Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 71: Rettungsmission V ----------------------------- So, ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Es tut mir wirklich Leid, dass es so lange gedauert hat, aber die letzten Züge meines Studiums (Ja, ich habs tatsächlich geschafft:th_handsome:)und meine anschließende Arbeit bei einer großen Zeitung haben mich völlig in Beschlag genommen. Jetzt habe ich erstmal Urlaub. Darum dürfte das nächste Chap nicht allzu lange dauern. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit dem aktuellen Chap. 71. Rettungsmission V Neji und Sai sahen sich ungläubig an. Sie konnten nicht glauben, was sie da eben gehört hatten. „Was hast du gerade gesagt?“, vergewisserte sich der ANBU-Captain bei Arashi. „Ich kann ihm nicht mehr helfen.“ Mit dieser Antwort wollte sich der Hyuuga nicht zufrieden geben. „Denk nach, Arashi! Es muss doch etwas geben, was du tun kannst.“ „Medizinisches Ninjutsu hat seine Grenzen. Ich kann weder das Gift neutralisieren noch es aus seinem Körper entfernen.“ „Würde dir das hier eventuell helfen?“, fragte Neji und holte einen Gegenstand hervor. Es war eine kleine gläserne Ampulle, die mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war. „Ist das etwa-“ „Das ist eine Probe von Hexas Blut.“, beendete er den Satz des Chuunin. „Ich habe es vorhin im Zuge meines finalen Angriffes entnommen. Kannst du nicht damit nicht ein Gegengift entwickeln?“ „Es würde beim Verfahren mit Sicherheit sehr helfen. Dafür müsste aber eine ausführliche Analyse davon durchgeführt werden und das dauert Tage.“ „Dann müssen wir ihn einfach solange am Leben erhalten.“, meinte Sai. „Das ist hier unmöglich.“ , zerstörte der Rothaarige die Hoffnung seiner Kameraden. „Für sowohl die Blutanalyse als auch die lebenserhaltenden Maßnahmen könnte nur ein Ort in Frage kommen und das wäre das Konoha-Hospital.“ „Worauf warten wir dann noch? Wir müssen sofort zurück nach Konoha.“ „Neji, wäre das eine Möglichkeit, hätte ich es schon längst vorgeschlagen. Die Wahrheit ist, dass Shino noch maximal eine Stunde zu leben hat. Ich kann spüren, dass er sich gegen das Gift wehrt und kann nur darüber spekulieren, welche Schmerzen er momentan hat. Das Einzige, was wir noch wirklich für ihn tun können, ist seinen Qualen ein Ende zu bereiten.“ Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da wurde er schon von Neji am Kragen gepackt und grob durchgeschüttelt. „Wage es nicht mal, so etwas zu denken! Es muss doch irgendeinen Weg geben, wie du ihn retten kannst.“ „Ich bin kein Zauberer, Neji!“, gab der Rothaarige gereizt zurück. Er wandte sich ab und rieb sich die Augen. Er merkte, wie sich langsam Tränen in seinen Augen sammelten. Die Verzweiflung schien immer mehr die Oberhand zu gewinnen. Das war alles völlig neu für ihn. Er wusste, dass es einmal zu dem Punkt kommen würde, wo er jemanden mit seinen medizinischen Fähigkeiten nicht mehr retten konnte. Er dachte, dass er sich innerlich darauf vorbereitet hätte, aber die Realität traf ihn härter als jeder Schlag. Dennoch wollte er sich nicht die Blöße geben, vor seinen Kameraden zu weinen und rang nach Fassung. „Bitte, Arashi! Gehe noch mal die Informationen von Sakura über das Gift durch. Es muss irgendetwas geben, was du übersehen hast.“ Der Uzumaki sah das als sinnlos an, weil für ihn der Zustand des Aburame hoffnungslos war. Auf das Drängen seines Captain hin ließ er die Anmerkungen seiner Mutter jedoch noch einmal laut Revue passieren. „Das Gift ist nicht zwangsläufig tödlich und verbreitet sich nur langsam im Körper. Es betrifft dafür nicht den Brutkreislauf, sondern lähmt die Muskeln. Das Problem bei Shino ist, dass es seine zentralen Organe, vor allem seinen Herzmuskel betrifft. Durch ihre Lähmung kommt sein kompletter Kreislauf zum Erliegen. Es gibt kein uns bekanntes Gegengift und das Entfernen des Giftes mit Hilfe von medizinischen Ninjutsu wird enorm erschwert, da es anders als normale Gifte nicht nur aus physischen Substanzen besteht, sondern auch noch mit Hexas Chakra verbunden ist. Daher-“ Arashi stoppte. „Chakra.“, wiederholte er leise. Man konnte richtig sehen, wie sein Gehirn arbeitete. „Hast du-“ „Wie lange bleiben die Ckakrapunkte verschlossen, die du mit deinem Juken blockierst?“, unterbrach der Rothaarige seinen Captain. „Im Normalfall acht bis zehn Stunden.“ „Schaffen wir es in dieser Zeit zurück nach Konoha?“ „Auf dem Fußweg ist das unmöglich.“, schätzte Sai ein. „Mit meinen Tintenadlern sieht es hingegen anders aus. Mein Chakra-Aufkommen ist zwar gerade ziemlich niedrig, aber dafür müsste es noch reichen.“ „Gut.“ „Was hast du überhaupt vor, Arashi?“, wollte Neji wissen. „Gibt es doch einen Weg, dass Gift zu entfernen?“ „Nein, aber theoretisch müsste es möglich sein, Hexas Chakra zusammen mit dem Gift zu lenken. Wenn wir es hinkriegen würden, das Gift aus Shinos Torso und damit seinen Organen in seine Arme und Beine zu leiten und es dort durch das Verschließen von bestimmten Chakra-Punkten zu halten, könnten wir ihn lebend nach Konoha bekommen. Meine Mutter und Tsunade-Sama könnten ihn dort eventuell das Leben retten.“ „Wie willst du das anstellen?“ „Das seht ihr gleich. Sorgt nur dafür, dass er sich auf keinen Fall bewegen wird.“ Auf diese Anweisung hin fixierten die beiden älteren ANBUs die Arme und Beine des Aburame. Der Uzumaki kniete sich derweil neben den Patienten und hob seine rechte Hand, die daraufhin blau aufleuchtete. Mit einer schnellen Bewegung schnellte diese Hand auf Shinos Brust hinunter. In Verbindung mit dem Schlag pumpte er schlagartig Chakra in dessen Körper. Dabei bäumte sich dieser ähnlich wie bei der Benutzung eines Defibrillator auf. Neji begann mit Hilfe seines Byakugan zu verstehen, wie Arashis Methode funktionieren sollte. Das mit hoher Geschwindigkeit zugeleitete Chakra verdrängte das vergiftete Chakra und trieb es wellenartig in die Extremitäten des Opfers. Der Rothaarige wiederholte seine Chakra-Schläge mehrere Male, bis er seinem Captain irgendwann das Signal zum Verschließen der Chakra-Punkte gab. Mit vier gezielten Stößen schloss der Hyuuga das Gift in den Extremitäten des Aburame ein. „Gut, damit gewinnen wir ein paar Stunden.“, schätzte Arashi ein. Seine beiden Kameraden sahen ihn besorgt an, weil der Chuunin schwer atmete und schwitzte. „Alles in Ordnung, Arashi?“ „Ich bin OK.“, keuchte der Uzumaki. In Wirklichkeit war sein Chakra-Niveau völlig im Keller. Die durchgeführte Therapie hatte das gesamte erhaltene Chakra aus dem Chakra-Kristall aufgebraucht. „Wichtiger ist momentan, Shino so schnell wie möglich nach Konoha zu schaffen. Nur da hat er eine Überlebenschance.“ Auf diese Worte hin erschuf Sai einen Tintenadler, der bedeutend größer als die vorherigen war. Das war nicht überraschend, denn dieser musste nicht nur eine Person, sondern drei befördern. Die Shinobi verständigten darauf, dass Sai und Arashi zusammen mit dem schwer verletzten Aburame nach Konoha zurückkehrten. Der Rothaarige musste deshalb mitkommen, weil er auf dem Weg Shinos Vitalfunktionen aufrechterhalten. Neji sollte hingegen zunächst Sanari einsammeln um dann auf das andere ANBU-Team zu warten und anschließend nachzukommen. --------------------------------------------------- Die Stunden der Reise vergingen quälend langsam. Fast die gesamte Zeit herrschte Stille zwischen den Konoha-Nin, während sie über die Wälder des Feuerreiches hinwegflogen. Das lag vor allem daran, dass sowohl Sai als auch Arashi an ihre körperlichen Grenzen stießen. Letzterer versorgte den bewusstlosen Patienten ständig mit heilendem Chakra, was zur Folge hatte, dass seine Hände schon seit Ewigkeiten auf Grund der Überreizung seiner Chakra-Zellen schmerzhaft brannten. Der Dunkelhaarige hatte dagegen eine meditative Haltung angenommen. Damit wollte er sicherstellen, dass seine Tintenkreatur erhalten blieb. Irgendwann bot sich dem Uzumaki ein Anblick, der seine Laune deutlich aufhellte. Es waren die Hokage-Felsen, die am Horizont auftauchten. Er klopfte seinem Kameraden auf die Schulter. „Wir haben es gleich geschafft. Halte durch, Sai.“ Es dauerte nicht lange, bis sich sein zufriedener Gesichtsausdruck in einen geschockten verwandelte, denn er bekam keine Antwort. Als nächstes fiel sein Blick auf die Flügel des Adlers, die langsam an Flüssigkeit verloren und kleiner wurden. „SAI!“, brüllte er angsterfüllt und schüttelte den Dunkelhaarigen. Dieser sackte aber nur in sich zusammen. Arashi erkannte sofort, dass sein Kamerad in Folge der enormen Anstrengung das Bewusstsein verloren hatte. Er schien dennoch unterbewusst zu mindestens die Struktur der Tintenkreatur beibehalten zu können, was alleine schon bemerkenswert war. Dies würde aber nicht mehr lange so bleiben. Das wusste der Chuunin, als die unkontrollierbare Figur in der Luft schlingerte und über die Grenze des Dorfes glitt. Sie waren ziemlich genau über dem Zentrum Konohas angekommen, als sich der Adler schließlich auflöste und die drei Konoha-Nin in die Tiefe stürzten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie knapp einhundert Meter über dem Erdboden. Arashi hatte also nur wenige Sekunden, um den sicheren Tod seiner Kameraden und ihm selbst zu verhindern. Er drehte sich in Luft um die eigene Achse, sodass er die anderen kurz sah. Er hätte sie eventuell retten können, aber dafür brauchte er mindestens drei Schattendoppelgänger. Jede einzelne Bewegung verursachte bei ihm aber schon höllische Schmerzen. Ihm war völlig klar, dass er sein Limit nicht nur erreicht, sondern sogar schon überschritten hatte. Dennoch musste er versuchen, auch noch das letzte Fünkchen seines Chakras aus seinem Körper zu pressen. Er formte das nötige Fingerzeichen und sammelte alles was er hatte in seine Hände, doch kurz bevor er das Jutsu anwenden konnte, wurden sie auseinander gerissen. Er verlor den Überblick und sah nur noch den Erdboden rasend schnell auf sich zu kommen. Reflexartig schloss er die Augen und spürte einen kurzen Ruck, aber keinen Aufprall. Verwirrt bewegte er seine Beine, ohne einen Widerstand zu fühlen. Anschließend vernahm er eine Stimme. „Mit deinem Chakra-Level das Jutsu der Schattendoppelgänger einzusetzen... Du hast sie doch nicht mal alle, Arashi.“ Der Rothaarige öffnete langsam ein Auge. Diese Stimme, dieser Geruch. Beides schien so familiär. Er sah, wie etwas Gelbes direkt rechts vor seiner Nase im Wind wehte. Jetzt begriff er und sein Körper entspannte. Nur ein einziges Wort kam ihm noch über die Lippen, bis er selbst in die Ohnmacht glitt: „Dad...“ Es dauerte nicht lange bis viele überraschte Blicke von Zivilisten auf den Blonden fielen. Selbst in Konoha passierte es nicht jeden Tag, dass ihr Oberhaupt vom Himmel fiel, auf einem Dach landete und dazu noch seinen Sohn schulterte. Das Erstaunen unter den Passanten wurde sogar noch größer als gut ein Dutzend maskierter Shinobi um den Kage herum auftauchten. „Das sind dann wohl die „Eindringlinge“, die der Detektor-Schild aufgespürt hat.“, meinte einer der ANBU. Er sprach eine Sicherheitseinrichtung an, die vor mehreren Jahren vom Yondaime Hokage errichtet wurde. Es war eine für das normale Auge nicht sichtbare Chakra-Kuppel,, die den Großteil des Dorfes einschloss und sofort Chakra-Signale aufgreifen konnte. Es war also kein reiner Zufall, dass Naruto in diesem Teil des Dorfes war und seinen Sohn und dessen Kameraden aus der Luft zu fischen. „Scheint so.“, entkam es Naruto, der über seine Schulter sah und die zwei Schattendoppelgänger begutachtete, die Shino und Sai in der gleichen Manier trugen wie das Original Arashi. „Ich habe die Sache hier unter Kontrolle. Ihr könnt also auf eure Posten zurückkehren.“ „Hai.“ Die ANBU verschwanden wieder und ließen den Uzumaki allein zurück. Ihm überkam ein schlechtes Gefühl. Er konnte zweifelsohne einschätzen, dass Arashi und Sai völlig mit ihrem Kräften am Ende waren, aber am meisten Sorgen bereitete ihm der Aburame. Sein Chakra war kaum noch fühlbar. Er verlor keine weitere Zeit und machte sich auf dem Weg zum Hospital. In Windeseile hatte er die Distanz zum Krankenhaus zurückgelegt und betrat es über das Dach. Auf seinem Weg durch das Treppenhaus in die unteren Etagen nahm er mehrere Absätze auf einmal und trat schließlich eine Tür zu einem der mehreren Flure auf. Zwei Krankenschwestern bemerkten bald den Blonden und seine Doppelgänger. „Hokage-Sama, was ist passiert?“ „Wir haben keine Zeit für Fragen. Benachrichtigt meine Frau und bringt mir drei Tragen.“ „Aber-“ „SOFORT!“, brüllte er in einem unmissverständlichen Ton. Die deutliche Ansage führte dazu, dass Sakura eine Minute später angerannt kam. Sie peilte sogleich ihren Sohn an, der bereits auf einer der gebrachten Tragen lag. „Was ist mit ihm?“ „Keine Sorge. Er hat sich nur völlig verausgabt. Schau dir lieber Shino an. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm.“ Auf Narutos Hinweis hin untersuchte sie den ANBU. In nur wenigen Sekunden versteinerte sich Sakuras komplette Miene. Sie wandte sich an eine der herumstehenden Schwestern. „Bereitet sofort den OP vor! Wo sind Tsunade und Shizune?“ „Keine Ahnung. Die haben keinen Dienst.“ „Dann findet sie!“ „Sie könnten aber überall im Dorf sein.“, wandte die Schwester ein, dabei wurde sie mit jedem Wort kleinlauter. Sie befürchtete, dass die Uzumaki jeden Moment explodieren könnte, aber der Rokudaime griff glücklicherweise ein. „Beruhige dich, Schatz. Mit meinen Schattendoppelgänger kann ich sie in ein paar Minuten finden und herschicken.“ „Fein, aber beeile dich.“ ------------------------------------------------ Jeder Muskel seines Körpers fühlte sich an, als würde er zerreißen. Verkrampft hoben sich seine Lider und seine Augen fixierten das künstliche Licht der Deckenlampe über sich. Der kurze Blick durch ein kleines Fenster bestätigte seine Vermutung, dass es bereits Nacht war. „Na, ausgeschlafen, Arashi?“. Der Rothaarige folgte der Stimme zu ihrem Ursprung und sah seinen Vater, wie er an einer Wand des kleinen Raumes lehnte. „Wie lange war ich bewusstlos?“ „Knapp sieben Stunden.“, war die kurze Antwort des Blonden. „Was ist mit Shino?“, fragte der Chuunin. In seiner Stimme schwang deutliche Unsicherheit und Angst. Von diesen Gefühlen konnte auch Naruto ihn nicht befreien. „Die OP läuft noch. Deine Mutter wird uns sofort über das Ergebnis informieren, sobald sie vorbei ist.“ Aus dem ohnehin schon bleichen Gesicht des Teenagers entwich noch mehr Farbe. Natürlich war ihm klar, dass die Rosahaarige die Operation durchführen würde, aber dass selbst nach sieben Stunden noch kein Ende in Sicht schien, war definitiv kein gutes Zeichen. Eine kurze Periode des Schweigens brach zwischen den Beiden aus. Es verwunderte Arashi, dass sein Vater keinerlei Informationen über die Mission hören wollte. Normalerweise hätte er ihn schon längst über irgendwelche Details ausgefragt, aber dieses Mal kam nichts. Seine Verwunderung löste sich erst auf, als er einen Blick auf die Hände des älteren Uzumakis warf. In diesen befand sich die kleine gläserne Ampulle mit Hexas Blut. Es gab nur eine Erklärung, warum der Kage bereits davon wusste. „Du kennst also schon die Hintergründe der Mission und dem Kampf, oder?“ „Ja, Sai hat mich schon eingeweiht. Eine Sache konnte er mir aber nicht erklären.“ „Was?“ „Neji soll davon geredet haben, dass du ein spezifisches Ziel des Jinchurrikis warst. Was hatte es damit auf sich?“ „Nun...“, begann der Rothaarige vorsichtig. „Spucks aus, Arashi. Ich habe weder die Zeit noch die Nerven für Ratespiele.“ Der Chuunin seufzte hörbar. „Es gab einen bestimmten Grund, warum Hexa unter Brutus gearbeitet hat. Er suchte geeignete Kandidaten, um sie dann später zu Jinchurrikis zu machen. Scheinbar wäre auch ich als Wirt in Frage gekommen.“ Anschließend herrschte erneut Stille, was Arashi Rätsel aufgab. Er hatte damit gerechnet, dass sein Vater über diese Nachricht geschockt sein und vor Wut schäumen würde. Der Blonde verengte aber lediglich die Augen. „Du scheinst nicht gerade überrascht zu sein.“, meinte der Chuunin. „Hast du so etwas erwartet?“ „Nicht erwartet, sondern eher befürchtet. Es macht aber Sinn. Schließlich ist dein Chakra speziell.“ „Du meinst, weil ich deine Chakra-Regisratur geerbt habe, richtig?“ „Nicht nur das. Die Intensität deines Chakras resultiert auch daraus, dass ich bei deiner Entstehung noch der Kyuubi-Jinchurriki war.“ Der Teenager verzog bei diesen Worten das Gesicht. Er wollte sich nicht unbedingt ausmalen, inwieweit seine Eltern intim wurden. Naruto ignorierte die Grimasse seines Sohnes und fuhr fort. „Das unterscheidet dich auch etwas von deinen Geschwistern, auch wenn dir Kaero in Sachen Quantität bei weitem den Rang abläuft. Diese abnormal hohe Intensität steigert auch deine mögliche Resistenz gegenüber Bijuus. Das macht dich für Akatsuki natürlich attraktiv. Rückblickend betrachtet war es wohl doch nicht die richtige Wahl, dich in die direkte Suche nach den Jinchurrikis einzusetzen. Betrachte dich hiermit vom ANBU-Dienst enthoben.“ Arashi dachte, seine Ohren hätten ihm beim letzten Satz seines Vaters einen Streich gespielt. „Was war das gerade?“ „Du hast mich schon verstanden.“ „Das kannst du nicht machen, Dad! Mein Team braucht mich. Du hast selbst gesagt, dass ein Medic-Nin in dem Team unerlässlich ist.“ „Diese Meinung teile ich auch immer noch. Darum wirst du auch durch Shizune ersetzt. Sie war ohnehin die erste Wahl gewesen. Lediglich ihre damalige starke Lungenentzündung hatte ihren Einsatz verhindert. Ihre Kampffähigkeiten sind mit deinen allemal vergleichbar. Darum gibt es in diesem Punkt kein Problem.“ „Das ist trotzdem total unfair.“, beklagte sich der Chuunin. „Ich habe wochenlang mit ihnen zusammengearbeitet und war mit dieser enormen Gefahr konfrontiert. Und jetzt erwartest du von mir, dass ich mich da raus halte?“ „Fang jetzt keine Diskussion, Arashi. Ich bin ganz und gar nicht in der Stimmung dafür.“ „Was interessiert mich deine Stimmung? Wärst du nicht mein Vater, würden wir dieses Gespräch gar nicht führen.“ „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Unsere Beziehung hat damit absolut nichts zu tun. Du bist ein Ziel unserer Feinde. Als Hokage ist es da meine Pflicht, dich nicht in ihre Nähe zu lassen.“ Der Rothaarige wollte gerade noch etwas erwidern, wurde aber durch die aufschwingende Tür unterbrochen. Eine sichtlich erschöpfte Sakura trat in den Raum. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, als sie sah, dass ihr Sohn wieder bei Bewusstsein war. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich ihm sanft durch die Haare. „Wie geht es dir, Schatz.“ „Ich bin OK, aber was ist mit Shino? Ist er noch am Leben?“ Die Rosahaarige nickte leicht. Diese kleine Geste reichte aus, um die gesamte Anspannung von ihm abfallen zu lassen. „Er ist aber in einem sehr kritischen Zustand. Wir haben das Gift in seine Arme und Beine versiegelt. Dennoch ist der Schaden an seinen Organen sehr ernst und er muss ständig beatmet werden. Ich würde jetzt aber gerne die Hintergründe der Mission erfahren.“ In der nächsten Viertelstunde wurde sie also über die zurückliegende Mission eingeweiht. Das übernahm Naruto, weil er dem Rothaarigen die Anstrengung nicht zumuten wollte. Beim Hören der Geschichte durchlebte die Uzumaki die verschiedensten Emotionen: von Angst über Wut bis hin zu Erleichterung. Letztlich kamen sie wieder zu dem Thema, welches sie kurz zuvor unterbrochen hatte. „Ich bin da auf der Seite deines Vaters, Schatz.“, sagte sie im weichen Ton. „Na das habe ich ja absolut nicht kommen sehen.“, gab Arashi sarkastisch zurück. „Du würdest mich doch am liebsten hier im Krankenhaus anbinden.“ „Jetzt werd nicht frech, Freundchen.“, warnte die Kunoichi ihren Sohn, doch die Warnung störte diesen wenig. Naruto merkte, wie sich die Beiden in Rage redeten und stampfte einmal kräftig auf, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich sagte bereits, dass es hierzu keine Diskussion gibt. Du müsstest das nach deinen letzten Erfahrungen eigentlich akzeptieren können. Kämpfe, wie die gegen die Jinchurriki liegen außerhalb deiner Möglichkeiten, zu mindestens jetzt noch.“ „Aha!“, entkam es Arashi triumphierend. „Du sagtest „jetzt noch“. Das bedeutet, dass ich trotzdem das Potenzial habe, dort mitzukämpfen.“ „Natürlich. Du hast das Potenzial, um sogar mich zu übertreffen, aber Potenzial nützt dir herzlich wenig, wenn du es in einem Kampf auf Leben und Tod nicht in Fähigkeiten ummünzen kannst.“ „Also muss ich lediglich mein Potenzial umsetzen. Ich weiß auch schon einen Weg, das zu schaffen. Wir müssen einfach in die nächste Stufe meines Laminenter-Trainings einsteigen und mit dem zweihändigen Stil beginnen.“ Als Antwort entkam Naruto nur ein trockenes Lachen. „Du solltest lieber aufpassen, dass du dir nicht den Kopf an der Decke stößt.“ „Heh?“ „Na, bei deinem hohen Ross besteht durchaus die Gefahr. Du beherrscht noch nicht einmal deinen zweiten Elementarangriff, den Windschnitt, gut genug, um ihn effizient in einem echten Kampf einzusetzen und willst jetzt die weitaus anspruchsvolleren Techniken des 3. Ranges lernen? Es ist echt beruhigend, dass ich entscheide, welche Techniken du wann lernst.“ „Aber ich traue mir das wirklich zu, Dad.“, versuchte Arashi seinen Vater zu überzeugen. „Erst zweifelst du meine Entscheidungen als Hokage an und jetzt auch noch die als Sensei? Ist es das, was du sagen willst?“ Der Rothaarige öffnete seinen Mund, nur um ihn im nächsten Moment wieder zu schließen. Der Blonde wandte sich immer noch genervt ab. „Wenigstens scheinst du noch zu wissen, wann es besser ist, den Mund zu halten. Ich hoffe, dass wir dieses Thema nun geklärt haben. Ich will es nämlich nicht mehr hören. Ruhe dich jetzt aus. Ich habe ohnehin noch etwas mit deiner Mutter zu bereden.“ Damit ließen sowohl Naruto als auch Sakura den Chuunin zurück. Die Beiden waren kaum aus der Tür heraus, da entkam der Kunoichi ein lautes Seufzen. „Eigentlich war ich ja immer die Böse in Sachen Erziehung, aber das war gerade ziemlich harsch.“ „Anders kapiert es der Sturschädel auch nicht.“, erklärte er. „Es gibt jetzt aber wichtige Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Hier, nimm das.“ Er drückte ihr die kleine Ampulle in die Hand. „Das ist also das Blut dieses Jinchurriki?“ „Ja. Ich will, dass du die Suche nach dem Gegengift als deine höchste Priorität ansiehst. Am besten Tsunade übernimmt für die Zeit deine Position als Krankenhausleiterin.“ „Ich kümmere mich darum.“ „Ich verlasse mich auf dich.“ Naruto war im Begriff zu gehen, als Sakura ihn zurückhielt. Sie drückte ihn einen kurzen Kuss auf die Lippen und strich ihm über die Wange. „Kopf hoch, Schatz.“, entkam es ihr zärtlich. „Wir schaffen das, das haben wir bisher immer. Du darfst dich davon aber nicht so sehr vereinnahmen lassen. In den letzten Wochen hast du täglich über zwölf oder gar sechzehn Stunden gearbeitet. Das hilft niemanden, wenn es am Ende deiner Gesundheit schadet. Du siehst komplett abgespannt aus. Warum nimmst du dir nicht einen oder zwei Tage frei? Shikamaru und die anderen kommen die Zeit auch ohne dich klar.“ „Als ob ich in der jetzigen Situation einfach die Füße hochlegen könnte.“, winkte der Kage ab und schenkte ihr ein Lächeln. „Mach dir nicht so viele Sorgen, Schatz. Mir geht es gut. Es braucht mehr als das, um mich unterzukriegen.“ Damit verabschiedete er sich. Die Rosahaarige sah ihrem Mann traurig nach. Da war es wieder. Dieses gequälte Lächeln, das seine eigenen Sorgen nur überspielen sollte. In Wirklichkeit schien der Druck als Hokage an seinen Kräften zu zehren und ihn langsam zu verändern. Sie wusste nicht mehr, wann sie ihn das letzte Mal wirklich Lachen sehen hat. Die Lebensfreude, die den Menschen Naruto so ausmachte, war völlig in den Hintergrund geraten. Geblieben waren nur noch die typischen Merkmale des Hokage Naruto: seine Zuverlässigkeit, Selbstlosigkeit und Dominanz. Sie hoffte nur, das auch seine menschliche Seite zurückkehren würde, wenn dieser Kampf ausgestanden war. Sie beäugte die rote Flüssigkeit in der kleinen Ampulle. Das Beste, was sie jetzt tun konnte, war, das Gegengift so schnell wie möglich zu ermitteln. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie jedoch noch nicht, dass ihre späteren Erkenntnisse zu einem echten Skandal in Konoha führen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)