtete die Splitter für kurze Zeit. Konnte Naruto nicht einmal auf sein Haus achten? Wenn jemand dort gestanden hätte, würde er jetzt verletzt sein, oder Schlimmeres. Dann drückte er die Klinke der Haustüre hinunter. Wie immer war sie offen gewesen. Hinata legte Wert darauf, dass die Türe für jeden ihrer Freunde nie verriegelt war. „Hinata?“, rief er ins Haus. Nichts als Stille antwortete. Hatte sie ihn nicht gehört? Es roch nach Ramen. Hinata musste gekocht haben. Er klopfte an die Küchentür, bevor er eintrat. Doch sie war nicht in der Küche. Langsam ging er so jedes Zimmer des Hauses ab, als niemand antwortete, trat er ein. Und dann stand er vor dem Badezimmer. Er dachte sich nicht viel dabei, als er eintrat. Fassungslos starrte er für eine Sekunde das Gesicht an, das sich unter der roten Wasseroberfläche der Badewanne befand. Einen Moment später war er auf den Knien, griff in die Wanne und zog Hinata heraus, bis ihr Oberkörper über dem Rand der Wanne hing. Blut spritzte dabei heraus und hinterließ Flecken auf seiner Haut, seiner Kleidung und dem Teppich. Er strich über ihre Wange. Sie fühlte sich so kalt an und ihr Körper so schlaff. Er aktivierte sein Byakugan, um die Ahnung, die er hatte, zu bestätigen. Sie war tot. Selbst das letzte bisschen Leben war aus ihr gewichen. Er zog den Stöpsel heraus und ließ Hinata zurück in die Wanne gleiten. Er achtete dabei darauf, dass ihr Kopf nicht wieder versank. Irrsinniger Weise hätte er es nicht mit ansehen können. Neji tobte durch das Haus. Er wusste, dass seine Cousine nicht gehen würde, ohne sich in irgendeiner Weise verabschiedet zu haben. Es musste irgendetwas geben. Der Geruch von Ramen strömte ihm ein weiteres Mal in die Nase und er spürte wie sein Magen zu rebellieren begann. Trotzdem ging er in die Küche. Hier war es am wahrscheinlichsten, dass sie etwas hinterlassen hatte. Jetzt bemerkte er auch den Brief, der neben dem Topf stand. Er las ihn … und las ihn noch einmal. Wut durchströmte ihn. Sie hatte Sakura nicht ein einziges Mal darin erwähnt, das war für ihn der Beweis. Neji war sich sicher, dass auch Hinata wusste, was sich die Leute erzählten, was zwischen Naruto und Sakura geschah. Der Grund, warum sie nicht gesagt hatte, dass Naruto Sakura heiraten solle war, weil sie ihn glauben machen wollte, dass sie es nicht deswegen getan hatte. Verdammt! Der Geruch von Ramen stieg ihm abermals in die Nase und verursachte einen Brechreiz. Er holte aus und stieß den Topf mit solcher Wucht durch das Zimmer, dass dieser gegen die nächste Wand flog. Blutflecke … Essen … warum hatte Hinata in ihren letzten Augenblicken an solche idiotischen Sachen gedacht? Sein Blick fiel auf ein Feuerzeug. Er würde Naruto nicht die Genugtuung geben, dass Hinata seiner Hochzeit mit Sakura zugestimmt hätte. Er zündete ein Eck des Briefes an und warf ihn danach achtlos zu Boden. Sollte das Haus ruhig Feuer fangen. Ihm war es egal, was aus diesem Stück Stein und dessen Besitzer wurde. Langsam hatte Verzweiflung die Wut ersetzt. Neji war zurück ins Badezimmer gegangen, in dem Hinata nun in der leeren Wanne lag. Er hatte den Brauskopf genommen und mit warmem Wasser das Blut von ihrem Körper und ihren Haaren gewaschen. Es war der letzte Gefallen, den er ihr bereiten konnte. Sie sollte schön sein, wenn sie das Reich der Toten betrat. Mit einem Verband hatte er die Wunden an ihren Armen versorgt. Er war zu ihrem Kleiderschrank gegangen, um passende Kleidung für sie zu finden. Das Hochzeitskleid, welches sie getragen hatte, hing immer noch darin. Er griff danach und hinterließ blutige Abdrücke darauf. Ein leiser Fluch ging über seine Lippen. Er wischte seine Hände daran ab und zerriss es. Sakura sollte es nie tragen. Sein Blick fiel auf die kleine Schatulle, die unter dem Brautkleid gelegen hatte. Er öffnete sie und sah darin, das Kollier und die Tiara, die er ihr einst geschenkt hatte. Wütend zerbrach er die Tiara. Nie sollte Sakura sie tragen. Nie die Geschenke besitzen, die er Hinata geschenkt hatte. Sie hatte schön ausgesehen damit. Die Kraft versagte ihm. Er konnte das Kollier nicht zerreißen, stattdessen nahm er es und ein simples weißes Sommerkleid mit langen Ärmeln mit. Vorsichtig hob er Hinata aus der Wanne, zog ihr das Kleid an und legte ihr die Kette um. Er fuhr durch ihre nassen Haare. Er würde sie trocknen müssen. Das letzte Mal, als er ihre Haare gemacht hatte, war an ihrer Hochzeit gewesen. Trauer kam in ihm hoch. Er hatte jahrelang gelernt, alle seine Gefühle unter Kontrolle zu halten und doch … Eine Träne lief über seine Wange. Sie sah beinahe lebendig aus in dem weißen Kleid. Er hatte sie auf seine Arme genommen und verließ mit ihr das Haus. Nie würde er zulassen, dass Naruto ihren Leichnam bekam. Die Leute, die vorher auf der Straße gegangen waren, hielten an. Diejenigen, die gerade arbeiteten, hielten inne. Stille entstand, wo vorher noch geschäftiges Treiben gewesen war. Alle starrten Neji und Hinata an, bis der Erste anfing zu tuscheln: „Er hat sie umgebracht.“ Danach umgab es Neji von allen Seiten: „Schau, er ist voller Blut.“ – „Neji hat die Frau des Hokagen ermordet.“ – „Die Nebenfamilie hat sich endgültig an der Hauptfamilie gerächt.“ Neji beachtete das Gerede der Leute nicht. Es war ihm egal. Schweigend, mit Hinata in seinen Armen, ging er an ihnen vorbei. Etwas Hartes prallte auf seinen Rücken. Er hörte, wie ein Stein auf dem Boden hinter ihm aufschlug. Ein Klatschen ertönte. „Bist du verrückt, er könnte dich auch töten.“ Die Stimme hinter ihm, kam ihm wie aus einem anderen Universum vor. „Der Hokage wird ihn zur Strecke bringen“, war das letzte Raunen, das er von den Konohaern hörte. Er stieg den steilsten Berg Konohas hinauf. Es rankten sich Legenden um dies Klippen dieses Berges. Es hieß, die Welt der Toten und der Lebenden würde sich bei ihnen überschneiden. Neji hatte sie nicht deswegen ausgesucht. Er glaubte nicht an Sagen und Legenden. Sein Entscheidungsgrund war viel simpler. Es waren die höchsten Klippen und er wollte nicht durch einen dummen Zufall überleben und als Krüppel enden. Oben angekommen ließ er seinen Blick noch einmal letztes Mal über die Landschaft gleiten. Dann ließ er sich die Klippe hinabfallen. Der Wind zerrte an seiner Kleidung. Gleich würde er aufprallen. Und dann stand die Zeit still. Hinata blinzelte. Sie sah Neji an. “Du bist zu früh dran“, flüsterte sie. Neji starrte sie fassungslos an. „Ich wollte, dass du eine Familie gründest und glücklich wirst“, flüsterte sie weiter. Ihre Worte lösten ihn aus der Fassungslosigkeit. Er konnte nicht anders, als über die liebevolle Art seiner Cousine zu lächeln. „Ich bin zu spät gekommen, um Hanabi und Hiashi zu retten. Und auch bei dir… das nächste Mal, wollte ich nicht wieder zu spät kommen.“ „Mach dir keine Vorwürfe deswegen.“ Hinatas Lächeln drang tief in sein Herz ein. „Aber warum hast du dir keine Frau gesucht und eine Familie gegründet?“ Neji lachte leise. „Ich wäre ein beschissener Vater gewesen.“ Hinata wirkte plötzlich etwas ängstlich. „Weißt du, was uns erwartet nach dem Tod? Ich war es noch nicht lange genug, um es herauszufinden …“ „Ein neues Leben“, antwortete er ihr. “Ein neues Leben bekommen nur die, welche reinen Herzens sind. Ich bin eine Selbstmörderin. Man sagt, diese Menschen haben nie eine reine Seele.“ Neji strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. “Man sagt auch, dass die Augen die Spiegel der Seele sind. Deine Augen sind rein, Hinata.“ “Deine auch, Neji.“ „Danke.“ “Es wird Zeit.“ “Ich weiß.“ Weiße Augen schlossen sich und reine Seelen flogen der Sonne entgegen, während ihre Körper auf den Felsen zerschellten. FIN Kleine Danksagung: Der größte Dank, geht wohl an Jadeprinzessin, die sich durch alle die Interpunktionsfehler dieser FF durchgebissen hat :D (Ich hasse Interpunktion, ich geb’s zu ^^) *knuddel* Danke :D Wie man’s lesen kann. Wer gern ein paar Interpretationshilfen hat ^^. Sollte es euch aufgefallen sein? An vielen Stellen nehme ich die Handlung, mit kleinen Zeichen, vorweg. Als Beispiele: Der Vorgang des Gehens, einen Schritt nach dem anderen zu setzen, der am Anfang steht, ist etwas symbolisch zu sehen für die Reise des Lebens. So wie man die Zeit nicht zurückdrehen kann, kann Hinata nicht längere Zeit verweilen oder umdrehen. Ihr Ziel ist ihr Haus und damit der Tod. Im Epilog als Neji zur Haustüre geht, habe ich versucht an eine Exekution zu erinnern. Der Ziegel der herunterfällt, sollte etwas an eine Guillotine erinnern und darauf anspielen, dass sobald er das Haus betritt, sein Todesurteil gefällt ist. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das Blut Hinatas, dass Neji verspritzt, als er sie aus der Wanne zieht. Hinata hat versucht, mit ihrem Tod allen eine Last abzunehmen, dabei jedoch zugleich die Intensität von Nejis - und wahrscheinlich auch Narutos Gefühlen - nicht bedacht, wie diese auf ihren Tod reagieren. Symbolisiert habe ich das durch ihr Blut, das auf Nejis Kleidung und den Teppich gespritzt ist und damit „Arbeit“ für sie verursacht hat. Es ist eine grausame Realität, dass Selbstmordopfer tatsächlich oft an solche Dinge denken, wie anderen noch das Essen zu machen oder dass sie in die Badewanne gehen, um keine Flecken zu hinterlassen. Und doch hinterlassen sie Risse im Herzen, wenn sie aus dem Leben scheiden. Ist euch auch was Betreff Naruto und Sakura aufgefallen? Ich persönlich, als die Erzählerin, habe mich nie dazu geäußert, dass Sakura von Naruto schwanger ist. Naruto ist nicht der einzige blonde Ninja. Neji und Hinata machen in diesem Punkt denselben Fehler wie die anderen Leute Konohas. Sie versuchen, selbst Schlussfolgerungen zu ziehen und reden mit dem Geschwätz der Leute in diesem Punkt mit, ohne Naruto oder Sakura selbst zu fragen. So kommen sie zu Feststellungen, die vielleicht falsch, vielleicht aber auch richtig sind. (Ich habe mich hierzu absichtlich nicht geäußert ^^ und werde mich nicht äußern. Es bleibt euch überlassen, was ihr denkt.) Zu Neji und Hinata. Ob die beiden wirklich als Paar gesehen werden können, ist fraglich. Ich habe mich am Anfang bemüht, die beiden vertraut und doch distanziert darzustellen. Klar wird das an ihrer Weise zu sprechen. Neji spricht mit Hinata in der höchsten förmlichen Anrede mit „Euch“ an. Es weist ein bisschen auf einen Adelsstand hin, dem Neji selbst nicht angehört. (was auch nochmal durch Nejis Hochzeitsgeschenk unterstrichen wird.) Hinata dagegen spricht Neji sehr häufig mit „kleiner Bruder“ (nii-san) an, was zwar ihre familiäre Verbindung unterstreicht, aber eine Liebesbeziehung eher außer Frage stellt. (Auch von Neji wird nie behauptet, dass er Hinata liebt.) Erst mit dem Tod Hinatas zerbricht Neji die Krone. Damit geht er ein Stück auf Hinata zu, indem er anfängt sich mehr als ihr Freund zu sehen, als der Beschützer. Verstärkt wird das im Ende, in dem Neji auf die förmliche Anrede verzichtet. Auch Hinata nennt ihn nicht mehr, ihren kleinen Bruder. Allerdings kann das auch ausgelegt werden, dass die Ränge und familiären Beziehungen dieses Lebens mit dem Tod aufgehoben werden. Und nicht zuletzt lautet der Satz bei der Trauung: „Bis der Tod euch scheidet.“ Nichtsdestotrotz, mit der Wiedergeburt werden die Karten neu gemischt und verteilt. ^^ Wie ihr es auslegen wollt, bleibt euch entschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)