Die Erben des Feuers von abgemeldet
(Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung")
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Prolog: Generation
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So Leute, hab mir die Finger wund getippt, aber zum Start kommen jetzt gleich
mal Fünf Chaps^^.
Prolog) Generation
11 Jahre nach Narutos Ernennung zum Hokagen
Es war ein friedlicher und ruhiger Tag in Konoha. Konoha war über die Jahre
beträchtlich gewachsen. Die Menschen und Shinobi gingen ihren täglichen
Pflichten nach. Doch etwas störte die Ruhe. Ein Junge sprang von Dach zu Dach
und versuchte seine beiden Verfolger loszuwerden. Doch so richtig gelang es ihm
nicht. Die zwei Verfolger, beide Konoha-Chuunin, machten immer mehr Boden gut
und bekamen den Jungen zu fassen. „So, dein Ausflug ist vorbei, Bursche!“
sagte einer der Chuunin. Doch der Junge lächelte nur breit und sagte: „Das
glaube ich eher weniger.“ Im nächsten Moment verpuffte er und löste sich in
einer Rauchwolke auf. „Verdammt, ein Schattendoppelgänger!“ fluchte der
eine. „Woher kann der diese Technik? Er ist doch nicht einmal Genin.“
„Hast du etwa vergessen, wer sein Vater ist?“ erwiderte der andere
nüchtern.
Der Junge hingegen hatte sich ca. einen Kilometer davon entfernt auf einem Ast
eines großen Baumes niedergelassen und atmete erst einmal tief durch. Die
Baumkrone spendete ihm wohltuenden Schatten. „Gut, sieht so aus, als hätten
sie den Köder geschluckt“ kam es erleichtert aus ihm. Die nun aufkommende
Stimme ließ ihn aber fast vom Baum fallen.
„Ich bin überrascht dich hier zu sehen, Kaero. Müsstest du nicht eigentlich
in der Akademie sein?“ Die Stimme kam von einem jugendlichen rothaarigen
Shinobi, der gegenüber von ihm auf einem Dach auftauchte. Er trug schwarze
Ninja-Kleidung und ein Konoha-Stirnband. „Was soll ich denn da?“ erwiderte
Kaero trotzig. „Ich kann doch schon alles, was die mir da beibringen wollen.
Und außerdem hab ich keine Lust mir deine Belehrungen anzuhören Arashi! Du
solltest lieber mal ein richtiger großer Bruder sein und mir helfen, dass mich
keiner entdeckt.“ „Tss, selbst wenn ich dir helfen würde, würde dich Papa
sowieso irgendwann finden.“ sagte der junge Uzumaki. „Tja das denkst du! Und
selbst wenn, wäre das auch kein Problem. Dann würde ich nämlich einfach-“
„Dann würdest du was?“ fragte nun eine tiefe Stimme hinter ihm.
Diesmal fiel er wirklich aus Schreck vom Ast, wurde aber von der auftauchenden
Person am Kragen gepackt und wieder auf den Ast gehievt. Kaero wandte sich nun
langsam um und erblickte einen großen blonden Mann, der ihn sauer anfunkelte.
Er trug einen langen orangenen Mantel , auf dem Flammen aufgestickt waren. Nach
Wörtern suchend versuchte sich der Junge raus zureden: „Oh, hey Paps, also
ich kann das erklären, ähm also es war so ähm...“ „Spar dir das!“
erwiderte Naruto entschieden. Es war seltsam, es war beinahe so, als würde der
Blonde sei vergangenes Ich betrachten. Kaero hatte die gleiche Statur, die
gleichen unordentlichen blonden Haare und auch die gleichen strahlend blauen
Augen. Er war seinem Vater wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.
Der Hokage wandte sich nun seinem älteren Sohn zu: „Arashi, bitte bring Kaero
zurück in die Akademie und sorge dafür, dass er da bleibt. Ich hab nicht die
Zeit mit Kindern Fange zu spielen.“ „Hai.“ erwiderte der Rothaarige etwas
missmutig.
Und so machten sich nun die beiden Brüder auf den Weg zurück in die Akademie.
„Na toll!“ sagte Arashi schlecht gelaunt. „Jetzt muss ich auch noch den
Babysitter spielen. Jetzt komme ich garantiert zu spät zum Treffen mit meinem
Sensei.“ Kaero wollte gerade etwas zurück fauchen, als er von einer ihm wohl
bekannten Stimme unterbrochen wurde. „Als ob das bei unserem Sensei was
ausmachen würde.“
Ein junger gutaussehnder Mann stieß zusammen mit einer hübschen silberhaarigen
jungen Frau zu den beiden Brüdern. Es handelte sich um Arashis Teamkameraden
Kojiro Kanirate und Sanari Hatake. Beide hatten ganz im Gegenteil zu Arashi und
Kaero nicht gerade ein normales Elternhaus. Kojiro war vor acht Jahren durch
einen Banditenangriff auf sein Heimatdorf Vollwaise geworden und wurde damals
von Sai und seinem Team gerettet, der ihn dann später adoptierte. Er hatte es
anfangs ziemlich schwer in Konoha und wurde von vielen ausgeschlossen. Der
einzige der sofort und ohne Vorurteile etwas mit ihm zu tun haben wollte war
Arashi und so wurden sie über die Jahre beste Freunde.
Sanari war wie ihr Nachname schon zeigte die Tochter von Kakashi. Allerdings ist
sie auf ungewöhnlichen Weg zu Kakashi gekommen. Vor sechs Jahren tauchte
urplötzlich eine bildhübsche junge Frau in Konoha auf und berichtete Kakashi
von seiner Tochter, von der er vorher nichts wusste. Von da an kümmerte er sich
um sie und hatte mit ihr alle Hände voll zu tun.
„Kojiro hat völlig Recht.“ sagte nun Sanari. „So wie ich meinen Vater
kenne kommt der wieder Stunden zu spät. Und dann sagt er, dass ich mir ein
Beispiel an ihm nehmen soll, das ist doch wirklich lächerlich.“ Der Sensei
von Arashis Team war also kein geringerer als Kakashi Hatake. Der Grund dafür
war ganz einfach. Naruto wollte die bestmögliche Ausbildung seines ältesten
Sohnes und deshalb kam kein anderer außer Kakashi, der ja Naruto selbst
trainierte, in Frage.
Sie gingen eine Weile stumm nebeneinander her bis Kaero das Wort ergriff: „Nur
noch drei Tage und dann bin ich endlich Genin und muss nicht mehr in diese öde
Akademie gehen. Außerdem haben wir dann alle den gleichen Rang.“ „Aber
nicht mehr lange.“ gab Kojiro zu Bedenken. „In drei Monaten können wir
endlich Chuunin werden. Ich will mal wissen warum der Hokage ein Mindestalter
von vierzehn Jahren für die Teilnahme an der Chuunin-Prüfung angeordnet
hat.“ „Mein Vater wollte, dass wir eine lange Zeit als Genin-Teams zusammen
arbeiten und somit eine gute Kameradschaftlichkeit entwickeln können.“
entgegnete der Rothaarige. „Dafür hat er ja das offizielle Mindestalter für
die Teilnahme an den Genin-Prüfungen auf zehn Jahre herunter gesetzt. Daher
gleicht sich das aus. Und außerdem hatten wir doch eine Menge Spaß, oder?“
Seine beiden Kameraden nickten daraufhin.
Nach ein paar Minuten lieferten die Drei Kaero in der Akademie ab. Dieser ging
mürrisch hinein und öffnete ohne zu klopfen die Tür des Klassenzimmers auf.
Dort erwartete ihn schon seine Klasse und ein deutlich genervter Iruka. „Na
haben wir unseren Ausflug beendet?“ knurrte Iruka, aber der Uzumaki erwiderte
keinen Ton und ließ sich auf seinem Platz fallen. Ein blondes Mädchen, dass
neben ihm saß beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: „Sensei Iruka ist
ganz schön sauer wegen dir.“ „Das ist mir sowas von egal.“ erwiderte
Kaero barsch. Das blonde Mädchen war Alexa Uzumaki, das dritte Kind von Naruto
und Sakura und gleichzeitig Kaeros Zwillingsschwester. Auch sie sah Naruto sehr
ähnlich, hatte aber die smaragdgrünen Augen ihrer Mutter geerbt.
Anstatt dem nach Kaeros Meinung langweiligen Geschwafel Irukas zu folgen,
musterte er lieber seine Mitschüler in seiner unmittelbaren Umgebung. Links
neben ihm saß sein bester Freund Takeru Sabokumo, der Sohn Gaaras. Er lebte
aber nicht in Suna sondern bei seiner Tante Temari in Konoha, die die
Botschafterin Sunas war. Die guten Beziehungen zwischen Suna und Konoha waren
über die Jahre zu einer sehr engen Partnerschaft geworden, was nicht zuletzt an
der engen Freundschaft zwischen den beiden Kagen lag. Deshalb lernten junge
Konoha-Nins in Suna und andersherum. Aber nicht nur Suna hatte sehr gute
Beziehungen zu Konoha. Gerade die von den Scheusalen Orochimaru und Pain
befreiten Ame- und Otogakure sympathisierten nun sehr mit Konoha und zusammen
mit Suna bildeten sie das so genannte Uzumaki-Bündnis. Des Weiteren waren auch
Iwa- und Kumogakure Konoha gegenüber friedlich gestimmt. Nur Kirigakure
kapselte sich etwas ab, hatte aber in den letzten Jahren nicht gewagt das Land
des Feuers anzugreifen.
Vor dem Uzumaki saßen drei weitere junge Schüler. Links befand sich Hidate
Hyuga, der Sohn von Hinata und Kiba. Er war eher ein schüchterner Vertreter,
was nicht zuletzt an seiner Mutter lag.
Rechts von ihm saß Kané Nara, Inos und Shikamarus Tochter. Kaero musste sich
eingestehen, dass sie wirklich sehr hübsch war mit ihren langen brauen Haaren
und ihrem schönen Gesicht. Diese tolle Erscheinung täuschte aber nicht
darüber hinweg, dass sie in Kaeros Augen eine ziemliche Zicke war, mit der er
sich öfters angiftete. Sie war genauso klug, aber auch faul wie ihr Vater. Sie
war die Älteste der Klasse.
Er konnte sie nicht wirklich leiden, aber sie war kein Vergleich zu dem Typen
der rechts von ihr saß. Shenji, ebenfalls ein Hyuga. Ein Schönling und
arroganter Angeber. Man merkte schnell die Verbindung zum jungen Neji, der
Shenjis Vater war. Wie aufs Stichwort drehte sich der Hyuga kurz um und warf dem
Blonden einen abwertenden Blick zu, den dieser erwiderte. Er konzentrierte sich
nun mal zur Abwechslung auf die Worte von Iruka, der der Klasse gerade etwas
über die Geschichte Konohas erzählte:
„In unserer Geschichte gab es drei schicksalhafte Kämpfe, die über die
Zukunft unseres Dorfes entschieden. Der erste ist schon viele Generationen her.
Es war der Kampf zwischen dem Shodaime und Madara Uchia. Beide starben in diesem
Kampf.
Der Zweite war der Angriff des großen Fuchsmonsters Kyubbi vor mehr als
dreißig Jahren, der durch den Yondaime Minato Namikaze aufgehalten wurde.
Jedoch bezahlte auch er mit seinem Leben.
Der dritte und wohl größte Kampf fand vor ein wenig mehr als elf Jahren vor
den Toren Konohas statt.“ „Lassen sie mich raten. Auch dieser Hokage starb
dabei.“ warf Shenji frech ein. „Nein, unser Retter wurde zwar schwer
verwundet, überlebte aber den Kampf und lebt auch heute noch.“ „Gleich
kommt es wieder.“ dachte Kaero mürrisch. „Es ist der Rokudaime Hokage,
unser jetziges Oberhaupt und wohl mächtigster Konoha-Nin aller Zeiten, Naruto
Uzumaki.“
Als dieser Name fiel, drehten sich alle schlagartig zu den beiden Uzumakis herum
und gafften sie an. Kaero machte sich etwas kleiner um diesen Blicken zu
entgehen. Keiner ahnte wirklich, wie sehr er diese Blicke hasste.
Kapitel 1: Respekt
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1.)Respekt
Immer noch hafteten die Blicke der anderen auf den beiden Uzumaki-Zwillingen. Es
war immer die erste Reaktion, die der Name ihres Vaters auslöste. Zur
Erleichterung Kaeros beendete Iruka kurz danach den Unterricht. Die Schüler
verließen das Gebäude und die beiden Uzumakis wollten sich gerade auf den Weg
nach Hause begeben, als Shenji dem Blonden etwas hinterher rief: „Da hast du
ja mal wieder eine tolle Show abgezogen. Hältst dich wohl für etwas Besseres
nur weil du zufällig der Sohn des Hokage bist.“ „Ignoriere den Idioten
einfach.“ versuchte Alexa ihren Bruder zu beruhigen, doch es war schon zu
spät. Der Blonde schritt auf den Hyuga zu und sagte: „Das habe ich nie
behauptet!“ „Tja aber dein Verhalten lässt darauf schließen. Ich werde dir
mal etwas sagen. Es gibt auch Menschen denen nicht alles in die Wiege gelegt
wurde und sich nicht auf ihrer Herkunft ausruhen.“ „Und das sagt ein Hyuga.
Der Clan mit dem mächtigsten Kekkei Genkai in Konoha.“ spottete Kaero bissig.
„Tja aber ich trainiere auch hart dafür, aber du hast doch nur deine
Fähigkeiten, weil dich der Hokage persönlich trainiert hat.“ „Ich werde
dir mal eines sagen Shenji, ich hab nie darum gebeten der Sohn des Hokage zu
sein!“ „Ach deswegen benimmst du dich so. Versteh mich nicht falsch. Ich
achte den Hokage und den Uzumaki-Clan. Sehr sogar, aber meiner Meinung nach bist
du einfach nur eine Schande. Eine Schande für deinen Vater und deinen Clan.“
Das war definitiv zu viel. Kaeros Fäuste begannen zu zittern. Das brennende
Bedürfnis Shenji zu schlagen breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Er
konnte es fast nicht mehr unterdrücken. Shenji sah das auch und lächelte
süffisant. Der Blonde öffnete seine rechte Hand und Chakra begann sich in
dieser zu sammeln, welche sich langsam zu einer Kugel formte. Und dann passierte
es. Ein Schlag traf Shenji mitten ins Gesicht. Aber es war nicht Kaeros Schlag,
sondern der von Alexa. Mit einer zornerfüllter Miene sah sie auf den
überraschten Hyuga hinab und fauchte: „Wage es nie wieder, meinen Bruder so
zu beleidigen!“ „Ach lässt du jetzt schon von deiner Schwester
verteidigen?“ höhnte Shenji. „An deiner Stelle würde ich froh sein, dass
dich Kaero nicht angegriffen hat. Ich denke, dass du ein Rasengan nicht so
einfach weggesteckt hättest.“ warf Kané ein. Viele erstaunte Blicke trafen
nun auf Kaero, der aber nur zu Boden blickte.
Er wandte sich jetzt zu seiner Schwester und flüsterte ihr sauer zu: „Misch
dich nächstes mal nicht ein.“ Danach stapfte er davon und ließ eine etwas
geschockte Alexa zurück.
Nicht nur Konoha, auch Ichirakus war bedeutend größer und zu einem wahren
Touristenmagneten geworden. Der Laden war auch an diesem Tag fast voll. Die
vielen Gäste schauten aber jetzt nicht schlecht, als sie sahen, wer gerade das
Restaurant betrat und sich an den Tresen setzte. Ayame, die das Geschäft von
ihrem Vater übernommen hatte, wandte sich ihren neuen Gästen zu: „Oh,
Hokage-Sama, wie immer?“ „Ja zwei mal bitte.“ erwiderte Naruto. „Wie in
den guten alten Zeiten, nicht wahr Sensei Iruka?“ „Ja, aber sie sollen mich
doch nicht mehr so anreden. Immerhin sind die schon seit vielen Jahren
Hokage.“ erwiderte Iruka. „Ja, aber das ändert nichts daran, dass sie mein
Sensei waren.“ „Na schön.“ gab sich der Chuunin geschlagen. „Aber ich
denke, sie wollten mich nicht sehen, um in alten Zeiten zu schwelgen oder
Sensei?“ „Ja, es geht um Kaero.“ kam es aus Iruka. „Das dachte ich mir
bereits.“ „Ehrlich gesagt, verstehe ich den Jungen nicht.“ erwiderte der
Akademie-Lehrer. „Er ist zusammen mit Alexa der beste Schüler der gesamten
Klasse. Er hat solche Aktionen wie heute nicht nötig. Er hätte fast sein
Rasengan gegen Shenji Hyuga, einen seiner Mitschüler gerichtet. Er wurde zwar
provoziert, aber trotzdem darf so etwas nicht passieren.“ „So ernst also.“
stellte der Blonde nachdenklich fest. „Ehrlich gesagt liegt das Problem zu
mindestens zum Teil bei mir. Ich hab die Sache wohl etwas unterschätzt. Ich
muss wohl einige Sachen mit ihm klären.“ „Das wäre wohl das beste. Er
benimmt sich zur Zeit wirklich genauso, wie naja Ähm-“ „Wie ich damals.“
vervollständigte der Uzumaki den Satz seines ehemaligen Senseis. „Es ist
schon fast ein wenig erschreckend, aber er ist mir extrem ähnlich. Er ist laut,
übermütig, stur und sehr impulsiv, aber weil er meinem alten kindlichen Ich so
ähnlich ist, weiß ich genau, wie ich die Sache anpacken muss.“
Naruto sah nun kurz zum Ausgang, legte etwas Geld auf den Tresen und setzte sich
in Bewegung. Beim Herausgehen richtete er sich noch einmal mit einem Grinsen an
seinen alten Sensei. „Das geht heute auf mich. Essen sie ruhig auch meine
Portion. Sie sehen ein wenig abgemagert aus.“ Iruka wollte noch etwas
erwidern, aber der Uzumaki war schon verschwunden.
Derweil versuchte Kaero etwas im Wald zu trainieren, um wieder einen klaren Kopf
zu bekommen. Er rammte gerade ein Rasengan gegen einen Baum, als er eine Stimme
hinter sich bemerkte: „Na wenigstens setzt du es jetzt nicht gegen einen
Kameraden ein.“ Der junge Uzumaki erkannte sofort die Stimme seines Vaters und
seufzte hörbar, weil er genau wusste was nun folgen würde: eine der
Standpauken, wie er sie schon oft zu hören gekriegt hatte. Und tatsächlich
setzte Naruto auch an, doch Kaero kam ihm zuvor: „Woher weißt du davon?
Bestimmt von Alexa.“ „Nein, von Iruka und du kannst dich übrigens bei
deiner Schwester bedanken, dass sie dazwischen gegangen ist.“ erwiderte der
Hokage. „Hättest du den Hyuga-Jungen wirklich mit dem Rasengan angegriffen,
hätte ich dich mindestens von den anstehenden Genin-Prüfungen ausschließen
müssen und dann hättest du ein ganzes Jahr lang noch die Schulbank drücken
dürfen.“
Auf dem Gesicht des Jungen breitete sich daraufhin ein erstaunter
Gesichtsausdruck aus. Das hatte er nicht bedacht. Er hatte wieder einmal nicht
an die Konsequenzen gedacht, die sein Handeln herbeiführen könnte und sogleich
verspürte er eine gewisse Dankbarkeit für Alexa. Der Rokudaime fuhr mit
ernster Stimme fort: „Hör zu Kaero, ich habe dir sicherlich nicht das
Rasengan beigebracht, damit du damit einen Kameraden angreifst. Diese Technik
kann sehr gefährlich sein und sollte niemals gegen einen Kameraden eingesetzt
werden, egal wie sehr dich dieser auch provoziert. Aber ich denke, dass du das
weißt und deshalb glaube ich, dass da noch mehr dahinter steckt. Komm wir
setzen uns kurz.“ Er deutete auf Zwei Baumstümpfe nicht weit weg von ihnen,
auf denen sie dann auch Sekunden später Platz nahmen.
Ein paar Minuten sagte keiner von beiden etwas, bis Naruto wieder das Wort
ergriff: „Lass mich dir eine Frage stellen. Was wünscht du dir im Moment am
meisten?“ Kaero kannte diese Antwort, sprach sie jedoch nicht aus. Deshalb
beantwortete sein Vater für ihn diese Frage: „Keine Antwort? Gut, dann werde
ich dir sagen, was ich schätze. Ich denke, dass du dir wünscht respektiert und
gesehen zu werden, nicht als Uzumaki oder als mein Sohn, sondern als ein
Mitglied Konohas.“ „Aber woher?“ kam es entgeistert aus ihm. Der Hokage
hatte den Nagel genau auf dem Kopf getroffen. Naruto lachte kurz auf: „Mein
Sohn, du ahnst garnicht wie ähnlich wie uns sind. Ich war früher genauso ein
Querkopf wie du und auch ich wollte diesen Respekt, zwar aus anderen Gründen,
aber dennoch genauso verbissen wie du. Übrigens war das bei Arashi nicht
anders.“ „Arashi wollte das auch?“ fragte der junge Uzumaki. „Ja, er hat
ungefähr die gleichen Bedürfnisse gehabt wie du. Ich weiß, dass es nicht
gerade einfach ist mein Sohn zu sein, weil ich ja von den meisten in den Himmel
gelobt werde, obwohl so gut wie alles übertrieben ist.“ „Ach Quatsch, du
bist doch ein perfekter Shinobi!“ kam es forsch aus Kaero. Abermals musste
Naruto lachen. „Perfekt? Ich bin weit davon entfernt perfekt zu sein. Ich hab
zum Beispiel die Genin-Prüfung erst beim vierten Mal bestanden.“ „WAS,
aber-?“ „Nichts aber, es steht außer Frage, dass du, besser gesagt ihr alle
Drei weitaus talentierter seit als ich. Deshalb habe ich euch auch schon mit
sechs Jahren angefangen zu fördern und zu trainieren.“
Wieder brach eine kurze Stille. Der junge Blonde musste sich erstmal wieder
sammeln. Er hatte bisher nur Lobeshymnen über seinen Vater gehört. Nun zu
erfahren, dass auch er nicht perfekt war, überraschte ihn sehr. Irgendwann
wandte er sich wieder seinem Vater zu: „Du Papa, kann ich dir eine Frage
stellen?“ „Natürlich.“ „Du schätzt Arashi mehr als mich, nicht
wahr?“ „Wie kommst du denn darauf?“ schoss es sofort geschockt aus dem
Rokudaime. „Naja, er ist ja schließlich bedeutend stärker als ich und wird
mehr respektiert.“ „Er ist aber auch vier Jahre älter als du, da ist es
doch normal, dass er stärker ist als du und eines lass dir gesagt sein, mein
Sohn.“ Er legte seine Hand auf den Kopf seines Sohnes und warf ihm einen
warmen Blick zu. „Den Respekt, den du ersehnst, der fällt dir nicht zu oder
wird dir in die Wiege gelegt. Diesen Respekt muss man sich hart erarbeiten und
verdienen und genauso wie das Arashi geschafft hat, wirst du es auch schaffen
und eines ist sicher: Ich schätze jeden von euch drei auf eine andere Art und
Weise, aber alle im gleichen Maße. Arashi schätze ich für sein reifes und
höfliches Benehmen, Alexa für ihre liebe und freundliche Art und dich. Dich
schätze ich wegen deinen Willen und Ehrgeiz, obwohl er dir manchmal zu Kopf
steigt.“ Bei den letzten Worten tippte er ihn sanft mit dem Zeigefinger auf
die Stirn und lächelte ihn an. Arashi war das alles irgendwie ziemlich
peinlich, aber er war glücklich zu wissen, wie viel seinem Vater an ihm lag.
Deshalb begann er auch zu grinsen.
Der Hokage bemerkte nun, dass die Dämmerung langsam einsetzte. Er sagte: „Wir
sollten langsam nach Hause gehen. Ich denke deine Mama hat bestimmt schon das
Essen fertig.“ „Okay.“ erwiderte Kaero und realisierte, dass er ganz
schön hungrig war. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als Naruto noch
etwas einfiel: „Achso eine Sache noch.“ „Ja?“ „ Du solltest solche
Aktionen, wie den Ausflug heute Mittag in Zukunft lieber sein lassen, weil das
anderen das Gefühl gibt, dass du dich für etwas Besseres hältst und das ist
sehr hinderlich, wenn du ihren Respekt haben willst.“ „Hai!“ kam es
entschlossen aus Kaero und beide machten sich auf den Weg nach Hause.
Kapitel 2: Bewährung
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2.) Bewährung
Im Haus der Uzumakis herrschte an diesem Abend eine eisige und angespannte
Stimmung beim Abendessen. Es war nicht schwer festzustellen, von wem diese
Stimmung ausging. Sakura hatte nicht ein Wort mit ihrer Tochter gewechselt und
ihr immer wieder einen grimmigen Blick zugeworfen. Naruto hingegen machte sich
nur schweigend über das Essen her, weil er genau wusste, dass man Sakura bei
ihrem jetzigen Gemütszustand lieber in kein Gespräch verwickeln sollte. Er
hatte schon damit gerechnet, dass Iruka auch sie informieren würde, aber sie
kannte scheinbar nicht die gesamte Geschichte, weil sie mit Kaero normal umging.
Dieser wunderte sich genau wegen dieser Tatsache, traute sich aber auch nicht,
seine Mutter auf seine Schuld hinzuweisen. Aber die Person, die mit Abstand am
verwirrtesten war, war Arashi. Er wusste noch gar nichts von den heutigen
Geschehnissen an der Akademie und schaute deshalb fragend zu seinem Vater, der
ihm aber mit einem Blick signalisierte, lieber keine Fragen nach dem Grund zu
stellen und so sah er nur von Zeit zu Zeit zu seiner Mutter und seiner
Schwester, sagte aber nichts.
Alexa sagte nach längerem Zögern zu Sakura: „Es tut mir leid, was ich heute
gemacht habe, Mama. Du bist jetzt bestimmt sauer auf mich, oder?“
„Natürlich!“ schoss es sofort aus der Kunoichi. „So habe ich dich nicht
erzogen. Einfach einen Kameraden angreifen ist etwas, was ich nicht tolerieren
kann.“ „Aber er hat Kaero schlimm beleidigt.“ versuchte sich die Blonde zu
rechtfertigen. „Das spielt keine Rolle!“ gab Sakura zornig zurück, sodass
Alexa etwas zusammen zuckte. „Gewalt sollte immer die letzte Alternative sein
und erst recht gegenüber einem Konoha-Nin.“ „Aber-“. Alexa versuchte
Argumente zu finden, aber sie fand nicht die richtigen Worten. Als ihre Mutter
erneut ansetzen wollte, schritt Naruto jetzt doch ein: „Ich denke, das ist
genug Sakura.“ Diese drehte sich jetzt um und fauchte ihren Mann an: „Willst
du das etwa gutheißen, was sie getan hat?“ „Selbstverständlich nicht.“
kam es beschwichtigend aus ihm. „Aber ich denke, wir müssen die Sache nicht
schlimmer hinstellen, als sie ist. Ich hab bereits mit Neji geredet und so wie
es aussieht hat der junge Hyuga keine Verletzungen davon getragen und von den
Hyugas aus wird Alexa keine Konsequenzen erwarten müssen. Genauso wie ich gehen
sie davon aus, dass das eine Ausnahme war.“ Bei diesen Worten wurde der
kleinen Blonden wieder ein wenig leichter ums Herz und es zeichnete sich sogar
ein Lächeln auf ihren Lippen ab. Allerdings erstarb dieses Lächeln bei den nun
ergänzenden Worten des Hokages auch gleich wieder. „Allerdings wirst du dich
bei dem Jungen entschuldigen und ich erwarte, dass so etwas nicht mehr passiert.
Haben wir uns verstanden, Alexa?“ Diese nickte daraufhin nur schuldbewusst.
„Was ist da eigentlich passiert? Ich versteh nur Bahnhof.“ kam es jetzt
ratlos aus Arashi, der aufgestanden war. „Das erzähle ich dir später, wir
müssen dieses Thema nicht noch weiter ausdehnen. Setze dich bitte wieder“
entgegnete Naruto. Der Rothaarige ließ sich nach diesen für ihn
enttäuschenden Worten wieder unzufrieden in den Stuhl fallen. Es nervte ihn
sichtlich, dass er der einzige hier war, der nicht im Bilde war. Er war ja schon
seit seiner frühsten Kindheit ungemein neugierig.
Der ehemalige Chaos-Ninja machte jetzt einen Versuch, das Thema zu wechseln und
wandte sich seinen Zwillingskindern zu: „Es sind ja nur noch drei Tage bis zur
Prüfung. Und schon aufgeregt?“ „Ach was!“ kam es betont lässig aus
Kaero. „Ich sehe da keine großen Probleme.“ „Nimm die Sache nicht auf die
leichte Schulter, mein Sohn.“ erwiderte sein Vater mahnend. „Ja Papa hat
Recht.“ pflichtete Arashi seinem Vater bei. „Die Prüfung war damals schon
anspruchsvoll. Jedes Jahr schafft es nur ein Bruchteil beim ersten Mal, dass
heißt nicht jeder packt das.“ „Ich bin ja auch nicht !“ entgegnete
Kaero trotzig. „Und außerdem hast du es auch beim ersten Mal geschafft. Also
kriege ich es erst recht hin.“
Nach dem Essen gingen die Kinder auf ihre Zimmer und Naruto und Sakura waren
gerade dabei den Tisch abzuräumen. Der Blonde merkte seiner Frau immer noch die
missmutige Stimme an. Der Uzumaki seufzte hörbar und sagte: „Bist du wegen
der Sache mit Alexa immer noch schlecht gelaunt?“ „Ich weiß auch nicht.“
kam es nachdenklich aus der Kunoichi. „Ich denke einfach, dass du die Sache zu
leicht nimmst.“ „Sie hat nur ihren Bruder schützen wollen und das macht
mich irgendwie sogar stolz. Natürlich war es der falsche Weg, aber sie hat nun
einmal Temperament.“ Beim Weg ins Wohnzimmer fügte er noch grinsend hinzu:
„Und von mir hat sie dieses Temperament jedenfalls nicht geerbt.“
Dieser Satz nahm der gesamten Argumentation Sakuras den Wind aus den Segeln.
Schließlich war ihr ja früher auch mal die Hand ausgerutscht. Es wäre einfach
nur scheinheilig gewesen, noch weiter auf auf diesem Thema herum zu reiten.
Etwas missmutig musste sie feststellen, dass das genau die Wirkung von Narutos
Satz sein sollte. Er kannte sie einfach schon fast besser, als sie sich selbst.
Aber dennoch ließ sie diese Sache ruhen.
3 Tage später
Eine ungewöhnlich nervöse Atmosphäre lag am Tag der Prüfung auf dem
Klassenzimmer in der Akademie. Einige liefen ruhelos im Raum umher, andere
kauten auf ihren Nägel herum. Nur drei Schüler schien das alles absolut nichts
anhaben zu können. Die beiden Uzumakis und Shenji Hyuga saßen ruhig auf ihren
Stühlen und warteten darauf, aufgerufen zu werden. Auch die Tatsache, dass
bisher jeder Schüler der zur Prüfung geholt wurde mit hängendem Kopf
zurückkehrte brachte sie nicht außer Fassung.
Etwas überraschend war für Kaero Shenjis Benehmen. Er hatte ihn in den letzten
drei Tagen nicht einmal provoziert. Erst nach einer Auskunft von Hidate Hyuga
wusste er den Grund. Shenji wurde scheinbar von seinem Vater Neji Hyuga für
seine Äußerung gegenüber Kaeros ziemlich zurecht gewiesen worden. Seitdem
wagte es der junge Hyuga nicht mehr, etwas Schlechtes über den Blonden zu
sagen.
Die Beiden Hyugas waren dann auch die Nächsten, die aufgerufen wurden und
gleichzeitig die Ersten die mit einem Stirnband zurück kamen, was das Bestehen
signalisierte. Nach ihnen schafften es nur noch Kané Nara und zur großer
Freude Kaeros auch Takeru Sabokumo.
Nun war Alexa an der Reihe und auf einmal wurde sie doch etwas nervös und ging
mit unsicheren Schritten in den Prüfungsraum. Dort erwarteten sie Iruka, Hinata
und ein ihr unbekannter Prüfer. Sie stellte sich in Front der Prüfer auf und
erwartete die Aufgabe. Iruka ergriff nun auch sogleich das Wort: „Hallo Alexa.
Die Aufgabe ist folgende: Du sollst zwei von dir gewählte Nin-Jutzus
miteinander kombinieren.“ „Das ist alles?“ fragte Alexa unsicher. Iruka
und Hinata konnten nicht anders und fingen an zu grinsen. Mit einem Nicken
beantwortete der Chuunin Alexas Frage.
Sie atmete erst einmal tief durch und erschuf dann zwei Schattendoppelgänger.
Im nächsten Moment verwandelten sich die drei Blonden in exakte Kopien von
Hinata. „Tadellos!“ entwich es Iruka. Er ging auf sie zu und überreichte
ihr das Stirnband. Mit einem strahlenden Lächeln und einer tiefen Verbeugung
verabschiedete sich die Uzumaki und ging in den Klassenraum zurück. Dort
erwartete sie schon ihr Bruder mit dem sie zufrieden abklatschte.
Nun war also Kaero an der Reihe. Er ging in den Prüfungsraum und erhielt die
gleiche Aufgabe, wie seine Schwester. Er erwiderte die Aufgabe nur mit einem
verdutztem Blick, der ganz klar zeigte, dass er die Prüfung ziemlich
lächerlich fand. Solch eine einfach Kombination hatte er schon mit sieben
Jahren gelernt. Er erschuf auch zwei Schattendoppelgänger, verwandelte diese
aber in zwei Kunais, die er in Richtung der Prüfer schleuderte. Kurz bevor
diese die Prüfer erreichten, verwandelten sich die Kunais wieder in die
Schattendoppelgänger zurück und blieben auf dem Tisch stehen.
Hinata und Iruka hatten sowas schon geahnt, aber dem dritten Prüfer blieb
beinahe das Herz stehen. Der Blonde sah nun hämisch grinsend auf seinen Sensei
hinunter. Der sagte nur: „Sehr witzig, Kaero, aber die Ausführung war
hervorragend.“ Er hielt ihm sein Stirnband entgegen und sogleich sprang der
Blonde vom Tisch und ging zu einem Spiegel, der sich im Raum befand. Der Uzumaki
legte das Stirnband an und betrachtete sich im Spiegel.
Stolz und Aufregung stiegen in ihm auf. Endlich begann sein richtiges
Shinobi-Leben.
Kapitel 3: Teams
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3.)Teams
Mit stolzgeschwellter Brust ging Kaero zurück ins Klassenzimmer, wo er freudig
von seiner Schwester und Takeru empfangen wurde. Der Blonde war der letzte
Prüfling an diesem Tage und deshalb verließen alle Schüler das Gebäude.
Draußen warteten schon die Angehörigen der Prüflinge, darunter auch die
Eltern von Kané und Shenji, sowie Temari, Kiba, Sakura und Arashi. Als die
Angesprochenen nun ihre Schützlinge sahen, wie sie mit ihren Stirnbändern
wedelten, liefen sie zu ihnen und umarmten sie herzlich. Die meisten von den
Prüflingen mussten allerdings von ihren Eltern und Geschwistern getröstet
werden, weil sie es dieses Jahr nicht geschafft hatten.
Sakuras Umarmung war für die Zwillinge fast schon erdrückend. Nur mit Mühe
konnten sie sich nach einer Minute daraus befreien. Arashi sah mit einem
hämischen grinsen zu seinem Bruder und sagte: „Du hast es ja tatsächlich
auch geschafft. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ „Sehr witzig,
Arashi!“ erwiderte Kaero trotzig. „Die Prüfung war ja nicht gerade
spannend.“ Ein reger Austausch von Spott und Hohn zwischen den Brüdern
folgte, welcher erst durch eine Frage von Alexa beendet wurde, die sich fragend
umsah: „Wo ist eigentlich Papa?“ „Der ist gerade bei Iruka und Hinata um
die Ergebnisse der Prüfung auszuwerten.“ erwiderte Sakura. „Er wird euch
nachher noch offiziell zu Genin ernennen.“Tatsächlich stand der Hokage gerade
im Prüfungsraum und betrachtete zusammen mit Hinata und Iruka die Steckbriefe
der erfolgreichen Absolventen. „Also haben es insgesamt sechs heute geschafft.
Das macht mit den fünfzehn bereits ernannten Genin von gestern zusammen
einundzwanzig, also sieben Teams.“ stellte Naruto nach einer Weile fest.
„Genau. Haben sie schon eine Idee für die Teamzusammenstellungen,
Hokage-Sama?“ kam es interessiert aus Hinata. „Ich denke schon, aber ich
werde mir die Sachen alle heute Abend nochmal ansehen und euch meine
Entscheidung morgen früh mitteilen.“ „Natürlich.“ sagte Iruka
zustimmend.
Die Angehörigen kümmerten sich immer noch um die Prüflinge, sahen aber dann
interessiert zur Eingangstür, aus der nun die Drei kamen. Irgendwie zog der
Hokage die Blicke magisch auf sich. Die sechs erfolgreichen Absolventen stellten
sich jetzt in einer Reihe auf und Naruto tat es ihnen gegenüber dieser Reihe
gleich und erhob die Stimme: „Erst einmal, meinen herzlichen Glückwunsch zur
bestandenen Prüfung. Ihr seit zweifelsohne die Zukunft Konohas. Vom heutigen
Tage an werdet ihr im Dorf als Genin und damit auch als vollständige Mitglieder
unserer Shinobi-Gemeinschaft angesehen. Morgen werdet ihr zusammen mit den
anderen neuen Genin aus den restlichen Jahrgängen in Dreierteams aufgeteilt.
Außerdem wird euch ein Jonin zur Seite gestellt, der euch die nächsten Jahre
lang begleiten und unterrichten wird. Also seit stolz auf das, was ihr geschafft
habt und genießt den heutigen Tag noch ausgiebig, denn morgen beginnt eure
harte Ausbildung.“
Nachdem er geendet hatte, lösten sich die Reihen auf und die einzelnen Familien
verließen das Akademie-Gelände. Der Uzumaki wandte sich jetzt seinen
Zwillingen zu und legte seine Hände auf ihre Köpfe: „Ich bin unglaublich
stolz auf euch, aber ich hatte auch nichts anderes von meinen Kindern erwartet.
Auf jeden Fall muss das gefeiert werden. Ihr könnt euch aussuchen, wo wir das
machen.“ Er sagte diesen letzten Satz mit freudigen Voraussicht, weil er genau
wusste, wo sie hin wollten. Denn auch wenn seine Kinder alle sehr
unterschiedlich waren, so hatten sie doch eines gemeinsam: Ramen-Sucht. Und so
überraschte die Entscheidung für Ichirakus den Blonden nicht im Geringsten.
Den ganzen Abend lag nur eine Frage in der Luft: Mit wem würden die beiden
zusammen in einem Team sein? Zwar hatte Naruto die Teamzusammenstellung für
seine Kinder bereits entschieden, aber er ließ sich nichts entlocken. Er wollte
auf keinen Fall eine Sonderbehandlung seiner Kinder.
Und so saßen die Beiden am nächsten Tag genauso ahnungslos wie die restlichen
Genin in einem Klassenzimmer der Akademie und warteten auf Iruka, der die
Verkündung der Teams übernahm. Die meisten in diesem Raum waren älter als sie
und betrachteten sie mit abwertenden Blicken. „Ich hoffe bloß, ich bekomme
gute Teamkameraden und einen guten Sensei.“ sagte Alexa nach einer Weile
ängstlich zu ihrem Bruder. „Solange ich nicht mit Shenji in einem Team bin,
bin ich zufrieden.“ erwiderte er ruhig. Eine Unruhe ging nun durch die Reihen
der Genin, weil Iruka das Zimmer betrat und mit der Verkündung der Teams
begann: „Guten Morgen. Wir fangen am besten gleich an. Ich denke ihr seit sehr
aufgeregt, weil ihr wissen wollt, mit wem ihr die nächsten Jahre
zusammenarbeiten werdet. Also will ich euch nicht mehr auf die Folter spannen.
Team 1 : Alexa Uzumaki, Hidate Hyuga und Takeru Sabokumo“ Alexa fiel eine
tonnenschwere Last vom Herzen. Sie hatte ein ihrer Meinung nach wirklich gutes
Team erwischt. Sie mochte Takeru und Hidate, obwohl letzterer nur selten mit ihr
sprach. Den Grund dafür kannte sie aber nicht. Kaero hingegen bekam ein
ziemlich schlechtes Gefühl. Zum einen, weil es sicher war, dass er nicht mit
Takeru zusammen in einem Team sein würde und zum anderen hatte er eine schlimme
Vorahnung, welche sich auch beim Fortfahren von Iruka bewahrheitete. „Team 2 :
Kaero Uzumaki, Kané Nara und Shenji Hyuga.“ Es kam also wie es kommen musste.
Der Blonde verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ihn sein Vater nur in ein
Team mit diesem Idioten stecken? Das beschäftigte ihn so sehr, dass er gar
nicht mitbekam, wie die restlichen Teams ausgewählt wurden.
Nachdem die Teams zugeteilt wurden, bekamen sie einen Zettel, auf dem ein Ort
stand, wo sie sich in zwei Stunden treffen sollten. Beim Abholen der Zettel
erhaschte der Blonde einen Blick in Shenjis Gesicht, der ihm zeigte, dass er
genauso unzufrieden war wie er selbst.
Kané und Shenji wollten sich gleich auf den Weg zum vereinbarten Ort machen,
doch Kaero schlug einen anderen Weg ein. „Wo willst du denn hin. Wir müssen
hier lang!“ rief Kané dem Uzumaki hinterher. „Ich muss noch was erledigen.
Wir treffen uns dann da.“ schrie er zurück bevor er verschwand.
Naruto saß derweil zusammen mit seiner Frau in seinem Büro. Sie unterhielten
sich über die Krankenstände im Hospital, die schon seit Jahren sehr niedrig
waren. Es gab ja keine offenen Konflikte und so waren die meisten Patienten
Unfallopfer. Nach gut fünf Minuten sprang nun aber die Tür auf, was die Beiden
von ihrer Arbeit ablenkte.
Ein sichtlich schlecht gelaunter Kaero stapfte in das Zimmer und fauchte seinen
Vater an: „Was sollte das?“ Diese Äußerung beunruhigte den Hokage aber
nicht. Er erwiderte im ruhigen Ton: „Geht es um die Einteilung der Teams?“
„Natürlich!“ gab sein Sohn lautstark zurück. „Wie konntest du es wagen,
mich in ein Team mit diesen Idioten zu stecken!“ „Achte lieber mal auf
deinen Ton!“ warf Sakura daraufhin scharf ein. „Überlege dir mal, mit wem
du hier sprichst! Er ist nicht nur dein Vater, sondern auch der Hokage, also
erbringe ihn gefälligst den nötigen Respekt!“
Diese Worte ließen Kaero ein wenig zusammen schrecken. Naruto hingegen ergriff
immer noch seelenruhig das Wort: „Ich werde dir mal was sagen, mein Sohn. Dein
Team ist das mit Abstand ausgewogenste. Mit Kané als Genjutzu-Typ, Shenji als
Taijutzu-Typ und dir als Ninjutzu-Typ seit ihr eine hervorragende
Kombination.“ „Aber ich kann Shenji einfach nicht ab. Er war schon immer
mein Rivale.“ versuchte sich Kaero zu rechtfertigen. „Rivalität kann in
Maßen sehr fördernd und hilfreich sein. Ohne Rivalität wäre ich nicht der,
der ich heute bin.“ Kaero stutzte, weil sein Vater diese Worte mit einem für
ihn ungewohnten traurigen Ton aussprach. Diese Verwunderung wurde noch
vestärkt, als der Blonde den darauffolgenden bedrückten Blick sah, mit dem der
Hokage aus dem Fenster schaute.
Selbst nach elf Jahren löste der bloße Gedanke an seinen verstorbenen besten
Freund immer noch einen Schmerz in seinem Herzen aus.
Kapitel 4: Unzufriedenheit
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4.)Unzufriedenheit
Immer noch mies gelaunt machte sich Kaero jetzt auf den Weg zu einem kleinen
Park im Osten Konohas, wo sich Team 2 mit ihren neuen Sensei treffen sollte. Als
er ankam, sah er bereits Shenji und Kané auf einer Bank sitzen. Er gesellte
sich zu ihnen, würdigte aber dem Hyuga keinen Blick. Shenji tat es ihm gleich.
Eine ziemlich angespannte Atmosphäre kam auf, welche Kané nicht gerade als
angenehm empfand.
Erst als ein ANBU wie aus dem nichts auftauchte verschwand diese Stimmung.
Sowohl Shenji, als auch Kané wurden leicht nervös, weil ANBUs im Normalfall
kein gutes Zeichen waren. Kaero hingegen erkannte den Ankömmling sofort und als
dieser seine Maske abnahm, hatte der Blonde auch die Gewissheit. „Hey Sai!
Lange nicht mehr gesehen. Wie geht’s dir?“ schoss es sofort aus dem Uzumaki.
„Ganz gut.“ erwiderte Sai. „Aber von heute an heißt es Sensei Sai.“
„Also bist du ähm sind sie unser neuer Sensei?“ fragte Kané vorsichtig.
Sai nickte daraufhin und schenkte den drei Genin ein warmes Lächeln. Es war,
anders als früher, ein ehrliches Lächeln. Der ehemalige ANBU war über die
Jahre ein sehr netter Zeitgenosse und guter Freund der Uzumaki-Familie geworden,
was hauptsächlich an Narutos Einfluss lag. Er hatte aber durch seine Ausbildung
ein sehr ausgeprägtes Disziplin-Denken, wodurch er nach Narutos Meinung die
perfekte Wahl als Kaeros Sensei war. Auch der Blonde war mit dieser Wahl sehr
zufrieden.
„So.“ begann Sai. „Am besten ihr stellt euch einfach mal vor. Wie ihr
heißt. Was ihr mögt, was ihr nicht mögt und vielleicht noch euren Traum.“
Kaero ging dieser Aufforderung zuerst nach und sagte: „Also mein Name ist
Kaero Uzumaki. Ich mag Ramen, Training und meine Familie und Freunde. Ich mag
keine aufgeblasenen und arroganten Typen. (Er warf bei diesen Satz Shenji einen
verächtlichen Blick zu.) Mein Traum ist es ein großer Konoha-Nin zu werden,
der von allen respektiert wird.“
Shenji fuhr genervt fort: „Ich heiße Shenji Hyuga. Ich mag ebenfalls Training
und vor allem meinen Clan. Ich mag keine Möchtegern-Shinobi, die denken nur
weil sie vom guten Stand sind, was besseres zu sein. (Shenji sah dabei abwertend
zu Kaero hinüber.) Mein Traum ist es, meinen Vater und meinen Clan stolz zu
machen.“
Kané beendete mit ihren Worten die Vorstellungsrunde: „Ich bin Kané Nara.
Ich mag faulenzen, Wolken betrachten und Blumen. Ich mag keine Teamkameraden,
die sich gegenseitig angiften. (Sie blickte nacheinander ihre beiden Kameraden
an) Mein Traum ist es irgendwann das Blumen-Geschäft meiner Mutter zu
übernehmen.“
„Na das hört sich ja alles höchst interessant an.“ log Sai, der in
Wirklichkeit dachte: „Na das kann ja heiter werden.“
Auch Alexa saß nun mit ihren Teamkollegen am vereinbarten Ort und unterhielt
sich angeregt mit Takeru. Sie fragten sich beide, wer denn wohl ihr Sensei
werden könnte. Hidate saß etwas abseits von ihnen und sagte nichts. Auf Alexas
Frage hin, wen er denn gerne als Sensei hätte, zuckte er nur mit den Schulter
und blickte nervös zu Boden. Eigentlich hätte das Alexa komisch vorkommen
müssen, aber Hidate verhielt sich immer so und die Blonde hatte keine Ahnung
warum.
Takeru erblickte nun etwas merkwürdiges. „Seht mal da hinten. Wer isn das?“
fragte er und deutete auf eine Gestalt, die auf sie zu kam. Allerdings ging
diese nicht auf den Füßen, sondern auf den Händen, was einen seltsamen
Eindruck machte, der durch einen hässlichen grünen Kampfanzug noch verstärkt
wurde. Als die Gestalt nun vor ihnen zum Stehen kam und sich richtig aufstellte,
lief ein Schauer über Alexas Rücken. Der Mann grinste über beide Ohren und
erhob die Stimme: „Ah, ihr seit bestimmt Team 1, oder?“ Die drei nickten
vorsichtig. „Sehr schön. Dann bin ich euer neuer Sensei. Mein Name ist Rock
Lee.“ Den Genin entwichen bei diesen Worten alle Gesichtszüge. Sie schienen
alle das Gleiche zu denken: „WAS? Dieser pilzköpfige Hampelmann im
Strampelanzug soll unser Sensei sein? Na Super.“ Lee ließ sich von der
Reaktion seines Teams aber keinesfalls aus dem Konzept bringen und sprach
weiter: „Normalerweise würdet ihr euch jetzt alle vorstellen, aber ich bin
der Meinung, dass man sich beim Training am besten kennen lernt und ihr wollt ja
sicherlich nicht eure kostbare Jugend verschwenden.“ Die Uzumaki hörte dem
Ganzen mit Argwohn zu und langsam schien sich in ihr ein ziemlicher Hass auf
ihren Vater zu entwickeln. Was sollte dieser Typ ihr denn Bitteschön beibringen
können? Aber da sie genau wusste, dass sie an der Situation nichts ändern
konnte, versuchte sie sich damit zu arrangieren.
Die ersten Zwei Wochen als Genin verliefen für Alexa und Kaero keineswegs
zufriedenstellend. Alexa musste die ganze Zeit nur trainieren, was ziemlich
grausam war, weil Lee beim Training zu einem Sadist mutierte. Die seltenen
trainingslosen Momente verbrachte sie mit schlafen oder der Behandlung ihrer
Wunden vom Training. Allerdings schien das Training Früchte zu tragen, weil
sich sowohl ihre Schnelligkeit, als auch ihre Ausdauer stark verbesserte.
Irgendwann fand sie außerdem eine Möglichkeit, sich vor dem Training zu
drücken. Sie schickte einfach immer einen Schattendoppelgänger zum Training
und genoss ihrerseits ihre Freizeit. Was ihr Sensei, geschweige denn ihre
Eltern, von dieser Methode finden würden, wollte sie sich aber lieber nicht
ausmalen.
Kaero hatte hingegen seiner Schwester zwar Missionen, nur waren sie seiner
Meinung nach absolut unter seinem Niveau . Sein Team fing entweder entlaufene
Tiere ein, säuberte Orte oder machte Kurierdienste. Nun reichte es aber dem
Blonden und so war er gerade zusammen mit Kané im Hokage-Turm unterwegs, um mit
seinem Vater zu reden.
„Meinst du, das ist eine gute Idee?“ fragte die Nara unsicher.
„Natürlich.“ erwiderte Kaero entschlossen. „Oder willst du etwa unsere
nächste Mission, das Babysitting für diesen reichen Bengel übernehmen?“
„Nein, aber-“ „Na siehst du.“ unterbrach er sie. „Ich will endlich mal
eine Mission, in der ich zeigen kann, zu was ich in der Lage bin.“ Sie
erreichten das Büro des Hokage und gingen ohne Anzuklopfen einfach rein.
Allerdings fanden sie nicht den Rokudaime, sondern Shikamaru vor, der lustlos
Berichte schrieb.
Er sah nun auf und erblickte seine Tochter: „Kané? Was machst du hier?“
„Naja, wir suchen den Hokage.“ erwiderte sie zaghaft. „Der ist gerade in
einer Missions-Besprechung, aber-“ „Okay Danke Shikamaru.“ schoss es
sofort aus dem Uzumaki und ohne den Nara aussprechen zu lassen, verschwanden
auch beide Genin wieder und ließen einen verwirrten Jonin zurück.
Naruto saß derweil zusammen mit Iruka und Kakashis Team in einem großen Saal
und erläuterte die Einzelheiten der kommenden Mission. „Also, wir wurden vom
Oberhaupt eines Dorfes in Otogakure um Hilfe gebeten. Scheinbar fällt sein Dorf
schon seit Tagen Banditenangriffen zum Opfer. Eure Aufgabe ist es, das Oberhaupt
sicher zu seinem Dorf zu geleiten und das Dorf von den Banditen zu befreien. Es
handelt sich bei den Angreifern allerdings nicht um ausgebildete Ninja. Deshalb
habe ich die Mission als B-Rang deklariert. Nichtsdestotrotz seit ihr ja noch
fast alle Genin, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass ihr von den
Fähigkeiten her bereits Chuunin seit, deshalb-“
Plötzlich sprang die Tür fast aus den Angeln und ein zorniger Kaero stapfte
auf seinen Vater zu. „Das ist doch total unfair! Warum muss ich Babysitter
spielen und der da bekommt so eine spannende Mission? Wir sind vom gleichen
Rang!“ Er deutete ohne hinzusehen auf Arashi, der seinen kleinen Bruder nur
überrascht ansah. Naruto fuhr sich nur genervt durch die Haare und schien etwas
still vor sich hin zu fluchen. Iruka hatte große Schwierigkeiten damit, nicht
zu lachen anzufangen. Es war äußerst befriedigend, den Menschen mal auf der
anderen Seite des Tisches zu sehen, der früher genau das Gleiche sagte, wie
jetzt Kaero.
„Ihr seit zwar vom gleichen Rang, aber zwischen euch liegen Welten, was
Fähigkeiten und Erfahrung betrifft. Du bist jetzt erst zwei Wochen Genin. Es
hat schon seinen Grund, warum ihr nur D-Rang-Missionen bekommt. Ihr sollt erst
einmal lernen, als Team zusammenzuarbeiten und dann können wir über
anspruchsvollere Missionen reden.“ sagte der Hokage ruhig aber hörbar
genervt.
„Aber meine Missionen sind einfach unter meiner Würde.“ erwiderte Kaero
trotzig. „Schluss jetzt!“ entgegnete der Hokage entschieden und deutlich
lauter. „Welche Mission unter deiner Würde ist, entscheide immer noch ich!“
Kané, die sich etwas hinter ihren Teamkameraden versteckt hatte, bemerkte
jetzt, dass das ein schlimmes Ende nehmen könnte und sagte deshalb:
„Entschuldigen sie Hokage-Sama. So etwas wird nicht wieder vorkommen.“
„Das will ich hoffen.“ Sie verbeugte sich tief und zerrte Kaero mit
deutlicher Kraftanstrengung wieder aus dem Zimmer.
Der Rokudaime atmete erst einmal tief durch bevor er sich wieder den anderen zu
wandte: „So, ich denke ihr wisst was ihr zu tun habt. Ihr trefft euch in einer
Stunde mit dem Oberhaupt am Haupttor und beginnt mit eurer Mission.“ Die
Angesprochenen nickten daraufhin und verschwanden, um sich auf die kommende
Mission vorzubereiten.
Puh, ich denke mal, das dürfte denke ich fürs Erste reichen^^.
Kapitel 5: Kampfspuren
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So hier gleich mal das Nächste. Viel Spaß.
5.) Kampfspuren
Pünktlich eine Stunde später erreichten Arashi, Kojiro und Sanari das
Haupttor. Zu ihrer Überraschung war Kakashi ausnahmsweise sogar auch pünktlich
und wartete bereits mit dem Auftraggeber der Mission auf sie. Aber mindestens
genauso überrascht waren sie über dieses so genannte Oberhaupt. Das war
nämlich ein nicht einmal achtzehn Jahre alter Mann. Als die Genin die beiden
Wartenden erreichten, begann Kakashi die Anwesenden gegenseitig vorzustellen:
„Also das ist Lokei Samada die Person, die wir beschützen sollen.“ Er
wandte sich jetzt Lokei zu: „Und das sind Sanari, Kojiro und Arashi. Meinen
Namen kennen sie ja bereits.“ Die Genin verbeugten sich zur Begrüßung, aber
Lokei sah sie im Gegenzug nur argwöhnisch an und fragte Kakashi ungläubig:
„Das ist die Unterstützung, die Konoha meinem Dorf schicken will? Die sind ja
noch ziemlich jung.“ Diese Äußerung veranlasste die Genin das Oberhaupt
beleidigt anzuschauen. „Keine Sorge.“ entgegnete der Jonin. „Das hier ist
das mit Abstand beste Genin-Team Konohas.“ Die Worte des Jonins schienen Lokei
ein wenig zu beschwichtigen und so machten sich alle auf den Weg nach
Otogakure.
Nach gut zehn Minuten durchquerten sie nun eine weite Ebene. Verblüfft
betrachtete Lokei die zerklüftete Erde und einen tiefen Krater , der sich nicht
weit weg von ihnen befand. „Es ist doch immer wieder erstaunlich ,zu was die
Natur fähig ist.“ bemerkte er und deutete auf einen tiefen Spalt im Boden,
der mit Gras bewachsen. „Oh aber das hier entstand nicht natürlich.“
entgegnete der Hatake und erklärte: „Das hier sind die Spuren des letzten
großen Kampfes um Konoha.“ „Wie? Sie meinen das geschah von
Menschenhand?“ erwiderte das Dorfoberhaupt erstaunt. „Genauer gesagt war das
das Werk von seinem alten Herrn.“ warf Kojiro grinsend ein und klopfte dem vor
ihn laufenden Arashi auf die Schulter, der ihn nur im Gegenzug anfunkelte.
Sehr interessiert wandte sich daraufhin Lokei dem Rothaarigen zu: „Wie ist ihr
vollständiger Name?“ Der Angesprochene seufzte kurz, weil er genau wusste,
was als nächstes passieren würde und antwortete kurz: „Arashi Uzumaki.“
„Also sind sie wirklich der Sohn des großen Naruto Uzumaki?“ Arashi nickte.
„Na dann muss ich mir ja keine Sorgen machen.“ kam es erleichtert aus Lokei.
Der Fakt, dass unter den Genin der Sohn des Rokudaime Hokage war, beruhigte den
Samada doch sehr.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende entgegen und die Fünf hatten nach gut neun
Stunden Fußmarsch ungefähr die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Doch
nun schlugen sie ihr Lager für die Nacht auf. Nachdem Kakashi und Kojiro die
Zelte aufgestellt und Arashi zusammen mit Sanari etwas Essbares und Wasser heran
organisiert hatten, saßen alle um ein Feuer herum. In diesem Moment wurde
deutlich, dass Kakashi und Sanari Vater und Tochter waren, denn beide waren in
ihre Bücher vertieft. Aber die Lektüre hätte unterschiedlicher nicht sein
können. Sanari las ein Sachbuch zum Thema Genjutzus, währenddessen sich ihr
Vater wohl zum zwanzig tausendsten Mal mit seinem „Icha Icha Paradise“
beschäftigte.
Die anderen aßen den von Arashi gefangenen Fisch. Nach einer Weile fragte
Kojiro Lokei interessiert: „Wie kommt es eigentlich, dass sie schon so jung
Oberhaupt ihres Dorfes wurden?“ Auf die Frage hin bekam der Samada einen
traurigen Gesichtsausdruck. „Mein Vater, das vorherige Dorfoberhaupt starb vor
drei Monaten bei einem der Banditenangriffe. Er war schon immer zu stolz. Er
wollte partout keine Hilfe von den Shinobi-Dörfern. Das war sein Verhängnis.
Ich, sein einziger Sohn wurde dann zum neuen Oberhaupt ernannt, aber ich war
noch nicht bereit dafür und bin es auch jetzt nicht. Das Einzige, was ich tun
konnte, war euer Dorf um Hilfe zu bitten. Ich hoffe bloß, dass es den
Dorfbewohnern gut geht.“ „Keine Sorge.“ kam es entschlossen aus dem
Uzumaki. „Wir werden uns um diese Banditen kümmern.“ „Das hoffe ich
inständig.“
Am nächsten Morgen brachen sie früh auf und marschierten jetzt auch schon
wieder seit zehn Stunden. Plötzlich drehte der Wind und die Konoha-Nins hielten
inne. Ein Geruch stieg in ihre feinen Nasen. Es roch nach Asche und Qualm.
Sofort sahen alle Genin zu Kakashi, der nur nickte. Sie beschleunigten
schlagartig ihre Schritte, sodass Lokei Schwierigkeiten hatte hinterher zu
kommen. Als sie nun eine Anhöhe erreichten und das Dorf zu sehen war,
erschraken sie. Das Dorf brannte lichterloh. Banditen plünderten die Häuser
und töteten die Dorfbewohner.
Kakashi gab sofort Anweisungen: „Lokei, sie verstecken sich hier irgendwo im
Wald und bleiben vom Dorf fern. Arashi, du und Kojiro haltet die Banditen
solange auf, bis Sanari die Dorfbewohner in Sicherheit gebracht hat. Ich werde
versuchen, das Feuer zu löschen.“ Er wandte sich noch einmal dem Uzumaki zu.
„Ich könnte beim Löschen des Feuers ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Arashi
verstand auf Anhieb, was Kakashi wollte. Er biss sich auf seinen Daumen, formte
Fingerzeichen und rief . Als seine Hand den Boden
berührte, tauchte neben ihm ein ca. drei Meter großer orangener Frosch auf,
der sich sogleich zu Wort meldete: „Yo, was gibt’s, Alter?“ „Hör zu
Gamakichi. Hilf Kakashi beim Löschen des Feuers!“ befahl der Rothaarige.
„Alles klar.“
Da nun alles geklärt war, machten sie sich mit hoher Geschwindigkeit auf dem
Weg ins Dorf. Arashi und Kojiro warfen sich ins Kampfgetümmel und zogen auch
sofort die Aufmerksamkeit der Banditen auf sich. Der Blick eines Plünderers
fiel auf das Stirnband des Uzumakis. „Seht mal, Leute. Da sind ein paar
halbstarke Konoha-Nins.“ gab dieser lautstark von sich. Ungeachtet der
Bemerkung erschuf der Rothaarige ein Dutzend Schattendoppelgänger.
Es wurde schon nach kurzer Zeit deutlich, dass die Banditen keine ausgebildeten
Shinobi, sondern nur gewöhnliche Kriminelle waren, denn obwohl die Genin selbst
mit den Schattendoppelgängern weit in der Unterzahl waren, schafften sie es
problemlos die Angreifer in Schach zu halten, sodass Sanari immer mehr
Dorfbewohner in Sicherheit bringen konnte. Kakashi hatte sich währenddessen in
der Nähe des nahe gelegenen Flusses postiert und benutze Wasserjutzus, um dem
Feuer Einhalt zu gebieten. Gamakichi hingegen schleuderte eine Wasserkugel nach
der anderen auf die brennenden Dächer.
Kampfgebrüll, Schreie und das Krachen der zusammenstürzenden Häuser erfüllte
das gesamte Dorf. Kaum wahrnehmbar ertönte unter diesen ganzen Geräuschen auch
ein leises Wimmern aus einem der brennenden Gebäuden. Das Wimmern kam von einem
kleinen schwarzhaarigen Mädchen, das sich in einer Ecke des brennenden Hauses
zusammen gekauert hatte. Sie zitterte am ganzen Leib. Die Flammen kamen immer
näher und versperrten ihr den Ausweg. Auf einmal gab jetzt die Decke nach und
stürzte auf das Mädchen herab. Sie schloss die Augen und schloss mit ihrem
viel zu kurzem Leben ab.
Kapitel 6: Ausgrenzung
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So hier nun das nächste Chap. Viel Spaß und Thx for Komms.
Wie in Zeitlupe stürzte ein brennender Deckenbalken auf die Kleine herab. Immer
noch hatte sie die Augen geschlossen und bemerkte nichts um sich herum. Erst als
eine Hand die Ihre packte und sie aus dem brennenden Gebäude zog, realisierte
sie wieder ihre Umgebung. Die um einiges kühlere Luft außerhalb des Hauses war
unglaublich wohltuend für ihre Haut. Zaghaft hob sie wieder die Augenlider und
blickte nun in besorgte, aber zugleich wunderschöne stahlblaue Augen. Ihr Blick
wanderte zu einem großen Loch, welches in der Häuserwand klaffte. Sie hatte
vorhin nicht einmal den lauten Knall, der durch die Zerstörung der Wand
hervorgerufen wurde, gehört. Ihr Retter hatte sich nicht anders zu helfen
gewusst und einfach die Wand mit seinem Rasengan durchbohrt. Sekunden später
fiel das gesamte Gebäude in sich zusammen. Die Schwarzhaarige zuckte bei dem
Geräusch des zerberstenden Holzes ruckartig zusammen. Vorsichtig beugte sich
Arashi über das Mädchen: „Alles in Ordnung, Kleine?“ Die Angesprochene
nickte nur schwach. Im nächsten Moment erschuf der Uzumaki zwei weitere
Schattendoppelgänger. Das Mädchen schaute jetzt verwirrt zwischen den drei
scheinbar gleichen Arashis hin und her. „Keine Sorge.“ kam es aus dem
Original. „Alles was du tun musst, ist in der Nähe meiner beiden
Doppelgänger zu bleiben. Dann wird dir nichts passieren.“ Der Rothaarige
sprach diese Worte mit solch einer Zuversicht aus, dass die Kleine gar nicht
anders konnte, als ihm zu vertrauen.
Der echte Uzumaki unterstützte nun wieder Kojiro im Kampf gegen die Banditen,
währenddessen die beiden Doppelgänger dicht bei dem Mädchen blieben. Umso
länger der Kampf dauerte, umso mehr gerieten die Banditen in die Bedrängnis.
Als nun auch noch Kakashi und Gamakichi, die das Feuer erfolgreich beenden
konnten, hinter ihnen auftauchten und sie auf den großen Marktplatz des Dorfes
trieben, war der ungleiche Kampf so gut wie vorbei.
Triumphierend rief Kojiro: „So, das war es wohl für euch, ihr
Schwächlinge!“ Er sah nun mit einem Grinsen zu seinem Kameraden hinüber und
sagte: „Hey Arashi, wie wäre es zu guter Letzt noch mit einem kleinen
Kombinationsjutzu?“ Dieser erwiderte nur das Grinsen und signalisierte damit
sein Einverständnis. Beide begannen gleichzeitig Fingerzeichen zu formen. Der
Rothaarige rief , wogegen Kojiro schrie. Der nun aufkommende Wind entflammte
augenblicklich und bildete einen glühenden Feuerwirbel, der dir Kriminellen
einschloss. Einer nach dem anderen ging mit schweren Brandverletzungen zu Boden.
Die, die von dem Jutzu verschont blieben, ergaben sich ohne zu Zögern.
Zehn Minuten später waren so alle überlebenden Banditen gefesselt und
geknebelt. Die Dorfbewohner trauten sich nun langsam wieder aus dem Versteck, in
das sie Sanari geführt hatte. Einer der Bewohner ergriff jetzt das Wort und
deutete auf einen in der Ferne auf sie zulaufenden Mann: „Seht mal, da ist
Lokei.“ Als das Oberhaupt die Bewohner erreichte, wurde er sofort von einer
Traube von Menschen umringt und dankbar in die Arme geschlossen. Als sich dieser
mit Mühe befreien konnte, wandte er sich Kakashi zu: „Ich bin ihnen zu
großem Dank verpflichtet.“ „Nicht doch.“ entgegnete der Jonin. „Wir
haben nur unseren Auftrag erfüllt.“ Aber Lokei ließ nicht locker und
überschüttete den Hatake weiterhin mit Lobgesängen. In der Zwischenzeit ging
Arashi auf das kleine Mädchen zu und die beschützenden Doppelgänger
verschwanden. „Die Gefahr ist vorbei. Du kannst jetzt zu den anderen
Dorfbewohnern gehen. Sie haben sich bestimmt schon Sorgen gemacht.“ Die Kleine
schritt langsam und vorsichtig auf die Menschenmasse zu.
Als sich Kakashi endlich loseisen konnte, verabschiedeten sich die Konoha-Nin
und waren gerade im Begriff zu gehen, als sie einen Schlag hörten. Sie drehten
sich um und sahen, wie das schwarzhaarige Mädchen am Boden lag. Blut lief ihr
übers Gesicht. Über ihr stand einen hünenhafter Mann mit einem Knüppel in
der Hand. Er holte erneut aus, kam aber nicht dazu die Kleine ein weiteres Mal
zu schlagen, weil er im nächsten Augenblick an die nächstliegende Wand
befördert wurde. Arashi war eingeschritten und stellte sich schützend vor das
Mädchen. „Wie kannst du es wagen ein kleines wehrloses Mädchen zu
schlagen!“ fauchte er, aber der Niedergeschlagene brüllte nur zurück:
„Wehrlos? HAH! Wir wollen diese Missgeburt in unserem Dorf nicht! Sie ist die
Brut des Teufels und hat auch seine Augen!“ Der Uzumaki war geschockt aufgrund
der harschen Worte. Kakashi hingegen stutzte bei den letzten Worten des Hünen.
Die gesamte Menschenmenge schien diesem mit lautstarken Rufen beizupflichten.
Ungeachtet dessen besah sich der Rothaarige nun die Kopfverletzung der
Schwarzhaarigen. Er legte seine rechte Handfläche auf die Wunde. Seine Hand
begann grün zu leuchten und allmählich schloss sich die Verletzung. Arashi war
also nicht nur ein talentierter Kämpfer, sondern auch ein außergewöhnlich
guter Medic-Nin für sein Alter. Er wurde seit er ein Genin geworden war sowohl
von Tsunade, als auch von seiner Mutter trainiert. Sein Blick fiel jetzt auf
ihren linken Knöchel, der verstaucht zu sein schien. Leider war der Uzumaki
noch nicht in der Lage, Knochenbrüche und Verstauchungen zu kurieren.
„Was machen wir jetzt mit ihr?“ fragte nun Sanari ratlos. „Hier bleiben
kann sie ja schlecht.“ „Wir nehmen sie mit nach Konoha.“ kam es
entschieden aus dem Rothaarigen. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee
ist.“ wandte Kakashi ein. „Das geht schon in Ordnung.“ wiegelte Arashi ab.
„Ich werde mit meinem Vater reden. Der wird die Situation sicherlich
verstehen.“ Nach kurzem Überlegen stimmte der Jonin zu und übernahm den
Rucksack des Uzumaki. Der wiederum hievte das Mädchen auf seinen Rücken.
Die Shinobi setzten sich in Bewegung und verließen das Dorf. Arashi warf den
Dorfbewohnern zum Abschied noch einen verachtenden Blick zu.
Auf dem ersten Teil der Rückreise herrschte unangenehmes Schweigen. Wie dem
Rothaarigen auffiel, hatte das Mädchen noch nicht ein Wort gesprochen. „Sag
mal wie heißt du eigentlich, Kleine?“ fragte er nach einer Weile. Sie
antwortete aber nicht. „Willst du ihn mir nicht sagen? Also ich heiße
Arashi.“ Er schien schon langsam anfangen zu glauben, dass das Mädchen
vielleicht stumm war, aber nach weiteren geschlagenen fünf Minuten kamen dann
doch die ersten Worte über ihre Lippen: „I-ch heiße Hitomi Lutano.“
„Hitomi, also?“ gab er mit einem erleichterten Grinsen zurück. „Ein
wirklich schöner Name.“ Zum ersten Mal überhaupt schien ein leichtes
Lächeln über ihre Lippen zu kommen.
Nach ein paar Stunden machten sie an einem kleinen See Rast. Hitomi saß still
im Schatten eines Baumes. Kakashi und Arashi holten gerade frisches Wasser. Der
Uzumaki erzählte bei der Gelegenheit seinem Sensei von der Rettung Hitomis. Dem
Jonin war aber ein Fakt an der Erzählung unklar und deshalb fragte er nach:
„Wie hast du sie überhaupt gefunden? Ich meine gehört oder gerochen kannst
du sie ja schlecht haben.“ „Ich hab sie gespürt.“ erwiderte der Genin.
„Ich hab von ihr einen kurzen aber ziemlich starken Chakra-Impuls gespürt.“
„Sehr ungewöhnlich für ein kleines Kind.“ gab der Hatake zu Bedenken.
„Sie scheint kein normales Kind zu sein. Ich bin gespannt, was der Hokage zu
ihr sagt.“ „Ja, ich auch.“ pflichtete der Uzumaki bei.
Am nächsten Tag gegen Mittag erreichten sie Konoha und wurden von den Wachen
herzlich begrüßt. Eigentlich wollte Arashi Hitomi gleich zu seiner Mutter
bringen, aber Kakashi hielt es für besser, erst Naruto zu benachrichtigen.
Deshalb standen sie einige Minuten später vor der Tür zum Büro des Blonden
und klopften an. Eine ihnen gut bekannte Stimme bat sie einzutreten.
Naruto sah jetzt von ANBU-Berichten, die er gerade studierte, auf und erblickte
Kakashis Team. „Sehr schön. Ihr seit also wohlbehalten wiedergekehrt.“
sagte der Rokudaime, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Er bemerkte nun
aber Hitomi, die sich ein wenig hinter Arashis Kopf versteckt hatte. Seine Augen
verengten sich ein wenig und er sprach: „Wer ist das kleine Mädchen, mein
Sohn?“ „Nunja.....“ begann der Uzumaki.
So das war es erst mal. Vielleicht mache ich, wenn reges Interesse eurerseits
besteht, das nächste heute Abend noch fertig.
Kapitel 7: Vergangenheit
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So hier nun die Reaktion von Naruto auf das Erscheinen von Hitomi. Viel Spaß
und Thx for Kommis.
51.)Vergangenheit
Immer noch standen Kakashis Team zusammen mit Hitomi vor Narutos Schreibtisch.
Arashi begann zu erklären: „Also, das ist Hitomi Lutano.“ Er deutete auf
das Mädchen auf seinem Rücken. „Sie kommt ursprünglich aus dem Dorf, das
wir befreien konnten. Allerdings scheint sie dort aus irgend einem Grund nicht
erwünscht zu sein und hat auch scheinbar dort keinen, der sich um sie kümmern
könnte. Sie wurde sogar von einem Dorfbewohner attackiert. Daher konnten wir es
nicht verantworten, sie dort zu lassen.“ Der Rothaarige sah seinen Vater schon
fast flehentlich an. Dieser musterte aber erst einmal das Mädchen genau, zu
mindestens so weit es ihm möglich war, denn noch immer versteckte sie sich so
gut es ging hinter Arashis Rücken und mied den Blicken des Hokagen. „Hat es
einen bestimmten Grund, dass du sie trägst, Arashi?“ „Ja, ihr Knöchel
scheint verstaucht zu sein. Ich dachte mir, dass sich Mama die Verletzung mal
ansehen könnte.“
Der Blonde faltete die Hände vor dem Gesicht zusammen und überlegte einige
Momente, bis er dann schließlich wieder das Wort ergriff: „Na schön, bring
sie erst einmal zu deiner Mutter. Sie soll von ihr gründlich untersucht werden
und die Nacht im Hospital bleiben. Morgen entscheide ich dann, wo sie in Zukunft
bleiben wird.“ Erleichtert nickte der Rothaarige und verließ mit Hitomi das
Zimmer in Richtung Krankenhaus. Der Hokage wandte sich jetzt seinem alten Sensei
zu: „Ich erwarte dann in drei Tagen den Missionsbericht von dir.“ „Hai.“
antwortete Kakashi kurz. Eigentlich war es üblich, die Berichte spätestens
einen Tag nach Rückkehr einzureichen, aber da Naruto den Hatake nun schon über
zwanzig Jahre kannte und wusste , dass sich der Jonin so gut wie nie an solche
kurzfristigen Zeitanweisungen hielt, gab er ihm von vorne herein mehr Zeit. Da
nun alle Formalitäten geklärt waren, entließ der Blonde die restlichen
Anwesenden und setzte seine alltägliche Arbeit fort.
An diesem Abend kam der Uzumaki erst sehr spät nach Hause. Die übrigen
Familienmitglieder hatten bereits gegessen und sich in ihre Räumlichkeiten
zurückgezogen. Er ging erst gar nicht in die Küche um zu essen, sondern bog
gleich ins Wohnzimmer ein, wo Sakura bereits mit einer Flasche Sake vor dem
Kamin wartete. Er gesellte sich zu und gab ihr einen langen Kuss. Die erwiderte
Diesen und schmiegte sich danach eng an ihren Mann. „Du bist spät, Schatz.“
kam es aus ihr. Bevor er antwortete nahm er einen ausgiebigen Schluck Sake.
„Ich weiß, Entschuldige, aber die Ratssitzung hat sich wieder endlos
hingezogen.“ „Das scheint ja schon zur Gewohnheit geworden zu sein, seitdem
der Schwachkopf ein Ratsmitglied geworden ist. Was wollte er denn heute?“
„Ach das Übliche.“ fasste er gelangweilt zusammen. „Meine Führung wäre
zu weich und zu sehr auf Frieden fixiert. Außerdem nutze ich seiner Meinung
nach die Stärke Konohas unzureichend.“ „Also wirklich wieder das Gleiche.
Dem Typ müsste doch langsam mal auffallen, dass er sich ständig
wiederholt.“
Der Mann, über den die Beiden sprachen war einer der sehr wenigen politischen
Gegner Narutos innerhalb von Konoha. Im Allgemeinen galt der Rokudaime als der
bisher unumstrittenste Hokage. Aber dieser Mann, namens Danzou war ein
gebrechlicher Hardliner, dem militärische Macht wichtiger als Frieden war.
Deshalb widersprach folglich die friedliche Politik des Uzumakis völlig den
Vorstellungen Danzous. Aber der Blonde war in Sachen Missgunst bei Danzou in
guter Gesellschaft. Dieser war nämlich schon Gegner des Sandaime und Tsunades.
Nichtsdestotrotz war immer noch die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung
und des Rates auf Narutos Seite und solange er keine großen Fehler machen
würde, würde sich daran auch nichts ändern. Darum machte er sich keine
großen Sorgen wegen Danzou.
Er hatte auch schon genug Worte zum Thema Danzou an diesem Tage verschwendet und
so wechselte er das Thema. „Wie geht’s eigentlich diesem Mädchen, dieser
kleinen Hitomi?“ „Körperlich wieder gut. Ich habe ihre Verstauchung
geheilt, aber psychisch scheint mit ihr nicht alles in Ordnung zu sein. Sie
wirkte auf mich sehr verstört. Ich habe rein gar nichts aus ihr herausbekommen.
Ich glaube, sie hat in ihrer Vergangenheit sehr viel durchgemacht und schottet
sich deshalb völlig nach außen ab.“ „So ernst also. Ich denke, wir müssen
zuerst herausfinden, was in ihrer Vergangenheit vorgefallen ist, um ihr zu
helfen.“ stellte der Blonde nachdenklich fest.
Am nächsten späten Vormittag herrschte ein ordentlicher Tumult in einer Gasse
der Innenstadt. Ein kleines Mädchen stürzte gerade aus einer kleinen
Bäckereistube und versuchte sich schnell von dieser zu entfernen. Allerdings
kam die Person, die sich bei näherer Betrachtung als Hitomi herausstellte,
nicht sehr weit, weil sie über einen Stein stolperte und zu Boden fiel. In
ihren Händen hielt sie einen Leib Brot. Hinter ihr tauchte nun ein stämmiger
Bäcker auf, der wütend auf die Schwarzhaarige herunter sah und sagte: „So
Kleine, sei ein artiges Kind und gib mir das gestohlene Brot zurück!“ Doch
Hitomi klammerte als Reaktion den Leib nur noch enger an ihren kleinen Körper.
Der Bäcker hob drohend die Hand: „Wirst du wohl hören Mädchen!“ Sie
bereitete sich auf den nun folgenden Schmerz der Bestrafung vor. Doch der blieb
aus.
Neben dem Bäcker stand nun ein weiterer Mann, der den Arm des Bäckers
festhielt und mit tiefer Stimme sagte: „Ich stimme ihnen zu, dass Stehlen
nicht rechtens ist, aber es ist wohl kein Grund ein Kind zu schlagen!“ Der
Bestohlene hatte immer noch seinen Blick auf die Kleine geheftet und erwiderte
nur: „Ich wüsste nicht, was sie das anginge. Wer sind sie über-“ Die
letzten Worte verschluckte er, weil er nun zu seinem Nebenmann sah. Das nächste
was er stammeln konnte war: „Ho- Ho- Hokage-Sama, aber was machen sie denn
hier?“ „Hat sie noch mehr außer das Brot gestohlen?“ fragte Naruto nur
trocken. Der Befragte schüttelte den Kopf. Der Blonde griff daraufhin in seinem
Mantel, zog ein Bündel Scheine heraus und gab dem Bäcker einen davon. „Ich
denke das sollte die Schuld begleichen. Das wäre ja dann wohl alles.“ Ohne
dem Mann noch eines Blickes zu würdigen ging er auf die Schwarzhaarige zu, half
ihr aufzustehen und zog sie an der Hand um die nächste Ecke.
Als sie von den Schaulustigen nicht mehr zu sehen waren, kniete sich der Hokage
nieder, um mit Hitomi auf einer Augenhöhe zu sein. Sein ernster
Gesichtsausdruck wandelte sich in einen freundlichen. Er begann nun Fragen zu
stellen: „Warum bist du aus dem Krankenhaus ausgerissen?“ Keine Antwort.
„Wenn du Hunger hattest, warum hast du nicht einfach gefragt? Sie hätten dir
sofort etwas gegeben.“ Abermals keine Antwort. Der Blonde seufzte kurz.
„Hast du jetzt Hunger?“ Sie wollte wieder nicht antworten, doch ihr
knurrender Magen entlarvte sie. Naruto grinste leicht. „Das fasse ich mal als
ja auf. Gut dann lass uns was essen gehen.“ Er nahm sie an die Hand und machte
sich auf den Weg zu Ichirakus.
Dort angekommen setzte er sich nicht wie üblich vorne an den Tresen, sondern an
einen etwas abgelegenen Tisch. Er wollte eine etwas ruhigere und privatere
Atmosphäre schaffen. Er bestellte von der wie immer freundlichen Ayame zwei
Portionen Ramen, die ihnen auch ein paar Minuten serviert wurden. Das Mädchen
konnte sich kaum beherrschen. Sie sog die Nudeln förmlich in sich auf und
verschluckte sich prompt nach wenigen Bissen. „Du brauchst nicht so schnell
essen, Hitomi.“ sagte der Uzumaki im milden Ton. „Das Essen läuft dir schon
nicht weg und wenn du danach noch hungrig bist, kannst du auch noch mehr
haben.“ Eigentlich hatte sich die Schwarzhaarige vorgenommen, mit niemanden zu
reden, aber die Antwort auf die kommende Frage musste sie einfach wissen und so
begann sie zu sprechen: „Warum sind sie so nett zu mit? Warum helfen sie
mir?“ Der nun aufkommende Ausdruck im Gesicht des Blonden und die Weise wie er
die folgenden Worte aussprach, strahlten nichts als reine Wärme aus. „Brauch
man denn immer einen Grund, um Menschen zu helfen?“
Dieser Satz verblüffte Hitomi vollends. Vor ihr saß ein Mann, der nicht aus
reinem Eigennutzen half, sondern er tat es um des Helfelns willen. So ein Mann
war ihr noch nie begegnet oder zu mindestens hatte sie so etwas noch nie
erfahren. Aus diesen Gründen erbrachte sie dem Blonden etwas, was sie wohl seit
langem niemanden erbracht hatte: Vertrauen. Nach Jahren vertraute sie wieder
einem anderen Menschen.
„Es ist nicht so, dass ich mich beschweren möchte, aber ich habe solche Hilfe
noch nie erfahren. Ich kenne sie nicht.“ erwiderte sie schließlich. „Hast
du keine Familie mehr?“ fragte Naruto von Neugier getrieben. „Nein. Meinen
Vater kenne ich nicht und meine Mutter ist vor acht Jahren bei meiner Geburt
gestorben. Die letzten, die ich als Familie bezeichnen würde, waren meine
Pflegeeltern, aber die sind vor knapp zwei Monaten vor meinen Augen getötet
worden. Sie haben mich zwar wie einen Menschen behandelt, aber geliebt haben sie
mich auch nicht. Nach ihrem Tod wurde ich von den anderen Dorfbewohnern nur noch
wie Dreck angesehen und auch so behandelt. Schon seit ich denken kann, wurde ich
gemieden und verachtet, aber da konnten mich meine Pflegeeltern wenigstens noch
beschützen, aber als sie weg waren, wurden sie immer grausamer. Sie haben mich
auch damals bei dem letzten Banditenangriff in ein Haus gesperrt und es dann
eigenhändig in Brand gesteckt. Das Schlimmste an alldem ist aber, dass ich
nicht einmal den Grund für ihren Hass kenne.“
Naruto war einerseits geschockt und andererseits fühlte er endloses Mitleid
für dieses kleine Ding, was scheinbar nur die absoluten Schattenseiten des
Lebens erfahren hatte. Das Mitleid war so groß, dass er es nicht einmal in
Worte fassen konnte und so ließ er all dieses unkommentiert und beiden aßen
nur still ihre Nudeln.
Nach dem Essen erhob sich der Blonde und sagte: „Komm wir gehen, Hitomi.“
„Wohin?“ „Zu mir nach Hause. Ich habe beschlossen, dass du bis auf
weiteres in meinem Haus lebst. Keine Sorge, da ist genug Platz für dich.“
Zwar hatte Naruto eigentlich noch seine Pflichten zu erfüllen, aber für ihn
war dieses Mädchen erst einmal wichtiger. Schweigend folgte die Kleine ihm, als
er das Restaurant verließ.
Am Namikaze-Anwesen angekommen, staunte sie nicht schlecht aufgrund der
imposanten Größe. Als er sie durch das Haus führte, wurden ihre Augen nur
immer größer, aber sie hatte schon nach kurzer Zeit ihren Lieblingsort
entdeckt. Sie war begeistert von der riesigen Terrasse mit dem wunderschönen
Ausblick. Allerdings verschwand diese Begeisterung auch gleich wieder, als
Kakashi wie aus dem Nichts auftauchte und ihr Herz aus Schreck fast stehen
blieb.
Naruto der nun die Terrasse betrat fragte sogleich: „Was willst du hier
Kakashi? Willst du etwas deinen Bericht abgegeben?“ Den Letzten Satz sagte er
halb im Scherz, weil die Wahrscheinlichkeit dafür gegen Null ging. „Nicht
ganz. Ich habe eine Bitte an Hitomi.“ erwiderte der Jonin und ging auf die
Schwarzhaarige zu. „Pass auf. Naruto wird gleich mehrere Male schnell
hintereinander in die Luft schlagen und ich will, dass du die Schläge zählst.
Du wirst dich aber sehr konzentrieren müssen.“ Die Angesprochene blickte
verwirrt den Hokage an, der aber mindestens genauso verwirrt war. Nach einer
Weile sagte er nur. „Tu mir Bitte den Gefallen, Hitomi.“ „Hai.“ Zwar
wusste er immer noch nicht, was das bezwecken sollte, aber Kakashi wird sich
schon etwas dabei gedacht haben. Folglich schlug der Uzumaki sehr schnell
hintereinander zwei Dutzend Mal auf einen imaginären Gegner ein. Seine Arme
bewegten sich so schnell, dass man sie eigentlich nicht sehen konnte.
Er war mit dem Rücken zu der Kleinen stehen geblieben und fragte: „Und wie
viele waren es?“ „vierundzwanzig.“ kam es wie aus der Pistole geschossen.
Überrascht drehte er sich um und begann dabei zu sprechen: „Das ist korrekt
aber wie-“ Die letzten Worte blieben ihm bei dem Anblick, der sich ihm bot im
Hals stecken. Seine Augen weiteten sich und sein Mund stand weit offen. Der
Hokage war schlichtweg geschockt. Das Einzige, was er über die Lippen bekam,
war: „Das ist doch unmöglich!“
Tja was könnte den Uzumaki denn bloß so schocken. Erfahrt es im nächsten
Chap.
Kapitel 8: Familie
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So hier nun die Auflösung. Thx for Komms und Viel Spaß.
8.)Familie
Der entgeisterte Blick des Uzumakis haftete nur auf einem einzigen Körperteil
des Mädchens: den Augen. Diese hatten sich blutrot gefärbt. Das Einzige was
sich von diesem tiefen Rot absetzte, war die pechschwarze Pupille, die von zwei
ebenso schwarzen Punkten umringt war. Er hatte solche Augen schon zu oft in
seinem Leben gesehen, um sich zu irren. Es war zweifelsohne das Sharingan. Aber
es war ihm ein Rätsel, wie das möglich sein konnte.
So schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. Hitomis Augen
färbten sich wieder komplett schwarz. Ängstlich sah sie Naruto an. „Hab ich
was falsch gemacht?“ kam es völlig verunsichert aus ihr. Der Blonde versuchte
sich schnell wieder zu fassen: „Nein, nein Hitomi. Es ist alles in Ordnung.“
log er. „Das war eben einen erstaunliche Leistung.“ Etwas verlegen schaute
die Gelobte zu Boden.
In Wirklichkeit musste der Hokage diese Entdeckung erst einmal verarbeiten. Aber
auf keinen Fall wollte er der Kleinen zeigen, dass er geschockt von ihr war.
Denn das würde wohl den seidenen Faden des Vertrauens, den Naruto zu ihr
aufbauen konnte, gleich wieder reißen lassen. Trotzdem musste er über die
Sache nachdenken und wie es der Zufall so wollte, hörte er jetzt die Haustür
aufgehen. Ein paar Sekunden später kam Arashi auf die Terrasse und sah die
Anwesenden verdutzt an. „Papa? Was machst du denn schon hier und warum sind
auch Hitomi und Sensei Kakashi hier?“
„Ich dachte, ich nehme mir mal einen halben Tag frei, aber du kommst wie
gerufen. Du kannst Hitomi die zweite Etage ihres vorübergehenden Heimes zeigen.
Sie wird nämlich bis auf Weiteres bei uns leben.“ Auf dem Gesicht des
Rothaarigen begann sich ein Lächeln abzuzeichnen. „Das ist ja toll. Na dann
komm mal mit.“ Er nahm sie an der Hand und führte sie die Treppe hinauf.
Naruto hingegen lehnte sich an die Veranda und atmete erst einmal tief durch.
Nach ein paar nachdenklichen Minuten schlussfolgerte er: „Das wolltest du mir
also zeigen. Also wusstest du, dass sie es besitzt, oder?“ „Naja, ich habe
es geahnt.“ erwiderte Kakashi. „Aber es ist schon unglaublich. Ich meine,
sie kann nicht älter als neun Jahre alt sein.“ „Acht Jahre um genau zu
sein.“ warf der Blonde ein. „Gut, Danke. Wie wir ja wissen, sind die letzten
beiden Uchias vor elf Jahren gestorben, Es kann also eigentlich nicht möglich
sein, dass ein Mädchen, das drei Jahre danach geboren wurde, tatsächlich das
Sharingan besitzt.“ „Doch, es ist möglich.“ widersprach der Rokudaime dem
Hatake, der ihn daraufhin fragend ansah. „Es ist wahr, dass es unmöglich ist,
wenn man davon ausgeht, dass die Uchia-Linie tatsächlich vor elf Jahren
ausgestorben ist. Aber wenn man in Betracht zieht, dass es in der Welt noch
andere Uchias gab beziehungsweise vielleicht immer noch gibt, dann ist es
durchaus möglich.“ „Du meinst also, dass einer ihrer Elternteil ein Uchia
war?“ „Genau.“ erwiderte der Hokage. „Entweder der Vater, den die nicht
kennt oder die Mutter, die bei ihrer Geburt starb. Das ist die einzige logische
Erklärung.“
„Aber eines hatte ich nicht erwartet.“ kam es nach einer Weile aus dem
Jonin. „Was?“ „Es ist ja schon erstaunlich, dass sie das Sharingan
überhaupt schon anwenden kann, aber das sie sogar schon die zweite Stufe
beherrscht, ist schon beeindruckend.“ „Nunja, man sagt doch, dass sich das
Sharingan weiterentwickelt, wenn große Gefahr für den Anwender besteht.“
„Richtig.“ „Tja, ich schätze, sie hatte schon viele dieser Momente in
ihrem Leben. Du musst wissen, dass sie eine bisherige Kindheit hatte, die noch
um einiges grausamer war, als zum Beispiel meine eigene. Aber das Sharingan
erklärt auf jeden Fall die große Abneigung der Dorfbewohner. Das Dorf liegt ja
im Land von Otogakure, also dem Land, welches von Orochimaru am meisten
terrorisiert wurde. Und da Sasuke sein Schüler war, wird er auch seinen Anteil
daran gehabt haben. Nur verständlich, dass sie eine natürliche Abneigung gegen
das Sharingan entwickelt haben.“ „Da stimme ich dir zu, aber was hast du nun
mit ihr vor?“ fragte Kakashi den Hokagen. „Ehrlich gesagt weiß ich das noch
nicht. Ich muss darüber nachdenken, aber wie dem auch sei, ich sollte mich
lieber wieder an die Arbeit machen. Ein Ninjadorf führt sich ja leider nicht
von alleine und du solltest dich lieber um den Bericht kümmern. Du hast noch
zwei Tage.“ Sie warfen sich zum Abschied noch einen kurzen Blick zu und
verschwanden anschließend.
Hitomi bewunderte derweil ihr neues Zimmer. Es kam ihr wie der siebente Himmel
vor. Sie hatte wohl noch nie in so einem sauberen und hellen Zimmer leben
dürfen. „Darf ich hier wirklich schlafen?“ fragte sie ungläubig Arashi.
„Klar, dafür ist das Gästezimmer ja da.“ erwiderte Dieser. Die Beiden
hörten nun das erneute Öffnen der Eingangstür, was Hitomi dazu veranlasste
nervös zusammen zu schrecken. „Keine Angst, Hitomi, das sind bestimmt nur
meine Geschwister.“ Sie gingen zur Treppe und erblickten zwei blonde Genin,
die im Flur standen. Sie sahen sehr erschöpft aus.
„Hey ihr beiden.“ rief Arashi. „Hi Bruderherz. Hab nicht damit gerechnet,
dass du schon zu Hause bist.“ erwiderte Alexa. Ihr Blick fiel auf die
Schwarzhaarige. „Oh, du musst bestimmt Hitomi sein, oder? Arashi hat mir schon
einiges von dir erzählt.“ Die Angesprochene nickte nur leicht und versteckte
sich etwas hinter den Beinen des Rothaarigen. „Also ich bin Alexa Uzumaki. und
das ist (sie zeigte auf den anderen Genin) mein jüngerer Bruder Kaero.“
„Ich bin nicht jünger als du!“ kam es empört aus dem Blonden. „Falls du
es vergessen hast. Wir sind Zwillinge!“ „Tja, aber ich wurde als Erste
geboren und damit bin ich die Ältere.“ sagte sie belustigt.
Kaero hasste es, als der Jüngste der Geschwister angesehen zu werden und seine
Schwester wusste das genau. Sie fand es immer wieder amüsant, ihn damit
aufzuziehen. Ein kurzer verbaler Schlagabtausch kam auf, der aber sehr schnell
wieder vom Rothaarigen unterbunden wurde, weil er ihnen etwas mitteilen wollte.
„Hört zu ihr Zwei. Hitomi wird für eine Weile bei uns bleiben. Ich hoffe,
ihr seit damit einverstanden.“ „Natürlich!“ kam es sofort aus Alexa.
„Ich hab mir schon immer eine kleine Schwester gewünscht. Das wird bestimmt
lustig.“ „Also ich hab auch nichts dagegen.“ pflichtete Kaero seiner
Schwester mal ausnahmsweise bei. „Sie bringt sicher ein bisschen frischen Wind
in den Laden.“ „Na dann ist das ja geklärt.“ sagte Arashi glücklich.
In den nächsten zwei Stunden zeigten die drei Uzumakis der Kleinen das
restliche Haus und erzählten ein wenig aus ihrer Vergangenheit. Dabei gingen
sie aber sehr bedächtig vor. Sie hatten ja ein wenig über sie von Arashi
erfahren und wussten, dass sie ein sensibles Kind war.
Als nun wieder die Haustür aufging, schaute sie abermals nervös zum Ausgang
des Wohnzimmers. Sakura trat ins Zimmer und ging gleich mit einem Lächeln auf
die Schwarzhaarige zu. Die freundliche Ausstrahlung der Rosahaarigen ließ die
Anspannung der Kleinen wieder ein wenig schwinden. Sakura beugte sich etwas zu
ihr herunter. „Na, meine Kleine. Kennst du mich noch?“ „Sie sind doch die
Ärztin aus dem Krankenhaus.“ erwiderte Hitomi leise. „Richtig, aber ich bin
auch Narutos Frau und die Mutter der Drei hier.“ „Kennst du schon die tollen
Neuigkeiten, Mama?“ fragte Arashi. „Ja, euer Vater hat mich schon
eingeweiht. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Zeit, die ich mit ihr
verbringen kann.“
Sie wurde wahrlich von Naruto über die Geschehnisse informiert. Auch sie war
geschockt über den Fakt, dass Hitomi das Sharingan besaß. Aber sie stimmte dem
Vorschlag, dass die Kleine erst einmal bei ihnen bleiben solle, völlig zu. Denn
auch sie empfand großes Mitleid für das Mädchen und wollte ihr helfen.
Die Schwarzhaarige spürte indes ein unbekanntes Wohlgefühl, dass sie aber auch
verwirrte. Sie war es gewöhnt, in Kälte und Dunkelheit zu leben. Somit war die
Wärme und das Licht, die alle Uzumakis ausstrahlten völlig ungewohnt für sie.
Es wirkte für sie alles auf eine merkwürdige Weise unwirklich.
Die Nacht breitete sich über Konoha aus. Im Hokagen-Büro war es fast völlig
dunkel. Nur eine kleine Kerze auf dem Schreibtisch spendete spärliches Licht.
Naruto saß in seinem Sessel und hatte seinen Kopf nach hinten gelegt. Seine
Augen waren geschlossen und so konnte der Eindruck entstehen, dass er schlafen
würde. Doch in Wirklichkeit dachte er angestrengt über Hitomi nach. Er hatte
den gesamten restlichen Tag nichts mehr bewerkstelligen können. Zu sehr
kreisten seine Gedanken um die Kleine. Neben der Kerze stand auch eine leere
Flasche Sake. An sich trank der Blonde wenig Alkohol, aber heute versprach er
sich davon einen freien Kopf. Aber der Sake bewirkte das genaue Gegenteil. Er
machte ihn nur noch unkonzentrierter.
Der Hokage spürte jetzt einen Luftzug und Momente später ein schönes Gefühl
auf seiner Stirn. Etwas weiches berührten Diese. Er hob die Augenlider und sah
nun in zwei smaragdgrüne Pupillen, die ihn warm anschauten. Diese Pupillen
gehörten Sakura, die ihren Mann gerade sanft auf die Stirn küsste. „Du
scheinst sehr in Gedanken versunken zu sein.“ kam es nach ein paar Sekunden
aus ihr. „Ja.“ erwiderte er nur kurz. „Es geht sicherlich um Hitomi. Ihre
Vergangenheit erinnert dich an deine eigene, nicht wahr?“ „Teilweise, aber
noch mehr erinnert sich mich an Sasuke.“ „Das ist wahr. Ihr Aussehen und
ihre Verschlossenheit. Sie hat wirklich Furchtbares durchgemacht. Es wird
dauern, bis ihre emotionalen Wunden geheilt sind.“ „Das ist wohl richtig.“
stimmte er ihr zu. „Aber auf keinen Fall dürfen wir zulassen, das sie in
dieser Dunkelheit verweilt. Sie darf nicht vom rechten Weg abkommen.“ „Die
Frage ist nur, wie wir das bewerkstelligen können.“ gab sie zu Bedenken.
„Sie braucht Menschen, die sie beschützen können, Menschen, an die sie
glauben kann und das Wichtigste, Menschen, denen sie vertrauen kann. Kurz
gesagt: Sie braucht eine Familie.“ Die Kunoichi verstand diesen Wink.„Und du
denkst, dass wir diese Familie sein sollten, nicht wahr?“ Der Blonde musste
grinsen. „Wie immer verstehst du meine Gedankengänge auf Anhieb, Schatz. Ja,
ich denke, dass wir die Menschen sein sollten, die sie erziehen und ihr Halt
geben.“ „Ehrlich gesagt habe ich ein wenig Zweifel.“ sagte Sakura. „Es
würde schon komisch aussehen, wenn wir einfach so ein eigentlich wildfremdes
Mädchen adoptieren würden, erst Recht in deiner Position. Außerdem befürchte
ich, dass du dich von ihrer Ähnlichkeit zu Sasuke beeinflussen lässt und durch
sie etwas gutmachen willst.“
„Das ist auch zum Teil so.“ gab er ehrlich zu. „Sie ist noch so jung. Bei
ihr ist es im Gegensatz zu Sasuke noch nicht zu spät. Ich konnte einmal nicht
verhindern, dass ein Uchia in seine Verdammnis läuft, aber das darf nicht ein
weiteres Mal geschehen. Aber da ist noch mehr. Ich spüre eine seltsame
Verbindung zwischen ihr und mir.“ Sakura merkte ihren Mann seine
Entschlossenheit an und machte deshalb einen Vorschlag: „Ich denke, es wäre
das Beste, wenn wir erst einmal ein oder zwei Wochen abwarten und sehen, wie sie
sich entwickelt und mit unseren Kindern zurecht kommt. Und dann sollten wir sie
auch vorher fragen, was sie darüber denken. Schließlich ist es zum Teil auch
ihre Entscheidung.“ „Du hast Recht. Eine gute Idee.“ „Aber eines wäre
unabweisbar.“ sagte die Kunoichi. „Was?“ „Das du der ideale Vater für
sie wärst. Wenn es jemand schafft, sie wieder glücklich zu machen, dann du.“
Kapitel 9: Traum
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So, es geht weiter. Viel Spaß & Thx for Komms.
9.)Traum
Seit zwei Wochen lebte Hitomi jetzt bei den Uzumakis und langsam öffnete sie
sich. Sie lächelte nun öfters und fing auch an mehr zu sprechen. Die
Freundlichkeit und Wärme der Uzumakis schien auf sie abzufärben. Besonders mit
Alexa verstand sie sich sehr gut, weil sie beide eine Leidenschaft teilten:
Blumen. Stundenlang gingen sie durch den großen Garten des Anwesens und
schauten sich die verschiedensten Gewächse an. Die Blonde erklärte dabei der
Schwarzhaarigen die Bedeutung der einzelnen Pflanzen. Alexa hatte von Natur aus
ein sehr fürsorgliches und soziales Wesen. Das und ihr ab und zu aufkommendes
Temperament zeigten ganz klar, dass sie nach Sakura kam.
Am liebsten lag Hitomi aber einfach nur im weichen Gras und genoss die Ruhe und
den Frieden. Die gesamte Atmosphäre war heilsam für ihre geschundene Seele. An
ihre schlimme Vergangenheit dachte sie nur noch selten zurück.
Aber nicht nur zu den Uzumakis baute sie immer mehr Vertrauen auf, auch zu einer
anderen Person hatte sie auf Anhieb ein sehr gutes Verhältnis. Diese Person
ging, wie Hitomi bemerkte, fast täglich im Namikaze-Anwesen ein und aus. Sie
hatte schon ein stolzes Alter erreicht, allerdings sah man das ihr keineswegs
an. Sie sah exakt so aus, wie vor zwanzig Jahren. Die Rede war natürlich von
der früheren Hokagen Tsunade. Nachdem sie ihr Amt an den Blonden übertragen
hatte, verlor sie zwar ihre langjährige Aufgabe der Leitung Konohas, aber sie
übernahm sehr schnell eine andere, ihr weitaus angenehmere Aufgabe. Da Naruto
als Hokage und Sakura als Leiterin des Krankenhauses beruflich sehr eingespannt
waren, kümmerte sich die Godaime sehr oft um die drei Kinder der Beiden. Sie
hatte ja keine eigenen Kinder, sah aber die Uzumaki-Geschwister als ihre
Enkelkinder an. Und umgedreht sahen die Drei in ihr ihre Großmutter. Gerade
Arashi hatte mit ihr ein hervorragendes Verhältnis. Aber nicht nur die
Miterziehung der Kinder ließen bei der Sannin keine Langeweile aufkommen.
Zusätzlich stand sie dem Rokudaime des öfteren mit Rat und Tat zur Seite und
war gleichzeitig ein Ratsmitglied. So nahm sie immer noch am politischen
Geschehen des Dorfes teil.
Obwohl Hitomi jetzt in harmonischen und friedlichen Verhältnissen lebte, hatte
sie ihre Vergangenheit natürlich noch nicht überwunden. Öfters wurde sie von
Dieser eingeholt. So auch diese Nacht.
Es war bereits zwei Uhr morgens und fast alle Hausbewohner schliefen seelenruhig
in ihren Betten. Nur die Kleine hatte einen unruhigen Schlaf und wälzte sich
hin und her. Ihre Augenlider bewegten sich sehr schnell, was ein Indiz für
einen nervenaufreibenden Alptraum war:
Sie war wieder in dieser alten Hütte ihres Heimatdorfes. Vor ihren Augen
tauchten die Dorfbewohner auf, die sie mit abwertenden Blicken ansahen und
brennende Fackeln in den Händen hielten. Viele von ihnen schrien: „Brennt die
Hütte nieder. Der Bastard soll in Flammen aufgehen!“ Feuer breitete sich aus
und schloss sie immer weiter ein. Sie konnte die Hitze auf der Haut spüren. Die
Flammen hatten sie fast erreicht, als sie durch eine Stimme in die Wirklichkeit
zurückgeholt wurde.
Sie saß aufrecht im Bett. Ihr Herz raste. An ihrem Gesicht liefen Tränen und
Schweiß herunter. Nur verschwommen sah sie zwei Blaue Augen, die sie besorgt
anschauten. Sie brauchte einige Momente, um zu realisieren, dass Naruto vor ihr
saß. Er trug die Haare offen und nicht wie gewohnt zu einem Pferdeschwanz
gebunden.
Der Blonde griff nach einem Stofftaschentuch, dass auf dem Nachtisch lag und
wischte ihr den Schweiß und die Tränen aus dem Gesicht. „Ganz ruhig
Hitomi.“ sagte er im sanften Ton. „Du hattest nur einen Alptraum.“ Die
Kleine fiel ihm jetzt um den Hals und drückte ihren Körper fest an seinen. Sie
zitterte wie Espenlaub. „Ich hab Angst.“ schluchzte sie. „Das brauchst du
nicht. Du bist in Sicherheit. Hier tut dir niemand was.“ erwiderte er
beruhigend und strich mit seiner Hand tröstend durch ihre langen schwarzen
Haare. Das Beben ihres Körpers klang langsam ab. „Kann ich die Nacht bei dir
und Sakura schlafen?“ fragte sie verlegen. „Natürlich.“
Er nahm sie auf den Arm und trug sie aus dem Zimmer. Auf dem Flur standen die
verschlafenen Arashi, Kaero und Alexa. Hitomi hatte einen spitzen Schrei im
Schlaf ausgestoßen und damit das gesamte Haus geweckt. „Was isn los?“
fragte der Rothaarige gähnend. „Ach nichts. Nur ein Alptraum. Geht wieder
schlafen.“ antworte der Rokudaime. Die Kinder machten kehrt und schlurften in
ihre Räume zurück.
Sakura, die im Bett saß schaute nun auf, als Naruto mit Hitomi ins Schlafzimmer
kam. „Wieder ein Alptraum?“ fragte sie sogleich. Der Blonde nickte nur.
„Tut mir Leid, dass ich euch Umstände bereite.“ kam es verlegen aus der
Kleinen. „So ein Blödsinn.“ erwiderte die Kunoichi freundlich. „Es macht
uns nichts aus, dass du hier schläfst. Wir freuen uns sogar.“ Behutsam legte
er Hitomi auf das Bett und stieg dann selbst wieder hinein. Sakura und Naruto
ergriffen jeweils eine Hand der Kleinen und schliefen dann ein. Durch die
Sicherheit, die von den Beiden ausging, gelang es Hitomi auch nach wenigen
Minuten wieder in den Schlaf zu gleiten.
Am nächsten Morgen saßen die Uzumakis am Küchentisch und aßen Frühstück.
Als nun Hitomi dazu stoß, wurde sie sogleich von Arashi begrüßt: „Guten
Morgen, Hitomi.“ „Morgen“ erwiderte sie kurz. Ihre müde Stimme passte zu
ihrem unausgeschlafenen Gesamtbild. „Konntest du die restliche Nacht noch
halbwegs schlafen?“ fragte Kaero interessiert. „Ja, es ging. Es tut mir
wirklich Leid wegen der letzten Nacht.“ kam es beschämt aus der Kleinen.
„Mach dir keine Sorgen.“ entgegnete Alexa beruhigend. „Jeder hat mal ab
und zu Alpträume.“ „Ja, Alexa hat Recht.“ pflichtete der Rothaarige
seiner Schwester bei. „Kaero zum Beispiel hat auch mal in einer Nacht das
gesamte Haus zusammen geschrien.“ Dieser wurde knallrot und versuchte sich zu
verteidigen. „Das ist schon Jahre her!“ „Das weiß ich doch.“ erwiderte
Arashi. „Das, was ich damit sagen will, ist, dass man sich keinesfalls dafür
schämen muss, Alpträume zu haben.“ Diese Worte beruhigten Hitomis Gewissen
etwas.
Nach dem Essen wurde sie von Tsunade abgeholt, die ihr etwas das Dorf zeigen
wollte. Konoha hatte ja eine beträchtliche Größe und deshalb hatte die Kleine
bei Weitem noch nicht alles vom Dorf gesehen.
Die Genin wollten sich auch gerade auf den Weg machen, doch Naruto hielt sie
auf: „Wartet mal kurz. Ihr seit heute vom Dienst befreit. Wir müssen mit euch
etwas besprechen.“ Überrascht und etwas zögerlich nahmen sie wieder Platz.
„Es geht um Hitomi.“ begann der Hokage. „Bevor ich zum eigentlich Grund
des Gesprächs komme, muss ich euch noch etwas erzählen.“ Die Genin blickten
ihren Vater fragend an. „Sie hat eine besondere Gabe: das Sharingan.“
„Das, was Kakashi auch hat?“ fragte Kaero. „Ja, genau. Allerdings hat sie
es von Geburt an und auf beiden Augen. Kakashi hingegen hat es mal verliehen
bekommen. Hitomi ist folglich eine Uchia.“ „Warte mal kurz, Papa.“ warf
Alexa ein. „In der Akademie wurde uns gesagt, dass der Uchia-Clan ausgestorben
sei.“ „Das haben wir bis vor kurzem auch angenommen.“ erwiderte Naruto.
„Sie ist also kein normales Kind und das solltet ihr wissen.
Aber kommen wir nun zum richtigen Thema. Ich habe euch die letzten zwei Wochen
ein wenig beobachtet und denke, dass ihr sie schon sehr lieb gewonnen habt.“
Alle Drei nickten. „Aufgrund ihres Sharingans und ihrer Vergangenheit braucht
sie Menschen, die sich um sie kümmern, aber auch gleichzeitig trainieren. Eure
Mutter und Ich wollen Hitomi deshalb dauerhaft in unserer Familie aufnehmen. Das
würde also bedeuten, dass sie eure richtige Schwester werden würde. Wir
wollten euch aber natürlich vorher fragen, was ihr davon haltet.“
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Arashi strahlt übers
gesamte Gesicht. „Also ich bin voll dafür!“ rief er lauthals. Er war ja die
Person, zu der die Schwarzhaarige als erstes Vertrauen entwickelt hatte. Der
Rothaarige hatte sie eigentlich sofort ins Herz geschlossen. Auch Alexa freute
sich sichtlich. „Das ist Klasse. Dann bekomme ich ja wirklich ein
Schwesterchen. Außerdem gleicht sie dann das männliche Übergewicht in der
Familie aus. Dann heißt es nämlich drei Männer gegen drei Frauen.“ „Also
ich sehe nur eine Frau und das ist Mama.“ kam es voller Spott aus Kaero. Die
Blonde warf ihrem Bruder einen tödlichen Blick zu, der ihn fast unmerklich
zusammen zucken ließ. „Also ich hab auch nichts dagegen.“ sagte er nach
einer Weile. Der junge Blonde versuchte so cool wie möglich zu klingen, aber
sein Gesicht sprach Bände. Vielleicht freute er sich sogar am Meisten über den
Zuwachs. Er hatte immer die Rolle des „Kükens“ der Familie inne. Den, auf
den immer besonders aufgepasst wurde. Aber diese Position würde ja jetzt Hitomi
übernehmen.
„Tja, dann ist das ja geklärt.“ kam es glücklich aus Naruto. Er hatte aber
ehrlich gesagt auch keine andere Reaktion seiner Kinder erwartet.
Die Schwarzhaarige war derweil mit Tsunade wieder auf dem Heimweg. Sie hielt
einen großen Strauß weißer Rosen in der Hand, den sie von Ino geschenkt
bekommen hat. Diesmal wurde ihr also der Yamanaka Blumenladen gezeigt. Die
Blumen hatte sie von Ino als eine Art Willkommensgeschenk bekommen. Sie gähnte
jetzt herzhaft. „Du solltest mehr schlafen, Hitomi.“ kam es als Reaktion
mahnend von der Sannin. „Das ist nicht so einfach. Ich hatte die Nacht wieder
einen Alptraum.“ „Oh, das tut mir Leid. Dann ist es verständlich warum du
nicht gut schlafen konntest.“ erwiderte Tsunade. „Ich hab danach wieder bei
Naruto und Sakura geschlafen. Ich glaube ich falle ihnen ganz schön zur
Last.“ sagte die Kleine beklommen. „Ach was. Ich kenne die Beiden schon sehr
lange und weiß, dass sie dich nie als Last empfinden würden, oder geben sie
dir dieses Gefühl?“ „Nein. Sie sind alle so nett zu mir. Am Liebsten würde
ich für immer bei ihnen bleiben aber sie werden mich bestimmt bald satt
haben.“ „Ich glaube darüber musst du dir keine Sorgen machen.“ erwiderte
die Blonde und blickte sie vielsagend an. Die Godaime war neben Kakashi die
Einzige, die etwas über die Pläne der Uzumakis Bescheid wusste.
Nachdem Hitomi wieder am Anwesen abgeliefert wurde, führte Sakura sie in die
Küche, wo die restlichen Familienmitglieder schon auf sie warteten. Naruto ging
schnurstracks auf sie zu und beugte sich etwas zu ihr herunter. „Lass mich dir
eine Frage stellen, Hitomi." "Okay." "Wir wissen ja, dass du in der
Vergangenheit keine richtige Familie hattest. Aber du wünscht dir eine,
oder?“ „Natürlich.“ sagte sie ehrlich. Er lächelte sie daraufhin warm
an. „Dann werden wir von heute an deine richtige Familie sein. Du würdest
kein Gast mehr, sondern ein vollständiges Mitglied unserer Familie sein, aber
natürlich nur wenn du das wirklich willst.“
Diese Worte trafen das Mädchen wie ein Hammerschlag. Geschockt ließ sie sogar
die Blumen fallen. Sie war sprachlos. Fast wie in Trance schaute sie von einem
grinsendes Gesicht in das Nächste. Vor ein paar Minuten dachte sie noch, dass
ihre Tage bei den Uzumakis gezählt waren und jetzt wurde ihr offenbart, dass
sie, wenn sie wollte, für immer bei den Menschen bleiben könnte, die sie als
Erste wirklich als vollwertiger und sogar besonderer Mensch angesehen hatten und
bei denen sie die bisher schönste Zeit ihres Leben verbrachte. Ihre Gefühle
überwältigten sie. Sie begann zu weinen. Aber es waren keine Tränen der
Trauer oder Einsamkeit, sondern pure Tränen des Glücks. Sie fiel dem Blonden
in die Arme. „Ich deute das mal als .“ sagte er. Es war, als würde ein
Traum, den sie vor ein paar Wochen nicht mal zu träumen gewagt hatte, in
Erfüllung gehen. Endlich hatte sie das, was sie sich mehr als alles andere
gewünscht hatte: eine Familie.
So, da haben die Uzumakis also Zuwachs bekommen. Im nächsten Chap geht es unter
anderem um Verleihung etwas betimmten von Vater zu den Kindern.
Kapitel 10: Pakt
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So hier nun das Nächste. Lest euch bitte durch was zu ENS auf der Hauptseite
steht. Danke für die Kommis und Viel Spaß
10.)Pakt
Der wichtigste Schritt für Hitomis Eingliederung war jetzt getan. Nun musste es
Naruto nur noch offiziell machen. Außerdem hatte er auch vor, mit ihrer Gabe
offensiv umzugehen und es den Konoha-Nin im Vorhinein mitzuteilen, sodass es
nicht später so aussehen würde, als verheimliche er ihnen etwas.
Am darauf folgenden Abend war jeder Platz im großen Saal des Hokage-Turmes
ausnahmslos besetzt. Einige der Anwesenden mussten sogar stehen. Im Raum
befanden sich fast alle Chuunin und Jonin, die sich zur Zeit im Dorf aufhielten.
Nur die Wachposten Konohas waren nicht dabei. Daneben waren auch noch die
Ratsmitglieder anwesend. Diese regelmäßigen Versammlungen der Shinobi hatte
Naruto über die Jahre eingeführt. Sie fanden alle zwei Wochen statt. Dort
konnten sich die Ninja über neue Erkenntnisse und Probleme austauschen.
Naruto saß zusammen mit Sakura und Shikamaru vor der großen Ansammlung der
Konoha-Nin. An diesem Abend gab es keine großen Neuigkeiten zu besprechen und
so dauerte die Sitzung bis zu dem Zeitpunkt, an dem Naruto noch einmal das Wort
ergriff, gerade einmal eine halbe Stunde. „Zum Abschluss werde ich euch noch
über einen Neuankömmling Konohas informieren. Einige von euch wissen bereits,
dass ein achtjähriges Mädchen namens Hitomi seit ein paar Wochen in meinem
Haus lebt. Sie ist allerdings kein normales Kind. Sie besitzt ein wohl bekanntes
Bluterbe: das Sharingan.“
Ein Raunen ging durch die gesamte Menge. „Aber wie ist das möglich?“ fragte
Neji entgeistert. „Nunja, genau weiß ich das auch nicht. Aber
höchstwahrscheinlich waren Sasuke und Itachi Uchia nicht die einzigen
verbliebenen Uchias. Es macht nur Sinn, wenn Hitomi die Tochter eines Uchias
ist.“ erwiderte der Rokudaime. „Dann ist dieses Mädchen also auch eine
Uchia.“ stellte Danzou fest. „Das ist richtig.“ stimmte der Blonde zu.
„Dann verstehe ich aber nicht, warum sie hier in Konoha ist.“ entwich es dem
Hardliner schneidend. „Der Uchia-Clan hat große Schande über Konoha
gebracht. Dieses Kind gehört hier nicht hin.“ Naruto war von dieser
Äußerung nicht gerade überrascht. Er hatte mit nichts anderen gerechnet, als
Ablehnung dieses Tattergreises. „Sie vergessen wohl, dass der Uchia-Clan über
Generationen Konoha treue Dienste erwiesen hat.“ entgegnete er. „Nur wegen
ein oder zwei schwarzen Schafen sollte man nicht den gesamten Clan verachten.
Außerdem befindet sich in diesem Raum das lebendige Beispiel dafür, dass das
Sharingan viel gutes Bewirken kann.“ Einige blickten nun zu Kakashi, der in
der ersten Reihe saß und in seinem Lieblingsbuch las, aber dennoch aufmerksam
zuhörte.
„Sie vergessen aber, dass Kakashi kein Uchia ist.“ erwiderte Danzou. „Für
mich stellt sie eine Gefahr für unser Dorf da.“ „Das sehe ich völlig
anders.“ kam es aus Naruto. „Sie ist in meinen Augen mehr ein Geschenk für
uns. Sie könnte in der Zukunft vieles für Konoha beitragen. Es ist nur
wichtig, dass sie von jemanden richtig geleitet und trainiert wird. Nach
reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, dass ich mich persönlich
Ihrer annehme, in Zusammenarbeit mit Kakashi.“
„Aber wo soll sie denn leben?“ fragte Ino nun interessiert. Sakura ergriff
aufgrund dieser Frage das Wort: „Das ist die zweite Sache, die wir euch
mitteilen wollten. Wir nehmen sie in unsere Familie auf.“ „Also wollt ihr
sie adoptieren?“ erwiderte Sai. „Richtig. Naja genauer gesagt haben wir das
bereits.“ „Ich bin absolut dagegen!“ rief Danzou. „Außerdem hätten sie
das zuvor mit dem Rat abstimmen müssen!“ „Ach ist das so?“ kam es etwas
belustigt aus dem Blonden. „Ich wüsste nicht, warum ich den Rat hätte vorher
konsultieren sollen. Das ist eine Privatsache und ehrlich gesagt ist mir ihre
Meinung zu diesem Punkt völlig egal.“
„Und sie wollen unser Oberhaupt sein?“ sagte der Alte. „Erbringen sie mir
gefälligst den nötigen Respekt! Ein Hokage soll ja eigentlich ein Vorbild für
die Bevölkerung sein, aber bei einem Grünschnabel wie ihnen wundert es mich
nicht.“ Diese Worte ließen den Uzumaki völlig kalt. „Und sie sprechen von
Respekt?“ konterte Tsunade. „Sie beleidigen hier öffentlich unser
Oberhaupt. Sie haben wohl vergessen, dass sie im Rang unter ihm stehen.
Außerdem stimme ich mit dem Hokage überein, dass diese Sache den Rat nichts
angeht. Es ist einzig eine Sache seines Clans.“ Fast von allen Anwesenden kam
zustimmendes Nicken.
„Wäre es ein normales Kind, würde ich auch keinen Grund sehen.“ entgegnete
Danzou. „Aber diese Teufelsbrut könnte großen Schaden auslösen.“ „WAGEN
SIE ES NIE WIEDER, SIE SO ZU BEZEICHNEN!“ brüllte der Rokudaime, der
sprunghaft aufgestanden war und mit einem wütenden Blick den Hardliner
fixierte. Einige waren wegen des plötzlichen Ausbruchs zusammen geschreckt und
schauten nervös zum Hokagen. Dieser sprach nun mit nun wieder etwas ruhigerer
Stimme weiter: „Hitomi hat sich sicherlich nicht ausgesucht, eine Uchia zu
sein. Nicht die Herkunft macht einen Menschen aus, sondern seine Taten. Und sie
hat bisher nichts getan, was es rechtfertigt, sie so zu bezeichnen.“ Er wandte
sich jetzt der Menschenmasse zu. „Ich verlange, dass sie genau so angesehen
wird, wie jedes andere Mädchen. Jeder, der sich nicht daran hält, hat mit
schweren Konsequenzen zu rechnen.“ Jeder, der den Blonden kannte, wusste, dass
diese Drohung nicht einfach so dahin gesagt war. Denn nichts hasste er mehr, als
Intoleranz.
Eine Woche später
Naruto saß zusammen mit Iruka in einem Besprechungsraum des Hokage-Turmes und
betrachtete ein Schriftstück. Auf dem Blatt stand ein Auftrag für Konoha. In
der oberen linken Ecke stand ein kleines „C“ in der Handschrift des Blonden.
„Meinst du wirklich, dass sie schon für so eine Mission bereit sind?“
fragte der Chuunin, als er auch einen Blick auf das Papier warf. „Keine Sorge.
Die Mission ist eigentlich sehr einfach und ungefährlich. Sie hat nur einen
C-Rang, weil sie dafür in ein anderes Land müssen. Aber das ist auch kein
Problem, weil sie nur durch verbündete Länder reisen. Ich denke, damit dürfte
ich sie etwas abspeisen können.“ Die Rede war von Kaeros und Alexas
Genin-Teams.
Im Grunde war der Hokage über die Jahre ein sehr geduldiger Mensch geworden,
aber langsam fing das ständige Gezeter seiner Zwillinge an, ihn mächtig zu
nerven. Sie beschwerten sich eigentlich in einer Tour über die anspruchslosen
D-Rang-Missionen und das sinnlose eintönige Training. Deshalb hatte er sich
etwas überlegt, was sie für eine Weile ruhig stellen könnte.
Die angesprochenen Teams kamen auch prompt in das Zimmer und stellten sich in
einer Reihe auf. Der Rokudaime ergriff das Wort: „So, ich denke es ist an der
Zeit, euch mal eine C-Rang-Mission anzuvertrauen. Euer Auftrag lautet, drei
Händler aus Iwagakure in ihr Dorf zu eskortieren. Da es sich wie gesagt drei
Personen sind, schicke ich beide Teams.“ „Das soll jetzt anspruchsvoller
sein?“ kam es aus Kaero. „Hört sich ja nicht gerade spannend an.“ „Tja,
ich könnte euch natürlich auch auf eine S-Rang-Mission schicken, die ihr mit
Sicherheit nicht überleben würdet.“ sagte Naruto genervt. „Aber weißt du
was? Komischerweise liegt mir euer Leben am Herzen, Kaero.“ Der junge Uzumaki
erwiderte nichts darauf und starrte nur beleidigt zu Boden. Der Hokage fuhr
daraufhin fort: „Die Mission startet morgen früh um sieben Uhr am Haupttor.
Gibt es noch irgendwelche Fragen über die Mission?“ Die Anwesenden
schüttelten durchweg den Kopf. „Dann wäre ja alles geklärt.“ schloss der
Blonde. „Ihr könnt dann alle außer Kaero und Alexa gehen. Viel Erfolg.“
Daraufhin verließen die Angesprochenen den Raum und ließen die ziemlich
verdutzten Zwillinge zurück. Naruto stand nun auf und schritt zur Tür. Im
vorbeigehen sprach er zu seinen Kindern. „Kommt mit. Ich möchte euch etwas
zeigen.“ Sie taten wie ihnen geheißen und folgten ihren Vater auf die große
Terrasse des Turmes. Der Rokudaime formte Fingerzeichen und wie aus dem Nichts
tauchte eine große Schriftrolle auf, die er vor seinen erstaunten Kindern
ausbreitete. In der Rolle standen viele Namen, von denen die beiden jungen
Uzumakis aber fast keine kannten. Nur die letzten vier Namen ganz rechts waren
ihnen ein Begriff. Dort waren von links nach rechts die Namen von Jiraya,
Minato, Naruto und schließlich Arashi in roter Schrift niedergeschrieben.
„Das ist der Pakt der Kröten.“ erklärte Naruto. „Wenn ihr mit euren Blut
eure Namen und Handabdrücke auf der Schriftrolle verewigt, könnt ihr mithilfe
des Jutzus des vertrauten Geistes Kröten beschwören, die euch im Kampf helfen
werden. Dieses Jutzu kann in brenzlichen Situationen sehr hilfreich sein.“
„Sind diese Kröten denn stark?“ fragte Kaero interessiert. „Einige von
ihnen schon. Ein paar wenige besitzen sogar schier unglaubliche Kräfte, die die
eines Menschen weit übersteigen.“ Begeistert von dieser Antwort stachen sich
seine beiden Kinder mit Kunais in die Daumen, schrieben nacheinander ihre Namen
nieder und setzten ihre Handabdrücke auf das alte Pergament.
Danach erklärte er ihnen den Ablauf dieses Jutzus und fügte noch, nachdem er
sah, dass bei ihren ersten Versuchen nur winzige Frösche auftauchten, was seine
Kinder enttäuschte, einen Rat hinzu: „Macht euch keine Sorgen. Es ist schon
sehr gut, dass sofort vollständige Frösche kommen. Bei mir waren es am Anfang
gerade einmal Kaulquappen. Für dieses Jutzu braucht ihr viel Übung, aber wenn
ihr es erst einmal beherrscht, kann es eine starke Waffe werden. Ihr könnt es
ja ein wenig auf der folgenden Mission üben.“
So im nächsten Chap geht dann die besagte Mission los.
Kapitel 11: Gefangenschaft
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So nach einer kleinen Pause gehts nun weiter. Thx for Komms und viel Spaß.
Gefangenschaft
Am nächsten Morgen befanden sich am Haupttor Konohas sechs müde Genin, die
alle missmutige Gesichter zogen. Ihre Erscheinungen zeugten auf jeden Fall nicht
von großem Enthusiasmus. Als nun ihre Senseis mit den Händlern auftauchten,
gab es eine kurze Begrüßungsszene. Anschließend setzten sie sich in
Bewegung,um die Klienten sicher nach Iwagakure zu geleiten.
Kaero ging zwischen Alexa und Kané her. Nach einer Weile sagte er: „Paps kann
doch nicht wirklich glauben, dass er uns mit so einer Mission abspeisen kann.
Die ist doch todlangweilig. Ich will endlich mal ein bisschen Action.“ „Also
ich finde es gut, dass die Missionen nur langsam anspruchsvoller werden. So
können wir richtig hineinwachsen.“ entgegnete die Nara. „Tss, naja bei euch
verstehe ich das ja. Mädchen sind ja im Allgemeinen etwas langsamer.“ Das
diese Äußerung des Blonden ziemlich unklug war, erkannte dieser erst, als er
einen dumpfen Schmerz spürte, der von zwei Kopfnüssen herrührte. Sauer
stapften die Kunoichi an ihm vorbei. „Macho!“ kam es entrüstet aus Alexa.
„Wie hältst du es überhaupt aus, mit dem unter einem Dach zu wohnen?“
fragte Kané ihre Kameradin. „Keine Ahnung. Ich ignoriere ihn meistens.“
Sich keiner Schuld bewusst, rieb sich der Uzumaki den Kopf. Hinter ihm ertönte
ein kurzes Auflachen, welches von Shenji kam. Kaero drehte sich um und warf dem
Hyuga einen Blick zu, der seine gesamte Abneigung zeigte.
Der erste Reisetag verlief ohne besondere Vorkommnisse und gegen Abend schlugen
die Shinobi ihr Lager in der Nähe der Grenze zu Amegakure auf. Die beiden
Uzumakis übten den gesamten Abend das Jutzu des vertrauten Geistes und langsam
wurden die Frösche größer. Trotz dieses Erfolges war Kaero nicht zufrieden.
Am Abend, als alle um ein Lagerfeuer saßen, sagte er deshalb mies gelaunt:
„Ich will mal wissen, was mir diese Kröten bringen sollen. Ich bezweifle
langsam, dass man damit wirklich so starke Kämpfer herbeirufen kann.“
Daraufhin kam wieder das provokative Lachen des Hyugas. „Was hast du für ein
Problem?“ zischte der Blonde. „Ich finde es nur amüsant, dass du der Sohn
des Hokage sein sollst, wenn du noch nicht einmal seine Kampftechniken
kennst.“ erwiderte Shenji spöttisch. „Mein Vater hat mir mal erzählt, dass
der Rokudaime in schweren Kämpfen, wie zum Beispiel den vor elf Jahren, eine
riesige Kröte als Unterstützung beschwört.“ „Shenji hat recht.“ stimmte
Sai zu. „Diese Kröte heißt Gamabunta und ist so um die vierzig Meter
groß.“ „Boah, euer Vater muss ja wirklich unglaublich stark sein, wenn er
so ein großes Wesen heraufbeschwören kann.“ sagte Takeru ehrfürchtig zu den
beiden Uzumakis gewandt.
„Naja, man sollte ihn nicht stärker machen, als er ist.“ gab Lee jetzt zu
Bedenken. „Er hat zwar wirklich mächtige Fähigkeiten, aber die Dorfbewohner
übertreiben meistens in der Einschätzung seiner Kräfte. Ich persönlich habe
diese noch nicht zu Gesicht bekommen.“ „Du warst ja auch beim großen Kampf
damals nicht dabei. Du hast dich ja in Kirigakure gefangen nehmen lassen. Aber
es ist ja allgemein bekannt, dass du nicht gerade eine hohe Meinung vom Hokage
hast.“ entgegnete Sai hämisch. „Das ist so nicht richtig. Als Hokage
respektiere ich ihn. Obwohl ich nicht denke, dass er der größte Kage in der
Geschichte ist, so wie es die meisten glauben. Als Mensch allerdings mag ich
seinen selbstgefälligen und arroganten Charakter nicht.“ „Du bist einfach
nur undankbar. Schließlich hat er dich gegen den Willen des Rates befreien
lassen.“ Die beiden Jonin tauschten böse Blicke aus, die von den Genin mit
Sorge verfolgt wurden.
Alexa versuchte das Thema zu wechseln: „Sensei, meinen sie nicht, dass wir
langsam zu Bett gehen sollten. Morgen wird bestimmt ein anstrengender Tag.“
„Du hast recht. Wir sollten lieber ein wenig schlafen.“ erwiderte Lee.
Innerhalb von wenigen Minuten waren alle außer Hidate, Sai und Lee
eingeschlafen. Die beiden Ersteren hielten Wache vor den Zelten, der Letzte
allerdings konnte einfach nicht einschlafen. Seine Gedanken kreisten um die Zeit
seiner Gefangenschaft.
Flashback
Der Jonin saß zusammengekauert in einer Ecke seiner winzigen Zelle. Die Zelle
war komplett in Dunkelheit getaucht. Es gab dort keinen Tag und keine Nacht und
so hatte er irgendwann sein Zeitgefühl verloren. Aber eins wusste er: Er war
schon mehrere Monate in Gefangenschaft. Seine Peiniger hatten schon vor geraumer
Zeit aufgehört, ihn zu foltern, weil sie einsahen, dass man aus ihm nichts
rausbekommen würden. Als Resultat ihrer grausamen Methoden trug Lee viele
Narben am Körper. Obwohl die Folter aufgehört hatte, durchlebte er schwere
Qualen. Er hatte furchtbaren Hunger und Durst, weil er nur unzureichend versorgt
wurde. Er wusste, dass er so nicht mehr lange durchhalten würde.
Plötzlich schrak er auf, weil er mehrere Geräusche wahrnahm. Es hörte sich
an, als würden mehrere schwere Gegenstände zu Boden fallen. Im nächsten
Moment sprang seine Zellentür auf. Das hereingeworfene Licht blendete ihn und
so musste er die Augen schließen. Sekunden später spürte er etwas warmes und
klebriges auf seinem Gesicht. Es erklang eine Stimme: „Sehr gut Akamaru. Du
hast ihn gefunden.“ Der Pilzkopf öffnete nun wieder die Augen und bemerkte,
dass jetzt ein Hund und drei maskierte Männer in seiner Zelle standen. Einer
der Männer beugte sich zu ihm herunter. „Lee, wie geht es dir?“ Der
Angesprochene erkannte die Stimme. „Bist du das Neji?“ „Ja.“ erwiderte
Dieser kurz. „Was macht ihr hier?“ fragte Lee erneut. „Na was wohl?“ kam
es aus einem Mann, der sich als Kiba entpuppte. „Dich retten natürlich. Wir
sind schon seit Monaten auf der Suche nach dir. Aber reden können wir nachher
noch. Wir sollten dich erst einmal hier rausbringen.“ Kiba hievte Lees
abgemagerten Körper auf Akamaru. Daraufhin verließen sie zügig das Gebäude
und entfernten sich circa einen Kilometer davon.
Die drei ANBUs demaskierten sich nun und der Pilzkopf erkannte nun auch den
Dritten. Es war Sai. Sie gaben dem ehemaligen Gefangenen Wasser und
Trockenfleisch. Er schlang die Nahrung hastig herunter. Endlich hörte das
elendige Hunger- und Durstgefühl in seinem Körper auf. Sai nahm nun einen
Adler, der seelenruhig auf einem Ast wartete, und steckte ihm einen Zettel an
die Kralle. Danach ließ er ihn wieder los und der Vogel flog ihn Richtung
Konoha davon, um den Hokage über die Befreiung zu informieren.
Im Anschluss bewegten sich die vier in Richtung Küste, wo schon ein kleines
Boot auf sie wartete. Sie stiegen ein und paddelten aufs Meer hinaus. „Was ist
mit meinem Team?“ fragte Lee nach ein paar Minuten. Wenigstens seinen Genin
konnte er damals kurz vor seiner Gefangennahme noch zur Flucht verhelfen.
Allerdings wusste er nicht, was aus ihnen geworden war. „Denen geht’s gut.
Sie wurden vor einem halben Jahr von anderen ANBUs gefunden. Sie sind jetzt
wieder in Konoha.“ Eine Welle der Erleichterung durchzog ihn. „Wie lange war
ich in Gefangenschaft?“ „Sieben Monate.“ erwiderte Kiba. „So lange
also.“
Nach mehreren Tagen auf dem Wasser erreichten sie endlich wieder das Festland.
Es war für Lee ein unglaubliches Gefühl, endlich wieder im Land des Feuers zu
sein. Je näher sie der ersehnten Heimat kamen, desto mehr drängte sich dem
Pilzkopf eine Frage auf: „Was ist in den letzten Monaten in Konoha so alles
passiert?“ „Eine ganze Menge.“ sagte Sai. „Akatsuki ist endlich
zerschlagen. Sie haben uns kurz nach deiner Abreise angegriffen, aber wir
konnten sie besiegen.“ Lee war geschockt von dieser Neuigkeit, aber wollte
noch mehr wissen.„Wie geht es den anderen?“ „Ino hat ein kleines Mädchen
zur Welt gebracht. Die Kleine treibt Shikamaru in den Wahnsinn.“ erwiderte
Kiba belustigt. „Ich und Neji werden übrigens auch Väter. Außerdem sind wir
jetzt mit Tenten und Hinata verheiratet.“ „Was ist mit Sakura?“ kam es aus
dem Pilzkopf. „Nunja.“ sagte Neji zögerlich. Er wollte dieses Thema
eigentlich nicht anschneiden. „Sie ist wieder schwanger. Werden wohl
Zwillinge. Sie und Naruto haben auch vor vier Monaten geheiratet.“ Diese
Erkenntnis löste einen Stich in seinem Herz aus, der aber zugleich durch einen
Schock ersetzt wurde.
Sie hatten nun die Grenze von Konoha erreicht und Lee blickte wie versteinert zu
den Hokage-Felsen, wo nicht, wie er es gewohnt war, fünf Köpfe abgebildet
waren, sondern sechs. Ganz rechts war das Gesicht des Uzumakis in Stein
gemeißelt worden. „Was ist das?“ fragte er entgeistert und deutete auf
Narutos steinernen Kopf. „Achja, das haben wir dir ja noch gar nicht
erzählt.“ erwiderte Sai. „Naruto hat vor einem halben Jahr, kurz nach dem
Sieg über Akatsuki, an dem er großen Anteil hatte, das Amt als Hokage von
Tsunade übernommen.“ Diese Erkenntnis löste in Lee eine tiefe Abneigung
aus.
Die Shinobi beschleunigten jetzt ihre Schritte und erreichten das Haupttor, wo
Hinata und Tenten schon warteten. Als die beiden Kunoichi die Ankömmlinge
sahen, liefen sie auf sie zu und umarmten sie. Hinata drückte sich fest an
Kibas Brust und Tenten schloss gleich Neji und Lee gleichzeitig in ihre Arme.
„Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid.“ schluchzte sie. Die
Wiedersehensfreude von Lee währte leider nicht lange, weil nun eine Stimme
ertönte: „Es macht mich glücklich, dass du wohlbehalten zurückkehren
konntest. Aber bei deiner Kämpfernatur hatte ich auch nichts anderes
erwartet.“ Die Stimme gehörte Naruto, der zusammen mit Arashi auftauchte. Der
Blonde trug seinen gewohnten weißen, mit Flammen bestickten, Mantel und
lächelte ihn warm an. Doch der Pilzkopf erwiderte dieses Lächeln nicht. Ein
Gefühl machte sich in ihm breit: Neid. Nicht nur, dass Naruto die Frau hatte,
die er so sehr begehrte, nun war der Uzumaki auch noch zur höchsten Position im
Dorf aufgestiegen. Das war schlichtweg nicht fair.
Flashback Ende
Dieser Neid war über die Jahre kaum geschwunden. Er fühlte ihn immer noch
jedes Mal, wenn er ihn ansah. Das schien ihn innerlich aufzufressen. Nach
weiteren quälenden Minuten schaffte er es endlich, in den Schlaf zu sinken.
Kapitel 12: Ernstfall
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So. Jetzt gibt es mal wieder ein bisschen Acion für euch. Viel Spaß und Thx
for Kommis.
12.) Ernstfall
Am nächsten Morgen zog die Gruppe schon sehr früh weiter und überquerte
wenige Stunden später die Grenze zum Reich des Regens, in dem Amegakure lag.
Die Landschaft veränderte sich allmählich. Sie wurde immer sumpfiger.
Die zu beschützenden Händler waren hingegen der Konoha-Nin eher schweigsame
Gesellen, die nur das Nötigste von sich gaben. Das störte die meisten Shinobi
aber nicht im Geringsten. Sie unterhielten sich angeregt untereinander. Nur Sai
schien das Benehmen der Händler zu verwundern.
Plötzlich stoppte er, weil er ein metallisches Geräusch vernahm. Die Händler
hatten Kunais gezogen und waren in Begriff sie auf die Konoha-Nin zu werfen.
Geistesgegenwärtig zog der ehemalige ANBU seinen Pinsel und Papier aus seinen
Sachen, malte etwas auf und sagte . Drei
Seile aus Tinte schossen aus dem Pergament. Zwei von den dreien erwischte er.
Der Dritte konnte aber noch kurz bevor er von Lee niedergeschlagen wurde, ein
Kunai auf Shenji schleudern, dass ihn an der Wade traf. Der niedergestreckte
Händler veränderte jetzt sein Aussehen und zeigte sein wahres Gesicht. Er war
ein Ninja aus Kirigakure. Als Sai das erkannte, realisierte er, was gerade
passiert war: Sie waren in einen Hinterhalt geraten.
Dichter Nebel kam nun auf und umgab die Konoha-Nin. Nur schemenhaft sahen sie
mehrere Gestalten auf sie zukommen. Die Shinobi befanden sich in einer wirklich
ungünstigen Situation. Nicht nur, dass ihre Sichtweite fast gegen Null ging,
Takeru und Kané waren auch ihrer besten Angriffstechniken beraubt. Durch den
Nebel entstand kaum Schatten, den die Nara für ihre Schattenbindung benötigte.
Für den Sabakuno war das Terrain schlichtweg ungeeignet, weil es keinen Sand
gab, den er benutzen konnte. Er war nämlich wie sein Vater Gaara ein
Sandbändiger. Die Beiden konnten nichts weiter tun, als sich auf ihre Kunais
und Grundtechniken zu verlassen.
Blitzschnell ****ysierte Sai die Situation und gab Anweisungen: „Hidate und
Shenji, ihr benutzt euer Byakugan, um uns zu lotsen. Euch sollte der Nebel nicht
wirklich etwas ausmachen. Währenddessen versuchen Kaero und Alexa die Gegner
mit ihren Schattendoppelgängern aufzuhalten. Takeru und Kané, da ihr in eurem
Handlungsspielraum stark eingeschränkt seit, konzentriert ihr euch nur auf
Selbstverteidigung.“
Fast alle Genin befolgten die Anweisungen, nur Shenji schien unter Schock zu
stehen. Ob nun der plötzliche Angriff oder der aufkommende Schmerz seiner Wunde
der Grund dafür war, war unklar, aber auf jeden Fall bewegte er sich kein
Stück und entfernte nicht einmal das Kunai aus seinem Bein. Dafür machte aber
Hidate überraschender Weise seine Sache hervorragend. Er schien sein Byakugan
wirklich gut zu beherrschen.
Aber die Konoha-Nin mussten bald feststellen, dass sie starken Gegnern
gegenüberstanden. Ein Schattendoppelgänger nach dem anderen verpuffte und die
Shinobi wurden immer weiter in die Ecke gedrängt. Zwar konnten die beiden Jonin
aufgrund ihrer Fertigkeiten einige Kiri-Nins ausschalten, aber die gegnerische
Übermacht war einfach zu groß.
Ein Kiri-Nin schoss jetzt auf den immer noch wie angewurzelt dastehenden Hyuga
zu. Er war kurz davor den Genin mit einem Kunai zu töten, als Shenji endlich
aus seiner Trance erwachte. Es war aber nicht der Angriff an sich, der ihn zur
Besinnung kommen ließ, sondern die Erkenntnis, dass jemand das Kunai gerade mit
seinem Körper abgefangen hatte, von den er es nie erwartet hätte: Kaero.
„Warum beschützt du mich?“ kam es entgeistert aus dem Hyuga. „Was isn das
für eine bescheuerte Frage?“ erwiderte der Blonde, dem jetzt ein Kunai in der
Schulter steckte. „Ich bin ein Konoha-Nin. Ich lasse keine Kameraden im
Stich!“ „Ach wie süß.“ kam es belustigt aus dem Angreifer, der das Kunai
wieder aus der Schulter des Uzumakis zog. „Dann wirst du halt als Erster
sterben.“
Doch der Kiri-Nin hielt jetzt kurz inne, weil ein markantes Geräusch ertönte.
Es hörte sich an, als würde ein riesiger Schwarm Vögel über das Kampffeld
ziehen. Mehrere Schmerzensschreie waren zu hören und noch bevor der Kiri-Nin
erneut ansetzen konnte, wurde er durch einen Tritt einer dazukommenden Person
weggeschleudert.
Derweil waren auch Takeru und Kané in großer Gefahr, weil eine Salve von
Kunais auf sie zugerast kam. Im letzten Moment merkten sie, wie sie von etwas
warmen umschlungen und in Sicherheit gebracht wurden.
Endlich lichtete sich der Nebel wieder und die Beiden erschraken etwas, als sie
hinter sich blickten. Da stand ein großer orangener Frosch, der seine Zunge um
sie geschlungen hatte, die er nun wieder löste.
Auch Kaero erkannte nun seinen Retter und sagte nur perplex: „A- A- Arashi!“
„Na Brüderchen, scheint, als wären wir noch rechtzeitig gekommen.“
erwiderte der Rothaarige grinsend. Er begutachtete die Wunde an der Schulter
seines Bruders und sagte: „Sieht nicht sonderlich tief aus. Ich kümmere mich
nachher darum. Du hältst dich jetzt aber lieber etwas zurück.“ Der Blonde
sah sich nun etwas um und erblickte auch noch Kakashi und Kojiro, die in Front
der Angreifer standen. Von denen lagen jetzt einige blutend am Boden, was auf
das Chidori des Jonin zurückzuführen war. Die Konoha-Nins waren aber trotzdem
immer noch weit in der Unterzahl.
„Arashi, du kümmerst dich um die Verteidigung der anderen Genin, währendem
ich und Kojiro zum Gegenangriff übergehen.“ kam es aus dem Hatake, nachdem er
die Lage begutachtet hatte.
Kojiro streifte sich jetzt rasiermesserscharfe Schlagringe über, die anfingen
blau zu leuchten, weil er sein Chakra darauf konzentrierte. Danach stürmten er
und sein Sensei los.
Aber auch die anderen Genin waren nicht untätig. Kané, die jetzt endlich ihre
Schattenjutsus anwenden konnte, stoppte drei Angreifer, die daraufhin von Alexa
niedergeschlagen wurden. Außerdem schienen einige der Kiri-Nins ihre eigenen
Kameraden anzugreifen. Sai fand schnell den Ursprung dieser Absonderheit. Er
erblickte Sanari, die nicht weit entfernt in einer Baumkrone saß und sich mit
geschlossenen Augen auf ihr Genjutsu konzentrierte.
Schnell bemerkten die Konoha-Nins nun, dass die meisten ihrer Gegner einfach nur
Wasserdoppelgänger waren, die sich wieder in Wasser auflösten, wenn man sie
schlug.
Arashi kam eine Idee. „Sensei, Kojiro. Zieht euch bitte kurz zurück. Ich
kümmere mich um die Doppelgänger.“ rief er und wandte sich danach seinem
vertrauten Geist zu. „Du weißt was du zu tun hast, Gamakichi.“ „Klar.“
Beide sprangen jetzt in die Luft und der Uzumaki landete auf dem Rücken der
Kröte. Er formte Fingerzeichen und sagte:
Gleichzeitig spuckte Kichi eine große Menge Öl, die sofort entflammte.
Innerhalb von wenigen Sekunden waren alle Doppelgänger verschwunden und die
wenigen echten Kiri-Nin schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Der Kampf schien bereits gewonnen, als nun auf einmal der getarnte Händler, der
scheinbar wieder erwacht war, von hinten auf Hidate zuschoss, der sein Byakugan
wieder deaktiviert hatte. „Pass auf, Hidate!“ rief Alexa und stieß den
Hyuga beiseite. Statt ihm wurde jetzt sie zu Boden geworfen und blieb
ohnmächtig liegen. „ALEXA!“ schrie Kaero und rannte wutentbrannt auf den
Peiniger seiner Schwester zu. Ehe der sich versah, stieß der Blonde ihm auch
schon eine blaue Chakrakugel in die Magengrube. . Der Kiri-Nin wurde
nach hinten katapultiert und riss noch zwei weitere mit sich zu Boden.
Bei Anbetracht der Lage bekamen es die Angreifer nun mit der Angst zu tun und
flüchteten. Der wütende Uzumaki stürmte ihnen hinterher: „WARTET IHR
FEIGLINGE!!“. Aber er kam nicht weit, weil er von Arashi am Arm festgehalten
wurde. Empört fuhr er ihn an. „LASS MICH LOS! HAST DU NICHT GESEHEN, WAS DIE
UNSERER SCHWESTER ANGETAN HABEN?“ „Natürlich hab ich das. Und genau das ist
der Punkt. Ihr Wohl hat jetzt Vorrang. Außerdem bist du auch verletzt.“ Der
Blonde wollte noch etwas erwidern, aber merkte jetzt, wie seine Beine weich
wurden und im darauffolgenden Moment sank er bewusstlos in die Arme seines
Bruders.
Kapitel 13: Eingeständnisse
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So. Jetzt gehts weiter. In dem Chap wird wieder auf die Verhältnisse zwischen
den Genin eigegangen. Viel Spaß & Thx for Komms.
13.)Eingeständnisse
Langsam und behäbig erwachte Kaero aus seinem Schlaf und öffnete die Augen. Er
sah zu einer weißen Zimmerdecke und bemerkte, dass er in einem weichen Bett
lag. Er schien sich in irgendeinem Zimmer zu befinden. Langsam kam die
Erinnerung an den Kampf zurück. Ruckartig griff er sich an seine Schulter, doch
stellte sogleich fest, dass die erwartete Wunde nicht mehr da war. Das Nächste
was er vernahm, war die Stimme seines Senseis. „Keine Sorge, Kaero. Es ist
alles in Ordnung.“ Der Blonde drehte sich nun zum Ursprung der Stimme hin und
erblickte Sai, der neben ihm auf einen Stuhl saß. Der Jonin fuhr fort:
„Arashi hat deine Wunde bereits geheilt, als du geschlafen hast. Wir können
wirklich froh sein, dass so ein begnadeter Medic-Nin bei uns ist.“
„Was ist mit meiner Schwester?“ fragte der Uzumaki aufgeregt. „Wie gesagt,
es ist alles in Ordnung. Laut Arashi hat sie nur eine leichte
Gehirnerschütterung vom Aufprall. Sie schläft gerade in einem anderen
Zimmer.“ Erleichterung breitete sich in Kaero aus. Sie schienen es
überstanden zu haben.
Mit einem Knarren ging jetzt die Zimmertür auf und Arashi trat ein und sagte:
„Na, endlich aufgewacht? Du hast fast einen gesamten Tag durchgeschlafen. Hast
du irgendwelche Schmerzen?“ „Nein, aber wo befinden wir uns eigentlich?“
erwiderte der Blonde. „In einem Gasthaus in der Nähe von Amegakure. Die
Einheimischen haben uns netter Weise Einlass gewährt. Ich werde dann auch mal
nach unserer Schwester sehen. Sobald ihr Beide wieder halbwegs fit seit, machen
wir uns auf den Heimweg.“ Nach diesen Worten verließ er wieder das Zimmer und
trat Sekunden später in den nächsten Raum ein.
Dort saß Hidate neben Alexas Bett und sah traurig die schlafende Uzumaki an.
Als er nun den hereinkommenden Genin bemerkte, blickte er schnell zu Boden. Der
Rothaarige ging zu seiner Schwester, legte seine Hand auf ihre Stirn und schloss
die Augen. Einige Momente später nahm er die Hand wieder von ihrer Stirn.
„Geht es ihr besser?“ schoss es sofort aus dem Hyuga. „Ja. Ihr Chakrafluss
hat sich wieder normalisiert. Sie dürfte bald aufwachen.“ „Dem Himmel sei
Dank.“ kam es erleichtert aus Hidate. Arashi konnte sich das nun aufkommende
verschmitzte Grinsen nicht verkneifen und sagte: „Dir liegt wohl das Wohl
meiner kleinen Schwester sehr am Herzen, was?“ Der Hyuga lief sofort feuerrot
an und stammelte: „Ja ähm, naja sie ist ja meine Teamkameradin und daher
ähm.“ „Ach deswegen also. Nun gut dann lass ich euch mal wieder allein.“
erwiderte Arashi immer noch grinsend und ging durch die Tür in den Flur.
Einen Stock tiefer saßen derweil Takeru, Kané und Shenji im Foyer des
Gasthauses und tranken etwas. „Geht es deinem Bein wieder besser, Shenji?“
fragte die Nara nach einer Weile. „Ja. Es ist nichts mehr von der Verletzung
zu sehen. Schon erstaunlich was medizinische Jutsus vollbringen können.“
„Ja, aber eines muss man auf jeden Fall sagen. Arashi ist echt
beeindruckend.“ schwärmte Kané. „Kaum zu glauben, dass er und Kaero
Brüder sind.“ „Aber nicht nur er, das gesamte Team von Kakashi ist
unglaublich gut.“ warf Takeru ein. „Selbst wenn man bedenkt, dass sie außer
Kakashi auch noch Genin sind, müssen wir uns doch eingestehen, dass zwischen
ihren und unseren Fähigkeiten noch ein himmelweiter Unterschied besteht.“
„Ja, das ist schon deprimierend.“ erwiderte die Nara. „Das muss es
nicht.“ sagte Kakashi, der nun dazukam. „Erstens sind sie mindestens drei
Jahre älter als ihr und zweitens sind sie zwar offiziell noch Genin, aber von
den Fähigkeiten her mindestens Chuunin-Niveau, Arashi vielleicht noch
höher.“ „Sie meinen also, dass Arashi sogar mit einem Jonin, wie sie es
sind, mithalten könnte?“ fragte Shenji ungläubig. „Das kann ich wirklich
nicht beurteilen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich wohl noch nie seine vollen
Fähigkeiten zu Gesicht bekommen. Die kennt wohl nur er selbst und der Hokage,
aber eines kann man mit Gewissheit sagen: Er ist ein Genie, an dem man sich
nicht messen sollte.“
Die Unterhaltung wurde jetzt durch das Ankommen zweier ANBUs unterbrochen, die
schnurstracks auf den Hatake zugingen. „Ihr wurdet sicherlich vom Hokage
gesandt, um die Gefangenen nach Konoha zu bringen, oder?“ schlussfolgerte der
Jonin. „Korrekt.“ antwortete der eine Maskierte wortkarg. Daraufhin deutete
Kakashi auf zwei gefesselte Männer, die bewusstlos in einer Ecke des Foyers
lagen. Die ANBUs schnappten sich die Kiri-Nins und verschwanden mit ihnen.
Zur gleichen Zeit erlang Alexa endlich wieder das Bewusstsein. Sie brauchte eine
Weile, um sich zu orientieren. Sie erblickte nun Hidate, der neben ihr sitzend
schlief. Die Blonde musterte den Blauhaarigen. „Er sieht wirklich süß aus,
wenn er schläft. Das ist mir früher nie aufgefallen.“ dachte sie und besah
sich den Hyuga noch etwas genauer. Auf einmal öffnete Hidate die Augen.
Blitzartig wandte sie sich ab und schaute an eine Wand. Irgendwie fühlte sie
sich ertappt. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. „Ein
Glück. Du bist endlich aufgewacht.“ kam es aus dem Hyuga. Nur zaghaft suchte
die Uzumaki wieder den Blickkontakt und frage: „Wie geht es den anderen?“
„Denen geht es wieder gut. Ich hab sie allerdings schon eine Weile nicht mehr
gesehen, weil ich die meiste Zeit hier war.“ erwiderte der Blauhaarige
schüchtern. „Was? Hast du ganze Zeit, in der ich geschlafen habe an meinem
Bett gewacht?“ Hidate errötete stark. „Ich ähm.. naja, du hast mich ja
gerettet und deswegen dachte ich ähm .“ Er fand nicht die richtigen Worte und
deshalb half die Blonde ihm etwas auf die Sprünge. „Vielen Dank dafür. Das
war echt ungemein lieb von dir.“ „Kei-ne Ursache.“ stotterte er. „Weißt
du was Hidate? Du hast so eine schöne Stimme, aber wenn du nicht immer so
stottern würdest, würde die noch viel besser zur Geltung kommen.“ Dieses
Kompliment war zu viel für den Hyuga. Er begann zu zittern und zu schwitzen.
Schnell stand er auf und ging zur Tür. „Ich werde mal den anderen sagen, dass
du wach bist.“ kam es schnell aus ihm bevor er das Zimmer verließ. Alexa
kicherte leise in sich hinein. Langsam begriff sie Hidates Verhalten.
Auf dem Flur begegnete er Sai und Kaero, dem es schon bedeutend besser ging. Die
Drei wollten gerade ins untere Stockwerk, als sie von Shenji aufgehalten wurden.
„Könnte ich kurz mit Kaero alleine reden?“ sagte dieser ungewohnt unsicher.
Die beiden Angesprochenen nickten und gingen an ihm vorbei, wogegen der Hyuga
und der Uzumaki sich in ein leeres Zimmer zurückzogen. Ahnungslos ließ sich
der Blonde auf einem Stuhl nieder und schaute seinen Gegenüber fragend an.
„Ich wollte dir wegen gestern danken.“ sagte Shenji verlegen. „Keine
Ursache. Ich hab dir ja meine Beweggründe dafür gestern genannt.“ erwiderte
der Blonde überrascht. Er hatte keinesfalls mit einem Dankeschön gerechnet.
„Außerdem muss ich sagen, dass ich dich wohl falsch eingeschätzt habe.“
gestand sich der Schwarzhaarige ein. „Ich hab dich immer für den verwöhnten
Bengel des Hokagen gehalten, der für nichts hart arbeiten musste, aber du bist
echt gut. Wohl der beste in unserem Alter. Ich hab wohl nur eine Ausrede
gesucht, die erklärt, warum du besser bist als ich.“ „Ich hab mich auch
nicht immer korrekt verhalten.“ gab Kaero zu. „Aber eines solltest du
wissen. Du warst eigentlich der Grund, warum ich immer so hart trainiert habe.
Ich wollte auf keinen Fall gegen dich verlieren und das hat mich angetrieben.
Ich finde, wir sollten unsere Differenzen beiseite schieben und lieber
versuchen, zusammen mit Kané ein genauso gutes Team zu werden, wie das meines
Bruders.“ Er streckte ihm symbolisch die Hand entgegen. „Einverstanden.“
erwiderte der Hyuga und schlug ein. Beide hätten wohl nicht gedacht, dass sie
sich mal respektieren würden, aber genau das passierte in diesem Moment.
Zwei Stunden später machten sich die Konoha-Nin auf den Heimweg. Die beiden
Zwillinge diskutierten gerade, wer wohl mehr Schattendoppelgänger erstellen
könnte. Als die Unterhaltung drohte, auszuarten, kam Arashi dazu und sagte:
„Papa hat mir erzählt, dass ihr jetzt auch den Pakt der Kröten geschlossen
habt. Und schon ein paar Fortschritte gemacht?“ „Ja, aber wo wir gerade bei
den Fröschen sind. Wer war eigentlich dieser Orangene?“ fragte der Blonde
interessiert. „Das war Gamakichi, der Sohn von Gamabunta.“ „Aha und was
war das für ein Jutsu, dass du gegen diese Kiri-Nins angewendet hast?“ fragte
er erneut. „Das war ein Feuerjutsu gekoppelt mit dem Öl von Gamakichi.“
„Hört sich stark an. Kann ich das auch lernen?“ kam es abermals
hoffnungsvoll aus Kaero. „Das weiß ich nicht. Erst einmal müsstet ihr
herausbekommen, welches eurer Element ist. Fragt doch einfach mal Papa, wenn wir
wieder in Konoha sind.“ „Das werden wir tun.“ kam es aus den Zwillingen,
wie aus einem Mund.
Kapitel 14: Elemente
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Hier nun das Nächste. Viel Spaß und Thx for Komms.
14.)Elemente
Die Gruppe erreichte nun die umliegenden Wälder Konohas. Es war ein gutes
Gefühl, die ungewohnte Sumpflandschaft zu verlassen und wieder in den bekannten
Gefilden zu wandern. Sai brannte schon seit der Rettung durch Kakashis Team eine
Frage unter den Nägeln. Deshalb schloss er nun zu dem vor ihm gehenden Hatake
auf und erhob die Stimme: „Ich hätte da mal eine Frage, Sensei.“ „Und die
wäre?“ „Warum waren sie überhaupt im Land des Regens? Waren sie schon von
Anfang in unserer Nähe?“ „Nein, ich und mein Team wurden erst später
hinterher geschickt.“ entgegnete der Kopier-Ninja. „Ein paar Stunden nach
eurer Abreise wurden hier in diesen Wäldern durch Zufall die Leichen der echten
Händler von einer ANBU-Einheit entdeckt. Daraufhin hat uns der Hokage
sicherheitshalber als Verstärkung gesandt, weil er einen Hinterhalt
befürchtete. Im Nachhinein genau die richtige Entscheidung.“ „Das ist wohl
wahr.“ stimmte der Jonin zu.
Die Beiden beendeten jetzt ihre Unterhaltung, weil das Konoha-Tor in Sichtweite
kam. Glücklich, wieder in ihrer Heimat zu sein, durchquerten sie Dieses. Danach
trennten sich ihre Wege, weil Team Kakashi gleich mit Naruto über die Mission
sprechen wollte. Die anderen wollten hingegen erst einmal etwas Richtiges zu
sich nehmen. Drei Stunden später standen die acht dann´aber doch im Büro des
Blonden. Shikamaru war ebenfalls anwesend.
Der Uzumaki schaute nun von seinen Notizen, die er sich im Gespräch mit Kakashi
und den anderen gemacht hatte, auf und ergriff das Wort: „Nunja, man könnte
die Mission als Fehlschlag ansehen. Allerdings habe ich dadurch zwei wertvolle
Erkenntnisse bekommen. Erstens zeugte diese Mission von eurer noch fehlenden
individuellen Stärke. Was aber nur verständlich ist, wenn man bedenkt, dass
ihr erst kurze Zeit Genin seit. Auf jeden Fall besitzt ihr alle Grundlagen, die
ein Shinobi benötigt. Nichtsdestotrotz müsst ihr noch an euren speziellen
Fähigkeiten feilen.“
Er wandte sich jetzt Takeru zu: „In diesem Zusammenhang soll ich dir etwas von
deinem Vater ausrichten.“ „Von meinem Vater?“ fragte der Angesprochene
verdutzt. „Ja, Gaara möchte, dass du für drei Monate nach Suna gehst, um
direkt unter ihm zu trainieren.“ Über diese Nachricht freute sich der
Rothaarige sehr, weil er oft annahm, dass der Kazekage keine Zeit für ihn
hatte. Er beneidete Kaero oft, um das persönliche Training unter einem Kagen,
dass er genoss.
„Aber nicht nur Takeru wird eine Pause vom Ninja-Alltag nehmen.“ fuhr Naruto
fort. „Ich werde euch allen ein Vierteljahr lang keine Missionen auftragen,
sodass ihr euch gezielt auf euer Training konzentrieren könnt, Hidate und
Shenji, um euch beide wird sich Neji kümmern, den ich vorübergehend vom Dienst
als ANBU befreie. Er wird euch im Hyuga-Kampfstil und dem Umgang mit dem
Byakugan schulen. Lee, du übernimmst im Gegenzug seine Position als ANBU in der
Zwischenzeit. Sai, auch du gehst erst einmal zu deiner ursprünglichen Einheit
zurück.“ Von den Vieren kam zustimmendes Nicken.
Er sah daraufhin zu seinen Kindern. „Arashi hat mir vorhin erzählt, dass ihr
den Umgang mit eurem elementarischen Chakra erlernen wollt. Das soll zusammen
mit dem Jutsu des vertrauten Geistes euer Trainingsinhalt für die nächsten
Monate sein. Wer euch dabei unterstützt, entscheide ich nachdem ich gesehen
habe, welches eurer Element ist. Das erledigen wir gleich im Anschluss.“
„Und was ist mit mir?“ warf Kané entrüstet ein. „Achso, wir dachten, das
wäre offensichtlich.“ erwiderte Shikamaru. „Ich werde dich
selbstverständlich trainieren.“ „Oh, dann hab ich nichts gesagt.“
versuchte die Nara die unangebrachte Äußerung mit einem Lächeln zu
überspielen.
„Gut. Dann kommen wir nun zu meiner zweiten Erkenntnis.“ sagte der
Rokudaime. „Wie wir festgestellt haben, ist es vor allem Arashi und seinen
medizinischen Jutsus zu verdanken, dass der Angriff der Kiri-Nins so glimpflich
ausgegangen ist. Das zeigt mal wieder, wie ungemein wichtig ein Medic-Nin sein
kann. Daher habe ich beschlossen, jeweils einem aus euren Teams zu einem
Medic-Nin ausbilden zu lassen. Glücklicherweise hat sich dafür die Sannin und
ehemalige Hokage Tsunade zur Verfügung gestellt. Sie wird zwei von euch nach
eurem Spezialtraining ein Jahr lang ausbilden. Ich dachte dabei an euch zwei,
Alexa und Kané. Da ihr die Töchter von zwei hervorragenden Medic-Nins seit,
bringt ihr die nötige Chakrakontrolle dafür mit. Natürlich werde ich das
nicht über eure Köpfe weg entscheiden. Es ist nur ein Angebot. Also habt ihr
Interesse?“ „Soll das ein Witz sein, Mann?“ schoss es sofort aus der Nara.
„Von der größten Kunoichi in der Geschichte Konohas trainiert zu werden, ist
doch ein absoluter Traum.“
„Kané, mäßige deinen Ton!“ ermahnte Shikamaru seine Tochter, aber der
Blonde winkte mit einem Grinsen ab. „Ist schon gut. Ich freue mich, dass sie
so viel Enthusiasmus zeigt. Wie sieht es mit dir aus, Schatz?“ fragte er seine
Tochter. „Natürlich möchte ich. Dann kann ich in Mamas Fußstapfen
treten.“ erwiderte sie sehr erfreut.
Nachdem nun alle Formalitäten geklärt waren, entließ der Hokage alle
Anwesenden außer seinen Zwillingen und griff in eine Schublade seines
Schreibtisches. Er zog zwei Blätter aus Papier heraus. „So, dann wollen wir
doch einmal herausbekommen, welches Element ihr habt.“ sagte er. „Aber
vorher ein paar allgemeine Infos. Wisst ihr eigentlich über die Elemente
Bescheid? Also über die einzelnen Vor- und Nachteile?“ „Ja. Darüber haben
wir etwas in der Akademie gehört.“ erwiderte Alexa.
„Gut. Das spart Zeit. Dann kommen wir gleich zu den tiefer gehenden Sachen.
Jeder Shinobi besitzt im Grunde ein bestimmtes Chakra-Element. Allerdings
besitzen gute Shinobi wie zum Beispiel die meisten Jonin mindestens zwei
Elemente, wenn nicht sogar noch mehr. Man geht aber davon aus, dass man das
ureigenste, also das erste Element am besten kontrollieren kann. Und auch selbst
Shinobi, die mehr als zwei Elemente beherrschen, beschränken sich meistens auf
die zwei Ersten, die Hauptelemente.“
„Welche Hauptelemente hast du, Papa?“ warf Kaero ein. „Meine sind Wind und
Feuer. Arashi hat übrigens die Gleichen, aber in einer anderen Reihenfolge.
Mein ureigenstes Element ist Wind, wogegen Arashis Feuer ist. Feuer ist auch mit
Abstand das weitverbreiteste Element in Konoha. Das sagt ja auch schon der Name
unseres Landes. Genauso kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen,
dass ein Suna-Nin Wind, ein Kiri-Nin Wasser oder ein Iwa-Nin Erde beherrscht. So
kann man von der Herkunft eines Shinobis ziemlich genau auf sein Element
schließen.
Aber nun zur Ermittlung eures Elementartyps. Das hier sind spezielle
Chakrablätter (Er zeigte den Beiden die Blätter). Dieses Papier leitet sehr
gut Chakra. Durch die Art der Reaktion des Blattes auf euer Chakra, kann man das
Element erkennen. Nehmt die Blätter in die Hand und leitet euer Chakra
hinein.“
Sie taten wie ihnen geheißen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
Kaeros Blatt knitterte an mehreren Stellen, wogegen Alexas Blatt zu Staub
zerfiel. Naruto musste schmunzeln. Es passte irgendwie, dass die Beiden keine
sonderlich verbreitenden Elemente in Konoha hatten. Die Blonde sah aber gar
nicht glücklich aus. „Tut mir Leid, Papa. Ich habe es wohl kaputt gemacht.“
kam es schuldbewusst aus ihr. „Oh nein, das hat schon alles seine
Richtigkeit.“ entgegnete er. „Das ist eine mögliche Reaktion. Das bedeutet,
dass du das Element Erde hast. Das zusammen mit Wind seltenste Element in
Konoha.“ „Erde?“ „Ja, das ist das Element mit der größten
Verteidigungskraft. Perfekt, um seine Kameraden zu beschützen.“ Diese Worte
zauberten sogleich ein Lächeln auf ihre Lippen.
„Was bedeutet meine Reaktion, Papa?“ fragte nun Kaero. „Du hast das
Element Blitz.“ erwiderte der Hokage. Der junge Uzumaki schien enttäuscht mit
seinem Element sein. „Mist, ich wollte eigentlich Feuer. Was soll ich denn mit
Blitz.“ „Oh, Blitz ist ein sehr praktisches Element, mein Sohn. Es ist auf
der langen Distanz das stärkste und auch sonst sehr offensivstark.“
„Ehrlich?“ „ Ja, außerdem versetzt es dich in die Lage, ein Jutsu zu
lernen, das ich zum Beispiel noch nicht beherrsche.“ „Welches?“ fragte
Kaero mit großen Augen. „Chidori.“ „WAS? Dieses coole Jutsu von
Kakashi?“ „Haargenau. Er wird dir übrigens auch bei der Kontrolle deines
Elements helfen.“ Die Enttäuschung vom Blonden war wie weggeblasen. Sie
wandelte sich in Aufregung.
„Eine Frage hab ich noch.“ fragte die Uzumaki ihren Vater. „Ja?“ „Wie
viele Elemente beherrscht Arashi eigentlich?“ „Zwei.“ „Und du?“ fragte
Kaero nicht minder neugierig. „Ich? Vier. Alle außer Erde.“ erwiderte der
Rokudaime.
Dem jungen Blonden fiel jetzt etwas aus. „Warte mal. Das heißt ja, dass wir
beide Techniken lernen, die du noch nicht kannst, oder?“ „Das ist
richtig.“ Jetzt waren die beiden kaum noch zu halten. Alle Jutsus, die sie
bisher konnten, hatten sie von ihren Vater gelernt. Die nun aufkommende
Möglichkeit, Techniken zu lernen, die nicht einmal der stärkste bekannte Ninja
der Welt beherrschte, versetzte sie in helle Aufregung. Sie konnten es kaum noch
erwarten, mit dem Training anzufangen.
Kapitel 15: Sorgen
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So, nach einer kleinen Pause über die Feiertage und Sylvester/Neujahr geht es
nun weiter. Viel Spaß und Thx for Komms.
59.)Sorgen
Sofort nachdem Naruto seine Erklärungen zu den Elementen beendet hatte, machte
sich Kaero aufgeregt auf die Suche nach Kakashi, um mit dem Training zu
beginnen. Solche Aufregung hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Er wollte
so schnell wie möglich das neue Jutsu lernen.
Nach knapp einer Stunde wurde der Blonde endlich fündig und entdeckte den
Hatake, der gerade mit seinem Team trainierte. Zielstrebig ging er auf den Jonin
zu. Die Anderen stellten beim Anblick des Uzumakis ihr Training erst einmal ein.
„Hey Kaero, was führt dich denn hier her?“ fragte ihn sein Bruder. „Ich
habe eine Bitte an Sensei Kakashi.“ erwiderte Dieser. „Ach, dann hast du
also das Element Blitz und willst, dass ich dir beibringe, wie man es richtig
benutzt.“ kam es sogleich aus Kakashi. „Woher wissen sie das?“ sagte der
Blonde überrascht. „Das ist eigentlich ganz einfach.“ antwortete der Jonin.
„Ich wusste ja, dass sich heute dein Element herausstellt und dein Vater hat
für jedes mögliche Element einen passenden Sensei ausgesucht und ich bin für
das Element Blitz zuständig, weil es ja auch mein ureigenstes ist.“
Kaero war von der Kombinationsgabe des Kopier-Ninjas durchaus beeindruckt, aber
er wollte keine Zeit mit Lobgesängen verlieren und fragte stattdessen
hoffnungsvoll: „Also bringen sie mir Chidori wirklich bei?“ „Nana, nicht
so schnell.“ entgegnete der Hatake. „Erst einmal musst du dein
elementarisches Chakra beherrschen lernen. Danach können wir über eine solche
Technik nachdenken, aber alleine die Grundfertigkeiten werden ihre Zeit
brauchen.“ Diese Antwort nahm dem Uzumaki wieder ein wenig Wind aus den
Segeln. Er war ja noch nie der Geduldigste.
Zur gleichen Zeit waren Alexa und Naruto auf dem Weg zu einem großen Gebäude
am Rande Konohas. „Wo gehen wir eigentlich hin?“ fragte die Blonde ihren
Vater. „Wir suchen deinen zukünftigen Sensei auf.“ erwiderte er. „Oh, wer
ist es?“ „Sein Name wird dir nichts sagen, aber er ist ein hervorragender
Shinobi und sehr guter Lehrer. Er hat mich selbst in meiner Jugend bei meinem
Training unterstützt. Außerdem ist eines seiner Elemente Erde.“ „Das hört
sich ja viel versprechend an.“
Sie waren jetzt an ihrem Ziel angekommen und Alexa betrachtete ein imposantes
Haus. Über der Eingangstür prangte das Zeichen Konohas. „Was ist das für
ein Gebäude?“ kam es aus ihr. „Das ist das ANBU-Hauptquartier.“
antwortete der Hokage. „Wir sollten reingehen. Er wartet bestimmt schon auf
uns.“
Als sie das Haus betreten hatten, fielen sofort viele Blicke auf die Beiden. Der
Ort war voll von maskierten Konoha-Nin. Obgleich alle dem Rokudaime mit ihren
Verbeugungen oder anderen Begrüßungen Respekt zollten, fühlte sich die Blonde
nicht wohl in ihrer Haut. ANBUs strahlten für sie immer etwas Bedrohliches aus.
Da wo ANBUs auftauchten, war normalerweise etwas Schlimmes passiert. Deshalb
blieb sie etwas im Schatten ihres Vaters, als er sie in das zweite Stockwerk
führte. Bei der gesuchten Tür angekommen, klopfte Naruto kurz an und betrat,
nachdem er hereingebeten wurde, zusammen mit seiner Tochter den Raum.
Im Zimmer befanden sich Sai und ein brünetter Mann, der ungefähr in Kakashis
Alter war. Letzterer erhob, als er die Beiden sah: „Oh, Hokage-Sama. Schön
sie zu sehen . Also hat ihre Tochter entweder Erde oder Wasser als Element,
oder?“ „Scharfsinnig wie immer, Yamato.“ erwiderte der Uzumaki. „Ja, sie
hat das Element Erde. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie bereit sind, Alexa zu
unterrichten. Ich weiß, sie sind der Beste für diesen Job.“ „Nicht
doch.“ entgegnete Dieser. „Es ist eine Ehre und willkommene Abwechslung für
mich.“
Der neue Sensei von Alexa war also Narutos alter Weggefährte Yamato. Er war
damals kurz nach dem Tod Jirayas wieder in den Dienst der ANBUs eingetreten.
Knapp zwei Jahre nach der Ernennung des Blonden zum Hokagen, wurde er von diesem
zum Leiter der ANBU-Einheiten befördert. Er fungierte als direktes
Zwischenglied zwischen dem Rokudaime und den ANBU-Squads und genoss das vollste
Vertrauen des Uzumakis.
Naruto wandte sich nun Sai zu: „Du wirst dann in der Zwischenzeit Yamatos
Platz einnehmen. Ich weiß, dass du der Aufgabe gerecht werden wirst.“ „Sie
können sich voll und ganz auf mich verlassen, Hokage-Sama.“
In den nächsten beiden Wochen trainierten die Zwillinge sehr hart und machten
auch rasch Fortschritte. Das lag zum einem an ihrer Auffassungsgabe und ihrem
Fleiß, aber auch an ihrer Trainingsmethode. Sie trainierten nämlich genauso
wie ihr Vater früher mit Hilfe von Schattendoppelgängern. Zwar hatten sie
nicht ganz so Chakrareserven wie Naruto, aber dennoch konnten sie das Tempo zu
mindestens verhundertfachen. Dank dieser Faktoren hatten sie die beiden
Grundstufen bereits durchlaufen und machten sich nun daran, spezifische Jutsus
zu erlernen.
An einem sonnigen Samstag waren Naruto und Hitomi in der Stadt unterwegs. Der
Blonde versuchte sich immer so viel Zeit wie möglich für seinen jüngsten
Sprössling zu nehmen. Darum ließ er an diesem schönen Tag einmal die Arbeit
Arbeit sein und machte stattdessen einen Spaziergang mit der Schwarzhaarigen.
Mit der Zeit hatte sich herausgestellt, dass die Kleine ein absoluter Fan von
Süßigkeiten war. Deshalb war auch die Straße, in die sie jetzt einbogen, die
reinste Versuchung für sie. Links und rechts standen eine Menge Kohnfisserien,
Bäckereistuben oder Eisdielen. Sie blickte mit großen Augen von einer Seite
zur anderen. Allerdings war sie viel zu scheu und schüchtern, um Naruto zu
bitten, ihr etwas zu kaufen. Das blieb dem Blonden natürlich nicht verborgen.
Er wollte ihr etwas auf die Sprünge helfen und sagte infolgedessen: „Wollen
wir uns ein wenig die Schaufenster ansehen, Schatz?“ „Gerne.“
Umso näher sie den Schaufenstern kamen, umso größer wurde auch ihre
Versuchung. Sie betrachtete viele verschiedene Kuchen- und Eissorten. Jetzt sah
sie ein anderes Mädchen, dass zusammen mit ihrem Vater und einer Eistüte in
der Hand aus dem Geschäft kam. Daraufhin nahm die Schwarzhaarige ihren gesamten
Mut zusammen, wandte sich dem Blonden zu und deutete gleichzeitig auf das andere
Mädchen: „Kann bitte ich auch so etwas haben, Papa?“ Naruto stutzte auf die
Frage hin kurz. Hitomi verstand diese Reaktion als Ablehnung und sagte schnell:
„Tut mir Leid. Ich wollte nicht gierig sein.“ „Nein, das ist es nicht.“
wiegelte er sofort ab. „Es war nur das erste Mal, dass du mich so genannt
hast.“ Wenn sie ehrlich war, hatte sie über seine Bezeichnung gar nicht
nachgedacht. Sie kam mehr intuitiv. „Oh, stört dich das?“ „Ganz im
Gegenteil.“ entgegnete er glücklich und schenkte ihr ein warmes Lächeln.
„Es freut doch wohl jeden Vater, wenn er von seiner Tochter so bezeichnet
wird.“
„Tochter?“ fragte sie verdutzt. „Natürlich. Was solltest du sonst für
mich sein?“ „Keine Ahnung, aber ich bin ja nicht dein leibliches Kind.“
„Das macht für mich aber keinen Unterschied.“ erwiderte er und legte seine
Hand auf ihren Kopf. „Weißt du, Hitomi. Du bist mir in den letzten Wochen
unglaublich wichtig geworden. So wichtig, dass ich nicht mehr zwischen dir und
deinen drei Geschwistern unterscheide. Ich möchte keinen von euch mehr missen.
Jetzt wurde wieder klar, dass sie ein sehr sensibles Kind war, denn sie stand
kurz davor, zu weinen anzufangen. „Ach und noch etwas.“ fuhr er fort,
währendem er seine Hand wieder von ihrem Kopf nahm. „Wenn du einmal eine
Bitte mir gegenüber hast, dann scheue dich nicht, mich zu fragen. Ich werde
versuchen, diese dann zu erfüllen, wenn es mir möglich ist.“
Der Blonde griff jetzt in seinen Mantel, holte etwas Geld heraus und gab es
Hitomi. „Hol dir das, was du haben willst. Ich warte solange hier, okay?“
„Klar. Danke Papa.“ antwortete sie zufrieden und ging ins Geschäft. Nach
ein paar Minuten kam sie wieder heraus und beide setzten ihren Weg fort.
Sie kamen jetzt an den kleinen Fluss, der durch Konoha floss und erblickten
Arashi, der gedankenverloren auf das Wasser starrte. Im gleichen Moment stieß
Iruka zu den Beiden. Dem Hokage kam eine Idee und er rief: „Sensei Iruka, sie
kommen wie gerufen. Gehen sie zufällig in Richtung Hokage-Turm?“ „Ja, aber
warum fragen sie, Hokage-Sama?“ "Könnten sie mit Hitomi schon einmal
vorgehen? Ich würde gleich nachkommen. Ich will nur kurz ein paar Worte mit
Arashi wechseln.“ „Natürlich.“ „Das ist doch okay für dich, oder
Schatz?“ fragte der Rokudaime an seine Tochter gewandt. „Kein Problem.“
erwiderte sie nur kurz.
Daraufhin ging der Blonde zu seinem Sohn hinüber, der ihn aber noch nicht
bemerkt hatte. Narutos Meinung nach bestand auf jeden Fall Gesprächsbedarf,
denn Arashi benahm sich seit der Mission im Land des Regens für seine
Verhältnisse sehr seltsam. Er war bedeutend ruhiger und verschlossener als
sonst. Die Chuunin-Auswahl-Prüfungen waren nur noch vier Wochen entfernt und
man hätte meinen können, dass sich Arashi sehr konzentriert darauf vorbereiten
würde, aber dem war nicht so. Wenn Sanari und Kojiro trainierten, saß der
Uzumaki meistens nur tatenlos am Rand. Etwas das er früher nie getan hatte.
Immer noch nahm der Rothaarige seine Umgebung überhaupt nicht war und schreckte
deshalb auf, als er die Stimme seines Vaters vernahm. „Warum so nachdenklich,
mein Sohn?“ Der Angesprochene drehte sich Naruto zu, erwiderte aber nichts.
Der Blonde setzte sich jetzt neben seinen Sohn und sah auch aufs Wasser. Ein
paar stille Minuten vergingen.
Naruto seufzte kurz und er griff das Wort: „Willst du mir vielleicht
irgendetwas sagen, mein Sohn?“ „Nein, wie kommst du darauf, Papa?“
„Nunja, du siehst in der letzten Zeit nicht gerade glücklich aus. Du scheinst
dir über irgendetwas Sorgen zu machen. Falls es wegen der
Chuunin-Auswahl-Prüfung ist, kann ich dich beruhigen. Du bist mehr als geeignet
dafür.“
Er begann jetzt zu grinsen und klopfte auf die Schulter seines Sohnes. „Und
nebenbei, du bist mein Sohn. Da kann doch gar nichts schief gehen und wer weiß,
vielleicht löst du mich mal irgendwann als Hokage ab.“ „Darüber mache ich
mir keine Sorgen.“ erwiderte Arashi. „Mir geht es gut, Papa.“ Er grinste
jetzt ebenfalls, aber Naruto erkannte sofort, dass es ein aufgesetztes Grinsen
war.
Erneut entwich dem Hokage ein Seufzen. „Ich weiß, dass du es mir nicht sagen
musst, wenn du nicht willst.“ sagte er. „Aber du weißt hoffentlich, dass du
immer zu mir kommen kannst, wenn du Probleme oder Sorgen hast.“ „Ja das
weiß ich, Papa.“
Der Blonde erhob sich nun wieder und verabschiedete sich von Arashi. Der sah ihm
nur traurig hinterher. Er machte sich wirklich Sorgen um eine Sache. Er hatte
bei der Rettungsmission seiner Geschwister für sich einen Entschluss gefasst.
Dieser Entschluss könnte aber in Arashis Augen durchaus einen negativen
Einfluss auf die Beziehung zu seinem Vater haben. Die Beziehung, die ihm
wichtiger war, als jede andere.
Kapitel 16: Ziele
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So Leutz. Es geht weiter. Wie immer viel Spaß und Thx for Komms.
16.)Ziele
Arashi saß noch mehrere Stunden am Flussufer und dachte nach. Irgendwann erhob
er sich behäbig und schlenderte ziellos durch die vollen Straßen Konohas.
Geistesabwesend spielte er mit einer Münze zwischen den Fingern herum. Aus
einer Unachtsamkeit heraus ließ er sie jetzt fallen. Leise fluchend beugte er
sich hinunter um sie wieder aufzuheben. Als er sich aber wieder erheben wollte,
stieß er gegen etwas Weiches und fiel zu Boden. Das Nächste, was er vernahm,
war eine laute schrille Stimme: „Wer wagt es, meinen Busen zu betatschen?“.
Arashi sah nun auf und erkannte Tsunade, die sich wütend umsah. Gleichzeitig
realisierte er jetzt, gegen was er gestoßen war. Sein Gesicht wurde
infolgedessen genauso rot wie seine Haare. Man konnte nicht einmal mehr den
Haaransatz ausmachen. Schützend hielt er die Hände vor seinen Körper und
sagte verteidigend: „Das, das war keine Absicht.“ Tsunade sah daraufhin zu
Arashi hinunter. Schlagartig änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Aus ihrem ebend
noch zornerfüllten Gesicht wurde ein freundlicher. „Oh, hab ich dich
umgestoßen, Schatz? Das tut mir Leid.“
Der Rothaarige war vom plötzlichen Stimmungswandel der Sannin sichtlich
verwirrt. Sie half ihm hoch und klopfte den Staub von seiner Kleidung: „So ist
es besser.“ kam es warmherzig aus ihr. „Willst du mich ein Stück begleiten,
Schatz?“ „Gerne.“ erwiderte er nur kurz.
Sie wendeten und gingen in die Richtung, aus der Arashi gekommen war. Tsunade
erzählte von ihrem Tag, fand aber im Rothaarigen nicht gerade einen
interessierten Zuhörer. Dieser war nämlich mit seinen Gedanken immer noch bei
seinem Problem und hörte deshalb kaum zu. Schweigend trottete er ein paar
Minuten neben der Kunoichi her, bis sie vorschlug, sich auf einer nahe liegenden
Bank niederzulassen. Tsunade wandte sich ihm nun zu: „Okay Arashi, was ist
los?“ „Was soll los sein?“ erwiderte er. Dabei versuchte er möglichst
gelassen zu klingen, was ihm aber nicht so richtig gelang. Die Sannin hakte
nach: „Es ist überdeutlich, dass du ein Problem hast und ich würde gerne
wissen, welches das ist.“ „Warum denkt eigentlich jeder, dass ich ein
Probleme habe?“ fragte er genervt. „Weil es offensichtlich ist.“ kam es
ruhig aus ihr. „Du benimmst dich seit einer Weile völlig untypisch. Du bist
viel ruhiger und reizbarer als sonst. Nicht gerade das richtige Verhalten für
den zukünftigen Hokage.“ Den letzten Satz fügte sie mit einem Grinsen hinzu.
Aber genau dieser Satz ließ seine Mine noch ein wenig betretener werden.
„Du hast gerade mein Problem erkannt.“ entwich es ihm traurig. „Achja?“
„Genau wie du, denken die meisten, dass es mein Ziel ist, genauso wie mein
Vater Hokage zu werden. Ich habe jedoch mit der Zeit begriffen, dass ich einen
anderen Weg gehen möchte.“ „Ich verstehe immer noch nicht ganz.“
„Ich werde versuchen, es zu erklären. Fast alle anderen Shinobi oder auch
Dorfbewohner sprechen immer an, wie ähnlich ich Papa bin. Das ich der beste
Kandidat dafür bin, irgendwann den Hokage-Titel zu erhalten und damit Papa zu
folgen. Ich will mich nicht beschweren. Es macht mich ungemein stolz, dass sie
mich so sehen. Mein Vater ist ja nun einmal der Mensch, den ich am meisten
bewundere und verehre. Ich möchte aber Konoha auf einer anderen Weise helfen,
als mein Vater. Das habe ich gerade wieder auf meiner letzten größeren Mission
gemerkt. Da konnte ich meinen Geschwistern mit Hilfe meiner medizinischen
Fähigkeiten unterstützen und genau das möchte ich auch in Zukunft tun. Anders
als Papa, habe ich den Traum in deine Fußstapfen zu treten und ein großer
Medic-Nin zu werden. Ich möchte jetzt noch Unheilbare Krankheiten heilen und
Leben retten. Ich denke, dass das meine Bestimmung ist, nicht die Leitung
Konohas.“
„Aber das ist doch ein tolles Ziel!“ entgegnete Tsunade erfreut. „Und
gerade eines, das mich sehr stolz macht, aber wo liegt jetzt dein Problem?“
„Das Problem ist, dass das Papa wohl anders sehen wird.“ erwiderte Arashi.
„Ich weiß selbst, dass Papa sehr große Stücke auf mich hält und sich
wahrscheinlich auch wünscht, dass ich ihn mal als Hokage beerbe. Was wird er
dazu sagen, dass ich nicht den Weg gehen will, den er gegangen ist? Ich will ihn
nicht enttäuschen. Das ist das Letzte, was ich will.“
„Ach, das ist also dein Problem.“ stellte eine Stimme fest. Allerdings
gehörte diese Stimme nicht Tsunade. Arashi erkannte sie aber sofort und sie
löste auch sogleich Unbehagen bei ihm aus. Aus dem Schatten eines großen
Baumes, der hinter der Bank stand, trat jetzt Naruto hervor. „Das erklärt
natürlich, warum du darüber mit mir nicht sprechen konntest.“ Der Rokudaime
ging jetzt zur Bank hinüber und setzte sich neben den Rothaarigen. „Dein
Traum ist es also nicht Hokage zu werden, sondern ein großer Medic-Nin?“
setzte er an. Arashi nickte nur beklommen. Er wollte die nächsten Worte nicht
hören. Er hatte geradezu Angst vor der kommenden Enttäuschung Narutos.
Aber zu seiner großen Überraschung begann der Hokage zu grinsen und sagte:
„Tja, ich muss dir dann die gleiche Frage stellen, wie Tsunade. Wo ist das
Problem?“ „Aber ich dachte-“ „Was dachtest du?“ unterbrach der Blonde
seinen Sohn. „Das ich glaube, dass du das Zeug hast, Hokage zu werden? Das
hast du zweifelsohne, aber für etwas geeignet zu sein, heißt noch lange nicht,
es auch tun zu müssen.“
Er legte jetzt seine Hände auf Arashis Schulter und drehte ihn etwas zu sich
hin, sodass sie sich Auge in Auge gegenüber saßen. „Hör zu, Arashi. Seit
ich denken kann, war es mein Traum Hokage zu werden. Man sollte immer versuchen,
seine Träume in seinem Leben zu verwirklichen. Nicht meine Träume, deine
Träume sollst du in die Tat umsetzen und es ist völlig in Ordnung, wenn sich
unsere Träume unterscheiden.“ „Also wärst du nicht enttäuscht, wenn ich
nicht Hokage werde?“ schlussfolgerte der Genin. „Natürlich nicht. Ehrlich
gesagt fällt mit spontan keine Situation ein, in der ich mal von dir
enttäuscht war. Außerdem ist dein Ziel sehr nobel. Du kannst auf diesem Weg
vielen Menschen helfen und alleine das macht mich schon unglaublich stolz.“
Arashi hätte schwören können, dass er den Knall deutlich gehört hatte, der
durch den Aufprall der Felsbrocken entstanden war, die ihm gerade vom Herzen
fielen. Er verspürte eine unglaubliche Erleichterung, weil er sich völlig
umsonst Sorgen gemacht hatte. Mit so einer Reaktion hätte er im Leben nicht
gerechnet.
Naruto ergriff erneut das Wort: „Allerdings sollte deine Mutter nach der
Chuunin-Auswahl-Prüfung dann den Hauptteil deiner Ausbildung übernehmen.
Tsunade wird wohl alle Hände voll mit deiner Schwester zu tun haben. Ich denke,
Alexa wird sie schon gut auf Trapp halten. Ich werde dich natürlich weiterhin
im Laminenter-Stil unterrichten, aber die meisten restlichen Sachen kann ich dir
nun einmal nicht beibringen.“
Tsunade hatte das gesamte Schauspiel beobachtet und dachte nur: „Du schaffst
es doch immer wieder, mich zu beeindrucken, Naruto. Wer hätte gedacht, dass du
mal zu einem Vater wirst, den sich jedes Kind wünschen würde.“
An einem anderen Platz in Konoha ging es zur gleichen Zeit nicht ganz so
harmonisch zu. Auf einem Trainingsplatz am Rande Konohas fauchte Kaero gerade
seinen jetzigen Sensei Kakashi an: „Was soll das heißen, du bringst mir kein
Chidori bei?“ „Genau das, was es heißt. Chidori ist nicht die richtige
Technik für dich.“ erwiderte der Jonin seelenruhig. „Und warum nicht?“
„Chidori besitzt zwar eine enorme Geschwindigkeit und Angriffskraft, aber das
ist auch der Schwachpunkt dieser Technik.“ „Das ist doch total unlogisch.
Diese Fähigkeiten sind doch was Positives.“ entgegnete der Blonde trotzig.
„Nicht zwangsläufig. Die Gefahr dieser Technik besteht darin, dass du durch
die Geschwindigkeit dieses Jutsus einen möglichen Konter deines Gegners
übersiehst und das könnte fatal enden. Daher sollten diese Technik nur Shinobi
anwenden, die eine spezielle Fähigkeit, wie das Sharingan besitzen, mit dem sie
Gefahren besser voraussehen können .Da du eine solche Fähigkeit nicht hast,
ist dieses Jutsu nicht für dich geeignet.“
Diese Worte frustrierten sichtlich den Uzumaki. Damit seine Motivation für das
Training nicht absolut verloren ging, fuhr Kakashi fort: „Jedoch habe ich eine
andere Technik entwickelt, die hervorragend für dich geeignet ist.“
„Achja?“ „Ja. Diese Technik ist vielleicht nicht so zerstörerisch wie
Chidori, aber dafür umso praktischer. Sie ist ein hervorragender Zusatz, für
dein bisher stärkstes Jutsu, dein Rasengan.“ Nun war Kaero plötzlich wieder
ganz Ohr und es zeichnete sich ein Grinsen unter der Maske des Jonin ab. Er
hatte erreicht, was er wollte. Er hatte seine Neugier geweckt.
Derweil schoss nicht weit von Kaero und Kakashi entfernt eine große Welle auf
Alexa zu. Aber die machte keine Anstalten auszuweichen, sondern formte
stattdessen Fingerzeichen. Danach legte sie eine Hand auf den Boden und sagte
. Augenblick stieß eine dicke Mauer aus
Gestein aus dem Boden und schützte die Blonde vor dem Wasser.
Nun war ein Klatschen zu hören, welches von Yamato kam. „Sehr gut, Alexa.
Damit hast du dein erstes Erd-Jutsu komplettiert.“ Die Uzumaki wollte sich
aber nicht auf dem Erfolg ausruhen und sagte sogleich: „Dann können sie mir
ja gleich das nächste beibringen, Sensei.“ Der ANBU seufzte kurz und dachte
nur: „Mein Gott, hat dieses Kind Energie. Da merkt man dann doch, dass sie die
Tochter des Hokagen ist, obwohl sie sonst charakterlich doch sehr nach ihrer
Mutter schlägt. Aber auf jeden Fall ist ihr Lerntempo atemberaubend. Sie ist
fast so schnell wie Naruto. Wenn man bedenkt, dass sie weitaus weniger
Schattendoppelgänger, als Naruto zur Verfügung hat, ist das schon
beeindruckend. Solch ein Talent sieht man nicht alle Tage. Mit solchen Shinobi
in der kommenden Generation kann Konoha wirklich in eine rosige Zukunft
blicken.“
Kapitel 17: Aufregung
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Euch wir sicherlich aufgefallen sein, dass die Abstände zwischen den Chaps
länger geworden sind. Das liegt einfach daran, dass ich zur Zeit beruflich
stark eingebunden bin und daher wenig Zeit für meine FF bleibt. Aber das wird
nicht ewig so sein^^. Jetzt erstmal viel Spaß mit dem nächsten Chap and Thx
for Kommis.
17.)Aufregung
Eine Woche war vergangen und Arashi hatte seine alte Motivation endlich zurück
erlangt. Er trainierte nun zusammen mit seinen Teamkameraden von morgens bis
abends sehr hart. Schließlich war nur noch wenig Zeit, sich vorzubereiten. Der
Tag der Auswahlprüfung rückte immer näher. Es waren jetzt nur noch drei
Wochen. Und mit jedem Tag wuchs auch die Aufregung der Drei. Sie hatten lange
auf diese Chance der Bewährung warten müssen. Endlich hatten sie die
Gelegenheit, den ungeliebten Rang eines Genin abzulegen und zu einem Chuunin
aufzusteigen.
Aber die wohl aufgeregteste Person in Konoha war zur Zeit Hitomi. Quelle ihrer
Aufregung war die Aussicht, bald etwas zu sehen, was sie noch nie zu sehen
bekommen hatte: die Wüste. In Suna fand nämlich ein großes Treffen der
Ninja-Mächte statt, die an der Chuunin-Auswahl-Prüfung teilnahmen. Deshalb
kamen von diesen vier großen Ninja-Dörfern Konoha, Suna, Iwa- und Kumogakure
jeweils die wichtigsten Vertreter. Bei Konoha waren das die beiden
Ratsmitglieder Hinata und Tsunade, Sai, in der Funktion als momentaner
ANBU-Leiter, Sakura und natürlich Naruto. Das Treffen sollte insgesamt zwei
Tage dauern. Da dazu noch ca. sechs Tage Reisezeit kamen und Naruto Hitomi
ungern so lange alleine lassen wollte, hatte er sich kurzer Hand entschieden,
sie einfach mitzunehmen.
Gegen Mittag waren alle Vorbereitungen getroffen und die Sechs bereit für die
Abreise. Zusätzlich sollten sie noch fünf ANBUs begleiten, die auch bereits
vor Ort waren. Sie waren gerade im Begriff aufzubrechen, als sie von Kaeros
Stimme aufgehalten wurden: „Warte Papa. Ich muss dir noch etwas zeigen.
Können wir einen kurzen Trainingskampf machen?“ „Tut mir Leid, mein Sohn,
aber wir sind etwas in Eile.“ erwiderte der überraschte Uzumaki. Er hatte
sich eigentlich schon am Morgen von seinen Kindern verabschiedet. „Zeig es
mir, wenn wir wieder zurückgekehrt sind.“
Zu dem enttäuscht dreinblickenden Genin gesellte sich jetzt auch noch Kakashi
hinzu, der seinem jungen Schüler beipflichtete: „Sie sollten sich das doch
noch vor ihrer Abreise ansehen. Ich kann ihnen vergewissern, dass es sich lohnen
wird. Ich habe ihrem Sohn eine völlig neue Technik beigebracht, die sehr
sehenswert ist.“ Der Hokage blickte jetzt von seinem Sohn zu seinem alten
Sensei und wieder zurück. „Na schön.“ entwich es ihm schließlich
grinsend. Er wandte sich daraufhin der Gruppe wartender Shinobi hinter sich zu:
„Ihr geht am besten schon mal vor. Ich komme dann nach, wenn ich hier fertig
bin.“ Die Angesprochenen stimmten zu und zogen los. Die restlichen Drei
schlugen einen anderen Weg ein und gingen in Richtung Namikaze-Anwesen.
Dort angekommen, begaben sie sich in den großen Garten. Vater und Sohn stellten
sich gegenüber auf, wogegen sich Kakashi ein wenig weiter weg an einen Baum
lehnte. Beide gingen in Kampfpostion. Plötzlich schoss Kaero auf den Hokage zu.
„Offensichtlich, wie immer.“ dachte Naruto, bevor er dem Schlag seines
Sohnes problemlos auswich. Ein kurzer Schlagabtausch entbrannte, indem sich sich
der Rokudaime allerdings nur auf das Ausweichen beschränkte. Egal was Kaero
auch probierte, es gelang ihm einfach nicht, Naruto zu treffen. Der Genin
startete einen weiteren Versuch und lief erneut auf seinen Vater zu. Nur dieses
Mal war etwas anders. Seine Schritte wurden immer weiter und auf einmal tauchte
er knapp einem Meter vor dem Blonden auf. Sein Schlag kam gefährlich nah an den
Kopf seines Gegners und Naruto hatte keine andere Wahl, als mit seinem Arm den
Schlag abzuwehren.
Der junge Uzumaki wich infolgedessen wieder ein paar Meter zurück und machte
sich bereit für den nächsten Angriff. Naruto hingegen war die Überraschung
ins Gesicht geschrieben. Alleine der Fakt, dass er anstatt auszuweichen, den
Schlag abwehren musste, ließ den Hokage stutzen. Solange er sich zurück
erinnern konnte, musste er in keinem Kampf mit Kaero, indem er auch nur halbwegs
ernsthaft gekämpft hatte, seine Hände benutzen. „Scheinbar zahlt es sich
langsam aus, dass ich ihn mit Kakashi zusammengebracht habe. Er ist
beträchtlich schneller geworden.“ dachte er grinsend.
Auch Kaero begann jetzt zu grinsen und sagte: „Ich schätze, ich sollte dir
jetzt meine neue Technik zeigen.“ „Na dann lass mal sehen. Ich bin schon
gespannt.“ erwiderte der Rokudaime siegessicher. Der Genin formte jetzt
Fingerzeichen und hielt anschließend eine seiner Fäuste nach oben. Feine
Blitze begannen Diese zu umhüllen, ähnlich wie bei Chidori, nur mit nicht
annähernd so starker Intensität. Er startete und rief, während er auf seinen
Vater zustürmte . Nicht wirklich beeindruckt wollte Naruto gerade
ausweichen, als etwas geschah, mit dem er nicht gerechnet hatte. Kaero stoppte
ungefähr drei Meter vor ihm und schlug ins Leere. Die Blitze lösten sich von
seiner Faust und griffen auf den rechten Arm des Hokagen über. Ein Schmerz
durchzog diesen Körperteil und der Angegriffene wich etwas zurück.
Aber so schnell der Schmerz gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder.
Naruto sammelte sich erneut und ging anschließend auf seinen Sohn zu, der ihn
immer noch angrinste. „Ich gebe zu, dass mich die Art des Angriffs überrascht
hat, aber dem Jutsu fehlt die Durchschlagskraft. So wirst du leider keinen
starken Gegner besiegen kön-“ Plötzlich stoppte er und sah verwundert auf
den angegriffenen Arm hinunter. Etwas stimmte nicht und Kaeros immer breiter
werdendes Grinsen bestätigte dies. Langsam aber sicher schien der Hokage
jegliches Gefühl in seinem Arm zu verlieren bis er ihn schließlich nach einer
Weile nicht mehr bewegen konnte.
Der Rokudaime begann nun erneut zu grinsen, sah zu Kakashi rüber und sagte:
„Ich und meine große Klappe. Der Angriff diente überhaupt nicht dazu, mich
körperlich zu verletzen, sondern dazu, mich zu lähmen. Die Stärke dieses
Jutsus ist also nicht die Kraft, sondern Wirkung, die es auf den gegnerischen
Körper hat. Da hast du dir wirklich ein interessantes Jutsu ausgedacht,
Kakashi.“ „Danke für die Blumen, Hokage-Sama, aber die Lähmung ist leider
nur temporär. Bei einem normalen Shinobi würde sie zwar mindestens eine Stunde
anhalten, aber einem von ihrem Kaliber nur maximal zehn bis fünfzehn Minuten.
Daher würde ich diese Technik wohl als ein C-Rang-Jutsu (Chuunin-Niveau)
einstufen.“
„Das sehe ich ein wenig anders.“ entgegnete der Uzumaki. „Ich tendiere
eher zu einem B-Rang (Jonin-Niveau). Dieses Jutsu kann schnell entscheidend in
einem Kampf sein und ist zudem noch sehr weit erweiterbar.“ Er sah jetzt Kaero
an: „Eines muss ich mir auf jeden Fall eingestehen, mein Sohn. Diese Technik
ist tatsächlich sehenswert. Außerdem passt sie ausgezeichnet zu dir. Sie ist
die perfekte Vorbereitung für das Rasengan. Arbeite weiter an ihr und sie wird
zu einer deiner mächtigsten Waffen werden. Ich werde mich jetzt von euch
verabschieden. Also trainiere fleißig, Kaero.“
Er wandte sich ab und wollte gerade gehen, als er abermals vom jungen Blonden
aufgehalten wurde. „Wie? Du willst schon gehen? Natürlich, jetzt wo du mir
ausgeliefert bist, weil du Fingerzeichen und dadurch auch keine Ninjutsus mehr
anwenden kannst, willst du natürlich nicht mehr weiter kämpfen.“ Der Hokage
hatte für diese Worte nur ein müdes Lächeln übrig. Er verschwand im
nächsten Moment, tauchte eine Sekunde später hinter Kaero wieder auf und trat
zu. Der Genin wurde zu Boden geschleudert. Er hielt sich das Gesicht, aber als
er die Hand wieder weg nahm, konnte man keine Wunde erkennen. Narutos hatte
seinen Sohn nicht einmal berührt. Er hette den Tritt Zentimeter vor Kaeros
Gesicht gestoppt, aber alleine der Windstoß, der dadurch ausgelöst wurde,
hatte ausgereicht, um Kaero aus dem Gleichgewicht zu bringen.
„Nur weil du eine neue Technik beherrscht, solltest du dich nicht über- und
mich unterschätzen.“ kam es mahnend aus dem Rokudaime. „Deine
Überheblichkeit könnte dich in der Zukunft sehr schnell Kopf und Kragen
kosten, mein Sohn. Aber das habe ich dir ja schon oft gesagt.“ „Auch wenn
ich jetzt noch keine Chance gegen dich habe, irgendwann schlage ich dich! Darauf
kannst du dich verlassen, Papa!“ erwiderte der Genin energisch. „Ja, das
wirst du. Daran besteht kein Zweifel.“ „Wie jetzt? Meinst du das im
Ernst?“ fragte Kaero völlig perplex. „Natürlich. Die jüngere Generation
wird immer die ältere übertreffen. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Da
sind wir beide keine Ausnahme. Allerdings werden bis zu diesem Tag sicherlich
noch ein paar Jahre ins Land ziehen.“ Beim letzten Satz setzte er das für ihn
typisches Lächeln auf und verschwand anschließend.
Kurz nachdem die Gruppe um Sakura das Konoha-Tor passiert hatte, stieß Naruto
wieder zu ihnen. Sakuras Blick fiel sofort auf seinen Arm,der leblos an seinem
Körper herunter hing. „Was ist mit deinem Arm passiert?“ kam es sogleich
besorgt aus ihr. „Nur keine Sorge, Schatz. Das ist nur eine Folge des
Trainingskampfes. Das wird sich in ein paar Minuten wieder legen.“ erwiderte
er beruhigend. Die Kunoichi gab sich mit dieser Antwort zufrieden, aber auch
nur, weil der Blonde einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck hatte. Dieser
dachte an die gerade passierten Geschehnisse zurück: „Sehr gut. Kaero scheint
sich genauso zu entwickeln, wie ich es erwartet habe. Aber nicht nur er. Auch
Alexa und Arashi werden von Tag zu Tag besser. Das ist auch sehr wichtig, denn
ich habe die Befürchtung, dass Konoha in absehbarer Zeit jeden guten Shinobi
gebrauchen könnte.“
*Hanabiken=Funkenfaust
Kapitel 18: Machtkonzentration
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So, es geht weiter. Hat mal wieder länger gedauert, als erwartet aber naja.
Viel Spaß & Thx for Kommis.
18.)Machtkonzentration
Die Sonne brannte erbarmungslos auf eine triste Landschaft herab. Außer ein
paar vereinzelten Felsen sah man weit und breit nur Sand. Doch mit der Zeit
bildeten sich am Horizont zehn Gestalten ab. Bei näherer Betrachtung erkannte
man, dass es sich dabei um die Konoha-Nin handelte. Sie waren nun schon über
zwei Tage unterwegs und langsam sah man den Shinobi die Anstrengungen der Reise
an.
Besonders Hitomi schien die Reise nicht gerade großen Spaß zu machen. Die
anfängliche Aufregung war einer ziemlichen Langeweile gewichen. Daraus
resultierend brachte sie ein Verhalten an den Tag, dass man so von ihr nicht
kannte. Sie begann zu quängeln und langsam aber sicher schien sie den
restlichen Reisenden gehörig auf die Nerven zu gehen. Ihre ständigen Fragen,
wie lange es wohl noch dauern würde, ließen die Anwesenden reizbar werden. Die
Einzige, die die Ruhe selbst war, war Hinata. Sie war es gewöhnt mit vielen
Kindern und den damit verbundenen Quängeleien umzugehen und fand es schon fast
belustigend, was ihr ein paar giftige Blicke der anderen einbrachte.
„Mann, ist die Wüste öde! Ich hab mir darunter was Spannenderes
vorgestellt.“ sagte sie nach einer Weile schon zum zehnten Mal. „Wenn ich
daran denke, dass ich auf dem Rückweg den gleichen Weg nochmal laufen muss.“
„Laufen trifft es ja nicht so ganz.“ erwiderte der Blonde genervt. Er
deutete damit an, dass er die kleine Schwarzhaarige nun schon seit Stunden auf
den Schultern trug, weil ihr die Füße schmerzten. Gerade ihn trieb die Kleine
bis zur Weißglut, weil sie beschäftigt werden wollte. Es fehlte nicht mehr
viel und ihm würde der Geduldsfaden reißen. Er war zwar nicht mehr so
ungeduldig wie in seiner Jugend, aber man konnte ihn trotzdem nicht gerade als
geduldigsten Menschen auf Erden bezeichnen.
Aber nun sah er etwas, was seine Laune wieder anhob. Sie blieben stehen und
Hitomi betrachtete mit großen Augen eine imposante Felsformation, die sich vor
ihnen auftürmte. „Was ist das Papa?“ „Das ist Suna.“ beantwortete der
Uzumaki die Frage seiner Tochter. Er nahm sie von seinen Schultern und fügte
hinzu: „So, jetzt kannst du wohl wieder alleine laufen.“ Etwas widerwillig
stapfte sie neben ihren Vater her. Es wäre natürlich um einiges komfortabler
gewesen, sich auch den restlichen Weg tragen zu lassen, aber da sie den
entschiedenen Ton ihres Vaters mitbekam, zog sie es vor nicht zu widersprechen.
Nach ein paar Minuten hatte die Gruppe den Spalt in der Felsformation, der als
Eingang diente, durchschritten und betrat Suna. Schon nach wenigen Metern fielen
viele Blicke auf die Ankommenden. Anders als vielleicht vermutet, lag das
Augenmerk der meisten nicht auf Naruto, dem Hokagen, sondern auf Sakura, die
sich sichtlich freute. „Suna scheint wirklich eine magische Wirkung auf dich
zu haben, Schatz.“ merkte der Blonde an. „Jedes Mal, wenn wir hier her
kommen, zaubert dieses Dorf gleich ein Lächeln auf deine Lippen.“ „Ja. Es
ist sowas wie meine zweite Heimat.“ erwiderte die Rosahaarige. „Ich habe
hier viele Freunde kennen gelernt.“
Ihr war die Zeit, die sie während der Schwangerschaft und Geburt von Arashi im
Land des Windes verbracht hatte gut in Erinnerung geblieben und hatte mit vielen
Dorfbewohnern noch regen Kontakt. Eine dieser Freundinnen kam auch schon auf die
Uzumaki zu und umarmte sie herzlich. Es handelte sich um eine ehemalige
Schülerin von Sakura, die damals von ihr in medizinischen Jutsus unterrichtet
wurde.
„Es freut mich wirklich sie wiederzusehen, Sakura-Sama. Es ist ja schon eine
Ewigkeit her.“ „Das ist es in der Tat.“ erwiderte sie. Die Schülerin
musterte jetzt Naruto. „Sie haben wirklich großes Glück, eine solche Frau an
ihrer Seite zu haben, Hokage-Sama.“ „Ja das habe ich wirklich und bin auch
jeden Tag dankbar dafür. Obwohl sie manchmal nicht einfach zu zähmen ist.“
kam es grinsend aus ihm. Als Reaktion stieß Sakura ihrem Mann leicht in die
Rippen und legte einen Arm um seine Schulter, was sich als gar nicht so einfach
gestaltete, weil er um ein gutes Stück größer war, als sie. „Als ob das bei
dir so viel anders wäre, mein Lieber.“ sagte sie gespielt böse. Die Drei
unterhielten sich noch eine Weile angeregt, bis sie dann in Richtung
Hauptgebäude weiter zogen.
Dort angekommen, wurden sie in einen großen Saal geführt, indem sich schon
viele Shinobis befanden. An den verschiedenen Stirnbändern konnte man erkennen,
dass die Ninjas aus verschiedenen Dörfern stammten. Naruto nahm direkten Kurs
auf Gaara, der sich etwas abseits mit einem Mann in einem weiß-braunen Mantel
unterhielt. Der Mantel hatte große Ähnlichkeit mit Narutos. Als Gaara nun
Naruto erblickte, wandte er sich ihm zu und gab ihm die Hand. „Es freut mich
wirklich, dich wiederzusehen, Naruto.“ „Tja und mich erst.“ gab der
Uzumaki lächelnd zurück. Beide schlugen sich gegenseitig auf die Schulter, was
bei Gaara schon so viel, wie ein Gefühlsausbruch bedeutete. Er war im
generellen ein sehr ruhiger Typ, der selten Gefühle zeigte. Nichtsdestotrotz
verband ihn und den Blonden eine enge Freundschaft, die über die Jahre noch
stärker geworden war.
Der Rokudaime wandte sich daraufhin an dem anderen Mann zu: „Es ist mir
natürlich auch eine Ehre, sie mal wieder zu Gesicht zu bekommen,
Tsuchikage-Sama.“ „Die Freude ins ganz auf meiner Seite.“ erwiderte der
Angesprochene höflich. Bei dem Mann handelte es sich um Vago Kaiten, dem
Führer von Iwagakure. Er war etwa zehn Jahre älter als Naruto und erinnerte
ein wenig an den Sandaime, was sich auch in seiner Politik widerspiegelte. Die
früher sehr gespannten Verhältnisse zwischen Konoha und Iwa hatten sich
weitestgehend entspannt, was zum großen Teil an der friedlichen Politik der
beiden Kage lag.
Zu den Drei stieß nun auch eine sehr hübsche Frau Ende zwanzig dazu, die
ebenfalls einen Mantel trug. Nur war dieser weiß-gelb. Sie richtete ihr Wort
sofort an den Uzumaki. „Ich will echt mal wissen, wie sie das machen,
Hokage-Sama. Sie scheinen einfach nicht zu altern. Sie werden von Jahr zu Jahr
sogar noch attraktiver.“ „Also sie müssen sich in Sachen Schönheit
wirklich nicht beschweren, Raikage-Sama.“ gab er gekonnt zurück. „Wie immer
ein Charmeur.“ merkte sie an.
Ja, Naruto hatte mit der Zeit den Umgang mit anderen Machtpersonen gelernt. Und
ab und zu gehörte da auch ein wenig Flirten dazu. Wie zum Beispiel jetzt mit
Juko Kataro, der Führerin von Kumogakure. Sie war die jüngste und
unerfahrenste aller Kage, aber eine brillante Strategin .
In der nun startenden Konversation, in der sie sich immer wieder gegenseitig
Komplimente gaben, schaute der Uzumaki öfters unbemerkt zu seiner Frau, die
das Ganze mit Argwohn beobachtete. Natürlich wusste sie, dass sie Naruto
hundertprozentig vertrauen konnte, aber irgendwie traute sie Juko nicht über
den Weg, was aber eher an ihrer Eifersucht, als an ihrer objektiven
Einschätzung lag.
Auch Hitomi sah interessiert zu der Vierer-Gruppe hinüber. „Hmm, die scheinen
irgendwie alle den gleichen Modegeschmack zu haben. Tragen alle diese
Mäntel.“ „Oh, die tragen sie nicht, weil sie schick aussehen, sondern als
Zeichen ihres Ranges.“ entgegnete Tsunade. „Welchen Rang denn?“ „Den
Rang eines Kagen. Den Titel der Person, die ein mächtiges Ninja-Dorf leitet.
Nur fünf Menschen auf der gesamten Welt gebührt das Recht, diesen Titel zu
tragen. Und vier davon befinden sich gerade hier.“ „Mann dann muss Papa ja
wirklich eine sehr wichtige Persönlichkeit sein.“ bemerkte die
Schwarzhaarige. „Ja das ist er.“ erwiderte die Sannin. „Und selbst unter
den Kagen nimmt er eine Vormachtstellung ein, weil er zum einen als der
stärkste unter ihnen gilt und zusätzlich auch Konoha, das mächtigste aller
versteckten Dörfer leitet.“
Sai, der die Unterhaltung zwischen Tsunade und Hitomi aufmerksam verfolgt hatte,
ließ seinen Blick durch die Menge streifen und sagte: „Es ist schon
beeindruckend. In diesem Raum konzentriert sich fast die komplette militärische
Macht der gesamte Ninja-Welt. Fast schon ein wenig einschüchternd.“ „Das
ist wahr. Eine solche Machtkonzentration war zu meinen Führungszeiten
undenkbar.“ pflichtete Tsunade dem ANBU bei. „Das Vertreter von vier der
fünf großen Ninja-Dörfer sich entspannt in einem Raum aufhalten können,
zeigt den gesamten Erfolg von Narutos Machtpolitik.“ Die Konoha-Nin entdeckten
jetzt ein bekanntes Gesicht, das sich Naruto näherte.
Als dieser den Dazukommenden bemerkte, musterte er ihn erst einmal und sagte mit
einen Grinsen: „Wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen, Takeru. Du
scheinst kräftiger geworden zu sein.“ „Ja, aber nicht nur das, Hokage-Sama.
Ich habe auch ein paar sehr starke neue Techniken gelernt.“ erwiderte der
Rothaarige selbstbewusst. „Das überrascht mich nicht. Schließlich ist dein
Sensei auch einer der besten Shinobi der Welt.“ Bei diesen Worten warf der
Blonde Gaara einen vielsagenden Blick zu, den der Kazekage aber nicht erwiderte
und lieber verlegen in die Menge sah.
„Apropos junge starke Shinobi.“ meldete sich Juko nun zu Wort. „Wie ich
gehört habe, tritt für Konoha dieses Jahr ein sehr junges Team an. Ich hoffe
es ist konkurrenzfähig. Meine Schützlinge sind alle um einiges älter als
ihre.“ „Nur keine Sorge, Raikage-Sama.“ entgegnete der Rokudaime
siegessicher. „Es ist zwar noch sehr jung, aber mit Abstand das beste
Genin-Team Konohas.“ „Das würde mich auch nicht wundern.“ warf Vago ein.
„Bekanntlich ist ihr eigener Sohn Mitglied dieses Teams. Arashi war sein Name,
oder?“ „Ja richtig. Da scheinen wir dieses Mal auch etwas gemeinsam zu
haben. Soweit ich weiß, schicken auch sie ihren Sohn Virgo ins Rennen. Mit ein
bisschen Glück treffen sie aufeinander.“ „Fragt sich nur wessen Glück das
dann sein wird.“ erwiderte der Tsuchikage selbstbewusst. „Das bleibt dann
wohl abzuwarten.“ kam es nicht minder selbstbewusst aus Naruto. Die Beiden
hätten wahrscheinlich jetzt angefangen, Argumente aufzuzählen, die für ihre
Söhne sprachen, aber Gaara hatte sie gebeten sich auf die vorbereiteten Plätze
zu setzen, weil nun ein wichtiger Punkt der Konferenz beginnen sollte: die
Auslosung der Kampfpaarungen für die Chuunin-Auswahl-Prüfung.
Die Prüfung wurde über die Jahre ein wenig abgeändert. Es wurden in den
jeweiligen Dörfern Vorausscheidungen durchgeführt, um das beste Genin-Team des
jeweiligen Dorfes zu ermitteln. Daher nahmen insgesamt zwölf Genin an der
Endausscheidung teil. Die wurde auch nicht mehr in Turnier-Form durchgeführt.
Jeder Genin hatte nur einen Kampf, um den Führern der zugehörigen Dörfer zu
beweisen, dass sie es verdienten aufzusteigen. Es war auch schon vorgekommen,
dass Genin zu Chuunin aufgestiegen, obwohl sie zwar den Kampf verloren hatten,
aber trotzdem einen beeindruckenden Kampf abgeliefert haben. Außerdem wurde es
vermieden, dass zwei Shinobi aus dem gleichen Dorf aufeinander trafen. Dies
sollte eine maximale Chancengleichheit schaffen.
Nachdem sich die Kage und ihre Partner in die vorderste Reihe gesetzt hatten,
begann der Mann, der die Auslosung leitete, einen Zettel, mit einem Namen eines
Genin aus dem Lostopf zu ziehen und laut vorzulesen: „Arashi Uzumaki,
Konohagakure“. Nachdem er den ersten Namen vorgelesen hatte, lag die gesamte
Aufmerksamkeit bei ihm, weil es sich ja schließlich bei dem Shinobi um keinen
gewöhnlichen Genin handelte. Jeder der Anwesenden wollte wissen gegen wen
Arashi kämpfen würde. Er galt im Vorhinein als großer Favorit, was ganz klar
an seiner Herkunft lag. Jeder wollte in Erfahrung bringen, über welche
Fähigkeiten der älteste Sohn des stärksten bekannten Ninja verfügte.
Dementsprechend still war es auch, als der Leiter der Veranstaltung den zweiten
Namen und somit den Gegner des Uzumaki zog. Ein kurzes Grinsen huschte über
sein Gesicht, bevor er erneut die Stimme erhob.
Kapitel 19: Vorahnung
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So es geht weiter. Ich weiß es ist eigentlich eine unmenschliche Zeit, aber
wenn ich in Schreiblaune bin, kann ich einfach nich aufhören^^. Also viel Spaß
& Thx for Kommis.
19.)Vorahnung
Immer noch herrschte eine erwartungsvolle Stille im Saal. Wie gebannt schauten
alle Augenpaare auf den Moderator und hielten fast die Luft an, als dieser
begann, erneut die Lippen zu bewegen: „Der zweite Genin und somit Gegner von
Arashi Uzumaki ist Virgo Kaiten aus Iwagakure.“ Ein Raunen ging durch die
Zuschauermasse. Mit dieser Paarung war der Interessantheitsgrad der gesamte
Prüfung unglaublich angestiegen.
Der Tsuchikage bekam sich kaum noch ein vor Freude und lachte lauthals. Nebenbei
warf er Naruto immer wieder herausfordernde Blicke zu, die dieser mit Genugtuung
und einem breiten Grinsen erwiderte. Auch der Blonde war mit der Paarung
hochzufrieden. Die Chuunin-Auswahl-Prüfung hatte schon seit Generationen sehr
viel mit Prestige zu tun, weil es die Stärke des Nachwuchses der jeweiligen
Dörfer zeigte. Und es gab wohl kaum etwas Prestigereicheres als einen Kampf
zwischen den Nachkommen zweier amtierender Kage. Aber nicht nur das Prestige
machte den Kampf für den Rokudaime interessant. Ihm ging noch ein weiter
Gedanke durch den Kopf: „Viel besser hätte es nicht laufen können. Dieser
Virgo soll schon ein wahrer Meister in dem Umgang mit Erd-Jutsus sein. Endlich
mal eine echte Herausforderung für meinen Jungen. Vielleicht wird für ihn das
Bestehen der Prüfung doch nicht ein reiner Spaziergang und er muss mehr seiner
wahren Fähigkeiten preisgeben als ich bisher dachte.“
Die Sensation über die Kampfkonstellation des ersten Kampfes ließ die
restliche Auslosung fast völlig unwichtig erscheinen und so ging es im
allgemeinen Gemurmel fast unter, dass es Kojiro und Sanari beide mit Genin aus
Kumogakure zu tun bekamen. Beide hatten auch gemeinsam, dass es sich bei ihren
Gegners jeweils um das andere Geschlecht handelte. Das konnte für Kojiro zum
Problem werden, weil er eine echte Abneigung dagegen hatte, Kunoichi zu
bekämpfen. Bei Sanari lag die Sache ganz anders. Sie liebte es nämlich,
männliche Shinobi in die Schranken zu weisen und zu zeigen, wozu das
„schwache“ Geschlecht imstande war. Das hatte wohl den Ursprung , dass sie
sich aufgrund ihrer Schönheit oft gegen Annäherungsversuche anderer Shinobi zu
Wehr setzen musste. Obwohl sie sich über einen solchen Versuch eines ganz
bestimmten Jungen sicherlich gefreut hätte, nur schien gerade Dieser kein
romantisches Interesse an ihr zu haben.
Nachdem die Auslosung abgeschlossen war, bat Vago um das Gehör der Anwesenden:
„Meine Damen und Herren ich habe einen Vorschlag zu unterbreiten. Ich würde
gerne den Kampf von meinen Sohn und dem des Hokagen nach hinten verschieben,
sodass es der letzte Kampf ist. Das würde die Spannung noch weiter steigern,
weil es der Kampf mit der größten Brisanz ist.“ „Also ich habe nichts
dagegen, im Gegenteil. Ich finde die Idee wirklich gut.“ kam es aus dem
Blonden. In der Folge stimmten auch die beiden anderen Kage zu. „Gut dann
wäre das geklärt.“ trällerte der Tsuchikage freudig.
An diesem Tag fanden keine weiteren wichtigen Besprechungen statt und so fanden
sich die Anwesenden am Abend in einem großen Festsaal ein, um ordentlich zu
feiern. Dabei zeigte Gaara sein zweites Gesicht. Dieser wurde nämlich sehr
gesellig und aufgeschlossen, sobald er einen über den Durst getrunken hatte. Er
animierte andere zum Singen oder Trinken und hätte wahrscheinlich noch selbst
zusammen mit Tsunade, die auch mal wieder ordentlich einem im Tee hatte, auf den
Tischen getanzt, wenn er nicht von seinen Geschwistern Temari und Kankouru
energisch aufgehalten worden wäre. Takeru hatte die Feier schon früh
verlassen, weil ihm das Benehmen seines Vaters furchtbar peinlich war. Auf jeden
Fall war die Stimmung sehr ausgelassen und alle amüsierten sich prächtig.
Nunja fast alle. Sakura war den Abend nicht wirklich gut gelaunt, weil sie etwas
beobachtete, was ihr wirklich missfiel.
Am nächsten Tag wurde die Stimmung dann wieder etwas ernster, weil wichtige
Gespräche über die Beziehungen der Dörfer zueinander geführt wurden. Der
wichtigste Punkt hierbei waren die möglichen Ambitionen Kirigakures, einen
Krieg gegen Konoha zu beginnen. Wie zu erwarten war, sicherte Suna Konoha seine
vollständige Unterstützung zu und auch Iwa- und Kumogakure versicherten zu
mindestens, sich aus einem möglichen Konflikt vollkommen rauszuhalten. Das war
das Wichtigste für Naruto, weil Kirigakure nur zusammen mit einem anderen
großen Ninjadorf eine wirkliche Gefahr für Konoha darstellen würde. Alles in
allem konnte man die Konferenz als Erfolg bezeichnen.
Dementsprechend zufrieden saßen Naruto und Sakura am Abend zusammen auf der
Terrasse ihres Zimmers und genossen ihre Zweisamkeit. Durch ihre vier Kinder
hatten sie leider nur noch wenige solcher privater Momente. Hitomi schlief
seelenruhig in ihrem Zimmer und die Rosahaarige schmiegte sich noch enger an
ihren Ehemann. Dieser genoss einfach nur ihren Geruch und die Wärme, die ihr
Körper ausstrahlte.
„Das ist doch wirklich gut gelaufen, oder Schatz?“ sagte sie nach einer
Weile. „Ja, es ist wirklich beruhigend, wie gut das Verständnis unter den
Dörfern ist. Auch zwischen mir und den anderen Kagen.“ „Naja...“
erwiderte sie zögerlich. „Bei Gaara und Vago stimmt das, aber bei dieser
Juko? Nervt dich nicht ihr ständiges Angemache? Ich meine, die hängt dir ja
ständig am Rockzipfel.“ „Eifersüchtig?“ fragt er nur leicht belustigt.
„Tss, was für ein Schwachsinn. Die kann mir doch nicht das Wasser reichen.“
„Nunja. Sie ist schon sehr attraktiv. Dazu noch sehr intelligent und
witzig.“ Sakura löste sich auf diese Worte vom Blonden und sah ihn sauer an.
Dann erkannte sie aber sein typisches schelmisches Grinsen. „Das ist nicht
witzig!“ zischte sie, doch das machte sein Grinsen nur noch breiter.
Er fand es immer wieder amüsant, wie schnell er seine Frau mit einem solchen
Thema auf die Palme bringen konnte und er liebte es, das auszunutzen um sie zu
ärgern. Da kam dann doch ab und zu wieder das Kindliche von früher in seinem
Charakter durch, das nicht mehr viele von ihm kannten, aber das in auch auf eine
Art liebenswert machte. Nach ein paar weiteren Sticheleien stellte er aber
dieses Verhalten wieder ein, weil er schon befürchten musste, die Nacht auf dem
Sofa zu verbringen. Es war wirklich interessant, dass sich einer der
mächtigsten Männer der gesamten Welt zusammenreißen musste, um nicht dem Zorn
seiner Frau zum Opfer zu fallen. Sie war vielleicht der einzige Mensch in
Konoha, der Naruto ungestraft ohne zögern zurechtweisen konnte. Das lag wohl
daran, dass sie sehr furchteinflößend werden konnte, was er früher öfters am
eigenen Leib zu spüren bekommen hatte.
Trotz alledem liebte er sie über alles und wollte sie nicht einen Moment
missen. Denn sie war die Frau, die ihm drei wunderschöne Kinder geschenkt
hatte, aber auch die starke Frau an seiner Seite, die ihm immer den Rücken
stärkte und eigentlich in allem unterstützte, was er tat. Ohne sie wäre er
nur ein halb so guter Hokage. Dessen war er sich sicher.
Nach ein paar Momenten näherte sie sich ihm wieder zufrieden an und legte ihren
Kopf auf seine Schulter. Mehrere Minuten sagte keiner ein Wort. Sakura erkannte
jetzt, dass der Blonde auf einmal ein besorgtes Gesicht machte. „Was ist los,
Schatz?“ fragte sie mehrmals. Erst beim dritten Mal reagierte er. „Ach
nichts, Schatz.“ „Nun sag schon. Du weißt sowieso, dass ich nicht eher
klein bei gebe.“ erwiderte sie energisch. Kurz huschte wieder ein Lächeln
über seine Lippen, weil er wusste, dass das absolut stimmte. „Ich weiß auch
nicht. Irgendwie hab ich eine schlechte Vorahnung. Ich hab das Gefühl, dass
irgendwas in Konoha passieren wird.“
Die Rosahaarige seufzte. „Das ist wieder typisch für dich. Kaum bist du mal
ein paar Tage außerhalb von Konoha und schon machst du dir Sorgen. Es wird
schon alles gut sein und außerdem hast du mit Shikamaru einen fähigen
Vertreter. Lass uns lieber die wenige Zeit, die wir für uns haben, sinnvoll
nutzen.“ Naruto merkte, wie sich der Blick seiner Frau verändert hatte. Er
war lange genug mit ihr zusammen, um diesen Blick sofort deuten zu können. Er
sah durch die Tür in das Zimmer, wo Hitomi immer noch tief schlief. „Was ist
mit der Kleinen?“ fragte er, aber Sakura winkte ab. „Du weißt, wie tief ihr
Schlaf ist. Wir sind einfach leise.“ Der Blonde konnte gar nichts mehr
erwidern, weil sie ihn im nächsten Moment schon in einen langen Kuss gefangen
hatte.
Am nächsten Tag in Konoha
Arashi, Sanari und Kojiro hatten es sich nach mehreren Stunden Training im
Schatten eines Baumes gemütlich gemacht. Kojiro bemerkte, dass die Hatake den
ganzen Tag schon außergewöhnlich gut gelaunt war. „Sag mal, warum bist du
eigentlich so gut drauf?“ „Ach ich hab einfach herrlich geschlafen. Gestern
Abend habe ich nämlich ein sehr erfrischendes Bad in der heißen Quelle im
Garten des Namikaze-Anwesens genommen. Das ist eine Wohltat für meine Haut.“
erwiderte sie erfreut. Sie sprach damit an, dass sie und Kakashi vorübergehend
bei den Uzumakis wohnten, damit Kakashi auf die drei Geschwister Acht geben
konnte. Allerdings nahm er seine Aufgabe als Aufsichtsperson nicht wirklich
ernst. Zum Beispiel ließ er seine „Flirtparadise“ einfach im Wohnzimmer
liegen, was dazu führte, dass sich Kaero aufmerksam damit beschäftigte.
Der Kanirate beugte sich jetzt zu Arashi rüber und flüsterte: „Und hast du
gestern Abend mal einen Blick auf unsere Teamkameradin riskiert?“ Der
Braunhaarige hatte allerdings nicht mit dem sehr guten Gehör der Hatake
gerechnet, was ihn auch gleich eine Kopfnuss einbrachte. „Perversling!“
„Ja, das gehört sich nicht.“ pflichtete der Rothaarige seiner Kollegin bei.
„Mann du bist so gut erzogen, dass es schon fast langweilig ist.“
kommentierte Kojiro die Antwort seines besten Freundes. „Ach was, außerdem
hätte mich das ohnehin nicht interessiert.“ Diesen Gedanken hätte Arashi
lieber unausgesprochen lassen sollen, denn nun wandte sich Sanari ihm sauer zu:
„Ach bin ich dir nicht attraktiv genug?“ „Das habe ich nicht gesagt.“
entgegnete der Uzumaki unsicher und hob schützend die Hände vor seinen
Körper. „Du bist mit Abstand die Hübscheste in unserem Alter, aber wir sind
ja bloß Freunde, von daher.“ „Das ist auch besser so!“ fauchte sie
aufgebracht.
Arashi wandte seinen Blick nur verwirrt ab, sah zu Boden und dachte. „Versteh
einer die Weiber.“ Kojiro fand die übermäßige Reaktion von Sanari jedoch
seltsam und hakte nach: „Sag mal, was bringt dich seine Antwort so in Rage? Es
sei denn...“ Er konnte den Gedanke nicht zu Ende führen, weil sie ihm ins
Wort fiel: „Ihr nervt mich einfach! Was guckst du eigentlich die ganze Zeit so
dumm in der Gegend herum?“ versuchte sie das Thema zu wechseln. Dabei entging
dem Kanirate jedoch nicht, dass sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen
gelegt hatte.
„Ich suche immer noch meinen Glücks-Kunai. Ihr wisst schon, den, den mir mein
Vater geschenkt hat, als wir Genin wurden. Ich vermisse den schon seit über
einer Woche.“ Sanari wollte gerade eine abfällige Bemerkung machen, als zwei
ANBUs zu den Drei stießen. Ein großer weißer Hund begleitete die beiden
Maskierten. Arashi erkannte die ANBUs und rief erfreut: „Hey Kiba, Neji was
führt euch zu uns?“ Da die Beiden sowieso bekannt waren, nahmen sie die
Masken ab. Die Genin schluckten bei dem Anblick ihrer Gesichter. Diese waren
todernst.
Kapitel 20: Anschuldigung
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So auf in die nächste Runde. Viel Spaß & Thx for Kommis.
20.) Anschuldigung
Langsam bewegten sich jetzt Neji und Kiba auf die Genin zu. Arashi wich
instinktiv ein Stück zurück. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das
spürte er. Er kannte die beiden ANBUs schon sein gesamtes Leben lang und hatte
ein gutes Verhältnis zu ihnen. Das traf übrigens auf alle Mitglieder der vier
bekannten Genin-Teams der vorherigen Generation zu. Sie alle hatten ihn
aufwachsen sehen und hatten ihn immer freundlich behandelt. Genau deshalb fand
er das Verhalten der beiden Hyuugas seltsam. Sie hatten ihn weder gegrüßt noch
eine andere freundliche Geste gezeigt.
Sie blieben nun vor den Dreien stehen und Neji richtete das Wort an Kojiro:
„Kojiro Kanirate, ich muss darauf bestehen, dass du uns begleitest.“ „Aus
welchem Grund?“ fragte der Kanirate nur verdutzt. „Du wirst vorübergehend
unter Arrest gestellt.“ erwiderte Kiba monoton. Bei diesen Worten waren Arashi
und Sanari aufgesprungen und der Rothaarige wandte sich energisch an die ANBUs:
„Was wird ihm vorgeworfen?“ „Das tut erst einmal nichts zur Sache.“,
wiegelte Kiba ab. „Dann werden ich und Arashi euch auch begleiten.“, kam es
entschieden aus der Hatake. „Nein!“ entgegnete Neji bestimmend. „Wenn ihr
uns nicht mitnehmt, müsst ihr ihn euch wohl mit Gewalt holen.“, sagte der
Uzumaki selbstbewusst.
Er und seine Teamkameradin stellten sich demonstrativ vor Kojiro. Die beiden
ANBUs stutzten aufgrund der Reaktion von Arashi, aber es war mehr sein Blick,
als seine Worte, der sie überraschte. Sie kannten diesen Blick nur zu gut. Er
ähnelte sehr stark dem von Naruto, den dieser immer zeigte wenn er jemanden
beschützen wollte. Da eine Auseinandersetzung das Letzte war, was die ANBUs
wollten, lenkten sie schließlich doch ein. „Aber ihr verhaltet euch ruhig,
ist das klar?“, fügte Neji noch hinzu, bevor die Shinobi in Richtung
Stadtzentrum aufbrachen.
Als sie bei ihrem Ziel, dem ANBU-Hauptquartier angekommen waren, erblickte
Arashi jemanden, bei dem ihm speiübel wurde: Danzou. Er hasste diesen Mann.
Nicht nur weil Danzou ein erbitterter Gegner seines Vaters war, er strahlte auch
eine ungewöhnliche Kälte aus. Das Ratsmitglied hatte alle
Charaktereigenschaften, die der Genin verabscheute: Er war kalt, berechnend und
gnadenlos. Sprich, das genaue Gegenteil seines Vaters. Langsam begriff der
Rothaarige. Die Anschuldigung gegen seinen besten Freund musste ein Werk dieses
Mannes sein.
Der alte Hardliner ließ seinen Blick über die Ankommenden schweifen und sagte
ihn einem schmierigen Ton: „Gute Arbeit, Neji und Kiba, aber was machen die
beiden anderen Genin hier?“ „Sie wollen den Grund des Arrestes erfahren und
ich bin der Meinung, dass sie ein Recht darauf haben.“, erwiderte Neji. „Nun
gut, dann werde ich euch den Grund mitteilen.“, begann Danzou mit einem
hässlichen Grinsen aud den Lippen. „Es besteht der starke Verdacht, dass
Kojiro Kanirate einen Bewohner Konohas vorsätzlich schwer verletzt hat.“
„Was ist das denn für ein Schwachsinn? Als ob Kojiro jemals so etwas tun
würde!“ brach es aus dem Uzumaki heraus, währenddem die beiden anderen Genin
das Ratsmitglied nur geschockt ansahen. „Ich glaube nicht, dass du in der
Position bist, das zu beurteilen.“, erwiderte Danzou abfällig. „Es gibt
Beweise, die für den Verdacht sprechen, also mische dich da gefälligst nicht
ein, Kleiner!“ „Nennen sie mich nicht Kleiner, sie gebrechlicher
Tattergreis!“, zischte Arashi. Sein Gesicht war wutverzerrt. Es kam nicht oft
vor, dass der ausgeglichene Genin so beleidigend und sauer wurde, aber wenn es
um seine Freunde ging, konnte er rasend werden.
Der Alte trat daraufhin Arashi entgegen und sagte: „Es mag sein, dass du dir
als Sohn des Hokagen mehr herausnehmen kannst, als andere in deinem Rang, aber
du bewegst dich auf dünnem Eis, Junge!“ Der Rothaarige wäre dem Mann am
liebsten ins Gesicht gesprungen, aber Kojiro beruhigte ihn: „Ist schon gut,
Arashi. Ich habe ja nichts getan. Daher habe ich auch nichts zu befürchten. Am
besten du und Sanari geht jetzt. Ich komme schon klar.“ Nur widerwillig ließ
Arashi sich von der Hatake wegziehen. Kiba begleitete die Beiden nach draußen.
Der Uzumaki hatte sich immer noch nicht beruhigt, was den Hyuuga veranlasste,
sich beschwichtigend an den Genin zu wenden: „Keine Sorge, Arashi. Sobald dein
Vater in wenigen Tagen wieder hier ist, wird sich die Sache mit Sicherheit in
Wohlgefallen auflösen. Es gibt also keinen Grund, sich unnötig in
Schwierigkeiten zu bringen.“ Diese Worte ließen Sanari aufhorchen. Jetzt, wo
sie genauer darüber nachdachte, war es schon seltsam, dass dieser Vorfall genau
an einem der wenigen Tage stattfand, an dem Naruto nicht in Konoha war.
Währenddessen wurde Kojiro in den Keller des Gebäudes geführt. Neji stutzte,
als er bemerkte auf was für einen Raum sie zusteuerten. „Warten sie
Danzou.“, erhob er das Wort. „Das ist eines der Verhörzimmer. Soweit ich
weiß, beschränkte sich Shikamarus Befehl lediglich darauf, Kojiro in Gewahrsam
zu nehmen bis der Hokage zurück ist. Es war nicht die Rede davon ihn zu
verhören.“ Der Alte sah den ANBU nur abschätzig an. „Seit wann sind die
ANBUs zum Denken da? Es liegt durchaus in meinen Machtbereich, ihn zu verhören
und ich muss mir sicherlich keine mahnenden Wort von einem Bediensteten des
Hokagen anhören. Sie sind übrigens hier nicht mehr von Nöten, Neji. Von hier
an übernehme ich.“ Er machte die Tür zu dem besagten Zimmer auf, schubste
Kojiro hinein und schlug die Tür direkt vor Nejis Nase zu. Der hätte am
liebsten die Tür eingeschlagen und dem arroganten Greis seine Meinung gegeigt,
aber er zog es vor, erst einmal Shikamaru über die Geschehnisse zu informieren.
Deshalb zog er zähneknirschend von dannen.
In dem Raum wurde der Kanirate auf einen einzelnen hölzernen Stuhl gesetzt. Der
Raum war sehr klein und verbreitete ein beengendes Gefühl. Die dunklen kahlen
Wände machten das Zimmer auch nicht gerade wohnlicher. Eine einzelne kleine
Lampe spendete spärliches Licht. Neben der Tür erkannte der Genin nun einen
großen maskierten Mann, der etwas Beängstigendes ausstrahlte. So langsam bekam
es der sonst so gelassene Kojiro mit der Angst zu tun.
Der finster lächelnde Danzou legte nun etwas auf den kleinen Tisch, der vor dem
Stuhl stand. „Na erkennst du das?“, fragte er. Kojiros Augen weiteten sich
bei dem Anblick des Gegenstandes. Es handelte sich dabei um genau den Kunai, den
er schon seit Tagen vermisste. An dem Griff waren seine Initialen eingraviert.
„Das ist mein Glücks-Kunai. Woher haben sie den? Den suche ich schon seit
über einer Woche.“ „Das ist die Tatwache.“, erwiderte das Ratsmitglied
monoton. „Man hat deine Fingerabdrücke darauf gefunden.“ „Aber ich war es
nicht. Da muss jemand versuchen, mir etwas unterzuschieben.“ „Ach ist das
so? Nur zu deinem Pech ist dieser Kunai der einzige Indiz, den wir auf die Tat
haben. Die Verletzte liegt momentan im Koma und daher wissen wir nicht, wen sie
gesehen hat und wann die Tat stattgefunden hat. Es sieht verdammt schlecht für
dich aus, Junge.“
„Der Hokage würde mich niemals wegen diesen wenigen Indizien verurteilen. Er
vertraut mir.“, erwiderte der Kanirate. „Ach glaubst du das? Ist dir
vielleicht schon einmal in den Sinn gekommen, das der einzige Grund für seine
Akzeptanz der Fakt ist, dass du der beste Freund seines Sohnes bist?“
„Nein!“ entgegnete der Genin entschieden. „Er akzeptiert mich, weil ich
ein ehrwürdiger Konoha-Nin bin.“ „Das bist du aber nicht. Du bist kein
Konoha-Nin, sondern ein Bewohner eines kleinen Dorfes im Land der Erde. Weder du
noch deine Eltern wurden in Konoha geboren und damit bist du kein rechtmäßiger
Konoha-Nin.“ „Es macht doch gar keinen Unterschied, wo ich geboren wurde.“
„Das siehst vielleicht du so.“, kam es belustigt aus dem Greis. „Aber die
meisten, einschließlich mir haben dich niemals so betrachtet. Und selbst wenn
es der Hokage tut, wird er sich dem Druck der Mehrheit beugen müssen. Und das
heißt höchstwahrscheinlich Verbannung. Natürlich werden das deine treuen
Freunde nicht zulassen. Allen voran Arashi. Sie werden dich wahrscheinlich
selbst unter Anwendung von Gewalt beschützen wollen. Damit werden sie
allerdings nur ihre eigene Zukunft zerstören.“
„Nein.“, entwich es Kojiro leise, während er zusammensackte. Er war total
verunsichert. Entsprachen Danzous Worte der Wahrheit? Hatte er tatsächlich in
einer Lüge gelebt? Er hatte immer um die Annerkennung der Dorfbewohner
gekämpft und jede Mission mit Bravour bewältigt. Und trotzdem akzeptierten sie
ihn nicht? War er gar eine Gefahr für seine Freunde? Die Menschen, denen er
immer vertraut hat. Nein. Das wollte er nicht. Zitternd erhob er sich. „Ich
müsst mal kurz zur Toilette.“, sagte er kleinlaut. „In Ordnung.“ Danzou
nickte dem großen ANBU kurz zu, der darauf die Tür öffnete und Kojiro
herausführte.
Bei der Toilette angekommen, blieb der ANBU draußen stehen und wartete. Nach
einer Weile vernahm er ein schepperndes Geräusch und stürmte in die Kabine.
Auf dem Boden lagen sehr viele Scherben, die von dem gerade zerstörten Fenster
stammten. Vom Kanirate keine Spur. Der war durch das Fenster verschwunden. So
schnell der Mann konnte, rannte er zu Danzou zurück, um Bericht zu erstatten.
„Es tut mir Leid, Danzou-Sama. Er ist mir entkommen.“ „Das macht
nichts.“ Wiegelte der Angesprochene grinsend ab. „Der Junge ist unglaublich
einfältig. Ich weiß genau was er vorhat.“
Außer Atem und schweißgebadet betrat Arashi sein Haus. Er hatte stundenlang
trainiert. Das brauchte er, um sich halbwegs abzureagieren. Zu seiner
Überraschung war niemand da und so schlurfte er in sein Zimmer. Sofort fiel
sein Blick auf das sperrangelweit geöffnete Fenster. Danach erregte ein Fetzen
Papier seine Aufmerksamkeit, das auf seinem Schreibtisch lag. Er nahm es genauer
in Augenschein und begann zu lesen. Als er geendet hatte, ließ er das Papier zu
Boden fallen und blickte mit leeren Augen aus dem Fenster. Er stand fast unter
Schock und murmelte nur: „Das kann doch nicht sein.“
Was wohl auf den Zettel stand? Das erfahrt ihr im nächsten Chap^^. Aber ihr
könnt ja mal spekulieren.
Kapitel 21: Entschluss
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So auf ins nächste Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
21.) Entschluss
Arashi brauchte ein paar Momente, bis er sich wieder gefangen hatte. Er konnte
nicht glauben, was er gerade gelesen hatte. Zur Sicherheit hob er den Zettel
noch einmal auf und las ihn erneut:
Hy Alter,
Ich habe mich entschlossen, Konoha zu verlassen. Ich kann einfach nicht
zulassen, dass du und Sanari in die Sache mit reingezogen werdet. Bitte suche
mich nicht und folge mir auch nicht. Ich habe die Zeit mit dir wirklich
genossen. Du warst der Erste, der mich wirklich verstanden hat und ich bin
unglaublich glücklich, mich als deinen besten Freund bezeichnen zu können.
Also halte die Ohren steif und vielleicht sieht man sich mal wieder.
In tiefer Dankbarkeit
Kojiro
PS: Bitte sage meinen Vater und Sensei Kakashi, das es mir leid tut.
Der Rothaarige hatte sich nicht geirrt. Sein bester Freund hatte tatsächlich
Konoha verlassen. Der Uzumaki war wütend. Wütend auf Danzou, aber vor allen
wütend auf Kojiro. Wie konnte er nur so dumm sein und die Gefahr auf sich
nehmen, als Nuke-Nin zu leben. Vertraute er ihm nicht genug, um daran zu
glauben, dass er ihm helfen konnte? Aber das musste er. Er musste ihm helfen.
Mit schnellen Schritten ging er zu seinem Kleiderschrank und riss ihn auf. Er
nahm seinen Rucksack heraus und warf alles rein, von dem er glaubte, es
gebrauchen zu können: Kunais, Shuriken, Kompass, eine Karte vom Feuerreich und
eine rote Schriftrolle. Danach ging er zum immer noch offen stehenden Fenster.
Sein Blick fiel auf zwei Bilder, die auf dem Schreibtisch standen. Das Erste
zeigte ihn und seine Familie. Das Foto war noch nicht sehr alt, weshalb auch
schon Hitomi darauf zu sehen war. Das Zweite zeigte einen zehnjährigen Arashi,
der überglücklich sein gerade errungenes Stirnband in die Kamera hielt. Hinter
ihm stand Naruto, der ebenfalls stolz lachte. Schweren Herzens nahm er nun sein
Stirnband ab und legte es neben die Bilder. „Gut möglich, dass ich das eine
Weile nicht mehr tragen werden kann.“, murmelte er leise vor sich hin, bevor
er durch das Fenster verschwand.
Er bewegte sich so schnell er konnte von Dach zu Dach. Er musste möglichst
unbemerkt aus dem Dorf kommen. Nur gelang ihm das nicht sehr lange, denn schon
nach wenigen Minuten wurde er von Sanari abgefangen, die auf einem Dach wartete.
Sie schien geahnt zu haben, was der Uzumaki vorhatte. „Ich werde nicht
zulassen, dass du den gleichen Fehler wie Kojiro machst.“ kam es sogleich
entschlossen aus ihr. „Woher weißt du von Kojiro?“ erwiderte er nur
verdutzt. „Soll das ein Witz sein? Alle Konoha-Nin sind schon in heller
Aufregung wegen der Flucht von Kojiro. Shikamaru-Sama hat bereits einen
Suchtrupp von Chuunin und Jounin unter der Leitung von Sensei Kakashi entsandt.
Allerdings dürfen Genin nicht daran teilnehmen.“
„Ich scheine wohl einiges verpasst zu haben, während ich alleine trainiert
habe.“ bemerkte er nachdenklich. „Wie dem auch sei. Lass mich bitte vorbei
Sanari. Ich muss Kojiro helfen.“ „Ich habe es eben schon einmal gesagt.
Nein. Das was du vorhast, hilft ihm nicht im Geringsten. Im Gegenteil, du
bringst dich nur selbst in Gefahr.“ „Das ist nebensächlich. Ich kann schon
auf mich aufpassen. Ich bin schließlich kein Kind mehr.“ „Du benimmst dich
aber wie eins.“ entgegnete die Kunoichi mahnend. „Ich würde mal gerne
wissen, was dein Vater von deinem Entschluss halten würde.“ Arashi schwieg
auf diese Worte hin. Er versuchte diesen Gedanken so gut es ging zu ignorieren.
„Er wäre mit Sicherheit verdammt sauer, weil ich weiß, wie er über Menschen
denkt, die dem Dorf den Rücken zukehren, aber ich denke, dass er es im
Nachhinein verstehen würde. Außerdem gehe ich ja nicht für immer weg. Sobald
ich Kojiro gefunden habe, komme ich mit ihm zusammen zurück.“ Die Hatake
seufzte. „Du lässt dich also nicht mehr umstimmen, oder?“ fragte sie
traurig. Der Rothaarige schüttelte nur den Kopf. „Dann habe ich keine andere
Wahl.“ sagte sie und formte mit ihren Fingern ein Zeichen. „Genjutsu.“
dachte Arashi nur und blieb wie angewurzelt stehen. Mehrere Sekunden passierte
nichts. „Das verstehe ich nicht. Wieso funktioniert es nicht?“ schoss es
Sanari durch den Kopf. „Es tut mir Leid, aber ich muss jetzt auf mein Herz
hören.“ kam es aus dem Uzumaki. Im nächsten Moment verpuffte der Genin vor
den verblüfften Augen seiner Teamkameradin. „Es war also die ganze Zeit nur
ein Schattendoppelgänger.“ murmelte die Kunoichi, als sie ihren Blick in
Richtung Dorfausgang wandte.
Der echte Arashi war derweil schon am Konoha-Tor angekommen. Durch das Auflösen
des Schattendoppelgängers wusste er nun natürlich über die Begegnung mit
Sanari, was ihm das Verlassen nicht wirklich einfacher machte, aber die Angst um
seinen besten Freund war größer. Deshalb versuchte er gerade durch das Tor zu
treten, als abermals jemand vor ihm auftauchte.
„Sensei Iruka. Was machen sie denn hier?“ fragte der Rothaarige überrascht.
„Dich vor einem großen Fehler bewahren.“, erwiderte der Angesprochene
ernst. Der Genin verdrehte leicht die Augen. Auf der einen Seite freute es ihm
irgendwie, dass sich so viele um ihn sorgten, aber andererseits konnte er diese
Fürsorge zurzeit einfach nicht gebrauchen. „Ich weiß, was ich tue.“, kam
es energisch aus ihm. „Das bezweifle ich aber stark. Ich glaube du bist dir
über die Konsequenzen deines momentanen Handelns nicht bewusst.“ „Selbst
wenn das so ist, habe ich trotzdem keine andere Wahl. Ich könnte es mir nie
verzeihen, jetzt einfach tatenlos herumzusitzen.“ „Da muss ich dir wieder
widersprechen.“, entgegnete der Chuunin erneut. „Ich denke, dass du deinen
Entschluss schon sehr bald bereuen wirst. Wenn du einmal diese geschützten
Mauern unerlaubt verlässt, gibt es für dich nur noch sehr schwer einen Weg
zurück, weil du schon nach kürzester Zeit automatisch als Nuke-Nin eingestuft
wirst. Du musst Kakashi und dem Suchtrupp einfach vertrauen. Bist du wirklich
bereit, möglicherweise dein gesamtes Leben hier zurückzulassen, nur um Kojiro
auf eigene Faust zu suchen?“
„Ja das bin ich.“, sagte Arashi entschlossen. „Und nichts was sie sagen
werden, wird mich von meinem Entschluss abbringen.“ „Dann sind Worte jetzt
wohl Fehl am Platz.“, erwiderte Iruka und stellte sich genau in den Weg des
Rothaarigen. „Zur Not werde ich eben Gewalt anwenden, denn dein Handeln ist
ein Verstoß gegen unsere Gesetze und es ist nur zu deinem besten.“ Der
Uzumaki schloss kurz die Augen. Er konnte Schritte näher kommen hören.
„Mist. Sanari hat bestimmt den ANBUs Bescheid gegeben. Ich habe keine Zeit
mehr.“, dachte er sich und wandte sich verzweifelt ein letztes Mal an seinen
ehemaligen Sensei: „Ich bitte sie noch einmal. Bitte lassen sie mich durch
Sensei.“ „Du kennst meine Antwort.“ Nun tat er wirklich etwas, das er
später mit Sicherheit bereuen würde. Er machte einen langen Schritt und stand
jetzt unmittelbar vor Iruka. Kaum hörbar entwich ihm noch ein „Verzeihen sie
mir.“, ehe er den Chuunin mit einen einzigen gezielten Schlag in die
Magengegend außer Gefecht setzte.
Das sahen auch die herannahenden ANBUs, denen er noch einen letzten Blick
zuwarf, bevor er gut ein Dutzend Schattendoppelgänger erschuf, die alle in eine
unterschiedliche Richtung im Wald verschwanden. So konnte man unmöglich
ausmachen, wer der echte war und welche Richtung dieser einschlug.
Zwei Tage später kurz nach der Grenze vom Windreich zum Feuerreich
Naruto hatte zusammen mit den anderen die Wüste verlassen und war nun wieder in
gewohnten Gefilden, also den Wäldern, unterwegs. Das gefiel besonders Hitomi,
die die Naturvielfalt der Wälder schon immer geliebt hatte. Eines wusste sie
auf jeden Fall. So schnell wollte sie nicht mehr in die Wüste zurück. Die
karge Landschaft war einfach nichts für sie. Außerdem würde es nun nicht mehr
lange dauern, bis sie wieder in ihrem so lieb gewonnenen Konoha sein würde. Von
dieser Vorfreude beflügelt entfernte sie sich immer wieder etwas von der
restlichen Gruppe.
„Lauf nicht so weit vor, Schatz.“, rief Sakura ihrer Tochter ständig nach.
Die Gegend galt zwar als sehr sicher, aber man konnte ja nie wissen. Sie merkte
jetzt wie jemand eine Hand auf ihre Schulter und die ihres Mannes legte. Beide
sahen kurz hinter sich und bemerkten Sai, der sie beide angrinste und sagte:
„Ist doch irgendwie nostalgisch, oder? Ich meine wir drei so zusammen
unterwegs.“ „Ja, das weckt Erinnerungen.“, erwiderte der Blonde mit einem
Lächeln. Die drei ehemaligen Mitglieder von Team sieben schwelgten kurz in
Erinnerungen, bis sie von Hitomi wieder in das hier und jetzt zurückgeholt
wurden, weil diese die Stimme erhob:
„Sieh mal Onkel Sai. Hier liegt rote Farbe auf dem Weg. Vielleicht kannst du
die zum Malen benutzen.“ Es war im übrigen nichts besonderes, dass Sai von
Hitomi mit Onkel angesprochen wurde. So gut wie jeder erwachsene engere Freund
der Uzumakis war in ihren Augen entweder Onkel oder Tante. „Ich glaube kaum,
dass hier Farbe herumliegt, Hitomi.“, entgegnete der Jounin. „Aber wenn ich
es dir doch sage. Hier ist eine Pfütze mit einer roten Flüssigkeit.“ Sie
wollte gerade die Hand hineintauchen, um die Flüssigkeit genauer in Augenschein
zu nehmen, als auch schon Naruto neben ihr stand und sie sanft zurückhielt:
„Fass das lieber nicht an, Schatz.“ Alle Beteiligten außer der kleinen
Schwarzhaarigen erkannten natürlich sofort, dass es sich bei der Pfütze nicht
um Farbe, sondern um Blut handelte.
Der Blonde ließ seinen Blick schweifen und erkannte weitere Blutspuren, die
etwas tiefer in den Wald führten. In weiser Voraussicht wandte er sich jetzt an
Hinata: „Kannst du kurz auf Hitomi Acht geben. Ich möchte mir die Sache mal
genauer ansehen. Die anderen kommen bitte mit.“ Die Hyuuga nickte kurz, aber
die Worte schienen Hitomis Interesse geweckt zu haben und deshalb sagte sie:
„Ich will auch das sehen, was du entdeckt hast, Papa.“ „Nein, du bleibst
hier, verstanden?“ widersprach er entschieden. „Hai.“, kam es nur trotzig
von ihr. Sie fand es nicht gerecht, dass alle anderen außer ihr das Entdeckte
sehen durften. Sie ahnte jedoch noch nicht, dass das Entdeckte wirklich nichts
für Kinderaugen war.
So machten sich also der Uzumaki und die restlichen Anwesenden daran, die
Blutspur zu verfolgen. Nachdem sie kurz durch dichtes Dickicht gewandert waren,
erreichten sie eine kleine Lichtung. Sie erblickten nun eine Gestalt, die an
einen Baum gelehnt saß, allerdings schien sich die nicht mehr zu bewegen. Als
sie näher herantraten, erschraken sie und blieben stehen, denn ihnen bot sich
ein grausiges Bild.
Was sie wohl gesehen haben?
Kapitel 22: Aufklärung
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Erstmal möchte ich was zum Spezialkapitel sagen. Ich hatte ja eigentlich vor,
eine bereits geschriebene Geschichte hier reinzustellen. Dann bin ich aber auf
eine noch bessere Idee gekommen, die ich aber noch nicht vollständig zu Papier
gebracht habe. Da ich ja auch die FF am Laufen halten möchte, kann sich die
Veröffentlichung des Spezial-OS ein wenig nach hinten verschieben. Ich denke
mal, ihr habt dafür Verständnis.
Jetzt geht es aber erst einmal in die nächste Runde. Viel Spaß & Thx for
Kommis.
22.) Aufklärung
Immer noch standen die Konoha-Nin wie angewurzelt da. Sai war der erste, der
sich aus der Starre löste und an Naruto vorbei auf die Gestalt zu rannte. Er
fiel auf die Knie und schüttelte den leblos wirkenden Menschen. „Was ist mit
dir? Komm zu dir, Kojiro!“ schrie er den verletzten Genin an. Der Braunhaarige
war in einem desolaten Zustand. Er war nicht bei Bewusstsein und atmete nur noch
schwach. Sein gesamter Körper war übersäht mit tiefen Stichwunden, aus denen
immer noch viel Blut sickerte.
Sakura und Tsunade, die sich wieder gefangen hatten, liefen jetzt auch zu den
Beiden, um den Kanirate zu versorgen. Naruto hingegen senkte nachdenklich den
Kopf. Ihm war der Fund ein Rätsel. „Was macht Kojiro hier und wer hat ihn so
zugerichtet? Er trägt auch nicht sein Stirnband. Wenn er hier ist, müssten
Kakashi und die anderen doch eigentlich auch irgendwo in der Nähe sein.“ Er
wurde durch das Ertönen von Schritten hinter ihm aus den Gedanken gerissen. Der
Blonde schaute sich um und erblickte Hitomi die auf ihn zu kam und fragte:
„Was ist passiert? Ich habe laute Stimmen gehört und habe mir Sorgen
gemacht.“ Der Uzumaki beantwortete die Frage jedoch nicht und erwiderte nur
schroff: „Ich habe dir doch gesagt, du sollst wegbleiben! Kannst du nicht auf
das hören, was man dir sagt?“
Er nahm sie ohne zu zögern auf den Arm und drückte sie Hinata, die mit einem
entschuldigenden Blick hinter der Kleinen stand, in die Hand. „Sorge dafür,
dass sie nicht noch einmal herkommt.“, befahl der Hokage und wandte sich
danach den ANBUs zu: „Einer von euch begeleitet Hinata und meine Tochter. Die
anderen Vier durchsuchen ein Arial im Umkreis von zwei Kilometern auf mögliche
Feinde oder Konoha-Nin und erstatten mir hier in einer Stunde Bericht.“ Die
ANBUs nickten und machten sich dann auf den Weg.
Die beiden Medic-Nin hatten derweil Kojiro auf den Boden gelegt und versuchten,
die Blutungen mit Hilfe ihrer medizinischen Jutsus zu stillen. Sai stand nur
besorgt daneben. „Wird er durchkommen?“ fragte er immer wieder, was zu
diesem Zeitpunkt nicht gerade hilfreich war, weil das Heilen der Wunden ein
hohes Maß an Konzentration erforderte. Deshalb zog Naruto den ANBU auch nach
einer Weile weg. „Du solltest sie jetzt nicht ablenken. Es wird schon alles
gut werden.“, sagte der Blonde. Er setzte sich mit seinem früheren
Teamkameraden auf einen Baumstamm. Sai machte einen schrecklichen Eindruck. Der
Uzumaki musste zugeben, dass er seinen Freund noch nie so gesehen hatte. Dieser
zitterte am ganzen Leib und verkrampfte zusehends. Man musste kein Prophet sein,
um zu erkennen, dass Kojiro dem ANBU unglaublich viel bedeutete. Dass der
Kanirate nicht sein leibliches Kind war, machte scheinbar keinen Unterschied.
Der Rokudaime legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes und versuchte
ihm gut zuzureden: „Mach dir keine Sorgen. Dein Sohn ist in den besten
Händen, die er sich wünschen könnte. Er wird es auf jeden Fall schaffen.“
„Denkst du das wirklich?“ fragte Sai ungläubig. „Natürlich.“,
erwiderte Naruto entschlossen. „Die Beiden haben schon ganz anderes
vollbracht. Sie werden auch das schaffen.“
Leider schienen seine Worte nicht den gewünschten Erfolg zu erzielen, weil sich
die Miene des ANBUs nicht wirklich aufhellte. Das verstand der Uzumaki auch nur
zu gut. Wenn er sich vorstellte, dass der Verletzte eines seiner Kinder sein
würde, wurde ihm ganz anders. Der Gedanke an seine Sprösslinge warf für ihn
aber erneut die Frage auf, die er sich seit der Entdeckung des Verletzten schon
öfters gestellt hatte. Die Frage, was um alles in der Welt hier überhaupt
passiert war.
Zur Erleichterung aller behielt Naruto schließlich Recht, denn Sakura und
Tsunade hatten es nach ungefähr einer Stunde geschafft, Kojiro so weit zu
stabilisieren, sodass er transportfähig war. Die ANBUs waren derweil
zurückgekehrt und berichteten, dass sie nichts Auffälliges entdecken konnten.
Daher beschlossen die Konoha-Nin ihren Weg Richtung Heimat fortzusetzen. Kurz
bevor sie aufbrechen wollten, blieb der Uzumaki plötzlich stehen und richtete
seinen Blick gen Westen. Er spürte aufflammendes Chakra. Chakra, das ihm sehr
bekannt war. Er wandte sich wieder den anderen zu: „Ihr nehmt direkten Kurs
auf Konoha. Ich muss schnell etwas in Erfahrung bringen. Ich stoße nachher
wieder zu euch.“ Die restlichen Anwesenden konnten gar nichts mehr erwidern,
weil der Blonde auch schon verschwunden war.
Circa drei Kilometer vom Fundort Kojiros entfernt, ereignete sich in der
Grenzregion des Windreiches ein wenig später etwas anderes. Überall auf dem
Boden lagen bewusstlose Männer verstreut. Ihr Aussehen ließ daraufhin deuten,
dass es sich dabei um Kriminelle handelte. Knapp zwanzig weitere Banditen
umkreisten gerade einen schwer atmenden Arashi. Dieser hatte zwar schon mehrere
der Angreifer besiegt, aber die Gegner waren zahlenmäßig einfach zu sehr
überlegen um sie mit normalen Mitteln alle vollständig auszuschalten.
„Mann, der Bursche kann ja richtig kämpfen.“, bemerkte einer der Banditen.
„Ja, ist sicher genau wie der andere braunhaarige Junge ein Ninja.“, fügte
ein weiterer Gegner hinzu. Der Rothaarige horchte bei diesen Worten auf. Er
wusste sofort von welchem Jungen dort die Rede sein musste. „Was habt ihr mit
Kojiro gemacht?“ knurrte der Genin. „Ach. Ist das ein Freund von dir?“,
entkam es dem Kriminellen belustigt. „Der weilt wohl nicht mehr in der Welt
der Lebenden. Zu mindestens würde mich das bei seinen Verletzungen schwer
wundern. Hat mich schon schwer beeindruckt, dass er in dem Zustand noch fliehen
konnte.“ Diese Worte lösten eine ungeheure Wut in Arashi aus. Er griff in
seinen Rucksack und suchte nach der roten Schriftrolle. Eines war klar. Sie
würden für ihre Taten teuer bezahlen.
Doch er kam nicht mehr dazu, die Schriftrolle einzusetzen, weil auf einmal ein
starker Wind aufkam. Sekundenbruchteile später gingen auch schon fünf der
Angreifer zu Boden. Hinter dem Genin ertönte jetzt eine ihm sehr vertraute
Stimme: „Ich sehe es nicht wirklich gerne, wenn zwei meiner Shinobis von
irgendwelchen dahergelaufenen Spinnern angegriffen werden. Erst recht, wenn
einer davon mein Sohn ist.“ Die Banditen erstarrten augenblicklich zu
Salzsäulen. Jeder von ihnen erkannte den Rokudaime dank seines Mantels auf
Anhieb. Auch dem Rothaarigen war nicht wirklich nach Freudensprüngen zumute. Er
war zwar froh, Hilfe zu erhalten, allerdings wäre ihm in diesem Moment jeder
lieber gewesen als sein Vater.
Einige der Banditen hatten sich nun aus ihrer Starre gelöst und versuchten zu
fliehen. Doch Naruto ließ den Flüchtenden keinerlei Chance. Innerhalb weniger
Sekunden hatte er sie ausgeschaltet. Er erschuf im Anschluss zwei
Schattendoppelgänger. Einer von diesen machte sie augenblicklich auf den Weg
nach Suna, um Gaara über die Kriminellen zu informieren. Der Zweite sollte
derweil die Bewusstlosen bewachen. Arashi hatte aber ganz andere Probleme und
wandte sich energisch an seinen Vater: „Dafür haben wir jetzt keine Zeit,
Papa! Wir müssen Kojiro finden. Vielleicht lebt er noch.“ „Den haben ich
und die anderen schon gefunden und versorgt. Keine Sorge, ihm geht’s den
Umständen entsprechend gut. Er ist schon auf den Weg zurück nach Konoha.“
Dem Genin fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Genau dieses Herz rutschte ihm
aber auch sogleich in seine Hose, weil Naruto auf ihn zukam und die Hände in
die Hüfte stemmte: „Ich würde jetzt aber mal gerne wissen, was die ganze
Sache zu bedeuten hat. Wo ist dein restliches Team und warum trägst du genau
wie Kojiro dein Stirnband nicht?“ Der junge Uzumaki hatte mit dieser Frage
schon gerechnet und sich gleichzeitig davor gefürchtet. Er wusste natürlich,
dass Naruto die gesamte Sache sowieso erfahren würde und daher entschied er
sich, ihm die Geschichte lieber gleich selbst zu erklären.
So begann er von den Geschehnissen der letzten Tage zu berichten. Mit jedem Satz
schien sich die Miene des Hokagen immer mehr zu verfinstern, was Arashi nur noch
unsicherer machte. Nachdem der Genin geendet hatte, herrschte für einen Moment
Stille. Das musste Naruto erst einmal sacken lassen. Er zog tief Luft ein.
„SAG MAL, HAST DU KOMPLETT DEN VERSTAND VERLOREN?“ brüllte er seinen Sohn
an. Dieser zuckte bei jedem Wort merklich zusammen. „Aber-“ „NICHTS ABER,
HAST DU EIGENTLICH AUCH NUR EINEN MOMENT DARÜBER NACHGEDACHT, BEVOR DU DIESES
BESCHEUERTE VORHABEN IN DIE TAT UMGESETZT HAST?“ Der Rothaarige beantwortete
diese Frage nicht, aber Naruto erwartete auch keine Antwort. Er fuhr sich
stattdessen durch seine langen blonden Haare. Arashi kannte diese Reaktion sehr
gut. Das tat der Hokage immer dann, wenn er sich beruhigen wollte und es
stimmte. Er musste sich stark zusammennehmen, um seinen Sohn nicht gleich den
Hals umzudrehen.
„Wie bist du eigentlich unbemerkt aus Konoha raus gekommen? Es muss doch wegen
dem Vorfall mit Kojiro von Konoha-Nin nur so gewimmelt haben.“, fragte der
Blonde nun in einem wieder deutlich ruhigeren Ton. Die erste Wut war etwas
abgeflaut. Der Genin begann leicht zu schwitzen. Ein kleines Detail hatte er
nämlich außen vor gelassen und zwar die Begegnung mit Iruka. Da die Laune
seines Vaters seiner Meinung nach wohl nicht noch weiter verschlechtern konnte,
beantwortete er die Frage. „DU HAST WAS?“ war das einzige, was Naruto
lautstark erwidern konnte. Das hätte er niemals erwartet. Niemals hätte er
gedacht, dass Arashi jemals einen anderen Konoha-Nin angreifen würde, schon gar
nicht seinen eigenen früheren Sensei.
Der Hokage wandte sich ab. Im Moment konnte er seinem Sohn nicht in die Augen
sehen. Er hätte sonst für nichts garantieren können. So vergingen mehrere
Minuten, in denen keiner der beiden ein Wort sagte. Arashi fühlte sich von
Sekunde zu Sekunde schlechter. Das war für ihn der reinste Horror. Eine
derartige Enttäuschung seines Vaters war somit das Schlimmste, was er sich
vorstellen konnte. Das ihn der Mensch, zu dem er immer aufgesehen hatte, nicht
einmal ansehen konnte, zerriss ihn regelrecht innerlich.
Irgendwann schien Naruto ein Einsehen zu haben, weil er die Stille wieder
beendete: „Komm mit.“, sagte er gereizt. „Wohin?“ „Na wohin wohl?
Zurück nach Konoha natürlich. Umso schneller wir wieder dort sind, umso mehr
kann ich die Konsequenzen deines Handelns in Grenzen halten.“
„Konsequenzen?“, entwich es dem Rothaarigen kleinlaut. „Soll das jetzt ein
Witz sein? Hast du etwa geglaubt, dass das unerlaubte Verlassen Konohas und das
Niederschlagen eines ranghöheren Shinobi keine Konsequenzen für dich haben
würden? Bist du wirklich so naiv, Arashi?“ Wenn der Rothaarige ehrlich war,
hatte er sich bisher über die Folgen seines Handelns keine Gedanken gemacht. Er
hatte einfach impulsiv gehandelt. Die Rettung seines Freundes hatte Vorrang.
Ohne noch weiter auf dieses Thema einzugehen, machten sich die beiden auf den
Weg zurück nach Konoha.
Kapitel 23: Spurensuche
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So es geht weiter. Tut mir leid, dass es im Moment nicht sonderlich schnell
voran geht, aber ich bin zurzeit beruflich stark eingespannt. Wie dem auch sei.
Viel Spaß mit dem Chap & Thx for Kommis.
23. Spurensuche
Die Konoha-Nin rund um Sakura, Hitomi und Co. waren mit schnellen Schritten
Richtung Konoha unterwegs. Hitomi ließ sich nach kurzem Zögern von einem ANBU
Huckepack nehmen, damit sie schneller vorankamen. Sai trug den nun ruhig
schlafenden Kojiro auf dem Rücken. Der Genin schien das Schlimmste überstanden
zu haben, aber trotzdem würde er noch ärztliche Behandlung benötigen, sobald
sie im Hospital angekommen waren.
Das Rascheln von Blättern war jetzt zu vernehmen. Die ANBUs zogen zur
Sicherheit ihre Kunais, um mögliche Angreifer abwehren zu können. Aufatmend
bemerkten sie nun zwei bekannte Gesichter, die knapp zwanzig Meter hinter ihnen
aus den Büschen auftauchten. Es handelte sich um Naruto und Arashi. Über die
Ankunft des Blonden war niemand überrascht, aber dafür umso mehr über die des
Rothaarigen. Schnell schlossen die Beiden zu der Gruppe auf und passten sich
ihren Tempo an.
„Was machst du denn hier, Arashi?“ kam es sofort aus der Rosahaarigen. Der
Genin schluckte kurz hart und wollte gerade ansetzen, als ihm Naruto zuvor kam:
„Das erkläre ich dir später, Sakura.“ Es war alleine schon ungewöhnlich,
dass er ihren normalen Namen und nicht die üblichen Anreden Liebling oder
Schatz benutzte, aber es war vor allem der ernste Ton den der Uzumaki anschlug
und der dazugehörige Blick, den er ihr zuwarf, der nichts Gutes erahnen ließ.
Sie sah kurz zwischen ihrem Mann und ihren Sohn hin und her und beschloss erst
einmal nichts zu erwidern.
Eine kurze unangenehme Stille brach aus. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar
nicht. Der Hokage benutzte nie ohne Grund so eine ernste Betonung und sein
Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er ungemein mies gelaunt war. In
diesem Gemütszustand konnte er verdammt ungemütlich werden und das wussten
auch die Anwesenden. Deshalb sagte keiner einen Ton. Nach ein paar Minuten
zerriss nun ein Stöhnen die Stille und alle Blicke richteten sich auf Kojiro,
der langsam zu sich kam.
Sofort wandte sich Arashi an den Verletzten: „ Hey Kumpel, wie geht es dir?“
Der Kanirate musste sich erst einmal orientieren. „Wo bin ich hier?“ fragte
er mit schwacher Stimme. „Auf dem Weg zurück nach Konoha. Du hast uns einen
ganz schönen Schrecken eingejagt.“, erwiderte Sakura ruhig. Kojiro drehte
sich zum Ursprung der Stimme und erkannte die restlichen Anwesenden. Sein Blick
ruhte kurz auf Naruto, der auch sogleich die Stimme erhob: „ Jetzt da du
wieder wach bist, würde ich gerne die Hintergründe dieser ganzen Sache
erfahren.“
„Kann das nicht warten, bis wir wieder in Konoha sind? Kojiro muss sich
schonen.“, wandte Sai ein. „Nein!“, entgegnete der Rokudaime barsch.
„Ich habe genug von dem Rätselraten. Ich muss alle Details erfahren, bevor
wir wieder im Dorf sind und der einzige der wirklich Bescheid wissen dürfte,
ist nun einmal Kojiro.“ „Aber-“, „Ist schon gut Papa.“, unterbrach der
Genin seinen Vater. „Ich denke, es ist wirklich das Beste, wenn ihr es aus
erster Hand erfahrt.“ So begann der Kanirate also die gesamten Ereignisse zu
erzählen und ließ dabei nichts aus.
Als er geendet hatte, herrschte wieder ein betretenes Schweigen. Das mussten die
Anwesenden erst einmal verarbeiten. Das erste, was man wieder vernahm, war das
Knacken von Arashis Fingerknöcheln. Er schäumte geradezu vor Wut. Es war
vielleicht das erste Mal, dass der junge Uzumaki wahren Hass auf einen Menschen
verspürte. „Ich breche ihm alle Knochen im Leib.“, entkam es ihm
stocksauer. „Du wirst nichts dergleichen tun, ist das klar?“, entgegnete
Naruto. In seiner Stimme war eine ungemeine Schärfe. Das Letzte was er jetzt
gebrauchen konnte, war, dass sein Sohn noch mehr Dummheiten anstellen würde.
Der Angesprochene gab nur ein kurzes „Hai.“, als Antwort und sah betreten zu
Boden. Kojiro war derweil wieder eingeschlafen. Das Erzählen hatte ihn eine
Menge Kraft gekostet.
Knapp eine Stunde später kamen sie dann endlich in Konoha an und wurden auch
schon voller Sehnsucht erwartet. Tsunade hatte bereits eine Nachricht an das
Dorf geschickt und so stand neben Sanari, Kakashi und Iruka auch Danzou am
Stadttor, der breit grinste. Arashi vermied es aus Scham, die drei Erstgenannten
anzusehen und so fiel sein Blick auf das Ratsmitglied. Erneut keimte die
unaufhörliche Wut in ihm auf. Sie brannte sich regelrecht durch seinen gesamten
Körper.
In diesem Moment war ihm alles egal. Es war ihm egal, welche Konsequenzen es
nach sich ziehen würde. Er hatte nur einen sehnlichen Wunsch: Mit voller Wucht
in diese hässliche Visage zu schlagen. Er setzte an und wollte sich gerade auf
ihn stürzen, als ihn der Blonde von hinten am Kragen packte und unsanft
zurückzog. Durch den Schwung verlor der Rothaarige das Gleichgewicht und fiel
zu Boden. Die Anwesenden schauten kurz zu ihm, dachten sich aber nicht viel
dabei, weil es Naruto gekonnt so aussehen ließ, als wenn Arashi lediglich
ausgerutscht wäre.
Der Hokage griff unter einen Arm seines Sohnes und zog ihn wieder auf die Beine.
Dabei flüsterte er ihm etwas bedrohlich ins Ohr: „Versuch das, was du gerade
vorhattest noch einmal und ich sorge dafür, dass du mehrere Tage nicht
vernünftig sitzen kannst!“ Die Worte hatten genau die gewollte Wirkung. Der
Genin stand kerzengerade da und rührte sich kein Stück. Der Blonde war gewiss
nicht glücklich über solche Methoden, aber scheinbar schaltete Arashi zurzeit
nicht sein Gehirn ein, bevor er etwas tat.
Es kam nun zu einem kurzen Wortwechsel zwischen Danzou und dem Hokagen, indem
geklärt wurde, was nun mit den beiden Genin passieren sollte. Sie einigten sich
darauf, dass Kojiro natürlich erst einmal ins Hospital gebracht werden sollte.
Allerdings sollten zwei ANBUs das Krankenzimmer bewachen. Bei Arashi verzichtete
Danzou seltsamerweise schon im Vorhinein auf einen traditionellen Arrest. Er
sollte in der Obhut seines Vaters bleiben und das Namikaze-Anwesen unter keinen
Umständen verlassen. In dem Gespräch wurde deutlich, wie abgeklärt der
Uzumaki mit den Jahren geworden war. Auch er verspürte eine ungeheure Wut auf
den Hardliner, ließ sich aber nichts anmerken.
Nachdem die ersten Formalitäten geklärt waren, trennte sich die Gruppe auf.
Danzou zog seines Weges, Arashi und sein Vater machten sich auf den Weg nach
Hause und der Rest begab sich zum Krankenhaus. Sie machten außerdem aus, sich
noch später im Hokage-Turm zu treffen.
Sobald die restlichen Konoha-Nin außer Hörweite waren, fuhr der Rokudaime den
Rothaarigen an: „Was sollte diese Aktion eben? Du kannst nicht einfach ein
Ratsmitglied angreifen. Willst du dich jetzt völlig um Kopf und Kragen
bringen?“ „Tut mir Leid, ich konnte nicht anders. Hab vorher nicht so
richtig darüber nachgedacht.“ „Da triffst du den Nagel auf den Kopf.
Scheint ja in letzter Zeit eines deiner Hobbys zu sein. Erst machen, dann
denken.“, kam es sarkastisch aus Naruto. Arashi erwiderte nichts. Auch den
restlichen Weg schwiegen sie.
Als der Blonde seinen Sohn beim Anwesen abgeliefert hatte, machte er sich selbst
auf den Weg zu Shikamaru. Allerdings nicht ohne seinem Sohn noch einmal darauf
hinzuweisen, das Haus auf keinen Fall zu verlassen.
Geschafft schlurfte der Genin die Treppe des Hauses empor. Er war, wie er
schnell bemerkte alleine. Seine Geschwister schienen alle außer Haus zu sein.
Er warf sie auf sein Bett und sah zur Decke. Er hatte die letzten Tage nur
unzureichend geschlafen und war dementsprechend müde. Aber irgendwie gelang es
ihm nicht, in den ersehnten Schlaf zu sinken, zu sehr kreisten seine Gedanken um
seinen Freund. Er wusste, dass es für den Kanirate nicht sonderlich gut stand,
seine Flucht könnte man leicht als Schuldeingeständnis auslegen. Der Uzumaki
musste irgendwie Beweise für die Unschuld seines Freundes auftreiben.
Er stand wieder auf und erschuf einen Schattendoppelgänger, der sich an seiner
Stelle in sein Bett legte. Es plagte ihn ein sehr schlechtes Gewissen, weil er
sich schon wieder einer Anweisung seines Vaters widersetzte, aber er konnte
einfach nicht anders. Die Sonne stand schon sehr tief und ließ erahnen, dass es
bald dunkel werden würde. Das würde ihm mit Sicherheit zur Gute kommen. Wie
schon vor mehreren Tagen stieg er abermals aus dem Fenster und landete
leichtfüßig im großen Garten.
„Ich dachte mir schon, dass du nicht auf deinen Vater hörst.“, erklang
jetzt eine Stimme, die Arashis Aufmerksamkeit erregte. Auf einen Ast eines nahe
gelegenen Baumes saß Sanari, die nun fortfuhr: „Was hast du jetzt vor?“
„Ich will nach Beweisen für Kojiros Unschuld suchen. Willst du mich
vielleicht davon abhalten?“ „Das hätte bei deinem Dickschädel wenig
Aussicht auf Erfolg. Ich werde dich aber begleiten.“, erwiderte die Hatake.
„Das ist keine gute Idee. Ich will dich da nicht mit reinziehen.“ Die
Kunoichi sprang daraufhin vom Baum und landete genau vor Arashi. „Sag mal,
kannst du dein Beschützer-Syndrom auch irgendwann mal ausschalten?“, fragte
sie angesäuert. „Ich bin kein kleines Kind mehr, also hör auf mich ständig
auszuschließen. Kojiro ist auch mein Freund und Teamkamerad.“
Sie ging an ihm vorbei und ließ ihn einfach stehen. Nach ein paar Metern drehte
sie sich wieder zu ihm um. „Na was ist nun? Kommst du endlich?“
Kopfschüttelnd und ziemlich ratlos folgte er ihr. Manchmal verstand er sie
einfach nicht.
Nach wenigen Minuten hatten beide ihr Ziel, das Büro von Danzou, erreicht. Die
Sonne war nun gänzlich untergegangen. Im Büro brannte kein Licht, was beide
darauf schließen lies, dass Danzou nicht da war. Sie sprangen von einem
gegenüberliegenden Dach auf den Fenstersims und Sanari öffnete gekonnt das
geschlossene Fenster. Sofort nachdem sie das Büro betreten hatten, machten sie
sich auf die Suche nach entlastenden Beweisen. Überall standen Schränke voller
Akten und auch der Schreibtisch war überladen davon.
Knapp eine Stunde später hatten beide aber noch immer nichts Brauchbares
gefunden. Die Recherchen in den Akten stellten sich außerdem als sehr schwierig
dar, weil ihre einzigen Lichtquellen das Mondlicht und zwei kleine Taschenlampen
waren. Sie konnten ja schlecht das normale Licht anschalten.
Sanari, die auf einem Stuhl stand, um an die obersten Reihen der Regale heran zu
kommen, stieß jetzt auf einmal einen kurzen Schrei aus. Sie hatte eine kleine
Spinne entdeckt, die im Regal herumkrabbelte. Eigentlich war die selbstbewusste
Hatake sehr furchtlos. Allerdings hatte sie panische Angst vor Spinnen.
Resultierend aus diesem Schreck rutschte die Kunoichi vom Stuhl und drohte auf
den Boden aufzuschlagen. Geistesgegenwärtig fing Arashi sie auf, kippte aber
aufgrund des zusätzlichen Gewichts selbst nach hinten und beide landeten
aufeinander liegend auf dem Boden. „Danke.“, entwich es Sanari. „Keine
Ursache.“
Eine seltsame Atmosphäre breitete sich aus. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter
voneinander entfernt und auf beiden Gesichtern lag ein leichter Rotschimmer, was
aber augrund der Dunkelheit für beide nicht wirklich ersichtlich war. Sanari
war nicht in der Lage aufzustehen. Ihr wurde von Sekunde zu Sekunde heißer und
auch ihr Puls stieg immer mehr an. Arashi erging es nicht anders. Ihm schlug das
Herz bis zum Hals. Er hatte für diese Körperreaktionen keine Erklärung.
„Was ist das nur für ein Gefühl?“, fragte er sich in Gedanken selbst. Sie
schienen alles um sich herum zu vergessen und versanken immer mehr in den Augen
des jeweils anderen. „Diese wunderschönen blauen Augen bringen mich noch um
den Verstand.“, dachte sie. Ihre Lippen schienen sich langsam magnetisch
anzuziehen und berührten sich beinahe, als der Uzumaki plötzlich etwas
hörte.
Er legte seine Hand auf ihren Mund und hechtete mit ihr unter den Schreibtisch.
Sekunden später verstand die Kunoichi den Grund für sein Verhalten, weil die
Tür des Raumes mit einem Knarren aufging.
Kapitel 24: Missverständnis
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So mal wieder ein neues Chap. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
24. Missverständnis
Die beiden Genin saßen jetzt ineinander verschränkt unter dem Tisch und
hielten den Atem an. Die Person, die nun durch die Tür ins Zimmer trat
schaltete zu ihrer Überraschung nicht das Licht an und ging schnurstracks auf
den Tisch zu. Eine kleine Kerze in ihrer Hand spendete ein wenig Licht. Leise
fluchte sie vor sich hin: „Ich hasse es für Danzou diese dummen Botengänge
mitten in der Nacht zu erledigen. Warum kommt er gerade jetzt auf die Idee,
diese dumme Schriftrolle zu studieren?“ An der Stimme erkannte Arashi, dass es
sich bei der Person um Mondragon Kano, einen Lakaien von Danzou handelte.
Der Mann hatte schnell die gesuchte Schriftrolle gefunden und verließ das Büro
auch gleich wieder. Die beiden jungen Shinobi atmeten tief durch. „Das ist ja
gerade noch mal gut gegangen.“, entkam es Arashi erleichtert. „Ähm, ja.“,
kam es nur verlegen aus Sanari. Der Uzumaki bemerkte jetzt, dass er seine
Kameradin immer noch eng im Arm hielt und ließ ruckartig von ihr ab. Dabei
stieß er sich den Kopf am Tisch. „Entschuldige.“, sagte er, während er
sich mit der Hand über die gestoßene Stelle strich. „Kein Problem.“,
erwiderte sie. „Wir sollten jetzt lieber gehen, bevor wir doch noch entdeckt
werden.“, schlug der Rothaarige vor. Die Kunoichi stimmte mit einem Nicken zu
und beide verließen wieder das Büro.
Auf den Weg durch Konoha herrschte eine unangenehme Stimmung zwischen den
Shinobi. Es war, als wäre eine undefinierbare Spannung zwischen ihnen
entstanden. Keiner sagte ein Wort. Immer wieder warfen sie sich kurze Blicke zu,
die sich aber nie trafen. Der Uzumaki fühlte sich irgendwie schuldig. „Sie
sieht unglücklich aus. Das hat bestimmt mit dem Vorfall von vorhin zu tun. Ich
habe sie sicherlich bedrängt. Was ist nur in mich gefahren?“, dachte er.
Sanari sah die meiste zu Boden. Ihr gingen etwas andere Gedanken durch den Kopf:
„Warum sagt er denn nichts? Das kann ihm doch eben nicht egal gewesen sein,
oder?“
Nach ein paar weiteren stillen Minuten entschied sich dann Sanari doch, den
ersten Schritt zu wagen: „Du, Arashi, wegen der Sache im Büro…“ „Mach
dir mal deswegen keine Sorgen.“, unterbrach er sie. „Das war zwar eine
komische Situation, aber ich denke, es ist das Beste, wenn wir die Sache einfach
vergessen. Es ist ja nichts passiert.“ „Da hast du Recht.“, stimmte Sanari
mit einem Lächeln zu, welches Arashi veranlasste zu glauben, dass er die
richtigen Worte gefunden hatte. In ihrem Inneren sah es aber völlig anders aus.
Ihre Eingeweide schienen sich zu verkrampfen. „Also habe ich mich doch
geirrt.“, dachte die Hatake traurig. „Ich habe geglaubt, dass da eben auch
etwas von ihm gekommen sei, aber scheinbar hat ihm das absolut nichts bedeutet.
Ich sollte wohl aufhören zu hoffen, dass er in mir irgendwann mal etwas anderes
sieht, als nur eine Kameradin.“
Sie ahnte ja nicht, wie sehr sie mit dieser Einschätzung daneben lag. Es hatte
ihm sehr wohl etwas bedeutet. Noch immer ging sein Puls schneller als normal und
auch die ungewöhnlich starke Wärme in seinem Körper war noch nicht
verschwunden. Er genoss dieses Gefühl. Gerade jetzt, wo viele Sachen schief
liefen und die Beziehung zu seinem Vater sehr angespannt war, gab ihm diese
Wärme eine wohltuende Geborgenheit. Aber so schön es auch war, so sehr
verwirrte ihn das auch. So etwas hatte er in dem Maße noch nicht erlebt.
Natürlich kannte er sehr gut das Gefühl von Wärme, schließlich wuchs er in
sehr harmonischen Familienverhältnissen auf, aber die Intensität war hierbei
weitaus höher.
Nur glaubte er, dass diese Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhten. Wie sehr
er sich doch irrte. Aber dadurch, dass keiner von Beiden zu seinen Gefühlen
stand, sie offen zeigte oder aussprach, kam es zu einem ordentlichen
Missverständnis, das sicherlich noch Folgen haben würde.
Gerädert betrat Naruto das Namikaze-Anwesen. Es war schon sehr spät und die
restlichen Familienmitglieder schliefen alle sicherlich schon. An diesem Abend
war noch kurzfristig eine Ratssitzung anberaumt worden, in der es um die beiden
beschuldigten Genin und den Termin ihrer Anhörung ging. Danzou plädierte
dafür, dass die Verhandlung so schnell wie möglich beginnen sollte und mit
dieser Meinung stand er nicht alleine da. Mehrere andere Ratsmitglieder, wie zum
Beispiel Choza Akimichi und Inoichi Yamanaka, die Väter von Chouji und Ino,
waren auch für eine möglichst rasche Lösung dieses Problems. Die ganze Sache
hatte für eine Menge Aufsehen gesorgt.
Der Hokage hingegen wollte die Anhörung ein wenig hinauszögern, weil er
hoffte, dass die angegriffene Bürgerin, die momentan im Koma lag doch noch
erwachte. Nach zähen und diskussionsreichen Verhandlungen einigten sich der Rat
und der Uzumaki auf einen Termin in drei Tagen. Für dieses Ergebnis musste
Naruto sein gesamtes Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft einsetzen.
Deshalb war er nun dementsprechend erschöpft.
Er warf kurz einen Blick in die Schlafzimmer seiner Kinder und stellte besorgt
fest, dass Alexas Bett leer war. Die Sorge verflüchtigte sich aber schnell
wieder, als er erkannte, dass sie in Hitomis Bett lag und seelenruhig schlief.
Die Schwarzhaarige tat es ihr daneben gleich. Die Blonde hielt noch ein Buch in
der Hand. Normalerweise las Naruto seinem jüngsten Kind etwas vor dem Schlafen
vor, aber Alexa übernahm das immer wieder gerne, wenn ihr Vater verhindert war.
Die Mädchen hatten ein außerordentlich gutes Verhältnis zueinander. Die
Blonde hatte ja schon lange den Wunsch nach einem jüngeren Geschwisterchens und
verbrachte dementsprechend viel Zeit mit Hitomi.
Der Uzumaki schritt langsam auf das Bett zu, nahm seiner Tochter das Buch aus
der Hand und legte es auf den Nachtisch. Danach küsste er beiden Mädchen kurz
auf die Stirn und verließ wieder mit einem Lächeln auf den Lippen das Zimmer.
Ihm war an diesen Tag wahrlich selten zum Lachen zumute, aber seine Kinder
hatten immer eine heilsame Wirkung auf ihn, zu mindestens wenn sie ihm nicht
gerade Sorgen bereiteten.
Auch Arashi schlief auch ruhig in seinem Bett, was Naruto doch sehr beruhigte.
Wenigstens dieses Mal schien sein Sohn auf ihn gehört zu haben. Er gähnte
herzhaft und griff nach der Türklinke zu seinem und Sakuras Schlafzimmer. Doch
plötzlich hielt er inne, weil er ein knackendes Geräusch hörte. Erst dachte
er, er hätte sich verhört, doch dann vernahm er das Geräusch erneut. Es kam
aus dem Erdgeschoss. Er begab sich lautlos zur Treppe und erblickte eine
Gestalt, die unten herumschlich.
Kurzer Hand sprang er die Treppe hinunter und packte der Gestalt an den
Hinterkopf. Er drückte den Kopf nach unten, sodass die Person in die Knie gehen
musste. „Wer bist du?“, fragte der Rokudaime bedrohlich. „Papa…“, war
das einzige was der Angesprochene erwidern konnte. Sofort, als Naruto die Stimme
erkannte, ließ er los und schaltete das Licht an. „Verdammt Arashi! Was
schleichst du hier mitten in der Nacht in der Dunkelheit herum? Ich dachte, du
bist sonst wer.“, raunte er seinen ältesten Sprössling an.
Der Genin stand mühsam auf, erwiderte aber nichts. Narutos Gehirn begann zu
arbeiten. Hatte er seinen Sohn nicht vor knapp einer Minute schlafend in seinem
Bett gesehen? Schnell realisierte er, was er gesehen hatte. Seine Augen
verengten sich. „Wo warst du?“, kam es sauer aus dem Hokage. Wieder keine
Reaktion. Er wiederholte die Frage. Dieses Mal aber mit noch mehr Nachdruck.
„Ich war spazieren.“, antwortete Arashi. Schon während er die Worte
aussprach, schlug er sich in Gedanken gegen die Stirn. „Spazieren gehen? Oh
Mann, ich hatte aber schon bessere Ideen. Das schluckt er doch nie.“
Und er hatte Recht, denn sein Vater hakte ungläubig nach. „Alleine? Mitten in
der Nacht?“ „Ja, ich wollte einen klaren Kopf bekommen.“, versuchte sich
der Rothaarige aus der Affäre zu ziehen. Der Blonde beugte sich zu seinem Sohn
herunter und musterte ihn genau. Arashi hatte das Gefühl, als ob ihn die Blicke
seines Vaters röntgen würden. Naruto schloss kurz die Augen und stellte sich
wieder aufrecht hin.
„Hat dich jemand gesehen?“, fuhr er nach ein paar Sekunden fort. Der Genin
schüttelte nur den Kopf. Der Blonde fuhr sich mal wieder durch die Haare und
seufzte. „Ich verstehe deine Denkweise einfach nicht.“, sagte er ein wenig
verzweifelt. „Ich habe dich doch angewiesen, das nicht Haus zu verlassen. Du
stehst streng genommen immer noch unter Arrest. Wenn du das Haus ohne meine
ausdrückliche Erlaubnis verlässt, kommt das einem Ausbruch aus einer
Arrestzelle gleich. Ich warne dich jetzt ein letztes Mal. Solltest du so etwas
noch einmal tun, verfrachte ich dich höchstpersönlich in eine Zelle! Haben wir
uns verstanden?“
Erneut erwiderte Arashi kein Wort und signalisierte nur mit einem Nicken, dass
er die Ansprache seines Vaters verstanden hatte. Er war doch sehr überrascht,
dass Naruto ihm die Geschichte tatsächlich abkaufte.
Der Blonde wandte sich nun ab und ging zur Treppe. Beim Weggehen sagte er noch:
„Aber eines muss ich zugeben. Ich hätte nicht erwartet, dass du einmal wegen
einem Date solchen Ärger riskierst. Richte Sanari bitte aus, dass Kakashi es
mit Sicherheit nicht gerne sieht, wenn sie mitten in der Nacht im Dorf
herumläuft.“ Diese Worte verwirrten den Genin völlig. Wie um alles in der
Welt hatte er herausbekommen, dass Sanari dabei gewesen war? Diese Frage
schwirrte ihm immer wieder im Kopf herum. „Wie, Woher?“, stotterte er nur.
Der Hokage sah den perplexen Gesichtsausdruck seines Sohnes und fuhr fort:
„Wenn du dich fragst, woher ich das weiß, dann erinnere dich an das zurück,
was ich dich schon öfters gelehrt habe: Ein wahrer Shinobi benutzt alle seine
Sinne, um Dinge zu erkennen. Denke darüber nach, aber nicht mehr heute. Du
solltest jetzt zu Bett gehen. Es war ein anstrengender Tag.“ Dieser Satz half
dem Rothaarigen nicht im Geringsten weiter. Er hasste es, wenn Naruto so wie
jetzt in Rätseln sprach. Er entschied sich, die Sache für den Moment nicht
weiter zu verfolgen und lieber auf den Rat seines Vaters zu hören.
Als er sich auf seinem Zimmer erschöpft seine Ninjakleidung auszog, verstand er
die Worte des Blonden schließlich doch noch. Er wusste jetzt, woran es der
Hokage erkannt hatte. Seine Kleidung hatte ein wenig den Geruch seiner
Teamkameradin angenommen. Für einen normalen Menschen wohl kaum wahrnehmbar,
aber für einen erfahrenen Shinobi, der sich schon oft auf seinen Geruchssinn
verlassen musste, durchaus erkennbar. Alleine ihr Geruch zauberte ein Lächeln
auf seine Lippen und er dachte mit einem warmen Gefühl im Bauch an die
Geschehnisse in Danzous Büro zurück. Doch schon bald erinnerte ihn der Drang
zu gähnen wieder daran, was er in diesem Augenblick am Meisten brauchte. Darum
ließ er sich auch ein paar Momente später in sein Bett fallen und schlief nach
wenigen Sekunden ein.
Tja da haben Arashi und Sanari mal schön aneinander vorbei geredet. Wäre ja
auch zu langweilig, sie einfach so zusammenkommen zu lassen^^. Im nächsten Chap
werden dann Danzous Gründe für diese gesamte Inszenierung und seine wahren
Absichten enthüllt.
Kapitel 25: Absichten
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So. Tut mir Leid, dass es solange gedauert hat, aber ich versinke zurzeit in
Arbeit. Aber egal. Viel Spaß und Thx for Kommis.
25.) Absichten
Am nächsten Tag wirkte das Büro des Hokagen ungewöhnlich klein, weil sich
weit mehr Leute als sonst darin befanden. Auf der Couch in der Ecke des Raumes
saßen Iruka und Kakashi. Shikamaru und Sai lehnten jeweils an einer Wand und
dachten angestrengt nach. Naruto hingegen stand mit dem Rücken zu ihnen gewandt
am großen Fenster des Büros und sah auf Konoha herab. Eine ernste Stimmung lag
in der Luft, was an dem alles beherrschenden Thema dieser Tage lag: die
bevorstehende Verhandlung von Arashi und Kojiro. Sie warteten im Moment auf
Neuigkeiten von Sakura, die zwischendurch einmal vorbeikommen wollte.
Ein paar Minuten später ging die Tür dann auch auf und die Rosahaarige betrat
das Büro. „Wie geht es ihm?“, fragte der Blonde ohne sich umzudrehen.
„Bedeutend besser. Die Medikamente scheinen gut anzuschlagen. Ich denke, dass
er das Krankenhaus spätestens zur Verhandlung verlassen kann.“ Sai atmete
erleichtert aus. Die Rede war natürlich von seinem Sohn, der sich zur großen
Freude aller wieder schnell erholte.
„Und was ist mit dem Opfer?“, fuhr der Uzumaki fort. Sakura erwiderte darauf
nichts. „Also immer noch keine Veränderung.“, stellte er nachdenklich fest.
Weiterhin sah er keinen der Anwesenden an. Sie brauchten sein Gesicht allerdings
auch gar nicht zu sehen, um zu erkennen, dass dem Hokage diese Entwicklung alles
andere als gefiel.
„Das könnte durchaus ein Problem werden, wenn die Patientin nicht bis zum
Verhandlungstermin aufwacht.“, gab Kakashi besorgt zu Bedenken. „Eigentlich
hätte er wenig zu befürchten gehabt. Den Kunai, die Tatwache, vermisste er
schon seit über eine Woche und das ist auch glaubwürdig, weil er bei mir und
anderen danach gefragt hatte. Das können wir ohne weiteres bezeugen. Und das
war der einzige belastende Hinweis auf ihn. Sein überhastetes Verlassen Konohas
kann ihm aber als Schuldeingeständnis angedichtet werden. Ohne entlastende
Beweise vom Opfer kann es wirklich eng für ihn werden.“
„Wohl wahr.“, stimmte Iruka zu. „Aber irgendwie kann ich seine Flucht doch
nachvollziehen.“ „Ach ja? Ich kann es nicht!“, entgegnete der Rokudaime
scharf. „Ach kommen sie, Hokage-Sama. Versetzen sie sich doch einmal in seine
Lage. Er hatte Angst um sich und seine Freunde beschützen. Was hätte er denn
ihrer Meinung nach tun sollen?“ „Was er hätte tun sollen?“, wiederholte
Naruto die Frage seines ehemaligen Senseis und drehte sich um. Der
Gesichtsausdruck, den der Blonde nun an den Tag legte, sprach Bände. Er lag
irgendwo zwischen Wut, Enttäuschung und Sorge.
„Er hätte uns einfach mal vertrauen sollen, anstatt überstürzt und
gedankenlos einfach abzuhauen!“ „Als ob sie noch nie impulsiv und ohne
großes Nachdenken gehandelt hätten!“, gab Iruka sauer zurück. In seiner
Stimme lag viel Spott, was äußerst ungewöhnlich für den sonst so korrekten
Chuunin war. „Wie war das? Sie sollten sich lieber daran erinnern, wem sie
gerade gegenüberstehen!“, erwiderte der Rokudaime bedrohlich. Normalerweise
wäre er auf eine solche Äußerung gar nicht erst eingegangen. Er ließ sich
eigentlich nicht mehr so leicht provozieren, aber in den letzten Tagen war er
unglaublich leicht reizbar, was den meisten auch nicht entgangen war. Da reichte
ein solcher Satz schon aus, um ihn ziemlich in Rage zu bringen.
Aber auch Iruka wollte nicht so einfach klein bei geben und setzte erneut zu
einer Antwort an, wurde allerdings von Sakura unterbrochen: „Hört jetzt auf,
ihr Beide.“ Sie stellte sich demonstrativ zwischen die Streithähne und wandte
sich ihrem Mann zu: „Beruhige dich, Schatz. Das führt doch zu nichts. Wir
sollten lieber über eine Lösung nachdenken und nicht streiten.“ Sie fuhr ihm
liebevoll mit ihrer Hand über die Wange und schaute ihn durchdringend an.
Ihre Blicke trafen sich und ein Seufzen entkam ihm. Dann gab er schließlich
nach: „Na schön. Du hast ja Recht. Das bringt uns kein Stück weiter.“ Als
die Rosahaarige diese Worte vernahm, schenkte sie ihrem Mann ein warmes
Lächeln, sodass Naruto nicht anders konnte, als dieses kurz zu erwidern. Er
fand sie einfach bemerkenswert. Eine kurze Berührung und ein paar einfühlsame
Worte von ihr reichten aus, um ihn wieder zu beruhigen. In solchen Momenten
wurde ihm immer wieder klar, wie wichtig die schöne Kunoichi für ihn war. Dank
ihr behielt er auch in kritischen Situationen einen klaren Kopf und egal, wie
schlecht er sich auch fühlte, sobald sie ihn so wie jetzt anlächelte,
verflogen seine Sorgen und er spürte eine wohltuende Wärme in sich, die sein
Leben mehr bereicherte, als alles andere auf der Welt. Nur Sakura und seine
geliebten Kinder waren in der Lage, dieses Gefühl in ihm auszulösen.
Die restlichen Anwesenden beobachten grinsend das Bild der beiden Verliebten.
Alle außer Sai. Der sah nur betreten zu Boden und erhob jetzt zum ersten Mal
überhaupt an diesem das Tag das Wort: „Ich kann ihren Ärger auf Kojiro sehr
gut nachvollziehen, Hokage-Sama. Immerhin wurde ihr eigener Sohn wegen ihm in
die Sache mit rein gezogen.“ „Du irrst dich Sai.“, entgegnete der Blonde
jetzt wieder ernst. „Ich mache keinesfalls Kojiro für das Fehlverhalten
meines Sohnes verantwortlich. Er ist alt genug, um es besser wissen zu müssen.
Darum wird er auch für seine Vergehen gerade stehen.“
„Um Arashi mache ich mir keinerlei Sorgen.“, sagte Kakashi in die Runde.
„Er ist ungemein beliebt bei den anderen Shinobi und dem Rat. Er hat sich noch
nie etwas zu Schulden kommen lassen und ist nun einmal Narutos Sohn. Die Sache
wird sich mit Sicherheit in Wohlgefallen auflösen.“ „Nein. Das wird sie
nicht!“, erwiderte der Uzumaki mit viel Nachdruck. „Er wird keine
Sonderbehandlung erhalten, nur weil er zufällig mein Sohn ist. Das würde
meinen Grundsätzen widersprechen. Jeder Konoha-Nin ist vor dem Gesetz gleich,
ganz egal, welcher Familie er entspringt. Außerdem gibt es noch einen anderen
Grund, warum ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen kann.“
„Welcher?“, hakte der Hatake nach.
„Danzou.“, warf Shikamaru ein. Naruto nickte nur, woraufhin die anderen den
Nara fragend ansahen. „Wenn Arashi keine Bestrafung erhalten würde, würde
der Hokage genauso handeln, wie es dieser Greis erwartet.“ „Wie immer
erkennst du die Hintergründe sehr schnell, mein Freund.“, kam es lobend aus
dem Rokudaime. Die meisten anderen verstanden jedoch immer noch nicht, was den
Blonden dazu veranlasste, die Sache genauer zu erklären. „Ihr müsst eines
wissen. Diese gesamte Sache richtet sich keinesfalls gegen Arashi oder Kojiro.
Der einzige Hintergrund dieser Farce ist die Schwächung meiner Position in
Konoha. Danzou will mich parteiisch und ungerecht darstellen. Nur darum hat er
das eingefädelt. Arashi und Kojiro waren für ihn bloß Schachfiguren, um sein
Ziel zu erreichen.“
Der letzte Satz war nur schwer zu verstehen, weil Naruto diesen zähneknirschend
aussprach. Zudem ballte er seine Hände zu Fäusten. Für einen kurzen Moment
bröckelte seine ruhige Fassade und gab seine wahren Gefühle preis. Er
verspürte abgrundtiefen Hass für diesen Hardliner. Niemals würde er ihm
verzeihen, seinen eigenen Sohn benutzt zu haben. Würde er ihm auch nur einen
Grund geben, gegen ihn handeln zu können, wäre er der Erste, der dieses
Scheusal zur Strecke bringt.
„Sie würden also eher Arashi in den Arrest schicken, als zu riskieren, ihr
Gesicht zu verlieren?“, fragte Iruka jetzt ungläubig und riss den Uzumaki
wieder aus den Gedanken. Er fand es sehr enttäuschend, dass sein ehemaliger
Schüler sein Wohl scheinbar über das seines Sohnes stellte. „Arrest? Also
dazu wird es nicht kommen.“, beruhigte der Blonde seinen früheren Sensei.
„So schwerwiegend waren seine Vergehen nun auch wieder nicht, obwohl er
durchaus Glück hatte, dass er nur wenige Tage Konoha unerlaubt verlassen hatte.
Wären es insgesamt zehn Tage unerlaubte Abwesenheit gewesen, sähe die Sache
allerdings anders aus, weil er dann automatisch zu einem Nuke-Nin erklärt
worden wäre. Da dies aber zum Glück nicht passiert ist, sind die Konsequenzen
nicht so gravierend. Was den Angriff auf sie angeht, bin ich mir sicher, dass
sie bei der Verhandlung sowieso für ihn sprechen und um ein mildes Urteil
bitten werden.“ Ein kurzes Grinsen des Chuunin signalisierte dem Uzumaki, dass
er mit seiner Vermutung richtig lag.
„Zudem kommen auch noch objektive mildernde Umstände, die das Strafmaß noch
weiter senken. Es wird am Ende auf eine temporäre Suspendierung hinauslaufen.
Wie lang die sein wird, wird sich dann in der Verhandlung zeigen.“ Diese
Aussichten weckten doch wieder Zuversicht bei den Konoha-Nin.
Zur gleichen Zeit in Danzous Büro
Das Knarren der alten Tür war zu hören und kurze Zeit später betrat Mondragon
das kleine Zimmer. Sofort fiel sein Blick auf Danzou, der an seinem Schreibtisch
saß und grinsend ein Blatt Papier betrachtete. „Sie scheinen ja heute
außerordentlich gut gelaunt zu sein.“, sagte er. „Dem ist auch so.
Schließlich wird der erste Schritt zu meinem Traum in wenigen Tagen gemacht
werden.“ „Die Frage ist nur, ob es die ganze Sache wert ist.“, entkam es
dem Diener leise. „Höre ich da etwa Zweifel? Es ist für ein höheres
Wohl.“ „Sie haben gut reden. Sie mussten ja auch nicht ihre Hände in Blut
tränken und wie ich eine wehrlose Frau angreifen. Ich frage mich ohnehin, was
das alles bringen soll.“
„Ich erwarte auch nicht, dass ein Spatzenhirn wie du meinen genialen Plan
versteht. Aber es wird der Anfang vom Ende des ach so großen Naruto Uzumaki
sein. Er ist unglaublich einfach gestrickt und so vorhersehbar. Natürlich wird
er seinen geliebten Sohn und dessen besten Freund schützen wollen und genau da
bietet sich meine Chance. Ich werde ihn als glaubwürdig und unfähig darstellen
und die große Sympathie der anderen Konoha-Nin für ihn, die er wegen der
Zerschlagung Akatsukis vor über elf Jahren erhalten hat, schmälern. Stück
für Stück werde ich seinen kompletten Ruf vernichten und den Rat auf meine
Seite ziehen. Dann werde ich meinen Traum verwirklichen und Konoha von den
Fesseln, die man Frieden nennt, befreien.“
Er legte jetzt das Blatt auf den Tisch. Darauf war Konoha zu erkennen.
Allerdings in einer anderen Form, als das jetzige. Die Mauern waren weitaus
dicker und überall waren Wachtürme aufgestellt. Viele Wohnhäuser,
Spielplätze, Gärten und humanitäre Einrichtungen waren großen tristen Bauten
gewichen, die an Kasernen erinnerten. „Dieses Konoha ist meine Vision.“,
sprach der Hardliner mit ehrfürchtiger Stimme. „Ich werde aus diesem Dorf das
machen, was es sein sollte: Eine militärische Einrichtung, die auf der ganzen
Welt gefürchtet wird. Mit mir als Oberhaupt.“ Mondragon wich ein paar
Schritte, denn Danzous Augen strahlten nun etwas Furchteinflößendes aus. In
ihnen war eine Spur Wahnsinn.
Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und ohne Vorkommnisse und so war nun
der Tag der Verhandlung gekommen.
Was bei der Verhandlung rauskommen wird und ob Danzou mit seinem heimtückischen
Plan Erfolg haben wird, erfahrt ihr im nächsten Chap.
Kapitel 26: Verhandlung I
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So. Das nächste Chap steht in den Startlöchern. Es ist der erste Teil der
Verhandlungen. Viel Spaß und Thx for Kommis.
26.)Verhandlung I
An diesem Tag herrschte schon früh ein reges Treiben in den Straßen Konohas.
Viele Shinobi strömten in den Hokage-Turm im Zentrum des Dorfes. Keiner wollte
sich das heute anstehende Ereignis entgehen lassen. Im Innern des Gebäudes
diente der Raum als Ort der Verhandlung, in dem auch die Versammlungen
stattfanden. Dort wurden in weiser Voraussicht viele Stühle in Reihen
aufgestellt, von denen schon die meisten belegt waren. Am Ende des Raumes stand
etwas erhöht ein Tisch, an dem Naruto und Sakura Platz genommen hatten. Davor
war ein weiterer Tisch aufgestellt, an dem Arashi und der wieder genesende
Kojiro saßen. Wie es Sakura vorausgesagt hatte, war er wieder einigermaßen fit
und doch machte er keinen guten Eindruck, was ganz klar auf seine Nervosität
zurückzuführen war. Es stand heute viel für ihn auf dem Spiel. Zu guter Letzt
befand sich noch schräg gegenüber davon eine lange Tafel, der zwölf Personen
Platz bot. Dort saßen die Ratsmitglieder, die ein Mitentscheidungsrecht bei der
Urteilsvergabe und anderen sehr wichtigen Entscheidungen über die Zukunft
Konohas hatten.
Das System war eigentlich sehr simpel. Jeder der Ratsmitglieder hatte je eine
Stimme und konnte auch Entscheidungsvorschläge machen. Dazu kam dann noch die
Stimme des Hokagen, die aber im Gegensatz zu den anderen sechsfach zählte.
Somit waren insgesamt achtzehn Stimmen zu vergeben und die Mehrheit der Stimmen
entschied. Bei einem Patt der Stimmen traf der Hokage die Entscheidung. Dank
dieses Systems konnten die Ratsmitglieder mit einer großen Mehrheit den Hokage
überstimmen. Das sollte Konoha vor möglichen willkürlichen Entscheidungen
ihres Oberhauptes schützen und sorgte für eine Verteilung der Mächte. Solch
ein Fall war aber in Narutos Amtszeit noch nie vorgekommen. So gut wie immer
stimmte der Rat mit einer überwältigenden Mehrheit für seine Entscheidungen.
An diesem Tag blieb jedoch einer der Plätze am Tisch leer und das hatte einen
bestimmten Grund. Nach dem geltenden Recht in Konoha hatten die Angeklagten
nämlich die Möglichkeit, einen anderen Konoha-Nin zu bitten, sie zu
verteidigen und die Wahl der beiden Genin fiel auf Shikamaru. Der sagte sofort
zu. Zum einen wollte er den Beiden natürlich helfen. Zum anderen wollte er sich
aber auch bei Danzou revanchieren, der heute die Anklage führte. Es war
üblich, dass entweder der Hokage oder ein Ratsmitglied das übernahm und keinen
überraschte es, dass Danzou um diese Aufgabe erbeten hatte.
Man sah es dem Nara vielleicht nicht an, aber ihn wurmten diese ganzen
Ereignisse der letzten Tage doch sehr. Schließlich passierte das alles während
der Abwesenheit Narutos und obwohl ihm selbstverständlich weder der Blonde noch
ein anderer Konoha-Nin einen Vorwurf machte, war sein Ansehen in der
Bevölkerung doch ein wenig gesunken. Zwar gab es so gut wie keinen Tag, an dem
er seinen Beruf als Stellvertreter des Hokagen nicht als stressig bezeichnete,
doch in Wirklichkeit war er sehr stolz auf diese Stellung und das Vertrauen,
dass ihm entgegengebracht wurde. Allerdings hatte die Verteidigung der beiden
Genin den Nachteil, dass Shikamaru in diesem Fall kein Mitentscheidungsrecht
beim Urteil hatte.
Nach knapp zehn Minuten hatte sich der Raum nun vollständig gefüllt und alle
wichtigen Personen waren eingetroffen. Unglücklicherweise musste Naruto
feststellen, dass das Opfer wirklich noch nicht aus dem Koma erwacht war. Da es
jetzt aber Zeit war, die Verhandlung zu eröffnen, erhob er die Stimme: „Guten
Morgen. Wir sind heute hier zusammengekommen, um die Strafsachen gegen Kojiro
Kanirate und Arashi Uzumaki zu verhandeln. Wir beginnen mit der Anhörung von
Arashi wegen dem Vorwurf des kurzzeitigen unerlaubten Verlassens Konohas und dem
Angriff auf Iruka Umino, einen höherrangigen Konoha-Nin. Danzou hat das
Wort.“
Der Angesprochene stand auf und ging auf den Tisch, wo Arashi saß, zu.
„Arashi Uzumaki. Wie äußern sie sich zu den ihnen vorgeworfenen Vergehen?“
Der Rothaarige schluckte kurz und begann dann zu erwidern: „Ich werde nichts
abstreiten. Ich habe sowohl Konoha unerlaubt verlassen, als auch meinen
ehemaligen Sensei Iruka attackiert.“ „Sie geben es also zu?“, fragte der
Ankläger ungläubig nach. Er hätte nicht gedacht, dass man es ihm so leicht
macht. „Warum sollte ich es leugnen? Das ist nun einmal die Wahrheit und ich
bin bereit, die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen. Allerdings möchte ich
die Möglichkeit nutzen und meine Gründe für mein Handeln erörtern.“ „Nur
zu.“, sagte Danzou.
„Ich bin an dem besagten Tag nach mehreren Stunden Training zu Hause
angekommen und fand den Brief, den mir mein bester Freund hinterlassen hat. Ich
denke, der liegt ihnen auch vor, oder?“ Naruto nickte kurz. „Gut. In dem
Brief teilte er mir mit, dass er vorhatte, Konoha zu verlassen. Ich war
geschockt und hatte Angst. Angst um meinen besten Freund. Aus der Sorge heraus
handelte ich irrational und tat das, was mir in dem Moment als kürzesten Weg
meinen Freund zu retten, erschien. Ich beschloss, ihm auf eigene Faust zu folgen
und heil zurück zu bringen. So begab ich mich zum Konoha-Tor, wo ich von meinen
ehemaligen Sensei Iruka aufgehalten wurde. Etwas, was ich jetzt nur zu gut
verstehe. Aber zu der Zeit hatte ich nur Kojiro und seine Rettung im Kopf.
Deshalb tat ich etwas, was ich bis heute zutiefst bereue.
Ich war in Panik, weil ich wusste, dass wahrscheinlich schon ANBUs hinter mir
her waren. Hätten die mich in die Finger bekommen, hätte ich mit Sicherheit
keine Möglichkeit mehr gehabt, Kojiro auf irgendeine Art zu helfen. Daher
musste ich irgendwie an Sensei Iruka vorbei und sah keine andere Option, als ihn
außer Gefecht zu setzen. Dabei achtete ich aber darauf, möglichst keine
Knochen und Organe zu verletzen. Natürlich rechtfertigt das nicht meine Tat,
aber ich kann im Moment nichts anderes tun, als meinen früheren Sensei um
Verzeihung zu bitten.“
Er warf dem Chuunin einen kurzen Blick zu, den dieser mit einem Lächeln
erwiderte. Dann stand Iruka auf und wandte sich an Naruto: „Könnte ich kurz
etwas dazu sagen, Hokage-Sama?“ „Natürlich.“ „Ich kenne Arashi schon
sein ganzes Leben lang und kann daher seinen Charakter sehr gut einschätzen. Er
ist höflich, zuvorkommend und uneigennützig. Seine Missionsstatistik ist
außergewöhnlich. Er ist also ein durchweg vorbildlicher Shinobi. Jeder der ihn
kennt, wird mir da zustimmen. Man kann also sagen, dass sein Verhalten an diesem
Tag völlig untypisch für ihn war. Das lässt mich nur zu einem Schluss kommen.
In seinen Augen war das wirklich der einzige Ausweg, um seinen Freund zu helfen.
Er handelte also nicht aus Eigennutz, sondern aus Sorge. Eine Tat, die ich
durchaus nachvollziehen kann. Ich bitte daher um eine milde Strafe. Denn ich
für meinen Teil habe ihm schon längst verziehen.“
Die kurze Rede des Chuunin fand großen Anklang bei den anwesenden Shinobi.
Einige stimmten sogar in einen kurzen Applaus ein. „Eine mitreißende
Ansprache.“, kam es nun aus Danzou. „Ich habe aber dazu noch eine Frage an
den Angeklagten. Würden sie unter den identischen Voraussetzungen wieder so
handeln?“
Arashi überlegte kurz und senkte den Blick. „Nein. Natürlich würde ich
versuchen, Kojiro zu helfen. Allerdings würde ich mich jetzt zuerst an andere
Konoha-Nin wenden und ihm auf legalen Weg folgen.“ Narutos Augen verengten
sich bei den Worten seines Sohnes. Unauffällig ließ er seinen Blick durch die
Menge streifen. „Es scheint ihm jeder zu glauben.“, dachte der Rokudaime.
„Selbst Sakura und Kakashi scheinen nichts mitbekommen zu haben oder schieben
es auf seine Aufregung. Ich weiß es aber besser. Arashi ist ein schlechter
Lügner und die Worte gerade entsprachen keinesfalls der Wahrheit. Das ist schon
das zweite Mal in so kurzer Zeit, dass er mir offen ins Gesicht lügt. Erst die
Sache mit dem so genannten Spaziergang, wo er in Wirklichkeit in Danzous Büro
eingebrochen war und jetzt das. Hat er etwa nichts aus der Sache gelernt?“
Der Blonde wurde jetzt von Danzous Stimme wieder aus einen Gedanken gerissen.
„Ich denke, wir sollten jetzt zum Urteil kommen. Mein Vorschlag lautet fünf
Monate Arrest.“ Diese Worte lösten eine Welle Empörung bei den Anwesenden
aus. „Fünf Monate Arrest? Soll das ein Scherz sein? Das ist mehr als
überzogen!“, entgegnete Shikamaru lautstark. „Da bin ich anderer Meinung.
Die Tat mag vielleicht für einige hier nachvollziehbar und verständlich sein.
Dennoch stellte sie einen Verrat und eine große Gefahr für unser Dorf dar. Er
hätte ja leicht Feinde in die Hände fallen können.“ „Welche Feinde
bitteschön?“, wandte der Nara ein. „Er hat das Feuerland nicht
verlassen.“ „Zum Beispiel Spione von anderen Dörfern, wie Iwa-, Suna- oder
Kirigakure.“
„Suna ist seit Jahren ein enger Verbündeter, mit Iwagakure haben wir zu
mindestens einen Friedensvertrag und was Kirigakure angeht: Halten sie es nicht
für unwahrscheinlich, dass ein Dorf, das im Osten an das Feuerland grenzt, sich
soweit in den Westen vorwagt? Und selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall
gekommen wäre, hätten unsere Feinde nicht einmal erkannt, dass Arashi ein
Konoha-Nin ist. Er trug ja schließlich kein Stirnband oder sonstiges
Zeichen.“
„Sie hätten es aber möglicherweise herausbekommen können.“, entgegnete
der Ankläger. „Außerdem handelt es sich bei dem Angeklagten nicht um einen
normalen Genin, sondern um den Sohn des Hokagen. Dieser Fakt hätte für uns ein
großes Problem werden können.“ „Wie hätten die Angreifer denn darauf
kommen sollen, dass Arashi der Sohn des Hokage sei? Wenn man mal von der
verblüffenden äußerlichen Ähnlichkeit absieht.“, spottete Shikamaru und
erntete dafür einige Lacher im Publikum. „Dann lassen sie doch einmal ihren
Vorschlag hören.“, gab der Hardliner zähneknirschend zurück. „Gerne
doch.“
„Iruka hat ja schon viele Dinge erwähnt, die sich mildernd auf die Strafe
auswirken. Arashi ist geständig, zeigt Reue und das Verständnis, dass sein
Handeln falsch war. Er hat sich auch bis jetzt nichts zu Schulden kommen lassen.
Eigentlich kommen hier fast alle erdenklichen mildernden Umstände zum Tragen.
Daher kommt eigentlich nur eine Suspendierung in Frage. Wenn man alles bedenkt,
was hier gesagt wurde, würden zwei Wochen vollkommen ausreichen. Allerdings
sollte die Suspendierung erst nach den in vier Tagen stattfindenden
Chuunin-Auswahlprüfungen in Kraft treten. An diesen nimmt er ja teil.“ „Wir
sollen ihm tatsächlich gewähren, daran teilzunehmen. Er hat nicht das Recht,
Chuunin zu werden!“, kam es sauer aus dem Hardliner. „Die Teilnahme von ihm
liegt mehr in unserem Interesse, als in seinem eigenen. Es ist kein Geheimnis,
dass sein Kampf gegen Virgo Kaiten die diesjährige Hauptattraktion ist. Konoha
würde völlig sein Gesicht verlieren, wenn dieser Kampf nicht stattfindet. Das
könnte sehr leicht von den anderen Dörfern als Schwäche ausgelegt werden. Am
besten wir fragen den Hokage nach seiner Meinung. Er wird schon wissen, was zu
tun ist.“
Alle Augen richteten sich jetzt auf den Blonden, der sich bisher absolut aus der
Verhandlung raus gehalten hatte. Die meisten wussten natürlich schon, wie sich
der Hokage entscheiden würde und so gut wie alle würden auch absolut hinter
der Entscheidung stehen. Umso mehr überraschten die nun kommenden Worte.
„Nun. Sowohl die Anklage, als auch die Verteidigung haben ihre Positionen
dargelegt und ich kann beiden etwas abgewinnen. Allerdings werde ich keinen der
Vorschläge zustimmen. Sie sind mir beide einfach zu extrem. Der eine ist ganz
klar zu hart und der andere zu milde. Ich habe daher einen weiteren
Urteilsvorschlag.“
Was für ein Vorschlag wird es sein und warum hat Naruto Shikamaru nicht
zugestimmt, wie man es erwartet hätte? Das und den Ausgang für Kojiro im
nächsten Chap.
Kapitel 27: Verhandlung II
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So hier nun das neu Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
27.) Verhandlung II
Alle Anwesenden im Saal hörten sich nun voller Neugierde den
Entscheidungsvorschlag des Uzumakis an: „Eins vorneweg. Arrest steht nicht zur
Debatte. Arashi mag Fehler begangen haben, die Bestrafung nach sich ziehen, aber
ich sehe keinen Sinn darin, ihn wegzusperren. Allerdings denke ich, dass ich den
Grund für ihre überzogene Härte kenne.“, sagte er zu Danzou gewandt. „Sie
wollen wohl ein abschreckendes Urteil treffen, sodass kein anderer auf die Idee
kommt, seine Handlungen zu wiederholen. Nur werde ich mit Sicherheit nicht
zulassen, dass sie ein Exempel an Arashi statuieren. Das wäre einfach nicht
gerecht.
Wie Shikamaru es bereits angesprochen hat, kommt also nur eine Suspendierung in
Frage. Ich halte jedoch den vorgeschlagenen Rahmen für nicht angemessen. Ich
zweifle keineswegs an seinem Vorsatz, das nächste Mal besonnener zu handeln,
aber ich glaube, dass er sich noch nicht über die Tragweite seiner Handlungen
bewusst ist. Deshalb möchte ich ihm genügend Zeit zum Nachdenken geben und
würde die Spanne der Suspendierung von zwei auf sechs Wochen anheben.
Allerdings erst nach den Auswahl-Examen. Die Gründe dafür hat ja Shikamaru
schon ausreichend erläutert.“
„Halten sie ihren Sohn wirklich schon bereit dafür, ein eigenes Team zu
leiten? Schließlich wird er das als Chuunin im Normalfall tun.“ Diese Frage
von Danzou war durchaus gerissen. Was sollte Naruto darauf antworten? Er wusste
es im Moment selbst nicht genau. „Nun. Hätten sie mich diese Frage vor einer
Woche gestellt, hätte ich ohne zu Zögern mit Ja geantwortet. Die letzten
Ereignisse haben mich aber selbst überrascht und nachdenklich gemacht.
Vielleicht ist Arashi zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht weit genug, um die
Verantwortung eines Teamleiters zu tragen. Deshalb werde ich ihm, selbst wenn er
in näherer Zukunft ein Chuunin wird, auch für ein Jahr nicht gewähren, ein
Team zu leiten. In diesem Jahr dürfte sein Reifeprozess ausreichend
vorangeschritten sein, um ihm eine solche Aufgabe anzuvertrauen. Ich bitte nun
den Rat, über meinen Vorschlag abzustimmen.“
Die Entscheidung war eindeutig. Selbst Danzou gab sich liberal und stimmte für
den Hokage. Während dieser das Urteil verkündete, beobachtete der Hardliner
den Rokudaime genau. „Vielleicht bist du sogar klüger, als ich dachte.“,
sagte er sich in Gedanken. „Aber wie wirst du im nächsten Fall handeln, wo es
nicht mehr um ein paar Wochen Suspendierung, sondern um das komplette Schicksal
eines Jungen geht? Entweder machst du dich bei den Konservativen unbeliebt, weil
du Kojiro schützt oder du verlierst einen deiner engsten Vertrauten, weil du
seinen Sohn verbannst. Ganz egal, wie du handeln wirst. Du kannst nur
verlieren.“
Nachdem die Anklage verlesen wurde, begann die Befragung des Kanirate. Wie
üblich begann die Anklage: „Kojiro Kanirate, haben sie an dem besagten Tag
Ayko Duraku, eine ehrenwerte Bürgerin Konohas angegriffen und vorsätzlich
schwer verletzt?“ „Nein.“, war die schlichte Antwort des Braunhaarigen.
Danzou holte jetzt einen verzierten Kunai hervor und zeigte ihn den Angeklagten.
„Gehört die Tatwaffe, dieser Kunai ihnen?“ „Ja, aber den vermisse ich
schon seit mehr als zehn Tagen.“, rechtfertigte sich Kojiro, „Das können
auch mehrere Menschen, bei denen er nachgefragt hatte, bezeugen.“, warf der
Nara ein. „Das beweist aber noch nichts.“, sagte Danzou. „Es könnte ja so
geplant gewesen sein, sodass dann jeder denkt, der Dieb des Kunais hätte es
getan.“ „Völlig unwahrscheinlich.“, entgegnete Shikamaru. „Warum sollte
Kojiro das tun? Er hätte doch einfach einen x-beliebigen Kunai oder eine andere
Waffe verwenden können, die nicht sofort auf ihn hinweist. Das wäre doch
einfach nur dumm.“ „Ich habe nie behauptet, dass der Angeklagte eine
intelligente Tat begangen hat.“
„Viel wichtiger ist doch der Fakt der versuchten Flucht.“, fuhr der
Hardliner fort. „Warum haben sie Konoha so urplötzlich unerlaubt
verlassen?“ „Diese Anschuldigung traf mich damals wie ein Blitz und als ich
erfuhr, dass die Tatwaffe mein Kunai gewesen sein soll, bekam ich Angst und
wurde unsicher.“, erwiderte Kojiro. „ Ich erfuhr, dass die Strafe dafür im
Normalfall die Verbannung sei.“ „Und da sie wussten, dass sie schuldig
waren, flüchteten sie lieber, anstatt eine Strafe entgegenzunehmen.“, setzte
Danzou den Satz des Genins fort. „Nein! Ich habe es ihnen bereits gesagt: Ich
bin unschuldig. Außerdem wären eine Flucht und die Verbannung so ziemlich das
Gleiche gewesen. Beides hätte mich zu einem Nuke-Nin gemacht. Deshalb fiel mir
die Entscheidung auch sehr leicht. So wie die Beweise lagen, glaubte ich, dass
meine Verurteilung nur noch eine Formalität war. Dass das ein Irrtum war, ist
mir erst später bewusst geworden. Ich wollte mit meiner Flucht lediglich meine
Freunde schützen, die einer Verbannung niemals zugestimmt hätten.“
„Scheint so, als wenn Freundschaft heutzutage als eine Rechtfertigung für ein
Vergehen benutzt wird.“, entkam es Danzou trocken. „Zusammenfassend kann man
sagen, dass wir eine Tatwaffe haben, die zweifellos einer Person zugeordnet
werden kann. Ein Verhalten des Angeklagten, dass sehr verdächtig war und auf
die Schuld schließen lässt. Was brauchen wir denn noch mehr?“ „Etwas sehr
wichtiges fehlt aber.“, gab Shikamaru zu Bedenken. „Wo ist Kojiros Motiv?
Welchen Grund sollte er haben, Ayko Duraku anzugreifen? Ich sehe nämlich
keinen.“ „Oh doch. Es gibt ein Motiv, welches ich nun aufdecken werde.“
Der Hardliner wandte sich wieder dem Kanirate zu: „Kennen sie Ayko Duraku?“
„Nicht persönlich, aber ich habe von ihr gehört.“ „Für die im Raum, die
sie nicht kennen: Sie ist eine durchaus einflussreiche Frau, die eine ganz
bestimmte Meinung vertritt. Ihrer Ansicht nach sollten nur gebürtige Bürger
Konohas mit Vorfahren, die aus dem Feuerland stammen, die Möglichkeit haben
hier zu leben und Shinobis zu werden. Dies hat sie schon des Öfteren bei
Versammlungen bekundet. Wie die meisten hier wissen, wurde Kojiro Kanirate nicht
in Konoha geboren und stammt ursprünglich aus dem Land der Erde. Er ist erst
vor acht Jahren nach Konoha gekommen. Ist das soweit korrekt?“ „Ja.“,
antwortete Kojiro kurz.
Danzou holte jetzt eine Akte heraus und zeigte sie den Anwesenden. „Das ist
Kojiros Shinobi-Akte. Was in ihr drin steht ist durchaus beeindruckend. Er
absolvierte in den letzten vier Jahren vierundzwanzig D-, achtzehn C- und sogar
acht B-Rang-Missionen. Alle davon schloss er erfolgreich ab. Er und sein Team
haben sich dadurch einen guten Ruf in Konoha erworben und werden wohl zu Recht
als das mit Abstand stärkste Genin-Team Konohas gehandelt. Abschließend kann
man also sagen, dass er durchaus das Anrecht hatte, an den bevorstehenden
Auswahl-Prüfungen teilzunehmen. Und doch gab es eine Frau, die strikt dagegen
war, sie dafür zuzulassen. Sie hat Menschen mit gleicher Gesinnung hinter sich
vereint und mehrere Beschwerden an den Rat gestellt. Diese Frau war Ayko
Duraku“
„Aus diesem Grund soll er sie angegriffen haben?“, fragte der Nara verdutzt.
„Ein reichlich schwaches Motiv. Gerade wenn man bedenkt, dass sie bei weitem
nicht einflussreich genug war, um seine Teilnahme zu verhindern. Das hätte nur
der Hokage veranlassen können.“ „Vielleicht hätte sie das nicht verhindern
können, aber sie konnte seinen Ruf durchaus schädigen. Sie hat wenige Tage vor
dem Angriff eine Aktion gestartet, in dem sie Bürger dazu aufgerufen hat,
dagegen zu demonstrieren. Sie hat in dem Zusammenhang Kojiro als elende
Missgeburt und Spion bezeichnet. Machte sie das nicht wütend?“
„Natürlich hat mir das nicht gefallen. Wem hätte das schon? Aber deswegen
greife ich sie noch lange nicht an!“, verteidigte sich der Braunhaarige.
„Ich vertraue dem Hokage, dass er auf solche Forderungen nicht eingeht.
Solange er das nicht tut, habe ich doch nichts zu befürchten.“ „Das ist
höchst interessant.“, sagte Danzou. „Sie vertrauen ihm in diesem Punkt,
haben aber nicht genug Vertrauen in der Sache ihrer Anklage gezeigt und sind
geflohen. Ziemlich widersprüchlich oder?“ Kojiro erwiderte darauf nichts. Mit
Sorge verfolgte Naruto die Verhandlung. Die Sache schien sich nicht gut zu
entwickeln. Denn der Hardliner hatte einen guten Punkt getroffen.
Als Danzou mit einen Grinsen fortfahren wollte, wurde er plötzlich
unterbrochen. Die Tür sprang auf und ein Bote mit einem Brief kam hektisch
herein. Er war völlig außer Atem. Er holte kurz tief Luft und begann dann zu
sprechen: „Hokage-Sama, wir haben gerade eine wichtige Nachricht aus Suna
erhalten. Es scheint dringend zu sein.“ Daraufhin stand der Blonde auf. „Ich
werde die Verhandlung kurz unterbrechen.“ Er sah zu Shikamaru hinüber.
„Wenn es sich um eine wichtige Angelegenheit handelt, solltest du mitkommen,
Shikamaru.“ Der Angesprochene nickte kurz und beide verließen zusammen mit
dem Boten den Raum.
Als sie in einem kleinen Nebenraum angekommen waren, verbeugte sich der Junge
tief. „Verzeihen sie mir bitte, Hokage-Sama, aber die Nachricht stammt nicht
aus Suna sondern von Shizune. Ich sollte es aber behaupten.“ „Keine Sorge.
Da geht schon in Ordnung.“ Der Bote übergab erleichtert den Brief und Naruto
begann zu lesen. Erst hellte sich seine Miene auf, doch dann erstarrte sie. Er
gab Shikamaru die Nachricht, der sie dann auch durchlas:
Shikamaru schlug wütend mit der Faust gegen die Wand, was den Boten
zusammenzucken ließ. „Verdammt! Ohne die entlastende Aussage von ihr ist
Kojiro so gut wie erledigt. Was machen wir jetzt nur.“ Beide fingen an,
fieberhaft zu überlegen. „Ich hab da eine Idee.“, entkam es schließlich
dem Jounin. Er holte einen Stift heraus und schrieb etwas auf den Brief. Dann
gab er den Brief dem Boten zurück. „Überbringe das so schnell wie möglich
Shizune.“ Der Bote machte sich unverzüglich auf den Weg. Dann holte der Nara
einen weiteren Zettel heraus und schrieb erneut etwas auf. Naruto sah ihm nur
ungläubig zu. Als Shikamaru fertig war, begann er Naruto seinen Plan zu
erklären.
Eine Minute später betraten die Beiden wieder den Verhandlungsraum. Sofort
bemerkten die Anwesenden den deutlich gut gelaunten Ausdruck auf Narutos
Gesicht. Breit grinsend erhob er die Stimme: „Der Bote schien wohl etwas
nervös gewesen zu sein. Die Nachricht war nicht aus Suna, sondern von Shizune.
Ayko Duraku ist aufgewacht und kann sogar genaue Angaben über den Täter
machen. Sie soll in circa einer Stunde hier sein. Dann werden wir mit Sicherheit
wissen, wer diese Tat begangen hat. Solange bitte ich um Geduld.“
Was für einen Plan hat Shikamaru? Erfahr es im nächsten Chap^^
Kapitel 28: Finte
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Etwas später als gedacht, aber hier nun das nächste Chap. Viel Spaß & Thx for
Kommis.
28.) Finte
Die Reaktion der Anwesenden auf die Worte es Uzumakis ließ nicht lange auf sich
warten. Bei vielen machte sich Erleichterung breit. Auch Kojiro zeigte jetzt zum
ersten Mal in der Verhandlung eine Gefühlsregung und atmete tief durch.
Shikamaru hatte ihm geraten, so wenig unnötige Emotionen wie möglich bei der
Verhandlung zu zeigen, weil ein lautstarkes Verteidigen ihn wohl nur noch
verdächtiger gemacht hätte. Sich ruhig und besonnen die ganze Zeit
Anschuldigungen von der Anklage an den Kopf werfen zu lassen, war ihm wahrlich
nicht leicht gefallen.
So erleichtert die meisten waren, so sauer war ein bestimmter Mann im Raum:
Danzou. Äußerlich schien er die Ruhe selbst, aber innerlich kochte er vor Wut.
„Verdammt! Nur noch ein paar Minuten länger und das Schicksal des Jungen
wäre besiegelt gewesen. Ich kann nicht zulassen, dass diese alte Schrulle
meinen ganzen Plan ruiniert. Wenn sie wirklich den Angreifer erkannt hat, dann
könnte es brenzlig für mich werden. Ich muss unter allen Umständen
verhindern, dass die Frau eine Aussage macht.“ Er warf einer Person im Raum
einen kurzen Blick zu. Dieser verschwand kurz danach unbemerkt zusammen mit
anderen Personen, die kurz etwas essen oder austreten wollten, aus dem Saal.
Naruto hingegen wandte sich an zwei ANBUs: „Sorgt dafür, dass Kojiro mit
Niemanden in der nächsten Stunde in Kontakt tritt!“ „Hai!“ Die beiden
Männer gingen daraufhin auf den Angeklagten zu, der sie nur ungläubig ansah.
„Ich muss sie bitten, uns zu begleiten, Kojiro Kanirate.“ „Weshalb?“
„Das muss sie nicht interessieren. Es ist ein direkter Befehl vom Hokage.“
Arashi, der die Unterhaltung mitbekam sah genauso wie Kojiro verdutzt zu Naruto
hinüber, der gerade wieder Platz nahm. Als Kojiro nun der Anweisung nachkam und
den ANBUs folgte, beugte sich Sakura zu Naruto rüber und flüsterte: „Was
hast du vor, Schatz?“ „Das wirst du bald sehen.“, war die schlichte
Antwort des Rokudaime.
Beleidigt lehnte sich die schöne Kunoichi zurück und beobachtete genervt ihren
Mann aus ihren Augenwinkeln. Sie hasste es, wenn er aus allem ein Geheimnis
machte. Wenn sie ihn darauf ansprechen würde, würde er sagen, dass es so
sicherer wäre, aber die Wahrheit war, dass es der Blonde einfach genoss, andere
zu überraschen. Sie sah jetzt in die Menge und bekam mit, dass Kakashi
aufstand, um zu gehen. „Wo willst du hin, Papa?“, fragte Sanari, die neben
ihm saß. „Es dauert ja eine Weile, bis es weiter geht. Deshalb hole ich
schnell ein anderes meiner Bücher, damit mir nicht langweilig wird.“ Die
Hatake machte nur eine abfällige Geste und auch Sakura reagierte nicht
positiver. „Wie kann er nur in einer solchen Situation an seine dummen Bücher
denken?“, entkam es ihr abwertend. „Tja, so ist er nun mal.“, erwiderte
Naruto.
Zehn Minuten später beobachtete eine vermummte Gestalt von einem Baum aus das
Fenster zu Ayko Durakus Krankenzimmer. Es stand offen, was ihm die Arbeit sehr
erleichtern würde. Die Frau schien zwar wach zu sein, lag aber immer noch in
ihrem Bett. Nachdem die Person sich kurz umgesehen hatte, schleuderte sie drei
Kunais durch das Fenster. Allerdings erreichten diese ihr Ziel nicht, weil sie
kurz vorher mit einem metallischen Klirren abgewehrt wurden. Überrascht sprang
die Gestalt durch das offene Fenster in das Zimmer und bemerkte sogleich, dass
eine Faust auf sie zuraste. Diese verfehlte sie nur um Zentimeter und schlug in
der Wand ein, von der daraufhin etwas Putz abbröckelte.
Geschockt fiel der Blick der Gestalt sofort auf das blutrote Auge des
Angreifers. „Kakashi? Was macht der denn hier?“, schoss es ihr durch den
Kopf. Doch sie hatte keine Zeit, über die Antwort dieser Frage nachzudenken,
weil der Jounin wieder zum Angriff ansetzte. Ayko beobachtete die
Auseinandersetzung nur konsterniert. Ein kurzer Kampf entbrannte, in dem Kakashi
schnell die Oberhand gewann. Er traf die Gestalt mit dem Elenbogen an der
Schläfe, sodass diese kurz taumelte. Das nutzte der Kopier-Ninja aus, um sie
mit einem gut gezielten Tritt in Richtung Fenster zu befördern. Der Attentäter
benutzte jedoch den Schwung, um sich durch das Fenster wieder ins Freie zu
befördern. Der Hatake hechtete zum Fenster und sah der fliehenden Person
hinterher. „So einfach entkommst du mir nicht!“, entkam es ihm, bevor er
kurzer Hand hinterher sprang. Kurz nachdem Kakashi verschwunden war, löste sich
die vermeintliche Ayko in einer Rauchwolke auf.
Die Verfolgung ging nun auf den Dächern Konohas weiter. So schnell sie konnte,
versuchte die flüchtende Person wegzukommen, aber es wurde schon bald klar,
dass der Jounin der weitaus Schnellere war. So verkürzte er immer weiter den
Abstand zwischen sich und der Gestalt. Diese versuchte Kakashi immer wieder
durch Shuriken fernzuhalten, welche aber locker vom Hatake mit dessen Kunai
abgewehrt wurden. Der Vermummte sprang jetzt von einem Dach und wollte über den
in Konoha gelegenen See flüchten.
Als der Kopier-Ninja das erkannte, warf er den Kunai nach der Gestalt. Die Waffe
streifte die Schulter der angegriffenen Person und sorgte dafür, dass diese
kurz stehen blieb und sich umsah. Erschrocken bemerkte sie jetzt, wie Kakashi in
einer unglaublichen Geschwindigkeit Fingerzeichen formte: . Die riesige Flammenkugel bahnte sich ihren Weg zu der
Gestalt hin. Diese hatte keine Zeit mehr zu reagieren und wurde von dem Feuer
erfasst. Ein kurzer Schmerzensschrei ertönte und als sich der aufgekommene
Rauch und Wasserdampf wieder verzog, war vom Attentäter nichts mehr übrig
geblieben. Der Grauhaarige betrachtete noch ein paar Sekunden die Wasserfläche,
bevor er sich wieder auf den Weg zurück zur Verhandlung machte.
Knapp zwei Minuten später tauchte die für tot geglaubte Person keuchend wieder
aus dem Wasser auf. Der Großteil ihrer Kleidung war verbrannt, aber das Gesicht
war immer noch nicht zu erkennen. „Das war verdammt knapp.“, dachte sie und
schleppte sich in den nahe gelegenen Wald, um neugierigen Blicken zu entgehen.
Es waren jetzt vierzig Minuten seit dem Bluff vergangen und alle Personen bis
auf Kojiro und Kakashi hatten wieder Platz genommen und warteten auf das
Ankommen von Ayko Duraku. Die Tür schwang jetzt auf und alle sahen
erwartungsvoll dorthin. Etwas enttäuscht bemerkten die Anwesenden nun, dass die
Person nicht Ayko, sondern Kakashi war, der schnurstracks auf den Hokage zuging.
„Es hat einen Attentatsversuch auf Ayko Duraku gegeben, Hokage-Sama.“, sagte
er laut. Diese Worte lösten eine Menge besorgter Gesichter aus. „Ich habe es
durch Zufall mitbekommen und konnte es verhindern. Allerdings gelang es mir
nicht, den Attentäter lebendig zu fangen. Ich konnte auch nicht erkennen, wer
es war.“
„Und was heißt das?“, fragte Danzou trocken. „Ich habe es mit einem
meiner Feuerjutsus wohl etwas übertrieben. Es dürfte nur noch ein Häufchen
Asche von dem Angreifer übrig geblieben sein. Zudem scheint Ayko durch einen
Schock, der durch den Angriff verursacht worden ist, ihr Gedächtnis verloren zu
haben. Verzeihen sie mir vielmals, Hokage-Sama.“ „Nun ja. Das ist
bedauerlich, aber für die Verhandlung wohl nicht mehr relevant.“, sagte
Shikamaru und Naruto wandte sich einem ANBU zu: „Holen sie bitte Kojiro wieder
rein.“ Der Angesprochene verließ daraufhin den Raum.
Der Nara begann nun zu erklären, weil ihn doch viele fragende Gesichter
anschauten: „Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass der Angriff
dazu diente, die Zeugin zum Schweigen zu bringen. Dadurch sollte die
ursprüngliche Tat vertuscht werden. Nur jemand, der befürchten müsste, dass
Aykos Aussage den Verlauf der Verhandlung schwerwiegend ändern würde, würde
sie erneut angreifen. Das lässt mich nur zu einem Schluss kommen: Es hat jemand
anderes als Kojiro die ursprüngliche Tat begangen. Er ist somit unschuldig.“
Dieser letzte Satz war das erste, was der hereinkommende Kojiro mitbekam.
Völlig überrascht setzte er sich neben Arashi, der ihn breit angrinste.
„Moment mal.“, wandte Danzou ein. „Es ist doch genauso gut möglich, dass
ein Komplize des Angeklagten den Angriff durchgeführt hat. Ayko hätte ja auch
belastende Beweise hervorbringen können, die auch die letzten Zweifler
überzeugt hätten.“ „Nein. Diese Möglichkeit besteht nicht.“,
widersprach der Jounin. „Ich habe den Hokage darum gebeten, dass Kojiro
jeglicher Kontakt zu anderen verwehrt wird. Dazu kommt noch, dass sich außer
Kakashi alle ihm nahe stehenden Menschen die ganze Zeit in diesem Raum
aufhielten und somit unmöglich hätten den zweiten Angriff durchführen
können.“ „Sie haben also mit einem zweiten Angriff gerechnet?“, warf der
Hardliner ein. „Gerechnet ist zu viel gesagt, aber ich konnte es nicht
ausschließen. Ich habe ja nie an der Unschuld Kojiros gezweifelt. Darum habe
ich den Hokage um so etwas gebeten, um in diesem Falle auch für die Anwesenden
klar zu machen, dass Kojiro unschuldig ist. Und dieser Fall ist ja zweifelsohne
eingetreten. Ich beantrage daher, den Vorwurf der schweren Körperverletzung zu
streichen.“
„Ich stimme dem zu.“, kam es aus dem Blonden. „Wäre Kojiro tatsächlich
der Täter, hätte der zweite Angriff keinen Sinn ergeben. Die Ausführungen von
Shikamaru haben das ja ausreichend klar gestellt. Somit ist für mich seine
Unschuld bewiesen.“ Auch die Ratsmitglieder schlossen sich der Meinung des
Uzumakis an. Alle außer Danzou. „Können sie trotz der jüngsten Ereignisse
wirklich noch ohne Zweifel sagen, dass Kojiro den ersten Angriff auf das Opfer
durchgeführt hat?“, fragte Naruto Danzou. „Denn das ist der Punkt. Ich
möchte sie daran erinnern, dass Kojiros Unschuld nicht hundertprozentig
nachgewiesen werden muss. Sobald es auch nur einen überzeugenden Zweifel an
seiner Schuld gibt, können wir ihn nicht verurteilen.“
„Nun. Danke für diese Aufklärung, aber mir ist unser Rechtssystem durchaus
bekannt.“, erwiderte der Greis zähneknirschend. „Nichtsdestotrotz muss ich
anerkennen, dass aufgrund der neuen Lage in gewisser Weise Zweifel bestehen und
ich deshalb, wenn auch nur mit Vorbehalt, dem Vorschlag von Shikamaru
beipflichte.“
„Dann bleibt also nur noch die Sache mit dem Arrestausbruch und dem
unerlaubten Verlassen Konohas.“, schlussfolgerte der Uzumaki. „Ich werde
jetzt den ersten Vorschlag machen, weil die Vergehen durchaus mit denen von
Arashi vergleichbar sind. Da ich aber den Arrestausbruch als weniger
schwerwiegend, als den Angriff auf Iruka werte, schlage ich eine vierwöchige
und damit etwas kürzere Suspendierung vor. Ebenfalls beginnend nach der
Prüfung.“ Wie schon bei dem ersten Urteil erhielt Naruto auch dieses Mal die
volle Zustimmung des Rates.
„Gut, dann ist nur noch abschließend festzulegen, dass der Arrest von euch
beiden aufgehoben wird.“, sagte er zu den beiden Genin gewandt. „Ihr seid
also frei, dürft aber in der Zeit eurer Suspendierung weder Ninjawaffen tragen,
noch an jeglichen Mission teilnehmen. Damit beende ich die Verhandlung und
bedanke mich für die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.“
Nach diesen Worten sackte Kojiro in seinem Stuhl zusammen und zeigte zum ersten
Mal nach langer Zeit wieder ein Lächeln. Die ganze Last der Anspannung fiel ihm
von den Schultern. Sie hatten es wirklich überstanden. Wie das alles wieder in
Ordnung gebracht wurde, verstand er zwar nicht ganz, aber das war ihm auch
herzlich egal. Wichtig war nur, dass der ganze Alptraum jetzt zu Ende war. Und
er wusste auch, wem er das zu verdanken hatte. Dementsprechend überschwänglich
bedankten er und Arashi sich bei Shikamaru und wollten das Gleiche auch bei
Naruto tun.
Dieser ging jedoch nur stumm an ihnen vorbei und würdigte beiden keines
Blickes, was den Rothaarigen veranlasste, seinem Vater traurig hinterher zu
sehen. Er merkte jetzt, wie jemand eine Hand auf seine Schulter legte. Er drehte
sich um und erkannte Tsunade, die ihn warm anlächelte. „Mach dir keine
Sorgen. Dein Vater wird sich schon wieder beruhigen. Er ist ja kein sonderlich
nachtragender Mensch. Gib ihm einfach ein wenig Zeit.“ „Ja, du hast wohl
Recht.“, stimmte der junge Uzumaki zu.
Naruto arbeitete wie auch schon in den letzten Tagen bis spät in die Nacht, um
die notwendigen Vorbereitungen für die bevorstehenden Auswahl-Examen zu
treffen. Außerdem wartete er noch eine Person, die schon mehrere Stunden
überfällig war, aber jetzt eintrat. Kakashi verkniff sich irgendeine Ausrede,
ging stattdessen gleich auf den Tisch zu und legte einen Zettel ab. Bei näherer
Betrachtung stellte er sich als der Zettel heraus, den Shikamaru beschrieben
hatte und danach dem Jounin unbemerkt zukommen ließ.
„Shikamarus Verdacht war richtig. Es war die vermutete Person.“, sagte der
Hatake ruhig. „Bist du dir da ganz sicher?“, fragte der Hokage zur
Sicherheit nach. „Ja. Ich habe ihn zweifelsohne am Geruch erkannt. Außerdem
habe ich ihn so wie sie und Shikamaru es wollten, entkommen lassen.“ „Sehr
gut. Dann ist ja alles genau nach Plan gelaufen. Ich wusste, dass ich mich auf
dich verlassen kann. Wir sehen uns dann morgen.“ Der Kopier-Ninja
verabschiedete sich und verschwand mit einem lauten Knall aus dem Büro.
Der Blonde stand jetzt auf und ging zum Fenster hinüber. Er ließ seinen Blick
über das beleuchtete Konoha schweifen und ließ noch einmal die Geschehnisse an
diesem Tag Revue passieren: „Dank der brillanten Idee von Shikamaru konnten
wir zum Glück Schlimmeres verhindern. Nur stellt sich mir jetzt eine Frage: Was
hast du als nächstes vor, Danzou?“
Kapitel 29: Streit
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Puh, endlich fertig. Das hat echt Ewigkeiten gedauert, aber ich fand einfach
kaum Zeit zum Schreiben. Aber hier nun das nächste. Viel Spaß & Thx for
Kommis.
29.) Streit
Zwei Tage waren nun seit der Verhandlung vergangen und genauso viel Zeit blieb
auch noch bis zu den bevorstehenden Chuunin-Auswahl-Examen. Eigentlich hätte
man erwartet, dass sich Arashi eingehend darauf vorbereiten und freuen würde,
aber dazu war er zurzeit wirklich nicht in der Stimmung. Zwar behandelten ihn
fast alle Konoha-Nin wie vor den Geschehnissen der letzten Tage, jedoch sah das
bei seiner Familie etwas anders aus.
Die einzigen, die normal mit ihm umgingen, waren Hitomi und Kaero. Die
Schwarzhaarige, weil so wohl die gesamte Tragweite seiner Handlungen noch nicht
richtig verstand und der Blonde, weil er einfach die Sache als nicht so schlimm
ansah. Ganz anders war das aber bei Alexa. Die war wohl mit Sanari zusammen die
Person, die sich am meisten Sorgen während seines Fernbleibens gemacht hatte.
Dementsprechend schlecht war sie auch auf ihn zu sprechen.
Das Verhalten, das seine Mutter an den Tag legte, war dem Rothaarigen hingegen
ein Rätsel. Er hätte erwartet, dass sie ihn anschreit oder sonst wie
zurechtgestutzt, aber eher das Gegenteil war der Fall. Sie war eigentlich wie
immer. Nur die Weise, wie sie ihn nun öfters ansah, hatte sich verändert. Ihn
ihrem Blick war dann stets eine Spur Enttäuschung. Er hasste diesen Anblick.
Jede lautstarke Standpauke wäre ihm lieber gewesen, als dieser Blick.
Aber am meisten machte ihm die Behandlung seines Vaters zu schaffen. Es war
nicht so, dass Naruto ihn sich in irgendeiner Weise schikanierte. Nein, er tat
nichts und genau darin lag auch Arashis Problem. Der Blonde behandelte ihn wie
Luft und ignorierte ihn fast die ganze Zeit. Seit er nach Konoha zurückgekehrt
war, ging das nun so. Der Glaube des Rothaarigen, dass sich das nach der
erfolgreichen Verhandlung ändern würde, wurde jäh zerstört. Für einen
Jungen, dem die Aufmerksamkeit und Annerkennung seines Vaters so wichtig war,
war das fast unerträglich.
Mit einem Gefühl, lieber doch im Bett zu bleiben, stand Arashi an diesem Morgen
auf. Es war bereits fast zehn Uhr und eigentlich wäre er schon seit Stunden auf
den Beinen, aber er lag die letzten zwei Stunden wach und überlegte sich einen
Weg, wie er die Beziehung zu seiner Familie wieder positiver gestalten könnte,
fand jedoch keine wirkliche Lösung. Er verließ sein Zimmer und begegnete
seinen drei Geschwistern auf dem Flur. Während Hitomi und Kaero ihn mit einem
breiten Grinsen begrüßten, kam von Alexa nur ein kurzes Nicken. Das machte ihm
aber fast nichts mehr aus, weil er sich schon irgendwie an die abweisende
Haltung ihm gegenüber gewöhnt hatte.
Als die Vier die Treppe runter gehen wollten, kam ihnen Naruto entgegen, der
sich gerade im Schlafzimmer fertig für die Arbeit machen wollte. Er fing zwar
normalerweise früher damit an, nur musste er nach den letzten anstrengenden
Tagen einfach mal wieder ausschlafen. „Guten Morgen, Papa.“, trällerte
Hitomi fröhlich. „Guten Morgen.“, erwiderte er mit einem warmen Lächeln.
Nur galt dieses Lächeln wohl nicht Arashi, da er ohne einen einzigen Blick an
ihm vorbeiging. Wieder kein Wort oder irgendeine Geste. Die Art, wie sein Vater
mit ihm umging, machte ihn fast wahnsinnig und so platzte ihm dieses Mal der
Kragen: „Mein Gott. Ich habe es ja kapiert!“, rief er Naruto wütend
hinterher, der daraufhin stehen blieb. „Ich weiß ich habe eine Menge falsch
gemacht und es tut mir wirklich Leid. Können wir endlich wieder normal
miteinander umgehen?“ „Was soll ich deiner Meinung nach tun, Arashi?“,
fragte der Blonde im Gegenzug. „Lass uns die Sache endlich klären.“, schlug
der Rothaarige vor. Naruto überlegte und willigte dann ein.
Er wandte sich seinen anderen Kindern zu: „Ich habe gehört, dass Ino gerade
eine Lieferung von seltenen Blumen aus Amegakure erhalten hat. Wieso seht ihr
euch das nicht einmal an? Ihr könnt ihr dann gleich einen schönen Gruß von
mir bestellen.“ „Eigentlich wollten wir – “ „Wir sind schon weg.“,
unterbrach Alexa ihre Schwester und zog sie am Arm die Treppe runter. Kaero
folgte den Beiden.
Kurz nachdem sie das Haus verlassen hatten, drehte sich Hitomi fragend zur
Blonden. „Ich dachte, ihr wolltet mir in deinem Zimmer etwas über Genjutsu
zeigen?“ Die Uzumaki seufzte daraufhin nur kurz. „Ich glaube, ich muss dir
etwas über Papa erklären.“, begann sie. „Er ist es als Hokage nicht
gewöhnt, Widersprüche zu hören und mag sie auch nicht wirklich. Bei uns sieht
er aber normalerweise darüber hinweg. Wenn er aber wie zum Beispiel in der
letzten Zeit schlechte Laune hat, mag er Widersprüche nicht, er hasst sie. Und
dann ist man immer besser beraten, darauf zu hören was er sagt.“ „Ihr
sprecht wohl aus Erfahrung, was?“, entkam es der Schwarzhaarigen. „Na ja, es
gab bevor du zu uns gekommen bist durchaus solche Situationen. Meistens hing das
dann damit zusammen, dass eine bestimmte Person irgendwelche Dummheiten
angestellt hatte.“ Sie warf dabei ihrem Bruder einen Blick zu, der diesen
auffing. „Was guckst du mich dabei so an?“
Naruto und Arashi waren derweil ins Wohnzimmer gegangen und hatten sich
hingesetzt. „Nun gut. Du wolltest die Sache klären, als sag, was du zu sagen
hast.“ „Ja, wie gesagt, ich verstehe nicht, warum du immer noch auf dieser
Sache herumreitest. Ich hätte nie gedacht, dass du mal so scheinheilig sein
könntest.“ Arashis Worte überraschten den Blonden, aber keinesfalls positiv.
Er konnte es nicht glauben. Sein Sohn war seiner Meinung nach sehr glimpflich
aus der Sache herausgekommen und er hatte eine Menge Hebel in Bewegung gesetzt,
um auch Kojiro zu helfen. Sich nun als scheinheilig bezichtigen zu lassen,
empfand er nur als dreist. „Ich warne dich, Arashi! Treib es nicht zu
weit!“, knurrte er gefährlich.
„Was denn? Ist doch so. Du bist genauso wie ich damals losgezogen, um deinen
Freund zu retten.“ „Das war eine völlig andere Sache.“, entgegnete Naruto
harsch. „Das war damals eine Mission, die ich direkt von Tsunade bekommen
hatte. Ich war außerdem nicht alleine, sondern hatte ein Team um mich herum. Es
herrschten auch völlig andere Umstände in Konoha. Es waren nicht wie in deinem
Fall zwölf Jounin unterwegs, die Kojiro suchten. Hast du eigentlich eine
Ahnung, wie gefährlich die ganze Sache war?“ „Mir ist doch nichts
passiert.“, verteidigte sich der Rothaarige. „Ja, weil du großes Glück
hattest. Das hatte Kojiro zum Beispiel nicht.“
„Du müsstest wissen, dass ich bedeutend stärker bin als Kojiro.“ „Ja,
das ist wahr. Du hast für dein Alter außergewöhnliche Fähigkeiten.“,
erkannte der Hokage an. „Und trotzdem gibt es sehr viele Shinobis, die dich im
Handumdrehen töten könnten. Ich selbst kenne die Gefahren eines Nuke-Nin sehr
gut. Ich war damals bedeutend älter und auch stärker als du, als ich einer
wurde und dennoch befand ich mich mehrere Male in Lebensgefahr. Darum bin ich ja
auch so sauer. Ich habe dir früher davon erzählt und trotzdem hast du das
einfach so in Kauf genommen. Hast du auch nur einen guten Grund, der das
rechtfertigt?“ Der Genin antwortete nicht. Die Wahrheit war, dass er keinen
Grund hatte, der seinen Vater zufrieden stellen würde.
Er fuhr sich genervt durch die Haare, eine Angewohnheit, die er von seinem Vater
hatte. „Das ist so unfair!“, sagte er laut. „Mein ganzes Leben habe ich
versucht, deinen nicht gerade niedrigen Erwartungen gerecht zu werden, damit du
stolz auf mich bist. Und da mache ich einen, nur einen einzigen Fehler und schon
hasst du mich.“ „Ich dich hassen?“, wiederholte Naruto überrascht die
Worte seines Sohnes. „Ich hasse dich doch nicht! Wenn ich das tun würde,
wäre es mir egal, was mit dir passiert. Das ist es mir aber nicht. Du, deine
Geschwister und deine Mutter stehen für mich über allen anderen. Ich mache mir
nur Sorgen um dich. Denn du scheinst nichts aus der Sache gelernt zu haben. Du
würdest in der gleichen Situation wieder genauso handeln.“
„Nein, das stimmt nicht und das habe ich auch bei der Verhandlung gesagt.“
Der Blonde lachte daraufhin kurz auf. „Ich kenne dich wohl besser, als jeder
andere und du bist ein schlechter Lügner. Das kaufe ich dir genauso wenig ab,
wie die Sache mit deinem Mitternachtsspaziergang, wo du in Wirklichkeit in
Danzous Büro warst.“ „Woher?“, kam es nur geschockt aus Arashi. „Das
ist unwichtig, aber sag mir jetzt mitten ins Gesicht, dass du beim nächsten Mal
anders handeln würdest.“ Der Genin schwieg und wandte seinen Blick gen Boden.
Das deutete sein Vater als Eingeständnis und fuhr fort: „Ich verstehe es
einfach nicht. Warum hast du dir keine Hilfe geholt und es auf eigene Faust
versucht?“
„Du warst ja nicht da!“ Diese Worte sprach der Angesprochene schon fast ein
wenig verzweifelt aus. „Und Mama und Oma Tsunade auch nicht.“ „Du kannst
dich nicht immer auf mich oder deine engsten Vertrauten verlassen!“, belehrte
der Blonde seinen Sohn. „Es werden Situationen kommen, in denen du auch
anderen vertrauen musst. Nur wenn du diesen Menschen Vertrauen entgegenbringst
kannst du auch erwarten, dass sie dir vertrauen. Solange du das nicht einsiehst
und beherzigst, werde ich mein Verhalten dir gegenüber nicht ändern.“
„Du hast wohl immer auf alles eine Antwort und hast wahrscheinlich auch noch
nie selbst Fehler begangen, was?“, fragte Arashi barsch. Er war nun sichtlich
frustriert. „Nein, natürlich nicht und das weißt du auch. Ich habe sogar
sehr viele Fehler in meinen Leben begangen. Trotzdem habe ich immer versucht aus
meinen Fehlern zu lernen und das solltest du auch tun.“
Der Rothaarige stand jetzt auf und ging zur Tür. „Ich glaube, ich weiß jetzt
wo das Problem liegt.“ „Ach ja?“ „Die ganze Unterhaltung hat zu nichts
geführt. Du versuchst nicht einmal mich zu verstehen. Du hast deinen festen
Standpunkt und bist einfach zu stur, um davon abzuweichen. Du würdest dir
wahrscheinlich eher einen Arm abschneiden, als einen Schritt auf mich zuzugehen.
So hat das alles keinen Sinn.“ „Wo willst du hin?“, rief ihm Naruto
genervt nach. „Weg.“, war die wortkarge Antwort darauf.
Er hatte fast den Türrahmen erreicht, als er eine Hand auf seiner Schulter
spürte. Naruto stand plötzlich neben ihm und hielt ihn zurück. „Ich habe
dir eine normale Frage gestellt und erwarte darauf eine vernünftige Antwort!“
„Ich geh zu Kojiro und werde da auch erstmal bleiben. Wenn du mich weiterhin
ignorierst, ziehe ich es lieber vor, dich gar nicht in meiner Nähe zu haben!“
Er riss sich los und eilte zur Haustür, die im selben Moment von Sakura
geöffnet wurde. Die Kunoichi wurde beinahe von ihrem Sohn umgerannt. „Was ist
los, Arashi?“, fragte sie verwundert, doch er ignorierte sie einfach und lief
an ihr vorbei. „Hey ich rede mit dir!“ „Lass ihn.“, warf Naruto gereizt
ein. Damit zog er ihren Blick auf sich. Sein Gesicht sprach für sie Bände. Sie
fasste sich an den Kopf und seufzte hörbar. Sie konnte sich schon ungefähr
ausmalen, was passiert war.
Kapitel 30: Vertrauen
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So nach mehreren Wochen Absenz bin ich wieder da und habe auch ein neues Chap im
Gepäck. Viel Spaß & Thx for Kommis.
30.) Vertrauen
Am nächsten Tag war aus einem kleinen Nebenzimmer des Hokage-Turmes immer
wieder ein Husten zu vernehmen. Es stammte von Shikamaru, der sich gerade durch
alte staubige Akten wühlte. Wie seinem Gesicht zu entnehmen war, widerte ihn
diese Arbeit sehr an. „Was denkt sich dieser Typ eigentlich?“, entkam es ihm
leise. „Meint er, ich habe nichts Besseres zu tun, als mich durch uralte Akten
zu kämpfen?“ Sein Zorn richtete sich gegen Naruto, der den Nara angewiesen
hatte, ihn über mögliche Attentäter bei den Chuunin-Auswahlprüfungen zu
informieren. Der Jounin fand diese Arbeit ziemlich nutzlos, weil nahezu alle
Gegner in diesen Akten schon tot und der Rest wohl so alt waren, dass diese kaum
eine Gefahr darstellen würden. Außerdem würde kaum ein Dorf auf die Idee
kommen, Konoha in irgendeiner Form anzugreifen. Konoha war gefürchteter denn
je. Das lag zum Teil an der großen Kampfkraft des Dorfes, aber auch an dem
Ansehen des Rokudaime Hokage. Es war überall auf der Welt die Meinung
vertreten, dass Naruto der stärkste lebende Ninja war und als unbesiegbar galt.
Wenn der Uzumaki davon hörte, lachte er nur und sagte Sätze wie „Die Leute
übertreiben gerne.“, aber in Wirklichkeit beschützte diese Einschätzung der
Leute das Dorf mehr als jedes Jutsu.
Aber diese Einwände behielt Shikamaru lieber für sich, weil er sonst fürchten
müsste, nicht mehr lebendig aus dem Büro des Blonden herauszukommen. Dieser
war nämlich in einer Stimmung, die bei ihm extrem selten vorkam. Gelinde
gesagt, hatte er an dem Tag sehr schlechte Laune. Man musste kein Genie sein, um
zu erkennen woran das lag. Auf jeden Fall konnte er in diesem Gemütszustand
sehr ungerecht werden und bei der kleinsten Provozierung sofort auf 180 sein.
Das Erste, was der Nara getan hatte, als er das bemerkte, war seine Freunde zu
informieren, denn das Beste was man jetzt tun konnte, war Naruto bestmöglich
aus dem Weg zu gehen und abzuwarten, bis sich sein Gemütszustand wieder bessern
würde.
Nur war diese Information noch nicht zu Kiba und Neji gedrungen, weil diese
gerade erst von einer Mission wiedergekehrt waren und sogleich Naruto über
dessen Verlauf informieren wollten. Deshalb standen sie auch jetzt vor der Tür
zu Narutos Büro. Der Rokudaime arbeitete gerade an den Vorbereitungen für die
anstehenden Chuunin-Examen. Er musste noch die Wachen so verteilen, sodass eine
optimale Sicherheit herrschen würde. Doch als nun die ANBUs eintraten, blickte
er von einem Bericht auf und fixierte die beiden. Sein Blick war zur
Überraschung der Hyuugas sehr ernst.
„Die Mission war ein voller Erfolg.“, sagte Neji zufrieden. „Das wundert
mich.“, erwiderte der Blonde trocken. „Soweit ich weiß, war die Mission nur
auf zwei Tage angesetzt. Ihr wart aber mehr als drei Tage unterwegs. Es gab also
keinerlei unvorbereitete Vorkommnisse?“ „Nun, wir sind auf dem Rückweg an
den heißen Quellen vorbeigekommen und…“, begann Neji zögerlich, wurde aber
sogleich vom Uzumaki unterbrochen. „Das ist also der Grund. Gut, dann könnt
ihr ja morgen gleich die nächste Mission in Angriff nehmen.“ „Warten sie
mal kurz, Hokage-Sama.“, warf Kiba ein. „Wir haben doch Anrecht auf ein paar
freie Tage. Wir haben ja auch Familie. Und schließlich sind morgen die
Auswahl-Examen. Die wollten wir uns eigentlich mit unseren Familien ansehen.“
„Tja, das ist nicht mein Problem.“, entgegnete der Hokage desinteressiert.
„Wenn ihr es vorzieht auf euren Missionen Urlaub zu machen, könnt ihr nicht
noch erwarten, nach den Missionen noch Urlaub zu bekommen.“
„Komm schon Naruto.“, versuchte Kiba auf den Rokudaime einzuwirken. „Du
tust ja gerade so, als ob wir ein Staatsverbrechen begangen hätten. Wir haben
die Mission doch erfolgreich abgeschlossen. Ob nun ein Tag mehr oder weniger ist
doch nicht so wichtig. Du bist doch sonst nicht so kleinlich.“ Diese
Äußerung reichte schon aus um Naruto in Rage zu bringen. Er stand ruckartig
auf und die beiden ANBUs wichen sofort etwas zurück. „Seit wann duzt ihr mich
eigentlich?“, fragte der Blonde sauer. „Solange es sich um offizielle
Belange handelt, habt ihr mich gefälligst in der korrekten Weise anzureden. Und
es geht mir weniger um diesen einen Tag, sondern mehr darum, dass ich mich
darauf verlassen können muss, dass ihr meine Befehle korrekt befolgt. Wenn ich
mich schon nicht auf meine wichtigste Einheit, die ANBU verlassen kann, auf wen
denn sonst?“ „Jetzt komm mal wieder runter!“, gab Kiba ebenfalls erregt
zurück. Daraufhin wurde Narutos Gesichtsausdruck noch gefährlicher und er
wollte gerade etwas lautstark erwidern, als eine weitere Stimme erklang:
„Jetzt reicht es aber, Naruto!“
Derweil klingelte es an der Tür zu Sais Haus und dieser öffnete auch wenige
Momente später die Tür. Er war etwas überrascht, als er erkannte wer ihm denn
da einen Besuch abstattete. „Tsunade-Sama?“, kam es nur aus ihm. „Ich habe
dir doch schon öfters gesagt, dass du mich nicht mehr so förmlich anreden
musst. Schließlich bin ich schon seit geraumer Zeit kein Hokage mehr. Ich suche
Arashi. Ist er bei euch?“ „Ja.“, antwortete der ANBU-Leiter. „Er ist
gerade zusammen mit Kojiro auf der Terrasse.“
Der Gesuchte unterhielt sich tatsächlich gerade mit seinem Freund über
mögliche Strategien für die bevorstehenden Kämpfe. Allerdings unterbrachen
sie ihr Gespräch, als Tsunade die Terrasse betrat. Arashi wandte seinen Blick
sofort von der Blonden ab. Er wusste genau, was jetzt folgen würde. „Hallo,
Tsunade.“, sagte der Kanirate freundlich. „Wie können wir ihnen helfen?“
„Ich würde ganz gerne kurz mit Arashi unter vier Augen reden wenn das
möglich wäre.“ Kojiro sah kurz zwischen den beiden hin und her.
„Natürlich. Ich werde meinem Vater mal bei der Zubereitung des Essens helfen
gehen.“ Nach diesen Worten machte er sich auf den Weg ins Haus.
„Hat dich mein Vater geschickt?“, entkam es dem Rothaarigen prompt. „Oh
nein. Ich bin aus eigenem Antrieb hier. Dein Vater wäre wohl auch zu stolz,
mich in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten.“ „Ja das sieht ihm
ähnlich.“ Diese Äußerung überhörte die Sannin gekonnt und setzte sich
stattdessen dem Uzumaki gegenüber. „Das Gespräch mit deinem Vater hatte wohl
nicht den gewünschten Erfolg, was?“ „Ja, wie auch? Gegen diesen
Sturschädel zu argumentieren ist auch quasi sinnlos.“ „Tja, da ist er wohl
nicht der Einzige.“, gab Tsunade zu bedenken. „Was soll das denn heißen?“
„Komm schon, Arashi. Ich habe dir doch gesagt, dass du deinen Vater erst
einmal in Ruhe lassen sollst. Wenn du ihn dann auch noch provozierst, ist so
eine Reaktion vorherzusehen.“ „Ach jetzt ist die Sache meine Schuld, oder
was?“, gab Arashi empört zurück. „Zum Teil ja.“
„Wäre Papa nicht so spießig und unfair, wäre es auch nicht so weit
gekommen. Ich meine Kaero zum Beispiel hat öfters schon Mist gebaut und da hat
er ihm das nicht länger als ein paar Stunden nachgetragen. Wenn ich aber mal
einen Fehler mache, ist das natürlich etwas völlig anderes. Kannst du mir
diese Ungerechtigkeit erklären?“ „So wie du es darstellst hast du Recht,
aber das Problem ist, dass in deinem Falle mehr dahinter steckt als du
vielleicht denkst.“ „Wie meinst du das?“, fragte Arashi entgeistert.
Die ehemalige Hokage seufzte kurz und fuhr dann fort: „Sagt dir der Name
Sasuke Uchia etwas?“ „Natürlich. Das war doch ein Jugendfreund meines
Vaters, der Konoha aus Rachedurst hintergangen und verlassen hat.“ „Du
kennst ihn also.“, schlussfolgerte Tsunade. „Aber was hat er mit der Sache
zu tun?“ „Ich denke, er sieht Sasuke zum Teil ihn dir.“ „WAS? Wie kann
Papa den mit mir vergleichen? Ich habe Konoha verlassen, um meinen besten Freund
zu retten und nicht um meine eigenen eigennützigen Ziele zu verfolgen.“
„Ich gebe dir völlig Recht.“, stimmte die Kunoichi zu. „Du hattest
bedeutend edlere Motive, aber eines hast du mit ihm gemeinsam. Ihr wart beide
bereit, sehr viel für etwas sehr Wichtiges in eurem Leben aufzugeben und das
macht deinem Vater große Angst.“ „Angst?“ „Ja, du musst wissen, dass
Sasuke nicht nur sein bester Freund war, sondern auch eine große Niederlage
für ihn darstellt.“ „Ich verstehe nicht ganz.“ „Dein Vater ist ein
wahrlich ein schlechter Verlierer und sehr ehrgeizig. Was er sich vornimmt,
erreicht er normalerweise auch. Das Gleiche gilt für seine Versprechen. Er
wollte immer Hokage werden und das ist er jetzt auch. Damit verbunden war auch
die Sicherheit der Shinobis und Bürger Konohas, die er unbedingt schützen
wollte, was ihm mit den Siegen über Orochimaru und Pein gelang. In einem
weiteres Ziel , mit deiner Mutter, der Liebe seines Lebens zusammenzukommen
hatte er auch Erfolg. Du bist ja eines der Ergebnisse dieses Erfolges. Er hat
also nahezu alle seine Ziele verwirklicht. Alle außer eines. Seine einzige
große Niederlage in seinem Leben war, dass er Sasuke nicht von seinem Pfad
abbringen und retten konnte und das nagt noch heute an ihm.“
„Und deswegen ist er so streng mir gegenüber?“, fragte der Rothaarige nach.
„Ich denke schon, weil er Ansätze von Sasukes Verhalten bei dir sieht auch
wenn es nur sehr kleine sind.“ „Aber ich würde doch niemals Konoha aus
solchen Gründen hintergehen.“ „Ja, das weiß er sicherlich auch, aber dein
Verlassen hat Zweifel bei ihm geweckt. Er macht sich Sorgen um dich, weil er
dich über alles liebt. Du bist einer der wenigen Menschen, die er über Konoha
stellt.“ „Aber er brauch doch keine Zweifel zu haben. Er kann mir doch
vertrauen.“ „Vertrauen ist eine sehr zerbrechliche Sache, Arashi.“,
belehrte Tsunade den Genin. „Es braucht viel Mühe, es sich zu erarbeiten und
man kann es sehr schnell wieder verlieren. Und eines ist klar. Dein kleiner
Ausflug hat nicht gerade dazu beigetragen, dass man dir sofort Vertrauen
entgegenbringt. Etwas anderes ist auch sehr wichtig in Verbindung mit dem
Vertrauen, dass du dir zurückwünschst: Du kannst nur dann erwarten, dass man
dir vertraut wenn du selbst anderen Vertrauen entgegenbringst.“ Nach diesen
Worten musste Arashi unweigerlich grinsen. „Das Gleiche hat Papa auch
gesagt.“ „Ja, dein Vater ist über die Jahre doch sehr weise geworden. Das
hätte ich ihm, als ich ihn damals kennenlernte, gar nicht zugetraut.“
„Wie war er denn damals so?“, wollte der Rothaarige jetzt wissen. „Mmh, so
ziemlich genau wie dein Bruder.“, erwiderte die Blonde. „Echt? Das hätte
ich gar nicht gedacht. Dann muss er sich über die Jahre doch ganz schön
verändert haben.“ „Das hat er auf jeden Fall. Er ist zweifelsohne erwachsen
geworden. Allerdings hat er sich in seinem Grundcharakter nicht verändert, was
auch nur als zu gut ist. Schließlich macht ihn das zu dem gütigen und
liebenswürdigen Menschen, der er war und immer noch ist. Diesen Grundcharakter
hat er an dich weitergegeben und das ist auch der Grund, warum so viele Menschen
hinter dir stehen.“ „Ach ist das so?“ „Natürlich, einer dieser Menschen
sitzt gerade vor dir.“, sagte Tsunade mit einem Grinsen auf den Lippen. „Es
gibt etliche Leute, die für dich durch die Hölle und zurück gehen würden. Es
gibt also keinen Grund für dich, so etwas Gefährliches was du getan hast das
nächste Mal wieder auf eigene Faust zu tun. Alles was dein Vater von dir
möchte, ist das du diesen Menschen vertraust.“ Sie legte ihre Hände auf
seine Schultern und blickte ihm tief in die Augen. „Bitte beherzige diesen
Wunsch, denn es ist auch meiner. Vertraue deiner Familie, deinen Freunden und
noch bedeutend wichtiger, vertraue Konoha. Dieses Band des Vertrauens macht
unser Dorf erst so stark, wie es ist. Diese Sache hat dein Vater versucht Sasuke
beizubringen, aber seine Bemühungen schlugen fehl. Wenn du das allerdings im
Gegensatz zu ihm verstehst, werden sich auch die Sorgen deines Vaters
verflüchtigen und euer Verhältnis wird sich wieder normalisieren. Alles was du
nun tun musst, ist vertrauen.“
Diese Worte gaben dem Genin schwer zu denken. Die neuen Informationen, die er
durch diese Unterhaltung erhalten hatte, änderten seine Ansichten bedeutend. Er
hatte die für seinen Geschmack sehr strenge Anschauungen Narutos bis jetzt
nicht eingesehen, aber so wie es aussah, hatte er die Motive seines Vaters
falsch gedeutet. Letztendlich wollte er nichts weiter, als ihn vor zukünftigen
Fehlern zu bewahren. Die eine Gemeinsamkeit zu Sasuke Uchia kannte er bis jetzt
nicht und wenn er alles in einem Gesamtbild betrachtete, machte es die Reaktion
seines Vaters für ihn doch verständlich. Er wollte auch kein einsamer Wolf
werden, der nur auf sich selbst vertraut, er wollte ein Mensch werden, dem
andere vertrauen können und dafür war es notwendig, dass er diesen selbst
vertraut.
So, Arashi hat seinen Fehler dank Tsunade also eingesehen, aber wird Naruto in
seinem jetzigen Gemütszustand auf ihn hören und wer ist die Person, die Naruto
unterbrochen hat? Erfahrt es im nächsten Chap^^.
Kapitel 31: Versöhnung
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Tja, hat mal wieder länger gedauert, aber wenigstens nicht so lange wie beim
letzten Mal. Dafür ist es eines der längeren Chaps. Viel Spaß und THx for
Kommis.
31. Versöhnung
Die drei Männer im Büro wandten sich jetzt der dazugekommenen Stimme zu und
erblickten eine ziemlich missgestimmte Sakura, die ihren Mann anfunkelte.
Schnell schaute sie aber zu den beiden ANBUs hinüber und erhob die Stimme:
„Ich glaube ihr klärt das besser wenn sich der Hokage etwas beruhigt hat.“
Der Blonde nickte daraufhin nur kaum merklich. Diese Aufforderung ließen sich
die Beiden nicht zweimal sagen und verschwanden schnellstmöglich aus dem Büro.
Damit waren nur noch die Uzumakis im Raum. Die Kunoichi versuchte Blickkontakt
aufzubauen, aber Naruto wich diesem aus und starrte stattdessen zu Boden. Mit
gereizter Stimme sagte er: „Tu das nicht noch einmal!“ „Was?“ „Na was
wohl? Meine Autorität untergraben. Ich meine, wie steh ich denn da, wenn ich
klein bei nur weil meine Frau etwas dagegen hat, wie ich meine Shinobi
behandele?“ „Wie bitte? Nur deine Frau? Sag mal hörst du dich eigentlich
noch selbst reden?“, fauchte sie ihn an. „Ich bin nicht einer deiner ANBUs
an denen du deine schlechte Laune auslassen kannst, also sprich gefälligst
nicht in so einem Ton mit mir!“
Naruto sah seine Frau nur wie ein Auto an. Er war es wahrlich nicht mehr
gewöhnt so angesprochen zu werden. Sakura war wohl die einzige, die so mit ihm
sprechen konnte ohne Konsequenzen erwarten zu müssen. Da der Blonde noch nicht
in der Lage war etwas zu erwidern, setzte sie nach: „Deine Gefühle sollten
sich nicht so auf deine Urteilsfähigkeit auswirken.“ „Ich glaube nicht,
dass ich mir von dir Ratschläge anhören muss, wie ich das Dorf zu leiten habe.
Darin habe ich wohl ein wenig mehr Erfahrung als du und die Leitung Konohas ist
wohl etwas anderes, als die eines kleinen Krankenhauses.“ Alleine für diese
abfällige Bemerkung hätte sie ihm schon eine scheuern können, aber sie biss
auf die Zähne und versuchte sich zu beruhigen. „Ich bin nicht hier um mit dir
zu streiten, sondern um mit dir zu reden.“ „Ich weiß auch worüber, aber du
müsstest wissen, dass mein Standpunkt steht.“ „Meinst du nicht, dass du ein
wenig überreagiert hast?“, fragte Sakura nach. „Vielleicht habe ich das
sogar bis zu einem gewissen Punkt.“, gab Naruto zu. „Aber wenigstens sehe
ich nicht großzügig darüber hinweg wie du. Für dich scheint die ganze Sache
ja halb so schlimm zu sein.“ „Glaubst du das wirklich? Meinst du, ich bin
nicht unglaublich sauer auf unseren Sohn? Er kann von Glück reden, dass er
nicht in meiner Reichweite war, als ich das alles erfahren habe, sonst hätte
ich ihm wohl die Dummheiten aus der Birne geprügelt, aber das bringt eigentlich
überhaupt nichts.“
„Und deshalb sollen wir das einfach geschehen lassen? Es einfach ignorieren?
Er war sogar so dreist, mich als scheinheilig zu bezeichnen.“ „Damit hat er
auch vollkommen Recht.“ „Na vielen herzlichen Dank.“, erwiderte er
sarkastisch. „Komm schon, Naruto. Versetze dich einmal in seine Lage. Wenn du
in seinem Alter in der gleichen Situation gewesen wärst, hättest du genauso
gehandelt und wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist, wirst du mir auch
zustimmen.“ Der Blonde sagte erst einmal nichts und wandte seinen Blick von
ihr ab. „Das macht die Sache noch lange nicht richtig. Er ist viel besonnener
und intelligenter als ich es damals war. Er soll meine Fehlentscheidungen nicht
wiederholen.“
Sakura ging ein wenig auf ihren Mann zu und sagte jetzt in einem weitaus
milderen Ton: „Ja, er und dein jugendliches Ich seit in vielen Dingen
unterschiedlich, aber ihr habt auch große Gemeinsamkeiten. Die Angewohnheit,
alles für die Menschen die ihr liebt zu tun und die Suche nach Anerkennung. In
seinem Falle aber die Anerkennung von dir. Er hat schon immer zu dir aufgesehen
und wollte so sein wie du. Deshalb belastet ihn die jetzige Situation auch so.
Und dir tut sie auch nicht gut, was dein Gemütszustand ganz klar belegt. Es
wirkt sich auf unsere gesamte Familie negativ aus, also kannst du die Sache
nicht einfach ruhen lassen, Schatz?“ „Nein, wenn ich das tue, würde Arashi
höchstwahrscheinlich nichts daraus lernen. Ich mache mir Sorgen, dass er das
nächste Mal noch einen Schritt weitergeht, dass er vielleicht…“, weiter kam
er nicht, weil er spürte wie sich Sakuras Arme von hinten um seinen Körper
legten. Eine wohltuende Wärme durchzog seinen Körper. „Ich weiß, was du
befürchtest und ich verstehe das nur zu gut.“, kam es beruhigend aus ihr.
„Aber eines muss dir klar sein, Schatz. Er ist nicht Sasuke. Sie sind
grundverschieden.“ Sie merkte, wie sich bei der Erwähnung dieses Namens jeder
Muskel seines Körpers kurzzeitig anspannte. Er konnte es nicht leugnen. Dieser
Gedanke war ihm des Öfteren in der letzten Zeit gekommen, obwohl es eigentlich
keinen Sinn ergab. Wie Sakura es bemerkt hatte, hatten sein früherer bester
Freund und sein Sohn wenig bis gar nichts gemeinsam.
„Sasuke war verwirrt und zerfressen von Hass und Rachedurst. Er hatte seine
Familie auf grausame Weise verloren und sich niemals davon erholt. Das alles
trifft auf Arashi aber nicht zu. Deine Sorgen sind also völlig unbegründet.“
Er drehte sich nun um und sah die Kunoichi wieder direkt an. „Das weiß ich,
aber trotzdem lässt mich dieser Gedanke nicht los. Ich weiß selber nicht
einmal genau warum.“ „Ich glaube, dass es weniger darum geht, was Arashi
getan hat, sondern mehr der Fakt, dass es Arashi war.“ Er sah sie daraufhin
nur fragend an. „Sieh mal, Schatz. Wäre es zum Beispiel Kaero gewesen,
hättest du die Sache wohl schon längst vergessen. Es hätte dich bei weitem
nicht so sehr überrascht, weil naja, Kaero nun einmal sehr stark nach dir
schlägt und du warst ja als Kind nicht gerade ein Unschuldsengel. Arashi ist
jedoch anders. Er ist immer sehr diszipliniert und sehr weit für sein Alter.
Zudem ist er sehr höflich und wird von allen gemocht. Er hat vorher noch nie
gegen irgendwelche Regeln verstoßen. Wir beide hätten wohl nie erwartet, dass
er mal so etwas wie einen Angriff auf einen Konoha-Chuunin tun würde. Genauso
unvorbereitet hat dich damals Sasukes Verlassen getroffen und wenn man noch dazu
nimmt, dass die beiden Ereignisse gewisse Gemeinsamkeiten haben, ist es nur
logisch, dass du dich an das, was vor über zwanzig Jahren geschehen ist
erinnert fühlst.“
Die Worte machten für Naruto durchaus Sinn. Er hatte eigentlich großes Glück
mit Arashi. Der Rothaarige hatte ihm nie wirkliche Probleme bereitet, war
höchst talentiert und reif. Vielleicht hat der Hokage einfach zu hohe
Erwartungen an seinen ältesten Sohn gestellt. Denn trotz all seiner Reife und
bemerkenswerten bisherigen Shinobi-Laufbahn war er doch noch ein
vierzehnjähriger Teenager, der ab und zu Fehler machte und das war auch sein
gutes Recht. Der Blonde konnte einfach noch nicht erwarten, dass Arashi alles
verstehen würde, aber er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er es
irgendwann in der Zukunft tun würde.
Er musste unweigerlich grinsen, als er Sakura ansah. „Es ist schon beinahe
unheimlich. Du kennst mich fast besser als ich mich selbst.“ „So schwierig
ist das auch nicht. Du bist nämlich eigentlich sehr einfach gestrickt und
außerdem ist es meine Aufgabe als deine Ehefrau, dich zu verstehen und dich vor
irgendwelchen Dummheiten zu bewahren, was bei dir nahezu ein Full-Time-Job ist
und trotzdem würde ich mit niemanden tauschen wollen, weil ich dich über alles
liebe, aber bitte höre dieses Mal auf mich und vertraue Arashi.“ Ihr Blick
wurde jetzt eindringlicher und bange Sekunden verstrichen. Endlich entspannte
sich Narutos Gesicht und sein Lächeln breitete sich aus. „Na schön. Ich rede
mit ihm.“ Es waren weniger die Worte, die sie ungemein beruhigten, sondern
mehr das Lächeln. Denn es war seit ihrer Wiederkehr das Erste, welches wirklich
von Herzen kam. „Danke.“, flüsterte sie und küsste ihn zärtlich. Seine
ganze Anspannung fiel von ihm ab und er genoss einfach nur diesen Augenblick
ihrer Umarmung. Wieder einmal bewies Sakura ihre Fähigkeit, Naruto enorm
entlasten zu können und ihn vor Fehlern zu bewahren.
Eine Weile verharrten sie so. Sie versuchte ihrerseits die Umarmung zu lösen,
aber er sah sie nur vielsagend an und beugte sich herunter, um sie erneut zu
küssen. Sie legte jedoch ihren Zeige- und Mittelfinger auf seine Lippen. „Tut
mir leid, Schatz, aber ich muss zurück ins Hospital.“ Etwas enttäuscht ließ
er von ihr ab und sagte: „Tss, manchmal denke ich, dass du deinem Beruf mir
vorziehst. Weißt du, ich habe auch meine Bedürfnisse.“ „Ich weiß, ich
weiß, aber ich mache es heute Abend wieder gut, versprochen.“ „OK, aber ich
nehm dich beim Wort.“ „Kein Problem.“, erwiderte sie nur und verschwand
anschließend. Der Blonde atmete hingegen erst einmal tief durch und verließ
dann auch das Zimmer. Er musste noch etwas anderes in Ordnung zu bringen.
Nach ein paar Minuten hatte er sein Ziel, das kleine Nebenzimmer, in dem sich
Shikamaru aufhielt, erreicht. Er erblickte ihn aber zuerst nicht. Erst als er
seinen Blick nach rechts wandte, konnte er Shikamaru ausmachen. Dieser saß
schlafend an einem kleinen Tisch. Dem Rokudaime entwich nur ein kleines
„Typisch.“, als er sich daran machte seinen Freund zu wecken. Der Nara sah
ihn wenige Momente später verschlafen an. Es dauerte einen Moment bis er
realisierte, wer ihn da gerade aus dem Schlaf geholt hatte. Als das jedoch
passierte, schnellte er sofort hoch und sah den Hokage angsterfüllt an. Er
hatte zuvor Kiba und Neji getroffen und wusste daher, was passiert war. Die
sonst so ruhige Art des Jounins wurde jetzt von schnellen und unsicheren
Entschuldigungsversuchen überschattet: „Entschuldigen sie vielmals,
Hokage-Sama, ich bin nur kurz eingenickt, ich, eh…“ „Lass gut sein,
Shikamaru.“, unterbrach ihn der Blonde. „Diese idiotische Aufgabe
interessiert mich nicht mehr. Ich würde dich stattdessen darum bitten, Neji und
Kiba aufzusuchen und ihnen etwas von mir mitzuteilen.“ „Was?“, war die
überraschte Frage des Naras. Er verstand jetzt gar nichts mehr. Vor ein paar
Stunden wäre Naruto noch an die Decke gegangen, aber jetzt war er so besonnen
und verständnisvoll, wie man ihn normalerweise kannte. „Lade sie bitte in
meinem Namen morgen Abend zu Ichirakus ein. Die Einladung gilt auch für dich.
Ich habe euch nicht so behandelt, wie es euch zusteht und möchte mich in dieser
Form dafür entschuldigen.“ Danach verließ er den kleinen Raum wieder und
ließ einen völlig perplexen Shikamaru zurück. Die einzigen Fragen, die ihm
jetzt im Kopf umherschwirrten waren: „Wie macht diese Frau das nur? Wie
schafft sie es, diesen Typen in kürzester Zeit zu beruhigen? Vielleicht kann
sie mir das beibringen? Das würde mir bestimmt weiterhelfen, wenn Ino mal
wieder ihre Launen hat.“
Am späten Nachmittag stand nun ein doch sichtlich nervöser Arashi vor der Tür
zum Hokagen-Büro und überlegte sich, wie er sich am besten entschuldigen
sollte. Nach mehreren erfolglosen Minuten des Nachdenkens entschied er sich es
einfach gerade heraus zu sagen. Er klopfte an und wurde hereingebeten.
„Arashi?“, kam es nur verwundert aus dem Rokudaime. „Es ist gut, dass du
hier bist. Ich wollte nämlich mit dir reden.“ „Lass mich bitte zuerst etwas
sagen, Papa.“, entgegnete der Genin. „Nur zu.“ „Nun, ich wollte mich bei
dir entschuldigen. Ich habe mich kindisch und respektlos verhalten, aber du
kannst mir glauben, dass ich nun verstanden habe, was du mir mit deinem
Verhalten zeigen wolltest. Ich werde von nun an den Menschen, die mich lieben
und achten mehr vertrauen.“ „Es macht mich sehr glücklich das zu hören,
aber eigentlich bin ich der, der sich entschuldigen muss. Ich habe mich dir
gegenüber nicht korrekt verhalten. Ich habe mich zu sehr von meinen
Erinnerungen leiten lassen und es dir so unnötig schwer gemacht. Bitte verzeih.
Wir haben beide überreagiert, aber da du jetzt die volle Bedeutung von
Vertrauen erkannt hast, können wir diese ganze Sache endlich vergessen und nach
vorne sehen. Schließlich hast du morgen einen wichtigen Kampf vor dir.“
Man konnte richtig mit ansehen, wie Arashi ein riesiger Felsbrocken vom Herzen
fiel. Endlich war das alles ausgestanden und er konnte seinem Vater wieder
richtig in die Augen sehen. „Danke, Papa.“ „Nichts zu danken, aber ehrlich
gesagt bin ich mal wieder enorm beeindruckt von dir. Das du es soll schnell
verstanden hast, beeindruckt mich ungemein.“ „Naja…“, begann der
Rothaarige zögerlich. „Eigentlich war es Oma Tsunade, die dafür gesorgt hat,
dass ich es verstanden habe.“ Naruto konnte nicht anders, als zu lachen.
„Hach Arashi, wir sind schon zwei Sturköpfe, was? Scheinbar brauchen wir
beide öfters mal einen weiblichen Tritt in den Hintern, um zu verstehen.“
Arashi verstand diese Äußerung sofort und begann ebenfalls breit zu grinsen.
„Also hat Mama?“ „Jap. Ich gebe dir einen Rat: Suche dir eine starke
selbstbewusste Frau, die dich öfters mal zurechtweisen kann. Obwohl der Rat
wohl schon hinfällig ist, denn soweit ich weiß, erfüllt Sanari diese
Kriterien.“ Der Genin lief augenblicklich rot an und sah beschämt zu Boden.
„Ich hab keine Ahnung, wovon du redest.“ „Naja, es geht mich auch nichts
an. Das ist ganz allein deine Sache.“, erwiderte der Hokage mit einem
Grinsen.
„Na dann hol ich mal jetzt meine Sachen von Kojiro und warte dann zu Hause auf
dich. Du hast bestimmt noch Sachen für morgen vorzubereiten.“ „Ja, stimmt.
Ich versuche es bis zum Abendessen zu schaffen.“ Arashi hatte die Tür schon
fast erreicht, als Naruto noch etwas einfiel. „Oh das hätte ich beinahe
vergessen. Eine Sache noch wegen des morgigen Kampfes. Ich weiß, dass Virgo
Kaiten ein starker Gegner ist. Mindestens auf Kojiros und Sanaris Niveau,
wahrscheinlich sogar darüber, aber bedenke, dass es trotzdem nur ein
friedlicher Prüfungskampf ist, also versuche es so gut wie möglich nicht
einzusetzen. Ich werde es dir nicht verbieten, aber benutze es nur als letztes
Mittel.“ „Dessen bin ich mir bewusst und ich denke, ich werde auch ohne es
stark genug sein. Ich werde diesen Kampf gewinnen und dich stolz machen. Du
kannst dich darauf verlassen, dass ich ihm zeigen werde, aus welchem Holz ein
Uzumaki geschnitzt ist.“ „Das ist exakt die Antwort die ich von meinem Sohn
erwartet habe.“
So, nach mehreren Chaptern, in denen ich mich größtenteils auf die Beziehungen
der Charaktere (gerade zwischen Naruto und Arashi) konzentriert habe, wird es in
den nächsten Chaptern wieder actionreich, denn die Prüfungen beginnen. Also
freut euch auf mindestens vier Chapter voller neuer Jutsus und Kämpfe^^.
Kapitel 32: Prüfung I
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Oh Mann, ich hab einfach keinen geeigneten Schnitt gefunden, wo ich das Chapter
beenden konnte. Dadurch ist es wesentlich länger, als alle anderen (knapp 3000
Wörter), wird euch aber sicherlich nicht stören^^. Viel Spaß und Danke für
die Kommis.
32.) Prüfung I
Es war ein herrlich sonniger Tag, geradezu gemacht für das kommende Ereignis.
Obwohl es erst neun Uhr am Morgen war, war das gesamte Dorf schon auf den
Beinen. Viele Händler priesen ihre Waren an und versuchten diese an den Mann zu
bringen. Die verschiedensten Gruppen und Klassen von Menschen strömten durch
die Straßen. Von Feudal-Herren bis zu einfachen Arbeitern. Fast alle hatten das
gleiche Ziel, eines der imposantesten Monumente Konohas: Die Konoha-Arena, ein
gigantisches Stadion am Rande des Dorfes, welches als Austragungsort für die
Chuunin- und Jounin-Prüfungen diente. Es bot mehr als doppelt so vielen
Menschen Platz wie das alte Stadion. Aber das Besondere war nicht unbedingt die
Größe des Stadions sondern eher die spezielle Beschaffenheit des Kampffeldes.
In der Mitte befand sich ein gepflasterter Kreis von einem Durchmesser von ca.
zwanzig Metern. Darum herum gab es vier verschiedene Areale. Eines mit einer
Wiese und mehreren Bäume, eines mit einer felsigen Landschaft, ein weiteres
wüstenähnliches und schließlich eines, in dem sich ein kleiner aber tiefes
Wasserbassin befand. Mit dieser Aufteilung sollte eine möglichst hohe
Chancengleichheit geschaffen werden, weil so die Shinobi aus den verschiedensten
Teilen der Welt in ihrer gewohnten Umgebung kämpfen konnten.
Mehr als die Hälfte der Plätze waren bereits belegt und auch die vier Kage
hatten sich bereits dort auf einer abgeteilten Tribüne an der Nordseite
eingefunden. Kaero, Alexa und ihre dazugehörigen Teams waren schon seit einer
halben Stunde vor Ort und konnten sich so besonders gute Plätze sichern. Es war
das erste Mal seit mehreren Wochen, dass sie so zusammenkamen. Sie hatten ja in
den letzten Wochen verschiedenste Trainingsprogramme durchlaufen. Kaero und
Alexa wurden in dem Umgang mit ihren Elementen, Hidate und Shenji im Hyuuga-Stil
und Kané in den Schattenjutsus geschult. Alle hatten bemerkenswerte
Fortschritte gemacht und neue Jutsus erlernt.
Nun gesellte sich auch ein alter Bekannter zu der Gruppe hinzu. Dieser wurde
sofort herzlich aufgenommen. Gerade Kaero freute sich sehr die Person wieder zu
sehen. „Hey Takeru altes Haus!“, kam es lautstark aus dem Blonden. „Wie
läufts?“ „Super. Ich bin um einiges stärker geworden. Ich stecke dich
jetzt mit Sicherheit in die Tasche.“ „Tss, das meinst aber auch nur du. Ich
habe nämlich ein geniales neues Jutsu gelernt, welches dich im wahrsten Sinne
des Wortes schocken wird.“ „Von diesem genialen Jutsu habe ich aber in
unseren letzten Trainingskampf nichts gesehen.“, mischte sich Shenji in die
Unterhaltung ein. „Das war ja auch total unfair!“, verteidigte sich der
Uzumaki. „Du hast einfach heimtückisch von hinten angegriffen und meine
ganzen Chakrapunkte versiegelt. Das nächste Mal hast du aber nicht so viel
Glück.“ „Ich bin jederzeit zu einem Rückkampf bereit.“, erwiderte der
Hyuuga angriffslustig. Wie so oft brach eine Diskussion zwischen den beiden
Streithähnen aus. Obwohl sie sich zwar immer noch meistens gegenseitig auf die
Nerven gingen, respektierten sie die Stärke des Anderen jetzt. Keiner von
beiden würde es wohl jemals zugeben, aber die beiden waren nicht nur erbitterte
Rivalen, sondern auch ziemlich gute Freunde geworden, die keine Gelegenheit
ausließen, sich zu messen.
Ein Schrei unterbrach die Unterhaltung und alle Augen waren jetzt auf den
Ursprung des Tons gelegt. Er war von Kané gekommen, die sich beinahe zu Tode
erschreckt hatte, als wie aus dem Nichts Kakashi, Sai und Yamato neben ihr
aufgetaucht waren. Währendem sich Sai bei der jungen Nara entschuldigte, sah
Alexa die Ankömmlinge genervt an und sagte: „Sie sind zu spät!“ „Ja,
entschuldigt, da war diese alte Frau und…“ „Sparen sie sich das!“,
unterbrach die Uzumaki den Hatake. „Als ob diese lahme Ausrede bei uns ziehen
würde. Von ihnen habe ich ja nichts anderes erwartet, aber das sich selbst
Sensei Yamato und Sensei Sai so sehr verspäten würden, hätte ich nicht
gedacht. Sie können froh sein, dass wir ihnen Plätze frei gehalten haben,
sonst könnten sie sich die Kämpfe mit einem Fernglas anschauen.“
Kakashi fing auf diese Äußerung hin an zu grinsen, was die Uzumaki doch ein
wenig unpassend fand. „Finden sie das so amüsant?“ „Nein, nein. Es ist
nichts.“, erwiderte er nur und setzte sich neben sie. Der Grund für sein
Grinsen war, dass er sich stark an die früheren Tage mit Team 7 erinnert
fühlte. Die junge Blonde erinnerte ihn doch sehr an Sakura. Obwohl die Beiden
abgesehen von den grünen Augen wenig Ähnlichkeit miteinander hatten, brauchte
man nicht lange, um zu erahnen, dass sie Mutter und Tochter waren. Das gleiche
Temperament und das gleiche manchmal etwas launische Wesen.
Auch die rosahaarige Kunoichi war gerade etwas missgestimmt. Die Quelle dieser
Stimmung hatte einen Namen: Juko Hotaro. Die Raikage umwarb schon seit mehreren
Minuten ihren Mann und lobte das Stadion und seine Organisierung der Examen in
den höchsten Tönen und strich immer wieder über seinen Arm, was schon an
Frechheit grenzte, wenn man bedachte, dass sowohl Sakura als auch Jukos Mann,
ein starker Jounin aus Iwa direkt daneben standen, aber das schien die schöne
Kage nicht weiter zu stören. Als sie dann auch noch darauf bestand, neben ihm
zu sitzen, platzte ihr beinahe der Kragen. Aber sie konnte ja schlecht eine
Szene machen. Deshalb biss sie auf die Zähne und machte gute Miene zum bösen
Spiel.
Eine Reihe von jungen Shinobis kam nun in das Stadion. In einer der drei Gruppen
konnte man auch einen großen breit gebauten sechzehnjährigen Genin ausmachen.
Die braunen Haare und die sehr harten Gesichtszüge ließen sofort erkennen,
dass es sich bei dem jungen Mann um Virgo Kaiten handelte. Er hatte starke
Ähnlichkeit mit seinem Vater und genau Dieser setzte sich auch jetzt hinter den
Rokudaime und erhob die Stimme: „Wie ich sehe, ist ihr Sohn noch nicht hier.
Ihm wird doch nicht etwas dazwischen gekommen sein, oder?“ „Keine Sorge,
Tsuchikage-Sama. Er ist schon auf dem Weg hier her.“ „Dann bin ich ja
beruhigt.“
Wie es Naruto bereits vermutet hatte, war der Rothaarige gerade zusammen mit
Kojiro festen Schrittes zum Stadion unterwegs. „Und bist du wieder völlig
fit?“, wollte der Uzumaki wissen. „Klar. Ich bin fit wie ein Turnschuh. Ich
kann es kaum noch erwarten endlich loszulegen. Ich war viel zu lange an ein
Krankenhausbett gefesselt. Ich will endlich wieder ein bisschen Action.“ „Ja
ich weiß was du meinst.“, pflichtete Arashi seinem Freund bei. Am Ende der
Straße auf der sie liefen erblickten sie jetzt Sanari, die sich schweigend zu
ihnen gesellte.
„Hey Sanari. Ich hab dich ja schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Was hast
du so getrieben?“, fragte der Kanirate gut gelaunt. „Na was wohl? Trainiert
natürlich.“, war ihre desinteressierte Antwort. „Mehr nicht?“, kam es vom
Uzumaki. Die Hatake seufzte kurz und sagte: „So neugierig wie eh und je, was
Arashi? Das ist ein ziemlich schlechter Charakterzug, weißt du. Aber um deine
unnötige und nicht gerade angebrachte Frage zu beantworten: Nein, nur
trainiert. Es gibt auch Menschen, die anders als du hart dafür arbeiten müssen
um auf einem hohen Niveau zu sein.“
Kojiro dachte, er hatte sich verhört. Sanari hatte in seinem Beisein noch nie
so abwertend von seinem besten Freund gesprochen. Normalerweise verstanden sich
seine Teamkameraden blendend. Das machte ihr Teamwork schließlich so stark. Die
Beide verstanden sich sogar so gut, dass viele im Dorf schon munkelten, dass
ihre Beziehung über Kameradschaftlichkeit und Freundschaft hinaus ging. Dass
dem nicht so war, wusste der Braunhaarige, aber irgendwas musste vorgefallen
sein, das war ihm klar. Er wollte gerade den Mund auf machen, als er Arashi sah,
der kurz den Kopf schüttelte und ihm somit signalisierte, dass Thema erst
einmal auf sich beruhen zu lassen.
Er war keineswegs überrascht über diese Äußerung. Die wenigen Momente, in
denen sie sich die letzte Zeit gesehen hatten, war sie ihm auch schon nicht
wohlgesonnen gewesen. Er kannte wohl auch den Grund dafür, war sich aber noch
nicht absolut sicher. Das wollte er aber sein, wenn er sie damit konfrontieren
würde. So sagte niemand der Drei ein Wort mehr bis sie am Stadion angekommen
waren und durch einen langen Tunnel zum Kampffeld geführt wurden. Als sie
Dieses betreten hatten, bemerkten sie, dass sie das letzte Team waren, welches
noch gefehlt hatte. Arashi ließ seinen Blick durch die Gruppen schweifen, bis
Dieser an seinem Gegner hängen blieb. Ein kurzer Blickkontakt herrschte
zwischen den beiden Kontrahenten, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit auf
jemand hinter ihm gelenkt.
Ein Kumo-Nin mit hellblauen gewellten Haaren ging schnurstracks auf die junge
Hatake zu. Es handelte sich um Zako Takota, Sanaris Gegner. Er erinnerte ein
wenig an Hidate, hatte aber nicht deren freundliche und warme Augen. Die
Kunoichi brauchte nicht lange, um den Genin in die Kategorie „eingebildeter
Schönling“ zu stecken und Voila, sie behielt Recht. „Ich habe ja wirklich
das Traumlos gezogen und darf gegen so eine bezaubernde Schönheit antreten.
Fast schon zu schade, aber wir sollten den Kampf schnell hinter uns bringen und
die restliche Zeit sinnvoll nutzen, nicht wahr Süße?“ Seine Hand bahnte sich
seinen Weg zu Sanaris Hüfte, wurde aber von einer anderen Hand aufgehalten, die
sich fest um Zakos Handgelenk schloss. Er schaute in das dazugehörige Gesicht
und erkannte Arashi, der ihn finster anstarrte. „Ich denke, ihr werdet nachher
in eurem Kampf noch genug Körperkontakt haben.“, sagte er scharf.
Der Kumo-Nin zog seine Hand zurück und auch der Rothaarige ließ wieder los.
„Bleib mal locker Kleiner. Wir werden in unserem Kampf sicher eine Menge Spaß
haben.“ Der Uzumaki fixierte immer noch Zako, wurde aber im nächsten Moment
ganz schön aus der Fassung gebracht, weil Sanari den Rothaarigen mächtig
anfuhr: „Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich? Robin Hood für arme,
oder was? Meinst du nicht, dass ich mich um meine Angelegenheiten selbst
kümmern kann?“ „Nein, natürlich nicht. Entschuldige.“, kam es kleinlaut
aus dem Konoha-Nin. „Und außerdem hat Zako Recht. Wir werden unseren Spaß
haben.“ Sie beugte sich nah an ihn heran und flüsterte in sein Ohr: „Du
solltest aber lieber beten, dass du das Kampffeld bei vollem Bewusstsein
verlässt.“ Sie sprach diese Worte mit solch einer Kälte aus, sodass sich
seine Nackenhaare aufstellten. Er wandte sich daraufhin ab und stolzierte in die
Mitte des Feldes. Dabei fuhr er sich über sein Handgelenk, wo immer noch
Arashis Handabdruck zu sehen war. „Mann, der Bengel hat Kraft. Zum Glück muss
ich nicht gegen ihn kämpfen.“, dachte er.
„Entschuldigt bitte das Verhalten meines Bruders.“, sagte jetzt eine
weibliche Stimme zu den Konoha-Nins. Sie gehörte zu einem ebenfalls
blauhaarigen sehr hübschen Mädchen. „Er ist ein Großmaul, also beachtet ihn
nicht weiter. Mein Name ist Zera Takota. Freut mich, euch kennenzulernen.“ Sie
hob die Hand zur Begrüßung und die anderen taten es ihr gleich. „Aber in
einem Punkt muss ich ihm zustimmen. Es wird bestimmt ein sehr interessanter und
unterhaltsamer Kampf.“ Sie sah dabei zu Kojiro hinüber, denn sie war seine
Gegnerin. Danach ging sie auch in die Mitte des Feldes und die Konoha-Nins
folgten ihr.
Nach und nach stellten sich alle zwölf in einer Reihe vor Shikamaru, der schon
seit Jahren als Schiedsrichter in solchen Kämpfen fungierte, auf. Jeder
einzelne Platz in der Arena war nun besetzt und die Kämpfe konnten beginnen.
Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Naruto verließen alle Genin außer Sanari
und Zako den Platz. Der Kumo-Nin zwinkerte ihr nochmal zu, was die Kunoichi nur
mit einem angewiderten Gesichtsausdruck erwiderte. Der Nara stellte sich
zwischen die Beiden und rief laut: „Der erste Ausscheidungskampf findet
zwischen Zako Takoto aus Kumogakure und Sanari Hatake aus Konohagakure statt.
Beginnt!“
Sofort schleuderte die Hatake mehrere Shuriken auf ihren Gegner, denen dieser
aber gekonnt auswich. Mit einer sehr schnellen Bewegung verkürzte er den
Abstand zwischen sich und Sanari auf weniger als einen Meter. Sie versuchte ihn
mit einem Tritt von den Beinen zu holen, was er aber spielerisch mit einem
Sprung vereitelte. Einem seiner kraftvollen Tritte konnte sie nur mit Hilfe
ihrer beiden Arme abwehren, was ihm nur ein süffisantes „niedlich“
entlockte. Recht schnell wurde klar, wer in diesem Schlagabtausch die Oberhand
hatte.
„Das ist schon fast ein wenig unfair.“, sagte Juko, die aufmerksam den Kampf
verfolgte. „Was will denn dieses kleine Mädchen bitteschön gegen Zako
ausrichten?“ „Sie wird schon Mittel und Wege finden, um den Kampf für sich
zu entscheiden.“, gab Sakura zurück. „Sagen sie mir Bescheid, wenn sie aus
ihrer Traumwelt wieder zurück sind.“ „Mal sehen ob sie das noch sagen
werden, wenn ihr Schützling vom Feld getragen wird.“ Das ging noch mehrere
Male so. Immer hin und her und Naruto mittendrin, besser gesagt zwischen den
Beiden. Irgendwann wurde es ihm zu bunt, weil er dem Kampf nicht mehr folgen
konnte. „Ladies Bitte!“, kam es lautstark aus ihm. „Können wir einfach
den Kampf anschauen und dann später Nettigkeiten austauschen, Dankeschön!“
„Fein!“, erwiderten beide zeitgleich miesgelaunt und richteten ihren Blick
stur auf das Feld. Der Blonde ließ den Kopf hängen und sah flehentlich auf dem
Platz hinter ihm. Was würde er darum geben, jetzt mit Vago zu tauschen.
Derweil hatte Zuko Sanaris Deckung durchbrochen. Sie bereitete sich auf einen
harten Schlag vor, aber das was dann kam war wohl noch schlimmer, denn anstatt
zuzuschlagen, tatschte er ihr einfach an den Busen. Sie lief daraufhin rot an
und boxte ihrem Gegner mitten ins Gesicht. Ihn lief daraufhin etwas Blut aus dem
Mundwinkel. Allerdings hatte er noch ziemlich großes Glück und konnte sich bei
Arashis sehr ausgeprägter Selbstkontrolle bedanken, weil der sich am liebsten
auf ihn gestürzt und ihn unter die Erde gebracht hätte. Langsam wischte sich
der Kumo-Nin das Blut ab und sagte: „Das war es mir wert.“
Mit einem gezielten Schlag beförderte er sie nun an einen nahe liegenden Baum.
Er ging auf sie zu. „So ich bringe es schnell und schmerzlos zu Ende. Ich habe
mich genug amüsiert. Du wirst jetzt ein Schläfchen einlegen.“ Er versuchte
sie mit der flachen Hand im Nacken zu treffen, verfehlte sie jedoch, weil sie
blitzartig aufgestanden war. Mit einer schnellen Handbewegung tippte sie ihn mit
dem Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe. Seine Sicht verschwamm kurz. „Was
soll das denn werden?“, fragte er belustigt, doch auf einmal war Sanari
verschwunden. Sie tauchte im nächsten Moment rechts neben ihm auf und
verschwand auch gleich wieder. Dann links, dann hinter ihm und vor ihm. Das
Spielchen wiederholte sich etliche Male und alle seine Schläge gingen ins
Leere.
Die meisten Zuschauer sahen ungläubig auf das Kampffeld, weil Zuko scheinbar
orientierungslos einfach in die Luft schlug. Die Hatake stand ungefähr zehn
Meter vor ihm und hielt ein Fingerzeichen. „Dachte ich es mir doch. Große
Klappe und nichts dahinter.“, sprach Arashi auf einer eigens für die
Teilnehmer errichteten Terrasse.„Echt mal.“, stimmte Kojiro zu. „Dass sie
ihn so schnell in einem Genjutsu fangen kann hätte ich nicht gedacht. Meinst du
der Kampf ist jetzt gelaufen?“ „Höchstwahrscheinlich. Das muss aber auch
ein Vollidiot sein. Hat der sich nicht vor dem Kampf über Sanari informiert?
Der müsste doch wissen, dass sie auf Genjutsu spezialisiert ist.“
Der Kumo-Nin fand sich jetzt in einem dunklen Raum wieder. Die Wände rasten nun
mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Er bereitete sich schon
darauf, zerquetscht zu werden, doch auf einmal befand er sich wieder in der
Arena. Ihm lief der kalte Schweiß herunter und sein Atem raste. Danach ging er
in die Knie. „Er hat es gebrochen?“, entkam es Zera überrascht.
„Nein.“, entgegnete der Rothaarige. „Sanari hat es aufgelöst. Er kann von
Glück reden, dass das nicht ein Kampf auf Leben und Tod ist. Wäre es einer,
dann hätte er mit Sicherheit schweren seelischen Schaden genommen. Ihre
normalen Genjutsus sind schon stark, aber wenn sie es schafft mit ihren Zeige-
und Mittelfingern direkten Kontakt zum Gehirn, wie zum Beispiel über die
Schläfen herzustellen ist der Kampf so gut wie vorbei. Niemand unter
Jounin-Level kann das dann wohl brechen.“
Sanari atmete tief durch. Der Kampf war entschieden, doch dann passierte etwas,
mit dem sie nicht gerechnet hatte. Zuko brach zusammen. „Mist. Ich habe es
wohl übertrieben.“, sagte sie und lief auf ihren Gegner zu um ihn
aufzuwecken.
Das nächste was sie spürte, war ein brennender Schmerz in der Schulter, wo
jetzt ein Kunai steckte. Der Kumo-Nin hatte seinen Zusammenbruch nur
vorgetäuscht, formte jetzt Fingerzeichen und rief: . Blitze wirbelten um seine Hand und bildeten eine Klaue. Damit
schlug er auf die schon angeschlagene Schulter. Die Hatake wurde mehrere Meter
weit weg geschleudert und Blut spritzte aus der entstandenen Wunde. Sie blieb
regungslos liegen.
„Schade, ich wollte ihr eigentlich nicht wirklich weh tun, aber sie ließ mir
keine Wahl. Das war es ja dann.“ „Nicht ….so…hastig.“, kam es keuchend
aus Sanari, die sich langsam wieder erhob.
Sie versuchte den rechten Arm zu bewegen. Es verursachte zwar starke Schmerzen,
aber sie konnte ihn halbwegs beanspruchen. „Komm schon, Kleine.“, versuchte
Zako auf sie einzureden. „Du solltest mit der Verletzung nicht mehr kämpfen.
Du hast ohnehin keine Chance mehr gegen mich.“ „Ach glaubst du das?“
„Natürlich mit deinem Genjutsus wirst du nichts mehr ausrichten können, weil
ich deine Vorgehensweise nun kenne, dein Taijutsu ist bestenfalls Durchschnitt
und mehr hast du nicht zu bieten.“ „Dann versuche mich zu fangen.“, schlug
sie vor und entfernte sich von ihm. „Sind wir hier auf einem Kindergeburtstag
oder was?“, rief er ihr hinterher. Die Jagd dauerte auch nicht sehr lange,
weil der Unterschied im Tempo einfach zu groß war. So kam es, dass der Takota
die Hatake mit einem Tritt gegen ihre lädierte Schulter in Richtung
Wasserbecken beförderte. Sie schlug auf die Oberfläche und ging kurz unter,
tauchte aber schnell wieder auf.
„Was kommt jetzt? Wollen wir zusammen schwimmen gehen?“ „Exakt.“,
erwiderte sie grinsend. „Heh?“ „Du hast mir mal wieder schön in die
Hände gespielt. Es ist wahr, dass es für mich enorm schwer werden würde, dich
mit Genjutsu oder gar Taijutsu zu besiegen, aber das habe ich auch nicht vor.
Falls du es nicht mitgekriegt hast, ich bin die Tochter von Kakashi Hatake, dem
Ninja, der über 1000 Ninjutsus beherrscht. Es wäre doch ein wenig seltsam,
wenn ich als seine Tochter keinerlei Ninjutsus beherrschen würde oder? Genauer
gesagt hast du mich zur Quelle meiner mächtigsten Attacken geführt.“
„Wasser!“, entkam es ihrem Gegner geschockt. „Jep, ich benutze sie nur im
Notfall, falls meine Genjutsus versagen sollten.“ Sie formte jetzt
Fingerzeichen und rief . Das gesamte Wasser
des Beckens türmte sich auf und bewegte auf den Kumo-Nin zu. „Das soll es
jetzt sein?“, lachte er auf. „So einer lahmen Wasserwelle kann man doch
problemlos ausweichen.“
Plötzlich stockte sein Atem. Sein Körper war starr wie Eis. Er wollte
reagieren, aber der Körper tat nicht was er wollte. Es gab keinen Ausweg mehr
für ihn. Er hatte zu wenig Zeit um einen Gegenjutsu zu erschaffen und so wurde
er von der gigantischen Welle erfasst und über das gesamte Feld mitgeschleift,
bis er schließlich gegen eine Wand gedrückt wurde. Schwer gezeichnet saß er
an der Wand gelehnt. „Was hast du mit meinem Körper gemacht?“, fragte er
stinkwütend. „Das sind die Nachwirkungen des Genjutsus.“ „Was?“
„Oberflächlich schienst du mein Genjutsu zwar relativ schnell wieder
weggesteckt zu haben, aber deinem Unterbewusstsein hat es einen starken Schock
zugefügt. Das machte dich unfähig etwas auszuweichen, was Ähnlichkeit mit
einer Wand hat, wie zum Beispiel eine Welle. Ich wusste, dass ich mein Genjutsu
nicht vollständig benutzen konnte, weil es für dich sonst schwere Folgen
gehabt hätte. Daher habe ich mir einen Weg überlegt, wie ich dich anders
besiegen konnte und bin auf eine Kombination von Nin- und Genjutsu gekommen.“
„Dann hast du das alles von vornerein so geplant?“ „So im großen und
ganzen ja. Die Sache mit meiner Schulter war natürlich nicht einberechnet, aber
ich dachte halt, dass das Genjutsu alleine ausgereicht hat.“ „Du kleines
Miststück.“, war das Letzte, was er sagen konnte, bevor er völlig erschöpft
ohnmächtig wurde. „Tja, hättest du gebetet, wie ich es dir geraten hätte,
wärst du vielleicht bei Bewusstsein geblieben."
Kapitel 33: Prüfung II
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So Leute, weiter gehts. Hier nun der 2. Kampf. Viel Spaß und Thx for Kommis.
33.) Prüfung II
Shikamaru ging jetzt zu den Beiden und begutachtete die Lage. Danach sprach er
mit lauter und klarer Stimme: „Zako Takota ist nicht mehr in der Lage den
Kampf fortzusetzen. Siegerin ist Sanari Hatake aus Konohagakure.“ Großer
Applaus brandete auf und auch Juko stimmte mit ein, wenn auch zaghaft. Ganz
anders Sakura. Sie war aufgestanden und jubelte der Kunoichi lauthals zu. Dabei
warf sie der Raikage einen triumphierenden Blick zu: „Wie ging nochmal der
Spruch mit dem zuletzt Lachenden?“, entkam es ihr süffisant. Daraufhin ließ
sich Juko nur genervt in ihren Sitz zurückfallen, was auch Naruto mitbekam.
„Entschuldigen sie mich einen Moment.“, sagte er an die restlichen Kage
gewandt und stand auf. „Ich könnte deine Hilfe gebrauchen, Schatz. Kommst du
bitte mal kurz mit?“ Die Bitte des Blonden an seine Frau war zwar als Frage
formuliert, doch der entschiedene Unterton ließ es eher wie ein Befehl wirken.
Sie folgte ihm schweigend in ein kleines Zimmer des Stadions.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, dreht er sich um und verschränkte die
Arme vor der Brust. „War das wirklich notwendig, Sakura?“ „Ich habe keine
Ahnung, was du meinst.“, erwiderte sie betont unschuldig. „Du weißt genau,
was ich meine. Juko war schon genug durch den Auftritt ihres Schützlings
enttäuscht, da musst du nicht auch noch Salz in die Wunde streuen.“ „Sie
hat es doch verdient, aber ich verstehe dich schon. Scheinbar liegt dir ja ihr
Wohlergehen sehr am Herzen.“ „Sie ist ja auch ein wichtiger Gast.“,
antwortete der Hokage. „Ach das ist der Grund und ich dachte schon, es liegt
daran, dass sie eine wirklich schöne Frau ist, die dich die ganze Zeit umwirbt
und dir ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkt.“ „Mach dich nicht lächerlich,
Schatz. Es hat nichts damit zu tun, dass sie schön ist oder mir Aufmerksamkeit
schenkst. Sie interessiert mich als Frau nicht, keine Frau außer dir tut das.
Ganz nebenbei kommt sie nicht annähernd an deine Schönheit und deinen
Charakter heran. Wieso sollte ich mich mit Kristall abgeben, wenn ich schon
längst einen Diamanten an meiner Seite habe?“ Diese Äußerung zauberte ein
kurzes Lächeln auf ihre Lippen. Manchmal vergaß sie, dass Naruto sehr charmant
sein konnte, wenn er wollte.
„Aber sie ist nun einmal die Raikage und damit Oberhaupt eines sehr mächtigen
Ninja-Dorfes. Umso besser ich mich mit ihr verstehe, umso besser ist es für
unser Dorf.“ „Als wir zusammengekommen sind, hättest du noch nicht so
gesprochen und mich ohne zu zögern unterstützt. Ich mag dieses Heucheln
nicht.“, entkam es ihr beleidigt. „Damals war ich auch noch nicht Hokage und
verantwortlich für ganz Konoha. Ich kann Juko nicht einfach zurechtweisen und
Spannungen riskieren. Das ist kein Heucheln, lediglich diplomatisches
Feingefühl und mehr möchte ich von dir auch nicht. Du sollst dich nicht
verstellen oder ähnliches, lediglich, dass du dich ein wenig zurückhältst.
Ich glaube, dass ist nicht zu viel verlangt. Wenn du es nicht zum Wohle Konohas
tun willst, dann tue es mir zuliebe. Bitte, Schatz.“ „Schon gut, schon gut.
Ganz wie du willst.“, gab sich Sakura geschlagen. „Aber eines sage ich dir:
eine Frau mag es nicht, belehrt zu werden, schon gar nicht, wenn es mit einer
anderen Frau zu tun hat. Das kann schnell dazu führen, dass solche Dinge wie
letzte Nacht seltener vorkommen.“ „Damit kannst du mich nicht ködern,
Schatz.“, erwiderte Naruto seelenruhig. „Es ist ja nicht so, als ob du in
dem Punkt große Opfer bringen müsstest. Du hast es ja auch genossen, zu
mindestens hat es sich für mich so angehört.“
Der Blonde sah das Gespräch als beendet an und ging zur Tür, Sakura hatte
hingegen noch etwas hinzuzufügen: „Auf das, was du gehört hast, kannst du
dich nicht hundertprozentig verlassen. So etwas kann man nämlich auch
vortäuschen.“ Der Uzumaki blieb sofort wie angewurzelt stehen und drehte sich
um. Er hatte jetzt einen äußerst geschockten Gesichtsausdruck. „Wie, wie,
wie meinst du das?“, stammelte er. Die Kunoichi begutachtete ihren Mann. Nur
kurz konnte sie sich beherrschen, dann begann sie laut zu lachen. Ihr kamen
dabei schon fast die Tränen. „Oh Gott, du müsstest jetzt mal dein Gesicht
sehen, einfach unbezahlbar.“ Sein Gesicht verwandelte sich daraufhin in ein
Fragendes. „Das war ein Scherz, Schatz.“, beruhigte sie ihn nachdem sie sich
wieder ein wenig gefangen hatte. „Aber es ist schon interessant, wie man dich
mit so etwas Banalen so leicht aus der Fassung bringen kann.“ Er errötete
stark und mied ihren Blick. Ihm war diese Situation sichtlich unangenehm.
„Über sowas macht man keine Scherze! Das ist nicht witzig.“ „Oh doch das
ist es.“, sagte Sakura und hakte sich bei ihm ein. „Wir sollten jetzt
zurückgehen, sonst verpassen wir noch Kojiros Kampf.“ Der Blonde
signalisierte nur mit einem genervten Brummen seine Zustimmung. Naruto war im
Allgemeinen sehr stolz und mochte es ganz und gar nicht ausgelacht zu werden.
Schon gar nicht, wenn es um so ein pikantes Thema ging. Ja, manchmal kostete sie
ihm den letzten Nerv, aber eines war unbestreitbar. Mit Sakura wurde es mit
Sicherheit nie langweilig.
In der Zwischenzeit war Sanari auf der Terrasse der Kandidaten angekommen.
Sofort stürzte sich Kojiro auf sie und beglückwünschte sie lautstark. Arashi
tat es ihm zwar gleich, interessierte sich aber mehr für ihre Wunde und nahm
sie in Augenschein: „Sieht nicht wirklich tief aus, aber die Blutung hat noch
nicht gestoppt. Ich kümmere mich kurz darum.“ Die Hatake sah das jedoch etwas
anders und stieß ihn unsanft zur Seite. „Du tust es schon wieder.“, entkam
es ihr entnervt. „Was?“ „Mich bevormunden. Anstatt hier den guten
Samariter zu spielen, solltest du dein Chakra lieber für deinen Kampf
aufsparen.“ „Was ist eigentlich dein Problem?“ „Du bist mein Problem.
Jedes Mal, wenn ich auch nur einen kleinen Kratzer habe, kommst du sofort
angerannt und willst es heilen. In deiner Umgebung fühlt man sich wie ein Kind,
dass ständig bemuttert wird.“ „Oh, entschuldige bitte vielmals. Es wird
nicht wieder vorkommen.“, gab Arashi gereizt zurück. Langsam fing ihre
Attitüde an, ihm gehörig auf den Senkel zu gehen. Auf sich herum trampeln
lassen wollte er auch nicht.
„Hey hört auf ihr Beiden.“, ging Kojiro dazwischen. „Ihr solltet mich
lieber anfeuern, anstatt zu streiten.“ „Ja du hast Recht.“, stimmte der
Rothaarige zu. „Viel Glück.“ „Pff, ich werde kein Glück brauchen, aber
trotzdem Danke.“, erwiderte er selbstbewusst, schlug mit Arashi ein und begab
sich dann auf das Kampffeld, wo Zera schon auf ihn wartete. „Auf einen fairen
Kampf.“, sagte sie. „Ja.“ Shikamaru trat zwischen die Beide und rief laut:
„Kommen wir zum zweiten Ausscheidungskampf zwischen Zera Takota aus Kumogakure
und Kojiro Kanirate aus Konohagakure. Fangt an!“
Zwar war das Startsignal bereits gegeben worden, aber keiner der beiden machte
Anstalten anzugreifen. Kojiro griff an seinen Gürtel, holte zwei Schlagringe
heraus und streifte sie sich über. Sie waren mit scharfen Spitzen gespickt.
Zera hingegen zog zwei Kurzschwerter, die auf ihren Rücken gebunden waren
hervor. Danach griff sie an. Minuten lang hörte man immer wieder das
metallische Klirren aufeinandertreffender Waffen. Man merkte schnell, dass beide
hervorragend im Waffenumgang ausgebildet worden waren. Dass sie aber beide
ungefähr auf dem gleichen Niveau waren, überraschte viele. Viele hatten mit
einem sehr einseitigen Kampf zugunsten Kojiros gerechnet, aber dem war nicht so.
Der ausgeglichene Schlagabtausch ging noch eine Weile weiter und keiner konnte
einen Treffer landen.
Doch dann stoppte die Kumo-Nin auf einmal die Attacken und sah ihren
Kontrahenten wütend an. „Sag mal, bin ich dir als Gegnerin nicht gut genug?
Habe ich dich so falsch eingeschätzt? Ich dachte du wärst ein
Vollblutkämpfer, aber das ist ihr mehr eine Aufwärmeinheit als ein Kampf.“
„Was meinst du?“ „Ach komm schon. Du hältst dich komplett zurück, so
sehr, dass es schon fast lächerlich ist. Du hättest mich mindestens drei Mal
treffen können, aber du hast die Attacken vorher abgebremst. Liegt es daran,
dass ich ein Mädchen bin?“ „Nun…“, begann er zögerlich. „Aah, wie
ich solche Typen wie dich hasse. Ist das die Art, wie ihr Konoha-Nins kämpft?
Dass ihr sobald ihr einem weiblichen Wesen gegenüber steht, sie mit
Samthandschuhen anfasst?“ Kojiro schwieg. Er wusste nicht so richtig, was er
darauf erwidern sollte. „Sie hat Recht.“, pflichtete Sanari der Takota jetzt
lautstark bei. „Du kämpfst hier nicht nur für dich alleine, Kojiro. Du
repräsentierst auch unser Dorf und du bist es ihr schuldig mit voller Kraft zu
kämpfen. So wie ich sie einschätze, wusste sie genau, auf was sie sich
eingelassen hatte, als sie in den Kampf ging. Deine Zurückhaltung ist zwar sehr
nobel, aber hier fehl am Platze und respektlos.“
Der Kanirate schloss kurz die Augen und ging in Kampfstellung. „Ihr habt
Recht. Es ist der falsche Zeitpunkt für Zurückhaltung. Ich hoffe nur, du
bereust diese Entscheidung später nicht.“ Seine Schlagringe begannen zu
leuchten und Zera machte sich bereit, den Angriff abzuwehren. Plötzlich
verschwand er kurzzeitig und tauchte kurz vor ihr wieder auf. Den ersten Schlag
konnte sie nur mit großer Mühe abwehren, aber trotzdem grinste sie. „Na geht
doch.“, entkam es ihr. Danach schlug er immer wieder auf ihre Kurzschwerter
ein und scheuchte sie über das gesamte Feld. Nach einer weiteren Salve von
Schlägen holte er weit aus und die Takota kreuzte ihre Schwerter schützend vor
sich. Doch diese würden ihr nicht weiter helfen können, weil sie vom Schlag
zertrümmert wurden. Der folgenden Tritt beförderte sie mehrere Meter nach
hinten. Er streifte die Schlagringe ab und schoss auf sie zu. Allerdings konnte
sie unter einem seiner Hiebe abtauchen und landete einen Treffer in seiner
Magengegend.
Einen Moment lang verharrten sie in dieser Position bis sie zwei Schritte
zurücktat. Der Braunhaarige rührte sich aber immer noch nicht vom Fleck. Er
starrte sie nur mit aufgerissenen Augen an. Dann spuckte er Blut auf den Boden.
Den nächsten Schlag konnte er halbwegs abwehren, was aber nichts daran
änderte, dass er an eine nahegelegene Wand knallte. Er versuchte so gut wie
möglich wieder Luft zu bekommen, was ihm aber erst nach mehreren Sekunden
gelang. Er berührte die Stelle, an der er vom ersten Schlag getroffen wurde und
verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Es war deutlich spürbar, dass eine seiner
Rippen gebrochen war. Verwundert sah er zu ihr herüber. „Was ist denn das
für eine? Sie sieht so zierlich und weiblich aus, wo nimmt sie diese anormale
Stärke her? Noch ein oder zwei Treffer von der Sorte und ich kann die nächsten
Tage wieder in einem Krankenbett verbringen.“ Er hatte jedoch keine Zeit, sich
darüber noch weiter den Kopf zu zerbrechen, weil die Kumo-Nin erneut angriff.
Dieses Mal konnte der Kanirate aber noch rechtzeitig ausweichen und so traf sie
nur die Wand. Ein langer Riss zog sich aufgrund der Attacke durch das Gestein.
Die Gedanken des Konoha-Nin geisterten auch durch die Köpfe der meisten
Zuschauer, nur Juko grinste zufrieden. Naruto blickte Sakura an, die sofort
verstand, aber den Kopf schüttelte. „Ich weiß, was du denkst, aber ihre
Technik ist anders als meine oder Tsunades. Ich habe keine Ahnung, wie sie das
macht.“ „Diese Technik nennt sich Pulsar.“, warf die Raikage ein, womit
sie die Aufmerksamkeit der Uzumakis auf sich zog. „Zera produziert mit ihrem
Chakra Elektrizität und leitet sie in ihre Muskeln. Dort angekommen werden
Diese dabei soweit stimuliert, sodass sie mit ihrer vollen Muskelkraft angreifen
kann.“ „Eine gefährliche Technik.“, gab die Rosahaarige zu Bedenken.
„Ja, sie kann damit eine Menge Schaden anrichten, wie wir es gerade zu sehen
kriegen.“ „Das meine ich nicht unbedingt. Es ist mehr ein zweischneidiges
Schwert. Wir benutzen nicht ohne Grund unsere Muskeln im Normalfall nur bis zu
einem gewissen Grad. Die Muskeln können nämlich einer solch hohen Belastung
nicht lange standhalten. Es besteht die Gefahr, dass sie reißen könnten. Zera
sollte diese Technik auf jeden Fall nicht über einen langen Zeitraum
verwenden.“ „Keine Sorge, ich denke der Kampf dürfte nicht mehr allzu
lange dauern.“
Kojiro hatte jetzt erstmal ein paar Meter zwischen sich und seine Kontrahentin
gebracht. „Wow, was für eine Kraft. Ich wurde wohl noch nie von so einer
harten Attacke getroffen.“, sagte er beeindruckt. „Heißt das, du gibst
auf?“, wollte sie wissen. „Nicht im entferntesten. Es heißt lediglich, dass
ich noch einen Schritt weiter gehen muss. Ich zeige dir nun eine völlig neue
Technik von mir. Etwas, was ich mir ein wenig von einem sehr vielversprechenden
Genin Konohas abgeschaut habe.“ Er formte Fingerzeichen und rief .
Seine Fäuste fingen augenblicklich an zu brennen. „Hey das Jutsu heißt
ähnlich wie mein Neues.“, bemerkte Kaero. „Na dreimal darfst du raten,
welchen Genin er gerade gemeint hat.“, erwiderte Alexa. „Achso, naja ich
wusste schon immer, dass Kojiro ein gutes Auge für starke Shinobis hat.“ Die
junge Uzumaki schüttelte auf diese Äußerung hin nur mit dem Kopf.
Der Konoha-Nin ging jetzt in den Angriff über und streifte mit einer Faust an
ihrem Gesicht entlang. Diese minimale Berührung reichte schon aus, um eine
Brandwunde auf ihrer Wange zu hinterlassen und einige ihrer Haare anzusengen. Es
kam nun zu einer sehr interessanten Situation. Beide Shinobi benutzten
Techniken, die den jeweils anderen schweren Schaden zufügen konnten, wenn sie
trafen. So war es für beide das Wichtigste nicht von der gegnerischen Attacke
getroffen zu werden, was zu einem Patt führte. Allerdings dauerte dieser nicht
allzu lange an, weil es einen grundlegenden Unterschied der Techniken gab. Wie
es Sakura schon angesprochen hatte, war Pulsar nicht für lange Kämpfe
ausgelegt. Deshalb musste sie es wohl oder übel deaktivieren, was dem
Braunhaarigen einen gehörigen Vorteil einbrachte. Sie war nun komplett damit
beschäftigt, seinen Angriffen zu entgehen. Sie suchte Schutz hinter einem
Felsen.
Als er diesen erreichte und einfach über ihn herüber sprang, um sie zu
erreichen, vernahm er auf einmal ihre Stimme und etwas Scharfes schoss an seinem
Kopf vorbei. . Das nächste was zu
vernehmen war, war ein metallischer Klang. Auf dem Boden lag Kojiros Stirnband
und etwas Blut bahnte sich an seiner Wange herunter. Die Takota hielt hingegen
eine Peitsche, bestehend aus Blitzen in der Hand. „Du kannst dich glücklich
schätzen.“, entkam es ihr. „Nicht viele kriegen mein stärkstes Jutsu zu
Gesicht.“ Sie griff erneut an und der Kanirate konnte den folgenden Attacken
nur knapp entgehen. Jedoch konnte er nicht die nötige Konzentration aufrecht
erhalten, um Pyroken weiter zu benutzen. Das Szenario erinnerte jetzt an das am
Anfang des Kampfes, als Kojiro ernst gemacht hatte. Er wurde über das komplette
Feld getrieben und trotz seiner hohen Schnelligkeit konnte er der Attacke nicht
ewig ausweichen.
Schließlich wurde er am Oberschenkel getroffen und fiel unsanft zu Boden. Er
war ihr mit dem Rücken zugewandt, als sie auf ihn zuging und ihre Stimme erneut
ertönte: „Du hast echt einen tollen Kampf hingelegt, aber es ist vorbei.“
„Nein, noch nicht.“, gab er zurück und drehte sich zu ihr. Sie musste
überrascht feststellen, dass er ein Fingerzeichen hielt. . Er spie eine große Flamme aus, die eine Art Barriere zwischen ihn
und Zera erschuf. Als sich das Feuer wieder legte, hatte sie ihn aus den Augen
verloren. Sie realisierte zu spät, dass er über ihr war. Er hielt zwei
Schriftrollen in der Hand, die er nun öffnete. Aus ihnen kamen jeweils drei
Messer, über die er etwas seines Blutes tropfte und sie anschließend zu Boden
schleuderte. Allerdings trafen sie seine Gegnerin nicht direkt, sondern bohrten
sich in den Boden und bildeten einen Kreis. Er landete wieder und formte schnell
Fingerzeichen.
Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah, als jetzt Stichflammen aus den Messern
emporschossen und sich mit den anderen Flammen vereinten. Sie hatten sie völlig
eingeschlossen. „Was ist das?“ „Das Ende des Kampfes.“, erwiderte er
siegessicher. „Aus diesem Jutsu gibt es kein Entkommen."
Kapitel 34: Prüfung III
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So, ist zwar eine unmenschliche Zeit, aber ich wollte es noch fertig machen.
Viel Spaß und Thx for Kommis.
34. Prüfung III
Noch immer war Zera in Kojiros Jutsu gefangen. Langsam begann die Temperatur
inmitten des Kreises ins Unerträgliche zu steigen. Heißer Schweiß lief ihr am
Gesicht herunter und nach wenigen Sekunden erlosch zudem ihr Jutsu. Es war
einfach unmöglich es bei diesen Bedingungen aufrecht zu erhalten. „Ich denke,
es ist das Beste, wenn du jetzt aufgibst. Deine Situation ist ausweglos.“,
sagte der Kanirate. „Das sehe ich anders. Es ist mehr eine Frage wer das
größere Durchhaltevermögen hat. Du kannst dieses Jutsu ja nicht ewig
benutzen. Irgendwann wird dein Chakra zur Neige gehen.“ „Darauf würde ich
mich nicht verlassen.“, entgegnete der Konoha-Nin. „Ich kann dieses Jutsu
mindestens eine Stunde lang aufrecht erhalten.“ „Unmöglich! Du kannst
niemals so eine hohe Menge an Chakra übrig haben.“ „Das stimmt sogar zum
Teil, aber die Sache ist, dass ich im Moment kaum mein aktuelles Chakra
benutze.“ Sie sah ihn daraufhin nur fragend an. „Die Flammen, die dich
gerade einsperren stammen nicht direkt aus meinem Körper, sondern aus den
Chakra-Messern. Ich habe sie vor dem Kampf mit meinem Chakra aufgeladen, du
kannst es mit einer Batterie vergleichen. Jedes einzelne Messer enthält ein
Drittel meines Chakra, das ich an einem Tag produzieren kann, das macht also
insgesamt die doppelte Menge meines Chakras, die gerade durch die Messer
fließt. Ich brauche lediglich ein wenig eigenes Chakra, um die Technik zu
erhalten.“
„Clever. Man kann auf jeden Fall sagen, dass Kojiro seine Hausaufgaben gemacht
hat.“, bemerkte Naruto. „Diese Theorie ist zwar ganz nett, aber ich sehe
nicht, wie das funktionieren soll.“, erwiderte Juko. „Es stimmt zwar, dass
man Chakra in Chakra-Waffen leiten kann, aber das Chakra entweicht auch sehr
schnell wieder. Wie hat er es dann aufrecht erhalten?“ „Mit Hilfe der
Schriftrollen.“, beantworte Sakura die Frage der Raikage. „Er hat die
aufgeladenen Messer in Schriftrollen versiegelt. Wenn man etwas versiegelt und
später wieder entsiegelt, erhält man den versiegelten Gegenstand in der exakt
gleichen Beschaffenheit. So umging er denn von ihnen beschriebenen Umstand.“
„Darauf muss man erstmal kommen, aber eine Sache ergibt immer noch keinen
Sinn. Er benutzt ja scheinbar Chakra von einer externen Quelle, den Messern. Wie
kann er das Feuer trotzdem kontrollieren?“ Erneut hatte die schöne
Rosahaarige die passende Antwort parat: „Das Blut.“ „Ich versteh nicht
ganz. „Kurz bevor Kojiro die Messer geworfen hat, hat er etwas von seinem Blut
über die Waffen gestrichen. Damit hat er eine Verbindung zu seinem Körper
geschaffen, was es ihm gestattet, das Feuer zu kontrollieren.“ „Wenn man das
Jutsu als Ganzes betrachtet, ist es wirklich beeindruckend.“, entkam es der
Raikage. „Ja, es ist wohl ein Jutsu vom A-Rank. Man benötigt sehr weit
entwickelte Versiegelungskenntnisse, um das zu bewerkstelligen. Ich bin selbst
überrascht, dass Kojiro schon so weit ist.“
„Scheinbar sind die Genin aus Konoha immer für eine Überraschung gut.“,
warf Vago von hinten ein. „Wer hätte gedacht, dass ein sehr Taijutsu-lastiger
Shinobi wie Kojiro neben starken Feuer-Ninjutsus auch solch starke
Versiegelungstechniken vorweisen kann. Das gleiche gilt für Sanari, die neben
erstaunlichen Genjutsus auch Wasser-Ninjutsus beherrscht. Es ergibt jetzt auch
einen Sinn, dass Arashi in diesem Team ist. Er ist doch höchstwahrscheinlich
wie sie ein Ninjutsu-Typ, oder Hokage-Sama?“ „Korrekt.“ „So wie es
aussieht, wird er aber sicherlich noch andere Bereiche beherrschen, nicht
wahr?“ „Am besten sie lassen sich überraschen, Tsuchikage-Sama. Ich will
ihn ja nicht die Spannung verderben.“, erwiderte der Blonde grinsend. „Wenn
Arashi nur halbwegs das hält, was ich mir von ihm verspreche, verstehe ich auf
jeden Fall, dass sie dieses Team als stärkstes Genin-Team Konohas betrachten.
Zusammen decken sie nahezu jeden Bereich der Ninja-Künste ab. Wirklich
imponierend.“
Zera versuchte in der Zwischenzeit einen Ausweg aus dem Feuerzirkel zu finden
und wurde nach ein paar Momenten sogar fündig. Sie ging in die Knie und
konzentrierte ihr Chakra in ihren Füßen. Danach versuchte sie mit einem hohen
Sprung gen Himmel aus der Bedrängnis zu entkommen, aber genau damit hatte der
Braunhaarige gerechnet. Mit einer schnellen Handbewegung ließ er die Flammen
von einer Seite zur Anderen schlagen, sodass sie die Kumo-Nin trafen. Sie
landete wieder im Innern des Kreises. „Das bringt genauso wenig.“, hörte
sie Kojiro sagen. „Ich habe es schon einmal gesagt. Es gibt kein Entkommen aus
diesem Jutsu. Wann siehst du das endlich ein?“ Sie dachte gar nicht daran,
aufzugeben. Aber sie musste ihrem Gegner zustimmen. Sie war umringt von Flammen
und sie beherrschte keine Erd-Jutsus um in den Untergrund zu fliehen. Sie fasste
einen Entschluss und ging zwei Schritte zurück.
Der Kanirate sah die Takota nur schemenhaft durch die Flammen. Was er aber
trotzdem mitbekam, war, dass ihr Schema erst kleiner und dann schnell größer
wurde. „Ist sie irre? Sie wird doch nicht etwa?“ Doch es kam, wie er es
befürchtet hatte. Die Kumo-Nin sprang mitten durch die Feuerwand und landete
außerhalb des Flammenzirkels ein paar Meter neben ihm. Er starrte sie nur
perplex an. Den meisten Zuschauern ging es genauso. Kojiro merkte jetzt, wie
sich etwas um seinen Körper legte und schnell festgezogen wurde, was ihm in
seinen Bewegungsradius stark einschränkte. Zera hielt Metallschnüre in ihren
Händen, die den Kanirate fesselten. Danach sagte sie . Elektrizität schoss nun an den Schnüren entlang und traf
den Konoha-Nin. Der schrie laut auf, als der Strom seinen Körper passierte.
Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Kojiro konnte sich kaum noch auf den
Beinen halten. Aber auch seiner Kontrahentin ging es nicht besser. Diese war
ebenfalls deutlich angeschlagen und taumelte leicht. Ihren Körper zierten viele
Brandwunden, die sie bei dem Ausbruch aus Kojiros Jutsu zugezogen hatte. Es war
klar abzusehen, dass der Kampf kurz vor der Entscheidung stand, zu viel hatte er
ihnen bisher abverlangt.
„Lass uns die Sache zu Ende bringen.“, keuchte der Braunhaarige. „In
Ordnung.“ Beide setzten ein letztes Mal ihre bevorzugten Techniken Pyroken und
Pulsar ein. Keiner der Beiden scherte sich mehr um die Verteidigung, dieser
finale Schlagabtausch sollte den Kampf beenden. Sie hatten sich erreicht, aber
Keiner konnte einen Treffer landen. Sie konnten sich genauer gesagt nicht einmal
bewegen. Ihre Fäuste waren nur Zentimeter von den gegnerischen Gesichtern
entfernt. Zera konnte die Hitze der Attacke des Kanirate deutlich spüren. Sie
sahen verdutzt zu Boden und erkannten, dass ihre Schatten mit einem anderen
verbunden waren.
„Ich denke, wir brechen den Kampf hier ab.“, ertönte Shikamarus Stimme
„Es ist völlig klar, dass dieser Kampf unentschieden enden würde und ihr
euch gegenseitig KO schlagen würdet.“ Der Nara hatte die Genin mit einem
Schattenjutsu gestoppt. „Warum? Wir können noch weiter kämpfen.“, rief
Kojiro empört. „Achja?“ Der Jounin löste sein Jutsu auf und wie aufs
Sprichwort gaben die Beine der Kontrahenten gleichzeitig nach. Beide fielen
rücklings zu Boden. Nur Sekunden danach hatten sie das Bewusstsein verloren. Im
Eifer des Gefechts hatten sie nicht realisiert, wie viel sie ihren Körpern
zugemutet hatten. Shikamaru erhob erneut laut die Stimme: „Beide Anwärter
können nicht mehr weiterkämpfen. Somit endet der Kampf unentschieden.“
Von dem Jubel der Zuschauer bekamen die Genin nichts mehr mit. Einige Medic-Nin
eilten auf das Feld und trugen sie von Diesem. Naruto wandte sich an seine Frau:
„Am Besten du suchst Tsunade und ihr beide kümmert euch um Kojiro und
Zera.“ „Natürlich.“
Langsam kam sie wieder zu sich und begann ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie befand
sich in einem weißen Raum in einem Flügel der Arena. „Ah, du bist also
wieder aufgewacht.“ Sie konnte die Stimme erst nicht richtig zuordnen und
drehte sich deshalb zu dessen Ursprung. Sie erblickte Kojiro, der auf einem Bett
saß und sie warm anlächelte. Er trug mehrere Verbände. Langsam fuhr sie sich
über ihre Arme und erwartete Schmerzen, die sie aber zu ihrer Überraschung
nicht spürte. „Wo sind meine Brandwunden?“, fragte sie. „Tja, Konoha ist
nicht umsonst für seine hervorragende medizinische Versorgung berühmt. Du
kannst dich bei Sakura-Sama bedanken. Für sie sind solche oberflächlichen
Verletzungen ein Kinderspiel. Ich habe da nicht so viel Glück. Rippenbrüche
kann man nicht so leicht heilen.“ Sie richtete sich langsam auf. „Du bist
aber wirklich eine furchtlose Frau. Einfach durch mein Feuerjutsu zu springen.
Das hätte böse enden können.“ „Das es glimpflich für mich ausgegangen
ist, habe ich wohl eher dir zu verdanken. Du hast dein Jutsu abgeschwächt um
mich nicht zu gefährden, stimmts?“ „Ja, das wäre mir der Sieg nicht wert
gewesen.“, erwiderte er ruhig. „Ich versuche es einfach in einem halben Jahr
noch einmal. Vielleicht haben wir dann die Chance auf einen Rückkampf.“
„Das wäre wirklich nicht schlecht.“, sagte sie grinsend. „Das war
nämlich der härteste Kampf meines Lebens. Du bist echt gut.“ „Dieses
Kompliment kann ich nur zurückgeben. Du warst wirklich fast mein stärkster
Gegner bisher.“ „Nur fast?“, kam es etwas enttäuscht aus der Takota.
„Nun, es gibt wohl jemanden in unserem Alter, dem wie Beide nicht gewachsen
sind.“ „Wer?“ „Arashi.“, war die knappe Antwort des Braunhaarigen.
„Der Rothaarige aus deinem Team? Der sieht gar nicht so stark aus.“ „Er
sieht vielleicht nicht so stark aus, aber ich glaube, dass er echt eine Menge
auf den Kasten hat. Ich weiß er ist stark, schließlich bin ich schon seit vier
Jahren mit ihm zusammen in einem Team und er ist mein bester Freund und doch
habe ich bei ihm immer das Gefühl, dass er sich zurückhält. Ehrlich gesagt
habe ich ihn wohl noch nie mit voller Stärke kämpfen sehen.“ „Wie kommst
du zu dieser Annahme?“ „Ich und mein Team waren vor etwas mehr als einem
Jahr auf einer Mission. Wir wurden dabei von unserem Sensei getrennt und
gerieten in einen Hinterhalt. Ich und Sanari wurden niedergeschlagen. Wir
dachten schon, dass das unser Ende wäre, aber als wir wieder aufwachten,
befanden wir uns sicher an einem Lagerfeuer. Arashi sagte zwar, dass die
Angreifer geflohen seien, aber das glaube ich nicht. Durch Zufall sah ich eine
rote Schriftrolle mit seinem Clansymbol in seinen Sachen. Sie war zweifelsohne
kurz zuvor geöffnet und wieder verschlossen worden. Diese Schriftrolle trug er
seit seinem zwölften Geburtstag als Glücksbringer bei sich. Arashi ist
Mitglied des Uzumaki-Clans und dieser Clan beherbergt einen ganz speziellen
Kampfstil: den Laminenter-Stil.
Dieser Stil wird mit Hilfe von mächtigen Schwertern, den Laminentern
durchgeführt. Ich habe ihn noch nie damit kämpfen sehen. Er sagte zwar, dass
er ihn noch nicht beherrsche, weil er zu jung sei, aber ich glaube, dass sich in
dieser Schriftrolle eines dieser Laminenter befindet und er uns damit gerettet
hat.“ „Scheint ja ein ziemlich geheimnisvoller Typ zu sein.“ „Nicht
wirklich.“, entgegnete Kojiro. „Er ist nur sehr bescheiden. Ich glaube, er
mag es einfach nicht anderen seine Stärke unter die Nase zu reiben, damit sie
sich schwach vorkommen.“ „Selbst wenn er stärker als du ist, zu mindestens
bist du attraktiver. Das ist doch auch schon was.“ „D- Danke.“, entkam es
ihm mit hochroten Kopf. Die Kumo-Nin lachte auf. „Du kriegst wohl nicht oft
solche Komplimente, was?“ „Doch schon, es kam nur sehr überraschend.“,
versuchte sich der Kanirate aus der Affäre zu ziehen.
Eine kurze peinliche Stille kam auf, die erst du das Hereinkommen von Sanari
unterbrochen wurde. „Gut, ihr beide seit wach. Arashis Kampf geht gleich los.
Ich dachte, ihr wolltet ihn euch vielleicht mit ansehen. Könnt ihr laufen?“
Beide nickten und standen auf. „Wir können uns ja nachher noch ein wenig
unterhalten.“, schlug Zera vor. „Soweit ich weiß gibt es ein Bankett im
Anschluss, wo dann die Chuunin ernannt werden.“ „Gerne.“
Auf dem Weg zurück zum Kampffeld wandte sich Kojiro an Sanari. „Und wie sind
die anderen Kämpfe gelaufen?“ „Suna hat sich echt stark präsentiert. Die
haben zwei der drei Kämpfe gewonnen. Einen gegen Iwa und einen gegen Kumo.“
Sie sah dabei ein wenig entschuldigend zu Zera hinüber. „Das dachte ich mir.
Unser drittes Mitglied war das Schwächste von uns, aber das bedeutet ja, dass
euer Dorf die Dörfer-Wertung gewinnen kann.“ Die Dörfer-Wertung war mehr
eine Art Prestige. Dabei wurden die Ergebnisse aller Anwärter einfach
zusammengetragen. „Jap. Dafür muss Arashi nur gewinnen, was kein großes
Problem darstellen dürfte.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“,
widersprach die Hatake der optimistischen Aussage ihres Kameraden. „Hey, hab
mal ein bisschen mehr Vertrauen zu Arashi. Das wird schon.“ „Es geht mir
weniger um Arashi, sondern viel mehr um seinen Gegner. Ich habe meinen Vater mal
gefragt, welche Informationen wir über Virgo Kaiten haben und was ich erfahren
habe, ist durchaus beunruhigend.“ „Was denn?“ „Er wird von uns als
B-Rang-Shinobi eingestuft.“ „WAS? B-Rang als Genin?“ Die Takota konnte der
Unterhaltung nicht mehr wirklich folgen und fragte deshalb nach. „Was für
Ränge meint ihr denn? Könnt ihr mich bitte aufklären.“
Auf diese Bitte hin begann Sanari zu erklären: „Neben den offiziellen
Ninja-Rängen, also Genin, Chuunin, Jounin und Kage führt unser Dorf noch ein
Register, welches die tatsächlichen Kampfstärken der Shinobi, ähnlich wie die
verschiedenen Jutsus, kategorisiert. Es beginnt mit dem E-Rang. Das sind halt
die ganz normalen Genin. Im D-Rang sind die älteren und besser ausgebildeten
Genin angesiedelt. Den C-Rang kann man als den Standartrang bezeichnen. Darin
fallen die meisten Shinobi, also im Normalfall Chuunin. Allerdings gibt es auch
Ausnahmen. Zum Beispiel sind ich, Kojiro und du höchstwahrscheinlich auch im
C-Rang, obwohl wir noch offiziell Genin sind. Der B-Rang beherbergt besonders
starke Chuunin oder normale Jounin, die oftmals bei den ANBU arbeiten oder
Genin-Teams leiten. Kojiro war vorhin so überrascht, weil obwohl Virgo
technisch gesehen noch ein Genin ist, er trotzdem in diese Kategorie eingestuft
wird. Bleibt noch der A-Rang, die Elite der Dörfer. Hier sind nur noch sehr
wenige Jounin mit besonderen Fähigkeiten angesiedelt, die meistens auch
leitende Positionen inne haben. Beispiele dafür sind mein Vater und Sensei
Kakashi Hatake, der Berater des Hokage und gleichzeitig brillante Stratege
Shikamaru Nara oder die weltberühmte Medic-Nin Sakura Uzumaki, die dich ja auch
wieder zusammengeflickt hat.“ „Was ist mit den Kagen?“ „Nun, diese
können ebenfalls unter den A-Rang fallen, allerdings gibt es auch hier wieder
Ausnahmen. Eine Handvoll Shinobi besitzen sogar Fähigkeiten, die über den
A-Rang hinausgehen, die S-Rang-Shinobis. In Konoha gibt es nur einen einzigen
solchen Shinobi und das ist der Hokage selbst. Das sind dann schon mehr lebende
Legenden als Shinobi. Andere Beispiele sind der Tsuchikage und der Mizukage.“
„Sagt mal, ist der Hokage eigentlich wirklich so stark, wie immer erzählt
wird?“ „Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung.“, beantwortete die Hatake
Zeras Frage. „Ich habe ihn noch nie in Aktion erlebt. Alles was ich weiß ist,
dass er es fertig gebracht hat, zwei Tyrannen zu stürzen und somit wieder
Frieden einkehrte, aber ohne Grund wird man auf jeden Fall nicht so gefürchtet
und geachtet.“ „Auf jeden Fall könnte es interessant werden, wenn Virgo
tatsächlich ein B-Rang-Shinobi ist.“, bemerkte der Kanirate. „Welchen Rang
hat Arashi?“ „Das weiß ich nicht.“, erwiderte Sanari. „Genin haben
keinen freien Zugang zu den Akten. Nur die Shinobi selbst und ein paar wenige
kennen den Rang.“ „Ich kenne ihn.“, warf Kojiro ein. „Echt, wie?“
„Ich habe Arashi mal zwei Tage lang genervt, bis er es mir schließlich ins
Gesicht gebrüllt hat.“ „Nun sag schon.“, drängelte die Silberhaarige.
„Zugegeben. Ich hätte nie gedacht, dass es einen Genin auf Arashis Niveau
geben würde.“ „Du meinst?“ „Er ist ebenfalls B-Rang.“ „Wie kommt er
zu diesem Rang? Er ist doch nicht viel besser als wir.“ „Tja, er konnte sich
diese Einstufung auch nicht erklären. Zu mindestens hat er das behauptet.“
Derweil bereitete sich der Rothaarige mental auf seinen Kampf vor. Er zitterte
am ganzen Körper. Er hatte keinesfalls Angst, es war mehr Aufregung. Zu lange
musste er auf eine Bewährungschance warten. Er ging noch einmal seinen
Angriffsplan im Kopf durch währendem er auf das Kampffeld ging. Er war auf
alles vorbereitet. Endlich begann der langersehnte Kampf.
Kapitel 35: Prüfung IV
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So eigentlich wollte ich euch ja diesen Abend noch schmoren lassen, aber so
gemein wollte ich dann doch nicht sein. Gewöhnt euch aber bloß nicht an meine
Geschwindigkeit. 1. Ist meine freie Zeit fast vorbei *heul* und 2. hab ich
dieses Chap schon vor einer Weile vorgeschrieben und nur noch einmal
überarbeitet und verlängert. Aber genug Geschwafel. Hier nun der Kampf der
Kagen-Söhne. Viel Spaß und Thx for Kommis.
35. Prüfung IV
Die Spannung, die nun im Stadion lag, war fast greifbar. Nun war also der Kampf
gekommen, weswegen die meisten hier waren. Es war nicht nur das
Aufeinandertreffen der beiden vermeintlich stärksten Genin Konohas und
Iwagakures, sondern auch ein sehr prestigereiches Duell. Ein Kampf der
Kage-Söhne. Die beiden Kontrahenten standen sich gegenüber. Für viele war es
ein ungleicher Kampf, weil rein physisch gesehen Arashi seinem Gegner deutlich
unterlegen war. Virgo war nicht nur gut zwei Jahre älter, sondern auch deutlich
größer und stärker gebaut.
Shikamaru stand zwischen den Beiden und erhob jetzt die Stimme: „Kommen wir
nun zum letzten Kampf an diesem Tag. Es tritt an, Virgo Kaiten aus Iwagakure
gegen Arashi Uzumaki aus Konohagakure. Beginnt!!“
Arashi griff unverzüglich in eine Tasche und zog mehrere bläuliche Kugeln
heraus, die er auf den Boden warf. Die Kugeln zerplatzten und Rauch strömte aus
ihnen heraus. „Rauchbomben?“, entkam es Virgo. Zwei Arashis kamen nun aus
dem Rauch gerannt. Einer links und einer rechts vom Iwa-Nin. Beide hatten
mehrere Kunais in den Händen, die sie gleichzeitig auf den Gegner warfen.
Gekonnt wehrte dieser die Kunais mit seinem eigenen ab. Nun gingen die Arashis
in den Nahkampf über. Nach einem kurzen Schlagabtausch schlug der Kaiten aber
die Arashis zu Boden. Beide verpufften. Langsam verzog sich der Rauch wieder.
Der echte Arashi hatte sich kein Stück vom Fleck gerührt.
„Na das war ja mal ein lahmer Anfang. So wird er den nie besiegen.“, kam es
enttäuschend aus Kaero, der zusammen mit Kakashi und seinen Schwestern von der
Tribüne aus zuschaute. „Das eben diente nicht dazu, Virgo zu besiegen.“,
entgegnete der Jounin. „Hä?“ „Er hat eben die Basiseigenschaften seines
Gegners getestet, um sich eine Strategie zu überlegen. Es war so eine Art
Probelauf. Das ist typisch für Arashi. Er ist ein sehr überlegter
Kämpfer.“
Wie es Kakashi gesagt hatte, wertete der Rothaarige das gerade Geschehene
gedanklich aus: „Wie ich es mir dachte. Seine Reflexe sind hervorragend und
auch im Nahkampf könnte es schwer werden. Er ist da deutlich stärker als
ich.“ Ein Grinsen huschte über seine Lippen. „Was ist so lustig?“, wollte
der Iwa-Nin wissen. „Nichts. Ich wurde nur gerade in meiner Vermutung
bestätigt, dass du eine echte Herausforderung für mich bist. Endlich mal
wieder ein Gegner, bei dem ich mich nicht so zurückhalten muss.“
„Zurückhalten?“, lachte Virgo. „Ich zeig dir gleich zurückhalten!“ Er
formte Fingerzeichen und legte eine Hand auf den Boden. Ein leichtes Beben kam auf und ein langer Riss zog sich zu dem
Uzumaki hin. Dieser konnte gerade noch zur Seite springen, bevor der Boden
aufbrach.
Doch der Spalt folgte ihm, überall wo er sich hinbewegte. Nun konnte der
Rothaarige Gebrauch von seiner sehr gut ausgeprägten Schnelligkeit machen und
ausweichen, was sich aber bald als nicht so einfach herausstellte, weil sein
Gegner begann, mit der Hand, die nicht auf dem Boden lag, Kunais nach ihm zu
werfen. Schließlich sprang er auf einen Stein, konzentrierte das Chakra in
seinen Füßen und katapultierte sich in die Lüfte. Virgo wollte gerade zu
einem weiteren Wurf ansetzen, als ihn etwas am Arm festhielt. Er realisierte
erstaunt, dass es ein Schattendoppelgänger (KB) von Arashi war.
„Überraschung.“, sagte der Doppelgänger und beförderte ihn mit einem
Schulterwurf gen Himmel. Der Kaiten konnte den Doppelgänger aber noch mit einem
gezielten Wurf seines Kunais ausschalten.
Der Uzumaki war nun über ihm und setzte zu einem Tritt an. Sein Gegner ging in
Verteidigungsstellung, merkte jedoch nicht, dass ein weiterer KB aus der
Erdspalte von hinten auf ihn zu flog. Dieser ergriff seine Arme und zog sie zu
sich hin, sodass Virgo nun völlig offen für einen Angriff war.
„Wann hat er die gemacht?“, fragte Kaero verdutzt. „Ganz am Anfang.“,
antwortete Kakashi. „Arashi kämpft genauso, wie ich es von ihm erwartet habe.
Er hat das Jutsu seines Gegners für sich selbst genutzt und seine Doppelgänger
in der Erdspalte versteckt. Sehr clever.“
Womit Arashi jedoch nicht rechnete, war die nahezu animalische Kraft seines
Gegners. Mit einem lauten Schrei packte er kurzer Hand den Doppelgänger und
schleuderte ihn dem Angreifer entgegen. Kurz bevor der Echte und Unechte
kollidierten, erschuf der Rothaarige geistesgegenwärtig einen zusätzlichen KB,
der ihn in eine andere Richtung stieß. Die beiden KBs prallten zusammen und
verpufften. Arashi formte jetzt im Fallen Fingerzeichen und rief . Anders als der Uzumaki hatte Virgo keine
Möglichkeit, in der Luft auszuweichen und wurde daher von dem Feuer direkt
getroffen. Das Einzige, was er noch tun konnte, war die Arme schützend vor
seinem Kopf zu verschränken.
Beide landeten nun wieder auf dem Boden und der Uzumaki verlor keine Zeit und
setzte sofort nach. Er lief auf seinen Gegner zu, der jetzt doch sehr
mitgenommen erschien. Dessen Kleidung qualmte und die Arme waren immer noch vor
dem Gesicht gehalten. In Arashis rechter Hand hielt er einen Kunai. Er wollte
gerade seine Attacke ausführen, als Virgo ihm plötzlich mitten ins Gesicht
schlug. Der Konoha-Nin wurde gut zehn Meter zurückgeschleudert, konnte aber
sicher auf den Füßen landen. Der Schlag hatte ihn völlig unvorbereitet und
sehr hart getroffen. Etwas Blut lief von seiner aufgeplatzten Lippe über sein
Kinn.
Völlig perplex bemerkte er nun, dass sein Feuerjutsu keinerlei Spuren
hinterlassen hatte. „Überrascht?“, fragte der Kaiten amüsiert. „Du
hättest dich mal lieber vor dem Kampf besser über mich informieren sollen. Ich
und meine Clanmitglieder besitzen nämlich die Fähigkeit, alles außer dem Kopf
an unseren Körper so hart wie Stein werden zu lassen.“
„Ein Kekei Genkei also.“, stellte Naruto interessiert fest. „Ja, aber es
ist ungewöhnlich, dass Virgo es schon so gut beherrscht.“, erwiderte der
Tsuchikage. „Normalerweise beherrschen nur die erwachsenen Clanmitglieder
diese Technik auf diesem Niveau. Sie ist nahezu undurchdringlich. Ich bin mal
gespannt, wie ihr Sohn das überwinden will.“ „Oh er wird mit Sicherheit
einen Weg finden.“, mischte sich Sakura ein. „Außerdem hat diese Technik
einen Schwachpunkt.“ „Und der wäre?“ „Sie ist sehr chakraraubend, nicht
wahr?“ „Richtig erkannt. Sie müssen ein sehr gutes Gespür für Chakra
besitzen um das bemerkt zu haben.“ „Das Beste in ganz Konoha.“, warf der
Hokage grinsend ein. Die Kunoichi errötete und stieß ihrem Mann leicht in die
Seite, der daraufhin nur noch breiter grinste. Sie mochte es nicht, in
Verlegenheit gebracht zu werden und der Blonde wusste das ganz genau.
Arashi ließ derweil den bisherigen Kampf noch einmal Revue passieren: „Na
Super. Nicht nur das er mir im Taijutsu überlegen ist, meine meisten Ninjutsus
haben dank seiner Fähigkeit, seinen Körper zu härten auch keine große
Wirkung. Dann eben anders.“ Er griff in seine Weste und zog zwei Messer
heraus. Danach lief er frontal auf seinen Gegner zu und warf die beiden Messer.
Virgo verschränkte erneut die Arme vor dem Gesicht und sagte: „Deine
Messerchen werden mir auch keinen Schaden zufügen.“
Dass er seine eigene Technik gehörig überbewertet hatte, bemerkte Virgo erst,
als die Messer tiefe Schnitte in seinen Armen hinterließen.
„Wind-Chakra-Messer durchtrennen fast alles, nicht nur Gestein.“, kam es
süffisant aus dem Uzumaki, bevor er auf den Iwa-Nin zulief, aber er kam ein
wieder einmal nicht nahe an ihn heran, weil sein Gegner ein weiteres Erd-Jutsu
aus seinem Repertoire einsetzte. . „Wow!“,
war das Einzige, was der Rothaarigen beim folgenden Anblick über die Lippen
bekam. Ein riesiger aus Felsen bestehender Krieger erhob sich aus dem Boden.
Ein einziger Schlag dieses Ungetüms reichte aus, um die Erde bedrohlich beben
zu lassen. Da wo dieses Wesen hinschlug wuchs kein Gras mehr, das war dem
Uzumaki sehr schnell klar. Allerdings hatte Virgos Jutsu einen großen Nachteil:
es war schlichtweg zu langsam um Arashi ernsthaft zu gefährden, aber als
Verteidigung für den Iwa-Nin war es sehr brauchbar. Der Uzumaki musste also
einen Weg finden es los zu werden. Er griff hinter sich an seinen Gürtel. Seine
Hand strich über eine Schriftrolle. Ihm kam ein Gedanke, den er aber schnell
wieder verwarf. Stattdessen zog er ein weiteres Chakra-Messer hervor und leitete
sein Chakra darin. Dann warf er es in Richtung des Monsterkopfes. Er traf auch,
nur ging das Messer nicht hindurch sondern blieb stecken.
„Hahaha, wie war das noch mit deinen Messerchen. Sie durchtrennen fast
alles?“, spottete Virgo. „Dieser Gigant ist angereichert mit den härtesten
Gesteinen, die sich in diesem Boden befinden. So einfach wirst du ihn nicht
besiegen.“ „Dein Lachen wird dir gleich vergehen.“, dachte der Konoha-Nin.
Ihm war gerade die richtige Idee gekommen.“ Die Improvisationsgabe, inmitten
eines Kampfes zu einer gescheiten Strategie zu kommen war eines seiner größten
Talente. Ein Talent, welches er zweifelsohne von seinem Vater hatte.
Er erschuf zwei KBs. „Wieder diese schwachen Doppelgänger?“, fragte sein
Gegner amüsiert. „Scheint wohl deine typische Kampfweise zu sein. Sobald du
nicht weiter weißt, kommst du mit diesem lahmen Jutsu.“ Arashi ging nicht
weiter darauf ein und machte einen Satz nach hinten. Dann starteten die drei
Arashis. Die beiden KBs griffen von jeweils einer Seite an, der Echte ein wenig
später frontal. Der Felsgigant schlug mit seinen Armen nach den Doppelgängern.
„Zu durchschaubar.“, entkam es dem Konoha-Nin. Er formte Fingerzeichen und
rief . Als die KBs von den Händen
getroffen wurden, explodierten sie und sprengten dadurch die Arme der Gestalt
mit ab.
Der übrig gebliebene Arashi lief an dem Körper des Riesen empor und erreichte
den Kopf. In seiner Hand formte sich sein Chakra zu einer Kugel. . Der
Kopf zersplitterte ihn viele Einzelteile und der restliche Körper ging
ebenfalls zu Boden.
Unverzüglich attackierte er den Kaiten der das aber kinderleicht parierte.
„Du überschätzt dich, Kleiner. Du müsstest wissen, dass ich weitaus
stärker bin.“ Er hielt weiterhin Arashis Hand fest und versuchte ihm ins
Gesicht zu treten. Der Rothaarige konnte das gerade noch mit seiner anderen Hand
abwehren, hatte aber große Mühe dem Druck standzuhalten.
Der Iwa-Nin versetzte Arashi jetzt einen Kopfstoß. Das Klirren der aufeinander
treffenden Stirnbänder war zu hören und der Uzumaki verlor kurz das
Gleichgewicht, was sein Gegner dazu nutzte, ihm mit voller Wucht gegen den
Brustkorb zu treten. Abermals flog er mehrere Meter nach hinten und knallte auf
den Boden. Stark hustend rang er nach Luft.
„Dann wollen wir dieses Trauerspiel mal beenden.“, entkam es Virgo arrogant.
Er wollte dem immer noch am Boden liegenden Arashi entgegengehen, als auf einmal
sein rechtes Bein nach gab und er nach vorne auf die Knie fiel. Das Lachen des
Uzumakis war jetzt zu vernehmen, der sich langsam wieder erhob und sagte: „Ja,
der Kampf ist in der Tat vorbei, aber nicht nur ich hätte mich vorher besser
informieren sollen. Ich bin nämlich nicht nur ein gewöhnlicher Shinobi,
sondern auch ein offensiver Medic-Nin.“ „Was hast du Bastard mit einem Bein
gemacht?“, rief der Kaiten stocksauer. „Ich habe lediglich die Muskeln in
deiner rechten Wade lahm gelegt. Die Lähmung dürfte in einer Viertelstunde
langsam wieder abklingen, aber solange würdest du mit Sicherheit nicht
durchhalten. Gib auf. Ich habe kein Verlangen danach, dir weiteren Schaden
zuzufügen.“
Auf dem Gesicht des Iwa-Nin zeichnete sich jedoch ein Grinsen ab. „Zu schade.
Ich wollte dir ebenfalls nicht ernsthaft wehtun, aber es gibt wohl keinen
anderen Weg.“ Er machte Fingerzeichen und legte beide Hände auf die Erde
. Die ganze Arena schien zu wanken.
„HÖR AUF VIRGO! ICH HAB DIR DOCH VERBOTEN, DIESES JUTSU HIER EINZUSETZEN!“,
brüllte der Tsuchikage seinem Sohn entgegen, aber dieser ließ nicht ab und
erwiderte nur: „Keine Sorge Paps, ich werde ihn schon nicht umbringen. Er wird
sich nur ein paar Knochen brechen.“
Um Arashi herum schossen riesigen Steine aus dem Boden, die ihn wenigen Sekunden
den Genin umzingelt hatten. Mit einem lauten Knall stießen diese zusammen und
vom Konoha-Nin war nichts mehr zu erkennen. Nahezu alle Zuschauer starrten
geschockt auf das Kampffeld. Vago sackte kurz zusammen und sah dann zu den
beiden Uzumakis vor sich. „Wir müssen den Kampf sofort abbrechen und ihren
Sohn da rausholen. Es tut mir unendlich Leid. Ich hoffe ihm ist nichts
Schlimmeres passiert.“ „Sie haben völlig Recht.“, stimmte Sakura sofort
zu. „Nein!“, widersprach Naruto. „Es braucht mehr, um meinen Sohn zu
besiegen.“ Alle die das hörten, schauten ihn fassungslos an. Der Blonde
deutete aber nur seelenruhig auf die Felsformation.
Wie aufs Stichwort zog sich jetzt ein Riss durch die Felsen und mit einem Schlag
bildete sich ein Loch in der Formation. Etwas sprang heraus. Es war aber nicht
der Genin, sondern ein gut zwei Meter großer Frosch, der eine schwere Rüstung
trug. Sekunden später kam auch Arashi aus dem Loch heraus. Er hatte nicht einen
Kratzer davongetragen. „Danke Gamagard. Du hast mir mal wieder aus der Patsche
geholfen.“ „Immer wieder gerne. Brauchst du mich noch?“, erwiderte die
Kröte. „Nein. Nicht nötig.“ Mit einem weiteren Knall verschwand der Frosch
wieder.
Der Konoha-Nin wandte sich nun an seinen Gegner: „Das war ganz schön knapp.
Du hättest mich umbringen können! Seit wann benutzt man so starke Jutsus bei
einem Testkampf?“ Der Rothaarige war sichtlich wütend. Der Angesprochene
schaute ihn aber nur wortlos und schwer atmend an. Dieser konnte nicht glauben,
dass sein mit Abstand stärkstes Jutsu so einfach gekontert wurde. Da er keine
Antwort bekam, sprach der Uzumaki weiter: „Du kannst dich kaum noch bewegen
und hast auch so gut wie kein Chakra mehr, also gib endlich auf, sonst ziehe ich
hier andere Saiten auf.“
Ein paar Momente später hatte Virgo seine Stimme wieder gefunden. „Nein!“
„Wie bitte? Langsam ist meine Geduld am Ende. In deiner Situation kannst du
doch ohnehin nichts mehr ausrichten“ „Eine Möglichkeit habe ich noch.“,
entgegnete der Iwa-Nin. Er biss sich auf den Daumen und formte Fingerzeichen.
„Bist du bescheuert? In deiner jetzigen Lage einen vertrauten Geist zu rufen
könnte deinen Körper dauerhaft schädigen.“, warnte Arashi. Aber vergebens,
der Kaiten schlug auf den Boden. Die Zuschauer hatten mit Vielem gerechnet, aber
sicherlich nicht mit einem monströsen Bären, der jetzt neben Virgo stand.
Dieser schien von seinem Erscheinen alles andere als begeistert zu sein. Der
Bewusstlosigkeit nahe sagte der Iwa-Nin: „Bitte hilf mir diesen Kampf zu
gewinnen, Barton.“ „Was soll ich? Dafür störst du meinen Schlaf? Ich werde
dir zeigen, was es heißt, mich ohne guten Grund zu rufen!“
Der Bär holte aus, um seine Krallen in seinen Beschwörer zu bohren.
Ein starker Wind drängte den Bären ein wenig
zurück. Arashi hatte gerade noch rechtzeitig reagiert. Irgendwie hatte er so
etwas kommen sehen. Barton sah mit einem tödlichen Blick zum Genin hinüber,
wollte auf ihn zu sprinten, konnte sich aber nicht bewegen. Wie schon in Kojiros
Kampf griff Shikamaru mit Hilfe seiner Schattenjutsus ein, hatte aber merkliche
Schwierigkeiten, den Bären zu binden. Er wandte sich an Naruto: „Hokage-Sama,
was machen wir jetzt? Brechen wir den Kampf ab?“
Der Angesprochene stand auf und ging zum Geländer der Tribüne um besser
gesehen zu werden. „Die Entscheidung liegt bei dir, Arashi.“, sagte er mit
lauter Stimme. „Virgo hat seinen vertrauten Geist offensichtlich nicht unter
Kontrolle und kann auch so nicht mehr weiter kämpfen. Du hast so oder so
gewonnen, also willst du den Kampf fortsetzen?“ „Kannst du dir die Antwort
nicht denken?“, antwortete Arashi grinsend. „Ich will keinen halben Sieg.“
Der Hokage kam nicht drum rum selbst zu grinsen. Er nickte seinem Sohn zu, was
dieser mit der gleichen Geste erwiderte. Der Rothaarige griff erneut an seinen
Gürtel, nur dieses Mal holte er die Schriftrolle hervor und hielt sie vor
seinen Körper.
Naruto blickte derweil zu dem Nara. „Gib Arashi ein paar Momente Zeit sich
vorzubereiten und löse dann dein Jutsu auf.“ Wenige Sekunden später tauchte
Kakashi neben ihm auf. „Sind sie sich wirklich sicher, Hokage-Sama?“ Der
Hatake konnte diese Entscheidung nicht nachvollziehen und fast alle im Stadion
teilten diese Meinung. „Mach dir nicht so viele Sorgen.“, versuchte der
Blond seinen ehemaligen Sensei zu beruhigen. „Ich kann das nicht gutheißen.
Das ist viel zu gefährlich.“ „Stellst du meine Entscheidungen in Frage?“,
wollte der Uzumaki mit Nachdruck wissen. „Ich äh-“ Naruto seufzte deutlich.
„Hör zu Kakashi. Ich werde persönlich eingreifen, falls es brenzlig wird.
Arashi hat ein Anrecht auf diesen Kampf, welches ich ihm nicht verwehren sollte.
Glaubst du außerdem wirklich, ich würde ihn kämpfen lassen, wenn ich nicht
absolut sicher wäre, dass er gewinnen würde? Du wolltest doch schon immer
Arashi einmal ohne Zurückhaltung kämpfen sehen. Hier ist deine Chance.“
Kapitel 36: Prüfung V
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So hier nun das letzte Chap zu den Prüfungen. Viel Spaß und Thx for Kommis.
80. Prüfung V
Wie gebannt starrten die Zuschauer den Rothaarigen an, der die Schriftrolle
jetzt öffnete und etwas Blut über deren Innenseite strich. Eine kleine
Rauchwolke stieg daraus empor und der Uzumaki griff in sie hinein. Was er
herauszog war ein länglicher blutroter Gegenstand, welches sich als Schwert
entpuppte. Er zog die ebenfalls rote Klinge aus der Schwertscheide und ging in
Kampfposition. Arashi hielt ohne Zweifel eines der mächtigen Laminenter in den
Händen.
„Das weckt wirklich Erinnerungen.“, entkam es Tsunade melancholisch. „Was
meinen sie?“, wollte Shizune wissen. „Dieses Katana ist das Lampeggiare
Rouge, der rote Blitz. Der letzte Träger war Kaero Uzumaki, das langjährige
Oberhaupt des Uzumaki-Clans. Der Großvater des Hokage und der Mann nachdem
Dieser seinen zweiten Sohn benannt hat. Einem der stärksten Shinobi, denen ich
je gegenüber gestanden habe.“ „Sie haben gegen ihn gekämpft?“ „Ja, in
dem Krieg um das Strudelreich und ich habe gegen ihn verloren. Kaero trug auch
den Spitznamen . Ein wahrer Meister im
Umgang mit Feuer-Ninjutsu und dem Laminenter-Stil. Daneben war er aber auch ein
sehr großer, friedliebender und gütiger Mann. Er verschonte mich damals mit
der Begründung, dass ich mit meinen medizinischen Kenntnissen lieber Menschen
retten sollte, anstatt sie zu vernichten. Es ist wirklich passend, dass Arashi
nun diese Waffe trägt. Er ist Kaero nämlich äußerst ähnlich. Charakterlich
wie auch äußerlich.“
„Ich wusste doch, dass Arashi noch etwas in der Hinterhand hat.“, sagte
Kojiro. „Fragt sich nur, ob das ausreichen wird, um dieses Ungetüm zu
besiegen.“, erwiderte Sanari besorgt. „Das können wir nur abwarten, aber
ich bin echt gespannt, was für Attacken er uns all die Jahre vorenthalten
hat.“ „Ja, ich auch.“
Arashi nickte Shikamaru zu, der daraufhin sein Jutsu auflöste. Sofort stürmte
Barton auf den Genin zu. Obwohl der Bär große Ausmaße hatte, bewegte er sich
außerordentlich schnell. Er hatte den Konoha-Nin erreicht und schlug zu. Ein
markantes metallisches Geräusch durchzog das Stadion, welches von den
Aufeinandertreffen von Bartons Krallen und Arashis Laminenter herrührte.
Scheinbar überrascht, dass der Rothaarige die Attacke parieren konnte, setzte
er die Angriffe fort. In Folge dessen schallte den Zuschauern immer wieder
dieser schrille Klang entgegen. Je mehr Vorstöße der Uzumaki abwehren konnte,
desto frustrierter wurde der Bär. Er holte jetzt weit aus, um die Waffe seines
Gegners endgültig zu zerschmettern.
Der vertraute Geist schrie auf, denn anstatt des Laminenters war eine seiner
Krallen zerbrochen. Arashi hatte kurz vor dem Aufprall sein Katana mit Hilfe
seines Chakras um ein Vielfaches gehärtet. Barton wich zwei Schritte zurück,
der Rothaarige sprang auf die Höhe des Kopfes und stach zu. Ein langer Schnitt
zierte in Folge dessen die Schnauze des Bären. Der Konoha-Nin landete wieder
und stieß sofort sein Rasengan in Bartons Bauch. Das Ungetüm wurde dadurch ein
paar Meter zurückgedrängt.
Allerdings hinterließ diese Technik kaum Schaden bei dem Bären, was auch der
Grund war, warum Barton für diesen Angriff nur ein müdes Lächeln übrig
hatte. „Ich habe zwar damit gerechnet, dass Rasengan nicht ausreichen würde,
um ihn zu Boden zu strecken, aber dass er einen direkten Treffer so ohne
Weiteres wegsteckt, überrascht mich schon.“, dachte Arashi. „Das heißt,
dass ich auf jeden Fall keine Skrupel haben muss, wenn ich die meisten meiner
Laminenter-Techniken einsetze.“
Barton richtete sich nun auf und begann mit zwei Beinen auf den Boden zu
stampfen. Die Erde rüttelte leicht. Der Genin verstand den Sinn dieser Aktion
nicht, zu mindestens solange, bis er ein knackendes Geräusch unter sich
vernahm. Er blickte zu Boden und bemerkte, dass dieser langsam aufriss.
Geistesgegenwärtig hechtete er nach links, gerade noch früh genug, um einen
spitzen Felspfeiler, der herausschoss zu entgehen. „Lust auf einen kleinen
Tanz?“, fragte der vertraute Geist amüsiert und stampfte noch fester auf.
Überall, wo der Rothaarige landete, kam nun ein solcher Pfeiler aus dem Boden,
welcher ihn zum erneuten Ausweichen zwang. Somit hatte Arashi keine Chance in
die Offensive über zu gehen. „Mal sehen, wie lange du das durchhältst. Bei
deiner jetzigen Geschwindigkeit tippe ich mal auf ein bis zwei Minuten.“
„Dann muss ich wohl schneller werden, oder?“, gab der Uzumaki zurück.
Im nächsten Moment verschwand der Genin. Er tauchte ein paar Meter davon
entfernt wieder auf und verschwand erneut. Im weiteren Verlauf des Kampfes war
Arashi immer nur für Sekundenbruchteile zu sehen. „Wow, ich wusste nicht,
dass Arashi so schnell werden kann.“, entkam es Kaero. „Das liegt daran,
dass er jetzt den Bewegungsstil deines Vaters benutzt.“, erwiderte Kakashi,
der wieder neben dem Blonden Platz genommen hat. „Es erhöht zwar die
Geschwindigkeit bedeutend, aber kostet Arashi auch bei jedem Satz etwas Chakra.
Kein Stil für einen langen Kampf, es sei denn, man hat so riesige
Chakra-Reserven wie der Hokage, die Arashi jedoch nicht vorweisen kann.“
Barton war von der hohen Beschleunigung des Rothaarigen überrascht, was Dieser
dazu nutzte, um ihn von hinten anzugreifen. . Der Genin
setzte sich anschließend wieder etwas von seinem Gegner ab und begutachtete
etwas enttäuscht das Ergebnis seiner Technik. Den Bären zierten zwar viele
einzelne Schnittwunden, aber sie waren bei Weitem nicht tief genug, um ihn
ernsthaft zu gefährden. „Verdammt, wie widerstandsfähig ist denn die Haut
dieses Monstrums?“, schoss es dem Konoha-Nin durch den Kopf. „Ich bin kaum
mit meinem Katana durchgekommen. Angriffe auf den Körper machen wohl kaum Sinn.
Ich muss versuchen, seinen Kopf zu treffen.“
Er beschleunigte wieder seine Schritte und bewegte sich auf den immer noch
perplexen Bären zu, aber anstatt ihn direkt anzugreifen, sprang auf einen der
Pfeiler und beförderte sich in die Lüfte. Von oben versuchte er nun den
Schädel zu erreichen. Barton sah gen Himmel und riss sein Maul auf. Die Augen
des Rothaarigen weiteten sich. „Shit!“ Instinktiv erschuf er einen
Schattendoppelgänger und wich damit wie schon einmal in diesem Kampf in der
Luft aus. . Den Schattendoppelgänger zerriss es regelrecht
bei der Druckwelle, die der Bär produzierte. Der Echte Arashi landete nicht
weit davon entfernt. Nur knapp entging er einer weiteren Attacke Bartons, die
hinter ihm in die Wand einschlug und ein klaffendes Loch in Diese riss. „Was
für eine brutal starke Technik.“, entkam es Kakashi.
Der Konoha-Nin setzte sich wieder in Bewegung und umkreiste den Bären. „Ich
muss wohl größere Geschütze auffahren.“, dachte er und sein Laminenter
begann blau aufzuleuchten. Er ließ es nun um seine Hand rotieren und rief
. Das angesammelte Chakra platzte vom Schwert ab und
viele kleine Chakra-Geschosse flogen auf den vertrauten Geist zu. Dieser
verschränkte seine Pfoten schützend vor seinem Kopf. Nach drei Runden um den
Bären herum stoppte Arashi. Viel Staub wurde durch die Technik aufgewirbelt.
Als er sich wieder verzog, starrte der Genin fassungslos Barton an. „WAS?
Wieso steht dieses Vieh noch? Jeder einzelne dieser Splitter hatte eine
Durchschlagskraft wie ein mit hoher Geschwindigkeit geworfener Kunai.“
Der scheinbar unverletzte Bär öffnete wieder sein Maul und der Genin hatte
nicht mehr Gelegenheit auszuweichen und hielt seine Waffe stattdessen schützend
vor seinen Körper. Die Druckwelle erfasste den
Uzumaki. Erneut entstand eine Staubwolke. Die Zuschauer schauten erschüttert
auf das Kampffeld. Als sich sie wieder klare Sicht auf die Lage hatten, mussten
sie aber feststellen, dass von Arashi jede Spur fehlte. Der Boden war durch
diesen Angriff aufgewühlt worden. Nur eine kleine Fläche, da wo der Konoha-Nin
stand, war unberührt geblieben. „Er ist also meiner Technik entkommen.“,
schlussfolgerte Barton. „Wo versteckt sich diese kleine Made.“
Der Rothaarige saß in einer Baumkrone außerhalb von Bartons Sichtweite. Er
hörte jetzt, wie mehrere Felsen zu Boden fielen und verstand, warum seine
letzte Technik nicht erfolgreich war. Scheinbar besaß der Bär die gleiche
Fähigkeit wie Virgo, aber auf einem völlig anderen Niveau. War der
Felsenpanzer des Kumo-Nin noch wenige Zentimeter dick gewesen, war der des
Bären knapp einen halben Meter dick. Der Rothaarige griff sich an die Schulter,
die leicht blutete. „Nicht einmal das Chakra-Netz, die stärkste defensive
Laminenter-Technik konnte den Angriff vollständig neutralisieren.“, dachte
er. „Was für eine Angriffskraft.“ Er wusste, dass er langsam an seine
Grenzen gestoßen war. Zwar war er äußerlich bis auf die leichte
Schulterverletzung noch topfit. Er war weder außer Atem, noch schwitzte er
übermäßig. Er hatte ein ganz anderes Problem: Sein Chakra war fast völlig
aufgebraucht.
So mächtig die Laminenter-Techniken auch waren, sie hatten einen großen Haken:
Jede einzelne kostete Unmengen an Chakra. Unglücklicherweise hatte er, wie es
Kakashi bereits angesprochen hatte, nicht das riesige Chakra-Level seines
Vaters. Zwar waren seine Chakra-Reserven von Natur aus überdurchschnittlich
hoch ausgebildet, aber sie kamen nicht annähernd an Narutos Chakra-Reservoir
heran. Er hatte ja schon im Kampf gegen Virgo einiges davon benutzen müssen.
Dazu kamen dann noch die Laminenter-Techniken und seine Chakra-raubende
Geschwindigkeit. Er dachte nach. In seinen Repertoire hatte er nur zwei Jutsus,
die den Kampf für ihn entscheiden könnten. Für die Erste hatte er nicht mehr
genug Chakra, blieb also nur noch die zweite Möglichkeit. Er hatte aber nur
einen Versuch. Einen Zweiten würde es mit Sicherheit nicht geben.
Barton suchte derweil das Kampffeld nach Arashi ab. Nach einer Weile begann er
zu grinsen. „Du denkst wohl, nur weil ich dich nicht sehe, bist du sicher vor
mir, aber ich rieche es. Ich rieche Angst und Blut. Mit einem weiten Satz sprang
er auf den Baum zu und fällte ihn. Arashi fiel zu Boden und der Bär rammte
seine Kralle in den Körper des Genin. Geschockt musste er aber feststellen,
dass sich der Konoha-Nin in einen Baumstamm verwandelte. Bevor er reagieren
konnte, wickelte sich etwas um seine Schnauze. Der Rothaarige setze sich auf
seine Schultern und zog die Metallschnüre, die um die Schnauze lagen zusammen.
Der Bär versuchte sich mit Leibeskräften zu befreien, aber irgendwie gelang es
dem Uzumaki dagegenzuhalten.
Ein weiterer Arashi kam nun hinter einem der Gesteinspfeiler hervor und sagte:
„Das ist das Ende.“ Er strich mit seiner Hand über die Klinge des
Laminenters, welche daraufhin ein helleres rot annahm und zu dampfen anfing. Mit
dem Schwert in der Hand lief er auf seinen Gegner zu und rief . Barton erschuf wieder einen felsenden Panzer um sich herum, aber
die Klinge glitt einfach hindurch. Gespannt warteten alle auf die Wirkung der
Technik, aber es passierte nichts. Nach ein paar Sekunden zog der Konoha-Nin
sein Katana wieder heraus. Es hatte wieder die ursprüngliche Form angenommen.
„Ich möchte den Kampf gerne abbrechen.“, kam es aus ihm mit lauter Stimme.
Die Zuschauer verstanden die Welt nicht mehr. Barton war völlig offen für
einen Angriff. Sie hatten ja mit Vielem gerechnet, aber sicherlich nicht damit.
Der Einzige, der darüber nicht erstaunt war, war Naruto, der jetzt auch
erwiderte: „Ein gute und weise Entscheidung. Es gibt keinen Grund, den Kampf
noch fortzusetzen.“ Die Leute im Stadion erkannten die Stimme zwar, doch sie
kam nicht von der Kagen-Tribüne, sondern vom Kampffeld, was für einige
Verwirrung sorgte. Denn Naruto befand sich noch auf der Tribüne. Jedoch kam nun
ein weiterer Blonde aus dem kleinen Wäldchen auf dem Feld.
Der Naruto auf der Tribüne wandte sich jetzt an die restlichen Kage:
„Entschuldigen Sie bitte vielmals.“ Danach verpuffte er. „Ein
Schattendoppelgänger? Was hat das zu bedeuten?“, fragte Vago verärgert.
„Ähm…“, begann Sakura zögerlich. „Mein Mann wollte lediglich sicher
gehen, dass er bei einer Gefahr für Arashi schnellstmöglich eingreifen
könnte. Deswegen hat er sich auf dem Feld postiert.“, log sie. Dass die
Tatsache, dass auf der Tribüne lediglich ein Schattendoppelgänger war andere
Gründe hatte, verschwieg sie lieber vorerst.
Barton, der sich jetzt wieder vollständig bewegen konnte, hatte allerdings
nicht vor, den Kampf abzubrechen. „Der Kampf ist erst vorbei, wenn ich diesen
Winzling in Stücke gerissen habe.“ „Ich gebe dir einen guten Rat Barton.
Verschwinde jetzt!“, kam es gefährlich aus dem Hokage. „Halt die
Klappe!“, schrie der Angesprochene und riss wieder sein Maul auf. Er hielt
aber inne, als er etwas Scharfes an seiner Kehle spürte. Der Rokudaime stand
plötzlich direkt vor ihm und bedrohte ihn mit seinem Laminenter. „Ich sagte:
Verschwinde!“ Die Worte sprach der Blonde mit einer ungemeinen Härte aus.
Sein Blick war kalt und tödlich. Viele, gerade die Jüngeren staunten bei
diesem Anblick. Er war einfach für Naruto sehr untypisch. Die sonst so warme
und gütige Art war wie weggewischt und etwas machte sich in den Köpfen der
Zuschauer breit: Respekt, aber auch Angst. Niemand sagte einen Ton. Der Bär
wich zurück und sagte zu Arashi: „Bete, dass wir uns nicht noch einmal
wiedersehen.“ Danach verschwand er.
Naruto atmete einmal tief durch und drehte sich dann zu Arashi herum. Von einer
Sekunde zur anderen veränderte sich seine ganze Erscheinung wieder. Fast so,
als wäre nichts gewesen. „Du hast einen hervorragenden Kampf abgeliefert,
Arashi. Ich bin stolz auf dich. Aber noch mehr als der Kampf hat mich das Ende
beeindruckt. Du bist wahrlich mein Sohn.“ Obwohl der Rothaarige völlig
ausgelaugt war, war er überglücklich. Für diese Anerkennung hatte sich die
ganze Anstrengung gelohnt.
„Hast du nicht irgendetwas vergessen, Shikamaru?“, kam es jetzt grinsend aus
Naruto. „Oh ja, natürlich. Eindeutiger Sieger des letzten Kampfes ist Arashi
Uzumaki aus Konohagakure.“
Nach einer Weile ausgiebigen Jubelns leerte sich langsam das Stadion. Manche
gingen nach Hause, andere machten sich für das bevorstehende Bankett fertig.
Die führenden Shinobi der einzelnen Dörfer zogen sich für die Beratungen
über die möglichen Ernennungen der Anwärter zurück.
Als Diese beendet waren, ging der Tsuchikage auf den Hokage zu. „Ich möchte
ihnen gratulieren Hokage-Sama. Ihr Team war wirklich klasse. Sie haben zu Recht
die diesjährige Dörfer-Wertung gewonnen.“ „Vielen Dank.“ „Gerade ihr
Sohn war imponierend und damit meine ich nicht den Laminenter-Stil. Ich habe
noch nie einen so jungen Shinobi gesehen, der so vielseitig ist. Kein Wunder,
dass er meinen Sohn geschlagen hat. Sie haben ihn wirklich hervorragend
trainiert.“ „Dieses Lob gebührt am wenigsten mir.“, erwiderte der Blonde.
„Er wurde neben mir von den besten Shinobi meines Dorfes trainiert. Diese
sollten sie besser belobigen.“ „Dann werde ich das tun, aber eines verstehe
ich nicht.“ „Und das wäre?“ „Wieso hat Arashi seinen letzten Angriff
abgebrochen? Er hätte Barton damit doch klar besiegt, oder?“ „Nein, er
hätte ihn nicht besiegt.“ „Nein?“ „Er hätte ihn getötet.“, kam es
ernst aus dem Uzumaki. „Und das wusste er ganz genau. Hätte er vorgehabt,
diese Technik vollständig zu benutzen, hätte ich eingegriffen und ihn
gestoppt.“ „Warum?“ „Weil er sonst gegen den Kodex unseres Clans
verstoßen hätte.“
In der Zwischenzeit hatte sich Arashi in eines der Krankenzimmer begeben. Zwar
waren seine Wunden bereits von seiner Mutter geheilt worden, doch trotzdem war
er sehr müde und wollte sich bis zum Bankett noch ein wenig hinlegen. Aber das
blieb ihm verwehrt, weil Kojiro und Zera hereinkamen und ihn beglückwünschten.
Kojiro klopfte ihn kräftig auf die Schulter. „Alter, das war ein
unglaublicher Kampf. Wir haben uns ehrlich gesagt ein paar Sorgen gemacht, weil
Virgo als B-Rang-Shinobi eingeschätzt wurde, aber du warst ihm ja haushoch
überlegen und hast ihn locker geschlagen.“ Der Rothaarige sah ihn daraufhin
fragend an. „Redest du von meinem Kampf?“ „Na klar.“ „Virgo ist
völlig zu Recht so eingeschätzt worden. Er war mir eigentlich sogar
überlegen.“ „Arashi, man kann es mit der Bescheidenheit auch
übertreiben.“ „Das ist mein völliger Ernst.“, erwiderte der Uzumaki
trocken.
„Genjutsu war ein Non-Faktor in diesem Kampf und im Taijutsu war er mir klar
überlegen, ganz zu schweigen von Ninjutsu. Er hat elementarische Ninjutsus auf
einem Level eingesetzt, an das ich nicht mal annähernd herankomme. Hätte er
nicht zwei signifikante Fehler gemacht, wäre der Kampf ganz anders
ausgegangen.“ „Was für Fehler?“, wollte Zera wissen. „Der erste Fehler
war, dass er mich einmal unterschätzt hat und zwar kurz nachdem ich seinen
Felsgiganten zerstört habe. Ich denke, er hat mich nicht ernst genommen, weil
ich mein Glück im Taijutsu versucht habe, wo er mir ja wie gesagt weit
überlegen war. So konnte ich ihn zeitweilig lähmen.“ „Ja und das hat dir
die Führung im Kampf verschafft.“ „Das ist Schwachsinn, Kojiro. Ich habe
sein Bein nur wenige Momente berührt. Zu kurz um ihn langfristig zu lähmen.
Die Lähmung wäre nach drei bis vier Minuten wieder abgeklungen. Die Zeit
hätte er sich ohne Probleme verteidigen können. Ich habe es ja den gesamten
Kampf nicht geschafft, ihm ernsthaft zu schaden. Er hätte ja einfach einen
weiteren Felsgiganten machen können, den ich dann wohl nicht so einfach hätte
besiegen können.“
„Warte mal, du hast doch was von einer Viertelstunde gesagt.“, erinnerte
sich Zera. „Ja, das war ein Bluff und dass er darauf reingefallen ist, war
sein zweiter Fehler. Er hat sich von mir unnötigerweise in die Ecke drängen
lassen. Das alles diente dazu, um ihn zu provozieren, sein stärkstes Jutsu
einzusetzen. Ich wusste, dass er noch was in der Hinterhand haben musste. Und
sein stärkstes Jutsu war auch echt gefährlich und hätte mich in ernsthafte
Schwierigkeiten gebracht, hätte er es nicht dann eingesetzt, als ich es am
Ehesten erwartet hatte. So konnte ich darauf reagieren. Ich benutze
Beschwörungen schon mehrere Jahre, aber hätte mich seine Gesteinsfestung
unvorbereitet getroffen, hätte ich es niemals rechtzeitig geschafft, Gamagard
zu rufen. Durch den Einsatz der Gesteinsfestung hat er fast sein gesamtes
restliches Chakra aufgebraucht und konnte somit danach nicht mehr richtig
weiterkämpfen. Technisch gesehen habe ich ihn gar nicht besiegt, er hat sich
selbst besiegt. Wenn er diese beiden Fehler nicht begannen hätte dann…“
„Dann was?“, drängelte der Kanirate. „Dann hätte ich
höchstwahrscheinlich aufgegeben.“
„Das kannst du mir nicht erzählen, Arashi.“, sagte Kojiro ungläubig.
„Selbst wenn es anders abgelaufen wäre, hättest du ihn bequem mit deinem
Laminenter besiegen können.“ „Ich hätte es aber nicht eingesetzt.“
„Wieso nicht?“ Der Rothaarige seufzte und begann zu erklären: „Die
Laminenter-Techniken sind sehr alt und stammen aus einer sehr viel dunkleren
Zeit als unserer. Damals, noch vor dem Beginn der großen Ninja-Dörfer waren
Shinobis wirklich nur Werkzeuge des Krieges. Bei meinem Clan war das nicht
anders. Zu dieser Zeit passend sind auch die Techniken aufgebaut. Sie sind zwar
sehr stark, aber auch schwer kontrollierbar und gefährlich. Sie sind kurz
gesagt für viele Menschen tödlich. Sie dienen nicht dazu, Gegner zu
schwächen, zu verjagen oder gefangen zu nehmen. Sie dienen dazu, Gegner
auszulöschen. Darum gibt es auch mehr offensive als defensive Techniken.
Trotzdem ist über die Zeit in meinem Clan die Ansicht gereift, die Laminenter
nicht als Instrumente des Todes, sondern des Lebens zu sehen. Sie sollten dazu
dienen, die Menschen die man liebt zu schützen.
Darum wurde ein Kodex eingeführt, der noch heute besteht. Dieser besagt, dass
ein Uzumaki seine Laminenter-Techniken nur in einem Kampf einsetzen darf, um die
Menschen, die er liebt zu schützen. Ein Einsatz, um einen höheren Rang zu
erreichen hätte also gegen diesen Kodex verstoßen. Selbst der Einsatz gegen
Barton war schon grenzwertig und ich habe ihn auch nur eingesetzt, weil es mir
mein Vater, das jetzige Oberhaupt meines Clans erlaubt hat und ich
Kampferfahrung damit brauche. Ich habe auch schnell gemerkt, dass meine normalen
Techniken für Barton nicht tödlich wären, weil ihm mein Rasengan so gut wie
nichts ausgemacht hat. Nur meine Letzte hätte ihn wohl getötet und deshalb
habe ich Diese auch nicht durchgezogen. Ich wollte nur sehen, ob ich ihn hätte
bezwingen können.“ „Dir ist dieser Kodex wohl ziemlich wichtig was?“
„Natürlich, Kojiro.“, sagte er energisch. „Ich bin das zukünftige
Oberhaupt meines Clans. Es ist meine Pflicht diesen Kodex zu erhalten.“
Eine Stunde später stand Naruto an einem Fenster und beobachtete die
untergehende Sonne. In wenigen Minuten würde das Bankett beginnen, aber ihm war
scheinbar nicht nach Feiern zumute. Er machte einen sehr ernsten Eindruck.
Sakura stieß nun zu ihm dazu. „Und hast du was entdeckt?“ „Nein, ich habe
während der Prüfungen mit meinen Schattendoppelgängern ganz Konoha
durchforstet, aber nichts gefunden.“ „Vielleicht hast du dir das auch nur
eingebildet, Schatz.“, sagte sie vorsichtig. „Sowas bilde ich mir doch nicht
ein!“, gab er barsch zurück. Sie hatte mit so einer Reaktion schon gerechnet.
„Ich habe ohne jeden Zweifel kurz nach Sanaris Kampf eine enorm starke
Chakra-Konzentrierung in Konoha gespürt. Sie war sogar höher als meine
eigene.“ „Aber jetzt scheint sie nicht mehr hier zu sein, also mach dir
keine Sorgen. Du hast ja sicherlich bereits die ANBUs losgeschickt, um die
Gegend zu durchsuchen, mehr kannst du ohnehin nicht tun. Wir sollten die Gäste
nicht warten lassen.“ „Na schön.“
Eine Gestalt schaute derweil von den Hokage-Felsen auf das in ein feines Rot
getauchte Konoha herab. „Du scheinst deinem Ruf gerecht zu werden, Naruto
Uzumaki. Das du mich nur durch mein Ankommen bemerkt hast, sehr beeindruckend.
Wer hätte gedacht, dass du dich zu so einem interessanten Gegner entwickeln
würdest. Aber auch du wirst nicht verhindern können, was in ein paar Monaten
über diese Welt hereinbrechen wird. Niemand wird das. Genieße deine letzten
Monate Konoha, denn es werden deine Letzten sein.
Kapitel 37: Ernennung
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Mann, irgendwie werden meine Chaps immer länger óó, das sind jetzt schon
über 4000 Wörter *stolz selbst auf die Schulter klopf*, naja Spaß beiseite^^.
Viel Spaß und Thx for Kommis.
37. Ernennung
Die vermummte Gestalt merkte jetzt, wie drei maskierte Personen hinter ihm
auftauchten. „Ich bin wohl entdeckt worden, was?“, kam es belustigt aus ihm.
„Enttarnen sie sich!“, befahl einer der ANBU, der scheinbar die kleine
Einheit anführte. „Zu schade. Ich würde mich zu gerne mit euch amüsieren,
aber die Zeit ist noch nicht reif. Außerdem will ich, dass so viele Menschen
wie möglich das Ende der Shinobi-Welt mit ansehen werden.“ Der ANBU
wiederholte noch einmal die Forderung. Danach machten sich die Konoha-Nin
kampfbereit. „Viel Vergnügen im Reich der Träume.“, sagte der Schatten.
Die ANBUs erstarrten. Sekunden später gingen sie zu Boden und verloren das
Bewusstsein. „Wie ich es mir dachte. Die Konoha-Nins sind über die Jahre
willensschwach geworden. Zu schwach, um das Recht zu haben die große Revolution
zu überleben.“ Anschließend verschwand die Gestalt und verließ Konoha
wieder.
Ein paar Minuten später betraten Arashi, Kojiro und Zera einen großen Saal in
einer Ecke der Arena. Shinobis vieler Nationen befanden sich dort. In diesem
Raum sollten die Ernennungen durchgeführt werden. Die meisten Shinobis hatten
eines gemeinsam. Ihre Blicke vielen alle sofort auf den Rothaarigen. Diesem war
dies sichtlich unangenehm. „Was gaffen die mich alle so an?“, flüsterte er
seinem Freund zu. „Tja, du bist halt der Held des Tages.“, erwiderte der
Angesprochene. „Die meisten hätten niemals damit gerechnet, dass ein Genin so
viel auf dem Kasten hat.“
Sie gingen zu Kakashi und Sanari hinüber, die etwas am Rand standen. Der Jounin
lobte die drei in den höchsten Tönen und auch Sanari gratulierte Arashi, auch
wenn das eher wortkarg und monoton ablief. „Ich freue mich echt für euch
beide. Ihr habt es auf jeden Fall verdient, Chuunin zu werden.“, sagte der
Kanirate. In seinem Ton war zwar zum Teil ehrliche Freude, aber auch ein wenig
Enttäuschung zu hören. „Hey, die Ernennungen wurden doch noch nicht
ausgesprochen. Es besteht also noch Hoffnung für dich Kojiro.“, versuchte
Arashi seinen Kameraden aufzumuntern. „Ja, manchmal kommt es anders als man
denkt.“, ergänzte Sanari. Kakashi hielt sich vornehm aus der Unterhaltung
heraus. Allerdings nur solange, bis er vom Uzumaki angesprochen wurde, nachdem
der sich ein wenig im Raum umgesehen hatte. „Wo ist eigentlich Virgo,
Sensei?“ „Der wird wohl in einem der Krankenzimmer liegen und sich gerade
ausruhen. Du hast ihm in deinem Kampf ja ganz schön zugesetzt.“ „Aber dann
versäumt er ja die Ernennungszeremonie.“ „Das dürfte ohnehin egal sein.
Ich bezweifle sehr stark, dass der Tsuchikage ihn zu einem Chuunin machen wird.
Er hat zwar ganz klar die Stärke eines Chuunin gezeigt, aber dafür mangelt es
bei ihm an den anderen wichtigen Qualitäten.“ „Verstehe.“
Die Anwärter wurden jetzt gebeten sich in Reihen in der Mitte des Raumes
aufzustellen. Vor ihnen standen die vier Kage. Sanari stand an der Spitze der
Konoha-Reihe und direkt neben Zako Takota, der wieder ein wenig ansehnlicher
aussah. Seine Verletzungen waren fast vollständig von den Medic-Nins Konohas
geheilt worden, was wieder einmal ein Beweis für die hervorragende medizinische
Versorgung des Dorfes war. Ab und zu warf die Hatake dem Kumo-Nin einen
abschätzigen Blick zu, den Dieser aber nicht erwiderte. Der Kampf schien den
Takota eine gehörige Portion Respekt eingeflößt zu haben. So schnell würde
er sicherlich keine fremden Kunoichi belästigen.
Naruto erhob nun die Stimme: „Meine Damen und Herren, wehrte Gäste und
natürlich Anwärter. Es war ein ereignisreicher Tag. Wir haben eine Menge
interessanter Kämpfe und Techniken gesehen. Ich hoffe, dass es für alle so
unterhaltsam war, wie für mich selbst. Die einzelnen Gremien der Dörfer haben
sich beraten und entschieden, welche der Anwärter zu einem Chuunin aufsteigen.
Für die, die es geschafft haben, ist die Ausbildung offiziell beendet. Sie
werden selbst eigene Teams leiten oder sich auf bestimmte Gebiete
spezialisieren. Das heißt aber nicht, dass der Lernprozess abgeschlossen ist.
Selbst ich, der schon viele Jahre als Shinobi und Kage tätig ist, lernt jeden
Tag noch etwas Neues dazu. Der Prozess sollte niemals aufhören, denn es wird
immer jemanden geben, der besser als man selbst ist und Stillstand bedeutet in
der heutigen Welt, die sich immer weiterentwickelt, Rückschritt. Vergesst das
nie. Die einzelnen Kage werden jetzt die Namen der Anwärter aufrufen, die es
geschafft haben. Diese treten dann bitte vor.“
Gaara und Vago begannen mit der Aufzählung. Bei den Beiden gab es keine
Überraschungen. Die Genin, die ihre Kämpfe gewonnen hatten, stiegen auch auf.
Als nächstes war der Hokage dran: „So der erste Chuunin dieses Jahr aus
Konoha ist Sanari Hatake." Viel Applaus, gerade von der weiblichen Bevölkerung,
brandete auf. Stolz schritt sie nach vorne und nahm Präsente vom Blonden
entgegen. Zum Einen war es eine Weste, die typische Kleidung eines Chuunin oder
Jounin. Zum Anderen ein neues Stirnband, welches sich leicht von denen der Genin
unterschied. Es hatte links und rechts neben dem Dorfsymbol jeweils einen feinen
senkrechten eingeritzten Strich, was den Status als Chuunin markierte. Bei den
Stirnbändern der Jounin waren es jeweils zwei Striche. Der Rokudaime gab Sanari
die Hand. „Meinen herzlichsten Glückwunsch, Sanari.“ „Vielen Dank,
Hokage-Sama.“
Selbstverständlich wurde auch Arashi zu einem Chuunin ernannt. Alles andere
wäre wohl auch eine Sensation gewesen. Bei ihm führte Naruto die gleiche
Prozedur durch, wenn gleich sie ein wenig herzlicher ausfiel als bei Sanari, was
nur logisch war. Kojiro sah seine beiden Teamkameraden an. Er versuchte zu
lächeln, aber so richtig gelang ihm das nicht. Die Enttäuschung saß doch
ziemlich tief. Der Blonde machte eine kurze Pause und begann dann zu grinsen.
„Mensch Kojiro, dein Gesicht kann man sich ja fast nicht mit ansehen. Du bist
natürlich auch ernannt worden.“ Der Kanirate dachte, er hätte sich verhört.
Perplex schaute er den Uzumaki an. Arashi kam zu seinem besten Freund und schob
ihn nach vorne. „Jetzt steh da nicht so dumm rum. Es war doch klar, dass du es
schaffst.“, sagte er grinsend. „Aber ich habe doch nicht gewonnen.“,
entkam es ihm verwirrt. „Das war auch nicht wichtig.“, erwiderte der
Rokudaime. „Es ging bei den Kämpfen nicht unbedingt darum zu gewinnen,
sondern zu zeigen, dass man das Zeug hat ein Chuunin zu sein und du hast das
klar bewiesen. Es wäre eine Schande und ein Fehler dich nicht zu befördern.“
Etwas abwesend nahm er die Geschenke an. Er hatte es immer noch nicht richtig
realisiert. Genauso überrascht war Zera, die im Anschluss aufstieg. Die
Begründung von Juko fiel ähnlich wie die von Naruto aus.
Somit waren dieses Jahr insgesamt sieben neue Chuunin ernannt worden und ihre
Familien stürzten sich sogleich auf die glücklichen Shinobi. Alexa umarmte
ihren großen Bruder. „Ich wusste, dass du es schaffst, Arashi. Ich habe nie
daran gezweifelt.“ „Danke, Alexa.“ „Ich bin echt sauer auf dich.“, kam
es gespielt verärgert aus Kaero, der neben ihm stand. „Ich hätte nie
gedacht, dass du so gut bist. Du hast mich nie bei unseren Trainingskämpfen
ernst genommen.“ „Das liegt aber nur daran, dass mich Papa gelyncht hätte,
wenn ich dir ernsthaft weh getan hätte.“ „Naja egal. Ich kann es kaum
erwarten, bis ich endlich zwölf werde und mein eigenes Laminenter bekomme. Dann
hole ich dich in Windeseile wieder ein.“ „Abwarten.“
Zehn Minuten und zwei Beinahe-Ohnmachten (er wurde von Tsunade und seiner Mutter
fast bis zur Bewusstlosigkeit umarmt) später wollte der Rothaarige gerade zu
Kojiro und Zera, die sich angeregt unterhielten, rüber gehen, als etwas anderes
seine Aufmerksamkeit gewann. Iruka und Hitomi kamen gerade in den Saal und
gingen schnurstracks auf den Chuunin zu. „Und hast du es geschafft?“, fragte
die Schwarzhaarige angeregt. „Logisch.“ „Super. Ich freue mich unglaublich
für dich.“ Die Kleine konnte sich die Wettkämpfe leider nicht anschauen,
weil sie sich zwei Tage zuvor einen Virus eingefangen hatte und deshalb das Bett
hüten musste. Sie quängelte zwar mehrere Stunden deswegen herum, aber Naruto
ließ in diesem Punkt nicht mit sich reden. Ihre Gesundheit hatte in seinen
Augen ganz klaren Vorrang.
Der Angesprochene Blonde kam es jetzt auch dazu, nahm seine Tochter auf den Arm
und fühlte ihre Stirn. „Gut. Das Fieber scheint abgeklungen zu sein. Fühlst
du dich besser, Schatz?“ „Jap. Deswegen hat mir Onkel Iruka auch erlaubt
herzukommen. Das ist doch okay, oder Papa?“ „Ja klar.“ Er wandte sich an
den Chuunin. „Vielen Dank nochmal, dass sie auf meine Tochter Acht gegeben
haben, Sensei.“ Die Herumstehenden schauten bei dieser Anrede verwundert zu
der Gruppe um Naruto. Es war äußerst ungewöhnlich, dass ein Kage einen
Chuunin, der ja vom Rang her mehrere Stufen unter ihm stand als Sensei
bezeichnete. Das merkte auch Iruka der leicht rot anlief. „Ich haben ihnen
doch gesagt, dass sie mich so nicht ansprechen sollten, Hokage-Sama.“ „Oh
ja, entschuldigen sie, Sensei.“, erwiderte er mit einem breiten Grinsen auf
dem Gesicht. Naruto war es egal, wie die Leute darüber dachten. Iruka war auch
der Einzige, den er noch so anredete. Sowohl Kakashi, als auch Yamato oder
Tsunade duzte er jetzt und benutzte auch keine Suffixe (Sama, Sempai usw.) mehr.
Aber zu Iruka hatte er schon immer ein sehr respektvolles Verhältnis, das sich
auch nicht änderte, als er Hokage wurde.
Die anderen Genin aus Kaeros und Alexas Teams waren auch zusammen mit ihren
Familien anwesend. Sie schauten sich gerade das Szenario rund um den Rokudaime
an. „Irgendwie ist mir der Hokage ein Rätsel.“, entkam es Hidate.
„Warum?“, wollte Hinata wissen. „Wenn er so mit Sensei Iruka und seinen
Kindern umgeht, wirkt er so liebevoll.“ „Er ist es ja auch.“ „Naja.
Heute, als er bei Arashis Kampf dazwischen gegangen war, kam er mir aber so kalt
und skrupellos vor. Fast so, als würde er keine Sekunde zögern den Bären zu
töten, falls der etwas Falsches tun würde.“ „Das entspricht nun einmal
seinem Charakter. Das macht ihn schließlich zu einem sehr guten Vater und
Hokage.“, erwiderte die Hyuuga. „Ich verstehe nicht ganz.“ „Der Hokage
ist wahrlich ein sehr gütiger und verständnisvoller Mann. Ich kenne ihn ja
schon viele Jahre lang. Das ändert sich aber ganz schnell, wenn jemand etwas
gefährdet, was er liebt, wie zum Beispiel seinen Sohn. Der, der das wagt, kann
mit keinerlei Gnade rechnen.“
„Das macht Sinn. Ich würde mich aber auf jeden Fall keinen Millimeter bewegen
können, wenn er so vor mir stehen würde.“ „Darüber musst du dir keine
Sorgen machen, Schatz.“, beruhigte sie ihren Sohn. „Solange du Konoha treu
bleibst wird er dich wohl eher genauso wie Arashi verteidigen.“ „Das glaube
ich nicht. Ich gehöre ja schließlich nicht zu seiner Familie und dadurch stehe
ich ihm nicht annähernd so nahe wie Arashi.“ „Das ist natürlich wahr, aber
Narutos Liebe geht weit über seine Familie hinaus. Er steht für das gesamte
Dorf ein und würde jedes Mitglied mit seinem Leben verteidigen. Das macht ihn
zu einem sehr gefährlichen Gegner für andere Dörfer und das wissen Diese
auch. Denn wenn man kämpft, um etwas, dass man liebt zu beschützen, dann wird
man erst wirklich stark.“ „Diesen Satz habe ich schon einmal gehört. Ich
glaube damals in der Akademie“, erinnerte sich der Blauhaarige. „Das ist der
Leitsatz des Willen des Feuers.“, antwortete die Jounin. „Und der Rokudaime
gilt als die Personifizierung dieser Ideologie.“
Die Beiden sahen nun, wie Shikamaru sich dem Blonden näherte. „Darf ich mir
deinen Papa mal kurz ausleihen, Hitomi?“, fragte der Nara die Schwarzhaarige.
„OK.“ Der Hokage setzte seine Tochter ab und ging mit seinem Berater ein
Stück. Sobald sie eine ruhige Ecke gefunden hatten, erhob Shikamaru die Stimme:
„Ich gehe mal davon aus, dass ich jetzt mit ihrem richtigen Körper rede,
oder?“ Naruto sah ihn nur fragend an. „So wie ich das einschätze, war nicht
nur der in der Loge ein Schattendoppelgänger, sondern auch der auf dem Feld und
später in den Beratungen.“ „Wie kommst du darauf?“ „Der
Schattendoppelgänger, wenn es denn einer war, hat sich ein wenig untypisch für
sie verhalten. Sie benutzen ihr Laminenter nicht, wenn sie den Gegner auf eine
andere Weise besiegen können. Der KB hat aber sofort mit seinem Laminenter
Barton bedroht, also gegen ihre normale Verhaltensweise. Danach waren wir ja bis
ein paar Minuten vor der Ernennungszeremonie zusammen.“
Naruto begann daraufhin nur zu grinsen. „Du beweist immer wieder, dass meine
damalige Entscheidung dich zu meinem Stellvertreter und obersten Berater zu
machen vollkommen richtig war. Dass dir so ein kleines Detail aufgefallen ist,
Hut ab. Ja, du hast Recht. Ich war kurz vor der Ernennung zusammen mit anderen
Schattendoppelgängern in Konoha unterwegs, natürlich nicht grundlos.“ Der
Blonde berichtete danach von den zurückliegenden Geschehnissen. Shikamaru
lehnte sich nachdenklich an eine Wand. „Was hältst du davon?“ Der Nara
beantwortete diese Frage zuerst nicht. Er mied auch den Blick des Rokudaime.
Dieser verstand diese Geste. „Du siehst es also genauso wie Sakura, was?“
„Ehrlich gesagt ja. Ich meine, sie besitzen ein unerreichtes Chakra-Niveau.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es jemanden geben soll, der sie in
diesem Punkt überflügelt. Gerade, wenn man bedenkt, dass scheinbar niemand
außer ihnen das gespürt zu haben scheint.“
„Aber es gibt keinen Zweifel. Ich habe es nämlich kurz vor der Zeremonie noch
einmal gemerkt. Nur war dieses Signal ein wenig anders als das Erste. Das war
nämlich zuerst stärker und wurde dann schwächer. Beim Ersten war es genau
anders herum. Ich gehe daher davon aus, dass die Person das Dorf wieder
verlassen hat.“ „Fragt sich nur, wer der Eindringling war und was er hier
wollte.“, kam es nachdenklich aus Shikamaru. „Es gebe fast keinen
schlechteren Zeitpunkt für eine Infiltration Konohas als jetzt. Durch die
Chuunin-Examen konzentriert sich mehr Kampfkraft hier als sonst irgendwann. Es
sei denn es ist ein Vorhaben Kumo- oder Iwagakures.“ Er warf den beiden
jeweiligen Kagen einen kurzen Blick zu. „Das können wir meiner Meinung nach
ausschließen.“, „Meinen sie wegen dem Nichtangriffspakt? Es wäre
gefährlich und es nur deswegen auszuschließen.“ „Ich rede nicht vom
Nichtangriffspakt.“, entgegnete der Uzumaki. „Ich schätze Juko und Vago
einfach nicht für so dumm ein. Würde das herauskommen, wären sie absolut in
die Ecke gedrängt. Es befinden sich zwar zurzeit ihre stärksten Shinobi hier,
aber sie wären Konoha trotzdem alleine schon zahlenmäßig weit unterlegen,
selbst wenn sie sich mit dem jeweils anderen Dorf zusammenschließen würden.“
Sai gesellte sich jetzt zu ihnen. Nur schien Dieser keine guten Nachrichten zu
haben. Der ANBU hatte nämlich einen sehr ernsten Gesichtsausdruck.
„Irgendwelche Neuigkeiten?“, erkundigte sich Naruto. „Allerdings, aber
durchaus bedenkliche.“, erwiderte Sai. „Es wurden in der Nähe der
Hokage-Felsen drei bewusstlose ANBUs gefunden. Sie haben zwar keine
äußerlichen Verletzungen, aber sie scheinen in eine Art komatösen Zustand
verfallen zu sein aus dem sie jetzt noch nicht erwacht sind.“ Diese
Neuigkeiten waren für den Kage und seinen Berater wirklich beunruhigend.
„Also war der Eindringling nicht nur zu Besuch hier.“, sagte der Jounin.
„Benachrichtige Tsunade, Sai.“, befahl der Rokudaime anschließend. „Sie
soll sich die Opfer ansehen. Vielleicht kann sie etwas für sie tun. Desweiteren
sollen die ANBUs ihre Suche durch Konoha sicherheitshalber fortsetzen, obwohl
die gesuchte Person höchstwahrscheinlich das Dorf schon wieder verlassen hat.
Sie sollen dabei aber mit höchster Diskretion vorgehen. Die Sache unterliegt
erst einmal noch der Geheimhaltung. Es wäre ungünstig, wenn es bekannt wird,
solange sich noch die Vertreter der anderen Dörfer hier aufhalten.“
„Hai.“, entkam es dem ANBU.
Die restlichen Gäste bekamen von den Vorkommnissen nichts mit und feierten
ausgelassen. Arashi hatte sich nach einer Weile genervt auf einen Balkon
zurückgezogen. Ständig wollten irgendwelche Leute, die er noch nie gesehen
hatte, aber scheinbar wichtige Personen, wie Feudalherren waren, ihn
beglückwünschen und in den Himmel loben. Der Rothaarige mochte es nicht, im
Mittelpunkt zu stehen. Wieder ein markanter Unterschied zum jungen Naruto, der
ja immer nach Aufmerksamkeit gesucht hatte. Dem Chuunin war es aber herzlich
egal, was irgendwelche Wildfremde über ihn dachten. Solange er die Bestätigung
von den Menschen, die ihm wichtig waren bekam, war für ihn die Welt in
Ordnung.
„Du magst wohl immer noch keinen Trubel, was Arashi?“ Verdutzt suchte der
Uzumaki nach dem Ursprung dieser Frage und fand ihn hinter sich. Dort stand ein
schönes Mädchen mit langen braunen Haaren. Sie war ungefähr in seinem Alter
und trug einen aufwendigen Kimono, was darauf schließen ließ, dass sie kein
Shinobi sondern eher jemand aus dem Adel war. Sie schien ihn auch zu kennen,
aber er erkannte sie nicht. Ein wenig peinlich berührt fragte er: „Ähm,
kennen wir uns?“ „Ich dachte mir schon, dass du mich nicht erkennst. Es ist
ja auch schon ein paar Jahre her. Ich bin es, Hotaru.“ Bei der Erwähnung
dieses Namens hellten sich sofort seine Gesichtszüge auf. Er trat freudig an
sie heran und umarmte sie herzlich. Wer hätte gedacht, dass er unter all diesen
Fremden eine gute alte Freundin wiedersehen würde.
Es handelte sich nämlich um Hotaru Temma, eine frühere Sandkastenfreundin und
Tochter eines Fürsten aus dem Erdreich, der für den dortigen Herrscher
arbeitete. Diesen Begriff der Sandkastenfreundschaft konnte man getrost
wörtlich nehmen, weil sich die beiden in ihrer Kindheit immer in Suna trafen,
wo der Chuunin mit seiner Familie im Winter öfters Urlaub machte. Er musterte
die junge Frau und musste zugeben, dass ihm gefiel, was er sah. „Mensch du
hast dich aber verändert.“, merkte er an. „Jap. Es ist ja auch schon sechs
Jahre her seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Du hast dich ja auch
gemacht, obwohl du durch deine feurigen Haare immer noch leicht zu erkennen
bist. Ich weiß noch, wie du immer für den Sohn des Kazekage, anstatt des
Hokage gehalten wurdest.“ Dieses Gerücht stand tatsächlich längere Zeit im
Raum und war ein beliebtes Klatschthema der Bewohner Sunas. Dem Blonden ließ
das aber kalt, was klar daran lag, dass Arashi nicht nur Gaara, sondern auch
seinem Großvater sehr ähnlich war. Die früheren Freunde schwelgten eine Zeit
lang in Erinnerungen und amüsierten sich köstlich. Die Beiden verband früher
ein enges Band der Freundschaft, gerade bevor Arashi seinen jetzigen besten
Freund Kojiro kennenlernte. Irgendwann wurde Hotarus Vater jedoch zurück ins
Erdreich gesandt und die Beiden verloren sich aus den Augen. Umso mehr freuten
sie sich über die Wiedervereinigung. Man merkte sofort, dass die Chemie
zwischen den beiden stimmte.
Die Temma wollte gerade eine weitere Anekdote aus der Vergangenheit erzählen,
als Sanari auf die Terrasse trat und sie unterbrach: „Möchtest du uns nicht
einander vorstellen, Arashi?“, schlug die Hatake vor. Ihre Stimme klang etwas
gereizt. „Oh ja, natürlich. Sanari, das ist meine frühere Freundin Hotaru
Temma. Hotaru, das ist Sanari Hatake, meine langjährige Teamkameradin.“
„Freut mich.“, kam es eher desinteressiert gleichzeitig aus ihnen. Der
Rothaarige wurde kurz danach wieder von jemand in Beschlag genommen und ging
etwas missgestimmt in den Saal zurück. Somit waren die Mädchen allein auf dem
Balkon.
„Du kennst Arashi also von früher?“, fragte Sanari. „Ja, wir haben
früher viel Zeit miteinander verbracht. Es scheint sich nicht wirklich
verändert zu haben. Immer noch das gleiche freundliche Wesen. Aber als Shinobi
ist er echt beeindruckend stark geworden, aber nicht nur er. Auch dein Kampf war
echt atemberaubend.“ „Danke. Du scheinst ja viel von ihm zu halten.“
„Natürlich, er ist ja auch etwas Besonderes. Es gibt nicht viele Jungen wie
ihn, die für Schwächere einstehen und niemanden runtermachen oder sich für
etwas Besseres halten. Er war für mich immer so eine Art starker
Beschützer.“ „Das hört sich aber nicht nur nach Freundschaft an.“ Hotaru
errötete daraufhin leicht. „Naja, ich muss zugeben, dass ich als Kind für
ihn geschwärmt habe. Ich bin auf jeden Fall froh, dass mein Vater bald wieder
in Suna arbeitet und ich ihn dadurch wieder öfters sehen kann. Er wäre auf
jeden Fall ein Junge, der mich glücklich machen würde.“ „Das würde ich
mir ganz schnell aus dem Kopf schlagen.“, winkte Sanari ab.
„Oh, er hat wohl eine Freundin, was? Das überrascht mich nicht.“ „Nein,
das nicht, aber das würde niemals funktionieren. Ihr lebt in verschiedenen
Welten.“ „Wie meinst du das?“ „Arashi ist genauso wie ich ein Ninja und
du bist aus dem Adel. Das würde einfach nicht gehen.“ „Es gibt doch genug
Beziehungen zwischen Shinobi und Adligen.“, warf die Temma ein. „Das ist
doch noch lange kein Grund.“ „In Arashis Fall schon. Er kommt aus einer
sehr prestigereichen Shinobi-Familie. Du weißt sicherlich wer seine Eltern
sind, oder?“ „Na klar, ich bin ja nicht blöde!“, gab Hotaru schroff
zurück. Die Unterhaltung begann sie langsam stark zu nerven. „Ich sehe Arashi
einfach nicht mit dir zusammenkommen, das ist einfach zu widersprüchlich. Er
hat immer hart für seine Ziele gearbeitet und du bist eine Adlige, von
daher.“ „Ach, meinst du Adlige arbeiten nicht hart?“ „Naja, ich sehe
Teezeremonien und Bälle nicht gerade als harte Arbeit an.“, kam es abwertend
von der Kunoichi. „Du scheinst ja eine Menge Adlige zu kennen, wenn du dir so
ein Urteil erlauben kannst.“ „Nicht wirklich, aber das muss ich auch nicht.
Außerdem gibt es neben eurer unterschiedlichen Stände noch ein anderes
Problem.“ „Na was kommt jetzt?“, fragte die Braunhaarige auffordernd.
„Nichts gegen dich, aber wie du es bereits erwähnt hast, ist Arashi etwas
Besonderes und dadurch sehr beliebt bei den Mädchen. Er ist einfach nicht deine
Liga und könnte dutzende bessere Partien finden.“ „Wie bitte?“ „Du bist
letzten Endes nur ein hübsches 0815-Mädchen, zu gewöhnlich, um Arashis
Interesse zu wecken.“
Ein paar Momente später kam Arashi zurück auf die Terrasse und wurde von
Hotaru fast umgerannt, die in den Saal stürmte. Wie er bemerkte, weinte sie.“
„Was ist passiert?“, rief er ihr nach. „Frag das dein Biest von
Teamkameradin.“, schluchzte sie. Der Rothaarige sah daraufhin zur Hatake, die
seelenruhig am Geländer lehnte. Er machte ein paar schnelle Schritte und
stellte sie zur Rede: „Was hast du gemacht?“ „Nichts. Ich habe ihr
lediglich die Unterschiede zwischen uns Shinobi und dem Adel erklärt und meine
Meinung dazu gesagt. Wenn sie mit der Wahrheit nicht umgehen kann ist das nicht
mein Problem.“ Sie sprach die Worte mit solch einer Kälte aus, wie es der
Chuunin noch nie gehört hatte. Die Silberhaarige konnte zwar manchmal schon
brutal direkt sein, aber das überstieg alles bisher da gewesene. „Hast du gar
kein schlechtes Gewissen, dass du ihre Gefühle verletzt hast?“, wollte er
wissen. „Wieso sollte ich? Was kann ich dafür, dass sie so sensibel ist und
sofort anfängt zu heulen.“ Der Rothaarige schluckte. Er traute seinen Ohren
nicht. Sie war zwar die letzten Tage nicht gerade freundlich gewesen, aber er
erkannte sie jetzt kaum wieder. Das war nicht das Mädchen, mit dem er die
letzten Jahre so viel erlebt hat. Das war nicht das Mädchen für das er mehr
Gefühle hegte, als für jedes andere.
Er kam noch ein Schritt näher und sah ihr todernst in die Augen. „Du wirst
dich bei ihr dafür entschuldigen, ist das klar?“ „Seit wann gibst du mir
Befehle?“, erwiderte sie amüsiert. „Seit jetzt!“ Sein Gesicht
verfinsterte sich noch weiter. „Da kannst du mich noch so böse angucken wie
du willst, Arashi. Das bringt nichts. Es sei denn wir klären das auf die
konventionelle Weise durch einen kleinen Kampf.“ „Dafür, dass du so stolz
auf unseren Stand als Ninjas bist, vergisst du aber schnell einen Grundsatz von
uns. Nämlich den, dass eine Kunoichi ihre Grenzen kennen sollte und ich liege
ganz klar außerhalb Deiner. Das wäre nicht mal ein Kampf, mehr ein kurzes
Aufwärmen.“ Dem Uzumaki war es herzlich egal, dass seine Sätze vor Arroganz
nur so strotzten. Er hatte es lange genug auf die höfliche Weise versucht.
„Wenigstens kann ich mich an die einfachen Regeln unseres Dorfes halten und
muss mich nicht von ein Dutzend Shinobi aus der Bredouille boxen lassen.“
Mit dieser Äußerung war sie ganz klar ein Schritt zu weit gegangen, denn sie
hatte einen sehr empfindlichen Punkt von ihm getroffen. Nun war sein
Geduldsfaden endgültig gerissen. „Ja, einfach herumsitzen, wenn ein Freund in
Gefahr ist, ist natürlich so viel besser.“ „Was hast du denn erreicht?
Letzten Endes musstest du wieder einmal von deinem Papi gerettet werden. Wärst
du nicht zufällig der Sohn des Hokage würdest du wahrscheinlich nicht mal hier
stehen. Ich kriege langsam das Gefühl, dass es besser gewesen wäre, wenn du
nicht zurückgekommen wärst!“ „Einen Vorteil hätte es auf jeden Fall. Ich
müsste mich dann nicht mit dir Plage herumärgern!“ „Ach, das bin ich für
dich ja? Eine Plage? Schön zu wissen!“
Beide hätten wohl ewig so weiter gemacht, wäre jetzt nicht Kakashi dazwischen
gegangen. „Jetzt beruhigt euch mal wieder!“, sagte er streng. „Ihr seit
gerade Chuunin geworden, also benehmt euch dementsprechend! Ihr solltet euch
lieber freuen, anstatt übereinander herzufallen.“ Die Streithähne
realisierten nun erst, dass die Lautstärke ihrer „Unterhaltung“ immer mehr
angestiegen ist und schon viele sie verwundert ansahen. „Sie haben Recht,
Sensei.“, kam es aus Arashi. „Wir haben uns ohnehin nichts mehr zu sagen,
oder?“ „Wer hätte gedacht, dass wir nochmal in einem Punkt derselben
Meinung seien würden.“
Kapitel 38: Reise
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So neues Chap: Ehrlich gesagt ist es weder ein sonderlich langes Chap, noch
eines, indem soo viel passiert. Es dient eher als Übergang und zur Darstellung
einiger Charaktere. Trotzdem Viel Spaß und Thx for Kommis.
38. Reise
In der Residenz der Uzumakis war es an diesem Morgen sehr ruhig. Die Meisten
gingen ihren täglichen Pflichten nach und waren schon außer Haus. Hitomi zum
Beispiel besuchte seit ein paar Wochen die Ninja-Akademie und hatte sich dort
schon sehr gut eingelebt. Der Einzige, der noch zu Hause war, war Arashi. Der
durchwühlte im Moment seinen Kleiderschrank und wurde nach ein paar Minuten
auch fündig. Er zog sich um und betrachtete das Ergebnis im Spiegel. Der
Uzumaki trug eine durchweg rote Ninja-Kluft über die er eine schwarze Weste
zog. An seinem Rücken war sein Laminenter befestigt, welches er nun nicht mehr
in einer Schriftrolle, sondern offen trug. Die ganze Kleidung bildete eine sehr
ansehnliche Kombination, die mit seinem neuen Stirnband vervollständigt wurde.
Er musste zugeben, dass er aufgeregt war, so sehr, wie seit den Chuunin-Examen
nicht mehr. In den letzten sechs Wochen hatte er ausschließlich zusammen mit
seiner Mutter an seinen medizinischen Fähigkeiten gefeilt. Da nun aber seine
Suspendierungsfrist abgelaufen war, konnte er wieder an Missionen teilnehmen und
prompt sollte er auch eine ausführen. Die Details darüber kannte er aber noch
nicht. Alles, was Naruto dazu gesagt hatte, war, dass sie etwas mit dem
Uzumaki-Clan zu tun hatte. Das alleine schon weckte sein Interesse.
Der Blonde hatte im Gegensatz zu seinem ältesten Sohn keine so gute Laune.
Genauer gesagt verspürte er gerade das brennende Bedürfnis, seinen Kopf gegen
die Platte des Tisches, an dem er saß, zu schlagen. Der Grund dafür war sein
anderer Sohn, der ihn mit einer wohlbekannten Diskussion den letzten Nerv
kostete. Es ging nämlich um eine anstehende Mission, die Kaeros Team zusammen
mit dem von Alexa ausführen sollte. Der Genin wusste auch noch gar nicht, um
was für eine Mission es sich handelte. Alles, was bekannt war, war, dass sowohl
Sai, der seinen Posten als ANBU-Chef an Yamato zurückgegeben hatte, als auch
Lee mit anderen Aufträgen befasst waren. Daraus schloss Kaero Folgendes: „Was
für eine Mission ist es diesmal? Unkraut jäten oder Babysitten? Vielleicht
aber auch eine spannende Jagd auf eine entlaufende Katze? Wenn unsere Senseis
nicht dabei sind, kann es ja nur so eine Kindergarten-Mission werden. Tss, und
dafür haben wir also die letzten Monate trainiert.“
Das ging noch ein paar Minuten so weiter und Narutos Ader an seiner Schläfe
begann gefährlich zu pochen, was auch die restlichen Genin mitbekamen. Sie
versuchten den jungen Uzumaki zu beruhigen, aber der machte munter weiter.
„Ich habe diese D-Rank-Missionen so satt, wir sind doch keine kleinen Kinder
mehr. Wir sind-“ „SCHLUSS JETZT!“, brüllte der Rokudaime wütend und alle
Anwesenden zuckten merklich zusammen. Er atmete einmal tief durch und fuhr dann
fort: „Ich habe eigentlich gedacht, dass dir das Training in den letzten drei
Monaten diese Attitüde ausgetrieben hätte, aber da habe ich mich wohl
getäuscht. Wenn ich von dir noch ein Wort der Widerrede höre, entbinde ich
dich von dieser Mission und du besuchst stattdessen mit Hitomi zusammen die
Akademie, verstanden?“ „Hai.“, erwiderte Kaero eingeschüchtert. Das wäre
für ihn der reinste Alptraum gewesen.
Nun war es aber Alexa, die noch eine Nachfrage hatte. „Also…“, begann sie
vorsichtig. „Ich habe eigentlich vermutet, dass für mich und Kané jetzt die
einjährige Ausbildung bei Tsunade losgeht.“ „Das war auch so geplant, aber
ich dachte mir, dass ihr noch einmal eine Mission zusammen durchführen solltet.
Schließlich habt ihr danach für eine Weile keine richtige Möglichkeit mehr
dazu.“ „Verstehe.“
„Aber kommen wir zu der Mission. Anders als es ein gewisser vorlauter Genin
hier vermutet hat, handelt es sich nicht um eine D-, sondern eine
C-Rank-Mission, potenziell vielleicht sogar B-Rank.“ „B-Rank?“, warf die
Nara ängstlich ein. „Wir sollen alleine eine mögliche B-Rank-Mission
durchführen?“ „Nein, natürlich nicht.“, entgegnete der Hokage. „Ihr
werdet aber unter anderen Shinobi, als ihr gewöhnt seid, agieren.“ Prompt
klopfte jemand an die Tür und trat ein.
„Arashi?“, entkam es der Blonden verwundet. „Hey.“, erwiderte der
Angesprochene bloß. „Also ist Arashi der Leiter, ja?“, fragte sie ihren
Vater. „Nicht ganz, aber er nimmt auch an der Mission teil.“ Ziemlich
ahnungslos stellte sich der Chuunin einfach zu seinen Geschwistern und wartete
mit ihnen zusammen auf das Ankommen der erwarteten Shinobi. Eine Minute später
war es dann auch soweit. Die Ninjas stellten sich als Kojiro und Sanari heraus.
Die beiden männlichen Chuunin begrüßten sich gewohnt freundschaftlich.
Zwischen der Hatake und dem Rothaarigen entstand Blickkontakt, der aber schnell
wieder gelöst wurde. „Na das kann ja heiter werden.“, dachte sich Arashi.
Seit dem Vorfall bei der Ernennungszeremonie hatten sich die Chuunin weder oft
zu Gesicht bekommen, noch miteinander gesprochen. Es herrschte komplette
Funkstille, was gerade Kojiro auf die Nerven ging, weil er ja mit Beiden gut
befreundet war.
„Wo ist Kakashi?“, fragte Naruto an die Silberhaarige gewandt. „Keine
Ahnung. Wir wollten uns vor zehn Minuten vor dem Gebäude treffen, aber er ist
mal wieder zu spät.“ „War ja zu erwarten.“, kam es kopfschüttelnd aus
ihm. „Naja egal. Kommen wir zu den Details der Mission: Ich habe gestern ein
persönliches Schreiben von Königin Kazahana Koyuki, der Herrscherin des
Schneereiches, erhalten. In Diesem bat sie Konoha um Hilfe. Seit mehreren Wochen
wird ihr Land von Rebellen heimgesucht, die die Macht an sich reißen wollen.
Die königlichen Soldaten sind in der Unterzahl und werden langsam aber sicher
müde. Es handelt sich bei den Rebellen aber größtenteils um normale Krieger,
also keine Ninja. Darum habe ich beschlossen, insgesamt zehn Konoha-Nin zu
entsenden.
Die Hauptleitung wird Kakashi übernehmen. Da ein solch großes Team aber für
einen alleine schwer zu handhaben ist, werden Kojiro und Sanari ebenfalls
leitende Positionen einnehmen. Kojiro für Sais Team und Sanari für das von
Lee. Arashi geht als zusätzlich Unterstützung mit, der aber im Notfall auf
Grund seines höheren Ranges genauso Weisungsbefugnis hat, wie die anderen
Chuunin beziehungsweise Jounin. Die Dauer der Mission ist auf maximal einen
Monat festgesetzt. Sollte sich die Situation bis dahin nicht gebessert haben,
werdet ihr von einem anderen Team abgelöst. Ihr brecht morgen früh um acht Uhr
auf.“ Genau in diesem Moment kam Kakashi durch ein Fenster in den Raum
gesprungen. „Entschuldigen sie die Verspätung, aber-“ „Wie auch
immer.“, würgte der Rokudaime seinen ehemaligen Sensei ab und drückte ihn
ein Schriftstück in die Hand.
„Ich habe ihnen die Details der Mission aufgeschrieben.“, sagte er. „Das
wäre doch nicht nötig gewesen.“ „Natürlich ist es das! Ich kann
schließlich nicht den ganzen Tag auf dein Ankommen warten.“ Dem Jounin fiel
sofort auf, dass der Blonde sehr gereizt war. Woran das lag, konnte er sich
ebenfalls denken. Oft genug hatte auch er sich die widerspenstigen Kommentare
von Kaero anhören dürfen. „Gibt es noch irgendwelche Fragen bezüglich der
Mission?“, wollte der Hokage wissen. Da die Anwesenden dies verneinten,
entließ er die Shinobi wieder und wandte sich seiner gewohnten Arbeit zu.
Wie vereinbart trafen sich die Konoha-Nin am nächsten Morgen am Konoha-Tor und
machten sich auf den langen Weg in das Schneereich. Um dort hinzukommen, mussten
sie auch das Erdreich durchqueren, was aber kein Problem darstellte, weil der
Tsuchikage dem Team auf Narutos Gesuch hin freies Geleit zugesichert hatte.
Die Strecke sollte ungefähr fünf Tage dauern. Daher bewegte sich die Gruppe
auch nicht als zu schnell fort, um Kräfte für den langen Weg zu sparen.
Shenji, der neben Kaero und Arashi ein wenig vorlief, bemerkte, dass der Blonde
zitterte. „Was denn, Kaero?“ Hast du etwa Angst vor der bevorstehenden
Aufgabe? Du hast doch gestern noch so große Töne gespuckt.“ „Pah, ich und
Angst?“, gab der Uzumaki selbstbewusst zurück. „Ich freue mich unglaublich
darauf. Endlich mal eine richtige Mission. Ich bin richtig aufgeregt.“ „Das
ist auch verständlich.“, schaltete sich der Rothaarige in die Unterhaltung
ein. „Immerhin ist das eure erste wirklich lange Mission. Ich weiß noch, wie
es mir ging, als ich in eurem Alter war.“
Der Hyuuga ließ seinen Blick ein wenig schweifen, bis Dieser an Arashis Rücken
hängen blieb. „Ähm Arashi.“ „Ja?“ „Könnte ich mir dein Laminenter
mal genauer anschauen? Ich habe noch nie eines aus der Nähe gesehen.“
„Klar, aber sehr vorsichtig. Die Klinge ist ungemein scharf.“ Er zog sein
Katana hervor und überreichte es dem Dunkelhaarigen. Beinahe ehrwürdig
betrachtete er die durchgehend rote Klinge, die im einfallenden Sonnenlicht
prunkvoll schimmert. „Eine wirklich hervorragende Waffe.“, entkam es ihm.
„Ich beneide dich echt ein wenig darum. Es ist schon erstaunlich, dass man
damit solch tolle Dinge vollbringen kann, wie du bei den Examen. Wir müssen uns
auf jeden Fall keine Sorgen machen. Schließlich haben wir mit dir und Sensei
Kakashi zwei der besten Konoha-Nin an Bord.“ „Nun übertreib mal nicht.“
Takeru, der die Unterhaltung mit verfolgt hatte, wandte sich an den hinter ihr
gehenden Jounin. „Kann ich ihnen mal eine Frage stellen, Sensei?“ „Nur
zu.“ „Warum leitet Arashi eigentlich keines der Teams? Er ist doch nach
ihnen der zweitstärkste Shinobi unter uns und an Führungsqualitäten mangelt
es ihm meiner Meinung nach auch nicht.“ „Du hast mit deiner Einschätzung
schon Recht, aber er darf im Moment noch kein Team anführen. Das hat ja der
Hokage bei der damaligen Verhandlung beschlossen. Nichtsdestotrotz wird er durch
seine medizinischen Kenntnisse und seiner Kampfkraft eine sehr wichtige Hilfe
sein. Deswegen hat er Arashi mitgeschickt.“ „Ja, das ist Papas offizielle
Erklärung.“, mischte sich Alexa ein. „In Wirklichkeit soll er den Aufpasser
für mich und Kaero spielen. Manchmal ist es echt nervig, dass Papa so
übervorsichtig ist.“ „Nun ja. Ich würde lügen, wenn ich das bestreiten
würde.“, erwiderte der Jounin grinsend. „Aber es gibt noch einen weiteren
Grund.“ „Sie meinen sicherlich die Geschichte meines Clans, oder?“
„Genau.“
Der Sabakuno sah die Blonde daraufhin nur fragend an, was die Uzumaki dazu
veranlasste, es zu erklären: „Nach dem Angriff von Kyuubi vor über dreißig
Jahren hat der Rest des Uzumaki-Clans das Feuerreich verlassen und ist in das
Schneereich übergesiedelt. Es gibt auch heute noch ein großes Gebäude dort,
welches meinem Clan gehört. Mein Vater hat da auch mehrere Jahre verbracht und
trainiert. Ich und meine Geschwister haben es aber noch nie geschafft, dem Land
mal einen Besuch abzustatten. Ich denke, dass mein Vater diese Gelegenheit
nutzen will, sodass wir etwas über unsere Vergangenheit lernen können.“
„Ach so ist das also. Das ergibt natürlich Sinn.“
Der restliche Reisetag verlief völlig ruhig und so schlug die Gruppe, als die
Dämmerung anbrach, ihr Lager auf einer kleinen Wiese auf. Kakashi verteilte die
einzelnen Aufgaben an die anderen Shinobi, legte sich dann zu Sanaris Missfallen
in den kühlen Schatten eines Baumes und beschäftigte sich mit seiner
„Lektüre“. Alexa und Kané sollten frisches Trinkwasser holen, währendem
sich Arashi, Sanari und Hidate um das Feuer kümmern sollten. Die restlichen
Konoha-Nin bauten die Zelte auf.
Die beiden Kunoichi hatten nach kurzer Suche einen kleinen See erreicht und
füllten dort die Trinkflaschen und einige Eimer mit dem kühlen Nass. Danach
schleppten sie die Gefäße zurück zum Lager. Allerdings kam die Blonde nicht
sehr weit, weil sie über eine Baumwurzel stolperte und ins Straucheln geriet.
Sie wäre auch zu Boden gegangen, wenn sie nicht von jemanden aufgefangen worden
wäre. Sie sah langsam nach oben und erkannte die hellblauen Haare Hidates.
„A- Alles in Ordnung?“, stotterte er. „Ja, dank dir ist mir nichts
passiert. Du bist wirklich im genau richtigen Moment vorbeigekommen.“ Sie
realisierte jetzt, dass sie etwas von dem Wasser in den Eimern über die Jacke
des Genin geschüttet hatte. „Oh das tut mir Leid.“, entkam es ihr und sie
versuchte die nassen Stellen mit einem Taschentuch trocken zu tupfen. „Sch-
Schon gu-ut.“, sagte er perplex. Ihm war eine knallrote Farbe ins Gesicht
geschossen, welche durch seine hellen Haare noch deutlicher zum Vorschein kam.
Er versuchte schnell von dieser Situation abzulenken und erblickte die Eimer.
„Die sind sicher schwer. Ich werde sie dir lieber abnehmen und schnell ins
Camp bringen. Dann kann ich danach noch Feuerholz besorgen. Das ist ja
schließlich meine Aufgabe.“ Bevor Alexa widersprechen konnte, schnappte er
sich die Eimer und eilte davon. „Wow, ich wusste gar nicht, dass Hidate so
hilfsbereit ist.“, bemerkte Kané. „Und trotzdem ist er irgendwie
seltsam.“ „Er ist nicht seltsam!“, entgegnete die junge Uzumaki harsch.
„Zugeben, am Anfang dachte ich das auch. Das liegt daran, dass er so
schüchtern ist und kein großes Selbstvertrauen hat, aber wenn man seinen
wirklichen Charakter erkennt, lernt man ihn echt zu schätzen. Er ist ungemein
lieb und im Gegensatz zu Kaero oder Shenji wirklich zuvorkommend und höflich.
Man kann sich immer auf ihn verlassen.“
Die Blonde merkte gar nicht, wie sie ins Schwärmen gekommen war, was der Nara
ein vielsagendes Grinsen entlockte. Sie legte ihren Arm um die Schulter ihrer
Freundin. „Sieh mal einer an. Solche Worte aus deinem Mund, Alexa? Du wirst
dich doch nicht etwa in den Hyuuga-Sprössling verguckt haben?“ „Wie kommst
du denn auf den Schwachsinn?“ Sie versuchte so überzeugend wie möglich zu
klingen, aber sie merkte, wie ihr die Hitze in den Kopf stieg. „Du musst dich
gar nicht rausreden, dein Gesicht ist Antwort genug.“ „Ja Ok, vielleicht
hast du sogar Recht.“, gab sie zu. „Ich mag ihn sehr. Er ist völlig anders
als die ganzen anderen Idioten in unserem Alter und das macht ihn interessant.
Ich mag nun mal eher ruhigere und bodenständige Jungs und er sieht zudem
einfach nur süß aus.“ „Mann, dich hat es ja wirklich voll erwischt.“
Ein paar Minuten später waren alle wieder im Lager versammelt. Arashi hatte
gerade die Feuerstelle aufgebaut und brauchte nun noch Holz. „Sanari, gib mir
mal ein paar Holzscheite.“ Sie tat wie ihr geheißen, nur anstatt ihm das Holz
einfach zu bringen, warf sie es nach ihm. Dank seiner guten Reflexe konnte er
drei der vier Scheite fangen, aber der Letzte traf ihn hart am Kopf.
„Bitteschön.“, sagte die Hatake zuckersüß. „Danke.“, knurrte der
Rothaarige gefährlich, währendem er sie anfunkelte und sich über die
getroffene Stelle strich.
Die restlichen Anwesenden sahen die Beiden nur verwundert an. Allerdings wagte
es keiner, etwas zu sagen. Kojiro griff sich an die Stirn und schüttelte nur
den Kopf. Er wurde jedoch im nächsten Moment von Kané angesprochen: „Du sag
mal Kojiro, ist irgendwas zwischen den Beiden vorgefallen? So kenn ich die ja
gar nicht.“ „Mein Bruder ist ein Idiot, das ist vorgefallen.“,
beantwortete Alexa die Frage der Kunoichi. „Achja, ich dachte immer, dass
Arashi echt clever ist?“ „Ist er auch im Normalfall, aber sobald es um
Frauen geht, hat er den Intellekt von einem Stück trocken Brot. Ich meine, es
ist doch so offensichtlich, dass Sanari auf meinen Bruder steht. Alleine schon
wie sie ihn immer ansieht, wenn sie sich unbeobachtet fühlt, aber er checkt das
scheinbar nicht. Ich wette, er hat ihre Gefühle verletzt und deswegen ist sie
jetzt sauer auf ihn.“ „Ach so ist das also.“, ging Kojiro ein Licht auf.
„Ich wusste zwar, dass sie ihn auf eine Weise bewundert, aber das sie solche
Gefühle für ihn hegt, ist mir neu.“ Die Blonde seufzte. „Noch so ein
hoffnungsloser Fall.“, ging es ihr durch den Kopf. „Sollten wir es Arashi
dann nicht sagen? Das würde die Situation doch vereinfachen, oder?“, schlug
Kané vor. „Nein, ich finde, dass da Arashi alleine drauf kommen muss. Wenn er
das nicht hinkriegt, ist ihm auch nicht mehr zu helfen.“
Den gesamten restlichen Hinweg ins Schneereich gab es keine besonderen
Ereignisse, wenn man mal von den ständigen Sticheleien zwischen Arashi und
Sanari, den gewohnten Rivalitätskämpfen von Kaero und Shenji, der fast schon
unverschämten Faulheit Kakashis (er hatte bisher keinen Finger krumm gemacht
und stattdessen die Genin und Chuunin schuften lassen) und der Erkenntnis, dass
Schiffe keine Freunde von Shinobis waren (nahezu alle wurden seekrank), absah.
Es herrschte tiefster Winter im Schneereich und so bot sich den Konoha-Nin eine
prächtige weiße Landschaft, die sie ja von dem warmen Feuerreich nicht
gewöhnt war. Diese Aussicht konnte nur noch von der gigantischen Kulisse der
Hauptstadt übertroffen werden, über der ein riesiger Palast thronte. Eine
breite Straße führte direkt zum Regierungssitz. Links und rechts davon
säumten kleine ebenfalls weiße Häuser den Weg. Es wirkte gerade so, als
würde die Stadt den Besuchern förmlich den Weg direkt zur schönen Königin
weisen.
Aber die Stadt hatte noch andere Sehenswürdigkeiten. Gerade die Uzumaki kam aus
dem Staunen nicht mehr heraus, weil an das Schloss ein gigantisches Gewächshaus
angeschlossen war, in dem, wie sie vermutete, die verschiedensten und seltensten
Pflanzen anzufinden waren. Nach einer kurzen Besichtigung der Innenstadt, setzte
die Gruppe ihren Weg zum Schloss fort, denn schließlich waren sie nicht zum
Besichtigen oder Urlaub machen hier. Sie hatten einen Auftrag. Einen Auftrag,
der über die Zukunft dieses wunderschönen Landes entscheiden könnte.
Kapitel 39: Glaube
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*Auf die Kommianzeige schiel* Ja ähm *am Kopf kratz*, sind ja schon über 300
(Mega großes Gratz dafür^^), das macht dann 3 Spezial-Kapitel ^^´. Ja, ich
habe mich übrigens umentschieden. Ursprünglich hatte ich vor, drei One Shots
reinzustellen, die nichts mit der Story zu tun haben, aber ich denke, dass ich
eher ein paar Rückblicks-Chapters einbauen werden, die nicht eingeplant waren.
Die ersten Beiden werden in absehbarer Zeit kommen. Hier aber erstmal das
nächste "normale" Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
39. Glaube
Die Schritte der Konoha-Nin schallten durch die riesige Eingangshalle des
Palastes. Sie war an den Wänden reich verziert und pompöse Säulen gaben der
goldenen Decke Halt. Ein Soldat kam nun auf die Gruppe zu und wandte sich an
Kakashi: „Sie sind also angekommen. Die Königin erwartet sie bereits.“ Der
Mann führte sie durch ein großes Tor in den Thronsaal, der die Eingangshalle
an Luxus noch um Längen in den Schatten stellte. Am Ende des Raumes saß eine
schöne blauhaarige Frau auf dem Thron: Königin Kazahana Koyuki.
„Es freut mich wirklich sehr, sie nach so einer langen Zeit wiederzusehen,
Kakashi.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, auch wenn die Umstände
dafür alles andere als gut sind. Wie ist die momentane Lage?“ „Seit zwei
Tagen gab es keine Kämpfe mehr und die Rebellen haben sich etwas aus der Stadt
zurückgezogen.“, erwiderte Kazahana. „Ich denke, dass die Rebellen
ebenfalls von dem langen Konflikt erschöpft sind.“ „Wohl die Ruhe vor dem
Sturm.“, schätzte der Jounin ein.
Das Staatsoberhaupt besah sich die restliche Gruppe, bis ihr Blick an Kaero
haften blieb. Auf ihren Lippen zeichnete sich ein Grinsen ab. Dem Uzumaki war
die fast schon minutenlange Musterung unangenehm, gerade weil er wusste, warum
er begutachtet wurde. „Dein Gesicht weckt wirklich Erinnerungen, mein Junge.
Die Ähnlichkeit zu deinem Vater ist wirklich verblüffend.“ „Ja, das höre
ich oft.“ Er erhielt für diese Äußerung von seinem Bruder einen kurzen
nicht zu sehenden Tritt, weil er es nicht gerade freundlich, sondern eher
gelangweilt aussprach.
„Nun gut.“, fuhr Koyuki fort. „Zu mindestens habt ihr durch diese
Feuerpause die Möglichkeit, morgen die hiesige Uzumaki-Residenz zu besuchen.“
„Meinen sie wirklich, dass das in Ordnung ist?“, fragte Arashi nach. „Wir
sind immerhin hier, um ihre Garde zu unterstützen. Es wäre wirklich
ungünstig, falls wir nicht vor Ort wären, wenn die Rebellen angreifen.“
„Darüber musst du dir keine Sorgen machen. Wir haben in der Nähe des
Rebellenlagers und auch unter den Rebellen selbst Soldaten stationiert. Somit
haben wir mindestens eine Vorwarnzeit von einem Tag.“ „Na wenn das so
ist.“ „Trotzdem sollten sich nicht alle auf den Weg zur Residenz machen.“,
warf der Hatake ein. „Da es ja im Grunde nur die Uzumakis betrifft, bleiben
die anderen besser hier, naja, bis auf Sanari vielleicht.“ „Wieso ich?“
„Die Residenz beherbergt laut dem Hokagen eine wirklich beeindruckende
Bibliothek, die fast an die Konohas heranreicht. Ich wette, dass du da einige
wirklich seltene Exemplare finden wirst.“ „Ich weiß nicht.“ „Ich würde
es mir überlegen.“, riet die Königin. „Der Hokage hat mit seiner
Einschätzung völlig Recht. Wer weiß, wann du noch mal so eine Chance
bekommst.“
Die schöne Kunoichi befand sich jetzt in einer ziemlichen Bredouille. Zum Einen
wollte sie der Königin nicht vor den Kopf stoßen und sie las für ihr Leben
gern. Zum Anderen verursachte die Aussicht, den gesamten Tag mit Arashi
verbringen zu müssen, ein schreckliches Gefühl in ihr. Sie zeigte es nicht
nach außen, aber es versetzte ihr immer einen Stich, wenn sie ihn ansah. Zu
sehr fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Sie hatte schon längst den Punkt
passiert, an dem sie einfach mit ihm befreundet sein konnte. Darum versuchte sie
ihm so gut es ging aus dem Weg zu gehen und wenn sie ihn dann doch einmal
begegnete, stieß sie ihn weg, um nicht verletzt zu werden. Es war einfacher
für sie, sich mit dem Uzumaki zu streiten, als wie früher mit ihm umzugehen
und immer wieder an ihre unerwiderten Gefühle erinnert zu werden. Sie hasste
sich jedes Mal im Nachhinein dafür, aber sie konnte nicht anders. Trotzdem
ließ sie sich nach einer Weile überreden, die Uzumakis zu begleiten.
Am nächsten Morgen stand Alexa sehr früh auf, weil sie noch vor dem Ausflug
einen Blick in das große Gewächshaus werfen wollte. Als sie dort angekommen
war, war sie schlichtweg baff. Obwohl draußen tiefster Winter herrschte und
weit und breit nichts weiter als Schnee lag, war die Artenvielfalt an Pflanzen
und Tieren in diesem Gebäude einfach nur beeindruckend. Es gab sogar einen
kleinen See darin. Nachdem sie sich eine Weile umgesehen hatte, kam der Blonden
ein Vogelschwarm entgegen, der scheinbar aufgescheucht worden war. Schnell
realisierte sie, dass noch jemand dort sein musste, der die Tiere in Aufruhr
versetzt hatte. Sie wurde nach ein paar Minuten auch fündig. Auf einer kleinen
Wiese bewegte sich ein Shinobi hin und her. Nachdem sie ihn erkannt und als
Hidate identifiziert hatte, konnte sie ihren eigenen Augen nicht trauen, denn
die Geschwindigkeit, mit der er sich fortbewegte war für einen Genin seines
Alters einfach spektakulär. Aber nicht nur das überraschte sie. Auch das
Pensum seines Trainings war sehr hoch. Immer wieder rotierte er um seine eigene
Achse und schlug dutzende Male in die Luft. Sie wollte ihn nicht stören und so
beobachtete sie ihn einfach nur.
Irgendwann bemerkte er sie aber, was ihn so sehr aus dem Konzept brachte, sodass
er aus dem Gleichgewicht geriet und zu Boden fiel. Schnell eilte sie zu ihm:
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Hast du dir was getan?“
„Nein.“, keuchte der Hyuuga. Die Blonde half ihm hoch und bemerkte, dass er
gefährlich schwankte. Er schien dehydriert zu sein, was sie dazu veranlasste,
ihn unter einen schattigen Baum zu führen und ihm etwas zu trinken zu geben,
das er auch dankend annahm und hastig trank. Anschließend hustete er etwas.
Alexa sah ihn mit sorgenvoller Miene an. „Du solltest dich nicht so zu
schinden. Warum trainierst du eigentlich so früh schon so exzessiv?“ „Weil
ich keine andere Wahl habe. Ich muss irgendwie versuchen die Lücke zu
schließen.“ „Was für eine Lücke?“, wollte die Kunoichi wissen. Der
Genin senkte leicht den Blick und sagte: „Na die Lücke zwischen mir und euch
anderen. Verglichen mit euch bin ich einfach nur schwach.“
Die Uzumaki seufzte kurz hörbar. Das war eine typische Äußerung des
introvertierten Shinobi. „Du sag mal, Hidate. Ich habe mal eine Frage. Warum
bist du nur so unsicher und hast so wenig Selbstvertrauen?“ „Ich weiß ja
auch, dass es erbärmlich ist.“ „Nein, so meinte ich das nicht.“, wiegelte
sie ab. „Ich glaube eher, dass es da einen Grund für dein geringes
Selbstvertrauen geben muss. Es kann einfach nicht an deinen Fähigkeiten liegen.
Alleine das Tempo, dass du gerade gezeigt hast, ist bemerkenswert und wohl
selbst dem von Kaero, den ich eigentlich als Schnellsten unter uns eingeschätzt
hätte, überlegen. Also was steckt dahinter?“ Diese Frage beantwortete Hidate
jedoch nicht und Alexa merkte schnell, dass sie da ein Thema angesprochen haben
muss, was sehr unangenehm für ihn war.
„Es tut mir Leid. Du musst natürlich nicht darüber reden. Ich gehe jetzt
lieber.“ Sie stand auf und war im Begriff das Gewächshaus zu verlassen, als
der Hyuuga doch noch den Mund aufmachte: „Es liegt an meinem Clan.“ „Was
ist mit ihm?“ „Wie du ja weißt, bin ich der Sohn des Clan-Oberhauptes und
somit auch der wahrscheinlichste Nachfolger meiner Mutter. Dementsprechend sind
auch die Erwartungen der meisten Clan-Mitglieder, wenn man mal von meinen Eltern
absieht. Das übt einen gehörigen Druck auf mich aus und dem war ich eigentlich
noch nie gewachsen. Die Tatsache, dass mein Clan als der traditionsreichste
Konohas gilt, macht die Sache auch nicht einfacher. Darum bewundere ich dich
auch sehr. Du hast auch berühmte Eltern und steckst die Sache so einfach
weg.“
„Dein Lob ist zwar schmeichelhaft, aber nicht wirklich angebracht. Zwar
entstamme ich auch einem starken Clan, aber ich musste niemals daraufhin
arbeiten, irgendwann mal meinen Clan anzuführen. Dafür war schon immer Arashi
vorgesehen und ich bin da auch heil froh drüber. Ich wusste nicht, dass solch
hohe Erwartungen in deinem Clan herrschen. Ich meine, du bist doch sehr
talentiert und hast die Akademie auch als einer der Besten abgeschlossen. Reicht
ihnen das nicht?“ „Das Problem ist einfach, dass es schon immer jemanden
gab, der mich in den Schatten gestellt hat.“ „Shenji.“, entkam es der
Kunoichi leise. „Ja, genau. Ich habe persönlich nichts gegen ihn, aber er
wurde schon immer höher angesehen als ich. Er ist nun einmal der hochbegabte
Sohn des größten Genies in der Geschichte unseres Clans: Neji Hyuuga. Der
Ninja, der als stärkster Shinobi nach dem Hokage in Konoha gilt. Und er ist mir
auch überlegen. Das Einzige, indem ich besser bin, ist die Geschwindigkeit. In
allen anderen Punkten, wie zum Beispiel im Umgang des Byakugans oder der
Präzision der Attacken, ist er stärker als ich. Darum habe ich auch noch nie
einen Kampf gegen ihn gewonnen. Mir fehlt es letztendlich einfach an Talent. Da
kann man nichts machen.“
„Talent ist nicht alles!“, entgegnete Alexa energisch. „Nichts für ungut,
aber von jemandem mit deinen Anlagen hört sich das nicht gerade glaubwürdig
an.“ „Ich bin bei Weitem nicht so talentiert, wie du vielleicht meinst. Zu
mindestens wenn ich mich mit meinen Brüdern vergleiche.“ „Ach nein?“,
fragte Hidate verdutzt. „Nein. Vom Talent her war ich schon immer die
Schwächste in meiner Familie. Meine Eltern haben mich das nie spüren lassen,
aber gerade im Vergleich zu Kaero war es mehr als deutlich. Ich brauchte weitaus
länger, um die Grundlagen zu lernen und das Rasengan beherrsche ich bis heute
noch nicht. Kaero meisterte es schon im Alter von acht Jahren. Das frustrierte
mich sehr lange.“ „Wie hast du das überwunden?“ „Irgendwann habe ich
mich einfach dazu entschlossen, mich auf meine Stärken zu konzentrieren und
meine Unterlegenheit gegenüber meinem Bruder als Ansporn zu nutzen. Denn eines
hatte ich Kaero schon immer voraus: Ich bin einfach ein wenig cleverer als er.
Deswegen habe ich anders als mein Bruder sehr viel mehr Fleiß in der Akademie
gezeigt und war auch echt stolz, dass ich sie am Ende besser als er
abgeschlossen habe als er.
Ich glaube der Schlüssel zu meinem jetzigen Selbstvertrauen ist einfach, dass
ich meinen eigenen Weg gehen will. Mir ist es nicht mehr so wichtig, was andere
von mir halten solange ich mit mir selbst zufrieden bin. Wenn ich bei etwas
alles gebe, habe ich mir im Nachhinein nichts vorzuwerfen. Das solltest du
vielleicht auch tun. Das Wichtigste ist, an sich selbst zu glauben.“ „Das
hört sich zwar einfach an, aber es ist sehr schwer, wenn sonst niemand an dich
glaubt.“ „Ich glaube an dich.“, sagte Alexa mit warmer, aber zugleich
fester Stimme. „Ehrlich?“ „Natürlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass
du in der Zukunft Großes vollbringen wirst. Du hast mit Sicherheit noch so
viele verborgene Talente, die du nur noch erwecken musst.“
Diese Worte zauberten ein Lächeln auf das Gesicht des Blauhaarigen. „Weißt
du was? Du hast wohl Recht. Es wird wohl Zeit, dass ich meinen Charakter
grundlegend ändere.“ „Nein, alles nur das nicht!“, entgegnete die Blonde
schnell, was dazu führte, dass er sie fragend ansah. „Du solltest lediglich
ein wenig mehr Selbstvertrauen gewinnen, aber deinen Charakter zu ändern, wäre
eine Schande. Du hast so viele liebenswürdige Eigenschaften, die deinen
Charakter einzigartig und wunderbar machen und es ist mir auch egal, wenn das
andere Menschen anders sehen.“ Sie rückte etwas näher an ihn heran. „Ich
für meinen Teil mag dich so wie du bist, sehr sogar.“ Nachdem sie das gesagt
hatte, hauchte sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Ich muss jetzt los.“, kam es aus ihr. Hidate nickte nur apathisch. Das
gerade Passierte traf ihn völlig überraschend. Das Einzige, was er merkte,
war, dass ihm Hitze in den Kopf stieg. Nachdem sich die Uzumaki verabschiedet
hatte, strich er sich ungläubig über die Wange, die wenige Momente zuvor von
Alexas Lippen berührt worden war. So richtig konnte er es immer noch nicht
glauben.
Am Eingang des Gewächshauses wartete bereits Arashi auf seine Schwester. Sie
konnte sich die Frage sparen, ob der Rothaarige etwas mitbekommen hatte, denn
sein hämisches Grinsen sprach Bände. „Sag kein Wort.“, warnte sie ihn mit
einem leichten Rotschimmer im Gesicht. Der Chuunin hatte auch gar nicht, sich
dazu zu äußern. Er ging schweigend hinter ihr her und beobachtete sie von
hinten. „Manchmal frage ich mich, wer von uns Beiden der Ältere ist.“,
dachte er. „Du hast dieses Problem wirklich toll gelöst. Ich wünschte nur,
dass es bei mir auch so einfach wäre.“ Kurze Zeit später brachen die
Uzumakis zusammen mit Sanari zur Uzumaki-Residenz auf.
Kapitel 40: Chronik
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So, nach einer sehr langen Pause melde ich mich hier wieder zurück. Ich hatte
die letzten Wochen Semester-Prüfungen und kam daher nicht zum Schreiben. Nun
sind die zum Glück aber vorbei und ich kann nun wieder regelmäßiger Chaps
posten. Die nächsten zwei habe ich auch schon per Hand vorgeschrieben und werde
sie auch in naher Zukunft bei Gelegenheit abtippen. Hier nun das aktuelle. Viel
Spaß damit und wie immer Thx for Kommis.
40. Chronik
Seit knapp einer Stunde waren die vier Shinobi schon auf dem Weg zur
Uzumaki-Residenz. Alexa und Kaero hatten sich ein wenig von den anderen Beiden
abgesetzt. Der Grund dafür waren die ständigen Streitereien der Chuunin. Dabei
war es erstaunlich, über was für Banalitäten sie Wortgefechte führten.
Einmal ging es darum, dass Sanari anstatt Säfte Wasser als Proviant mitgenommen
hatte, ein anderes Mal um den Fakt, dass die Hatake meinte, dass die Gruppe
einen kleinen Umweg in Kauf nehmen musste, weil Arashis Fähigkeiten, eine Karte
zu lesen, ihrer Meinung nach doch schwer zu wünschen übrig ließen.
Erleichtert atmeten die Genin nach weiteren zehn Minuten auf, weil ein großes
Haus am Horizont zu erkennen war. Als sie davor standen, begutachteten sie das
eindrucksvolle Gebäude mit großen Augen. „Beeindruckend.“, entkam es dem
Rothaarigen. „Es wundert mich, dass dich der Anblick dieses Hauses so umhaut.
Schließlich ist dein protziges Zuhause nicht viel kleiner.“, stichelte
Sanari. „Ich weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich kann ja nichts
dafür, dass mein Vater einflussreicher als Deiner ist.“ Die Blonde
schüttelte nur leicht mit dem Kopf, weil jetzt erneut ein verbaler
Schlagabtausch aufkam. Wenn man mal vom Äußerlichen absah, konnte man zu
diesem Zeitpunkt kaum sagen, wer die Älteren und wer die Jüngeren waren. Die
Chuunin benahmen sich bei Weitem nicht ihrem Alter entsprechend.
Nachdem sich die Beiden wieder ein wenig beruhigt hatten, betrat die Gruppe den
früheren Wohnsitz der Uzumaki-Familie. Kurz besichtigten sie es gemeinsam, bis
sie sich dann später aufteilten. Sanari stürmte sofort in die Bibliothek,
wogegen sich Arashi den großen Festsaal ansehen wollte. Die beiden restlichen
Uzumakis warfen ein Blick in die Wohnräume.
Als Arashi in den großen Raum hineinging, richtete sich seine Aufmerksamkeit
unverzüglich auf eine Galerie von Porträts an einer Wand. Viele verschiedene
Personen waren auf den Malereien abgebildet, aber niemanden erkannte er wieder.
Schließlich blieb er vor einem Familiengemälde stehen. Fünf Personen waren
darauf zu erkennen. Allerdings interessierte ihn nur eine davon und zwar die
Jüngste. Es war ein rothaariger Junge mit grün-grauen Augen. Eine Ähnlichkeit
mit Arashi war schon vorhanden, aber beim Gemälde rechts daneben, das den
Rothaarigen Jungen in Arashis Alter zeigte, war es dann mehr als deutlich. Das
Einzige, was die Beiden unterschied, war die Augenfarbe. Er fragte sich, wer
diese Person seien könnte und wenige Momente später fand er eine Antwort auf
diese Frage. Es war ein weiteres Bild, das dieses Geheimnis lüftete. Dieses Mal
zeigte es den rothaarigen Mann im erwachsenen Alter. Darunter war etwas
geschrieben: „Ehrwürdiges Oberhaupt des Uzumaki-Clans: Kaero Uzumaki.“
Es handelte sich also um Arashis Urgroßvater. Der Chuunin hatte schon vieles
über ihn von seinem Vater erfahren, aber zum ersten Mal sah er das Gesicht zu
diesen Erzählungen. Oftmals hatte er gehört, dass es viele Gemeinsamkeiten
zwischen ihnen geben soll und zu mindestens vom Aussehen her war es für den
jungen Uzumaki nun einleuchtend. Hätte er nicht den Namen erhalten, den er
trug, hätte er nach seinem Urgroßvater geheißen. So wurde dann halt sein
kleiner Bruder dementsprechend betitelt.
Er brauchte mehrere Minuten, bis er sich von dem Bild losreißen konnte.
Irgendwie zog es ihn regelrecht in seinen Bann. Kaero Uzumaki galt bis zum
Erscheinen des Hokage als stärkster Shinobi in der Geschichte des Clans. Es
machte Arashi stolz, immer wieder mit ihm verglichen zu werden.
Unweit davon entfernt entdeckte er danach ein dickes Buch, das den Namen
„Familienchronik“ trug. Das weckte natürlich sein Interesse. Letztendlich
war er ja hier, um etwas über seinen Clan in Erfahrung zu bringen. Welches
Hilfsmittel machte sich da besser als eine Chronik des Clans? Und tatsächlich
enthielt dieses Werk neue wertvolle Informationen:
Die Clangeschichte reichte weitaus länger zurück, als es der Rothaarige
vermutet hatte. Er bestand schon lange vor der Gründung Konohas und wurde von
Lamentus Uzumaki gegründet. Nach diesem Mann wurden dann auch später die
Laminenter benannt. Der Name Uzumaki leitete sich von den Wurzeln des Clans ab,
die im früheren Strudelreich lagen. Das Strudelreich grenzte ursprünglich im
Südosten an das Feuerreich und stellte ein Verbindungsglied zwischen Diesem und
dem Wasserreich dar. Als die Beziehungen dieser beiden Weltmächte im zweiten
großen Ninja-Krieg immer angespannter wurden, geriet das kleine Strudelreich
zwischen die Fronten. Jedes der beiden Großmächte wollte es sich unter den
Nagel reißen, um somit einen Vorteil im Krieg zu erlangen. Zu deren
Überraschung war es aber nicht so einfach einzunehmen, wie anfangs vermutet. Es
gab etliche Attentatsversuche auf den Herrscher des kleinen Landes, die aber
alle scheiterten. Das lag vor allem an dessen Leibgarde: dem Uzumaki-Clan. Diese
Position hatte die Familie schon Generationen zuvor inne und für sie mit vollem
Stolz und Gewissenhaftigkeit aus. Gerade ein junger Mann, nicht älter als
Anfang zwanzig wurde durch den Krieg zu einer Legende von nicht geringerer
Wertigkeit, als die Sannin.
Dieser Mann erhielt nach einer vernichtenden Niederlage Konohas den Titel „Der
rote Phönix des Strudelreiches.“ Man könnte es als Ironie des Schicksals
bezeichnen, dass das Dorf, welches von Natur aus die stärksten Nutzer von
Feuerninjutsus beherbergte gegen einen Shinobi unterlag, der das exakt gleiche
Element nutzte. Dank Tsunade, eine der Sannin, überlebten dieses Inferno
erstaunlich viele Konoha-Nin, aber ihre Kampfkraft wurde dennoch erheblich
geschwächt, sodass das Feuerreich seine Ambitionen, das Land einzunehmen,
aufgab. Von dieser Niederlage abgeschreckt, zog auch das Wasserreich seine
Grenztruppen zurück und der Krieg wurde unter Ausschluss des Strudelreiches
fortgesetzt. Der junge Mann, der die Konoha-Truppen in Schach hielt, war Kaero
Uzumaki, das spätere langjährige Clan-Oberhaupt.
Erst im dritten Ninja-Krieg unterlag das kleine Land schließlich Konoha,
welches damals von Minato Namikaze, dem Yondaime Hokage angeführt wurde. Durch
seine Verbindung zu Kushina Uzumaki, der Tochter von Kaero Uzumaki, wurde ein
komplettes Auslöschen des Clans verhindert und der Clan siedelte nach Konoha
über. Nachdem Tod des Hokage gingen die restlichen Mitglieder letztlich in das
Schneereich, wo sie die letzten Jahre verbrachten. Stück für Stück wurde die
Linie kleiner, bis nur noch eine Handvoll Shinobi übrig blieben. Das Ende
dieses ruhm- und traditionsreichen Clans rückt immer näher. Das war zu
mindestens die allgemeine Meinung. Allerdings tauchte eines Tages jemand auf,
der den Ruhm, die Tradition und die Hoffnung des Clans weiterführen könnte.
Der Sohn von Minato Namikaze und Kushina Uzumaki: Naruto Uzumaki. Mit diesem
Mann könnte eine neue Ära des Clans anbrechen.
Arashis Kopf arbeitete angestrengt, weil er die ganzen Informationen verarbeiten
wollte. Insgesamt hatte das Leser der Chronik mehrere Stunden in Anspruch
genommen. Er war nicht gerade ein Bücherwurm und bevorzugte eigentlich andere
Aktivitäten, aber dieses Buch stellte eine klare Ausnahme dar. Zwischendurch
waren Alexa und Kaero, die schnell das Interesse an dem alten Gemäuer verloren
hatten, zu ihm gekommen und hatten sich mit der Karte, die sie von Königin
Kazahana bekommen hatten, auf den Weg zurück zum Schloss gemacht.
Der Chuunin sah jetzt aus einem Fenster und entschied ebenfalls, dass es Zeit
wäre, zurückzukehren, weil sie sonst Gefahr laufen würden, in der Dunkelheit
zurückfinden zu müssen. Er steckte die Chronik ein und ging zur Bibliothek, um
Sanari zu holen. Ihm grauste es schon vor der Vorstellung, den Rückweg alleine
mit der Hatake antreten zu müssen, aber er hatte ja keine andere Wahl. Die
Suche nach ihr in der beachtlich großen Bibliothek dauerte eine Weile, aber
schließlich entdeckte er sie auf dem Boden sitzend. Um sie herum lagen viele
aufgeschlagene Bücher. Ein typisches Bild von der Silberhaarigen. Manchmal
vermutete er, dass sie sogar mehrere Bücher gleichzeitig lesen konnte, obwohl
er keinen Schimmer hatte, wie das möglich sein sollte.
„Wir sollten langsam aufbrechen, Sanari.“, kam es laut aus ihm. „Sag mir
nicht, was ich zu tun habe, Arashi!“, erwiderte sie genervt. „Ich bin hier
noch nicht fertig.“ „Du kannst die ruhig ein oder zwei Bücher mitnehmen.
Mein Vater hat bestimmt nichts dagegen.“ Für dieses Angebot kassierte er von
der Kunoichi einen giftigen Blick. „Ich brauche deine Almosen nicht!“,
knurrte sie. „Dann lass sie halt hier, aber beeil dich, sonst lass ich dich
zurück.“
Zu seiner Verwunderung wartete er auch nur ein paar Minuten und die Chuunin
brachen auf. Die erste halbe Stunde lag ein komplettes Schweigen in der Luft,
was dazu führte, dass Arashi es erst gar nicht mitbekam, dass er sich einige
Meter von seiner Teamkameradin entfernt hatte. Die bewegte sich außerordentlich
langsam. Außerdem war sie ungewöhnlich stark erschöpft und hatte eine
ungesunde Körperhaltung. Es wirkte so, als ob ihr Gepäck deutlich zu schwer
für sie wäre. „Gibt es ein Problem?“, fragte der Uzumaki nach. „Nein,
alles in Ordnung.“, keuchte sie. „Du siehst aber nicht so aus.“ Er griff
nach ihrer Ausrüstung und hob ihn etwas an. Wie er es sich gedacht hatte, wog
er weitaus mehr als im Normalfall. „Hast du da Backsteine drin oder was?“ Er
warf einen Blick hinein und grinste daraufhin schälmisch. Der Rucksack war mit
Büchern vollgestopft. „Was grinst du so blöd?“, entkam es ihr peinlich
berührt. „Du hast doch vorhin gesagt, dass ich ein paar Bücher mitnehmen
kann.“ „Ich sag ja gar nichts, aber in dem Fall sollte ich lieber dein
Gepäck tragen.“ „Wieder auf deinem Helfertrip, was?“ „Versteh mich
nicht falsch. Ich will lediglich noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder im
Schloss sein. Bei deinem Tempo sind wir aber morgen noch nicht zurück. Jetzt
lass dir schon helfen.“
Die Kunoichi dachte aber gar nicht daran und schlug seine Hand weg. „Ich hab
dir bereits gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche. Dein Machogehabe geht
mir sowas von auf den Geist. Deiner Meinung nach kann eine Frau wohl gar
nichts.“ Ihre Frustration war klar herauszuhören. Diese stieg jetzt noch
weiter an, weil der Rothaarige ihr scheinbar gar keine Aufmerksamkeit mehr
schenkte. Er hatte seinen Blick von ihr abgewendet und auf eine Felswand
gerichtet. „Hey, ich rede mit dir!“, fuhr sie ihn an. „Sei mal kurz
still.“, erwiderte er. „Sag mal, wer glaubst du eigentlich wer du bist? Ich
lasse mir von dir doch nicht den Mund verb- “ Arashi hatte seine Hand genervt
auf Diesen gelegt. „Halt doch bitte einfach mal kurz die Klappe!“, fauchte
er. Er schien sich stark auf etwas konzentrieren zu wollen. Sie nahmen eine
schwache Erderschütterung wahr. „Lauf!“, befahl er kurz angebunden.
„Warum?“ „Tu es einfach!“ Er ergriff ihre Hand und zog sie ruppig hinter
sich her. Sie wollte sich gleich wieder aufgebracht beschweren, aber dann
erkannte sie den Grund für Arashis Handeln. Von der Felswand brach eine riesige
Menge Schnee herunter, die sich in eine Lawine verwandelte.
Sie riss sich los, weil sie mit seiner Geschwindigkeit nicht mithalten konnte.
Ihr Gepäck verlangsamte sie zu sehr. „Was machst du da, werf den verdammten
Rucksack weg!“, schrie er ihr entgegen. „Das geht nicht. Diese Bücher sind
absolute Raritäten, die nicht verloren gehen dürfen.“ Im nächsten Moment
rutschte sie auf einer verdeckten Eisplatte aus und stürzte zu Boden. Der
Uzumaki rechnete damit, dass sie gleich wieder aufstehen würde, aber sie blieb
regungslos liegen. Sie hatte sich den Kopf angeschlagen und das Bewusstsein
verloren. Schliddernd kam er zum Stehen und eilte auf sie zu. „Sie sucht sich
aber auch wirklich die besten Momente für sowas aus.“, dachte er entnervt.
Die Lawine bahnte sich drohend den Weg auf die beiden Shinobi hin.
Geistesgegenwärtig formte er Fingerzeichen Die Flamme hielt die Lawine kurz zurück und verschaffte ihm somit
wichtige Sekunden.
Er befreite sie von ihrem Rucksack und hievte sie auf seine Schultern. Dann
raste er von der Lawine davon. Obwohl seine Geschwindigkeit für sein Alter
außergewöhnlich war, kam sie nicht an die der Lawine heran. Panisch suchte er
nach einem Ausweg. Immer wieder ließ er seinen Blick über die Landschaft auf
der Suche nach einer Rettungsmöglichkeit streifen. Nach quälend lang wirkenden
drei Minuten fand er endlich einen Ausweg. Er sprang auf einen größeren Stein
und beförderte sich weiter in die Höhe. Schließlich landete er auf einem
Felsvorsprung der zu einer kleinen Höhle führte. Er hörte noch, wie die
Lawine unter ihnen vorbeischoss, als er hineintrat.
Schwer keuchend legte er seine immer noch bewusstlose Kameradin auf dem Boden
ab. Es war bitterlich kalt dort. Glücklicherweise fand er aber sehr schnell
trockenes Holz, welches er als Brennmaterial benutzen konnte. Er fachte ein
kleines Feuer an und setzte sich. Danach begutachtete er Sanari und musste mit
Erschrecken feststellen, dass sie stark zitterte. Der Grund dafür war die
Tatsache, dass fast ihre komplette Kleidung von ihrem Sturz in den Schnee
durchnässt war. „Sie muss so schnell wir möglich die nassen Sachen
loswerden, sonst wird sie noch ernsthaft krank.“, ging es dem Uzumaki durch
den Kopf. Er seufzte kurz und machte sich daran, die Hatake zu entkleiden.
Er zog ihr die Stiefel und ihren wärmenden Umhang aus und machte sich dann
daran, ihre Weste zu öffnen. In dem Moment kam die Hatake langsam wieder zu
sich und sah benommen an sich hinunter. Es ging alles so schnell, dass Arashi
nicht einmal merkte, wie ihm geschah. Ein Schrei, gefolgt von einem lauten
Knall. Das nächste, was er mitbekam, war, dass er ein paar Meter von ihr
entfernt auf den Boden aufschlug. Seine rechte Wange brannte wie Feuer und seine
Geduld war bei Weitem am Ende. „SAG MAL, BIST DU BESCHEUERT, ODER WAS?“,
brüllte er . „WARUM OHRFEIGST DU MICH EINFACH?“ „DAS FRAGST DU NOCH?“,
gab sie mit hochrotem Kopf und nicht minder lautstark zurück. „WAS GLAUBST
DU, WIE EINE FRAU REAGIERT, WENN SIE VON EINEM KLEINEN PERVERSLING AUSGEZOGEN
WIRD, WÄHREND SIE SCHLÄFT?“ Nun begriff der Uzumaki, warum sie so reagiert
hatte und auch ihm schoss die Röte ins Gesicht. „SAG MAL FÜR WEN HÄLTST DU
MICH EIGENTLICH? UND NEBENBEI, WER WÜRDE SCHON FREIILLIG EINE HÄSSLICHE
SCHRULLE, WIE DICH AUSZIEHEN WOLLEN? ICH WOLLTE LEDIGLICH NICHT, DASS DU IN
DEINEN DURCHNÄSSTEN KLAMOTTEN ERFRIERST!“ Stinksauer zog er seinen Umhang und
seine Weste aus und warf sie ihr entgegen. „Hier zieh das an und dann lass
mich in Frieden.“ Danach setzte er sich mit dem Rücken zu ihr ans Feuer. Zu
allem Überfluss setzte nun auch noch ein starker Schneefall ein. So wie es
aussah, hatten sie keine Wahl, als die Nacht in dieser Höhle zu verbringen.
Kapitel 41: Auflösung
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So, mal wieder viel später als gedacht, aber mein Privatleben hat es leider
nicht früher zugelassen. Wie immer Thx for Kommis und viel Spaß mit dem Chap.
41. Auflösung
Betretenes Schweigen lag seit knapp einer Stunde auf der kleinen Höhle und die
Gemüter hatten sich wieder abgekühlt. Arashi saß am Feuer und sah abwesend
hinein. Sanari hingegen lehnte sitzend an einer Wand. Plötzlich kam ihr ein
Gedanke. „Wo ist eigentlich mein Rucksack?“ „Der liegt irgendwo im
Schnee.“, war seine kurze Antwort. „Was? Aber da waren sehr seltene Bücher
drin. Wie konntest du die zurücklassen?“ Der Rothaarige fletschte daraufhin
die Zähne. Diese Frage alleine machte ihn unglaublich wütend. „Entschuldige
bitte! Ich war mehr damit beschäftigt, deinen kleinen Hintern zu retten! Was
ist das eigentlich für eine ungesunde Faszination für Bücher? Dein
überladener Rucksack hätte dich beinahe deinen Hals gekostet. Gehe gefälligst
ein wenig sorgfältiger mit deinem Leben um! Du hast nämlich nur eins.“ Die
Kunoichi wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie wandte sich ab und
schaute ziellos in der Höhle umher.
Wieder Minuten der Stille. Ein kalter Windhauch fegte über sie hinweg. Sie zog
ihren Umhang ein wenig näher an sich heran, um einen guten Schutz vor der
Kälte zu haben. Genau in diesem Moment realisierte sie etwas. Sie hatte öfters
Arashi angesehen, der sich zu konzentrieren schien. Nun wusste sie auch den
Grund dafür. Er trug ja im Gegensatz zu ihr lediglich ein langes Shirt, weil
sie seine Weste und Mantel hatte. Er sagte keinen Ton und doch bei genauer
Betrachtung konnte man erkennen, dass er zitternd fror.
In ihr machte sich ein schreckliches Gefühl breit. Sie wusste, dass er Recht
hatte mit dem, was er vor ein paar Minuten gesagt hatte. Es war töricht von
ihr, trotz der gefährlichen Lage, in der sie sich befanden hatten, an den
Büchern festzuhalten. Letztlich war diese gesamte Situation ihre Schuld. Sie
war dafür verantwortlich, dass sie die gesamte Situation ihre Schuld. Sie war
dafür verantwortlich, dass sie die Nacht in einer kalten und modrigen Höhle
verbringen mussten und dass sie seine Kleidung trug. Er fror einzig und allein
wegen ihr und trotzdem verlor er darüber kein Wort. Das würde er auch später
nicht tun. Es entsprach einfach nicht seinem Charakter.
Sie stand auf und ging auf ihn zu. „Kann ich mich neben dich setzen?“,
fragte sie ein wenig kleinlaut. Er sah sie nur ungläubig an. „Klar.“ Er
hatte keine Ahnung, was vorhatte, aber ihm war jetzt nicht wirklich nach einer
Diskussion zumute. Eine merkwürdige Atmosphäre lag über ihnen. Mit dem, was
als nächstes passierte, hatte der Uzumaki nicht im Entferntesten gerechnet.
Sanari löste sich von dem Umhang und schwang ihn stattdessen um sie beide
herum. Danach umarmte sie ihn von der Seite und presste ihren Körper an Seinen.
„Was, was machst du da?“, kam es perplex aus ihm. „Ich versuche dich zu
wärmen. Jeder Blinde kann sehen, dass du frierst und Körperkontakt ist das
beste Mittel dagegen.“
Sie hatte vollkommen Recht. Die Kälte war schnell verschwunden. Ihm wurde warm,
besser gesagt, ihm wurde heiß. Sein Herz begann schneller zu schlagen und sein
Puls ging in die Höhe. Ihr ging es da nicht anders. Es dauerte eine ganze Weile
bis sich beide wieder ein wenig normalisierten und anschließend schauten sie in
das flackernde Feuer.
„Es ist schon eine Weile her, dass wir uns so nahe waren.“, entkam es Arashi
leise. „Ja.“ Der Chuunin seufzte hörbar. „Warum verstehen wir uns nicht
mehr, Sanari?“ „Keine Ahnung.“ „Doch, ich glaube es gibt da etwas, was
du mir nicht sagst und was unsere Freundschaft beeinträchtigt. Seitdem wir
damals in Danzous Büro eingestiegen sind, verhältst du dich völlig anders mir
gegenüber. Es muss was mit dem Vorfall dort zu tun haben, oder?“ „Ich kann
nicht.“, wiegelte sie ab. „Was kannst du nicht?“ „Ich kann es nicht
sagen.“ „Also ist da tatsächlich was. Warum kannst du nicht?“ „Es geht
einfach nicht.“ „Was soll das heißen? Gefällt es dir etwa so, wie es
momentan ist? Wir konnten nicht mal unseren Aufstieg in den Chuunin-Rang
zusammen feiern. Willst du tatsächlich, dass es so bleibt?“ Seine Stimme
stoppte. Er war im Laufe der letzten Sätze immer lauter geworden. „Tut mir
Leid, ich wollte nicht schreien, aber meinst du nicht, dass ich ein Recht darauf
habe, es zu erfahren? Ist es wirklich so schlimm?“ „Es würde die Sicht, wie
du mich siehst völlig verändern. Du würdest mich vielleicht sogar hassen.“,
erwiderte sie traurig. „Schwachsinn!“ Er legte seine Hand auf ihre Schulter
und zwang sie, ihn anzusehen. „Egal was du sagst, ich könnte dich niemals
hassen. Vertraue mir einfach!“ Wie so oft verlor sie sich in seinen strahlend
blauen Augen. Seine Worte voller Ehrlichkeit und Willenskraft trafen sie direkt
ins Herz. Sie begann leicht zu grinsen. „Genau wie damals.“, murmelte sie.
„Damals?“ „Ja damals als wir uns kennenlernten:
Flashback
Circa sieben Jahre zuvor
In einem Klassenraum der Ninja-Akademie Konohas herrschte reges Treiben. Die
Schüler drängelten sich vor der Tafel, um die Ergebnisse des letzten Testes zu
begutachten. Nun stießen auch zwei Jungen, einer rot-, der andere braunhaarig,
zu der Gruppe. „Hey Arashi.“, rief der Schüler. „Du hast schon wieder die
volle Punktzahl im Test. Du bist ein echtes Genie.“ „Ach was.“, entgegnete
der Uzumaki verlegen. „Ich arbeite einfach nur hart oder besser gesagt meine
Mama lässt mich hart arbeiten, sie kann ein echter Drachen sein, wenn es um
Bildung geht.“ „Aber ich beneide dich echt, Arashi.“, sagte der Schüler.
„Dir fällt das alles immer so leicht, ich dagegen bekomme das Jutsu des
Tausches immer noch nicht hin.“ „Wenn du willst, helfe ich dir nach der
Schule.“, bot der Rothaarige an. „Echt? Super, Danke.“
„Tss, immer wieder bürdest du dir mehr Arbeit auf. Ich dachte, wir wollten
heute ins Kino?“, kam es aus dem Braunhaarigen neben ihm. „Da können wir
doch auch danach hin, Kojiro. Ich helfe nun einmal gerne Anderen. Außerdem ist
es auch gut für meine Fähigkeiten, wenn ich Jutsus ab und zu wiederhole.
Vielleicht solltest du das auch mal probieren. Dann wärst du besser, als nur
Mittelmaß.“ „Hey, ich bin gerne mittelmäßig, dafür habe ich ein
entspannteres Leben als du.“ „Ich kapier nicht, wie du dein ganzes Potenzial
so verschwenden kannst. Du hast so viel Talent. Mit ein bisschen mehr Fleiß
könntest du ein echt feiner Shinobi werden.“ „Ach lass mich mit deinen
Moralpredigen in Ruhe, Arashi.“ Beide setzten sich auf ihre Plätze und
diskutierten weiter, bis Iruka den Raum betrat.
„Liebe Klasse, wie ich sehe, habt ihr eure Ergebnisse bereits in Erfahrung
gebracht. Daher verschieben wir die ausführliche Auswertung des Tests auf
morgen und kommen zu einem anderen Punkt: Wir haben ab heute eine neue
Schülerin in unserer Klasse. Ich hoffe, ihr nehmt sie herzlich mit auf." Kurz
danach kam ein Mädchen in den Klassenraum, welches sofort alle Aufmerksamkeit
auf sich zog. Sie war schlichtweg wunderschön: seltene lange silberne Haare,
die ihr eine Art Strahlen verliehen und ein Gesicht, so makellos, wie das einer
Puppe. Das Mädchen erhob die Stimme: „Hallo, mein Name ist Sanari Hatake,
freut mich euch alle kennen zu lernen.“ Die Schüler sprangen sofort von ihren
Sitzen auf und umkreisten sie.
Der Name Hatake verstärkte nur noch die Aufregung der Klasse. Kakashi Hatake
war als Kopier-Ninja weit über die Grenzen Konohas berühmt, natürlich kannte
ihn in seinem Heimatsdorf jedes Kind. Fast alle Schüler begafften sie mit
großen Augen, was ihr eindeutig unangenehm war. Sie hatte schnell das
Bedürfnis, sich irgendwo zu verstecken, sah aber keine Möglichkeit. Ihr wurde
alles zu viel. Sie war kurz davor, zu schreien anzufangen. „Hey Leute, jetzt
lasst ihr doch mal ein wenig Platz zum Atmen.“, ertönte auf einmal eine
Stimme von vorne. Es bildete sich eine kleine Schneise in der Menge und zum
ersten Mal sah Sanari diesen kleinen rothaarigen Jungen mit diesen azurblauen
Augen und einem ungeheuer warmen Lächeln auf den Lippen.
Ohne zu Zögern ergriff der Schüler ihre Hand und zog sie aus der
Menschenansammlung heraus. „Sensei, kann ich Sanari kurz die Akademie
zeigen?“ „Natürlich, warum nicht.“, stimmte Iruka zu. Als sie den Raum
verließen, beschwerten sich ein paar Kinder bei ihnen: „Hey Arashi, das ist
unfair!“ „Was ist daran unfair?“, ging der Chuunin dazwischen. „Im
Gegensatz zu den meisten von euch ist es bei ihm nicht so schlimm, wenn er mal
eine Stimme versäumt.“
Gleich nachdem die beiden Shinobi-Anwärter auf dem Flur angekommen waren, riss
sich die Silberhaarige los. „Was soll das? Ich habe dich nicht darum gebeten,
mich herumzuführen.“ „Dir war das gerade unangenehm, oder? Ich meine, als
dich alle angeglotzt haben“. „Ja schon, aber-“ „Ich weiß, wie das
ist.“, unterbrach er sie. „Mein erster Tag sah ungefähr genauso aus. Nur
das es bei mir damit endete, dass ich mich in einer Baumkrone versteckt habe und
am darauffolgenden Tag von meinem Papa zur Schule geschleift werden musste. So
eine Erfahrung wollte ich dir möglichst ersparen. Wir scheinen ja etwas
gemeinsam zu haben.“ „Und das wäre?“ „Wir haben beide berühmte
Eltern.“ „Warte mal, woher weißt du, dass ich Kakashi Hatakes Tochter
bin?“, wollte sie wissen. „Naja, Sensei Kakashi ist soweit ich weiß der
einzige Hatake im Dorf. Außerdem ist er ein enger Freund meiner Familie. Daher
wusste ich schon seit ein paar Tagen von dir.“
„Was machen deine Eltern denn?“ „Meine Mama leitet das hiesige Krankenhaus
und mein Papa, naja…“ „Was ist mit deinem Vater?“ „Nun ja, ähm, er
ist der Hokage.“, erwiderte Arashi zögerlich. „Oh.“ „Ja, aber genug
davon, ich mag dich, lass uns Freunde werden.“ „Heh?“ Die Anfrage des
Rothaarigen überrumpelte sie völlig. „Warum?“ „Warum? Seit wann braucht
man einen Grund, um Freundschaft zu schließen?“ Diese Antwort beseitigte ihre
Skepsis keinesfalls. Sie hob eine Augenbraue und musterte ihn ausgiebig. „Sag
mal, findest du mich hübsch?“ Dieses Mal war es am Uzumaki überrascht zu
sein. Er errötete leicht. „Ähm, natürlich. Du bist wirklich schön.“ Sie
wandte sich daraufhin von ihm ab.
„Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein nein.“, winkte sie ab. „Es war
mehr die Antwort mit der ich gerechnet habe. Mein Aussehen ist der wirkliche
Grund, warum du mein Freund sein wirst, oder?“ Als Reaktion auf diese Frage
warf Arashi ihr einen verwirrten Blick zu. „Äh, nein. Aussehen ist nicht
alles und meinst du nicht, dass das eine ziemlich arrogante Einstellung ist?
Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, wie meine Freunde aussehen. Es gibt viel
wichtigere Dinge als das.“ „Das habe ich schon oft gehört und trotzdem ist
es letzten Endes immer darauf hinaus gelaufen. Die meisten Menschen haben mich
jedes Mal nur als hübsch oder niedlich beschrieben, nicht viel mehr als eine
Puppe.“ „Das ist ja schrecklich!“, entkam es ihm empört. „Du bist keine
Puppe, sondern ein menschliches Wesen mit vielen Schichten und Farben. Jetzt
möchte ich erst recht mit dir Freundschaft schließen, um dir zu zeigen, dass
es auch Menschen gibt, die anders denken. Ich verspreche, dass ich in dir
niemals nur dein schönes Gesicht sehen werde.“
Sie sah ihn nur eingehend an. Irgendetwas hatte dieser Junge an sich,
irgendetwas sagte ihr, dass diese Worte nicht nur Schall und Rauch, sondern
grundehrlich waren. Vielleicht war es die Entschlossenheit in seiner Stimme oder
diese warmen Augen, die absolut nicht zu einem Lügner passten. Sie wusste es
nicht und es war ihr auch egal. Sie wollte ihm einfach nur glauben. „Na gut,
aber bitte enttäusche mich nicht.“ „Keine Sorge. Das werde ich nicht.“,
erwiderte er mit einem breiten Grinsen. „Überlasse alles einfach mir, du
kannst mir vertrauen.“
Flashback Ende
„Danach haben wir fast jeden Tag gemeinsam verbracht und wurden beste
Freunde.“, fuhr sie fort. Sie hatten in den letzten Minuten in dieser
Erinnerung geschwelgt. „Wir waren all die Jahre zusammen auf der Akademie und
wurden später auch ein Team. Immer wieder hast du mich vor Verehrern beschützt
und warst eine Art Bruder für mich. Ich mochte und mag nicht viele Männer. Du
und Kojiro, ihr stellt aber eine Ausnahme dar. Kojiro war immer jemand, der mich
zum Lachen bringen konnte. Er wurde ein wirklich guter Freund und das hat sich
über all die Jahre auch nicht verändert. Allerdings sieht es bei dir anders
aus. Stück für Stück wurdest mehr als ein Freund, mehr als ein Bruder.“ Sie
schluckte, sie hatte furchtbare Angst vor seiner Reaktion. „Du wurdest zu der
Person, die mir wichtiger ist, als jede andere, die Person, der ich mein Herz
geschenkt habe. Arashi, ich habe mich in dich verliebt, auch wenn ich weiß,
dass du meine Gefühle wohl nie erwidern werden wirst.“
Dieses Liebesgeständnis schockierte den Rothaarigen vollkommen. Seine Kinnlade
war heruntergeklappt und seine Augen weit offen. Eine kurze Pause entstand, in
der er sich halbwegs fing und seine Stimme wieder fand. „Hör zu Sanari-“
„Nein, bitte, sag nichts.“, warf sie ein und legte ihren Zeige- und
Mittelfinger auf seine Lippen. „Das ist schon so ungeheuer schwer für mich.
Bitte lass mich ausreden.“ Nach einem kurzen Nicken Arashis ergriff sie wieder
das Wort: „Eine Weile lang bin ich mit meinen unerwiderten Gefühlen gut klar
gekommen. Das änderte sich allerdings an dem Abend in Danzous Büro. Damals
habe ich für einen kurzen Moment, als wir beide auf dem Boden lagen, geglaubt,
dass ich auch etwas von deiner Seite aus gespürt habe. Ich hatte echte
Hoffnung, aber dann hast du vorgeschlagen, es zu vergessen. Das hat mir sehr
wehgetan. Natürlich war es nicht deine Schuld, weil du ja nichts von meinen
Gefühlen gewusst hast. Es hat mir nur unwideruflich vor Augen geführt, dass du
nicht mehr als Freundschaft für mich empfindest.
Danach konnte ich dich nicht mehr um mich haben. Ich bin auf Abstand gegangen
und wenn wir doch einmal zusammen waren, habe ich dich weggestoßen, um nicht
weiter verletzt zu werden. Aber es hat nichts geholfen. Meine Gefühle haben
sich nicht verändert. Es wurde sogar noch schlimmer, als ich dich mit deiner
schönen Kindheitsfreundin aus Suna gesehen habe. Ich war so eifersüchtig, dass
ich sogar willentlich ihre Gefühle verletzt habe, nur um mich besser zu
fühlen. Ich habe mich danach so schäbig gefühlt, aber ich würde
wahrscheinlich wieder so handeln. Deshalb kann ich unsere Freundschaft nicht
weiterführen, zu mindestens jetzt nicht. Vielleicht irgendwann, wenn meine
Gefühle für dich schwächer geworden sind. Es tut mir Leid, du hasst mich
jetzt sicher, oder?“
Sie wartete auf seine Antwort, doch anstatt etwas zu sagen, schlug er sich
stattdessen heftig an die Stirn. „Argh, was bin ich nur für ein Vollidiot!“
„Nein, dich trifft keine Schuld.“, versuchte Sanari ihn zu beruhigen.
„Natürlich, du hast das alles falsch verstanden.“ „Ich verstehe nicht
ganz.“ „Die Nacht, in der wir in Danzous Büro eingestiegen sind, dachte
ich, dass ich dir zu nahe getreten sei. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass
wir die Sache vergessen sollten.“ „Du mir zu nahe getreten?“ „Ja, hör
zu, auch meine Gefühle haben sich geändert. Ich habe sehr lange gebraucht, um
das zu merken. Dadurch, dass wir fast jeden Tag zusammen waren, war ich an dich
gewöhnt und habe meine Gefühle nicht wahrgenommen, aber sobald wir länger
getrennt waren, habe ich dich vermisst. Ich habe dich auch nicht nur deinetwegen
vor Verehrern beschützt, sondern auch, weil ich es nicht ausstehen konnte, wenn
andere Jungen dir zu nahe kamen. Das alles hat mich verwirrt, weil das alles
völlig neu für mich. Als ich es dann endlich realisierte, bekam ich Skrupel.
Du hast ja fast alle männlichen Wesen unseres Alters verabscheut. Daher war es
für mich mehr als unwahrscheinlich, dass du auch nur im Entferntesten etwas
Ähnliches empfinden könntest und als wir uns dann beinahe geküsst hatten,
kriegte ich Angst, dass unsere Freundschaft daran zerbrechen könnte. Hätte ich
damals doch nur den Mund aufgemacht, dann wäre dir soviel Leid erspart
geblieben.“
Er hatte es die ganze Zeit vermieden, ihr ins Gesicht gesehen. Er wollte ihre
unmittelbare Reaktion nicht sehen. Als er jetzt doch einen Blick riskierte,
erschreckte ihn das Bild, dass sich ihm bot: Viele Tränen bahnten sich ihren
Weg an Sanaris Wangen herunter. Sie war bei Weitem kein Mensch, der nahe am
Wasser gebaut war, genauer gesagt war es das erste Mal, dass er sie weinen sah.
Er schloss die Augen und fuhr sich durch die Haare. „Was bin ich nur für ein
Mann? Jetzt bringe ich schon eine geliebte Person dazu, vor mir zu weinen.
Sanari, es tut mir so-“
Weiter kam er nicht. Es ging alles so schnell und kam für ihn wie aus dem
Nichts. Er spürte etwas Weiches auf seinen Lippen und öffnete die Augen. Ihr
Gesicht befand sich genau vor Seinem. Obwohl es sehr offensichtlich war,
brauchte er immer noch gut zwei Sekunden, bis er verstand, dass sie ihn küsste.
Er vergaß alles um sich herum und gab sich ganz und gar diesem unglaublichen
Gefühl hin. Sein Herz machte riesige Sprünge und Hitze stieg ihm in den Kopf.
Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, konnte er nicht mehr sagen, wo
oben und unten ist.
Die Hatake grinste ihn an: „Wofür entschuldigst du dich, du kleiner Dummkopf.
Ich weine nicht, weil ich traurig oder verletzt bin, das sind Freudentränen.
Ich bin glücklich, so glücklich wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Ich
hätte mir nie träumen lassen, dass du tatsächlich meine Gefühle erwidern
würdest.“ Sie kuschelte sich eng an den Chuunin. „Jetzt, da wir wissen,
dass wir Beide das Gleiche füreinander empfinden, können wir endlich zusammen
sein, oder?“ „Ja.“, antwortete Arashi wortkarg. Sie besah sich ihn und kam
nicht herum, zu kichern. Er war völlig neben der Spur. Sein Gesicht war immer
noch knallrot und sie spürte, wie sein Herz Purzelbäume schlug.
„Weißt du Arashi, es ist echt lustig.“ „Was?“ „So intelligent und
reif du im Normalfall auch bist, sobald es um Frauen und Liebesbeziehungen geht,
bist du echt hilflos. Das dich ein einfacher Kuss schon so aus der Fassung
bringt.“ „Was ist daran so lustig?“, entgegnete er barsch. Man konnte klar
heraushören, dass ihm die Situation peinlich war. „Ich weiß nicht,
wahrscheinlich der Kontrast zu deinem sonst so ruhigen und überlegten
Auftreten. Ich finde, es macht dich irgendwie unschuldig und echt niedlich.“
„Pff, ja vielleicht bin ich in Beziehungen und im Umgang mit Frauen noch
unerfahren, aber es gibt einen einfachen Weg, dass zu verändern.“
„Welcher?“ Er beugte sich nah an sie heran und flüsterte: „Übung.“
Daraufhin küsste er sie. Zwar lief er wieder rot an, aber es war nichts im
Vergleich zum ersten Mal.
„Siehst du. Ich war lediglich überrascht und es war ja auch mein erster Kuss.
Ich bin nicht so unschuldig, wie ich vielleicht aussehe.“ „Du bist echt
unverbesserlich.“, lachte die Silberhaarige. Sie hatte genau mit so einer
Reaktion gerechnet. In diesem Moment offenbarte er eine seiner
Charaktereigenschaften, die er mit seinem Vater teilte, aber nur selten zeigte:
Stolz. Er hasste es, wenn man sich über ihn lustig machte und konnte in solchen
Situationen sehr trotzig werden, was eigentlich im Widerspruch mit seinem sonst
sehr höflichen und freundlichen Auftreten stand.
Mehrere Stunden unterhielten sich die Chuunin noch über die Vorkommnisse der
letzten Monate bis sie schließlich einschliefen. Sie hatten ja durch dieses
„kleine“ Missverständnis einiges nachzuholen.
Kapitel 42: Invasion I
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So, jetzt kommen mal wieder ein wenig actionreichere Chapter. Hier schon mal das
Erste davon. Viel Spaß und Thx for Kommis.
42. Invasion I
Der Schneefall hatte sich eingestellt und die dunklen Wolken waren der Sonne
gewichen. Diese erwärmte auch die kleine Höhle. Nun zeigte die durchweg weiße
Landschaft ihre gesamte Schönheit. Davon bekamen die beiden Chuunin aber noch
nichts mit. Die schliefen noch tief und fest. Zu mindestens für Arashi sollte
diese Ruhe bald vorbei sein. Ihm strich nämlich etwas Warmes und Klebriges
über sein Gesicht, was dazu führte, dass er aufwachte. Er benötigte einen
Moment, um sich zu orientieren. Zwei große Augen sahen ihn an. Er schreckte auf
und stützte sich dabei kurz auf Sanari ab, die neben ihm lag. „Pakkun?“,
fragte er das Wesen verdutzt. „Jap. Hey, lange nicht gesehen.“, erwiderte
der Ninja-Hund. „Wie ich sehe, hatte ich Recht.“, sagte eine Stimme hinter
dem Hund. „Ich musste mir wirklich keine Sorgen machen.“ „Sensei
Kakashi!“, gab der Rothaarige etwas panisch von sich.
„Mmh, was ist denn das für ein Lärm, Arashi?“, kam es verschlafen aus der
gerade erwachten Hatake. Sie sah sich um, bis ihr Blick an dem Jounin hängen
blieb. Sie blinzelte ein paar Mal und zeigte dann die gleiche Reaktion, wie
Arashi bei Pakkun. Dabei fiel der Umhang, den die Beiden als Decke benutzt
hatten von ihr ab. Der Uzumaki wandte seinen Blick unverzüglich von ihr ab.
„Euch scheint es also wirklich gut zu gehen.“, schätzte der Kopier-Ninja
ein. „Aber ist dir nicht kalt, Sanari?“ Sie sah daraufhin an sich hinunter
und begriff, warum ihr Kamerad in die entgegengesetzte Richtung blickte. Sie
hatte völlig vergessen, dass sie Arashis Weste in der Nacht ausgezogen hatte,
weil sie ihr beim Schlafen zu unbequem war, ergo saß sie jetzt nur in
Unterwäsche vor ihrem Vater.
„Das ist nicht so, wie es aussieht, Papa!“, rief sie mit wild fuchtelnden
Armen. „Zieht euch an und bereitet euch auf den Rückweg vor.“, befahl
Kakashi schroff. „Wir sollten schnellstmöglich in die Stadt zurückkehren.“
Danach verließ er die Höhle. Arashi tat es ihm nur kurze Zeit später gleich,
nachdem er sich schnell seine Weste und seinen Umhang übergeworfen, sein
Laminenter befestigt und die restlichen Utensilien im Rucksack verstaut hatte.
Als er sich draußen neben seinen Lehrer stellte, fühlte er sich zum ersten Mal
wegen Diesem nicht wohl in seiner Haut. Vielleicht lag es daran, dass man die
Szene mit Sanari sehr wohl falsch interpretieren konnte, oder einfach an dem
Fakt, dass Kakashi, der immer eine Art Onkel für ihn darstellte nun nicht mehr
nur sein Sensei, sondern auch der Vater seiner Freundin war. Die Silberhaarige
schloss sich dann auch wenig Minuten später den Beiden an. Sie trug wieder ihre
eigenen Sachen, die über Nacht in der Nähe des Feuers getrocknet waren.
Anschließend brachen sie auf.
Derweil in der Hauptstadt
Gelangweilt torkelte eine der Stadtwachen zu seinem Posten, einem kleinen
Wachturm am Stadttor. Er kletterte eine Leiter hinauf, um seinen Platz
einzunehmen. Was er sah, als er am Ende der Leiter angekommen war, ließ das
Blut in seinen Adern gefrieren. Die Wache, die er eigentlich ablösen sollte,
lag blutverschmiert auf den Boden. „Was zur Höll-“, entkam ihm noch, bis
ihn jemand von hinten die Kehle durchschnitt. Röchelnd drehte er sich um und
erblickte einen vermummten Mann, der aller Voraussicht nach zu den Rebellen
gehörte. Der Mann wusste, dass er nichts mehr gegen den Angreifer ausrichten
konnte und sein Leben so gut wie beendet war. Trotzdem musste er es irgendwie
schaffen, seine Kameraden zu warnen. Er nahm seine letzten verbliebenen Kräfte
zusammen und stürzte sich aus dem Turm. Mit einem lauten Knall prallte er
mitten auf der Hauptstraße auf und blieb liegen.
Eine ältere Frau war die Erste, die die Leiche bemerkte. Sie ließ einen
markerschütternden Schrei ertönte, der die gesamte Nachbarschaft aufscheuchte.
Innerhalb von wenigen Minuten durchlief die Nachricht des Angriffs die gesamte
Stadt und erreichte schließlich den Palast. Die Konoha-Nin waren gerade beim
Frühstück, als der Alarm ertönte. „Es gab einen Anschlag auf einen der
Wachtürme!“, rief ein Mitglied der Palastgarde, der auf die Shinobi zugeeilt
kam. „Verdammt!“, fluchte Kojiro innerlich. „Die Rebellen greifen zum
ungünstigsten Zeitpunkt an. Gerade jetzt, wo nicht nur Sensei Kakashi, sondern
auch Arashi und Sanari in der Stadt sind.“
„Was machen wir jetzt?“, fragte Kané besorgt. „Es hilft nichts. Wir
müssen sie halt solange aufhalten, bis die anderen zurück sind.“, erwiderte
der Kanirate, bevor er sich auch an den Rest der Gruppe wandte: „Da ich der
ranghöchste Shinobi unter uns bin, übernehme ich die Befehlsgewalt. Hidate und
Alexa bleiben im Palast und beschützen gegebenenfalls die Königin. Der Rest
von euch geht zum Stadttor und unterstützt die Truppen. Ich werde mich um die
Rebellen kümmern, die bereits in die Stadt eingedrungen sind.“ Er ging zu
seinem Rucksack und zog ein Päckchen heraus. „Mit diesen Funkgeräten können
wir im Notfall Kontakt aufnehmen.“, erklärte er. „Sie haben aber nur eine
begrenzte Reichweite. Daher wird es nur zwischen mir und der Gruppe am Tor
funktionieren. Ich gehe aber sowieso davon aus, dass die Rebellen nicht bis zum
Palast kommen werden. Schließlich handelt es sich bei den Gegnern
höchstwahrscheinlich nur um einfache Soldaten. Daher dürften wir den Großteil
an der Stadtmauer und den Rest in der Vorstadt dingfest machen können. Befolgt
auf jeden Fall die Befehle der leitenden Gardeoffiziere. Wir sind in diesem
Falle nur eine Unterstützung. Gibt es noch irgendwelche Fragen?“ Die
Anwesenden schüttelten durchgängig mit dem Kopf. „Gut, dann los.“
Die Stadteinwohner hatten sich fast alle in ihre Häuser zurückgezogen. Sie
dachten, dass sie so dem Terror der Rebellen am besten entkommen konnten. Ein
einziger Junge spielte noch auf der Straße. Es schien den Ernst der Lage noch
nicht begriffen zu haben. Eine Frau lief auf ihn zu und zog ihn mit sich. „Was
tust du hier draußen?“, mahnte sie ihn. „Ich hab dir doch gesagt, dass es
gefährlich ist und du im Haus bleiben sollst!“
„Wen haben wir denn da?“, sprach plötzlich eine dunkle Stimme. Sie sah auf
und erstarrte fast vor Angst. Vor ihr standen gut ein Dutzend bewaffneter
Männer, die ganz gewiss nicht zur Garde gehörten. Sie fiel auf die Knie und
flehte: „Bitte tun sie meinem Sohn nichts.“ „Das wird aber teuer.“
„Ich habe nicht viel, aber-“ „Dann musst du uns halt anders zufrieden
stellen.“, sagte der Mann der scheinbar der Anführer war mit einem schäbigen
Lächeln auf den Lippen. „Hey, wir haben keine Zeit für sowas.“, unterbrach
ihn ein anderer. „Ach halt die Schnauze. Ich will ja nur einen kleinen Kuss
und vielleicht ein wenig mehr.“
Das aber das Einzige, was er küssen sollte, die nächstliegende Wand war,
merkte er auch erst dann, als er genau dort einen Moment später einschlug. Vor
der Frau stand nun Kojiro. „Gehen sie in eines der Häuser.“, befahl er
sogleich. Das musste man ihr nicht zwei Mal sagen. Die Frau nahm ihren Sohn
unter den Arm und sah zu, dass sie Land gewann. Nichtsdestotrotz machte sie sich
doch Sorgen, ob ein Teenager auch nur den Hauch einer Chance gegen mehrere
ausgewachsene Männer hatte. Das Gleiche dachten wohl auch die Rebellen, die
anfingen zu lachen: „Hör zu, Junge. Nur weil du einen von uns überraschen
konntest, heißt das noch lange nicht, dass du hier lebend rauskommst. Du bist
absolut in der Unterzahl und dazu noch ein Knirps.“ „Und wenn schon.“,
entkam es ihm desinteressiert. „Für euch Schwächlinge reicht das
allemal.“
Auf diese selbstbewussten Worte hin, stürmten die Rebellen wütend auf den
Chuunin zu, doch der öffnete nur seelenruhig ein wenig seinen Umhang. Es kam
zum Vorschein, dass er an die Innenseite von Diesem viele Kunais gehangen hatte.
Mit ein paar schnellen Bewegungen griff er nach ihnen und schleuderte sie
zielsicher auf seine Gegner. Die hatten gar keine Zeit zu reagieren und gingen
einer nach den anderen zu Boden. „Sag ich doch, Schwächlinge.“
Auf einmal spürte er etwas und machte einen Satz nach hinten, gerade noch
rechtzeitig, um dem zu entkommen, was in der Erde aufschlug. Er begutachtete die
Waffen und stutzte. „Shuriken?“. Das Nächste, was er vernahm, war ein
Applaudieren. „Du hast bessere Sinne als ich dachte, Bursche.“, sagte jemand
über ihm. Er sah nach oben, aber im gleichen Moment landete der Neuankömmling
ein paar Meter vor seiner Nase. Es handelte sich um eine weißhaarige Frau mit
stark gebräunter Haut. Ihr exotisches Aussehen interessierte ihn aber weniger,
seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf ihren Hals, genauer gesagt auf das
Stirnband, das sie dort trug. „Kirigakure?“, schoss es ihm durch den Kopf.
„Was haben die denn mit dieser Invasion zu tun?“
„Interessiert dich mein Stirnband so stark?“, fragte sie verschmitzt. „Was
machst du hier?“, war seine Gegenfrage. „Heh? Wahrscheinlich das Gleiche wie
du. Mein Dorf hat den Auftrag bekommen, den Weg für die Rebellen frei zu
räumen, dein Dorf sicherlich, die Königin und das Land zu schützen. So ist
das halt und jetzt sind wir hier. Ich und mein Team und du und dein Team.“
„Team?“ „Ja, ich und drei andere Kiri-Nin. Das sind mehr als genug, um
diese Aufgabe zu erfüllen. Es ist übrigens in meinem Dorf Brauch, den Namen
und Rang des Gegners zu erfahren, gegen den man kämpft. Mein Name ist Kuura
Hasame, Chuunin.“ Er sah sie fragend an, aber schließlich antwortete er doch.
„Kojiro Kanirate, ebenfalls Chuunin.“ „Kanirate? Noch nie gehört.
Wirklich enttäuschend, da dachte ich, ich könnte mal gegen einen namenhaften
Konoha-Nin, wie einen Uzumaki, Nara oder wenigstens Inuzuka kämpfen.“ „Du
wirst wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen, aber eine Frage habe ich noch. Warum
erzählst du mir das alles? Ich bin immerhin dein Feind, da gibt man doch keine
Informationen preis.“ „Die Antwort ist ganz simpel.“, erklärte sie
gelassen. „Es ist völlig egal. Du wirst keiner Seele mehr was davon sagen.“
„Ach wirklich?“ „Ja, wirklich.“ Danach verschwand sie und tauchte direkt
vor ihm wieder auf. „Sie ist schnell!“, dachte er, bevor er ihren Angriff
mit seinem Kunai abwehrte.
Er versuchte nach ihr zu treten, doch sie sprang nach oben, stützte sich auf
seinen Schultern ab und katapultierte sich akrobatisch über ihn hinweg. Er warf
ein paar Shuriken nach ihr, denen sie jedoch elegant ausweichen konnte. Danach
entwickelte sich eine Verfolgungsjagd über den Dächern der Stadt. Er brauchte
außerordentlich lange, um zu ihr aufzuschließen. Es kam nicht oft vor, dass er
einen Gegner hatte, der ihm in Sachen Schnelligkeit das Wasser reichen konnte.
„Was ist mit ihr? Erst große Töne spucken und dann versuchen zu fliehen?
Aber nicht mit mir.“ Der längliche
Feuerstrahl verfolgte die Kiri-Nin und zwang sie zu stoppen. Dabei zog sie aber
etwas aus ihrer Uniform und feuerte es auf den sich gerade in der Luft
befindenden Konoha-Nin. Unfähig auszuweichen wurde er von der Waffe am Kopf
gestreift, was dazu führte, dass sein Stirnband zerstört wurde. Die Waffe
ähnelte einem Bumerang, der an einer Kette befestigt war.
Kurzer Hand ergriff Kojiro die Kette und zog, als er wieder festen Boden unter
den Füßen hatte mit aller Kraft daran. Kuura wurde mitgerissen und an eine
Mauer katapultiert. Danach streifte sich Schlagringe über, rannte auf sie zu
und schlug zu. Allerdings konnte sich die Kiri-Nin noch Bücken und sein Hieb
traf nur die Wand. Im selben Augenblick rammte sie ihm einen Kunai in den
Oberschenkel. Die Hasame grinste ihn an und besah sich dann den langen Riss, den
sein Schlag in der Mauer hinterlassen hatte. „Kraft hast du, das ist sicher,
aber das war es dann auch schon, aber ich würde ohnehin nicht mehr von einem
Nobody wie dir erwarten. Kaum zu glauben, dass Konoha sowas wie dich zu einem
Chuunin macht.“
Bevor er sie erneut attackieren konnte, entfernte sie sich wieder von ihm und
setzte die Flucht vor. Ohne Zeit zu verlieren verfolgte er sie. Wer dachte, dass
die Wunde in seinem Bein ihn schwächen oder Schmerzen zufügen würde, lag
falsch. Er merkte nichts davon, denn sie hatte etwas geschafft, was man lieber
nicht tun sollte. Sie hatte ihn richtig wütend gemacht. Selbst wenn er einen
aufbrausenden Charakter hatte, brauchte es normalerweise weitaus mehr, um ihn so
in Rage zu bringen, aber sie hatte einen sehr sensiblen Punkt von ihm
getroffen:
Ihre Sticheleien erinnerten ihn auf brutale Weise an seine Akademietage. Damals
war er oft ausgeschlossen und gemieden worden und das aus nur einem Grund.
Anders als die meisten anderen Schüler entstammte er nicht einem namhaften Clan
Konohas, schlimmer noch, er war ja eigentlich nicht einmal ein gebürtiger
Einwohner des Dorfes. Die Spöttereien gingen sogar soweit, dass selbst Arashi
belächelt und gefragt wurde, warum er sich überhaupt mit so jemanden wie ihn
abgab. Dem Rothaarigen interessierte das alles überhaupt nicht. Ihm waren Dinge
wie Status und Prestige völlig gleichgültig. Zudem kam noch, dass er kein
besonderes Talent besaß, weil seine leiblichen Eltern keine Shinobi waren. Er
ertrug das alles stillschweigend und gab sich meistens desinteressiert, was die
akademischen Tests betraf. In Wirklichkeit schwor er sich aber, seinen Spöttern
zu beweisen, dass selbst ein völlig Unbekannter Großes leisten konnte. Dafür
trainierte er im Heimlichen ungeheuer hart. Nicht einmal Arashi wusste lange
Zeit davon und erfuhr es erst auf schmerzliche Weise kurz vor der Graduierung
zum Genin.
Damals besiegte der Kanirate den Uzumaki in einem Trainingskampf. Es war die
überhaupt einzige Niederlage des Rothaarigen in einem Eins-gegen-Eins-Kampf.
Auch wenn ihm das niemals wieder gelang, gab dieser Sieg Kojiro eine riesige
Genugtuung, weil obwohl das freundschaftliche Band der Beiden ungeheuer stark
war, Arashi schon immer seinen härtesten Rivalen darstellte. Er repräsentierte
all das, was ihm laut der Meinung der anderen fehlte: Herkunft, Talent und
Ansehen. Er kam nicht herum, auf seinen besten Freund neidisch zu werden. Er
hatte es weitaus schwerer und musste alles auf eigene Faust schaffen, zu
mindestens dachte er das. Was er selbst bis zu diesem Zeitpunkt nicht wusste,
war, dass er einen sehr bekannten Fürsprecher hatte: Naruto.
Er war schon seit den Tagen an der Akademie von dem Braunhaarigen angetan. Er
wusste von den geheimen Trainingseinheiten von seinem Vater und guten Freund
Sai. Man musste kein Hellseher sein um zu wissen, warum der Blonde ihn mochte.
Natürlich erinnerte ihn Kojiro zum Teil an sich selbst. Darum förderte er ihn
auch fast die gesamte Zeit aus dem Verborgenen.
Er steckte ihn in das gleiche Team wie Arashi, um ihre Rivalität zu fördern,
denn nicht nur der Kanirate wurde durch den Uzumaki motiviert, das Gleiche
geschah auch andersherum. Die Niederlage gegen Kojiro schockierte den
Rothaarigen. Er war es einfach nicht gewohnt zu verlieren, aber gleichzeitig
zeigte sie ihn auch auf, wie lang sein Weg bis zu einem hervorragenden Shinobi
noch war und das er noch sehr viel trainieren musste, um das zu erreichen. Diese
Teameinteilung ging aber damals nicht reibungslos über die Bühne und stieß
auf einige Gegenwehr. Ursprünglich hatte nämlich Hana Inuzuka, Kibas Schwester
und Oberhaupt des Inuzuka-Clans eine offizielle Anfrage gestellt, dass ihr Sohn
in Arashis und Sanaris Team kommen könnte. Viele des Konoha-Rates waren von
dieser Idee begeistert, ein Team aus drei zukünftigen Oberhäuptern zu bilden.
Mit der Entscheidung, den Kanirate anstelle zu wählen, hatte er sich nicht
gerade viele Freunde gemacht.
Auch bei der Verhandlung Kojiros wegen dem unerlaubten Entfernens Konohas hatte
der Hokage ja die Finger im Spiel und schließlich war er ebenfalls der
Hauptgrund, warum Kojiro überhaupt Chuunin werden konnte. Unglücklicherweise
waren einige des Prüfungsausschusses der Meinung, dass es besser wäre, Kojiro
nicht in den Rang des Chuunin zu erheben. Diese Einschätzung hatte keinesfalls
was mit seinen Fähigkeiten zu tun, die waren ganz klar auf diesem Level,
sondern mit dem Fakt, der Kojiro schon immer nachhing, seinen fehlenden Wurzeln
in Konoha. Einige sprachen ihm nicht das notwendige Vertrauen zu. Erst nachdem
Naruto ein Machtwort gesprochen und für den Braunhaarigen gebürgt hatte,
konnte er die nötige Mehrheit, die bei den Ernennungen bei achtzig Prozent lag,
hinter sich vereinen.
Keiner freute sich über diese Ernennung so sehr wie Kojiro. Es war wie ein
Schlag ins Gesicht derer, die ihn immer von oben herab behandelt hatten, aber
nun immer noch Genin waren. Aber das reichte Kojiro noch nicht. Er wollte noch
viel mehr erreichen und für Konoha eine tragende Figur werden. Er dachte dabei
jedoch nicht an den Posten des Hokage, schon alleine aus dem einfachen Grund,
weil er felsenfest davon überzeugt war, dass Arashi diese Position eines Tages
inne haben würde. Nicht weil er der Sohn des aktuellen Hokage war, sondern weil
er aus seiner Sicht einfach den perfekten Charakter dafür hatte. Er selbst
wollte lieber seinen Vater folgen und der Kopf der ANBU-Einheiten werden. Bevor
er das nicht erreicht hatte, weigerte er sich zu scheitern und schon gar nicht
gegen eine arrogante Kiri-Nin wie seine jetzige Gegnerin.
So, mal ein Chapter mit Fokus auf Kojiro, der ja immer ein wenig hinter Arashi
zurücksteht. Ich hoffe, ich konnte ihm hierdurch ein wenig mehr charakterliche
Tiefe geben.
Kapitel 43: Invasion II
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So, ist eine Weile her, aber ich melde mich mal wieder mit einem Chapter im
Schlepptau zu Wort. Thx für die Kommis und Viel Spaß mit dem Chap.
43. Invasion II
Ganze fünf Minuten dauerte es, bis Kojiro seine Gegnerin auf einem Dach stellen
konnte. Sie drehte ein Siegel um einen Kunai und warf ihn nach dem Chuunin.
Allerdings verfehlte ihn dieser um gut einen Meter und schlug hinter ihn ein.
Eine kurze Explosion kam auf, der Kojiro aber keine Beachtung schenkte, zu sehr
war er damit beschäftigt, seine Rage zu zügeln. „So Ende der
Fahnenstange.“, knurrte er. „Ergebe dich, dann verschone ich dein Leben.“
„Ja, es ist wirklich vorbei.“, erwiderte sie grinsend. Wundernd über ihr
Selbstvertrauen vernahm er nun ein Plätschern. Daraufhin sah er dann hinter
sich und bemerkte, dass der explodierende Kunai einen Wassertank aufgerissen
hatte, aus dem großen Mengen Wasser herausliefen.
Nur einen Moment hatte er seiner Feindin keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber
das war schon ein fataler Fehler. Sie hatte Fingerzeichen geformt und bevor er
sich versah, türmte sich um ihn herum die herausgetretene Flüssigkeit auf.
. Das Wasser bildete eine Kugel und schloss
ihn ein. Die Weißhaarige begann zu lachen: „Mann, wer hätte gedacht, dass du
so leicht zu täuschen wärst, aber keine Sorge, ich werde dir bei deinem
Ertrinken Gesellschaft leisten.“
Dieses Jutsu hatte nicht nur den Effekt, dass es den Konoha-Nin am atmen
hinderte, es schränkte auch seine Bewegungsfreiheit stark ein. Nur mit viel
Anstrengung konnte er seine Hände vor seinen Körper bringen und langsam
Zeichen zu formen. Danach schloss er die Augen und konzentrierte sich. „Huh,
du kannst dich also noch einigermaßen bewegen? Aber selbst das wird dir nicht
viel helfen. Kein Jutsu kann diese Technik brechen, also spar dir deine
Bemühungen.“
Ihre ganze Gelassenheit war wie weggeblasen, als die Sphäre erst anfing zu
dampfen und letztlich mit einem lauten Knall zerplatzte. Nur Sekundenbruchteile
später raste der Kanirate mit flammenden Händen auf sie zu. . Dem
ersten Schlag konnte sie noch entgehen, aber der Zweite traf sie mitten ins
Gesicht. Sie wurde vom Dach geschleudert und fiel mehrere Meter, bis sie hart
auf den Boden aufschlug.
Er landete schwer atmend nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Sie sah
ziemlich mitgenommen aus. Er hatte seinen letzten Angriff mit voller Kraft
durchgeführt. Daraus resultierend wies ihre rechte Gesichtshälfte schwere
Verbrennungen auf. Sein Zorn war hingegen wieder abgekühlt. Nun setzte
schließlich auch der Schmerz in seinem Bein ein. Er drehte sich um, weil er den
Kampf als beendet ansah und weiterziehen wollte. Ein weiteres Mal sollte sich
seine Unachtsamkeit rächen, weil sich Kuuras geschundender Körper mit einem
Puff in einen Baumstamm verwandelte und das war nicht alles. An dem Holz
hafteten drei Siegel, die zischend verbrannten. Als er das begriff, war es schon
zu spät.
Die aufkommende Druckwelle der Detonation erfasste den Chuunin und katapultierte
ihn mit irrer Geschwindigkeit an eine Mauer. Als ob das noch nicht schlimm genug
war, spießten ihn jetzt auch noch zwei Kunais in jeweils einer Schulter auf.
Der Braunhaarige zeigte allerdings kein Anzeichen von Schmerz. Er hatte wohl
schon durch den harten Aufprall das Bewusstsein verloren. Auch sein Rucksack
hatte die Explosion nicht überlebt. Waffen und Schriftrollen lagen auf dem
Boden verstreut.
Die echte Kiri-Nin kam nun wieder zum Vorschein. Sie hatte sich nach Kojiros
Angriff in einer dunklen Gasse versteckt. Es war klar zu sehen, dass sie vor Wut
kochte. „DU BASTARD!“, schrie sie ihm entgegen. „Sieh dir an, was du mit
meinem schönen Gesicht gemacht hast! Dafür werde ich deinen Tod langsam und
grausam gestalten, also wage es nicht, ohnmächtig zu werden. Mach deine
beschissenen Augen auf und genieße die letzten qualvollen Momente deines
jämmerlichen Daseins!“ „Wie du wünscht.“
Es war mehr wie ein Windhauch, deswegen dachte die Kunoichi, sie habe sich
diesen Satz nur eingebildet. Darum war sie auch umso geschockter, dass Kojiro
ihrer Bitte nachkam und tatsächlich die Augen aufriss. Er griff nach den Kunais
und zog sie aus seinen Körper, anschließend warf er sie auf zwei der auf den
Boden liegenden Schriftrollen. Das Blut, das an den Waffen klebte, aktivierte
die Rollen und mit einem hörbaren Krach erschienen zwei Riesenwurfmesser.
Nachdem er einen Teil seines Chakras in Diese geleitet und sie zum Leuchten
gebracht hatte, schleuderte er sie auf seine Gegnerin.
Einzig und allein ihre unglaubliche Gelenkigkeit ermöglichte es ihr, diesen
Angriff irgendwie heil zu überstehen und doch würde der Kampf bald ein Ende
finden, denn das galt alles nur als Ablenkung. Das wusste die Kiri-Nin
spätestens dann klar, als sich Metallschnüre um sie herum wickelten, die der
Kanirate ruckartig festzog, damit sie sich kein Stück mehr bewegen konnte. Als
er seine finale Attacke vorbereitete, ging er das mögliche Auskommen in
Gedanken durch: „Ich muss es auf jeden Fall hiermit beenden, noch so eine
Chance wird sich mir nicht mehr bieten. Es ist zwar drastisch und schwer zu
handhaben, aber mir wird nichts anderes übrig bleiben und das Jutsu zu
benutzen, dass mir Zera gezeigt hat.“ . Blitze entwickelten sich um Kojiros Hände herum, die über
die Schnüre in Richtung seiner Feindin geleitet wurden. Als sie davon getroffen
wurde, schrie sie auf, doch ihre Stimme erstarb bald und sie verlor das
Bewusstsein.
Der Braunhaarige benutzte die Fäden, um sie vollständig zu fesseln. Danach
lehnte er sie erschöpft an eine Häuserwand und setzte sich selbst daneben. Er
versuchte die Genin mit dem Funkgerät zu kontaktieren, aber er hörte nichts
weiter als Rauschen. Es schien in der Hitze des Gefechts seinen Geist aufgegeben
zu haben. Seufzend besah er sich seine Handflächen, die durch seine eigene
Technik leicht verbrannt waren. „Wie ich es mir dachte.“, murmelte er.
„Ich habe es übertrieben. Es ist schon frustrierend, dass ich nach einem
halben Jahr immer noch nicht mein zweites Element vernünftig unter Kontrolle
habe, aber dass sich die Rebellen Hilfe von Kirigakure holen würden, wäre mir
nie in den Sinn gekommen. Das macht die ganze Mission um einiges schwieriger.
Die Kiri-Nin war ja ein Chuunin. Ich will nur hoffen, dass das die Anführerin
war und der Rest Genin sind. Arashi ist auch nie da, wenn man ihn mal braucht.
Für ihn wäre diese lästige Fleischwunde in meinem Oberschenkel ein
Kinderspiel, die behindert mich doch beachtlich. In meinem jetzigen Zustand bin
ich auf jeden Fall keine große Hilfe. Ich hoffe bloß, dass die Genin in
Ordnung sind. Wenn sie in einen genauso starken Gegner wie ich rennen würden,
könnte es brenzlig werden.“
Zur gleichen Zeit am Rande der Hauptstadt
Die vier Genin kamen gerade an der Stadtmauer an und sahen sich mit vielen
Rebellen konfrontiert. Das brachte sie aber keineswegs aus der Fassung. Bei
einigen, darunter auch Kaero, machte sich Aufregung breit. Er rieb sich
ungeduldig die Hände: „Na dann mal los. Wird Zeit, ein paar Typen
aufzumischen.“ Kané seufzte nur kopfschüttelnd, als sie den Enthusiasmus des
Blonden vernahm. „Was machen wir? Das Übliche?“, fragte sie Shenji.
„Wäre wohl am besten so.“, stimmte Dieser zu. Takeru sah daraufhin fragend
in die Runde. „Lehn dich einfach zurück und genieße die Show.“, entkam es
dem Uzumaki. „Wir zeigen dir eine Kostprobe von der Power unseres Teams.“
Dann startete er und sprang in die Höhe. In der Luft formte er Fingerzeichen
und landete direkt vor einer Gruppe Gegner, die den Jungen nur verdutzt ansah.
Einem Kind seines Alters auf dem Schlachtfeld zu begegnen, war doch sehr
ungewöhnlich. Kaero grinste aber nur leicht, schlug ins Leere und sprach:
. Blitze sprangen von seinen Händen auf den Gegner, der ihm am
nahesten stand, aber nicht nur das, nachdem sie den durchlaufen hatten, traf die
Attacke auch die Herumstehenden und es bildete sich eine Art Kettenblitz. Jeder,
der davon betroffen worden war, blieb wie angewurzelt stehen. Ein paar Rebellen,
die dazu gekommen waren und auf den Genin zustürmten, ereilte ein ähnliches
Schicksal. Auch sie konnten sich nicht mehr bewegen. Allerdings war diesmal
Kané die Urheberin dieses Umstandes, die sie mit ihrer Schattenbindung
festhielt.
Die paralysierten Rebellen waren nun einfache Opfer für Shenji, der einen nach
dem anderen mit Hilfe seines Juken außer Gefecht setzte. Diese Methodik
wiederholte das Team mehrere Male und schnell lichteten sich die Reihen der
Gegner. Die Gardemitglieder staunten nicht schlecht, dass drei Kinder mehr
Schaden anrichten konnten, als Dutzende von ihnen. Trotzdem hatte es ein
Angreifer geschafft, hinter die Nara zu kommen. Sie war so in ihre eigenen
Jutsus vertieft, sodass sie ihn zu spät bemerkte. Dieser stach mit seinem
Schwert gnadenlos auf sie ein, aber alles was er traf, war ein hölzerner
Gegenstand. Ehe sich der Feind versah, entstanden zwei Öffnungen in dem Ding
und innerhalb eines Wimpernschlages wurde er von Kunais durchlöchert.
„Als ob ich euch den ganzen Spaß alleine lassen würde.“, sagte Takeru
aufgebracht und zog den Gegenstand an sich heran. Nun wurde klar, um was es sich
handelte. Es war eine Puppe, die bei näherer Betrachtung einer Schildkröte
ähnelte. Der Sabakuno wurde nämlich schon seit mehreren Jahren von seinem
Onkel Kankouro im Umgang mit Ninjapuppen unterrichtet und hatte, als er das
letzte Mal in Suna war, seine erste eigene Puppe erhalten.
Währendem sich Kané bei dem Rothaarigen bedankte, machte sich Shenji daran,
den nächsten Gegner, einen kleinen schwarzhaarigen Mann, außer Gefecht zu
setzen. Zu seiner Überraschung fing dieser aber nahezu spielerisch den Schlag
ab und beförderte den Hyuuga mit einem Tritt mehrere Meter nach hinten.
Gleichzeitig feuerte der Mann zwei Kunais auf den Genin, die aber zum Glück wie
schon zuvor von Takerus Puppe abgefangen wurden.
Der Schwarzhaarige begann plötzlich zu lachen: „Haha, ist das alles was ein
Dorf wie Konoha zu bieten hat, ein paar lausige Kinder?“ Der Nara fiel etwas
ins Auge. Um den rechten Arm des Angreifers war ein Stirnband gebunden. „Mal
sehen was du sagst, wenn dich diese kleinen Kinder gleich zu Staub
zermahlen!“, ließ Kaero ertönen. „Sei vorsichtig.“, unterbrach ihn die
junge Kunoichi. „Das ist kein einfacher Rebell, sondern ein Kiri-Nin.“
„Oho, scharf erkannt, Kleine.“, erwiderte der Mann anerkennend. „Ich bin
ein Chuunin aus Kirigakure.“
„Als ob mich das beeindruckt.“, sagte der Blonde abfällig. „Nur weil du
ein Chuunin in deinem kleinen Dorf bist, heißt das noch lange nicht, dass du
auf dem Niveau eines Konoha-Chuunin, wie mein Bruder oder Kojiro bist.“ „Du
kleines Balg riskierst eine ganz schön große Lippe. Ich muss dir wohl eine
kleine Lektion erteilen.“ „Versuchs doch.“ Danach startete er und erschuf
zwei Schattendoppelgänger. Die zwei Kopien und das Original rasten auf den
Kiri-Nin zu. Ein paar Meter vor Diesem ergriff ein KB den anderen und warf ihn
in Richtung Gegner. Kurz bevor der Doppelgänger sein Ziel erreichte,
verwandelte er sich selbst in ein Stahlnetz und fesselte den Chuunin. „Hab ich
dich!“, entkam es dem Uzumaki triumphierend, als er auf ihn zusprang und eine
Chakrakugel in seiner rechten Hand formte. . Der Einschlag verursachte
einen kleinen Krater und der Konoha-Nin war sich seiner Sache sicher. Und doch
musste er feststellen, dass das Netz leer war.
Die Gruppe suchte überrascht das Gebiet ab. Der Shinobi war wie vom Erdboden
verschluckt. Plötzlich traf den Blonden ein harter Schlag in den Nacken. Er
versuchte mit seinem Kunai zu kontern, aber bevor er sich versah, kassierte er
einen Knietritt in die Magengrube und einen weiteren Hieb an den Kopf. Im hohen
Bogen flog er durch die Luft, bevor er auf den Boden aufprallte. Da wo sich
Kaero gerade noch befunden hatte, stand jetzt der Kiri-Nin und lächelte den
angeschlagenen Konoha-Nin an. Dieser war von der Kombination schwer getroffen
worden und rang nach Luft. Mehrere Male spukte er Blut auf den weißen Schnee.
Seine Kameraden sahen dieses Szenario geschockt mit an. „Wie ist der so
schnell hinter Kaero gekommen?“, fragte Kané perplex. „Keine Ahnung, aber
ich habe noch nie jemanden gesehen, der Kaero so einfach auf die Bretter
geschickt hat. Wir müssen vorsichtig sein.“, antwortete Takeru. „Ihr seit
die Nächsten.“, rief ihr Feind süffisant. Shenji ignorierte die Äußerung
und warf mehrere Shuriken nach ihm. Ehe die Wurfsteine aber ihr Ziel fanden,
löste sich der Chuunin in Wasser auf und vermischte sich mit dem Schnee. „So
konnte er sich also unbemerkt an Kaero heranschleichen.“, dachte der Hyuuga
und aktivierte sein Byakugan.
„Passt auf, er ist unter uns.“, warnte der Dunkelhaarige. Durch sein Keckei
Genkei konnte er die Bewegungen ihres Gegners bzw. dessen Chakraquelle sehr gut
erkennen, doch auf einmal viertelte sich die Quelle. Das wunderte und
beunruhigte ihn doch sehr, aber er wurde von der Nara abgelenkt, die ihn seit
Sekunden antippte. „Was ist denn?“, fragte er genervt. Sie zeigte als
Antwort nur auf der Boden, der sich langsam braun gefärbt hatte. Seine Augen
weiteten sich. „Springt!“, schrie er und die beiden anderen taten wie ihnen
geheißen. Die Erde unter ihnen verwandelte sich ein sumpfiges Moor. Aus genau
diesem Untergrund kamen jetzt drei Wasserfontänen, die über ihren Köpfen und
auf sie zuschossen. Unfähig auszuweichen, wurden sie zurück in den Sumpf
befördert. Dieser wirkte wie Treibsand und zog die Konoha-Nin langsam
unaufhörlich in die Tiefe.
Aber trotzdem war nicht alles verloren, denn noch hatten sie ein Ass in der
Hinterhand. Takeru hatte seine Puppe erfolgreich verborgen und startete nun
einen Angriff hinter dem Kiri-Nin. Aber auch diese Hoffnung wurde jäh
zerstört, als die Waffe von etwas in kleine Stücke zerfetzt wurde. Es handelte
sich um eine mausgraue wolfsähnliche Bestie, die neben ihrem Herren Platz nahm.
Der Chuunin strich seinem Gefährten sanft über das Fell: „Gute Arbeit, mein
Fenrir. Zur Belohnung darfst du die Kadaver unserer kleinen Opfer in der Grube
verspeisen, aber du solltest dich als kleinen Appetitanreger zuerst um den
Blondschopf da drüben kümmern.“
Er zeigte auf den immer noch geschwächten Uzumaki, der sich langsam wieder
aufrappelte und dennoch hatte er damit zu kämpfen, das Bewusstsein nicht zu
verlieren. Sein Gesamter Körper fühlte sich taub an. Als die Kreatur auf ihn
zu rannte, um sich einen kleinen Snack zu gönnen, suchte er benommen nach einem
Ausweg aus der misslichen Situation. Sein trüber Blick fiel auf den Boden, der
durch sein ausgespuktes Blut eine rötliche Färbung angenommen hatte. Genau in
diesem Moment kam ihm eine Lösung in den Sinn, eine Möglichkeit sich und seine
Kameraden doch noch zu retten. Er strich sich etwas Blut von den Lippen. „Ich
nur eine Chance. Alles oder nichts. Komm schon!“ Er formte vier Fingerzeichen
und schlug seine Hand auf den Schnee.
Kapitel 44: Invasion III
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So, ich hab mir eine kleine Änderung überlegt, die den Lesefluss vielleicht
ein wenig angenehmer macht. Ich benutze ab jetzt verschiedene Zeichen, je
nachdem, ob jemand etwas sagt oder etwas denkt.
In kurz:
"" "" = Gesprochenes
* * = Gedachtes
Außerdem muss ich zugeben, dass mir dieses Chapter echt schwergefallen ist.
Dadurch, dass es fast nur Kampfbeschreibungen enthält, sind mir irgendwann
einfach Synonyme für die Verben ausgegangen. Daher kommt das ein oder andere
Wort mehrfach vor ^^´. Ich hoffe, dass das den Lesespaß nicht schmälern wird.
Thx for Kommis und Viel Spaß mit dem neuen Chap.
44. Invasion III
Kurz nachdem Kaeros Hand den Boden berührt hatte, ertönte ein Knall und Rauch
stieg auf. Fenrir wurde zurückgestoßen und landete wieder neben seinem
Meister. Als sich der Qualm verzog, kam ein großer roter Frosch zum Vorschein.
Der Blonde erkannte die Kröte sofort und freute sich sichtlich. „Hah, ich
wusste, dass ich es drauf habe. Das ist Gamakichi, Arashis Partner.“ Im
Gegensatz zu dem jetzt bestens aufgelegten Uzumaki drehte sich der vertraute
Geist nur gelangweilt herum. „Häh, wer bist du denn?“ „Ich bin Kaero,
dein Beschwörer und Meister. Los mach das Vieh da drüben fertig.“ „Träum
weiter, Balg.“, widersprach Kichi genervt. Kaero sah ihn wie ein Auto an.
„Aber, aber ich hab dich gerufen, also musst du mir gehorchen, das ist doch
der Sinn und Zweck dieses Jutsus.“ „Tss, wer sagt das? Seit wann folgen wir
Frosche blind Befehlen? Das kannst du dir abschminken, Kleiner.“
„Seit ihr da drüben bald mal fertig?“, rief Shenji nun gereizt. „Wir
könnten hier nämlich ein wenig Hilfe gebrauchen.“ Das Moor sog die drei
Genin immer weiter in sich hinein, sodass nur noch ihre Oberkörper zu sehen
waren. „Ja, er hat Recht.“, stimmte der Blonde zu. „Du musst uns helfen.
Komm schon, bitte.“ „Darüber muss ich erst mal nachdenken.“ In der
Zwischenzeit hatte die graue Bestie wieder Anlauf genommen und griff heulend an.
„Halt die Fresse, du Töle! Dabei kann sich ja keiner konzentrieren!“,
brüllte die Kröte, zog eines seiner zwei großen Katana und teilte die Kreatur
mit einem Streich entzwei. Danach grinste sie den geplätteten Uzumaki an.
„Mann, jetzt mach nicht so ein Gesicht, natürlich helf ich euch. Als ob ich
euch hängen lassen würde.“ „Häh?“ Der Genin war von dem plötzlichen
Stimmungswechsel nur noch verwirrt.
„Aber echt, bist scheinbar genauso ernst wie Arashi. Keinen Sinn für Humor.
Seid ihr wirklich Narutos Kinder? Naja, wie dem auch sei. Es ist ja schon fast
Tradition bei uns Fröschen, deiner Familie beizustehen. Außerdem möchte ich
mir nicht ausmalen, was dein alter Herr mit mir anstellt, wenn er rauskriegen
würde, dass ich einen seiner Jungen Hopps gehen lassen habe.“
Der Frosch machte jetzt einen großen Satz über den verblüfften Feind und zog
die Gefangenen mit Hilfe seiner langen Zunge aus dem Schlamm heraus. Der
Kiri-Nin musste das Geschehene erst einmal gedanklich rekapitulieren: „Ist das
gerade wirklich passiert? Wie konnte der Knirps so einen starken vertrauten
Geist rufen und wieso einen Frosch, das Markenzeichen des Rokudaime Hokage?
Warte mal… hat der Frosch eben nicht den Namen Naruto erwähnt?“ Ihm ging
auf einmal ein Licht auf. „Du bist ein Uzumaki, oder? Wahrscheinlich sogar der
Sohn des Hokage.“, sagte er. „Ja, stimmt. Na und? Ich wüsste nicht, was
daran wichtig wäre.“ Dem Chuunin huschte ein Lächeln über die Lippen. *Wer
hätte gedacht, dass sich die Sache so entwickeln würde und sich uns die Chance
bietet, eine so hochwertige Geisel zu nehmen, aber ich sollte mich vorerst
zurückziehen und den Boss informieren.*
„Vorsicht! Er versucht sich wieder in Wasser zu verwandeln, um in den Schnee
abzutauchen.“, warnte Shenji, der das Tun ihres Gegners mit seinem Byakugan
voraussah. Geistesgegenwärtig spukte der Frosch eine Ladung Öl auf den Boden
unter dem Kiri-Nin. Kurz verschwand Dieser, aber nur einen Moment später
verwandelte er sich wieder zurück. Wie sich herausstellte, verhinderte das Öl,
welches sich auf dem Weiß absetzte, dass sich der Körper des Feindes mit dem
Schnee verbinden konnte.
„Verdammt, was ist das für ein Zeug?“, fluchte der Gegner, aber lange
konnte er sich darüber nicht ärgern, weil Kaero von hinten mit zwei
Schattendoppelgängern im Schlepptau auf ihn zusprang. Der Kiri-Nin wich zur
Seite aus, aber nur um sich gleich einer neuen Gefahr ausgesetzt zu sehen.
Dieses Mal versuchte Kané, ihn mit ihrer Schattenbindung zu fesseln. Zwar
konnte er auch diesem Angriff entgehen, aber der finalen Attacke des Teams hatte
er nichts mehr entgegenzusetzen. Shenji hatte sich gekonnt hinter den Feind
manövriert und hämmerte mit unbarmherzig auf ihn ein.
Schwer gezeichnet und unfähig weiteres Chakra zu produzieren schlug der Chuunin
auf den Boden auf.
Obwohl er den Kampf klar verloren hatte, lachte er. Die Genin stellten sich um
ihn herum auf und wunderten sich über die ungewöhnliche Reaktion des Feindes.
„Scheinbar habe ich euch unterschätzt, aber das macht keinen Unterschied für
den Ausgang dieses Krieges.“ „Was meinst du damit?“, wollte der Blonde
wissen. „Es ist ganz einfach. Die Tage dieses Reiches sind gezählt. Die
Königin wird schon bald nicht mehr unter uns weilen und nichts was ihr tun
könntet, wird etwas daran ändern. Findet euch damit ab, in ein paar Minuten
ist alles vorbei.“
Derweil im Palast
Alexa und Hidate waren gerade auf Patrouille im Schloss unterwegs. „Scheint
wirklich alles ruhig zu sein.“, entkam es dem Hyuuga. „Ja, Kojiro hatte
letzten Endes wohl Recht. Die Rebellen kommen nicht bis hierhin durch.“
„Aber wir müssen auf der Hut sein. Man kann ja nie wissen.“, mahnte er.
„Jaja, immer allzeit bereit, was Hidate? Man darf echt niemanden erzählen,
dass du erst zehn Jahre alt bist. In solchen Momenten erinnerst du mich echt an
Arashi.“ „Ist das gut oder schlecht?“ „Naja, ich liebe meinen großen
Bruder, von daher…“ Der Blauhaarige lief augenblicklich rot an. Eine
seltsame Atmosphäre machte sich breit, die aber plötzlich wieder zerrissen
wurde.
Die Genin hörten ein lautes Scheppern und ein anschließendes Geräusch
splitternden Glases. Sie eilten sofort zum Ursprung des Lärms und fanden sich
im Gewächshaus wieder. Der Ton kam von der Zerstörung der Glaskuppel des
Gebäudes. Unter dem Loch befand sich der kleine See, an dem sie wenig später
eine Person ausmachten. Der Hyuuga schluckte. „Was für eine beeindruckende
Chakramasse.“, kam es aus ihm, nachdem er den Mann mit seinem Byakugan
analysiert hatte.
Der Mann war wahrlich kein Leichtgewicht. Der ca. zwei Meter große Hüne trug
durchgehend schwarze Ninja-Kleidung und ein gigantisches gezacktes Schwert, das
an das Gebiss eines Hais erinnerte. Das Merkmal, was die Genin aber am meisten
beunruhigte, war der Gürtel des Mannes. Der zeigte nämlich das Zeichen
Kirigakures.
Die Gestalt bewegte sich langsam auf die Beiden zu und betrat die Wiese, die an
den See grenzte. „Wirklich erbärmlich. Das ist also die Hilfe, die Konoha dem
Schneereich zukommen lässt? Ein paar Genin? Müssen ja tolle Beziehungen
sein.“ *Das sieht echt nicht gut aus.*, dachte Hidate. *In einem langen Kampf
haben wir gegen dieses Monster keine Chance, wir müssen versuchen, ihn so
schnell wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen.*
Der Hyuuga rannte los. „Wir benutzen den Plan, den wir vorhin ausgearbeitet
haben.“, rief er seiner Kollegin zu. „Alles klar.“ Sie formte
Fingerzeichen und legte die Hand auf die Erde . Über ein weites Areal verteilt türmten sich Hügel auf,
die der Konoha-Nin als Deckung benutzte, um an den Schwertkämpfer
heranzukommen. Der sah das Treiben des Jungen aber nur belustigt mit an. Immer
wieder verschwand Hidate hinter einem Hügel und tauchte wieder auf. Mit dieser
Methode schaffte er es schließlich, hinter den Kiri-Nin zu kommen.
Er holte aus, um den Kopf zu treffen, aber sein Schlag ging ins Leere, da der
Mann blitzschnell einen Schritt zur Seite machte. Anschließend kassierte Hidate
einen Hieb in den Rücken und prallte hart auf den Boden auf. Er konnte sich
gerade noch wegrollen, um einem weiteren Treffer zu entgehen. *Was für
außerordentliche Reflexe.*, musste er innerlich anerkennen. *Mit meinem
normalen Tempo komm ich nicht an ihn heran, dann eben anders.* Er schloss die
Augen und konzentrierte sein Chakra. . Er kreuzte die Arme vor seiner Brust änderte seine gesamte
Körperhaltung.
Dann raste er los, dieses Mal mit einer für einen Genin schier unglaublichen
Schnelligkeit. Er zog Kreise um den Gegner und suchte einen erfolgsbringenden
Angriffspunkt. Der Mann versuchte ihn mit seinen Augen zu folgen, was ihm aber
nicht völlig gelang. Schließlich setzte er an. Zentimeter vor dem Ziel stoppte
seine Hand, aber keinesfalls aus seinem Willen, sondern weil Diese abgefangen
wurde. „Netter Versuch.“, war das Letzte was er vernahm, als er hart im
Gesicht getroffen und vom Feind wegkatapultiert wurde. Schliddernd kam er wieder
zum Stehen und sah den Kiri-Nin entgeistert an. Blut lief an seiner Schläfe
hinunter. „Was denn, überrascht?“, fragte der Hüne süffisant. „Hast du
geglaubt, dass du leichtes Spiel hast, nur weil ich dich nicht komplett sehen
kann? Du bist für einen kleinen Genin ziemlich gut, aber dir mangelt es ganz
klar an Erfahrung. Jeder hochrangige Shinobi könnte das Chakra, das du bei
deiner Technik ausströmst, einfach verfolgen. Genug gespielt, ich habe noch
Wichtigeres zu tun.“
Auf einmal sprang der Feind aber in weiser Voraussicht nach oben, bevor ein
spitzer Fels aus der Erde herausschoss. war
Alexas stärkste und zugleich erste selbstentwickelte Technik. Sie lehnte sich
an eine Fähigkeit von Barton an, die der Bär bei den Chuunin-Auswahlexamen
gegen Arashi eingesetzt hatte. Bei den einen Fels blieb es aber nicht,
überallhin wo sich der Kiri-Nin bewegte, entstand auch ein weiterer Pfeiler.
„Oh, dich hätte ich ja beinah vergessen, Kleine. Nettes Ninjutsu, mal sehen,
wie es sich mit einem von meinen verträgt.“
Der Schwertkämpfer streckte seinen rechten Arm aus und Wasser aus dem See
begann sich darum zu sammeln. Das
angesammelte Wasser wurde mit einem ungeheuren Druck und der Form eines Strahls
in Richtung der Uzumaki befördert. Alle Pfeiler, die sich in der Schussrichtung
befanden, wurden zerschmettert. Und doch konnte die Blonde den Angriff
unbeschadet überstehen, aber das hatte einen hohen Preis. Hidate war gerade
noch rechtzeitig vor sie gehechtet und hatte die gesamte Wucht des Angriffs auf
sich genommen.
„Das ist ja niedlich. Der strahlende Ritter eilt seiner Freundin zur Hilfe und
riskiert sein eigenes Leben für sie. Du kannst von Glück reden, dass dich der
Strahl nicht durchlöchert hat. Scheinbar hat das Gestein die Durchschlagskraft
gemindert, aber trotzdem war es das für dich.“ Tatsächlich war der Hyuuga
kaum mehr in der Lage zu kämpfen. Sein Oberkörper war tief nach vorne gebeugt
und er rang nach Luft. „Lauf……weg.“, war das Einzige, was er noch über
die Lippen bringen konnte, bevor er zu Boden ging.
Alexa wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie war mit der ganzen Situation absolut
überfordert. Das war ja auch nur verständlich, sie hatte sich ja noch nie in
so einer lebensbedrohlichen Lage befunden. Sie stolperte nach hinten und fiel
hin. Der Kiri-Nin hingegen ging in aller Ruhe auf sie zu. Er schien Gefallen an
diesem Kampf zu finden. Er stieg über den Blauhaarigen hinweg, als wäre er ein
Stück Holz und betrachtete die Blonde. „Ich glaub, ich werde mich noch ein
wenig mit dir amüsieren, bevor ich meine Pflicht erledige.“
Plötzlich sah er an sich hinunter, weil etwas sein Bein berührte. Der völlig
entkräftete Hidate klammerte sich daran. „Fass… si-e nicht an.“ „Du
lebst ja immer noch.“, raunte der Feind genervt. Er trat nach ihm, aber der
Hyuuga nahm seine letzten verbliebenen Reserven zusammen, hangelte sich an den
Körper des Mannes hoch und schlug gegen dessen Brustkorb. Der begann sofort
stark zu Husten und wich ein wenig zurück. Als er wieder zur Ruhe kam, besah er
sich seine Handfläche, die nun eine rote Farbe hatte. Der Schlag gegen die
Brust hatte scheinbar Auswirkungen auf die Lunge des Hünen, sodass er Blut
hustete.
Sein Gesicht verfinsterte sich. „DU KLEINE HÄSSLICHE MADE, WIE KANNST DU ES
WAGEN.“ Er packte den Blauhaarigen am Hals und schleuderte ihn gegen einen
von Alexa erschaffenen Felsen. Der Kiri-Nin raste hinterher und rammte seine
Faust in Hidates Magen. Der Atem des Genin erstarb kurzzeitig bis er
schließlich wieder vorne über viel. Doch sein Martyrium war noch nicht
beendet. Immer wieder trampelte der Feind gnadenlos auf den am Boden liegenden
Jungen ein. Lautes wiederkehrendes Knacken signalisierte, wie eine Rippe nach
der anderen brach.
Die Uzumaki konnte das alles nicht mehr mit ansehen. Sie verschränkte die
Hände vor dem Gesicht und begann zu weinen. Alles was sie sich wünschte, war,
dass sie endlich aus diesem Alptraum aufwachen würde. Nach quälend langen
dreißig Sekunden spürte Hidate schließlich den kalten Stahl des riesigen
Schwertes seines Peinigers an seinem Hals. Der hob seine Waffe jetzt an und
ließ sie herunter schnellen.
Aber er spürte keinen Schmerz, sondern vernahm stattdessen ein
ohrenbetäubendes metallisches Klirren. Eine neue Person stand plötzlich über
ihn und hatte ihn vor dem sicheren Tod bewahrt. Sein verschwommener Blick
erkannte nur etwas Rotes, aber das reichte schon aus, um den jungen Mann zu
identifizieren. „A- Ara-shi.“, kam es schwach aus ihm.
Auch der Kiri-Nin betrachtete den Neuankömmling, der seine Klinge mit seinem
Laminenter gestoppt hatte, genau. *Noch so ein verweichlichtes Kind? Nein…,
der hier ist bedeutend stärker. Ich habe ihn kaum kommen sehen. Diese
Körperhaltung und dieses Katana, ist er etwa….* Er war von dem Chuunin
fasziniert, was ihn kurz ablenkte. Der Rothaarige nutzte diese Möglichkeit,
stieß seinen Feind zurück und schnappte sich den Hyuuga.
Alexa bekam das alles nur schemenhaft mit. Erst als sie eine Hand auf ihrer
Schulter merkte, erwachte sie etwas aus ihrer Trance. Es war Sanari, die sie
besorgt ansah. „Alles in Ordnung, Lex?“ Keine Antwort. Sie wirkte fast schon
apathisch und immer noch liefen Tränen an ihren Wangen herunter. Arashi landete
nun neben den Beiden. Er untersuchte kurz den Oberkörper des Geretteten und
atmete erleichtet auf. *Gut, seine inneren Organe scheinen nicht übermäßig in
Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Zwar hat er mehrere Frakturen, aber er
ist nicht in Lebensgefahr.*
Jetzt warf er zum ersten Mal einen Blick auf seine Schwester und erschrak bei
dem Anblick, der sich ihm bot. In so einen erbärmlichen Zustand hatte er sie
noch nie gesehen. Er versuchte erst gar nicht sich auszumalen, was während
seiner Abwesenheit hier alles vorgefallen war. Mit einem Puff erschienen zwei
Schattendoppelgänger, die jeweils einen Genin auf den Arm nahmen. „Hör zu
Sanari. Begleite meine Doppelgänger und verbarrikadiere dich zusammen mit der
Königin im Palast. Ich halte den Typ hier auf.“, befahl er. „Machst du
Witze? Du siehst doch, was der mit Hidate und Lex gemacht hat und du willst
alleine gegen ihn kämpfen?“ „Es geht nicht anders. Sensei Kakashi kämpft
ja zurzeit gegen einen anderen Kiri-Nin am Rande der Stadt und die Sicherheit
der Königin hat höchste Priorität. Wenn ihr etwas passiert, bricht das ganze
Land zusammen. Ich komm schon klar.“ „Aber-“ „Keine Widerrede!“,
unterbrach er sie harsch. „Ich hab doch gesagt, ich komm klar. Jetzt
verschwinde endlich!“
Sie erstarrte einen Moment. Der Uzumaki schien wie ausgewechselt. Die Art wie er
redete und seine gesamte Erscheinung strahlte etwas Gefährliches aus. Sie sah
ein, dass er genau wusste, in was für einer Lage sie sich befanden und er sich
jetzt völlig auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren musste. Dennoch war
diese kühle Art alles andere als angenehm und jagte ihr einen kalten Schauer
über den Rücken. Sie erkannte letztlich, dass sie ihn nicht umstimmen konnte.
„Pass bitte auf dich auf.“ „Klar.“ Anschließend entfernte sie sich
zusammen mit den Doppelgängern vom Schlachtfeld.
Die Augen des Chuunin ruhten die gesamte Zeit auf dem Feind. Eigentlich hatte er
damit gerechnet, dass Dieser Sanari verfolgen würde, aber er ließ sie
gewähren. „Was denn? Überrascht, dass ich sie von dannen ziehen lasse?“,
fragte der Hüne. „Ein wenig.“, gab er zu. „Ach, die kann ich später
immer noch ausschalten. Im Moment bin ich mehr an dir interessiert. Trotzdem ist
die Naivität der Konoha-Nin beeindruckend. Ohne Informationen über den Gegner
stürzen sie sich auf den Gegner. Was bringen die euch in eurem Dorf bloß
bei?“, fragte der Kiri-Nin belustigt. „Oh, ich weiß ganz genau, wer du
bist, Kanto Hiraki. Deine Person und gerade dein Schwert sind ja nicht gerade
unbekannt.“
„Was? Dann bist du ja noch verrückter, als ich dachte. Glaubst du
tatsächlich, dass du mich, ein Mitglied der legendären sieben Schwertkämpfer
Kirigakures, besiegen kannst?“ „Das werden wir gleich sehen, aber ich wollte
schon immer gegen einen von euch antreten.“ „Das ist also dein Grund zu
kämpfen?“ „Oh nein, ich habe einen viel besseren Grund, dich fertig zu
machen.“, knurrte Arashi. „Und der wäre?“ Arashi richtete sein Schwert
auf seinen Gegner „Ganz einfach. Jeden, der meine kleine Schwester zum Weinen
bringt, zermalme ich zu Staub!“
Kapitel 45: Invasion IV
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So, bin in den letzten Tagen glücklicherweise zum Schreiben gekommen und kann
euch deshalb das nächste Chap präsentieren. Wieder ein sehr actiongeladenes.
Viel Spaß und THx for Kommis.
45. Invasion IV
Die beiden Kontrahenten standen sich immer noch gegenüber. „Das sind ganz
schön große Worte, Kleiner.“, bemerkte Kanto. „Aber kannst du denen auch
Taten folgen lassen?“ „Abwarten.“ Erneut durchzog ein metallisches
Schallen das Gewächshaus. Arashi hatte innerhalb eines Wimpernschlages die
Distanz zwischen sich und seinem Gegner wettgemacht und angegriffen. Der
Angegriffene hatte jedoch das Schwert mit seinem Eigenen gestoppt. *Oho, er hat
genau auf meine Kehle gezielt. Der Junge ist nicht zurückhaltend, so viel ist
sicher.* Von seinem Fehlversuch nicht entmutigt knurrte der Rothaarige
. Knapp dreißig Sekunden lang trafen die Klingen
aufeinander, bis sich der Uzumaki in der Folge nach hinten zurückzog.
*Mann, der Typ ist gut.*, dachte er. *Ich konnte nicht einen einzigen Treffer
setzen. Es ist fast so, als könnte er jeden einzelnen Streich vorhersehen. Aber
darüber kann ich mir jetzt nicht den Kopf zermartern, ich versuch es gleich
nochmal.* Er bewegte sich also wieder auf den Feind zu. Wie aber schon zuvor
parierte der Hüne die Attacken nahezu spielerisch und ging schließlich zur
Offensive über. Darauf hatte der Konoha-Nin aber nur gewartet, denn so gut sich
Kantos gigantisches Schwert auch in der Verteidigung machte, so sperrig wirkte
es im Angriff. Der Chuunin wartete solange wie möglich, bevor er unter einem
Hieb hinweg tauchte und anschließend erneut den Hals des Feindes ansteuerte, um
ihn zu köpfen.
Was jetzt geschah, ließ Arashi vor Erstaunen erstarren. Der Kiri-Nin hatte sein
Laminenter nur mit dessen Handschuh abgewehrt. An dem Handschuh war, wie auch
bei den Konoha-Nin üblich, eine Metallplatte angebracht. Trotzdem war es für
den Uzumaki unbegreiflich, dass einfaches dünnes Metall ein Laminenter stoppen
konnte. Schließlich galt Mytril, das Material aus dem die Laminenter bestanden,
als härtestes Metall der Welt, welches sowohl Gestein, als auch Stahl einfach
durchtrennen konnte. Die kurze Abwesenheit des jungen Shinobi nutzte Kanto, um
erneut auszuholen. Gerade noch rechtzeitig zog er violette Kugeln aus seiner
Weste und warf sie in das Gesicht des Kiri-Nin. Der aufsteigende Rauch blendete
den Hünen und verschaffte dem Konoha-Nin die Möglichkeit, sich wieder zu
entfernen.
Als sich der Qualm verzog, war der Chuunin verschwunden. Plötzlich vernahm der
Hiraki ein Plätschern hinter sich. Der Rothaarige schoss aus dem Wasser heraus
auf ihn zu. Blitzschnell drehte er sich um und zerschnitt den Uzumaki in zwei
Teile. Allerdings stellte sich der Zerteilte als Schattendoppelgänger heraus.
Eine Feuerwand entwickelte sich rechts von
dem Kiri-Nin. Er hob daraufhin sein Schwert an und begann es zu rotieren. Die
sich drehende Klinge ähnelte einem Ventilator und hielt zunächst erfolgreich
das Feuer fern. Die Intensität des Feuers
wurde dadurch stark angefacht und erreichte letztlich doch Kanto.
Arashi hingegen stand gut dreißig Meter von dem Feuer entfernt. Er war
klitschnass, weil er sich genau wie sein Schattendoppelgänger zunächst im
Wasser verborgen gehalten hatte. „Gut, mit der Kombination hab ich ihn
erwischt. Das war es hoffentlich.“, sagte er leise. Auf einmal spürte er
etwas unter sich und machte einen Salto rückwärts. Genau in diesem Moment kam
sein Gegner aus dem Boden unter ihm herausgeschossen. Dessen Schwert streifte
noch das Gesicht des Uzumakis, bevor der wieder ein paar Meter zwischen sich und
dem Hiraki bringen konnte. Wie so oft hatte ihm sein exzellentes Chakra-Gespür
seinen Hals gerettet.
*Verdammt! Er beherrscht also auch Erdjutsus, ungewöhnlich für einen Ninja aus
Kirigakure. Hat der Typ eigentlich auch nur einen Schwachpunkt? Er ist im
Schwertkampf fast so gut wie Papa. Hab ich mich überschätzt?* Stark atmend
fixierte er seinen Feind. Der Laminenter-Stil war ja sehr chakraraubend und
hatte bisher noch keinen Erfolg gezeigt. Zusätzlich hatte er sich als Resultat
der letzten Unachtsamkeit eine Wunde an der Wange zugezogen, die zwar nicht tief
war, aber ungewöhnlich stark brannte. Ihm kam eine unheilforme Vorahnung. Er
nutzte vorsorglich lieber schnell ein medizinisches Jutsu, um etwas Blut aus der
Wunde zu entfernen und diese anschließend zu schließen. Im herausgenommenen
Blut schwamm eine grünliche Flüssigkeit. *Dachte ich es mir doch, das ist
Gift. Das könnte ein echtes Problem, wenn er mir eine größere Wunde zufügt.*
„Beeindruckend.“, kam es anerkennend aus Kanto. „Du beherrscht also sogar
medizinische Jutsus. Nun habe ich keinen Zweifel mehr.“ „Woran?“ „Das du
ein wahrer Uzumaki und Sohn des jetzigen Oberhauptes bist, ein Mitglied der
Hauptfamilie des größten Clans in der Geschichte des Strudelreiches. Und doch
wirst du mich niemals besiegen können. Dafür kenne ich deine Variante des
Laminenter-Stils viel zu gut, immerhin hat mein früherer Sensei sie
entwickelt.“ Bei diesen Worten entglitten Arashi alle Gesichtszüge. „Was?
Wie?“ Der Hüne begann zu lachen. „Scheinbar weißt du doch nicht soviel
über mich und meinen Clan, wie ich angenommen habe. Dabei war mein Sensei ein
direkter Vorfahre von dir, genauer gesagt dein Urgroßvater, Kaero Uzumaki. Du
musst wissen, dass der Hiraki-Clan viele Generationen sehr eng mit deinem Clan
verbündet war und ihm loyal gedient haben.“
„Warte mal, wenn dem so ist, warum versuchst du mich dann zu töten?“ „Das
tue ich nicht.“, entgegnete der Kiri-Nin. „Hätte ich dich töten wollen,
wärst du schon nicht mehr am Leben. Ich habe dich getestet, um herauszufinden,
ob du tatsächlich würdig bist, den Namen Uzumaki zu tragen. Und du hast mich
überzeugt, deine Fähigkeiten sind für dein Alter außergewöhnlich, schließ
dich mir an.“ „Wobei?“ „Am Rachefeldzug gegen das Feuerreich und
Konoha.“ „Niemals!“, lehnte der Rothaarige vehement ab. „Konoha ist
meine Heimat, ich würde nie etwas tun, um ihr zu schaden!“ „Ich dachte mir
schon, dass du so reagieren könntest, aber ich werde dir etwas erzählen, was
deine Meinung ändern könnte:
Wie bereits erwähnt diente mein Clan Deinem viele Generationen lang. Sie
bildeten uns im Schwertkampf aus und im Gegenzug sicherten wir ihnen unsere
Treue zu. Gerade der Hauptfamilie galt unsere Loyalität. Wie die meisten Clans
der damaligen Zeit war auch der Uzumaki-Clan in einem Haupt- und Nebenzweig
aufgebaut. Zwar gab es keine große Diskriminierung des Nebenzweiges, aber
einige Privilegien standen nur dem Hauptzweig zu. So kam das Oberhaupt immer aus
der Hauptfamilie und auch nur diese erhielten die Laminenter zweiten Grades, wie
deines zum Beispiel. Aber das alles dürftest du ja schon wissen. Mitglieder
meines Clans, die sich besonders hervortaten, wurden mit Geschenken belohnt. So
auch ich und als Geschenk erhielt ich dieses Schwert und diese Kleidung. Du
müsstest dich schon gewundert haben, warum mein Schwert Deinem standgehalten
hat. Auf die Antwort müsstest du jetzt auch von alleine kommen.“
Dem Chuunin kam tatsächlich eine Erkenntnis: „Dein Schwert ist ein
Halb-Laminenter, oder?“ „Richtig, ein Schwert, welches mit Mytril-Staub
veredelt wurde. Das Gleiche gilt für die Beschläge an meiner Kleidung, aber
genug davon. Lange Zeit herrschte durch die Präsenz des Uzumaki-Clans Friede
und Eintracht im Strudelreich, bis sich das Augenmerk des Feuer- und
Wasserreiches auf unser Land richtete. Durch die Heldentaten deines
Urgroßvaters konnten wir zwar lange standhalten, aber schließlich wurden wir
durch eine Verräterin aus den eigenen Reihen besiegt. Die Verräterin war
Kaeros eigene Tochter und deine Großmutter Kushina Uzumaki. Sie verliebte sich
in einen Konoha-Nin, nicht irgendeinen, sondern den Stärksten und
Gefürchtetsten, Minato Namikaze, dem späteren Yondaime Hokage. Durch diese
Verbindung ersuchte Kushina, die zu dem Zeitpunkt bereits das Oberhaupt geworden
war, eine diplomatische Lösung und obwohl viele, wie auch ich, dagegen
rebellierten, ergab sich das Strudelreich kampflos und wurde an das Feuerreich
angegliedert.
Konoha hatte großes Interesse an deinem Clan und so mussten die Mitglieder von
da an für Konoha kämpfen. Mein Clan wurde allerdings ignoriert und so zerfiel
er nach und nach. Viele beendeten ihr Dasein als Shinobi und einige andere
gingen nach Kirigakure. Damit war der Leidensweg deines Clans aber noch nicht
beendet. Aus der verbotenen Verbindung von Kushina und Minato ging ein Kind mit
außergewöhnlichen Anlagen hervor, dein Vater Naruto Uzumaki. Nur leider
sollte Dieser nicht wie ein normaler Uzumaki aufwachsen, sondern eine
gigantische Bürde tragen müssen. Kurz nach seiner Geburt griff nämlich Kyuubi
Konoha an und der Yondaime Hokage war gezwungen, sein Leben zu opfern und den
neunschwänzigen Fuchs in seinen Sohn zu versiegeln. Von da an war dein Vater
kein normaler Mensch mehr, sondern wurde als menschliche Waffe angesehen, als
ein Jinchurriki.
Konoha kam diese Fügung des Schicksals doch mehr als gelegen. Nun hatten sie
ein Mittel in der Hand, um andere Ninja-Dörfer einzuschüchtern und gefügig zu
machen. Der Uzumaki-Clan rebellierte gegen diesen Missbrauch deines Vaters, aber
er wurde ruhig gestellt und ins Exil in dieses Land geschickt. Naruto hingegen
wurde fast völlig isoliert und musste eine Kindheit in Einsamkeit fristen. Und
trotzdem kämpft er seit Jahren für sie und führt sie seit über einem
Jahrzehnt sogar an. Es gibt nur eine logische Erklärung dafür: Er wurde
getäuscht. Niemals würde ein normal denkender Mann sein Leben für seine
wahren Feinde aufs Spiel setzen. Ich werde ihn von der Wahrheit überzeugen und
zusammen werden wir Rache an diesem gottverlassenen Dorf nehmen. Ich bin mir
sicher, dass dich diese neuen Informationen umgestimmt haben, oder?“
Arashi senkte den Kopf, schloss die Augen und öffnete sie wenige Momente
später wieder. „Nicht im Geringsten!“, widersprach er. „Ich leugne nicht,
dass das, was du gesagt hast der Wahrheit entspringt, aber das Konoha, welches
du beschreibst, gibt es nicht mehr. Mein Vater hat es Stück für Stück zu
einem besseren Ort verändert. Darum würde er genauso wie ich klar ablehnen. Du
solltest deine Rachepläne begraben.“ Der Kiri-Nin war doch sehr überrascht
von dem, was der Rothaarige von sich gab. „Ist das so? Wie bedauerlich….
Dann seit ihr Beide nichts Besseres, als Kushina: Verräter des Uzumaki-Clans.
Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als erst dich und dann deinen Vater
auszulöschen.“
Nun war es an dem Chuunin zu lachen. „Haha, du magst stärker als ich sein,
aber denkst du tatsächlich, dass du auch nur den Hauch einer Chance gegen
meinen Vater hast? Wenn du dich so sehr im Uzumaki-Clan auskennst, müsstest du
wissen, was es heißt, ein „Meister des Laminenter-Stils“ zu sein. Gerade
mal ein anderer Mensch, nämlich Kaito Uzumaki, der Schöpfer der Laminenter
selbst durfte diesen Titel tragen. Du würdest nicht mal eine Minute gegen ihn
bestehen.“ „Darüber kann ich mir ja Gedanken machen, nachdem ich dich unter
die Erde gebracht habe.“
Kanto machte einen Satz nach hinten und landete auf den See. Anschließend ließ
er sein Schwert über die Flüssigkeit gleiten. In Folge dessen setzte sich eine
große Wasserblase von der Oberfläche ab. Arashi sah dem Treiben nur verdutzt
zu. . Plötzlich raste die Blase wie eine Kanonenkugel auf den
Konoha-Nin zu, der zur Seite weghechtete. Sie verfehlte ihn um nur knapp einen
Meter und schlug eine breite Schneise in einem Wald hinter ihm. *Was zur Hölle
war das? Ich hatte kaum Zeit auszuweichen und dabei liegen fast dreißig Meter
zwischen uns. Sein Schwert muss die Fähigkeit haben, die Dichte des Wassers zu
verändern. Wenn mich so ein Ding erwischt, kann ich meine Knochen einzeln
aufsammeln.*
Der Rothaarige nahm jetzt Geschwindigkeit auf und umkreiste seinen Gegner. Immer
wieder schlugen die flüssigen Geschosse in der Nähe von ihm ein. *Gut, solange
ich in Bewegung bleibe, können mir die Teile nichts anhaben. Soviel
Durchschlagskraft sie auch haben, letztlich ist der Angriffsradius zu klein.*
„Glaubst du wirklich, dass du auf Dauer so einfach meiner Technik entgehen
kannst?“, rief er dem Uzumaki grinsend entgegen. Die nächste sich bildende
Wassermasse zerschlug er in viele kleine Wassertropfen. Aus der vorher noch sehr
zentrierten Attacke wurde nun ein Flächenangriff.
Der Chuunin änderte zwar noch seine Laufrichtung, wurde aber dennoch von ein
paar Tropfen getroffen. Problem war nur, dass sich diese eher wie scharf
geworfene Steine anfühlten. Aber über die Schmerzen konnte er sich keine
großen Gedanken machen, weil schon das nächste Geprassel von Wasser auf ihn
zuschoss. Dieses Mal machte er sich aber daran es abzuwehren. . Die kleinen abgefeuerten Chakra-Partikel verbanden sich mit der
Flüssigkeit und neutralisierten sie. Allerdings war er durch diese Aktion zu
sehr beschäftigt, um auf den nächsten Torpedo reagieren zu können.
Doch er blieb zum Glück unversehrt, weil er unverhoffte Hilfe bekam. Kurz bevor
ihn das Geschoss treffen konnte, wurde es von einer weiteren Wasserladung
abgelenkt. Beide Kontrahenten sahen sich nach dem Urheber der zweiten Technik
um. Der Kiri-Nin duckte sich instinktiv, bevor etwas über ihn hinweg schwang.
Der Neuankömmling kam jetzt zum Vorschein. Gerade dem Chuunin stand die
Überraschung ins Gesicht geschrieben. „Yo, Rash, bist du in Ordnung?“
„Ki-, Kichi?“, stotterte er. Er konnte sich nicht erklären, wie sein
vertrauter Geist in das Gewächshaus gekommen ist. Die Antwort bekam er aber,
als Kaero und Shenji vom Rücken des Frosches stiegen.
„Hey, Arashi, hier ist die Verstärkung.“, tönte der Blonde. Den Chuunin
war aber keinesfalls erleichtert oder froh über das Erscheinen seines Bruders.
„KOMMT KEINEN SCHRITT NÄHER!“, brüllte er den Genin zu. „DER IST NICHT
MAL ANNÄHERND IN EURER LIGA, VERSCHWINDET.“ „Ach Quatsch, den packen-“
„KLAPPE HALTEN UND ABHAUEN, DAS IST EIN BEFEHL.“ Kanto sah die Konoha-Nin
aus dem Augenwinkel an. „Ihr seit im Weg.“, entkam es ihm, als er eine
weitere Wasserattacke losließ. „Vorsicht.“, rief Gamakichi, bevor er sich
schützend vor die Jungs stellte. Er katapultierte eine Wasserkugel in Richtung
Feind, um die Wasserblase zu stoppen. Zwar gelang dies, aber die entstehende
Druckwelle riss den Frosch mit und schleuderte ihn gegen einen Baum. Mit einem
Knall verschwand er im Rauch.
„Dann eben anders.“ Kanto rannte auf die Genin zu und holte zu einem
zerstörerischen Streich aus. Doch er hielt einen Moment später inne. Durch
seinen Bauch ragte Arashis blutrotes Katana. „So vorhersehbar.“, sagte der
Kiri-Nin verschmitzt. Der Körper um das Laminenter herum löste sich in Wasser
auf. Das Nächste, was Arashi spürte, war ein starker Schmerz, der sich durch
seine linke Schulter zog. Genau in Diese hatte sich Kantos Klinge gebohrt. Die
Attacke hätte dem Uzumaki mit Sicherheit den linken Arm gekostet, wenn er den
Schwung der Waffe nicht noch geistesgegenwärtig mit einem Kunai abgebremst
hätte. Aber noch war die Gefahr nicht völlig gebannt. Der Hiraki übte
weiterhin Druck aus und der Stahl grub sich weiter in den Knochen.
Auf einmal ließ er von ihm ab. Er begann stark zu husten. Arashi nutzte diese
Möglichkeit und bildete unterdessen Chakra in seiner freien Hand zu einer
Sphäre. . Der Angegriffene zog seine Waffe zurück und wich nach
hinten aus. Schnell formte der Rothaarige Fingerzeichen und sagte . Die drei Konoha-Nin wurden von Laub umhüllt und
waren wenige Sekunden später wie vom Erdboden verschluckt. *Er hat sich also
aus dem Staub gemacht.*, ging es dem legendären Schwertkämpfer durch den Kopf.
Er erhob lautstark die Stimme: „Hätte nicht erwartet, dass du dich wie ein
Feigling versteckst. Aber das wird dir auch nicht helfen. Das Gift in deinem
Körper wird dich in spätesten sechs Stunde töten. Ich gebe dir aber die
Möglichkeit, ehrenvoll im Kampf zu sterben. Du hast fünf Minuten. Danach gehe
ich in den Palast und radiere die Königin und den Rest deiner Bande aus. Es
liegt in deiner Hand, halte mich auf, wenn du kannst.“
In einem naheliegenden Waldstück ließ der Angesprochene die beiden Genin, die
er in Sicherheit gebracht hatte, wieder runter und lehnte sich schweratmend an
einen Baum. Sein Blick viel auf seine zerfetzte Kleidung und die
darunterliegende schwere Verletzung. Ein ungeheuer starkes Brennen signalisierte
ihm, dass das Gift schon zu wirken begann. Zudem verlor er langsam das Gefühl
in seinen linken Arm. Er konzentrierte sich und suchte nach Chakra-Quellen.
Neben einer starken in seiner Nähe, die zweifellos Kanto gehörte, nahm er zwei
Weitere ca. einen Kilometer von sich wahr. *Shit, Sensei Kakashi scheint immer
noch in seinen Kampf verwickelt zu sein. Er wäre der Einzige unter uns, der es
mit dem Typen aufnehmen könnte.* Seinen Bruder und Shenji konnte er unmöglich
mit in den Kampf nehmen, sie wären ihm wohl auch keine große Hilfe gewesen. Er
war also auf sich gestellt. Und doch stellte sich die Frage, wie er um alles in
der Welt diesen scheinbar übermächtigen Gegner besiegen sollte.
Kapitel 46: Invasion V
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Hallihallo, hab mal wieder ein neues Chap im Gepäck. Es ist gleichzeitig das
Letzte der Invasionsreihe. Viel Spaß und Thx for Kommis.
46. Invasion V
Arashis Atem wurde immer schwerer. Kaero und Shenji beobachteten dies mit
großer Sorge. „Sieht so aus, als müssten wir jetzt ran, Shenji.“,
schlussfolgerte der Blonde. „Nein.“, keuchte der Chuunin. „Ich werde euch
sicherlich nicht in euer Verderben rennen lassen.“ Sein Blick schweifte über
seine verletzte Schulter. *Sieht so aus, als hätte ich keine Wahl.* Er zog
seinen Umhang aus und zerriss ihn in zwei Teile. Jetzt kam seine
Schulterverletzung erst richtig zur Geltung. Seine Weste war an der Stelle
völlig zerfetzt und sein zertrümmertes Schulterblatt klar sichtbar. Er nahm
einen Teil des Umhangs, zerknüllte ihn und biss anschließend darauf. Die Genin
wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten.
Der Sinn dieser Aktion stellte sich erst heraus, als die linke Hand des Uzumakis
zu leuchten begann und er sie in die Wunde fuhr. Mit Dieser zog er sein Blut
blasenförmig heraus. Selbst durch den Stoff war Arashis Stöhnen zu vernehmen.
Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass dieses Handeln ihm schreckliche
Schmerzen zufügte, so starke, dass er schreien würde, wenn er nichts im Mund
hätte. Er wiederholte diese Prozedur mehrere Male und immer mehr Blut sammelte
sich auf dem Boden. Das grüne Gift setzte sich deutlich von der restlichen
Flüssigkeit ab.
Anschließend nahm er das andere Stück des Mantels und verband damit
notdürftig seine Schulter. Er stand auf, aber schwankte zunächst leicht. Fast
die gesamte Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, was auf den Blutverlust
zurückzuführen war, aber zu mindestens kehrte langsam wieder das Gefühl in
seinen rechten Arm zurück. „Ihr wartet hier, bis der Kampf vorbei ist.“,
sagte er an die beiden anderen gewandt. „Du willst doch nicht etwa in dem
Zustand kämpfen, oder?“, fragte der Hyuuga verdutzt. „Es geht nicht anders,
aber ich komm schon klar.“ „Bist du bescheuert? Das überlebst du nicht!“,
kam es aufgebracht aus seinem Bruder. „Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber
ich bin ziemlich zäh, macht euch keine Sorgen.“ „Soll mich das
beruhigen?“, fragte Kaero ungläubig. „Wir helfen dir und halten den Typen
solange auf, bis Verstärkung eintrifft.“
Der Chuunin ging auf die Genin zu. „Also an Mut fehlt es euch nicht, soviel
ist sicher. Ihr werdet schon bald echte Stützen für unser Dorf sein.“ Er
legte seine Hände auf ihre Köpfe. Die Beiden sahen sich nur fragend
gegenseitig an. Arashis Verhalten gab ihnen doch einige Rätsel auf. Dieser
senkte seinen Kopf. „Verzeiht mir.“ Plötzlich sackten die jungen Konoha-Nin
zusammen. Der Rothaarige hatte sie mit gezielten Nackenhieben bewusstlos
geschlagen. *Ich kann die beiden da unmöglich mit reinziehen. Wenigstens
dürften sie hier erst mal sicher sein. Ich beeile mich lieber. Ich dürfte nur
ein paar Minuten haben.* Er warf ihnen noch einen kurzen Blick zu und machte
sich dann auf den Weg.
Kanto begann sich derweil zu langweilen. *Mann, ich hätte ihn nicht fünf
Minuten geben sollen. Mal sehen, ob er es tatsächlich wagt und mich mit der
Verletzung angreift. Wenn ich ihn richtig einschätze, wird er es auf jeden Fall
versuchen.* Und er wurde nicht enttäuscht. Aus östlicher Richtung kamen nun
drei Arashis auf ihn zugerannt, die immer wieder die Positionen miteinander
tauschten. Zwei von ihnen waren mit Kunai bewaffnet und einer mit dem
Laminenter. Der Letztere ließ sich ein wenig zurückfallen und die ersten
Beiden zuerst angreifen. Denen schenkte der Kiri-Nin aber nur wenig
Aufmerksamkeit. Einen schlug er mit seinem Arm zur Seite und der Andere wurde
mit einem Tritt wegbefördert.
Danach fixierte er den dritten Rothaarigen, der von oben mit seinem Katana
attackierte. Jedoch erreichte die Klinge den Hiraki nicht, weil der Chuunin noch
in der Luft von Kantos Schwert aufgespießt wurde. Der Uzumaki sah geschockt
auf das Metall, welches seinen Bauch durchbohrt hatte. „Wie einfallslos und
naiv. Dachtest du, dass du mit diesem amateurhaften Plan aufgeht?“, entkam es
dem Schwertkämpfer enttäuscht. „Natürlich weiß ich, dass man ein
Laminenter nicht einfach vervielfältigen kann. Dadurch war deine Angriffs- und
Täuschungsstrategie sehr begrenzt.“ „Glaubst du?“, erwiderte Arashi
plötzlich und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen.
Jetzt ging alles sehr schnell. Zuerst verwandelte sich das Laminenter in einen
Kunai und einen Moment später löste sich der Aufgespießte in Rauch auf. Ein
Geräusch ließ den überraschten Feind nach links sehen. Dort stand der
weggeschlagene angebliche Schattendoppelgänger, der aber in Wirklichkeit das
Original war. Dieser hielt sein Laminenter, das er vorher als Kunai getarnt
hatte, wie einen Pfeil an einem imaginären Bogen. *So wie es aussieht, war dein
Rat von damals echtes Gold wert, Papa:
Flashback
ca. sechs Jahre zuvor
Naruto und Arashi waren gerade vom Training nach Hause unterwegs. „Du, Papa,
ich hab da mal eine Frage.“ „Schieß los.“ „Wir hatten heute in der
Akademie Taktik-Training. Das ist ja alles schön und gut, aber was ist, wenn
ich auf einen Gegner treffe bei dem meine Taktik nicht funktioniert und er mir
überlegen ist?“ Der Blonde kratzte sich am Kopf und beobachtete seinen Sohn
aus dem Augenwinkel. *Gott, warum muss der Junge immer so schwierige Fragen
stellen? Traditionelle Taktik war noch nie meine Stärke.* „Lass sehen…“,
begann er vorsichtig. „Solltest du in so eine Situation geraten, hast du
eigentlich nur zwei Möglichkeiten: die Erste wäre die Flucht, welche immer die
Bevorzugte seien sollte. Ist dir das aus irgendwelchen Umständen nicht
möglich, musst du deinen Gegner überraschen.“
„Wie mach ich das?“ „Wenn ich in solch einer Lage war, habe ich meistens
etwas Unorthodoxes gemacht. Etwas, was eigentlich gegen konservative Taktik
spricht oder vielleicht von einigen sogar als verrückt bezeichnet werden
würde.“ „Was zum Beispiel?“ Dem Hokage entkam ein Seufzen. Manchmal
fühlte er sich wie ein laufendes Lexikon. Arashi war die Art von Kind, das
alles hinterfragte, was nach einer Weile wirklich anstrengend werden konnte.
„Naja, nehm zum Beispiel die Schattendoppelgänger. Eine der
Einsatzmöglichkeiten ist ja als Köder oder Ablenkung. Das wissen aber auch
alle erfahrene Shinobi. Genau dieses Wissen kannst du jedoch gegen sie
verwenden, indem du anstatt der Schattendoppelgänger selbst den Köder spielst.
Wenn dein Gegner weiß, dass du dieses Jutsu beherrschst, kann es passieren,
dass er dich vernachlässigt, weil er denkt, dass du nur ein Doppelgänger bist.
Dann kannst du ihn ungehindert angreifen. Das ist natürlich extrem riskant und
sollte nur im absoluten Notfall versucht werden.“
„Das hört sich ja cool an. Ich hoffe, dass ich das mal probieren kann.“,
trällerte der Rothaarige. „Ich nicht.“, entgegnete der Rokudaime.
„Hoffentlich gerätst du nie in ein solches Dilemma und wie gesagt, das ist
lediglich ein absolut letztes Mittel, verstanden?“ „Jaja.“, antwortete der
Junge halbherzig. *Hoffentlich habe ich ihn da nicht auf irgendwelche Ideen
gebracht.*, dachte Naruto besorgt.
Flashback Ende
Das Geräusch, welches Kantos Aufmerksamkeit auf sich zog, kam von dem Chakra,
das um die Klinge wirbelte. Der Rothaarige bewegte sein Schwert jetzt ruckartig
vorwärts. . Das Chakra löste sich vom Mytril und
bildete einen spiralförmigen Pfeil. Dieser schoss auf den Kiri-Nin zu. Aus der
kurzen Entfernung war es für ihn unmöglich auszuweichen und so wurde er an der
Brust getroffen. Der Druck riss den Hünen mehrere Meter nach hinten. Allerdings
reichte das nicht aus, um ihn zu Boden zu zwingen und er kam schliddernd auf der
Wasseroberfläche zum Stehen. Scheinbar hatte seine Kleidung, die partiell
ebenfalls aus Mytril bestand, den Großteil des Angriffs abgefedert.
*Unglaublich, das hat ihn nicht mal von den Beinen geholt.*, dachte Arashi. Er
fasste sich an den Kopf. Langsam begann sich die Welt vor seinen Augen zu drehen
und der Schweiß stand ihm in Gesicht. *Verdammt, der Blutverlust war wohl doch
zu groß, mir bleibt kaum noch Zeit. Ich muss nochmal irgendwie an ihn rankommen
und mein letztes Mittel nutzen. Wenn ich ihn nicht schnell töte, bin ich
geliefert und die anderen auch.* Wie er das aber anstellen sollte, war ihm ein
Rätsel. Nicht nur, dass sein Körper immer mehr nachließ, auch sein Chakra war
fast völlig aufgebraucht.
Der Kiri-Nin hatte sie hingegen wieder von der Attacke erholt. „Eine
interessante Taktik. Du hast mich wirklich auf den falschen Fuß erwischt, aber
das war wohl dein letztes Aufbäumen. Ich bin ohnehin überrascht, dass du dich
mit dem Gift in deinem Körper überhaupt noch so frei bewegen kannst, aber
damit ist es auch gleich vorbei.“ Er ging langsam auf den Chuunin zu.
„Keine Sorge, ich mach es kurz und schmer-“ Auf einmal stoppte seine Stimme.
Wie schon einmal in diesem Kampf begann er stark zu husten, nur dieses Mal
weitaus intensiver. Man konnte klar hören, dass er anstrengend nach Luft rang.
Blut lief aus seinem Mund. *Was um alles in der Welt ist das?*, schoss es ihm
durch den Kopf. Diese unerwarteten Symptome brachten ihn völlig aus dem
Konzept.
Arashi sah dieses Geschehen erstaunt mit an. *Was ist mit ihm? Ist meine Technik
dafür verantwortlich? Nein… das alleine kann das nicht ausgelöst haben. Sie
hatte ja nur wenig Schaden verursacht. Trotzdem scheint seine Lunge zu
kollabieren. Ist er krank?* Er schüttelte den Kopf. *Ist auch völlig egal. Er
scheint im Moment nicht in der Lage zu sein, um zu kämpfen. Das muss ich
ausnutzen.* Er atmete tief ein und strich dann anschließend über die Schneide
seines Schwertes. Diese fing daraufhin an zu glühen und zu dampfen.
Anschließend nahm er seine letzten Kräfte zusammen und stürmte auf seinen
Feind zu. Kanto hatte derweil mehr mit seiner eigenen Atmung zu tun, als sich
auf den Uzumaki zu konzentrieren. Daher bemerkte er den Angriff zu
spät.. Das Katana grub sich in die Schulter des
Hiraki. Ironischerweise war es ungefähr die gleiche Stelle des Körpers, an der
auch der Rothaarige wenige Minuten zuvor schwer verwundet wurde. Obwohl das
Laminenter einen Punkt traf, der nicht durch Mytril geschützt war, war die
Wunde keinesfalls fatal.
Dennoch starrte der Kiri-Nin entsetzt die qualmende Klinge an. Jedoch fing er
sich schnell wieder und entwickelte ein grimmiges fast schon nostalgisches
Lächeln. Auch sein Husten hatte erneut nachgelassen, sodass er wieder normal
sprechen konnte. „Es ist lange Zeit her, dass ich diese Technik gesehen habe.
Ich hätte nie damit gerechnet, dass du Kaeros Lieblingsangriff beherrscht. Die
Wärme, die diese Waffe gerade ausstrahlt, erinnert mich an das Gefühl, das ich
immer hatte, wenn ich an seiner Seite war. Wenn ich durch diese Wärme sterben
sollte, gehe ich als glücklicher Mensch von dieser Welt.“ Arashi zögerte.
Die Worte des Schwertkämpfers verwirrten ihn. Er wirkte nicht mehr wie der
Mann, der scheinbar Vergnügen daran gehabt hat Hidate zu quälen. Er erschien
jetzt eher wie ein Greis, der schönen längst vergangenen Tagen nachtrauerte.
„Worauf wartest du noch?“, kam es aus dem Hünen. „Bring es endlich zu
Ende!“ Der Chuunin schloss die Augen. „KAI!“
Sekundenbruchteile nach diesem Aufschrei bildete sich eine ungeheure Hitze. Das
Wasser, auf den die Beiden standen, verdampfte schlagartig. Kantos Körper stand
lichterloh in Flammen. Es war kein normales Feuer, eher ein Feuersturm, der ihn
umgab. Der Uzumaki zog schnell sein Laminenter aus dem Feuer heraus und sprang
nach hinten. Kurz nachdem er gelandet war, gaben seine Beine nach und er sank
auf die Knie. Er war völlig am Ende. Er hatte sein komplettes restliches Chakra
bis auf den letzten Funken in diesen Angriff investiert.
Ein müdes Lächeln zierte sein Gesicht, welches Momente später versteinerte.
Seine Augen weiteten sich und sein Unterkiefer klappte nach unten. Fassungslos
musste er mit ansehen, wie eine Gestalt aus dem Flammenmeer herauskam. Es war
ein wahrlich grotesker Anblick. Die komplette rechte Körperhälfte des Kiri-Nin
wies schwerste Verbrennungen auf. Seine Kleidung war fast vollständig zu Asche
zerfallen, aber am scheußlichsten waren die Verletzungen in seinem Gesicht.
Eine Hälfte war halbwegs unversehrt geblieben, aber die andere war bis auf den
Knochen herunter gebrannt. Es grenzte an ein Wunder, dass überhaupt noch Leben
in ihm steckte. Er humpelte immer weiter in Arashis Richtung und zog sein
gigantisches Schwert hinter sich her.
*Wie…, wie hat er das überlebt? Der Typ ist doch kein Mensch. Von ihm dürfte
nichts mehr übrig sein.* Der Junge suchte fieberhaft nach einer logischen
Erklärung, aber er fand keine. Sein Kopf war leer und seine Sicht verschwamm.
*Nicht gut, ich verliere das Bewus-* Nicht einmal diesen Gedanken konnte er mehr
zu Ende bringen, als er kraft- und bewusstlos zur Seite wegkippte.
„Ich hab dich wohl ein wenig zu früh gelobt.“, sagte Kanto. Seine Worte
waren nur schwer zu verstehen, weil auch Teile seines Mundes und seiner Kehle
der Attacke zum Opfer gefallen waren. „Und trotzdem werde ich dich mit
Hochachtung in Erinnerung behalten. Wie man dich auch betrachtet, du bist immer
noch ein Kind und trotzdem schon mit solchen Fähigkeiten gesegnet. Ich frage
mich, woran es am Ende bei dir gemangelt hat. Fehlende Kontrolle, Chakra oder
waren es vielleicht sogar Skrupel mich zu töten?“
Er war noch gut zwanzig Meter von dem Rothaarigen entfernt, als er urplötzlich
inne hielt und kurz auflacht. „Haha, im Gegensatz zu dem Jungen kann ich bei
einem erfahrenen und berühmten Ninja, der schon dutzende Kiri-Nin auf dem
Gewissen hat, wohl kaum auf Skrupel oder fehlenden Tötungswillen hoffen, oder?
Es wäre sicherlich ein interessanter Kampf geworden, wenn wir früher
aufeinander getroffen wären. Meinst du nicht auch, Kakashi Hatake?“ Er
blickte über seine Schulter hinter sich und fixierte den Grauhaarigen, der
gerade eingetroffen war. Dieser antwortete nicht. Die Blitze, die um seine Hand
zuckten, sprachen auch für sich. „Leider bin ich nicht mehr in dem Zustand,
um dir ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Mein Weg endet hier.“
Er nahm seine Waffe uns schwang es an seine Kehle, aber sein Suizidversuch
scheiterte. Kakashi hatte blitzschnell reagiert und ihn davon abgehalten.
„Nicht so voreilig.“, sagte er wortkarg, bevor er ihn mit einem
Ellenbogencheck KO schlug. Er betrachtete den Gegner. Kakashi hatte wahrlich
schon viel gesehen, aber solch hochgradige Verbrennungen waren selbst für ihn
eine Seltenheit.*Was ist hier nur passiert? Er ist kaum zu erkennen, aber das
Schwert ist der eindeutige Beweis. Das ist Kanto Hiraki. Aber wie-“ Zwei
Stimmen rissen den Jounin aus seinen Gedanken. Sie kamen von Kaero und Shenji,
die aus dem Wald traten. Beide hielten sich schmerzverzerrt ihre Nacken. „Was
für ein Penner!“, rief der Blonde empört. „Was fällt ihm ein, uns einfach
hinterhältig auszuknocken?“
„Gut, ihr Beiden scheint unverletzt zu sein.“, meldete sich der Hatake zu
Wort. „Sensei!“, riefen die Genin wie im Chor. Kurz nachdem sie den
Maskierten erspäht hatten, fiel ihnen auch der am Boden liegende Uzumaki auf.
Die Wut auf ihn war wie verflogen. Schnell eilten sie zu ihm und Kaero
schüttelte seinen Bruder ordentlich durch. „Hey Rash, RASH!“, versuchte er
ihn aufzuwecken. „Das hat keinen Sinn.“, entgegnete der Jounin. „Er ist
ohnmächtig und wird auch wohl so schnell nicht wieder aufwachen. Er musste
scheinbar an seine absoluten Grenzen gehen.“
„Was ist das für ein Gestank?“, bemerkte Shenji. Er folgte dem Geruch und
sah den Kiri-Nin. Sofort wandte er seinen Blick wieder ab. Ihm wurde übel.
Kaero erging es da nicht anders. Im Gegensatz zu Kakashi, der schon an
zahlreichen Missionen und Konflikten teilgenommen hatte, waren die Genin solche
Anblicke nicht gewöhnt. „Waren sie das, Sensei?“, fragte der Hyuuga
zaghaft. Der Angesprochene schüttelte wortlos den Kopf. „Dann…“ Der
Dunkelhaarige guckte wieder den schlafenden Uzumaki an. „Rash?“, fragte der
Blonde ungläubig. „Unmöglich. Er wäre niemals zu so etwas fähig.“ Der
Hatake hatte eigentlich die gleiche Ansicht, aber eine andere Möglichkeit gab
es nicht. *War das wirklich Arashi? Wenn ja, dann habe ich ihn wirklich noch nie
ohne Zurückhaltung kämpfen sehen. Was für ein zerstörerisches Jutsu hast du
da deinem Sohn nur beigebracht, Naruto?*
Kapitel 47: Unfähigkeit
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So nach einer kurzen Pause melde ich mich mal wieder mit einem neuen Chap zu
Wort. Viel Spaß und Danke für die Kommis.
47. Unfähigkeit
Arashi erwachte langsam aus seiner Ohnmacht. Trotzdem konnte er kaum zwischen
Realität und Traum unterscheiden, weil er sich in fast vollständiger
Dunkelheit befand. Den Unterschied machte für ihn nur Schmerz und höllischer
Durst aus. Ersteres zog sich von seiner Schulter ausgehend durch den ganzen
Körper. Sein gesunder Arm verkrampfte daraufhin ruckartig. Was ihn aber
überraschte, war, dass seine Hand auf Widerstand stieß. Kurz danach spürte er
einen Gegendruck und vernahm eine aufgeregte Stimme: „Arashi?“ Als Antwort
entkam ihm nur ein Brummen. Der Druck verschwand und wenige Sekunden später
wurde der Ort um ihn herum in grelles Licht getaucht. Er kniff die Augen
zusammen und blinzelte mehrmals, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen.
Jetzt realisierte er auch, wo er sich befand. Er lag in einem Bett eines kleinen
fensterlosen Raumes, den er als Krankenzimmer identifizierte. Die Stimme kam von
Sanari, die ihn erleichtert ansah. Er hatte in diesem Moment nur ein Bedürfnis.
„Was-ser.“, keuchte er. Die Silberhaarige ging schnell zu einem kleinen
Tisch und goss das geforderte Getränk in ein Glas. Dieses setzte sie
anschließend an seinen Mund. Hastig ließ er die kühle Flüssigkeit durch
seine staubtrockene Kehle gleiten. Seine Stimme kehrte langsam wieder zurück
und er versuchte seine Gedanken und Erinnerungen zu ordnen. Resultierend daraus
schreckte er hoch, um aber anschließend nur wieder schmerzverzerrt in das Bett
zurückzufallen. „Hör auf damit!“, ermahnte die Hatake den Rothaarigen
streng. „Du darfst dich auf Grund deiner Verletzungen nicht so viel
bewegen.“
„Wo ist Kanto?“, wollte der Chuunin wissen. „Kanto? Achso, du meinst
bestimmt den Kiri-Nin gegen den du gekämpft hast. Der liegt bewusstlos im
Kerker. Mein Vater hat ihn ausgeschaltet. Glücklicherweise ist er noch
rechtzeitig aufgetaucht, aber du warst da schon nicht mehr bei Bewusstsein.“
„Verstehe. Wie geht es den anderen?“ „Ich, mein Vater, Kaero und Shenji
sind unverletzt. Kojiro hat auch nur leichte Blessuren davongetragen. Bei Hidate
sieht es da anders aus. Er kann aber von Glück reden, dass er keine schwereren
inneren Verletzungen davon getragen hat, obwohl er sich zahlreiche Rippenbrüche
zugezogen hat. Er wurde von den Ärzten in ein künstliches Koma gelegt, damit
er die Schmerzen nicht ertragen muss.“
„Was ist mit Lex?“ „Naja…“, zögerte Sanari. „Körperlich blieb sie
unversehrt, aber seelisch hat sie die ganze Sache mit deinem und Hidates Zustand
schwer mitgenommen. Ich hoffe mal, dass sich das aber wieder bessert, sobald die
Verstärkungen aus Konoha hier eintreffen.“ „Verstärkungen?“, fragte
Arashi verdutzt. „Ja, mein Vater hat gleich nachdem die Invasion beendet war
eine Nachricht nach Konoha gesandt, in der er ein Team von Medic-Nin angefordert
hat. Bestimmt wird Sakura-Sama dabei sein, was auch für Alexa das Beste wäre.
Die Nachricht müsste vorgestern im Dorf angekommen sein. Laut meinem Vater
könnten die Verstärkungen vielleicht schon morgen hier sein.“
„Warte mal kurz.“, sagte der Uzumaki. „Wie lange war ich ohnmächtig?“
„Knapp drei Tage.“ „DREI TAGE?“ Ihm fiel etwas auf. Obwohl er im Kampf
den Großteil des Giftes entfernen konnte, müssten trotzdem noch Rückstände
davon in seinem Blut sein. Wenn er ehrlich war, schätzte er Ärzte des kleinen
Landes als nicht so gut ein, um ein passendes Gegengift zu entwickeln. Die
medizinische Versorgung war hier nicht annähernd auf dem Niveau des
fortschrittlichen Konoha. Ergo müsste die Vergiftung einen weitaus höheren
Effekt auf ihn haben, als er momentan spürte.
„Wurde meine Vergiftung geheilt?“, wollte er sich vergewissern. „Nein,
aber du hast Blutspenden bekommen, um deinen Bluthaushalt wieder auszugleichen.
Dadurch ist der Anteil des Giftes sehr gering.“ „Wer hat das Blut gespendet?
Kaero und Alexa haben andere Blutgruppen, als ich.“ „Das ist nicht so
wichtig.“, wiegelte die Silberhaarige ab. Die Reaktion der Hatake machte den
Rothaarigen stutzig. Als er sie daraufhin genauer begutachtete fiel ihm ein
Pflaster an ihrem rechten Arm auf. Sie versuchte die Stelle zwar noch schnell zu
verdecken, aber dafür war es schon zu spät.
„Also haben wir neben unserer Sturheit auch noch die Blutgruppe gemeinsam.
Danke.“ Er sagte das in einem sehr zärtlichen Ton und mit dem dazu passenden
Blick. Sie sah kurz peinlich berührt weg, bevor sie erwiderte. „Hey, guck
mich nicht so an! Ich bin immer noch böse auf dich!“ „Heh?“ „Jetzt tu
nicht so blöd. Natürlich bin ich sauer, wenn du dein Leben so einfach aufs
Spiel setzt. Kaero hat mir alles erzählt. Wie konntest du mit dieser ernsten
Verletzung nochmal alleine gegen dieses Monster antreten? Gerade du, der mich
noch einen Tag zuvor darauf hingewiesen hat, dass man vorsichtiger mit seinem
Leben umgehen sollte, weil man ja nur eines hat.“ „Ich äh … äh.“,
stotterte er. Diese Moralpredigt traf ihn völlig unerwartet. Gerade die
Tatsache, dass er jetzt seine eigenen Worte um die Ohren gehauen bekam, brachte
ihn aus dem Tritt.
Da ihm nichts Besseres einfiel, setzte er seinen besten Hundeblick auf, ergriff
ihre Hand und sagte: „Tut mir Leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.“
Sanari seufzte. *Gott! Wie soll ich ihn denn bitteschön belehren, wenn er solch
einen Gesichtsausdruck aufsetzt? Ich wusste gar nicht, dass er sowas kann.* Sie
beugte sich vor, strich ihm die Haare von der Stirn und legte dann ihre eigene
darauf. „Versprich mir einfach, dass du das nächste Mal vorsichtiger bist,
ok?“ „Versprochen.“, flüsterte er. Da sich ihre Gesichter ohnehin schon
so nahe waren, war es nur ein logischer nächster Schritt, dass sich auch ihre
Lippen aufeinander zubewegten.
Bevor sie sich jedoch trafen, sprang dir Tür auf und sie vernahmen eine
bekannte Stimme: „Oh, ich komme wohl gerade ungelegen. Ihr wollt wohl da
weitermachen, wo ihr in eurer heißen Nacht in der Höhle aufgehört habt.“
„Halt die Klappe, Kojiro!“, kam es aus den Beiden wie aus einem Mund.
„Immer mit der Ruhe, aber ich muss schon sagen, du siehst echt mies aus,
Rash.“ „Danke für deine herzerweichende Anteilnahme.“, gab der Rothaarige
sarkastisch an den Braunhaarigen zurück. „Aber ich geb dir einen Rat, Bruder:
Nutze die Gelegenheit und lass dich von deiner Freundin schön verwöhnen.
Solche Situationen sind geradezu dafür gemacht, um sich von vorne bis hinten
bedienen zu lassen.“ „Wie wäre es, wenn ich dich von einem Krückengänger
zu einem Rollstuhlfahrer mache?“, warf die Hatake ein. Der Kanirate war
aufgrund seiner Beinverletzung an eine Gehhilfe angewiesen.
*Oh Mann, bissig wie eh und je was?*, dachte Kojiro. „Naja jetzt, da ich ihr
euch vertragen habt, ist wenigstens unsere Teamharmonie wieder hergestellt, zu
mindestens wenn man mal von der extrem mürrischen Laune unseres Senseis
absieht. Aber wer will es ihm verdenken, seine einzige Tochter mit einem seiner
Schüler in solch einer pikanten Situation zu erwischen ist wohl für keinen
Vater leicht. Obwohl ich die Gesichter von euch zu gerne gesehen hätte. Die
waren bestimmt zum Schießen, oder?“ Die Antwort auf diese Frage kam prompt
und sie mussten nicht einmal etwas sagen. Ihre Gesichter sprachen Bände und
signalisierten ihm, dass die Silberhaarige kurz davorstand, ihre zuvor
geäußerte Drohung in die Tat umzusetzen.
„Mann, ihr seit heute aber kein gutes Publikum.“ „Das liegt wohl daran,
dass die Witze alle auf unsere Kosten sind.“, gab Arashi zu Bedenken. „Das
wäre genauso, als ob ich mich über die intimen Briefe lustig mache, die du
immer wieder an Zera in Kumogakure schickst.“ „Echt das Mädchen gegen die
er in den Auswahlexamen gekämpft hat?“, fragte die Kunoichi neugierig.
„Jap, bevor wie auf diese Mission gingen, hat er mindestens einen Brief pro
Woche weggesandt.“ Hey Rash, das hab ich dir im Vertrauen erzählt!“, rief
der Kanirate empört und errötete leicht. „Jetzt wo ich so darüber
nachdenke: Sie war wirklich süß und soweit ich das beurteilen kann auch echt
sympathisch. Eigentlich viel zu gut für dich, Kojiro.“, stichelte Sanari.
„HEY!“ Eigentlich wollte der Braunhaarige beleidigt tun, aber auch er konnte
sich das Lachen nicht verkneifen. Es herrschte ein ausgelassenes Klima im Raum.
Das schlug jetzt aber schlagartig um, als Arashi sich stöhnend kurz an die
Schulter fasste. „Hast du Schmerzen, Rash?“, fragte Kanirate besorgt.
„Nein, nein, alles in Ordnung.“, winkte der Angesprochene ab. Das zeigte die
andere Seite des Teamgefühls der Drei. So viel sie auch zusammen lachen und
scherzen konnten, sobald einer von ihnen in Not war, war der Rest der Gruppe
für Diesen da. Das war auch der Hauptgrund für ihr hervorragendes Teamwork.
Leider hatten sie genau Dieses in den letzten Wochen durch das Missverständnis
zwischen Arashi und Sanari vermissen lassen.
Die Kunoichi besah sich immer noch nachdenklich den Verletzten. „Sanari, ich
hab doch gesagt, ich bin OK.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Nein, daran
habe ich ehrlich gesagt im Moment nicht gedacht.“ „Sondern?“ „Kojiro hat
ja vorhin meinen Vater angesprochen. Was schätzt du, wie deine Familie auf das
zwischen uns reagieren wird?“ „Darüber musst du dir nicht deinen schönen
Kopf zermartern. Meine Schwestern werden sich garantiert freuen und Kaero wird
das nicht groß interessieren. Mein Dad ist da auch kein Problem. Der ahnt
glaube ich ohnehin schon etwas.“ „Und was ist mit Sakura-Sama?“ Eine kurze
Pause entstand. „Äh, meine Mutter hat bestimmt auch nichts dagegen.“ Die
Pause an sich war schon nicht sehr vertrauenserweckend. Außerdem klang die
Antwort des Shinobi auch nicht wirklich überzeugend.
Von der aufkommenden Sorge wurden sie jetzt aber abgelenkt, als sie Schritte
hörten. Jemand betrat den Raum und kam hinter Kojiros Rücken hervor. Es
handelte sich um Alexa, die sofort auf ihren Bruder zustürzte, aber in der
Mitte des Raumes stehen blieb. „Gott sei Dank, du bist endlich aufgewacht,
Aniki (= großer Bruder).“ „Ja.“, erwiderte er mit einem warmen Lächeln.
Die Blonde richtete ihre Augen jedoch nur gen Boden. Die drei Chuunin tauschten
kurz Blicke aus. „Du hast bestimmt Hunger, Arashi.“, entkam es Sanari.
„Ich werde dir schnell was holen. Du hilfst mir bitte, Kojiro.“ „Was, aber
wieso?“ „Komm einfach mit, Idiot.“, sagte sie genervt und zog den
Angesprochenen mit sich. Beim Herausgehen wandte sie sich noch einmal kurz an
die Uzumaki: „Du kannst ja deinem Bruder in der Zeit etwas Gesellschaft
leisten.“ Alexa nickte und ließ sich dort nieder, wo die Hatake zuvor
gesessen hat.
Eine unangenehme Stille machte sich breit. Beide wussten nicht, was sie sagen
sollten. Schließlich versuchte Arashi den ersten Schritt zu machen und das
Schweigen zu brechen: „Wie geht es dir, Lex?“ Der Rothaarige wusste
natürlich, dass das eine ziemlich dumme Frage war, aber er hatte keine Ahnung,
wie er sonst anfangen sollte. Die Blonde antwortete auch nicht. Stattdessen
verbeugte sie sich tief vor ihrem Bruder. „Verzeih mir bitte.“, kam es kaum
hörbar aus ihr. „Verzeihen? Wofür entschuldigst du dich denn?“ Er hob
ihren Kopf etwas an und realisierte, dass sich in ihren Augen Tränen sammelten,
die sich eine nach der anderen ihren Weg an ihren Wangen herunter bahnten.
„Ich war völlig nutzlos. Nur wegen mir sind du und Hidate so schwer verletzt
worden.“, schluchzte sie. „Hätte ich euch eine bessere Hilfe sein können,
wäre das alles nicht passiert. Ich habe es versucht, aber mein Körper war bei
dem bloßen Anblick dieses Monsters wie gelähmt. Ich konnte nur hilflos
zusehen, wie Hidate gequält wurde. Und auch du musstest nur alleine gegen ihn
kämpfen, weil Sanari mich beschützen musste. Ich habe als Kunoichi auf der
ganzen Linie versagt. Eigentlich bin ich nicht einmal würdig, mich so zu
bezeichnen.“ „Hör auf, solchen Stuss zu erzählen!“, rief Arashi
bestimmt. Er richtete sich langsam auf.
„Hör zu, Lex. Dieser Tyrann war kein Gegner für euch. Ihr hättet in erster
Linie gar nicht gegen ihn antreten sollen. Auch mir war er haushoch überlegen.
Ich habe durch meine eigene Arroganz geglaubt, dass ich halbwegs ebenbürtig
wäre, aber letztlich habe ich nur auf Grund glücklicher Umstände überlebt.
Wie man es auch dreht und wendet, wir sind noch keine völlig ausgereiften Ninja
und gerade du stehst noch ganz am Anfang deiner Laufbahn. Es gibt einfach
Gegner, die noch außerhalb unserer Reichweite liegen. Dir jetzt dafür die
Schuld zu geben, dass du solch einem Shinobi nicht das Wasser reichen konntest,
wäre der komplett falsche Weg. Niemand wird dir das übel nehmen und wenn doch,
erteile ich demjenigen persönlich eine Lektion. Also schau nicht mehr so
traurig, ok?“
Diesen Gefallen wollte sie ihm aber nicht tun. Er seufzte hörbar. „Diese
Mission hat sich völlig anders entwickelt, als erwartet. Das Kirigakure da mit
drinstecken würde, hätte ich nie gedacht. Wenn man sich die Entfaltung der
Geschehnisse so ansieht, bin ich aber einfach nur froh, dass es so ausgegangen
ist.“ „Froh?“ „Natürlich. Keiner von uns wird bleibende Schäden
davontragen.“ „Da bin ich mir nicht so sicher.“ „Du sprichst bestimmt
Hidate an. Mach dir in dem Fall nicht zu viele Gedanken. Er hat keine ernsten
inneren Verletzungen und Mama hat noch jeden zusammengeflickt bekommen.“
„Wie kommst du jetzt auf Mama?“ „Sie wird garantiert bei der Verstärkung
dabei sein.“ „Was macht dich da so sicher?“ „Ganz einfach. Sobald Mama
erfahren hat, dass ich verletzt wurde, wird sie Papa solange belagert haben, bis
er sie mitschickte. Ich erinnere mich noch daran, als du als kleines Kind vom
Klettergerüst gefallen bist und dir das Knie aufgeschürft hast. Mama war
innerhalb von zwei Minuten da und ist dabei auch noch aus dem sechsten Stock des
Krankenhauses gesprungen.“ Der Rothaarige lachte auf. „Oh Mann, die
Standpauke, die sie mir damals gehalten hat, weil ich kurz nicht auf dich Acht
gegeben hab, werde ich mein Lebtag nicht vergessen.“
Zum ersten Mal zeichnete sich jetzt ein leichtes Lächeln bei der Kunoichi ab.
„Siehst du. Das macht dich noch um einiges hübscher.“, sagte der Chuunin
und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wärst du nicht gerade meine
kleine Schwester und ein paar Jährchen älter, wärst du eine echt gute Partie
für mich.“ „Das würde Sanari aber sicher nicht gefallen.“, scherzte
Alexa. „Wohl wahr… warte mal, woher weißt du davon?“ „Ist das dein
Ernst, Aniki?“, fragte sie verdutzt. „Jeder Blinde konnte doch sehen, dass
ihr euch mögt. Ich habe ja eigentlich schon jegliche Hoffnung für euch
aufgegeben, weil ihr so sehr aneinander vorbeigeredet habt.“
„Ach ist das so?“, kam es aus Sanari, die mit einer Schüssel in der Hand
wieder das Zimmer betrat. „Oh, Sanari, du weißt bestimmt, wie ich das gemeint
hab.“, versuchte sich die Genin herauszureden. „Immer ruhig, Alexa.“,
beruhigte die Silberhaarige die Blonde. „Dir scheint es wieder besser zu
gehen. Arashi konnte dich wohl ein wenig aufheitern.“ „Ja, er ist ein guter
großer Bruder, auch wenn er manchmal echt ein wenig langsam ist.“ „Wo wir
gerade von ihm sprechen, warum sitzt du eigentlich im Bett, Arashi?“, fragte
sie gereizt. Der Uzumaki sah sie nur fragend an. „Leg dich wieder hin! Oder
willst du etwa, dass deine Wunden wieder aufgehen?“ „Hai, Hai.“, erwiderte
er und tat wie ihm geheißen.
Alexa kicherte. „Ihr gebt echt ein gutes Paar habt und erinnert mich an meine
und Arashis Eltern. Gerade du, Sanari, hast viele Gemeinsamkeiten mit meiner
Mutter.“ „Da hast du völlig Recht.“, stimmte der Rothaarige zu. Sanari
sah ihren Freund schief an. Sie konnte bei besten Willen nicht sagen, ob dieser
Vergleich nun tatsächlich ein Kompliment war. Gerade sein auffälliger Tonfall
gab ihr zu denken.
Der Chuunin erhob nun noch einmal seine Stimme: „Da ist noch eine Sache, die
mich beschäftigt, Lex.“ „Ja?“ „Kann es sein, dass Hidate den Kiri-Nin
bei seinem Kampf am Brustkorb getroffen hat?“ Die Uzumaki dachte an die
vergangenen Geschehnisse zurück, auch wenn ihr das keinesfalls leicht fiel.
„Ja, aber woher weißt du das?“, sagte sie nach einer Weile. „Dann war
meine Vermutung also richtig.“, entkam es ihm grinsend. „Sieht so aus, als
hätte der Junge mir da wirklich den Tag gerettet.“ „Wie meinst du das?“
„Ganz einfach. Mein Gegner hatte den gesamten Kampf durch seltsame Probleme
mit der Atmung und der Lunge. Zwei Mal haben mich diese Probleme sogar gerettet.
Ich dachte erst, dass er vielleicht krank war, aber in Wirklichkeit hat Hidate
das verursacht.“ „Aber er hat den Typen nur ein einziges Mal getroffen.“,
wandte die Blonde ein. „Das reichte schon. Der Juken-Kampfstil kann schon mit
einem Treffer tödlich sein, weil er die Organe direkt beeinflusst. Ein
gezielter Schlag gegen die Lunge kann durchaus Symptome, wie sie der Kiri-Nin
gezeigt hat, auslösen. Ohne die Mithilfe von Hidate wäre ich wohl nicht mehr
am Leben.“
Zur gleichen Zeit am Stadttor
Am Stadtrand war wieder Alltag eingekehrt. Insgesamt hielten sich die Verluste
auf Seiten der Hauptstadt in Grenzen, was nicht zuletzt an der Mithilfe der
Konoha-Nin lag. In einem Wachturm hielt ein Soldat routinegemäß nach
möglichen Feinden Ausschau. Er erwartete, dass er genauso wie die letzten drei
Tage Niemanden erblicken würde. Doch an diesem Tag sollte er sich irren. Er
musste zwar mehrere Male hinschauen, aber schließlich machte er sieben
vermummte Gestalten am Horizont aus, die sich mit atemberaubender
Geschwindigkeit näherten.
Der Soldat kletterte schnell den Wachturm herunter und wandte sich an seinen
Vorgesetzten, der sich gerade mit einem seiner Kameraden beriet. „Hauptmann!
Ich habe gerade mehrere Gestalten ausgemacht, die sich auf die Stadt zubewegen.
Es ist nur eine geringe Zahl, aber ihr Tempo ist enorm, wahrscheinlich sind es
Shinobi.“ „WAS?“ „Ja, sie werden nach meiner Einschätzung schon in
wenigen Minuten hier eintreffen.“ “Vielleicht sind es unsere Verbündete aus
Konoha.”, warf er Dritte ein. „Nein, das kann nicht sein.“, entgegnete der
Offizier. „Laut Kakashi Hatake dürften sie frühesten Morgen hier ankommen.
Benachrichtigt alle Soldaten in der Nähe! Sie sollen sich am Stadttor
sammeln!“
Knapp fünf Minuten später landeten dann auch die sieben Personen vor dem Tor
und sahen sich knapp einhundert verängstigenden Gardemitgliedern gegenüber.
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, wollte der Hauptmann wissen. Seine
Stimme zitterte deutlich. Bevor einer der Angekommenen antworten konnte, packte
ein anderer den Hauptmann an der Kehle und hob ihn an. „Wir haben keine Zeit
für Smalltalk!“, brüllte die Person den Fragenden an. „Lasst uns
passieren!“ Die Soldaten erstarrten, als sie die furchteinflößende Stimme
vernahmen.
Kapitel 48: Hass
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So, melde mich wieder mal zu einer für einen Sonntag unmenschlicher Zeit zu
Wort (hab die ganze Nacht das Chap zu Ende geschrieben). Hier das Ergebnis. Viel
Spaß und Danke für die Kommis.
92. Hass
Die brenzlige Lage am Stadttor spitzte sich weiter zu. Die herumstehenden
Soldaten hatten ihre Schwerter gezogen und waren bereit anzugreifen. Einer der
vermummten Gestalten ging aber dazwischen und wandte sich an die Person, die den
Hauptmann an der Kehle gepackt hatte. „Komm schon, lass ihn wieder runter,
Schatz. Das macht die Sache nicht gerade einfacher.“ „Wir haben aber keine
Zeit, uns die ganze Stadt durchzufragen.“, gab die Person zurück. „Unser
Sohn ist immerhin in Gefahr. Ich verstehe ohnehin nicht, wie du so ruhig bleiben
kannst, Naruto!“ Bei dem Namen wurde der Hauptmann, der schließlich vom Griff
wieder befreit wurde, stutzig.
Der Angesprochene enthüllte nun sein Gesicht, in dem er seine Kapuze ablegte.
„Entschuldigen sie die Impulsivität meiner Frau. Um ihre vorherige Frage zu
beantworten: Mein Name ist Naruto Uzumaki, Rokudaime Hokage und somit Leiter
Konohas. Wir möchten gerne zum Palast.“
Derweil in Arashis Krankenzimmer
Das junge Paar hatte gerade eine kleine Auseinandersetzung, weil sich Arashi
partout nicht von Sanari füttern lassen wollte. „Lass das! Ich kann alleine
essen.“ „Du kannst die Essstäbchen doch kaum richtig halten! Ich will mal
wissen, wo dein Problem liegt?“ Der Rothaarige sah kurz zu seiner Schwester
hinüber und sagte leise: „Ganz einfach, es ist mir peinlich. Ich bin
schließlich kein kleines Kind mehr.“ „Achso, es liegt wohl daran, dass
Alexa auch im Raum ist und du als großer Bruder nicht wie ein Baby wirken
willst.“, erwiderte die Silberhaarige für alle deutlich hörbar. „Um mich
musst du dir keine Sorgen machen, Aniki. Ich hab nix dagegen.“, kam es
grinsend aus der Blonden. Der Uzumaki errötete leicht, ließ sich dann aber
doch nach mehreren diskussionsreichen Minuten breitschlagen und öffnete
widerwillig den Mund.
Genau in diesem Moment sprang die Tür auf und Arashi verschluckte sich auf
Grund des Schreckens. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Sofort musterten
zwei Hände seinen Körper und sein Gesicht. „Was haben diese Bastarde nur mit
dir gemacht.“, sagte eine aufgebrachte Stimme. „Hast du Schmerzen,
Schatz?“ „Mama? Was machst du schon hier?“, entkam es ihm völlig
verdutzt. Anstatt einer Antwort ertönte eine weitere Stimme aus dem
Hintergrund: „Na ihm scheint es ja doch ganz gut zu gehen. Ich hab dir ja
gesagt, dass du dir zu viele Sorgen machst. Der Junge ist zäh.“ Arashis
Überraschung steigerte sich noch mehr. „Papa? Du bist auch hier?“ Der
Hokage kratzte sich am Kopf. „Nunja, ein paar Gedanken habe ich mir auch
gemacht. Laut Gamakichi war die Lage ja ziemlich ernst.“ „Gamakichi?“
„Ja, er hat uns kurz nachdem er zum Rückzug gezwungen wurde, informiert.
Danach sind wir schnellstmöglich aufgebrochen.“
„Ah, das erklärt auch, warum ihr früher da seid als von uns erwartet.“,
schlussfolgerte der Rothaarige. „Ihr habt den Tag gespart, die die Nachricht
nach Konoha gebraucht hat.“ „Ja, die Nachricht haben wir nachgeschickt
bekommen und gestern erst erhalten.“ Aus Richtung der Tür erklangen nun noch
weitere Stimmen. „Mensch, Sakura. Warum bist du wie von der Tarantel gestochen
losgestürmt? Wir haben euch beide sehr schnell aus den Augen verloren.“ Die
Chuunin konnten jetzt mit ansehen, wie sich der Raum immer weiter mit
hochrangigen Konoha-Shinobi füllte. Die Worte kamen von Ino, aber neben ihr
waren auch noch Tsunade, Kiba, Neji und ein großer Mann mit einem vernarbten
Gesicht dazugekommen.
Bei dem Mann handelte es sich um Ibiki, dem langjährigen Leiter des sogenannten
Informationsbeschaffungsteams Konohas. Diesem Team gehörten auch mehrere
Mitglieder des Yamanaka-Clans, unter anderem eben auch Ino, an. Die beiden
Hyuugas waren offiziell als Eskorte des Hokage vorgesehen, aber eigentlich war
das nur ein Vorwand, um ihn zu begleiten. Der tatsächliche Grund war die Sorge
um ihre eigenen Kinder. Die Sannin war logischerweise als Sakuras Unterstützung
mitgekommen.
Die Rosahaarige wollte gerade auf die Worte der blonden Jounin antworten, als
ein leises Stöhnen ihre und die Aufmerksamkeit der anderen erregte. Zum ersten
Mal nahmen die Angekommenen nun Kenntnis von Alexa, die sich auf Grund des
Schreckens von Sakuras Hereinplatzens den Kopf gestoßen und daraufhin
kurzzeitig das Bewusstsein verloren hatte. Sie kam jetzt wieder langsam zu sich
und das Erste was sie sah, war das grinsende Gesicht ihres Vaters, der sich zu
ihr heruntergebeugt hatte. „Na Schatz, geht’s dir gut?“ „Pa-pa.“, war
das Einzige was sie von sich gab, bevor sie ihm um den Hals fiel. Der Rokudaime
war davon doch sehr überrascht, weil er mit einer solchen Wiedersehensfreude
nicht gerechnet hatte. Doch ihre Reaktion hatte eher andere Gründe. In diesem
Moment fiel eine riesige Anspannung von ihr ab. Der Grund dafür war das
Gefühl, welches ihr Vater immer am meisten bei ihr ausgelöst hatte:
Sicherheit. Jetzt, da der Mensch da war, bei dem sie sich mit Abstand am
geborgensten fühlte, konnte sie wirklich mit dieser Mission, die für sie zum
Alptraum geworden war, abschließen.
Als sie über Narutos Schulter in die Sakuras und Tsunades warmlächelnden
Gesichter schaute, fiel ihre aber wieder etwas ein. „Das habe ich fast
vergessen! Ihr müsst Hidate helfen!“ „Ja, sie hat Recht.“, stimmte Arashi
zu. „Er ist weitaus schwerer verletzt als ich.“ „Tsunade, sieh ihn dir mal
an.“, sagte Naruto. „Du solltest auch mitgehen, Kiba.“, wandte er sich an
den deutlich nervösen ANBU, der die letzten Nächte kein Auge zugetan hatte.
Beide nickten und verließen zusammen mit Alexa den Raum.
„Wo sind Kaero und die anderen Genin? Soweit wir wissen, sind sie
unverletzt.“ „Ja.“, bestätigte Sanari. „Sie müssten sich in einem Raum
hier in der Nähe aufhalten.“ „Führ Ino und Neji bitte zu ihnen, Sanari.
Ich werde mit Ibiki erst einmal Königin Kazahana aufsuchen.“ „Hai.“ Nach
und nach wurde der Raum immer leerer, bis nur noch Sakura und Arashi
zurückblieben. „Ich werde mal einen der Ärzte herholen, Schatz.“ „Ok.“
Damit machte sich auch die Uzumaki auf den Weg.
Wie es der Zufall so wollte, trafen der Hokage und der Spezial-Jounin ein paar
Minuten später nicht nur das Staatsoberhaupt, sondern auch Kakashi an, als sie
den Thronsaal betraten. „Hokage-Sama? Sie sind auch hier?“, kam es fragend
aus der Königin. „Meinen sie, ob es in Ordnung ist, wenn sie Konoha so
plötzlich verlassen?“ „Nur keine Sorge, eure Hoheit. Ich habe einen
fähiger Vertreter. Außerdem weiß keiner außer ihm und uns, dass ich
tatsächlich hier bin. Ein Schattendoppelgänger hat meinen Platz
eingenommen.“ „Verstehe.“ „Aber gut, dass ich dich hier gleich antreffe.
Wo sind die gefangenen Kiri-Nin?“ „Die sind allesamt im Kerker.“ Der
Blonde blickte zu dem Hatake. „Ist es wirklich wahr, dass Kanto Hiraki in die
Sache verstrickt war?“ „Ja.“, war die kurzangebundene Antwort des
Kopier-Ninjas. Naruto fuhr sich durch seine Haare. Jeder, der ihn lang genug
kannte, konnte erkennen, dass das nie ein gutes Zeichen war. „Ok. Ihr Beide
holt Ino und befragt die restlichen Kiri-Nin. Presst jede mögliche Information
aus ihnen heraus, die uns helfen könnte. Mit Kanto will ich zuerst persönlich
sprechen.“ „Alles klar.“
Zur gleichen Zeit waren sowohl Sanari, als auch Sakura zusammen mit einem Arzt
in Arashis Krankenzimmer zurückgekehrt. Die Rosahaarige sah sich gerade den
Krankenbericht ihres Sohnes an. „Es liegt also noch die Vergiftung vor, ja?“
„Korrekt. Wir konnten das Gift bisher noch nicht identifizieren.“, erklärte
der Mediziner. „Wie schnell und welche Wirkungen sind aufgetreten, Arashi?“
„Das Gift wirkte eigentlich unmittelbar, nachdem es in den Blutkreislauf
gekommen ist und führte zu schweren Muskellähmungen.“ „Es hatte eine
grüne Farbe, oder?“ „Richtig.“ Sie nickte kurz und schrieb dann etwas auf
den Bericht. „Ich denke, dass sie alles, was hier draufsteht im Gewächshaus
finden werden. Besorgen sie mir bitte die benötigten Mengen so schnell wie
möglich.“ „Wollen sie nicht erst einmal das Gift genauer untersuchen, bevor
sie ein Gegenmittel herstellen?“ „Das wird nicht nötig sein. Es gibt nur
ein bekanntes Gift, das die genannten Eigenschaften hat und von den Kiri-Nin
angewendet wird. Das Gegengift hat auch kaum Nebenwirkungen und schlägt schnell
an. Sollte sich keine zügige Besserung einstellen, mache ich eine ausführliche
Analyse in Konoha.“
*Wahnsinn! Was für ein medizinisches Wissen. Ohne irgendeine Untersuchung
sofort auf das passende Gegengift zu kommen… kein Wunder, dass sie als die
beste Medic-Nin der Welt gilt.*, dachte Sanari beindruckt. „Gut, in der
Zwischenzeit schaue ich mir mal deine Schulterverletzung, Schatz.“ „Du
solltest lieber rausgehen, Sanari. Das ist wahrscheinlich kein schöner
Anblick.“, riet der Uzumaki. „Nein, nein. Ich will hier bleiben.“ „Es
wäre wirklich besser, wenn du uns alleine lässt. Ich kann gründlicher
arbeiten, wenn mir nicht gerade jemand über die Schulter schaut.“ Die Jounin
sagte das in einem ziemlich unhöflichen Ton. Sie hatte sich schon die gesamte
Zeit der Silberhaarigen kühl gegenüber verhalten. Die Angesprochene hielt sich
lieber an die Anweisung der höherrangigen Kunoichi und verließ das Zimmer.
„Das hättest du auch freundlicher sagen können.“, merkte der Uzumaki an.
„Ich wüsste nicht, warum ich mich von meinem eigenen Sohn in Sachen Manieren
belehren lassen müsste“, erwiderte sie scharf. „Das war nicht meine
Absicht.“, entkam es ihm kleinlaut. Er war klug genug, jetzt nicht zu
widersprechen. Er wusste nicht genau warum, aber sie war sehr gereizt und er
wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen. „Lassen wir das. Deine Wunde ist
jetzt wichtiger.“ Sie nahm und langsam den Verband ab und begutachtete die
Verletzung. *Sein Schulterblatt wurde glatt durchtrennt und die Haut ist an
vielen Stellen aufgerissen. Er müsste eigentlich sehr starke Schmerzen haben,
aber er lässt sich nichts anmerken. Hat er sich etwa die gleiche
Schmerzunempfindlichkeit angeeignet wie Naruto?* „Kriegst du das wieder hin,
Mama?“ „Das dürfte kein Problem sein. Dein Schulterblatt ist nicht ist
nicht übermäßig zersplittert. Dadurch kann ich den Knochen wieder gut
zusammenführen. Ich werde dich aber erst einmal in eine Narkose versetzen, da
die Heilung enorm qualvoll für dich sein würde.“
Unterdessen in den Katakomben des Palastes
In der Ecke einer kleinen Zelle hockte eine Person zusammengekauert. Er ähnelte
jedoch mehr einer Mumie als einem Menschen, weil fast sein gesamter Körper
einbandagiert war. Die Gestalt hörte nun, wie die Zellentür quietschend
aufging. Licht fiel in den Raum und ein Stuhl wurde hineingestellt. Darauf
setzte sich der Neuankömmling. Als der Gefangenen Diesen erkannte, blitzten
seine Augen auf und ihm huschte ein Grinsen über sein Gesicht. „Ich glaube es
ja kaum, der große Hokage gibt sich die Ehre. Was willst du hier?“ „Ich
wollte lediglich sehen, was für ein Mensch die Person ist, die mein Großvater
wie seinen eigenen Sohn geliebt hat.“ Der Angesprochene zuckte bei der
Erwähnung Kaeros kurz auf. „Wie kannst du es überhaupt wagen den Namen des
großen Kaero Uzumakis in den Mund zu nehmen! Auch wenn du vom Namen her dem
gleichen Clan angehörst, bist du äußerlich fast ein exaktes Ebenbild des
Bastards, der dich gezeugt hat. Und trotzdem hatte ich große Hoffnungen in
dich, weil ich dachte, dass du die Tradition und den Glanz des Uzumaki-Clans
wieder aufleben lassen könntest. Allerdings hast du dich unserem größten
Feind angeschlossen und bist zu einem Verräter geworden, genauso wie deine
elende Mutter.“
Als Reaktion lachte Naruto nur auf. „Wem willst du hier etwas vormachen,
Kanto? Ich weiß mehr über dich, als du vielleicht glaubst. Daher ist mir auch
klar, dass du meine Mutter niemals als elende Verräterin bezeichnen würdest.
Fakt ist, dass du sie geliebt hast. Und damit meine ich nicht als Schwester oder
Freundin, sondern als Frau. Diese unerwiderte Liebe hat deinen Groll gegenüber
meinem Vater und ganz Konoha noch anschwellen lassen.“ „Ich habe Minato
nicht gehasst, weil Kushina ihn mir vorgezogen hat, sondern weil er sie
verführt und verdorben hat und nicht nur du hast genaue Informationen. Was ist
mit dir? Wie konnte ein Mann, der mehr als ein Jahrzehnt von Dorfbewohnern
verachtet wurde, sich dafür zu entscheiden genau dieses Dorf mit seinem Leben
zu verteidigen und später sogar anzuführen?“
„Die Dorfbewohner haben mich als Person nicht wirklich verachtet. Sie haben
mich mehr gefürchtet als alles andere und das gehasst, was in mir wohnte.“
„Verachtet oder gefürchtet, was macht das für einen Unterschied? Du ergibst
absolut keinen Sinn!“ Die Stimme des Kiri-Nin wurde lauter. „Ich rede nicht
nur von deiner Behandlung, sondern auch von dem Schicksal des gesamten
Strudelreiches und deines eigenen Clans. Du darfst dieser militärische
Organisation nicht folgen sondern musst sie hassen!“ Wieder reagierte der
Uzumaki amüsiert. „Ach muss ich das? Wer sagt das? Wer zwingt mich dazu zu
hassen? Ich habe eine Frage an dich. Was bringt dir dein Hass?“
„Er motiviert mich meinen Zielen entgegen zustreben.“ „Motivation, huh?
Ja, er kann eine Triebfeder sein, aber der Preis dafür ist zu hoch. Ein weiser
Mann hat mir mal zu diesem Thema seine Meinung gesagt und ich teile Diese auch
ausnahmslos: Hass hat nur eine einzige Bestimmung. Er führt zu Gewalt, die
nichts weiter als Leid verursacht, welches wiederum neuen Hass weckt. Es ist wie
ein Kreislauf. Du kannst dir sicherlich denken, wer dieser Mann war, oder?“
Kanto mied Narutos Blick. Natürlich wusste, von wem er redete, schließlich
hatte er diese Worte oft genug in seiner Vergangenheit gehört. Die Rede war von
Kaero Uzumaki.
Da der Hiraki nichts erwiderte, fuhr der Blonde fort: „Auch ich war in diesem
Zirkel des Hasses gefangen. In meiner Kindheit wurde ich nur mit
verachtungsvollen Augen angesehen und auch wenn ich keiner körperlichen Gewalt
ausgesetzt war, litt ich unter schweren seelischen Qualen. Es war für mich wie
die Hölle auf Erden. Darum begegnete ich diesen Menschen mit den gleichen
Augen. Dennoch wollte ich diesem Kreislauf durchbrechen und meine gewünschte
Anerkennung ohne Gewalt erlangen. Daher setzte ich mir das Ziel die wichtigste
Person des Dorfes zu werden: der Hokage. Ich wollte dadurch auch das Dorf zum
Positiven verändern und verhindern, dass jemand das Gleiche erleiden müsse wie
ich.
Auf meinem Weg zu diesem Ziel habe ich viel erlebt und meine Motive veränderten
sich. Ich lernte Menschen kennen, die mich so akzeptierten, wie ich war und mich
aus meiner persönlichen Hölle retteten. Von da an wollte ich Hokage werden, um
diese Menschen zu beschützen. Im Gegensatz zu dir sehe ich Konoha auch nicht
als militärische Organisation oder als Streitmacht, sondern einzig und allein
als Heimat und nicht nur meine eigene, sondern auch die meiner meisten Freunde
und Familie. Letztlich habe ich nur einen Grund Hokage zu sein: Ich will diese
Heimat erhalten und dass ich und meine geliebten Menschen glücklich sind.
Ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob du mich für diese Entscheidung als
naiven Narr oder Verräter bezeichnest, aber kannst du wirklich von dir
behaupten, glücklich zu sein?“
„Ich brauche keine Glückseligkeit, deshalb strebe ich auch nicht nach
ihr.“, gab Kanto von sich. „Glaubst du, dass mein Großvater gewollt hätte,
dass du zu solch einem Menschen wirst?“ „Warum erwähnst du eigentlich
ständig meinen alten Sensei? Was hast du vor?“ Naruto seufzte und stand auf.
„Ich bin nicht nur auf Grund meiner eigenen Neugier hier, sondern auch auf
Wunsch meines Großvaters. Wie du sicherlich weißt, litt er in seinen letzten
Lebensjahren unter einer schweren Lungenkrankheit, die es ihm unmöglich machte,
die Residenz und dieses Land zu verlassen. Daher bat er mich vor über zehn
Jahren, als ich wieder in Richtung Konoha aufbrach, um einen Gefallen. Sollte
ich dir mal über den Weg laufen, bat er mich dir etwas mitzuteilen, wenn ich es
für nötig befinden würde. Seine Nachricht für dich war: Lass die
Vergangenheit ruhen und lebe ein glückliches Leben. Das ist mein sehnlichster
Wunsch.“ Der Hiraki schluckte hart.
„Außerdem soll ich dir etwas geben.“ Der Uzumaki griff in seinen Mantel und
überreichte dem Kiri-Nin eine Schatulle. In ihr befand sich eine Art Anstecker,
der eine Spirale darstellte. Kantos Augen weiteten sich. „Das ist…“ „Ja,
der Nachweis über die Zugehörigkeit zum Uzumaki-Clans. Er hatte sich immer
gewünscht, dich offiziell in den Clan aufzunehmen, aber die große Mehrheit war
dagegen. Ich kann die Worte Kaeros wieder einmal nur unterstreichen. Du sollst
mir in deiner Jugend sehr ähnlich gewesen sein und so weit unsere Ansichten und
Charaktere momentan auch auseinander liegen, unterscheidet uns wohl nur eines:
Ich lebe im Hier und Jetzt und für die Zukunft. Du dagegen jagst nur den
Schatten der Vergangenheit hinterher. Höre auf deinen Sensei. Vielleicht kannst
du dann wieder der Mann werden, den mein Großvater so sehr geliebt hat.“
Der Hokage war im Begriff zu gehen, wurde aber von Kanto zurückgehalten.
„Warte! Ich will dir in Gegenzug auch einen Rat geben.“ „Ich höre.“
„Nehm dich vor Kusaru Quinten in Acht. Er wird all seine Macht,
einschließlich seiner Position als Mizukage und Oberhaupt der sieben
legendären Schwertkämpfer Kirigakures, benutzen, um dich auszulöschen. Er
verabscheut dich von ganzen Herzen und das nicht nur wegen der Clan-Fehde, die
deine und seine Familie schon seit Generationen verbindet, sondern auch, weil du
den Titel innehast, den er mehr als alles will: den des stärksten
Schwertkämpfers der Welt.“
„Danke… achso eine Sache noch.“, entkam es dem Rokudaime. „Ich habe
gehört, dass du gegen meinen Sohn gekämpft hast. Er hat übrigens überlebt
und wird auch keine bleibenden Schäden davontragen. Diese Tatsache und der
Wille meines Großvaters haben mich dazu veranlasst, keine weiteren Schritte
gegen dich und dein Team zu veranlassen. Es liegt nun an Königin Kazahana, was
mit euch geschieht, aber lass dir eines gesagt sein: Solltest du noch einmal
Hand an eines meiner Kinder legen, zerquetsche ich dich wie ein kleines
Insekt!“
Dieser letzte Satz hallte in Kantos Ohren wieder und sein Atem stockte. Narutos
gesamte Körpersprache hatte sich schlagartig verändert. Sein eiskalter Blick
durchbohrte regelrecht den Gefangenen. „Das ist alles, was ich zu sagen
habe.“ Danach verließ er die Zelle. Der Kiri-Nin sah dem Blonden nach. *Was
für ein seltsamer Kerl. Einerseits ist er ein absoluter Idealist und Optimist,
aber in seinen letzten Worten war eine so ungemeine Gnadenlosigkeit und Härte,
dass es selbst mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Scheinbar hat
er mehrere Gesichter. Sensei hat ihn sicherlich gemocht.*
Dreißig Minuten später betrat Sakura Hidates Krankenzimmer, um sich über
seinen Zustand zu informieren. In dem Raum waren neben dem Hyuuga auch noch
Alexa, Kiba, Tsunade und Kakashi. „Wie geht es ihm?“, fragte sie an die
Sannin gerichtet. „Den Umständen entsprechend gut. Wir haben das Schlafmittel
abgesetzt, sodass er bald wieder aufwachen wird. Die einfachen Rippenbrüche
habe ich schon behoben, aber die komplizierteren Frakturen werden noch seine
Zeit brauchen. Er ist jedoch zu mindestens transportfähig.“ „Gut, dann
können wir bald nach Konoha zurückkehren.“
„Wie ist Arashis Situation?“, wollte der Hatake wissen. „Ich wüsste
nicht, was DICH das angeht!“ „Bitte? Ich bin sein Sensei. Natürlich
interessiert mich sein Wohlbefinden.“ „Das würde ich dir vielleicht
abnehmen, wenn du dich während dieser Mission tatsächlich so verhalten
hättest!“ „Was meinst du damit?“ „Was ich damit meine?“, wiederholte
die Rosahaarige. „Wie konntest du meinen Sohn gegen einen A-Rang-Shinobi
kämpfen lassen und ihn in Lebensgefahr bringen?“ „Es herrschte Chaos in der
Stadt. Woher sollte ich ahnen, dass er einen solch gefährlichen Gegner begegnen
würde?“ „Du hättest ihn schlichtweg nicht aus den Augen lassen sollen! Was
ist aus deinem Gequatsche geworden, dass du niemals einen deiner Schüler im
Stich lassen würdest?“ Kakashi antwortete nicht. In Wirklichkeit machte er
sich selbst Vorwürfe, dass Arashi und Hidate so schwer verletzt worden waren.
Die Konversation wurde durch das Hereinkommen Narutos unterbrochen, der sich
über die seltsame Atmosphäre zwischen den Anwesenden wunderte. „Was ist hier
los?“ „Ach nichts weiter.“, erwiderte die Jounin ruhig. „Ich habe nur
Kakashis Unfähigkeit als Shinobi und Sensei angesprochen.“ „Heh?“ „Aber
eigentlich wundert es mich nicht. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass
er versagt hat. Wenn man an-“ „SCHWEIG JETZT, SAKURA! KEIN WEITERES WORT
MEHR. ICH MEINE ES ERNST!“, brüllte der Hokage seiner Frau entgegen. Er
wusste sofort, wen sie ansprechen wollte. So viel Verständnis er auch dafür
hatte, dass sie durch ihre Sorge um Arashi schlecht gelaunt war, irgendwo war
für ihn auch eine Grenze, die sie mit ihrer letzten Äußerung klar
überschritten hatte.
Es kam keine Antwort aus der Kunoichi. Als Reaktion ließ sie ihn demonstrativ
stehen und verließ das Zimmer. Tsunade wollte ihr folgen, aber der Blonde
winkte ab. „Lass gut sein. Ich rede heute Abend mit ihr. Außerdem habe ich
eine Aufgabe für dich: Ich will, dass du Kantos Verletzungen heilst.“ „Das
ist ein Scherz, oder? Du willst, dass ich den versorge, der Hidate und Arashi so
zugerichtet hast? Ausgeschlossen!“ „Wir haben uns scheinbar missverstanden.
Das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“, entgegnete er bestimmt. Jetzt
schaltete sich auch Alexa ein. „Bist du noch bei Trost, Papa? Das kannst du
nicht bringen!“ „Ich warne dich, Alexanti. Nicht in diesem Ton!“ Die junge
Genin verzog ihr Gesicht daraufhin zu einer Grimasse. Sie hasste es, wenn jemand
ihren vollständigen Namen benutzte. Sie wurde als Gedenken nach Sakuras
Großmutter benannt, die kurz vor ihrer Geburt verstarb. Ihr hatte ihr Name aber
noch nie gefallen, weil er ihrer Meinung nach zu lang und altmodisch war. Darum
wollte sie auch nur mit der Kurzfassung gerufen werden. Die meisten Menschen in
Konoha, einschließlich ihrer Teamkameraden, kannten nicht einmal ihren vollen
Namen.
Allerdings war Narutos Benutzen des vollständigen Namens schon immer ein
Alarmsignal für die Uzumaki gewesen, das ihr signalisierte nicht zu
widersprechen. Darum ahmte sie sehr gekonnt ihre Mutter nach und stapfte in
gleicher Manier davon. Der Rokudaime wandte sich kopfschüttelnd erneut an seine
Vorgängerin. „Bitte, Tsunade. Ich habe meine Gründe.“ Schließlich
willigte sie doch ein und machte sich auf den Weg.
Dem Hokage entwich ein Seufzen. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und
hörte Kibas Stimme. „Mann, Naruto, du bist heute wieder hervorragend darin,
die Frauen in deinem Leben zu vergraulen.“ Der Blonde warf seinem Freund ein
müdes Lächeln zu. *Wie wahr. Hinata wäre als Frau bestimmt nicht so
widerspenstig gewesen.*
Somit endet auch das 47. Kapitel des II. Parts meiner FanFic (92. der gesamten
Geschichte). Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich ihn begonnen und möchte ein
kurzes Resumé ziehen.
Erst einmal möchte ich mich ganz doll bei euch, den Lesern und fleißigen
Kommi-Schreibern bedanken. Dank euch habe ich noch immer sehr viel Spaß beim
Schreiben und bin durch eure hilfreichen Kritiken ein etwas besserer FF-Autor
geworden. Ich hoffe auf weiterhin auf eure rege Unterstützung^^.
Mit dem nächsten Chapter endet auch der dritte große Abschnitt von Part II.
Die Abschnitte bis jetzt waren:
1. Einführung der neuen Charaktere und erste Missionen Ch. 1 - 14 (44 - 58)
2. Weg zu den Chuunin-Examen und Durchführung Dieser Ch. 15 - 37 (59 - 71)
3. Schneereich-Arc Ch. 38 - 49 (72 - 93)
Danach wird ein kürzerer Zwischenteil von 5 - 6 Kapiteln kommen, wo es unter
anderem in einem Chapter um einen Rückblick auf Arashis Laminenter-Training
(mit wichtigen Erläuterungen) geht. Im Fokus wird bei dem Zwischenteil neben
Arashi und Sanari vor allem Hitomi (die ja im letzten Abschnitt nicht vorkam)
sein. Außerdem wird das erste Spezial-Chapter (Ja, ich habe sie nicht
vergessen^^) "Hochzeit" vorkommen.
Nach diesem Teil beginnt dann die Haupt-Story. Ehrlich gesagt hätte ich am
Anfang nie gedacht, dass Part II solche Ausmaße annimmt mit jetzt schon über
100.000 Wörtern. Ich glaube nicht, dass ich die Geschichte mit weniger als
200.000 Wörtern abschließen werden kann. Ob das nun positiv oder negativ ist,
müsst ihr entscheiden^^.
Kapitel 49: Kage
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So, kleine Planänderung. Das ist doch noch nicht das letzte Chap der
Schneereich-Arc. Es wäre zu lang geworden, darum hab ich es halbiert, weil es
sonst noch länger gedauert hätte. Wie auch immer... Viel Spaß mit dem Chap
und Thx for Kommis.
49. Kage
Arashi schlief immer noch auf Grund der Narkose. Wie schon die letzten Tage saß
Sanari an seinem Bett und wachte über ihn. Die Tür ging jetzt auf und jemand
kam herein. Sie stand augenblicklich auf und begrüßte den Neuankömmling.
„Hokage-Sama, schön sie zu sehen.“ „Nana, du musst nicht so förmlich
sein, Sanari. Arashi ist scheinbar noch nicht aufgewacht, was?“ „Ja, aber es
kann sich laut Sakura-Sama nur noch um Minuten handeln.“ „Dann warte ich
solange hier, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Nein, natürlich nicht.“,
erwiderte sie schnell.
Der Blonde setzte sich auf einen Stuhl und schloss die Augen. Keiner sagte die
nächsten Minuten etwas und eine etwas merkwürdige Atmosphäre breitete sich
aus. Wenn man mal vom bewusstlosen Uzumaki absah, war es das erste Mal, dass sie
mit Naruto alleine in einem Raum war. Sie hatte schon immer Schwierigkeiten
gehabt, völlig normal mit ihm zu reden, weil sie wie die meisten Shinobi
enormen Respekt vor ihm hatte. Dadurch wirkte er immer irgendwie ein wenig
unnahbar. Er war gerade für die junge Generation eine Art Vorzeige-Shinobi.
Natürlich wusste sie nicht, dass er die meiste Zeit seines Lebens alles andere
als ein absolutes Vorbild eines Ninja war.
Es hatte fast den Anschein, als würde er schlafen, aber ab und zu hob er doch
die Lider. Irgendwann überwand sich die Silberhaarige schließlich und erhob
das Wort: „Alles in Ordnung, Hokage-Sama? Sie sehen müde aus.“ „Ja.“,
bestätigte er. „Ich habe die letzten Tage nicht viel geschlafen. Hätte ich
allerdings gewusst, dass sich eine hübsche Krankenschwester wie du die ganze
Zeit um meinen Sohn kümmern würde, wären meine Nächte sicher ruhiger
gewesen.“ „Nein, das war nicht der Rede wert.“, wandte sie bescheiden ein.
„Natürlich ist es das. Auf jeden Fall freut es mich, dass ihr euch wieder so
gut miteinander versteht. Das macht ihn mit Sicherheit um eines glücklicher,
dich wieder an seiner Seite zu sehen.“
Sanari sah etwas peinlich zur Seite, aber sie erkannte, dass jetzt der beste
Moment war, um Naruto über ihre Beziehung mit Arashi aufzuklären.
„Hokage-Sama, ich glaube, dass ich ihnen etwas bezüglich mir und Arashi
erklären muss.“ „Du musst gar nichts erklären, Sanari.“, entgegnete er
lächelnd. „Ich bin durchaus in der Lage zwei und zwei zusammenzuzählen. Das
du und mein Sohn zusammenkommen würdet war ja schon abzusehen.“ *War es
wirklich so offensichtlich?*, dachte sie. *Erst Alexa und nun auch noch der
Hokage. Wie viele Leute hatten denn noch solche Vorahnungen?* Sie kehrte aber
schnell wieder aus ihren Gedanken zurück. „Und was halten sie davon?“,
entkam es ihr zögerlich. „Halten? Was soll ich davon halten? Es geht mich
groß ja nichts an. Das ist eine Sache zwischen dir und Arashi. Es ist ja nicht
so, als wärst du ein schlechter Einfluss auf ihn. Außerdem ist er in dem
Alter, wo er jemanden finden sollte, den er mag. Also meinen Segen habt ihr.“
Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit. Beflügelt auf den Worten des
Uzumaki stellte sie gleich die nächste Frage: „Und Sakura-Sama? Sie wird
damit doch sicher auch einverstanden sein, oder?“ „Äh…“, stammelte der
Blonde und mied ihren Blick. „Sie wird sich bestimmt damit arrangieren
können. Du solltest aber ein bisschen warten, bis du sie damit konfrontierst.
Sie ist im Moment ziemlich geladen und könnte die Sache in den falschen Hals
kriegen.“ Und schon waren Sanaris Sorgen wieder da, aber diese waren auch
gleich wieder unwichtig, weil Arashi aufwachte.
Der Rothaarige streckte und reckte sich. Dabei fiel ihm etwas auf. „Hey, ich
kann meine Schulter wieder bewegen und die Schmerzen sind auch verschwunden.“
„Ja, deine Mutter hat wieder mal ganze Arbeit geleistet.“ „Papa? Bist du
schon lange hier?“ „Nicht wirklich. Ich hab nur ein kurzes Gespräch mit
meiner zukünftigen Schwiegertochter geführt.“ „Schwie- Schwie-
Schwiegertochter?“, stotterte der Chuunin. Das junge Paar lief synchron
feuerrot an. *Schön, schön. Ich habe endlich wieder was gefunden mit dem ich
ihn schön aufziehen kann. Das könnte unterhaltsam werden.*, dachte Naruto
verschmitzt.
Nachdem sich Arashi wieder halbwegs gefangen hatte, versuchte er aufzustehen,
fiel aber gleich wieder in sein Kissen zurück. „Mmh, obwohl meine Schulter
wieder geheilt ist, fühle ich mich echt kraftlos. Mein Chakra ist wohl völlig
ausgebrannt.“ „Das kann schon mal passieren, wenn man in einem verletzten
Zustand eine so chakra-intensive Technik wie die Höllenklinge anwendet.“
„Du weißt davon, Papa?“ „Ja, ich habe mit Kanto gesprochen und seinen
Körper gesehen. Höllenklinge ist das Einzige in deinem Arsenal, das solchen
Schaden anrichten könnte.“ „Kanto hat also überlebt, heh.“ Der Hokage
bemerkte die deutliche Erleichterung in Arashis Stimme. „Gut, dann wollen wir
dein kleines Problem mal beseitigen. Tritt bitte ein paar Schritte zurück,
Sanari.“ „Hai.“
Der Rokudaime ging auf das Bett zu und legte eine Hand auf die Stirn und die
andere auf den Brustkorb seines Sohnes. Anschließend konzentrierte er sich. Ein
bläulicher Schleier legte sich um ihn der auf Arashi überging. „Was haben
sie da gerade gemacht?“ „Große Mengen Chakra in Arashi geleitet.“, war
die kurze Antwort des Blonden. „Wow, das ist bestimmt praktisch.“
„Richtig, aber die Technik ist mit Vorsicht zu genießen. Nur Shinobi mit
großen Chakra-Aufkommen sollten sie anwenden und dann auch am besten nur
innerhalb einer Familie.“ „Warum nur innerhalb einer Familie?“, fragte
sie. „Soll ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung.“, gab Naruto zu.
„Diese Informationen habe ich von meiner Frau, also sind sie aller
Wahrscheinlichkeit nach richtig.“
„Ja, mir hat sie das auch mal erklärt.“, warf der Rothaarige ein. „Du
musst wissen, dass Chakra nicht gleich Chakra ist. Jeder Mensch hat eigentlich
sein ganz individuelles Chakra. Man kann es mit der DNA vergleichen. Genauso wie
die Teile der DNA von Eltern zu Kindern weitergegeben werden, ist es auch mit
dem Chakra. Daher ist mein Chakra Papas sehr ähnlich und sehr gut
kompatibel.“ „Da hast du deine Antwort, Sanari.“ Die Silberhaarige sah den
Kage ungläubig an. „Was ist?“ „Ach nichts.“ „Nun sag schon.“, hakte
der Blonde nach. „Naja, ich will nicht unhöflich sein, aber müssten sie so
etwas als Hokage nicht eigentlich selbst wissen?“
Der Uzumaki lachte. „Wenn du wüsstest, von wie vielen Sachen ich nicht die
leiseste Ahnung habe. Ich glaube jedoch auch nicht, dass Wissen oder Intelligenz
das Wichtigste für einen Kage ist. Wäre das der Fall, wäre ich niemals Hokage
geworden. Außerdem habe ich den cleversten Kopf unseres Dorfes als meinen
engsten Berater. Ich selbst bin wirklich nicht überdurchschnittlich klug. Aber
das beweist, dass man kein Genie sein muss, um es weit zu bringen. Möchtest du
wissen, was meiner Meinung nach wirklich das wichtigste Voraussetzung für einen
Kage ist, Sanari?“ „Klar.“ Der Blonde zeigt mit dem Daumen auf seine
Brust. „Es ist Herz und alles was damit zu tun hat: Freundschaft, Glaube,
Stärke, Vertrauen, Liebe für das Dorf und seine Bewohner und vor allem der
Wille, das was er liebt um jeden Preis zu beschützen. Das ist das Wichtigste.
Natürlich können Dinge wie Führungsqualitäten, diplomatisches Geschick,
Menschenkenntnis und Weisheit auch nicht schaden.“
Arashi fühlte sich in seine frühere Kindheit versetzt. Sein Vater hatte immer
noch die Fähigkeit ihn in seinen Bann zu ziehen. Seiner Ansicht nach hatte
Naruto alles was er aufzählte in einem außergewöhnlichen Maße. Das machte
ihn für den Rothaarigen zum perfekten Kage und war der Hauptgrund, warum er so
zu ihm aufsah.
Für Sanari hingegen zerfiel Stück für Stück das Superman-Image, das sie
immer von Naruto hatte, aber das war keinesfalls schlecht. Sie kannte ihn vorher
nur als die große Figur des Hokage von dem Legenden über seine Siege erzählt
wurden. Dieser Naruto gefiel ihr aber weitaus besser. Er war bedeutend
menschlicher und auch sympathischer. Letztlicher merkte sie, dass er ein ganz
normaler Mensch war, zwar ein unglaublich starker, aber immer noch ein Mensch.
Diese Meinungsänderung durchliefen viele, die Naruto nicht vor seiner Ernennung
zum Kage kannten. Das lag vor allem daran, dass er eigentlich zwei Gesichter
hatte: das des Hokage und das den Menschen Naruto. In seiner Position als Hokage
verhielt er sich anders als im normalen Leben. Er war ruhiger, strenger,
kalkulierender, aber vor allem viel dominanter. Dabei war es keineswegs der
Fall, dass er sich verstellte. Er nahm seine Aufgabe als Hokage nur sehr ernst.
Auf ihn ruhten viele Hoffnungen, nicht nur die der Lebenden, sondern auch der
Toten, die ihr Leben für sein Wohl gegeben hatten. Diese Last zu schultern, war
sein größtes Ziel. Die, die den Uzumaki aber persönlich kannten, wussten
genau, was für ein Mensch er war: Ein simpler, sturer, lockerer, warmherziger
und lustiger Kerl. Jemand, den jeder gerne zum Freund hatte.
Plötzlich ging ein Impuls durch Arashi und sein Körper bäumte sich auf.
„Ah, scheinbar setzt die Wirkung jetzt ein.“, bemerkte der Blauäugige. Ein
wenig besorgt beobachtete die Silberhaarige die Szenerie. „Hammer! Was für
ein Gefühl!“, kam es laut aus dem Chuunin. Er sprang aus dem Bett und turnte
durch das gesamte Zimmer. Sanari wollte ihn stoppen, aber der Rokudaime winkte
ab: „Lass gut sein. Das müsste jetzt ein Adrenalin-Überschuss sein, wenn ich
mich recht erinnere. Der geht nach einer Weile wieder vorbei.“
Der junge Uzumaki ergriff die Hand der Kunoichi. „Ich fühle mich wie
neugeboren. Lass uns trainieren, San. Ich sprühe vor Energie.“ „Ich weiß
nicht so recht.“ „Ach, komm schon. Ich konnte mich die letzten Tage ja kaum
bewegen. Wenn ich nicht trainiere, roste ich noch ein.“ „Na schön.“, gab
sie sich geschlagen. Sie war ja selbst heilfroh, dass Arashi wieder so
enthusiastisch sein konnte. Sie verabschiedeten sich von Naruto und gingen dann
ins Gewächshaus um ein wenig Sparring zu betreiben.
Nachdem sie sich aufgewärmt, begannen sie mit leichtem Taijutsu-Training.
Schnell wurde der Rothaarige stutzig. *Ist das nur meine Einbildung oder ist
Sanari heute langsamer als sonst?* Er griff mit ungefähr halber Geschwindigkeit
an. Allerdings stoppte er seine Faust kurz vor Sanaris Gesicht, weil er sie
sonst direkt getroffen hätte. *Was ist los? Bei dem Tempo hätte sie
normalerweise eigentlich mühelos ausweichen können.* „Alles in Ordnung,
San?“ „Ja, mir geht’s gut.“ Der Chuunin war aber anderer Ansicht. Er
bemerkte jetzt auch, dass sie ungewöhnlich schwer atmete und schwitzte.
Außerdem war ihr Gesicht stark errötet. „Irgendwas stimmt doch nicht mit
dir!“ „Ich sagte doch, mir geht’s gu-“ Weiter kam sie nicht. Benommen
fiel sie ihm in die Arme. Geschockt fühlte er ihre Stirn. *Oh Gott, sie glüht
ja förmlich. Ich bringe sie lieber schnell zu Mama.*
Eine knappe halbe Stunde später lag Sanari schlafend in einem Raum des
Palastes. Neben Sakura und Arashi war auch noch Naruto anwesend, der an einer
Wand lehnte. Kakashi war immer noch mit den Befragungen beschäftigt und bat
deshalb den Blonden, ein Auge auf seine Tochter zu haben. Die Kunoichi klärte
über den Zustand der Kranken auf: „Es ist nichts Ernstes: Nur ein kleiner
Schwächeanfall verbunden mit einem leichten Fieber, vermutlich hervorgerufen
durch das kalte Klima und ihren Schlafmangel. Nach ein oder zwei Tagen Ruhe
dürfte sie wieder auf dem Damm sein.“ Diese Nachricht linderte die
Selbstvorwürfe des Rothaarigen, der mit zusammengefalteten Händen neben dem
Bett saß, nur bedingt. *Das ist alles meine Schuld. Ich hätte sie niemals zum
Training überreden sollen und ihre Symptome erkennen müssen. Und ich bezeichne
mich selbst als Medic-Nin. Was für ein Witz.*
„Mach dir nicht zu viele Gedanken, mein Sohn.“, sagte der Blonde ruhig.
„Mir ist auch nichts Ungewöhnliches an Sanari aufgefallen.“ „Was bei
deiner schwachen Beobachtungsgabe auch keine Überraschung ist.“, warf Sakura
scharf ein. Naruto reagierte erst gar nicht auf diese kleine Spitze seiner Frau.
Arashi war ohnehin schon die ganze Zeit eine eisige Spannung zwischen seinen
Eltern aufgefallen. Das war für ihn aber keine Besonderheit. Seine Eltern
hatten des Öfteren kleine Querelen, was kein Wunder war, wenn man sich ihre
ähnlichen Charaktere ansah. Gerade ihre jeweilige Sturheit und aufbrausende Art
führten nicht selten zu Reibereien. So schnell diese Streitigkeiten auftraten,
so schnell vertrugen sie sich aber auch wieder. Der Chuunin konnte sich an nicht
ein einziges Mal erinnern, wo sie noch im Streit ins Bett gingen.
Nun kam auch Sanari wieder zu sich. Als sie sich aufrichtete und ihre Decke
ablegte, waren sofort alle Blicke auf sie gerichtet. Gerade die männlichen
Anwesenden bekamen große Augen, bevor sie schnell wegsahen. Die Silberhaarige
verstand diese erst Reaktion nicht. Der Hokage räusperte sich und sah an sich
herunter. Sie tat es ihm daraufhin gleich. Ein ohrenbetäubender Schrei durchzog
einen ganzen Teil des Schlosses. Der Anlass dafür war einfach. Auf Grund ihrer
hohen Körpertemperatur wollte Sakura sie möglichst schnell abkühlen. Daher
hatte sie die Hatake völlig ausgezogen. Die Chuunin wickelte sich beschämt in
ihre Decke ein. „Oh Gott! Warum bin ich nackt und warum ist er hier? Er hat
sie garantiert gesehen!“, sagte sie mehr zu sich selbst.
„Nein, nein.“, widersprach der Rothaarige mit hochrotem Kopf schnell. „Ich
hab sofort weggeschaut, als ich bemerkt hab, dass du nichts anhast.“ „Ich
rede doch nicht von dir, Idiot!“, blaffte sie ihren Freund an. „Du hättest
mich in naher Zukunft ohnehin so gesehen!“ Sie schlug gleich nachdem diese
Worte ihren Mund verlassen hatten ihre Hände auf genau Diesen. Ihr war klar,
dass sie soeben nicht gerade das Klügste von sich gegeben hatte. Zum Einen war
Arashi bei der bloßen Vorstellung knapp eine Minute lang nicht ansprechbar,
andererseits merkte die Silberhaarige, wie sich in ihrer Umgebung eine
gefährliche Aura bildete. Sie wagte es nicht einmal, auch nur in die Nähe der
Rosahaarigen zu sehen, die sie mit tödlichen Blicken löcherte.
Der Einzige, der das alles einfach nur amüsant fand, war der Rokudaime. Der
musste sich mit all seiner Kraft dazu zwingen, nicht zu grinsen. Kurz danach
hatte er aber ein Einsehen mit der jungen Kunoichi und klatschte in die Hände.
„So Leute, lassen wir Sanari jetzt allein, damit sie sich was anziehen kann.
Nicht das sie sich noch zusätzlich erkältet.“ Gerade Sakura folgte ihrem
Mann widerwillig aus dem Raum. Sie hatte zwar genau wie Naruto eine Ahnung, dass
sich zwischen den Teenagern etwas anbahnen könnte, dass sie aber angeblich
schon in einem solchen Stadium waren, traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie
hatte zu Dingen wie Beziehungen ihrer Kinder eine weitaus konservativere Meinung
als der Hokage. Zudem war sie im Allgemeinen sehr besitzergreifend und
beschützend, wenn es um ihre Sprösslinge ging. Demnach war Sanari mehr
Konkurrenz, als Familienzuwachs.
Als die Hatake schließlich alleine war, zog sie die Decke über ihren Kopf.
*Verdammt! Warum muss gerade mir so etwas passieren? Sakura-Sama hasst mich
jetzt garantiert und der Hokage hat mich entblößt gesehen. Warum musste es
auch unbedingt die wichtigste Persönlichkeit unseres Dorfes sein, die auch noch
Arashis Vater ist? Wie soll ich ihm je wieder in die Augen schauen können? Das
überlebe ich nicht.*
Der restliche Tag verlief ohne weitere große Vorkommnisse und so setzte langsam
die Dämmerung im Schneereich ein. Kakashi saß auf einem Balkon des Palastes
und sah gedankenversunken in den Himmel. Im nächsten Moment bekam er mit, wie
jemand zwei Gläser und eine Flasche Sake auf den kleinen Tisch neben ihm
abstellte. „Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir zusammen Einen
getrunken haben. Ich dachte das sollten wir mal nachholen.“ „Hokage-Sama?
Sie wollen mir Gesellschaft leisten?“ Naruto sah den Maskierten schief an.
„Mann, Kakashi! Nehm den Stock aus deinem Hintern und hör auf mich zu siezen!
Wir sind hier schließlich nicht bei einer Missionsbesprechung oder so. Du
weißt genau, dass ich diese unpersönliche Art eigentlich nicht ausstehen
kann.“ „Das hält dich aber trotzdem nicht davon ab, meistens auf diese
Anrede zu bestehen.“ „Ja, weil ich als Hokage immer ein wenig Distanz
zwischen mir und euch bringen will, sodass ich nicht von persönlichen Gefühlen
in meinen Entscheidungen beeinflusst werde. Außerdem bestehen die älteren
Ratsmitglieder und Clanoberhäupter auf diese Anrede. Schließlich bin ich ihrer
Meinung nach angeblich eine hohe Respektsperson und bevor ich mir ständig ihr
Gezeter zu diesem Thema anhören muss, arrangiere ich mich halt damit.“
Unter Kakashis Maske zeichnete sich ein Grinsen ab. „Du hast dich wirklich
verändert, Naruto. Früher wärst du zu so einem Kompromiss sicher nicht bereit
gewesen.“ „Na irgendwann musste selbst ich ja mal erwachsen werden. Ferner
muss ich zugeben, dass dieser Titel doch einen schönen Klang hat. Aber genug
davon.“ Er nahm die Flasche und goss in beide Gläser die klare Flüssigkeit.
„Ich bin schließlich hier, um mir ein wenig Mut anzutrinken. Immerhin darf
ich mich nachher noch mit meinem kleinen hübschen Hausdrachen rumärgern.“
Bei der Erwähnung von Sakura verdunkelte sich das Gesicht des Hatake. „Ja,
das ist meine Schuld, das-“ „Hör auf solchen Müll zu erzählen,
Kakashi!“, schnitt der Blonde seinen früheren Sensei das Wort ab. „Und komm
gar nicht auf die Idee, dich zu entschuldigen. Wir sind beide lange genug
Shinobi, um zu wissen, dass solche Situationen bei jeder Mission auftreten
können, ganz egal, wer sie leitet. Keiner macht dir einen wirklichen Vorwurf,
auch Sakura nicht. Sie wird nur jedes Mal irrational, sobald unsere Kinder in
Gefahr sind und will sie beschützen, wie eine Löwin ihre Junges. Sie wird sich
garantiert wieder beruhigen. Letztlich sollten wir alle froh sein, dass die
Mission so glimpflich für uns ausgegangen ist.“
Der Grauhaarige bedankte sich für die aufmunternden Worte, sie stießen an und
leerten die Gläser in einem Zug. „Wann machen wir uns auf den Rückweg?“,
fragte Kakashi. „Weiß ich noch nicht. Das hängt von Sanaris Zustand ab. Wenn
es ihr morgen nicht besser geht, bleiben wir noch einen Tag hier, aber das ist
wohl unwahrscheinlich, weil es ja nichts Ernstes ist.“ „Ich komme trotzdem
nicht herum, mir Sorgen zu machen.“, entkam es dem Jounin. „Weniger wegen
dem Schwächeanfall, sondern weil jede noch so kleine Erkrankung sie an die
Erlebnisse vor knapp sechs Jahren erinnert.“ „Ist es wirklich schon sechs
Jahre her? Es kommt mir vor als wäre es gestern.“ „Ja, genauso wie der Tag
als wir sie auf einer unserer Missionen kennengelernt haben.“ „Izumi
Retari.“, erinnerte sich Naruto zurück. „ Mann, die Frau hatte Klasse:
wunderschön, intelligent und liebenswürdig. Ich weiß noch, wie schnell Sakura
wegen ihr immer eifersüchtig geworden ist, obwohl sie von Anfang an nur Augen
für dich gehabt hat.“
„Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit. Sie hat mich vom ersten Moment an
bezaubert. Dennoch sah ich keine Zukunft für uns. Zu unterschiedlich sind die
Leben von Zivilisten und Shinobi. Hätte ich natürlich gewusst, dass sie von
mir schwanger war, hätte ich sie mit nach Konoha genommen. Als ich dann von
Sanari erfuhr, war es für Izumi schon zu spät. Ich hoffe nur, dass es Sanari
dieses Mal nicht zu schwer nimmt.“ „Keine Sorge. Arashi ist ja bei ihr.“
„Na das beruhigt mich ja ungemein.“, entkam es dem Hatake sarkastisch.
„Was? Hast du auch was gegen ihre Verbindung? Das verstehe ich nicht. Einen
besseren Jungen als Arashi hätte sich deine Tochter doch gar nicht aussuchen
können. Wir sprechen hier immerhin von meinem ältesten Sohn.“
„Ich habe auch nichts gegen ihn. Ich mag ihn ja, aber wenn du von der Sache
genauso erfahren hättest wie ich, wärst du auch skeptisch.“ „Wie?“
Kakashi erzählte die Story von der Höhlenerfahrung. Wenn er aber mit
Verständnis gerechnet hatte, war er beim Blonden an der falschen Adresse. Der
lachte ihn nämlich nur lautstark aus. „Hahaha, das ist gut. Ich kann mir
richtig dein Gesicht vorstellen. Das könnte glatt aus einem deiner
Flirtparadise stammen.“ „Ehrlich gesagt gibt es da eine ähnliche Szene.“
Nun war es um Naruto geschehen. Er fiel fast von seinem Stuhl und hing halb
unter dem Tisch. Sein Gelächter trieb ihn die Tränen in die Augen und ihm fiel
es schwer, zu atmen. „Jetzt ist es eine geile Geschichte! Ich kann es kaum
erwarten, sie den anderen zu erzählen, wenn wir zurück in Konoha sind.“
„Untersteh dich!“ Der strenge Ton des Jounin beruhigte den Kage wieder ein
wenig und er setzte sich wieder halbwegs normal hin.
„Ok, Kakashi. Was schätzt du, haben die Beide in der Höhle gemacht?“
„Was weiß ich, bestimmt nichts Gutes.“ „Dann werde ich es dir sagen. Sie
haben wahrscheinlich geredet, sind Arm in Arm eingeschlafen und haben vielleicht
so etwas Unmoralisches gemacht wie, und jetzt halt dich fest, sich geküsst.
Komm schon, wir reden hier von Arashi.“ „Ja genau. Ein Junge, der enorm reif
für sein Alter ist.“ „Haargenau! Und das ist der Punkt. Arashi ist viel zu
vernünftig, um irgendetwas zu machen, was über Küssen hinaus geht.“
Der angesprochene junge Konoha-Nin saß derweil wieder an Sanaris Bett. „So
schnell können sich die Rollen ändern.“, sagte die Hatake. „Jetzt
verarztest du mich.“ „Ja, aber du solltest jetzt etwas schlafen, um dich
richtig zu erholen. Ich sehe gleich morgen früh nach dir.“ „Warte,
Arashi!“ Sie ergriff seine Hand. „Ich habe einen Wunsch.“ „Ja?“
„Bitte bleib die Nacht über hier und schlaf mit mir.“ Diese Worte trafen
den Rothaarigen wie ein Blitz. Er stolperte nach hinten und stieß sich den Kopf
an der Wand. Zum x-ten Mal stieg ihm an diesem Tag das Blut in den Schädel. Er
musste sofort an Sanaris Worte zurückdenken, die ein paar Stunden zuvor schon
für Aufregung gesorgt hatten. „Ich, ich, ich weiß nicht, ob das eine so gute
Idee ist.“ „Warum nicht?“ „Geht das für dich nicht auch ein wenig zu
schnell und dann auch noch in deinem jetzigen Zustand. Ich hab gehört, dass Sex
sehr anstrengend sein soll und du brauchst ja jetzt Ruhe.“
„Sex?“ Jetzt ging der Kunoichi plötzlich ein Licht auf und sie verstand
diese seltsame Szene. „Ich rede doch nicht von Sex, du VOLLIDIOT!“, raunte
sie ihn an. „Ich meinte, dass wir so miteinander schlafen, wie wir es in der
Höhle getan haben.“ „Oh.“ „Ja OH. Ich will mal wissen auf was für
Ideen du kommst.“ „Entschuldige, aber warum willst du, dass ich die Nacht
hier bleibe. Ist dir wieder kalt?“ „Nein.“, erwiderte sie leise. Ihre
Stimme wurde nun wieder sehr viel weicher. „Ich will diese Nacht nur nicht
alleine sein.“
Kapitel 50: Mütter
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So, als kleines Weihnachtsgeschenk stell ich mal das neue Chapter rein, bevor
ich mich über meine Geschenke hermache ^^. Viel Spaß und Thx for Kommis.
50. Mütter
Überrascht von Sanaris Eingeständnis stand Arashi immer noch wie angewurzelt
da. Schließlich willigte er aber doch ein. Er wollte gerade ins Bett hinein
steigen, als sie ihn zurückhielt. „Schläfst du immer in voller
Ninja-Montur?“ „Äh, nein, normalerweise nicht.“ „Ist es dir etwa
peinlich, dich vor mir auszuziehen?“ „Quatsch! Wer sagt das?“ „Dein
hochrotes Gesicht spricht aber eine andere Sprache.“, stichelte die Hatake.
„Hat dich das Missverständnis eben etwa nervös gemacht?“ „Was für ein
Schwachsinn! Aber wie würdest du reagieren, wenn ich dich fragen würde, blank
zu ziehen?“ „Das würde nicht viel ändern.“, winkte die Kunoichi ab.
„Du hast mich doch heute ohnehin schon fast komplett nackt gesehen.“ Für
ein paar Sekunden kam keine Antwort aus dem Rothaarigen, weil ihn die Erinnerung
einholte. „Ich, ich sagte doch schon, dass ich so gut wie nichts gesehen
habe.“ „Tut mir Leid, aber das kauf ich dir nicht ab. So unschuldig bist
nicht mal du, Rash. Du hast garantiert einen Blick riskiert und ich bin nicht
mal böse deswegen. Solange du es bist, stört es mich nicht besonders. Ich
finde es nur affig, dass mein Freund sich scheinbar scheut, ein paar
Kleidungsstücke abzulegen. Nicht gerade erwachsen.“
Der Uzumaki verzog das Gesicht und gab sich schließlich geschlagen. Sanari
kicherte. *Er ist doch bedeutend simpler, als man glauben würde. Man muss ihn
nur bei seinem Stolz packen.* Er zog seine Weste und das daruntergelegene Shirt
aus und präsentierte sich der Silberhaarigen mit freiem Oberkörper.
„Zufrieden?“ Eine kurze Pause entstand und sie musterte ihn gründlich.
„Was ist?“, wollte er wissen. „Scheinbar sehe ich dich in letzter Zeit mit
anderen Augen, aber du bist wirklich durchtrainiert für jemanden in unserem
Alter, oder?“ „Echt? Kann schon sein. Das Training meines Vaters ist
ziemlich intensiv, da ist es klar, dass ich über die Jahre einiges an
Muskelmasse entwickelt habe. Du müsstest mal meinen Vater sehen und ich bin
auch kein Vergleich zu Kojiro, was nur logisch ist, weil er ja viel mehr auf
körperliche Stärke setzt als ich.“ „Naja, Kojiro ist ein anderer Fall.
Viel Muskeln, wenig Hirn.“ „Das trifft es ganz gut.“, lachte Arashi.
*Das er seinen beeindruckenden Körper so herunterspielt ist typisch für ihn.*,
dachte die Silberhaarige. *Seine Bescheidenheit ist ein wirklich guter
Charakterzug. Wenn ich mir jedoch vorstelle, wie er erst in ein paar Jahren
aussehen wird, muss ich zugeben, dass ich einen echt guten Geschmack habe.* Der
Uzumaki fühlte sich zu dem Zeitpunkt irgendwie unbehaglich, weil Sanari ihn
verträumt ansah. „Wir sollten langsam schlafen, oder?“, fragte er, um das
Thema zu wechseln. „OK.“
Er legte sich zu ihr, hielt aber zuerst ein wenig Abstand zu ihr. Der Grund
dafür war, dass sie lediglich ein dünnes Nachthemd trug und ihn das ein wenig
nervös machte. Nichtsdestotrotz ergriff er ihre Hand und schüttelte sich
infolgedessen. *Was? Ihr Körper ist so kalt und zittern tut sie auch.* „San,
du musst doch garantiert frieren. Warum trägst du nichts Wärmeres?“ „Das
würde nichts bringen.“, entgegnete sie. „Durch mein Fieber ändert sich
meine Körpertemperatur alle paar Minuten. Das ist aber nicht so wild. Außerdem
habe ich dich, um mich zu wärmen.“ „Na ich kann dich ja schlecht frieren
lassen.“, entkam es ihm betont uneigennützig. Er näherte sich der Kunoichi
und umarmte sie von hinten.
Er war dabei enorm vorsichtig, um nicht irgendwelche unsittlichen Stellen zu
berühren. Wie die Silberhaarige auf solche Versuche reagierte, wusste er nur zu
gut. Zum einen war da der Kampf bei den Auswahl-Examen, wo sie von ihrem
damaligen Gegner vor tausenden von Zuschauern betatscht wurde. Außerdem gab es
zwischen ihr und Kojiro vor mehreren Jahren beim Training einen ähnlichen
Vorfall, der damit endete, dass sie den Braunhaarigen minutenlang über das
Trainingsfeld prügelte. Dennoch musste sich Arashi etwas zusammenreißen, seine
Hände nicht doch höher wandern zu lassen. So gut er auch erzogen war, es
änderte nichts an der Tatsache, dass er ein Teenager war und dementsprechendes
Verlangen hatte. Alleine der Fakt, dass er mit seiner hübschen Freundin, die
nur spärlich bekleidet war, zusammen in einem Bett schlief, ließ sein Blut
bedeutend schneller fließen.
Trotz seiner Aufregung kehrte nach einer Weile Ruhe zwischen den Beiden ein. Ihr
Körper wurde langsam wärmer und auch ihr Zittern stellte sich ein. Mehrere
Minuten lang herrschte komplette Stille, sodass der Uzumaki schon dachte, dass
sie eingeschlafen wäre, aber auf einmal ging erneut ein Beben durch die Hatake.
Dieses Mal konnte es jedoch eigentlich nichts mit ihrer Temperatur zu tun haben.
„Alles in Ordnung, San?“ „Mir geht’s gut.“, antwortete sie. Der
Rothaarige horchte auf, weil sich ein leichtes Schluchzen in ihrer Stimme
befand. Er löste sich von ihr und richtete sich auf. Er versuchte einen Blick
auf ihr Gesicht zu erhaschen, aber sie hielt sich ihre Arme vor dieses. Doch der
Uzumaki ließ nicht locker und stützte sich leicht auf sie, um ihre Hände
beiseite zu schieben. Seine Ahnung bestätigte sich. Sie hatte Tränen in den
Augen. „Warum weinst du?“, fragte er sie mit warmer Stimme, doch sie drehte
ihren Kopf nur verlegen zur Seite. „Sag schon.“ Sie nuschelte etwas
Unerkennbares. Alles was er verstand war „Hand“. Demzufolge besah er sich
eine. „Die andere, du Idiot!“ Er bewegte das angesprochene Körperteil
leicht und fühlte etwas Weiches, was sich als Sanaris Busen herausstellte.
Als er das realisierte, schrak er augenblicklich hoch, fiel nach hinten und
purzelte schließlich aus dem Bett. *Au, au, au. Ich wusste nicht, dass neben
ihr zu schlafen so gefährlich sein kann. Ich bitte sie lieber um Verzeihung.*
„Hast du dir was getan, Arashi?“, entkam es aus besorgt aus seiner Freundin.
„Ja, keine Sorge. Sorry wegen der Sache gerade eben.“ „Du musst dich nicht
entschuldigen. Das war ja sicher nicht deine Absicht.“ Der Uzumaki reagierte
nur perplex. *Sie ist kein Stück sauer? Die soll einer verstehen.* Aber ihm
waren jetzt andere Dinge wichtiger, als über so etwas Triviales nachzudenken.
Er stieg zurück ins Bett, aber anstatt sich hinzulegen, blieb er sitzen und sah
sie aus den Augenwinkeln heraus an. „Was ist los, San?“ „Es ist nichts
Wichtiges. Nichts über das du dir große Gedanken machen müsstest.“ „Doch
das ist es.“, widersprach er. „Ich kenne dich lange genug, um zu wissen,
dass es nicht viel gibt, wegen dem du weinst.“ „Es war lediglich eine
Erinnerung an jemanden.“ „An wen?“ Sanari seufzte. Sie wusste, dass er nun
nicht mehr locker würde und zudem wollte sie ihn auch nicht mehr im Dunkeln
lassen. „Ich hab dir nie von Izumi Retari erzählt, oder?“ „Nein, wer ist
das?“ „Meine Mutter.“ Die Augen des Rothaarigen weiteten sich. Ihre Mutter
war immer eine Art Tabu-Thema zwischen ihnen gewesen. Vor vielen Jahren hatte er
sie auf diese Angelegenheit angesprochen, was dazu führte, dass sie ihn
tagelang ignoriert hatte. Seitdem war das Thema nie wieder aufgekommen.
„Sie war die Besitzerin eines Gasthauses in der Grenzregion zwischen dem
Feuer- und dem Windreich. In der Nähe war auch ein kleines Dorf, welches vor
ca. 16 Jahren von Angriffen Otogakures heimgesucht wurde. Darum wurde für
mehrere Wochen das stärkste Team Konohas dort stationiert. Es beinhaltete
sowohl meinen Vater, als auch deine Eltern. Der Hokage war damals allerdings
noch ein Jounin und Tsunade-Sama Leiterin Konohas. Wie es der Zufall so wollte,
lebten sie diese Zeit über in dem Gasthaus meiner Mutter.
Sie wurde sofort von der mysteriösen Art meines Vaters gefesselt. Sie war zu
diesem Zeitpunkt bereits Anfang dreißig und hatte ihren Ehemann kurze Zeit
zuvor durch eine schwere Krankheit verloren. Sie verbrachten zwar mehrere
Nächte miteinander, aber das war mehr dem Fakt geschuldet, dass sie sich
unsäglich einsam fühlte. Jedoch war es bei meinem Vater nicht groß anders.
Sie fühlten sich eher durch ihre schweren Verluste verbunden und haben sich
über ihre jeweilige Trauer hinweggeholfen. Nichtsdestotrotz entstand ich zu
dieser Zeit.
Meine Mutter wollte ihm aber nicht zu Last fallen und so hielt sie ihre
Schwangerschaft und meine Geburt viele Jahre lang geheim. Trotzdem hatte ich
eine schöne Kindheit, weil mein Band mit ihr ungeheuer stark war. Ich war ihr
ein und alles. Allerdings konnte ich das Gasthaus so gut wie nie verlassen, weil
ich ein sehr kränkliches Kind war. Mein einziger Draht zur Außenwelt waren die
Geschichten der Reisenden, denen ich immer gebannt lauschte. Damals waren solche
Schwächeanfälle wie der heute keine Seltenheit. Oftmals lag ich tagelang im
Bett. Meine Mutter hatte dann immer die Angewohnheit sich zu mir zu legen und
mich zu wärmen. Obwohl sie einen völlig anderen Charakter als du hatte, habt
ihr Beide eine Sache gemeinsam: Ihr strahlt eine Art Ruhe aus, die anderen
Menschen ihre Sorgen vergessen lassen. Genau daran musste ich vorhin denken. Das
hat meinen kleinen Gefühlsausbruch ausgelöst.“
Arashi legte einen Arm um sie. „Das erklärt natürlich einiges, aber eines
verstehe ich nicht. Wie kommt es, dass du jetzt so gut wie nie krank bist,
obwohl du doch so anfällig sein sollst?“ Auf diese Frage hin fuhr die
Silberhaarige fort:
„Ich war ungefähr sieben Jahre alt. Mir ging es von Tag zu Tag schlechter.
Die Ärzte hatten bereits alle Hoffnung aufgegeben. Ich hatte scheinbar die
gleiche Krankheit, die auch meinen Stiefvater dahingerafft hatte. Erneut brach
meine Mutter das Herz, aber auf einmal geschah etwas Seltsames. Mein Zustand
verbesserte sich plötzlich wieder. Im Gegenzug wurde jedoch meine Mutter krank.
Es war wie eine Waage. Umso gesünder ich wurde, umso kränker wurde sie. Es war
als ob sie meine Krankheit in sich aufnahm. Obwohl sie schwer unter der
Erkrankung litt, war sie glücklicher denn je. Sie bezeichnete es sogar als
Wunder.“ Ihre Stimme stockte. Wieder bahnten sich Tränen ihren Weg an Sanaris
Wangen herunter. Der Uzumaki nahm sie mitfühlend in den Arm und strich durch
ihr Haar. „Ist schon gut, Sanari.“, flüsterte er. „Du musst nicht weiter
erzählen, wenn es zu qualvoll für dich ist.“
Die Kunoichi schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich will, dass du es erfährst.
Ehrlich gesagt möchte ich es sogar jemanden erzählen.“ Nach einem kurzen
Moment beruhigte sie sich wieder und erhob die Stimme. „Ungefähr ein Jahr
später wusste meine Mutter, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte. Ich war
aber viel zu jung, um selbst für mich zu sorgen. Geschwister oder Verwandte
hatte ich nicht. Darum entschied sie sich, zusammen mit mir unter Strapazen nach
Konoha zu reisen und unsere Väter um Hilfe zu bitten. Beide stimmten sofort zu,
obwohl gerade mein Vater geschockt über die Nachricht meiner Existenz war. Ich
ging in seine Obhut über und übernahm auch seinen Namen, weil das meinen
Einstieg in Konoha einfacher machen sollte. Wir wissen ja beide durch Kojiro,
dass manche Konoha-Nin völlig Fremden extrem skeptisch gegenüberstehen.
Meine Mutter hingegen wurde ins Konoha-Hospital eingeliefert, aber es war
bereits zu spät. Nicht einmal Sakura-Sama, die größte Medic-Nin der Welt
konnte noch etwas für sie tun. Sie starb wenig später. Kurz nach dem Tod
meiner Mutter erholte ich mich völlig von der Krankheit. Weißt du, an welchen
Tag sie von uns ging?“ „Nein.“ „An meinen ersten Tag in der Akademie.
Den Tag, an dem wir uns begegnet sind.“ „Ich glaube, ich erinnere mich.“,
sagte er. „An diesem Tag kam Mama weinend von der Arbeit. Ich fragte sie, was
passiert sei, aber sie erwiderte nur, dass ein wundervoller Mensch die Erde
verlassen hatte. Sie muss von Izumi geredet haben.“ „Ja, wahrscheinlich.
Weißt du, Arashi. Ich glaube das war Schicksal. Genau an dem Tag, als meine
wichtigste Person von mir ging, trat eine neue in mein Leben. Jemand, der mich
beschützen und jeden Schmerz von mir nehmen kann. Bitte, bitte hör niemals
auf, über mich zu wachen, Arashi.“ „Ich schwöre es.“, hauchte er, bevor
er sie küsste.
Zur selben Zeit war Naruto auf den Weg zurück in sein Zimmer, um mit seiner
Frau zu reden. Es stellte sich aber heraus, dass er nicht so weit gehen musste,
weil er ihr schon auf der Hälfte der Strecke begegnete. Sie schien auf ihn zu
warten. Es entstand kurz Blickkontakt. „Du bist also noch wach, Schatz?“
„Natürlich.“, gab sie zurück. „Wir haben ja schließlich mal ausgemacht,
alle Sachen zu klären, bevor wir zu Bett gehen. Hast du das vergessen?“
„Wie könnte ich? Es war ja schließlich meine Idee. Immerhin hat das unser
Sexleben weitaus angenehmer gemacht.“ Er grinste, aber ihre Mimik zeigte
Reaktion. *Soviel zum Versuch, die Stimmung ein wenig aufzulockern. Das könnte
echt anstrengend werden.*, ging es ihm durch den Kopf.
Er bemerkte jetzt, dass sie vor dem Eingang des Gewächshauses standen. „Wieso
gehen wir nicht hier rein, um zu reden?“, schlug er vor. „Einverstanden.“
Beide gingen ein Stück, bevor sie eine ruhige Stelle fanden. Der Blonde setzte
sich auf einen Baumstamm und wollte gerade ansetzen, als sie ihn stoppte.
„Warte kurz.“ Sie brachte gut zehn Meter zwischen sich und ihren Mann.
„So, jetzt kannst du anfangen.“ „Was soll das?“ „Nur eine kleine
Sicherheitsvorkehrung. Ich will ja schließlich nicht taub werden, wenn du mich
wieder anschreist.“ Der Uzumaki fuhr sich durch die Haare. *Das geht ja gut
los.*
„Komm schon, Sakura. Du weißt selbst, dass das heute völlig übertrieben
war. Kakashi ist der Letzte, den man Vorwürfe machen sollte. Niemand konnte
dieses Auskommen der Mission vorhersagen. Hätte ich gewusst, dass Kirigakure
involviert werden würde, hätte ich niemals die Genin, sondern stattdessen nur
Arashis Team mit der Unterstützung der ANBU hergeschickt.“ „Kakashis
Aufgabe war einfach und simpel. Er sollte Arashi vor Schaden bewahren. Genau
darum ist er doch sein Sensei geworden.“ „Du vergisst aber, dass diese
Entscheidung schon Jahre zurückliegt.“, merkte der Kage an. „Es hat sich
seitdem einiges verändert. Arashi ist nun schließlich schon ein Chuunin.“
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass er für solche Missionen viel zu
jung ist!“, entgegnete Sakura sauer. „Zu jung? Er wird im nächsten Monat
fünfzehn. Überleg dir mal, was wir in diesem Alter für Missionen absolviert
haben.“ „Und das ist jetzt der Maßstab, oder was?“ Ihre Stimme wurde
deutlich lauter. „Ich dachte, du bist Hokage geworden, um dafür zu sorgen,
dass unsere Kinder nicht das Gleiche durchmachen müssen wie wir.“
„Na schön, Sakura. Was willst du, das ich tue?“ „Es gibt eine Maßnahme,
die dieses Problem schnell lösen könnte.“ „Und die wäre?“ „Ziehe
Arashi von nun an vom aktiven Missionsdienst ab.“ Naruto entglitten bei dieser
Antwort sämtliche Gesichtszüge. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“
„Natürlich! Er will ja schließlich ein großer Medic-Nin werden. Da kann er
genauso gut im Krankenhaus arbeiten.“ „Ich kann nicht glauben, was du da
sagst. Arashi ist eines, wenn nicht sogar das größte Talent seiner Generation.
Er ist für die Zukunft des Dorfes unentbehrlich. Um später aber seinen
Aufgaben gewachsen zu sein, braucht er Missionserfahrung.“
„Wer spricht da jetzt aus dir, Naruto? Der Hokage oder der Vater?“ „Wenn
du es genau wissen willst: Beide. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass
Arashi da mitspielen würde, oder?“ „Solange du diese Entscheidung triffst,
sehe ich da kein Problem. Er hat dir schon immer fast ausnahmslos gehorcht.“
„Er ist nicht mehr das Kind, das jede Entscheidung von mir ohne Murren
akzeptiert. Er ist im Begriff erwachsen zu werden. Wenn ich das anordne, wird er
rebellieren, soviel ist sicher.“ „Dann mach einen besseren Vorschlag!“,
fauchte sie ihren Mann an.
„Naja…“ „Du gedenkst gar nichts zu tun, oder?“ Er beantwortete diese
Frage nicht. Sie wandte sich von ihm ab. „Deine fehlende Anteilnahme ist echt
nicht zu glauben. Dir scheint das alles völlig egal zu sein.“ „Jetzt mach
aber mal halblang!“ Er war aufgestanden. Das Verhalten seiner Frau machte ihn
wütend. Diese Anschuldigungen wollte er sich nicht gefallen lassen. „Ich war
genauso krank vor Sorge wie du, also wage es nicht, mich hier als
gleichgültigen Vater hinzustellen! Arashi ist aber genauso wie wir ein Ninja
und das Leben eines Shinobi ist nun einmal gefährlich. Das war uns von Anfang
an klar.“ „ICH WEIß!“, brüllte sie ihn an. „Ich weiß das doch.“
Sie sackte zusammen und hielt sich die Hände vors Gesicht. Tränen tropften auf
den Boden. Naruto hasste diesen Anblick. Es versetzte ihn jedes Mal einen Tritt
in den Unterleib, wenn er sie weinen sah. Er ging auf sie zu und tätschelte
ihren Kopf. Sie lehnte diesen daraufhin an seine Brust. „Ich will das, was ich
heute gesehen habe, nie wieder sehen.“, kam es schluchzend aus ihr. „Er
hätte um Haaresbreite seinen Arm verloren. Ich will zu mindestens, dass er sich
im Notfall selbst gut versorgen kann. Kannst du ihn bitte wenigstens während
seiner Ausbildung bei mir von den Missionen fernhalten?“ „Das wird ihm
wahrscheinlich auch nicht gefallen.“, erwiderte er. „Er muss davon doch
nichts erfahren. Du wirst ihn halt einfach bei den Missionsplanungen nicht
berücksichtigen. Es ist ja letztlich nur zu seinem Besten.“
Ihm kamen zwar einige Zweifel, ob das funktionieren würde, aber schließlich
willigte er ein.
Am nächsten Morgen hatten sich alle am Eingang des Palastes versammelt. Da es
sowohl Hidate, als auch Sanari wieder besser ging, entschieden sie sich Richtung
Heimat aufzubrechen. Während sich der Hokage mit Königin Kazahana unterhielt,
ging Sakura auf den alleine stehenden Kakashi zu. „Ich wollte mich wegen der
Sache von gestern entschuldigen, Kakashi.“, sagte sie zaghaft. „Ich hab mich
nicht gerade fair verhalten.“ „Keine Sorge, Sakura. Ich kann verstehen, dass
du aufgewühlt warst. Vergessen wir die Sache einfach.“ „Gute Idee.“
Nachdem der Blonde alles geklärt hatte, wandte er sich der Masse an Konoha-Nin
zu. Er bemerkte, dass zwei Personen fehlten. „Wo sind Arashi und Sanari?“,
fragte er in die Runde, aber keiner wusste Bescheid. Er sah sich sein wenig in
der Gegend um und erspähte die Beiden eng umschlungen in einer kleinen
Seitengasse. „Ich will das Glück von euch beiden Turteltäubchen ja nicht
stören, aber wir wollen los.“ Als sie das hörten, gingen sie augenblicklich
auseinander. „Äh, ok.“
Beide gingen an ihm vorbei. Gerade die Hatake schenkte dem Uzumaki nicht einen
Blick. *Mmh, wohl ein Nachwirkung wegen gestern.*, dachte er. *Naja, sie kriegt
sich bestimmt bald wieder ein.*
So machte sich der Konvoi also auf den Weg durch die eisige Landschaft. Naruto
und Sakura hielten sich dabei am hinteren Ende auf. Der Kage las gerade Ibikis
Bericht. „Und irgendwelche neue Informationen über Kirigakure, Schatz?“
„Nein, scheinbar nicht.“, verneinte er. „Nichts, was wir nicht schon
wussten. Ich frage mich nur, ob es nur ein Zufall war, dass sie in die Invasion
involviert waren, oder ob sich das direkt gegen uns richtete.“ „Gute
Frage.“
In der Mitte des Gefolge liefen Kiba, er seinen Sohn auf dem Rücken trug und
Alexa, die herzhaft gähnte. „Hast du die Nächte nicht gut geschlafen,
Alexa?“, wollte der Genin wissen. „Du siehst müde aus.“ „Das ist kein
Wunder.“, mischte sich der Hyuuga ein. „Sie hat schließlich die ganze Zeit
an deinem Bett gesessen.“ „Wirklich?“ „Das war keine große Sache.“,
erwiderte sie mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Du hast mich
schließlich beschützt und außerdem würde ich das für jede Person machen,
die mir so wichtig ist wie du.“ „Verstehe.“ Auf sein Gesicht legte sich
ein sehr glücklicher Ausdruck, den sein Vater nicht wirklich deuten konnte.
Dafür grinste Naruto vielsagend.
„Es liegt wohl zurzeit Liebe in der Luft, was?“ „Ja, ganz toll.“, gab
die Rosahaarige missmutig von sich. „Komm schon, Schatz. Das ist doch was
Schönes.“ „Ansichtssache. Was haben Arashi und Sanari eigentlich vorhin
gemacht?“ „Ach, die sind nur übereinander hergefallen.“ „WAS?“, rief
sie empört, was alle anderen dazu veranlasste, sich umzudrehen. Der Blonde
hingegen blieb seelenruhig. „Reg dich ab. Das war ein Scherz.“ „Das ist
ganz und gar nicht witzig!“, knurrte sie. Er seufzte. „Tu mir einfach nur
den Gefallen und mach es Sanari nicht zu schwer. Du bist ja immerhin so etwas
wie ihre erste Mutterfigur seit Izumi.“ „Ja, ich weiß.“
Die Angesprochenen bildeten zusammen mit Kojiro, Kaero und Shenji die Spitze des
Geleitzuges. Der Kanirate klopfte dem Rothaarigen auf die Schulter. „Scheinst
ja wieder völlig auf dem Damm zu sein, Rash.“ „Jap, ich bin so gut wie
neu.“ „Ich habe es erst heute Morgen vom Sensei erfahren, aber dein Gegner
scheint ja ein ziemlicher Brocken gewesen zu sein. Einer der sieben
Schwertkämpfer Kirigakures, Respekt.“ „Ach, das war mehr Glück, als alles
andere.“ „Also stimmt es tatsächlich.“, sagte der junge Hyuuga
anerkennend. „So eine große Sache war das nun auch nicht.“, tönte Kaero.
„Hätte ich schon ein Laminenter, dann hätte ich das auch hingekriegt.“
„Ganz schön selbstsicher, Brüderchen, aber das Laminenter-Training ist
ziemlich anstrengend.“, warnte der Chuunin. „Echt wie sieht es denn aus?“
„Das wollte ich dich auch schon eine Weile lang fragen.“, pflichtete der
Braunhaarige bei. „Wir haben jetzt ohnehin nichts zu tun, da kannst du uns
genauso gut davon erzählen.“
Der Uzumaki versuchte sich zurückzuerinnern. „Nun, es begann eigentlich vor
knapp drei Jahren an meinem zwölften Geburtstag…
Kapitel 51: Training
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Zuerst einmal wünsch ich euch ein frohes neues Jahr. Das Jahr ist zwar schon
ein paar Tage alt, aber schaden kann es ja nie ^^. Das neue Chap ist übrigens
mit knapp 4500 Wörter das Längste bisher. Durch die Länge ist wieder einmal
mein wohlbekanntes Problem mit der Wortvielfalt aufgetreten. Gerade das Wort
"Techniken" kommt so um die 20 Mal vor, weil es hierzu kein wirklich gutes
Synonym gibt. Ich hoffe, dass es den Lesespaß nicht schmälert ^^. Viel Spaß
und Thx for Kommis.
Nochmal zur Erinnerung
" " = Gesprochenes
* * = Gedachtes
95. Training
Flashback
ca. 3 Jahre zuvor
Das Uzumaki-Anwesen beherbergte an diesem sonnigen Tag weit mehr Personen als
gewöhnlich. Es waren nämlich neben der Uzumaki-Familie auch noch Tsunade,
Kakashi, Kojiro und Sanari dorthin gekommen, um Arashis zwölften Geburtstag zu
feiern. Sie saßen zu diesem Zeitpunkt allesamt um einen großen Tisch und aßen
das von Arashi gewünschte Mahl: Ramen. Das wunderte jedoch keinen, weil der
Rothaarige war genauso wie sein Vater und Bruder geradezu süchtig nach dem
Nudelgericht. Aus diesem Grund bereitete Ichirakus jedes Jahr ein wahres
Festessen für diese Feier vor.
Anschließend kam es zur Übergabe der Geschenke. Auch da gab es keine großen
Überraschungen. Von den Hatakes bekam er Ninja-Lektüre, von Kojiro ein paar
Hanteln und von seinen Geschwistern eine Zimmerpflanze und Coupons für
Ichirakus. Das Präsent, was ihn aber am meisten interessierte, war das seiner
Eltern. Er wusste schon seit Jahren, was er zu diesem Geburtstag erhalten würde
und alleine die Vorfreude darauf hatte ihm tagelang den Schlaf geraubt.
Dementsprechend aufgeregt war er jetzt auch, als Naruto ihn bat mit ihm
mitzukommen. Beide gingen in den Keller hinunter. Am Ende des Ganges gelangen
sie an eine große Tür, die vom Blonden aufgeschlossen wurde. Sie führte zum
einzigen Raum der Residenz, den niemand der Kinder betreten durfte. Darum
stürzte der neugierige Arashi auch sofort hinein.
Das Zimmer war geräumiger, als er es erwartet hatte. An einer Wand hing ein
großes Banner, das eine Spirale, das Clansymbol der Uzumaki-Familie zeigte.
Außerdem befanden sich dort noch einige Regale, die mit Büchern und
Schriftrollen gefüllt waren, eine verzierte Truhe und ein runder Tisch. „Setz
dich, mein Sohn.“, entkam es dem Hokage. Während der junge Uzumaki Platz
nahm, ging sein Vater zu einem der Regale, ergriff mehrere Sachen und legte
Diese auf den Tisch. Es handelte sich um eine große Schriftrolle und ein
kunstvoller Dolch.
„Mann, wie die Zeit verfliegt. Ich kann mich noch sehr gut an den Moment
erinnern, als mein Großvater das mit mir gemacht hat, aber genug mit diesen
alten Kamellen. Arashi, mit deinem heutigen Geburtstag erreichst du das Alter,
welches dich nach der Tradition unseres Clans zu einem vollwertigen Mitglied
macht. Darum erhältst du heute nicht nur ein, sondern zwei Geschenke.“ Er
stellte sich hinter den Rothaarigen, griff in seine Tasche und legte
anschließend etwas um dessen Hals. „Ich dachte, ich lasse es zu einer Kette
machen. Du kannst es natürlich genauso gut wie ich als Anstecker tragen.“
„Nein, nein. Die Kette ist echt cool. Sie passt perfekt zum Symbol. Danke,
Papa.“ „Schön, dass sie dir gefällt.“ Die Rede war von dem Abzeichen,
welches Naruto Jahre später auch Kanto übergeben sollte. Der Beweis für die
Mitgliedschaft des Uzumaki-Clans.
„Aber wie gesagt ist das nur eines deiner beiden Geschenke.“, entkam es dem
Kage, als er zu der allein stehenden Truhe hinüberging. Auch diese war durch
ein Schloss gesichert, welches er löste. „Ich musste nicht lange überlegen,
um zu wissen, welches das ideale Exemplar für dich ist.“ Er holte ein
blutrotes Katana und eine Schriftrolle der gleichen Farbe aus dem Behälter und
zeigte sie dem Genin. Dessen Augen begannen zu leuchten. Er hatte sich schon
Ewigkeiten auf diesen Augenblick gefreut. „Das ist das Lampeggiare Rouge, der
rote Blitz. Dein zukünftiges Laminenter.“
Anschließend tat er es seinem Sohn gleich, ließ sich auf einen der Stühle am
Tisch nieder und legte beide Gegenstände auf Diesen. Arashi wollte sofort nach
dem Schwert greifen, aber Naruto zog es außerhalb seiner Reichweite. „Nana,
nicht so hastig.“, entgegnete er. „Wir müssen vorher noch etwas erledigen,
bevor es in deinen Besitz übergehen kann.“ Danach öffnete er die größere
der beiden Schriftrollen. „Die Laminenter sind schon seit Generationen die
größten Schätze unseres Clans und die damit verbundenen Techniken haben ihm
zu viel Ruhm verholfen. Allerdings sind sie auch enorm gefährlich. Sie wurden
zu einer Zeit erschaffen, die mit unserer kaum zu vergleichen ist. Damals war
die Welt in einem anhaltenden Krieg der einzelnen Clans und an so etwas wie die
fünf großen versteckten Dörfer war noch gar nicht zu denken. Dementsprechend
wurden auch die Laminenter-Techniken entwickelt. Sie dienten zu keinem anderen
Zweck, als zu töten. Mit der Zeit änderten sich aber die Vorstellungen unseres
Clans und als eine Folge daraus wurde ein Kodex eingeführt. Er besagt, dass du
die Techniken niemals zur eigenen Bereicherung benutzen darfst. Du darfst sie
nur einsetzen, um jemanden, den du liebst zu beschützen.
Seit der Gültigkeit dieses Kodexes musste jedes Clan-Mitglied, dem ein
Laminenter übergeben wurde, schwören diesen Kodex einzuhalten. Du bist da
natürlich keine Ausnahme. Bei dir ist es sogar noch wichtiger, weil du als mein
ältestes Kind das nächste rechtmäßige Oberhaupt unseres Clans bist. Eine
deiner späteren Aufgaben als Oberhaupt wird es sein, diesen Kodex
weiterzugeben.“ „Nur aus reiner Neugier: Was passiert, wenn ich diesen Kodex
missachten würde?“ „Das hätte die Verbannung aus dem Clan zur Folge.“
Der Rothaarige schluckte. „Hör zu Arashi.“, sagte der Blonde ernst.
„Diese Waffen können dir eine Menge Macht verleihen, welche du aber auch
weise nutzen musst. Andernfalls könnten Menschen, die dir wichtig sind zu
Schaden kommen.“ „Verstanden. Ich werde mich unter allen Umständen an den
Kodex halten. Ich schwöre es.“
„Hervorragend. Ich habe auch keine andere Antwort erwartet.“, erwiderte
Naruto und breitete die Schriftrolle aus. Sie listete etliche Namen auf. Unter
den Namen waren Blutstropfen. Die Rolle ähnelte den Verträgen, die zwischen
Shinobi und vertrauten Geistern abgeschlossen wurden. „Gib mir deine rechte
Hand, Arashi.“ Er tat wie ihm geheißen. Der Hokage stach danach mit dem Dolch
leicht in den Zeigefinger des Genin, sodass er zu bluten begann. „Jetzt
träufele dein Blut auf die Schriftrolle unter deinen Namen.“ Als die
Körperflüssigkeit das Papier berührte, begannen sowohl die Rolle, als auch
alle Laminenter im Raum zu leuchten. „Was, was ist das?“, fragte er perplex.
„Nichts was dich beunruhigen muss. Es ist lediglich die übliche Reaktion des
Jutsus, das auf die Laminenter gelegt wurde.“ „Jutsu?“ „Ja, du musst
wissen, dass es in der weit zurückliegenden Vergangenheit mehrere Raubversuche
von anderen Shinobi auf die Laminenter gab. Darum haben unsere Ahnen mit einem
Versiegelungs-Jutsu sichergestellt, dass niemand anderes außer Mitglieder des
Uzumaki-Clans die Laminenter-Techniken nutzen könnten. Nur Menschen, die auf
dieser Schriftrolle ihr Blut hinterlassen haben, können unbeschadet Chakra in
die Schwerter leiten. Diese Verfahrensweise ist allerdings streng geheim und ist
nur den Clan-Mitgliedern bekannt, also kein Wort davon nach außen, OK?“
„Alles klar.“ „Gut. Ruhe dich heute noch ausgiebig aus, denn morgen
beginnen wir das Training.“
Der nächste Tag begann für den Genin eigentlich wie jeder andere, nur ein
wenig später als sonst, weil die gestrige Feier bis spät in die Nacht gegangen
war. Etwas verschlafen trat er in die Küche, wo seine Geschwister und Sakura
gerade frühstückten. Seine Mutter stellte ihm schweigend sein gewohntes
Frühstück vor die Nase. „Wo ist Papa?“, fragte er bevor er sich über
seine Cornflakes hermachte. „Der ist bei einer Besprechung mit Shikamaru und
Yamato, dem Leiter der ANBU.“, erwiderte die Rosahaarige. „Was?“, rief er
undeutlich. „Rede nicht mit vollem Mund!“, belehrte sie ihn scharf. Er
schluckte runter und fuhr fort: „Ich dachte, dass wir heute mein
Laminenter-Training anfangen. Wie soll das jetzt funktionieren?“ Die Jounin
zeigte als Antwort nur ins Wohnzimmer. Dort saß der Hokage auf dem Sofa und las
in der Zeitung.
„Also ist er doch da.“ „Das ist nur ein Schattendoppelgänger. Er wird dir
alles Wichtige zeigen.“ „Also trainiert er mich nicht persönlich.“,
schlussfolgerte er enttäuscht. „Was erwartest du bitte, Arashi? Es geht nicht
anders. Dein Vater hat immerhin einen zeitraubenden Job. Die Geschicke des
Dorfes lenken sich schließlich nicht von selbst. Also hör auf wie ein kleines
Kind herum zu maulen!“ *Wow, Mama ist ja heute echt grantig. Sie hat bestimmt
einen Kater von gestern* Er lehnte sich leicht zu seiner Schwester hinüber und
flüsterte: „Du hättest mich ruhig warnen können, dass Mama so schlecht
gelaunt ist.“ „Ich hab gedacht, dass du da selbst drauf kommst. Sie ist doch
immer so, wenn Oma Tsunade hier übernachtet.“ „Habt ihr beide etwas zu
sagen?“, warf ihre Mutter bissig ein. Beide schüttelten nervös den Kopf.
„Gut, dann macht euch fertig für die Akademie.“, sagte sie zu den beiden
Blonden gewandt. „Ihr seit schon spät dran.“
„Kann ich die heute mal nicht ausfallen lassen, Mama? Ich lerne garantiert
mehr, wenn ich Rash bei seinem Training zusehe.“ „Du kennst die Antwort,
Kaero. Komm außerdem nicht noch einmal auf die Idee, dich zwischen den Stunden
aus dem Staub zu machen. Du weißt, wie dein Vater auf solche Dinge reagiert.“
„Ja, ja.“, entkam es dem Akademieschüler gelangweilt.
Nachdem die beiden Jüngeren das Haus verlassen hatten, gingen Arashi und der
Schattendoppelgänger in den großen Garten des Anwesens, wo zwei Katanas in den
Boden gespießt worden waren. „So, hast du dein Laminenter dabei, mein
Sohn?“ „Hai.“ „Gut, du kannst mir sicherlich sagen, warum diese
Schwerter so besonders sind.“ „Na, es ist das Material, oder?“
„Richtig.“, bestätigte der Kage. „Die Laminenter bestehen aus Mytril,
einem extrem seltenen Metall. Es ist viele Male härter als Stahl und trotzdem
bei gleicher Größe nur halb so schwer. Durch diese Beschaffenheit kann man mit
Ihnen andere Materialien wie zum Beispiel eben Stahl zerstören, wenn man genug
Kraft einsetzt.“
Er zog sein blütenweißes Katana und ging zu den beiden in der Erde steckenden
Schwertern und zerteilte eines von ihnen mit einem mächtigen Streich. „Das
ist aber nicht die größte Besonderheit an Mytril. Es ist außerdem die
Substanz, welches Chakra besser leitet als jede andere. Das ist die Basis für
alle Laminenter-Techniken. Als erstes wirst du lernen, wie man im ganz normalen
Zweikampf die Eigenschaften von Mytril am besten einsetzt. Dabei sind zwei
Vorgänge ausschlaggebend: schärfen und härten. Im Angriff benutzt du dein
Chakra, um die Klinge um ein Vielfaches zu schärfen und das Gleiche tust du in
der Verteidigung um die Härte zu verstärken.“ Wieder demonstrierte er seine
Erklärungen an einem anderen Schwert. Dieses Mal zerlegte er es aber mit einer
Leichtigkeit, als wäre es das Simpelste auf der Welt.
„Das wird deine erste Trainingseinheit sein. Du wirst üben, dein Chakra in
die Klinge zu leiten.“ „Das ist alles? Was ist mit den Techniken?“ Naruto
lachte. „Was bringt es zu versuchen dir komplizierte Techniken beizubringen,
wenn du nicht einmal die Grundlagen beherrscht? Die musst du schon vorher
lernen. Die dürftest du aber in einer Woche oder so verinnerlicht haben. Übe
sie einfach fleißig und dann sehen wir weiter.“ Danach löste sich der
Schattendoppelgänger in Rauch auf und ließ den Rothaarigen alleine zurück.
*Mann, wer hätte gedacht, dass dieses Training so langweilig sein könnte.*,
dachte er missmutig.
Wie versprochen standen sich Vater und Sohn eine Woche später wieder
gegenüber. Nun aber nicht mehr im Garten, sondern in einem kleinen Waldstück
am Rande Konohas. Außerdem handelte es sich dieses Mal auch um den originalen
Naruto. „Hast du den Dreh jetzt raus?“, wollte dieser wissen. „Ja, ich
glaube schon.“ „Gut, laut Tenten ist auch dein allgemeines sechsmonatiges
Schwertkampftraining beendet.“ „Ja, obwohl ich nicht verstehe, warum du mir
das nicht beigebracht hast.“ „Ich wollte halt, dass du von der Besten
lernst. Sie ist immer hin die stärkste Konoha-Nin, wenn es um den
Waffengebrauch geht.“ „Warte mal, sie ist sogar besser als du, Papa?“
„Sicher, sie hat es ja auch seit Kindertagen praktiziert. Mir wurde der Umgang
mit dem Schwert erst im Alter von neunzehn Jahren vermittelt, aber genug davon.
Ich bin neugierig, wie weit du gekommen wirst. Darum werde ich jetzt mit einem
gewöhnlichen Katana angreifen und du wirst versuchen, es mit Hilfe der Härtung
abzuwehren.“ „OK.“
Beide gingen in Stellung. Arashi war sich sehr sicher, dass er das Härten nun
sehr gut beherrschte und außerdem würde sein Vater ohnehin nicht ernsthaft
angreifen. Zu mindestens dachte er das. Umso geschockter war er, als er wenige
Sekunden kaltes Metall an seinem Hals spürte. Der Blonde hatte seinem Sohn das
Katana einfach aus der Hand geschlagen. Es steckte in einem naheliegenden Baum.
Der Rokudaime seufzte. „Arashi, wenn du die Sache nicht ernst nimmst, können
wir es auch sein lassen. Ich habe zu viele Dinge zu tun, um hier meine Zeit zu
verschwenden.“ „Ich meine es ernst.“, widersprach der Genin. „Dann ist
es wohl noch zu früh für dich. Vielleicht mangelt es dir in diesem Feld noch
am nötigen Talent.“
Arashis Mine verdunkelte sich. *Was ist verdammt nochmal sein Problem? Ich habe
diese öden Übungen drei bis vier Stunden täglich einstudiert und jetzt muss
ich mich hier als faulen Verlierer hinstellen lassen?* Er ging zu seinem Schwert
und zog es dem Baumstamm. „Ich will es nochmal versuchen.“ „Von mir
aus.“
Also wiederholten sie die Prozedur. Abermals durchbohrte eine Klinge die Rinde
eines Baumes. Es war allerdings ein Teil von Narutos Katana, das vom Rothaarigen
abgetrennt worden war. Der Blonde besah sich die Überreste seiner Waffe und
begann zu grinsen. „Sehr gut, mein Sohn. Das nächste Mal tust du das aber
gleich und musst nicht erst von mir angestachelt werden.“ „Huh?“ „Hast
du mir das gerade eben wirklich abgekauft? Als ob ich sowas jemals ernst meinen
würde, aber es hat deinen Fokus geschärft und genau das wollte ich erreichen.
Du musst beim Laminenter-Stil immer voll konzentriert sein.“ „Also bin ich
nicht talentlos?“ „Was? Nein, natürlich nicht.“, winkte der Kage ab.
„Du bist immerhin mein Sohn. Wir sollten jetzt aber das Aufwärmen beenden und
zum richtigen Training kommen.“ „Benutzt du nun dein eigenes Laminenter?“
„Gott, nein. Ich will dich schließlich nicht umbringen. Ein Halb-Laminenter
wird völlig ausreichen.“ „Hoffentlich geht das dann aber nicht auch zu
Bruch.“ „Bist ja wieder ziemlich siegessicher, was? Mal sehen wie du das am
Ende dieses Tages siehst.“
Als Sakura am Ende des Tages die Tür ihres Hauses aufmachte und sich die Beiden
besah, bekam sie beinahe einen Herzinfarkt. Die Kleidung des Genin war völlig
verdreckt. Seine Hände, Arme und Beine zierten Schlieren, Kratzer und blaue
Flecke. Naruto war das komplette Gegenteil. Auf seinem weißen Mantel war nicht
ein Staubkorn. „Was ist passiert?“, fragte sie geschockt. „Ach nichts
weiter. Nur ein wenig Training. Arashi hat sich für den ersten Tag echt gut
gemacht.“ Die Rosahaarige wollte gerade etwas erwidern, aber der Blonde folgte
geradewegs seiner Nase ins Gebäude. „Ah, sehr gut. Das Essen scheint schon
fertig zu sein. Ich hab einen Bärenhunger. Achso eine Sache noch, Schatz.“,
sagte er bevor er in die Küche einbog. „Flick bitte Arashi wieder zusammen,
sodass er das Training morgen auch durchhält. Ich hab mir nämlich den ganzen
Tag freigeschaufelt, um mich nur darum kümmern zu können.“ Der Rothaarige
wurde bei diesen Worten kreidebleich. *Den, den ganzen Tag? Ich hab die letzten
sechs Stunden kaum überlebt. Seit wann ist Papa eigentlich so ein Tyrann beim
Training?* Es war wohl ganz gut, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste,
dass sein kleines Martyrium mehrere Wochen in Anspruch nehmen würde.
Knapp drei Wochen später saß Arashi in der heißen Quelle, die zum
Uzumaki-Anwesen gehörte, und streckte sich. „Mann, meine Knochen bringen mich
um. Ein Glück, dass Papa das Training heute früher beendet hat.“ „Ach, bin
ich so grausam?“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Dem Genin entglitten alle
Gesichtszüge, als er seinen Vater erblickte, der ebenfalls ins Wasser stieg.
„Ich äh-“ „Schon gut, mein Sohn. Ich weiß selbst, dass ich dich die
letzten Wochen ziemlich hart rangenommen habe, aber ich dachte mir, dass ich dir
den Laminenter-Stil genauso lehre, wie er mir beigebracht wurde. Wir werden
übrigens nachher noch eine kleine Trainingssession einlegen. Jedoch wirst du
dieses Mal nur zusehen.“
Nachdem sie ihr Bad beendet hatten, machten sie sich auf den Weg zu einer
kleinen Wiese in der Nähe. Der Uzumaki blickte verwundert auf viele
Holzkonstruktionen, die auf der Grasfläche standen. „Was ist das?“, entkam
es ihm sofort. „Eine Art Trainingsparcours, den Yamato ein guter Freund von
mir aufgebaut hat. Zudem wird er ihn für uns auch instandhalten. Er soll dir
eine Hilfe beim Erlernen der Laminenter-Techniken sein.“ Das Gesicht des Genin
hellte sich auf. „Also lerne ich endlich die richtigen Techniken?“ „Ja,
die Grundlagen hast du dir jetzt angeeignet. Außerdem muss ich dann nicht mehr
immer mit deiner Mutter diskutieren, wenn du vom Training was abbekommst. Daher
kommen wir zur nächsten Stufe des Trainings. Bevor ich sie dir aber zeige,
erkläre ich dir ein paar theoretische Sachen:
Über die letzten Generationen wurden insgesamt zwanzig Techniken entwickelt.
Sie können in vier Klassen eingeteilt werden, die man auch als Grade
bezeichnet. Du wirst zunächst die Techniken des ersten Grades erlernen, was
durchaus ein Jahr in Anspruch nehmen. Es handelt sich dabei um folgende fünf:
Klingentanz, Spiralstoß, Splittersalve, die punktuelle Zerstörung und eine der
wenigen defensiven Techniken, dem Chakra-Netz.“ Anschließend demonstrierte er
die einzelnen Vorgehensweisen an dem Gelände. Arashi war sichtlich beeindruckt
und konnte es kaum erwarten mit dem Training zu beginnen.
Fünf Monate später
An diesem Tag waren Vater und Sohn wieder einmal auf dem Trainingsfeld. Der
Rothaarige arbeitete sich gerade durch den Parcours hindurch, während er vom
Blonden begutachtet wurde. *Sehr gut. Er hat sich innerhalb eines halben Jahres
alle Grundlagen und Techniken des ersten Grades zu eigengemacht, sogar ein wenig
schneller, als ich es erwartet habe.* Er drehte sich jetzt um, weil er von
jemanden gerufen wurden. Sein zweiter Sohn landete schliddernd vor seiner Nase.
„Papa, Papa, ich habe es endlich hinbekommen.“, gab er aufgeregt von sich.
„Was?“ „Na, Rasengan, was sollte ich sonst meinen?“ „Wirklich?“,
erwiderte der Kage ungläubig. Er hatte ihm knapp ein Jahr zuvor die Schritte
erklärt, aber eigentlich dürfte seiner Einschätzung nach ein achtjähriges
Kind nicht die nötige Chakra-Kontrolle besitzen, um dieses schwierige Jutsu
anwenden zu kommen.
„Natürlich, warte ich zeig es dir. Ich hab ja immer Schwierigkeiten mit der
dritten Stufe gehabt, weil ich die Chakra-Kugel nicht stabilisiert bekommen
habe. Ich konnte zwar das Chakra erzeugen und die Rotation reinbringen, aber
dann noch den nötigen Druck aufrechtzuerhalten war einfach zu viel auf einmal.
Darum hab ich die Schritte aufgeteilt.“ Naruto begann zu grinsen. Er hatte
schon eine Ahnung, was Kaero gleich tun würde, und sie sollte sich auch
bewahrheiten.
Der Akademieschüler erschuf nämlich einen Schattendoppelgänger und erschuf
mit dessen Hilfe die Chakra-Sphäre in seiner Hand. Der Blonde klopfte seinem
Sprössling auf die Schulter. „Hervorragende Arbeit, Kaero. Man merkt sofort,
dass du mein Sohn bist.“ „Hehehe, hey Rash, hast du das gerade gesehen?“,
brüllte er seinem Bruder triumphierend entgegen. „Ja, klar. Das ist klasse,
aber werde deswegen nur nicht übermütig.“ „Ach, du bist doch nur neidisch!
Schließlich habe ich ganze zwei Jahre früher als du das Rasengan
gemeistert.“ „Tss, dafür habe ich es ohne Schattendoppelgänger
hinbekommen.“ „Na und? Das ist doch egal. Mein Rasengan ist garantiert auch
stärker als deins.“ „Wir können es ja ausprobieren.“, entkam es dem
Genin siegessicher und er erschuf ebenfalls das Jutsu. „Klar.“
Beide Brüder rannten aufeinander zu. Naruto sah dem Treiben interessiert zu.
Die Kontrahenten hatten sich fast erreicht, als sie an ihren Handgelenken
gepackt und um ihre eigene Achse geschleudert wurden. Kurz nachdem sie auf den
Boden geknallt waren, vernahmen sie eine furchteinflößende Stimme: „Könnt
ihr zwei Idioten mir mal bitte sagen, was in euch gefahren ist?“ Die Jungen
sahen auf und erstarrten zu Salzsäulen. Über ihnen stand eine sichtlich
wütende Sakura, die ihre Kinder anfunkelte. „Rasengan kann ernsten Schaden
anrichten, also benutzt es nicht um eure Stärke zu messen! Ich will so etwas
nicht nochmal sehen, verstanden? Andernfalls kann ich euch auch gerne ein paar
Schläge auf eure Hintern verpassen, wenn ihr so scharf auf Schmerzen seid.“
„Verstanden.“, kam es gleichzeitig aus den jungen Uzumakis.
„Spielverderberin.“, flüsterte Naruto leise vor sich hin. Die Rosahaarige
warf ihrem Mann sofort einen tödlichen Blick zu. „Spielverderberin? Soweit
ich weiß, sind starke Angriffstechniken kein Spielzeug! Außerdem müsste es
eigentlich dein Job sein, dafür zu sorgen, dass sie keine Dummheiten anstellen!
Schließlich hast du ihnen Rasengan beigebracht.“ Er sah sie nur sprachlos an.
*Das kann sie doch unmöglich gehört haben. Manchmal ist mir die Frau echt
unheimlich.* Zu seinem Glück wurde die Kunoichi jetzt von Alexa abgelenkt, die
miesgelaunt am Trainingsfeld ankam. Sie alleine musste die Gerichte für ein
geplantes Picknick schleppen, weil sie ja zuerst von ihrem Bruder und dann auch
noch von ihrer Mutter zurückgelassen wurde. Ihre schlechte Stimmung verbesserte
sich auch beim anschließenden Essen nicht.
„Kaum zu glauben, dass ich das alles alleine tragen musste.“, beschwerte
sich die Blonde. „Das ist wohl die Belohnung für die Auszeichnung, die ich
heute erhalten habe.“ „Was für eine Auszeichnung?“, wollte der Kage
interessiert wissen. „Ach, das war nichts Großes. Es gab nur einen
Aufsatzwettbewerb der Akademien Konohas und Sunas, an dem ich teilgenommen
habe.“ „Und was war dein Thema?“ „Die Aufteilungen der Teams. In den
meisten Kreisen ist ja die Meinung vertreten, dass die optimale Aufteilung die
Zusammenstellung von Experten der einzelnen Ninjakünste ist, aber meiner
Meinung nach sind die Spezialfähigkeiten der betroffenen Shinobi
entscheidender. Ich habe in meinem Bericht einzelne Szenarien aufgezeigt, wo die
Aufteilung nach den speziellen Anlagen günstiger als die konservative Variante
wäre. Das hat der Jury wohl gefallen.“ „Das ist beeindruckend, Schatz.“,
lobte Naruto seine Tochter. „Aber das kommt ja nicht aus dem Nichts. Taktik
war ja schon immer eines deiner stärksten Felder. Du wirst später sicher eine
sehr gute Teamleiterin abgeben.“ „Meinst du?“ „Natürlich. Bei deinem
Fleiß wird das bestimmt kein Problem für dich.“
Der Hokage besah sich seine drei Kinder, die sich nun über das Essen
hermachten. *So wie es aussieht, hat nicht nur Arashi erfreuliche Fortschritte
gemacht. Auch Alexa und Kaero entfalten sich prächtig. Ich hoffe nur, dass sie
in Frieden aufwachsen können und ihnen genug Zeit bleibt, um sich weit genug zu
entwickeln, damit sie dem gewachsen sind, was in der Zukunft warten wird.* Er
merkte zuerst gar nicht, dass alle Augen auf ihn gerichtet war. „Was ist?“
„Ich habe gefragt, ob du noch Reis möchtest, Papa.“, sagte Alexa. „Oh,
entschuldige, Schatz. Ich war wohl kurz weggetreten. Nein Danke. Ich bin
satt.“ „Alles in Ordnung, Schatz?“, fragte Sakura etwas besorgt. „Ja
klar. Mir geht’s gut.“
Selbst mit dieser Antwort kam die Kunoichi trotzdem nicht herum sich zu wundern.
*Manchmal wünschte ich, dass ich wüsste, was in seinem Kopf vorgeht. Es gibt
immer wieder Phasen, wo er völlig gedankenabwesend ist, als ob er sich über
irgendetwas Sorgen macht. Ab und zu frage ich mich, ob er mir vielleicht etwas
verheimlicht, um mich nicht zu beunruhigen.* Damals wusste sie noch nicht, dass
ihre Vermutung durchaus zutraf und sie nicht von alles eine Ahnung hatte. Das
erfuhr sie aber erst mehrere Jahre später.
Am nächsten Morgen ging es zu Arashis Überraschung nicht zum gewohnten
Trainingsplatz. „Wo gehen wir hin?“ „In die Nähe der Hokage-Felsen. Die
Gegend ist für die nächste Stufe des Trainings besser geeignet.“ „Nächste
Stufe?“ „Wir gehen zu den Laminenter-Techniken des zweiten Grades über.“
„Klasse. Bei dem Tempo habe ich die zwanzig Techniken im Nu gelernt.“ Naruto
lachte daraufhin. „Träum weiter. Jetzt wird es erst richtig schwierig. Es
kann Jahre dauern, um nur eine Technik des zweiten Grades zu erlernen. Immerhin
gilt jeder Uzumaki, der acht der zehn Techniken der ersten beiden Grade
beherrscht, als Meister des Laminenter-Stils.“ „Du bist garantiert einer,
oder?“ Der Hokage antwortete nur mit einem Nicken.
„Aber müsste man nicht alle Techniken anwenden können, um ein wirklicher
Meister zu sein?“ „So simpel ist das nicht.“, entgegnete der Blonde.
„Man unterscheidet nämlich noch zwischen dem einhändigen und zweihändigen
Laminenter-Stil, also ob man mit einem oder zwei Laminenter kämpft. Die
Techniken des dritten Grades sind allesamt dem zweihändigen Stil zuzuordnen.
Sie werden auch als Manteltechniken bezeichnet. Es sind Aktionen, die keine
eigentlichen Angriffe sind, sondern deine Fähigkeiten, wie Angriff,
Verteidigung oder Geschwindigkeit verbessern. Damit bleiben nur noch die
Techniken des vierten Grades, die legendären Laminenter-Techniken, welche nur
entweder mit dem weißen, schwarzen oder beiden angewendet werden können. Somit
sind wir auch beim nächsten Thema, der Einteilung der Laminenter:
Wie du weißt, werden sie in zwei legendäre und zehn gemeine Laminenter
unterschieden, aber selbst unter den normalen gibt es noch fünf speziellere
Exemplare, die Elementar-Laminenter. Jedes der fünf verstärkt jeweils ein
Element. Deines ist übrigens eines davon, das Feuer-Laminenter. Sie verstärkt
also die feuerelementare unter den Laminenter-Techniken.“ „Warte mal
kurz.“, unterbrach Arashi seinen Vater. „Seit wann haben
Laminenter-Techniken Elemente?“ „Sie haben welche, zu mindestens die des
zweiten Grades. Das macht es auch fast unmöglich, alle fünf zu lernen, weil
man alle Elemente beherrschen müsste.“
Sie kamen nun am Ort an, den Naruto für das Training ausgesucht hatte. „So,
fangen wir wieder mit einer kleinen Demonstration an. Diese Angriffe haben
nämlich eine völlig andere Durchschlagskraft. Da mein Hauptelement Wind ist,
bietet sich der Windschnitt zur Vorführung an.“ Er stellte sich vor einen
großen und zog sein Katana. Mit nur einen Streich
teilte er das meterdicke Gestein wie Butter. „Wow!“, war die unmittelbare
Reaktion des Rothaarigen. „Ich sagte ja, sie ist den bisherigen von dir
gelernten Attacken in Sachen Angriffskraft weit überlegen. Du wirst aber
zunächst eine andere Technik lernen, die Höllenklinge. Ich erkläre dir jetzt
die Vorgehensweise:
Du leitest zuerst dein elementarisches Chakra mit deiner freien Hand in die
Klinge. Sie beginnt daraufhin zu glühen und zu dampfen. Danach stichst du die
Klinge in den Gegner oder das Objekt.“ Er setzte sein Erklärtes in die Tat um
und stieß sein Schwert in eine der Steinhälften. Sie glitt völlig problemlos
in den Fels, aber mehr passierte nicht. Dem Genin war die Enttäuschung ins
Gesicht geschrieben. „Du hast mehr erwartet, oder?“ „Eigentlich schon.“
Naruto schmunzelte und wandte sich wieder dem Stein zu. . Arashi fiel nach
hinten über. Das Gestein hatte augenblicklich Feuer gefangen. Was daraufhin
geschah, war für den jungen Uzumaki fast unvorstellbar. Der Fels schmolz unter
der enormen Hitze. „Entspricht das jetzt deinen Erwartungen?“ „W- Was hast
du gemacht?“ „Ich hab das komplette elementarische Chakra in der Klinge auf
einmal in den Stein befördert. Wie du hier sehen kannst, sind die Auswirkungen
verheerend. Du musst dir nur vorstellen, dass der Fels ein Mensch gewesen wäre.
Überlebenschancen wären kaum vorhanden. Darum darfst du diesen Angriff nur als
absolut letztes Mittel anwenden.“ „Hai.“
Flashback Ende
Arashi trank einen Schluck Wasser. Seine Kehle war vom Erzählen staubtrocken.
Die gesamte Geschichte hatte fast zwei Stunden in Anspruch genommen. Dabei hatte
er natürlich Einzelheiten wie das geheime Versiegelungsjutsu des Uzumaki-Clans
ausgelassen. „Wie ging es weiter?“, fragte Kojiro den Rothaarigen. „Naja,
mein Vater hatte Recht mit seiner zeitlichen Einschätzung. Ich habe ca.
fünfzehn Monate gebraucht, um die Höllenklinge vollständig zu lernen.“
„Und die hast du dann gegen den Kiri-Nin eingesetzt?“, warf Shenji ein.
„Ja.“ „Mann, ich will auch endlich mein Laminenter haben.“, entkam es
Kaero genervt. Er ließ sich zurückfallen und wandte sich an seinen Vater.
„Hey Paps, wann bekomme ich endlich mein Laminenter?“ Der Angesprochene
seufzte. „Wie oft denn noch, Kaero? Du kriegst es genauso wie dein Bruder zu
deinem zwölften Geburtstag.“ „Aber das ist unfair!“ „Wie ist das bitte
unfair? Es ist genau das Gegenteil. Du beginnst dein Training genau wie jeder
andere Uzumaki.“ Der Genin ließ sich von seinen bestimmten Worten aber nicht
beirren und redete den gesamten Rückweg munter auf den entnervten Hokage ein.
So damit endet die Schneereich-Arc. Im nächsten Chap wird dann auch wieder
Hitomi vorkommen.
Kapitel 52: Unverständnis
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Hat ein wenig länger gedauert, als gewollt, aber hier ist nun das neue Chap.
Viel Spaß und Thx for Kommis.
52. Unverständnis
Seit zwei Monaten waren die Konoha-Nin um Arashi wieder in ihrer Heimat. Der
Rothaarige saß gerade in Ichirakus Ramen und schlürfte eine Nudelsuppe. Er
machte irgendwie einen gelangweilten Eindruck. Jemand hielt ihm von hinten die
Augen zu. „Rate wer!“ Er erkannte die Stimme sofort. „Hy, San.“, entkam
es ihm desinteressiert. „Hey! Was ist das bitte für eine Reaktion? Du kannst
dich ruhig ein wenig mehr freuen, dass du deine Freundin nach einer Woche
wiedersiehst.“ „Entschuldige.“ „Was ist los? Du siehst miesgelaunt
aus.“ „Was los ist?“ Plötzlich änderte sich seine Stimmung. Er hielt ihr
eine Schriftrolle vor die Nase. „Guck dir das mal an.“ Sie öffnete die
Rolle und las sie sich durch. Sie verstand aber kein Wort, weil dort nichts
weiter als komplizierte Formeln standen. „Was ist das?“ „Mein
augenblicklicher Lebensinhalt.“ „Ich versteh nicht ganz.“ „Das ist eine
Liste von Zusammenstellungen der bekanntesten Gifte.“, erklärte der Chuunin.
„Ich soll sie auswendig lernen. Meine Mutter hat sie doch nicht mehr alle! Ich
könnte es ja noch verstehen, wenn das nur ein kleiner Teil meines Trainings
wäre, aber ich mach nichts anderes. Seit Wochen lerne ich nur theoretische
Sachen, wie Anatomie und so. Kein praktisches Training, geschweige denn
Missionen. Ich habe seit unserem Einsatz im Schneereich das Dorf nicht mehr
verlassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber ich verrecke
hier vor Langeweile.“
Die Hatake sah ihren Freund schief an. Er benahm sich merkwürdig. „Das geht
bestimmt bald vorbei, Rash.“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „Das denkst
aber auch nur du. Ich habe noch zehn Monate davon vor mir.“ „Woher weißt du
das?“ „Meine Eltern haben vor, mich in meiner gesamten Ausbildung von
Missionen fernzuhalten. Sie haben aber keine Ahnung, dass ich das weiß. Kaero
hat das nämlich nur durch Zufall aufgeschnappt.“ Er erzählte ihr danach von
der Diskussion seiner Eltern. „Mmh, irgendwie kann ich sie verstehen.“,
sagte Sanari. „Ich ja auch. Deswegen habe ich ja eine ganze Weile mitgespielt,
aber ich habe es langsam satt. Meine Mutter scheint sich nicht einmal Mühe zu
geben, mein Training interessant zu gestalten. Ihrer Meinung nach soll ich auf
jede noch so kleine und unwahrscheinliche Situation vorbereitet sein. Darum
prügelt sie mir diese ganzen Theorien rein, obwohl ich stattdessen viel
wichtigere Sachen lernen können.“
„Sie hat halt Angst um dich, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, was im
Schneereich vorgefallen ist.“ „Sag mal, auf welcher Seite stehst du hier
eigentlich, Sanari?“, raunte er sie an. „Ich steh auf gar keiner. Aber warum
versuchst du nicht einmal, dich in ihre Lage zu versetzen? Weißt du, was es
für ein Gefühl ist, wenn man sieht, wie jemand der dir wichtig ist schwer
verletzt in einem Bett liegt und beinahe gestorben wäre?“ „Wir sind
verdammt nochmal Shinobi und auch keine Genin mehr! Mein Vater ist ja der
gleichen Meinung. Ich versteh auch gar nicht, warum er da mitspielt. Er ist
schließlich der Hokage und somit entscheidet er in Sachen Missionen. Meine
Mutter sollte sich da gar nicht einmischen.“ „Dein Vater ist im Gegensatz zu
dir erwachsen und in der Lage Kompromisse einzugehen. Es ist nicht immer das
Beste wie ein schmollendes Kind mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.“ „Ach
jetzt bin ich also ein kleines Kind? Mann, ich bereue richtig, dich eingeweiht
zu haben. Hätte ich gewusst, dass ich bei dir mit keiner Unterstützung rechnen
kann, hätte ich dir nichts erzählt. Auf solche Leute kann ich ehrlich gesagt
verzichten. Mir ist es auch ein Rätsel, warum du dich mit meiner Mutter nicht
verstehst. Ihr seid doch vom gleichen Schlag. Warum setzt ihr euch nicht
zusammen, trinkt eine Tasse Tee und überlegt euch, wie ihr am besten anderen
Leuten das Leben vermiesen könnt.“
Die Silberhaarige glaubte nicht, was sie sich da bieten lassen musste. In ihrer
Wut griff sie nach einem Glas Wasser und schüttete ihn die Flüssigkeit über
den Kopf. „Hier, vielleicht kühlt das deine Birne ein wenig ab. Ich muss mir
das echt nicht gefallen lassen. Melde dich, wenn du wieder normal bist. Bis
dahin habe ich dir nichts zu sagen.“ Danach stapfte sie aus dem Restaurant.
Arashi schaute ihr nur bedröppelt nach. Ayame, die Besitzerin Ichirakus hatte
die ganze Szene mit angesehen und fasste sich nur an die Stirn.
Wenige Minuten später trappte der Rothaarige in Richtung Uzumaki-Residenz. Nun
war seine Laune endgültig auf dem Tiefpunkt. *Was war denn das für eine
Aktion? Ich habe vielleicht zu viel gesagt, aber deswegen muss sie doch nicht
gleich so ausflippen. Wenn sie denkt, dass ich bei ihr ankomme und um Verzeihung
bettle, hat sie sich aber geschnitten.* Er hielt jetzt an, weil er eine bekannte
Stimme vernahm. Er folgte ihr und sprang auf den Ast eines Baumes. Sein Blick
fiel auf Hitomi, die scheinbar gerade mit einen Jungen lauthals diskutierte. Er
konnte aber nicht genau verstehen, um was es ging. Arashi stutzte. „Ist das
nicht der Bengel mit dem sie gestern schon einmal aneinandergeraten sein
soll?“
Flashback
Einen Tag zuvor
Hitomi kam wie an jedem Morgen gutgelaunt in ihr Klassenzimmer. Sofort hörte
sie ein kurzes Kläffen und etwas landete auf ihren Kopf. „Hey Ikama! Was
machst du denn da?“, rief ein dunkelhaariger Junge seinem schwarzen Hund
entgegen, der daraufhin wieder vom Kopf der Uzumaki heruntersprang. Bei dem
Jungen handelte es sich um Saito Inuzuka. Trotz seiner enormen Ähnlichkeit mit
Kiba war er lediglich sein Neffe. Er war einer der Ersten, der mit Hitomi in
Kontakt gekommen war, was in erster Linie an Ikama lag. Der Schüler nahm seinen
Begleiter auf den Arm. „Echt, manchmal denke ich, dass du Hitomi lieber magst
als mich.“ „Wie kann man sie auch nicht mögen?“, sagte jemand und hakte
sich bei der Schwarzhaarigen ein. „Morgen, Hitomi.“ „Guten Morgen,
Reika.“, erwiderte die Uzumaki freundlich.
Das Mädchen war Reika Okazi, Mitglied eines ziemlich unbekannten Clans Konohas.
Sie war charakterlich gesehen so ziemlich das genaue Gegenteil zur ruhigen
Hitomi: laut, offen und recht exzentrisch. Vielleicht wurden die Beiden deswegen
so schnell Freunde. Im Großen und Ganzen waren die Okazi und der Inuzuka die
einzigen Mitschüler, die die Uzumaki wirklich an sich heranließ. Sie war auf
Grund ihrer schweren Vergangenheit fremden Menschen gegenüber enorm
misstrauisch und hielt sich meistens im Hintergrund. Trotzdem war sie wegen
ihrer lieben und süßen Art sehr beliebt und hatte mit eigentlich niemanden
Probleme.
Dieses Glück hatte aber nicht jeder. Vor allem ein Junge hatte einen schweren
Stand in der Klasse: Nero Fukase. Er war zwar ungeheuer intelligent, aber seit
seiner Geburt an den Rollstuhl gebunden. Dadurch war er Schikanen anderer
Schüler ausgesetzt. Insbesondere Kai Hyuuga tat sich dabei hervor. Dieser war
Hanabi Hyuugas Sohn und somit Hinatas Neffe. Er war ähnlich wie Shenji sehr
stolz auf seine Herkunft, aber zu einem extremen Ausmaß. Er sah jeden, der
einem unwichtigerem Clan entsprang als Menschen zweiter Klasse an. Außerdem
hatte er eine enorm dominante Ausstrahlung, was dazu führte, dass andere ihm
entweder hinterherliefen oder Angst vor ihm hatten. Die einzigen Ausnahmen waren
Reika und Saito.
In diesem Moment hatte der Hyuuga dem Fukase mal wieder die Brille gestohlen und
warf sie mit anderen hin und her. Auf einmal bellte Ikama einen von Kais
Mitläufern an, sodass Dieser kurz abgelenkt wurde. Das nutzte Saito, um sich
die Brille zu schnappen. Anschließend reichte er Nero die Sehhilfe.
„Danke.“ „Keine Ursache.“ „Hey, pfeif deine Töle zurück,
Hundejunge!“, blaffte der Hyuuga. „Wie war das?“ „Du hast mich schon
gehört. Wie soll ich euch Tieranbeter sonst bezeichnen?“ „Seltsam. Hat
Sensei Hinata, du weißt schon, dein Clan-Oberhaupt nicht so einen Tieranbeter
geheiratet?“ Kai hatte darauf keine Antwort. Der Inuzuka stolzierte
triumphierend davon und schlug mit Reika ein. Die Uzumaki sah sich das alles nur
schweigend mit an, aber innerlich brodelte sie. Sie verabscheute den Hyuuga wie
keinen anderen. Er war die erste intolerante Person, die ihr in Konoha begegnet
war. Durch ihn wurde sie immer wieder an ihre schreckliche Vergangenheit
erinnert.
Kurz danach kam Iruka ins Klassenzimmer und begann den Unterricht. Während der
Schulstunde beugte sich die Okazi zu Saito herüber und flüsterte: „Sag mal,
ist Kai außerhalb der Akademie eigentlich genauso drauf?“ „Woher soll ich
das denn wissen?“ „Na, du bist doch mit ihm verwandt, oder?“ „Ja, über
drei Ecken, aber der einzige Hyuuga mit dem ich regen Kontakt habe, ist mein
Cousin Hidate und der hat mit Kai nichts gemein.“ „Hidate?“ „Ein Genin
und Teamkollege meiner großen Schwester.“, erklärte Hitomi. „Ein echt
netter und höflicher Junge. Er trainiert mit mir öfters Taijutsu und ist fast
jeden Tag bei mir zuhause. Ich glaube meine Schwester und er mögen sich.“
„Natürlich. Sie sind ja sicherlich Freunde.“ „Nein, ich mein nicht
freundschaftlich, sondern eher romantisch, so wie unsere Eltern. Du weißt
schon, mit Händchen halten und Küssen und so.“ „Echt? Wie alt ist deine
Schwester denn?“ „Zehn.“ „Dann ist sie ja schon ziemlich weit. Ich für
meinen Teil kann dem Akt, jemand anderen die Zunge in den Mund zu stecken nichts
abgewinnen.“ „Ich auch nicht.“ „Hey ihr Beiden. Quatschen könnt ihr in
der Pause!“, ermahnte Iruka die Mädchen. „Hai.“
Eigentlich hatten sich die drei Schüler auf einen völlig normalen restlichen
Schultag gefreut, aber Kai und ein paar andere hatten andere Pläne. Sie hatten
sich den Fukase gegriffen und schoben ihn munter vor sich hin. „Hey lasst mich
in Ruhe!“ „Wehr dich doch, wenn es dir nicht gefällt.“, entkam es dem
Hyuuga hämisch. „Gott, kannst du dich nur an Schwächeren vergreifen,
Kai?“, gab Reika, die mit Saito und Hitomi hinterher geeilt kamen, laut von
sich. „Hast du was gesagt, Nobody?“ „Soll mich das treffen?“, lachte
sie. „Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.“ „Was setzt du
dich überhaupt für den ein? Die Akademie ist für Leute gedacht, die später
Shinobi werden sollen. Der Bengel kann nicht mal geradeaus laufen. Was hat so
einer für eine Berechtigung, hier zu sein?“ „Wahrscheinlich ist es der
Fakt, dass er zehnmal schlauer ist als du. Unser Dorf braucht nicht nur starke
Kämpfer, sondern auch Strategen. Sagt dir der Name Shikamaru Nara etwas? Er ist
der Leiter des strategischen Teams Konohas und gleichzeitig stellvertretender
Hokage.“ „Jetzt weißt du, warum er nur Stellvertreter ist.“, spottete der
Schüler.
„Er mag zwar wichtig sein, aber der Hokage macht Konoha erst so berühmt. Er
ist unglaublich stark und regiert mit eiserner Hand. Er hat garantiert die
gleichen Vorstellungen wie ich. Darum werde ich ihn auch später beerben. “
„Halt endlich die Luft an!“, rief Hitomi wütend. Alle Anwesenden drehten
sich überrascht zur Schwarzhaarigen um. Sie hatte sich lange zurückgehalten
und wollte eigentlich nicht auffallen, aber nun platzte ihr der Kragen. Sie
konnte viel ertragen, aber das jemand Lügen über ihren wichtigsten Menschen
erzählte, wollte sie nicht hinnehmen. „Was weißt du denn über meinen Vater?
Er kennt wahrscheinlich nicht mal deinen Namen. Anders als du vielleicht
glaubst, leitet er unser Dorf mit seinem Herzen und dem Willen des Feuers, einer
Denkweise über Toleranz und Gemeinschaft, also dem Gegenteil deiner Ansichten.
Eines kann ich dir garantiert sagen. Mit deiner jetzigen Meinung wirst du nie
Hokage werden.“
„Du jetzt also auch, Hitomi? Du bist anders als die Versager, die sich als
deine Freunde bezeichnen. Du bist Mitglied des einzigen Clans Konohas, der dem
Hyuuga-Clan ebenbürtig bist. Warum bist du nur so schwach? Die starken und
bedeutenden Clans herrschen über die unwichtigen. So einfach ist das.“ „Das
ist Schwachsinn! Nur weil man berühmte Eltern hat, ist man doch nicht gleich
ein besserer Mensch. Ich kenne meine leiblichen Eltern nicht einmal und hatte
nur riesiges Glück, dass ich Menschen gefunden habe, die mich sofort
akzeptierten und liebten. Zufälligerweise waren Diese dann wichtige Shinobi.
Das Einzige was du hier tust, ist deine Herkunft zu deinem Vorteil auszunutzen.
Jetzt lass endlich Nero zufrieden.“
„Und was machst du, wenn ich mich weigere?“, fragte er grinsend und schob
den wehrlosen Fukase an den Rand einer Treppe. „Was würdest du zum Beispiel
tun, wenn ich ihn die Treppe herunterstoße?“ „Hör auf damit! Das geht
selbst für deine Verhältnisse viel zu weit.“, brüllte der Inuzuka und
machte einen Schritt auf Kai zu. Der spielte aber nur weiter mit dem Rollstuhl
herum, bis seine Hände auf einmal von den Griffen abrutschten. Der Rollstuhl
geriet außer Kontrolle und in eine gefährliche Schieflage. Saito wollte noch
eingreifen, aber jemand kam ihm zuvor.
Die Schüler spürten zwei kurze Luftzüge. Als Nächstes landete Kai an einer
Wand. Er sah verdutzt auf und erschrak. Vor ihm stand ein sichtlich
angefressener Hidate. Noch bevor er etwas sagen konnte, ertönte eine Stimme
hinter dem Blauhaarigen. „Hey Mann, das war ganz schön knapp. Anstatt dem
Bengel eine mitzugeben, hättest du dich lieber um den Rollstuhl kümmern
sollen! Ich hätte das Ding fast nicht mehr erwischt.“ „Du warst doch genau
hinter mir. Ich wusste, dass du das hinkriegst. Du hattest da mein vollstes
Vertrauen, Kaero.“ „Du hast echt die Ruhe weg, Hidate.“ *Aber seit wann
ist er schneller als ich? Ich bin kaum hinterhergekommen. Ich muss mehr
trainieren. Es kann ja wohl nicht sein, dass ein Gleichaltriger besser als ich
ist.“, dachte der Blonde, als er das Gefährt wieder sicher hinstellte.
„Alles in Ordnung, Kleiner?“ Er bekam keine Antwort. Nero schien völlig
durch den Wind zu sein.
Dafür hatte sich Hitomi wieder gefangen. „Was macht ihr Beide hier?“ „Wir
sollten hier was von Papa abgeben. Lex ist gerade bei Sensei Iruka. Wir hörten
nur jemanden brüllen und haben mal nach dem Rechten geschaut. Was ist hier
eigentlich passiert?“ „Nichts weiter. Es war nur ein Scherz.“ „Hör auf
zu lügen, Kai!“, entkam es sauer der Schwarzhaarigen. „Das war tödlicher
Ernst. Durch deine kleinen Machtspiele wäre Nero beinahe die Treppe
heruntergestürzt.“ „Halt die Klappe, du Miststück!“ Ein weiteres Mal
prallte Kais Rücken an die Wand. Diesmal hatte Kaero den Jungen am Kragen
gepackt und angehoben. „Pass du lieber auf, wie du mit meiner kleinen
Schwester redest, du Zwerg!“ „Du machst deinem schlechten Ruf wohl alle
Ehre.“, sagte Hidate enttäuscht. „Hast du wieder unseren Namen benutzt, um
dich aufzuspielen?“ Der Schüler mied den Blick seines Cousins. Dem reichte
das als Antwort.
„Echt, bei deinem Anblick wird mir schlecht. Du bist eine Schande für unseren
Clan. Was glaubst du, wie lange meine Mutter dafür gekämpft hat, dass unser
Clan endlich nicht mehr als verstaubt und altmodisch angesehen wird? Er hatte
durch seine früheren Taten viel Kritik und Skepsis auf sich gezogen. Auch der
Hokage hat eine Menge Vermittlungsarbeit zwischen dem Hyuuga-Clan und anderen
Familien geleistet und sie schließlich wieder näher zusammengeführt. Und du
hast nix Besseres zu tun, als das zu boykottieren, indem du überall herum
posaunst, wie sehr die Hyuuga anderen Shinobi überlegen seien sollen. Ich sag
dir was: Leg dir endlich ein wenig Kameradschaftlichkeit zu, sonst prügel ich
sie dir ein. Wenn selbst das nichts bringt, schmeiß ich dich aus dem Clan raus,
sobald ich das offizielle Oberhaupt bin.“ Anschließend ließ er seinen Vetter
stehen und zog von dannen. Sowohl die beiden Uzumakis, als auch Saito sahen das
perplex mit an. Der sonst so enorm höfliche und schüchterne Genin zeigte jetzt
ein völlig anderes Gesicht. Er schien geradezu angewidert von seinem Cousin zu
sein.
Kaero drehte sich kopfkratzend zu seiner Schwester um und stutzte. Ihm fiel
jetzt erst auf, dass auch die Okazi anwesend war. „Oh, hy Reika. Ich hab dich
bis eben gar nicht bemerkt, was bei deiner Größe aber auch nicht überraschend
ist.“ „Seltsam. Du bist auch komplett untergegangen. Hidate hat dir ja
ziemlich die Schau gestohlen.“ „Pff, ein Gentleman hält sich meistens im
Hintergrund.“ Dann bist du ja sowas wie ein Anti-Gentleman.“, stichelte die
Okazi. „Sympathisch wie eh und je. Hey, ich hab eine Idee. Wir wollen nachdem
das hier erledigt ist, zur Residenz und was Essen. Warum kommt ihr Drei nicht
mit uns? Dann kann ich Reika als meine Freundin vorstellen. Mama flippt bestimmt
aus, wenn ich nach Rash und Lex auch noch mit jemanden ankomme. Das könnte echt
lustig werden.“
Diese Worte trafen die Okazi völlig unerwartet. „N-ein, ich kann nicht. Ein
andermal vielleicht.“, stammelte sie mit hochrotem Kopf. Der Blonde zog bei
dieser Reaktion eine Augenbraue nach oben. *Kaero, du Idiot!*, fluchte Hitomi
innerlich. *Darüber macht man keine Scherze.* „Ich muss auch passen.“,
fügte Saiko hinzu. „Mmh, schade. Was ist mit dir Schwesterchen?“ „Ja,
okay. Ich komm gleich. Ich verabschiede mich nur schnell.“, beantwortete die
Uzumaki die Frage seines Bruders. „OK, ich geh schon mal vor.“
Nachdem der Blonde den Flur verlassen hatte, rappelte sich Kai auf und ging an
den drei Schülern vorbei. Im Vorbeigehen flüsterte er der Schwarzhaarigen noch
etwas zu: „Das wirst du noch bereuen.“
Der nächste Schultag verlief eigentlich wie jeder andere, bis es zu einem
folgereichen Vorfall kam. Es begann damit, dass Saito vom Hof wieder ins
Klassenzimmer kam. Hitomi saß alleine an ihrem Platz und las gerade in einem
Lehrbuch. „Wo ist Reika?“, fragte der Inuzuka. „War sie nicht mit dir
zusammen?“, erwiderte sie verdutzt. „Nein, wie kommst du darauf?“ „Sie
ist vor einer halben Stunde los und wollte zu dir nach draußen.“ „Seltsam,
naja, sie wird schon wieder auftauchen.“
Diese Zuversicht bestätigte sich jedoch nicht. Selbst als es zur Stunde
klingelte, war sie immer noch verschwunden. Auch Iruka wunderte sich über diese
Abwesenheit. Doch kurz bevor er nach dem Aufenthaltsort fragen konnte, ging ein
Schrei durch das gesamte Gebäude. Der Chuunin stürmte sofort aus dem Zimmer.
Die Schüler folgten ihm neugierig. Der Lehrer kam beim Ursprung des lauten Tons
an und sah die Schulkrankenschwester, die vor der Tür zu einer kleinen
Besenkammer kniete. Irukas Augen weiteten sich, als er sah, was sich in der
Kammer befand. Dort lag Reika, die gefesselt und geknebelt worden war. Zudem
waren ihr die Augen verbunden worden. Die Reaktion des Chuunin wurde aber von
Saitos und Hitomis völlig überschattet.
Sie hechteten in das kleine Zimmer und befreiten ihre Freundin. Diese kniff die
Augen zu, weil sie sich wieder an die Helligkeit gewöhnen musste. Zudem
hechelte sie nach Luft. „Was ist geschehen?“, wollte Saito wissen. „Ich
weiß es nicht. Ich wollte gerade zu dir, aber ich wurde von hinten
niedergeschlagen. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich hier.“ Der Kopf des
Inuzuka schnellte in Richtung der Gruppe der restlichen Schüler. Er wusste
sofort, wer dafür verantwortlich war. Er stand auf, bahnte sich den Weg durch
die Masse und ging auf Kai los. Kurz bevor seine Faust aber dessen Gesicht
erreichen konnte, hielt ihn Iruka zurück.
„Was soll das?“ „Er hat Reika das angetan. Er wollte sich garantiert
rächen.“ „Ich hab keine Ahnung, was du meinst.“, erwiderte der Hyuuga
unschuldig. „Du-“ „Das reicht jetzt!“, sagte der Chuunin entschieden.
„Er kann es nicht gewesen sein, weil er die komplette Pause im Klassenraum
war.“ „Es ist genau, wie es Sensei Iruka gesagt hat. Ich habe keine Ahnung,
warum du hier unbegründete Anschuldigen machst. Ich würde niemals einem
Mitschüler etwas antun.“
Hitomi sah diese Szenerie zähneknirschend mit an. Sie wusste mit absoluter
Sicherheit, dass Kai verantwortlich, aber auch zu clever war, um das persönlich
getan zu haben. Es war garantiert einer seiner Handlanger. In diesem Augenblick
spürte sie zum ersten Mal seitdem sie in Konoha war wieder ein Gefühl, dass
sie eigentlich schon vergessen hatte: Hass. Sie kochte vor Wut. Eines setzte sie
sich auf jeden Fall in den Kopf. Sie würde dafür sorgen, dass Kai hierfür zur
Verantwortung gezogen worden würde. Darum stelle sie ihn nach dem Unterricht
auf dem Schulhof.
„Was kann ich für dich tun, Hitomi?“ Die Schwarzhaarige kam sofort zum
Punkt. „Du warst es, nicht wahr? Ich meine die Sache mit Reika.“ „Du hast
doch Sensei Iruka gehört. Ich war zu der Zeit im Klassenzimmer. Du warst doch
auch da.“ „Ja, aber das heißt noch nicht, dass du nichts damit zu tun hast.
Es könnte einer deiner Freunde gewesen sein, die du auf sie angesetzt hast. Wer
sollte sonst Reika sowas antun.“ Keine Ahnung, aber traust du mir das
tatsächlich zu?“ Sie gab keine Antwort, darum fuhr er mit einem schiefen
Lächeln fort. „Und selbst wenn ich was damit zu tun hätte, gäbe es keine
Beweise für meine Schuld.“
Diese Bemerkung reichte für die Schwarzhaarige schon aus, um ihr Gewissheit zu
geben. „Warum sie? Du wolltest doch mich büßen lassen.“ Der Hyuuga lachte.
„Glaubst du tatsächlich, dass ich so dumm bin? Ich vergreife mich doch nicht
an der Tochter des Hokage, aber du hast mich durch dein Geplapper vor Hidate
bloßgestellt. Das konnte ich doch schlecht auf mich sitzen lassen.“ „Also
war es wirklich nur wegen mir.“, stellte sie bestürzt fest. „Vielleicht
überlegst du dir nächstes Mal, was du von dir gibst.“
Die Uzumaki schüttelte mit dem Kopf. „Warum? Warum tust du so etwas? Das hast
du doch nicht nötig. Du kommst aus einem bedeutenden und angesehenen Clan. Du
hast bestimmt eine liebende Familie und -“ „WAS WEIßT DU SCHON?“, fuhr er
ihr ins Wort. „Du hast doch keine Ahnung. In meinem ach so tollen Clan bin ich
immer nur das fünfte Rad am Wagen. Alles dreht sich nur um Hidate und Shenji.
Ständig höre ich den gleichen Spruch: Ich solle mir doch ein Beispiel an den
Beiden nehmen. An Hidate, den so lieben und höflichen Jungen oder an Shenji,
das so talentierte Genie. Das konnte ich mir dank dir auch gestern wieder
anhören. Niemals bekomme ich den Respekt, der mir zusteht. Es ist wie die
Hölle. Weißt du wie es ist nie mit stolzen Augen gesehen zu werden?“ „Ja,
allerdings.“, bestätigte Hitomi wütend. Sie geriet immer mehr in Rage.
„Bis vor wenigen Monaten wurde ich nur mit verhassten Augen angesehen und wie
Dreck behandelt. Du bezeichnest dein Leben als Hölle? Du hast doch gar keine
Ahnung, wie hart das Leben sein kann! Aber obwohl ich in meiner Vergangenheit
schlecht behandelt wurde, siehst du von mir nicht, dass ich Menschen quäle, um
Aufmerksamkeit zu bekommen, die mir verwehrt geblieben ist. Nichts gibt dir das
Recht dazu. Du wirst dich bei Reika entschuldigen!“ „Damit ich mir wieder
eine Moralpredigt meiner Mutter antun muss? Nein, Danke!“ Er drehte sich um
und schritt davon. „Hey! Bleib stehen! Ich bin noch nicht fertig mit dir!“
„Vergiss es! Laber jemanden voll, den das interessiert.“, entkam es ihm
teilnahmslos. „HALT!“, schrie sie ihm hinterher.
Er warf noch einmal einen Blick über seine Schulter. Plötzlich erstarrte sein
kompletter Körper. Er fiel zur Seite um und blieb regungslos liegen. Trotzdem
waren seine Augen weit aufgerissen. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Alles
was sie fühlte, waren starke Kopfschmerzen. Auf einmal landete Arashi zwischen
ihr und dem Hyuuga. „Aniki?“, entkam es Hitomi verdutzt. Der Rothaarige
schenkte ihr aber erst einmal keine Aufmerksamt und kümmerte sich stattdessen
augenblicklich um den Verletzten. Er realisierte sofort, dass sich Kai in einem
Genjutsu befand. *Das ist ein extrem hochrangiges Genjutsu, fast schon stärker
als die von Sanari.* Er leitete ein wenig seines Chakra in Kais Körper und
befreite ihn damit aus dem Genjutsu. Der Schüler verlor anschließend das
Bewusstsein.
Die Schwarzhaarige konnte die gesamte Situation überhaupt nicht einschätzen.
„Was ist passiert?“ „Das ist ja wohl mein Text!“, entgegnete der
Chuunin. „Wieso hast du bei dem Jungen ein Genjutsu angewandt? Was um alles in
der Welt ist in dich gefah-“, seine Stimme stockte. Zum ersten Mal hatte er
sie angesehen. Sein Blick blieb an ihren Pupillen haften. Diese waren blutrot.
„Sharingan?“, entwich es ihm leise. „Ich habe gar nichts gemacht! Er ist
einfach so umgefallen.“, verteidigte sie sich. „Verkaufe mich nicht für
blöd!“, raunte er sie genervt an. „Ich habe klar gesehen, wie ihr euch
gestritten habt. Dann wollte er gehen und hast ihm befohlen anzuhalten. Das hat
er ja dann auch gemacht.“
Sie wollte etwas erwidern, aber die stechenden Schmerzen in ihrem Kopf wurden
immer stärker. Sie fasste sich an ihr Haupt und verzog das Gesicht.
Schließlich ließ der Schmerz nach und ihre Pupillen nahmen wieder die gewohnt
schwarze Farbe an. „War das wirklich ich?“, fragte sie vorsichtig. Ihre
Stimme wurde zittriger. „Ich sehe hier niemand anderen.“ Arashi besah sich
den Verletzten. *Mann und ich dachte, dass der Tag nicht noch schlechter werden
könnte.* „Was-“ „Sei still!“, unterbrach er sie harsch. „Ich muss
nachdenken.“ Die Uzumaki zuckte bei diesen Sätzen merklich zusammen. Sie war
es schlicht nicht gewöhnt, dass ihr großer Bruder in so einem scharfen Ton mit
ihr sprach. Das verbesserte nicht gerade ihren Gemütszustand.
Nach ein paar Sekunden erschuf der Rothaarige zwei Schattendoppelgänger, die in
verschiedene Richtungen aufbrachen. „Was machst du da?“ „Ich hole Mama und
Papa her.“, war die kurze Antwort des Uzumaki. „Bekomm ich jetzt Ärger?“
„Das wird sich noch herausstellen.“ Er hob den Hyuuga an und trug ihn in
Richtung Hitomi. „Er wird doch wieder gesund, stimmt’s?“ „Ich will es
doch mal hoffen. Ich kann ihm nicht helfen. Mama muss sich ihn mal ansehen. Es
hat ihn ziemlich mitgenommen.“ Sie sackte zusammen und hielt sich die Hände
vors Gesicht. Das war alles zu viel für sie. „Ich wollte das alles nicht. Du
musst mir glauben, Aniki.“, schluchzte sie und Tränen rannen zwischen ihren
Fingern an ihren Wangen herunter. Arashi hatte für diese Reaktion wenig
Verständnis. „Beruhige dich und hör auf zu weinen! Tränen bringen uns jetzt
auch nicht weiter. Komm lieber mit. Wir bringen ihn erst einmal in die
Akademie.“ Schweren Herzens folgte sie schweigend ihrem Bruder.
Achso, ich hab übrigens die Charakterbeschreibungen aktualisiert bzw.
vervollständigt. Ihr könnt ja gerne mal einen Blick drauf werfen.
Kapitel 53: Eskalation
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Es ist eine ganze Weile her, aber ich melde mich auch mal wieder und habe ein
neues Chap im Gepäck. Ich habe auch bei den Charakterbeschreibungen die neuen
Ränge nochmal erklärt und jeden Shinobi den jeweiligen Rang zugewiesen.
Viel Spaß und Thx for Kommis.
53. Eskalation
In dem kleinen Krankenzimmer der Akademie schrieb die Schulkrankenschwester an
einem Bericht. Sie horchte jetzt auf, weil sie schnelle Schritte näher kommen
hörte. Nachdem sie sich erhoben hatte, ging sie zur offen stehenden Tür. Als
sie einen Blick in den Flur warf, rannte fast Arashi in sie hinein, der immer
noch Kai Hyuuga trug. „Was ist los?“, fragte sie perplex. „Es gab einen
kleinen Unfall.“, erwiderte er vorsichtig. „Meine Eltern sind schon auf dem
Weg hierher. Könnten sie bitte noch Sensei Hinata und Sensei Iruka herholen?
Sie müssen davon erfahren.“ „In Ordnung. Leg den Jungen erst mal auf dem
Bett ab. Sie dürften gleich hier sein.“
Es dauerte keine zwei Minuten bis die Lehrer in das Zimmer gestürmt kamen. Sie
sahen sogleich den bewusstlosen Hyuuga. „Was ist mit Kai passiert, Arashi?“,
kam es aus Iruka. „Er wurde von einem starken Genjutsu getroffen.“ „Wer
ist dafür verantwortlich?“ Der Rothaarige antwortete nicht sofort. „Sag
schon, Arashi!“ „Meine Schwester.“ „Alexa? Seit wann beherrscht sie
solche Genjutsus?“ „Nein, es war Hitomi.“ Der Umino sah ihn daraufhin
skeptisch an. „Das kann nicht dein Ernst sein. Hitomi dürfte nicht einmal die
Grundlagen beherrschen. Es müsste für sie unmöglich sein, so etwas zu
bewerkstelligen.“ „Das war kein normales Genjutsu, sondern eines das mit dem
Sharingan zu tun hat.“, entgegnete der Uzumaki. „Dann wäre es durchaus
möglich.“, warf Hinata ein. „Eine der Mächte des Sharingan ist die
Fähigkeit starke Genjutsus einzusetzen, aber dazu müsste sie es vollständig
beherrschen. Soweit ich weiß hat der Hokage sie noch nicht einmal darüber
informiert, dass sie es besitzt. Was ist überhaupt genau vorgefallen?“
„Naja, sie hatte mit dem Schüler eine lautstarke Diskussion. Sie war
wütender, als ich sie je gesehen habe. Irgendwann wollte ihr Gesprächspartner
losgehen und sie hat ihm befohlen anzuhalten. Danach hat das Genjutsu
zugeschlagen. Wenn ich ehrlich bin kann ich nicht wirklich sagen, ob sie das
willentlich getan hat oder es lediglich ein Unfall war.“ „Es war definitiv
keine Absicht.“, entgegnete die Hyuuga. „Jetzt ergibt es auch Sinn. Ein
ungeübter Besitzer eines Kekkei Genkei kann die Kontrolle über Dieses
verlieren, wenn er Gefühlsausbrüche, wie eben zum Beispiel einen Wutanfall
hat. Genau das scheint hier passiert zu sein, obwohl ich sagen muss, dass die
Stärke der Auswirkungen schon ungewöhnlich ist. Sie muss enormes Potenzial
haben. Ein Unfall passt aber auch einfach besser zu Hitomis Charakter. Sie ist
nicht der Typ, der anderen vorsätzlich schaden würde.“ „Das ist wahr.“,
stimmte Iruka zu.
Arashi sah auf Grund dieser Ausführungen nachdenklich zum Bewusstlosen. *Also
war es doch nicht ihr Verschulden. Vielleicht war ich ein wenig zu harsch zu
ihr.* Er wurde jetzt aus seinen Gedanken gerissen, weil erneut Schritte durch
die Flure hallten. Im nächsten Moment standen mehrere Personen in der Tür. Es
waren nicht nur Naruto und Sakura, sondern auch noch Tsunade und Ino. Die
Dazugekommenen waren Dank Arashis Schattendoppelgänger schon über die
grundlegenden Sachen informiert. Der Hokage kam sofort zum Punkt und fragte nach
Neuigkeiten. Hinata klärte sie daraufhin auf.
„Verstehe. Ich habe mir schon gedacht, dass es so abgelaufen ist.“, sagte
der Blonde. „Wo ist Hitomi zurzeit?“ „In meinem alten Klassenraum.“,
antwortete der Rothaarige. „Gut. Sie ist bestimmt aufgewühlt. Gehe am besten
zu ihr, Sakura. Kläre sie außerdem über ihr Sharingan auf.“ „Meinst du
nicht, dass es dafür noch zu früh ist?“ „Zu früh? Nein. Ich hätte sie
schon längst darüber in Kenntnis setzen und mit ihr trainieren sollen. Dann
wäre es mit Sicherheit nicht hierzu gekommen.“ „Es war nicht ihr Fehler,
Hokage-Sama.“, entkam es dem Umino. „Ja, Iruka hat Recht. Es war ein
Unfall.“, pflichtete Hinata bei. „Es ist auch egal, wer daran schuld
ist.“, gab Naruto von sich. „Ich will erst einmal wissen, was genau der
Junge gesehen hat.“ Er blickte dabei zu Ino hinüber, die sofort verstand.
Währendem Sakura das Zimmer verließ, legte die Yamanaka ihre Hand auf die
Stirn des Schülers und konzentrierte sich. Mit Hilfe ihrer Gedankenübertragung
sah sie in die Erinnerungen des Hyuugas.
Knapp zwei Minuten später berichtete sie, was sie gesehen hatte. „Also der
Junge schien von dem Genjutsu nicht groß was mitgekriegt zu haben. Ihm wurde
einfach schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.“ „Sehr gut, das
macht die Sache ein wenig unkomplizierter.“ „Ähm, ich habe auch noch
gesehen, um was der Streit ging.“, fuhr sie fort. „Hervorragend. Das würde
mich auch noch interessieren.“, erwiderte der Uzumaki. Sie zögerte zunächst,
erzählte aber schließlich doch von ihren Beobachtungen.
„Ich hatte ja keine Ahnung, wie es Kai ging.“, sagte Hinata bestürzt,
nachdem sie dem Bericht der Blonden gelauscht hatte. „Was war überhaupt
dieser Vorfall, den Hitomi angesprochen hat?“, fragte der Kage in die Runde.
„Die Schülerin Reika Okazi wurde gefesselt in eine kleine Besenkammer
gesperrt. So wie es aussieht, steckte Kai dahinter.“ „Was? Ich hätte nicht
gedacht, dass solche Dinge in der Akademie vorkommen.“ Seine Stimme war
deutlich gereizt. „Es tut mir sehr leid, Hokage-Sama. So etwas wird nicht noch
einmal vorkommen.“, entschuldigte sich Iruka. „Das will ich auch hoffen! Das
richtet sich auch an dich, Hinata. Ich mische mich normalerweise ungefragt nicht
groß in die inneren Angelegenheiten der Clans ein, aber wenn es sich Diese
negativ auf Menschen auswirken, werde ich nicht wegschauen. Ich hoffe, ich habe
mich klar genug ausgedrückt.“ „Hai!“
„OK. Wie viele wissen von dem Vorfall mit Hitomi, Arashi?“ „Soweit ich das
beurteilen konnte, hat niemand die Szene außerhalb der Akademie beobachtet,
also wissen es nur wir wirklich von der ganzen Sache.“ „Gut. Das soll auch
so bleiben. Die Geschichte wäre ein gefundenes Fressen für Danzou und auch
für Hitomi würde es unnötig schmerzhaft werden, wenn ihre Mitschüler über
die Gefahren ihres Sharingans Bescheid wissen und sie dadurch meiden würden.
Glücklicherweise hat Kai nicht wirklich mitbekommen, dass er in einem Genjutsu
war. Darum können wir ihm einreden, dass er nur einen Schwächeanfall hatte.
Ich mag es nicht zu lügen, aber uns bleibt keine andere Wahl.“
In der Zwischenzeit betrat Sakura das angesprochene Klassenzimmer. Sie suchte
nach ihrer Tochter und fand sie auch schließlich hinter ihrem Pult. Sie war
zuerst schlecht zu erkennen, weil nur ihre pechschwarzen Haare hervorschauten.
„Du musst dich doch nicht verstecken.“, sagte die Kunoichi im sanften Ton.
„Komm her und lass dich anschauen, Schatz.“ Langsam stand Hitomi auf und
ging mit gebeugter Haltung auf ihre Mutter zu. Sie erwartete von ihr bestraft zu
werden. Das erkannte auch die Rosahaarige und streichelte der Schülerin über
den Kopf. „Keine Angst, Schatz. Ich bin nicht böse auf dich. Wir wissen, dass
es ein Unfall und nicht deine Schuld war.“ Die Schwarzhaarige zeigte bei
diesen Worten sowohl eine überraschte, als auch eine erleichterte Reaktion.
Trotzdem schwirrten noch etliche Fragen in ihrem Kopf herum.
„Ich versteh das nicht, Mama. Ich gebe zu, dass ich sehr wütend war, aber ich
wollte Kai niemals schaden. Die ganze Sache ist mir völlig unverständlich. Bin
ich wirklich der Grund für seinen jetzigen Zustand und wenn ja, wie habe ich
das angestellt?“ Die Jounin seufzte. Sie fürchtete sich vor den Auswirkungen,
die ihre kommenden Sätze auf ihre Tochter haben könnten, aber Hitomi hatte ein
Recht die Wahrheit zu erfahren. „Hör mir jetzt gut zu, Schatz. Du besitzt
starke Fähigkeiten, die dir noch unbekannt sind. Eine mächtige angeborene
Gabe, namens Sharingan.“ „Sharingan?“ „Ja, es ist ein sogenanntes
Doujutsu, eine Fähigkeit die von deinen Augen ausgeht. Sie kann in den falschen
Händen eine große Gefahr sein, aber auch viel Gutes bewirken.“
Der Kleinen kam ein schrecklicher Gedanke. Ihr war es nicht unbekannt geblieben,
dass sie früher oft wegen ihren Augen von den Bewohnern ihres Heimatdorfes
verabscheut wurde. Damals verstand sie das nicht, aber nun hatte sie eine
Vermutung. „Dieses Sharingan war der Grund, warum mich die Dorfbewohner
früher gehasst haben, oder?“ Das nachfolgende Schweigen der Rosahaarigen
reichte schon aus, um ihre Vermutung zu bestätigen. Sie hielt die Hände vor
ihr Gesicht und begann zu weinen. „Sie, sie hatten Recht. Ich bin ein
Monster.“ „Das stimmt nicht!“, entgegnete Sakura entschieden und nahm sie
in den Arm, aber die Schülerin riss sich von ihrer Mutter los und machte
mehrere Schritte rückwärts. „Bleib weg von mir! Ich kann diese Waffe nicht
kontrollieren. Ich will euch nicht weh tun. Was ist, wenn ich das nächste Mal
dich oder Papa unbewusst angreife? Ich will das nicht!“ „Das wird nicht
geschehen, Schatz.“, versuchte die Kunoichi sie zu beruhigen. „Das Sharingan
kann beherrscht werden. Sensei Kakashi, der selbst diese Fähigkeit besitzt, ist
der lebende Beweis dafür. Er wird dir zusammen mit deinem Vater beibringen mit
dem Sharingan umzugehen.“ „Wirklich?“ „Ja, also mach dir nicht so viele
Gedanken. Niemand macht dir Vorwürfe.“
„Das stimmt nicht. Aniki zum Beispiel denkt, dass es meine Absicht war Kai zu
verletzen.“ „Aniki? Du meinst Arashi?“ „Genau, er hat mich vorhin
ausgeschimpft. Ich will nicht, dass er schlecht von mir denkt.“ „Keine
Sorge. Ich kläre das gleich mit deinem großen Bruder.“ „Aber er kriegt
doch jetzt nicht Ärger wegen mir, oder?“ „Nein, nein.“, log Sakura und
setzte ein falsches Lächeln auf. „Warte einfach hier. Ich schicke dir gleich
jemanden vorbei, der dir Gesellschaft leistet solange ich mit Arashi spreche.“
„OK.“
Danach verließ sie den Raum und ging zurück in das Krankenzimmer. Zuerst
richtete sie sich an Iruka und bat ihn sich kurz um ihre Tochter kümmern zu
können. Als dieser der Bitte nachkam, wandte sie sich an ihren Mann. „Wir
müssten uns kurz unterhalten, Naruto.“ „Klar.“ Beide sprachen mit sehr
gedämpfter Stimme miteinander, sodass keiner der restlichen Anwesenden etwas
mithören konnten. Zunächst kam vom Blonden nur zustimmendes Nicken, aber dann
verfinsterte sich seine Miene. „Komm mit, Arashi!“, sagte er ohne seinen
Sohn anzusehen. „War-“ „Sofort!“ Fast alle restlichen Konoha-Nin
stutzten und fragten sich, was den plötzlichen Stimmungswechsel verursacht
haben konnte. Der Rothaarige ging den Befehl lieber nach obwohl er kein gutes
Gefühl dabei hatte.
Wenige Momente später betraten Arashi, Naruto und Sakura einen weiteren leeren
Klassenraum. Der Kage lehnte sich an eine Wand, wogegen die anderen Beiden in
die Mitte des Zimmers gingen. Er wollte sich erst einmal noch zurückhalten und
seiner Frau das Reden überlassen.
Die Rosahaarige baute sich vor dem Chuunin auf. „So, ich hätte jetzt gerne
eine Erklärung, Arashi!“ „Wovon?“ „Das fragst du noch? Ich will wissen,
warum du deiner kleinen Schwester Vorsatz ihrer Handlungen unterstellt hast.“
„Ähm ja ich weiß, dass ich da vielleicht einen Schritt zu weit gegangen bin,
aber aus meiner Position sah es nun mal so aus.“ „Du konntest doch
unmöglich die ganze Situation nur auf Grund deiner Beobachtungen einschätzen.
Das sieht dir nicht ähnlich, Arashi. Du urteilst doch sonst nicht vorschnell.
Und es ist nicht nur das. Du benimmst dich überhaupt in den letzten Tagen
seltsam. Du bist mürrisch, schlecht gelaunt und reizbar. Das muss doch einen
Grund haben.“ „Das ist meine Sache.“, wiegelte der Uzumaki ab. „Nein,
ist es nicht. Es ist dann nicht mehr alleine deine Sache, wenn dadurch andere
Menschen Leid erfahren. Ich frage dich noch einmal. Warum bist du so
frustriert?“
„Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand hinter deinem Rücken deine
Entscheidungen trifft und dich an der kurzen Leine hält?“ „Huh?“ „Jetzt
tu nicht so unschuldig! Ich weiß von deinem kleinen Jahresplan, der vorsieht
mich von jeglichen Missionen fernzuhalten.“ „Aber wie?“ „Das ist doch
egal!" „Wir wollten dich lediglich beschützen.“, verteidigte sich die
Jounin. „Beschützen?“, erwiderte der Rothaarige spöttisch. „Was denkst
du eigentlich, wer ich bin? Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das du aus mir
machen willst, sondern ein fünfzehnjähriger Chuunin. Ich könnte sogar schon
eigene Teams leiten. Wenn du mich weiterhin zum Punkt bemutterst, dass du mir am
liebsten sogar noch Windeln anlegen möchtest, werde ich nie auf eigenen Beinen
stehen können. Weißt du, ich habe ja sogar eine Weile mitgespielt, aber alles
was du mir bieten konntest, ist das hier.“ Er zog die Schriftrolle hervor und
schleuderte sie auf den Boden. „Zusammensetzungen von Giften. Das ich nicht
lache. Wann kann ich das denn bitteschön mal in der Praxis gebrauchen?“
„Wenn du deine Ambitionen, ein großer Medic-Nin zu werden, verwirklichen
möchtest, dann musst du das beherrschen. Ich musste das schließlich auch
lernen.“
„Ich will aber nicht den gleichen Weg einschlagen, wie du! Ich will den
Menschen direkt auf dem Schlachtfeld helfen können und nicht wie du in einem
Krankenhaus versauern.“ „Jetzt werde nicht frech, Freundchen.“ Diese
Drohung interessierte ihn wenig. Er sah trotzig zur Seite. „Hey, sieh mich an,
wenn ich mit dir rede!“ Er dachte gar nicht daran. So langsam wurde auch
Sakura sauer. Sie packte das Kinn ihres Sohnes und zwang ihn, mit ihr
Blickkontakt aufzunehmen, doch Arashi schlug ihre Hand einfach weg. „Lass
mich! Fass mich nicht an!“ Geschockt betrachtete die Kunoichi ihren leicht
geröteten Handrücken.
Nun schaltete sich auch schließlich Naruto in die Diskussion ein: „Arashi, tu
das, was du gerade gemacht hast noch einmal und ich vergesse meinen Grundsatz,
dich nicht körperlich zu züchtigen.“ „Aber-“ „RUHE!“, brüllte der
Hokage und schlug mit seiner Faust gegen die Wand, was sich so anfühlte, als
würde der komplette Raum wanken. „Jetzt rede ICH und das bedeutet, dass du
die Ohren aufsperrst und die Klappe hältst! Keine Ahnung, was du dir auf deinen
Rang oder dein Alter einbildest, aber ich habe keine Probleme damit dir auch
noch mit deinen fünfzehn Jahren den Hintern zu versohlen, wenn ich es für
angebracht halte. Und eines kannst du mir glauben: Ich bin verdammt kurz
davor!“ Arashi schluckte bei dieser Vorstellung. „Es ist mir auch völlig
egal, ob du hier im Recht sein solltest. Selbst wenn das der Fall wäre
rechtfertigt das noch lange nicht dein Verhalten. Führe dir lieber mal vor
Augen mit wem du da sprichst. Sie ist nicht nur eine höherrangige Kunoichi,
sondern auch deine Mutter, die Frau, die dich aufgezogen und ernährt hat, also
erbringe ihr gefälligst den nötigen Respekt!“ „Hai.“
Der Blonde fuhr sich genervt durch die Haare. „Davon mal abgesehen, scheint
diese Diskussion zu nichts zu führen. Ich habe aber keine Lust, mir ständig
anzusehen, wie ihr euch angiftet. Also müssen wir uns irgendwie einigen. Ich
persönlich habe keine große Ahnung von medizinischen Jutsus, aber ist es
wirklich zwingend notwendig, dass er diese Giftzusammensetzungen sofort
lernt?“ „Natürlich.“, erwiderte Sakura. „Dieses Wissen kann
lebenswichtig sein. Es ist ein zentraler Teil der gesamten Ausbildung.“ „Ich
sage ja nicht, dass du es völlig weglassen sollst, aber es wäre eine gute
Idee, durch praktische Einheiten ein wenig mehr Abwechslung in das Training zu
bringen. Wenn er nämlich absolut kein Interesse hat wird er auch nicht gut
vorankommen. Wäre es denn machbar, den Plan umzustellen?“
Die Rosahaarige schwieg zunächst. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber im
Trainieren ihrer Kinder hatte ihr Mann weitaus mehr Erfahrung. Er wusste genau,
dass man sie immer bei Laune halten musste damit sie wirklich etwas lernten. Bei
ihm selbst war das ja nicht anders. Schließlich lenkte die Kunoichi ein.
Daraufhin erhob der Hokage erneut das Wort: „Weiterhin kennt ihr Beide ja wohl
meine Meinung über die Sache mit den Missionen. Ich werde dementsprechend die
Missionssperre aufheben.“ „Warte-“ „Lass mich bitte ausreden,
Schatz.“, schnitt er ihr das Wort ab. „Da ich deine Ausbildung aber nicht
negativ beeinflussen will wirst du nur auf einfachere Missionen gehen, die nicht
länger als drei Tage dauern. Das ist zwar nichts Weltbewegenes, aber zu
mindestens wirst du somit weiterhin Erfahrung sammeln können.“
Beim Hören dieser Worte hellte sich Arashis Miene augenblicklich auf, aber das
hielt nicht lange an, weil sich Naruto nun um ihm kümmerte: „Im Gegenzug
änderst du gefälligst dein Verhalten! Ich erkenne dich ehrlich gesagt kaum
wieder. Für jemanden, der so große Ambitionen hat besitzt du erstaunlich wenig
Durchhaltevermögen. Noch viel schlimmer ist aber, dass du deine Launen an
anderen Menschen auslässt. So habe ich dich sicherlich nicht erzogen und darum
werde ich das auch nicht weiterhin dulden. Du müsstest gut genug wissen, dass
ich keine leeren Drohungen mache, also mach dich darauf gefasst über meinem
Knie zu landen, falls so etwas noch einmal passiert. Ich erwarte natürlich
auch, dass du dich bei deiner kleinen Schwester entschuldigst, aber mach es noch
nicht sofort. Ich will nicht, dass sie denkt, dass du dich nur bei ihr
entschuldigst, weil wir es dir aufgetragen haben.“ „Verstanden.“ Arashi
war deutlich kleinlauter geworden. Sein Vater hatte ihn doch mächtig in seine
Schranken gewiesen. Dieser sah nun auf seine Uhr. „Ich werde euch jetzt
verlassen, weil ich heute Abend noch eine Ratssitzung habe. Ich überlasse
Hitomi erst einmal dir, Schatz.“ „Alles klar.“
Ungefähr drei Stunden später hatten sich dann auch die zwölf Ratsmitglieder
und Naruto um einen großen runden Tisch im Hokage-Turm versammelt. Am Anfang
ging es um die finanzielle Situation des Dorfes, die schon seit Jahren sehr gut
war. Das lag vor allem an dem hervorragenden Ruf, den die Konoha-Nin in der Welt
besaßen. Sie galten als enorm zuverlässig. Die Erfolgsquote bei den Missionen
lag bei über 95 %. Dadurch füllten sich die Kassen und ermöglichten nicht nur
ein rasches Wachstum Konohas, sondern auch die Sanierung und Errichtung von
wichtigen Gebäuden, wie dem Krankenhaus, dem ANBU-Hauptquartier und dem
Stadion. Daher dauerten diese Absprachen nie sehr lange.
Anschließend meldete sich der Blonde zu Wort: „Vor ein paar Tagen wurden von
mir und den zuständigen Senseis Veränderungen und Neueinträge in unserem
Kampfregister beschlossen. Die Veränderungen betreffen zwei Shinobi, die vor
ein paar Monaten im Schneereich eingesetzt waren: Kojiro Kanirate und Sanari
Hatake. Sie werden in den B-Rang gehoben.“ „Was ist mit Arashi?“, fragte
Inoichi Yamanaka. „Immerhin hat er doch einen der legendären sieben
Schwertkämpfer besiegt.“ „Im Kampf gab es mehrere Faktoren, die Arashi
bevorteilten.“, antworte der Uzumaki. „Außerdem ist er ja bereits im B-Rang
angesiedelt. Eine Hochstufung wäre meiner Meinung nach noch nicht angebracht.
Er braucht noch mehr Erfahrung. Immerhin beinhaltet der A-Rang nur die Elite
unseres Dorfes, also ausschließlich Jounin oder ANBU.
Was die Genin dieses Jahr betrifft, können wir auf jeden Fall sagen, dass sie
sehr vielversprechend sind. Alexa Uzumaki, Takeru Sabakuno und Kané Nara wurden
mit dem D-Rang eingeschätzt. Die restlichen Drei haben wir sogar im C-Rang
gesteckt. Das betrifft Kaero Uzumaki und die beiden Hyuugas: Shenji und
Hidate.“ „Hidate?“, entkam es Chouza Akimichi skeptisch. „Soweit ich
weiß war Arashi bisher der einzige Genin, der sofort mit diesem Rang
eingeschätzt wurde. Kaero und Shenji sind ja noch nachvollziehbar, schließlich
sind sie die Söhne der beiden stärksten Konoha-Nin, aber Hidate ist mir nicht
einleuchtend.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte Hinata. „Ich weiß, dass mein
Sohn durchaus begabt ist, aber ihn auf die gleiche Stufe wie Shenji oder Kaero
zu stellen geht wohl zu weit.“ „Durchaus begabt ist maßlos
untertrieben.“, widersprach Naruto. „Der Junge steckt voller Potenzial. Er
trainiert ja öfters mit meinen Töchtern, daher kann ich sehen zu welchen Taten
er befähigt seien könnte. Die Sache ist, dass er das scheinbar selbst nicht
sieht. Zudem ist er viel zu gutmütig, um mit voller Kraft gegen Kameraden zu
kämpfen. In einem wirklichen Kampf auf Leben oder Tod schätze ich ihn aber
sogar als stärksten der Genin ein, einschließlich Kaero und Shenji.“
„Naja, es wäre nicht das erste Mal, dass sie in einem unscheinbaren Ninja
echtes Talent erkennen.“, erwiderte Chouza.
Danach kam der Rat zu dem Thema, welches schon seit Monaten die Sitzungen
bestimmte: „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten über Kirigakure?“, wollte der
Yamanaka wissen. „Nein. Wir hatten seit dem Vorfall im Schneereich keinen
direkten Kontakt mit Kiri-Nin.“, antwortete der Rokudaime. „Wir wissen auch
noch nicht, ob es ein Zufall oder ein vorsätzlicher Angriff auf Konoha-Nin
war.“ „Jetzt mal Klartext!“, rief Hana Inuzuka. „Wie stehen unsere
Chancen falls es zu einem Krieg zwischen uns und Kiri kommt?“ „Ich und der
Hokage haben uns dieselbe Frage gestellt.“, erwiderte Shikamaru. “Wir haben
die aktuellsten Informationen über Kirigakure mit unseren verglichen und sind
zu folgendem Ergebnis gekommen:
Von der Anzahl her sind wir ihnen um gut ein Drittel überlegen. Der wirkliche
Unterschied zeigt sich aber erst bei Betrachtung der individuellen Stärken der
Shinobi. Der Kern der Kiri-Nin sind C-Rang-Shinobi. Dazu kommen einige B-Rang-
und nur eine Handvoll A-Rang-Ninja. Bei uns sieht die Situation ein wenig anders
aus. Obwohl auch wir den größten Teil C-Rang-Shinobi haben, ist unsere Elite
weitaus breiter. Mit mir mitgezählt verfügen wir über zehn A-Rang-Shinobi:
Tsunade, Sai, Tenzou, besser bekannt als Yamato, Kiba Inuzuka, Shino Aburame,
Neji Hyuuga, Rock Lee, Kakashi Hatake und Sakura Uzumaki. Dazu kommt dann
natürlich noch der Hokage als einer der drei einzigen S-Rang-Ninja der Welt.“
„Wie kann es sein, dass Kiri nur so wenig wirklich starke Shinobi haben
soll?“, entkam es der Inuzuka. „Sie haben doch die legendären sieben
Schwertkämpfer.“ „Von den ehemals Sieben sind nur noch Drei übrig: Kanto
Hiraki, Yuu Inami und der Mizukage Kusaru Quinten.“
„Also hätten wir nur mit dem Mizukage und dieser Yuu zu tun, weil ja Kanto in
einem Gefängnis im Schneereich sitzt.“, schlussfolgerte Inoichi. „Das
stimmt nicht so ganz.“, entgegnete Naruto. „Wir haben vor kurzem erfahren,
dass Kanto sich befreien konnte. Sein Aufenthaltsort ist momentan unbekannt.“
„Wirklich? Wir hätten ihn wohl doch nach Konoha schaffen sollen.“, meinte
der Yamanaka. „Obwohl er in seinem verletzten Zustand eigentlich nicht hätte
entkommen können.“ Naruto und Tsunade warfen sich gegenseitig kurze Blicke zu
und schwiegen. Der Rat wusste nicht, dass die Kunoichi den Kiri-Nin auf Befehl
des Uzumakis geheilt hatte und das war wohl auch besser so. Trotzdem kannte sie
immer noch nicht seine Beweggründe für seine damalige Entscheidung.
„Auch wenn Kanto wieder für Kirigakure kämpfen sollte, würde das den
Ausgang einer möglichen Konfrontation nichts ändern.“, beruhigte Shikamaru
die Anwesenden. „Wir hätten so oder so die Oberhand. Selbst wenn sich Iwa-
oder Kumogakure einem Angriff anschließen würde könnten wir durch unsere enge
Partnerschaft mit Suna den Konflikt für uns entscheiden. Die einzige echte
Gefahr würde von einer Allianz aller drei Dörfer ausgehen. Das würde zu einem
sehr verlustreichen Krieg für alle Seiten führen. Die Wahrscheinlichkeit
dafür geht aber fast gegen Null. Iwa- und Kumogakure würden daraus nichts
gewinnen.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte der Blonde. „Weder Vago Kaiten
(Tsuchikage) noch Juko Kataro (Raikage) sind Hardliner. Sie wären auch nicht
töricht genug einen offenen Krieg anzuzetteln. Wir sollten zunächst erst
einmal abwarten und die nächsten Schritte Kirigakures beobachten.“
Der Rokudaime wollte nun eigentlich die Sitzung beenden, aber Danzou, der die
komplette Sitzung hindurch ungewöhnlich ruhig war, ergriff das Wort.
Kapitel 54: Entschuldigung
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So, ich machs kurz, weil ich totmüde bin *gähn*. Viel Spaß und Thx for
Kommis.
98. Entschuldigung
Die Ratsmitglieder warteten zusammen mit Naruto mehr oder weniger interessiert
auf Danzous Beitrag: „Ich möchte noch eine Sache diskutieren bevor wir die
Konferenz schließen.“ „Ja?“ „Ich habe kurz vor Beginn der Versammlung
von einem Vorfall in der Akademie erfahren. Scheinbar hat ihre Tochter
versehentlich mit ihrem Sharingan einen Jungen des Hyuuga-Clans verletzt. Ist da
etwas Wahres dran?“ Die Eingeweihten versuchten sich ihre Überraschungen so
gut wie möglich nicht anmerken zu lassen und es gelang ihnen auch halbwegs.
Dennoch hatten alle den gleichen Gedanken: Wie konnte er nur davon erfahren
haben?
Der Kage sah ein, dass Leugnen zwecklos war. Daher bestätigte er den Verdacht
des Alten. „Was gedenken sie zu unternehmen, sodass so etwas Bedauerliches
nicht noch einmal vorkommt?“ „Ich werde sie zusammen mit Kakashi trainieren
damit sie die Kontrolle über ihr Sharingan erlernt.“ „Aber wird das
ausreichen?“, erwiderte Danzou. „Können sie mit absoluter Gewissheit sagen,
dass selbst dann so ein Vorfall ausgeschlossen ist?“ „Eine hundertprozentige
Sicherheit wird es nie geben, aber-“ „Das dachte ich mir.“, fiel der
Hardliner dem Blonden ins Wort. „Meiner Meinung nach müssen wir das Problem
bei der Wurzel packen. Ich habe so einen Vorfall bereits befürchtet und
diesbezüglich Nachforschungen betrieben. Demnach gebe es die Möglichkeit das
Sharingan zu versiegeln.“ „Ausgeschlossen.“, entgegnete Naruto sofort.
„Ich finde die Idee eigentlich gar nicht so schlecht.“, meinte Chouza. „Zu
mindestens wäre es eine Überlegung wert.“ „Oh, ich habe mich mit dem Thema
auseinandergesetzt und bin zu dem Entschluss gekommen, diesen Gedanken wieder zu
verwerfen. Was Danzou nämlich noch nicht erwähnt hat, ist, dass eine
Versiegelung ihr nicht nur das Sharingan nehmen würde, sondern auch ihr
Augenlicht.“
„WAS?“, entkam es Tsunade empört. „Wie kannst du so etwas überhaupt in
Betracht ziehen, Danzou? Das ist selbst für deine Verhältnisse abscheulich.“
„Abscheulich?“, lachte der Greis. „Der einzige Unterschied zwischen mir
und den Rest hier ist, dass ich bereit bin auch drastische Entscheidungen zu
treffen, um unser Dorf zu schützen. Wenn man bedenkt, dass die Versiegelung ein
großes Risiko beseitigen würde, ist die Behinderung eines kleinen Mädchens
ein geringes Opfer.“ „DU!“, brüllte die Sannin und sprang auf. Kurz bevor
sie sich aber auf den Alten stürzen konnte, wurde sie in ihren Stuhl
zurückgedrückt. „Setz dich wieder hin, Tsunade! Ich dulde keine Gewalt
während der Ratssitzung!“
Die Kunoichi konnte nicht glauben, wer sie da an ihrer Schulter gepackt und
zurückgehalten hatte, denn es war kein Geringerer als Naruto. Sie durchlebte
eine Vielzahl von Gefühlen: Wut, Ungläubigkeit und vor allem Enttäuschung.
Wie konnte der Blonde bei solchen Äußerungen nur so ruhig bleiben? Er nahm es
hin, als wäre es das Normalste von der Welt. Zu mindestens dachte sie das. Sie
musste aber schnell feststellen, dass so ziemlich das Gegenteil der Fall war.
Für diese Erkenntnis sorgte ein kaum zu hörendes Plätschern, dass ihre
Aufmerksamkeit auf Narutos Hand, die unter dem Tisch hing, lenkte. Diese
zitterte und war zu einer Faust geballt. Er verkrampfte sie so stark, dass sich
seine Fingernägel in die Handfläche bohrten und eine Blutung verursachten. Das
Blut tropfte langsam auf den Boden.
Man musste kein Genie sein, um daran zu erkennen, dass er mit aller Macht
versuchte seine Fassung zu wahren. Seine ruhige Erscheinung war nicht viel mehr
als eine Fassade. Im Inneren war er kurz davor, zu explodieren. Trotzdem
versuchte er bei den folgenden Sätze so sachlich wie möglich zu bleiben: „Du
kannst so viele Einwände äußern wie du willst, Danzou, aber meine
Entscheidung steht. Natürlich kann der Rat mich aber überstimmen. Ich bitte
daher die Mitglieder, die Danzous Vorschlag unterstützen, dies mit einem
Handzeichen zu signalisieren.“ Er ließ seinen Blick durch die Runde wandern,
doch niemand meldete sich. Viel zu groß war die Furcht der Einzelnen, sich
gegen den Hokage zu stellen. Er war schlicht und einfach viel zu bedeutend für
Konoha, nicht nur als ihr stärkster Shinobi und Oberhaupt, sondern auch als
Aushängeschild der Stärke Konohas innerhalb und außerhalb des Dorfes.
„Damit ist die Sache wohl entschieden.“, schloss der Uzumaki. „Danzou,
dein Einwand wurde gehört und sowohl von mir als auch vom Rat abgewiesen. Wenn
nun keine Fragen oder Vorschläge mehr sind, schließe ich die heutige
Sitzung.“ Die Clan-Oberhäupter bestätigten dies und zogen von dannen.
Der Hardliner blieb aber noch eine Weile im Hokage-Turm und begab sich in eine
seiner abgelegensten Ecken. Dort wartete bereits eine Person auf ihn. „Gute
Arbeit.“, entkam es dem Alten. „Deine Informationen waren sehr hilfreich.“
Er holte einen Beutel heraus und übergab ihn der Wartenden. Die Person stellte
sich als die Schulkrankenschwester heraus, die die kompletten Ereignisse in der
Akademie belauscht hatte. „Vielen Dank, Danzou-Sama.“, kam es ehrfürchtig
aus der Frau.
„Ach, so ist das also. Das erklärt natürlich einiges.“ Beide Anwesenden
schreckten auf, als sie diese Worte vernahmen. Aus dem Schatten hinter ihnen
trat nun ein Dritter heraus. Die Krankenschwester wurde bei dem Anblick
kreidebleich. „Ho- Ho- Hokage-Sama.“, stotterte sie. „Ich hoffe doch, dass
Danzous Bezahlung gut war, denn du wirst morgen deinen Job in der Akademie
aufgeben und eine Arbeit im Hospital dürfte für dich wohl kaum zu bekommen
sein.“ „Aber ich habe zwei Kinder zu versorgen, ohne regelmäßiges
Einkommen-“ „Glaubst du tatsächlich, dass mich das auch nur im Geringsten
interessiert?“, schnitt er ihr das Wort ab. „Du kannst eher dem Himmel
danken, dass ich nicht der Typ bin, der sich an wehrlosen Frauen vergreift. Und
jetzt geh mir aus den Augen!“ Das musste man der verängstigten Frau nicht
zweimal sagen. Wie sich herausstellte verließ sie auch Konoha wenige Tage
später und kehrte nie wieder zurück.
„Haben sie mir nachspioniert?“, fragte das Ratsmitglied. „Vielleicht.“,
erwiderte der Kage und schritt an Danzou vorbei. „Aber deine Informationen
haben dir ja nicht wirklich geholfen. Ich hätte gedacht, dass du nicht so naiv
bist. Hast du wirklich geglaubt, dass sich der Rat gegen mich stellt?“
„Natürlich nicht. Ich wollte nur meine Meinung über die Ratsmitglieder
endgültig bestätigt haben. Sie sind genauso erbärmlich wie ich sie
eingeschätzt hatte. Es ist schon traurig, wie weich und ängstlich erfahrene
Shinobi seien können.“ „Bist du diese Leier nicht langsam mal Leid? Niemand
möchte das hören.“, sagte Naruto immer noch im Gehen. „Dann werde ich sie
zwingen mir zuzuhören. Es gibt noch andere Wege, als den politischen.
Vielleicht sollte ich da bei deiner Tochter anfangen.“
Jetzt blieb der Blonde schließlich stehen, war aber dennoch mit dem Rücken zu
dem Alten gewandt. „Auch wenn du wahrscheinlich nicht so dumm wärst, sage ich
es trotzdem: Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann-“ „Dann was? Kommt
jetzt so eine leere Floskel wie ´dann werde ich es bereuen´?“ „Nein...“,
begann der Kage und verschwand vor Danzous Augen. Einen Moment später spürte
er hinter sich einen Hauch der über seinen Nacken in sein Ohr kroch: „…dann
töte ich dich.“ Der Hardliner wandte sich augenblicklich um und schaute in
das komplett emotionslose Gesicht des Uzumaki. „Du würdest es tatsächlich
wagen ein Ratsmitglied zu töten?“ „Wir kennen uns nun schon mehrere Jahre
und doch weißt du immer noch nicht, was für ein Mensch ich bin? Es wäre mir
völlig egal auch wenn du der Feudalherr des Feuerreichs wärst. Ich bin nun
einmal in erster Linie ein Ehemann und Vater und dann erst das Oberhaupt
Konohagakures.“ „Dann bist du ein noch größerer Narr, als ich gedacht
hätte. Deine schwache Drohung passt zu diesem Bild. Du wärst niemals hart
genug, um so etwas durchzuziehen.“
„Du hast keine Ahnung, zu welchen Dingen ich fähig bin, um Menschen die ich
liebe zu beschützen. Ich warne dich, alter Mann! Fordere mich nicht heraus,
denn das ist ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst.“ Als nächstes vernahm
der Greis ein metallisches Geräusch und wich unweigerlich einen Schritt
zurück. Er konnte gar nicht anders, weil er zum Ersten Mal etwas vom Rokudaime
spürte, was er nie erwartet hätte: Tötungswillen. Narutos Gesichtszüge
hatten sich erneut verändert. Seine Augen blitzten gefährlich auf und
vermittelten seinem Gesicht einen animalischen Ausdruck. Er wirkte fast wie ein
Raubtier, welches kurz davon stand seine Beute zu zerfleischen. Das alles jagte
dem Hardliner einen eiskalten Schauer über den Rücken. Er hatte das Gefühl,
dass er bei einer falschen Bewegung oder Äußerung im wahrsten Sinne des Wortes
den Kopf verlieren würde. Da half auch die Tatsache nicht, dass Naruto eine
seiner Hände an sein Katana gelegt hatte.
„Du, du machst mir keine Angst.“, entkam es wenig überzeigend aus dem
Hardliner. „Du spielst wohl gerne mit dem Feuer, was? Das ist aber nicht
ungefährlich. Ab und zu kann sich nämlich so ein Feuer aber in ein
lichterlohes Inferno verwandeln und dich in ein Häufchen Asche verwandeln. Gib
mir nur einen wirklichen Grund und ich lösche dich aus. Also überlege dir
deine nächsten Schritte sehr gut.“ Anschließend verschwand der Blonde.
Im Gegensatz zum Hokage-Turm war im Uzumaki-Anwesen an diesem Abend wieder ein
wenig Ruhe eingekehrt. Hitomi beschäftigte sich gerade in ihrem Zimmer mit
Aufgaben für die Akademie, als jemand an ihre Tür klopfte. Arashi trat herein.
„Hast du kurz Zeit?“ „Klar.“ Der Rothaarige setzte sich auf das Bett und
nahm eine gebeugte Körperhaltung ein. „Ähm, ich wollte mich bei dir wegen
meinem Verhalten heute entschuldigen. Ich habe voreilige Schlüsse gezogen und
meine schlechte Laune an dir ausgelassen. Natürlich war die ganze Sache ein
dummer Unfall und keinesfalls deine Schuld.“ Hitomi nahm die Entschuldigung
zwar auf, reagierte aber für den Chuunin völlig überraschend. „Mama war
bestimmt richtig sauer, oder?“ „Ja, sie war ziemlich angefressen.“
„Sorry, ich wollte dich nicht anschwärzen.“ „Was? Du musst dich dafür
doch nicht entschuldigen.“, erwiderte er perplex. „Es war völlig richtig
Mama zu informieren. Ich habe diese Standpauke wohl gebraucht. Schließlich war
das alles mein Fehler. Du hast dich bestimmt so schon schlecht gefühlt und ich
habe auch noch meinen Senf dazugegeben. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was mit
mir los war.“
„Ach, Schwamm drüber.“, winkte sie ab. „Ich werde es dir nicht
nachtragen.“ „Sehr gut, Danke. Dann muss ich nur noch die Sache mit Sanari
aus der Welt schaffen.“ „Was hat denn Sanari damit zu tun?“ „Es ist
nichts Großes, nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Worum geht es?
Vielleicht kann ich helfen.“ Arashi bezweifelte das zwar stark, aber scheinbar
hatte er ihre Neugier geweckt. Also erzählte er ihr von der Szene bei
Ichirakus. „Und was meinst du?“ Sie antwortete nicht. Es war nicht so, dass
ihr nichts einfiel, doch sie wollte ihre Gedanken nicht aussprechen. Das
übernahm dann auch jemand anderes für sie: „Du bist ein echter Vollidiot,
weißt du das?“ Die beiden Uzumakis wandten sich der Tür zu und erblickten
Alexa. „Ich habe vorhin schon mit Sanari gesprochen.“, fuhr sie fort.
„Echt, was hast du dir nur dabei gedacht? Kein Wunder, dass sie echt wütend
ist.“ „Ich weiß, dass ich mich falsch verhalten habe, aber eine
Moralpredigt hilft mir jetzt wenig. Wie kann ich die Sache wieder hinbiegen,
Lex?“ Die Blonde seufzte. „Mann, ich weiß echt nicht, warum ich dir helfe,
aber wenn du dich wirklich entschuldigen willst, dann mach es so…“
Am nächsten Morgen ging Sanari kurz nachdem sie aufgestanden war auf den
Balkon, um den sonnigen Tag zu begrüßen. Ihr Blick fiel sofort auf einen
kleinen Tisch. Auf dem lagen nämlich Blumen. Sie sah zwar auf Anhieb niemanden,
aber konnte sich direkt denken, dass eine gewisse Person in der Nähe war. „Du
hast dich also wieder eingekriegt, Rash?“, fragte sie laut. Sofort nach diesen
Worten landete der Rothaarige neben ihr. Er hatte auf dem Dach des Hauses
gewartet. „Und gefallen dir die Blumen? Es sind sogenannte Blausterne.“
„Ja, ich kenne sie. Ihre seltenen blauen sechsblättrigen Blüten machen sie
leicht erkennbar.“ „Nicht nur das.“, bemerkte der Uzumaki. „In der
Blumensprache bedeuten sie soviel wie ´Verzeih mir´. Sie passen daher perfekt
zu meinem Anliegen. Ich weiß, dass ich gestern zu viel gesagt und dich unfair
behandelt habe. Es tut mir leid.“ „Ist das alles, was du zu sagen hast?“,
gab sie wenig beeindruckt von sich. „Wie meinst du das?“ „Naja, ich meine
die Idee mit der Blumensprache ist ja echt originell. Das muss ich Alexa lassen,
aber das reicht mir noch nicht, um die Sache zu vergessen. So einfach kommst du
mir nicht davon.“
Sanaris Reaktion gab dem Chuunin einige Rätsel auf. Nicht nur sah sie sofort,
dass Alexa ihre Finger im Spiel hatte, sie war auch normalerweise nicht so
nachtragend. „Hast du da etwas Bestimmtes im Auge, San?“ „Gut, dass du
fragst.“, erwiderte sie. Auf ihr Gesicht zeichnete sich ein heimtückisches
Grinsen ab. Dem Rothaarigen schwante Böses. „In drei Tagen ist ja das
Sommernachtsfest. In dem Zusammenhang findet ja auch ein Bankett mit den
wichtigen Persönlichkeiten des Feuerreiches statt. Ich wollte schon immer mal
den Feudalherrn des Feuerreiches Yousuke Fogota kennenlernen. Du bist ja durch
deine Herkunft eingeladen. Daher kannst du mich ja bestimmt als deine Begleitung
mitnehmen, oder?“ „Das lässt sich sicherlich arrangieren.“, sicherte
Arashi zu und atmete erst einmal erleichtert durch. Er hatte mit weitaus
Schlimmeren gerechnet. Sanaris Augen begann daraufhin zu strahlen sie geriet ins
Schwärmen: „Das wird garantiert toll. Wir machen es dann so wie in den alten
Zeiten. Mit Kimonos und Tanzen und so weiter.“ „Warte mal kurz.“,
versuchte er sie zu bremsen, denn was er da hörte, gefiel ihm ganz und gar
nicht. „Ich hasse Kimonos, man kann sich in den Dingern kaum bewegen und
Tanzen kann ich auch nicht.“ „Das kannst du in den nächsten Tagen doch noch
lernen. Was ist dir wichtiger, ein paar Unannehmlichkeiten zu vermeiden oder
deine Freundin?“ Diese Frage der Hatake drängte den Rothaarigen ziemlich in
die Ecke. Er konnte ihr kurz nach seiner Entschuldigung ja wohl kaum
widersprechen. Deswegen lenkte er mit einem missmutigen „Fein.“ ein.
Wenige Stunden später hallte lautes Gelächter durch Sanaris Haus. Es kam von
Kojiro, der das junge Paar dabei beobachtete, wie sie das Tanzen übten. „Mein
Gott, Rash. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal sehen würde, dass du in einer
Sache so versagst. Dein Rhythmusgefühl ist einfach nur grottenschlecht.“
„Halt die Klappe, Kojiro!“, rief der Uzumaki seinem Freund sauer entgegen.
Danach wandte er sich peinlich berührt an Sanari. „Ich hab dir gesagt, dass
ich nicht tanzen kann.“ „Ist nicht so schlimm.“, erwiderte sie zärtlich
und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Obwohl ihre Füße von
Arashis Getrampel schmerzten, war sie irgendwie glücklich. In den paar Monaten
ihrer Beziehung entdeckte sie nämlich etwas, was der Rothaarige nur selten
zeigte: echte Schwächen.
So begabt er in den Ninjakünsten auch war, so tollpatschig stellte er sich in
vielen normalen Situationen an. Er hatte beispielsweise keinen Sinn für Kunst
im Allgemeinen. Zudem war er ein grausamer Koch. Naruto, selbst ein wirklich
guter Koch, hatte nach mehreren vergeblichen Versuchen schließlich aufgegeben,
seinem Sohn das Kochen beizubringen. Der einzige Rat, den der Blonde Arashi
letztlich geben konnte, war sehr einfach: „Suche dir später bloß eine Frau,
die gut kochen kann, ansonsten wirst du jämmerlich verhungern.“
Glücklicherweise war Sanari sehr geübt in diesem Bereich, weil sie ihren
stinkfaulen Vater schon seit Jahren bekochte. Weiterhin hatte er in fast allen
handwerklichen Sachen zwei linke Hände. Bestes Beispiel dafür war eine
Situation, in der er zwei Stunden brauchte, um ein Regal aufzustellen, welches
nach fünf Minuten wieder in sich zusammenfiel. Die einzige Ausnahme war hier
das Schmieden, was er wohl im Blut hatte. Wirklich amüsant war aber erst, dass
Arashi seine Schwächen sehr wohl kannte und immer versuchte, solchen
Situationen aus dem Weg zu gehen. Er hasste es nämlich, wenn man sich über ihn
lustig machte.
Die Silberhaarige hatte aber schon mit so etwas gerechnet und sich deshalb Hilfe
geholt, die jetzt auch ankam. Bei der Hilfe handelte es sich um Alexa und
Hidate. „Was macht ihr beide denn hier?“, kam es aus dem Uzumaki. „Dir
helfen.“, antwortete seine Schwester. „Im Gegensatz zu dir ist Hidate ein
hervorragender Tänzer.“ „Jetzt übertreib nicht, Lex.“, warf der Hyuuga
bescheiden ein. „Ich habe es lediglich im Zuge meiner traditionellen Erziehung
gelernt.“ „Jetzt mach dich nicht schon wieder kleiner als du bist. Ich freue
mich schon auf das Bankett. Ich habe gleich meinen Vater gefragt, ob Hidate
mitkommen kann und der hat nichts dagegen. Das ist das erste Mal, dass ich einen
Begleiter mitnehmen kann. Also wie können wir euch helfen.“ „Am Besten
Hidate zeigt Arashi erst einmal, wie es richtig geht.“, meinte die Hatake. Die
beiden Jungen tauschten also die Plätze.
Dem Blauhaarigen war nicht so richtig wohl zumute. Das Bild war auch ein wenig
gewöhnungsbedürftig. Hidate war aufgrund des Altersunterschiedes wesentlich
kleiner als seine Tanzpartnerin. Sie war gut ein Kopf größer. Das alleine
wäre ja nicht wirklich schlimm, aber Sanaris Körper war für ihre fünfzehn
Jahre auch schon sehr weit entwickelt. So sehr es der Hyuuga auch wollte, er
konnte nicht wirklich das ignorieren, was sich genau vor seiner Nase befand. Das
bemerkte auch die Chuunin. „Ich weiß, du bist der Experte hier, aber sieht
man sich beim Tanzen nicht normalerweise in die Augen?“ „Ich äh…“,
stammelte er und lief feuerrot an. Die Silberhaarige fand das einfach nur
niedlich und knuddelte den Genin.
Die restlichen Drei sahen diese Szenerie mit verschiedenen Gefühlen mit an. Die
beiden Chuunin fanden die Szene lustig, aber Alexas Laune schien sich deutlich
verschlechtert zu haben. „Es war vielleicht doch nicht so eine gute Idee,
Hidate mitzubringen was? Nicht das es seine Schuld wäre, Sanaris Reize sprechen
schließlich für sich.“ „Halt die Klappe, Kojiro!“, kam es gleichzeitig
nicht nur aus Alexa, sondern auch Arashi. *Tss, was für eine nette Familie.*,
dachte der Braunhaarige.
Trotz der kleinen Startschwierigkeiten machten die Anwesenden über die
folgenden zwei Tage einige Fortschritte. Es musste jedoch noch die Kleiderfrage
geklärt werden. Eigentlich dachte Sanari, dass sie noch einen Kimono für ihren
Freund besorgen musste, aber in Wirklichkeit hingen bereits zahlreiche in seinem
Schrank. Sie waren alle von Sakura besorgt worden, in der Hoffnung, dass sich
der Chuunin irgendwann erweichen lassen würde, sie zu tragen. In eines dieser
Kleidungsstücke hatte er sich am frühen Nachmittag vor dem Festtag stecken
lassen. Er betrachtete sich im Spiegel seines Zimmers und zupfte nervös an sich
herum. Er fühlte sich sichtbar nicht wohl in seiner Haut. Die Silberhaarige
gefiel der Anblick aber sehr. „Ich weiß echt nicht, was du hast. Du siehst
echt klasse aus.“ „Es geht nicht darum, wie es aussieht.“, entgegnete er.
„Es ist total unbequem.“
Die Unterhaltung wurde nun unterbrochen, weil Sakura hereinkam. Eigentlich
wollte sie, dass ihr Sohn Hitomi von der Akademie abholt, aber das war bei
seinem Aussehen schnell vergessen. „Wow, Schatz, du siehst wirklich gut aus.
Bist du also endlich zur Besinnung gekommen und hast die Schönheit der Kimonos
erkannt?“ „Nicht ganz. Das ist eine einmalige Sache. Ich mache das einzig
und allein wegen San.“ „Dann muss ich dir wohl danken, Sanari.“
„Da-anke, Sakura-Sama.“, bedankte sich die Hatake. Zwar war das Verhältnis
zwischen den Beiden ein wenig besser geworden, aber ein Lob war eine absolute
Seltenheit. „Ich freue mich schon, den Hokage in einen Kimono zu sehen.“
„Darauf kannst du lange warten.“, winkte die Jounin ab. „Naruto wird wohl
nie wieder einen Kimono tragen, aber ich kann dir ein Bild zeigen, worauf er
einen trägt.“ „Das wäre toll.“
Die beiden Frauen ließen den Rothaarigen einfach stehen und gingen ins
Wohnzimmer. Sakura ging zum Kamin hinüber, griff nach einem Foto und übergab
es der Chuunin. Diese begutachtete es genau. Auf dem Bild waren insgesamt drei
lächelnde Personen zu sehen: Naruto, Sakura und ein kleiner rothaariger Junge.
„Ist das Arashi?“, fragte sie verdutzt. „Ja, genau.“ „Er ist echt
süß, aber das muss dann schon über zehn Jahre her sein, obwohl sie und der
Hokage sich kaum verändert haben, naja, bis auf die Frisuren. Was mir aber
auffällt, ist die enorm aufwendige Kleidung, die sie tragen. Hat das einen
bestimmten Grund?“ „Das ist unser Hochzeitsfoto.“, klärte die Uzumaki
Sanari auf. „Ein Tag voller schöner Erinnerungen, aber auch Überraschungen.
Willst du mehr über den Tag erfahren?“ „Gerne.“
So im nächsten Kapitel kommt dann das erste der insgesamt vier Spezial-Chaps.
Kapitel 55: Sommernachtsfest
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Also was soll ich sagen. Ich muss ehrlicherweise eingestehen, dass ich zum
ersten Mal an einem Chapter wirklich verzweifelt bin. Es ist nichtmal eine
Schreibblockade oder ähnliches, ich konnte es einfach nicht gescheit aufs
Papier bringen. Ich war mit zwei Passagen absolut unzufrieden und habe es vier
oder fünfmal umgeschrieben. Irgendwann war ich so lustlos, dass ich mehrere
Tage gar nix mehr gemacht habe. Da ich euch aber nicht länger als nötig auf
die Folter spannen will, auf der anderen Seite aber auch nichts reinstellen
will, womit ich nicht zufrieden bin, habe ich folgendes gemacht. Das geplante
Chapter war ja von vornerein keines, welches den Plot der FF direkt berührt.
Darum habe ich es erstmal ausgelassen und mit dem normalen Plot weitergemacht.
Das ging dann erstaunlicherweise auch echt fix. Habe nur 8-9 Stunden gebraucht
(ja, das ist für meine Verhältnisse schnell^^).Das Hochzeits-Chap ist aber zu
gut 70 % fertig. Es kommt also bald. Wenn ich fies bin nach dem hier. Aber lest
selbst. Achso, bevor ichs vergesse: Vielen Dank für die Kommis ^^.
55. Sommernachtsfest
Der Tag des Sommernachtsfestes war also endlich gekommen. Diese jährliche
Festivität war eine der Hauptattraktionen Konohas und fand immer am Ende des
Sommers statt. Zu diesem Anlass beinhaltete das Dorf mehr als das Dreifache der
normalen Einwohner. Die Besuchergruppen waren dabei enorm vielfältig. Auf der
einen Seite waren da die einfachen Familien, die aus Pyros, der Hauptstadt des
Feuerreiches, oder den einzelnen Dörfern anreisten. Andererseits stattete auch
der komplette Adel des Feuerreiches Konoha einen Besuch ab. Diese Gruppe traf
sich traditionsgemäß immer zu einem Bankett im Hokage-Turm bevor das
eigentliche Festival begann.
Zu diesem Essen trafen jetzt auch die Uzumakis, Sanari, Hidate und Tsunade ein.
Naruto stach aus der Gruppe deutlich hervor, weil er als Einziger keinen Kimono,
sondern seine schwarze Ninja-Kleidung und seinen Mantel trug. Sofort kam ein
Mann in enorm reich geschmückter Kleidung auf die Neuankömmlinge zu. „Wie
ich sehe hast du es auch dieses Jahr nicht geschafft Naruto in einen Kimono zu
stecken, Sakura.“ „Was soll ich sagen? Mein Mann ist nun einmal unbelehrbar.
Wie geht es ihnen, Hoheit?“ „Ich kann nicht klagen, aber ich habe dir doch
schon so oft gesagt, dass du mich einfach Yousuke nennen sollst.“ Bei dem Mann
handelte es sich also um Yousuke Fogota, den momentanen Herrscher des
Feuerreiches. Er war sehr attraktiv, nur zwei Jahre älter als Naruto und teilte
seine Philosophie des Willen des Feuers vollkommen. Darum gab es nur sehr selten
Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beiden. „Davon mal abgesehen.“,
begann er. „Wie ich sehe, ist eure Gruppe bedeutend größer als letztes
Jahr.“
Er wandte sich sogleich an die kleine Schwarzhaarige. „Du musst Hitomi sein.
Dein Vater hat ein bisschen was von dir in seinen Briefen erzählt. Freut mich
dich kennenzulernen.“ „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“,
erwiderte sie höflich und verbeugte sich tief. „Ho, du bist aber gut
erzogen. Das ist bestimmt Sakuras Einfluss.“ Danach fiel sein Blick auf
Arashi. „Es ist wirklich schade, dass ich zu den Chuunin-Examen nicht im Land
war. Du sollst dort Herausragendes geleistet haben.“ „Naja, die Leute
übertreiben gerne.“ „Wer ist deine bildhübsche Begleiterin?“ „Ähm,
ich bin Sanari Hatake, Arashis ähm…“ „Sie ist meine Freundin.“,
beendete der Rothaarige den Satz der Silberhaarigen. „Wow, du hast einen
erstklassigen Geschmack, Arashi.“ Die Hatake lief bei diesen Worten
augenblicklich rot an. Yousuke wollte gerade fortfahren, als ein Diener
dazustieß: „Entschuldigen sie die Störung, Majestät, aber einige Fürsten
wünschen mit ihnen und dem Hokage zu sprechen.“ Die beiden Benannten
verabschiedeten sich daraufhin von der Gruppe.
Auf ihrem Weg sahen sie Danzou. Der Blonde und der Hardliner bauten kurz
Blickkontakt auf. Letzterer sah aber schnell wieder weg und verließ den Raum.
Diese Reaktion fiel auch dem Fogota auf. „Danzou benimmt sich seltsam, oder?
Es ist fast so, als hätte er Angst vor dir.“ „Angst würde ich nicht sagen,
aber er scheint endlich ein wenig mehr Respekt zu haben.“ „Das ist gut zu
hören. Seine Parolen gingen mir schon langsam auf den Geist.“ „Wohl wahr.
Ich soll dich übrigens von Königin Kazahana grüßen. Der Wiederaufbau des
Schneereiches ist abgeschlossen.“ „Königin Kazahana, huh?“, erinnerte
sich Yousuke zurück. „Die Frau hat wirklich klasse und sieht für ihr Alter
noch unglaublich gut aus. Vielleicht sollte ich sie mal wieder besuchen.“
„Alter Frauenheld.“, entkam es Naruto verschmitzt. „Ich weiß, dass du
niemals so denken würdest.“ „Das war nicht vorwurfsvoll gemeint.“,
versicherte der Uzumaki. „Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn mich
Sakura so früh verlassen würde. Von daher kann ich mich nicht in deine Lage
versetzen.“ „Naja, es tut jeden Tag weh, aber am schwersten hat es meinen
Sohn getroffen. Er hat sich durch den Tod meiner Frau sehr verändert.“
Währenddessen sich Naruto und Yousuke mit den einzelnen Feudalherren
unterhielten, betrat Danzou einen kleinen Raum, wo sein loyaler Diener Mondragon
schon auf ihn wartete. „Ich habe Lust auf eine Partie Shogi.“, sagte der
Greis und stellte das Spielbrett auf den Tisch, der sich vor seinem Handlanger
befand. „Ist etwas Gutes passiert, Danzou-Sama? Soweit ich weiß, spielen sie
nur Shogi, wenn sie wirklich gute Laune haben.“ „Wie könnte ich denn
schlecht gelaunt sein? Es verläuft schließlich alles nach Plan.“ „Plan?“
„Mein Plan Konoha zu übernehmen.“, sagte der Hardliner. „Ich weiß es
steht mir nicht zu, meine Meinung zu äußern, aber glauben sie wirklich, dass
sie den Hokage direkt entfernen können?“ „Natürlich nicht, Idiot! Eine
Person wie den Rokudaime kann man nicht direkt angreifen. Dafür ist er zu
mächtig und hat zu viele Fürsprecher. Man muss seine Position daher Stück
für Stück auseinandernehmen. Glücklicherweise hat er auch zwei große
Schwächen: Zum Einen ist er durch und durch berechenbar. Wenn man seine
Denkweisen versteht, kann man ihn lesen wie ein Buch. Außerdem würde er alles
für seine Freunde und Familie tun und genau da ist er angreifbar.
Zuerst habe ich seinen Sohn und dessen kleinen Freund benutzt, um seine
Autorität zu schwächen. Auch wenn er damals den Schaden verringern konnte, hat
es die Zahl seiner Zweifler und meiner Fürsprecher leicht erhöht. Danach habe
ich mich dem kleinen Uchia-Bastard zugewandt.“ „Aber das hat doch nicht
funktioniert. Der Rat hat ihre Idee einstimmig abgelehnt.“ „Wer sagt, dass
ich das nicht gewollt habe?“, lachte Danzou. „Es war mir von Anfang an klar,
dass diese Ansammlung von Schwächlingen geschlossen dagegen sein würde. Das
weiß jetzt auch der Hokage und genau das ist der Punkt. Es entwickelte sich
sogar noch besser als ich es gedacht hatte, als er seine kleine lächerliche
Morddrohung ausgesprochen hatte. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich eine
solche Aura vom Hokage nicht erwartet hätte, bin ich in meinem Leben schon zu
oft mit dem Tod konfrontiert worden, als das ich nur deswegen ängstlich in
einer Ecke kauern würde. Diese ganze Sache diente nur dazu, diesen Narren in
Sicherheit zu wiegen. Das ist aber eine trügerische Sicherheit. Er wird sein
Ende gar nicht kommen sehen.“
In der Zwischenzeit war das Bankett eröffnet worden. Dazu gehörte auch
reichhaltiges Buffet. An Diesem wollte sich Sanari nun etwas zu Essen besorgen,
als sich jemand neben ihr stellte. „Mmh, das sieht aber lecker aus.“ „Ja,
ich weiß. Hier gibt es wirklich alle möglichen kulinarische
Spezialitäten.“ „Ich habe nicht vom Essen geredet.“ Auf diese
merkwürdige Bemerkung hin sah sie zur Seite und erblickte einen jungen
schwarzhaarigen Mann, der sie von oben bis unten musterte. *Was ist das denn
für einer?*, dachte sie angewidert. Der Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre
älter als sie, legte jetzt seinen Arm um sie. „Du siehst einsam aus, Süße.
Bist du etwa alleine hier?“
„Nein, sie ist mit mir hier, Kaidou!“, sprach eine Stimme hinter ihnen.
„Ah Rash, lange nicht mehr gesehen.“, grüßte der Junge. „Finger weg von
meiner Freundin!“, raunte der Rothaarige nur. „Immer mit der Ruhe, Rash. Ich
hab ja nix gemacht.“, erwiderte der Schwarzhaarige und zog seinen Arm zurück.
„Nenn mich nicht so!“ „Wie denn? Rash? Wo liegt dein Problem?“ „Mein
Problem ist, dass mich nur meine Geschwister oder Freunde so nennen und soweit
ich weiß, gehörst du zu keinem von Beiden.“
„Freundlich wie eh und je, was? Willst du uns nicht wenigstens vorstellen?“
„Das ist Sanari Hatake, meine Teamkameradin und Freundin. San, das ist Kaidou
Fogota.“ „Fogota?“, entkam es ihr überrascht. „Jap, du vermutest
richtig, Süße. Ich bin kein Geringerer als der einzige Sohn des Feuerlords und
somit sein rechtmäßiger Nachfolger. Ziemlich beeindruckend, oder?“ „Ähm
ja, freut mich dich kennenzulernen.“ „Und mich erst.“ Noch bevor Kaidou
weiterreden konnte, zog Arashi seine Begleiterin weg. „Komm schon, San. Du
wolltest doch tanzen.“ „Das kann doch auch bis nach dem Essen warten.“
„Nein, ich habe jetzt Lust darauf.“ Die Silberhaarige durchschaute ihn
sofort. „Tss, du musst doch wegen so einem nicht gleich eifersüchtig
werden.“ „Ich, ich bin nicht eifersüchtig. Ich mag diesen Typ einfach
nicht. Seine Arroganz stinkt zum Himmel.“
Ungefähr zwanzig Minuten und drei taube Zehen später verließ Sanari leicht
humpelnd die Damentoilette. *Arashis Eifersucht ist echt schon niedlich, aber
auf das Tanzen verzichte ich das nächste Mal lieber freiwillig.* In Gedanken
versunken lief sie in Kaidou hinein. „Oh. Entschuldigung.“ „Kein Problem,
Süße. Scheinbar hattest du schon Sehnsucht nach mir. Willst du den Langweiler
nicht sausen lassen und stattdessen mit mir den Abend verbringen? Ich meine, was
hat der, was ich nicht habe?“ „Ich passe.“, lehnte sie kurzangebunden ab
und wollte an ihm vorbeigehen, doch der Fogota versperrte ihr den Weg und
drückte sie an die Wand. „Hör zu, Kleine. Ich bin es gewöhnt, das zu
kriegen, was ich will und im Moment will ich dich.“ „Lass los!“, drohte
sie, aber das interessierte den Adligen wenig. Er fuhr mit seiner Hand in ihren
Kimono. Dass man so bei der Hatake nicht wirklich landen konnte, bemerkte er
erst als er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie sank. Er griff sich
zwischen die Beine. Die Silberhaarige hatte mit ihrem Knie dort hingetreten, wo
es am besonders wehtat.
Wutentbrannt zückte Kaidou einen Dolch. „Du kleine Schlampe! Dafür bezahlst
du!“ Sanari wich zurück. Sie hätte ihn zwar problemlos entwaffnen und außer
Gefecht setzen können, aber der Typ war trotz seiner unmöglichen Manieren
immer noch der Prinz des Feuerreiches. Sie sah sich hilfesuchend um, aber
scheinbar war niemand in der Nähe. Glücklicherweise täuschte aber dieser
Eindruck und jemand schritt ein. „Mann, hier herrscht aber eine hitzige
Stimmung und dabei dachte ich, dass der Sommer schon fast vorbei wäre.“ Die
beiden Jugendlichen drehten sich zum Ursprung der Stimme um und erblickten
Naruto, der sich an die Wand lehnte. „Ich muss sie warnen, Prinz Kaidou.
Solche Dolche sind verdammt scharf und können jemanden sehr leicht
verletzen.“ „Anstatt dumme Ratschläge von sich zu geben, solltest du lieber
deine Shinobis im Griff haben, Blondie! Die sind ja eine Gefahr für die
Allgemeinheit.“ Die Kinnlade der Hatake klappte bei dieser Äußerung
herunter. Noch nie hatte sie mitbekommen, dass jemand in so einem Ton mit dem
Kage sprach.
Der Angesprochene blieb hingegen seelenruhig. „Blondie? Das ist neu.
Eigentlich dachte ich, dass meine gewöhnliche Anrede Rokudaime Hokage-Sama
wäre, aber Blondie geht natürlich auch.“ „Warum sollte ich einen Diener
meines Vaters mit soviel Respekt anreden?“ „Ob das dein Vater genauso sieht?
Am besten wir fragen ihn gleich mal.“ Wie aufs Sprichwort tauchte jetzt
Yousuke Fogota hinter dem Uzumaki auf. Seine bisher so freundliche Ausstrahlung
hatte sich deutlich verändert. Kaidou schluckte hörbar. „Wir gehen,
Sanari.“, sagte Naruto. „Das sieht mir nach einer Diskussion zwischen Vater
und Sohn aus.“ Das musste man der Chuunin nicht zweimal sagen.
Kurz nachdem die beiden Konoha-Nin um die Ecke gebogen waren, hörten sie ein
lautes Klatschen. „Autsch. Das hat sicher wehgetan. Der Junge wird am Ende des
Tages ein paar Wunden zu versorgen haben. Ich hoffe nur, dass Arashi dich nicht
irgendwann mal so sauer macht, wie Kaidou gerade eben.“ „Huh?“ „Ich
meine nur, dass ich irgendwann doch gerne Enkel hätte und Arashi ist dafür
mein sicherster Kandidat. Da wäre es schon schade, wenn du das zunichte machen
würdest.“ Das Gesicht der Hatake bekam eine knallrote Farbe. Sie stotterte
irgendwelches unverständliches Zeug, doch Naruto begann nur zu lachen und
tätschelte ihren Kopf. „Du entwickelst dich immer mehr zu einer Uzumaki. Wir
behalten diese kleine Geschichte aber lieber für uns. Arashi schlägt in
solchen Sachen nämlich nach mir, was bedeuten würde, dass von Kaidou nicht
mehr viel übrig bleiben würde.“ „Hai.“
Das restliche Bankett verlief anschließend ohne große Vorkommnisse. Als die
Uzumakis plus Anhang den Hokage-Turm verließen, war das eigentliche Festival
schon im vollen Gange. Die Jüngeren der Gruppe mit Ausnahme von Hitomi machten
sich dann alleine auf den Weg, um das Fest zu erkunden. In den Straßen waren
überall kleine Stände aufgestellt mit Süßigkeiten, Spielen oder Alkohol. Es
waren so viele Menschen unterwegs, dass man kaum vorwärts kam. Die Preise der
Stände konnten sich auch sehen lassen. Das störte Naruto und Co. aber nicht
besonders, weil der Blonde fast überall was umsonst bekam.
Nach einer Stunde mampfte der Kage gerade Zuckerwatte, sein insgesamt siebtes
Geschenk. „Ib lübe Pfebtibals (Ich liebe Festivals.)“ „Ja, sie sind noch
besser, wenn man nichts bezahlen muss.“, stimmte Sakura zu. „Ib abbeite wa
auh seeh harg (Ich arbeite ja auch sehr hart)“ „Sicher, Schatz.“ Tsunade
und Hitomi sahen sich fragend an. Es war schon beeindruckend, dass die
Rosahaarige dieses Gebrappel deuten konnte, aber nach knapp zwölf Jahren Ehe
war das wohl möglich.
Arashi und Sanari stießen nun wieder zu der Gruppe hinzu. Die komplette
Aufmerksamkeit der Gruppe richtete sich sofort auf das Gesicht des Rothaarigen.
„Was ist?“ „Probierst du einen neuen Look aus, Schatz?“, fragte Tsunade.
Der verstand nur Bahnhof. „Vielleicht ist es ja heute modern für Jungen
Lippenstift zu tragen, aber ich finde, dass Sanari die Farbe doch deutlich
besser steht.“ „Heh?“ Die Sannin beugte sich herunter und strich dem
Chuunin über die Lippen. Danach zeigte sie ihm den Finger. An ihm klebte
Lippenstift in der gleichen Farbe, wie ihn Sanari an dem Tag trug. „Oh.“,
entkam es beiden nur simultan. „Man sollte nie vorher den Lippenstift
nachziehen, sonst sieht man sofort, was man alles wo gemacht hat.“, riet die
Godaime augenzwinkernd.
„Hey, Tsunade.“, ging Sakura dazwischen. „Die beiden müssen nichts vor
mir und Naruto verstecken. Wir sind ja schließlich nicht prüde.“ „Naja,
Naruto ist es auf jeden Fall nicht.“ „Was soll das denn jetzt heißen? Von
mir aus sollen die beiden soviel Freiheit haben wie sie brauchen. Sanari ist
schließlich meine wichtige Verbündete. Jedes Mädchen, das Arashi erfolgreich
in einen Kimono bekommt, ist genau die richtige Frau für meinen Sohn.“ Die
Hatake strahlte daraufhin übers ganze Gesicht. Diese Äußerung kam keinesfalls
aus dem Nichts. Sakura war die letzte Zeit auffallend freundlicher und offener
gegenüber Sanari geworden. Allerdings war es das erste Mal, dass die Jounin das
offen aussprach. Scheinbar hatte sie nun begriffen, dass ihr kleiner Sohn doch
langsam erwachsen wurde.
Hitomi machte jetzt nach längerer Zeit wieder auf sich aufmerksam, indem sie
ihren Vater antippte und die Stimme erhob: „Du Papa. Kannst du mir einen
Goldfisch fangen?“ Sie zeigte auf einen Stand der das traditionelle Spiel
anbot, wo man mit einer Papierfläche, welches an einem Stiel befestigt war,
Fische fangen konnte. „Klar.“ Die Familie ging also zu diesem Stand. Der
Besitzer stutzte. „Oh, Hokage-Sama. Wollen sie es versuchen? Der erste Versuch
ist für sie kostenlos.“ „Vielen Dank.“
Der Blonde setzte sich und suchte sich den größten der Fische aus. Sein
Versuch schlug aber fehl, weil die Papierfläche riss. „Das ist schwieriger,
als ich gedacht hätte.“, bemerkte er. „Sie haben wohl zu viel Kraft,
Hokage-Sama.“ „Scheint so.“ Er holte einen Schein aus seinen Mantel und
zeigte ihn dem Besitzer. „Wie viele Versuche kann ich dafür machen?“ Der
Mann sah ihn ungläubig an. „Dafür? Mindestens dreißig.“ „Sehr gut. Dann
wollen wir mal den Teich leerräumen.“
Zehn Minuten später lagen neunundzwanzig zerrissene Stiele neben dem Uzumaki.
Er hatte es tatsächlich fertig gebracht nicht einen einzigen Fisch zu fangen.
Sakura hatte erst gar nicht versucht, ihren Mann aufzuhalten, denn er war schon
immer ein schrecklicher Sturschädel gewesen. In der Zwischenzeit waren auch
Alexa, Hidate und Kaero wieder dabei und beobachten den sichtlich frustrierten
Naruto. „Papa ist ziemlich mies drauf, oder?“, flüsterte der Blonde seiner
Schwester zu. „Das kannst du lautsagen.“
Der startete seinen letzten Versuch. Dieses Mal machte er es aber ganz
vorsichtig, doch kurz bevor er den Fisch schnappen konnte verkrampfte er auf
einmal die Hand und zerbrach gleich den gesamten Stil. Der Kage stand auf und
sagte kein Wort. Eine unangenehme Atmosphäre machte sich breit. Kaero war der
Erste, der versuchte gut auf seinen Vater einzureden: „Komm schon Paps, das
ist doch nicht so wi-“ Seine Stimme stockte, als sich Naruto umdrehte. Er
hatte keinesfalls einen frustrierten Gesichtsausdruck, aber seine Mine war
dennoch todernst. Irgendwas war gerade vorgefallen, da war sich der Genin
sicher. „Was –“ „Shhhh!“, schnitt der Blonde seinem Sohn das Wort ab,
schloss die Augen und passierte die Gruppe.
Dieses Verhalten beunruhigte nun auch die restlichen Anwesenden. Ein paar
Momente später zeigten Tsunade und Sakura fast genau die gleichen
Verhaltensmuster. Auch sie gaben keinen Mucks von sich und schienen in tiefer
Konzentration zu sein. Alexa fiel hingegen etwas anderes auf. Das Wasser im
Teich des Standes schlug kleine Wellen. Sie wollte ihren Vater darauf
ansprechen, doch der war auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Die Wellen
nahmen immer an Stärke zu.
Danach ging alles furchtbar schnell. Eine Stimme brüllte: „AUF DEN BODEN!!“
Sie wurde von Arashi zusammen mit Sanari zu Boden gerissen. Nur
Sekundenbruchteile später schoss eine orkanartige Windböe durch die Gassen und
deckte etliche Budendächer ab. Eines dieser Dächer drohte einen Zivilisten zu
erschlagen, doch mehrere Blitze verarbeiteten es zu Kleinholz. Die Blonde bekam
von der Wucht nicht viel mit, weil ihr Bruder sie mit seinem eigenen Körper
schützte. Auch Kaero und Hitomi wurden noch rechtzeitig von Tsunade und Sakura
beschützt. Sie wollte langsam wieder aufstehen, doch die laute Stimme ertönte
erneut: „UNTEN BLEIBEN. DA KOMMT NOCH EINE WELLE!“ Jetzt konnte sie die
Stimme auch schließlich zuordnen. Sie gehörte Kakashi, der auch für die
Rettung des Dorfbewohners verantwortlich war.
Entgegen seiner Vermutung blieb dieser zweite Angriff allerdings aus. Es
herrschte nun genau genommen das Gegenteil. Es war komplett windstill, ähnlich
wie im Auge eines Tornados und dieser Vergleich war auch wirklich zutreffend.
Wie die Menschen, die sich wieder aufrappelten, realisierten, kreiste in einem
Umkreis von einem Kilometer um sie herum eine Art Wirbelsturm. Die Sicht war
durch eine riesige Menge Staub versperrt. „Oh nein, wir sind
eingeschlossen.“, kam es geschockt aus Sanari. „Nein, das dient zu unserem
Schutz.“, widersprach ihr Vater. „Ich kenne diese Technik. Das ist das Jutsu
der Aero-Kuppel. Ein defensives Windninjutsu des Hokage. Es scheint den zweiten
Einschlag abgewehrt zu haben.“ „Ein Jutsu meines Vaters? Wo ist er?“,
fragte Arashi. Als Antwort deutete der Jounin zu einem hohen Haus nördlich von
ihnen, wo der Kage kniete und ein Fingerzeichen hielt. *Shit! Ich habe die
Barriere nicht schnell genug hochbekommen. Was ist dieses monströse Chakra und
warum habe ich das erst so spät bemerkt?*, dachte Dieser wütend über sich
selbst.
Er erschuf danach zwei Schattendoppelgänger, die seine Position einnahmen und
die Technik aufrecht erhielten. Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter
und stellte erleichtert fest, dass seine Familie zum Glück unverletzt geblieben
war. Als nächstes machte er drei lange Sprünge und landete auf einer noch
höheren Plattform über dem großen Markt Konohas. Er zog tief Luft ein:
„ALLE ANBU, CHUUNIN UND JOUNIN SOFORT ZU MIR!!“ Das alleine reichte schon
aus, um alle naheliegenden Konoha-Nin zu alarmieren. Jeder erkannte die Stimme
des Hokage sofort und in nicht einmal einer Minute waren alle bekannten
Gesichter um ihn herum versammelt. Es half natürlich der Fakt, dass alle an dem
Festival teilnahmen und somit ohnehin in der Nähe waren. „Was ist passiert,
Naruto?“, wollte Sakura sofort wissen. „Das weiß ich noch nicht, aber wenn
man vom Chakra ausgeht, muss es was Großes sein. Wir werden es erfahren, wenn
sich der Staub etwas verzieht. Solange mein Jutsu intakt ist, dürften wir
sicher sein. Auf jeden Fall müssen wir die Bewohner zuerst in Sicherheit
bringen. Das überlass ich dir, Sakura. Du, Shizune, Tsunade und Iruka führt
die Evakuierung durch. Nehmt auch noch die verfügbaren Genin mit. Das
Wichtigste ist, dass wir unbedingt verhindern müssen, dass eine Panik in der
Bevölkerung ausbricht.“ „Hai.“
Nachdem die Angesprochenen aufgebrochen waren, lichtete sich auch endlich der
Staubschleier etwas. Zuerst sahen die Konoha-Nin die Stadtmauer, die an einem
Punkt völlig aufgerissen war. In ihr klaffte ein gut vierzig Meter breites
Loch. Die Shinobi hielten den Atem an, als langsam der Schatten des Verursachers
sichtbar wurde. Wie es Naruto vermutet hatte, war er gigantisch. Alleine die
Silhouette reichte dem Blonden schon aus, um das Ungetüm zu identifizieren.
Einige der anderen Ninja brauchten aber einen klaren Blick, um es zu erkennen.
Die Jüngeren wichen bei dem Anblick zurück. Sanari schlug die Hände vor den
Mund. „Oh mein Gott.“ Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Bleib
ganz ruhig, Sanari.“, sagte ihr Vater. „Aber, aber was ist das?“
„Diese Frage kann ich beantworten.“, erwiderte der Uzumaki. „Diese beige
Farbe und monströse Form. Als letzter Beweis der eine gigantische Schwanz. Das
ist zweifellos das einschwänzige Bijuu: der Sanddämon, Shukaku.“ „Bijuu?
Ist das ein schlechter Witz? Diese legendären Wesen, die in der Vergangenheit
soviel Chaos angerichtet haben? Wie sollen wir das aufhalten?“ „Kojiro,
behalte die Ruhe, verdammt!“, mahnte Naruto. *Vielleicht war es ein Fehler,
auch die jungen Chuunin mit einzubeziehen. Selbst Arashi zittert am ganzen Leib.
Ich kann es ihnen nicht verdenken. Mir ging bei meiner ersten Begegnung mit
Shukaku nicht groß anders. Aber war er damals auch schon so stark? Das er durch
die meterdicke metallverstärkte Stadtmauer kommt, ist keine Überraschung, aber
das es selbst bis hierhin gereicht hat? Seine gesamte Präsenz ist auch anders.*
Der Kage schüttelte den Kopf. Es war nicht die Zeit, sich über so etwas den
Kopf zu verbrechen. Er wandte sich an die Konoha-Nin. „Hört zu Leute, von nun
an gilt Code 7.“ Dieser Behelf erschien auf den ersten Blick vielsagend, aber
in Wirklichkeit hatte Naruto in seinen ersten Jahren als Hokage zusammen mit
Shikamaru zwölf Strategien entwickelt, die sogenannten Codes. Code 7 war
dementsprechend eine davon. Jeder höheranginge Shinobi kannte diese Strategien
in und auswendig und wusste genau, was er zu tun hatte. „Code 7?“, kam es
fragend aus dem Nara. „Aber das ist eine reine Verteidigungsstrategie.“
„Das weiß ich und darum gibt es auch eine Änderung. Meinen ursprünglichen
Platz übernimmt Neji Hyuuga. Ich werde versuchen, das Gefecht von Konoha
wegzulenken und den Schaden für das Dorf zu minimieren. Falls doch etwas
durchkommt, wehrt ihr es ab.“ „Warten sie, Hokage-Sama.“, wandte der
Kanirate und auch andere Jüngere ein. „Was?“ „Sie denken doch nicht allen
Ernstes daran, gegen das Vieh alleine zu kämpfen, oder? Das ist Selbstmord!“
„Sagt mal, habe ich hier zu einer Diskussionsrunde eingeladen, oder was? Das
ist ein Befehl, Punkt aus Ende! Glaubt ihr, ich bin nur aus Spaß Hokage? Mein
Job ist es, eure Hintern zu retten. Dabei gibt es mehrere Wege und ich bin ein
Hokage des Kampfes. Mein Weg ist einfach und direkt. Jeden der es wagt, einen
Finger an dieses Dorf zu legen, ramme ich unangespitzt in den Boden.“
Kapitel 56: Demonstration
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So, ich habe das Spezial-Chapter noch ein bisschen hinten angestellt. Ich denke,
dass das folgende Chapter auch ein wenig spannender ist. Es ist schließlich das
erste von vielen Action-Chapter Narutos in dieser FF. Viel Spaß und Thx for
Kommis.
57. Demonstration
Die Evakuierung machte gute Fortschritte. Der gesamte Marktplatz leerte sich
merkbar. Naruto drehte sich noch ein letztes Mal um. „Gut, ihr wisst was ihr
zu tun habt. Die direkte Befehlsgewalt hat Shikamaru Nara.“ „Hai.“ Danach
machte sich der Blonde in einem irren Tempo auf den Weg zur Stadtmauer. Kojiro
war aber immer noch nicht völlig überzeugt. „Das ist eine ganz miese Idee.
Der Hokage kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass er ganz alleine eine
Chance hat.“ „Was glaubst du eigentlich über wen du hier redest?“, gab
Kakashi harsch zurück. „Im Gegensatz zu dir kennen viele von uns die
Kampfkraft des Hokage. Sie ist mit der eines normalen Shinobis gar nicht zu
vergleichen. Er wird mit der Sache schon fertig werden. Außerdem kämpft er
nicht völlig alleine.“
Währendem die Konoha-Nin noch diskutierten, war der Uzumaki bereits an der
Grenze seines Windninjutsus angekommen. Er suchte sich eine freie Fläche, biss
auf seinen Daumen, formte Fingerzeichen und schlug abschließend seine Hand auf
den Boden. . Einen Moment später stand er auf den
riesigen Kopf eines Frosches. Das sahen auch die restlichen Shinobi. „Wow!“,
entkam es dem Kanirate. „Das ist Gamabunta, der vertraute Geist meines
Vaters.“, erklärte Arashi. „Genug mit dem Kaffeeklatsch!“, warf Shikamaru
ein. „Nehmt eure angestammten Positionen ein.“ Die Konoha-Nin taten wie
ihnen geheißen. Durch die eingehende Vorbereitung der einzelnen Shinobi kannte
jeder seine Aufgabe.
Bei der Verteidigungsstrategie Code 7 teilten sich die Konoha-Nin in insgesamt
drei Gruppen auf. Die ersten beiden Gruppen bildeten zwei Verteidigungslinien,
die sich an der Grenze Konohas hintereinander postieren sollten. Die hintere
Einheit bestand aus Medic-Nin und Shinobi, die auf längere Distanz z.B. mit
Ninjutsu kämpften. Sie wurde von Kakashi angeführt. Die vordere Fraktion war
eine Ansammlung von Nahkampfspezialisten, vorwiegend Waffen- und
Taijutsu-Nutzern. Sie wäre ursprünglich von Naruto geleitet worden, aber wie
schon angesprochen übernahm Neji nun diese Rolle. Die letzte und zugleich
kleinste Gruppe beinhaltete nur Shikamaru und Sai. Sie fungierten als
Schaltzentrale. Dabei erschuf der ANBU einen Tintenadler und flog mit ihm
zusammen mit dem Nara in die Lüfte. Somit konnte Shikamaru die gesamte Lage aus
der Vogelperspektive einsehen und gegebenenfalls strategische Änderungen über
Funk an Kakashi und Neji weiterreichen.
In der Zwischenzeit öffnete Bunta verschlafen die Augen: „Yo Naruto, du
suchst dir echt immer die ungünstigsten Momente aus, um mich zu rufen. Ich habe
gerade so schön gepennt.“ „Hör auf zu jammern! Schlafen kannst du, wenn du
tot bist.“ „Was hast du denn für eine Laune?“, fragte der Frosch pikiert.
„Ich bin nur etwas in Eile. Anstatt dich zu beschweren, solltest du lieber
einmal einen Blick Richtung Norden werfen.“ Als der vertraute Geist diesem Rat
nachkam, weiteten sich seine Augen. „Ist es das, wonach es aussieht?“ „In
der Tat.“ „Wie ist das überhaupt möglich?“ „Das ist jetzt nicht
wichtig. Ich könnte deine Hilfe gegen dieses Ungetüm gebrauchen. Mach dich
also bereit anzugreifen, sobald ich mein Windjutsu einstelle.“ „OK.“
Mit einer kurzen Handbewegung lösten sich die zwei Schattendoppelgänger im
Dorf auf und der Wirbelsturm, der Konoha geschützt hatte, legte sich wieder.
„LOS!“ Mit einem langen Sprung machte der gigantische Frosch über 100 Meter
gut und stürzte sich auf den Gegner, der ihn scheinbar noch nicht bemerkt
hatte. Bunta zog sein riesiges Messer und stach zu, doch das Bijuu machte einen
Satz nach hinten und wich dem Angriff aus.
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten standen sich der Blonde und Shukaku wieder
gegenüber. Der Dämon erkannte seinen Widersacher sofort wieder und es zauberte
ein Lächeln auf seine Lippen. „Wie lange habe ich mich nach diesem Moment
gesehnt. Niemand hat mich je so gut unterhalten wie du, Naruto Uzumaki. Ich
werde auch dieses Mal jede Sekunde genießen.“ „Immer noch so krank wie
früher, was?“, gab der Kage zurück. „Freue dich nur nicht zu früh. Du
warst mir schon vor Jahren unterlegen. Das wird sich jetzt auch nicht
ändern.“ „Es hat sich seit unserem letzten Aufeinandertreffen viel
geändert. Ich bin nun deutlich stärker. Ich gebe dir eine kleine Kostprobe“
Danach schlug sich die Bestie gegen den Bauch. . Im gleichen Moment feuerte auch Gamabunta eine
Wasserkugel in Richtung des Einschwänzigen. Die beiden Geschosse kollidierten
in der Luft. Das Ergebnis dieses Kräftemessens war eindeutig. Shukakus Angriff
überpowerte einfach Buntas Technik und flog weiter. Der Frosch konnte gerade
noch rechtzeitig zur Seite ausweichen.
Dafür schlug das Projektil jedoch in die Stadtmauer ein. Zwar konnte es sie
nicht völlig durchdringen, aber diese Entwicklung der Geschehnisse verursachte
bei Naruto trotzdem Kopfzerbrechen. *Das mit der gestiegenen Stärke war kein
Bluff. Wenn ich mich richtig erinnere, konnten Buntas Wasserkugeln diese Technik
damals zu mindestens neutralisieren. Wir müssen ihn irgendwie weglocken, sonst
legt er das Dorf in Schutt und Asche.* Das sah sein Partner ähnlich: „Wenn
ich seine Windprojektile nicht aufhalten kann, kommen wir nie nah genug an ihn
heran, um anzugreifen.“ „Das ist vorerst in Ordnung. Halte ihn erst einmal
nur in Bewegung und versuche ihn nur von hier wegzubekommen.“
Die restlichen Konoha-Nin waren derweil an der Dorfgrenze angekommen. Die
hintere Gruppe stellte sich auf der Stadtmauer auf, währendem die Anderen davor
in Position gingen. Keine zwanzig Sekunden später alarmierte Neji seine
Kameraden: „Wir kriegen Gesellschaft und es sind ziemlich viele.“
„Shinobi?“, fragte Chouji sogleich. „Nein. Ihr Chakra-Netzwerk ist nicht
menschlich.“, analysierte er mit seinem Byakugan. „Sieht mir mehr nach
Doppelgängern aus. Was meinst du, wie viele es sind, Hinata?“ „Schwer zu
sagen. Könnten um die Hundert sein, vielleicht mehr.“ „Hast du das
mitgekriegt, Kakashi?“, rief der Hyuuga. „Ja, klar. Macht euch bereit
Leute!“
Dieser Befehl kam auch keinen Moment zu spät, denn aus dem dichten Wald kamen
viele Kreaturen. Es waren prinzipiell Miniatur-Shukakus. Die Gruppe um den
Hatake warf Shuriken und Kunai auf die Monster, doch die Waffen blieben einfach
in den sandigen Körper stecken. „Normale Waffen funktionieren gegen diese
Viecher nicht. Benutzt Ninjutsu!“, orderte Kakashi an. Dementsprechend flogen
viele elementare Attacken, größtenteils Feuer-Ninjutsu, in Richtung der Wesen.
Einige wurden von denen auch getroffen, aber die Anzahl war schlichtweg zu
groß. Darum erreichte die Hauptzahl von ihnen die erste Verteidigungslinie.
Kojiro machte sich nervös bereit einzugreifen, aber Neji hielt ihn zurück.
„Hör zu, Kojiro. Ich habe keine Ahnung, warum der Hokage auch die Jüngeren
hier miteinbezogen hat, aber ihr haltet euch zurück und überlast den Job den
Erfahrenden.“ „Hey!“, entkam es dem Kanirate entrüstet, aber der Hyuuga
war schon in den Angriff übergegangen.
*Wenn es nur Sanddoppelgänger sind, müsste ein gezielter Schlag ausreichen, um
sie zu zerstören.*, dachte der ANBU, bevor er sich in den Kampf stürzte.
In den folgenden Sekunden bewies eine der
Hauptqualitäten des Hyuuga-Clans: Effektivität. Jede dieser Attacken traf
einen verschiedenen Gegner und streckte diesen nieder. Anschließend blieb er
inmitten der gegnerischen Truppen stehen. Die Shukakus umkreisten ihn und
murmelten etwas vor sich. . Der am Boden
liegende Sand ihrer gefallenen Kameraden umkreiste Neji explosionsartig und
hatte rasch dessen Körper mit Ausnahme seines Kopfes eingeschlossen. Dem
Gefangenen entlockte das nur ein müdes Grinsen. „Als ob das ausreichen
würde, um mich zu bezwingen.“ Mit enorm schnellen Körperdrehungen
befreite er sich von dem Sand und schleuderte zudem alle Feinde im Umkreis von
vierzig Meter zu Boden.
Die jungen Konoha-Nin kamen aus dem Staunen kaum noch heraus, denn mit gerade
mal zwei Techniken hatte der Hyuuga zwei Drittel der Mini-Shukakus besiegt.
„Langsam wundert es mich nicht mehr, warum er unser zweitstärkster Shinobi
nach dem Hokage angesehen wird.“, sagte Kojiro. „Pfft, wer sagt das?“,
warf Kiba hinter ihm ein und ging an ihm vorbei. „Schlimm genug, dass mir
Naruto den Rang abläuft, aber gegen Neji werde ich nicht verlieren. Hey Lee!
Wie wäre es mit einer kleinen Wette? Der, der weniger von diesen Viechern
auslöscht, bezahlt die nächste Runde bei Ichirakus.“ „Hört sich gut an,
aber wir sollten die Sache schnell über die Bühne bringen.“
„Einverstanden.“ Kiba warf Akamaru eine Pille zu, der diese bereitwillig
fraß. Im nächsten Moment bekam der Hund eine rote Farbe und wuchs um das
Dreifache an. Im Gegensatz dazu konzentrierte sich Lee. Der Kanirate sah das geschockt mit an. *Die haben sie doch nicht
mehr alle! Das Dorf wird angegriffen und die machen hier Wetten. Wie kann man
nur so ruhig sein?*
Bereit für den Kampf schlossen die Beiden sich Neji an und kümmerten sich um
den Rest der Kreaturen. Es war schon ein seltsames Bild. Es befanden sich am Ort
des Geschehens mehr als vierhundert Shinobi, aber es kämpften nur drei.
Trotzdem waren alle Monster bis auf eines in nicht einmal einer Minute erledigt.
„Das war fast schon zu einfach.“, entkam es dem Hyuuga, als er zusammen mit
den anderen beiden Jounin auf den letzten kleinen Sanddoppelgänger zuschritt.
Genau dieser formte aber jetzt ein Fingerzeichen. Dem ANBU-Captain beschlich ein
unangenehmes Gefühl. „VORSICHT!“,
brüllte er und die Drei zogen sich augenblicklich zurück. Aus dem
übriggebliebenen Sand bildeten sich neue Miniaturen des Bijuus. „Na herrlich.
Auch wenn es jetzt weniger sind als vorher, kann es so ewig dauern bis wir hier
fertig sind.“ „Und genau das ist ihr Plan.“, erklärte Neji seinen
Kameraden. „Das soll hier scheinbar nur dazu dienen, um uns von Narutos
Gefecht abzulenken.“
Wie aufs Sprichwort spürten die Konoha-Nin ein kleines Erdbeben. Einige von
ihnen hatten Schwierigkeiten, sich auf der Mauer zu halten. Die Erschütterung
kam von Gamabunta, der nur knapp Hundert Meter von Shinobi landete. Narutos
Plan, Shukaku vom Dorf wegzulenken ging nicht wirklich auf. Der Dämon war
nämlich nicht nur stärker, sondern auch bedeutend schneller geworden, sodass
der Blonde und sein vertrauter Geist bisher in die Defensive gezwungen wurden.
Das schien das Bijuu aber langsam zu langweilen. „Was ist los, Naruto Uzumaki?
Alles was du bisher tust, ist hier herumzutanzen. Mal sehen, was passiert, wenn
das Leben deiner ach so tollen Freunde davon abhängt.“
Der Uzumaki warf einen Blick über seine Schulter und sah seine Kameraden. *Er
hat Recht. Ausweichen kommt nicht mehr in Frage. Die anderen wären sonst genau
in der Schusslinie. Ich wollte den Kampf eigentlich soweit weg wie möglich
verschieben, aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.* Wie zu
erwarten war, katapultierte Shukaku ein weiteres Windprojektil heraus.
„Benutze nochmal deine Wasserkugel.“ „Aber-“ „TU ES EINFACH!“,
befahl der Rokudaime lautstark.
Es kam also wieder zum Aufeinandertreffen der zwei Geschosse. Dieses Mal
unterstützte Naruto aber seinen Partner. Die Verbindung der zwei Elementarjutsu reichte nun endlich aus,
um die Attacke des Giganten abzuwehren. Die aufkommende Explosion entwickelte
sich in einen monsunartigen Regen, der auf alle Anwesenden niederprasselte.
Durch den Regen raste der Blonde jetzt mit seinem Laminenter in der Hand auf die
Bestie zu, doch der sah sofort durch diese Strategie und schnappte zu. Die
riesige Kralle schloss sich um den Uzumaki und begann ihn langsam zu
zerquetschen. „Du enttäuscht mich. Ein so offensichtlicher Angriff hätte
gegen mich niemals Aussicht auf Erfolg. Jetzt bleibt mir nur noch das
Vergnügen, dem Knacken deiner Knochen zu lauschen.“ Naruto stieß einen
Schmerzensschrei aus. Die Konoha-Nin sahen das entsetzt mit an. Nur wenige
blieben ruhig, darunter auch Arashi, was Sanari mit völligem Unverständnis
aufnahm.
Völlig konsterniert schaute Shukaku auf die Bäume,
auf denen im nächsten Moment sein abgetrennter Unterarm aufschkug. Der Kage
schoss aus dem Schutze des Waldes gen Himmel. Wie sich herausstellte, hatte er
die vorherige Explosion genutzt, um sein echtes Ich mit einem
Schattendoppelgänger auszutauschen und selbst im Wald auf die Chance zum
Angriff gelauert. Der Dämon schlug mit seiner verbleibenden Kralle nach dem
Blonden, aber Gamabunta reagierte geistesgegenwärtig und benutzte seine Zunge,
um den Angriff abzuwehren. So stieg Naruto weiter bis er auf Höhe des Kopfes
des Dämons war.
In seiner Hand bildete sich eine Chakra-Kugel, die sich zu einem Wurfstern
bildete. Das hochkonzentrierte Chakra traf das Bijuu
direkt an der Brust und verursachte ein großes Loch in den sandigen Körper.
Trotz dieser Verletzung gelang es dem Giganten aber seinen Schwanz in Richtung
des Kage zu schwingen. Damit hatte selbst Naruto nicht gerechnet. Er wurde
direkt von einer Breitseite getroffen und wegkatapultiert. Im Fallen steckte er
sein Katana wieder weg und erschuf zwei Schattendoppelgänger, die ihn wieder in
den Himmel warfen.
„BUNTA, ÖL!“, brüllte er seinem vertrauten Geist zu, der sofort handelte
und eine Ladung Öl auf Shukaku feuerte. Der Uzumaki streckte hingegen seine
Arme von sich weg, zog tief Luft ein, warf den Kopf in den Nacken und formte
blitzschnell Fingerzeichen. Zum ersten Mal machte jetzt auch Arashi einen
überraschten Gesichtsausdruck. „Diese Körperhaltung… Will er tatsächlich
soweit gehen? Das vernichtet den halben Wald.“ „Jetzt übertreib nicht.“,
erwiderte die Hatake, die neben ihm auf der Mauer stand. „Du hast ja keine
Ahnung. Er will allem Anschein nach sein stärkstes Feuerninjutsu einsetzen. Die
Technik, die meinem Urgroßvater seinen Spitznamen gegeben hat.“ Naruto spie eine riesige Flamme aus, die
sich vor Shukaku zu einem Feuervogel mit einer Spannweite von fast 100 Metern
manifestierte.
Nun zeigte selbst dieses Monster erste Anzeichen von Furcht, doch für ihn war
es bereits zu spät. Der Vogel schwang seine Flügel. Das Feuer verband sich mit
dem Öl auf Shukakus Körper und entfachte eine gewaltige Stichflamme. Die
unglaubliche Hitze war auch von den Konoha-Nin deutlich so spüren. Natürlich
war davon auch der Wald betroffen, der ebenfalls Feuer fing. Gamabunta versuchte
sogleich das Feuer mit seinen Wasserjutsus in Zaum zu halten, was ihm aber nicht
gelang. Das bemerkte auch Naruto. Er zog erneut sein Laminenter, leitete Chakra
hinein und schleuderte es in Richtung der Konoha-Nin, wo es im Boden stecken
blieb. . Danach landete er wieder auf Buntas Kopf.
Der Frosch war deutlich müde geworden. „Ich habe fast mein gesamtes Chakra
verbraucht.“, entkam es ihm. „Das ist in Ordnung. Du hast deine Schuldigkeit
getan. Ich erledige den Rest.“ „Was ist mit dem Feuer?“ „Darum kümmere
ich mich schon. Du kannst jetzt gehen.“ „Wenn du es sagst.“ Mit diesen
Worten verschwand der vertraute Geist und der Blonde zog weiter zu seinen
Kameraden. Bei denen hatten sich derweil die Doppelgänger des Dämons
aufgelöst, was ein klares Anzeichen war, dass Shukakus Ende nahe war.
Als er dort angekommen war, wandte er sich sofort an zwei seiner ehemaligen
Senseis: „Kakashi, Yamato, kommt her und assistiert mir!“ Die Jounin
reagierten postwendend und auch Arashi wollte dazu stoßen. „Ich habe nicht
mit dir geredet, Arashi.“ „Aber deine Schulter ist verletzt.“ „Sie ist
nur durch den einen Treffer ausgekugelt worden. Keine große Sache.“, winkte
der Blonde ab. „Sie behindert dich trotzdem garantiert. Ich kann das in ein
paar Sekunden in Ordnung bringen.“ „Fein.“, gab sich Naruto geschlagen,
aber anstatt ihn heranzuwinken legte er selbst Hand an und kugelte seine
Schulter wieder ein. „Zufrieden? Und jetzt keine Diskussionen mehr!“ Der
Rothaarige schluckte nur hart, denn sein Vater hatte bei seiner schmerzhaften
Selbstbehandlung nicht einmal gezuckt.
„Also was sollen wir tun?“, fragte Kakashi. „Ich will, dass ihr für mich
Wasser in eine bestimmte Form bringt.“ „Welches Wasser?“, wollte Yamato
verdutzt wissen. „Wartet ab.“ Der Kage drehte sich um und die Jounin taten
es ihm gleich. Über der Mauer schwebte nun eine gigantische Wassermasse hinweg
und bewegte sich wie an einer Schnur gezogen auf das Laminenter hin, wo es sich
in einer großen Kugel ansammelte. „Wie ist das möglich?“ „Das ist die
Macht des Wassermagneten, der wasserelementaren Laminenter-Technik. Wie der Name
es schon vermuten lässt, zieht er jegliches Wasser in einem Umkreis von zwei
Kilometer wie ein Magnet an. Allerdings behält das Wasser seine Kugelform nur
solange, wie sich Chakra in meinem Katana befindet und genau da kommt ihr ins
Spiel. Ihr sollt das Wasser mit Hilfe eines Wasserninjutsus in eine Strahlenform
manipulieren, sodass ich eines meiner Windninjutsus damit verbinden kann, um das
Feuer zu löschen.“ „Hai!“
Die beiden erfahrenen Konoha-Nin formten blitzschnell Fingerzeichen und
benutzten das gleiche Jutsu. Das
Wasser nahm daraufhin die von Naruto gewünschte Form an. Der hatte derweil die
Augen geschlossen und hielt ebenfalls ein Fingerzeichen. Er schien sich völlig
auf den Wind zu konzentrieren, der immer mehr aufbrauste und um ihn zirkulierte.
Eines war klar. Dieses Jutsu würde kein normales werden. Das merkten auch die
Konoha-Nin, die von den aufkommenden Böen fast von der Mauer geweht wurden. Der
Kage schlug schlagartig die Augen auf: Das
Wasser wurde von dem enormen Wind erfasst und verwandelte sich in einen
fliegenden Zyklon, der in gerader Linie auf den immer noch lichterloh brennenden
Shukaku zuschoss.
In Sekundenbruchteilen verdampften Millionen Liter Wasser und kühlten das Bijuu
wieder ab. Zudem wurde der brennende Wald gelöscht. Jetzt wurden auch die
enormen Temperaturunterschiede deutlich. Der schmelzende sandige Körper wurde
so schnell abgeschreckt, dass er bis auf den Kopf zu Glas härtete. Die Schreie
des Monsters hallten durch das gesamte Dorf.
Aber das Jutsu hatte auch bei Naruto seine Spuren hinterlassen. Seine Atmung war
bedeutend flacher geworden und der Schweiß rann an seinem Gesicht herunter.
Selbst für jemanden mit solch einem übermenschlichen Chakra-Reservoir und
einer Ausdauer, die ihres Gleichen suchte, war diese Serie von hochrangigen und
weitgefächerten Elementar-Ninjutsus die reinste Tortur. Die chakra-intensiven
Laminenter-Techniken taten ihr Übriges dazu. Kakashi betrachte den Hokage mit
Sorge. „Schau… mich nicht so an, Kakashi.“, keuchte der Blonde. „Mir
geht es… gut. Ich bringe die Sache jetzt zu Ende. Ihr haltet hier solange die
Stellung.“ Danach griff er sein Laminenter und stürmte wieder in den Wald
hinein.
Wenige Sekunden später war er im verkohlten Waldstück in der Nähe des
erstarrten Bijuu angekommen. Mit einigen gezielten Sprüngen gelang er auf den
Rücken des Dämons. Dieser bemerkte auch die Anwesenheit des Uzumaki. „DU
BASTARD!! GLAUBST DU, DASS DAS MICH AUFHALTEN WIRD? ICH HABE SICHERLICH NICHT
DIESE MONATELANGE PROZEDUR ÜBER MICH ERGEHEN LASSEN, UM MICH SO LEICHT
AUSLÖSCHEN ZU LASSEN!!“ Dieses Gebrüll interessierte den Kage wenig. „Du
redest zu viel.“, entwich es ihm, bevor er sein Katana herunter schnellen
ließ und in den harten Körper stach.
Ein langer Riss zog sich von der Stelle des Eintritts aus über den gesamten
Leib. Mit einem lauten Knall zersprang der gläserne Körper in viele kleine
Scherben und der Kopf verschwand.
Das Ende Shukakus bekamen auch die restlichen Shinobi mit. Entgegen ihrer
Erwartungen ließ Naruto seine Gefährten aber lange warten. Ganze zehn Minuten
dauerte es, bis er wieder den Wald verließ. In der Zwischenzeit war auch das
Evakuierungsteam um Sakura dazu gestoßen. Bei den Konoha-Nin fiel so langsam
die Anspannung ab. Sie ließen die vergangene Zeit Revue passieren und gerade
bei den Jüngeren stellte sich eine Stimmung ein: Begeisterung. Sie hatten in
ihren Laufbahnen ja noch nie einen solchen Kampf gesehen und gerade die Kraft
des Hokage ließ sie ins Schwärmen geraten. „Er hat es tatsächlich fertig
gebracht.“, sagte Kojiro beeindruckt. „Hast du etwa daran gezweifelt?“,
erwiderte Kakashi. „Natürlich! Ich habe zwar schon viel von seinen
Heldentaten gehört, aber dass seine Fähigkeiten tatsächlich auf so einem
überirdischen Level liegen würden, konnte ja keiner ahnen. Es stimmt wohl
wirklich, dass S-Rang-Shinobi in einer ganz anderen Welt sind. War er schon
immer so stark?“ „Grundsätzlich ja, obwohl sich die Effizienz seiner Jutsus
über die Jahre wohl noch gesteigert hat.“
Naruto selbst teilte nicht so wirklich die Feierstimmung der anderen. Er winkte
Shikamaru, Shizune und Tsunade zu sich. Zuerst wandte er sich an den Nara.
„Such alle Mitglieder des engsten Kreises und teile ihnen mit, dass wir morgen
um zehn Uhr eine Sitzung haben.“ „Gibt es Probleme?“ „Das erfahrt ihr in
der Sitzung. Es gibt auf jeden Fall einigen Diskussionsbedarf.“
„Verstehe.“ Der Uzumaki fuhr fort. „Shizune, du nimmst dir ein paar
Chuunin und schätzt den Schaden am Dorf ein. Bis die Mauer wieder
instandgesetzt wird, soll ein Team außerdem die durchbrochenen Stellen
bewachen. Die Teamzusammenstellung überlasse ich dir.“ „Hai!“ „Gut, nun
zu dir, Tsunade. Ich habe etwas ins Hospital gebracht, dass du für mich
untersuchen sollst. Ordne dafür alle Mitarbeiter der Obduktionsabteilung ab.
Ich will so schnell wie möglich Ergebnisse.“ „Die meisten von ihnen haben
aber aufgrund des Sommernachtsfestes Urlaub.“ „Glaubst du, das interessiert
mich auch nur im Geringsten? Trommel sie zusammen und mach ihnen im Notfall
Beine! Wenn sie sich dann immer noch weigern sollten, können sie sich gleich
einen neuen Job suchen. Das ist alles!“
Die drei Jounin sahen Naruto fragend nach. Der Blonde benahm sich wirklich nicht
wie jemand, der gerade einen Sieg davongetragen hatte. In seinem Kopf war auch
kein Platz für Freude, denn dort schwirrte nur ein Gedanke: „Es hat also
begonnen…“
Kapitel 57: Bewahrheitung
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So, ich habe mal wieder ein neues Chapter im Gepäck. Nach dem hier werde ich
erst einmal das Hochzeitschapter einbauen, aber erst einmal viel Spaß mit dem
neuen Chap. Achso, bevor ich es vergesse Thx for Kommis ^^.
57. Bewahrheitung
Die Nacht hatte sich über Konoha gelegt. Die Bewohner hatten den Schrecken des
Tages halbwegs verdaut und waren in ihre Häuser zurückgekehrt. Durch die
ruhige Uzumaki-Residenz hallte nur ein leises Plätschern. Es kam aus dem
Badezimmer nahe dem Schlafzimmer von Naruto und Sakura. Kaltes Wasser lief aus
dem Wasserhahn über Narutos Kopf. Der Blonde schaute in den Spiegel und besah
sich sein abgekämpftes Gesicht. Es wollte ihm nicht gelingen, in den Schlaf zu
sinken. Zu sehr war sein Gehirn mit der Verarbeitung der zurückliegenden
Geschehnisse beschäftigt. Er bekam dieses eine Bild einfach nicht aus seinem
Kopf:
Flashback
Mehrere Stunden zuvor
Der Hokage hatte gerade den Todesstoß gesetzt und landete auf einem verkohlten
Ast. Der Waldboden war voller Glasscherben. „Das war es dann wohl.“, schloss
Naruto und wollte weiterziehen, aber ein leichtes Wimmern ließ ihn aufhorchen.
Er folgte dem Ton und blieb wie angewurzelt stehen. Sein Blick fiel auf einen
jungen Mann, der nicht viel älter als Arashi war. Der schwarzhaarige Junge
blutete am gesamten Leib. „Was ist mit dir, Junge?“, fragte der Blonde
perplex. Der Angesprochene sah daraufhin auf und begann zu betteln: „Sie, sie
haben Shukaku besiegt, also müssen sie stark sein. Ich flehe sie an, helfen sie
meinen Freunden!“ „Ganz ruhig, Kleiner.“, versuchte der Uzumaki seinen
Gegenüber zu beruhigen.
„Ich werde sofort Medic-Nin herholen, also halte durch.“ „Nein!“,
widersprach der Schwarzhaarige und streckte seinen Arm aus. Naruto griff nach
diesen und kam näher. „Kümmern sie sich nicht um mich, sondern retten sie
die anderen! Er wird sie sonst genau wie mich quälen und in Monster
verwandeln.“ „Wie, wer hat dich in ein Monster verwandelt?“ Der Junge
wollte antworten, aber seine Stimme stockte. Was jetzt passierte, hatte der Kage
noch nie gesehen. Der Schwarzhaarige fing scheinbar ohne äußere Einflüsse
Feuer. Nur hatte die Flamme keine gewöhnliche Farbe, sondern war pechschwarz.
Naruto konnte gerade noch einen Satz nach hinten machen. Er zog
geistesgegenwärtig eine leere Schriftrolle und einen Pinsel aus seiner Weste
und kritzelte etwas auf das Papier.
Die schwarzen Flammen verließen den Körper des Jungen und wurden in die
Schriftrolle absorbiert. Der Blonde nahm sich wieder des Burschen an. Der
röchelte nur noch von sich hin: „Bit-te rett-e si-e.“ Danach verstarb er in
Narutos Armen. Der Kage schloss betroffen die offenen Augen des Verstorbenen und
erschuf einen Schattendoppelgänger, der die Leiche zum Krankenhaus brachte.
Flashback Ende
Jemand holte ihn aus seinen Gedanken. Der Uzumaki sah hinter sich und erblickte
seine Frau, die ihn besorgt ansah. „Was ist los, Schatz?“ „Nichts
Wichtiges, Sakura. Ich hatte nur Durst.“ „Und darum starrst du über eine
Minute verträumt in den Spiegel? Verkauf mich nicht für blöd, Naruto! Ich
kenne diesen Blick und trotzdem konnte ich ihn nie wirklich deuten. Ich will
jetzt endlich Gewissheit!“ Der Blonde seufzte und gab sich geschlagen. „Gut,
aber nicht hier. Lass uns zurück ins Schlafzimmer gehen.“
Am nächsten Vormittag füllte sich ein kleiner Saal im Westen des Hokage-Turms.
Alle Anwesenden waren Altbekannte, was aber auch keine Überraschung war.
Schließlich wurde nur eine ganz bestimmte Personengruppe zu dem Treffen
eingeladen: der engste Kreis. Der engste Kreis waren die Shinobi, die Naruto
ohne auch nur mit der Wimper zu zucken sein Leben anvertrauen würde. Neben
seinen ehemaligen Senseis Kakashi, Yamato und Iruka waren auch noch Tsunade,
Shizune und die Mitglieder der früheren Genin-Teams darunter. In dem Raum waren
viele Tische aufgestellt, an denen die einzelnen Ninja Platz nahmen. Vor ihnen
lagen zwei Schriftrollen, eine schwarz die andere weiß.
Naruto kam jetzt in den Saal und ging zu einem längeren Tisch in Front der
anderen. „Wo ist denn Sakura?“, fragte Ino. „Sie wird sicher gleich hier
sein.“ „Seid ihr nicht zusammen gekommen?“ „Nein.“, antwortete der
Blonde in einem so barschen Ton, dass die Nara lieber nicht weiter nachhakte.
Außerdem betrat die Rosahaarige wenige Momente später das Zimmer. Der Kage
versuchte Augenkontakt aufzunehmen, doch sie würdigte ihm keines Blickes und
setzte sich schweigend. Der Uzumaki ließ sich neben ihr nieder. Jedem blieb die
eisige Stimmung des Paares nicht verborgen, aber keiner sagte ein Wort.
Der Rokudaime ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. „Gut, wir sind
scheinbar vollzählig. Ihr könnt euch sicherlich denken, um was es heute geht.
Der Angriff war anders als ihr vielleicht glaubt kein Zufall. Wie es aussieht,
haben wir einen altbekannten Feind.“ Er erntete für diese Äußerung nur
fragende Blicke, also fuhr er fort: „Ich rede von Akatsuki.“ „Das ist ein
Scherz, oder?“, vergewisserte sich Lee. „Du hast Akatsuki vor über elf
Jahren persönlich zerschlagen. Alle Mitglieder sind tot.“ „Nicht ganz. Habt
ihr nie die Möglichkeit betrachtet, dass Akatsuki neue Mitglieder rekrutiert
hat, oder sogar von Anfang an mehr als zehn Mitglieder beinhaltete? Ehrlich
gesagt weiß ich sogar, dass zu mindestens ein Mitglied zum Zeitpunkt der
letzten großen Invasion noch am Leben war. Es handelte sich dabei um eine
maskierte Person, die kurz nach Beginn des Angriffs wieder von dannen zog.
Weiterhin haben wir einen weiteren Hinweis auf eine aufkommende Gefahr. Sie
befindet sind in der schwarzen Schriftrolle.“ Die Überraschung war den
restlichen Shinobi ins Gesicht geschrieben. Kiba wollte die Stimme erheben, aber
Naruto würgte ihn ab. „Lest bitte erst und stellt dann Fragen.“ Sie taten
wie ihnen geheißen und begannen zu lesen:
Nach einer Schlacht zweier großer Shinobi werden Jahre des Friedens folgen,
aber diese werden nicht ewig anhalten. Es werden Gegner auftauchen, die schon
einmal versucht haben, diese Welt zu verwüsten. Und dies werden sie erneut
versuchen. Ihre Macht stellt selbst die des Trägers des Rinnegan in den
Schatten. Kein einziges Dorf wird ihnen alleine etwas entgegensetzen können.
Nur mit vereinten Kräften wird diese Gefahr zu bannen sein. Es wird einen
großen Anführer brauchen, der die vereinten Dörfer in diese schicksalhafte
Schlacht führen wird. Dieser müsse nicht nur über Macht und Weisheit
verfügen, sondern auch die kaum zu fassende Macht dieser Bedrohung ausmachen
und verstehen können. Nur wer einer vergleichbaren Macht wirklich schon einmal
standgehalten hat, wird dazu im Stande sein. Des Weiteren muss dieser Shinobi
über eine weitere besondere Gabe verfügen, die Gabe der Vertrauenswürdigkeit,
die Gabe Glauben auf sich vereinen zu können. Gewiss gibt es diesen Ninja,
daran besteht kein Zweifel. Dieser Shinobi wird ein Abkömmling zweier
mächtiger Clans sein und wird von vier sehr verschiedenen Senseis unterrichtet
werden, die jeder auf ihre Art außergewöhnlich sein werden. Dieser Shinobi
muss gefunden und über diese Prophezeiung aufgeklärt werden. Er wird nach
einem großen Verlust niedergeschlagen sein, aber es wird für diese Welt von
unglaublicher Wichtigkeit sein, dass er diesen Schatten des Verlustes hinter
sich lässt und seinen innigsten Traum verwirklicht. Nur wenn dies geschieht,
besteht die Hoffnung, dass die drohende Gefahr abgewendet werden kann und die
blauen Augen des Lichts die blutroten Augen der Finsternis bezwingen.
„Sieht ganz wie eine Voraussage oder Prophezeiung aus.“, kommentierte Neji.
„Richtig.“, bestätigte der Uzumaki. „Normalerweise glaube ich nicht an
Schicksal oder Prophezeiungen, aber das ist alles einfach zu eindeutig. Ich habe
mich lange besonders mit der angesprochenen Bedrohung beschäftigt und bin zu
einem klaren Ergebnis gekommen.“ „Warte mal kurz.“, warf Kiba erneut ein.
„Ja?“ „Seit wann weißt du von dieser Prophezeiung?“ Mit dieser Frage
sprach der Hyuuga das aus, was fast allen unter den Nägeln brannte. Auch Naruto
hatte damit gerechnet. „Seit knapp zwölf Jahren, kurz bevor ich Hokage
geworden bin.“ „SAG MAL, WILLST DU MICH VERARSCHEN?“, brüllte der Jounin
dem Kage entgegen. „DU WEIßT NICHT NUR SEIT ÜBER EINEM JAHRZEHNT, DASS NOCH
EIN AKATSUKI-MITGLIED AM LEBEN IST, SONDERN AUCH VON EINER KONKRETEN GEFAHR UND
ERZÄHLST DAS UNS ERST JETZT?“ „Beruhige dich, Kiba.“, redete Hinata auf
ihren Mann ein.
„Nein. Er hat vollkommen Recht.“, pflichtete Shikamaru seinem Kameraden bei.
„Mich würde auch mal interessieren, warum wir alle das jetzt erst erfahren,
naja fast alle. Sakura scheint ja nicht besonders überrascht zu sein.“ „Oh,
ich wusste vorher davon. Einen Moment…“ Sie sah ungehalten auf ihre Uhr.
„…Jap, ich habe es vor ungefähr acht Stunden erfahren, also hatte ich euch
echt was voraus.“ *Selbst Sakura hatte keine Ahnung? Was hat er sich dabei nur
gedacht?* Diesen Gedanken Shikamarus teilten fast alle Anwesenden.
Sie warteten auf eine Antwort des Blonden. Der faltete die Hände vor seinem
Gesicht und erwiderte in einer wirklich ruhigen Weise: „Was hätte es
geändert?“ „Hör auf hier dumm herum zu labern, Naruto! Wir haben ja wohl
das Anrecht auf eine vernünftige Antwort und keine Gegenfrage. Angeblich sind
wir ja dein engster Vertrauenskreis, obwohl sich das jetzt wie ein schlechter
Witz anhört.“ Der Nara hatte einen Ton angeschlagen, der für ihn völlig
ungewöhnlich war. Der sonst so gediegene und gelassene Jounin war tatsächlich
richtig sauer. Wer konnte ihn das auch verübeln? Er war nicht nur Narutos Vize
und hatte mit ihm viele Jahre sehr eng zusammengearbeitet, sondern war wohl auch
sein bester Freund und sogar Trauzeuge. Jetzt zu erfahren, dass ihm so etwas so
lange verheimlicht wurde, war ziemlich verletzend.
„Fein. Ihr wollt eine Antwort, also werde ich es erklären. Das Wichtigste
für das Dorf ist momentan, dass wir auf diese Gefahr vorbereitet sind. Ich habe
die letzten Jahre mit diesen Informationen sicherlich nicht tatenlos
herumgesessen und Däumchen gedreht. Was glaubst du, warum ich soviel Wert auf
die Verteidigung des Dorfes gelegt habe, sei es die Einführung der Codes oder
Verstärkung der Verteidigungsanlagen? Meine sehr kooperative Politik mit den
anderen großen Ninja-Dörfern war auch kein Zufall.“ „Du verstehst die
Sache vielleicht falsch.“, meinte Shikamaru. „Das ist weniger eine
politische als mehr eine persönliche Sache. Versetze dich doch einmal in unsere
Lage. Wie würdest du dich fühlen, wenn du auf einmal mitkriegst, dass ein
Freund dir nicht vollkommen vertraut?“
„Wow, Auszeit! Du glaubst tatsächlich, dass mangelndes Vertrauen der Grund
für mein Verhalten war? Ist das die allgemeine Meinung hier?“ Er sah in die
Runde. Einige nickten, andere bestätigten seine Vermutung mit ausweichenden
Blicken, einzig allein Tsunade machte keinerlei solcher Anstalten. „Wenn es
einen anderen Grund gibt, dann kläre uns doch einfach auf.“, sagte der Nara.
„Der Grund ist sehr simpel: Ich wollte euch euren Frieden nicht verderben.“
„Unseren Frieden?“ „Natürlich! Haltet mich für bescheuert, aber meiner
Meinung nach kann Unwissenheit auch ein Segen sein. Ich habe mir diese
Unwissenheit sehr oft gewünscht. Ihr alle kennt das Gefühl der gegenwärtigen
Gefahr, die von Akatsuki ausgegangen ist. Damit meine ich diese beklemmende
Unruhe, weil jeden Tag ein Angriff bevorstehen könnte. Dieses Gefühl
verschwand nach der angeblichen Zerschlagung Akatsukis vor knapp zwölf Jahren.
Es kehrte echter Frieden ein. Nach all den Jahren Kampf brauchte Konoha und
seine Shinobi diesen Frieden, um sich wieder zu erholen. Das wollte ich euch
einfach nicht wegnehmen.“
„Das war aber kein wirklicher Frieden, sondern lediglich eine Illusion, die du
geschaffen hast.“, widersprach Kiba. „Mag sein, dass du es nicht aus böser
Absicht getan hast, aber der Fakt bleibt, dass du uns wie kleine Kinder
behandelt hast, die scheinbar zu schwach sind, um mit dieser Situation fertig zu
werden.“ „Jetzt mach aber mal einen Punkt!“, schaltete sich Tsunade
gereizt ein. „Ich hätte an seiner Stelle genauso gehandelt. Seine
Entscheidung war völlig nachvollziehbar und wenn ihr auch nur annähernd Ahnung
davon hättet, was es heißt ein Kage zu sein, würdet ihr es auch verstehen.
Die wichtigste Aufgabe eines Kage ist der Schutz der Bewohner und Shinobi. Das
beinhaltet jedoch nicht nur physische, sondern auch psychische Gefahren.
Eigentlich war Narutos erste Antwort völlig ausreichend. Unsere Einweihung in
die Geschehnisse hätte nichts an der eigentlichen Situation geändert. Er hatte
ja alle nötigen Schritte eingeleitet. Die Bekanntmachung der Informationen
hätte lediglich unnötige Panik und Belastungen verursacht. Ihr solltet
vielleicht mal überlegen, was er alles auf sich genommen hat. Er hat die
komplette Verantwortung und Anspannung alleine geschultert, nur damit ihr ein
leichteres und friedlicheres Leben haben könnt. Und wie zeigt ihr eure
Dankbarkeit? Ihr werft ihm irgendwelche Charakterschwächen vor. Ich habe echt
mehr von euch erwartet.“
Diese klaren Worte veränderten die Atmosphäre im Saal vollkommen, denn in dem
was die Sannin von sich gab, steckte eine Menge Wahrheit. Bei den meisten
entwickelte sich ein gewisses Schamgefühl wegen ihren Reaktionen. Es herrschte
komplettes Schweigen. Diese Stille wurde schließlich wieder von Naruto
gebrochen: „Können wir jetzt endlich diese Szene beenden und auf das
eigentliche Thema zurückkommen?“ „Hören sie, Hokage-Sama. Wir schulden
ihnen-“ „Ihr schuldet mir gar nichts.“, unterbrach der Blonde Shikamaru.
„Ihr habt eine verständliche Reaktion gezeigt. Zu sagen, dass ich anders
reagiert hätte, wäre blanke Scheinheiligkeit. Mein Gott, ich wäre
wahrscheinlich ausgerastet, ihr alle kennt mein Temperament. Darum will ich die
Sache endlich abhaken. Wir haben Wichtigeres zu klären.“
„Gut, was ist diese Bedrohung, die sie vorhin angesprochen haben?“, fragte
Kakashi. „Ja, wie ihr bestimmt sehen könnt, spricht diese Prophezeiung
größtenteils von mir.“ Die Anwesenden nickten einvernehmlich. „Laut der
Vorhersage soll ich die Bedrohung besser kennen, als jeder andere. Man muss kein
Genie sein, um auf die Antwort zu kommen, erst recht nach den gestrigen
Vorkommnissen. Die Prophezeiung bezieht sich ganz klar auf die Bijuus. In diesem
Zusammenhang habe ich in den vergangenen Jahren Recherchen anstellen lassen.
Nach unseren Quellen, die größtenteils von Jiraiya stammen, hatte Akatsuki
alle Bijuus mit Ausnahme des Kyuubis gefangen. In der schwarzen Schriftrolle vor
euch sind alle Informationen enthalten. Danach können wir damit rechnen, dass
wir es mit allen Bijuus außer dem Kyuubi zu tun bekommen werden. Allerdings ist
mir noch eine Sache unklar. Ich bin kurz nach dem Tod Shukakus einem Jungen
begegnet.“ Anschließend erzählte er von seiner Erfahrung.
Kakashi horchte gerade bei einem Detail auf. „Haben sie eben wirklich schwarze
Flammen erwähnt?“ „Ja.“ „Sie wissen, dass es nur eine bekannte Technik
gibt, die solch ein Feuer entfacht: Amaterasu, eine Technik des Mangekyou
Sharingan. Das lässt nur einen Schluss zu: Unser Feind oder zu mindestens einer
seiner Helfer ist ein mächtiger Uchia. Was wissen sie eigentlich über dieses
ominöse letzte Mitglied Akatsukis?“ „So gut wie nichts.“, gab der Uzumaki
zu. „Bei meiner einzigen Begegnung mit ihm trug er eine Maske. Ich habe
natürlich all die Jahre durch ANBUs nach ihm suchen lassen, aber er war wie vom
Erdboden verschluckt. Ich glaube auf jeden Fall, dass dieser Uchia den Jungen
benutzt hat. Haben wir schon Ergebnisse der Autopsie, Tsunade?“
„Es hat zwar die komplette Nacht gedauert, aber wir haben ein paar wirklich
nützliche Erkenntnisse erhalten.“, berichtete die Godaime. „Wie sie schon
geahnt haben, handelt es sich bei dem Jungen um einen Jinchurriki. Darum
bemerkten wir den Angriff auch erst so spät. Das Siegel für Shukaku befand
sich auf seinem Rücken und ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich noch nie
solch ein komplexes gesehen habe. Es ist sogar ihrem ehemaligen Kyuubi-Siegel
überlegen. Es hat nämlich neben der eigentlichen Versiegelung des Bijuus
scheinbar noch zwei weitere Funktionen. Die Erste ist eine Fern-Kontrolle des
Jungen. Wir haben mit so etwas schon einmal zu tun gehabt. Damals wurden zwei
Suna-Nin vom Akatsuki-Mitglied Sasori kontrolliert.
Die zweite und wohl beängstigendere zusätzliche Fähigkeit des Siegels ähnelt
der eines bekannten anderen Jutsus: Orochimarus verfluchten Mal. Es scheint also
auf Kosten des Körpers des Trägers seine Stärke zu erhöhen.“ „Das
erklärt einiges.“, schlussfolgerte Naruto. „Ich habe bei Shukaku einen
deutlichen Kräfteanstieg wahrgenommen. Des Weiteren ergibt das Amaterasu jetzt
auch einen Sinn. Ich konnte keinen Ursprung der Attacke ausmachen, aber wenn es
mit einer Art Fernzündung aktiviert wurde, ist das nur logisch.
Trotzdem gibt mir eine Sache noch Rätsel auf. Wenn dieser Uchia wirklich
Zugriff auf acht Bijuus hat, warum hat er uns nicht mit allen gleichzeitig
angegriffen? Einem so geschlossenen Angriff hätten wir niemals standgehalten.
Unterschätzt er Konoha einfach nur?“ „Vielleicht hat es auch einen anderen
Grund.“, sagte Shikamaru nachdenklich. „Welchen?“ „Sie haben vorhin
erzählt, dass der Junge sie angefleht hat, seinen Freunden zu helfen, bevor sie
sein Schicksal teilen.“ „Richtig.“ „Das bedeutet, dass die Versiegelung
der anderen Bijuus noch nicht vollzogen wurde.“ „Jetzt, wo du es sagst…
Warte, da fällt mir was ein.“, entkam es Naruto. „Kurz bevor ich Shukaku
erledigt habe, hat er noch eine langwierige Prozedur erwähnt. Das macht auch
Sinn. Nach Jiraiyas Aufzeichnungen nahm die Extraktion der Bijuus selbst mit
mehreren Mitgliedern einige Tage in Anspruch. Wenn wir davon ausgehen, dass
Akatsuki nun weniger Mitglieder hat, kann der Prozess durchaus Wochen oder sogar
Monate dauern. Dennoch erklärt das nicht, warum dieser Uchia nicht einfach
abgewartet hat, bis er mehrere Jinchurriki zu Verfügung hat.“
„Das hat eventuell mit der von Tsunade angesprochenen Kontrolle zu tun.“,
meinte Shikamaru. „Jinchurriki sind gigantische Ansammlungen von Chakra in
Menschenkörpern. Solche Massen zu kontrollieren, muss enorm aufwendig sein.
Vielleicht ist diese Fernkontrolle auf einen Wirt beschränkt.“ „Das ist
durchaus möglich, aber im Moment nur eine Theorie.“ „Wenn wir aber von
dieser Theorie ausgehen, ist die Sache ja gar nicht so wild.“, sagte Lee.
„Mit der Attacke von Shukaku sind wir doch bestens klar gekommen. Wenn also
die anderen nur allein ankommen, haben sie doch keine Chance.“
„Unterschätzt die Bijuu nicht!“, mahnte der Blonde. „Selbst einzeln
stellen sie eine enorme Gefahr dar. Shukaku ist zudem der Schwächste aller
Bijuu, aber selbst er ist durch dieses Siegel bedeutend stärker geworden. Das
ist wohl die größte Bedrohung, die Konoha seit dem Angriff des Kyuubis bevor
steht. Die einfachste Lösung ist Akatsuki noch vor der Erschaffung der
Jinchurriki zu stoppen. Yamato, stelle in dem Zusammenhang unter den ANBU eine
zwanzigköpfige Sondereinheit zusammen, die ausschließlich nach Hinweisen über
den Aufenthaltsort Akatsukis suchen sollen!“ „Verstanden.“
„Hoffen wir, dass sie etwas Nützliches herausfinden können, denn mehr
allgemeine Informationen habe ich auch nicht. Detaillierte Berichte über die
verschiedenen Bijuu findet ihr in der schwarzen Schriftrolle. Studiert sie gut.
Das ist erst mal alles.“ Mit diesen Worten schloss der Uzumaki die Versammlung
und entließ die Shinobi, die alle mit einem flauen Gefühl im Magen von dannen
zogen. Auch der Hokage stand den gesamten restlichen Tag auf den großen Balkon
und sah mit einem vielsagenden Blick auf das Dorf herab. Als es langsam in ein
weiches rot tauchte, trat jemand von hinten an ihn heran:
„Du bist echt unfair, weißt du das? Deine Selbstlosigkeit macht es einem echt
schwer böse auf dich zu sein.“ „Sakura…“, entkam es ihm leise. „Wir
müssen uns unterhalten, Naruto.“ „Diese Worte habe ich befürchtet.“
„Es wäre wohl am besten gewesen, schon gestern Nacht darüber zu reden, aber
ich wollte dich in dem Moment nicht sehen. Weißt du eigentlich, dass es das
Erste Mal war, dass wir Beide zwar in Konoha waren, aber die Nacht an
verschiedenen Plätzen verbracht haben?“ „Ja und ich muss sagen, dass die
Couch echt unbequem ist. Ich bestehe als Entschädigung auf eine schöne Massage
heute Abend.“ Der Blonde lächelte, aber die Jounin durchschaute ihren Mann
sofort. „Du tust es schon wieder.“ „Was?“ „Du setzt ein falsches
Grinsen auf, um mich nicht zu beunruhigen. Ich darf mich eigentlich nicht
beschweren. Schließlich wusste ich, auf was ich mich einlasse. Du warst schon
immer so. Sobald irgendetwas passierte, hast du es komplett auf dich genommen,
um die Menschen um dich herum zu entlasten. Ich kann es bei den anderen ja noch
nachvollziehen, aber warum hast du es auch mir verschwiegen? Bin ich nicht der
Mensch sein, der dir am Nächsten steht?“
„Was soll denn diese Frage? Natürlich bist du das. Ich liebe dich und wollte
es dir auch erzählen, sehr oft sogar. Immer wieder stand ich kurz davor, aber
letztlich konnte ich es nicht über mich bringen. Du warst glücklich und die
Kinder waren es auch. Das wollte ich so gut wie möglich erhalten. Ist das so
falsch?“ Die Rosahaarige seufzte. „Das ist keine Frage von richtig oder
falsch. Es hat mich einfach geschockt, dass du Geheimnisse vor mir hattest. Ich
dachte, so etwas existiert zwischen uns nicht. Ich fühlte mich ausgeschlossen.
Ich bin die Frau, die dich dein Leben lang begleitet, also will ich auch
komplett an deinem Leben teilhaben, ich will gebraucht werden und dich
unterstützen. Diese gesamte Sache hat mir das Gefühl gegeben, als ob es nicht
wichtig wäre, ob ich da wäre oder nicht.“
Plötzlich weiteten sich seine Augen und sein Atem stockte. Er griff nach ihr
und schloss sie in seine Arme. Es war nur für einen Sekundenbruchteil, aber er
konnte schwören, dass sie vor seinen Augen verschwunden war. Das alles hatte er
nicht bedacht. Er war so sehr beschäftigt damit, sie zu beschützen, dass er
keine wirkliche Rücksicht auf ihre eigentlichen Bedürfnisse genommen hatte.
Sakura war von seinem Handeln völlig überrascht. „Was ist los? Du gibst mir
echte Rätsel auf.“ „Es, es tut mir Leid. Ich wollte dir nie das Gefühl
geben, unwichtig zu sein. Ganz im Gegenteil, du gibst mir ungemeine Sicherheit
und Ruhe. Ohne das würde ich dieser ganzen Belastung und Anspannung nicht
standhalten.“
„Dann zeige das auch.“, erwiderte sie. „Du hast so viele Menschen, die
für dich durch die Hölle gehen würden, also mach auch mal den Mund auf und
nimm ihre Hilfe an. Niemand erwartet von dir, alles alleine zu stemmen.
Außerdem will ich keine Geheimnisse mehr zwischen uns haben. Ich warne dich,
das nächste Mal kommst du nicht so einfach davon.“ Anschließend küsste sie
ihn lang und leidenschaftlich. „Dann musst du nämlich auf das und noch weit
mehr eine ganze Weile verzichten.“ „Definiere weit mehr.“, entkam es dem
Blonden grinsend. „Muss ich das nach all den Jahren wirklich noch
aussprechen?“ „Am effektivsten wäre es natürlich, es mir zu zeigen.“
„Dann komm mit.“ „Wie? Jetzt sofort? Ich habe in ein paar Stunden eine
Sondersitzung des Rates bezüglich der Schäden des Dorfes. Wir schaffen es
garantiert nicht mehr bis nach Hause und zurück.“ „Ist es denn so wichtig,
wo wir es tun?“ Naruto lief augenblicklich leicht rot an. „Was ist denn in
dich gefahren? So kenne ich dich gar nicht. Wir können es unmöglich hier tun.
Wenn uns jemand sieht, sind wir morgen das Gesprächsthema des gesamten
Dorfes.“
Sakura begann daraufhin zu lachen. „Du hast das Angebot wirklich ernst
genommen, was?“ Der Rotschimmer im Gesicht des Blonden wurde noch deutlich
stärker. „Hmph, was weiß ich? Du hast das schließlich so überzeugend
gesagt.“, verteidigte sich der Uzumaki zuerst, aber schließlich stimmte er
auch ins Lachen mit ein. „Wenigstens hast du jetzt nicht mehr so einen
trübseeligen Gesichtsausdruck. Ich hatte schon befürchtet, dass du dein
breites Lachen verloren hast.“ „Keine Sorge. Es braucht mehr, als ein paar
Chakra-Monster, um mir meinen Optimismus zu verderben.“
Die Jounin besah sich ihren Mann, wie er seinen Blick wieder auf die
Dorflandschaft richtete. Die orangene Farbe seines Mantels erweckte den
Anschein, als würde er mit dem Abendrot des Dorfes zu verschmelzen. Sie fror
leicht, denn es war ungewöhnlich kalt für die Jahreszeit. Schuld daran war vor
allem der sehr raue Wind. Er passte irgendwie symbolisch zur Gesamtsituation.
Die ruhigen und friedlichen Zeiten waren vorerst vorbei und Konoha blickte in
eine unsichere Zukunft. Ein Sturm zog auf, ein Sturm, der nicht nur Konoha,
sondern die gesamte Ninja-Welt nachhaltig verändern sollte.
Kapitel 58: Spezial I - Hochzeit
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Sooo, lange ist mein letzter Release her, was natürlich seine Gründe hat. Es
ist nämlich einiges in meinem Leben getan: Ich hatte Semester-Prüfungen, bin
umgezogen und nun doch tatsächlich verheiratet. Was würde dazu besser passen,
als das lange angekündigte Hochzeits-Chap?? Durch die doch lange Wartezeit gibt
es sogar noch mehr und zwar das nächste normale Chap. Viel Spaß dabei.
Spezial I – Hochzeit
Flashback
ca. 11 ½ Jahre zuvor
Knapp vier Monate waren nun seit der Zerschlagung Akatsukis vergangen. Der
Sommer war in Konoha eingekehrt. An einem der schönsten Tage des Jahres war im
Dorf wahrlich die Hölle los. Tausende von Menschen tummelten sich in den
Straßen. Die Menschenansammlungen waren mit denen der späteren
Chuunin-Auswahlprüfungen vergleichbar. Das war auch keine Überraschung, denn
ein Großereignis ähnlich der Prüfungen stand an: die Hochzeit des Rokudaime
Hokage Naruto Uzumaki. Dieser war jetzt drei Monate im Amt. Viele der einzelnen
Feudalherren hatten den Blonden noch nicht zu Gesicht bekommen und wollten diese
Gelegenheit nutzen, ihn kennenzulernen.
Die Hochzeit an sich war in nur vier Wochen organisiert worden. Dieses Eiltempo
hatte auch einen bestimmten Grund. Sakura war nämlich wieder schwanger und
wollte, dass man bei ihrer Vermählung davon noch nichts davon sah. Für die
Zeremonie war der größte Saal des Hokage-Turms, indem normalerweise die
Versammlungen abgehalten wurden, umdekoriert worden. Der Raum, sowie die
komplette Innenstadt waren mit einem wahren Blumenmeer geschmückt. Dabei
dominierten vor allem die Farben Gelb und Rosa, die das Brautpaar
repräsentierten. Bei der gesamten Dekoration an sich wurde ein gigantischer
Aufwand betrieben. Das war nicht einmal komplett auf dem Mist der beiden
Hauptpersonen der Veranstaltung gewachsen. Das Event lag auch im Interesse der
Clan-Oberhäupter, die das „neue“ moderne Konoha den Feudalherren
präsentieren wollten.
Die meisten dieser wichtigen Personen hatten sich nun im Hochzeitssaal
eingefunden. In wenigen Minuten sollte die Zeremonie beginnen. Naruto und Sakura
bereiteten sich dementsprechend in verschiedenen Räumen darauf vor.
Der Blonde schaute gerade in einem riesigen Spiegel und sah dabei zu, wie
Tsunade seinen Kimono in die richtige Form brachte. Der Kimono war ähnlich
seines Mantels orange-schwarz. Das Zurechtmachen des Kleidungsstücks viel ihr
aber deutlich schwer, weil Naruto ziemlich herumzappelte. „Halt doch mal
still!“, entkam es ihr nach einer Weile gereizt. „Ich bin doch völlig
ruhig.“, erwiderte der Uzumaki unsicher. Er konnte seine Nervosität kaum
verbergen. Seine Hände zitterten wie Espenlaub und Schweiß stand ihm auf der
Stirn. „Bekommst du etwa kalte Füße?“, fragte Shikamaru, der an einem
Tisch im Zimmer saß. Naruto hatte ihn gebeten sein Trauzeuge zu sein, was
dieser natürlich annahm. „Schwachsinn.“, winkte der Kage ab. „So groß
ist die Sache nun auch wieder nicht. Ich meine, wie viele Gäste sind
vorgesehen? Hundert?“ „Mach das Fünffache draus.“, meinte der Nara.
„FÜNFHUNDERT? Wie können sich so viele Leute für eine einfache Hochzeit
interessieren?“ „Das ist keine einfache Hochzeit.“, entgegnete die Sannin.
„Du stehst jetzt nun einmal im Fokus der Öffentlichkeit und bist der höchste
Repräsentant unseres Dorfes. Damit ist natürlich verbunden, dass du auch die
Interessen des Dorfes vertrittst.“ Passend zu ihren Worten legte sie dem
Blonden seinen langen Mantel über den Kimono.
„Da lässt sich wohl nichts dran ändern. Naja, diese ganze Sache mit der
Verantwortungsposition ist noch sehr neu für mich. Was ist eigentlich mit Neji
und Kiba? Wollten die hier nicht noch vorher vorbeikommen?“ „Das würde mich
sehr wundern.“, sagte der Jounin. „Ich habe die beide vorhin kurz zu Gesicht
bekommen und sie sahen echt fertig aus. So wie die sich gestern haben volllaufen
lassen, ist das aber auch kein Wunder. Du hast dich im Gegensatz zu ihnen ja
überraschenderweise auf deiner eigenen Junggesellenfeier wirklich
zurückgehalten.“ „Das liegt nur daran, dass ich an meinem Leben hänge.“,
erwiderte der Uzumaki. „Wäre ich hier angetrunken aufgekreuzt, hättet ihr
euch gleich einen neuen Hokage suchen können, weil Sakura mich gelyncht hätte.
Sie war schon in den letzten Wochen durch diesen ganzen Stress vereinzelt
unausstehlich, weil alles perfekt seien soll. Darum darf auch nichts
schiefgehen. Es müsste langsam losgehen, oder Tsunade?“ „Ja, wir sollten
uns auf den Weg machen.“
Ein paar Momente später betrat Naruto nachdem er öffentlich angekündigt wurde
den großen Saal. Sofort fokussierten sich alle Blicke auf den Blonden. Ein
Tuscheln ging durch die Gästeschaar. Das betraf sowohl die Jüngeren als auch
die Älteren. Erstere bewunderten besonders die Erscheinung des Hokage, denn so
sehr er Kimonos auch hasste, so sehr standen ihm aber diese Kleidungsstücke.
Seine komplette Bekleidung verlieh ihm ein erhabenes und fast schon
monarchisches Aussehen. Die Betagteren unter den Besuchern fühlten sich im
Gegenzug in die Vergangenheit zurückversetzt. Zu groß war die Ähnlichkeit
zwischen dem Uzumaki und seinem Vater. Das wurde noch durch die Tatsache
verstärkt, dass Naruto zu diesem Anlass eine kürzere Frisur trug.
Als er durch den Gang zum Altar schritt, ließ er seinen Blick durch die Massen
schweifen und fragte sich, wie um alles in der Welt knapp fünfhundert Mann in
diesen Raum passten. Vor ihm liefen zwei junge Mädchen die Sakura-Blüten auf
den Weg streuten. Eines der Mädchen stieß jetzt versehentlich eine der großen
Vasen um, die links und rechts vom Pfad standen. Aus der Vase lief etwas Wasser
heraus. Der Bräutigam war aber so in Gedanken, dass er davon nichts mitbekam
und so geschah das Unvermeidliche. Er rutschte auf der Wasserfläche aus und
verlor das Gleichgewicht. Die Anwesenden rechneten schon mit dem Schlimmsten,
aber sie hatten seine unglaublichen Reflexe nicht bedacht. Mit einem Überschlag
in der Luft landete er im Handstand und nach einem weiteren Satz wieder auf den
Beinen. Sowohl ihm als auch den Gästen entkam ein erleichtertes Seufzen. Einige
begannen sogar zu applaudieren. Das Mädchen, das für diese kleine akrobatische
Einlage verantwortlich war, verbeugte sich hingegen tief vor dem Blonden. „Es
tut mir so Leid, Hokage-Sama.“ „Schon gut, Kleines.“, erwiderte der Blonde
freundlich. „Mir ist ja nichts passiert. Vielen Dank für deine harte
Arbeit.“
Anschließend setzte er seinen Weg fort und kam bei einem kleinen Altar an, wo
Shikamaru, Ino und Tsunade schon warteten. Letztere sollte die Trauung
durchführen. Es vergingen weitere quälende Minuten des Wartens. Wenige Momente
später waren sich aber alle einig, dass sich das Warten gelohnt hatte, denn der
Anblick, der sich ihnen jetzt bot, war schlichtweg atemberaubend. Naruto fielen
fast die Augen aus dem Gesicht und seine Kinnlade klappte herunter. Sakura war
von Natur aus hübsch und hatte sich über die Jahre in eine noch attraktivere
Frau entwickelt, aber ihr Aussehen stellte an diesem Tag alles in den Schatten.
Ihre langen Haare waren aufwendig hochgesteckt und mit weißen Blüten
geschmückt worden. Ihr reich geschmückter Kimono war schneeweiß und mit
rosanen Blumen bestickt. Wenn der Uzumaki es nicht besser gewusst hätte, wäre
er davon ausgegangen, dass ein Engel langsam auf ihn zuschritt.
Sie blieb neben ihm stehen und ergriff seine Hand. Beide bauten kurz
Blickkontakt und wandten sich danach Tsunade zu, die ihre Stimme jetzt erhob:
„Sehr geehrte Damen und Herren. Wir sind heute zusammengekommen, um Naruto
Uzumaki und Sakura Haruno zu trauen. Wie wir alle wissen, handelt es sich bei
den Beiden um sehr bedeutende Shinobi unseres Dorfes, darum auch der größere
Rahmen. Ich möchte keine große Rede halten, sondern gleich zum Wesentlichen
kommen. Darum möchte ich nun den Bräutigam bitten, sein Gelübde abzulegen.“
Der Blonde griff daraufhin in seinen Kimono und wurde sogleich kreidebleich.
Fast panisch wühlte er in seiner Kleidung und erregte Aufsehen bei Braut und
Gäste.
„Was macht er da?“, fragte Hinata leise. „Sieht so aus, als würde er
etwas suchen.“, meinte Kiba. „Hat er vielleicht sein Gelübde vergessen?“
„Komm schon. Wer würde denn so etwas Wichtiges vergessen?“, fragte Neji.
„Wir reden hier von Naruto. Wenn jemand so etwas fertig bringen könnte, dann
er.“, erwiderte der Hyuuga. Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder nach vorne
gelenkt, als sich der Hokage räusperte. „Nun, eigentlich wollte ich ja etwas
aufschreiben, aber ich habe mich dann doch entschieden, einfach meine Gefühle
frei von der Seele weg zu sagen.“ Während er das sagte ging ihn nur ein
Gedanke durch den Kopf: *OK, nur nichts anmerken lassen und einfach
improvisieren. Das merken sie bestimmt nicht.* Diese naive Idee wurde aber
sofort zerschmettert, als er einen Blick in die Runde und Sakuras Gesicht warf.
Keiner, der ihn auch nur im Entferntesten kannte, kaufte ihm diese Story ab,
aber davon durfte er sich jetzt nicht beunruhigen lassen. Er sah seiner
Geliebten tief in die Augen und begann zu sprechen:
„Du weißt, dass viele Menschen in meinem Leben eine Menge für mich getan
haben. Einige davon befinden sich auch gerade in diesem Saal, aber niemanden bin
ich so sehr zum Dank verpflichtet, wie dir. Ohne zu übertreiben, kann ich
zweifelslos sagen, dass du eigentlich der Hauptgrund dafür bist, dass ich noch
am Leben bin. Du hast mich durch all die Jahre bedingungslos unterstützt und
der bloße Gedanke daran, wieder an deine Seite zurückkehren zu können, hat
mir genug Kraft gegeben, um auch die dunkelsten Stunden meines Lebens zu
überstehen.
Aber auch in glücklichen Zeiten will ich dich nicht missen. Bei niemanden komme
ich so sehr zur Ruhe, niemand lässt mich das Leben so sehr genießen. Keiner
bringt es fertig, mich so gut vor Dummheiten zu bewahren. Du bereicherst mein
Leben in einem solchem Maß, wie ich es niemals für möglich gehalten habe. Du
hast mir soviel gegeben, darunter auch einen wundervollen Sohn und ein bald
kommendes weiteres Kind. Ich könnte hier noch Minuten so weiter machen und all
die Vorteile aufzählen, die du in mein Leben bringst, aber das würde wohl den
Rahmen sprengen. Deshalb lass es mich so ausdrücken:
Seit ich denken kann, war mein größter Wunsch, anerkannt und geachtet zu
werden. Das hat sich jedoch in den letzten Jahren verändert. Nun ist es mein
größtes Ziel, das was ich bereits besitze unter allen Umständen zu erhalten.
Eines der wichtigsten Bestandteile davon ist, jeden Tag neben dir einzuschlafen
und wieder aufzuwachen. Mein Leben wäre ohne dich unvollständig und leer.
Darum bitte ich dich, mich auch weiterhin zu begleiten und an meiner Seite zu
sein. Im Gegenzug kann ich dir nicht viel versprechen, weil ich kein Mensch bin,
der Versprechen macht, die er nicht halten kann. Aber eines schwöre ich bei
meiner Ehre, meinem Leben, ja selbst meiner Seele: Ich werde dich für immer
lieben, beschützen und alles für dich tun, was im meiner Macht steht.“
Er sah sie an und wartete auf ihre Worte, aber zu diesem Zeitpunkt war es
bereits schon um sie geschehen. Viele Tränen rannen an ihren Wangen herunter.
Sie konnte noch von Glück reden, dass sie im Gegensatz zu ihrer aufwendigen
Kleidung und Frisur nur wenig Makeup trug. Es war ja kein Geheimnis, dass sie
schon immer nahe am Wasser gebaut war. Sie war schlicht und einfach von ihren
Emotionen überwältigt worden. Ihr fehlten buchstäblich die Worte. Mehrere
Male versuchte sie anzusetzen, aber erfolglos. Irgendwann hatte Tsunade ein
Einsehen: „Ich glaube, dass wir auf das Gelübde der Braut verzichten können.
Man sagt ja, dass Bilder mehr als Tausend Worte sagen. Das ist wohl hier der
Fall. Weiterhin brauche ich wohl kaum die Frage stellen, ob das Brautpaar mit
der Eheschließung einverstanden ist.“ Die Angesprochenen nickten zustimmend.
„Dann bitte ich jetzt um die Ringe.“
Die Aufgabe der Übergabe der Ringe übernahm Arashi. Beim Anblick des kleinen
Rothaarigen gerieten viele, vornehmlich weibliche Gäste ins Schwärmen. Er
wurde für diesen Tag in eine kleinere Version von Narutos Kimono gesteckt, was
er erstaunlicherweise ohne großes Maulen über sich ergehen hat lassen.
Währendem sich Naruto und Sakura mit zittrigen Händen gegenseitig die Ringe
ansteckten fuhr die Sannin fort: „Damit erkläre ich Sakura Haruno, die
hiermit offiziell in den Uzumaki-Clan eintritt und Naruto Uzumaki zu Mann und
Frau. Der Bräutigam darf die Braut nun küssen.“ „Das lass ich mir nicht
zweimal sagen.“, entkam es dem Blonden grinsend. Er schloss sie in seine Arme
und Beide teilten unter tosenden Applaus der Gäste einen langen und innigen
Kuss.
Nach der offiziellen Zeremonie folgte eine weitere stundenlange Prozedur. Jeder
der Anwesenden wollte den frisch Vermählten gratulieren. Sie wurden mit
Geschenken geradezu überschüttet, von denen viele aber in den nächsten Tagen
im Keller der Uzumaki-Residenz wohl für immer verschwanden. Danach wurden an
die fünfzig verschiedene Fotos geschossen. Erst als sie im Zuge eines Banketts
an einem reich gedeckten Tisch saßen, konnten die beiden Hauptpersonen zum
ersten Mal durchatmen. Fast alle Gäste, die an der Trauung teilgenommen hatten,
waren auch beim riesigen Essen dabei. Es fand unter freiem Himmel statt, weil es
in ganz Konoha keinen Raum gab, der groß genug gewesen wäre, um den dutzenden
Tafeln Platz zu bieten.
Wieder ergriff Tsunade das Wort. Sie hatte sich die Planung und Leitung der
Hochzeit auf die Fahne geschrieben und genoss das in vollen Zügen. Sie ging
richtig in dieser Aufgabe auf. Auch im Allgemeinen war sie seit Narutos
Übernahme nicht mehr annähernd so strikt, wie früher. „So, bevor das
Brautpaar die Torte anschneidet, möchte Shikamaru als Trauzeuge sicherlich ein
paar Worte sagen.“ Der Nara sah sie daraufhin entgeistert an. Er war kurz
davor, die „nette“ Einladung abzulehnen, aber der dämonische Blick der
Godaime änderte seine Meinung im Handumdrehen. Er erhob sich langsam, jedoch
nicht ohne ein leises „Wie nervig.“ von sich zu geben.
„Ja, was kann ich über die Beiden sagen? Um ehrlich zu sein, hatte ich
anfangs nicht die beste Meinung von den Beiden. Der eine war ein lauter,
dümmlicher Klassenclown und die andere ein Fangirl, das die ganze Zeit dem
hübschesten Jungen der Klasse hinterherlief. Wer hätte gedacht, dass aus den
Beiden zwei der wichtigsten Personen unseres Dorfes werden würden? Ich sicher
nicht. Kann natürlich auch sein, dass meine Meinung durch den Fakt geschmälert
wurde, dass ich sie anfangs nicht gut genug kannte, weil ich 90% der
Akademiezeit gepennt habe, aber das ist eine andere Geschichte.“ Kollektives
Lachen erfüllte die große Runde.
„Scherz beiseite. Es ist unbestreitbar, dass viele Menschen, einschließlich
mir selbst, den Beiden nicht weniger, als ihr Leben verdanken. Sei es aufgrund
von enormen medizinischen Fähigkeiten oder bedeutenden Siegen auf dem
Schlachtfeld. Ihr Verhältnis startete wohl genauso, wie meine Meinung über
sie. Das hatte verschiedenste Gründe, aber sie haben ja schließlich doch
zueinander gefunden. Aber auch ihre Beziehung ist wie jede andere nicht perfekt,
was vor allem daran liegt, dass sich beide in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich
sind. Besonders ihre stark ausgeprägte Sturheit führt des Öfteren zu sehr
interessanten Querelen. Amüsant ist dann nur zu sehen, dass erst die Fetzen
fliegen, sie sich aber zwei Minuten später wieder wie verliebte Teenager in den
Armen liegen. Das alleine zeigt, dass die Beziehung funktioniert und ich habe
keinerlei Zweifel daran, dass sich das auch nicht ändern wird. Auch wenn daher
meiner Ansicht nach keinen Anlass zur Sorge besteht, kann es doch nicht schaden,
ihnen alles erdenkliche Glück für die Zukunft zu wünschen. Darum bitte ich
euch, euer Glas zu erheben und auf das Hochzeitspaar anzustoßen.“ Ein lautes
„KAMPAI!“ (Prost) kam zeitgleich aus allen Kehlen.
Nachdem alle ausgiebig gespeist hatten, ging es in die nächste Phase der
Hochzeit: der eigentlichen Feier. Dabei verteilte sich die Masse nun auf
insgesamt fünf Räume des Hokage-Turms. Jeder der Säle hatte ein bestimmtes
Thema. In einem war beispielsweise eine große Bar und einem anderen eine
Tanzfläche. Als erstes war Tanzen angesagt, ein Thema, bei dem die meisten von
Narutos Freunden einige Bedenken hatten. Der Grund war simpel: Der Blonde war
ein grausamer Tänzer, ein „Talent“, was er auch an Arashi weitergegeben
hatte. Natürlich war dem Brautpaar der erste Tanz reserviert. Als die Musik
einsetzte, konnten viele nicht hinschauen, aber sie wurden angenehm überrascht.
Es war keine Meisterleistung, aber er schlug sich doch ganz passabel.
Selbst Sakura war überrascht: „Da hat Tsunade ja wahre Wunder bewirkt.“
„Sie hat mich ja auch tagelang gedrillt.“, erwiderte der Uzumaki. „Ja, das
sieht ihr ähnlich.“, lachte die Rosahaarige. „Und wie gefällt dir bisher
die Hochzeit? Es ist ja soweit alles gut gelaufen.“ „Die Hochzeit ist
wirklich wunderschön, obwohl das mit dem Gelübde echt ärgerlich ist. Ich habe
etliche Stunden damit zugebracht, das alles auszuformulieren und dann bekomme
ich kein Wort heraus.“ „Ach, mach dir nicht zu viele Gedanken darüber,
Schatz. Das machte die Trauung nur einzigartiger.“ „Ich glaube wir haben
verschiedene Definitionen von Einzigartigkeit, aber so wichtig war es auch
wieder nicht.“ Später gesellten sich noch viele andere Paare auf die
Tanzfläche.
Irgendwann neigte sich der Tag zu Ende und die Dämmerung setzte ein. Die Party
ging aber erst richtig los. In den Räumen wurde viel gelacht, gegessen und vor
allem flossen geraume Mengen an Alkohol. Das Gleiche hatte jetzt auch Naruto
vor. Er ging sich zusammen mit seiner Braut an den Tisch, wo Neji, Tenten, Kiba
und Hinata saßen und stellte eine Flasche Sake auf den Tisch. Neji verzog
sofort das Gesicht. „Mann, bleib mir bloß mit dem Zeug fern. Der Anblick
allein verursacht bei mir ein flaues Gefühl im Magen.“ „Bist du etwa immer
noch verkatert?“, erwiderte der Blonde amüsiert. „Was ist daran so lustig?
Mir geht’s echt mies.“ „Erwartest du jetzt etwa Mitleid?“, warf seine
Frau mürrisch ein. „Ist doch deine eigene Schuld, wenn du dich besinnungslos
besäufst.“ „Wenigstens kann dein Partner noch die Augen offen halten.“,
meinte Hinata zynisch und deutete auf Kiba, der seinen Kopf auf den Tisch gelegt
hatte und munter vor sich hin sägte.
„Mmh, dann scheiden die Beiden wohl aus.“, schätzte der Uzumaki ein und
griff nach der Flasche. „Ich möchte auch nicht.“, lehnte die Blauhaarige
ab. „Ach komm schon. Nur ein zwei Gläser. Wir haben schließlich etwas zu
feiern.“ Nein. Ich kann nicht!“, widersprach sie entschieden. „Ok, ok,
kein Grund, mich so abblitzen zu lassen.“, gab sich der Blonde eingeschnappt
geschlagen und wandte sich Tenten zu, die jedoch auf die gleiche Weise
verzichtete. „Ich will mal wissen, was ihr habt. Es ist ja nicht so, als
würde euch der Sake schaden.“ Währendem Naruto vor sich hin schmollte,
begann Sakura zu strahlen. „Ist es das, was ich glaube?“, fragte sie
aufgeregt und bekam als Antwort schüchternes Nicken. Dem Uzumaki war das alles
viel zu hoch. „Was freust du dich auf einmal so?“ „Gott, du bist so
langsam in solchen Dingen! Die beiden sind natürlich schwanger.“ „Ach echt?
Meinen Glückwunsch, aber warum habt ihr nicht schon früher was gesagt?“
„Naja…“, begann Hinata zögerlich. „Das ist schließlich euer Tag und
wir wollten, dass euch die ungeteilte Aufmerksamkeit zukommt.“ „Was für ein
Schwachsinn.“, winkte der Blonde ab. „Dadurch haben wir doch noch einen
weiteren Grund zum Feiern. Für euch natürlich ohne Alkohol.“ Er wollte sich
gerade einen großen Schluck genehmigen, als ein Mann auf seine Schulter tippte.
„Was gibt es?“, wollte er ungeduldig wissen. „Ich bitte vielmals um
Entschuldigung, Hokage-Sama, aber mein Herr wünscht kurz mit Ihnen zu
sprechen.“, antwortete der Mann und zeigte auf zwei Personen in unglaublich
aufwendiger Kleidung. „Ich verstehe.“
Er verabschiedete sich von den anderen und ging zu der Person hinüber. Es
nervte ihn zwar, dass er am Tag seiner Hochzeit seinen offiziellen Pflichten
nachgehen musste, aber einem der beiden Männer, dem er gleich gegenüberstehen
würde, sollte man lieber auf seiner Seite haben. Schließlich handelte es sich
um die einflussreichste Person im Feuerreich, dem damaligen Daimyou (Herrscher)
Yashiro Fogota.
„Was kann ich für sie tun, Majestät?“ „Zuerst einmal möchte ich sie
noch einmal zu ihrer Trauung beglückwünschen.“ „Vielen Dank.“ „Mein
Hauptanliegen ist es jedoch, ihnen meinen Sohn Yousuke vorzustellen.“,
erwiderte der Fogota und legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes. „Er
wird in den nächsten Jahren meine Nachfolge antreten und wollte sie unbedingt
kennenlernen.“ „Es ist mir eine Ehre, Hokage-Sama.“ „Die Freude ist ganz
auf meiner Seite, Yousuke-Sama.“ „So, ich lasse euch dann mal alleine.“,
meinte Yashiro. „Ich möchte mich auch noch mit dem Daimyou des Windreiches
unterhalten.“
Anschließend machten beide einen kurzen Spaziergang durch die einzelnen Räume.
„Was kann ich für sie tun, Hoheit?“, fragte der Blonde. „Bitte nenn mich
Yousuke. Erstens bin ich noch nicht das Oberhaupt dieses Landes und zweitens
sehe ich uns als Partner. Daher können wir diese Formalitäten beiseite
lassen.“ „Da sind wir ja schon zwei, aber das beantwortet meine Frage nicht.
Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mit mir reden wolltest?“ „Nicht
wirklich. Ich wollte mir lediglich ein Bild des berühmten Naruto Uzumaki
machen. Dein Ruf eilt dir nämlich voraus.“ „Was besagt dieser Ruf denn?“
„Nunja, es ist der Ruf eines Helden, der Menschen sehr schnell in seinen Bann
ziehen kann, aber auf dem diplomatischen Gebiet völlig unerfahren ist. Viele
Feudalherren glauben, dass du eher auf ein Kampffeld als hinter einen Tisch
gehörst, aber ich teile diese Meinung nicht.“ „Ist das so?“ „Ja.“,
bestätigte der Fogota. „Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, welches
Charisma du ausstrahlst. Es ist aber nicht mal das, was mich zu einem deiner
Fans macht. Es sind deine friedlichen Ansichten, die sich mit meinen decken.
Unser Land befand sich in den letzten Jahrzehnten in fast konstanter Gefahr, sei
es durch andere Länder oder Organisationen wie Akatsuki. Meiner Meinung nach
muss unser Land endlich einmal wieder zur Ruhe kommen. Das ist aber heutzutage
nicht mehr alleine, sondern in durch Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu
erreichen. Das Bündnis zwischen Konoha und Suna hat in diesem Punkt ein echtes
Zeichen gesetzt und soweit ich weiß, hattest du da auch deine Finger im Spiel.
Deine Pläne, nun auch Ame- und Otogakure in dieses Bündnis mit aufzunehmen,
ist für mich noch mehr ein Beweis, dass sich Konoha auf einem guten Weg
befindet. Im Gegensatz zu dir besitze ich keine außergewöhnlichen Fähigkeiten
im Kampf, aber ich hoffe, dass ich dir zu mindestens im politischen Bereich eine
Hilfe seien kann.“
Naruto war wirklich positiv überrascht vom zukünftigen Herrscher des
Feuerreiches. Vielleicht lag es daran, dass er nicht viel älter als er war,
aber auf jeden Fall sympathisierte er sofort mit ihm. Sie unterhielten sich noch
lange über ihre Pläne für Zukunft und tranken danach noch ausgiebig zusammen.
Dabei musste der Blonde sehr schnell erkennen, dass Yousuke deutlich trinkfester
als er war. Später gesellten sich auch noch die meisten seiner Freunde dazu und
feierten bis zum Morgengrauen. Rückblickend betrachtet war es eines der
größten Feste, das Konoha seit langer Zeit gesehen hatte.
Flashback Ende
Kapitel 59: Neugier
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59. Neugier
Seit mehreren Tagen gleichte Konoha einer Sauna. Es herrschte Hochsommer mit
Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Die meisten Dorfbewohner machten das
Beste aus der Hitze und badeten vergnügt im ortsansässigen Fluss. Es zeigte
sich mal wieder, wie schnell Menschen zum normalen Alltag zurückkehren konnten.
Knapp einen Monat war nun seit Shukakus Angriff auf Konoha vergangen, aber durch
die kaum vorhandenen Verluste war der Vorfall schnell in Vergessenheit geraten.
Niemand der einfachen Bewohner ahnte, welche Bedrohung bevorstand.
Aber auch die eingeweihten Shinobi verzeichneten keinerlei Veränderungen in
diesem Fall. Es gab weder weitere Überfälle, noch kamen sie dem Ursprung der
Attacke näher. Es war wirklich so, als wäre absolut nichts auf dem
Sommernachtsfest passiert. Die Ninja um Naruto ließen sich von dieser
trügerischen Stille jedoch nicht täuschen und bereiteten sich auf einen
weiteren möglichen Angriff vor. Deshalb beschränkte Naruto die Missionen
außerhalb des Dorfes auf ein Minimum, um den Schutz Konohas zu erhöhen. Eine
der wenigen Ausnahmen war das von Neji geleitete ANBU-Team, welches im
Feuerreich unterwegs war und nach Anhaltspunkten über den neuen Feind suchte.
Zeitgleich geschah das Selbe im Windreich. Gaara war aber bisher der einzige
andere Kage, der von der Prophezeiung in Kenntnis gesetzt wurde. Die
Missionsbeschränkung in Konoha beinhaltete natürlich auch die Genin-Teams.
Genau das sorgte aber immer wieder für ein altbekanntes Diskussionsthema. So
auch an diesem Tag:
Naruto hatte gerade zu Mittag gegessen und kam zurück in sein Büro. Dort
wartete bereits jemand, der ihn in den letzten Tagen wie ein Schatten folgte.
Der Blonde seufzte. „Was ist nun schon wieder, Kaero?“ Der Genin erhob sich
aus Narutos Sessel und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich will
lediglich meiner Aufgabe nachkommen und vernünftige Missionen absolvieren, aber
das scheint dich ja nicht zu interessieren.“ „Richtig. Es interessiert mich
nicht. Ich sage dir jetzt das Gleiche, was ich dir gestern und die Tage davor
gesagt habe. Momentan sind alle Senseis der Genin-Teams anderweitig
beschäftigt. Da ich keine Genin ohne ihre Senseis auf Missionen außerhalb des
Dorfes schicke, bleiben nur die anderen Missionen.“ „Diese Missionen sind
aber lachhaft. Dabei kann ich mich nicht weiterentwickeln.“ „Diese
lachhaften Missionen sichern das finanzielle Überleben des Dorfes und damit
auch Deines. Wenn du dich unbedingt weiterentwickeln willst, dann geh halt
trainieren. Kakashi hat dir doch sogar einen Plan erstellt, wie du den Umgang
mit deinem Blitz-Element verbessern kannst.“
„Das dauert aber viel zu lange und bringt mir aber auf lange Sicht gar
nichts.“, entgegnete Kaero. „Ich brauche kein Training, sondern Erfahrung.
Ich habe keine Lust, auch noch in ein oder zwei Jahren E-Rang-Missionen zu
absolvieren.“ Sein Vater fuhr sich genervt durch die Haare, was nie ein gutes
Zeichen war. Bevor er jedoch etwas antworten konnte, klopfte es an der Tür und
Shikamaru trat in den Raum. „Ich bin gerade Inoichi Yamanaka begegnet. Er war
ziemlich sauer, weil er sich heute mit ihnen treffen wollte, aber auf Morgen
vertröstet wurde. Gibt es dafür Gründe?“ „Ich habe ihn heute nicht einmal
gesehen, geschweige denn vertröstet.“, erwiderte der Kage verwirrt. „Ach,
ihr meint bestimmt den Mann mit den langen blonden Haaren, oder?“, entkam es
dem jungen Uzumaki. Die beiden anderen nickten. „Der war vorhin hier, aber ich
habe ihn gesagt, dass du heute keine Zeit hast, weil du etwas mit mir zu Bereden
hast.“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Der Nara sah nun zu, dass er aus dem
Zimmer und auch dem Schussfeld kam, denn Narutos ohnehin schon seidener
Geduldsfaden riss endgültig. „Ist das ein Problem?“, fragte Kaero verdutzt.
„Ob das ein Problem ist? Der Mann ist ein Ratsmitglied. Den kannst du nicht
einfach wegschicken und schon gar nicht ohne meine Einwilligung!“ „Ich
wollte doch nur-“ „Genug!“, fiel er seinem Sohn lauthals ins Wort. „Ich
habe es satt! Nicht nur, dass du mir unentwegt mit deinem Gejammer auf den
Zeiger gehst, jetzt beeinträchtigst du auch noch meine Arbeit. Ich will kein
Wort mehr davon hören, damit das klar ist! Du solltest endlich lernen,
Anweisungen zu akzeptieren und zu befolgen. Nimm dir einfach mal ein Beispiel an
deinem Bruder.“ Er griff nach einer Schriftrolle und hielt sie dem Genin unter
die Nase. „Jetzt kannst du dich ein wenig nützlich machen und das hier zu
deiner Mutter ins Krankenhaus bringen.“ „Fein!“, gab der Junge miesgelaunt
zurück und zog von dannen.
Seine Stimmung war sichtlich auf dem Tiefpunkt, als er eine Stunde später durch
die Straßen des Dorfes stapfte. Er war so in Gedanken, dass er gar nicht
mitbekam, wie jemand nach ihm rief. Erst als eine Hand auf seine Schulter gelegt
wurde, schreckte er auf. „Seit wann bist du denn so schreckhaft, Kumpel?“
„Ach du bist es, Takeru.“ „Schön wie du uns ignorierst, Idiot.“, sagte
Shenji, der zusammen mit Hidate hinter dem Sabakuno stand. „Halt die Klappe,
Shenji! Ich habe keinen Nerv für dein Gelabber.“ „Was ist denn mit dir los?
Du bist ja noch unausstehlicher als sonst.“ Daraufhin berichtete der Blonde
von seinem Streit mit seinem Vater.
„Junge, du hast ein echtes Talent dafür den Hokage zur Weißglut zu
bringen.“, meinte der blauhaarige Hyuuga. „Aber irgendwie hat Kaero auch
Recht. Die Missionen der letzten Wochen waren echt ätzend.“, pflichtete
Shenji bei. „Das stimmt schon, aber sich darüber zu beschweren, ändert daran
auch nichts. Wir sollten erst mal die Schriftrolle zum Krankenhaus bringen.
Vielleicht bringt uns das auf andere Gedanken.“ „OK.“
Als die vier Jungs am Hospital ankamen, war dort die Hölle los. Überall liefen
Schwestern und Ärzte herum. Kurze Zeit später kamen Alexa und Kané auf sie
zu. „Was ist hier los?“, fragte Hidate. „Es gab ein Unglück im Wald.“,
klärte die Nara auf. „Ein paar Holzfäller des benachbarten Dorfes sind heute
Morgen einen Abhang hinabgestürzt und mussten gerettet werden. Das wäre zwar
normalerweise nicht so dramatisch, aber momentan sind Tsunade-Sama, Sensei
Shizune und andere Medic-Nin in Suna, um ein Gegenmittel für ein neu
aufgekommenes Gift zu entwickeln. Darum sind wir ziemlich unterbesetzt, was den
Trubel erklärt. Das Gröbste haben wir aber schon hinter uns und es scheint
auch keine Tote zu geben, was wohl Sakura-Sama zu verdanken ist, die persönlich
dort war.“ „Nicht nur ihr.“, warf eine nahestehende Krankenschwester ein,
die die Unterhaltung mitbekommen hat. „Auch Arashi hat einen fabelhaften Job
abgeliefert. Ich war ja erst skeptisch, als Sakura-Sama ihn zum Leiter des
zweiten Rettungsteams gemacht hat, aber meine Zweifel waren völlig
unbegründet. Der Junge ist echt erstaunlich. Kaum zu glauben, dass er erst 15
ist. Wenn er so weiter macht, ist er im Nu ein Jounin.“
Nachdem die Jungs die Schriftrolle abgeliefert hatten, machten sie sich wieder
auf den Rückweg. „Arashi und Jounin, huh.“, entkam es Shenji. „Dann
hätte er den gleichen Rang wie mein Vater. Dein Bruder ist echt erstaunlich.“
„Was ist daran so besonders? Das könnten wir auch, wenn wir die Chance dazu
hätten. Aber solange mein Idiot von Vater das nicht einsieht, sitzen wir hier
fest. Dabei könnten wir ohne Probleme C- oder B-Rang-Missionen außerhalb des
Dorfes alleine regeln.“ „Spinn hier nicht rum, Kaero.“, mahnte Hidate.
„Erinnerst du dich noch an die Mission im Schneereich? Ohne Sensei Kakashi,
Arashi, Kojiro und Sanari wären wir da niemals lebendig rausgekommen. Selbst du
musst dir eingestehen, dass die noch auf einem völlig anderen Level sind.“
„Ts, weißt du, Hidate. Du warst mir echt sympathischer, als du so gut wie nix
von dir gegeben hast. Muss wohl der Einfluss meiner Schwester sein. Naja, man
sagt ja, dass Liebe blind macht.“
„D-as verstehst du fa-lsch.“, stotterte der Blauhaarige mit hochrotem Kopf
und erntete dadurch eine Menge Gelächter der anderen. Dabei hatte Kaero mit
seiner Einschätzung nicht gerade Unrecht. Zwar fiel er in diesem Moment in sein
altes Muster zurück, aber im Allgemeinen war er bedeutend selbstbewusster und
sozialer geworden, weil Alexa ihm immer wieder den Rücken stärkte und ihm gut
zuredete. Als er dann auch davon erfuhr, dass er von Naruto auf das gleiche
Niveau wie sein hochbegabter Cousin eingeschätzt wurde, bemerkte er auch
selbst, dass mehr in ihm steckte, als er früher glaubte.
„Da bleibt uns wohl einfach nichts anderes übrig, als stärker zu werden.“,
schätzte Takeru ein. „Wäre natürlich cool, wenn es einen schnellen Weg
dafür geben würde, ein Jutsu oder so.“ „Oh, es gibt so ein Jutsu.“,
erwiderte Shenji. „Achja?“ „Ja, ich hab da letztens von gelesen. Dieses
Jutsu soll wohl temporär das Chakra-Niveau eines Shinobi und somit auch dessen
körperlichen Fähigkeiten enorm erhöhen können. Es heißt wohl Ryokai oder
so.“ „Hört sich irgendwie nach einem Jutsu, wie das Öffnen der Chakra-Tore
oder dem verfluchten Mal an, das von diesem Psychopathen Orochimaru entwickelt
wurde. Solche Jutsus kommen meistens mit irgendwelchen Risiken.“ „Also das
Buch hat darüber keine Aussagen gemacht. Dort stand auch nicht, wie man es
anwendet. Dafür müsste es dann wohl eine Schriftrolle geben.“ „Und wo
findet man diese Schriftrolle?“, fragte der Uzumaki. „Die müsste
wahrscheinlich in der Waffenkammer des Hokage-Turms liegen. Das Jutsu wurde
nämlich hier vor Jahrzehnten entwickelt, aber später vom ersten Hokage
verboten.“ „Na dann muss das Jutsu auf jeden Fall einen Haken haben.“,
schlussfolgerte Hidate. „Ansonsten wäre es ja wohl nicht verboten worden.“
„Wer weiß? Das hat vielleicht auch andere Gründe. Man müsste mehr darüber
erfahren.“, meinte Kaero. „Ich glaub jedoch kaum, dass uns die Erwachsenen
darüber aufklären würden. Daher müsste man die Schriftrolle schon selbst
sehen.“ Den anderen Drei schwante Böses. „Du hast jetzt nicht vor, dir die
Rolle zu besorgen, oder?“, fragte Shenji vorsichtig nach. „Du hast es
erfasst.“, bestätigte der Blonde. „Echt, du hast sie doch nicht mehr alle!
Der Hokage ist ohnehin schon wegen dir auf 180. Wenn du so ein
Himmelfahrtskommando abziehen willst, dann ohne mich.“ „Jap, auf mich kannst
du dabei auch nicht zählen.“, sagte der Hidate. „Was ist mit dir,
Takeru?“ „Sorry, Kumpel.“, lehnte der Rothaarige ab. „Du weißt, dass
ich für vieles zu haben bin, aber das ist selbst für deine Verhältnisse
ziemlich heftig.“ „Dann mache ich es halt alleine!“, gab Kaero
eingeschnappt von sich. „Aber erwartet nicht, dass ich euch das Jutsu dann
zeige.“
Man konnte von Kaeros Idee halten, was man wollte, aber zu mindestens ging der
Genin sehr strategisch an die Sache heran. Er beobachtete die Bewachung der
Waffenkammer mehrere Tage lang und kam dabei zu mehreren Erkenntnisse: Insgesamt
bewachten immer zwei Chuunin gleichzeitig den Raum. Allerdings geschah dies
immer nur von außen. Keiner der Wachen betrat die Kammer. Es kam lediglich
jemand einmal am Tag zur Mittagszeit vorbei und holte Ninja-Ausrüstung ab. Eine
Ablöse erfolgte alle vier Stunden. Alle zwei Stunden machte lediglich eine der
Wachen fünf Minuten Pause. Dadurch wurde sichergestellt, dass mindestens eine
Person jederzeit bei der Tür war. Genau diese Pause wollte Kaero zu seinem
Vorteil nutzen, weil er es dann nur mit einem Shinobi zu tun hatte.
Bei der Überwindung der letzten Wache setzte er auf die Hilfsbereitschaft des
Shinobi. Er erschuf einen Schattendoppelgänger und verwandelte Diesen in eine
alte Frau, die einen Schwächeanfall simulierte. Es lief alles genauso, wie es
der Blonde geplant hatte. Währendem der Mann der scheinbar verletzten Frau
half, schlüpfte der echte mit einem dunklen Umhang getarnte Uzumaki in die
Kammer. Nun hatte er vier Stunden, um die Schriftrolle zu finden. Nach der
Ablöse würde er einfach die gleiche Strategie bei der neuen Wache anwenden, um
aus dem Raum wieder zu verschwinden.
Er war eigentlich davon ausgegangen, dass vier Stunden locker ausreichen
würden, um den gesuchten Gegenstand zu finden, aber die Kammer war deutlich
größer, als er es erwartet hatte. Hunderte von Westen säumten eine der
Wände. Auf der anderen Seite stapelten sich Dutzende von Kisten voller Kunais,
Shuriken und anderer Waffen. Ihm wurde klar, was für Massen nötig waren, um
eine militärische Organisation von der Größe wie Konoha mit Ausrüstung zu
versorgen.
Sein Ziel befand sich aber am Ende des Zimmers, wo ein Regal stand, indem viele
Schriftrollen aufgestellt waren. Es waren so viele, dass der Blonde eine
geschlagene Stunde brauchte bis er die Richtige fand. Sie hatte eine dunkelrote
Farbe und war mit mehreren Schriftzeichen gekennzeichnet. Unter anderem stand
dort „Kenjutsu“ (verbotenes Jutsu). Kaero sprühte vor Freude und Aufregung
und konnte sich kaum beherrschen, die Rolle gleich vor Ort zu öffnen. Doch
plötzlich ließ ihn ein Geräusch aufhorchen. Mit einem leisen Knarren öffnete
sich die Tür. Der Uzumaki machte einen Hechtsprung hinter ein Regal und
belauschte ein Gespräch zwischen der Wache und einem anderen Shinobi:
„Kakashi-Sempai, was führt sie zu uns? Sie schauen sonst nie in der
Waffenkammer vorbei.“ „Naja, meine Tochter nervt mich schon seit Tagen, dass
ich ihr ein neues Wasser-Ninjutsu beibringen soll, aber momentan fehlt mir dazu
die Zeit. Darum wollte ich ihr eine Anleitung für ein Wasser-Ninjutsu
mitbringen.“ „Verstehe. Natürlich können sie sich gerne eine oder zwei
Schriftrollen mitnehmen. Allerdings müssen sie sich danach in diese Liste
eintragen.“ „Alles klar. Danke.“, erwiderte der Hatake und betrat den
Raum.
Dem Blonden rutschte das Herz in seine Hose. Er hatte ja mit vielen gerechnet,
aber nicht, dass ein Jounin genau zu diesem Zeitpunkt hier auftauchen würde.
Panisch suchte er nach einem Ort, um sich zu verstecken, aber er wurde nicht
fündig. Innerhalb von Sekunden entschied er sich, alles auf eine Karte zu
setzen. Er zog seinen Umhang tief ins Gesicht und holte zwei bläuliche Kugeln
aus seiner Hosentasche, die er auf den Boden warf. Mit einem Knall strömte
Rauch aus den zerplatzten Kugeln. Sofort ging der Grauhaarige in Kampfposition.
Er spürte, dass etwas an ihm vorbeihuschte. Er versuchte nach dem Kopf des
Angreifers zu greifen, aber sein Griff ging ins Leere, weil er mit einem
größeren Gegner gerechnet hatte. „SCHNAPPT EUCH DEN EINDRINGLICH!“,
brüllte Kakashi den beiden Wachen entgegen. Die wussten gar nicht, wie ihnen
geschah. Sie bekamen nur noch mit, wie ein Schatten an ihnen vorbeiraste und auf
ein nahestehendes Dach sprang.
Nach einer kurzen Pause nahmen sie aber die Verfolgung auf. Allerdings brachte
Kaero immer mehr Abstand zwischen sich und seinen Verfolgern. Er war einfach
deutlich schneller als sie, was keine große Überraschung war. Schließlich war
seine Schnelligkeit selbst in seinem jungen Alter schon der der meisten Chuunin
überlegen. Zudem konnte er die Straßenschluchten Konohas zu seinem Vorteil
nutzen. Dadurch hatte er sie relativ schnell fast abgehängt und musste
eigentlich nur noch um eine Ecke laufen und sich unter die Menge mischen, aber
Kakashi machte ihm im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung und
streckte ihn mit einem Schlag gegen den Brustkorb nieder. Der Uzumaki hatte
schon geahnt, dass seine Flucht fehlschlagen würde. Er war vielleicht flink,
aber um Welten langsamer als Kakashi. Der Hatake gehörte nicht ohne Grund zu
den schnellsten Shinobi der Welt.
Als nächstes spürte der Blonde das Gewicht des Jounin auf seinen Körper, was
ihn das Atmen noch schwieriger machte. „Das war ja ein netter Versuch mit den
Rauchbomben, aber es braucht schon mehr, um mich zu täuschen.“, sagte der
Grauhaarige und zog den Umhang aus dem Gesicht seines Widersachers. Er staunte
nicht schlecht, als er die Identität des Diebes enthüllte. „Kaero? Was hat
das zu bedeuten?“ Der Genin wollte zwar antworten, bekam aber kein Wort
heraus, weil er immer noch nach Luft rang.
Der Jounin hatte auch keine Zeit mehr, irgendwelche Informationen aus den Jungen
heraus zu bekommen, weil die beiden Wachen jetzt aufschlossen. Die waren genauso
überrascht über den Unruhestifter, wie Kakashi. Einer der beiden wollte sich
zu Wort melden, aber er wurde von einer lauten Stimme übertönt, die durch die
Gasse schallte: „Was ist hier los?“ Nun entwich auch das letzte bisschen
Farbe aus Kaeros Gesicht, denn er kann diesen Tonfall nur viel zu gut. Hinter
ihnen landeten nun Naruto und Shikamaru. Die Beiden hatten die kleine
Verfolgungsjagd nur durch Zufall mitbekommen und wollten der Sache auf den Grund
gehen. „Ho- Hokage-Sama...“, begann einer der Chuunin zögerlich. „Ja, ich
weiß wer ich bin. Kriege ich jetzt mal endlich eine Antwort?“ Der Rokudaime
war deutlich gereizt, was den Konoha-Nin nur noch nervöser machte.
Anstatt des Chuunin ergriff aber Kakashi anschließend das Wort: „Ich schulde
ihnen wohl eine Entschuldigung, Hokage-Sama.“ „Weswegen?“ „Ich habe wohl
unbeabsichtigt Kaeros Mission sabotiert.“ „Mission?“, entkam es dem
Blonden verdutzt. „Na, Kaero wurde doch damit beauftragt, die Sicherheit der
Waffenkammer zu testen.“ „Heh?“ Naruto wusste nun gar nicht mehr, was dort
ablief, aber Shikamaru erkannte Kakashis Finte blitzschnell. „Oh, das habe ich
ihnen gar nicht gesagt, oder? Kaero wollte vor einigen Tagen noch einmal zu
ihnen, aber sie waren damals nicht im Büro. Da er immer noch auf eine
anspruchsvollere Mission bestand, habe ich ihn schließlich hiermit
beauftragt.“
Nachdem der Nara Naruto auch noch leicht zuzwinkerte, fiel auch endlich bei ihm
der Groschen. „Das klärt ja dann die Sache. Du hättest mich darüber aber
informieren können, Shikamaru.“ „Ja, das habe ich völlig vergessen.“
„Naja, ist ja nichts Weltbewegenes. War Kaero denn nun erfolgreich mit seinem
kleinen Test?“ „Ja, ich denke schon.“, meinte der Hatake. „Wäre ich
nicht zufällig dagewesen und die Wachen gewarnt hätte, wäre er wohl
entkommen. Ich empfehle, dass die Wachen verstärkt werden.“ „Ja, das wäre
wohl das Beste. Ich werde es noch heute in die Wege leiten.“ Danach wandte er
sich wieder an die Chuunin. „Und von euch erwarte ich von nun an mehr
Aufmerksamkeit. In der Kammer lagern eine Menge Geheimnisse unseres Dorfes. Es
wäre fatal, wenn diese in die falschen Hände geraten würden. Ich hoffe, dass
ich mich klar genug ausgedrückt habe.“ „Natürlich.“, erwiderten die
Wachen kleinlaut. „Dann könnt ihr jetzt an euren Posten zurückkehren.“
„Hai!“
Als die beiden Konoha-Nin wieder verschwunden waren, atmete Kakashi erst einmal
erleichtert durch. „Puh, das war ganz schön knapp. Gut reagiert, Shikamaru.
Es wäre unnötig kompliziert geworden, wenn Kaeros wahre Aktion herausgekommen
wäre.“ „Ja, das letzte was wir jetzt gebrauchen könnten, wäre eine
offizielle Verhandlung wie damals bei Kojiro und Arashi. Wir haben so schon
genug Stress.“ „Das bleibt uns ja glücklicherweise dank euch erspart.“,
sagte der Kage. „Ihr könnt dann auch gehen. Ich kläre den Rest alleine.“
„Verstanden.“
Vater und Sohn waren also nun unter sich und Ersterer schritt auf den Genin zu.
„Zeig mir was du gestohlen hast!“, befahl er in einem unmissverständlichen
Ton. „Das ist nicht der Rede-“ „KEINE WIDERREDE!“, donnerte Naruto. Als
Kaero die Schriftrolle herausholte, ahnte der Rokudaime schon nichts Gutes, weil
die rote Farbe immer auf gefährliche Jutsus hinwies. Nach einem kurzem Blick
bestätigte sich seine Ahnung und es passierte etwas, was der Junge fast nicht
für möglich gehalten hatte: Narutos Miene verfinsterte sich noch weiter.
„Komm mit!“, entkam es dem Kage undeutlich, weil er die Worte mit
zusammengebissenen Zähnen herauspresste. Langsam wurde nun auch der Genin
unruhig und befolgte lieber die Anweisung.
Nach ein paar Minuten kamen sie an der Uzumaki-Residenz an. Kurz nachdem Naruto
die Tür geöffnet hatte, kam Hitomi aufgeregt die Treppe herunter geeilt. Bevor
sie bei dem Blonden ankam, schickte er seinen Sohn ins Wohnzimmer. „Papa,
Papa, ich muss dir unbedingt zeigen, was mir heute Lex beigebracht hat.“
„Tut mir Leid, Schatz, aber ich hab jetzt keine Zeit. Später vielleicht.“,
erwiderte er mit einem gequälten Lächeln. „Komm schon, Papa.“, quängelte
die Schwarzhaarige. „Das haut dich garantiert um.“ „Wie gesagt, im Moment
ist es schlecht. Es ist wirklich wichtig, also sei ein braves Mädchen und zeig
es mir nachher.“ „Nein! Ich will es aber-“ „ICH SAGTE NEIN!“, schrie
er seine Tochter zusammen. Die Worte hatten kaum seinem Mund verlassen, da
bereute er schon seinen Wutausbruch. Erst recht, als er sah, wie Hitomi
ängstlich zusammenschreckte. *Mann, was ist nur los mit mir? Sie trägt ja nun
wirklich keine Schuld. Warum raste ich in letzter Zeit so schnell aus?* Er legte
seine Hand auf ihren Kopf und sein Ton wurde wieder weicher. „Entschuldige,
Schatz. Ich wollte nicht schreien. Ich bin zurzeit nur ein wenig angespannt und
muss etwas Wichtiges mit deinem Bruder klären. Ich verspreche dir aber, dass
ich heute Abend Zeit für dich habe, einverstanden?“ „Ok.“, gab sich
Hitomi geschlagen und ging zurück in ihr Zimmer.
Naruto bog in die Küche ein und trank ein Glas Wasser, um sich zu beruhigen,
bevor er sich um seinen Sohn kümmern wollte. Er wusste selbst, dass Geschrei in
dieser Situation nicht wirklich weiterhelfen würden. Darum nahm er sich vor,
die Sache so sachlich so möglich zu klären, aber ob er seine guten Vorsätze
wirklich halten konnte, würde sich nun zeigen…
Kapitel 60: Trotz
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Naja, hat wieder einmal länger gedauert, als erwartet, aber hier ist nun das
neue Chap. Natürlich danke ich allen Kommi-Schreibern, aber mein besonderer
Dank heute an Taifun-Vash für seinen doch sehr ausführliche Kritik.
Viel Spaß mit dem neuen Chap!
60. Trotz
Im Wohnzimmer der Uzumaki-Residenz saß nun ein deutlich nervöser Kaero. Er
konnte sich an wirklich kaum einen Moment erinnern, in dem er seinen Vater so
wütend erlebt hatte. Umso erleichterter war er, als Naruto mit einer deutlich
ruhigeren Miene ins Zimmer kam. Der Kage setzte sich mit verschränkten Armen
dem Genin gegenüber und erhob das Wort: „OK, versuchen wir es in aller Ruhe.
Es interessiert mich nicht, wie du die gesamte Aktion geplant oder durchgeführt
hast. Das einzige, was ich wissen will, ist der Grund.“ „Der Grund?“,
wiederholte Kaero verdutzt. „Ja, und es sollte besser ein Guter sein.
Schließlich ging das über einen einfachen Streich hinaus.“
„Keine Ahnung. Es war wohl eine Mischung aus Langeweile und Herausforderung.
Schließlich hast du es auch damals fertig gebracht. Darum verstehe ich auch die
ganze Aufregung nicht. Warum war es bei dir in Ordnung, aber mir nicht?“
„Mein Diebstahl war damals genauso falsch wie deiner jetzt. Nur war meine
Situation völlig anders. Ich war damals schlichtweg verzweifelt und sah keinen
anderen Ausweg.“ „Ich bin genauso verzweifelt!“, gab der Junge lauthals
von sich. „Aber warum? Was macht dich so verzweifelt? Was begehrst du so
stark, dass du selbst deine eigene Karriere als Shinobi aufs Spiel setzt?“
„Das Gleiche wie du.“, antwortete der Genin trocken. „Ich will nichts
weiter als Anerkennung.“ „Glaubst du tatsächlich, dass du durch solche
Aktionen Anerkennung bekommst? Damit erreichst du exakt das Gegenteil. Niemand
in Konoha wird dich irgendwann mehr ernst nehmen, wenn du gegen jede erdenkliche
Regel verstößt. Du willst Respekt? Dann absolviere deine Missionen und werde
stärker.“
„Ich wollte stärker werden! Darum habe ich mir ja auch ein Jutsu ausgesucht,
was mich schnell stärker macht.“ „Ach, du meinst das Jutsu hier, oder?“,
meinte Naruto, holte die rote Schriftrolle heraus und legte sie auf den Tisch.
„Es ist wahr, dass das Jutsu namens Ryokai kurzfristig dein Chakra enorm
erhöhen könnte, aber kennst du auch den Preis, den der Anwender des Jutsus
zahlt?“ „Was für ein Preis?“ Der Kage fasste sich augenblicklich an die
Stirn. „Ich wusste es… Was glaubst du, warum dieses Jutsu verboten ist?
Dieses Jutsu wurde während des ersten großen Ninja-Krieges entwickelt. Sollte
ein Shinobi erkennen, dass sein Leben langsam ein Ende findet, wendet er dieses
Jutsu an. Damit überträgt er sein gesamtes Chakra kurzfristig an einen
Kameraden, gibt aber im Gegenzug sein eigenes Leben auf. Es ist also ein
selbstmörderisches Jutsu. Um den Missbrauch des Jutsus zu verhindern, wurde die
Schriftrolle mit einem Schutzmechanismus versehen. Sollte jemand unbefugtes die
Rolle öffnen, wird eine Technik freigesetzt, die den Missetäter in einen
komatösen Zustand versetzt. Dieses Koma kann bei einem erwachsenen Mann ein
oder zwei Tage anhalten. Ich will mir gar nicht ausmalen, was die Auswirkung auf
ein Kind wäre.“
Der Junge schluckte. „Ich hatte ja keine Ahnung.“ „Ja, wozu auch? Es ist
ja für dich alles nur ein großes Spiel.“, erwiderte Naruto sarkastisch.
„Verdammt, Kaero! Lerne endlich, dir über die Konsequenzen im Klaren zu sein,
bevor du handelst! Es wird nicht immer jemand da sein, um dich vor
folgenschweren Fehlern zu bewahren.“ „Redest du von dir? Du treibst mich
doch erst zu solchen Aktionen.“ „Wie bitte?“, entkam es dem Kage sauer.
„Du hast mich schon verstanden.“ Der Rokudaime merkte wieder, wie die Wut in
ihm anstieg und seine guten Vorsätze langsam in sich zusammenfielen. Er hatte
zwar keine komplette Läuterung seines Sohnes erwartet, aber dieser Trotz
überraschte selbst ihn. Er spürte nicht einmal die leiseste Spur von Reue in
Kaero und das machte ihn langsam wahnsinnig. Trotzdem erhob erneut ruhig das
Wort:
„Ich habe keine Ahnung, was du mit dieser Schuldzuweisung bezwecken willst,
aber lass dir eines gesagt sein: Ich muss mich momentan verdammt
zusammenreißen, in dieser Unterhaltung so ruhig zu bleiben. Außerdem glaubst
du doch nicht wirklich, dass meine Missionsverteilung einen Diebstahl
rechtfertigt, oder? Du bist für dein eigenes Verhalten selbst verantwortlich.
Schließlich ist die Zeit lange vorbei, wo deine Aktionen mit ein wenig
Nachsicht vergeben werden konnten. Du bist jetzt ein Shinobi und kein
gewöhnlicher. Du entspringst einer langen und bekannten Familie und genießt
dadurch viele Privilegien, wie z.B. unter den besten Shinobi Konohas lernen zu
dürfen. Du hast aber auch Verpflichtungen. Ich verlange als Clan-Oberhaupt ja
nicht einmal viel. Alles, was ich will, ist ein wenig Disziplin und Gehorsam! Du
wirfst nämlich sonst ein schlechtes Licht auf diesen Clan.“
„Alles was ich immer höre, sind deine sturen Aufforderungen. Du versuchst
nicht einmal, mich zu verstehen, dabei müsstest du genau wissen, wie ich mich
fühle! Du willst, dass unsere Familie hoch angesehen wird? Dann gib mir
Möglichkeiten, mich beweisen und auszeichnen zu können! Mehr will ich doch
nicht. Wenn du mir diese Möglichkeiten nicht gewähren willst, dann muss ich
halt andere Wege nutzen, um mein Ziel zu erreichen. Ich kann also nicht
garantieren, dass ich mit diesen sogenannten Aktionen aufhöre, solange ich
keine vernünftigen Missionen bekomme.“ „Was ist das hier? So eine Art
Deal?“, vergewisserte sich Naruto. „Entweder gebe ich dir bessere Missionen,
oder du machst weiter Ärger?“ „Wenn du es so ausdrücken willst, ja.“
„WAS GLAUBST DU EIGENTLICH, MIT WEM DU HIER REDEST? EINE ART SENILER
BASAR-HÄNDLER, ODER WAS?“, brüllte der Kage wutentbrannt.
Kaero drückte sich verängstigt tief in das Polster der Couch, auf der er saß.
Sein schwankender Blick lag auf dem massiven Holztisch im Wohnzimmer. Die
zentimeterdicke Platte war zur Hälfte durchgebrochen. Sein Vater hatte seinen
Zorn an dem Möbelstück ausgelassen. Der Genin wollte sich erst gar nicht erst
vorstellen, was passiert worden wäre, wenn er dieser Tisch gewesen wäre. Der
Rokudaime kam jetzt so richtig in Fahrt: „Du willst einen Deal? Ich geb dir
einen Deal! Du reißt dich von jetzt an am Riemen! Andernfalls musst du dir
keinen Kopf mehr darüber machen, was für Missionen ich dir zuweise, weil ich
dir nämlich sowohl deinen Rang als auch deine Lizenz als Shinobi entziehen
werde.“ „Das, das kannst du nicht.“, meinte der Junge. „Wieso nicht? Ich
bin der verdammte Hokage! Mehr als eine Unterschrift braucht es nicht. Und wage
es nicht, zu behaupten, dass das zu hart wäre! Ich habe es lange genug auf die
liebe nette Art versucht. Seitdem du Genin bist, habe ich mir andauernd dein
Gejammer angehört, aber jetzt reicht es! Ich lasse mich doch nicht von einer
Rotzgöre erpressen.“
Der Blonde hätte noch Minuten so weiter machen können, doch ein Vogel, der an
die Fensterscheibe pickte, gewann seine Aufmerksamkeit. Er ging zum Fenster,
öffnete es und bemerkte, dass ein Zettel am Fuß des Vogels befestigt war. Es
war eine Nachricht von Shikamaru, die ihn an eine bald stattfindende Ratssitzung
erinnern sollte. Naruto wandte sich erneut genervt an seinen Sohn: „Ich bin
noch nicht fertig mit dir! Also denk nicht einmal daran, die Residenz zu
verlassen, bis ich zurück bin!“ Danach verließ er das Wohnzimmer.
Auf seinem Weg nach draußen, blieb er noch einmal auf Höhe der Treppe stehen.
„Wenn du schon unbedingt lauschen willst, dann tue es wenigstens so, dass man
es nicht mitbekommt! Das solltest du eigentlich bis jetzt gelernt haben,
Alexanti.“ Die Angesprochene, die oberhalb der Treppe an einer Wand lehnte,
erwiderte nichts und wartete bis sie hörte, wie die Haustür ins Schloss viel,
um ins Wohnzimmer zu eilen. Zuerst fiel ihr der halbzerlegte Tisch auf. *Daher
kam also der laute Knall vorhin.* „Sag mal, was sollte das?“ „Was geht
dich das an?“, gab Kaero zurück. „Eine ganze Menge. Deinetwegen ist Dad
wieder für Tage gereizt.“ „Der kriegt sich schon wieder ein.“ „Ach,
glaubst du das tatsächlich? Merkst du gar nicht, dass du den Bogen hier
überspannt hast?“ „Er hat doch genauso reagiert, wie sonst auch.“ „Das
glaubst aber auch nur du.“, meinte die Blonde. „Es stimmt zwar, dass Dad
schnell laut wird, aber er hat seine Wut noch nie so offen nach außen gezeigt.
Alleine das müsste dir zu denken geben. Er hat sogar Hitomi vorhin
zurechtgestutzt und du weißt wie nachsichtig und gutmütig er normalerweise mit
unserer Schwester ist.“
„Was auch immer.“, erwiderte Kaero desinteressiert und verließ das Zimmer.
„Hey! Ich rede mit dir!“, rief sie und folgte ihrem Bruder in sein Zimmer.
Mit Erstaunen stellte sie nun fest, wie der Genin seine Ninja-Kleidung anlegte.
„Was hast du vor?“ „Du nervst, Lex! Hast du nichts zu tun?“ „Bis ich
nicht erfahre, wo du hin willst, gehe ich auch nicht. Du weißt ganz genau, dass
Papa dir verboten hat, das Haus zu verlassen.“ „Wenn du dann endlich Ruhe
gibst. Ich mache mich auf dem Weg zum Wald des Todes.“ „WAS? Warum?“
„Ich habe keine andere Wahl.“, sagte er. „Das war von vorneherein mein
Plan, falls sich Dad immer noch weigern würde, mich als Genin auf andere
Missionen zu schicken. Ich werde ihm einfach zeigen müssen, dass meine
Fähigkeiten des eines Chuunin gleichkommen. Es wurde ja früher dort ein Teil
der Chuunin-Prüfungen veranstaltet. Zwar habe ich keine Konkurrenten, aber der
Wald beherbergt immer noch wilde Tiere und alte Fallen. Wenn ich also innerhalb
von wenigen Stunden zum Kern des Waldes vordringen und ohne einen Kratzer
zurückkehren kann, wird Dad meine Fähigkeiten anerkennen müssen.“
„Sag mal, hast du bei deinem Training zu viele Schläge an den Kopf bekommen,
oder wurdest du so dumm geboren? Du willst schon wieder gegen eine Regel
verstoßen und gesperrtes Gebiet betreten? Das soll Dad beeindrucken? Wenn er
das rausbekommt, lyncht er dich und das ist nicht nur so daher gesagt. Tausche
die Tischplatte im Wohnzimmer mit deinem Hintern und dann hast du das Ergebnis
deines sogenannten Plans.“ „Das ist mir egal! Ich habe die Nase voll! Nervt
es dich nicht auch, wie Dad uns immer wieder bevormundet?“ „Es stimmt, dass
er es manchmal übertreibt, aber letztlich will er uns nur beschützen.“
„Wenn ich diesen Schwachsinn über Schutz schon höre.“, erwiderte er
angewidert.
„Wir sind keine verdammten Babies mehr! Es ist auch völlig egal, ob man
nachvollziehbare Gründe hat. Wenn man widerspricht, wird man von ihm
angeschnauzt. Er setzt seinen Willen einfach durch und glaubt, dass er auf alles
die passende Antwort hat. Nur ein einziges Mal will ich sehen, dass er
eingestehen muss, dass er mich unterschätzt hat und mich nicht mehr wie einen
Hund an einer Leine halten muss. Um das zu erreichen, nehme ich Suspendierung,
Arrest, ja sogar Prügel in Kauf. Ich erwarte keine Hilfe von dir. Sage aber
wenigstens niemanden, wo ich hin will.“ „Mach doch was du willst!“, gab
sich Alexa geschlagen und ließ den Uzumaki von dannen ziehen. Sie musste
einsehen, dass sich ihr Bruder nicht von dieser Schnapsidee abhalten lassen
würde, aber wirkliche Sorgen machte sie sich nicht. Schließlich wurden vor
einigen Jahren ja noch Genin in den Wald geschickt worden. So gefährlich konnte
der Ort also nicht sein.
Kaero machte sich also auf den Weg zum Wald des Todes. Der Wald lag in einem
abgelegenen Gebiet an der nordöstlichen Grenze des Dorfes. Ein langer Zaun
grenzte die Bäume vom Dorf ab. Überall an dem Gatter hingen Warn- und
Verbotsschilder. Ungeachtet dessen sprang der Blonde auf den Zaun und warf einen
Stein auf das Gebiet zwischen Zaun und Wald. Als das Gestein den Boden
berührte, wurden mehrere Explosionen ausgelöst. *Dachte ich mir doch, dass der
Rand durch Fallen geschützt ist. Dann eben anders.*, dachte er und erschuf zwei
Schattendoppelgänger, die das Original katapultartig in Richtung einer
Baumspitze schleuderten. Mit einem gekonnten Satz landete Kaero auf einem Ast
und setzte seine Reise fort. Sein Ziel war der Turm im Zentrum des Waldes. Dort
wollte er zum Nachweis über seine Leistungen eine kleine Flagge hissen.
Das war zu mindestens sein Plan, aber bereits nach einer Stunde hielt er
keuchend inne. Er hatte sich den Weg doch ein wenig leichter vorgestellt. In der
einen Stunde hatte er noch nicht einmal einen Kilometer zurückgelegt. Das
Problem lag darin, dass der Wald doch viel stärker durch Fallen geschützt war,
als er vermutet hatte. Er musste alleine dutzende seiner Schattendoppelgänger
als Köder benutzen, um überhaupt voranzukommen. Selbst mit seinem sehr hohen
Chakra-Reservoir war dieses Prozedere sehr schweißtreibend. Als Resultat waren
seine Wasservorräte sehr schnell erschöpft. Daher machte er sich auf die Suche
nach einer Quelle oder ähnliches, um seine Vorräte wieder aufzufüllen. Zu
seinem Glück wurde er schnell fündig. Er fand auf einer kleinen Lichtung nicht
nur eine Quelle, sondern sogar einen kleinen Wasserfall.
Als er jedoch die Lichtung betreten wollte, machte er eine überraschende
Entdeckung, was ihn dazu veranlasste, sich im Gebüsch zu verstecken. Er war
nämlich nicht allein. Unter dem Wasserfall badete eine junge Frau und keine
gewöhnliche. In Kaeros Augen war es die vielleicht schönste Frau, die er je
gesehen hatte. Sie hatte alabasterfarbende Haut und sehr langes schwarzes Haar,
welches bis zu ihren Hüften reichte. Was die Situation aber erst wirklich
aufregend für ihn machte, war der Fakt, dass die Frau völlig nackt war.
Trotz seines rebellischen und frechen Charakters war der Blonde in diesem Punkt
eigentlich sehr gut erzogen, was selbstverständlich nicht an Narutos sondern
Sakuras Einfluss lag. Deshalb war der Junge alles andere als ein Spanner, aber
in diesem Falle konnte er einfach nicht die Augen von ihr nehmen. Mit fast ein
wenig Wehmut sah er ein paar Minuten später, wie sie wieder ihre Kleidung
anlegte. „Na, hast du den Anblick genossen?“, fragte sie urplötzlich und
Kaero zuckte augenblicklich zusammen. *Verdammt! Sie hat mich bemerkt? Was mach
ich jetzt?*, dachte der Genin und wurde knallrot. Er entschied sich erst einmal
nichts zu tun und sich noch besser zu verstecken. In ihm war nur die Hoffnung,
dass sich die Frau geirrt hatte und weiterziehen würde.
„Es gibt wirklich keinen Grund schüchtern zu sein. Das ist nur natürlich
für Jungs deines Alters.“ Als er diese Worte vernahm, schreckte der Blonde
sofort auf. Es waren nicht wirklich die Sätze, die diese Reaktion verursachten,
sondern die Tatsache, dass die Stimme viel näher war, als zuvor. Er sah über
sich und entdeckte die Frau auf einem Ast. *Wie, wie ist sie so schnell da hoch
gekommen? Ich habe ihre Bewegungen nicht mal bemerkt.* Er machte einen langen
Sprung auf die Lichtung. Die Frau folgte ihm leichtfüßig und erhob erneut das
Wort: „Ich muss zugeben, du bist echt süß, aber ich erwarte natürlich eine
Gegenleistung für meine kleine Show eben. Ich habe sogar nur für dich länger
gebadet als ich geplant hatte.“ „Ich äh… wer bist du überhaupt? Ich habe
dich noch nie im Dorf gesehen.“ Nach näherer Betrachtung der Kleidung konnte
der Uzumaki erkennen, dass die Frau eine Kunoichi war, aber sie trug kein
Stirnband oder Protektor eines Dorfes, was ihn natürlich stutzig machte.
„Ts, ts, ts, du bist aber nicht gerade höflich, oder? Normalerweise stellt
man sich zuerst vor. Also, wie ist dein Name, Konoha-Boy?“ „Ich bin Kaero,
Kaero Uzumaki.“ „Uzumaki? Mann, ich habe aber wirklich Glück. Kaum komme
ich nach Konoha, läuft mir auch gleich eines meiner Ziele in die Arme. Du hast
mir allerdings noch keine Gegenleistung genannt. Du musst also meinen Wunsch
erfüllen.“ „Wunsch? Was willst du von mir?“, wollte der Genin energisch
wissen. „Es ist nichts Großes. Es hat damit zu tun, warum ich junge Burschen
über jeden Mann bevorzuge. Der Grund ist eure Haut.“ „Haut?“ „Ja-“,
begann sie und verschwand vor seinen Augen. „Kein Gefühl ist befriedender,
als das, wenn man junge glatte Haut aufschlitzt.“ Die Frau stand auf einmal
hinter ihm und streichelte über seine rechte Wange. Als nächstes spürte er
einen scharfen Schmerz. Er brachte so schnell wie möglich ein wenig Distanz
zwischen sich und der Frau. Ihre eben noch normalen Fingernägel hatten sich in
zentimeterlangen Krallen verwandelt.
An Kaeros geschocktem Gesicht floss ein wenig Blut hinunter. *Was für ein
unglaubliches Tempo! Das kam wie aus dem nichts. Und sie genießt es, Jungen
aufzuschlitzen? Wie krank ist das denn?* Der Blonde hatte aber nicht wirklich
viel Zeit, sich über die Ereignisse den Kopf zu verbrechen, weil sie wieder
angriff. Obwohl die Attacke von vorne kam, konnte er der Kunoichi so gut wie
nicht mit den Augen folgen und neigte nur instinktiv seinen Kopf, um
auszuweichen. „Ho, du hast erstaunliche Reflexe für dein Alter. Das könnte
doch interessanter werden, als ich dachte.“, entkam es ihr, währendem sie
immer wieder auf den Genin einstach.
Der Angegriffene konnte aber schwere Treffer vermeiden, obwohl der Unterschied
in Geschwindigkeit immens war. Der Blonde verließ sich einfach nicht mehr auf
seine Sinne, sondern reagierte nur nach seinen Instinkten und Gefühl. Das war
zwar eine Art Glücksspiel, aber es ging solange gut, bis er die Hände
hochbekam und sechs Schattendoppelgänger erschaffen konnte, die seine Feindin
umzingelten. Jeweils drei Kopien griffen einen der Arme und brachten sie zum
Stoppen. Das war seine Chance. Er wusste, dass er es hier und jetzt beenden
musste. In seiner Hand bündelte sich Chakra zu einer Kugel. Das Original rannte
mit vollem Tempo auf sie zu. . Er hatte sie fast erreicht, als sie
ihre Muskeln anspannte, die Doppelgänger aushebelte und mit einem Wurf auf den
Blonden schleuderte. Er wurde von seinen eigenen Kopien getroffen und fast KO
geschlagen.
Erneut zeigte sein Gesicht nichts Weiteres als Schock. Nicht nur ihre
Schnelligkeit, sondern auch ihre physische Stärke war scheinbar
außergewöhnlich, aber da war noch mehr, was sie besonders machte. Ihre
Bewegungen wirkten irgendwie unnatürlich und unmenschlich. Sie erinnerten viel
mehr an ein Tier. Auf jeden Fall brauchte Kaero schnellstmöglich Hilfe. Er war
ihr nicht gewachsen. Das wurde ihm auf brutale klar geworden. Nur noch ein
letztes Mittel blieb ihm, um hier noch lebend herauszukommen: das Jutsu des
vertrauten Geistes. Er strich mit seinen Finger etwas Blut von seiner Wange und
beugte sich herunter. Das nächste, was er fühlte, war ein starker dumpfer
Schmerz in der Magengrube. „Tut mir Leid, Kleiner, aber ich bevorzuge es, wenn
wir unter uns bleiben.“ In diesem Moment verließ den Uzumaki jegliche
Hoffnung. Die Kunoichi war tatsächlich noch schneller geworden und hatte in
einem Wimpernschlag die Distanz zwischen den Beiden wettgemacht. Dieses Mal
hatte er die Bewegung nicht mal im Entferntesten wahrgenommen bis sie ihr Knie
in seinen Bauch gerammt hatte.
Mit einem weiteren Schlag knallte er gegen einen Baumstamm. Er hatte
Schwierigkeiten, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Das machte für ihn
aber nicht einmal einen großen Unterschied. Selbst wenn er in Topform gewesen
wäre, hätte er diesen blitzartigen Angriffen nichts entgegen setzen können.
Das hatte nicht mehr viel mit einfacher Überlegenheit zu tun. Es war ein
Unterschied wie Tag und Nacht und das wurde auch Kaero bewusst. Noch nie hatte
er sich so ausgeliefert und hilflos gefühlt. Nichtsdestotrotz zeigte seine
Gegnerin sich beeindruckt: „Du bist ganz schön hart im Nehmen, Kleiner. Nicht
viele könnten nach dieser Attacke noch stehen, aber alles Schöne muss auch mal
ein Ende haben. Ich hätte gerne noch ein bisschen mit dir gespielt, aber ich
habe eine Mission zu erfüllen.“
Die Atmosphäre veränderte sich deutlich. Die Frau umgab jetzt eine kalte Aura.
Zum ersten Mal fühlte er, wie der Tötungswille von ihr ausging. *Das ist ein
schlechter Scherz, oder? Das kann doch nicht das Ende sein. Ich kann nicht
sterben, nicht bevor ich meinen Vater übertroffen habe.* Kalter Schweiß rann
an seinen Schläfen herunter. Sein gesamter Körper wurde steif und kalt. Er
nahm jetzt alles nur noch verschwommen wahr. „Good Bye, Konoha-Boy.“ Zum
letzten Mal verschwand sie vor seinen Augen.
Im nächsten Moment schien die Zeit eingefroren zu sein. Seit Atem stockte.
Nicht einmal zwei Zentimeter lagen zwischen den Krallen der Kunoichi und seiner
Kehle. Sein zittriger und ungläubiger Blick wanderte zu ihrem Handgelenk,
welches von einer anderen Hand hart umschlungen war. Danach ging ein Impuls der
Erleichterung durch seinen Körper, denn er erkannte die Farbe des Ärmels, die
zu der fremden Hand gehörte. Es war die Farbe, die er immer mit dem Leben in
Verbindung brachte, die Farbe, die so hell strahlte, wie die Sonne… dieses
warme Orange. Es brauchte aber noch das Hören einer sehr bekannten Stimme, die
ihm wieder zum Atmen verhalf: „Weißt du, du machst mich echt fertig, Junge.
Wie kann man sich an einem Tag zweimal in Lebensgefahr bringen?“ „D-ad.“,
entwich es Kaero kaum hörbar.
„Ah, eine weitere interessante Person ist aufgetaucht. Naruto Uzumaki, nehm
ich an.“, sagte die Kunoichi. Der Kage antwortete nicht und holte stattdessen
mit seinem freien Arm aus. Die Frau konnte sich jedoch aus dem eisenharten Griff
befreien und sich zurückziehen. Der Blonde verfolgte sie erst einmal nicht und
stellte sich stattdessen schützend vor seinen Sohn. Nun sah der Genin nur noch
das breite Kreuz seines Vaters, aber das reichte aus, um ihn ein enormes Gefühl
der Sicherheit zu geben. So surreal die Fähigkeiten dieser Frau auch waren, der
Rokudaime war für ihn immer noch eine fast unbesiegbare Figur. Wenn jemand
diesen Konflikt lösen könnte, dann war es sein Vater.
Kapitel 61: Gefühle
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So, nach einiger Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem neuen Chap. Ist
dafür wieder ein etwas Längeres. Viel Spaß und Thx for Kommis.
61. Gefühle
Eine angespannte Atmosphäre lag auf der kleinen Lichtung im Wald des Todes.
Naruto und die schwarzhaarige Kunoichi standen sich immer noch Auge in Auge
gegenüber. Beide wagten es nicht einmal zu blinzeln. Kaero war zwar enorm
erleichtert, dass sein Vater jetzt hier war, aber trotzdem wunderte er sich, wie
er so schnell gefunden wurde.
Flashback
ca. eine halbe Stunde zuvor
Die Ratsmitglieder machten gerade eine kleine Pause von ihrer Sitzung.
Währendem sich die meisten Shinobi unterhielten, stand der Blonde etwas abseits
an einem Fenster und schlürfte Kaffee. Jeder bemerkte die schlechte Laune des
Kage. Er hatte bisher so gut wie nichts gesagt. „Ist etwas vorgefallen?“,
erkundigte sie Hinata bei Shikamaru. „Es gab Streit zwischen ihm und Kaero.“
„Schon wieder? Das häuft sich die letzte Zeit. Was ist dieses Mal
passiert?“ „Ähm-“, „Euch ist schon klar, dass ich jedes Wort von euch
höre, oder?“, unterbrach Naruto gereizt und warf den Beiden einen scharfen
Blick zu, die sich daraufhin nervös ansahen. „Es gibt also keinen Grund, sich
hinter meinen Rücken darüber zu informieren. Um deine Frage zu beantworten,
Hinata. Es ging mal wieder um seine ungeliebten Missionen. Nach der Sitzung
kläre ich die Sache aber endgültig. Kaero wartet momentan in der Residenz auf
mich.“
„Sind sie sich da sicher, Hokage-Sama?“, fragte die Hyuuga überrascht.
„Ich hätte nämlich schwören können, dass ich Kaero kurz vor der dem
Treffen noch in der Stadt gesehen habe.“ „WAS?“, erwiderte der Uzumaki
lautstark. „Wo wollte er hin?“ „Keine Ahnung, er war in östlicher
Richtung unterwegs. Es hat mich auch gewundert, dass er seine komplette Montur
trug.“ Die Reaktion des Hokage war eindeutig. Seine stark pochende
Halsschlagader gab ein wenig Aufschluss über die Wut, die gerade in ihn
hochkochte. Unbehagen machte sich nicht nur unter Hinata und Shikamaru, sondern
allen Ratsmitgliedern breit. Letztere waren schon durch Narutos lauten Aufschrei
auf die Unterhaltung aufmerksam gemacht worden. Der Blonde wandte sich Ihnen zu:
„Ich bitte um Verzeihung, aber ich kann am Rest der Sitzung leider nicht
teilnehmen. Shikamaru wird mich garantiert ausreichend vertreten.“ „Was ist
der Grund für ihr Fernbleiben?“, wollte Danzou wissen. „Es ist eine
familiäre Angelegenheit.“ „Das kann ich nicht akzeptieren! Ihre
persönlichen Probleme sollten keinen Einfluss auf ihre offiziellen Pflichten
auswirken.“
„Ist das die allgemeine Meinung hier?“, fragte er in die Runde. Naruto hatte
zu diesem Zeitpunkt keinen Nerv für eine Diskussion mit dem Hardliner. Darum
zählte er in diesem Punkt auf die restlichen Ratsmitglieder. „Al-so, ich sehe
die Sache nicht so eng.“, sagte Inoishi Yamanaka. „Schließlich stehen heute
keine wirklich wichtigen Themen mehr auf der Tagesordnung.“ Die anderen
Shinobi stimmten dem nervös zu. Einige taten dies aus Verständnis, andere
wagten es nicht, dem Hokage hier zu widersprechen. Es war nämlich mehr als
deutlich, dass Naruto kurz davor stand zu explodieren.
Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des Blonden. „Scheinbar stehst
du mit deiner Meinung alleine da, Danzou. Aber keine Sorge. Wir werden noch oft
genug das Vergnügen miteinander haben. Sollten trotzdem noch Fragen bezüglich
der Sitzung aufkommen, stehe ich Ihnen natürlich ab Morgen zur Verfügung.“
Anschließend verließ er den Saal. Nachdem er dieses Problem gelöst hatte,
musste er seinen Sohn natürlich erst einmal finden, was sich durchaus schwierig
gestalten könnte, weil er lediglich die Himmelsrichtung kannte. Daher entschied
er sich zunächst, in die Residenz zurückzukehren. Vielleicht würde er dort
Anhaltspunkte über Kaeros Aufenthaltsort finden und es bestand ja immer noch
die Möglichkeit, dass sich Hinata geirrt hatte.
Diese kleine Hoffnung hielt aber auch nur solange, bis der Blonde wenige Minuten
später in Kaeros leerem Zimmer stand. Seine nächste Station war ein Zimmer
weiter. Ohne sich anzumelden stürmte er hinein, nur um im nächsten Moment ein
Kopfkissen an den Kopf geworfen zu bekommen. Zudem klingelten ihm nun die Ohren
von dem schrillen Schrei, den Alexa gerade losgelassen hatte. „Kannst du nicht
vorher anklopfen, Dad?“, beschwerte sie sich. „Ich war gerade dabei, mich
umzuziehen!“ „Und wenn schon. Ich bin dein Vater. Ich will nicht wissen, wie
oft wir früher zusammen gebadet haben.“ „Das ist schon lange her! Und du
hast mich trotzdem zu Tode erschreckt! Hörst du mir überhaupt zu?“ Sowohl
ihre Frage als auch ihre Frustration rührte daher, dass er sie nur
gedankenversunken anstarrte. „Sag mal, seit wann trägst du eigentlich
BHs?“, entkam es ihm verwundert. „Das, das geht dich gar nichts an! Ich kann
nix dafür, dass ich die schon brauche.“ *Sie kommt wohl doch nicht so stark
nach ihrer Mutter, wie ich dachte.* Er schüttelte den Kopf. Er hatte für einen
Moment vergessen, warum er eigentlich zur ihr wollte.
„Wo ist dein Bruder, Alexa?“ „Na, im Krankenhaus.“ „Ich meine deinen
anderen Bruder.“ „Oh, ähm, keine Ahnung.“ Naruto sah sie schief an. Das
kaufte er ihr nicht ab, denn sie war nicht wirklich überzeugend. „Wiederhole
das und sieh mir dabei in die Augen!“, forderte er. Sie sah auf und
antwortete: „Ich weiß es nicht. Zufrieden?“ Sie wollte an ihm vorbeigingen,
aber er versperrte ihr den Weg. „Nein, ich bin nicht zufrieden, Alexanti. Du
warst schon immer eine schlechte Lügnerin. Ich weiß auch, dass du mich wohl
nicht anlügen würdest, wenn dich Kaero nicht darum gebeten hätte. Sowohl ihm
als auch dir ist scheinbar aber nicht bewusst, wie ernst diese Sache ist. Ich
schlage vor, dass wir deine Worte eben vergessen und du mir einfach meine Frage
beantwortest.“
„Ich, ich kann nicht.“, gab sie zu. „Würdest du deinen Bruder verpetzen,
Dad? Bestimmt nicht. Du musst dir auch keine Sorgen machen. Er ist in ein paar
Stunden zurück und dann kannst du mit ihm machen, was du willst. Kannst du
solange nicht noch warten?“ Der Blonde fuhr sich durch die Haare. Seine
Tochter hatte nicht Unrecht. Er würde seinen Bruder wohl auch decken, aber eine
Sache verursachte bei ihm noch Bauchschmerzen. „Na schön. Du musst mir nicht
genau sagen, wo er ist. Bestätige mir nur eines.“, begann er und hielt ihr
eine Buchseite vor die Nase. „Er ist nicht hier, oder?“ Die Augen der
Uzumaki weiteten sich. Die Buchseite zeigte ein Bild des Waldes des Todes.
Naruto hatte das Buch in Kaeros Zimmer gefunden und eine schlimme Vorahnung
bekommen. Alexa sagte keinen Ton. Dieses Schweigen alleine bestätigte seine
böse Vorahnung. „Sag mir, dass das ein Scherz ist. DAS KANN DOCH NICHT SEIN
ERNST SEIN!“ Mit einem Knall landete das Buch an der nächstliegenden Wand.
„Was, was ist daran so schlimm?“ „Was daran so schlimm ist? Er hat sich
die mit am besten geschützte und gefährlichste Ecke des Dorfes als Spielplatz
ausgesucht! Der Wald liegt an einer der wenigen Grenzen des Dorfes, die nicht
durch die Stadtmauer abgeschirmt ist. Daher wurden vor einigen Jahren Hunderte
von Fallen dort ausgelegt. Seitdem findet dort auch nicht mehr die
Chuunin-Prüfung statt.“
„Das wusste er bestimmt nicht.“ „Das stimmt wohl, aber das Gebiet ist
verbotenes Sperrgebiet und verboten bedeutet in Konoha im Normalfall
gefährlich, obwohl die Fallen sein geringstes Problem seien dürften, wenn ich
ihn in die Finger bekomme.“ „Warte noch kurz, Dad.“ „Was ist denn jetzt
noch?“, erwiderte er im Gehen. Die Blonde rang mit sich selbst, ob sie ihre
Gedanken aussprechen sollte. Letztlich ging sie das Risiko ein. „Sieh mal,
Dad. Ich verstehe, dass du sauer bist und das ist auch nur dein gutes Recht,
aber ich bezweifle, dass deine Wut Kaero umstimmen wird. Er wird nur mit noch
mehr Trotz antworten.“ „Dann erkläre mir bitte, was ich deiner Meinung nach
tun soll!“ Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, weil er immer noch mit dem
Rücken zu ihr gewandt war, aber seine Stimme klang deutlich genervt.
„Kaero benimmt sich in letzter Zeit merkwürdig. Ich meine, er war schon immer
impulsiv, suchte nach Anerkennung und machte sich dabei über die Konsequenzen
seiner Handlungen wenig Gedanken, aber momentan ist es einfach zu extrem. Es
wirkt so, als ob er absolut keine Zeit zu verlieren hat. Wenn du den Grund für
diese Ungeduld herausbekommst, kannst du vielleicht einen Zugang zu ihm
finden.“ Er drehte sich um und zeigte ihr einen schwer auszumachenden
Gesichtsausdruck. „Ist es schon so weit gekommen, dass ich
Erziehungsratschläge von meiner elfjährigen Tochter bekomme?“ „Es tut mir
leid, ich wollte nicht-“ „Schon gut, Alexa.“, beruhigte er sie. Seine
Gesichtszüge entspannten sich.
*Ich habe mich geirrt. Sie ist genau wie Sakura. Sie versteht es genauso gut,
mich zu beruhigen. Mein Zorn hat sich fast vollständig verflüchtigt.* „Mann,
ich hätte mir anstatt meiner Söhne wohl mehr Töchter anschaffen sollen. Dann
wäre mein Leben um einiges stressfreier.“ „Da kannst du mal sehen.“
„Ich mache mich dann jetzt auf den Weg.“ „Noch eine Sache, Dad.“
„Mmh?“ „Bring ihn heil wieder, ok?“ „Natürlich.“
Flashback Ende
Die Situation im Wald des Todes war immer noch unverändert. Man konnte die
Spannung fast mit den Händen greifen. Es war Kaero, der das bedrückende
Schweigen brach: „Hör zu, Dad. Ich kann das erkl-“ „Das ist jetzt nicht
wichtig!“, unterbrach ihn der Kage ohne seinen Blick von der Frau zu wenden.
„Das klären wir später. Du machst dich erst einmal aus dem Staub und kehrst
ins Dorf zurück.“ Selbst der Genin sah ein, dass er aus dem Schussfeld
verschwinden sollte. Immerhin war er vor wenigen Sekunden knapp mit dem Leben
davongekommen. Er rannte zur Seite und wollte in den Wald fliehen, aber die
Kunoichi dachte gar nicht daran, den Jungen entkommen zu lassen. Sie verfolgte
ihn mit enormer Geschwindigkeit, doch Naruto schnitt ihr den Weg ab. „Es kommt
nicht oft vor, dass man mich einfach so ignoriert.“
Er setzte zu einem Sprungtritt an, unter den sie aber einfach abtauchte. Danach
griff sie mit ihren Krallen den Kopf des Blonden an. Darauf war dieser jedoch
vorbereitet. Aus seinen Ärmeln schoss jeweils ein Kunai. Er griff nach den
Klingen und wehrte die Attacke gekonnt ab. Das Aufeinandertreffen der Waffen
erzeugte einen ganz speziellen Klang, der Naruto aufhorchen ließ. *Metallisch?
Aus was für Material bestehen diese Krallen?* Für eine eingehende Analyse der
Situation blieb ihm aber keine Zeit, weil er sich in der Folge mit einer Serie
von Angriffen konfrontiert sah. Immer wieder prallten die Waffen aneinander,
aber ab und zu gingen die Angriffe auch durch seine Deckung und nur Millimeter
an seinem Gesicht vorbei. Es stellte sich schnell heraus, dass Naruto in den
Rückwärtsgang gedrängt wurde. Zwar waren die Kontrahenten in der
Laufgeschwindigkeit gleichwertig, aber ihre übermenschlichen Reflexe gaben ihr
einen entscheidenden Vorteil. Der Blonde hatte jedoch noch ein weiteres Problem:
Der Stahl seiner Kunais gab nämlich langsam aber sicher nach. Er hatte noch
immer keine Ahnung, aus was diese Krallen bestanden, aber die einzige Waffe, die
wohl in der Lage war, sie zu brechen, wäre sein Laminenter. Allerdings war sein
langes Katana auf so kurze Distanz kaum anwendbar. Er hätte momentan nicht mal
die Möglichkeit gefunden, es zu ziehen.
Sich ihrer Überlegenheit bewusst, attackierte die Kunoichi munter weiter. Für
sie war es nur eine Frage der Zeit bis sie den Kampf für sich entscheiden
würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie die Situation
völlig falsch einschätzte. Umso mehr Zeit verstrich, umso ebenbürtiger wurde
Naruto wieder. Irgendwann brauchte er nicht einmal mehr seine Kunais, um sich
gegen die Angriffe zu verteidigen. Die Frau konnte das absolut nicht
nachvollziehen, denn sie wurde nicht langsamer und der Blonde auch nicht
schneller. Was sie aber nicht in Betracht zog, war Narutos Kampfstil.
Der Blonde war zwar von Natur aus flink und gerade durch sein
Laminenter-Training vor mehr als einem Jahrzehnt noch weitaus schneller
geworden, aber trotzdem hatte er sich nie alleine darauf verlassen. Das hatte
seinen Ursprung darin, dass er in seiner Karriere oft gegen Shinobis gekämpft
hatte, die ihm in diesem Aspekt überlegen waren. Aufgrund dieser Erfahrung
hatte er seine Sinne im Laufe seiner Laufbahn soweit geschärft, dass er dieses
Defizit kompensieren konnte. Naruto hatte also zwar einige Zeit gebraucht, aber
sich schließlich völlig auf den Rhythmus seiner Gegnerin eingestellt.
Nun war es aber an der Zeit, den Spieß umzudrehen und selbst anzugreifen. Als
sie kurz von ihm abließ, erschuf er drei Schattendoppelgänger, die simultan
auf sie einschlugen. Sichtlich frustriert verschränkte sie ihre Arme und ihre
Krallen verlängerten sich in Sekundenbruchteilen um gut einen halben Meter. Die
Doppelgänger wurden aufgespießt und verschwanden, aber das war dem Kage egal,
weil sie jetzt offen für einen weiteren Angriff war. Er holte Schwung,
fokussierte so viel Chakra wie möglich in seinem rechten Bein und trat zu. Auf
dieser Distanz hätte sie niemals ausweichen können und es stimmte. Sie konnte
nur noch ihre Handflächen vor ihren Oberkörper platzieren. Alleine der durch
den Tritt verursachte Windstoß reichte aus, um einige Bäume hinter ihr wie
Streichhölzer umzuknicken.
Die Attacke traf also voll ins Ziel und das Ergebnis war außergewöhnlich. Es
passierte nichts. Der Tritt, der ohne weiteres ein Haus pulverisieren konnte,
war einfach an der Frau verpufft. Sie stand immer noch exakt so da wie vor dem
Angriff und hielt das Bein des Blonden in ihren Händen, nicht einmal einen
Zentimeter hatte sie zurückweichen müssen, aber es ging noch weiter. Sie
drehte sich um ihre eigene Achse und schleuderte ihn mit hoher Geschwindigkeit
in die Richtung des Wasserfalls.
Naruto rotierte mehrere Male in der Luft und landete schliddernd auf dem kleinen
See vor dem Wasserfall. Er ließ die zurückliegenden Geschehnisse innerlich
Revue passieren. *Wer zur Hölle ist diese Frau und was sind das für anormale
Nehmerqualitäten? Der Tritt hätte eigentlich jeden Knochen in ihren Armen
brechen müssen. So sehr ich auch hasse es einzugestehen, aber im Taijutsu kann
ich ihr nicht das Wasser reichen.* Von diesen Sorgen bekam seine Gegnerin aber
nichts mit, weil er ein Pokerface aufgesetzt hatte. Gerade das frustrierte die
Frau: „Mann, kannst du nicht ein wenig Schock, weil dein Angriff nicht
funktionierte? Das ist ja total langweilig. Sei wenigstens wütend, verdammt!“
„Keine Sorge, das bin ich.“, bestätigte der Blonde.
„Es läuft hier nämlich nicht wirklich wie geplant. Ursprünglich wollte ich
dich lebendig fangen, aber diese Hoffnung muss ich wohl begraben. Andernfalls
könnte ich tatsächlich in diesem Kampf draufgehen.“ „Soll das bedeuten,
dass du dich bisher zurückgehalten hast?“ „Ich sage es mal so. Ich hab mein
Arsenal an Techniken noch lange nicht ausgeschöpft.“ „Das ich nicht lache!
Deine Arroganz macht mich echt rasend, aber das ist OK. Es steigert nur mein
Verlangen, dir das Maul zu stopfen.“ Mit diesen Worten hob sie ihre Hände und
feuerte ihre Krallen wie Geschosse ab. Naruto formte hingegen blitzschnell
Fingerzeichen: Wasserkunst, Jutsu der Wassermauer. Das unter ihm liegende Wasser
bäumte sich auf und formte einen Wall, der die Geschosse schluckte.
Für kurze Zeit verloren beide den Blickkontakt, aber die Kunoichi spürte
deutlich, wie sein Chakra-Niveau sprunghaft anstieg. Als sich das Wasser wieder
legte, sah die Frau, wie der Uzumaki ein anderes Fingerzeichen hielt. Windkunst,
Jutsu des Klingensturms Eine schwere Böe kam auf, aus der sich viele scharfe
Windsicheln formten. Die Winde schnitten tiefe Furchen in den Boden, fällten
mehrere Bäume und eine von ihnen streifte auch die Kunoichi, was ihr eine tiefe
Schnittwunde in der Schulter einbrachte. Dafür waren ihre Krallen wieder
nachgewachsen. *Verdammt! Das ist wohl seine wahre Stärke.*, dachte sie. *Er
war also von vorneherein ein Ninjutsu-Spezialist. Ich muss meine Taktik
ändern.* Sie rannte wieder auf ihn zu. „Du lernst es wohl nicht, was?“,
entkam es Naruto. „Als ob ich dich noch einmal in den Nahkampf lassen
würde.“
Er wollte gerade ein weiteres Ninjutsu anwenden, als er mit Überraschung sah,
wie sie plötzlich die Richtung änderte. Sie hatte etwas bemerkt, was er
übersehen hatte. Daher dauerte es wenige aber wertvolle Momente, bis er ihre
Motive erkannte. Er brach sein Jutsu ab und schoss mit voller Geschwindigkeit
zum gleichen Ziel wie seine Feindin. „WAS MACHST DU NOCH HIER, KAERO?“,
brüllte er. „HAU AB UND FLIEHE IN DEN WALD!“
Die Neugier des Genin war einfach zu groß gewesen und so hatte er sich im Wald
versteckt und den Kampf mit angesehen, aber momentan konnte er den Geschehnissen
kaum folgen. Er rannte einfach nur noch in den Wald hinein. Er hatte aber nicht
wirklich viel Hoffnung, noch wegzukommen. Glücklicherweise war Narutos
Startpunkt näher zu seinem Sohn gewesen. Deshalb hatte er noch die
Möglichkeit, ihn rechtzeitig zu erreichen. Sowohl er als auch sie waren
ungefähr auf gleicher Höhe. Auf einmal änderte die Kunoichi erneut ihre
Richtung und raste jetzt anstelle des Jungen dem Kage entgegen. Dadurch gelang
es Kaero zwar zu fliehen, aber dafür hatte Naruto seine Deckung völlig
vernachlässigt und so hatte die Frau leichtes Spiel. Sie rammte und riss ihn
meterweit mit. Naruto schlug in einen naheliegenden Stein ein. Sie umklammerte
und presste seine Arme hart gegen das Gestein.
Egal wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte sich keinen Zentimeter bewegen.
Es wirkte völlig surreal, aber die zierliche Frau war tatsächlich stärker als
der muskuläre Hokage. „Ts, ts, ts, ich dachte du machst jetzt ernst?“,
spottete sie. „Das du tatsächlich auf diesen Köder reinfallen würdest,
wirklich peinlich.“ Sie hatte Recht und Naruto ärgerte sich schwarz über
seine eigene Dummheit. Normalerweise hätte er den simplen Plan locker
durchschauen können, aber die Sorge um seinen Sohn hatte sein taktisches
Vermögen überschattet. Genau aus diesem Grund wollte er nie eines seiner
Kinder in der Nähe haben, wenn er ernsthaft kämpfen musste.
Die Frau lehnte sich jetzt nah an den Blonden heran und beäugte sein Gesicht
genau. „Ich stehe ja eigentlich nicht auf erwachsene Männer, aber wenn man
dich näher betrachtet, bist du genauso süß wie der Junge, der sich gerade aus
den Staub gemacht hat. Der Apfel fällt wohl in diesem Falle wirklich nicht weit
vom Stamm. Leider hast du deine Chance, diesen Kampf für dich zu entscheiden
für die Sicherheit deines Sohnes geopfert.“ „Heh, denkst du wirklich, du
hättest schon gewonnen?“ Sie kam noch ein Stück näher und hauchte ein
leises „Ja.“. Narutos Augen weiteten sich plötzlich. Irgendetwas Eiskaltes
drang in seine Mundhöhle und wanderte seine Luftröhre hinunter. Es fühlte
sich an, als würde er Eiswürfel schlucken. Er versetzte seiner Gegnerin
reflexartig einen Kopfstoß. Sie ließ von ihm ab und zog sich ein Stück
zurück.
Der Kage begann stark zu Husten und schloss seine Augen. Als er sie wieder
öffnete, war seine Umgebung in einen dicken Nebel gehüllt. Einzig und allein
seine Gegnerin war für ihn noch klar sichtbar. Naruto wusste sofort, was los
war. „Jetzt versuchst du es also mit Genjutsu, was?“ Die Kunoichi antwortete
nicht. Der Blonde schmunzelte und biss sich auf die Lippe. „Das wird nicht
funktionieren. Einfacher Schmerz reicht bei Weitem nicht aus, um das Jutsu zu
brechen.“ „Dann eben anders.“, entkam es Naruto. Er konzentrierte Chakra
in seinem Körper und gab es mit einem Schlag frei. Der Nebel lichtete sich zwar
kurz, aber einen Moment später zog er sich wieder zu. „Ein netter Versuch. Du
bist scheinbar geübt in der Verteidigung von Genjutsu, besonders für jemanden,
der sich auf Nin- und Taijutsu konzentriert, aber selbst ein Genjutsu-Experte
könnte diese Technik nicht auflösen. Ich muss aber zugeben, dass du
tatsächlich faszinierend bist, vor allem deine Gefühle.“ „Meine
Gefühle?“, lachte der Kage. „Was weißt du denn über meine Gefühle?“
„Alles.“, erwiderte sie trocken. „Ich kenne jetzt jede deiner
verborgensten Empfindungen. Das ist ein Teil meiner Fähigkeiten.“ „Das soll
ich dir glauben?“ „Du musst mir gar nichts glauben. Ich zeige es dir.“ Sie
schnippte mit einem ihrer Finger. In der gleichen Sekunde zog sich seine Kehle
zu und er blickte sich nervös um. „Na, erinnerst du dich an dieses Gefühl?
Bestimmt, immerhin hast du dieses Gefühl über ein Jahrzehnt ertragen müssen.
Spürst du sie? Die verachtenden und diskriminierenden Blicke, die auf deinem
Körper brennen? Das ist meine zweite Fähigkeit. Ich kann dich jede Emotion,
die du irgendwann in deinem Leben empfunden hast, noch einmal durchleben
lassen.“ „Wie machst du das?“ „Gefühle sind die Dinge, die für viele
von euch Menschen das Leben erst lebenswert machen, aber im Grunde sind es nur
Nervenimpulse, die in dein Gehirn wandern. Mit meinem Chakra, das sich momentan
in deinem Körper befindet, kann ich diese Impulse simulieren. Allerdings hat
diese Fähigkeit wie gesagt Grenzen. Ich kann dich nur das fühlen lassen, was
du tatsächlich erlebt hast, aber das ist ja in deinem Falle reichlich.
Versuchen wir eine weiteres Gefühl.“
Wieder vernahm er das Schnippen ihrer Finger. Dieses Mal erstarrte sein Körper
kurz und begann dann zu zittern. „Angst ist auch eine sehr verbreitete und
gefürchtete Emotion. Das Gefühl, einem anderen ausgeliefert zu sein, geht
einem durch Mark und Bein. Das scheint dich jedoch nicht sonderlich mitzunehmen,
also probieren wir etwas anderes.“ Nach dem nächsten Schnippen verzog sich
Narutos Gesicht augenblicklich und ein gigantischer Kloß bildete sich in seinem
Hals. „Oh, das ist schon besser.“, sagte sie erfreut. Sie schien die
Reaktionen des Blonden richtig zu genießen. „Es war mir klar, dass dich das
berühren würde. Scham und die Erkenntnis, ein Versprechen und Erwartungen
einer geliebten Person nicht erfüllt zu haben, muss für eine so stolze Person
wie dir nur schwer zu ertragen sein.“ Er hasste diese Erinnerung, die schon
mehr als zwanzig Jahre zurück lag. Es war der Moment, als er damals versuchte,
Sasuke auf seinem Weg zu Orochimaru stoppen und mit leeren Händen nach Konoha
zurückkehrte.
„Trotzdem ist das nicht genug. Immerhin hattest du zu diesem Zeitpunkt auch
noch Hoffnung. Wir müssen die Intensität noch steigern.“ In der nächsten
Sekunde wurde es für den Kage selbst schwierig, seine Gegnerin zu erkennen,
weil seine Sicht verschwamm. In seinen Augen sammelten sich Tränen, die sich
ihren Weg an seinen Wangen herunter bahnten. „Der unwiederbringliche Verlust
eines geliebten Menschen. Eine der schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch
überhaupt machen kann.“, meinte die Kunoichi. „So schwer, dass sie selbst
jemanden wie dich zum Weinen bringt.“ Naruto schwieg weiterhin und hielt
Augenkontakt. Egal durch welche Emotion sie ihn auch schickte, das Einzige was
unverändert blieb, war sein starrer Blick, der immer noch auf ihr lag.
Das schien sie zwar zu wundern, aber sauer war sie nicht. „Du bist ein
merkwürdiger Typ. Das alles könnte so einfach vorbei sein, aber scheinbar muss
ich noch größere Geschütze auffahren. Es gibt noch eine Erfahrung, die du
tief in deinem Unterbewusstsein vergraben hast. Etwas, dass du unter allen
Umständen vergessen wolltest. Es ist ein Erlebnis, das deine dunkelste Seite
und einen unbändigen Hass wiederspiegelte. Hass auf die Menschen um dich herum,
weil sie dir die Wahrheit vorenthielten. Hass auf den Mann, den du unter allen
Umständen retten wolltest, der aber keine Rettung wollte, sondern Rache. Vor
allem war es aber Hass auf dich selbst, weil du deinen besten Freund verloren
hattest und dein eigenes Versagen nicht ertragen konntest.“
Erneut begann Narutos Körper zu zittern. Dieses Mal hatte es aber nichts mit
seiner Furcht zu tun. In ihm herrschte eine kaum zu kontrollierende Wut. Er
fletschte seine Zähne und bekam dadurch einen animalischen Gesichtsausdruck. Er
konnte kaum seine Fassung wahren. Die Kunoichi bemerkte das gerade am stark
schwankenden Chakra-Level des Blonden. Mehrere quälende Minuten ließ er es
schweigend über sich ergehen, bis er schließlich die Augen schloss,
durchatmete und zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder ein Wort über seine
Lippen kam: „Nutzlos.“ Die Kunoichi horchte auf. „Was ist nutzlos?“
„Dein sogenanntes unschlagbares Genjutsu. Du kannst noch so viele Gefühle aus
meinem Kopf heraus kramen, aber keine von ihnen wird mich gefügig machen.“ Er
sah sie wieder entschlossenen an. „Ich habe jedes Erlebnis, welches du mir
gezeigt hast, ja bereits durchlebt und überstanden. Das ist der entscheidende
Fehler an deiner Technik.“
Die nun folgende Reaktion der Frau gab Naruto allerdings Rätsel auf. Die lachte
nämlich und applaudierte. „Herrlich! Das ist einfach nur hervorragend. Du
wurdest völlig in die Ecke gedrängt und minutenlang gequält, und trotzdem
verziehst du keine Mine. Du beeindruckst mich immer mehr. Selbst ohne deinen
Mantel würde ich dir ohne zu Zögern glauben, dass du ein mächtiger Shinobi
bist. Es gab bisher nur wenige Menschen, denen ich so viel Schmerz gezeigt habe
und trotzdem noch in der Lage waren, sich mir zu widersetzen. Keiner hat es aber
so gut überstanden wie du. Noch nie habe ich mich so sehr danach gesehnt, einen
Willen zu brechen, wie in diesem Moment. Glücklicherweise habe ich noch etwas
in der Hinterhand. Was du sagtest stimmt. Die Einschränkung meines Genjutsus
kann seine Wirkung wirklich schmälern, weil Menschen, die mit sich selbst im
Reinen sind, es überstehen können. Allerdings bezieht sich das Limit nur
darauf, was ich dich fühlen lassen kann, aber nicht wie viel.“ „Was meinst
du damit?“, fragte der Blonde verdutzt.
„Es ist eigentlich ganz simpel. Bis jetzt habe ich dich nur ein Erlebnis zu
einer Zeit durchfühlen lassen. Wie würdest du aber reagieren, wenn du alles,
was du bisher gefühlt hast, auf einen Schlag erleben würdest?“
„Unmöglich.“, war das Einzige, was der Kage von sich geben konnte. „Oh,
es ist möglich. Ich werde es dir beweisen.“ Ein letztes Mal vernahm er dieses
verhängnisvolle Fingerschnippen.
Narutos Pupillen erstarrten sofort. Alle bisherigen Empfindungen prasselten wie
ein Trommelfeuer auf ihn ein. Das alles gab der Bezeichnung Gefühlschaos eine
völlig neue brutale Bedeutung. Seine Atmung wurde schneller und flacher.
Eigentlich spielte sein gesamter Körper verrückt. Er schwankte zwischen
extremer Kälte und Hitze hin und her. Ein weiteres Resultat dieses Martyriums
waren geradezu höllische Kopfschmerzen. Verzweifelt starrte er seine Feindin
an, um seine Konzentration zu wahren. In ihm entbrannte ein Kampf zwischen
seinem Willen und dem Wunsch, von diesen unsäglichen Schmerzen erlöst zu
werden. Die Worte „Es soll aufhören!“ schallten in seinem Kopf. Mit jeder
Sekunde wurden sie lauter und lauter. Irgendwann begann er zu halluzinieren:
Er fand sich auf einem Schlachtfeld wieder. Vor seinen Füßen lagen die
blutüberströmter Körper von Sasuke, Jiraiya und seinen Großeltern Kaero
Uzumaki und Shi Namikaze. Das war aber noch nicht alles. Um ihn herum standen
die Einwohner Konohas. Mitbürger, Kameraden, Freunde und Familie, kurz gesagt,
Menschen, die er von ganzen Herzen liebte. Sie hatten alle etwas gemeinsam: Ihre
verachtenden Blicke für den Blonden. Unter ihnen war auch Sakura, die jetzt die
Stimme erhob: „Warum hast du sie nicht gerettet?“, klagte sie. „Es wäre
besser gewesen, wenn du an ihrer Stelle gestorben wärst.“ Die anderen
Konoha-Nin wiederholten diese Worte wieder und wieder. Der Kage wusste zwar,
dass es nicht real war, aber trotzdem war es für ihn unerträglich.
Er fasste sich an den Kopf und brüllte: „RAUS AUS MEINEM KOPF!“ Plötzlich
wurde es um ihn herum schwarz. Er sank benommen auf die Knie. Immer noch lagen
seine Augen auf ihr, aber Diese war nun trübe, glasig und leer. Seine
Konzentration war gebrochen und er hatte einen schockartigen Zustand erreicht.
Die Kunoichi hingegen war völlig außer Atem. Ihr Genjutsu zerrte sehr stark an
ihren Kräften. Deshalb löste sie es in der Folge auch auf. Es hatte ja seinen
Zweck erfüllt. Trotzdem zollte sie ihm Respekt: „Unglaublich wie lange du das
durchgehalten hast. Viel länger hätte ich es nicht durchziehen können.“
Sie ging langsam auf ihn zu, bis sie genau vor dem abwesenden Shinobi stehen
blieb. Sie legte ihre Krallen an seine Kehle. „Als kleine Belohnung werde ich
dir ein neues Gefühl vor Augen führen… Stille.“
Kapitel 62: Hitze
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So, das neue Chapter bietet wieder ordentlich Action. Viel Spaß und Thx for
Kommis.
62. Hitze
Der Wind auf der kleinen Lichtung raute auf. Die Kunoichi stand vor dem knienden
Kage und hatte ihre Krallen an seine Kehle gelegt. In ihren Gedanken ging sie
die Reihenfolge durch, in der sie seinen Körper aufschlitzen würde. Doch
plötzlich ließ sie von ihm ab. Sie machte einen Schritt rückwärts. Einen
Moment später flog ein Kunai haarscharf an ihrem Kopf vorbei. Sie fing an zu
lachen. „Mein Gott! Du bist echt ein toller Sohn. Dein Vater opfert sich für
deine Sicherheit, und du hast nichts Besseres zu tun, als das zu opfern. Und das
alles für die mickrige Hoffnung, tatsächlich etwas gegen mich ausrichten zu
können?“
Ihre Frage wurde nicht beantwortet, zu mindestens nicht auf die herkömmliche
Weise. In den anschließenden Sekunden schossen viele Shuriken auf sie zu. Die
Beunruhigung der Kunoichi hielt sich jedoch in Grenzen. Sie verlängerte ihre
Fingernägel und rotierte schnell um ihre eigene Achse. Nicht ein Wurfstern
erreichte ihren Körper, sondern wurde vorher abgewehrt. Kurz darauf rannten
Dutzende von Kaeros Schattendoppelgängern auf die Frau zu. Die behielt aber
immer noch die Ruhe und drehte sich weiter. Von den vielen Blonden war nach nur
wenigen Momenten lediglich nur noch das Original übrig. Aber selbst der war
nicht verschont geblieben. Eine ihrer Krallen hatte sich in seinen Oberschenkel
gebohrt. Dadurch steckt der Uzumaki fest und saß in der Falle.
„Zeit, die Sache zu beenden. Hast du noch irgendetwas zu sagen?“, fragte sie
süffisant. „Ja.“, erwiderte der Junge mit einem leichten Grinsen auf den
Lippen. Er griff mit der Hand, die er hinter seinem Rücken versteckt gehalten
hatte, nach ihrem Arm. „Hanabiken.“ Mehrere kleine Blitze griffen von seiner
Hand auf ihren rechten Arm über und wanderten an ihrem Körper in ihr rechtes
Bein herunter. Überrascht zog sich die Frau ein paar Meter zurück. Der
aufkommende Schmerz hielt jedoch nur einige Sekunden an. „War das etwa das
letzte As in deinem Ärmel? Das traf mich wirklich unerwartet, aber die Wirkung
hat bei weitem nicht ausgereicht, um mich zu gefährden.“, entkam es ihr, als
sie wieder einen Schritt auf ihn zu machte.
Plötzlich knickte sie jedoch zur rechten Seite weg, weil ihr Bein nachgab. Sie
starrte ihn an, schien aber trotz der Lähmung ihrer rechten Gliedmaßen immer
noch ihre Fassung zu wahren. „Eine wirkliche interessante Fähigkeit, aber wie
geht es jetzt weiter. Glaubst du, dass du mich jetzt besiegen kannst? Selbst mit
nur einen funktionierenden Arm bin ich dir haushoch überlegen.“
Sie hatte Recht und das wusste auch der Genin. Alleine die Wunde in seinem Bein
kostete ihm fast seine komplette Geschwindigkeit. Darum wandte er sich von ihr
ab und seinem Vater zu. Die zurückliegenden Geschehnisse waren an dem Kage
völlig vorbeigegangen. Er blickte immer noch apathisch und mit leeren Augen zu
Boden. Kaero musste sich dazu zwingen ihn anzusehen, weil der Anblick für ihn
nahezu unerträglich war. Bis zu diesem Augenblick war sein Vater immer der
Inbegriff von Stärke und Selbstsicherheit. Diese unglaublich beeindruckende
Präsenz war nun aber wie wegradiert.
„Du hast dich jetzt genug ausgeruht, Dad. Also steh auf und tret der Hexe in
den Hintern!“ Der ältere Blonde zeigte auf die Zurufe seines Sohns keinerlei
Reaktion. „Komm schon, Dad! Das bist du nicht. Erinnere dich daran, wer du
bist! Du bist der Rokudaime Hokage, der stärkste Shinobi der Welt! Wenn du sie
nicht besiegen kannst, wer soll es sonst können? Du kannst du dich nicht so
einfach geschlagen ge-“ Seine Stimme erstarb. „Du bist zu laut.“, entwich
es der Kunoichi gelangweilt. Er sah an sich herunter und erblickte einen langen
Fingernagel, der in seiner Brust steckte. Er zog es schnell wieder heraus. Das
Geschoss hatte seine Lunge nur um wenige Millimeter verfehlt.
Trotzdem redete er weiter auf den gedanklich abwesenden Ninja ein: „Ich habe
es versucht, aber sie ist zu stark. Ich kann sie nicht besiegen und brauche
deine Hilfe. Es geht hier nicht nur um unsere Leben. Wenn sie nicht aufgehalten
wird, wird sie ihren Terrorfeldzug fortsetzen und Konoha angreifen. Weitere
Menschen werden sterben. Menschen, die uns nahe stehen.“ Tränen begannen sich
in seinen Augen zu sammeln. „Ich flehe dich an! Denke an Mama, Rash, Lex,
Hitomi, Oma Tsunade oder jeder andere unseres Dorfes! Sie alle zählen auf dich!
Soll es das gewesen sein? Du bist es ihnen schuldig, wenigstens bis zum Letzten
zu kämpfen!“
Erneut brach seine Stimme ab. Er hustete Blut auf den Boden. Auch wenn keines
seiner inneren Organe direkt in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte er
Schwierigkeiten zu atmen. Seine Worte stießen weiter auf taube Ohren. Es hatte
keinen Sinn. Naruto hatte nicht einmal geblinzelt. Er schien immer noch in
seiner Trance gefangen zu sein. In dem Genin machte sich ein Gefühl der
Hoffnungslosigkeit breit. Selbst seine Gegnerin hatte ein Einsehen: „Tss, ich
komm nicht drum herum, deinen Mut anzuerkennen. Eigentlich wollte ich deinen
Vater vor deinen Augen töten, aber auch ich habe ein Herz. Ich werde dir einen
schnellen und schmerzlosen Tod bereiten.“ Sie legte ihre ungelähmte Hand wie
eine Pistole an. Kaero schaute sie unvermindert an: „Selbst wenn ich hier ein
Ende finde, wirst du den Willen des Feuers niemals brechen!“ Danach feuerte
sie ihre Geschosse ab.
Der Blonde prallte mit seinen Rücken an einen Baumstamm. Über sein Gesicht
floss eine warme Flüssigkeit. Er fasste sich benommen an den Kopf und bemerkte
geschockt, dass seine Handfläche voller Blut war. Allerdings war es nicht sein
eigenes. „Kaum zu glauben, dass mir deine Sturheit und Leichtsinnigkeit mal
das Leben retten würde.“, keuchte jemand über ihm. „D-ad!“, stotterte
der Genin. Naruto lag auf ihm. In die Augen des Uzumaki war wieder ein leichtes
Flackern zurückgekehrt. Dafür war einer seiner Arme schwer verletzt worden,
als er seinen Sohn mit seinem eigenen Körper geschützt hatte. Der Körperteil
war an fünf verschiedenen Stellen durchstochen worden. Nichtsdestotrotz erhob
er sich wieder. „Kannst du laufen?“ Der Genin nickte nur. „Gut“, entkam
es dem Kage. Er beugte sich herunter und flüsterte seinem Sohn etwas ins Ohr.
Der verstand sofort und zog von dannen.
Die Kunoichi verfolgte den Jungen nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt, den
Kage anzustarren. Zum ersten Mal überhaupt zeigte sie echten Schock. „Wie,
wie kannst du wieder bei Bewusstsein sein? Ich war absolut sicher, dass dein
Kampfwille gebrochen war.“ „Das ist richtig.“, bestätigte der Uzumaki.
„Es war mein sehnlichster Wunsch, dass der Schmerz aufhört. Für einen Moment
war es mir egal, was mit mir und Konoha geschieht. Mein Sohn hat mich aber an
etwas sehr Wichtiges erinnert und damit aus meiner Trance gerissen: Du hast mir
all meinen zurückliegenden Schmerz vor Augen geführt, und doch bin ich für
jeden Moment in meinem Leben dankbar. Denn egal wie viel Schlimmes mir auch
wiederfahren ist, es gibt zu viel Gutes in meinem Leben für das es sich zu
kämpfen lohnt: Meine Frau, meine Kinder, meine Freunde und jeder einzelne
Bürger meines Dorfes.“
„Wie niedlich.“, entkam es der Frau gleichgültig. „Das sind also deine
Gründe, dich weiterhin zu quälen? Du hättest dich lieber nicht noch einmal
aufbäumen sollen. Das hätte dir einen weitaus leichteren Tod beschert. Du
kannst doch nicht allen Ernstes glauben, dass du mit nur einem gesunden Arm
gegen mich gewinnen kannst. Ist dir dein Leben so wenig wert?“ „Mein Leben
ist hier nur nebensächlich.“, gab er zurück, währendem er die Krallen aus
seinem Arm entfernte und sein Laminenter zog. „Ich werde nicht zulassen, dass
auch nur einer meiner geliebten Personen zu Schaden kommt. Wenn ich dabei in
Stücke gerissen werde, dann sei es so.“
„Gott, wie enttäuschend. Ich dachte wirklich, dass du interessant wärst,
aber am Ende stellst du dich doch nur als ein gewöhnlicher Märtyrer heraus. Du
eignest dich wohl nicht mehr für meine Unterhaltung. Nichtsdestotrotz bist du
der Erste, der sich so schnell von meinem Genjutsu erholen konnte. Darum werde
ich dir, bevor ich dich auslösche, meine wahre Kraft zeigen.“ Ihn die
Gliedmaße der Kunoichi kehrte langsam wieder Leben ein und so konnte sie eine
Serie von Fingerzeichen durchführen.
Auf einmal begann sie sich in eine lodernde Flamme zu hüllen. Ihr Körper wuchs
um das Mehrfache an, bis er eine bestimmte Form angenommen hatte. „Du zeigst
also endlich dein wahres Gesicht, Nibi.“, entkam es Naruto. Vor ihm stand eine
gigantische flammende Katze mit zwei langen Schwänzen. Es handelte sich
zweifelsohne um Nekomata, eines der Bijuu. Ohne ein Wort zu erwidern, schoss die
Katze auf ihn zu. Trotz ihrer Größe hatte sie nichts an ihrer Schnelligkeit
verloren. Der Blonde blockte eine ihrer Tatzen mit seinem Katana ab. Laminenter,
Klingentanz. Über eine Minute lang griff der Kage unentwegt an. Das Bijuu
machte nicht einmal Anstalten sich zu verteidigen, denn die Attacken
hinterließen absolut keine Wirkung.
Irgendwann langweilte es sie jedoch. Sie riss ihr Maul auf und spie eine
gewaltige Flamme aus. Instinktiv sprang der Uzumaki in die Höhe und sah, wie
sich unter ihm ein Feuerteppich ausbreitete. Da er nicht Ewigkeiten in der Luft
bleiben konnte, warf er sein Schwert gen Boden. Er landete genau auf dem Griff
seiner in der Erde steckenden Waffe und katapultierte sich in Richtung seiner
Gegnerin. In seiner gesunden Hand bildete sich eine große Chakra-Kugel: Oodama
Rasengan! Die Katze hob noch schützend eine ihre Tatzen, bevor eine Explosion
sie auseinandertrieb und eine Menge Staub aufwirbelte.
Schliddernd kam er wieder zum Stehen. *Hab ich sie erwischt?*, ging es ihm durch
den Kopf. Diese Hoffnung hielt aber nicht lange Zeit an. Aus der Staubwolke
heraus kam jetzt erneut eine Flammenfontäne auf ihn zu. Er hechtete zur Seite
weg. Plötzlich tauchte Nekomata aber hinter ihm auf. Unfähig in der Luft
auszuweichen wurde er zu Boden gerissen. Die Katze landete dabei mit ihrem
gesamten Gewicht auf seinem Brustkorb. Naruto schrie laut auf, als mehrere
seiner Rippen brachen. Er konnte die unausstehliche Hitze, die von ihrem Körper
ausstrahlte, in seinem gesamten Leib spüren. Verzweifelt griff er an seinen
Gürtel und zog einen Kunai hervor. Er leitete Chakra in das Metall und
schleuderte es in das Auge des Ungetüms.
Dieses Mal war es an dem Bijuu aufzuschreien. Sie ließ von ihm ab und versuchte
mit aller Macht den Kunai aus ihrem Auge zu bekommen. Der Blonde benutzte
hingegen diese Gelegenheit und rannte zu seinem Laminenter. Er griff nach der
Klinge und zog es aus der glühenden Erde. Laminenter, Windschnitt. Ein langer
Riss zog sich durch den Boden und zerteilte buchstäblich die Erde, aber er
hatte Pech. Die Katze hatte die Attacke nicht einmal bemerkt und sprang nur
zufällig rechtzeitig seitwärts weg. Als sich Nibi wieder auf den Blonden
konzentrieren wollte, war er wie vom Erdboden verschluckt.
Wenige Minuten später lehnte sich Naruto an einen Baum ca. einen Kilometer von
der Lichtung entfernt. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Seine Frustration war
ihm ins Gesicht geschrieben. In seinem jetzigen Zustand konnte er seiner
Gegenerin nicht das Wasser weichen, zu sehr schränkten ihn die Verletzungen in
seinem linken Arm ein. Mit nur einem intakten Arm konnte er keine Fingerzeichen
formen und somit mit der Ausnahme seines Rasengan keine Ninjutsu anwenden.
Besonders das Fehlen seiner Schattendoppelgänger machte sich bemerkbar.
Manöver, wie das Ausweichen in der Luft oder seine alten Angriffstaktiken waren
momentan nicht möglich. So blieb ihm nur sein Laminenter-Stil, der für diesen
Kampf kaum ausreichend war. Noch mehr als seine körperlichen Einschränkungen
machte ihm aber sein mentaler Zustand zu schaffen. Zwar zeigte er es nicht nach
außen, aber die Nachwirkungen des Genjutsus vernebelten immer noch seine
Konzentration.
Er hoffte, dass er mit ein wenig Ruhe wieder zu seinem normalen Selbst
zurückkehren konnte. Diesen Gefallen wollte Nekomata dem Kage aber nicht tun.
Nur wenige Momente darauf stieg ihm ein markanter Geruch in die Nase. Es roch
nach Asche und verbrannten Holz. Er richtete sich auf und sah sich um.
Anschließend weiteten sich seine Augen. Er sah sich mit einer rasant kommenden
Feuerwalze konfrontiert. So schnell er konnte hüpfte er auf einen Ast und flog
weiter in die Höhe.
Als er den Wald unter sich betrachtete, weiteten sich seine Augen. Anstatt ihn
aufwendig zu suchen, fackelte seine Feindin einfach den gesamten Wald ab.
Bereits knapp ein Fünftel des Waldes war dem Feuer zum Opfer gefallen. Auf
jeden Fall ging die Taktik des Bijuus auf, denn der Kage war nun völlig offen
für eine Attacke der Katze, die ihn schnell am Himmel ausmachte. Wieder
schnellte ein Feuerstrahl auf ihn zu. Er hielt sein Laminenter vor seinen
Körper. Laminenter, Chakra-Netz. Die Feuerattacke konnte er mit dieser Technik
zwar abwehren, aber dem nachfolgenden Angriff konnte er nicht mehr entgehen.
Nibi war ebenfalls in die Luft gestiegen und hatte den Blonden passiert.
Anschließend schlug sie mit beiden Schwänzen nach dem Kage und traf diesen am
Rücken.
Er wurde gen Boden geschleudert und prallte mit großer Geschwindigkeit auf den
Teich beim Wasserfall auf. Sein Rücken zierten jetzt schwere Verbrennungen. Die
Flammen hatten sich komplett durch seinen Mantel und seine Ninja-Kleidung
gefressen. Aber nicht nur das Feuer, sondern auch der Aufprall hatte seinen
Spuren hinterlassen. Für Naruto fühlte es sich an, als ob jeder Knochen in
seinen Körper zerschmettert worden war. Mit einem gequälten Gesichtsausdruck
richtete er sich wieder auf.
Es kam jedoch noch schlimmer. Um ihn herum bildete sich ein flammender Zirkel,
der ihn vollständig einschloss. Ihm gegenüber landete Nekomata und kam langsam
auf ihn. „Deine Nehmerqualitäten sind für einen einfachen Menschen ziemlich
bemerkenswert. Auch wenn du kaum noch stehen kannst, wundert es mich, dass du
überhaupt noch bei Bewusstsein bist, aber das ist das Ende.“ Der Durchmesser
des Feuerkreises begann sich langsam zu verringern. Die Situation schien
ausweglos. Hinter und neben ihm kam die Feuerwand immer näher und vor ihm
bäumte sich seine Feindin gefährlich auf. Ausweichen stand nicht mehr zur
Alternative und Paroli konnte er ihr auch nicht mehr wirklich bieten. Dennoch
senkte er sein Haupt nicht. Er dachte gar nicht ans Aufgeben. Wenn er untergehen
würde, dann würde er es kämpfend tun.
Er leitete erneut eine große Menge in sein Katana und machte einen Satz auf ihn
zu, doch er war zu langsam. Sein Wille war noch stark, aber sein Körper hatte
die Strapazen nicht kompensieren können. Nibi schlug ihm das Katana einfach aus
der Hand und öffnete ihr Maul. Aus dieser Distanz wäre eine ausgespiene Flamme
zweifelslos tödlich gewesen, aber es passierte für einen Moment erst einmal
gar nichts. Das Bijuu erstarrte stattdessen zu einer Salzsäule. Zwar hielt
dieser Zustand nur wenige Sekunden an, aber die waren schon entscheidend.
Wasserkunst, Jutsu der Wassermauer. Zwischen den beiden Kontrahenten baute sich
eine flüssige Barriere auf, die den Blonden vom Feuer abschirmte und in kurzer
Zeit das Feuer in der Lichtung löschte. Nekomata erkannte dieses Jutsu
natürlich sofort, schließlich hatte Naruto genau diese Technik schon einmal in
diesem Kampf angewendet. Trotzdem konnte sie sich nicht erklären, wie der Kage
plötzlich wieder elementare Ninjutsu anwenden konnte. Noch mehr Rätsel gab ihr
aber der Fakt auf, dass sie sich kurzzeitig nicht bewegen konnte.
Ihre Fragen sollten sich bald beantworten. Sie spürte etwas unter sich und
hechtete rückwärts. In dem Moment brach etwas aus dem Boden hervor. An ihrem
Kopf zuckten Blitze vorbei. Hinter ihr kam zudem etwas Schwarzes auf sie zu, dem
sie nur knapp ausweichen konnte. Kurz danach sah sie sich nicht nur mit einem,
sondern drei Shinobi konfrontiert. Zum ersten Mal seit langem huschte ein
leichtes Grinsen über Narutos Gesicht. „Ihr habt euch wohl ganz schön Zeit
gelassen, was?“ Genau vor ihm stand jetzt Kakashi und nicht weit weg kniete
Shikamaru. Die Blicke der Beiden wanderten immer wieder zwischen dem Bijuu und
dem Uzumaki hin und her. „Jetzt verstehe ich, warum Kaero so aufgebracht
war.“, dachte der Hatake.
Flashback
Wenige Minuten zuvor
Kaero sprang so schnell er konnte von Ast zu Ast. Mit seinen Händen drückte er
seine Wunden ab, um die Blutungen zu stoppen. Er merkte aber keinen Schmerz.
Dafür schwirrten in seinem Kopf viel zu viele Gedanken umher. Ihn trieb vor
allem ein Gefühl an: Angst. Nicht um sich selbst, sondern um seinen Vater. Das
hatte seinen Ursprung nicht einmal unbedingt in dessen Verletzungen. Es war der
eine Satz, der ihm zugeflüstert wurde: „Informiere so schnell wie du kannst
Jounin über diesen Kampf und schicke sie her.“ Es war für ihn eine totale
Neuheit, dass sein so starker und stolzer Vater offen um Hilfe bat.
Für den Rückweg benutzte er die gleiche Route, die er auf dem Hinweg genommen
hatte. So musste er sich wenigstens keine Gedanken um irgendwelche Fallen
machen. Nach kurzer Zeit kam er zum Ausgang, markierte Diesen und stürmte in
das Dorf. Panisch suchte er nach anderen Ninja und er konnte sein Glück kaum
glauben, als um eine Ecke Kakashi, Shikamaru und Ino bogen. Er stolperte und
stürzte zu Boden. „Da bist du ja, Kaero.“, entkam es dem Hatake. „Dein
Vater sucht dich sch-“. Seine Stimme stockte kurz. Ihm fielen die Verletzungen
des Genin auf. „Wo hast du diese Verletzungen her?“ „Das ist
nebensächlich!“, wiegelter der Junge ab. „Ihr müsst Dad helfen! Er kämpft
gerade im Wald des Todes gegen eine ungeheuer starke Frau. Ich habe den Eingang
und den Weg markiert.“ „Was ist überhaupt passiert?“ „SAG MAL HÖRT IHR
SCHLECHT?“, brüllte er und packte den Jounin an der Weste. „ANSTATT DUMME
FRAGEN ZU STELLEN, SOLLTET IHR EUCH LIEBER BEEILEN! ANDERNFALLS KÖNNTE DAD
SCHON TOT SEIN, WENN IHR DA SEID!“ „Gehen wir, Kakashi.“, sagte Shikamaru
sofort. „Ino, du bringst Kaero ins Krankenhaus und gibst Sakura und dem Rest
Bescheid.“ „Alles klar.“
Flashback Ende
Der Grauhaarige begutachtete sich den gezeichneten Körper des Kage. *Ich dachte
erst, dass Kaero nur überreagiert hat, aber so ramponiert habe ich Naruto seit
über einen Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Ist dieses Bijuu tatsächlich so
stark?* „Richte deine Aufmerksamkeit lieber auf unsere Gegnerin als auf
mich.“, mahnte der Blonde und riss den Maskierten aus seinen Gedanken. Kaum
hatte der Uzumaki diese Worte ausgesprochen, sank er aber auf die Knie. Seine
Beine konnten das Gewicht seines Körpers kaum noch stemmen. „Hokage-Sama!“
„Kümmere dich nicht um mich! Sie ist verdammt schnell. Du darfst nicht einmal
für einen Moment deine Augen von ihr lassen!“
Diese Warnung wurde sofort bestätigt, als Nibi fast die gesamte Distanz
zwischen sich und den Jounin in einen Wimpernschlag wettgemacht hatte. Sie
unterschätzte aber Kakashi auf Grund seines doch betagten Aussehens. In einem
unglaublichen Tempo formte Dieser Fingerzeichen und legte seine Hand auf den
Boden: Erdkunst, Jutsu der Gesteinsbarriere. Vor dem Hatake türmte sich eine
große Mauer auf. Nekomata rammte ihre Krallen in das Gestein und blieb stecken.
Erneut bahnte sich auch ein Schatten seinen Weg zu ihr. „Zu langsam.“,
entwich es ihr, bevor sie den Wall zertrümmerte und sich anschließend
zurückzog.
„Scheinbar hat dieses Dorf mehr als nur einen fähigen Shinobi zu bieten.“,
erkannte sie an. „Aber es braucht mehr als das, um mir tatsächlich
gefährlich zu werden.“ Shikamaru ließ diese Äußerung völlig kalt und zog
eine Schriftrolle hervor. Nachdem er sie geöffnet hatte, erschienen über
zwanzig Chakra-Messer. Ninjakunst, Jutsu der Schattenmesser. Er warf eines der
Messer nach ihr, doch sie entging dem Angriff fast schon spielerisch. Statt ihr
wurde ein Eichhörnchen getroffen und rührte sich nicht als Resultat nicht
mehr. Es war nicht tot, sondern durch den Effekt der Messer gelähmt. Das war
die Wirkung der Schattenmesser. Alles was sie berührten, wurde augenblicklich
lahmgelegt.
Der Nara schleuderte in der Folge weitere Chakra-Messer auf das Bijuu, aber die
Angriffe schlugen allesamt fehl. Nichtsdestotrotz realisierte sie, dass sie im
unwahrscheinlichen Fall eines Treffers des Naras in echten Schwierigkeiten
stecken würde. Darum beschloss sie, Shikamaru zuerst auszuschalten. Bevor sie
den Jounin aber erreichen konnte, wurde sie von Kakashi gestellt. Der griff von
der Seite abermals mit seinem Raikiri an. „Schon wieder dieses Jutsu? Das hat
doch vorhin schon nicht funktioniert.“ Unbeirrt dessen streckte er seinen Arm
aus. Zu Nekomatas Überraschung war es nicht wirklich die gleiche Attacke wie
zuvor. Durch eine Streuung der Blitze wurde die sonst sehr zentrierte Attacke
plötzlich zu einem weitreichenden Flächenangriff. Es ähnelte einem blitzenden
Fangnetz, das sich um Nibi legte.
Sie riss abermals ihr Maul auf und wollte den Grauhaarigen zu Asche verwandeln.
Darauf war der Jounin jedoch vorbereitet. Mit seinem freien Arm wickelte er
Metallschnüre um ihre Schnauze und zog sie fest. Damit neutralisierte er den
drohenden Feuerstrahl. Dennoch war das Bijuu mit ihrem Latein noch nicht am
Ende. Ihre Augen blitzten gefährlich auf, bevor sie die Flammen an ihrem
Körper explosionsartig ausbreitete. Sowohl Kakashi als auch seine Blitze wurden
von der Hitze weggedrückt. „Es ist ziemlich ungehobelt einer Dame den Mund zu
verbieten. Dafür werde ich dich bestrafen, nachdem ich mich um deinen Kameraden
gekümmert habe.“
Plötzlich stutzte sie aber auf, als sie mehrere Chakra-Quellen um sich herum
spürte. Sie drehte sich um und sah wie Shikamaru mit einem Grinsen ein
Fingerzeichen hielt. „Vorbereitungen abgeschlossen: Ninjakunst, Jutsu des
Schattennetzes. Die Chakra-Quellen stammten von den zuvor eingesetzten
Schattenmessern. Von jedem Einzelnen breitete sich jetzt ein Schatten aus, die
aus allen Richtungen wie ein Netz auf Nekomata zuschossen. Sie katapultierte
sich in die Höhe, um den Schatten zu entgehen, aber so einfach ließ der Nara
sie nicht entkommen. Die Schatten lösten sich von der Erde und verfolgten sie
weiter. Nibi war völlig in die Ecke gedrängt worden und so geschah das
Unvermeidliche. Ihr Körper wurde von den Schatten aufgespießt und erstarrte.
„JETZT!“, brüllte Shikamaru.
Die Katze blickte entsetzt über sich, als jemand in den Kampf eingriff, den sie
schon längst abgeschrieben hatte: Naruto. Der Blonde hielt in seiner Hand eine
große Chakra-Kugel, die von Wasser umgeben war. Wasserkunst, Rasen-Taifun! Der
Einschlag erschuf eine gigantische in sich vibrierende Wasserblase. Das Jutsu
zwang Nekomata zur Rückverwandlung in ihre humane Form.
Die Konoha-Nin sammelten sich um die am Boden liegende Kunoichi. Sie murmelte
etwas Undeutliches. Die Drei kamen noch etwas näher. Schließlich sah sie auf
und richtete sich an die Shinobi: „Helft uns.“ Die Shinobi waren von dieser
Bitte nicht überrascht. „Du bist also der Wirt Nekomatas, richtig?“, fragte
Naruto prompt. Die Frau nickte nur. „Wer hat dir das angetan?“ „Ich weiß
es nicht. Ich habe nie ihre Gesichter gesehen. Sie waren immer maskiert.“
„Sie? Es waren mehrere?“ „Ja, zwei. Nach den Stimmen zu urteilen war es
ein Älterer und ein relativ Junger.“ Weiter kam sie nicht. Es passierte das,
was sie erwartet hatten. Eine pechschwarze Flamme begann sie zu verbrennen.
Kakashi blickte fast flehend zu Naruto, aber der schüttelte nur betreten den
Kopf.
Ihm war klar, dass der Jounin die Frau von dem Feuer befreien wollte, aber das
war enorm schwierig. Die Flammen Ametarasus konnten durch herkömmliche
Methoden, wie Wasser oder Ersticken nicht gelöscht werden. Es gab nur ein
einziges Versiegelungsjutsu, das Ametarasu aufhalten konnte. Es kostete jedoch
durch die speziellen Eigenschaften des Feuers sehr viel Chakra und erforderte
zudem eine enorm präzise Chakra-Konzentration. Dadurch konnten es in der
Geschichte des Jutsus nur dessen Erfinder Jiraiya und Naruto anwenden. Nicht
einmal der Kopier-Ninja, der über 1000 Jutsus sein eigen nannte, war dazu in
der Lage.
Aber auch für Naruto war es momentan unmöglich die Technik auszuüben. Selbst
wenn er Fingerzeichen hätten formen können, hätte er das notwendige Chakra
nicht aufbringen können. So konnten sie nur noch eines für die Frau tun: Sie
konnten ihr unnötige Qualen ersparen. Der Hatake ergriff einen Kunai an seinem
Gürtel und durchlöcherte damit ihre Kehle. Sie war auf der Stelle tot.
Kapitel 63: Brüder
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So dieses Mal ist die Wartezeit nicht ganz so lang. Viel Spaß und Danke für
die ausführlichen Kommis.
63. Brüder
Eine betretene Atmosphäre lag auf der Lichtung im Wald des Todes. Naruto,
Shikamaru und Kakashi standen vor der ausgebrannten Leiche der Frau.
„Verdammt!“, fluchte der Uzumaki laut. „Letztlich konnten wir sie nicht
retten. Wir haben nicht einmal viele neue Erkenntnisse erhalten.“ „Naja, zu
mindestens wissen wir jetzt, dass der Uchia scheinbar einen Komplizen hat.“,
meinte der Nara. „Na, das ist doch ein echter Trost.“, gab der Blonde
sarkastisch zurück. „Einfach unschuldige Menschen für ihre dreckigen Pläne
zu benutzen. Wenn ich diese Bastarde in die Finger bekomme, dann ugh-“ Wieder
gaben seine Beine nach, aber dieses Mal stützte ihn der Hatake mit seiner
Schulter ab. „Sie sollten sich nicht überanstrengen und sich setzen,
Hokage-Sama.“ „Ich bin kein alter Mann, Kakashi!“
In der Stimme des Kage lag eine Menge Härte, aber die war natürlich nicht an
den Jounin gerichtet. Es war einfach so, dass er einen ungemeinen Hass auf diese
Männer hatte. Seine Vergangenheit als Jinchurriki machte diese Abneigung nicht
gerade schwächer. Er löste sich von seinen ehemaligen Sensei und schleppte
sich in den Schatten eines Baumes. Dort ließ er sich nieder. Kakashi musste
leicht schmunzeln, weil Naruto schließlich doch seinen Rat annahm und sich
ausruhte. Ein deutlicher Blick des Uzumaki veranlasste ihn aber keinen Kommentar
abzugeben.
Der Blonde schloss die Augen. Der zurückliegende Kampf und die dazukommende
Enttäuschung ermüdeten ihn. Er hoffte auf ein paar Minuten der Ruhe, aber
Diese sollte ihn nicht gewährt werden. Kurze Zeit später füllte sich nämlich
die Lichtung mit etlichen Konoha-Nin. Einige wurden von Ino benachrichtigt,
andere waren durch den immer noch lodernden Brand auf den Wald aufmerksam
geworden. Als Nächstes durchzog ein markerschütternder Schrei die Ebene. Eine
Kunoichi hatte den Hokage bemerkt. „Nicht so laut! Ich lebe ja noch.“,
entkam es dem Rokudaime. Die Reaktion der Frau war aber durchaus verständlich.
Das Bild, welches er momentan abgab, war alles andere als lebhaft. Sein Mantel
war an vielen Stellen zerrissen und sein sonst orangefarbender rechter Ärmel
war in eine blutrote Farbe getränkt.
Sakura landete prompt vor ihm. Ihre Sorge war ihr ins Gesicht geschrieben.
„Schau mich nicht so besorgt an, Schatz. Das sind nur ein paar Kratzer.“ Er
schenkte ihr ein schwaches Lächeln, aber das überzeugte sie nicht. Trotzdem
erwiderte sie nichts und tastete stattdessen seinen Körper ab. Sie erkannte
drei Verletzungen: seine Rippen, sein Rücken und sein rechter Arm. Alles konnte
sie nicht gleichzeitig heilen. Am liebsten hätte sie jetzt Tsunade oder Shizune
an ihrer Seite gehabt, aber die waren ja zurzeit in Suna. Darum wandte sie sich
an Arashi, der zusammen mit ihr gekommen war. „Komm und hilf mir, Arashi.“
Der Rothaarige kam aber nur zögernd auf sie zu. „Hörst du schlecht? Wir
haben hier nicht den ganzen Tag Zeit!“ „Beruhige dich, Sakura.“, sagte
Naruto beschwichtigend. „Du hast jetzt Sendepause! Halte einfach still und
lass dich behandeln!“ „Hai, Hai.“, gab er sich geschlagen.
Die restlichen Konoha-Nin begutachteten diese Szene interessiert. Es war
überall bekannt, dass man niemals dem Hokage den Mund verbieten sollte, wenn
man nicht gerade auf eine saftige Ansage scharf war. Sakura war da die einzige
Ausnahme. Naruto bemerkte diese interessierten Blicke „Was guckt ihr so blöd?
Ich hab sie auch noch neben der Arbeit am Hals. Da kann ich sie nicht so einfach
verärgern… Au, Au. Gott, kannst du nicht ein wenig zärtlicher sein, Schatz?
Diese Rippen sind gebrochen, weißt du.“ „Klappe!“, sagte die Uzumaki mit
einem leichten Rotschimmer im Gesicht.
Die Stimmung unter den Anwesenden lockerte sich endlich ein wenig. Wenn der
Blonde noch scherzen konnte, waren seine Verletzungen wohl nicht so schwer. Der
Einzige, der noch enorm angespannt war, war Arashi, der sich nun neben seinen
Vater kniete. „Versorge bitte die Brandwunden auf seinem Rücken.“, wies
Sakura an. „Hai.“ Er versuchte sich um den Verletzten zu kümmern, aber
seine Hände zitterten stark. Er war ziemlich neben der Spur. Noch nie hatte er
seinen Vater wirklich verletzt gesehen. Ähnlich wie bei Kaero war er immer eine
Art Superman was das Kämpfen anging. Er spürte jetzt eine andere Hand auf
seinen Eigenen. „Ganz ruhig, mein Sohn. Diese paar Brandwunden sind doch ein
Klacks für dich. Ich habe dich schon weitaus Schlimmeres heilen sehen.“
„OK.“
Innerhalb von wenigen Minuten waren seine Verletzungen bis auf die Rippenbrüche
kuriert. Diese würden selbst bei ihm einige Zeit brauchen, um vollständig zu
heilen. Obwohl er fast wieder vollständig wiederhergestellt war, besah sich die
Rosahaarige ihren Mann immer noch besorgt. Eine Sache störte sie ungemein. Es
waren seine Augen, die ihre übliche Stärke noch nicht zurückgewonnen hatten.
Man sagt, dass die Augen der Spiegel zu einer Seele sind und in diesem Fall
stimmte es. Er war körperlich wieder auf dem Damm, aber mental war er
ausgelaugt. Da konnte er noch so viele Scherze machen oder noch so oft gespielt
grinsen. Sakura konnte er nicht täuschen. Dafür kannte sie ihn zu gut.
„Brauchst du noch etwas, Schatz?“, fragte sie in einen weichen Ton. „Ja,
ich habe einen Wunsch: Küss mich.“ Erst dachte sie, er wollte sie nur wieder
aufziehen oder ärgern, aber schnell merkte sie, dass er ernst meinte. Sie
drehte sich kurz um. Alle Anwesenden sahen schnell in andere Richtungen. Danach
beugte sie sich zu ihm und legte ihre Lippen auf Seine. Der folgende Kuss war
heilsamer für ihn als jedes medizinische Ninjutsu. Es war das genaue Gegenteil
zu der Prozedur vor dem folgenschweren Genjutsu. Dieses Mal spürte er keine
eisige Kälte sondern wohltuende Wärme in seinem Körper. Das hatte er
gebraucht. Er legte seinen Kopf an ihre Schulter und verweilte einen Moment so.
Kurz danach kamen noch mehr Shinobi dort an. Unter ihnen war auch Kaero, der
sofort von wütenden Blicken begrüßt wurde. Es hatte sich erstaunlich schnell
herumgesprochen, warum Naruto überhaupt im Wald des Todes war. „Wie ich sehe,
bist du wieder halbwegs fit, Kaero.“, entkam es dem Kage. „Dad!“,
erwiderte der Junge erleichtert. Er wollte auf seinen Vater zugehen, aber sein
Bruder versperrte ihn den Weg. „Komm ihm nicht zu nahe!“ „Was? Warum?“
„Das fragst du noch?“, rief der Rothaarige empört. „Deinetwegen wäre Dad
fast gestorben!“ Der Genin sah als Antwort nur betreten zu Boden. „Lass es
gut sein, Arashi.“, ging der Blauäugige dazwischen. „Ich denke gar nicht
dran! Es ist -“ „Habe ich mich etwa undeutlich ausgedrückt?“, fragte
Naruto in einen unmissverständlichen Ton. „Er ist schließlich nicht der
Erste, der die Regeln bricht und sich selbst unnötig in Gefahr bringt.“ Diese
kleine Spitze saß. Der Chuunin sagte keinen Mucks mehr.
Der Rokudaime seufzte und fuhr fort: „Zudem hatte Kaeros Aktion auch etwas
Gutes. Dadurch bin ich nämlich der Angreiferin bereits außerhalb des
Dorfzentrums begegnet. Wäre sie bis in den Kern vorgedrungen, hätte es
sicherlich mehr Opfer gefordert. Die Details des Angriffs werdet ihr in den
nächsten Tagen erfahren. Jetzt würde ich gerne mit meinen Sohn unter vier
Augen sprechen.“ Die meisten Shinobi stimmten unverzüglich zu, nur bei Sakura
brauchte es längere Überzeugungsarbeit seinerseits bis sie letztlich einlenkte
und in Richtung Dorf zog.
Vater und Sohn waren nun also unter sich. „Gott sei Dank bist du noch am
Leben, Dad. Du hast mir da vorhin ganz schön Angst gemacht. So glücklich mich
das auch macht, ist es trotzdem ein trauriger Tag. Schließlich sind das meine
letzten Minuten als Shinobi, oder?“ „Das hängt von deiner Antwort auf meine
folgende Frage ab.“ Kaero setzte sich mit einem fragenden Gesichtsausdruck in
Front des Blonden. „Es ist eine Sache, auf die mich Alexa gebracht hat. Ich
will nicht lange drum herum reden, darum stelle ich dir einfach die Frage: Warum
willst du zurzeit so sehr mit dem Kopf durch die Wand? Du machst stetig
Fortschritte und trotzdem scheint es dir nicht zu genügen. Warum hast du es so
eilig?“
„Ich will einfach nur als Shinobi anerkannt werden. Darum muss ich schnell
stärker werden. Andernfalls werde ich nie aus dem Schatten, in dem ich mich
seit Jahren befinde, heraustreten können.“ Naruto schüttelte ratlos den
Kopf. „Kaero, ich habe dir schon so oft gesagt, dass du dich nicht mit mir
vergleichen sollst.“ „Ich rede nicht von dir.“, widersprach der Genin.
„Heh?“ „Ich dachte wirklich, dass du da selbst drauf kommst, Dad. Immerhin
leben wir mit ihm unter den selben Dach.“ „Warte mal, du meinst Arashi?“
Der Junge nickte. „Es ist schon nicht einfach, dein Sohn zu sein, aber einen
älteren Bruder wie Arashi zu haben, macht es noch hundert Mal schwerer,
Anerkennung zu bekommen. Ich rede hier nicht nur vom Respekt der Dorfbewohner
oder der Konoha-Nin, sondern auch von dir.“ „Ich habe dich oder auch deine
Schwestern nie weniger geschätzt als Arashi. Das habe ich dir auch damals bevor
du Genin geworden bist, gesagt.“
„Das ist interessant zu hören.“, erwiderte Kaero. „Verstehe mich bitte
nicht falsch. Es ist nicht so, dass du mich vernachlässigt hast. Du hast mich
fast das Gleiche gelehrt wie ihm, aber dennoch hast du immer andere Maßstäbe
bei ihm gesetzt. Das liegt wohl daran, dass er als der Älteste von uns Kindern
das kommende Oberhaupt des Uzumaki-Clans werden soll.“ „Es ist wahr, dass
ich Arashi in manchen Dingen anders behandele als dich, aber ihr seid auch sehr
verschieden.“ „Du hast Recht, aber trotzdem hast du mir immer wieder
vorgeschrieben, dass ich mir ein Beispiel an ihm nehmen soll. Weißt du, wie
sich es anfühlt, das zu hören, wenn du verzweifelt versuchst, dich von
jemanden abzugrenzen und ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen.“ „Nein.“,
gab Naruto zu. Er hatte absolut keine Ahnung, was seine Äußerungen in Kaero
auslösen würden. „Seit wann geht es dir schon so?“, wollte er wissen.
„So ziemlich seitdem Arashi Genin geworden ist. Kurz danach begannen ihn die
Leute überall zu preisen und zu loben. Er war ein Genie, das mit Sensei Kakashi
und seinem Team jede Mission erfolgreich abschließen konnte. Die meisten sahen
in ihm schon den zukünftigen Hokage. Ich saß zu diesem Zeitpunkt noch in der
Akademie fest. Dort habe ich nur sinnlose Basis-Techniken gelernt, währendem
Arashi sich immer weiter von meinem damaligen Level entfernte. Ich wurde
ungeduldig und schwänzte die Schule, um zu trainieren. In den folgenden Jahren
stieg mein Neid auf ihn noch weiter, als er mit dem Laminenter-Training begann.
Damals beruhigte ich mich aber noch mit dem Gedanken, dass sich das ändern
würde, sobald ich selbst Genin wäre. Dem war aber nicht so.
Ich war enttäuscht, dass der Alltag eines Genin zunächst nur aus
D-Rang-Missionen bestand. Zum weiteren Übel stieg Arashi immer weiter auf der
Erfolgsleiter. Die Chuunin-Examen rückten näher. Dann geschah etwas, das ich
nie für möglich gehalten hätte. Der perfekte Arashi machte tatsächlich einen
groben Fehler und verließ Konoha ohne Erlaubnis. Ich tat so, als ob es mich
nicht interessierte, aber in Wirklichkeit war ich sogar froh darüber. Zum
ersten Mal wurde er wirklich gemieden und es ging nicht mehr alles nur um ihn.
Das hielt jedoch wie wir wissen nicht lange an und wenige Tage später wurde er
durch seine hervorragende Leistung bei den Chuunin-Examen selbst über die
Grenzen Konohas berühmt. Während Arashi immer stärker und bekannter wird,
laufe ich nur auf der Stelle. Manche reden schon davon, dass er auf der Stelle
Jounin werden sollte und ich bin immer noch ein Genin ohne nachweisbare Erfolge.
Das ist so frustrierend. Ich dachte, wenn ich ein Jutsu wie Ryokai beherrschen
oder die Aufgabe eines früheren Chuunin-Anwärters meistern könnte, würde ich
meine Qualitäten beweisen können, aber letztlich habe ich nur meine eigene
Naivität bewiesen. Diese Naivität hätte beinahe sowohl mein als auch dein
Leben gefordert und das tut mir endlos Leid.“
„Warum? Warum hast du nie etwas gesagt?“, fragte Naruto bestürzt. „Ich
habe mich für diese Gefühle geschämt. Ich meine, wer freut sich denn, wenn
sein Bruder Probleme hat? Es ist auch keinesfalls so, dass ich Arashi hasse oder
Ähnliches. Er ist ein toller Bruder und hat mich oft gerettet. Er kann nichts
für meinen Neid. Es ist ja nicht seine Absicht. Nun kennst du die Gründe für
meine Taten. Es sind sicherlich welche, die du nicht erwartet hättest.“ Der
Kage nickte und schwieg lange Zeit. Er musste das alles verarbeiten. Zum ersten
Mal seit Jahren hatte sich sein Sohn wirklich geöffnet und offenbarte völlig
neue Aspekte seines Charakters. Viele Dinge ergaben für Naruto jetzt endlich
einen Sinn und gleichzeitig fragte er sich, warum ihm vieles nie aufgefallen
war. Er hatte sich nie davor gesträubt seinen Sohn für seine Missetaten zu
rügen, aber zum Kern des Problems war er niemals vorgedrungen. Hätte er das
getan, wären einige Sachen verhindert worden. Er sah ein, dass auch er eine
Teilschuld trug, weil er nicht in der Lage war, seinem Sohn wirkliches
Verständnis entgegenzubringen. Darum zeigte er eine Reaktion, die Kaero nicht
erwartet hatte. Der Rokudaime entschuldigte sich.
„Warum bittest du um Verzeihung? Dich trifft keine Schuld. Ich wollte
schließlich nicht, dass du es erfährst. Wenn du dich aber unbedingt etwas
gutmachen willst, dann beantworte mir eine Frage.“ „In Ordnung.“ „Ich
will eine völlig ehrliche und objektive Meinung von dir. Ich will, dass du mich
mit Arashi vergleichst. Dabei meine ich nicht den jetzigen Arashi, sondern den
in meinen Alter.“ Dem Angesprochenen entkam ein lautes Seufzen bevor er
begann:
„Zuerst einmal will ich dir eines sagen: Arashi ist keineswegs der perfekte
Shinobi, den du hier darstellst. Er hat auch Charakterzüge, die mich zur
Weißglut bringen können. Er ist von Natur aus zu neugierig und im
aufgebrachten Zustand ist sein Mundwerk schneller als sein Gehirn. Das hat er
vor ein paar Minuten wieder bewiesen. Nun zu deinem gewünschten Vergleich: In
den physischen Aspekten, wie Geschwindigkeit oder Stärke seid ihr zweifelslos
auf dem gleichen Niveau. In Sachen Chakra-Kontrolle und der daraus
resultierenden Vielseitigkeit läuft er dir aber den Rang ab. Aus einer
konservativen Sichtweise ist er der Stärkste eurer Generation und dir somit
leicht überlegen.“ „Ich wusste es.“, schloss der Genin. „Ich bin noch
nicht fertig.“, warf sein Vater ein. „Arashi hat sicherlich Dinge, die du
nicht hast, aber das Gleiche gilt auch umgekehrt.“ „Was?“ „Es sind
Eigenschaften, die nicht so sehr anerkannt sind, aber dennoch besonders in einem
Kampf den Unterschied machen können.
Ich erkläre es an einem Beispiel. Du hast heute gegen eine Kunoichi gekämpft,
die dir in so gut wie jeder Art überlegen war. Trotzdem konntest du für eine
kurze Zeit ihren blitzschnellen Angriffen entgehen. Wie hast du das
angestellt?“ „Keine Ahnung, ich habe es irgendwie gespürt und
dementsprechend reagiert.“ „Bingo! Du hast etwas, das man nicht trainieren
kann, sondern einfach in sich hat: einen enorm ausgeprägten Kampfinstinkt. Du
benutzt nicht immer deine normalen Sinne, sondern nutzt dein Bauchgefühl, um zu
handeln. Dazu kommt noch, dass du dieses gewisse Überraschungsmoment erschaffen
kannst, weil du eine Unvorhersehbarkeit besitzt. Das gekoppelt mit deinen sehr
großen Chakra-Reserven, die dir erlauben auch mal Fehler zu machen, bringen
dich in die Lage, mit Shinobi mitzuhalten, die dir eigentlich auf dem Papier
stark überlegen sind.“ „Und Arashi hat das nicht?“ „Nein, nicht in
diesem Maße. Arashi ist ein anderer Typ Shinobi. Er ist jemand, der Dinge, die
man ihn aufträgt, sehr gut umsetzen kann. Ein starker, aber doch relativ
normaler Ninja. Man könnte ihn mit Leuten wie Kakashi oder Neji vergleichen.
Du hingegen gehörst durch deine unorthodoxe Art zu einem sehr viel seltenem
Typen. Es gibt nur einen Shinobi in Konoha, der dir wirklich ähnlich ist und
das bin ich. Du willst, dass ich dich mit deinem Bruder vergleiche, aber es ist
einfach so, dass ihr dafür zu verschieden seid. Meiner Meinung nach ist keiner
besser als der andere, nur anders. Darum habe ich euch beide auch mit den C-Rang
eingeschätzt. Du wirst nicht den gleichen Weg wie Arashi bestreiten können, du
musst deinen Eigenen finden. Bei der Suche kann ich dir helfen, aber du musst
dir endlich mehr Disziplin aneignen. Momentan verschwendest du nämlich dein
Potenzial und legst dir selbst Steine in den Weg.“ „Was bringt das jetzt
noch? Ich bin doch ohnehin kein Shinobi mehr, oder?“
„Ehrlich gesagt war ich bis vor wenigen Minuten der festen Überzeugung, dir
deine Shinobi-Lizenz zu entziehen und mir dadurch eine Menge Stress zu ersparen.
Allerdings bin ich auf Grund meiner neuen Erkenntnisse bereit, dir noch eine
letzte Chance zu geben. Ich bin einfach ein geborener Optimist und hoffe, dass
diese Unterhaltung fruchtet. Sollten sich aber durch dein zukünftiges Verhalten
irgendwelche Zweifel bei mir ergeben, werde ich dein Dasein als Shinobi sofort
beenden. Haben wir uns verstanden?“ „Hai.“ Beide standen auf und Naruto
ging auf seinen Sohn zu. Er legte seine Hände auf die Schultern des Jungen.
„Eine Sache noch.“ Er beugte sich herunter und packte schlagartig zu.
„Wage es nie wieder, dich so leichtfertig in Lebensgefahr zu bringen!“ Kaero
schluckte hart. Der Ton des Kage war schärfer als jedes Schwert. „Du bist
immer noch sauer, oder?“ „Nicht annähernd so sehr wie deine Mutter.“ Der
Körper des Jungen erschauderte bei dem Gedanken an die Rosahaarige. „Da
kannst du doch bestimmt ein gutes Wort für mich einlegen, oder?“ „Vergiss
es! Das wirst du schön alleine ausbaden.“
An diesem Abend sollte ein weiteres Treffen des engsten Kreises stattfinden.
Daher warteten einige Mitglieder in den kleinen Sitzungssaal auf das Ankommen
von Naruto und Sakura. Die Beiden traten auch wenige Momente später in den
Raum. Der Blonde lief dabei ein Stück hinter seiner Frau. Es wirkte fast so,
als ob der Kage einen gewissen Sicherheitsabstand einhielt. Das konnte man ihm
bei der furiosen Ausstrahlung der Jounin auch nicht verdenken. Mit Grauen dachte
der Blauäugige an die letzten Stunden zurück. Er hatte wie versprochen den
übrigen Nachmittag mit Hitomi verbracht und sich ihre Fortschritte im Garten
angesehen. Zur gleichen Zeit widmete Sakura ihre Aufmerksamkeit Kaero. Das
machte sie aber so laut, dass selbst der Uzumaki es durch mehrere Wände
hindurch kristallklar mithören konnte. Obwohl er sich völlig raushalten
wollte, warf er zwischendurch doch einen Blick ins Wohnzimmer, um
sicherzustellen, dass seine Frau den Genin nicht bei lebendigem Leib auffraß.
Die Laune der Rosahaarigen überraschte zwar keiner, dafür aber umso mehr der
Fakt, dass hinter dem Rücken des Rokudaime Neji und Shino auftauchten und sich
wie Naruto und Sakura zu den anderen setzten. „Ihr seid schon wieder
zurück?“, entkam es Tenten fragend. „Ich dachte eure Rückkehr war erst in
einer Woche geplant.“ „Das ist richtig.“, bestätigte der Hyuuga. „Kiba
hat sich aber verletzt und daher mussten wir früher zurückkommen.“ „Kiba
ist verletzt? Was ist mit ihm?“ „Es ist nichts Ernstes, Hinata.“,
beruhigte der Dunkelhaarige die Hyuuga. „Er hat sich in einer
Auseinandersetzung mit Kriminellen leicht am Arm verletzt. Leider hat sich die
Wunde aber entzündet. Ein Medic-Nin hätte das problemlos heilen können, aber
keiner meines Teams besitzt solche Fähigkeiten. Darum habe ich auch ein
Anliegen an den Hokage.“
„Ich nehme an, dass ihr ein Medic-Nin in euer Team integrieren wollt.“,
schätzte die Uzumaki. „Exakt.“ „Das ist kein Problem. Ich wähle einen
für euch aus.“ „So simpel ist das nicht.“, entgegnete Neji. „Ein
einfacher Medic-Nin wird nicht ausreichen. Er wäre eher ein Risiko für uns.
Der Shinobi müsste schon von der Stärke auf dem ungefähren Niveau des
restlichen Teams sein.“ Narutos Augen verengten sich bei diesen Worten leicht.
„Du hast scheinbar schon jemand Bestimmten im Auge.“, sagte er. „Ja.“,
erwiderte der ANBU zögerlich. „Ja und? Hör auf hier herum zu eiern! Bei
deiner Reaktion wird ohnehin schon jeder wissen, wen du ansprichst. Du willst
Arashi, oder?“ Der Hyuuga nickte. „AUSGESCHLOSSEN!“, donnerte Sakura. Er
hatte Schwierigkeiten, ihren giftigen Blick standzuhalten. Nichtsdestotrotz
erhob Neji wieder das Wort.
„Momentan gibt es in Konoha nur drei Shinobi, die für den Job in Frage kommen
würden. Das bist du, Tsunade-Sama und Arashi. Sowohl du als auch Tsunade-Sama
sind aber für den Betrieb Konohas notwendig. Außerdem treffen auf Arashi alle
notwendigen Kriterien zu.“ „Das stimmt nicht! Er ist viel zu jung!“ „Ich
war bereits mit dreizehn Jahren ein ANBU.“, warf Kakashi ein. „Arashi ist
aber nicht so ein Freak wie du!“, zischte die Uzumaki. Sie sah in die Runde
und erhoffte sich Zustimmung, aber alle wichen ihren Blicken aus. „Was sagst
du eigentlich dazu, Naruto? Du kannst dem unmöglich zustimmen!“ Der Blonde
faltete nachdenklich die Hände vor seinem Gesicht.
„An dem, was Neji sagt, ist durchaus etwas dran.“ „Was? Arashi gerade
einmal vor wenigen Monaten Chuunin geworden.“ „Er mag zwar offiziell ein
Chuunin sein, aber von der Kampfstärke her ist er bereits Jounin-Level.“
„Und was ist mit seiner medizinischen Ausbildung?“ „Die muss dann halt
warten.“ „Wie kannst du das so einfach sagen.“, wollte Sakura fassungslos
wissen. „Du hast mir dieses Jahr damals zugesichert!“ „Damals waren wir
auch noch nicht mit der großen Gefahr der Bijuus konfrontiert.“ „Das
ändert nichts!“ „Ich glaube du unterschätzt die Gefahr, in der wir uns
momentan befinden.“, meinte der Hatake. „Denke nur an heute. Selbst Naruto,
der mit Abstand Stärkste unter uns, hatte Probleme mit Nibi. Es war zwar eine
spezielle Situation, weil er gleichzeitig noch Kaero beschützen musste, aber
trotzdem gibt das uns ein gutes Bild über die bestehende Gefahr.“
Kakashis Worte stießen jedoch auf taube Ohren. Sakura stand auf und wollte
gehen. „Bleib hier, Sakura!“, forderte Naruto. Sie lief unentwegt weiter.
„Das ist ein Befehl!“ Jetzt blieb sie doch stehen. „Befehl? Was glaubst
du, mit wem du sprichst?“ „Ja, mit einem Jounin Konohagakures und soweit ich
weiß, habe ich als Hokage das Sagen. Also setz dich wieder hin!“ Sie
knirschte als Antwort mit den Zähnen und kam der Forderung nach. Allerdings
nahm sie nicht mehr neben dem Rokudaime Platz. Eine unangenehme Spannung machte
sich breit. Naruto fuhr sich gestresst durch die Haare. „Hör zu, Sakura. Fast
alle in diesem Raum haben selbst Kinder. Darum kann jeder deine Sorge um Arashi
verstehen. Mir selbst fällt diese Entscheidung keinesfalls leicht. Im Moment
sollten wir aber alles Mögliche tun, um zu verhindern, dass noch mehr
Jinchurriki Konoha angreifen. Die Prävention dieser Attacken hat momentan
allerhöchste Priorität.
Aus diesem Grund habe ich gerade beschlossen, die Suche nach der Ursache der
Angriffe auszuweiten. Von nun an werden zwei Vier-Mann-Teams gleichzeitig das
Feuerreich durchkämmen. Das erste Team unter der Leitung von Neji wird aus ihm,
Sai, Kiba und Arashi bestehen. Durch Arashis Integrierung wird auch die
Kommunikation zwischen Konoha und den ANBU einfacher, weil wir dafür die
Frösche benutzen können. Nejis Team soll zudem ständigen Kontakt mit dem
zweiten Team halten, welches von Kakashi geleitet wird. Die weiteren Mitglieder
sind Lee, Shino und als zweiter Neuankömmling Kojiro. Er wird das Team
besonders durch sein gutes Taijutsu unterstützen und mit Lee harmonieren
können. Zudem ist es wohl an der Zeit, dass auch Kakashis altes Team die
vollständigen Hintergründe erfährt. Was aber den Rest der Konoha-Nin angeht,
bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Darum will ich eure Meinung dazu.“
„Ich finde, dass wir damit noch ein wenig warten sollten.“, entkam es Ino.
„Sonst bestehe die Gefahr einer Panik unter den Shinobi.“ „Andererseits
könnten sie sich so besser auf einen weiteren möglichen Angriff
vorbereiten.“, meinte der Hatake. „Die älteren Shinobi kennen auch schon
das Gefühl der Konfrontation mit Akatsuki.“ „Zudem wird es ohnehin
schwierig, die Verletzungen des Hokage zu erklären.“, pflichtete Yamato bei.
„Was meinst du dazu, Shikamaru?“, fragte der Uzumaki. „Ich bin Kakashis
Meinung. Wir haben es wohl lange genug verschwiegen. Weitere Geheimniskrämerei
könnte außerdem zu internen Problemen, gerade mit Danzou führen. Wir sollten
aber den Schnitt bei den Chuunin machen. Für die Genin wäre es nur unnötiger
Stress.“
Naruto nickte zustimmend. In solchen Situationen gab er viel auf die Meinung des
Nara. „Gut. Dann werde ich für morgen eine Versammlung ansetzen. Gibt das
noch weitere Fragen?“ Neji meldete sich daraufhin nochmals zu Wort. „Es geht
noch einmal um die Mission. Die Teams sollen ja eng zusammenarbeiten. Innerhalb
der Teams sind die Befehlsstrukturen ja klar, aber gibt es einen Leiter der
gesamten Mission?“ „Gut, dass du das ansprichst. Das hatte ich komplett
vergessen. Wie ihr wisst, bevorzuge ich eher direkte Befehlsketten mit klaren
Strukturen. Darum wirst du die komplette Mission leiten und hast nach mir und
Yamato als Leiter der ANBU die Befehlsgewalt.“ „Ich?“, erwiderte der
Hyuuga überrascht. „Ich habe auch eher mit Kakashi gerechnet.“, warf Yamato
ein. „Sind sie sich sicher, Hokage-Sama?“ „Ist das jetzt eine Art
Gemeinschaftshobby meine Befehle anzuzweifeln?“, gab der Blonde genervt von
sich.
„Kakashi hat sich in den letzten Jahren hauptsächlich mit der Ausbildung von
jüngeren Shinobi beschäftigt. Neji hingegen war ausschließlich als
ANBU-Captain aktiv. Er hat die frischere Erfahrung in diesem Metier.
Dementsprechend ist er hier die bessere Wahl. Du hast damit doch kein Problem,
oder Kakashi?“ „Nein, natürlich nicht, Hokage-Sama.“ Der Grauhaarige
sagte das zwar, aber in seiner Stimme schwang deutliche Enttäuschung. Er war
nach der Zeit unter Narutos Vater immer der Leiter bei Missionen gewesen.
In solchen Situationen hasste der Uzumaki seinen Job als Hokage. Gerade an
diesem Tag musste er eine Reihe von ungeliebten Entscheidungen treffen. Seine
Frau sah ihn ebenfalls noch angesäuert an. Zu seiner Erleichterung wechselte
Sai nun das Thema. „Vergessen wir nicht jemanden? Wenn Arashi, Kojiro und
Sensei Kakashi allesamt an dieser Mission teilnehmen, was ist dann mit
Sanari?“ „Für sie habe ich schon eine andere Aufgabe geplant.“, sagte der
Kage.
Genau diese Aufgabe verursachte bei der Silberhaarigen einige Bauchschmerzen,
als sie am nächsten Morgen in Narutos Büro stand.
Kapitel 64: Lügen
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So, nach ausiebigen Kritiken eurerseits bin ich wieder dran, euch mit einem
neuen Chap zu beliefern ^^. Viel Spaß und nochmals Thx for Kommis.
64. Lügen
Sanari sah zugleich überrascht und ein wenig beklommen in Narutos Gesicht.
„Gibt es ein Problem? Sagt dir der Job etwa nicht zu? Immerhin wird nicht
vielen deines Alters solch eine verantwortungsvolle Aufgabe gegeben.“ „Nein,
ich fühle mich geehrt, dass sie mir solch einen wichtigen Job zutrauen,
Hokage-Sama.“, versicherte die Hatake. „Ich habe so etwas nur nicht
erwartet. Es wird für mich anfangs zwar etwas ungewöhnlich sein, aber ich
fühle mich der Aufgabe gewachsen.“ „Das ist gut zu hören.“
Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. „Oh, sie scheinen hier zu sein.
Das trifft sich ja gut.“, sagte der Blonde und rief die Ankömmlinge herein.
Es waren Hidate, Shenji und Kaero, die sich vor dem Hokage aufstellten. „Sie
haben uns hergerufen, Hokage-Sama?“, fragte der Blauhaarige. „Ja, ihr habt
ja sicherlich mitbekommen, dass sich eure Senseis Sai und Lee in letzter Zeit
nur selten um euch kümmern konnten und das wird sich in absehbarer Zeit auch
nicht ändern. Damit ihr aber nicht aus der Übung kommt, habe ich für einen
Ersatz gesorgt.“ Er deutete auf die Silberhaarige.
„Sanari?“, entkam es Shenji fragend. „Von nun an Sensei Sanari für
euch.“, verbesserte der Uzumaki den Genin. „Ist es nicht üblich, dass
Jounin die Ausbildung der Genin übernehmen?“ „Hör auf dich zu beschweren,
Shenji!“, ging Kaero dazwischen. „Wir sollten eher froh sein, dass mein
Vater uns die Möglichkeit gibt, auch wieder Missionen über den D-Rang zu
absolvieren.“ Seine beiden Kameraden trauten ihren Ohren nicht. Es war für
sie eine absolute Neuheit, dass der Blonde eine Entscheidung seines Vaters
verteidigte. Naruto hingegen war nicht wirklich überrascht.
Er hatte bei der Bestrafung seines Sohnes sehr viel Milde walten lassen. Kaero
war lediglich für zwei Wochen suspendiert worden, weil er einen verbotenen
Bereich Konohas betreten hatte. Das sollte Danzou ruhig stellen. Weiterhin war
dem jungen Uzumaki klar, dass das die Chance war, die der Rokudaime angesprochen
hatte. Er würde einen Teufel tun und die verstreichen zu lassen. Der Kampf mit
Nibi hatte zu mindestens einen positiven Effekt. Kaero hatte erkannt, dass seine
Taten schwere Konsequenzen haben konnten. Er konnte auch nicht ewig wie ein
kleiner Junge nach Aufmerksamkeit suchen. Andernfalls würde er nie zu seinem
Bruder aufschließen können.
Nach kurzer Pause erwiderte der Hyuuga schließlich: „Ich will nicht undankbar
klingen oder Sanaris Fähigkeiten herunterspielen, aber ich möchte wirklich
etwas von meinem Sensei lernen. Sanari ist als Genjutsu-Nutzer ein völlig
anderer Typ als ich und noch dazu ein Chuunin.“ „Lass mich dir eine Frage
stellen: Glaubst du, dass du in einem Kampf gegen Sanari eine Chance hast?“
„Ja, unter den richtigen Umständen.“ „Eines kann ich dir prophezeien,
Shenji.“, sagte Naruto ernst. „Mit dieser arroganten Einstellung wirst du
nicht lange leben. Ich gehe davon aus, dass du Sanari bei den Chuunin-Examen
gesehen hast. Dann müsstest du auch wissen, dass sie eine der stärksten
Kunoichis ist, die Konoha zu bieten hat. Ungeachtet ihres offiziellen Status als
Chuunin ist sie ein B-Rank-Shinobi, also auf dem gleichen Niveau wie ein
durchschnittlicher Jounin.“ „Ich danke ihnen für ihr Lob, Hokage-Sama.“,
unterbrach die Hatake. „Aber sie müssen mich nicht verteidigen.“
Sie ging zu Shenji hinüber und legte ihre Hand auf dessen Schulter. „Obwohl
mir deiner Meinung nach die Eignung eines Senseis fehlt, hoffe ich doch auf eine
gute Zusammenarbeit.“ Anschließend ging sie an ihm vorbei und in Richtung
Tür. Der Dunkelhaarige sah ihr kurz nach, wurde aber dann von einem zischenden
Geräusch abgelenkt. Er schaute an sich hinunter und bemerkte fassungslos, wie
sein gesamter Körper mit brennenden Explosionssiegeln übersät war. Panisch
versuchte er, die Siegel mit Handbewegungen zu löschen, aber ohne Erfolg. Die
Siegel brannten herunter und der Hyuuga dachte, er würde in Stücke gerissen
werden. Eine Sekunde später stand er jedoch unversehrt im Büro. Sein
Herzschlag und Atem rasten und kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Sanari
war derweil an der Tür angekommen. „Ich muss ihnen noch einmal danken,
Hokage-Sama. Ich hatte erst meine Zweifel, aber nun bin ich davon überzeugt,
dass die Aufgabe genau die Richtige für mich ist.“ Danach verließ sie den
Raum.
Naruto begann unterdessen zu lachen, nur um im nächsten Moment wieder einen
unmissverständlichen Ton anzuschlagen: „Lächerlich! Du kannst nicht einmal
eines ihrer schwächsten Genjutsus brechen und denkst, dass du sie besiegen
kannst? Komm von deinem hohen Ross herunter, Shenji! Sie ist jedem von euch in
fast jeder erdenklichen Art und Weise überlegen. Ich fange an zu bereuen, dass
ich dich mit dem C-Rank eingeschätzt habe, denn scheinbar müsstest du
eigentlich nochmal die Schulbank in der Akademie drücken.“ Der Genin sagte
keinen Ton mehr. Er war absolut sprachlos.
Diesen Zustand teilten mehrere Stunden später Dutzende von Shinobi im
Versammlungssaal. Naruto hatte gerade die Konoha-Nin über die bestehende Gefahr
aufgeklärt. Es war so still, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte.
Unglaube und Angst bestimmten die Stimmung im Raum. Kojiro war der Erste, der
diese unangenehme Atmosphäre durchbrach: „Was, was soll das heißen? Akatsuki
wurde doch schon vor langer Zeit von ihnen zerschlagen, Hokage-Sama.“ „Wie
gesagt, scheinbar hat ein unbekanntes Mitglied überlebt und ist untergetaucht.
Diese Person greift uns jetzt mit den Bijuus an. Der Angriff von Shukaku auf dem
Sommernachtsfest war wohl ebenfalls das Werk dieser Person. Wirkliche
Erkenntnisse habe ich aber erst gestern erhalten.“, log der Blonde. „War
dieser Nibi gegen den sie gestern gekämpft haben eines der stärksten
Bijuus?“, wollte der Kanirate wissen. „Nein, laut unseren Informationen
gehörte es eher zu den Schwächsten.“
Der Chuunin wurde kreidebleich und es ging nicht nur ihm so. In vielen Köpfen
hatte sich das Bild des halbtoten Kage eingebrannt. „Wir sollten hier keine
voreiligen Schlüsse ziehen.“, riet Kakashi. „Natürlich war Nibi extrem
stark. Ich habe selbst gegen es gekämpft und kann das gut einschätzen. Unter
normalen Umständen wäre es allerdings nicht in der Lage gewesen, den Hokage so
stark zu verletzen. Es war vielmehr Kaero Uzumakis Beteiligung an diesem Kampf,
der die Situation so eskalieren ließ. Das sollte auch ein Beispiel für die
restlichen Konoha-Nin sein. Mit der Ausnahme des Hokage würde Niemand in diesem
Raum alleine eine Chance gegen eines dieser Monster haben. Solltet ihr also auf
einen Jinchurriki treffen, sollte keiner den Helden spielen und es individuell
angreifen. Wir haben den Vorteil, dass wir es durchaus in Gruppen bekämpfen
können.“
„Ich stimme Kakashi hier in allen Belangen zu.“, sagte Naruto. „Ohne
Kaeros Mitwirkung wäre der Kampf für mich sehr viel einfacher gewesen, aber
ich bin auch kein Gott. Die kommenden Bijuus könnten schwere Opfer fordern.
Darum ist unser Hauptziel die Prävention von weiteren Angriffen. Deshalb werden
ab morgen zwei ANBU-Teams unter der Leitung von Kakashi Hatake und Neji Hyuuga
nach Hinweisen im Feuerreich suchen. Die Details kläre ich später mit den
Mitgliedern. In diesem Zusammenhang habe ich den Kazekage mit einem Brief über
die neuen Erkenntnisse informiert und erwarte Sunas Unterstützung in diesem
Fall.“
„Aber was ist, wenn die ANBU-Teams weitere Angriffe nicht verhindern
können?“, fragte Danzou. „Ist das nicht offensichtlich? Wenn es wirklich
dazu kommt, dann werden wir kämpfen und sie bezwingen.“ „Sie klingen da ja
ziemlich zuversichtlich, obwohl gestern ein Desaster nur knapp abgewendet
wurde.“ Der Greis sah hier seine Möglichkeit, Zweifel vor allem unter den
jungen Konoha-Nin zu säen und auf den ersten Blick schien er damit Erfolg zu
haben.
„Du überrascht mich, Danzou. Du lebst schon weitaus länger hier als ich und
erkennst immer noch nicht, wo du dich genau befindest? Konoha ist das stärkste
Ninja-Dorf der Welt! Das liegt in erster Linie nicht an mir, den
zurückliegenden Hokagen oder anderen starken Shinobi. Es ist die Ideologie des
Willen des Feuers, die seit der Gründung Konohas in den Herzen der Konoha-Nin
innewohnt und sie stärkt. Ich weiß, dass viele unter uns sich vor der
ungewissen Zukunft fürchten, aber ich bin mir absolut sicher, dass wir auch
diese Krise überstehen werden, wenn wir zusammenstehen und am Willen des Feuers
festhalten. Du kannst mich gerne an dieser Prognose messen, Danzou, denn ich bin
liebend gern bereit, mein Leben für diesen Glauben aufs Spiel zu setzen! In
seiner über 100 Jahre langen Geschichte ist dieses Dorf noch nie gefallen und
das wird sich auch in der Zukunft verdammt nochmal nicht ändern!“
Eine Welle der Zustimmung breitete sich unter den Anwesenden aus. Der Hardliner
erwiderte nichts. Naruto hatte den Spieß umgedreht und seine Position noch
weiter gestärkt. Wenn er etwas als Anführer wirklich gut konnte, dann war es
andere zu motivieren und neue Hoffnung zu wecken. Der Blonde beendete danach die
Versammlung. Währendem die meisten Shinobi den Raum verließen, sammelten sich
die Mitglieder der beiden ANBU-Teams vor dem breiten Tisch des Rokudaime. Der
wiederum stand auf und ging auf Arashi und Kojiro, die gerade gehen wollten, zu.
„Ihr Beide bleibt bitte auch.“ Die Chuunin sahen sich fragend an. Der
Rothaarige blickte als nächstes zu seiner Mutter, die sich nun erhob.
„Entschuldigt mich bitte, aber im Krankenhaus stapelt sich bereits ein Haufen
Papierkram. Ihr braucht mich für die Missionsbesprechung ja nicht unbedingt.
Ich darf doch gehen, oder, Hokage-Sama?“
„Sicher.“, erwiderte er augenrollend. Nun kapierte Arashi gar nichts mehr.
Sakura war die Einzige in Konoha, die Naruto niemals bei seinem Titel nannte.
Die Mitglieder des engsten Kreises verstanden hingegen sofort die Anmerkung an
das gestrige Treffen. Die Rosahaarige war immer noch sauer. In Dingen, die ihre
Kinder betrafen, konnte sie unangenehm nachtragend sein. So wie es aussah,
konnte sich der Blonde schon auf eine weitere Nacht auf der Couch vorbereiten.
Er hatte jedoch Wichtigeres zu tun und schob das Thema vorerst beiseite.
Er wandte sich an die Chuunin: „Ihr Beide werdet euch sicherlich wundern,
warum auch ihr hier bleiben solltet.“ Die Jungs nickten. „Der Grund dafür
ist simpel. Ihr werdet ebenfalls an der Mission teilnehmen. Arashi in dem Team
unter Neji und Kojiro in Kakashis Team.“ „Was? Wir sollen ANBUs werden und
mitkommen?“, fragte Arashi entgeistert. „Alle restlichen Mitglieder der
Mission gehören zur absoluten Elite Konohas und wir sind gerade einmal
Chuunin.“ „Es ist nicht zu bestreiten, dass du und Kojiro noch nicht ganz
auf dem gleichen Niveau wie der Rest seid, aber das heißt noch lange nicht,
dass ihr ihnen im Weg stehen würdet. Gerade du wirst primär wegen deiner
medizinischen Fähigkeiten mitgeschickt.“
„Was ist mit mir?“, entkam es dem Kanirate. „Nun, ehrlich gesagt gibt es
noch stärkere Konoha-Nin, die ich hätte einsetzen können, aber A-Rang-Shinobi
sind auch in Konoha rar. Ich kann den Schutz des Dorfes nicht vernachlässigen.
Nichtsdestotrotz bist du durch deine Taijutsu-Stärke sehr gut mit Lee und
deinem restlichen Team kompatibel. Ich werde aber nichts beschönigen. Obwohl
sie vornehmlich der Informationsbeschaffung dient, ist diese Mission extrem
gefährlich und deshalb eure Erste des S-Ranges. Solltet ihr Zweifel haben,
dieser Aufgabe gewachsen zu sein, werde ich für Ersatz sorgen. Meine
Entscheidung ist ohnehin nicht auf ungeteilte Zustimmung gestoßen.“ *Deswegen
hatte Mama also eine so eisige Stimmung. Sie war garantiert dagegen.*, dachte
der Rothaarige.
„Also nehmt ihr die Mission an?“ „Meine Antwort kennst du bereits.“,
erwiderte Arashi grinsend. „Wenn du glaubst, dass ich bereit dafür bin, dann
vertraue ich deiner Einschätzung.“ „Dem kann ich nichts hinzufügen.“,
pflichtete Kojiro bei. „Sehr gut.“, sagte der Blonde erfreut. „Die Mission
startet morgen um Neun Uhr. Das wäre dann erst mal alles.“ Die acht
Konoha-Nin brachen am nächsten Tag wie geplant auf.
Mehrere ruhige Wochen zogen ins Land. Es gab weder neue Erkenntnisse, noch
Vorfälle. Sakura hatte sich wenige Tage nach Arashis Abreise schließlich
beruhigt und konzentrierte sich nun vor allem auf Alexas Ausbildung. Kaero hatte
im Anschluss seiner Suspendierung die Arbeit mit seinem neuen Team aufgenommen.
Viele erkannten ihn dabei kaum wieder. Er war jetzt weitaus disziplinierter und
professioneller. Sein ziemlich schlechter Ruf verbesserte von Tag zu Tag und
langsam waren die Leute bereit, die Vorkommnisse des Kampfes gegen Nibi zu
vergessen.
Damit blieb noch Hitomi, die momentan mit Abstand Unglücklichste der
Uzumaki-Familie. Sie durchlief nun schon seit vielen Wochen ein
Sharingan-Training mit Naruto und es missfiel ihr zusehends. Zum Einen
verursachte das lange Benutzen des Sharingans starke Kopfschmerzen, zum Anderen
war der Kage als Sensei bedeutend strenger als sonst. Naruto fasste sie als
Trainer zwar verglichen zu seinen anderen Kindern fast schon mit Samthandschuhen
an, aber in Hitomis Augen war er immer noch harsch. Sie war es einfach gewohnt,
von ihren Vater verwöhnt zu werden. Dazu kam noch, dass der Blonde zwar immer
weniger Zeit für sie hatte, aber trotzdem auf das fast tägliche Training
bestand.
Wenigstens heute wollte sie mal einen Tag auf das Training verzichten, weil sie
sich mit ihrer Freundin Reika treffen wollte. Da sie ohnehin in der Nähe des
Hokage-Turmes war, beabsichtigte sie gleich mit ihren Vater reden. Wie es der
Zufall so wollte, kam Naruto ihr auf dem Weg in sein Büro entgegen. Er schien
angespannt und in Eile zu sein. Das war ein Zustand, in der sie ihn in letzter
Zeit oft sah. Er stutzte, als er seine Tochter erblickte. „Hitomi? Wolltest du
zu mir?“ „Ja, ich habe eine Frage.“, begann sie. „Ist es sehr wichtig?
Ich bin gerade etwas unter Zeitdruck.“ „Ja, ich wollte nur kurz-“
„Hokage-Sama!“, unterbrach eine Kunoichi die Schwarzhaarige. „Die
Vertreter Ame- und Otogakures erwarten sie bereits.“ „Verstehe. Hör zu,
Schatz. Wir reden später, okay?“ „Was auch immer.“, entwich es ihr
beleidigt. Der Blonde hob kurz eine Augenbraue. „Na schön, wir sehen uns ja
nachher bei deinem Training.“ Mit diesen Worten zog er von dannen.
Hitomi stapfte hingegen sauer davon. „Du siehst nicht gerade glücklich aus,
Hitomi Uzumaki.“, sagte eine Stimme. Die Schwarzhaarige schreckte auf und
blickte zum Ursprung der Stimme. Es war ein Mann, den sie noch nie gesehen
hatte. Er war sehr alt und trug an seinem Kopf und rechten Arm Verbände. „Wer
sind sie und woher kennen sie meinen Namen?“ „Mein Name ist Danzou und ich
bin ein Freund deiner Eltern. Daher kenne ich dich auch. Also was bedrückt
dich, Kleines?“ Sie zögerte zunächst, weil der Mann eine seltsame Aura
ausstrahlte, aber auf der anderen Seite war ein Zuhörer genau das, was sie
jetzt brauchte und er war ja auch scheinbar ein Freund der Familie.
„Es geht um meinen Dad: Er hat schon seit Wochen keine Zeit für mich. Die
Einzige Ausnahme ist mein Training mit dem Sharingan. Anstatt diese
Trainingseinheiten aber auch mal ausfallen zu lassen, um mit mir Zeit zu
verbringen, muss ich fast täglich diese anstrengenden Übungen machen. Manchmal
kommt es mir fast so vor, als ob mein Umgang mit dem Sharingan wichtiger für
ihn wäre als ich selbst.“ „Naja, sein Verhalten ist doch verständlich.
Schließlich war dein Sharingan der Hauptgrund für deine Adoption. Deine Gabe
ist ein großer Vorteil für unser Dorf und das weiß auch dein Vater. Ohne
diese angeborene Fähigkeit wärst du nie in den Uzumaki-Clan eingegliedert
worden.“ Der Greis konnte richtig mit ansehen, wie die Gesichtszüge der
kleinen Schwarzhaarigen einfroren. „Oh, wusstest du das gar nicht?“, fragte
der Hardliner gespielt überrascht. Hitomi schüttelte nur geschockt mit den
Kopf. „Entschuldige, da habe ich wohl zu viel gesagt, aber hast du dich dann
nie gefragt, warum dich der Hokage so einfach aufgenommen hat? Ich meine, deine
Vergangenheit ist wirklich schrecklich und er hat bekanntermaßen ein großes
Herz, aber das sind doch noch lange keine Gründe für eine Adoption. Du bist
letztlich auch sein einziges nicht leibliches Kind.“
Die Uzumaki antwortete nichts. An dem, was Danzou sagte, war für sie durchaus
etwas Wahres dran. Sie war selbst völlig erstaunt über Narutos Angebot
gewesen, sie in seine Familie aufzunehmen. Damals waren ihr die Gründe auch
nicht wichtig gewesen, sie war einfach nur überglücklich gewesen, dass sie
Menschen gefunden hatte, die sie akzeptierten. Jetzt aber zu erfahren, dass es
wahrscheinlich nie um sie selbst ging, war für sie extrem erschütternd.
Dennoch wollte sie den Worten des Greises nicht so einfach Glauben schenken,
sondern es selbst prüfen.
Am frühen Nachmittag trafen sich Naruto und Hitomi auf ihrem üblichen
Trainingsplatz. In den letzten Tagen bestand das Training vor allem darin, dass
die Schwarzhaarige den blitzschnellen Bewegungen ihres Vaters mit Hilfe ihres
Sharingan folgen sollte. Die ersten Minuten lief das Training wie gewohnt, aber
auf einmal deaktivierte sie ihr Doujutsu. Der Blonde bemerkte dies und blieb
stehen. „Ist alles in Ordnung, Schatz?“ „Ich will nicht mehr
trainieren.“ „Wieso? Wir haben doch gerade einmal angefangen.“ „Na und?
Ich wollte ohnehin nicht hier sein, sondern mich mit Reika treffen.“ Dem
Blonden ging jetzt ein Licht auf. „Das wolltest du mir heute Vormittag sagen,
oder?“ „Allerdings, aber du hörst ja nie zu!“, warf sie ihm vor. Der Kage
seufzte und kratzte sich am Kopf.
„Na schön, beenden wir das Training heute ausnahmsweise hier. Es bringt ja
nichts, wenn du nicht mit dem Herz bei der Sache bist, aber dafür erwarte ich
morgen wieder deine normale Motivation.“ „Darüber wollte ich sowieso mit
dir reden. Ich will das Training ganz und gar abbrechen.“ „Was? Was ist
los?“ „Das Training ist für mich anstrengend. Ich bekomme ständig
Kopfschmerzen. Außerdem habe ich keine Zeit dafür.“ „Du hast keine Zeit?
Ich habe ein paar mehr Verpflichtungen als du und finde trotzdem die Zeit
hierfür. Das sieht dir nicht ähnlich, Hitomi. Ich verlange wirklich nicht viel
von dir, aber dieses Training ist ein Muss.“ „Ich will aber nicht!“,
entgegnete sie vehement. „Keine Widerrede! Du erkennst es vielleicht noch
nicht selbst, aber die Kontrolle über das Sharingan ist sehr wichtig und nur zu
deinem Besten. Wir wollen schließlich nicht, dass sich so etwas wie mit Kai
Hyuuga wiederholt.“
Der Schwarzhaarigen war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Die Tatsache,
dass ihr Vater so stur an dem Training festhielt bestätigten ihre
Befürchtungen. „Das ist also deine Begründung, ja? Es ist nur zu meinem
Besten? Das ich nicht lache! In Wirklichkeit willst du mich nur trainieren,
damit du mich später benutzen kannst. Sei wenigstens ehrlich, du Lügner!“
„Ich warne dich, Fräulein! Nicht in diesem Ton!“, befahl Naruto bestimmt.
Er wusste gar nicht, wie ihm geschah, aber es ging noch weiter. Hitomis folgende
Antwort ging ihm durch Mark und Bein: „Du hast mir gar nix zu sagen! Du bist
schließlich nicht mein Vater, sondern nur ein Typ, der scharf auf mein
Sharingan ist!“ Der Blonde konnte seine Gefühlswelt kaum einordnen. Sie lag
irgendwo zwischen Niedergeschlagenheit, Überraschung und Wut.
Er war gelinde gesagt verdammt sauer. Er kannte die Hintergründe nicht, aber
für ihn war Hitomi in diesem Moment einfach nur undankbar. Vor ihm stand ein
Mädchen, das er aus einem Alptraum befreit und ein Heim, Kleidung, Nahrung und
vor allem Zuneigung gegeben hatte. Er hatte sie fast sofort in sein Herz
geschlossen und sie lieben gelernt. Dennoch lagen ihm nun Wörter auf der Zunge,
die er auf keinem Fall aussprechen wollte. Darum wandte er sich von ihr ab.
„Ich weiß nicht, was hier gerade abgeht, aber ich habe keinen Nerv für
dieses Theater und wirklich Besseres zu tun. Ich schlage vor, dass du dich erst
mal beruhigst und wir dann später zu Hause darüber reden. Ich rate dir aber,
dass du dann ein anderes Verhalten an den Tag legst, sonst ziehe ich nämlich
andere Saiten auf!“ Anschließend verschwand er.
Hitomi dachte gar nicht daran, in die Uzumaki-Residenz zurückzukehren. Sie
wollte einfach nur weg, aber sie wusste nicht wohin. So lief sie stundenlang
ziellos umher. Zu allem Überfluss hatte sich der blaue Himmel mit dunklen
Wolken zugezogen und ein starker Regen setzte ein. Sie brauchte ein paar
Minuten, um einen Schutz vor dem Regen zu finden. Klitschnass setzte sich unter
einen großen Baum. Sie wusste nicht mehr weiter und ihr war bitterlich kalt.
Fragen über Fragen spukten in ihrem Kopf herum. Sollte sie Konoha verlassen?
Wenn ja, wo sollte sie hingehen? In ihr altes Dorf, wo sie gepeinigt und
gemieden wurde? Ausgeschlossen. Sie war verzweifelt. Viele Jahre lang war sie
durch die Hölle gegangen bis sie einen Ort fand, wo sie wirklich Leben wollte,
nur um zu erfahren, dass sie dort nur benutzt wurde. Danzous Lügengestrick
ließen ihre mühsam aufgebaute neue Welt in sich zusammenstürzen. Sie konnte
nicht mehr und brach in Tränen zusammen.
Sie brauchte gut eine Stunde, um sich halbwegs wieder zu beruhigen. Der Regen
ließ aber keineswegs nach, sondern wurde sogar noch heftiger und wandelte sich
in einen monsunartigen Schauer. Langsam wurde es jedoch dunkel und die
Temperaturen sanken beträchtlich. Sie konnte dort unmöglich die Nacht
verbringen. Darum entschied sie sich, nach einem anderen, wärmeren Unterschlupf
Ausschau zu halten. Sie kam nach kurzer Zeit zu einer Brücke, die über den
Fluss führte, der durch Konoha führte. Dieser hatte sich durch die Regenfälle
in einen reißenden Fluss entwickelt. Sie lief schnell über die Überführung
und da passierte es. Sie rutschte auf dem nassen Holz aus und verlor das
Gleichgewicht. Sie versuchte sich noch am Geländer festzuhalten, aber sie
verfehlte es knapp und stürzte in den Fluss.
Die Schwarzhaarige war an sich eine gute Schwimmerin, aber bei der enormen
Strömung waren ihre Fähigkeiten nutzlos. Immer wieder wurde sie durch
aufkommende Wellen unter Wasser gedrückt. Ihr Körper kühlte immer weiter ab.
Sie verlor mit der Zeit die Kraft, um gegen die Fluten anzukämpfen und wurde
schließlich ohnmächtig.
Kapitel 65: Tyrannei
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Es hat zwar wieder etwas länger gedauert, aber dafür ist das folgende Chap ein
wenig mehr als 4000 Wörtern auch wieder ausführlicher. Ich hoffe es
gefällt^^.
65. Tyrannei
Um Hitomi herum war es schwarz wie die Nacht und bitterlich kalt. Die einzige
Wärme, die sie spürte, war ein heißer Hauch, der ihre Lungen füllte. In
Abständen merkte sie, wie ein starker Druck gegen ihre Brust erzeugt wurde. Sie
spürte, wie Flüssigkeit ihre Luftröhre hochgespült wurde. Im nächsten
Moment spukte sie eine große Menge Wasser aus und kam langsam zu sich. Sie
öffnete ihre Augen und nahm ein verschwommenes gelbes Bild wahr. Über ihr
beugte Naruto, der sie besorgt ansah. Als sie sich langsam aufsetzte, wurde sie
von seinen Armen umschlungen. „Gott sei Dank, Gott sei Dank.“, entkam es ihm
schluchzend.
Er löste sich kurze Zeit später von ihr und lehnte sich an einen Baum, der den
Beiden Schutz vor dem immer noch prasselnden Regen spendete. Er war genauso
klitschnass wie sie, aber sie konnte trotzdem etwas für sie Erstaunliches
erkennen. „Weinst du etwa?“, fragte sie verdutzt. „Ja.“, gab er zu.
„Ich hätte dich nie alleine lassen dürfen. Es war reines Glück, dass ich
dich in den Fluten entdeckt habe. Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.“
„Ist dir das Sharingan so wichtig, dass dich die Gefahr des Verlustes sogar zu
Tränen rührt?“ „Wen kümmert denn dein Sharingan? Es geht hier um
dich!“, sagte er energisch und packte sie bei den Schultern. „Hör zu,
Schatz. Ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist, aber du bist mir viel
wichtiger als deine Fähigkeiten.“ „Dann beantworte mir eine Frage. Warum
hast du mich damals so plötzlich adoptiert? Hatte es etwas mit meinem Sharingan
zu tun?“
Der Blonde seufzte. „Ich werde dich nicht anlügen. Es war ein Faktor. Es ging
aber weniger direkt um dein Sharingan, sondern um die Familie, aus der du
entspringst. In dir fließt das Blut des Uchia-Clans, einer Familie, die lange
Zeit eine wichtige Rolle in Konoha gespielt hat. Unglücklicherweise hatten
viele Uchias die Angewohnheit, vom richtigen Weg abzukommen und in Hass zu
leben. Mein bester Freund in meiner Jugend, Sasuke Uchia, schlug ebenfalls
diesen Pfad ein und verließ unser Dorf. Ich habe jahrelang verzweifelt
versucht, ihn zurückzuholen, aber ich versagte. Schließlich nahm er sich
selbst das Leben. Diese Erfahrung hat mich sehr geprägt und du hast mich daran
erinnert. Ich wollte mit aller Kraft verhindern, dass du genauso endest.
Das war aber nur ein Motiv für meine damalige Entscheidung. Der Hauptgrund war
eine tiefe Verbundenheit, die ich dir gegenüber fühlte. Du musst nämlich
wissen, dass ich eine ähnliche Kindheit wie du durchlebt habe. Ich kenne
teilweise den Schmerz, den du ertragen musstest und wollte dir ein besseres
Leben ermöglichen, so wie es andere Menschen bei mir getan haben. Diese
Verbundenheit wuchs über die Zeit noch weiter an und entwickelte sich zu etwas
noch Stärkeren. Ich habe den Entschluss, dich zu adoptieren, nie bereut, weil
du zu einem unersetzbaren Teil meines Lebens geworden bist. Ich liebe dich und
es macht für mich auch keinen Unterschied, ob du mein leibliches Kind bist oder
nicht. Du bist für mich kein Stück weniger Wert als deine Geschwister.“
Hitomi sah ihren Vater eindringlich an. Sie war verwirrt, denn sie wusste, dass
Naruto garantiert die Wahrheit sagte. Das konnte sie in seinen Augen sehen, aber
trotzdem gingen ihr noch so viele Fragen durch den Kopf. „Das verstehe ich
nicht. Wenn dir so viel an mir liegt, warum hast du dann auf mein anstrengendes
Training bestanden, obwohl ich es nicht leiden kann?“ „Zunächst muss ich
dir eines sagen: Nur weil ich etwas von dir verlange, was dir eventuell
missfällt, heißt das noch lange nicht, dass ich dich nicht mehr lieb habe. Ich
tue dies nie grundlos. Das hast du bis jetzt noch nicht so gespürt, weil ich
und deine Mama viel Rücksicht genommen haben, aber dein Leben im Uzumaki-Clan
bringt auch ein paar Verpflichtungen mit. Eine dieser Verpflichtungen ist das
Erlangen der Kontrolle über das Sharingan. Es geht mir dabei natürlich nicht
darum, deine Fähigkeiten später zu benutzen. Wenn es dich glücklicher macht,
musst du nicht einmal eine Kunoichi werden und kannst stattdessen einen anderen
Beruf lernen.
Die Kontrolle des Sharingan soll vielmehr deinem Schutz dienen. Ich kenne das
Gefühl, eine Macht zu haben, die man nicht kontrollieren kann. Es ist
beängstigend. Der Vorfall mit Kai Hyuuga hat dich tagelang traurig gestimmt und
ich will, dass sich so etwas nicht wiederholt. Vielleicht habe ich das nicht
klar gemacht und war generell durch meine momentane Anspannung zu uneinsichtig.
Das tut mir Leid, es hätte nicht soweit kommen dürfen. Kannst du mir nochmal
verzeihen, Schatz?“ Die Schwarzhaarige nickte stumm, als Naruto sein einziges
noch trockenes Kleidungsstück, seinen langen Mantel, um sie legte. „Bitte
entschuldige dich nicht.“, entkam es ihr beschämt. „Es ist meine Schuld.
Ich hab das alles falsch verstanden und so viele schlimme Dinge zu dir gesagt.
Die Worte deines Freundes haben mich völlig verwirrt und alles in Frage
gestellt, was ich zuvor geglaubt habe.“ „Einer meiner Freunde? Von wem
sprichst du?“ „Ich weiß nicht mehr wie er hieß, aber es war ein alter Mann
mit vielen Verbänden.“ „Danzou.“, entwich es ihm kaum hörbar. „Ja
genau, so hieß er.“
„Du wirst diesem Mann nie wieder zu nahe kommen, verstanden?“ „Ich,
äh-“ „Hast du mich verstanden, Hitomi?“ „Hai.“, erwiderte sie. Die
Stimme des Blonden hatte sich schlagartig geändert. Sie hatte keine Ahnung,
warum ihr Vater plötzlich einen so scharfen Ton angeschlagen hatte, aber sie
tat gut daran einfach zu gehorchen. Irgendwie verursachte die aufkommende
Atmosphäre bei ihr eine Gänsehaut. Deshalb war sie umso erleichterter, als im
nächsten Moment um die beiden herum gut ein Dutzend von Shinobi landeten. Es
waren alles Ninjas, die Naruto nahestanden und auf der Suche nach der Uzumaki
das Dorf durchkämmt hatten. Unter ihnen war natürlich auch Sakura, die sofort
auf ihre Tochter und sie in ihre Arme schloss. „Was machst du denn für
Sachen, Schatz? Wir sind fast gestorben vor Angst.“ „Tut mir leid, Mama.“
„Schon gut, Hauptsache ist, dass du in Sicherheit bist. Ein Glück, dass du
sie gefunden hast, Schatz.“, sagte sie an ihren Mann gewandt und stutzte
sogleich, weil er seinen Blick zu Boden richtete und sie durch seine
herunterhängenden Haare sein Gesicht nicht erkennen konnte.
„Alles in Ordnung?“ „Bring Hitomi nach Hause, Sakura. Ich komme dann
später nach.“ „Was? Warum?“ „Tu es einfach!“, presste der Blonde
durch seine zusammengebissenen Zähne hervor. Zum ersten Mal baute er
Blickkontakt auf und die Rosahaarige wich merklich ein Stück zurück. Den
Gesichtsausdruck, den er ihr jetzt zeigte, hatte sie seit über einem Jahrzehnt
nicht mehr gesehen. Man konnte Naruto immer leicht ansehen, ob er miesgelaunt
oder sauer war, aber dieses Mal ging es über normale Wut weit hinaus. Seine
Gesichtszüge hatten sich verzogen und der Ausdruck ähnelte mehr einem Raubtier
als einem Menschen. Das Aussehen war aber nicht das Einzige, was sich gewandelt
hatte. Auch sein Chakra-Fluss war unregelmäßig geworden und das konnte jeder
erwachsene Shinobi spüren. Jede Pore seines Körpers kochte vor Wut. Zu oft
hatte er seinen Zorn Danzou gegenüber heruntergeschluckt. Seine nervenden
Kommentare hatte er nie an sich herankommen lassen und selbst die Machenschaften
um Arashi und Kojiro konnte er irgendwie ertragen, aber dieses Mal wäre seine
Tochter auf Grund von Danzous Spielchen fast gestorben. Das war etwas, das der
Uzumaki einfach nicht mehr billigen konnte. Er hatte den Greis gewarnt und nun
würde er für seine Taten büßen.
Sakura hingegen nahm Hitomi auf ihren Arm. „Komm, Schatz. Wir gehen schon
einmal vor und ich mache dir was Schönes zu Essen. Das wird dich wieder
aufwärmen.“ Die restlichen Shinobi sahen sie erstaunt an. Sie hatten
eigentlich damit gerechnet, dass sie die Aufforderung nicht so einfach
akzeptieren würde, sondern ihm stattdessen ordentlich Contra gibt. Das wäre
normalerweise auch so gewesen, aber das war keine normale Situation, soviel
wusste sie. Sie kannte die Hintergründe noch nicht, aber es war mit Sicherheit
etwas, das ihre Tochter nicht hören oder sehen sollte. Darum schob sie ihren
Stolz beiseite und verschwand zusammen mit der Schwarzhaarigen.
Kurz danach erhob sich auch Naruto und schritt wortlos an den Anderen vorbei.
Die Konoha-Nin machten fast schon instinktiv Platz, denn sein Gesamteindruck
hatte etwas Furchteinflößendes. Lediglich Shikamaru konnte sich durchringen,
das Wort zu erheben: „Was ist hier überhaupt vorgefallen?“ „Hitomi wäre
beinahe ertrunken. Wie sich herausstellte, steckt Danzou hinter der gesamten
Sache. Er hat ihr die unsinnigen Lügen eingeflößt, von denen ich euch vorhin
erzählt habe.“ „Dieses Schwein.“, entkam es Ino. Der Kage ließ diese
Anmerkung unkommentiert und ging weiter. „Was haben sie jetzt vor,
Hokage-Sama?“, fragte der Nara. „Ist das nicht offensichtlich?“, begann
der Uzumaki. „Ich bring ihn um.“ Die Augen der Anwesenden weiteten sich. Der
Blonde sprach diesen Satz mit einer solchen Ernsthaftigkeit aus, sodass jeder
sofort wusste, dass das keine leeren Worte waren.
„Das können wir nicht zulassen.“, sagte Shikamaru. Naruto schenkte dem
Jounin keine Beachtung und ging weiter. Er kam jedoch nicht weit. Um seinen
Körper legten sich dicke Holzbalken, die ihn fesselten. „Heh, es ist euch
hoffentlich klar, dass ihr gerade mit eurem Leben spielt.“, sagte er
bedrohlich. Er warf einen Blick über seine Schulter und schaute zu Yamato, der
ein Fingerzeichen hielt. Der ANBU-Leiter wich zwar dem stechenden Blick aus,
aber er hielt dennoch eisern an seiner Technik fest. Der Kage richtete seine
Aufmerksamkeit zu Shikamaru der sich vor ihm aufstellte. „Wir verstehen alle
ihre Wut, Hokage-Sama, aber sie vernebelt momentan ihre Logik.“
„Geh mir aus dem Weg, Shikamaru!“, knurrte der Uzumaki langsam. „Sie sind
dabei, einen großen Fehler zu begehen.“ „ICH SAGTE: AUS DEM-“ Ein lauter
Knall durchzog die Luft, der von einer Ohrfeige herrührte. „JETZT REG DICH
ENDLICH WIEDER AB, NARUTO!“ Der Nara wollte ihm mit dieser Aktion eigentlich
beruhigen, aber er erreichte genau das Gegenteil. Der Blonde riss seinen rechten
Arm los und beförderte den Jounin mit einem Kinnhaken zu Boden. Danach setzte
er eine große Menge Chakra frei und zerlegte seine hölzernen Fesseln zu
Spänen. „Wenn du deine Pläne tatsächlich in die Tat umsetzt, wirst du dir
später garantiert enorme Vorwürfe machen.“, keuchte Shikamaru. „Es ist ja
toll, dass du dir solche Sorgen um mich machst, aber ich brauche deine Fürsorge
nicht.“
„Fürsorge? Ist das ein Witz? Dein Wohlbefinden ist mir gerade verdammt egal.
Es geht hier nicht um dich, sondern um Konoha. Die Konsequenzen deiner Aktion
für unser Dorf wären nämlich fatal. Selbst mit deinen vielen Fürsprechern
würde etwas wie ein Mord an ein Ratsmitglied zum Ende deines Status als
Oberhaupt führen.“ „Dann muss das halt jemand anderes übernehmen.“,
entgegnete der Blonde. „Jemand anderes? Selbst wenn du dich gerade wie ein
Vollidiot aufführst, bist du als Anführer unersetzbar, besonders in der
jetzigen Situation. Die Gefahr durch Akatsuki und die Bijuus ist allgegenwärtig
und besonders die jungen Shinobi, die hauptsächlich in Frieden gelebt haben,
könnten damit eigentlich kaum umgehen. Trotzdem können sie ihre Aufgaben
normal erledigen und das aus einem Grund: deine Präsenz. Du bist nicht nur der
Stärkste unter uns, sondern vor allem die Personifizierung des Willens des
Feuers. Die meisten Konoha-Nin bewundern dich und würden dir überallhin
folgen. Du gibst ihnen Sicherheit.
Solltest du aber durch interne Streitigkeiten deine Position verlieren, würde
das die Moral der Konoha-Nin in sich zusammenfallen lassen und das würde
letztlich auch zu unserem Untergang führen. Wolltest du das nicht verhindern
und bist deshalb unser Anführer geworden? Wir alle hier haben dir unser
uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht und tun es auch noch. Im Gegenzug
daran solltest du dich daran erinnern, wer du bist. Du bist der verdammte
Rokudaime Hokage, also fange endlich wieder an, dich dementsprechend zu
benehmen!“
Naruto antwortete nicht und hielt einen Moment inne. Danach setzte er seinen Weg
fort. Der Nara wollte ihm etwas hinterherrufen, aber der Uzumaki kam ihn zuvor.
„Du kannst dich wieder beruhigen, Shikamaru. Ich werde Danzou nicht töten.“
Alle Konoha-Nin außer Naruto und Shikamaru atmeten befreit durch. Sie hatten
das Wortgefecht zwischen Naruto und Shikamaru nur von der Seitenlinie beobachtet
und waren nun erleichtert, dass es so glimpflich ausgegangen war. „Es ist
schon seltsam.“, fuhr der Blonde fort. „Ich habe so oft gepredigt, erst zu
denken und dann zu handeln. Scheinbar muss ich mir meine eigenen Ratschläge
mehr zu Herzen nehmen. Wenigstens habe ich bei der Auswahl meines obersten
Beraters und Vertreters Weisheit bewiesen. Ich entschuldige mich für den
Schlag, Shikamaru. Dennoch kann ich diese innere Wut nicht so einfach
abschütteln. Darum werde ich ein wenig trainieren, um mich abreagieren.
Andernfalls geschieht doch noch ein Unglück. Sorge du in der Zwischenzeit
dafür, dass Hitomi ständig von mindestens zwei ANBUs bewacht wird, wenn sie
sich außerhalb der Uzumaki-Residenz befindet.“ „Hai.“
Kurz nachdem der Kage von dannen gezogen war, beugte sich Ino besorgt zu ihrem
Mann herunter, der sich das Blut von seiner aufgeplatzten Lippe strich. „Bist
du schwer verletzt, Schatz?“ „Alles halb so wild.“, meinte er beruhigend.
„Sein Mundwerk war härter als seine Faust. Am Ende konnte er sich doch noch
zurückhalten. Ansonsten wäre mindestens mein Kiefer gebrochen. Schon irgendwie
beruhigend, dass der Hitzkopf selbst in solch einer Rage keinen von uns wirklich
was tun könnte.“
Von diesem Moment an vermied es Naruto, mit Danzou alleine an einem Ort zu sein.
Zu groß war sein Hass für den Hardliner. Nichtsdestotrotz konnte er in seiner
Position keine Schritte gegen ihn vornehmen, weil ihn die nötigen Beweise
fehlten. Hitomis Aussage wäre bei Weitem nicht genug gewesen. Es dauerte Tage,
bis sich sein Gemüt wieder völlig beruhigt hatte.
Einige Wochen später
Von dem zurückliegenden Trubel bekamen Arashi und die restlichen ANBUs nichts
mit. Sie waren schon seit Wochen im Norden des Feuerreiches unterwegs und
suchten nach Anhaltspunkten über die Bijuus. Dabei kam das Team des Uzumakis
auch in ein kleines beschauliches Dorf, das in der Grenzregion zum Erdreich
lag.
Bei ihrem Aufenthalt im Dorf trugen sie keine Ninja-Kleidung, weil sie sich so
unauffällig wie möglich umhören wollten. Dabei hatten sie aber nur mäßigen
Erfolg, was sich besonders bei dem Besuch einer Taverne zeigte. Neji wurde
sofort von gut ein Dutzend Tänzerinnen und Besucherrinnen umgarnt und
betatscht. Für die Frauen schien der Hyuuga ein extremer guter Fang zu sein.
Bei Shino war es das komplette Gegenteil. In der Ecke, wo er saß, war er doch
recht einsam. Das lag wohl in erster Li-nie an seiner „Freizeitkleidung“.
Die bestand nämlich aus einen langen dunkelgrauen Trenchcoat und seiner
typischen schwarzen Sonnenbrille. Damit ähnelte er mehr einem Kriminellen als
einem Reisenden.
Arashi und Sai konnten sich hingegen relativ gut unter die Menge mischen. Das
funktionierte aber nur, weil Sai seinen Kleidungsstil über die Jahre stark
verändert hatte. An-statt eines bauchfreien Tops trug er nun ziemlich normale
Kleidung. Die Beiden setzten sich an einen Tisch und beobachteten die Lage.
Kurze Zeit später kam eine Kellnerin auf sie zu. „Na, ihr Süßen.“,
trällerte sie. „Was möchtet ihr trinken?“ „Zwei Wasser, Bitte.“,
orderte der Chuunin. „Ach, kommt schon, Wasser? Das ist doch langweilig. Wie
wäre es stattdessen mit einem Sake?“ „Sake? Aber ich bin erst
Fünfzehn.“, erwiderte er verdutzt. „Das ist doch nicht so wild. Ein, zwei
Schlückchen schaden doch nicht.“ Sie redete weiter auf den Rothaarigen ein,
der sich immer unwohler in seiner Haut fühlte.
Plötzlich wurde sie aber von jemanden unterbrochen. „Hey, Barschlampe! Schenk
mir gefälligst nach!“, brüllte ein betrunkener Gast. „Ich bin gleich da,
Schätzchen.“, antwortete sie zuckersüß. Arashi dachte, er hört schlecht.
Sie wurde auf das Übelste beleidigt, aber sie verzog keine Mine. Es ging jedoch
noch weiter. „Was heißt hier gleich? Ich will den Sake jetzt!“ Mit Schwung
schleuderte der Betrunkene eine leere Flasche nach der Kellnerin. Bevor sie aber
am Kopf getroffen wurde, fing der Uzumaki das Gefäß spielerisch ab. „Geduld
scheint ja nicht gerade deine Tugend zu sein.“, meinte er. „Was willst du
denn, Knirps? Misch dich da nicht ein!“
Der Mann torkelte auf ihn zu, doch bevor die Situation eskalieren konnte, ging
die Bedienung dazwischen. „Hey ihr Beiden, ihr wollt euch doch nicht etwa eure
hübschen Gesichter ruinieren, oder?“, rief sie und wandte sich dann an
Arashi. „Sorry, Kleiner, aber du musst jetzt gehen.“ Der Rothaarige wollte
noch protestieren, aber da wurde er von ihr schon nach draußen gezerrt. Er
signalisierte seinen Kameraden mit Blicken, dass sie ihm nicht folgen sollten.
Zu seiner Überraschung führte sie ihn jedoch nicht ins Freie, sondern einen
separaten Raum und schloss die Tür.
„Es kommt nicht oft vor, dass sich Konoha-Nin in dieses Dorf verirren.“,
entkam es ihr. Er wurde von ihr richtig kalt erwischt. Nicht nur von ihrer
Feststellung, sondern auch von ihren schlagartig ersteren Ton. „Eh, wovon
redest du?“ „Willst du es etwa leugnen? Jeder mit einem halbwegs
funktionierenden Gehirn würde das durchschauen. Deine Reflexe vorhin waren viel
zu schnell für einen normalen Jungen. Zudem gibt es hier selten Reisende und
erst Recht keine Gruppen aus vier Männern. Ich nehme mal an, dass dein
Tischnachbar, der Typ mit der Sonnenbrille und der attraktive Kerl mit den
langen Haaren ebenfalls Ninjas sind.“ „Du hast eine gute
Beobachtungsgabe.“, erkannte er an. „Was willst du von mir?“ „Du
scheinst ein netter Junge zu sein. Deswegen gebe ich dir einen Rat: Du und deine
Freunde solltet so schnell wie möglich aus dem Dorf verschwinden, bevor Brutus
von euch erfährt.“
Noch bevor er etwas sagen konnte, stürzte plötzlich eine zweite Person in den
Raum. Arashi ging instinktiv in eine Kampfhaltung über, aber entspannte sich
wieder, als er den Neuankömmling ausmachte. Es war ein kleines Mädchen in
Hitomis Alter. „Wie kannst du das sagen, Kira?“, fragte sie empört. „Hast
du etwa wieder gelauscht, Eri?“, schimpfte die ältere der beiden Mädchen.
„Das ist doch egal! Der Junge und seine Freunde können uns bestimmt helfen,
unsere Schwester zu retten.“ „Nein! Wir dürfen sie da nicht mit
hereinziehen. Es haben schon genug Menschen gelitten. Sie hätten ohnehin keine
Chance gegen Brutus.“
Nun meldete sich endlich auch wieder der Uzumaki zu Wort. „Was ist überhaupt
passiert und wer ist dieser Brutus?“ „Ich dachte mir schon, dass du ihn
nicht kennst. Man riskiert sein Leben, wenn man über ihn mit Ortsfremden redet.
Er ist ein Tyrann, der seit Jahren mit seinen Männern nicht nur dieses Dorf,
sondern auch die Umliegenden völlig kontrolliert. Dieser Betrunkene in der
Taverne war zum Beispiel einer seiner Handlanger. Er verlangt horrende Abgaben,
die er als „Schutzgelder“ bezeichnet. Früher waren sie noch bezahlbar, aber
seit einigen Wochen scheint er keine Skrupel mehr zu kennen. Wer die Forderungen
mit Geld nicht zahlen kann, wird entweder getötet oder muss ein weibliches
Familienmitglied an ihn überlassen. Diese werden dann sein Eigentum und müssen
ihn dann die verschiedensten Dienste erweisen.“
„Was für Dienste?“ „Du bist zwar noch ziemlich jung, aber eigentlich
müsstest du wissen, was für Dienste ich meine.“ Der Chuunin schluckte.
„Widerlich. Eure Schwester hat das gleiche Schicksal ereilt?“ „Ja, wir
konnten es einfach nicht bezahlen.“ „Das es so etwas tatsächlich noch im
Feuerreich gibt ist mir unbegreiflich.“, sagte er nachdenklich. „Jemand, der
aus Konoha, dem hochentwickelten Ort dieses Landes, stammt, kann dieses Leben
nicht verstehen. Es ist eine andere Welt.“ „Warum habt ihr nie Konoha um
Hilfe gebeten?“ „Weil er dann die komplette Familie des Hilfesuchenden
getötet hätte. Ich selbst hatte einmal den Traum, mit meiner Familie nach
Konoha zu gehen und dort zu leben, aber meine Eltern wollten ihre Heimat nicht
zurücklassen. Nun ist es zu spät, weil er meine große Schwester in seinen
Fängen hat.“
Arashi war für einen Moment still, doch dann hatte er sich entschieden.
„Alles klar, ihr verhaltet euch so, als ob dieses Gespräch nie stattgefunden
hat. Somit könnt ihr hoffentlich solange ungefährdet leben, bis ich die Sache
erledigt habe.“ „Welche Sache.“ „Na, die Rettung eurer Schwester.“
„Hast du mir nicht zugehört? Brutus wird dich zerquetschen!“ „Ich denke,
du unterschätzt die Konoha-Nin. Ist dieser Typ überhaupt ein Shinobi?“
„Soweit ich weiß nicht, aber er hat Dutzende von Männern unter sich. Du hast
keine Ahnung, auf was du dich da einlässt.“ „Oh, ich habe da meine
Erfahrung mit Kriminellen und bin stärker als es vielleicht den Anschein hat.
Außerdem bin ich nicht allein. Meine Kameraden sind Ninjas, die sogar noch
weitaus erfahrener und mächtiger als ich sind. Ich kann nicht einfach
wegschauen, wenn solch ein Tyrann sein Unheil treibt. Es wird alles gut werden.
Ihr könnt euch darauf verlassen.
Die Frau seufzte hörbar. Sie sah ein, dass sie es dem Rothaarigen nicht
ausreden konnte. „Eines muss man dir auf jeden Fall zugestehen. Du hast Mut,
obwohl manche es auch als Dummheit bezeichnen würden. Wie lautet eigentlich
dein Name?“ „Arashi, Arashi Uzumaki.” „Uzumaki?”, entwich es ihr
überrascht. „So wie in-“ „Ja, er ist mein Vater.“, beantwortete er ihre
angefangene Frage lustlos. „Oh, entschuldige. Du hörst diese Frage wohl sehr
oft.“ „Mach dir nichts draus. Das passiert halt, wenn man der Sohn einer
lebenden Legende ist.“ „Ich würde ihn zu gerne einmal kennen lernen. Er ist
als ein fairer und gütiger Mann bekannt, also das genaue Gegenteil von
Brutus.“ „Du kannst mich und meine Familie ja besuchen kommen, wenn das
alles vorbei ist. Bis dahin verhaltet ihr euch aber so, als ob dieses Gespräch
nie stattgefunden hätte. Das ist für euch das Sicherste.“ Kurz bevor er die
Tür erreicht hatte, kam das kleine Mädchen noch mal zu ihm. „Du kannst meine
Schwester wirklich retten, oder?“ „Na klar! Ihr werdet schon bald wieder
vereint sein. Ich verspreche es dir.“
Einige Minuten später erreichte der Chuunin ein kleines Gasthaus außerhalb des
Dorfes, das als Treffpunkt für die beiden ANBU-Teams diente. „Wo bist du
solange gewesen?“, fragte Neji sofort. „Ich habe mich mit dieser Kellnerin
unterhalten und einige Neuigkeiten erfahren.“ Anschließend berichtete er von
seinen Erkenntnissen.
„Mann, das ist ganz schön derb.“, sagte Kojiro und sprach damit die
einheitliche Meinung der Konoha-Nin aus. „Was tun wir jetzt?“ „Das ist
doch logisch, oder?“ „Wir tun erst einmal gar nichts.“, warf der Hyuuga
ein. „WAS?“, gab Arashi entgeistert von sich. „Zunächst einmal hat das
nichts mit unserer tatsächlicher Mission zu tun.“, erklärte der
ANBU-Captain. „Wieso nicht? Dieser Brutus könnte durchaus da mit drin
hängen.“ „Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Dieser Mann treibt
schon seit Jahren, also sehr viel länger als die Bijuus überhaupt wieder ein
Thema sind, seine Machenschaften mit diesen Dörfern und er ist deinen
Informationen nach weder ein Shinobi noch übermäßig stark. Das Gleiche gilt
für seine Handlanger. Es spricht alles gegen deine Vermutung. Er ist vermutlich
nur ein einflussreicher Krimineller.“
„OK, vielleicht hat es nichts mit den Bijuus zu tun, aber wir müssen ihnen
trotzdem helfen.“ „Natürlich werden wir diese Sache
nicht einfach ignorieren. Ich werde den Hokage darüber informieren und erwarte,
dass er ein oder zwei Chuunin-Teams herschickt, die das übernehmen. Die
dürften damit locker fertig werden. Ihnen wird geholfen werden, nur nicht von
uns.“ „Die brauchen Tage, bis sie hier sind. Das dauert viel zu lange!“,
rief der Rothaarige erzürnt. „Wir hingegen könnten das im Nu erledigen.“
„Es ist wahr, dass wir es erledigen könnten, aber so fix würde das sicher
nicht laufen.“ „Wieso nicht? Das wäre nicht das erste Mal, das wir Banditen
vertreiben würden.“
„Wir sollen da also einfach herein walzen und die Leute aus ihrer Misere
befreien?“, fragte der Hyuuga. „Klar. Das wäre schließlich nicht das erste
Mal.“ „Tss, du bist zu naiv, Arashi. Das ist eine sehr prekäre Situation
und mit einem Angriff von außen nicht zu vergleichen. Brutus kontrolliert die
Menschen mit Angst und würde wahrscheinlich nicht davor zurückschrecken, sie
als Schilde zu gebrauchen oder zum Kampf zu zwingen. Zudem geht es hier um
mehrere Dörfer, die in der Nähe der Grenze zum Erdreich liegen. Was glaubst du
denn, was Iwagakure denken würde, wenn wir mit voller Kraft durch die Dörfer
jagen? Bei dieser Mission wäre ein behutsames Vorgehen absolut notwendig. Das
würde aber Tage oder eventuell sogar Wochen dauern und genau das ist unser
Problem. Wir haben diesen Luxus nicht.“
„Neji hat Recht.“, stimmte Kakashi zu. „Die Erlangung von Informationen
über die Bijuus hat für uns höchste Priorität. Dabei steht weit mehr auf dem
Spiel als das Schicksal von wenigen kleinen Dörfern. Überlassen wir Brutus
unseren Kameraden.“ „Aber ich wollte ihnen direkt helfen.“, entgegnete der
Chuunin. „Ich kann deine Frustration nachvollziehen, aber du kannst nicht an
jeder Front kämpfen, Arashi. Deine Mission muss über solchen Gefühlen stehen.
Du bist kein normaler Shinobi mehr, sondern ein ANBU. Das heißt auch, manchmal
schwere Entscheidungen zu treffen. Wir sollten jetzt Konoha kontaktieren.“
Währendem Neji eine Schriftrolle mit den Informationen für Naruto beschrieb,
saß Arashi am Fenster und schaute miesgelaunt ins Freie. Man konnte ihn klar
ansehen, dass er schwer enttäuscht war. Auf einmal zuckte er jedoch zusammen
und sah auf seinen Handrücken. Dort bildete sich das Wappen des Uzumaki-Clans
ab. Bevor Arashi damals das Konoha verlassen hatte, hatte sein Vater ein Jutsu
auf ihn gelegt. Dadurch wurde dem Rothaarigen signalisiert, wann der Blonde das
Jutsu des vertrauten Geistes benutzte und umgekehrt. Er tat es ihm gleich und
beschwor wenige Momente später einen kleinen Frosch, der eine Schriftrolle mit
dem Siegel des Hokage im Maul trug.
„Scheinbar ist uns mein Vater zuvorgekommen.“, sagte der Chuunin und zeigte
der Runde das Schriftstück. „Es ist an dich adressiert, Neji.“, entkam es
dem Hatake nach näherer Betrachtung. Der Hyuuga ergriff die Schriftrolle,
öffnete sie und begann zu lesen. Es schien eine Menge Text zu sein, weil er
außerordentlich lange las. Eines konnten die Anderen auf jeden Fall erahnen.
Das Papier enthielt nichts Erfreuliches, denn seine Mine verfinsterte sich
zusehends. Nach dem er geendet hatte, wandte er sich wieder an die Konoha-Nin:
„Wir haben neue Befehle.“
Kapitel 66: Emotionen
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Das nächste Chap ist da^^, und es ist wieder ein Längeres. Es ist auch eines
der letzten Drama-artigen Chaps sein, bevor es wieder actionreicher wird. Viel
Spaß & Thx for Kommis.
66. Emotionen
Die Konoha-Nin waren nun ganz Ohr und warteten auf die neuen Befehle aus Konoha.
„So wie es aussieht, werden wir es jetzt doch im Rahmen einer Rettungsmission
mit Brutus zu tun bekommen.“ Alle Blicke fielen sofort auf Arashi. „Hast du
etwa schon Kontakt mit dem Hokage aufgenommen und hinter unseren Rücken mit ihm
was ausgemacht?“, fragte Kiba sauer und sprach damit die Vermutung vieler
Anwesenden aus. „Nein, natürlich nicht. Ich würde euch niemals so
hintergehen.“, verteidigte sich der Uzumaki. „Außerdem bin ich schließlich
davon ausgegangen, dass wir Ihnen auch so helfen.“ „Ist trotzdem ein
extremer Zufall, dass wir gerade jetzt eine solche Mission bekommen.“ „Aber
Arashi sagt die Wahrheit.“, warf Neji ein. „Es geht aber nicht wie ihr denkt
um dieses Mädchen oder die Befreiung der Dorfbewohner, sondern um jemand
Anderen.“
Flashback
Mehrere Stunden zuvor in Konoha
Es war ein ruhiger Tag in Konoha, so ruhig, dass eine der Wachen am großen
Stadttor vor Langeweile fast einschlief. „Oh Mann, das ist so öde.“,
beschwerte sich der Jüngere der Beiden. „Ich wünschte, dass endlich mal
wieder was Spannendes passieren würde.“ „Hey, beschwöre nichts Schlechtes
herauf!“, erwiderte der Ältere. „Wir befinden uns in gefährlichen Zeiten.
Jeder Tag des Friedens ist wertvoll.“ „Ein wenig Action könnte dennoch
nicht schaden.“ „Jetzt hör auf zu ner-… Ach du Scheiße.“, entkam es
dem erfahrenen Konoha-Nin als Kaero, Shenji und Hidate landeten vor dem Tor
landeten. Die Ankunft alleine war an sich nichts Schlimmes, das Problem war ihr
desolater Zustand. Kaero und Shenji waren schweißgebadet und völlig außer
Atem. Beide stützten einen scheinbar ohnmächtigen Hidate. Die Wachen eilten zu
den Genin. „Was ist passiert?“ „Das…ist…unwichtig.“, keuchte der
Uzumaki. „Bringt…Hidate…ins Krankenhaus.“ Mit diesen Worten verlor auch
er das Bewusstsein.
Ein paar Minuten später hatten Alexa und Kané gerade ihre medizinischen
Übungen beendet und verließen verschwitzt einen Übungsraum im Krankenhaus.
„Du wirst im medizinischen Ninjutsu immer besser, Lex.“, sagte die Nara
bewundernd. „Ich kann dir kaum noch das Wasser reichen. Wenn du so weiter
machst, übertriffst du irgendwann bestimmt sogar Sakura-Sama.“ „Hehe,
meinst du wirklich?“, erwiderte die Blonde geschmeichelt. „Ja klar...
Au.“, entwich es der Dunkelhaarigen. Eine Krankenschwester hatte sie
umgerannt. „Entschuldige, Kané. Ich hab dich in der Eile nicht gesehen.“
„Ist etwas vorgefallen?“, fragte die Uzumaki verwundert, weil die Frau
gehetzt schien. „Ja, es ist gerade ein schwerverletzter Shinobi eingeliefert
worden.“ „Was? Wer?“ „Hidate Hyuuga.“
Bei der Erwähnung dieses Namens entglitten Alexa sämtliche Gesichtszüge. Sie
folgte der Krankenschwester so schnell sie konnte und begegnete wenig später
mehreren Ärzten einschließlich Tsunade und Shizune, die den Hyuuga in einer
fahrbaren Krankentrage vor sich herschoben. Sie versuchte einen Blick auf ihren
Freund zu erhaschen, aber die Sannin versperrte ihr die Sicht. „Lass mich
durch, Oma Tsunade!“, forderte sie. „Du solltest dir das nicht ansehen,
Schatz.“, riet die Godaime, aber das machte sie nur noch neugieriger. Sie
schob sich an Tsunade vorbei und erstarrte. Ihr fassungsloser Blick lag auf
Hidates rechten Arm, der eine seltsame blau-grüne Farbe angenommen hatte.
„Was, was ist mit ihm?“ „Er ist vergiftet worden. Wir müssen sofort
operieren.“ „Lass mich bei der OP bitte assistieren.“ „Dafür bist du
noch nicht bereit. Zudem kann ich das nicht entscheiden.“ „Wieso nicht? Du
leitest doch diese OP.“ „Nein, das übernehme ich.“, sagte eine Stimme
hinter ihr. Sie drehte sich um und sah Sakura. Die Genin wurde noch bleicher.
Die bloße Tatsache, dass ihre Mutter an der OP teilnahm, löste eine
Heidenangst in ihr aus. Zwar war die Rosahaarige zweifellos die beste Medic-Nin
Konohas oder sogar der Welt, aber durch ihre Arbeit als Leiterin des Hospitals
wirkte sie nur noch beschränkt im aktiven Dienst mit. Wenn sie noch selbst Hand
anlegte, dann nur in den absoluten Härtefällen, denen, wo es um Leben und Tod
ging und Alexa wusste das.
„Lass mich helfen, Mama.“, flehte sie. „Nein.“, wiegelte die Jounin ab.
„Ich werde dich nicht anlügen. Das ist eine sehr schwierige Operation, in der
ich wirkliche Ruhe brauche. Darum werden mir nur Tsunade und Shizune
assistieren. Du könntest ohnehin nicht viel tun.“ „Ich kann aber nicht
einfach herumsitzen und Däumchen drehen.“ „Das ist jetzt nicht die Zeit
für Diskussionen, Alexanti!“, gab die Rosahaarige bestimmt von sich.
„Hidate ist in guten Händen.“ „Verspreche mir wenigstens, dass du ihn
wieder völlig heilst, Mama.“ „Ich tue, was ich kann.“ Mit diesen Worten
zogen die Medic-Nin von dannen und ließen die Blonde ratlos zurück. Wirkliches
Vertrauen konnte bei ihr nicht aufkommen. Sakura wollte ihr aber nichts
versprechen, was sie eventuell nicht halten konnte. Selbst in ihrer jahrelangen
Laufbahn hatte sie solch eine Verfärbung noch nicht gesehen.
Alexa war also zum Warten verdammt und die folgenden Stunden zogen sich quälend
lang hin. Irgendwann hatte sie es im Gang vor dem OP-Saal nicht mehr ausgehalten
und sich auf das Dach zurückgezogen. Besonders der Anblick der sorgenbehafteten
Hinata war für sie kaum zu ertragen. Sie lehnte sich an das Geländer und
schaute auf das Dorf hinab. Auf den Straßen tobte das Leben, aber sie selbst
fühlte sich komplett kraftlos. Obwohl sie von außen abwesend wirkte, bemerkte
sie trotzdem, dass eine weitere Person das Dach betreten hatte.
„Bist du hier, um mich aufzumuntern, Dad?“, entkam es ihr trübsinnig.
„Mmh, ist das so offensichtlich?“ „Naja, du bist ziemlich leicht zu
durchschauen. Du musst dir aber keine Umstände machen. Mir geht es gut.“
Naruto antwortete zunächst nichts, sondern stellte sich erst neben seine
Tochter. „Das muss einer deiner Lieblingssätze sein.“, merkte der Blonde
an. „Was meinst du?“ „Du versuchst immer andere mit deinen Sorgen nicht zu
belasten. Das war schon so, als du noch viel jünger warst. Du hast so gut wie
nie geschrien oder geweint, ganz im Gegenteil zu deinem Zwillingsbruder.
Vielleicht hast du sogar schon damals im Unterbewusstsein Rücksicht genommen.
Eine deiner markantesten Eigenschaften ist deine Selbstlosigkeit. Ich kann mich
nur an einen Moment erinnern, wo du deinen Emotionen freien Lauf gelassen hast
und das war, als ich damals in das Schneereich gekommen bin. Wahrscheinlich war
da der Stress zu groß gewesen und du konntest dein starkes Bild
aufrechterhalten.
So wie damals, ist es auch jetzt völlig in Ordnung ist, keine Rücksicht zu
nehmen. Du kannst ruhig Schwächen und Gefühle zeigen, erst recht bei mir oder
deiner Mutter. Wir sind schließlich deine Eltern und du unser Kind.“ „Ich
bin aber kein Kind mehr und außerdem eine Kunoichi.“ „Oh Bitte, du bist elf
Jahre alt, auch wenn du sehr erwachsen scheinst, bist du, egal wie man dich
betrachtet, ein junges Mädchen. Außerdem hat das nichts mit dem
Erwachsenwerden zu tun. Wäre das Nichtzeigen von Schmerzen eine Voraussetzung
dafür, dann wäre ich immer noch ein kleiner Junge. Dein Status als Kunoichi
ist ebenfalls irrelevant. Es gab in der Vergangenheit eine Regel, dass ein
Shinobi unter keinen Umständen Gefühle zeigen darf. Ich habe diese Anweisung
verabscheut, weil es Ninja zu Werkzeugen macht. Emotionen sind es erst, die
Jemanden zu einem Menschen machen. Darum solltest du deine Schmerzen nicht
leugnen oder verstecken. Sie in dich hineinzufressen wird sie nicht verschwinden
lassen.“
Der Kage wartete auf eine Antwort, aber Alexa blieb stumm. Er seufzte und setzte
dich in Bewegung. „Ich kann dich dazu natürlich nicht zwingen. Du sollst aber
wissen, dass du mir alles anvertrauen kannst.“ Er ging in Richtung Tür, nur
um wenige Momente später zurückgehalten zu werden. „Warte!“, rief die
Uzumaki und hielt den Mantel des Blonden fest. „Ich weiß das. Es stimmt, dass
ich weder dich, noch Mama gerne beunruhige. Ihr habt schon genug um die Ohren.
Aber du irrst dich, wenn du denkst, dass ich mich Keinem mitgeteilt habe. Es
gibt jemanden, der mir immer zuhört und mir nie das Gefühl gibt, eine Last
für ihn darstellen, weil auch er mir alles anvertraut. Es besteht ein seltsam
starkes Verständnis zwischen uns. Genauso stark wie zwischen uns Beiden oder
mir und Mama, aber auf eine andere Art und Weise.“ „Dieser Jemand ist
Hidate, oder?“ Die Blonde nickte und errötete leicht. Irgendwie war es ihr
peinlich, dass zuzugeben.
„Ich wusste nicht, dass er dir so wichtig ist.“ „Ja, ich kann nicht einmal
richtig erklären, warum das so ist. Vielleicht ist es das, was es bedeutet,
einen Jungen wirklich zu mögen. Auf jeden Fall ist der Gedanke, ihn zu
verlieren, für mich unerträglich.“ „Er wird nicht sterben.“, sagte
Naruto. „Woher willst du das wissen? Du bist kein Arzt!“, meinte sie
wütend. Sie wollte ihren Vater zwar nicht anfahren, aber genauso wenig wollte
sie leere Hoffnung, die später zerstört werden würde. „Das stimmt. Ich
verstehe nicht viel von medizinischen Jutsus, aber ich habe großes Vertrauen in
die Fähigkeiten deiner Mutter. Sie konnte schon viele Leben retten. Es bringt
auch nichts, alles schwarz zu malen. Du musst positiv denken.“ „Das ist
einfacher gesagt als getan.“ „Richtig, aber du solltest zu mindestens nicht
alleine sein. Ich leiste dir beim Warten Gesellschaft.“
„Du musst doch garantiert arbeiten. Ich komme schon klar.“ Er sah sie schief
an und legte seine Hand auf ihren Kopf. „Du tust es schon wieder, Schatz.
Meine Arbeit ist nebensächlich. Dein Wohlbefinden ist mir gerade bedeutend
wichtiger. Außerdem bin ich echt ein wenig eifersüchtig auf Hidate. Er
erfährt wohl Sachen, von den ich keine Ahnung habe.“ Sie merkte schnell, dass
er sich nicht umstimmen ließ. Deshalb unterhielten sie sich in der Folge sehr
lange über die unterschiedlichsten Themen. Dabei kam der Uzumaki nicht herum,
ein wenig Reue zu empfinden. Es war schon lange her, dass er sich so intensiv
mit seiner älteren Tochter beschäftigt hatte, zu sehr nahm sein Job ihn in
Anspruch.
Anschließend kehrten Naruto und Alexa zu Hinata zurück und warteten auf das
Ende der Operation. Sie dauerte nun schon seit vier Stunden an und es sollten
noch zwei weitere vergehen, bis die Türen des OP-Saales aufschwangen und Sakura
heraustrat. Als sie die Schutzmaske von ihrem Mund zog, konnte man einen
enttäuschten Gesichtsausdruck ausmachen. Die Genin interpretierte daraus sofort
das Schlimmste und brach in Tränen zusammen. Hinata zeigte eine ähnliche
Reaktion. Sie verlor den Boden unter den Füßen. Kurz bevor sie auf den Boden
aufprallte, fing der Kage sie auf. „Ganz ruhig, Hinata.“, wirkte er mildernd
auf sie ein. „Er ist tot, nicht wahr?“, fragte die Blonde schniefend.
„Nein. Wir konnten ihn halbwegs stabilisieren. Sein Leben ist nicht mehr in
Gefahr.“ „Wirklich? Gott sei Dank.“ So beruhigt die Uzumaki war, so sauer
war der Rokudaime. „Was zur Hölle ist los mit dir, Sakura? Warum erschreckst
du sie so?“
„Das war nicht meine Absicht. Das bloße Retten von Hidates Leben ist nur kein
Anlass für Freudensprünge. Das große Problem ist, dass wir das Gift nicht
neutralisieren konnten. Es ist ein Gift, das schlichtweg nicht nachweisbar ist.
Es befindet sich nicht in seinem Blut, sondern greift seine Nervenzellen und
Muskeln an. Ich habe so etwas selbst noch nicht erlebt. Glücklicherweise ist es
aber ein Gift, welches langsam vordringt. Darum war nur sein Arm betroffen. Um
das Gift einzudämmen und sein Leben zu retten, haben wir die verbindenden
Chakra-Zellen und Nerven blockiert und sein Arm versiegelt.“ „Was sind die
Konsequenzen dieser Versiegelung?“, wollte Naruto wissen. „Sein Arm ist
während der Versiegelung unbrauchbar.“ „Gibt es irgendeinen Weg der
Heilung?“, fragte Alexa. „Hätte ich eine effektive Probe des Giftes,
könnte ich eventuell ein Gegengift entwickeln.“ „Wir brauchen also den Wirt
des Giftes.“, schätzte der Blonde ein. „Richtig.“
„Wir müssen also erst einmal in Erfahrung bringen, wie es zu dieser
Vergiftung gekommen ist. In dem Zusammenhang stellt sich eine grundlegende
Frage: Wo ist Sanari?“ „Stimmt!“, entkam es der Rosahaarigen. „Sie war
ja mit den drei Jungs unterwegs. In dieser gesamten Hektik habe ich sie völlig
vergessen.“ „Sie…wurde…entführt.“, keuchte jemand. Alle drehten sich
um und erblickten Kaero, der schweratmend an der Wand lehnte. „Was turnst du
hier herum, Kaero?“, fauchte Sakura. „Du brauchst Ruhe!“ „Nein,
warte!“, stoppte der Rokudaime seine Frau. „Setz dich und erzähl uns, was
passiert ist.“ Der Genin kam der Anweisung seines Vaters nach und ließ sich
auf einen Stuhl nieder.
„Wir waren, wie du weißt, mit der Eskorte eines Geistlichen nach Iwagakure
beauftragt worden. Die Mission lief auch reibungslos bis zu unserem Rückweg.
Kurz nachdem wir die Grenze des Feuerreichs passiert hatten, gerieten wir in
einen Hinterhalt. Wir kämpften gegen eine Gruppe von Kriminellen, die von einem
Typen namens Brutus angeführt wurde.“ „Warum wurdet ihr überhaupt von
ihnen angegriffen?“ „Erst dachten wir, dass sie verzweifelt versuchten, an
Geld zu kommen, aber ihr wirkliches Motiv war Sensei Sanari. Dieser Brutus hatte
ein krankes Interesse an ihr. Er sagte, dass er sie für seine sogenannte
„Sammlung“ haben wollte. Wir nahmen diesen Perversling aber nicht wirklich
ernst. Er war zwar ein Muskelpaket, aber sonst nichts Besonderes. Seine Freunde
waren nicht mal erwähnenswert. Wie erwartet, dominierten wir den Kampf und
drängten sie schnell in eine Ecke. Als wir die Sache jedoch zu Ende bringen
wollte, wendete sich das Blatt.
Einer von Brutus’ Leibwächtern, selbst ein ziemlich unscheinbarer Typ, war in
Realität ein Elite-Ninja, der Wind-Ninjutsu und einen extrem schnellen
Waffenstil anwendete. Wir konnten ihn keinem Ninja-Dorf zuordnen, aber er
deklassierte mich und Shenji von Anfang an. Hidate konnte mit seinem Tempo für
einen Moment Schritthalten, aber auch er wurde kurze Zeit später außer Gefecht
gesetzt und schwer verwundet. Letztendlich war Sensei Sanari die Einzige, die
ihm einen wirklichen Kampf bieten konnte. Jedoch war selbst sie ihm unterlegen.
Ich glaube, dass sie das auch selbst sah. Darum befahl sie mir und Shenji zu
fliehen, um Hidates Leben zu retten und Verstärkung zu holen. Sie benutzte ein
gigantisches Wasser-Ninjutsu, das uns genug Zeit verschaffte, um
wegzukommen.“
„Und ihr habt euch einfach aus dem Staub gemacht und sie ihrem Schicksal
überlassen?“, entkam es Alexa erschüttert. „Das war der einzige Weg, um
Hidate zu retten. Außerdem habe ich eines durch meinen Kampf im Wald des Todes
gelernt: Manchmal schadet blinder Kampfwille mehr, als das er hilft. Wir Genin
wären Sensei Sanari nur im Weg gewesen. Zudem waren wir uns sicher, dass der
Shinobi sie nicht töten würde. So stark er auch war, er schien trotzdem den
Befehlen von Brutus zu folgen. Sie müsste sich momentan in seinem Besitz
befinden.“ „Es war die richtige Entscheidung.“, bestätigte Naruto
nachdenklich.
„Du hast gerade den Wald des Todes erwähnt. Hat dich dieser Shinobi in
irgendeiner Weise an die Frau damals erinnert?“ „Wie kommst du jetzt
darauf?“, fragte Kaero verdutzt. Sakura und Hinata hingegen erkannten sofort,
auf was der Kage hinaus wollte. „Beantworte einfach die Frage, Kaero.“
„Ok, Ok, du musst nicht gleich wieder grantig werden, Dad. Charakterlich waren
die Frau und dieser Mann komplette Gegensätze. Während sie grausam und
verspielt wirkte, kam er mir wie ein kalkulierender und effizienter Profi vor.
Er machte keine unnötigen Bewegungen oder Aktionen, sondern führte seine
Befehle ohne Umschweife aus. Beide hatten völlig unterschiedliche
Ausstrahlungen. Wogegen man bei der Frau fast schon das Gefühl hatte, dass man
gegen ein Tier kämpft, war er mehr wie ein disziplinierter ANBU.“ „Mmh,
waren sie von der Stärke her ungefähr auf einem Niveau?“
Kaero schüttelte den Kopf. „Wäre dem so gewesen, hätten wir diesen Kampf
mit Sicherheit nicht überlebt. Er war zweifellos sehr stark, aber er hatte
nicht diese überwältigende Macht wie die Frau damals. Wenn ich ihn
einschätzen müsste, würde ich ihn auf dem Level eines Elite-Jounin wie Sensei
Kakashi oder Sensei Sai einstufen.“ „Verstehe.“ *Es ist wohl allen
Anschein nach kein Jinchurriki.*, dachte Naruto. „Wir dürfen auf jeden Fall
keine Zeit verlieren und ein Rettungsteam bilden, das Sanari befreit und die
Zusammensetzung des Giftes klärt.“, sagte Sakura. „Das wird vielleicht
nicht notwendig sein.“, entgegnete der Kage. „Ich brauche eine Karte des
Feuerreiches und eine Schriftrolle.“ „Ich besorge das schnell.“, erklärte
sich Alexa bereit.
Wenige Minuten später kehrte die Genin mit den gewünschten Utensilien zurück.
Naruto nahm die Karte und breitete sie auf einen Stuhl aus. „Zeig mir bitte,
wo ihr angegriffen wurdet, Kaero.“, forderte er. „Lass sehen, es müsste
ungefähr in diesem Bereich gewesen sein, kurz nachdem wir das Erdreich
verlassen haben.“, erwiderte der junge Uzumaki und legte seinen Finger auf die
Karte. „Hast du irgendeine Ahnung, wo diese Kriminellen herkamen?“ „Sie
kamen wohl aus der gleichen Region. Einer der Typen sagte irgendetwas in der
Richtung, dass sie glücklich waren, solch einen Fang wie Sensei Sanari in ihrem
Revier zu machen.“ „Sehr gut. Dann kann ich sie einsetzen.“ „Wen?“
„Das ANBU-Team um Neji und Kakashi. Es ist momentan nicht weit davon
stationiert.“ „Wirklich? Klasse, die werden mit diesen Typen garantiert
fertig.“, entkam es Kaero erfreut.
Der Rokudaime nahm die Schriftrolle und beschriftete sie. Danach wies er Sakura
an, alle Informationen über das Gift auf das untere Ende der Schriftrolle zu
schreiben. Naruto erschuf währenddessen einen kleinen Frosch, welcher die
vollständige Nachricht an die ANBUs überbringen sollte.
Flashback Ende
Mehrere Minuten hatte Neji gebraucht, um seinen Kameraden über die Geschehnisse
in Konoha in Kenntnis zu setzen. Die Reaktionen der einzelnen Shinobi hätten
unterschiedlicher nicht sein können. Kakashi war auf einmal sehr still geworden
und auch Arashi schien der Schock in den Gliedern zu stecken. Kiba und Kojiro
hingegen waren furios und schäumten vor Wut. „Diese Bastarde! Wie können sie
es wagen, meinem Sohn so etwas anzutun? Wenn ich die in die Finger bekomme,
zerreiße ich sie in der Luft!“ „Ja!“, stimmte der Kanirate zu. „Was
sitzen wir hier noch herum? Wir sollten sofort aufbrechen.“ „Nicht so
voreilig.“, bremste Neji die beiden Heißsporne. „Was ist denn noch? Wir
haben keine Zeit.“
„Es ist wahr, dass durch die neuen Erkenntnisse Eile geboten ist, aber an der
Situation in den Dörfern hat es nicht viel geändert. Wir können deshalb
trotzdem nicht einfach in die Dörfer einfallen und alles niedermähen.“
„Und was sollen wir dann deiner Meinung nach tun?“ „Unser vornehmliches
Ziel ist die Rettung von Sanari und die Sicherstellung des Giftes. Dabei müssen
wir behutsam vorgehen und dürfen keine Zivilisten gefährden. Weiterhin hat
diese Mission nichts mit den Bijuus zu tun. Darum wird auch nur ein Teil von
uns, genauer gesagt mein Team, diese Mission absolvieren, währendem Kakashis
Team weiterhin nach Anhaltspunkten der Bijuus sucht.“
„Ist das ein schlechter Witz, oder was?“, gab der Chuunin lautstark zurück.
„Also sollen wir uns einfach seelenruhig zurücklehnen und Sanari euch
überlassen? Nicht mit mir!“ „Jetzt halt endlich die Füße still,
Kojiro!“, ging der Hatake dazwischen. „Es wird sicher eine Erklärung dafür
geben, auch wenn ich hoffe, dass es eine gute ist.“ Obwohl der Grauhaarige wie
die Ruhe selbst schien, schwang in seiner Stimme doch etwas Gefährliches.
„Ich habe bereits erwähnt, dass diese Mission eine Menge Feingefühl und
einen kühlen Kopf erfordert. Das Problem bei deinem Team ist, dass jeder
Einzelne von euch mit entweder Sanari oder Hidate stark emotional verbunden ist.
Sei es als Vater, Freund oder Sensei. Mit Ausnahme von Arashi, der durch seine
medizinischen Fähigkeiten für die Mission aber unerlässlich ist, hat mein
Team eine halbwegs objektive Einstellung zu dieser Mission. Dadurch sind wir
eher in der Lage, die Sache behutsamer anzugehen. Nüchtern betrachtet haben wir
eine höhere Erfolgschance.“
„Nüchtern betrachtet? Du hörst dich an wie eine verdammte Rechenmaschine,
Neji!“, rief Kiba. „Es geht hier um das Schicksal meines Sohnes. Ich kann
nicht einfach nichts tun. Da ist es mir auch egal, ob du der Captain der Mission
bist. Ich werde an dieser Mission teilnehmen, mit oder gegen deinen Befehl.“
„Würdest du auch gegen den Befehl des Hokage handeln?“ „Heh, als ob
Naruto solch einen Befehl geben würde.“
Als Antwort darauf warf der Hyuuga seinem Clansbruder die Schriftrolle zu.
„Mittlerer Absatz.“, fügte er knapp hinzu. Der Angesprochene begann hastig
zu lesen. Seine Augen begannen sich in der Folge zu weiten. „Das kann doch
nicht sein Ernst sein.“, entkam es ihm erzürnt. „Was steht dort?“, fragte
Kojiro. „Die Entscheidung, welches Team eingesetzt wird, liegt bei einzig und
allein bei Neji.“, erwiderte Kiba. „Das heißt im Klartext, dass Nejis
Anweisungen denen des Hokage gleichkommen.“, erklärte Kakashi.
„Das ändert gar nichts!“, entkam es dem ehemaligen Inuzuka wutentbrannt.
„Willst du etwa gegen den direkten Befehl des Hokage rebellieren?“, wollte
Sai fassungslos wissen. „Wenn es sein muss.“ „Das haben wir gerade nicht
gehört.“, meinte sein Gegenüber ernst. „Und es wäre besser, wenn du es
nicht wiederholst, weil das ein schwerer Verstoß gegen unsere Gesetze wäre.“
„Was interessieren mich jetzt unsere Gesetze? Das Leben meines Sohnes ist
bedeutend wichtiger.“ „Du stellst das Leben deines Sohnes also über das
Wohl unseres Dorfes?“ „Darauf kannst du Gift nehmen!“
„Das reicht jetzt!“, meldete sich Kakashi nun auch zu Wort und wandte sich
an Kiba. „Du tust hier so, als hätte Neji gerade das Schicksal deines Sohnes
besiegelt. Dabei ging es nur darum, wer von uns eingreift.“ „Wie kannst du
auf seiner Seite sein? Deine Tochter ist noch viel direkter gefährdet.“
„Ich weiß das, aber es geht nicht nur um unsere Kinder, sondern auch um
unschuldige Zivilisten, die durch eine mögliche Unachtsamkeit unsererseits in
Gefahr kommen könnten. Und wenn ich mir dein Verhalten hier ansehe, kann ich
Nejis Entscheidung nur beipflichten. Zudem haben wir eine andere wichtige
Mission, die über die Zukunft Konohas entscheiden könnte. Darauf sollten wir
uns konzentrieren, anstatt uns gegenseitig zu zerfleischen. Ich kann für dich
nur hoffen, dass deine Einstellung gegenüber dem Hokage einzig auf deine Sorge
um deinen Sohn zurückzuführen ist, denn sie ist der eines erfahrenen ANBU
nicht würdig.“ Diese deutlichen Worte des Hatake beendeten die Diskussionen,
weil sich der Angesprochene nur zähneknirschend abwandte.
Arashi hatte die gesamte Sache nur teilnahmslos mit verfolgt. Seine Gedanken
waren wie vernebelt und komplett von Sanari bestimmt. Er konnte seine
Gefühlswelt kaum einordnen, weil er zu viel auf einmal empfand: Angst, Wut und
Sorge waren nur einige seiner Emotionen. Was sich aber vor allem in den
Vordergrund drang, war ein unbändiger Wille seine Freundin zu retten. Er würde
nicht eher ruhen, bevor sie wieder in Sicherheit wäre. Dieses Gefühl wurde
noch stärker, als er die Notizen seiner Mutter über die möglichen Folgen des
Giftes las.
Verschwommen bekam er noch mit, wie Neji verkündete, dass sich die Wege der
Teams in zwei Stunden trennen würden und sich die einzelnen Shinobi auf ihre
jeweilige Mission vorbereiten sollten. Kakashi hatte seine Sachen am Schnellsten
gepackt und wartete auf einer kleinen Terrasse auf sein Team. Es war aber keines
seiner Teammitglieder, sondern Neji, der sich wenig später zu ihm gesellte.
„Ich muss zugeben, dass du mich da gerade überrascht hast, Kakashi.“,
meinte der Hyuuga. „Ich hätte nicht erwartet, dass du mir so beipflichten
würdest.“ „Mache die Sache nicht größer als sie ist. Ich wollte einen
guten Grund hören und du hast ihn mir geliefert. Ich verstehe nun, warum der
Hokage dir die Entscheidung überlassen hat.“ „Ach, ist das so?“ „Es ist
schon seltsam. Obwohl wir seit Jahrzehnten Konoha-Nin sind, haben wir noch nie
eine Mission zusammen absolviert. Daher konnte ich dich als Shinobi nur schwer
einschätzen. Eines weiß ich aber mit absoluter Sicherheit: Naruto hält enorm
große Stücke auf dich. Das liegt wohl nicht nur an deinen Kampffähigkeiten,
sondern auch an deine Herangehensweise, die sich von seiner doch stark
unterscheidet.“
„Was meinst du damit?“ „Wir sollten uns hier nichts vormachen. Naruto
hätte genauso wie Kiba auf deine Entscheidung reagiert. Er war schon immer
emotional und das ist auch in Ordnung, weil ihn seine Gefühle erst so stark
machen. Es gibt aber auch prekäre Situationen, in der ein kühler und
analytischer Kopf wichtiger ist, als alles andere. Missionen, die solche
Situationen umfassen, sind relativ selten für normale Shinobi, aber die
tägliche Arbeit eines ANBU. Wir müssen in der Lage sein, auch ungeliebte und
schmerzhafte Entscheidungen treffen zu können, wenn es zum Wohle des Dorfes
wäre. Für einen reibungslosen Ablauf des Dorfes ist eine Organisation wie die
ANBU unerlässlich. Das weiß auch Naruto und deswegen bist du mit deinen
logischen und realistischen Ansichten sein wichtigster ANBU.
Da wundert es mich auch nicht mehr, dass dir der Posten als Leiter der
ANBU-Einheiten angeboten wurde.“ „Du weißt davon?“, entkam es Neji
überrascht. „Ja, weil ich eigentlich immer in die Planung der Genin-Teams mit
einbezogen bin. Als es damals um die Entscheidung von Alexas Senseis ging, war
Yamato der Wunschkandidat für den Job. Als sein Nachfolger kamst jedoch nur du
in Frage. Yamato war auch sofort bereit, Alexas Sensei zu werden, aber du hast
Narutos Angebot abgelehnt.“ „Ich war einfach der Ansicht, dass ich Konoha im
aktiven Dienst von besserem Nutzen seien würde als in einem Büro. Außerdem
wären du oder Sai besser für die Aufgabe geeignet gewesen.“ „Sai war
bereits fest als Sensei von Kaeros Team eingeplant. Zudem fehlten ihm nach
Narutos Meinung noch Erfahrungen als Leiter von Missionen. Diese Zweifel hat er
aber durch seine exzellente Arbeit als temporärer Leiter der ANBU-Einheiten
zerstreut. Was mich angeht, begleite ich lieber junge Shinobi am Beginn ihrer
Karrieren. Ich war ja damals selbst noch für Arashis Team verantwortlich.
Alles was ich damit sagen will, ist, dass du zu Recht Narutos vollstes Vertrauen
genießt und solange sich daran nichts ändert, werde ich auch nicht an dir
zweifeln. Weiterhin beherbergt dein Team einen Ninja, der meine Tochter unter
allen Umständen retten wird. Arashi hat den Willen seines Vaters geerbt. Darum
muss ich mir keine großen Sorgen machen.“ „Interessanterweise ist Arashi
mein einziger Unsicherheitsfaktor in dieser Mission.“, erwiderte der Hyuuga.
„Er besitzt nicht nur Narutos Entschlossenheit, sondern auch dessen frühere
Waghalsigkeit, wenn es um seine Freunde geht. Ich muss dich bestimmt nicht an
die Sache mit Kojiro vor den Chuunin-Examen erinnern, oder?“ „Genau diese
Ereignisse haben Arashi aber deutlich reifen lassen. Er hat erkannt, dass er
nicht jedes Mal mit dem Kopf durch die Wand kann. Er würde nichts tun, was
andere Menschen unnötig in Gefahr bringen würde. Soviel kann ich dir
versprechen.“ „Ich nehm dich beim Wort.“
Kapitel 67: Rettungsmission I
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Tja, mich gibt es auch noch^^. Tut mir echt leid, das ich solange nichts von mir
hören lassen habe, aber die Bachelor-Prüfung meines Journalismusstudiums hat
all meine Zeit in den letzten Monaten in Anspruch genommen. Ich habe aber immer
noch vor, diese FF zu Ende zu bringen, auch wenn es wohl sein kann, dass sie
sogar später als der aktuelle Manga endet ;). Solche lange Pausen sollen aber
nicht mehr vorkommen und ich versuche auf eine Frequenz von wenigstens einem
Chap pro Monat (ich verspreche lieber nicht zuviel ;)) zurückzukehren. Hier ist
aber erstmal das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
67. Rettungsmission I
Nachdem sich die Wege beider Teams getrennt hatten, beratschlagten Neji und sein
restliches Team über die nächsten Schritte. „Zunächst einmal brauchen wir
mehr Informationen über Brutus.“, sagte der Hyuuga. „Wir müssen zu
mindestens in Erfahrung bringen, wie weit sein Einflussbereich reicht und wo er
Sanari gefangen hält.“ „Also hören wir uns weiter im Dorf um?“, fragte
Sai. „Das ist doch viel zu umständlich.“, warf Arashi ein. „Wir sollten
uns einfach einen dieser Kriminellen schnappen und die Infos aus ihm heraus
prügeln.“ „Das ist aber nicht gerade der unauffälligste Weg.“ „Sai hat
Recht.“, stimmte Neji zu. „Wenn wir einen der Kriminellen gefangen nehmen
würden, könnte das auffallen und einen Aufruhr verursachen. Sais Weg ist der
sicherere.“ „Der dauert aber viel zu lange!“, widersprach der Chuunin
entschieden. „Wir haben nicht den Luxus, uns Ewigkeiten Zeit zu lassen.“
Noch bevor eine erneute Diskussion aufkommen konnte, klopfte es an der Tür des
Zimmers. Alle Konoha-Nin horchten augenblicklich auf. Der ANBU-Captain
aktivierte sein Byakugan und scannte den Bereich vor der Tür. *Insgesamt fünf
Chakra-Quellen.*, analysierte er und erhob die Stimme: „Wer ist dort?“
„Sie haben Gäste.“, antwortete die junge Tochter der Gastwirtin, die der
Gasthof gehörte und Konoha wohlgesonnen war. Er gab seinen Kameraden ein
Handzeichen, die daraufhin ihre Masken aufsetzten und sich neben die Tür
stellten. Shino griff nach der Tür und ließ sie aufschwingen.
Kurz danach betraten vier vermummte Gestalten den Raum. Diese wunderten sich,
dass sie auf dem ersten Blick niemanden sahen. Dafür spürten sie im nächsten
Moment scharfes Metall an ihren Kehlen. Hinter jeden der Neuankömmlinge stand
jetzt einer der ANBU. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte Neji in
einen unmissverständlichen Ton. „Wir sind keine Feinde von euch, sondern
Bewohner der umliegenden Dörfer und wollten mit Arashi Uzumaki sprechen.“,
erwiderte eine der Personen. Die Stimme zitterte zwar stark, aber trotzdem
erkannte der Rothaarige sie wieder. „Es ist in Ordnung.“, sagte er. „Das
ist eines der angesprochenen Mädchen, Eri. Wir können ihnen vertrauen.“ Er
senkte seinen Kunai leicht. „Bleib in Position!“, befahl der Hyuuga schroff.
„Nur weil du eine von denen kennst, heißt das noch lange nicht, dass wir dem
Rest trauen können.“ Er drehte die vor ihm stehende Person und zog dessen
Kapuze herunter, sodass er sein Gesicht sehen konnte. Es war ein braunhaariger
Mann, Mitte Zwanzig.
„Nenne mir deinen Namen!“, forderte er immer noch mit seinem Kunai in der
Hand. „Mein Name ist Irie Gakudo. Ich bin der Sohn des ehemaligen
Bürgermeisters von Jahto und gleichzeitig Führer der Rebellion gegen
Brutus.“ Neji betrachtete seinen Gegenüber für einige Sekunden und ließ
dann schließlich von ihm ab und entfernte seine Maske. „Alles klar. Er sagt
die Wahrheit.“ Die restlichen ANBU taten es ihm gleich. „Das ist ja mal eine
tolle Begrüßung.“, entkam es einen der anderen beiden Personen, die sich
ebenfalls als Männer herausstellten. „Wir sind nur vorsichtig.“ „Das
nennt ihr vorsichtig? Ich bezeichne das eher als feindselig!“ „Sei
ruhig!“, ging Irie harsch dazwischen. „Er hat jedes Recht misstrauisch zu
sein. Zu mindestens zeigt es, dass es wirkliche Profis sind.“
Er wandte sich erneut Neji zu. „Wenn ich von deinem Verhalten ausgehe, bist du
sicherlich der Leiter dieses Teams, richtig?“ „Korrekt.“ „Deinem Alter
nach kannst du aber nicht Arashi Uzumaki sein.“ Der Angesprochene nickte und
zeigte auf den Rothaarigen. „Das ist der, den ihr sucht, obwohl ich
überrascht bin, dass ihr seinen Namen kennt. Normalerweise nennen ANBUs ihren
echten Namen nämlich nicht.“ Er unterstrich seine ernsten Worte mit einem
mahnenden Blick zum Chuunin, der nur reumütig zu Boden schaute.
Der Gakudo sah zu Arashi hinüber. „Du hast Eri deine Hilfe angeboten. Diese
möchten wir gerne in Anspruch nehmen.“ „Das ist nicht so einfach.“,
antwortete der Hyuuga für den Uzumaki. „Arashi war ein wenig zu voreilig.“
„Ihr habt also keine Intention uns zu helfen?“, fragte der Schwarzhaarige
ungläubig. „Das habe ich nicht gesagt, aber wir haben unsere eigenen Befehle,
die Vorrang haben.“ Irie reagierte auf diese Worte auf eine völlig
unerwartete Weise. Er fiel auf die Knie und redete auf Neji ein: „Ich flehe
dich an! Ihr seid unsere letzte Hoffnung!“ „Lassen sie das, Irie-Sama.“,
meinte einer seiner Begleiter. „Das ist unter ihrer Würde.“ „Was
interessiert mich mein Stolz?“, gab der Gakudo lautstark zurück. „Jeden Tag
sterben unter Brutus Tyrannei unschuldige Menschen. Ich habe lange genug
verängstigt zugesehen. Mit der Hilfe dieser Shinobi haben wir endlich eine
Chance.“ „Was können die denn schon tun? Es sind nur vier Männer.“
„Ein einziger Konoha-Nin soll mit einhundert Soldaten vergleichbar sein. Das
mag schwer zu glauben sein, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.
Es war lange bevor Brutus seine Fänge in unsere Dörfer gebohrt hatte. Ich war
selbst noch ein Kind, als ich während eines Banditenangriffs einem Team
begegnete. Zwei von ihnen bewegten sich so schnell, dass man ihnen nicht mit den
Augen folgen konnte. Ein Mädchen konnte Hunderte von Waffen aus dem nichts
beschwören, aber am meisten erstaunte mich ein Junge, der Gegner mit nur einer
einzigen Berührung ausschalten konnte. Er war es auch, der mein Leben rettete.
Sein Gesicht und sein Name haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, obwohl ich
sicher bin, dass es für ihn nur eine gewöhnliche Mission war und er mich schon
längst vergessen hat. Das siehst du doch genauso, oder Neji Hyuuga?“
Die Augen des ANBU weiteten sich. Damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte sich
nicht einmal erinnern, dass er schon einmal eine Mission in diesem Bereich des
Feuerreichs absolviert hatte. Zu viele Missionen hatte er in seiner über
zwanzig Jahre langen Karriere durchlaufen. „Was sollen wir überhaupt tun?“,
wollte er wissen. „Brutus hat insgesamt drei Dörfer unter seiner Kontrolle.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich immer mehr Bewohner dieser Dörfer
insgeheim gegen ihn zusammengetan. Ein Wort von mir und sie würden überall
gleichzeitig angreifen. Wir hätten eine gute Chance gegen Brutus Männer, aber
momentan sind uns die Hände gebunden. Dieser Bastard hat nämlich fast von
jeder Familie mindestens ein Mitglied in seiner Gewalt. Würden wir jetzt
handeln, wären diese Leben in größter Gefahr, und genau da kommt ihr ins
Spiel. Unser Anliegen ist es, dass ihr die Gefangenen befreit, sodass wir danach
bedenkenlos angreifen können.“
„Eine Rettungsmission, also.“, stellte Sai fest. „Hört sich ja ganz
simpel an.“ „Das ist es aber leider nicht.“, entgegnete der Gakudo und
rollte eine Schriftrolle auf dem Boden aus. Darauf war ein Grundriss eines
Gebäudes zu erkennen. „Das ist das Herz von Brutus Macht: seine Residenz in
Jahto. Dort ist der größte Teil seiner Gefolgschaft konzentriert und es ist
auch der Ort, wo die Gefangenen eingesperrt sind. Es ist ein
Hochsicherheitstrakt, der für normale Menschen nicht einnehmbar ist. Für
hochrangige Shinobis wie euch wäre es zwar schwierig von außen einzudringen,
aber dennoch möglich.“
Neji betrachtete nachdenklich den Grundriss. „Einfach wäre es wirklich
nicht.“ „Deine Antwort steht noch aus, Neji.“, bemerkte Irie. „Werdet
ihr du uns helfen?“ „Ihr habt Glück. Euer Anliegen deckt sich mit unserer
Mission.“ „Wirklich?“, entkam es dem Braunhaarigen erfreut. „Ja, obwohl
wir zunächst einen Weg finden müssen, dort hineinzukommen. Das wirkliche
Problem ist, dass die Infiltration unbemerkt von statten gehen muss. Andernfalls
könnten die Geiseln als Druckmittel benutzt oder gar getötet werden.“
Die Anwesenden grübelten eine ganze Weile über den besten Weg nach. Auf einmal
stand Arashi auf und ging zur Tür. „Wo willst du hin?“, wollte der Hyuuga
wissen. „Ich muss nur kurz das Bad benutzen.“ Mit diesen Worten ging er
durch die Tür. Nicht einmal zwei Minuten später klopfte es an besagter Tür.
„Das ging aber fix.“, bemerkte Sai. Zu dessen Überraschung betraten aber
nicht Arashi, sondern zwei andere Personen den Raum. Es waren die Tochter der
Gastwirtin, die Irie und seine Kameraden schon hergeführt hatte, und eine
unbekanntes rothaariges Mädchen.
„Wer ist das?“, fragte Neji sofort mit aktiviertem Byakugan. „Das ist
Reila, eine neue Angestellte des Gasthofes. Ihr könnt ihr vertrauen. Wir
wollten euch nur etwas Tee bringen.“ Der ANBU-Captain begutachtete die
Neuankömmlinge eingehend bis er sich schließlich mit der Antwort zufrieden
gab. Die Männer beratschlagten sich weiter über die Pläne, währendem die
Frauen den Tee einschenkten. Die Rothaarige war gerade beim Hyuuga angekommen,
als dieser wieder die Stimme erhob. „Du kannst die Scharade jetzt beenden.“
Das Mädchen sah ihn zuerst mit großen Augen an, doch dann spielte sich ein
Grinsen auf ihr hübsches Gesicht. Sie formte ein Fingerzeichen und Rauch
umspielte ihren Körper.
Alle Anwesenden mit Ausnahme von Neji sprangen schlagartig auf. Als sich der
Rauch verzog, kam die tatsächliche Person zum Vorschein. „Arashi!“, entwich
es Sai erstaunt. Der Uzumaki ging zunächst nicht auf seinen Kameraden ein,
sondern sah stattdessen seinen Captain an. „Ich dachte schon, dass ich deine
Augen nicht täuschen kann, aber zu mindestens haben die Anderen nichts gemerkt.
Also, was meinst du?“ „Es könnte funktionieren. Selbst mit meinem Byakugan
konnte ich deine Verwandlung nicht sofort erkennen. Es ist schließlich kein
normales Verwandlungsjutsu, obwohl ich kaum glauben kann, dass der Hokage dir
dieses Jutsu beigebracht hat.“ „Naja, er hat es mir nicht wirklich gezeigt,
sondern die Mechanik des Jutsus nur niedergeschrieben, weil es sein erstes
selbstentwickeltes Jutsu war. Ich habe die Schriftrolle mal durch Zufall
gefunden und das Jutsu einfach mal ausprobiert.“ „Nichtsdestotrotz hätte
ich nie damit gerechnet, dass dieses Scherz-Jutsu mal wirklich hilfreich sein
könnte.“
„Warum hat sich der Junge als Mädchen verwandelt und wie soll uns das
weiterhelfen?“, fragte Irie. „Es ist eigentlich sehr einfach. Ihr habt ja
vorhin gesagt, dass es extrem schwierig sein würde, in die Residenz in Jahto
unbemerkt einzudringen. Darum gehen wir an die Sache anders heran. Wir greifen
das Gebäude nicht von außen an, sondern von innen.“ Arashis Erklärungen
lösten bei den Dorfbewohnern Verwirrung aus, aber die Konoha-Nin verstanden
sofort. „Du willst dich also als Mädchen verwandeln und dich absichtlich
gefangen nehmen lassen?“, wollte sich Shino vergewissern. „Genau. Danach
kann ich die Gefangenen befreien und gleich noch ein paar der Rebellen außer
Gefecht setzen.“
„Dieser Plan bringt aber ein ungemeines Risiko mit sich.“, meinte Sai.
„Niemand außer dir besitzt solch ein hoch entwickeltes Verwandlungsjutsu. Das
heißt, dass du die Infiltration alleine durchführen musst.“ „Ich weiß
das, aber das ist meiner Meinung nach sogar vom Vorteil. Es geht hier ja um drei
Dörfer, die befreit werden sollen. Das wären also jeweils einer von euch pro
Dorf. Ihr drei könntet in den einzelnen Dörfern an der direkten Bekämpfung
der Kriminellen teilnehmen. Sobald ich Sanari und die anderen Frauen gerettet
habe, gebe ich euch ein Zeichen und ihr greift gleichzeitig an. Das würde die
Zahl der Verletzten auf beiden Seiten verringern. Ich glaube, es wäre das
Risiko wert, aber letztendlich liegt die Entscheidung beim Captain.“ Alle
Augen richteten sich nun auf Neji, der nachdenklich die Augen schloss.
„Versuchen wir es.“, meinte er schließlich. „Gut. Dann brauche ich deine
Hilfe, Eri.“, sagte Arashi an das Mädchen gewandt und erläuterte weiter
seinen Plan.
Am nächsten Mittag betraten Eri und Arashi in seiner weiblichen Form die
bekannte Taverne in Jahto. In dem Gebäude waren wie erwartet mehrere von
Brutus´ Männern anwesend. Die gewünschte Reaktion blieb ebenfalls nicht aus.
Sofort wurden die Beiden von von den Männern umringt. „Hey, Eri, wer ist die
kleine Süße neben dir?“, fragte einer von ihnen, „Meine Cousine,
Reila.“, antwortete Sie knapp. Der Rebell machte einen Schritt auf Arashi zu
und griff nach seinem Kinn. „Fass mich nicht an!“, entkam es ihm mit einem
stechenden Blick. „Ho, wirklich niedlich. Ich mag es, wenn sie sich ein wenig
wehren. Das macht die Eroberung interessanter.“ Er beugte sich zu dem
Rothaarigen und wollte ihn küssen, doch das einzige was er küsste, war Arashis
Faust. Mit einem lauten Knall landete der Mann auf dem Boden.
Er stand aber sofort wieder auf und ohrfeigte im Gegenzug den Chuunin. „Du
kleine Schlampe! Ich werde dir ein wenig Respekt lehren! Du wirst das nächste
Vergnügen für den Boss werden.“ „Nein, wartet. Sie hat es nicht so
gemeint.“, ging Eri dazwischen. „SCHNAUZE! Das hätte sie sich vorher
überlegen sollen. Also halt die Klappe, wenn du ihr Schicksal nicht teilen
möchtest!“ Mit diesen Worten wurde Arashi abgeführt. *Das ging ja schneller
als erwartet*, dachte er zufrieden.
Nach knapp zehn Minuten erreichten sie Brutus´ Anwesen. Es war genauso groß,
wie er es von den Grundrissen erahnen konnte. Gegen diesen Protzbau wirkte die
Uzumaki-Residenz in Konoha wie ein Gartenhäuschen. Er wurde in einen großen
Raum geführt, an deren Ende ein großer muskulärer Mann auf einer Art Thron
saß. Es war zweifelsohne Brutus.
„Wir haben eine neue Attraktion für dich, Boss.“, verkündete einer der
Männer stolz. „Führt sie mir vor.“, gab Brutus gelangweilt zurück. Der
Rothaarige wurde bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Obwohl er sich ja nicht in
seinem normalen Körper befand, war es ihm furchtbar peinlich, wie er von all
diesen Männern begafft wurde. Nur eine Person schien von diesem Anblick völlig
unberührt zu bleiben. Es war ein Mann mit blonden kurzen Haaren, der an einer
Wand lehnte und alles emotionslos begutachtete. Arashi merkte sofort, dass
dieser Mann von einem anderen Schlag war. Auch seine Kleidung unterschied sich
völlig von den anderen. Besonders die zwei langen Klingen, die an seinen
Unterarmen befestigt waren, ließen ihn aus der Masse herausstechen. *Das muss
der Shinobi in Brutus´ Diensten sein.*, analysierte er.
Kurze Zeit später wurden ihm die Augen verbunden und er wurde durch die
Residenz in einen Keller geführt. Eine schwere Tür öffnete sich und der
Chuunin wurde von seinen Fesseln und der Augenbinde befreit. Er fand sich in
einem Kellergewölbe mit vielen Zellen wieder. Um ihn herum standen insgesamt
vier Mann, zwei hinter und jeweils einer neben ihm. Arashi begann leicht zu
grinsen. „Danke für das Herführen.“ Die Männer sahen ihn verdutzt an,
aber sie hatten nicht lange Zeit sich zu wundern.
Arashi holte aus und beförderte die erste Waffe mit einem Tritt gegen das Kinn
zu Boden. Unmittelbar danach rammte er seinen Ellenbogen in das Gesicht der
zweiten Wache und schlug ihn ebenfalls K.O.. Die anderen Beiden griffen
aufgeschreckt nach ihren Waffen und rannten auf ihn zu, doch sie sollten den
Chuunin nicht erreichen können. Der zog nämlich zwei Hochstecknadeln aus
seinen Haaren und feuerte diese in die Hälse seiner Kontrahenten. Die Technik,
Gegner mit Hilfe von gezielten Würfen mit kleinen Geschossen das Bewusstsein zu
rauben, hatte der Uzumaki von Shizune gelernt.
Er schnappte sich die Schlüssel von einer Wache und schloss die erste Zelle
auf. Das Bild, was sich ihm bot war höchst bemitleidenswert. In den Ecken
dieser winzigen Zelle kauerten über ein Dutzend Frauen, die ihn überrascht
ansahen. „Bleibt ganz ruhig, dieser Alptraum wird gleich vorbei sein.“,
wirkte er beruhigend auf sie ein. Anschließend schloss er zwei weitere Zellen
auf, die den gleichen Inhalt preisgaben. Die vierte Zelle sollte aber eine
Überraschung für ihn bereit halten. Kurz nachdem die Tür aufschwang, rauschte
eine Faust an seinem Kopf vorbei. Der Rothaarige machte einen Satz nach hinten
und blockte weitere Schläge und Tritte ab. „Warte, SAN!“, brüllte er
seiner Gegnerin entgegen. Die Silberhaarige hielt sofort inne. „Rash?“,
entkam es ihr geschockt. „Natürlich! Erkennst du mich nicht?“
Als er diese Worte aussprach, fiel ihm erst wieder ein, dass er ja noch in
seiner weiblichen Form war. Er verwandelte sich zurück und zerstreute damit
Sanaris letzte Zweifel. „Was machst du hier, Rash?“ „Ist das nicht
offensichtlich? Dich retten, natürlich. Viel wichtiger ist: Bist du in
Ordnung?“ „Ja. Mir fehlt nichts.“ „Wirklich? Sie haben dich nicht
angefasst, ja?“, fragte er eindringlich. Sie schüttelte den Kopf. „Mach dir
keine Sorgen, Rash. Mir ist nichts passiert.“ „Gott sei Dank.“, entwich es
ihm und er schloss sie in seine Arme, aber Sanari löste die Umarmung schnell
wieder. „Warte. Weißt du, was mit meinem Team ist?“ „Laut dem Bericht aus
Konoha haben Shenji und mein Bruder nur leichte Verletzungen davongetragen.
Hidate hingegen wurde schwer vergiftet, schwebt aber zu mindestens nicht mehr in
Lebensgefahr. Du scheinst nicht vergiftet zu sein.“ „Nein, nicht mehr. Mir
wurde ein Gegengift eingeflößt.“ „Gut, also gibt es eins. Wir müssen auf
jeden Fall hier heraus.“
Der Chuunin erhöhte jetzt die Lautstärke seiner Stimme: „Hören sie mir zu!
Ich bin ein Chuunin aus Konohagakure und hier um euch zu befreien. Bitte kommt
aus den Zellen. Wir müssen uns beeilen!“ Während die Frauen seiner Bitte
nachkamen, packte er die bewusstlosen Wachen und schleppte sie in eine Zelle.
Als er die Männer ablegte, bemerkte er, dass in der Ecke des Raumes immer noch
ein jungen Mädchen saß. Das Mädchen zitterte wie Espenlaub und hatte eine
Wunde an der Stirn. In Arashi machte sich noch mehr Groll breit, denn das
Mädchen war sogar noch jünger als er selbst. Er ging langsam auf sie zu.
„Hab keine Angst. Ich will dir nur helfen.“ Er streckte seinen Arm aus und
legte seine Hand auf ihre Stirn. Das Mädchen zuckte merklich zusammen. Im
nächsten Moment spürte sie aber, wie ihre Kopfschmerzen nachließen und sich
die Wunde schloss. „Ich weiß, dass es schwer ist, aber du musst mir
vertrauen.“, sagte er mit einem warmen Lächeln. „Sehe ich dann meine Mama
und meinem Papa wieder?“ „Natürlich.“ Sie sahen sich ein paar Sekunden
gegenseitig an, bis sie schließlich aufstand und ihm folgte.
Die Frauen staunten nicht schlecht, als das Mädchen dem Chuunin so bereitwillig
mitging. Bei Sanari hielt sich die Überraschung in Grenzen. Arashi war schon
immer dafür bekannt, dass er sehr schnell Vertrauen wecken konnte. Trotzdem
waren einige Frauen von Arashis Rettungsaktion noch nicht überzeugt. Eine etwas
ältere Frau trat aus der Masse hervor und begann zu argumentieren: „Wir
können nicht so einfach fliehen. Selbst wenn wir hier lebendig rauskommen wird
das Brutus´ Terror nur noch weiter anschwellen lassen. Dieser Mann kennt keine
Gnade.“ „Seine Tyrannei wird bald vorbei sein.“, erwiderte Arashi
bestimmt. „Sobald ihr in Sicherheit seid, wird eine Rebellion unter der
Führung von Irie Gakudo und Konoha-Shinobis Brutus stürzen.“ „Eine
Rebellion? Unmöglich! Brutus lässt sich nicht so einfach bezwingen. Was ist,
wenn die Rebellion scheitert? Dann wird das Leben hier noch schrecklicher.“
„Sollte dieser sehr unwahrscheinliche Fall tatsächlich eintreten, werden wir
soviel Verstärkung wie nötig aus Konoha anfordern um Brutus´ Macht zu
zerschlagen.“ „Tss, Konoha. Ich frage mich ohnehin, warum dieses Dorf sich
plötzlich für unsere Belange interessiert.“, gab die Frau von sich. „Euer
Anführer hat schließlich jahrelang unser Leiden ignoriert und ein angenehmes
Leben genossen.“ „Wir hatten bis vor Kurzen keine Ahnung von diesen
Zuständen.“ „Das würde ich an deiner Stelle jetzt auch sagen. Ich meine,
es ist nur verständlich, dass du dein Oberhaupt schützen möchtest.
Schließlich musst du ja den Ruf des heldenhaften Naruto Uzumaki bewahren, der
sich in Wirklichkeit ein Dreck um seine Leute schert.“ „MEIN VATER WÜRDE
NIEMALS SEINE AUGEN VOR SOLCH EINEM ELEND VERSCHLIEßEN!“, schrie Arashi
wutentbrannt. Die Frau wich erschreckt ein Stück zurück. Das Herziehen über
seinen Vater war eine der sehr wenigen Sachen, welche den sonst so ruhigen
Chuunin sofort auf 180 bringen konnte. „Beruhige dich, Arashi.“, sagte
Sanari beschwichtigend. „Du musst dich auch in ihre Lage versetzen. Es ist nur
natürlich dass sie uns nicht mit Vertrauen überschütten.“ „Ich weiß, ich
weiß.“
Jetzt machte sich eine weitere Frau bemerkbar. „Ich wusste doch, dass ich dich
schon einmal gesehen habe. Du bist Arashi Uzumaki, oder?“ „Du kennst
ihn?“, fragte eine andere Gefangene. „Ja, kurz bevor ich nach Jahto kam und
gefangen genommen wurde, habe ich ein Kampfturnier in Konoha besucht. Dort hat
nicht nur er sondern auch dieses Mädchen, Sanari Hatake, gekämpft. Sie sind
ungemein stark. Mit ihrer Unterstützung könnten wir das wirklich schaffen. Es
ist ohnehin alles besser, als weiter in dieser Hölle zu leben. Was haben wir
schon zu verlieren?“ Diese Worte überzeugten auch die letzten Zweifler.
„Gut, jetzt da wir das geklärt haben, müssen einen Weg finden, um hier
unbemerkt rauszukommen. Bist du in der Lage, deine Genjutsus zu benutzen,
San?“ „Ja, das müsste ich hinkriegen. Ich habe auch schon genau das
richtige Jutsu für den Job.“ „OK.“, antwortete Arashi und erschuf zur
allgemeinen Überraschung vier Schattendoppelgänger, die er in die
ausgeschalteten Wachen verwandelten. „So, das müsste uns erst einmal ein
wenig Zeit verschaffen.“ Er nahm sich ein Stück Papier, beschrieb es und
übergab es Sanari. „Das ist der kürzeste Weg raus aus der Residenz.“
„Woher weißt du das?“ „Unterschätze mich mal nicht, San.“, erwiderte
er zwinkernd. „Ich habe mir vorher den gesamten Grundriss eingeprägt. Daher
kann ich genau unseren Standpunkt und den nächstmöglichen Ausgang
bestimmen.“
Nachdem die letzten Details der Flucht geplant waren, machte sich die Gruppe auf
den Weg. Vorne lief Sanari, während Arashi nach hinten absicherte. Als sie den
Keller verließen, formte die Silberhaarige blitzschnell Fingerzeichen:
Wasserkunst, Jutsu des Traumnebels. Um sie herum breitete sich ein dichter Nebel
aus, der sich vor ihr durch die Gänge zog. Er bahnte sich den Weg bis in die
letzte Ecke des Anwesens und jeder normale Mensch, der damit in Berührung kam,
verfiel augenblicklich in einen Tiefschlaf. Dadurch konnten sie die schlafenden
Wachen problemlos passieren und erreichten schließlich einen der Ausgänge, der
zu einem Vorhof und dem abschließenden Tor führte.
Die Begeisterung der Gefangenen endlich wieder den Himmel sehen, war deutlich zu
spüren, und trotzdem hatte Arashi ein ungutes Gefühl. Das lief alles irgendwie
zu glatt. Darum drängte er die Frauen zur Eile. „Was bist du denn jetzt
plötzlich so ungehalten?“, fragte gerade die Frau, die anfangs so
misstrauisch war. „Wir haben seit Ewigkeiten keine Natur mehr gesehen. Du
kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, wie besonders es sein kann, einfach
mal eine starke Brise zu spüren.“ *Starke Brise?*, dachte der Rothaarige
geschockt und merkte jetzt erst, wie der Wind immer mehr auffrischte. Windkunst,
Himmelsteiler. Eine enorm starke Böe rauschte auf die Gruppe zu. Der Uzumaki
sprang schützend vor die Frauen und zog sein Katana. Laminenter, Chakra-Netz.
Mit Hilfe seines Chakra-Schildes lenkte er den Wind in den Himmel. „Ich wusste
es. Das wäre auch zu einfach gewesen.“
Sein Blick fiel zum Dach, wo der emotionslose dunkelblonde Mann aus Brutus´
Saal stand. Auch Sanari sah den Mann und ihre Gesichtszüge verzogen sich
sofort. „DU!“, zischte sie. „Sei vorsichtig, Rash. Das ist der Shinobi,
der mich und mein Team angegriffen hat.“ „Das dachte ich mir schon.“ Die
ernste Atmosphäre wurde schnell durch aufkommendes Gelächter wieder
aufgelöst. Aus dem Anwesen kamen nun Brutus und mehrere seiner Männer und auch
das Tor wurde von Banditen blockiert. „Was ist das denn für ein amüsantes
Schauspiel? Dachte mein Harem allen Ernstes fliehen zu können?“ Der Großteil
der Frauen zuckten bei diesen Worten des Tyrannen zusammen. „Dir wird das
Lachen bald vergehen.“, entkam es Arashi kämpferisch. „Ah, hat sich doch
tatsächlich ein Konoha-Shinobi hierher verirrt. Soll mich das jetzt
verunsichern? Solange ein Mann wie Hexa mir dient, habe ich nichts zu
befürchten.“
Der Chuunin schenkte dem Tyrannen keine weitere Aufmerksamkeit und wandte sich
seiner Kameradin zu: „San, breche durch die Blockade und bringe die Frauen
hier raus. Sobald sie in Sicherheit sind, gebe das besprochene Signal. Ich halte
sie solange zurück.“ „Niemals! Diesen Shinobi kannst du nicht alleine
ausschalten.“ „Tue einfach, was ich sage!“ „Glaubst du, ich lasse euch
so einfach von dannen ziehen?“, warf Brutus ein und gab seinen Männern den
Befehl zum Angriff. „Das ist ein Fehler.“, sagte der Uzumaki und hob sein
Schwert leicht an. Laminenter, Klingentanz. Mit vielen schnellen Bewegungen
schickte er über ein Dutzend Männer mit schweren Schnittwunden zu Boden und
schockierte damit Brutus. „HAU ENDLICH AB, SAN. DIE LEBEN DER GEISELN HABEN
DIE HÖCHSTE PRORITÄT! ICH KOMM SCHON KLAR.“, brüllte er. „Tch, erwarte
aber später nicht, das ich dich wieder pflege, wenn du mit Verletzungen
flachliegst, also pass auf dich auf.“ „Verstanden.“ Sie formte schnell
Fingerzeichen. Wasserkunst, Jutsu der Sturmfontäne. Sie zog tief Luft ein und
spie eine große Menge Wasser aus, die eine Schneise in die Verteidigungslinie
der Wachen schlug.
„LASST SIE NICHT ENTKOMMEN!“, befahl Brutus. Seine Männer versuchten an die
Frauen heranzukommen, aber Arashi schlug jeden nieder, der sich ihm näherte. Er
ließ dabei seinen gefährlichsten Gegner, den blonden Shinobi namens Hexa,
nicht aus den Augen, der zwar jetzt neben dem Tyrannen stand, aber alles nur
teilnahmslos beobachtete. „Was stehst du da so nutzlos herum, Hexa?“, fragte
Brutus erzürnt. „Unternehme endlich etwas und halte meine Frauen auf!“
„Ich habe kein Interesse an den Frauen.“, erwiderte der Blonde monoton.
„Was? Das ist ein Befehl! Wir haben eine Vereinbarung!“ „Diese
Vereinbarung bedeutet mir nichts mehr. Ich habe dir nur gedient, weil ich so am
Besten nach geeigneten Kandidaten suchen konnte. Anfangs dachte ich, dass sich
eine Frau am besten für meine Pläne eignen würde, aber dieser Junge ist sogar
noch kompatibler.“
Brutus packte den Shinobi erbost am Kragen. „Wagst du es etwa, mich zu
verraten? Du weißt scheinbar nicht mit we-“ Seine Stimme stoppte schlagartig.
Er sah an sich herunter und erkannte einen langen Schnitt in seinem Oberkörper.
Er sank auf die Knie. „Warte! Was willst du? Ist es Geld? Ich kann dich zu
einem reichen Mann machen, wenn du mir loyal folgst.“ „Reichtum ist
irrelevant für mich. Alles was für mich zählt, ist meinem Meister zu folgen.
Ich habe lange genug deine Drecksarbeit erledigt, aber nun bist du entbehrlich
geworden.“ Was als nächstes geschah ließ alle anderen Anwesenden,
einschließlich Arashi, vor Entsetzen erstarren. Ohne mit der Wimper zu zucken,
enthauptete Hexa seinen ehemaligen Herren. Die grauen Zellen des Chuunin
arbeiteten daraufhin auf Hochtouren: *Was zum Teufel geht hier ab? Er hat ihn
einfach gekillt. Der Mann benimmt sich völlig anders als berichtet. Der sollte
doch eigentlich total loyal Brutus gegenüber sein. Wer ist dieser Typ?*
Kapitel 68: Rettungsmission II
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Mmh, ein bisschen wenig Kommentare, aber das ist bei der langen Pause vor meinem
letzten Chapters wohl zu erwarten. Trotzdem danke dafür. Wenigstens habe ich
das neue Chap innerhalb meiner selbst gesetzten Zeit fertig geworden. Viel Spaß
damit.
68. Rettungsmission II
Die Atmosphäre im Vorhof von Brutus´ Anwesen war bis zum Zerreißen gespannt.
Alle Augen waren auf den leb- und kopflosen Körper des Tyrannen gerichtet. Der
Schock war fast allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben. Einzig Hexa verzog
keine Miene. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sich Brutus´ Handlanger aus
ihrer Starre lösen konnten. Sie verschwendeten auch keine weitere Zeit und
sahen zu, dass sie die Beine in die Hand bekamen. Hexa zeigte kein Interesse an
den Fliehenden, sondern konzentrierte sich nur auf Arashi.
Der Rothaarige machte keine Anstalten zu flüchten, sondern ging stattdessen die
Informationen über den Shinobi im Kopf durch. *Laut dem Bericht aus Konoha ist
er ein sehr schneller Windninjutsu-Nutzer. Das liegt mir eigentlich, aber er
soll auch stark im Waffenumgang sein und mit Gift angreifen. Er ist enorm
gefährlich, also wie geh ich vor? Ergreife ich die Initiative oder lass ich ihn
erstmal kommen?*
Scheinbar wollte sein Gegner dem Uzumaki diese schwierige Wahl abnehmen, denn er
raste auf ihn zu. Die Informationen des Chuunin stellten sich als durchaus
akkurat heraus, denn Hexa´s Geschwindigkeit war wirklich beeindruckend, aber
auch Arashi war nicht wirklich als langsamer Shinobi bekannt. Währendem sein
Feind die Lücken zwischen den Beiden schloss, bereitete er sich auf eine
Attacke mit dessen Armklingen vor, doch Hexa trat stattdessen nach ihm. Der
Konoha-Nin wich relativ locker aus, nur um im nächsten Moment sein Katana
hochzureißen. Ein lauter metallischer Klang ertönte. Wie sich herausstellte,
waren nicht nur an Hexa´s Unterarmen, sondern auch an seinen Unterschenkeln
scharfe Klingen angebracht.
Ein Schlagabtausch entbrannte. Dabei zeigte Arashi´s Gegner einen doch
unkonventionellen Kampfstil. Seine Bewegungen ähnelten dem südamerikanischen
Kampfsport Capoeira. Selbst mit dem konstanten Gebrauch des Klingentanzes konnte
er nur gerade so mithalten. Die Technik kostete auf lange Dauer aber zu viel
Chakra und deswegen warf er eine Rauchbombe auf den Boden und zog sich zurück.
Als sich der Rauch verzog, war der Chuunin wie vom Erdboden verschluckt. Hexa
blickte sich um und erkannte Arashi, der sein Katana wie einen Pfeil an einem
Bogen hielt, hinter sich auf einem Dach. Laminenter, Spiral-Stoß. Der
Chakra-Pfeil schoss mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Windkunst,
Himmelsteiler. Die aufkommende Böe zerfetzte den Pfeil und setzte ihren Weg in
Richtung des Uzumakis fort. Mit einem Hechtsprung zur Seite konnte der
Rothaarige der Attacke knapp ausweichen, die in das Haus eine metertiefe Furche
schlug. *Was für eine Attacke!*, dachte Arashi. *Zwischen uns liegen fast
dreißig Meter und ich konnte ihr gerade so entgehen. Die Geschwindigkeit,
Genauigkeit und Kraft kommen dem Windschnitt meines Vaters gleich, aber ich bin
noch nicht fertig.*
Er leitete eine große Menge Chakra in die Klinge seines Schwertes und begann es
zu rotieren. Laminenter, Splittersalve. Die Chakra-Teilchen platzten von dem
Katana ab, umkreisten seinen Gegner und regneten gleichzeitig auf ihn ein. Doch
auch auf diese Technik hatte Hexa eine Antwort: Windkunst, Jutsu der Aero-Kugel.
Um den Blonden entwickelte sich ein starker Wind, der ihn komplett einschloss.
Auf dem Gesicht des Rothaarigen zeichnete sich ein Grinsen ab. Genau darauf
hatte er gewartet. Er stieß sein Katana in das Dach und formte Fingerzeichen:
Feuerkunst, Jutsu der großen Phönixflamme. Die ausgespiene Flamme bewegte sich
auf seinen Gegner zu und war kurz bevor die Windsphäre anzuzünden, doch kurz
davor änderte Hexa die Form des Windes von einer Kugel zu einem Strahl und
schickte ihn auf Kollisionskurs. Windkunst, Jutsu des Windspeers. *Ist er
irre?*, schoss es Arashi durch den Kopf. *Wie kann er mein Feuerjutsu mit seinem
Wind angreifen? Das wird die Flamme nur noch weiter verstärken.* Er ahnte noch
nicht, dass Hexa abermals eine Überraschung für ihn bereithalten sollte.
Denn der Wind fing keinesfalls Feuer, sondern drückte die Flamme vor sich her
und direkt auf Arashi zu. *Unmöglich! Sind die Jutsus dieses Typen auf einem so
viel höheren Niveau, dass sie selbst den elementaren Nachteil überbrücken
können?* Der Rothaarige sprang vom Dach, um der Feuerwalze zu entkommen, die
das komplette Haus in ein Flammenmeer verwandelte, aber sein rechtes Bein wurde
dabei schwer verbrannt.
Er landete mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, nur um sich gleich
wieder von einem Angriff des Blonden konfrontiert zu sehen. Arashis Laminenter
steckte immer noch auf dem brennenden Gebäude und war somit für ihn außer
Reichweite. So war er ihm ziemlich schutzlos ausgeliefert. Hexa stand genau vor
ihm und schlug zu. Eine seine Klingen zerriss die Weste des Chuunin und
verfehlte seine Haut und Knochen nur um Millimeter, weil Arashi sich noch ein
wenig zurückfallen lassen konnte. *Tch, zu schwach.*, dachte Hexa. *Ich hätte
weniger Rücksicht nehmen sollen.* Der Rothaarige nutzte diese Gelegenheit um
zwei Doppelgänger zu erschaffen, die seinen Gegner attackierten.
Sie stellten jedoch keine große Herausforderung für den blonden Elite-Shinobi
dar. Mit ein paar wenigen Streichen zerteilte er die Doppelgänger, aber sie
verpufften nicht. Stattdessen verwandelten sie sich in loderndes Feuer, das auf
Hexa übersprang. „Na, wie gefallen dir meine Flammendoppelgänger?“, fragte
der Uzumaki verschmitzt. „Wenn Feuer dein Körper erreicht, nutzt dir dein
Wind auch nicht mehr. Du hast die Ehre, das erste Opfer meiner neuen Kombination
zu werden.“ Er formte Fingerzeichen und zog tief Luft ein: Ninjakunst, Jutsu
der Ölfontäne. Er spukte eine große Menge Öl auf den ohnehin schon
brennenden Feind. Eine große Explosion wurde ausgelöst. Der Uzumaki wurde von
der Druckwelle zu Boden geschleudert und trotzdem schien er zufrieden. *Das hat
gesessen! Ich wusste doch, dass es eine gute Idee war, in der letzten Zeit
ausgiebig mit Gamakichi und den anderen Fröschen zu trainieren.*
„Interessante Kombination, aber du bist nicht der Einzige, der Doppelgänger
effektiv benutzen kann.“ Beim Hören dieser Worte froren Arashis Gesichtszüge
ein. Er sah über seine Schulter und erblickte einen völlig unverletzten Hexa.
„Wann?“, stotterte der völlig konsternierte Uzumaki. „Als ich dein
Feuerninjutsu zu dir zurückgeschickt habe.“ Der Chuunin bäumte sich schwer
atmend auf. *Verdammt! Ich habe fast mein komplettes Chakra umsonst verbraucht.
Das ist das Risiko von elementaren Doppelgängern: Sie kosten Unmengen von
Chakra. Ich hätte sicher gehen müssen, dass ich den Echten treffe.*
„Ich denke, wir können den Kampf hier beenden. Deine Mobilität ist durch
dein verletztes Bein stark eingeschränkt. Außerdem müsste dir die
Kräftedifferenz zwischen uns jetzt klar geworden sein. Würde ich dich nicht
lebend brauchen, wärst du schon längst tot. Also komm freiwillig mit. Dann
ersparst du dir weitere Qualen.“ Der Rothaarige fletschte frustriert die
Zähne. *Er hat Recht. Er hätte mich vorhin eigentlich vierteilen können. Ist
er wirklich nur auf dem Level eines Elite-Jounin? Man könnte fast meinen, dass
er einem Kage gleichkommt, aber wahrscheinlich ist der Unterschied zwischen mir
und Shinobis wie Sensei Kakashi oder Captain Neji einfach größer als ich
dachte.
Es bringt aber nichts, jetzt darüber zu jammern. Ich muss mir etwas einfallen
lassen. An mein Laminenter komme ich jetzt nicht ran. Selbst wenn ich es hätte,
wäre die einzige Technik, die etwas bringen würde, die Höllenklinge und ob
ich die landen könnte, ist doch sehr unwahrscheinlich. Rückzug ist auch keine
Lösung. Ich könnte zwar den Schmerz eine Weile betäuben, aber trotzdem habe
ich den Großteil meiner Geschwindigkeit eingebüßt. Er hätte mich im Nu
eingeholt. Bleibt nur noch das Jutsu des vertrauten Geistes. Gamakichi wäre
aber wohl nicht genug. Ich würde ihn nur unnötig in Gefahr bringen. Ich habe
keine andere Wahl: Ich muss versuchen, Gamabunta zu beschwören, auch wenn das
bei meinem momentanen Chakra-Level äußerst gefährlich ist.* Er biss auf
seinen Daumen. Sein Gegner erkannte diesen Versuch. „Als ob ich das zulassen
würde.“, gab er von sich und raste auf den Rothaarigen zu. Wasserkunst, Jutsu
der Wasserkanone. Zwischen den beiden Kontrahenten schlug eine große Menge
Wasser ein. Arashi stoppte seine Hand kurz vor dem Boden und brachte stattdessen
Distanz zwischen sich und seinen überraschten Feind.
Ihm entkam ein Seufzen, als die dazukommende Person neben ihm landete. „Warum
bist du zurückgekommen, San?“ „Wirf einen Blick auf deinen Zustand und dann
weißt du die Antwort. Nachdem ich das Niveau dieses Typen am eigenen Leib zu
spüren bekomme habe, konnte ich dich diesen Kampf unmöglich alleine kämpfen
lassen. Zusammen haben wir eine bessere Chance.“ „Da will ich dir nicht
widersprechen. Wie gehen wir also vor?“ „Kampftaktik Delta würde sich
anbieten.“ Was für Außenstehende kaum etwas aussagte, verstand der Uzumaki
sofort. In der Zeit, als die Beiden in einem Team waren, hatten sie dutzende von
Kampfszenarien entwickelt, denen sie Code-Namen gaben. „Einverstanden.“
Sanari formte zügig Fingerzeichen. Wasserkunst, Jutsu des undurchdringlichen
Nebels. Ein dichter Nebel breitete sich aus, der den vollständigen Vorhof der
Residenz einhüllte. Hexa versuchte zunächst, die beiden Chuunin mit seinem
Gehör ausfindig zu machen, aber schließlich entschied er sich, den Dunst
einfach mit einen Windninjutsu zu vertreiben. Als der Blonde wieder freie Sicht
hatte, waren die Konoha-Nin wie vom Erdboden verschluckt. Er sah sich kurz um
und machte im nächsten Moment einen Satz nach hinten. Vor ihm rammten sich
mehrere Kunais in die Erde . Er blickte auf und erkannte die beiden Chuunin, die
aus dem Himmel auf ihn zu sausten. Beide griffen Hexa gleichzeitig an und
versuchten ihn mit Schlägen einzudecken. Der Unterschied im Nahkampf war aber
zu groß. Wenige Sekunden später knallte Arashi mehrere Meter entfernt hart auf
den Boden und Sanari wurde an der Kehle gepackt. „Du bist entbehrlich.“,
stellte Hexa nüchtern fest. Er setzte eine seiner Klingen an ihre Kehle an. Der
Gesichtsausdruck der Silberhaarigen zeigte aber keinen Horror oder Angst. Nein,
sie lächelte sogar. Das überraschte auch den Blonden, doch das war nichts zu
dem, was als nächstes passierte.
Ein lauter Knall ertönte und Hexa hielt plötzlich nicht mehr Sanari, sondern
Arashi in seiner Hand. „JETZT!!“, brüllte der Rothaarige. Hinter seinem
Gegner schnellte Sanari aus dem Boden und kam ihm so gefährlich nahe. Er
schleuderte den Uzumaki weg, der beim Aufprall verpuffte, und schlug nach der
Hatake. Sie konnte ihn aber leicht an die Stirn tippen, bevor er sie mit der
Waffe erreichte. Seine Sicht verschwamm und in der nächsten Sekunde war es um
ihn herum schwarz. „Genjutsu.“, entkam es ihm.
In Wirklichkeit hatte sich der Blonde seit der Berührung durch die
Silberhaarige nicht mehr bewegt. Er war völlig paralysiert. Sanari hielt mit
der einen Hand ein Fingerzeichen und zog mit der anderen einen Kunai. Sie legte
an. „Das war es für dich, Bastard.“ „Abwarten.“ Plötzlich schreckte
die Hatake aber zurück. Hexa riss plötzlich die Augen auf und zog tief Luft
ein. *Wie ist er da so schnell rausgekommen? Das war mein stärkstes Genjutsu.
Selbst mein Vater hat mehr als eine halbe Minute gebraucht, um es zu brechen.“
Sie versuchte noch wegzukommen, aber dafür war es schon zu spät. Ninjakunst,
Jutsu der Toxin-Hölle. Er blies einen bläulichen Rauch aus, der sich auf einen
großen Teil des Hofs legte.
Sanari hielt sofort die Luft an, aber der Qualm kroch in jede Pore ihres
Körpers. Ihre Augen begannen wie Feuer zu brennen und ihre Beine wurden immer
schwerer. Sie verlor schnell den Orientierungssinn und versuchte nur, aus diesem
Nebel zu entkommen. Das Einzige, was sie ein wenig leitete, war Arashi, der von
draußen ihren Namen brüllte. Der Rothaarige versuchte verzweifelt, seine
Freundin in dem dichten Rauchgeschwader zu entdecken. Er probierte aufzustehen,
aber sein verletztes Bein knickte gleich ein. *Verdammt! Warum muss mein Bein
jetzt streiken? Ich muss da rein!* Er schleppte sich zum Rand der Giftwolke und
war bereit einzutreten, doch kurz davor wurde er zurück auf die Erde gerissen.
Sanari ging im gleichen Moment die Luft aus. Sie hatte keine Wahl und schnappte
nach Luft, nur um das Gift einzuatmen. Ihre Beine gaben nach, aber bevor ihr
Kopf den Boden berührte wurde sie an der Taille gepackt. Als nächstes presste
jemand etwas auf ihr Gesicht, was das Atmen ein wenig erträglicher machte.
Anschließend wurde sie aus dem Nebel geworfen. Arashi, der sich immer noch
wunderte, wer ihn da gerade gestoppt hatte, sah jetzt die Silberhaarige auf sich
zufliegen. Er machte einen kleinen Sprung und fing sie auf. Erstaunt bemerkte
er, dass sie eine Maske trug. Er erkannte auch, wem sie gehörte. *Das ist
doch!* Sein Verdacht wurde kurz danach bestätigt, als Sanaris Retter knapp zehn
Meter von ihnen entfernt nach einen Sprung aus der Wolke zum Stehen kam.
„Captain Neji!“
Der Angesprochene fixierte den Uzumaki mit einem finsteren Blick. „Was glaubst
du Idiot eigentlich, was du hier machst? Deine Befehle waren doch klar und
deutlich! Du solltest Sanari hier rausholen und dann auf weitere Instruktionen
warten. Stattdessen lässt du dich in einen Kampf mit jemanden verwickeln, der
anscheinend stärker als du ist.“ „Ich äh-“ „Keine Wiederworte!“,
donnerte der Hyuuga. „Nimm Sanari und mach das du hier wegkommst! Versorge sie
mit deinen medizinischen Jutsus, sobald ihr in Sicherheit seit. Sie sollte dabei
die Maske noch ein wenig länger tragen. Sie filtert die Luft.“
Währendem sich die Konoha-Nin austauschten, hielt sich Hexa ein wenig entfernt
verborgen. *Es ist also noch einer aufgetaucht. Seinem Verhalten nach urteilen,
ist er der Vorgesetzte des Jungen. Ich konzentriere mich am besten erst einmal
auf die Jüngeren und kümmere mich dann um den Neuankömmling. Ich kann den
Jungen zwar nicht töten, aber solange er irgendwie lebendig bleibt, können wir
ihn später immer noch zusammenflicken.* Er formte Fingerzeichen. Plötzlich
richtete sich zuerst Nejis und dann Arashis Aufmerksamkeit auf den Blonden.
*Tch, sie haben mich also bemerkt? Aber zu spät.* Windkunst, Ju-... Weiter kam
er nicht. Das Nächste, was er spürte, war der harte Aufprall gegen eine
Grenzmauer der Residenz.
Nun zeigte Hexa zum ersten Mal in diesem Kampf wirkliche Emotionen.
„Bastard!“, zischte er ein wenig unverständlich, weil Blut aus seiner Nase
und seinem Mund flossen. Seine Beleidigung richtete sich an Neji, der innerhalb
eines Wimpernschlages den Blonden mit einem Tritt an den Kopf an der Ausführung
seines Jutsus gehindert hatte. Arashi starrte den Hyuuga hingegen nur mit
offenem Mund an. *Was zur Hölle war denn das? Ich war nicht einmal in der Lage
zu zucken und Neji konnte die Distanz in einer Sekunde wettmachen und sogar
angreifen. Was für ein überirdisches Tempo! Ich konnte den Bewegungen nicht
einmal folgen. Langsam verstehe ich, was mein Vater damals gemeint hat:
Flashback
ca. 3 Jahre zuvor in Konoha
Die Schritte von Naruto und des Rothaarigen hallten in den Gängen des
Hokage-Turm wieder. Sie hatten die Mittagspause des Blonden genutzt, um an
Arashis Umgang mit dem Laminenter zu feilen. Wie immer sah der Chuunin in der
Folge völlig ramponiert aus, wogegen der Kage völlig entspannt schien. Auf dem
Weg in sein Büro begegneten Vater und Sohn Shizune. „Du siehst ja wieder
schlimm aus, Arashi.“, sagte die Medic-Nin besorgt. „Nehmen sie den Jungen
nicht ein wenig zu hart ran, Hokage-Sama?“ „Zu hart? Quatsch! Mir wurden die
Basiskenntnisse auch auf die Weise reingedrillt und mir hat es nicht
geschadet.“ *Reingedrillt?*, erschauderte Shizune.
Die beiden Uzumakis setzten ihren Weg fort und betraten das Büro des Hokage.
„Ich habe wieder keinen Treffer landen können. Du bist einfach zu gut, aber
das ist wohl zu erwarten, wenn man gegen den stärksten aller Shinobi
antritt.“ „Lenke nicht von deinen Fehlern ab, indem du auf die Stärke
deines Gegners verweist. Es mangelt dir noch an Konzentration.“ „Was denn?
Ich kann nichts dafür, wenn du in allen Bereichen unerreichbar bist. „Das ist
so nicht ganz richtig.“, widersprach der Blonde. „Wieso nicht? Du bist doch
der Hokage und einziger S-Rang-Shinobi in Konoha, also auf einem völlig anderen
Niveau.“
Naruto kam eine Idee. Er ging zu einem Schrank und kramte darin. Nach ein paar
Sekunden zog er einen Hefter heraus und gab ihn Arashi. „Was ist das?“
„Meine Ninja-Akte.“ „Du hast auch eine?“ „Natürlich, jeder
registrierte Shinobi in Konoha hat eine. Schlag mal die ersten beiden Seiten
auf.“ Er tat wie ihm geheißen. Die erste Seite gab allgemeine Angaben wie
Geburtsdaten, Körpermaße, Missionsstatistik, gegenwärtigen offiziellen Rang
und einen kurzen Lebenslauf an.
Der Rothaarige stutzte, als er die besagte Seite las. „Warte mal, hier steht,
dass du mit 12 Genin und mit 16 Jounin geworden bist, aber wann warst du
Chuunin?“ „Hab ich das nie erzählt?“, entkam es dem Kage verdutzt.
„Was?“ „Ich war nie Chuunin. Zu der Zeit, wo die meisten meines Alters die
Chuunin-Examen absolviert haben, war ich ja mit Jiraiya außerhalb des Dorfes
unterwegs. Dadurch war ich lange Zeit Genin, obwohl ich von den Fähigkeiten her
sehr viel stärker war. Daher durfte ich als Genin an den Jounin-Prüfungen
teilnehmen und habe mit dem Bestehen einen Rang übersprungen.“
„Beneidenswert. Ist so was heute auch noch möglich?“, fragte der damalige
Genin hoffnungsvoll. „Das waren andere Zeiten.“, winkte Naruto ab und
versuchte das Thema zu wechseln. „Außerdem dürfte die zweite Seite der Akte
interessanter für dich sein.“
Diese Seite führte die tatsächlichen Fähigkeiten des Shinobi auf. Dabei wurde
den einzelnen Feldern ein Rang (E bis S) zugeordnet und schließlich eine
Gesamtnote gebildet. Narutos Werte stellten sich hierbei so dar:
Ninjutsu S
Taijutsu A
Genjutsu B
Kraft A
Schnelligkeit A
Chakra-Reservoir S
Chakra-Kontrolle S
Strategie A
Waffenumgang A
Gesamt S
Das Erstaunen über diese Daten war Arashi deutlich anzusehen. „Du hast
sicherlich damit gerechnet, dass da im jeden Bereich ein S steht, oder?“,
fragte Naruto verschmitzt. Sein Sohn nickte. „Das verstehe ich nicht. Du bist
doch der perfekte Shinobi. Da kannst du doch kein B in Genjutsu haben und auch
andere Felder machen keinen Sinn. Selbst wenn ich das alles zusammennehme, komme
ich nicht einmal auf einen gesamten S-Rang.“ „So etwas wie einen perfekten
Shinobi gibt es nicht und wird es wohl auch nie geben.“, meinte der Blonde
ernst und fuhr fort. „Jeder Ninja konzentriert sich auf die Bereiche, wo seine
Stärken sind und versucht gleichzeitig die Schwächen damit abzudecken.
Mein B in Genjutsu hat seinen Ursprung in dem Fakt, dass ich lediglich eine
starke Verteidigung gegen Genjutsus habe, aber kein Einziges in der Offensive
beherrsche. Auf der anderen Seite lag meine Stärke schon immer im Ninjutsu. Auf
diesem Feld habe ich mich richtig ausgelebt und viele Jutsus entwickelt oder zu
mindestens weiterentwickelt. Zwar bedeuten selbst der A-Rang schon elitäre
Fähigkeiten, aber beim Ninjutsu zähle ich zu den wirklich wenigen unerreichten
Koryphäen und somit zum S-Rang.
Der Grund, warum ich insgesamt als ein S-Rang-Shinobi gelte, ist, weil meine
S-Rang-Fähigkeiten hervorragend miteinander harmonieren. Ich besitze ein
vielfaches an Chakra eines normalen Jounin, verfüge außerdem gleichzeitig
über eine außerordentliche Chakra-Kontrolle, was den Chakraverbrauch bei
meinen eigentlich sehr aufwendigen und kraftvollen Ninjutsus weiter senkt,
sodass ich viele von ihnen einsetzen kann, ohne erschöpft zu werden. Das macht
mich zum besten und gleichzeitig gefährlichsten Ninjutsu-Spezialisten der
Welt.“ „Gefährlichsten?“ „Klar. Was du wahrscheinlich noch nicht
weißt, ist, dass der Begriff „S-Rang“ über die Grenzen Konohas hinaus eine
wichtige Bedeutung hat. Früher wurden Kriminelle mit dem „S-Rang“
gekennzeichnet, wenn sie eine extreme Gefahr für die Dörfer darstellten. Das
wurde dann für Shinobis wie mich übernommen.“ „Du bist also in den Augen
der anderen Dörfer eine extreme Gefahr für sie? Das passt nun wirklich nicht
zu dir.“ „Ja, wir leben glücklicherweise in Friedenszeiten. Hoffen wir mal,
dass ich dem Titel des S-Rang-Shinobis niemals nachkommen muss.“
Dieser letzte Satz brachte Arashi kurz aus dem Tritt, aber er fing sich schnell
wieder. „OK, ich glaube, das konnte ich bis hierhin nachvollziehen, aber eine
Sache hat mich von Anfang gestört. Du kannst mir nie und nimmer erzählen,
dass du nicht der schnellste Shinobi Konohas bist. Ich habe schließlich auch
mit Sensei Kakashi trainiert und der war meiner Meinung ungemein schnell und
doch langsamer als du.“ Abermals musste Naruto grinsen. „Lass mir dir
zuerst eine Frage stellen: Was glaubst du ist der Grund, warum Konoha als das
stärkste Ninja-Dorf angesehen wird?“ „Das ist einfach.“, antwortete der
Rothaarige. „Konoha ist das Ninja-Dorf mit den meisten Shinobi, der besten
Infrastruktur, dem stärksten Kage und dem Willen des Feuers.“ „Das hört
sich nach einem Satz an, den Sensei Iruka sagen würde. Du hast dir seine Lehren
wirklich gut eingeprägt. Du hast mit allem Recht, aber es gibt noch einen
weiteren Grund: Etwas, das nach unseren Erkenntnissen bei den Ninja-Dörfern
einmalig ist: In Konoha gibt es zu jedem einzelnen Bereich, die hier aufgelistet
sind, mindestens einen Ninja mit S-Rang-Fähigkeiten. Sei es strategisches
Können, Waffenumgang oder eben halt Schnelligkeit in Verbindung mit Taijutsu.
Das sollte dir schon sagen können, dass es sehr wohl einen schnelleren
Konoha-Nin als mich gibt. Eigentlich sind es sogar zwei.“ „Wer?“ „Die
unangefochtenen Hauptvertreter der beiden wichtigsten Taijutsu-Stile Konohas:
Rock Lee und Neji Hyuuga.“
Flashback Ende
„Was machst du da, Arashi?“, fuhr Neji den Chuunin an. „Wenn du Zeit zum
Staunen hast, dann schnapp dir Sanari und verschwindet von hier!“ „Glaubst
du tatsächlich, dass ich mein Ziel so einfach ziehen lasse.“, erwiderte Hexa
und stand wieder auf. „Wenn du die Beiden unbedingt haben möchtest, kannst du
ja versuchen an mir vorbeizukommen. Ich bin aber ein etwas anderes Kaliber als
die Youngsters da drüben.“ Der Blonde ging in Kampfposition. *Wenn ich den
Bengel verfolge, würde ich dem Typen die perfekte Möglichkeit geben, mich
anzugreifen. Ich muss ihn also zuerst ausschalten.*
Mit diesem Gedanken im Kopf startete Hexa seinen Angriff, bei der er Dutzende
von Schlägen auf den Hyuuga niederhageln ließ. Der ANBU sah es dabei jedoch
nicht mal als nötig an die Attacke zu blocken, sondern wich nur blitzschnell
aus. Erst als er die Beine zur Hilfe nahm, benutzte er seine Arme und
zertrümmerte die Klingen an seinen Unterschenkeln mit zwei gezielten Stößen.
Anschließend traf er den Blonden mit seiner flachen Hand hart am Brustkorb, was
seinen Gegner einige Meter weg katapultierte. Trotzdem schien der Dunkelhaarige
nicht zufrieden. *Mmh, er hat kurz vor dem Schlag Chakra in seine Brust
geleitet, um den internen Schaden an seiner Lunge zu neutralisieren. Er hat
scheinbar Kenntnis über meinen Juken-Stil*
Auch Hexa schien etwas erkannt zu haben. „Gut, jetzt bin ich mir sicher,
obwohl es den Hokage in ein anderes Licht setzt. Wer hätte gedacht, dass er
nur wegen einem Versager wie Brutus einen seiner besten Shinobi, das Genie des
Byakugan, Neji Hyuuga zu entsenden.“ „Oh, du kennst meinen Namen. Was für
eine Ehre.“ „Keine Ursache. Das könnte vielleicht sogar recht unterhaltsam
werden.“ „Schön, wenn du deinen Spaß an einer Niederlage hast, aber ich
habe ohnehin noch ein paar Fragen an dich. Genug mit dem Aufwärmen. Es wird
Zeit, dass ich ernst mache.“
PS:
Achso, bevor ich es vergesse: Mir ist aufgefallen, dass ich von einigen der
Leute, die eine ENS zur Benachrichtigung von mir bekommen, schon länger nichts
gehört habe. Ich werde keine Spielerein machen, dass z.B. nur noch die Leute,
die kommentieren Benachrichtigungen bekommen, aber ich würde die ENS-Liste
gerne auf den aktuellen Stand bringen. Darum bitte ich die Leute, die noch eine
ENS bekommen wollen, mich entweder per Kommi oder Mail zu informieren. Das gilt
natürlich auch für Leute, die bisher noch keine ENS bekommen.
Gruß
Sphaero
Kapitel 69: Rettungsmission III
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So, ich habe mal wieder ein Chap für euch. Viel Spaß uund Thx for Kommis.
69. Rettungsmission III
Arashi beobachtete die Konfrontation zwischen Neji und Hexa zuerst eingehend,
entschied sich dann aber doch, Sanari auf seinen Rücken zu hieven und das Weite
zu suchen. Der Blonde hätte sein Opfer zu gerne verfolgt, aber der Hyuuga
versperrte ihn den Weg. *Tch, ich muss den Typen so früh wie möglich
ausschalten, sonst entwischt mir der Junge noch. So ein perfektes Exemplar finde
ich so schnell nicht wieder.* Im Anschluss an diese Gedanken raste er auf den
Hyuuga zu. Dabei leitete er große Mengen Chakra in seine Armklingen, um sie zu
verlängern. Dennoch konnte Neji dem ersten Angriff bequem entgehen. „Du
unterschätzt mich. Lediglich deine Reichweite zu vergrößern reicht bei weitem
nicht aus um mir gefährlich werden.“
Ungeachtet dieses Hinweises schlug Hexa weiter auf den ANBU ein. Der Kampf
verlagerte sich in ein kleines Waldstück am Rande der Residenz. Bis jetzt hatte
sich der Dunkelhaarige nur auf das Ausweichen konzentriert, aber nach ein paar
weiteren Momenten ging er doch schließlich in den Angriff über. Er wartete
genau auf den richtigen Moment und tauchte unter einen der Hiebe des Blonden ab,
um zuzuschlagen. Hexa wurde hart an der Schulter getroffen und ein paar Meter
nach hinten geschleudert.
Er ging ihm nach, doch kurz bevor er ihn erreichte, blies sein Gegner erneut
giftigen Rauch aus. Reaktionsschnell sprang Neji nach oben, um von der Wolke
wegzukommen. Damit war er aber noch nicht in Sicherheit, weil der Blonde ihm in
die Höhe folgte und Fingerzeichen formte. Ninjakunst, Jutsu der Säurenspirale.
*Gut. Jetzt habe ich ihn. In der Luft kann er nicht ausweichen.*, dachte er
sich, als er die ätzende Flüssigkeit ausspie.
Der Hyuuga sollte ihn aber eines Besseren belehren. Er zog zwei Kunais aus
seiner Weste, die mit einem Stahldraht verbunden waren. Danach warf er jeweils
einen Kunai an einen Baum links und rechts von sich, wodurch sich der Draht
spannte. Anschließend griff er nach dem Draht und schwang genau im richtigen
Zeitpunkt unter dem Säurestrahl hinweg. Aber damit nicht genug. Er benutzte den
Draht weiter und schwang mehrere Male kopfüber, um Geschwindigkeit aufzubauen,
bis er schließlich losließ und auf den Blonden zuschoss. Nun war sein Gegner
in der Situation nicht ausweichen zu können und er wurde in der Folge Opfer
eines zerschmetternden Tritts gegen seinen Brustkorb. Er flog knapp
einhundertfünfzig Meter und riss dabei mehrere dicke Äste von den Bäumen. Als
Neji am Boden landete, setzte er sofort nach.
Mit schnellen Schritten jagte der Hyuuga durch das Wald auf Hexa zu. Auf halber
Strecke hielt er aber plötzlich an und wich mit einem Rückwärtssalto nach
hinten aus. Dort wo er sich vor einer Sekunde noch befunden hatte, brach auf
einmal der Boden ein und sein Gegner stieg aus dem entstandenen Loch hervor. Nur
handelte es sich hierbei nicht um den echten Hexa, denn der erhob sich erst
gerade ein Stück weiter weg. „Mmh, mit solchen Fallen brauche ich es wohl
nicht bei dir und deinem Byakugan versuchen.“, meinte der Blonde. „Dann
können wir die Spielereien auch gleich überspringen.“ Er schnippte mit dem
Finger. Auf dieses Signal hin kamen links und rechts vom ANBU insgesamt drei
weitere Doppelgänger aus dem Geäst.
Auf Nejis Gesicht zeichneten sich Sorgenfalten ab. Deren Ursprung waren nicht
unbedingt die Doppelgänger, die hatte er schon vor einer Weile bemerkt, sondern
eine Entdeckung über das Original. *Sein Chakra-Level hat eben schlagartig
einen außergewöhnlichen Sprung gemacht. Es ist sehr selten, dass jemand soviel
Chakra vor meinem Byakugan verbergen kann. Ich muss vorsichtig sein. Wer weiß,
wie viel Chakra er noch zurückhält.* Lange Zeit zum Grübeln wurde dem
Konoha-Nin aber nicht gegeben. Mit einer Handbewegung gab Hexa das Zeichen zum
Angriff.
Der Hyuuga schien jedoch bei diesem Anblick nicht sonderlich beunruhigt zu sein.
Der Kampf gegen die Klone war für ihn gegenüber dem gegen das Original aus
einem Grund bedeutend einfacher. Um an die gewünschten Informationen zu kommen,
brauchte er seinen Feind lebend. Bei den Doppelgängern hingegen musste er keine
Zurückhaltung üben.
Er startete mit einem rotierenden Sprungtritt, der drei seiner Gegner
gleichzeitig traf und weg katapultierte. Danach kümmerte er sich um das
Exemplar vor ihm. Bevor der Doppelgänger überhaupt reagieren konnte, rammte
der ANBU seine Hand in die Kehle seines Opfers. Trotzdem stutzte der
Dunkelhaarige, denn seine Hand glitt einfach durch den Hals hindurch.
Anschließend verflüssigte sich Hexas Gesicht vor den erstaunten Augen des
Konoha-Nin. Geistesgegenwärtig zog er gerade noch rechtzeitig seine Hand aus
der Masse heraus. Sein mit Metall beschlagener Handschuh löste sich in seine
Bestandteile auf. *Säure!*, schoss es ihm durch den Kopf. Mit Schrecken musste
er auch wahrnehmen, wie auch die bereits für besiegt geglaubten Doppelgänger
ihre Form änderten.
Wie sich herausstellte, konnten die Kopien zwischen einem festen und flüssigen
Zustand beliebig hin und her wechseln. Das nutzte Hexa, um Neji in die Defensive
zu zwingen. Sobald er versucht hätte, die Doppelgänger aktiv zu bekämpfen,
hätten sie sich wieder verflüssigt und ihn geschadet. Wenigstens konnte der
echte Blonde selbst nicht eingreifen, währendem er die Replikate kontrollierte.
Dennoch konnte sich der Hyuuga dies nicht zu Nutze machen, weil er mit dem
Ausweichen beschäftigt war. Einzig und allein seiner überlegenen
Geschwindigkeit hatte er es zu verdanken, dass er noch keine schweren
Verätzungen davongetragen hatte, aber auch die würde ihm nicht ewig
schützen.
Einige Sekunden später kam es dann auch zu dem Punkt, wo Hexa den ANBU-Captain
erfolgreich in die Ecke gedrängt hatte. Dem Dunkelhaarigen blieb nur noch ein
Mittel der Verteidigung: Kaiten. Mit unglaublich schnellen Bewegungen um seine
eigene Achse konnte er den nervenden Doppelgängern endlich Herr werden, indem
er sie in alle Richtungen verstreute.
Er brachte mehrere Meter zwischen sich und seinen Gegner, nur um mit anzusehen,
wie sich die Kopien des Blonden wieder aufrafften. *Das nimmt ja kein Ende.*,
dachte er gestresst. *Wie kann er diese Teile überhaupt so lange
aufrechterhalten? Egal wie effektiv diese Zustandsveränderungen auch sind, jede
einzelne von ihnen müsste ihn eigentlich Unmengen an Chakra kosten, aber sein
Chakra-Niveau ist nicht ein Stück gesunken. Seine Reserven müssen fast schon
astronomisch sein. Man könnte fast meinen, er wäre ein Jinchurriki, aber das
ist nicht möglich. Als Jinchurriki müsste man zwei Chakra-Quellen haben. Er
hat aber nur eine.*
Sein Gedankengang wurde von Hexas Gelächter unterbrochen. „Was ist los? Wo
ist denn deine Selbstsicherheit hin? Naja, ich kann es dir nicht verübeln. Egal
wie man es dreht und wendet, du kannst mich nicht berühren ohne dich selbst zu
verletzen. Ohne Körperkontakt bist du nicht mehr als ein Schaumschläger. Das
muss der reinste Albtraum für einen Taijutsu-Spezialisten wie dich sein.“
Der Blonde wartete auf eine Reaktion des Konoha-Nin. Diese sollte ihn aber vor
einige Rätsel stellen. Neji sagte zuerst nichts und grinste nur leicht. „Was
ist so lustig?“, entkam es Hexa gereizt. „Nichts. Es ist nur amüsant, dass
du allen Ernstes glaubst, dass du der Erste bist, der so etwas gegen mich
versucht. Bezeichne mich als arrogant, wenn du willst, aber ich weiß, dass ich
für meinen Kampfstil in jedem Ninja-Dorf bekannt und gefürchtet bin. Dadurch
haben schon viele versucht, mich mit Rüstungen, Schilden oder anderen Tricks
davon abzuhalten, sie direkt zu treffen und auszuschalten.
Mein Dorf beherbergt eine Menge hochklassiger Shinobi und Kunoichi. Da sind
Tsunade, letztes lebendiges Mitglied der legendären Sannin und ihre ehemalige
Schülerin Sakura Uzumaki, die sie sogar übertroffen hat und als beste
Medic-Nin der Welt zählt. Auf der anderen Seite haben wir Shikamaru Nara, den
weltbekannten Strategen und den Kopier-Ninja Kakashi Hatake. Trotz dieser
hochkarätigen Namen gelte ich nach dem Hokage als zweitstärkster Shinobi
meines Dorfes. Denkst du wirklich, dass ich diesen Titel verdienen würde, wenn
mich so etwas schachmatt setzen würde? Sollte dem so sein, dann wirst du gleich
erleben, was es heißt, Konoha zu unterschätzen.
Darum werde ich dir eine Technik zeigen, die ich selbst entwickelt habe und für
die Öffentlichkeit fast völlig unbekannt ist. Das liegt keinesfalls daran,
dass ich sie noch nie benutzt habe. Meine Opfer haben einfach nicht lange genug
überlebt, um noch davon zu berichten. Sorry, aber ich kann mir nicht mehr den
Luxus erlauben, dich lebendig zu fangen. Sprich deine Gebete.“
„Leeres Geschwätz.“, winkte Hexa ab und schickte seine Doppelgänger erneut
in den Kampf. Neji hingegen formte schnell Fingerzeichen und schlug
abschließend seine Hände zusammen: Hakke, Rei-Modo (Geistermodus). Um den
Hyuuga legte sich ein bläulicher Chakra-Film. Er ging in die Knie und schoss
wie eine Rakete auf die Doppelgänger zu. Dabei verschwand er kurz vor den Augen
seines Gegners und passierte die Klone. Als er wieder zum Stehen kam, waren drei
der Kopien wie versteinert. Im nächsten Moment brachen sie zusammen und
verwandelten sich wieder in Säure.
Hexa starrte ihn entgeistert an. *Wie zur Hölle hat er das gemacht?* Er fand
zunächst keine Antwort. Erst als der vierte Doppelgänger den ANBU von hinten
angriff, begann er zu verstehen. Neji bewegte keinen Muskel, als der Klon hinter
ihm heran schnellte. Von seinem Rücken löste sich ein Teil des
Chakra-Schleiers und bildete eine Art Sperr, die seinen Gegner aufspießte. Das
blonde Original blinzelte mehrmals ungläubig. „Du bist also in der Lage, das
Chakra um dich herum abzugeben und zu manifestieren? Beeindruckend. Normale
Shinobi können gerade einmal Chakra von ihren Extremitäten ausströmen
lassen.“ Der ANBU-Captain schmunzelte leicht. „Die Shinobi des Hyuuga-Clan
sind aber keine normalen Shinobi. Das Abgeben des Chakra vom gesamten Körper
ist eine zentrale Eigenschaft des Hyuuga-Kampfstils. Auf der anderen Seite ist
das Manifestieren dieses Chakras eine weitaus speziellere Fähigkeit, die mir
jahrelanges Training abverlangte. Die einzige vergleichbare Technik wäre
eventuell das Rasengan.“
Als nächstes passierte tatsächlich etwas, was Neji nicht für möglich
gehalten hatte. Hexa zeigte ihm ein schmales Grinsen. „Wer hätte gedacht,
dass jemand anderes als der Hokage eine Herausforderung für uns darstellen
könnte. Meine Säuredoppelgänger sind wir wohl nicht mehr Nutzen hier.“ Mit
einem Fingerschnippsen ließ er seine Replikate verschwinden. „Na dann zeig
mal, was du drauf hast.“ Im Anschluss an diese Worte ging er in
Abwehrstellung. Der Hyuuga sah ihn verwundert an. *Was hat er vor? Ist das eine
Einladung , mich angreifen zu lassen? Irgendwas ist faul an der Sache. Mir
bleibt aber keine andere Möglichkeit, als anzugreifen. Ewig werde ich Rei-Modo
nicht aufrechterhalten können. Ich muss ihn einfach so hart treffen, dass er
nicht wieder aufsteht.*
Der ANBU leitete wieder so viel Chakra wie möglich in seine Beine und stürmte
los. Innerhalb eines Wimpernschlages verkürzte er die Distanz auf weniger als
einen Meter. Hexa versuchte noch zuzustechen, aber da war es schon zu spät.
Rei-Hakke, 64 Handflächen. Wie ein Trommelfeuer hagelten die Schläge auf den
Blonden ein, bis er schließlich mit dem Letzten der 64 Schläge gegen einen
Baum befördert wurde. Der Hyuuga kam kurz vor seinem regungslosen Kontrahenten
zum Stehen. Zunächst ging er davon aus, dass sein Gegner den Angriff nicht
überlebt hat, aber dann spukte dieser Blut auf den Boden. „Oh, du hast
tatsächlich noch Leben in dir? Umso besser. Dann kannst du mir jetzt noch ein
paar Fragen beantworten. Bewegen kannst du dich ja nicht mehr, weil ich jeden
deiner Chakra-Punkte versiegelt habe. Also, wer ist dein Auftraggeber?“
Hexa erwiderte nur ein unverständliches Gemurmel. „Sprich lauter!“, befahl
der ANBU. Daraufhin erhöhte der Angesprochene zwar ein wenig die Lautstärke,
aber Neji konnte die Worte trotzdem noch nicht hören. Darum trat er einen
Schritt näher. Ein folgenschwerer Fehler. Das nächste was er spürte, war wie
kalter Stahl an seiner Stirn entlang schabte. Hätte er nicht sicherheitshalber
Rei-Modo weiterhin aktiviert gelassen, wäre sein Kopf skalpiert worden. Er
machte einen Satz nach hinten. Der Schnitt an seiner Stirn begann stark zu
bluten, wodurch die Körperflüssigkeit in sein linkes Auge drang und ihn dazu
zwang, es zu schließen. Mit seinem anderen Auge musste er fassungslos mit
ansehen, wie sich Hexa wieder auf die Beine hievte. Um seinen Körper
entwickelte sich ein Chakra-Mantel, ähnlich dem des Dunkelhaarigen, aber
weitaus intensiver. Die eben noch verschlossenen Chakra-Punkte waren wieder
aufgestoßen worden.
Der Hyuuga hatte so etwas bisher nur ein einziges Mal erlebt und wusste sofort,
mit was er es hier zu tun hatte. „Jinchurriki.“, entwich es ihm kaum
hörbar. „Hat ja lange genug gedauert, bis du es endlich bemerkst.“ „Das
macht keinen Sinn.“, sagte Neji aufgebracht. „Als Jinchurriki müsstest du
zwei Chakra-Quellen besitzen.“ „Normalerweise hättest du Recht, aber mein
Fall ist ein wenig spezieller. Mein Wirt war zu schwach, um mein Chakra
zurückzuhalten. Das erlaubte mir, sein Chakra völlig zu übernehmen. Das
schränkt aber auch meine Fähigkeiten ein wenig ein. Deswegen brauchen wir
junge Wirte mit starkem Chakra-Aufkommen. Du wärst eigentlich keine schlechte
Wahl, aber du bist leider schon zu alt. Der Rotschopf hingegen ist ein nahezu
perfektes Exemplar.“ „Euer Plan war es also, nützliche Wirte zu finden.
Darum hast du Brutus´ Befehle befolgt.“ „Exakt. Es hat mich angewidert, so
einem perversen Schwein zu folgen, aber es war der Wunsch meines wahren
Herren.“ „Wer ist dein wahrer Herr?“ „Das muss dich nicht mehr
interessieren. Du wirst hier dein Ende finden und danach schnappe ich mir den
kleinen Uzumaki. Setzen wir der Sache ein Ende.“
Er formte eine Serie von Fingerzeichen und zeigte letztlich seine wahre Gestalt.
Neji war von dieser ziemlich überrascht. Er hat mit einer gigantischeren Statur
gerechnet. Hexa hatte sich in einen „nur“ zweieinhalb Meter großen gelben
Affen mit vier Schwänzen verwandelt. Sein gesamter Körper und somit auch sein
Schwänzen waren von tausenden von langen Nadeln übersät. *Vier Schwänze? Ich
habe eigentlich mit dem Sanbi (dreischwänßigen Bijuu) gerechnet.*, dachte er,
wurde aber sofort wieder aus seinen Gedanken gerissen, weil der Jinchurriki
seine Attacke startete. Wie zu erwarten war, hatte sein Tempo einen ordentlichen
Sprung erfahren. Er war dem Hyuuga in diesem Metier nun ebenbürtig. Wer dadurch
einen ausgeglichenen Kampf erwartete, lag jedoch falsch.
Der Grund dafür war, dass Hexa jeden seiner vier Schweife unabhängig
voneinander bewegen konnte. Der ANBU benötigte jedes Fünkchen seiner
akrobatischen Fähigkeiten, um nicht von ihnen getroffen zu werden. Der Affe
erhöhte weiterhin den Druck, als er mit seinem Schwänzen eine starke Windböe
auslöste. Als Antwort konzentrierte Neji den Großteil des Chakra-Schleiers vor
seiner Brust, um den Windstoß abzufedern. Der Jinchurriki hatte für diese Art
der Verteidigung nur ein müdes Lächeln übrig. Er schlug die Hände zusammen
und rief: Ninjakunst, Jutsu der Nadelrakete. Viele der Nadeln lösten sich in
der Folge von seinem Körper und schossen wie ein Schrotfeuer auf den
Konoha-Nin zu. „Mal sehen, wie deine Defensive hiermit zurecht kommt.“
Dass das einfache Umlenken von Chakra hier nicht ausreichen würde, war ihm beim
bloßen Anblick dieser Technik sofort klar. Er drehte sich erneut unglaublich
schnell um seine Achse: Rei-Kaiten. Der Unterschied zum normalen Kaiten war
hierbei der Durchmesser des Wirkungskreises, der ungefähr doppelt so groß war.
Dennoch war Neji in einer kniffligen Situation geraten. Er konnte sich zwar so
die Nadeln vom Leib halten, aber zum angreifen kam er nicht. Seine einzige
Chance bestand darin, solange durchzuhalten, bis dem Jinchurriki die
„Munition“ ausging, was sich bei seinem immer mehr sinkenden
Chakra-Reservoir als sehr schwierig gestalten könnte.
Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass es dazu nicht kommen würde.
Ungefähr zwanzig Sekunden nach dem Beginn seiner Technik wurde seine Bewegung
gestoppt und ein scharfer Schmerz zog sich von seinem linken Bein ausgehend
durch seinen Körper. Diese Schmerzen waren aber nichts gegen die vielen Nadeln,
die ihn jetzt trafen. Sein Chakra-Mantel schwächte das Eindringen der Nadeln
zwar noch ab, aber dennoch verursachten sie Dutzende tiefe Einstiche. Er sah
fragend zu seinem linken Bein hinunter und bemerkte, wie sich einer von Hexas
Schweifen um dieses geschlungen hatte. Der Affe hatte diesen Schwanz erfolgreich
eingegraben und über das Erdreich unter Rei-Kaiten hindurch bewegt. Von da aus
konnte er dann attackieren. „Wusste ich es doch.“, entkam es ihm süffisant.
„Dein fehlerfreies Byakugan funktioniert nur, wenn du beide Augen geöffnet
hast.“
Neji starrte ihn daraufhin zähneknirschend an. Sein Gegner hatte Recht. Die
Blutung über seinen linken Auge hatte immer noch nicht gestoppt und es somit
unbrauchbar gemacht. Dadurch war ein toter Winkel entstanden, der normalerweise
nicht dagewesen wäre. Genau das hatte Hexa ausgenutzt. Der Hyuuga versuchte
sich verzweifelt zu befreien, aber umso mehr er sich wehrte, umso tiefer gruben
sich die am Schwanz angebrachten Stacheln in seine Haut. Egal wie sehr er es
hasste, er war bewegungsunfähig und seinem Gegner hilflos ausgeliefert. Fast
noch schlimmer war das Taubheitsgefühl, dass sich in seinem Körper
ausbreitete.
Selbst wenn er nicht gefesselt gewesen wäre, hätte er dem nächsten Hieb von
Hexa mit seinem Schweif wohl nicht ausweichen können. Er wurde in die Luft
geschleudert, weil der Jinchurriki kurz vor dem Kontakt seine Fußfessel gelöst
hatte. Mit einem weiteren Schlag krachte gegen einen Baum, an den er
anschließend mit zwei Schwänzen gefesselt wurde. Irgendwie schaffte er es noch
sein Rei-Modo aufrecht zu erhalten. Die dünne Chakra-Schicht bewahrte ihn
davor, völlig als ein menschlicher Schaschlik-Spieß zu enden.
Obwohl Hexa den Konoha-Nin nun völlig in der Hand hatte, wirkte er unzufrieden.
Dies resultierte daraus, dass der Dunkelhaarige ihn immer noch mit seinem
offenen Auge unentwegt anstarrte. „Dieser Kampf ist entschieden, also warum
quälst du dich noch weiter und gibst nicht einfach auf?“ Er bekam keine
Antwort. Der Affe seufzte hörbar. „Eines muss ich dir lassen: Deine
Willenskraft ist für einen Menschen bemerkenswert. Trotzdem reicht sie noch
lange nicht an meine heran. Lass mich dir eine Frage stellen: Für was kämpfst
du? Du hast vorhin deinen Clan erwähnt. Ist es dafür oder dein Dorf?“ Erneut
keine Antwort. „Mmh, das scheint es wohl zu sein. Da liegt der Unterschied
zwischen uns. Im Gegenteil zu dir folge ich keiner Tradition oder militärischen
Einrichtung. Ich folge nur meinem Meister.“ „Warum?“, keuchte der Hyuuga.
„Ganz einfach. Seine Ambitionen werden meinen einzigen Wunsch erfüllen. Er
wird euch leiden und büßen lassen.“ „Wofür?“ „Wofür? Machst du
Witze? Hast du eigentlich nur die geringste Ahnung, was ihr Shinobi uns Bijuus
angetan haben? Seit Jahrhunderten habt ihr uns für eure Bedürfnisse
missbraucht und uns zum Kämpfen gezwungen. Für euch waren wir nichts weiteres
als Werkzeuge!“
Neji entkam ein kurzes Lachen. „Das ist dein Grund? Welche Ironie. Du willst
Rache dafür, dass du benutzt wurdest, aber gleichzeitig folgst du blind
Befehlen.“ „Der Unterschied ist simpel. Früher interessierte sich niemand
für meine Wünsche. Mein Meister hingegen hat mich zunächst beschützt und
schließlich befreit. Obwohl er selbst ein Mensch ist, steht er für uns ein.
Daher werde ich alles für ihn tun. Du kannst das sicherlich nicht
nachvollziehen oder gibt es jemanden, den du unbedingt folgen möchtest und für
den du dich wirklich aufopfern würdest?“ Diese Worte ließen den Konoha-Nin
in Erinnerung schwelgen.
Flashback
ca. 1 Jahr zuvor in Konoha
Die Dämmerung tauchte das Dorf in den Wäldern des Feuerreiches in ein warmes
Orange. Naruto saß an seinem Schreibtisch und verfasste gerade einen Brief an
Gaara bezüglich der bald folgenden Auslosungen für die Chuunin-Examen.
Plötzlich spürte er einen kurzen, aber starken Windhauch und sah auf. Vor ihm
stand jetzt ein maskierter Mann in blutverschmierter Ninja-Kleidung. „Schön,
dass du heil wieder heimgekehrt bist, Neji.“ Der Angesprochene nahm daraufhin
seine Maske ab. „Von deiner Kleidung zu urteilen, gab es einen Kampf. Wie ist
die Mission gelaufen?“, fragte der Blonde. „Die Information der im Süden
stationierten Shinobi waren korrekt. Bei den Angreifern auf das Dorf nahe der
Grenze zum Wasserreich handelte es sich tatsächlich wieder um ANBU aus
Kirigakure. Das macht den fünften Angriff in den letzten zwei Monaten. Ich
empfehle, dass wir die Truppenstärke in dem Bereich erhöhen.“ „Das ist
wohl eine gute Idee. Stimme bitte mit Yamato ab, wie viele Teams wir entsenden
sollten. Danach kannst du dich erst einmal ein paar Tage ausruhen.“
Der Uzumaki erwartete eigentlich, dass der Hyuuga sich jetzt auf den Weg machen
würde, aber der bewegte sich nicht vom Fleck, sondern blickte auf ein
Schreiben, das auf dem Tisch lag. „Ist noch etwas, Neji?“ „Der Mizukage
hat wieder die Einladung zu den Chuunin-Examen abgelehnt?“ „Ja.“ „Das
ist das vierte Jahr in Folge, seitdem Kusaru Quinten ihr Oberhaupt ist, sind sie
keiner Einladung mehr nachgekommen.“ Naruto erwiderte darauf nichts und eine
kurze Periode des Schweigens kam auf, die vom Hyuuga wieder durchbrochen wurde.
„Darf ich offen sprechen, Hokage-Sama?“ „Tust du das sonst nicht?“,
sagte der Kage grinsend.
„Meiner Meinung nach sollten wir noch drastischere Mittel gegen Kirigakure
einsetzen.“ „Und die wären?“ „Wir sollten nicht nur unsere Grenzen
stärker bewachen, sondern auch einmal wirklich zurückschlagen und ihre
Grenztruppen weiter in ihr Land zurückdrängen. Damit würden wir Stärke
zeigen und dafür sorgen, dass sie uns endlich ernst nehmen.“ „Dir ist schon
klar, dass das genau das ist, was der Mizukage will, oder? Diese Angriffe sind
lediglich Provokationen, die den einzigen Zweck erfüllen sollen, dass wir aktiv
werden. Dann hätte Quinten einen Vorwand, einen Krieg anzuzetteln, in den
eventuell sogar Iwa- und Kumogakure einsteigen würden.“ „Das bezweifle ich.
Ich glaube nicht, dass sich der Tsuchikage und die Raikage darauf einlassen
werden.“ „Es ist auch unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen.“,
meinte der Blonde. „Und selbst wenn sie sich raushalten, würde es viele
Verluste auf beiden Seiten geben. Wir müssen einen Krieg um jeden Preis
verhindern.“
„Ich weiß, dass sie eine gewaltfreie Politik verfolgen und sie hat uns auch
sehr weit gebracht, aber mit Diplomatie werden wir bei Kusaru Quinten nichts
erreichen.“ „Ich weiß das.“, antwortete der Uzumaki und klang schon
leicht genervt. „Ich habe zu meiner Jounin-Zeit selbst gegen ihn gekämpft und
kann ihn einschätzen. Es gibt niemanden den ich mehr verachte. Er behandelt
seine eigenen Untergebenen, die er eigentlich beschützen sollte, wie Werkzeuge,
die er beliebig opfert, nur um seine Ziele zu erreichen. Das sollte dir aber
auch sagen, dass er bei einem möglichen Krieg vor nichts zurückschrecken
würde. Er würde bis zum letzten Mann kämpfen und dabei riesige Mengen an Blut
vergießen. Es muss einen anderen Weg geben.“
„Die einzige andere Alternative wäre die Eliminierung von Kusaru Quinten. Vor
seiner Zeit waren die Beziehungen zu Kirigakure noch entspannt. Dafür müsste
jemand nur in Ihr Dorf eindringen und ihn dort stellen. Ich würde mich dazu
bereit erklären.“ „Ich werde dich nicht dein Leben wegwerfen lassen.“,
gab der Uzumaki ernst vor sich. Die Worte lösten einen beleidigten Ausdruck auf
dem Gesicht des Hyuugas aus. „Sieh mich nicht so an, Neji. Du müsstest
eigentlich wissen, wie sehr ich deine Fähigkeiten schätze. Du bist mein
wichtigster Shinobi außerhalb Konohas. Ich habe dir den Posten als Leiter der
ANBU-Einheiten, welcher neben der Leitung des Strategiebüros und des Hospitals
die wichtigste Position nach meiner ist, nicht aus Spaß angeboten. Du bist
stark, der einzige Jounin der Welt auf der Schwelle zum S-Rang um genau zu sein.
Kusaru ist dir aber dennoch überlegen.
Er mag ein herzloser Bastard sein, aber seine herausragenden Fähigkeiten sind
unanfechtbar. Er ist der Sohn von Krato Quinten, den ehemaligen Anführer und
stärksten Mitglied der legendären Schwertkämpfer und wahrscheinlich hat er
seinen Vater sogar schon übertroffen. Er trägt seinen S-Rang nicht umsonst.
Die einzigen Shinobis, die Kusaru in einem Duell erfolgreich stellen könnten,
wären ich oder der Tsuchikage. Vielleicht ist er sogar stärker als ich.“
„Das heißt noch lange nicht, dass ich keine Chance gegen ihn haben würde.
Wer weiß, wie sehr sie in den letzten Jahren eingerostet sind.“ „Hoh, es
ist wohl schon zu lange her, dass ich dir beim Sparring in den Hintern getreten
habe. Das muss ich mal wieder nachholen. Das ist jetzt aber auch nicht wichtig.
Diese Diskussion ist beendet.“ „Dann sollen wir einfach abwarten und uns
weiterhin zum Narren halten lassen?“, wollte Neji miesgelaunt wissen.
Naruto schwieg erneut. Er stand auf, drehte dem ANBU den Rücken zu und schaute
durch das Fenster auf das Dorf herunter. „Weißt du wie viele S-Rang-Missionen
du bisher absolviert hast, Neji?“ Der Hyuuga zog genervt eine Augenbraue hoch,
weil er dachte, dass der Kage nur vom Thema ablenken wollte. „Keine Ahnung,
ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.“ „Einundachtzig einschließlich
der Letzten.“ „Du weißt so etwas aus dem Kopf? Alle Achtung.“
„Natürlich weiß ich das.“, gab der Blonde ein wenig empört zurück.
„Mit jeder dieser Missionen geht ihr das Risiko ein, nicht mehr lebendig
wiederkehren zu können. Ich auf der anderen Seite kann nur abwarten und
zusehen. Es ist frustrierend, nicht mehr selbst eingreifen zu können. Die
meisten Bewohner Konohas mögen vielleicht denken, dass wir in sehr ruhigen und
friedlichen Zeiten leben, aber in Wirklichkeit ist es nur euch zu verdanken, die
im Schatten agieren und den Frieden damit erst möglich machen, auch wenn dies
alles ohne ihr Wissen passiert.“
„Das sind nun einmal die Rollen, die wir gewählt haben, Naruto.“, meinte
Neji. „Du wusstest, dass du als Hokage nicht mehr aktiv an Missionen
teilnehmen würdest und ich, dass meine geheimen Missionen niemals von vielen
anerkannt werden würden. Wir waren uns beide über die Konsequenzen im Klaren
und haben uns trotzdem für diese Leben entschieden.“ „Wohl wahr. Trotzdem
ist dieser oberflächliche Frieden mir nicht genug. Meine Ziele reichen weiter
als das, selbst weiter als dieses Dorf.“ „Was meinst du damit?“ „Es gibt
etwas, dass ich seit meiner Ernennung zum Hokage anstrebe: wirkliches
Verständnis und Harmonie zwischen den Ninja-Dörfern. Ich rede nicht nur von
Konoha und den restlichen großen Ninja-Dörfern, sondern auch den Kleinen, wie
Oto- oder Amegakure. Es wäre dann nicht nur eine einfache Periode der
Waffenruhe, sondern eine wirkliche Ära des Friedens. Wenn wir das erreichen
könnten, wären solche Missionen wie deine letzte und auch weitere Opfer der
Shinobi nicht mehr notwendig. Um das zu erreichen, dürfen wir aber um jeden
Preis keinen Krieg provozieren, der Tausenden von Shinobi und Zivilisten das
Leben kosten würden, denn das würde nur eine weitere Epoche zu der blutigen
Geschichte der Ninja-Welt hinzufügen.“
„Wenn ich dich so höre, könnte man meinen, dass du die gesamte Ninja-Welt
ändern möchtest.“ „Verrückt, nicht wahr?“, erwiderte Naruto
schmunzelnd. „Immerhin existiert das System schon mehr als ein Jahrhundert.
Dennoch wird mir jedes Mal, wenn ich meine Kinder ansehe, klar, dass ich sie
eigentlich nicht in unserer Welt aufwachsen sehen möchte. Es gab schon zu viele
Tragödien, die verhindert werden hätten können. Tragödien, die auch uns
beeinflusst haben. Ich will nicht, dass unsere Kinder das Gleiche durchmachen
müssen. Mir ist völlig klar, dass es ist ein großes Vorhaben, aber ich habe
mir schon immer hohe Ziele und ich finde, dass es etwas ist, für das es sich zu
Kämpfen lohnt. Meinst du nicht auch, Neji?“
Der ANBU nickte nur stumm. Ihm hatte es wirklich die Sprache verschlagen. Vor
ihm stand ein Mann, der ihm schon so oft Rätsel aufgegeben hatte. Das er
speziell war, hatte er damals sehr schnell erkannt. Auf den ersten Blick wirkte
er wie ein hoffnungsloser Träumer, aber seine schiere Willenskraft und Glaube
schien Unmögliches möglich zu machen. Aber auch sein Verhalten als Oberhaupt
hob sich von dem vieler Anderer ab. Er hatte die Macht und den Einfluss, um sich
immens daran selbst bereichern zu können, aber er tat das Gegenteil. Er
interessierte sich nicht nur für sein Leben oder das seiner geliebten Menschen,
sondern schätzte auch das Leben von Menschen außerhalb der Dorfgrenze.
Natürlich war er auch nur ein Mensch und hatte seine Prioritäten und auch
Grenzen. Obwohl er zwar in seiner Laufbahn einige Leben nehmen musste, hasste er
nichts mehr als unnötiges Töten. Wenn es eine Alternative gab, würde er sie
anstreben, ganz egal wie schwer dies auch wäre. Seine Selbstlosigkeit könnte
wirklich einen dauerhaften Wandel in dieser blutigen Welt auslösen. Der Hyuuga
konnte nicht anders, als ihm dabei unterstützen zu wollen. Er wollte ihm auf
diesen harten Weg begleiten.
Flashback Ende
„Dein Schweigen ist mir genug.“, sagte Hexa. „Scheinbar kannst du meine
Gründe wirklich nicht nachvollziehen.“ „Nein!“, widersprach der Hyuuga.
„Auf eine Art verstehe ich dich. Auch ich habe jemanden, dem ich folgen
möchte. Nur ist dieser Mensch jemand, der kein Leiden schaffen, sondern die
Welt verbessern will. Für ihn bin ich bereit, jedes Opfer in Kauf zu nehmen.
Sei es mein Stolz oder mein Leben.“ Er mobilisierte seine letzten Kräfte und
befreite sich von dem eisernen Griff des Jinchiurriki. Er stieß sich vom Baum
ab und griff aus der Luft aus an. Dabei deaktivierte er Rei-Modo und
konzentrierte sein Chakra in seiner rechten Hand. Er gab jede Verteidigung auf
und setzte alles auf eine Karte. Egal was sein Feind ihm entgegen werfen würde,
er müsste es lange genug überleben und diesen einen Treffer setzen. Das war er
Konoha und Naruto schuldig, nein... das war er sich selbst schuldig...
Kapitel 70: Rettungsmission IV
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Ich dachte, ich mache euch mal ein verspätetes Pfingstgeschenk. Hat dieses Mal
glücklicherweise nicht ganz so lange gedauert wie zuvor. Viel Spaß und Thx for
Kommis.
70. Rettungsmission IV
Neji nahm kaum noch etwas um sich herum wahr. Lediglich das Pulsieren des
Chakras in seiner rechten Hand war für ihn deutlich spürbar. Er besaß nun
eine Art Tunnelblick. Die auf ihn zu fliegenden Nadeln interessierten ihn nicht.
Seine Gedanken konzentrierten sich nur noch auf eine Sache. Er musste Hexa noch
einmal treffen. Dieser letzte Schlag würde alles entscheiden. Es stand viel auf
den Spiel: Nejis Leben, Arashis Schicksal und vor allem die Sicherheit Konohas.
Er legte alles was er hatte in diesen letzten Angriff und trotzdem erreichte er
seinen Gegner nicht. Für einen Moment wurde es um ihn herum schwarz.
Als nächstes sah er Hexa aus einem anderem Blickwinkel, der Vogel-Perspektive.
Er dachte, er würde über dem Jinchurriki schweben und ging deshalb davon aus,
dass er bei seinem Versuch gestorben wäre. Erst das Hören einer familiären
Stimme brachte ihn zurück in die Realität. „So einen verzweifelten Angriff
habe ich von dir noch nie gesehen. Hast du Todessehnsucht, Neji?“ Der
ANBU-Captain bemerkte nun zum ersten Mal einen kräftigen Druck gegen seine
Schultern. Er schwebte keineswegs, sondern wurde von etwas getragen. Sein Blick
fiel auf die Quelle der Stimme.
„Sai!“, entkam es ihm erstaunt. Der Angesprochene erwiderte nur mit seinem
bekannten Grinsen. Er stand auf einen seiner Tintenadler, der etwas über den
Hyuuga flog. Eine dieser Kreaturen hielt auch Neji in seinen Krallen. Nun wurde
ihm klar, wie er dem Angriff des Affen entgangen war. Der Jinchurriki fletschte
derweil die Zähne. *Tch, noch ein Hindernis.* Seine Gesichtszüge hellten sich
jedoch eine Sekunde später wieder auf, denn Sai war aber nicht der Einzige
Neuankömmling. Das bemerkte auch Neji, was ihn sofort in Rage brachte.
„Arashi, du Idiot! Was machst du hier?“ Der Rothaarige der noch ein Stück
weiter hinten auf einem Tintenadler flog, wollte gerade antworten, aber jemand
anderes kam ihn zuvor. „Hey, ich bin auch hier.“, sagte eine dunkle Stimme.
Sie gehörte zu Shino, der sich in unmittelbarer in der Nähe des Uzumaki
befand.
Seine Sonnenbrille und Trenchcoat machten es fast unmöglich, Gefühlsregungen
zu erkennen, aber seine Stimmenfarbe deutete an, dass er genervt war. Das war
keine Überraschung, denn der Aburame hasste nichts mehr, als ignoriert oder
übersehen zu werden. Er erhob erneut das Wort. „Außerdem solltest du nicht
zu hart zu dem Jungen sein. Er hat uns immerhin zu dir geführt.“ „Das tut
nichts zur Sache. Arashi ist sein Ziel. Bringt ihn weg hier!“ Die restlichen
Konoha-Nin waren gelinde gesagt geschockt über diese Neuigkeiten. Genau das
versuchte sich Hexa zum Vorteil zu machen, indem er unmittelbar angriff. Sai
fing sich aber noch schnell genug, um drei Kunai auf den Boden zu werfen. An den
Waffen waren jeweils eine blaue Kugel angebracht, die beim Kontakt mit der Erde
Rauch ausströmten. Anschließend gab er das Signal zum Rückzug. Bevor sich der
Jinchurriki wieder orientieren konnte, waren seine Feinde in Richtung der
Residenz von Brutus verschwunden.
Dort landeten die Konoha-Nin auch wenig später. Neji lehnte erschöpft gegen
eine Wand. Seine Wut war aber noch immer nicht abgeklungen. „Was hast du hier
zu suchen, Arashi? Ich habe dir doch ganz klar befohlen, dich mit Sanari aus dem
Staub zu machen. Wo hast du sie überhaupt hingebracht?“ „Sie ist in
Sicherheit.“, erwiderte der Uzumaki. „Viel wichtiger sind jetzt deine
Verletzungen. Wir müssen das Gift so schnell wie möglich entfernen. Du
müsstest schon erste Lähmungserscheinungen fühlen, oder?“ Der Hyuuga nickte
schwach. „Zu allererst müssen wir diese Nadeln aus seinem Körper
rauskriegen.“, meinte Shino. „Kriegst du das hin, Arashi?“ „Das ist
keine große Sache. Das Problem ist die Frage, wie wir das Gift aus dem Körper
entfernen. Ich kann mich unmöglich um so viele kleine Eintrittswunden
gleichzeitig kümmern.“ „Überlasse die Extraktion des Giftes mir.“, gab
der Aburame zurück. „Du musst die Wunden lediglich verschließen, sobald ich
fertig bin.“ „Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber wir haben eh keine
andere Wahl, als es zu versuchen.“
Arashi begann also, die Nadeln heraus zu ziehen. Dabei flogen seine Hände
geradezu über den Leib des ANBU-Captains. Die anderen Konoha-Nin zeigten sich
beeindruckt über das Tempo, das Arashi an den Tag legte. Hier zahlte sich das
harsche Training von Sakura aus. Viele Stunden lang hatte sie an den
Fingerfertigkeiten und der Reaktionsschnelligkeit ihres Sohnes gefeilt. Nach
wenigen Minuten war Arashis Arbeit vorerst getan. „OK, du bist dran,
Shino.“
Der Aburame kniete sich vor seinen Kameraden hin und streckte einen Arm aus. Von
diesem strömte ein Schwarm Insekten aus, der sich auf die angegriffenen
Körperstellen des Hyuuga legte. Die winzigen Käfer krabbelten in die
Einstichlöcher und sorgten dafür, dass der Patient schlagartig aufstöhnte und
sich leicht krümmte. „Was tust du da?“, fragte Arashi aufgebracht. „Ich
sauge das Gift heraus.“ „Diese Methode ist aber viel zu brutal und
schmerzhaft!“ „Du bist zu weich, Arashi!“, mahnte ausgerechnet Neji schwer
atmend. „Das ist der schnellste Weg.“ Der Schwarzhaarige wusste, dass Zeit
jetzt kostbar war. Nicht nur weil das Gift so schnell wie möglich entfernt
werden musste, sondern auch wegen ihrem Gegner, der gerade nach ihnen suchte.
Wie aufs Sprichwort wandte sich Sai vom Rest ab. „Er ist gleich hier. Ihr
kümmert euch weiterhin um Neji.“ „Du kannst ihn alleine nicht besiegen.“,
keuchte der Hyuuga. „Das weiß ich. Dafür muss ich mir nur deinen Zustand
ansehen. Du bist der Stärkste unter uns, aber ich bin auch nicht erst seit
gestern ein Shinobi. Ich kann ihn zu mindestens eine Weile lang beschäftigen.
Also sorge dafür, dass du so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommst,
Captain“. „Verlass dich drauf. Du hast mich vorhin gerettet, also schulde
ich dir was. Du hast hoffentlich nicht vor draufzugehen, bevor ich mich
revanchieren kann.“
Hexa durchsuchte derweil die Residenz. Er war sichtlich frustriert, dass er
seine Opfer hat entkommen lassen. Wenigstens würde er nicht lange brauchen, um
sie wiederzufinden. In seiner finalen Form hatte er einen enorm ausgeprägten
Geruchssinn. Damit konnte er der Fährte der Konoha-Nin bequem folgen. Er betrat
einen der vielen Innenhöfe. Seine Gegner waren nahe, soviel wusste er. Als er
einen weiteren Schritt machte, fühlte er einen Widerstand an seinem linken
Fuß. Es war ein Stahldraht, der eine Falle auslöste. Von allen Richtungen
schossen nun Kunais mit explosiven Siegeln auf ihn zu. Eine große Schockwelle
wurde ausgelöst. Als sich der Rauch verzog, war aber zu erkennen, dass er
unversehrt geblieben war. „Ist das alles, was ihr zu bieten habt? Das hat ja
nicht mal gekitzelt!“ Er bekam keine Antwort. Dafür sah er einen Schatten
neben ihn und blickte gen Himmel. Über ihn flog eine mannshohe Schriftrolle,
die sich langsam öffnete. Er rechnete mit einem weiteren Angriff, aber
stattdessen fielen dutzende von kleineren Schriftrollen auf den Boden.
„Das ist ja ein niedlicher Zaubertrick.“, spottete der Jinchurriki. Jetzt
zeigte sich auch Sai auf einem der Dächer. Dieser formte schnell Fingerzeichen
und rief: „Ninjakunst, Jutsu der Tintenarmada!“ Aus den geöffneten
Schriftrollen stiegen daraufhin viele verschiedene Kreaturen. Die Vielfalt unter
ihnen war dabei besonders bemerkenswert. Es waren nicht nur alle möglichen
Tierarten, sondern auch allerlei mythische japanische Figuren wie Tengus und
andere Dämonen vertreten. Hexa wurde umkreist und überfallen. Allerdings
konnten sie den Affen nicht sonderlich schaden. Das war aber auch nicht Sais
Ziel. Er wollte so viel Zeit wie möglich schinden und zu mindestens das gelang
ihm. Denn egal wie viele Tintenfiguren Hexa auch mit seinen Krallen, Schwänzen
oder Nadeln ausschaltete, die Flut an Gegnern wurde nicht weniger. Nach ein paar
Minuten bemerkte das auch der Yonbi. Er machte einen Rundumschlag mit seinen
Schwänzen und fand so die Zeit für Fingerzeichen. Windkunst, Himmelsteiler.
Der Attacke konnte Sai entgehen, weil genug Distanz zwischen den Beiden lag. Er
wusste aber auch, dass er so gut wie tot war, wenn sein Gegner näher an ihn
herankommen konnte. Das lag auch daran, dass er die ganze Zeit ein Fingerzeichen
halten musste, um seine Technik aufrecht zu erhalten. Hexa wechselte jetzt den
Angriffstyp und feuerte Nadeln auf den ANBU. Der wurde dadurch von einem Dach
zum Nächsten gejagt. Das ging auch eine Weile gut, aber bei einer Landung
löste sich ein Ziegel und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Nur mit Mühe
konnte er im Fallen die Hände zusammen zu halten. Dennoch war er der Attacke
seines Feindes hilflos ausgeliefert. Ninjakunst, Jutsu des Insektenwalls.
Um Sai herum bildete sich eine Mauer aus Insekten, die den Angriff abfing. Der
ANBU landete mit einer gekonnten Körperdrehung auf dem Boden. „Gutes
Timing.“, sagte er, als er zurück aufs Dach sprang. „Dein Part ist also
beendet?“ „Ja.“, erwiderte Shino, der neben seinen Kameraden erschien. Der
Jinchurriki begutachtete die neuen Geschehnisse mit einem angewiderten
Gesichtsausdruck. Er musste sich immer noch mit den Tintenkreaturen herum
plagen. Die Überreste der bereits Besiegten hatten den Boden schwarz gefärbt.
Er änderte seine Taktik, blies giftigen Rauch aus und hüllte sich selbst in
eine bläuliche Wolke. Er spekulierte darauf, dass Sai seine Beschwörungen ohne
Sichtkontakt nicht kontrollieren konnte, aber er merkte schnell, dass er ihn
unterschätzte. Eine von Sais speziellen Fähigkeiten war nämlich die
telepathische Verbindung zwischen sich und seinen Kreaturen. So konnte er ihnen
mit genügend Konzentration auch blind Befehle geben. Dafür änderte sein
Fingerzeichen und schloss die Augen.
Zur gleichen Zeit schickte Shino einen seiner Schwärme in die Wolke und wartete
ab. „Nicht gut. Dreißig Sekunden ist das Maximum.“, entkam es ihm
schließlich. „Was meinst du?“, fragte sein Kollege immer noch
hochkonzentriert. „Meine Insekten überlebten in dem Gift für nur dreißig
Sekunden. Das ist zu wenig, um ihn effektiv angreifen zu können. Wie kommst du
voran?“ „Auch nicht besser. Bei mir ist es keine Frage, ob ich noch lange
durchhalte, sondern was mir zuerst ausgeht: meine Kreaturen oder mein Chakra.
Ich musste diese Technik noch nie so lange am Stück benutzen.“ „Kein
Wunder. Du benutzt dein stärkstes Jutsu normalerweise nur, um deine Gegner zu
überrennen. Wer hätte gedacht, dass ein Jutsu, dass alleine drei vollständige
ANBU-Teams ausschalten konnte, hier uns lediglich ein wenig Zeit verschaffen
kann. Jinchurriki sind wirklich nicht von dieser Welt.“ „Jammern hilft uns
jetzt auch nicht weiter. Wir haben keine andere Wahl, als defensiv zu kämpfen
und auf Arashi zu hoffen, dass er Neji wieder zusammenflicken kann.“
Der angesprochene Chuunin war immer noch damit beschäftigt, die Wunden des
Hyuuga zu verschließen. Einige Minuten herrschte nun schon Stille zwischen den
Beiden, die nun allerdings vom Rothaarigen durchbrochen wurde. „Du hast vorhin
erwähnt, dass ich das Ziel dieses Jinchurriki bin. Was meinst du damit?“ Sein
Vorgesetzter seufzte hörbar. „Hexa hat aus einem ganz bestimmten Grund Brutus
gedient. Er konnte so an viele junge Frauen kommen, die eventuell als Wirte für
andere Jinchurriki in Frage kamen. Anscheinend passt du aber weitaus besser in
sein Beuteschema. Darum kann ich dich auch auf keinem Fall noch einmal gegen ihn
kämpfen lassen.“ „Verstehe.“ Arashi versuchte sich nichts anmerken zu
lassen, aber der Gedanke als ein Wirt für ein Monster zu enden, war
angsteinflößend. Er kannte zwar nur wenige Details aus der Kindheit seines
Vaters, aber die reichten schon aus, um seine Furcht noch zu verstärken.
Ohne ein weiteres Wort setzte der Uzumaki die Behandlung fort. Nach wenigen
weiteren Minuten beendete sie dann auch. Der Hyuuga versuchte aufzustehen, doch
er konnte sich kaum auf den Beinen halten. „Die Lähmungserscheinungen
müssten abgeklungen sein, aber dein Chakra-Niveau ist völlig im Keller.“,
schätzte Arashi ein. „Mir geht es nicht wirklich anders.“ Er schloss kurz
die Augen, um sie einen Moment später wieder zu öffnen. „Es gibt wohl keinen
anderen Weg.“ Er kramte in seiner Weste und zog etwas hervor. „Was ist
das?“, fragte Neji verwundert. Er blickte auf einen kleinen blauen Edelstein.
„Das ist ein Chakra-Kristall. Es gibt ein Jutsu, das vom Shodaime Hokage
entwickelt wurde, welches Chakra in eine kristalline Form bringen kann. Es ist
aber enorm aufwendig. Meine Mutter lernte es von Tsunade-Sama, die ja die
Enkelin des ersten Hokage ist.“ „Ja, jetzt wo du es sagst. Er sieht ein
wenig so aus, wie der Kettenanhänger des Rokudaime Hokage, der auch vom
Shodaime stammt.“ „Zum Teil ja. Der ist noch ein wenig spezieller, aber im
Grunde hast du Recht. Dieser Kristall wurde mir für Notfälle mitgegeben.“
„Notfälle?“ „Du wirst es gleich verstehen.“
Der Chuunin biss sich in den Daumen und träufelte ein wenig Blut über den
Stein. Als die Flüssigkeit mit dem Gestein in Kontakt kam, begann es zu
leuchten. Vor den Augen des erstaunten ANBU-Captains verdampfte der Kristall im
Anschluss. Arashi holte tief Luft und atmete den bläulichen Dampf ein. Von der
Neugierde gepackt aktivierte Neji sein Byakugan und sah, wie sich der inhalierte
Dampf im Körper seines Kameraden verteilte. Dieser stand auf und streckte sich.
„Schon besser. Das war eine ordentliche Energiespritze.“ „Du glaubst doch
nicht allen Ernstes, dass ich dich kämpfen lassen werde. Ich habe mich doch
eben klar genug ausgedrückt.“
„Ja, das hast du.“, erwiderte der Uzumaki mit gesenktem Kopf. „Ich glaube,
ich kann die Situation gut genug einschätzen. So sehr es mich auch nervt es
zuzugeben, aber dieser Kampf liegt außerhalb meiner Fähigkeiten. Ich wäre
hier nichts weiter, als eine Bürde für euch. Ehrlich gesagt hätte ich niemals
gedacht, dass so ein Moment kommen würde. Auf der anderen Seite habe ich auch
immer meinen Vater als das Maß aller Dinge gehalten und nie zu träumen gewagt,
dass es andere Shinobis auf seinem Niveau gibt. Offensichtlich lag ich da
falsch. Damit meine ich nicht nur den Jinchurriki“ „Nun überschätzt du
mich.“, meinte Neji grinsend. „Ich bin wahrlich nicht der Typ, der seine
eigene Kraft herunterspielt und ich könnte ihm sicherlich das eine oder andere
Problem bereiten. Vielleicht würde ich ihn in einem Kampf auf Leben und Tod
sogar dazu zwingen können, Nero einzusetzen, aber dann würde auch ich an meine
Grenzen stoßen.“ „Du weißt von Nero?“, entkam es Arashi überrascht.
„Natürlich. Ich habe die zerstörerische Macht seines schwarzen Laminenters
in seinem Kampf gegen Pain gesehen. Mit dieser furchteinflößenden Waffe, die
er nur als allerletztes Mittel benutzt, könnte er alleine mit Hexa fertig
werden. Das heißt aber nicht, dass wir diesem Vieh hilflos ausgeliefert sind.
Wir sind schließlich nicht allein. Sai und Shino gehören genauso wie ich zu
den stärksten Shinobis Konohas. Zusammen könnten wir diesen Kampf mit
Sicherheit für uns entscheiden, wenn ich in der Lage zu kämpfen.“
„Das ist alles was ich wissen muss.“, sagte der Rothaarige und machte einen
Schritt auf seinen Vorgesetzten zu. „Was hast du vor?“ „Ich mag vielleicht
nicht an diesem Kampf teilnehmen können , aber es gibt dennoch etwas, das ich
tun kann. Versuch dich jetzt nicht zu bewegen.“ Der Chuunin hob seine rechte
Hand, die zu leuchten begann. Anders als zuerst vom Hyuuga vermutet, glühte die
Hand nicht grün, wie bei medizinischen Ninjutsu üblich, sondern blau. Arashi
legte die Hand auf die Brust des ANBU-Captains und konzentrierte sich. Danach
drang etwas schlagartig in den Leib des Dunkelhaarigen ein. Dieser wollte gerade
etwas sagen, aber wurde davon abgelenkt, dass sein Körper plötzlich leichter
wurde.
„Ich habe dir eben eine gute Portion pures Chakra gegeben.“, erklärte der
Chuunin. „Ich danke dir, aber eines verstehe ich nicht. Wenn du das ohnehin
vorhattest, warum hast du mir nicht einfach den Chakra-Kristall gegeben und ihn
aktiviert.“ „Das wäre dir nicht gut bekommen. Das Chakra im Kristall
stammte nämlich ursprünglich von meinem Vater. Die Intensität seines Chakras
ist allerdings abnormal hoch. Bei mir ist das auf Grund unserer Kompatibilität
nicht bedenklich, aber jemand außerhalb der Familie könnte es mehr schaden als
helfen. Darum habe ich die Intensität ein wenig gesenkt, bevor ich sie auf dich
übertragen habe.“ „Du hast scheinbar wirklich an alles gedacht, was? Ich
wusste, dass es die richtige Entscheidung war, dich auf diese Mission
mitzunehmen. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Bleib du hier und warte auf
weitere Befehle.“ Damit wandte der Hyuuga sich ab und ließ Arashi zurück.
Es dauerte nicht lange, bis er am Kampffeld ankam. Shino, der die gesamte Zeit
sich und Sai mit seinen Insektenwällen beschützt hatte, bemerkte ihn sofort.
„Wie geht es dir?“ „Ich bin dank Arashi so gut wie neu. Wie sieht es bei
euch aus?“ „Nicht gerade rosig. Sai benutzt nun schon seit geraumer Zeit
seine Tintenarmada und ist so gut wie am Ende.“ Er deutete dabei auf ihren
Kameraden, der schwer atmete und enorm schwitzte. Der Hyuuga richtete seinen
Blick auf die große Wolke. „Ist der Bastard schon die ganze Zeit da drin?“
„Ja und es gibt kein Herankommen an ihn. Selbst meine auf Gift spezialisierte
Insekten halten es da drin nicht länger als eine halbe Minute aus.“ „Eine
halbe Minute, also. OK, bringen wir die Sache zu Ende. Ich gehe rein.“ „Bist
du wahnsinnig?“, wollte der Aburame entsetzt wissen. „Bei dieser Wolke
reicht es nicht aus, einfach die Luft anzuhalten. Das Gift befällt auch die
Haut. Nicht einmal mit Rei-Modo bist du davor sicher.“ „Darum wirst du mir
auch helfen.“, sagte Neji. „Du wirst meinen gesamten Körper mit einem
Insektenteppich überziehen und mich dadurch schützen. Du sagtest ja, dass
deine Insekten dreißig Sekunden im Gift überleben können. In dieser
Zeitspanne erledige ich ihn.“
„Das ist zu riskant. Solltest du nicht rechtzeitig da herauskommen, bist du so
gut wie tot.“ „Lass ihn gehen.“, warf Sai, der alles mit angehört hatte,
keuchend ein. „Er wird es schaffen.“ Er und der Hyuuga nickten sich kurz zu.
Nur widerwillig verteilte Shino viele seiner Käfer auf den ANBU-Captain. Es war
wahrlich kein appetitlicher Anblick. Die schwarzen Insekten bedeckten jeden
Zentimeter seines Körpers. Lediglich seine Augen waren davon ausgenommen.
Mit einem langen Sprung landete er einige Meter von Hexa entfernt. „Oh, hast
du dein Päusschen beendet, Hyuuga?“ Der Jinchurriki erkannte den ANBU sofort
an seinem Geruch. Der Angesprochene antwortete natürlich nicht, da er
unmöglich in dieser Umgebung atmen konnte. Er hatte ohnehin nicht vor, einige
seiner wertvollen Sekunden mit Reden zu vergeuden. Er leitete Chakra in seine
Beine und stürmte auf seinen Gegner zu.
Das Resultat des kommenden Schlagabtausches war aber das Gleiche, wie schon eine
Weile zuvor. In Sachen Geschwindigkeit waren beide auf einem Level und auch die
wenigen noch übrig gebliebenen Tintenkreaturen machten keinen Unterschied. Neji
lief die Zeit davon. Er griff nach einen Kunai und warf ihn in Richtung des
Jinchurriki. An der Waffe war ein explosives Siegel befestigt. Hexa wich dem
Angriff jedoch ohne Probleme aus. „Das hat vorhin schon nichts gebracht. Was
lässt dich denken, dass es jetzt funktioniert?“ Er bekam keine Antwort.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte er auch noch nicht, dass die vorherige Aktion
keineswegs eine Attacke war, sondern ein Signal. Das begann er erst zu
realisieren, als die letzten Tintenfiguren in sich zusammenfielen und der Hyuuga
in die Luft spring. Von außerhalb der Giftwolke ertönte eine Stimme:
Ninjakunst, Jutsu der Tintenhärtung. Innerhalb von Sekundenbruchteilen, begann
sich die gesamte Tinte zu verkrusten. Es waren dabei nicht nur die vielen
Pfützen auf den Boden betroffen. Auch die Tinte, die nach dem langen Kampf
gegen die Kreaturen auf dem Fell des Affen gelandet war, verhärtete und
schränkte diesen kurz in seiner Bewegungsfähigkeit ein. Es war nur ein Moment,
doch das war alles, was Neji brauchte.
Mit einem schnellen Satz verkürzte er die Distanz auf weniger als einen Meter
und kam in eine gute Angriffsposition. Sein vollständiges Chakra wanderte in
seine rechte Hand. Nun konnte er das einsetzen, was er zuvor schon benutzen
wollte: Seine brutalste Technik: Hakke, Herzstoß. Mit einem gnadenlosen Schlag
rammte er seine Hand durch Hexas Torso. Mit einer schnellen Bewegung sog er
seinen Arm wieder heraus und verließ die Giftwolke. Es war auch keine Sekunde
zu spät, denn kurz nachdem er neben seinen Kameraden wieder auftauchte, fielen
die Insekten von ihm ab.
Die drei ANBUs bemerkten, wie sich der giftige Nebel bald wieder lichtete. Der
verletzte Affe schleppte sich in Richtung seiner Widersacher. „Das war ein
beeindruckender Angriff. Zu schade, dass er euch nicht retten wird. Es braucht
mehr als das, um mich zu töten.“ Die Konoha-Nin sahen ihn überrascht an.
Hexa lachte nur auf und legte seine Hand auf das Loch in seiner Brust. Rotes
Chakra sammelte sich darum herum und schloss es langsam. Nach ein paar Momenten
war von der Verletzung nicht mehr zu erkennen. „Das war es dann wohl für
euch. Schade eigentlich, ihr wart recht unterhaltsam, aber ich muss meine
aufgetragene Aufgabe erfüllen. Habt ihr noch irgendwelche letzten Worte?“ Die
drei Männer schwiegen. „Nein? Na dann, bereitet euch auf euer En-“ Die
Stimme des Jinchurriki stockte plötzlich. Er krümmte sich und spuckte Blut auf
den Boden. „Es hat wohl angefangen.“, sagte einer der ANBU.
Es war Shino. „Was zur Hölle habt ihr gemacht?“, fragte der Affe
wutentbrannt. „Du unterschätzt das Informationsnetzwerk Konohas, erst recht,
wenn man bedenkt, dass unser Leiter ein ehemaliger Jinchurriki ist. Wir kennen
eure enormen Regenerationsfähigkeiten und haben daher einen Weg entwickelt, um
das zu umgehen. In diesem Augenblick befinden sich bereits Tausende meiner
Insekten in deinem Inneren. Es ist eine spezielle Spezies, die sich von Chakra
ernährt. Sie sind nur sehr kurzlebig, verfügen dafür aber über ein riesiges
Reproduktionsvermögen. Dabei ist es entscheidend, wie viel Chakra der Wirt
besitzt. Umso mehr Chakra vorhanden ist, umso schneller pflanzen sie sich fort.
Ein Jinchurriki mit seinen gigantischen Chakravorkommen ist ein wahres Paradies
für sie. Sie ernähren sich aber nicht nur von Chakra. Innereien sind ebenso
eine Leibspeise von ihnen. Du kannst gerne versuchen, deine inneren Organe mit
deinem Chakra zu heilen, aber das wird die Fortpflanzung der Insekten nur
beschleunigen. In wenigen Minuten werden es Millionen sein. Es ist ein
undurchdringlicher Kreislauf. Wir brauchten lediglich eine Wunde, die groß
genug war, um genügend Insekten in deinen Körper zu bringen, um den Kreislauf
zu starten. Nur ein Mitglied des Aburame-Clans kann ihn stoppen, also
beantwortete unsere Fragen und du bleibst am Leben.“
„Ihr Bastarde!“, wütete Hexa. Er beruhigte sich aber zügig wieder und
formte ein Fingerzeichen. „Scheinbar kann ich meine Mission nicht erfüllen.
Dann gibt es für mich nur noch eines zu tun: So viele Feinde meines Meisters
wie möglich auszuradieren.“ „Was meinst du damit?“, wollte Neji
entgeistert wissen. Er sah mit seinem Byakugan, wie sich eine riesige Maße
Chakra in Hexas Zentrum konzentrierte. Zudem begann der Affe zu dampfen. Der
Hyuuga war im Begriff anzugreifen. „Sinnlos, dieses Jutsu kannst du nicht mehr
stoppen. Davor gibt es kein Entkommen.“ Von diesen Worten ließ sich einer der
Konoha-Nin aber nicht abhalten. Es war jedoch nicht Neji, der auf den
Jinchurriki zuschoss. Ihr Gegner wurde gepackt und festgehalten.
Ninjakunst, Jutsu des Insektenglobus. Massen von Insekten strömten aus, die
beide Kontrahenten in einer Kugel umgaben. „SHINO!“, brüllten die anderen
Konoha-Nin wie aus einem Mund. Sie waren von den Geschehnissen völlig aus der
Bahn geworfen worden. Mit seinem Byakugan konnte der Hyuuga nur fassungslos mit
ansehen, wie das Chakra des Jinchurriki sich explosionsartig innerhalb der Kugel
ausbreitete. *Oh Gott. Das Chakra sieht genauso aus wie die Wolke vorhin. Es ist
nur um ein Vielfaches stärker. Das könnte alles in einem Durchmesser von einem
Kilometer kontaminieren.*
Nach einer Minute war alles vorbei. Der Insektenglobus fiel in sich zusammen.
Vom Jinchurriki war nichts mehr übrig geblieben. Die beiden ANBUs sahen aber
erleichtert, dass Shino noch stand. „Mann, du hast uns eben nen ganz schönen
Schrecken eingejagt.“, entkam es Sai, der zusammen mit seinem Captain auf
Aburame zulief. „Dennoch hast du uns da wohl den Hintern gerettet, was?“ Er
bekam keine Antwort. Sie hatten ihn jetzt erreicht. „Shino?“, fragte er und
legte seine Hand auf dessen Schulter. In diesem Moment brach dieser vor ihren
geschockten Augen zusammen. „SHINO!“
Neji reagierte zuerst und fühlte den Puls seines langjährigen Kameraden.
„Bring Arashi her.“, befahl er nervös. „Ist es so-“ „SOFORT!“,
schrie er Sai an, der sich daraufhin gehetzt auf den Weg machte.
Endlos wirkende Momente später kamen die beiden anderen herbeigeeilt. Arashi
begann sofort mit der Untersuchung. Neji und Sai knieten nur schweigend daneben.
Es dauerte lediglich ein paar Sekunden, bis er von ihm abließ. Seine weit
aufgerissenen Augen und offen stehender Mund sprachen Bände. „Wie ist sein
Zustand, Arashi?“, fragte Neji nervös. Der Rothaarige schüttelte mit dem
Kopf. „Sein gesamter Körper ist von dem Gift übersät. Solch eine Menge kann
ich unmöglich neutralisieren. Seine Organe beginnen schon langsam zu versagen.
Ich kann nichts mehr für ihn tun.“
Kapitel 71: Rettungsmission V
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So, ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Es tut mir wirklich Leid, dass es so
lange gedauert hat, aber die letzten Züge meines Studiums (Ja, ich habs
tatsächlich geschafft:th_handsome:)und meine anschließende Arbeit bei einer
großen Zeitung haben mich völlig in Beschlag genommen. Jetzt habe ich erstmal
Urlaub. Darum dürfte das nächste Chap nicht allzu lange dauern. Jetzt aber
erstmal viel Spaß mit dem aktuellen Chap.
71. Rettungsmission V
Neji und Sai sahen sich ungläubig an. Sie konnten nicht glauben, was sie da
eben gehört hatten. „Was hast du gerade gesagt?“, vergewisserte sich der
ANBU-Captain bei Arashi. „Ich kann ihm nicht mehr helfen.“ Mit dieser
Antwort wollte sich der Hyuuga nicht zufrieden geben. „Denk nach, Arashi! Es
muss doch etwas geben, was du tun kannst.“ „Medizinisches Ninjutsu hat seine
Grenzen. Ich kann weder das Gift neutralisieren noch es aus seinem Körper
entfernen.“ „Würde dir das hier eventuell helfen?“, fragte Neji und holte
einen Gegenstand hervor. Es war eine kleine gläserne Ampulle, die mit einer
roten Flüssigkeit gefüllt war. „Ist das etwa-“ „Das ist eine Probe von
Hexas Blut.“, beendete er den Satz des Chuunin. „Ich habe es vorhin im Zuge
meines finalen Angriffes entnommen. Kannst du nicht damit nicht ein Gegengift
entwickeln?“ „Es würde beim Verfahren mit Sicherheit sehr helfen. Dafür
müsste aber eine ausführliche Analyse davon durchgeführt werden und das
dauert Tage.“
„Dann müssen wir ihn einfach solange am Leben erhalten.“, meinte Sai.
„Das ist hier unmöglich.“ , zerstörte der Rothaarige die Hoffnung seiner
Kameraden. „Für sowohl die Blutanalyse als auch die lebenserhaltenden
Maßnahmen könnte nur ein Ort in Frage kommen und das wäre das
Konoha-Hospital.“ „Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sofort zurück
nach Konoha.“ „Neji, wäre das eine Möglichkeit, hätte ich es schon
längst vorgeschlagen. Die Wahrheit ist, dass Shino noch maximal eine Stunde zu
leben hat. Ich kann spüren, dass er sich gegen das Gift wehrt und kann nur
darüber spekulieren, welche Schmerzen er momentan hat. Das Einzige, was wir
noch wirklich für ihn tun können, ist seinen Qualen ein Ende zu bereiten.“
Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da wurde er schon von Neji am Kragen
gepackt und grob durchgeschüttelt. „Wage es nicht mal, so etwas zu denken! Es
muss doch irgendeinen Weg geben, wie du ihn retten kannst.“ „Ich bin kein
Zauberer, Neji!“, gab der Rothaarige gereizt zurück. Er wandte sich ab und
rieb sich die Augen. Er merkte, wie sich langsam Tränen in seinen Augen
sammelten. Die Verzweiflung schien immer mehr die Oberhand zu gewinnen.
Das war alles völlig neu für ihn. Er wusste, dass es einmal zu dem Punkt
kommen würde, wo er jemanden mit seinen medizinischen Fähigkeiten nicht mehr
retten konnte. Er dachte, dass er sich innerlich darauf vorbereitet hätte, aber
die Realität traf ihn härter als jeder Schlag. Dennoch wollte er sich nicht
die Blöße geben, vor seinen Kameraden zu weinen und rang nach Fassung.
„Bitte, Arashi! Gehe noch mal die Informationen von Sakura über das Gift
durch. Es muss irgendetwas geben, was du übersehen hast.“
Der Uzumaki sah das als sinnlos an, weil für ihn der Zustand des Aburame
hoffnungslos war. Auf das Drängen seines Captain hin ließ er die Anmerkungen
seiner Mutter jedoch noch einmal laut Revue passieren. „Das Gift ist nicht
zwangsläufig tödlich und verbreitet sich nur langsam im Körper. Es betrifft
dafür nicht den Brutkreislauf, sondern lähmt die Muskeln. Das Problem bei
Shino ist, dass es seine zentralen Organe, vor allem seinen Herzmuskel betrifft.
Durch ihre Lähmung kommt sein kompletter Kreislauf zum Erliegen. Es gibt kein
uns bekanntes Gegengift und das Entfernen des Giftes mit Hilfe von medizinischen
Ninjutsu wird enorm erschwert, da es anders als normale Gifte nicht nur aus
physischen Substanzen besteht, sondern auch noch mit Hexas Chakra verbunden ist.
Daher-“ Arashi stoppte. „Chakra.“, wiederholte er leise. Man konnte
richtig sehen, wie sein Gehirn arbeitete.
„Hast du-“ „Wie lange bleiben die Ckakrapunkte verschlossen, die du mit
deinem Juken blockierst?“, unterbrach der Rothaarige seinen Captain. „Im
Normalfall acht bis zehn Stunden.“ „Schaffen wir es in dieser Zeit zurück
nach Konoha?“ „Auf dem Fußweg ist das unmöglich.“, schätzte Sai ein.
„Mit meinen Tintenadlern sieht es hingegen anders aus. Mein Chakra-Aufkommen
ist zwar gerade ziemlich niedrig, aber dafür müsste es noch reichen.“
„Gut.“ „Was hast du überhaupt vor, Arashi?“, wollte Neji wissen.
„Gibt es doch einen Weg, dass Gift zu entfernen?“ „Nein, aber theoretisch
müsste es möglich sein, Hexas Chakra zusammen mit dem Gift zu lenken. Wenn wir
es hinkriegen würden, das Gift aus Shinos Torso und damit seinen Organen in
seine Arme und Beine zu leiten und es dort durch das Verschließen von
bestimmten Chakra-Punkten zu halten, könnten wir ihn lebend nach Konoha
bekommen. Meine Mutter und Tsunade-Sama könnten ihn dort eventuell das Leben
retten.“
„Wie willst du das anstellen?“ „Das seht ihr gleich. Sorgt nur dafür,
dass er sich auf keinen Fall bewegen wird.“ Auf diese Anweisung hin fixierten
die beiden älteren ANBUs die Arme und Beine des Aburame. Der Uzumaki kniete
sich derweil neben den Patienten und hob seine rechte Hand, die daraufhin blau
aufleuchtete. Mit einer schnellen Bewegung schnellte diese Hand auf Shinos Brust
hinunter. In Verbindung mit dem Schlag pumpte er schlagartig Chakra in dessen
Körper. Dabei bäumte sich dieser ähnlich wie bei der Benutzung eines
Defibrillator auf. Neji begann mit Hilfe seines Byakugan zu verstehen, wie
Arashis Methode funktionieren sollte.
Das mit hoher Geschwindigkeit zugeleitete Chakra verdrängte das vergiftete
Chakra und trieb es wellenartig in die Extremitäten des Opfers. Der Rothaarige
wiederholte seine Chakra-Schläge mehrere Male, bis er seinem Captain irgendwann
das Signal zum Verschließen der Chakra-Punkte gab. Mit vier gezielten Stößen
schloss der Hyuuga das Gift in den Extremitäten des Aburame ein. „Gut, damit
gewinnen wir ein paar Stunden.“, schätzte Arashi ein.
Seine beiden Kameraden sahen ihn besorgt an, weil der Chuunin schwer atmete und
schwitzte. „Alles in Ordnung, Arashi?“ „Ich bin OK.“, keuchte der
Uzumaki. In Wirklichkeit war sein Chakra-Niveau völlig im Keller. Die
durchgeführte Therapie hatte das gesamte erhaltene Chakra aus dem
Chakra-Kristall aufgebraucht. „Wichtiger ist momentan, Shino so schnell wie
möglich nach Konoha zu schaffen. Nur da hat er eine Überlebenschance.“ Auf
diese Worte hin erschuf Sai einen Tintenadler, der bedeutend größer als die
vorherigen war. Das war nicht überraschend, denn dieser musste nicht nur eine
Person, sondern drei befördern. Die Shinobi verständigten darauf, dass Sai und
Arashi zusammen mit dem schwer verletzten Aburame nach Konoha zurückkehrten.
Der Rothaarige musste deshalb mitkommen, weil er auf dem Weg Shinos
Vitalfunktionen aufrechterhalten. Neji sollte hingegen zunächst Sanari
einsammeln um dann auf das andere ANBU-Team zu warten und anschließend
nachzukommen.
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Die Stunden der Reise vergingen quälend langsam. Fast die gesamte Zeit
herrschte Stille zwischen den Konoha-Nin, während sie über die Wälder des
Feuerreiches hinwegflogen. Das lag vor allem daran, dass sowohl Sai als auch
Arashi an ihre körperlichen Grenzen stießen. Letzterer versorgte den
bewusstlosen Patienten ständig mit heilendem Chakra, was zur Folge hatte, dass
seine Hände schon seit Ewigkeiten auf Grund der Überreizung seiner
Chakra-Zellen schmerzhaft brannten. Der Dunkelhaarige hatte dagegen eine
meditative Haltung angenommen. Damit wollte er sicherstellen, dass seine
Tintenkreatur erhalten blieb.
Irgendwann bot sich dem Uzumaki ein Anblick, der seine Laune deutlich aufhellte.
Es waren die Hokage-Felsen, die am Horizont auftauchten. Er klopfte seinem
Kameraden auf die Schulter. „Wir haben es gleich geschafft. Halte durch,
Sai.“ Es dauerte nicht lange, bis sich sein zufriedener Gesichtsausdruck in
einen geschockten verwandelte, denn er bekam keine Antwort. Als nächstes fiel
sein Blick auf die Flügel des Adlers, die langsam an Flüssigkeit verloren und
kleiner wurden. „SAI!“, brüllte er angsterfüllt und schüttelte den
Dunkelhaarigen. Dieser sackte aber nur in sich zusammen. Arashi erkannte sofort,
dass sein Kamerad in Folge der enormen Anstrengung das Bewusstsein verloren
hatte. Er schien dennoch unterbewusst zu mindestens die Struktur der
Tintenkreatur beibehalten zu können, was alleine schon bemerkenswert war. Dies
würde aber nicht mehr lange so bleiben. Das wusste der Chuunin, als die
unkontrollierbare Figur in der Luft schlingerte und über die Grenze des Dorfes
glitt. Sie waren ziemlich genau über dem Zentrum Konohas angekommen, als sich
der Adler schließlich auflöste und die drei Konoha-Nin in die Tiefe
stürzten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie knapp einhundert Meter über dem
Erdboden.
Arashi hatte also nur wenige Sekunden, um den sicheren Tod seiner Kameraden und
ihm selbst zu verhindern. Er drehte sich in Luft um die eigene Achse, sodass er
die anderen kurz sah. Er hätte sie eventuell retten können, aber dafür
brauchte er mindestens drei Schattendoppelgänger. Jede einzelne Bewegung
verursachte bei ihm aber schon höllische Schmerzen. Ihm war völlig klar, dass
er sein Limit nicht nur erreicht, sondern sogar schon überschritten hatte.
Dennoch musste er versuchen, auch noch das letzte Fünkchen seines Chakras aus
seinem Körper zu pressen. Er formte das nötige Fingerzeichen und sammelte
alles was er hatte in seine Hände, doch kurz bevor er das Jutsu anwenden
konnte, wurden sie auseinander gerissen.
Er verlor den Überblick und sah nur noch den Erdboden rasend schnell auf sich
zu kommen. Reflexartig schloss er die Augen und spürte einen kurzen Ruck, aber
keinen Aufprall. Verwirrt bewegte er seine Beine, ohne einen Widerstand zu
fühlen. Anschließend vernahm er eine Stimme. „Mit deinem Chakra-Level das
Jutsu der Schattendoppelgänger einzusetzen... Du hast sie doch nicht mal alle,
Arashi.“ Der Rothaarige öffnete langsam ein Auge. Diese Stimme, dieser
Geruch. Beides schien so familiär. Er sah, wie etwas Gelbes direkt rechts vor
seiner Nase im Wind wehte. Jetzt begriff er und sein Körper entspannte. Nur ein
einziges Wort kam ihm noch über die Lippen, bis er selbst in die Ohnmacht
glitt: „Dad...“
Es dauerte nicht lange bis viele überraschte Blicke von Zivilisten auf den
Blonden fielen. Selbst in Konoha passierte es nicht jeden Tag, dass ihr
Oberhaupt vom Himmel fiel, auf einem Dach landete und dazu noch seinen Sohn
schulterte. Das Erstaunen unter den Passanten wurde sogar noch größer als gut
ein Dutzend maskierter Shinobi um den Kage herum auftauchten. „Das sind dann
wohl die „Eindringlinge“, die der Detektor-Schild aufgespürt hat.“,
meinte einer der ANBU. Er sprach eine Sicherheitseinrichtung an, die vor
mehreren Jahren vom Yondaime Hokage errichtet wurde. Es war eine für das
normale Auge nicht sichtbare Chakra-Kuppel,, die den Großteil des Dorfes
einschloss und sofort Chakra-Signale aufgreifen konnte. Es war also kein reiner
Zufall, dass Naruto in diesem Teil des Dorfes war und seinen Sohn und dessen
Kameraden aus der Luft zu fischen.
„Scheint so.“, entkam es Naruto, der über seine Schulter sah und die zwei
Schattendoppelgänger begutachtete, die Shino und Sai in der gleichen Manier
trugen wie das Original Arashi. „Ich habe die Sache hier unter Kontrolle. Ihr
könnt also auf eure Posten zurückkehren.“ „Hai.“ Die ANBU verschwanden
wieder und ließen den Uzumaki allein zurück. Ihm überkam ein schlechtes
Gefühl. Er konnte zweifelsohne einschätzen, dass Arashi und Sai völlig mit
ihrem Kräften am Ende waren, aber am meisten Sorgen bereitete ihm der Aburame.
Sein Chakra war kaum noch fühlbar. Er verlor keine weitere Zeit und machte sich
auf dem Weg zum Hospital.
In Windeseile hatte er die Distanz zum Krankenhaus zurückgelegt und betrat es
über das Dach. Auf seinem Weg durch das Treppenhaus in die unteren Etagen nahm
er mehrere Absätze auf einmal und trat schließlich eine Tür zu einem der
mehreren Flure auf. Zwei Krankenschwestern bemerkten bald den Blonden und seine
Doppelgänger. „Hokage-Sama, was ist passiert?“ „Wir haben keine Zeit für
Fragen. Benachrichtigt meine Frau und bringt mir drei Tragen.“ „Aber-“
„SOFORT!“, brüllte er in einem unmissverständlichen Ton.
Die deutliche Ansage führte dazu, dass Sakura eine Minute später angerannt
kam. Sie peilte sogleich ihren Sohn an, der bereits auf einer der gebrachten
Tragen lag. „Was ist mit ihm?“ „Keine Sorge. Er hat sich nur völlig
verausgabt. Schau dir lieber Shino an. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.“ Auf
Narutos Hinweis hin untersuchte sie den ANBU. In nur wenigen Sekunden
versteinerte sich Sakuras komplette Miene. Sie wandte sich an eine der
herumstehenden Schwestern. „Bereitet sofort den OP vor! Wo sind Tsunade und
Shizune?“ „Keine Ahnung. Die haben keinen Dienst.“ „Dann findet sie!“
„Sie könnten aber überall im Dorf sein.“, wandte die Schwester ein, dabei
wurde sie mit jedem Wort kleinlauter. Sie befürchtete, dass die Uzumaki jeden
Moment explodieren könnte, aber der Rokudaime griff glücklicherweise ein.
„Beruhige dich, Schatz. Mit meinen Schattendoppelgänger kann ich sie in ein
paar Minuten finden und herschicken.“ „Fein, aber beeile dich.“
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Jeder Muskel seines Körpers fühlte sich an, als würde er zerreißen.
Verkrampft hoben sich seine Lider und seine Augen fixierten das künstliche
Licht der Deckenlampe über sich. Der kurze Blick durch ein kleines Fenster
bestätigte seine Vermutung, dass es bereits Nacht war. „Na, ausgeschlafen,
Arashi?“. Der Rothaarige folgte der Stimme zu ihrem Ursprung und sah seinen
Vater, wie er an einer Wand des kleinen Raumes lehnte. „Wie lange war ich
bewusstlos?“ „Knapp sieben Stunden.“, war die kurze Antwort des Blonden.
„Was ist mit Shino?“, fragte der Chuunin. In seiner Stimme schwang deutliche
Unsicherheit und Angst. Von diesen Gefühlen konnte auch Naruto ihn nicht
befreien. „Die OP läuft noch. Deine Mutter wird uns sofort über das Ergebnis
informieren, sobald sie vorbei ist.“ Aus dem ohnehin schon bleichen Gesicht
des Teenagers entwich noch mehr Farbe. Natürlich war ihm klar, dass die
Rosahaarige die Operation durchführen würde, aber dass selbst nach sieben
Stunden noch kein Ende in Sicht schien, war definitiv kein gutes Zeichen.
Eine kurze Periode des Schweigens brach zwischen den Beiden aus. Es verwunderte
Arashi, dass sein Vater keinerlei Informationen über die Mission hören wollte.
Normalerweise hätte er ihn schon längst über irgendwelche Details ausgefragt,
aber dieses Mal kam nichts. Seine Verwunderung löste sich erst auf, als er
einen Blick auf die Hände des älteren Uzumakis warf. In diesen befand sich die
kleine gläserne Ampulle mit Hexas Blut. Es gab nur eine Erklärung, warum der
Kage bereits davon wusste.
„Du kennst also schon die Hintergründe der Mission und dem Kampf, oder?“
„Ja, Sai hat mich schon eingeweiht. Eine Sache konnte er mir aber nicht
erklären.“ „Was?“ „Neji soll davon geredet haben, dass du ein
spezifisches Ziel des Jinchurrikis warst. Was hatte es damit auf sich?“
„Nun...“, begann der Rothaarige vorsichtig. „Spucks aus, Arashi. Ich habe
weder die Zeit noch die Nerven für Ratespiele.“ Der Chuunin seufzte hörbar.
„Es gab einen bestimmten Grund, warum Hexa unter Brutus gearbeitet hat. Er
suchte geeignete Kandidaten, um sie dann später zu Jinchurrikis zu machen.
Scheinbar wäre auch ich als Wirt in Frage gekommen.“
Anschließend herrschte erneut Stille, was Arashi Rätsel aufgab. Er hatte damit
gerechnet, dass sein Vater über diese Nachricht geschockt sein und vor Wut
schäumen würde. Der Blonde verengte aber lediglich die Augen. „Du scheinst
nicht gerade überrascht zu sein.“, meinte der Chuunin. „Hast du so etwas
erwartet?“ „Nicht erwartet, sondern eher befürchtet. Es macht aber Sinn.
Schließlich ist dein Chakra speziell.“ „Du meinst, weil ich deine
Chakra-Regisratur geerbt habe, richtig?“ „Nicht nur das. Die Intensität
deines Chakras resultiert auch daraus, dass ich bei deiner Entstehung noch der
Kyuubi-Jinchurriki war.“ Der Teenager verzog bei diesen Worten das Gesicht. Er
wollte sich nicht unbedingt ausmalen, inwieweit seine Eltern intim wurden.
Naruto ignorierte die Grimasse seines Sohnes und fuhr fort. „Das unterscheidet
dich auch etwas von deinen Geschwistern, auch wenn dir Kaero in Sachen
Quantität bei weitem den Rang abläuft. Diese abnormal hohe Intensität
steigert auch deine mögliche Resistenz gegenüber Bijuus. Das macht dich für
Akatsuki natürlich attraktiv. Rückblickend betrachtet war es wohl doch nicht
die richtige Wahl, dich in die direkte Suche nach den Jinchurrikis einzusetzen.
Betrachte dich hiermit vom ANBU-Dienst enthoben.“
Arashi dachte, seine Ohren hätten ihm beim letzten Satz seines Vaters einen
Streich gespielt. „Was war das gerade?“ „Du hast mich schon verstanden.“
„Das kannst du nicht machen, Dad! Mein Team braucht mich. Du hast selbst
gesagt, dass ein Medic-Nin in dem Team unerlässlich ist.“ „Diese Meinung
teile ich auch immer noch. Darum wirst du auch durch Shizune ersetzt. Sie war
ohnehin die erste Wahl gewesen. Lediglich ihre damalige starke Lungenentzündung
hatte ihren Einsatz verhindert. Ihre Kampffähigkeiten sind mit deinen allemal
vergleichbar. Darum gibt es in diesem Punkt kein Problem.“ „Das ist trotzdem
total unfair.“, beklagte sich der Chuunin. „Ich habe wochenlang mit ihnen
zusammengearbeitet und war mit dieser enormen Gefahr konfrontiert. Und jetzt
erwartest du von mir, dass ich mich da raus halte?“ „Fang jetzt keine
Diskussion, Arashi. Ich bin ganz und gar nicht in der Stimmung dafür.“ „Was
interessiert mich deine Stimmung? Wärst du nicht mein Vater, würden wir dieses
Gespräch gar nicht führen.“ „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?
Unsere Beziehung hat damit absolut nichts zu tun. Du bist ein Ziel unserer
Feinde. Als Hokage ist es da meine Pflicht, dich nicht in ihre Nähe zu
lassen.“
Der Rothaarige wollte gerade noch etwas erwidern, wurde aber durch die
aufschwingende Tür unterbrochen. Eine sichtlich erschöpfte Sakura trat in den
Raum. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, als sie sah,
dass ihr Sohn wieder bei Bewusstsein war. Sie setzte sich auf die Bettkante und
strich ihm sanft durch die Haare. „Wie geht es dir, Schatz.“ „Ich bin OK,
aber was ist mit Shino? Ist er noch am Leben?“ Die Rosahaarige nickte leicht.
Diese kleine Geste reichte aus, um die gesamte Anspannung von ihm abfallen zu
lassen. „Er ist aber in einem sehr kritischen Zustand. Wir haben das Gift in
seine Arme und Beine versiegelt. Dennoch ist der Schaden an seinen Organen sehr
ernst und er muss ständig beatmet werden. Ich würde jetzt aber gerne die
Hintergründe der Mission erfahren.“
In der nächsten Viertelstunde wurde sie also über die zurückliegende Mission
eingeweiht. Das übernahm Naruto, weil er dem Rothaarigen die Anstrengung nicht
zumuten wollte. Beim Hören der Geschichte durchlebte die Uzumaki die
verschiedensten Emotionen: von Angst über Wut bis hin zu Erleichterung.
Letztlich kamen sie wieder zu dem Thema, welches sie kurz zuvor unterbrochen
hatte. „Ich bin da auf der Seite deines Vaters, Schatz.“, sagte sie im
weichen Ton. „Na das habe ich ja absolut nicht kommen sehen.“, gab Arashi
sarkastisch zurück. „Du würdest mich doch am liebsten hier im Krankenhaus
anbinden.“ „Jetzt werd nicht frech, Freundchen.“, warnte die Kunoichi
ihren Sohn, doch die Warnung störte diesen wenig.
Naruto merkte, wie sich die Beiden in Rage redeten und stampfte einmal kräftig
auf, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich sagte bereits, dass es hierzu
keine Diskussion gibt. Du müsstest das nach deinen letzten Erfahrungen
eigentlich akzeptieren können. Kämpfe, wie die gegen die Jinchurriki liegen
außerhalb deiner Möglichkeiten, zu mindestens jetzt noch.“ „Aha!“,
entkam es Arashi triumphierend. „Du sagtest „jetzt noch“. Das bedeutet,
dass ich trotzdem das Potenzial habe, dort mitzukämpfen.“ „Natürlich. Du
hast das Potenzial, um sogar mich zu übertreffen, aber Potenzial nützt dir
herzlich wenig, wenn du es in einem Kampf auf Leben und Tod nicht in
Fähigkeiten ummünzen kannst.“ „Also muss ich lediglich mein Potenzial
umsetzen. Ich weiß auch schon einen Weg, das zu schaffen. Wir müssen einfach
in die nächste Stufe meines Laminenter-Trainings einsteigen und mit dem
zweihändigen Stil beginnen.“
Als Antwort entkam Naruto nur ein trockenes Lachen. „Du solltest lieber
aufpassen, dass du dir nicht den Kopf an der Decke stößt.“ „Heh?“ „Na,
bei deinem hohen Ross besteht durchaus die Gefahr. Du beherrscht noch nicht
einmal deinen zweiten Elementarangriff, den Windschnitt, gut genug, um ihn
effizient in einem echten Kampf einzusetzen und willst jetzt die weitaus
anspruchsvolleren Techniken des 3. Ranges lernen? Es ist echt beruhigend, dass
ich entscheide, welche Techniken du wann lernst.“ „Aber ich traue mir das
wirklich zu, Dad.“, versuchte Arashi seinen Vater zu überzeugen. „Erst
zweifelst du meine Entscheidungen als Hokage an und jetzt auch noch die als
Sensei? Ist es das, was du sagen willst?“ Der Rothaarige öffnete seinen Mund,
nur um ihn im nächsten Moment wieder zu schließen. Der Blonde wandte sich
immer noch genervt ab. „Wenigstens scheinst du noch zu wissen, wann es besser
ist, den Mund zu halten. Ich hoffe, dass wir dieses Thema nun geklärt haben.
Ich will es nämlich nicht mehr hören. Ruhe dich jetzt aus. Ich habe ohnehin
noch etwas mit deiner Mutter zu bereden.“ Damit ließen sowohl Naruto als auch
Sakura den Chuunin zurück.
Die Beiden waren kaum aus der Tür heraus, da entkam der Kunoichi ein lautes
Seufzen. „Eigentlich war ich ja immer die Böse in Sachen Erziehung, aber das
war gerade ziemlich harsch.“ „Anders kapiert es der Sturschädel auch
nicht.“, erklärte er. „Es gibt jetzt aber wichtige Dinge, um die wir uns
kümmern müssen. Hier, nimm das.“ Er drückte ihr die kleine Ampulle in die
Hand. „Das ist also das Blut dieses Jinchurriki?“ „Ja. Ich will, dass du
die Suche nach dem Gegengift als deine höchste Priorität ansiehst. Am besten
Tsunade übernimmt für die Zeit deine Position als Krankenhausleiterin.“
„Ich kümmere mich darum.“ „Ich verlasse mich auf dich.“
Naruto war im Begriff zu gehen, als Sakura ihn zurückhielt. Sie drückte ihn
einen kurzen Kuss auf die Lippen und strich ihm über die Wange. „Kopf hoch,
Schatz.“, entkam es ihr zärtlich. „Wir schaffen das, das haben wir bisher
immer. Du darfst dich davon aber nicht so sehr vereinnahmen lassen. In den
letzten Wochen hast du täglich über zwölf oder gar sechzehn Stunden
gearbeitet. Das hilft niemanden, wenn es am Ende deiner Gesundheit schadet. Du
siehst komplett abgespannt aus. Warum nimmst du dir nicht einen oder zwei Tage
frei? Shikamaru und die anderen kommen die Zeit auch ohne dich klar.“ „Als
ob ich in der jetzigen Situation einfach die Füße hochlegen könnte.“,
winkte der Kage ab und schenkte ihr ein Lächeln. „Mach dir nicht so viele
Sorgen, Schatz. Mir geht es gut. Es braucht mehr als das, um mich
unterzukriegen.“ Damit verabschiedete er sich.
Die Rosahaarige sah ihrem Mann traurig nach. Da war es wieder. Dieses gequälte
Lächeln, das seine eigenen Sorgen nur überspielen sollte. In Wirklichkeit
schien der Druck als Hokage an seinen Kräften zu zehren und ihn langsam zu
verändern. Sie wusste nicht mehr, wann sie ihn das letzte Mal wirklich Lachen
sehen hat. Die Lebensfreude, die den Menschen Naruto so ausmachte, war völlig
in den Hintergrund geraten. Geblieben waren nur noch die typischen Merkmale des
Hokage Naruto: seine Zuverlässigkeit, Selbstlosigkeit und Dominanz. Sie hoffte
nur, das auch seine menschliche Seite zurückkehren würde, wenn dieser Kampf
ausgestanden war. Sie beäugte die rote Flüssigkeit in der kleinen Ampulle. Das
Beste, was sie jetzt tun konnte, war, das Gegengift so schnell wie möglich zu
ermitteln. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie jedoch noch nicht, dass ihre späteren
Erkenntnisse zu einem echten Skandal in Konoha führen könnte.
Kapitel 72: Geheimnis
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Dieses Mal müsst ihr euch auch nicht so lange gedulden, denn das neue Chap ist
fertig. Ich weiß zwar nicht, ob ich das folgende genauso schnell fertig
bekomme, aber ich geb mein Bestes.
Hier nun das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis.
72. Geheimnis
Sakura hatte ihre Position als Leiterin des Hospitals also vorübergehend an
Tsunade übertragen, um sich völlig auf die Bekämpfung des Giftes zu
konzentrieren. Die Isolierung des Giftes vom Blut des besiegten Jinchurriki ging
dabei relativ schnell. Ihr gelang es sogar das Gift synthetisch herzustellen.
Die wirkliche Herausforderung war allerdings das Finden eines Gegenmittels. Der
Rosahaarigen standen dabei Tausende von möglichen Stoffen zur Verfügung, die
über die Jahre gesammelt wurden. Bei so einer großen Zahl von möglichen
Lösungen gestaltete sich die Suche logischerweise als langwierig. Seit zwei
Tagen arbeitete sie nun unentwegt daran und hatte bereits über zweihundert
mögliche Kombinationen erfolglos ausprobiert.
Der daraus resultierende Schlafmangel schlug mächtig auf ihre Laune, was eine
Schwester zu spüren bekam, als diese in das Labor eintrat. „Entschuld-“
„Was denn?“, schnitt die Uzumaki der Ankommenden genervt des Wort ab. „Ich
sagte doch, ich möchte nicht gestört werden!“ Die junge Frau erstarrte
augenblicklich und begann nervös zu zittern. In ihren Händen hielt sie eine
Kanne Kaffee, die durch das Zittern fast überschwappte. „Oh, gut. Stelle es
dahinten auf den Tisch.“ Sie murmelte noch ein leises „Danke“ in ihren
imaginären Bart, bis sie die Frau schließlich wieder rausjagte.
Sie nippte kurz an einer Tasse und machte sich dann wieder an die Arbeit. Fast
schon motorisch ging sie das Prozedere durch. Zuerst vermengte sie mit einander
verträgliche Zutaten und schrieb diese auf. Dann gab sie Wasser hinzu und
träufelte das Gemisch auf die Überreste des bläulichen Giftes. Anschließend
beobachtete sie die Reaktion unter einem Mikroskop. Bei einer positiven Reaktion
würde sich die Farbe von einem blau in ein helles Gelb verändern, was eine
Neutralisation des Giftes anzeigen würde. Bei allen bisherigen Versuchen
passierte jedoch rein gar nichts.
Lustlos legte sie das Versuchsstück unter die Linse. Selbst das Koffein konnte
sie nicht aufmuntern. Sie gähnte einmal herzhaft und warf dann einen
verschlafenen Blick durch die Lupe. Das, was sie dann sah, vertrieb jegliche
Müdigkeit aus ihrem Körper. Sie wiederholte hastig den Versuch und kam auf das
gleiche Ergebnis. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck griff sie nach ihren
Unterlagen und einem Buch über Heilkräuter und verließ das Büro.
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Naruto ging derweil mehrere Missionsberichte der vergangenen Tage durch. Er kam
mit seiner Arbeit heute absolut nicht voran. Der Papierkram wollte einfach kein
Ende nehmen. Er musste auch zugeben, dass er momentan nicht so richtig bei der
Sache war, weil seine Gedanken immer wieder abschweiften. Nach ein paar Minuten
beschloss er frustriert, eine Pause einzulegen. Er griff seinen Teebecher und
setzte ihn an. Genau in diesem Moment wurde die Tür zu seinem Büro
aufgeschlagen. Der Blonde verschluckte sich an seinem noch heißen Tee und
zerbrach gleichzeitig den Tonbecher. Die ausgeschüttete Flüssigkeit landete
selbstverständlich auf den bereits bearbeiteten Akten. Noch sah er den
Eindringling nicht.
„Das ist jetzt besser wichtig.“, knurrte er gefährlich. „Darauf kannst du
Gift nehmen, Schatz.“, erwiderte eine feminine Stimme. Sein Blick viel jetzt
auf Sakura, was seine Miene etwas entspannte. „Nein, danke. Von Gift habe ich
momentan die Nase voll.“ Die Jounin beugte sich über seinen Tisch und wischte
mit einem Taschentuch zärtlich sein immer noch mit Tee beschmiertes Gesicht ab.
„Entschuldige, Schatz. Ich mache es wieder gut.“, sagte sie zuckersüß und
legte ihre Lippen auf seine. Als sie sich wieder trennten, sah der Blonde seine
Frau schief an. „Deiner guten Laune nach zu urteilen, hast du wohl ein
Gegenmittel gefunden.“ „Exakt.“, antwortete sie erfreut. „Es hat mich
zwar über 40 Stunden Arbeit gekostet, aber ich habe die notwendigen
Bestandteile jetzt zusammen. Fast alle sind hiesige Gewächse, lediglich eine
Zutat wird aufwendiger zu beschaffen sein, weil meine Proben für das
Gegenmittel nicht ausreichen.“ „Inwieweit aufwendiger?“
Die Rosahaarige reichte ihm das Buch über die Heilkräuter und zeigte auf ein
Bild. „Ich brauche den Extrakt dieser Sumpfpflanze.“, meinte sie. Er
überflog lediglich kurz den Artikel, weil er ohnehin nur jedes zweite Wort
verstehen würde. Bei einer Passage blieb er aber hängen. Seine Augen verengten
sich für einen Moment. „Wie viele wissen bisher von deiner Entdeckung?“
„Nur wir beide. Ich bin auf dem schnellsten Wege zu dir gekommen.“ „Gut,
das wird auch noch eine Weile so bleiben.“, schloss der Blonde.
„Was? Wieso? Hinata und die anderen sind völlig krank vor Sorge. Wir müssen
sofort ein Team losschicken, um die Pflanze zu besorgen.“ „Du hast
sicherlich gesehen, wo diese Pflanze wächst, oder?“ „Ja, im Wasserreich.“
„Nicht irgendwo im Wasserreich. Das einzige Gebiet, wo diese Pflanze heimisch
ist, grenzt unmittelbar an Kirigakure. Bei der jetzigen politischen Lage kann
ich unmöglich Konoha-Nin dorthin schicken. Das könnte sehr leicht einen Krieg
auslösen.“ „Wer sagt denn, dass Kirigakure überhaupt mitbekommt, dass sie
da sind? Ich bin mir sicher, wenn wir Neji oder Kakashi-“ „Selbst das ist zu
riskant.“, fiel er ihr ins Wort. „Egal, wen du auch vorschlägst, es wird
definitiv keinen Einsatz von Konoha-Nin in diesen Fall geben.“ „Das ist
wirklich dein letztes Wort, ja?“ Der Kage nickte stumm.
„DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN!“, fauchte sie ungehalten. Um ihren
ohnehin schon lauten Worten Nachdruck zu verleihen, schlug sie mit ihrer Faust
auf den Tisch. Allerdings unterschätzte sie ihre eigene Kraft, was dazu
führte, dass sie den massiven Holztisch in zwei Teile brach. Die gerade noch
sorgfältig sortierten Dokumente lagen nun kreuz und quer auf dem Boden
zerstreut. Die Rosahaarige konnte richtig mit ansehen, wie das Pochen von
Narutos Halsschlagader immer stärker wurde. Jeder andere wäre für so eine
Aktion aus seinem Büro geflogen. Nicht aus der Tür, sondern durch das
geschlossene Fenster hinter ihm. Solche Späße konnte sich nur Sakura
erlauben.
Er atmete einmal tief ein und wieder aus. „Du kannst hier soviel randalieren
wie du willst. Es wird an meiner Entscheidung nichts ändern.“ Die Kunoichi
wandte sich wütend ab und stapfte zur Tür. Als sie zur Klinke griff, spürte
sie eine Hand auf ihrer eigenen. Ihr Mann stand plötzlich neben ihr und hielt
sie zurück. „Wir sind hier noch nicht fertig.“, entkam es ihm. „Oh doch,
ich bin gerade ziemlich fertig mit dir.“ Sie wollte sich an ihm
vorbeidrängen, aber dazu kam sie nicht, weil Naruto sie an den Oberarmen
packte. Sein Griff war nicht so fest, dass er ihr weh tat, aber trotzdem genug,
um sie zum Zuhören zu bewegen.
Als er ihre Aufmerksamkeit hatte, wurden seine Gesichtszüge und Stimme wieder
weicher. „Hör mir zu, Schatz. Mir bleibt keine andere Wahl. In unserer
jetzigen Situation wäre ein Krieg fatal. Das kann ich nicht riskieren. Sowohl
Shino als auch Hidate sind zum Glück nicht in Lebensgefahr, also bleibt uns ein
wenig mehr Zeit.“ „Na das ist ja ein riesiger Trost.“, gab Sakura
sarkastisch zurück. „Erkläre mir lieber einmal, was ich Hinata sagen soll,
wenn sie mich verzweifelt fragt, ob die Suche nach dem Gegengift erfolgreich
war.“ „Erzähl ihr, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen
sind.“ „Ich soll ihr also einfach ins Gesicht lügen, ja?“ Der Blonde
antwortete nicht. „Das sieht dir nicht ähnlich, Naruto. Dass du so ruhig
einen Freund von dir leiden lassen kannst...“
„Jetzt mach aber mal nen Punkt!“, zürnte er. Die Härte war in seine Stimme
zurückgekehrt. „Denkst du tatsächlich, dass mir das hier leicht fällt? Am
liebsten würde ich dieses Kraut eigenhändig beschaffen, aber ich kann mich
hier nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Ich versuche mir etwas einfallen
zu lassen, aber dafür brauche ich ein wenig Zeit. Solange muss ich mich auf
dich verlassen können, dass du nichts zu den anderen sagst. Einige von Ihnen
würden nämlich genauso wie du reagieren. Ich würde es, wenn ich in ihrer
Position wäre. Diese Panik kann ich momentan nicht gebrauchen.“ „Du sagst,
dass du dich genauso verhalten würdest und trotzdem hältst du an deiner
Entscheidung fest?“ „Der Unterschied ist die Situation. Ich bin kein
normaler Shinobi, der lediglich für sich selbst oder sein Team verantwortlich
ist. Mein Verhalten beeinflusst das Leben von Tausenden. Solche Verantwortung
kann einen Standpunkt verändern.“
Sakura bekam jetzt einen besiegten Gesichtsausdruck. Sie nuschelte etwas leise
vor sich hin. „Was hast du gesagt?“ „Ich sagte: Eine Woche.“, erwiderte
sie immer noch etwas genervt und einem erhobenen Zeigefinger. „Ich halte für
eine Woche dicht. Länger kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.“
Naruto beobachtete seine Frau eingehend. Auf solche Handel würde er sich
eigentlich nie einlassen. Einen kurzen Moment dachte er, dass er auf Grund ihrer
Beziehung zu einsichtig wäre, aber letztendlich war er froh, überhaupt auf
einen gemeinsamen Nenner gekommen zu sein und willigte ein.
Sie warf einen Blick über die Schulter ihres Mannes und besah sich das Chaos in
seinem Büro. „Tut mir leid wegen der Sache mit deinem Büro. Mein Temperament
ist ein wenig mit mir durchgegangen.“ Der Blonde erwiderte lediglich ein
Brummen. Ein Satz wie „Nichts für ungut“ wollte ihm beim besten Willen
nicht über seine Lippen kommen. „Was denn? Du hast doch immer gesagt, dass du
mein Temperament mit am meisten an mir liebst.“ „Das stimmt auch, obwohl das
fast immer in einem anderen Kontext war. In dem einen oder anderen Bereich kann
ich kaum genug davon kriegen, aber vorhin war es etwas unpassend.“ Bei diesen
Worten schlich zum ersten Mal an diesem Tag ein verstohlenes Grinsen auf sein
Gesicht. „Du denkst gerade an etwas Perverses, oder?“ „Hey, was erwartest
du? Ich bin auch nur ein Mann.“ Er hielt seine Hände schützend vor seinen
Körper.
Sakura beugte sich nah an ihn heran. „Schon gut. Es ist in Ordnung solch einen
Gedanken zu haben. Weißt du warum?“ Er neigte nur fragend den Kopf. „Weil
dieser Gedanke das Einzige sein wird, was du in der nächsten Zeit in dieser
Richtung kriegen wirst.“ Mit diesem Satz ließ sie den Uzumaki stehen und
stolzierte aus dem Zimmer. Sie hatte ihn völlig auf dem falschen Fuß erwischt
und er brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Er fasste sich seufzend
an die Stirn. „Mann, die Frau macht mich fertig.“, entwich es ihm kaum
hörbar. „Einen Moment denke ich, dass sie mir gleich die Kleider vom Leib
reißt und im Nächsten verwandelt sie meine Einrichtung zu Kleinholz. Sex kann
ich mir die nächste Zeit auch abschminken.“
Miesgelaunt rief er nach Shikamaru, der auch wenige Sekunden in den Raum
gestürmt kam. Die Augen des Nara weiteten sich bei dem Anblick, der sich ihm in
Narutos Büro bot. „Was ist passiert? Gab es einen Kampf?“ „Nein, nur eine
kleine Diskussion. Bringe bitte Yamato hierher. Ich brauche einen neuen Tisch.
Außerdem kannst du dich um meine Akten kümmern.“ „Was? Hey warten sie
Ho-“ Weiter kam er nicht, denn vom Kage war nichts mehr zu sehen.
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Als Naruto an seinem Ziel, dem Konoha-Hospital, ankam, war bereits die Sonne
untergegangen. Die Besuchszeiten waren ebenfalls schon lange abgelaufen, aber
das störte den Blonden wenig. Einer der Vorteile an seinem Status als Hokage
war die Tatsache, dass er einen speziellen Generalschlüssel besaß, der
jegliche Türen in allen öffentlichen Gebäuden Konohas öffnen konnte. Seine
Schritte hallten durch die kahlen und langen Flure des Krankenhauses. Der Raum
zu dem er wollte, befand sich in einer der hintersten Ecken der Intensivstation.
Er schloss die Tür auf und trat in das kleine Zimmer. Das Piepen der
Beatmungsmaschine war das Erste, was er vernahm. Er sah in die Mitte des Raumes,
wo ein einzelnes Bett stand. In diesem lag der bewusstlose Shino.
Naruto nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. Er wusste selbst
nicht genau, warum er hier war. Wahrscheinlich war die Ursache sein eigenes
schlechtes Gewissen. Es war bereits schlimm genug, dass sowohl der Aburame als
auch Hidate auf Grund seiner Befehle schwer verletzt worden waren. Daran würde
er sich wohl nie gewöhnen. Sakuras Entdeckung brachte ihn jetzt aber
zusätzlich noch in eine moralische Zwickmühle. Es war beinahe so, als ob sein
Kopf gegen sein Herz kämpfen würde. Sein Drang einem Freund zu helfen trat
gegen seine Vernunft an. Es war schmerzhaft, aber er wusste, dass es objektiv
die richtige Entscheidung war. Jeder, der nicht persönlich mit einem der beiden
Opfer involviert war, würde ihm da zustimmen. Das half ihm oder seinem Gewissen
jedoch nicht weiter.
Es waren Momente wie dieser, die Naruto daran zweifeln ließen, ob er wirklich
der Richtige für diesen Job war. Solche bitteren Entscheidungen ließen ihn
fast einen Hass auf seine Position entwickeln. Manchmal sehnte er sich seine
Jounin-Zeit zurück. Damals hatte er die Freiheit, meistens seinen Wünschen und
seinem Bedürfnissen folgen zu können. Das funktionierte nun oftmals nicht
mehr. Es war aber auch zu spät, jetzt einen Rückzieher zu machen. Ihm wurde
das Vertrauen ausgesprochen und er hatte es mit offenen Armen angenommen. Sein
Mantel war das Symbol dieses Vertrauens und er würde ihn erst ablegen, wenn er
irgendwann einen geeigneteren Nachfolger finden oder sein Leben im Kampf für
dieses Dorfes geben würde. Das war der Weg, den er bereitwillig eingeschlagen
hatte und ein Teil davon waren Entscheidungen zum Schutze des Dorfes, ganz egal
wie unbeliebt sie auch sein mögen. Das war seine Aufgabe und keiner konnte ihn
dies abnehmen. Er war der Hokage, der Schutzpatron Konohas. Er wusste das alles
und dennoch gab es Situationen, in denen sich sein Mantel so enorm schwer
anfühlte.
Er wurde nun durch etwas aus seiner Trübsinnigkeit herausgerissen. Für eine
Sekunde hatte er gesehen, wie sich Shinos leicht bewegte. Er hatte keine Ahnung,
ob er sich das nur eingebildet hatte. Schließlich war es im Zimmer fast
stockdunkel. Mit ein paar schnellen Schritten war er am Bett des Aburame
angelangt. Er untersuchte ihn eingehend und fühlte dabei, wie etwas an seinem
Arm hinauf krabbelte. Im nächsten Moment fühlte er einen kurzen scharfen
Schmerz in diesem Körperteil. Reflexartig schüttelte er seinen Arm und sah,
wie ein kleines Insekt auf der weißen Bettdecke fiel. Es schien ihn gebissen zu
haben. „Kleines Mistvieh!“, fluchte er leise, bevor er das Zimmer wieder
verließ.
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Zwei Tage später war wieder Jemand in dem Bereich des Krankenhaus unterwegs.
Allerdings ging diese Person in das Zimmer neben dem des ANBU. Dort lag Hidate.
Im Unterschied zu Shino musste der Hyuuga nicht beatmet werden. Um ihn jedoch
von den starken Schmerzen der Vergiftung zu schützen, wurde auch er in ein Koma
versetzt. Erleichtert stellte die Person fest, dass niemand sonst anwesend war.
Sie checkte die angeschlossenen Geräte und überprüfte die Vitalfunktionen des
Jungen. Sie war dabei so konzentriert, dass sie nicht bemerkte, wie Hinata und
Kiba auftauchten.
„Sakura!“, entkam es der Blauhaarigen hoffnungsvoll. Die Rosahaarige drehte
sich um und zeigte ihrer Freundin ein gequältes Lächeln. In Wirklichkeit war
Hinata die letzte Person, die sie gerade sehen wollte. Der Grund dafür war die
Frage, die mit Sicherheit gestellt werden würde und wie aufs Sprichwort kam sie
dann auch. „Bist du hier, weil du ein Gegenmittel gefunden hast?“ Die
Uzumaki schüttelte betreten den Kopf. „Die Untersuchungen sind noch nicht
beendet. Tut mir Leid, Hinata.“ „Das muss es nicht.“, entkam es der
Hyuuga. Sie versuchte nicht niedergeschlagen zu klingen, aber man konnte klar
sehen, wie der kurze Funken der Hoffnung aus ihren Augen verschwunden war.
Sie nahm neben dem Bett Platz und hielt die Hand ihres Sohnes. „Es ist schon
seltsam. Man lernt die wirklich wichtigen Dinge wohl erst richtig zu schätzen,
wenn die Gefahr besteht, sie zu verlieren. Ich dachte, ich hätte mich innerlich
auf solche Situationen vorbereitet, als er die Ninja-Akademie abgeschlossen
hatte, aber ich fühle mich so hilflos.“ „Man kann sich auf so etwas nicht
vorbereiten.“, sagte Sakura tröstend.
„Hidate sollte eigentlich nicht hier sein.“, begann die Blauhaarige wieder
nach einer kurzen Pause. „Ich weiß nicht, ob dir Alexa davon erzählt hat,
aber er wollte ursprünglich kein Shinobi werden. Dieser Beruf passt auch nicht
zu seinem Charakter. Er ist dafür zu freundlich und friedliebend. Ich erkenne
mich selbst in so vielen Dingen in ihm wieder. Genauso wie ich hat er sich auch
für den Pfad des Ninja aus einem ganz bestimmten Grund entschieden. Er wollte
mich und unseren Clan stolz machen. Dafür hat er sich so lange aufgerieben.“
Tränen sammelten sich langsam in ihren Augen.
„Ich hätte ihn aufhalten sollen. Ich hatte als Clan-Oberhaupt den notwendigen
Einfluss, um ihn vor diesem Schicksal bewahren zu können, aber ich war zu
schwach.“ „Hör auf damit, Schatz!“, warf Kiba ein, als er ihr sie von der
Seite stützte. „Du trägst daran keine Schuld, niemand tut das.“ „Kiba
hat Recht.“, pflichtete die Rosahaarige bei. Der Uzumaki fiel es schwer zu
sprechen, weil der Klos in ihrem Hals immer größer wurde. Dieser Anblick
zerriss ihr fast das Herz. Dennoch zwang sie sich fortzufahren. „Ich bin mir
sicher, dass alles gut werden wird.“ „Bitte sag so etwas nicht, Sakura!“,
gab Hinata wütend zurück. „Du musst mir nichts vormachen. Ich kenne dein
unübertroffenes Wissen über Gifte und kann gut genug einschätzen, was es
bedeutet, wenn du in vier Tagen kein Gegenmittel finden kannst. Also erzähle
mir nicht, dass alles gut wird.“ Sie sah auf und erkannte, wie auch Sakura
gegen die Tränen kämpfte.
„Bitte verzeih. Du bist die letzte Person, an der ich meine Frustration
auslassen sollte. Schließlich verstehst du uns wohl besser, als jeder
andere.“ Hinata traf mit dieser Aussage den Nagel auf den Kopf. Nur zu gut
kannte sie das Gefühl der Hilflosigkeit und Angst um einen geliebten Menschen.
Es versetzte sie in die schlimmste Zeit ihres Lebens zurück: Den endlos langen
Monat nach Narutos Kampf gegen Pain, in dem sein Leben nur an einem seidenen
Faden hing. Diese Erinnerung machte das hier umso schmerzhafter. Mit
Erleichterung hörte sie, wie die Hyuuga sagte, dass sie die Uzumaki nicht noch
länger von der Arbeit abhalten wollte. Die Rosahaarige wollte einfach nur noch
raus aus diesem Zimmer. Als sie die Türschwelle erreichte, ergriff Hinata aber
noch einmal das Wort: „Ich möchte nur noch eines sagen: Dafür, dass ich mich
dir anvertrauen konnte und du alles in deiner Macht stehende tust, um unseren
Sohn zu helfen, dafür danke ich dir von ganzem Herzen.“
Sakura stoppte, dann schloss sie die Tür, jedoch nicht von außen sondern von
innen. Sie schleppte sich zurück zur Mitte des Zimmers. Danach fiel sie auf die
Knie und verbeugte sich tief. Heiße Tränen tropften auf den Fußboden. Hinata
und Kiba wussten mit der Situation absolut nichts anzufangen. „Es, es tut mir
so leid.“, schluchzte sie. „Was? Wofür?“, entkam es beiden gleichzeitig.
„Es gibt ein Gegenmittel.“ Als sie das hörten, sprangen beide Hyuugas
augenblicklich auf. „Was sagst du da?“ „Ich habe die Bestandteile des
benötigten Gegengiftes vor zwei Tagen entschlüsselt.“ „Wa-“ „Bitte
lasst mich aussprechen.“, unterbrach sie den ANBU. „Das Problem ist, dass
die Beschaffung von einer der gebrauchten Zutaten mit enormen Gefahren verbunden
ist.“ „Wen kümmert es, ob es gefährlich ist, oder nicht?“, meinte Kiba
aufgebracht. „Weiß der Hokage, weiß Naruto davon?“, fragte die Blauhaarige
aufgeregt. „Ja.“
Dem ehemaligen Inuzuka kam ein Gedanke. „Es war seine Idee, dass du es
verschweigst, oder?“ „Das würde er niemals tun.“, entgegnete seine Frau.
Schockiert musste sie aber feststellen, dass Sakura nicht widersprach.
„Warum?“, war das Einzige, was sie herausbringen konnte. „Die Beschaffung
der besagten Zutat würde eine Mission in die Nähe von Kirigakure erfordern.
Ihr wisst, wie angespannt die Beziehung zwischen den Dörfern seit Jahren sind.
Naruto befürchtet, dass die Mission einen Krieg auslösen könnte.“ „Die
Möglichkeit besteht.“, erwiderte Hinata. „Du teilst doch nicht etwa seine
Meinung, oder?“, wollte ihr Mann fassungslos wissen. „Ich verstehe seinen
Gedankengang. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum er es uns diese
Informationen vorenthielt.“ „Naruto versucht gerade, einen anderen Weg als
eine Mission von Konoha-Nin zu finden. Bis er eine Lösung gefunden hat, will er
keine unnötige Panik und Aufregung schaffen.“ „Das ist wohl kaum ein
ausreichender Grund.“, sagte die Hyuuga. „Für mich hört sich das so an,
als wolle er lediglich einer Konfrontation aus dem Weg gehen. Das ist einfach
nur falsch.... und feige.“
Die beiden anderen sahen sie mit großen Augen an. Zwar hegte die Blauhaarige
keine romantischen Gefühle mehr für den Blonden, aber er war immer noch ihr
Vorbild: als Shinobi und als Mensch. Das war das allererste Mal, dass sie ihn
offen kritisierte. Das Alleine zeigte schon den Ernst der Lage. Kiba entfernte
sich von den beiden Frauen und ging zur Tür. „Der kann was erleben.“
„Nein, warte, Kiba!“, hielt Sakura den ANBU zurück. Der Hyuuga riss sich
jedoch los. „Sorry, Sakura. Ich weiß, dass du nichts sagen solltest, aber es
geht hier um meinen Sohn.“ „Das weiß auch Naruto. Darum wird er auch einen
Weg finden, Hidate zu helfen. Lass ihm dafür aber bitte noch ein paar Tage
Zeit.“ „Ich kann doch nicht einfach nur rumsitzen und abwarten.“ „Tue
Sakura bitte diesen Gefallen, Schatz.“, sagte Hinata sanft. „Wir wissen
jetzt, dass es ein mögliches Gegengift gibt und so sehr du jetzt auch Naruto in
seinen Verfahrensweisen widersprichst, du kennst ihn. Er wird eine Lösung
finden. Das hat er bisher immer getan.“ Mit dieser Antwort gab sich der
ehemalige Inuzuka letztlich zähneknirschend zufrieden.
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Von den Meinungsverschiedenheiten hatten die meisten Mitglieder des „engsten
Kreises“ keine Ahnung, als sie zu einem Treffen am folgenden Nachmittag
zusammenkamen. Thema der Veranstaltung war vor allem die neue Zusammenstellung
des ANBU-Suchteams unter Nejis Führung. Irgendwann kam aber auch die Frage auf,
die vielen der Anwesenden unter den Nägeln brannte. Ino war es schließlich,
die sie stellte: „Irgendwelche Neuigkeiten von Shino und Hidate?“ Sakura
wollte gerade antworten, aber Naruto nahm ihr das ab: „Nein. Die
Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.“ Der Blonde bemühte sich, so
ruhig wie möglich zu klingen. Dabei übertrieb er es jedoch etwas, wodurch er
etwas kühl und fast desinteressiert wirkte.
Danach ging alles sehr schnell. Keiner der Konoha-Nin konnte rechtzeitig
reagieren. Selbst der Rokudaime riss nur reflexartig einen Arm nach oben, bevor
er samt Stuhl gegen die Wand hinter sich prallte. Es herrschte einen Moment der
Stille. Anschließend spürte der Angreifer kalten Stahl an seiner Kehle. Links
und rechts neben ihm standen Sai und Kakashi. Vor ihm hatte sich Neji aufgebaut.
„Was zur Hölle sollte das, Kiba?“, war das Einzige, was dem ANBU-Captain
ei-fiel. Der Rest war absolut sprachlos. Auch der wütende Hyuuga sagte nichts,
sondern fixierte nur den am Boden sitzenden Uzumaki. Sein Gesicht hatte sich in
eine wutentbrannte Fratze verwandelt.
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