Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 26: Verhandlung I ------------------------- So. Das nächste Chap steht in den Startlöchern. Es ist der erste Teil der Verhandlungen. Viel Spaß und Thx for Kommis. 26.)Verhandlung I An diesem Tag herrschte schon früh ein reges Treiben in den Straßen Konohas. Viele Shinobi strömten in den Hokage-Turm im Zentrum des Dorfes. Keiner wollte sich das heute anstehende Ereignis entgehen lassen. Im Innern des Gebäudes diente der Raum als Ort der Verhandlung, in dem auch die Versammlungen stattfanden. Dort wurden in weiser Voraussicht viele Stühle in Reihen aufgestellt, von denen schon die meisten belegt waren. Am Ende des Raumes stand etwas erhöht ein Tisch, an dem Naruto und Sakura Platz genommen hatten. Davor war ein weiterer Tisch aufgestellt, an dem Arashi und der wieder genesende Kojiro saßen. Wie es Sakura vorausgesagt hatte, war er wieder einigermaßen fit und doch machte er keinen guten Eindruck, was ganz klar auf seine Nervosität zurückzuführen war. Es stand heute viel für ihn auf dem Spiel. Zu guter Letzt befand sich noch schräg gegenüber davon eine lange Tafel, der zwölf Personen Platz bot. Dort saßen die Ratsmitglieder, die ein Mitentscheidungsrecht bei der Urteilsvergabe und anderen sehr wichtigen Entscheidungen über die Zukunft Konohas hatten. Das System war eigentlich sehr simpel. Jeder der Ratsmitglieder hatte je eine Stimme und konnte auch Entscheidungsvorschläge machen. Dazu kam dann noch die Stimme des Hokagen, die aber im Gegensatz zu den anderen sechsfach zählte. Somit waren insgesamt achtzehn Stimmen zu vergeben und die Mehrheit der Stimmen entschied. Bei einem Patt der Stimmen traf der Hokage die Entscheidung. Dank dieses Systems konnten die Ratsmitglieder mit einer großen Mehrheit den Hokage überstimmen. Das sollte Konoha vor möglichen willkürlichen Entscheidungen ihres Oberhauptes schützen und sorgte für eine Verteilung der Mächte. Solch ein Fall war aber in Narutos Amtszeit noch nie vorgekommen. So gut wie immer stimmte der Rat mit einer überwältigenden Mehrheit für seine Entscheidungen. An diesem Tag blieb jedoch einer der Plätze am Tisch leer und das hatte einen bestimmten Grund. Nach dem geltenden Recht in Konoha hatten die Angeklagten nämlich die Möglichkeit, einen anderen Konoha-Nin zu bitten, sie zu verteidigen und die Wahl der beiden Genin fiel auf Shikamaru. Der sagte sofort zu. Zum einen wollte er den Beiden natürlich helfen. Zum anderen wollte er sich aber auch bei Danzou revanchieren, der heute die Anklage führte. Es war üblich, dass entweder der Hokage oder ein Ratsmitglied das übernahm und keinen überraschte es, dass Danzou um diese Aufgabe erbeten hatte. Man sah es dem Nara vielleicht nicht an, aber ihn wurmten diese ganzen Ereignisse der letzten Tage doch sehr. Schließlich passierte das alles während der Abwesenheit Narutos und obwohl ihm selbstverständlich weder der Blonde noch ein anderer Konoha-Nin einen Vorwurf machte, war sein Ansehen in der Bevölkerung doch ein wenig gesunken. Zwar gab es so gut wie keinen Tag, an dem er seinen Beruf als Stellvertreter des Hokagen nicht als stressig bezeichnete, doch in Wirklichkeit war er sehr stolz auf diese Stellung und das Vertrauen, dass ihm entgegengebracht wurde. Allerdings hatte die Verteidigung der beiden Genin den Nachteil, dass Shikamaru in diesem Fall kein Mitentscheidungsrecht beim Urteil hatte. Nach knapp zehn Minuten hatte sich der Raum nun vollständig gefüllt und alle wichtigen Personen waren eingetroffen. Unglücklicherweise musste Naruto feststellen, dass das Opfer wirklich noch nicht aus dem Koma erwacht war. Da es jetzt aber Zeit war, die Verhandlung zu eröffnen, erhob er die Stimme: „Guten Morgen. Wir sind heute hier zusammengekommen, um die Strafsachen gegen Kojiro Kanirate und Arashi Uzumaki zu verhandeln. Wir beginnen mit der Anhörung von Arashi wegen dem Vorwurf des kurzzeitigen unerlaubten Verlassens Konohas und dem Angriff auf Iruka Umino, einen höherrangigen Konoha-Nin. Danzou hat das Wort.“ Der Angesprochene stand auf und ging auf den Tisch, wo Arashi saß, zu. „Arashi Uzumaki. Wie äußern sie sich zu den ihnen vorgeworfenen Vergehen?“ Der Rothaarige schluckte kurz und begann dann zu erwidern: „Ich werde nichts abstreiten. Ich habe sowohl Konoha unerlaubt verlassen, als auch meinen ehemaligen Sensei Iruka attackiert.“ „Sie geben es also zu?“, fragte der Ankläger ungläubig nach. Er hätte nicht gedacht, dass man es ihm so leicht macht. „Warum sollte ich es leugnen? Das ist nun einmal die Wahrheit und ich bin bereit, die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen. Allerdings möchte ich die Möglichkeit nutzen und meine Gründe für mein Handeln erörtern.“ „Nur zu.“, sagte Danzou. „Ich bin an dem besagten Tag nach mehreren Stunden Training zu Hause angekommen und fand den Brief, den mir mein bester Freund hinterlassen hat. Ich denke, der liegt ihnen auch vor, oder?“ Naruto nickte kurz. „Gut. In dem Brief teilte er mir mit, dass er vorhatte, Konoha zu verlassen. Ich war geschockt und hatte Angst. Angst um meinen besten Freund. Aus der Sorge heraus handelte ich irrational und tat das, was mir in dem Moment als kürzesten Weg meinen Freund zu retten, erschien. Ich beschloss, ihm auf eigene Faust zu folgen und heil zurück zu bringen. So begab ich mich zum Konoha-Tor, wo ich von meinen ehemaligen Sensei Iruka aufgehalten wurde. Etwas, was ich jetzt nur zu gut verstehe. Aber zu der Zeit hatte ich nur Kojiro und seine Rettung im Kopf. Deshalb tat ich etwas, was ich bis heute zutiefst bereue. Ich war in Panik, weil ich wusste, dass wahrscheinlich schon ANBUs hinter mir her waren. Hätten die mich in die Finger bekommen, hätte ich mit Sicherheit keine Möglichkeit mehr gehabt, Kojiro auf irgendeine Art zu helfen. Daher musste ich irgendwie an Sensei Iruka vorbei und sah keine andere Option, als ihn außer Gefecht zu setzen. Dabei achtete ich aber darauf, möglichst keine Knochen und Organe zu verletzen. Natürlich rechtfertigt das nicht meine Tat, aber ich kann im Moment nichts anderes tun, als meinen früheren Sensei um Verzeihung zu bitten.“ Er warf dem Chuunin einen kurzen Blick zu, den dieser mit einem Lächeln erwiderte. Dann stand Iruka auf und wandte sich an Naruto: „Könnte ich kurz etwas dazu sagen, Hokage-Sama?“ „Natürlich.“ „Ich kenne Arashi schon sein ganzes Leben lang und kann daher seinen Charakter sehr gut einschätzen. Er ist höflich, zuvorkommend und uneigennützig. Seine Missionsstatistik ist außergewöhnlich. Er ist also ein durchweg vorbildlicher Shinobi. Jeder der ihn kennt, wird mir da zustimmen. Man kann also sagen, dass sein Verhalten an diesem Tag völlig untypisch für ihn war. Das lässt mich nur zu einem Schluss kommen. In seinen Augen war das wirklich der einzige Ausweg, um seinen Freund zu helfen. Er handelte also nicht aus Eigennutz, sondern aus Sorge. Eine Tat, die ich durchaus nachvollziehen kann. Ich bitte daher um eine milde Strafe. Denn ich für meinen Teil habe ihm schon längst verziehen.“ Die kurze Rede des Chuunin fand großen Anklang bei den anwesenden Shinobi. Einige stimmten sogar in einen kurzen Applaus ein. „Eine mitreißende Ansprache.“, kam es nun aus Danzou. „Ich habe aber dazu noch eine Frage an den Angeklagten. Würden sie unter den identischen Voraussetzungen wieder so handeln?“ Arashi überlegte kurz und senkte den Blick. „Nein. Natürlich würde ich versuchen, Kojiro zu helfen. Allerdings würde ich mich jetzt zuerst an andere Konoha-Nin wenden und ihm auf legalen Weg folgen.“ Narutos Augen verengten sich bei den Worten seines Sohnes. Unauffällig ließ er seinen Blick durch die Menge streifen. „Es scheint ihm jeder zu glauben.“, dachte der Rokudaime. „Selbst Sakura und Kakashi scheinen nichts mitbekommen zu haben oder schieben es auf seine Aufregung. Ich weiß es aber besser. Arashi ist ein schlechter Lügner und die Worte gerade entsprachen keinesfalls der Wahrheit. Das ist schon das zweite Mal in so kurzer Zeit, dass er mir offen ins Gesicht lügt. Erst die Sache mit dem so genannten Spaziergang, wo er in Wirklichkeit in Danzous Büro eingebrochen war und jetzt das. Hat er etwa nichts aus der Sache gelernt?“ Der Blonde wurde jetzt von Danzous Stimme wieder aus einen Gedanken gerissen. „Ich denke, wir sollten jetzt zum Urteil kommen. Mein Vorschlag lautet fünf Monate Arrest.“ Diese Worte lösten eine Welle Empörung bei den Anwesenden aus. „Fünf Monate Arrest? Soll das ein Scherz sein? Das ist mehr als überzogen!“, entgegnete Shikamaru lautstark. „Da bin ich anderer Meinung. Die Tat mag vielleicht für einige hier nachvollziehbar und verständlich sein. Dennoch stellte sie einen Verrat und eine große Gefahr für unser Dorf dar. Er hätte ja leicht Feinde in die Hände fallen können.“ „Welche Feinde bitteschön?“, wandte der Nara ein. „Er hat das Feuerland nicht verlassen.“ „Zum Beispiel Spione von anderen Dörfern, wie Iwa-, Suna- oder Kirigakure.“ „Suna ist seit Jahren ein enger Verbündeter, mit Iwagakure haben wir zu mindestens einen Friedensvertrag und was Kirigakure angeht: Halten sie es nicht für unwahrscheinlich, dass ein Dorf, das im Osten an das Feuerland grenzt, sich soweit in den Westen vorwagt? Und selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall gekommen wäre, hätten unsere Feinde nicht einmal erkannt, dass Arashi ein Konoha-Nin ist. Er trug ja schließlich kein Stirnband oder sonstiges Zeichen.“ „Sie hätten es aber möglicherweise herausbekommen können.“, entgegnete der Ankläger. „Außerdem handelt es sich bei dem Angeklagten nicht um einen normalen Genin, sondern um den Sohn des Hokagen. Dieser Fakt hätte für uns ein großes Problem werden können.“ „Wie hätten die Angreifer denn darauf kommen sollen, dass Arashi der Sohn des Hokage sei? Wenn man mal von der verblüffenden äußerlichen Ähnlichkeit absieht.“, spottete Shikamaru und erntete dafür einige Lacher im Publikum. „Dann lassen sie doch einmal ihren Vorschlag hören.“, gab der Hardliner zähneknirschend zurück. „Gerne doch.“ „Iruka hat ja schon viele Dinge erwähnt, die sich mildernd auf die Strafe auswirken. Arashi ist geständig, zeigt Reue und das Verständnis, dass sein Handeln falsch war. Er hat sich auch bis jetzt nichts zu Schulden kommen lassen. Eigentlich kommen hier fast alle erdenklichen mildernden Umstände zum Tragen. Daher kommt eigentlich nur eine Suspendierung in Frage. Wenn man alles bedenkt, was hier gesagt wurde, würden zwei Wochen vollkommen ausreichen. Allerdings sollte die Suspendierung erst nach den in vier Tagen stattfindenden Chuunin-Auswahlprüfungen in Kraft treten. An diesen nimmt er ja teil.“ „Wir sollen ihm tatsächlich gewähren, daran teilzunehmen. Er hat nicht das Recht, Chuunin zu werden!“, kam es sauer aus dem Hardliner. „Die Teilnahme von ihm liegt mehr in unserem Interesse, als in seinem eigenen. Es ist kein Geheimnis, dass sein Kampf gegen Virgo Kaiten die diesjährige Hauptattraktion ist. Konoha würde völlig sein Gesicht verlieren, wenn dieser Kampf nicht stattfindet. Das könnte sehr leicht von den anderen Dörfern als Schwäche ausgelegt werden. Am besten wir fragen den Hokage nach seiner Meinung. Er wird schon wissen, was zu tun ist.“ Alle Augen richteten sich jetzt auf den Blonden, der sich bisher absolut aus der Verhandlung raus gehalten hatte. Die meisten wussten natürlich schon, wie sich der Hokage entscheiden würde und so gut wie alle würden auch absolut hinter der Entscheidung stehen. Umso mehr überraschten die nun kommenden Worte. „Nun. Sowohl die Anklage, als auch die Verteidigung haben ihre Positionen dargelegt und ich kann beiden etwas abgewinnen. Allerdings werde ich keinen der Vorschläge zustimmen. Sie sind mir beide einfach zu extrem. Der eine ist ganz klar zu hart und der andere zu milde. Ich habe daher einen weiteren Urteilsvorschlag.“ Was für ein Vorschlag wird es sein und warum hat Naruto Shikamaru nicht zugestimmt, wie man es erwartet hätte? Das und den Ausgang für Kojiro im nächsten Chap. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)