Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 40: Chronik ------------------- So, nach einer sehr langen Pause melde ich mich hier wieder zurück. Ich hatte die letzten Wochen Semester-Prüfungen und kam daher nicht zum Schreiben. Nun sind die zum Glück aber vorbei und ich kann nun wieder regelmäßiger Chaps posten. Die nächsten zwei habe ich auch schon per Hand vorgeschrieben und werde sie auch in naher Zukunft bei Gelegenheit abtippen. Hier nun das aktuelle. Viel Spaß damit und wie immer Thx for Kommis. 40. Chronik Seit knapp einer Stunde waren die vier Shinobi schon auf dem Weg zur Uzumaki-Residenz. Alexa und Kaero hatten sich ein wenig von den anderen Beiden abgesetzt. Der Grund dafür waren die ständigen Streitereien der Chuunin. Dabei war es erstaunlich, über was für Banalitäten sie Wortgefechte führten. Einmal ging es darum, dass Sanari anstatt Säfte Wasser als Proviant mitgenommen hatte, ein anderes Mal um den Fakt, dass die Hatake meinte, dass die Gruppe einen kleinen Umweg in Kauf nehmen musste, weil Arashis Fähigkeiten, eine Karte zu lesen, ihrer Meinung nach doch schwer zu wünschen übrig ließen. Erleichtert atmeten die Genin nach weiteren zehn Minuten auf, weil ein großes Haus am Horizont zu erkennen war. Als sie davor standen, begutachteten sie das eindrucksvolle Gebäude mit großen Augen. „Beeindruckend.“, entkam es dem Rothaarigen. „Es wundert mich, dass dich der Anblick dieses Hauses so umhaut. Schließlich ist dein protziges Zuhause nicht viel kleiner.“, stichelte Sanari. „Ich weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich kann ja nichts dafür, dass mein Vater einflussreicher als Deiner ist.“ Die Blonde schüttelte nur leicht mit dem Kopf, weil jetzt erneut ein verbaler Schlagabtausch aufkam. Wenn man mal vom Äußerlichen absah, konnte man zu diesem Zeitpunkt kaum sagen, wer die Älteren und wer die Jüngeren waren. Die Chuunin benahmen sich bei Weitem nicht ihrem Alter entsprechend. Nachdem sich die Beiden wieder ein wenig beruhigt hatten, betrat die Gruppe den früheren Wohnsitz der Uzumaki-Familie. Kurz besichtigten sie es gemeinsam, bis sie sich dann später aufteilten. Sanari stürmte sofort in die Bibliothek, wogegen sich Arashi den großen Festsaal ansehen wollte. Die beiden restlichen Uzumakis warfen ein Blick in die Wohnräume. Als Arashi in den großen Raum hineinging, richtete sich seine Aufmerksamkeit unverzüglich auf eine Galerie von Porträts an einer Wand. Viele verschiedene Personen waren auf den Malereien abgebildet, aber niemanden erkannte er wieder. Schließlich blieb er vor einem Familiengemälde stehen. Fünf Personen waren darauf zu erkennen. Allerdings interessierte ihn nur eine davon und zwar die Jüngste. Es war ein rothaariger Junge mit grün-grauen Augen. Eine Ähnlichkeit mit Arashi war schon vorhanden, aber beim Gemälde rechts daneben, das den Rothaarigen Jungen in Arashis Alter zeigte, war es dann mehr als deutlich. Das Einzige, was die Beiden unterschied, war die Augenfarbe. Er fragte sich, wer diese Person seien könnte und wenige Momente später fand er eine Antwort auf diese Frage. Es war ein weiteres Bild, das dieses Geheimnis lüftete. Dieses Mal zeigte es den rothaarigen Mann im erwachsenen Alter. Darunter war etwas geschrieben: „Ehrwürdiges Oberhaupt des Uzumaki-Clans: Kaero Uzumaki.“ Es handelte sich also um Arashis Urgroßvater. Der Chuunin hatte schon vieles über ihn von seinem Vater erfahren, aber zum ersten Mal sah er das Gesicht zu diesen Erzählungen. Oftmals hatte er gehört, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen geben soll und zu mindestens vom Aussehen her war es für den jungen Uzumaki nun einleuchtend. Hätte er nicht den Namen erhalten, den er trug, hätte er nach seinem Urgroßvater geheißen. So wurde dann halt sein kleiner Bruder dementsprechend betitelt. Er brauchte mehrere Minuten, bis er sich von dem Bild losreißen konnte. Irgendwie zog es ihn regelrecht in seinen Bann. Kaero Uzumaki galt bis zum Erscheinen des Hokage als stärkster Shinobi in der Geschichte des Clans. Es machte Arashi stolz, immer wieder mit ihm verglichen zu werden. Unweit davon entfernt entdeckte er danach ein dickes Buch, das den Namen „Familienchronik“ trug. Das weckte natürlich sein Interesse. Letztendlich war er ja hier, um etwas über seinen Clan in Erfahrung zu bringen. Welches Hilfsmittel machte sich da besser als eine Chronik des Clans? Und tatsächlich enthielt dieses Werk neue wertvolle Informationen: Die Clangeschichte reichte weitaus länger zurück, als es der Rothaarige vermutet hatte. Er bestand schon lange vor der Gründung Konohas und wurde von Lamentus Uzumaki gegründet. Nach diesem Mann wurden dann auch später die Laminenter benannt. Der Name Uzumaki leitete sich von den Wurzeln des Clans ab, die im früheren Strudelreich lagen. Das Strudelreich grenzte ursprünglich im Südosten an das Feuerreich und stellte ein Verbindungsglied zwischen Diesem und dem Wasserreich dar. Als die Beziehungen dieser beiden Weltmächte im zweiten großen Ninja-Krieg immer angespannter wurden, geriet das kleine Strudelreich zwischen die Fronten. Jedes der beiden Großmächte wollte es sich unter den Nagel reißen, um somit einen Vorteil im Krieg zu erlangen. Zu deren Überraschung war es aber nicht so einfach einzunehmen, wie anfangs vermutet. Es gab etliche Attentatsversuche auf den Herrscher des kleinen Landes, die aber alle scheiterten. Das lag vor allem an dessen Leibgarde: dem Uzumaki-Clan. Diese Position hatte die Familie schon Generationen zuvor inne und für sie mit vollem Stolz und Gewissenhaftigkeit aus. Gerade ein junger Mann, nicht älter als Anfang zwanzig wurde durch den Krieg zu einer Legende von nicht geringerer Wertigkeit, als die Sannin. Dieser Mann erhielt nach einer vernichtenden Niederlage Konohas den Titel „Der rote Phönix des Strudelreiches.“ Man könnte es als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass das Dorf, welches von Natur aus die stärksten Nutzer von Feuerninjutsus beherbergte gegen einen Shinobi unterlag, der das exakt gleiche Element nutzte. Dank Tsunade, eine der Sannin, überlebten dieses Inferno erstaunlich viele Konoha-Nin, aber ihre Kampfkraft wurde dennoch erheblich geschwächt, sodass das Feuerreich seine Ambitionen, das Land einzunehmen, aufgab. Von dieser Niederlage abgeschreckt, zog auch das Wasserreich seine Grenztruppen zurück und der Krieg wurde unter Ausschluss des Strudelreiches fortgesetzt. Der junge Mann, der die Konoha-Truppen in Schach hielt, war Kaero Uzumaki, das spätere langjährige Clan-Oberhaupt. Erst im dritten Ninja-Krieg unterlag das kleine Land schließlich Konoha, welches damals von Minato Namikaze, dem Yondaime Hokage angeführt wurde. Durch seine Verbindung zu Kushina Uzumaki, der Tochter von Kaero Uzumaki, wurde ein komplettes Auslöschen des Clans verhindert und der Clan siedelte nach Konoha über. Nachdem Tod des Hokage gingen die restlichen Mitglieder letztlich in das Schneereich, wo sie die letzten Jahre verbrachten. Stück für Stück wurde die Linie kleiner, bis nur noch eine Handvoll Shinobi übrig blieben. Das Ende dieses ruhm- und traditionsreichen Clans rückt immer näher. Das war zu mindestens die allgemeine Meinung. Allerdings tauchte eines Tages jemand auf, der den Ruhm, die Tradition und die Hoffnung des Clans weiterführen könnte. Der Sohn von Minato Namikaze und Kushina Uzumaki: Naruto Uzumaki. Mit diesem Mann könnte eine neue Ära des Clans anbrechen. Arashis Kopf arbeitete angestrengt, weil er die ganzen Informationen verarbeiten wollte. Insgesamt hatte das Leser der Chronik mehrere Stunden in Anspruch genommen. Er war nicht gerade ein Bücherwurm und bevorzugte eigentlich andere Aktivitäten, aber dieses Buch stellte eine klare Ausnahme dar. Zwischendurch waren Alexa und Kaero, die schnell das Interesse an dem alten Gemäuer verloren hatten, zu ihm gekommen und hatten sich mit der Karte, die sie von Königin Kazahana bekommen hatten, auf den Weg zurück zum Schloss gemacht. Der Chuunin sah jetzt aus einem Fenster und entschied ebenfalls, dass es Zeit wäre, zurückzukehren, weil sie sonst Gefahr laufen würden, in der Dunkelheit zurückfinden zu müssen. Er steckte die Chronik ein und ging zur Bibliothek, um Sanari zu holen. Ihm grauste es schon vor der Vorstellung, den Rückweg alleine mit der Hatake antreten zu müssen, aber er hatte ja keine andere Wahl. Die Suche nach ihr in der beachtlich großen Bibliothek dauerte eine Weile, aber schließlich entdeckte er sie auf dem Boden sitzend. Um sie herum lagen viele aufgeschlagene Bücher. Ein typisches Bild von der Silberhaarigen. Manchmal vermutete er, dass sie sogar mehrere Bücher gleichzeitig lesen konnte, obwohl er keinen Schimmer hatte, wie das möglich sein sollte. „Wir sollten langsam aufbrechen, Sanari.“, kam es laut aus ihm. „Sag mir nicht, was ich zu tun habe, Arashi!“, erwiderte sie genervt. „Ich bin hier noch nicht fertig.“ „Du kannst die ruhig ein oder zwei Bücher mitnehmen. Mein Vater hat bestimmt nichts dagegen.“ Für dieses Angebot kassierte er von der Kunoichi einen giftigen Blick. „Ich brauche deine Almosen nicht!“, knurrte sie. „Dann lass sie halt hier, aber beeil dich, sonst lass ich dich zurück.“ Zu seiner Verwunderung wartete er auch nur ein paar Minuten und die Chuunin brachen auf. Die erste halbe Stunde lag ein komplettes Schweigen in der Luft, was dazu führte, dass Arashi es erst gar nicht mitbekam, dass er sich einige Meter von seiner Teamkameradin entfernt hatte. Die bewegte sich außerordentlich langsam. Außerdem war sie ungewöhnlich stark erschöpft und hatte eine ungesunde Körperhaltung. Es wirkte so, als ob ihr Gepäck deutlich zu schwer für sie wäre. „Gibt es ein Problem?“, fragte der Uzumaki nach. „Nein, alles in Ordnung.“, keuchte sie. „Du siehst aber nicht so aus.“ Er griff nach ihrer Ausrüstung und hob ihn etwas an. Wie er es sich gedacht hatte, wog er weitaus mehr als im Normalfall. „Hast du da Backsteine drin oder was?“ Er warf einen Blick hinein und grinste daraufhin schälmisch. Der Rucksack war mit Büchern vollgestopft. „Was grinst du so blöd?“, entkam es ihr peinlich berührt. „Du hast doch vorhin gesagt, dass ich ein paar Bücher mitnehmen kann.“ „Ich sag ja gar nichts, aber in dem Fall sollte ich lieber dein Gepäck tragen.“ „Wieder auf deinem Helfertrip, was?“ „Versteh mich nicht falsch. Ich will lediglich noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Schloss sein. Bei deinem Tempo sind wir aber morgen noch nicht zurück. Jetzt lass dir schon helfen.“ Die Kunoichi dachte aber gar nicht daran und schlug seine Hand weg. „Ich hab dir bereits gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche. Dein Machogehabe geht mir sowas von auf den Geist. Deiner Meinung nach kann eine Frau wohl gar nichts.“ Ihre Frustration war klar herauszuhören. Diese stieg jetzt noch weiter an, weil der Rothaarige ihr scheinbar gar keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Er hatte seinen Blick von ihr abgewendet und auf eine Felswand gerichtet. „Hey, ich rede mit dir!“, fuhr sie ihn an. „Sei mal kurz still.“, erwiderte er. „Sag mal, wer glaubst du eigentlich wer du bist? Ich lasse mir von dir doch nicht den Mund verb- “ Arashi hatte seine Hand genervt auf Diesen gelegt. „Halt doch bitte einfach mal kurz die Klappe!“, fauchte er. Er schien sich stark auf etwas konzentrieren zu wollen. Sie nahmen eine schwache Erderschütterung wahr. „Lauf!“, befahl er kurz angebunden. „Warum?“ „Tu es einfach!“ Er ergriff ihre Hand und zog sie ruppig hinter sich her. Sie wollte sich gleich wieder aufgebracht beschweren, aber dann erkannte sie den Grund für Arashis Handeln. Von der Felswand brach eine riesige Menge Schnee herunter, die sich in eine Lawine verwandelte. Sie riss sich los, weil sie mit seiner Geschwindigkeit nicht mithalten konnte. Ihr Gepäck verlangsamte sie zu sehr. „Was machst du da, werf den verdammten Rucksack weg!“, schrie er ihr entgegen. „Das geht nicht. Diese Bücher sind absolute Raritäten, die nicht verloren gehen dürfen.“ Im nächsten Moment rutschte sie auf einer verdeckten Eisplatte aus und stürzte zu Boden. Der Uzumaki rechnete damit, dass sie gleich wieder aufstehen würde, aber sie blieb regungslos liegen. Sie hatte sich den Kopf angeschlagen und das Bewusstsein verloren. Schliddernd kam er zum Stehen und eilte auf sie zu. „Sie sucht sich aber auch wirklich die besten Momente für sowas aus.“, dachte er entnervt. Die Lawine bahnte sich drohend den Weg auf die beiden Shinobi hin. Geistesgegenwärtig formte er Fingerzeichen Die Flamme hielt die Lawine kurz zurück und verschaffte ihm somit wichtige Sekunden. Er befreite sie von ihrem Rucksack und hievte sie auf seine Schultern. Dann raste er von der Lawine davon. Obwohl seine Geschwindigkeit für sein Alter außergewöhnlich war, kam sie nicht an die der Lawine heran. Panisch suchte er nach einem Ausweg. Immer wieder ließ er seinen Blick über die Landschaft auf der Suche nach einer Rettungsmöglichkeit streifen. Nach quälend lang wirkenden drei Minuten fand er endlich einen Ausweg. Er sprang auf einen größeren Stein und beförderte sich weiter in die Höhe. Schließlich landete er auf einem Felsvorsprung der zu einer kleinen Höhle führte. Er hörte noch, wie die Lawine unter ihnen vorbeischoss, als er hineintrat. Schwer keuchend legte er seine immer noch bewusstlose Kameradin auf dem Boden ab. Es war bitterlich kalt dort. Glücklicherweise fand er aber sehr schnell trockenes Holz, welches er als Brennmaterial benutzen konnte. Er fachte ein kleines Feuer an und setzte sich. Danach begutachtete er Sanari und musste mit Erschrecken feststellen, dass sie stark zitterte. Der Grund dafür war die Tatsache, dass fast ihre komplette Kleidung von ihrem Sturz in den Schnee durchnässt war. „Sie muss so schnell wir möglich die nassen Sachen loswerden, sonst wird sie noch ernsthaft krank.“, ging es dem Uzumaki durch den Kopf. Er seufzte kurz und machte sich daran, die Hatake zu entkleiden. Er zog ihr die Stiefel und ihren wärmenden Umhang aus und machte sich dann daran, ihre Weste zu öffnen. In dem Moment kam die Hatake langsam wieder zu sich und sah benommen an sich hinunter. Es ging alles so schnell, dass Arashi nicht einmal merkte, wie ihm geschah. Ein Schrei, gefolgt von einem lauten Knall. Das nächste, was er mitbekam, war, dass er ein paar Meter von ihr entfernt auf den Boden aufschlug. Seine rechte Wange brannte wie Feuer und seine Geduld war bei Weitem am Ende. „SAG MAL, BIST DU BESCHEUERT, ODER WAS?“, brüllte er . „WARUM OHRFEIGST DU MICH EINFACH?“ „DAS FRAGST DU NOCH?“, gab sie mit hochrotem Kopf und nicht minder lautstark zurück. „WAS GLAUBST DU, WIE EINE FRAU REAGIERT, WENN SIE VON EINEM KLEINEN PERVERSLING AUSGEZOGEN WIRD, WÄHREND SIE SCHLÄFT?“ Nun begriff der Uzumaki, warum sie so reagiert hatte und auch ihm schoss die Röte ins Gesicht. „SAG MAL FÜR WEN HÄLTST DU MICH EIGENTLICH? UND NEBENBEI, WER WÜRDE SCHON FREIILLIG EINE HÄSSLICHE SCHRULLE, WIE DICH AUSZIEHEN WOLLEN? ICH WOLLTE LEDIGLICH NICHT, DASS DU IN DEINEN DURCHNÄSSTEN KLAMOTTEN ERFRIERST!“ Stinksauer zog er seinen Umhang und seine Weste aus und warf sie ihr entgegen. „Hier zieh das an und dann lass mich in Frieden.“ Danach setzte er sich mit dem Rücken zu ihr ans Feuer. Zu allem Überfluss setzte nun auch noch ein starker Schneefall ein. So wie es aussah, hatten sie keine Wahl, als die Nacht in dieser Höhle zu verbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)