Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 25: Absichten --------------------- So. Tut mir Leid, dass es solange gedauert hat, aber ich versinke zurzeit in Arbeit. Aber egal. Viel Spaß und Thx for Kommis. 25.) Absichten Am nächsten Tag wirkte das Büro des Hokagen ungewöhnlich klein, weil sich weit mehr Leute als sonst darin befanden. Auf der Couch in der Ecke des Raumes saßen Iruka und Kakashi. Shikamaru und Sai lehnten jeweils an einer Wand und dachten angestrengt nach. Naruto hingegen stand mit dem Rücken zu ihnen gewandt am großen Fenster des Büros und sah auf Konoha herab. Eine ernste Stimmung lag in der Luft, was an dem alles beherrschenden Thema dieser Tage lag: die bevorstehende Verhandlung von Arashi und Kojiro. Sie warteten im Moment auf Neuigkeiten von Sakura, die zwischendurch einmal vorbeikommen wollte. Ein paar Minuten später ging die Tür dann auch auf und die Rosahaarige betrat das Büro. „Wie geht es ihm?“, fragte der Blonde ohne sich umzudrehen. „Bedeutend besser. Die Medikamente scheinen gut anzuschlagen. Ich denke, dass er das Krankenhaus spätestens zur Verhandlung verlassen kann.“ Sai atmete erleichtert aus. Die Rede war natürlich von seinem Sohn, der sich zur großen Freude aller wieder schnell erholte. „Und was ist mit dem Opfer?“, fuhr der Uzumaki fort. Sakura erwiderte darauf nichts. „Also immer noch keine Veränderung.“, stellte er nachdenklich fest. Weiterhin sah er keinen der Anwesenden an. Sie brauchten sein Gesicht allerdings auch gar nicht zu sehen, um zu erkennen, dass dem Hokage diese Entwicklung alles andere als gefiel. „Das könnte durchaus ein Problem werden, wenn die Patientin nicht bis zum Verhandlungstermin aufwacht.“, gab Kakashi besorgt zu Bedenken. „Eigentlich hätte er wenig zu befürchten gehabt. Den Kunai, die Tatwache, vermisste er schon seit über eine Woche und das ist auch glaubwürdig, weil er bei mir und anderen danach gefragt hatte. Das können wir ohne weiteres bezeugen. Und das war der einzige belastende Hinweis auf ihn. Sein überhastetes Verlassen Konohas kann ihm aber als Schuldeingeständnis angedichtet werden. Ohne entlastende Beweise vom Opfer kann es wirklich eng für ihn werden.“ „Wohl wahr.“, stimmte Iruka zu. „Aber irgendwie kann ich seine Flucht doch nachvollziehen.“ „Ach ja? Ich kann es nicht!“, entgegnete der Rokudaime scharf. „Ach kommen sie, Hokage-Sama. Versetzen sie sich doch einmal in seine Lage. Er hatte Angst um sich und seine Freunde beschützen. Was hätte er denn ihrer Meinung nach tun sollen?“ „Was er hätte tun sollen?“, wiederholte Naruto die Frage seines ehemaligen Senseis und drehte sich um. Der Gesichtsausdruck, den der Blonde nun an den Tag legte, sprach Bände. Er lag irgendwo zwischen Wut, Enttäuschung und Sorge. „Er hätte uns einfach mal vertrauen sollen, anstatt überstürzt und gedankenlos einfach abzuhauen!“ „Als ob sie noch nie impulsiv und ohne großes Nachdenken gehandelt hätten!“, gab Iruka sauer zurück. In seiner Stimme lag viel Spott, was äußerst ungewöhnlich für den sonst so korrekten Chuunin war. „Wie war das? Sie sollten sich lieber daran erinnern, wem sie gerade gegenüberstehen!“, erwiderte der Rokudaime bedrohlich. Normalerweise wäre er auf eine solche Äußerung gar nicht erst eingegangen. Er ließ sich eigentlich nicht mehr so leicht provozieren, aber in den letzten Tagen war er unglaublich leicht reizbar, was den meisten auch nicht entgangen war. Da reichte ein solcher Satz schon aus, um ihn ziemlich in Rage zu bringen. Aber auch Iruka wollte nicht so einfach klein bei geben und setzte erneut zu einer Antwort an, wurde allerdings von Sakura unterbrochen: „Hört jetzt auf, ihr Beide.“ Sie stellte sich demonstrativ zwischen die Streithähne und wandte sich ihrem Mann zu: „Beruhige dich, Schatz. Das führt doch zu nichts. Wir sollten lieber über eine Lösung nachdenken und nicht streiten.“ Sie fuhr ihm liebevoll mit ihrer Hand über die Wange und schaute ihn durchdringend an. Ihre Blicke trafen sich und ein Seufzen entkam ihm. Dann gab er schließlich nach: „Na schön. Du hast ja Recht. Das bringt uns kein Stück weiter.“ Als die Rosahaarige diese Worte vernahm, schenkte sie ihrem Mann ein warmes Lächeln, sodass Naruto nicht anders konnte, als dieses kurz zu erwidern. Er fand sie einfach bemerkenswert. Eine kurze Berührung und ein paar einfühlsame Worte von ihr reichten aus, um ihn wieder zu beruhigen. In solchen Momenten wurde ihm immer wieder klar, wie wichtig die schöne Kunoichi für ihn war. Dank ihr behielt er auch in kritischen Situationen einen klaren Kopf und egal, wie schlecht er sich auch fühlte, sobald sie ihn so wie jetzt anlächelte, verflogen seine Sorgen und er spürte eine wohltuende Wärme in sich, die sein Leben mehr bereicherte, als alles andere auf der Welt. Nur Sakura und seine geliebten Kinder waren in der Lage, dieses Gefühl in ihm auszulösen. Die restlichen Anwesenden beobachten grinsend das Bild der beiden Verliebten. Alle außer Sai. Der sah nur betreten zu Boden und erhob jetzt zum ersten Mal überhaupt an diesem das Tag das Wort: „Ich kann ihren Ärger auf Kojiro sehr gut nachvollziehen, Hokage-Sama. Immerhin wurde ihr eigener Sohn wegen ihm in die Sache mit rein gezogen.“ „Du irrst dich Sai.“, entgegnete der Blonde jetzt wieder ernst. „Ich mache keinesfalls Kojiro für das Fehlverhalten meines Sohnes verantwortlich. Er ist alt genug, um es besser wissen zu müssen. Darum wird er auch für seine Vergehen gerade stehen.“ „Um Arashi mache ich mir keinerlei Sorgen.“, sagte Kakashi in die Runde. „Er ist ungemein beliebt bei den anderen Shinobi und dem Rat. Er hat sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen und ist nun einmal Narutos Sohn. Die Sache wird sich mit Sicherheit in Wohlgefallen auflösen.“ „Nein. Das wird sie nicht!“, erwiderte der Uzumaki mit viel Nachdruck. „Er wird keine Sonderbehandlung erhalten, nur weil er zufällig mein Sohn ist. Das würde meinen Grundsätzen widersprechen. Jeder Konoha-Nin ist vor dem Gesetz gleich, ganz egal, welcher Familie er entspringt. Außerdem gibt es noch einen anderen Grund, warum ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen kann.“ „Welcher?“, hakte der Hatake nach. „Danzou.“, warf Shikamaru ein. Naruto nickte nur, woraufhin die anderen den Nara fragend ansahen. „Wenn Arashi keine Bestrafung erhalten würde, würde der Hokage genauso handeln, wie es dieser Greis erwartet.“ „Wie immer erkennst du die Hintergründe sehr schnell, mein Freund.“, kam es lobend aus dem Rokudaime. Die meisten anderen verstanden jedoch immer noch nicht, was den Blonden dazu veranlasste, die Sache genauer zu erklären. „Ihr müsst eines wissen. Diese gesamte Sache richtet sich keinesfalls gegen Arashi oder Kojiro. Der einzige Hintergrund dieser Farce ist die Schwächung meiner Position in Konoha. Danzou will mich parteiisch und ungerecht darstellen. Nur darum hat er das eingefädelt. Arashi und Kojiro waren für ihn bloß Schachfiguren, um sein Ziel zu erreichen.“ Der letzte Satz war nur schwer zu verstehen, weil Naruto diesen zähneknirschend aussprach. Zudem ballte er seine Hände zu Fäusten. Für einen kurzen Moment bröckelte seine ruhige Fassade und gab seine wahren Gefühle preis. Er verspürte abgrundtiefen Hass für diesen Hardliner. Niemals würde er ihm verzeihen, seinen eigenen Sohn benutzt zu haben. Würde er ihm auch nur einen Grund geben, gegen ihn handeln zu können, wäre er der Erste, der dieses Scheusal zur Strecke bringt. „Sie würden also eher Arashi in den Arrest schicken, als zu riskieren, ihr Gesicht zu verlieren?“, fragte Iruka jetzt ungläubig und riss den Uzumaki wieder aus den Gedanken. Er fand es sehr enttäuschend, dass sein ehemaliger Schüler sein Wohl scheinbar über das seines Sohnes stellte. „Arrest? Also dazu wird es nicht kommen.“, beruhigte der Blonde seinen früheren Sensei. „So schwerwiegend waren seine Vergehen nun auch wieder nicht, obwohl er durchaus Glück hatte, dass er nur wenige Tage Konoha unerlaubt verlassen hatte. Wären es insgesamt zehn Tage unerlaubte Abwesenheit gewesen, sähe die Sache allerdings anders aus, weil er dann automatisch zu einem Nuke-Nin erklärt worden wäre. Da dies aber zum Glück nicht passiert ist, sind die Konsequenzen nicht so gravierend. Was den Angriff auf sie angeht, bin ich mir sicher, dass sie bei der Verhandlung sowieso für ihn sprechen und um ein mildes Urteil bitten werden.“ Ein kurzes Grinsen des Chuunin signalisierte dem Uzumaki, dass er mit seiner Vermutung richtig lag. „Zudem kommen auch noch objektive mildernde Umstände, die das Strafmaß noch weiter senken. Es wird am Ende auf eine temporäre Suspendierung hinauslaufen. Wie lang die sein wird, wird sich dann in der Verhandlung zeigen.“ Diese Aussichten weckten doch wieder Zuversicht bei den Konoha-Nin. Zur gleichen Zeit in Danzous Büro Das Knarren der alten Tür war zu hören und kurze Zeit später betrat Mondragon das kleine Zimmer. Sofort fiel sein Blick auf Danzou, der an seinem Schreibtisch saß und grinsend ein Blatt Papier betrachtete. „Sie scheinen ja heute außerordentlich gut gelaunt zu sein.“, sagte er. „Dem ist auch so. Schließlich wird der erste Schritt zu meinem Traum in wenigen Tagen gemacht werden.“ „Die Frage ist nur, ob es die ganze Sache wert ist.“, entkam es dem Diener leise. „Höre ich da etwa Zweifel? Es ist für ein höheres Wohl.“ „Sie haben gut reden. Sie mussten ja auch nicht ihre Hände in Blut tränken und wie ich eine wehrlose Frau angreifen. Ich frage mich ohnehin, was das alles bringen soll.“ „Ich erwarte auch nicht, dass ein Spatzenhirn wie du meinen genialen Plan versteht. Aber es wird der Anfang vom Ende des ach so großen Naruto Uzumaki sein. Er ist unglaublich einfach gestrickt und so vorhersehbar. Natürlich wird er seinen geliebten Sohn und dessen besten Freund schützen wollen und genau da bietet sich meine Chance. Ich werde ihn als glaubwürdig und unfähig darstellen und die große Sympathie der anderen Konoha-Nin für ihn, die er wegen der Zerschlagung Akatsukis vor über elf Jahren erhalten hat, schmälern. Stück für Stück werde ich seinen kompletten Ruf vernichten und den Rat auf meine Seite ziehen. Dann werde ich meinen Traum verwirklichen und Konoha von den Fesseln, die man Frieden nennt, befreien.“ Er legte jetzt das Blatt auf den Tisch. Darauf war Konoha zu erkennen. Allerdings in einer anderen Form, als das jetzige. Die Mauern waren weitaus dicker und überall waren Wachtürme aufgestellt. Viele Wohnhäuser, Spielplätze, Gärten und humanitäre Einrichtungen waren großen tristen Bauten gewichen, die an Kasernen erinnerten. „Dieses Konoha ist meine Vision.“, sprach der Hardliner mit ehrfürchtiger Stimme. „Ich werde aus diesem Dorf das machen, was es sein sollte: Eine militärische Einrichtung, die auf der ganzen Welt gefürchtet wird. Mit mir als Oberhaupt.“ Mondragon wich ein paar Schritte, denn Danzous Augen strahlten nun etwas Furchteinflößendes aus. In ihnen war eine Spur Wahnsinn. Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und ohne Vorkommnisse und so war nun der Tag der Verhandlung gekommen. Was bei der Verhandlung rauskommen wird und ob Danzou mit seinem heimtückischen Plan Erfolg haben wird, erfahrt ihr im nächsten Chap. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)