Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 24: Missverständnis --------------------------- So mal wieder ein neues Chap. Viel Spaß und Danke für die Kommis. 24. Missverständnis Die beiden Genin saßen jetzt ineinander verschränkt unter dem Tisch und hielten den Atem an. Die Person, die nun durch die Tür ins Zimmer trat schaltete zu ihrer Überraschung nicht das Licht an und ging schnurstracks auf den Tisch zu. Eine kleine Kerze in ihrer Hand spendete ein wenig Licht. Leise fluchte sie vor sich hin: „Ich hasse es für Danzou diese dummen Botengänge mitten in der Nacht zu erledigen. Warum kommt er gerade jetzt auf die Idee, diese dumme Schriftrolle zu studieren?“ An der Stimme erkannte Arashi, dass es sich bei der Person um Mondragon Kano, einen Lakaien von Danzou handelte. Der Mann hatte schnell die gesuchte Schriftrolle gefunden und verließ das Büro auch gleich wieder. Die beiden jungen Shinobi atmeten tief durch. „Das ist ja gerade noch mal gut gegangen.“, entkam es Arashi erleichtert. „Ähm, ja.“, kam es nur verlegen aus Sanari. Der Uzumaki bemerkte jetzt, dass er seine Kameradin immer noch eng im Arm hielt und ließ ruckartig von ihr ab. Dabei stieß er sich den Kopf am Tisch. „Entschuldige.“, sagte er, während er sich mit der Hand über die gestoßene Stelle strich. „Kein Problem.“, erwiderte sie. „Wir sollten jetzt lieber gehen, bevor wir doch noch entdeckt werden.“, schlug der Rothaarige vor. Die Kunoichi stimmte mit einem Nicken zu und beide verließen wieder das Büro. Auf den Weg durch Konoha herrschte eine unangenehme Stimmung zwischen den Shinobi. Es war, als wäre eine undefinierbare Spannung zwischen ihnen entstanden. Keiner sagte ein Wort. Immer wieder warfen sie sich kurze Blicke zu, die sich aber nie trafen. Der Uzumaki fühlte sich irgendwie schuldig. „Sie sieht unglücklich aus. Das hat bestimmt mit dem Vorfall von vorhin zu tun. Ich habe sie sicherlich bedrängt. Was ist nur in mich gefahren?“, dachte er. Sanari sah die meiste zu Boden. Ihr gingen etwas andere Gedanken durch den Kopf: „Warum sagt er denn nichts? Das kann ihm doch eben nicht egal gewesen sein, oder?“ Nach ein paar weiteren stillen Minuten entschied sich dann Sanari doch, den ersten Schritt zu wagen: „Du, Arashi, wegen der Sache im Büro…“ „Mach dir mal deswegen keine Sorgen.“, unterbrach er sie. „Das war zwar eine komische Situation, aber ich denke, es ist das Beste, wenn wir die Sache einfach vergessen. Es ist ja nichts passiert.“ „Da hast du Recht.“, stimmte Sanari mit einem Lächeln zu, welches Arashi veranlasste zu glauben, dass er die richtigen Worte gefunden hatte. In ihrem Inneren sah es aber völlig anders aus. Ihre Eingeweide schienen sich zu verkrampfen. „Also habe ich mich doch geirrt.“, dachte die Hatake traurig. „Ich habe geglaubt, dass da eben auch etwas von ihm gekommen sei, aber scheinbar hat ihm das absolut nichts bedeutet. Ich sollte wohl aufhören zu hoffen, dass er in mir irgendwann mal etwas anderes sieht, als nur eine Kameradin.“ Sie ahnte ja nicht, wie sehr sie mit dieser Einschätzung daneben lag. Es hatte ihm sehr wohl etwas bedeutet. Noch immer ging sein Puls schneller als normal und auch die ungewöhnlich starke Wärme in seinem Körper war noch nicht verschwunden. Er genoss dieses Gefühl. Gerade jetzt, wo viele Sachen schief liefen und die Beziehung zu seinem Vater sehr angespannt war, gab ihm diese Wärme eine wohltuende Geborgenheit. Aber so schön es auch war, so sehr verwirrte ihn das auch. So etwas hatte er in dem Maße noch nicht erlebt. Natürlich kannte er sehr gut das Gefühl von Wärme, schließlich wuchs er in sehr harmonischen Familienverhältnissen auf, aber die Intensität war hierbei weitaus höher. Nur glaubte er, dass diese Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhten. Wie sehr er sich doch irrte. Aber dadurch, dass keiner von Beiden zu seinen Gefühlen stand, sie offen zeigte oder aussprach, kam es zu einem ordentlichen Missverständnis, das sicherlich noch Folgen haben würde. Gerädert betrat Naruto das Namikaze-Anwesen. Es war schon sehr spät und die restlichen Familienmitglieder schliefen alle sicherlich schon. An diesem Abend war noch kurzfristig eine Ratssitzung anberaumt worden, in der es um die beiden beschuldigten Genin und den Termin ihrer Anhörung ging. Danzou plädierte dafür, dass die Verhandlung so schnell wie möglich beginnen sollte und mit dieser Meinung stand er nicht alleine da. Mehrere andere Ratsmitglieder, wie zum Beispiel Choza Akimichi und Inoichi Yamanaka, die Väter von Chouji und Ino, waren auch für eine möglichst rasche Lösung dieses Problems. Die ganze Sache hatte für eine Menge Aufsehen gesorgt. Der Hokage hingegen wollte die Anhörung ein wenig hinauszögern, weil er hoffte, dass die angegriffene Bürgerin, die momentan im Koma lag doch noch erwachte. Nach zähen und diskussionsreichen Verhandlungen einigten sich der Rat und der Uzumaki auf einen Termin in drei Tagen. Für dieses Ergebnis musste Naruto sein gesamtes Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft einsetzen. Deshalb war er nun dementsprechend erschöpft. Er warf kurz einen Blick in die Schlafzimmer seiner Kinder und stellte besorgt fest, dass Alexas Bett leer war. Die Sorge verflüchtigte sich aber schnell wieder, als er erkannte, dass sie in Hitomis Bett lag und seelenruhig schlief. Die Schwarzhaarige tat es ihr daneben gleich. Die Blonde hielt noch ein Buch in der Hand. Normalerweise las Naruto seinem jüngsten Kind etwas vor dem Schlafen vor, aber Alexa übernahm das immer wieder gerne, wenn ihr Vater verhindert war. Die Mädchen hatten ein außerordentlich gutes Verhältnis zueinander. Die Blonde hatte ja schon lange den Wunsch nach einem jüngeren Geschwisterchens und verbrachte dementsprechend viel Zeit mit Hitomi. Der Uzumaki schritt langsam auf das Bett zu, nahm seiner Tochter das Buch aus der Hand und legte es auf den Nachtisch. Danach küsste er beiden Mädchen kurz auf die Stirn und verließ wieder mit einem Lächeln auf den Lippen das Zimmer. Ihm war an diesen Tag wahrlich selten zum Lachen zumute, aber seine Kinder hatten immer eine heilsame Wirkung auf ihn, zu mindestens wenn sie ihm nicht gerade Sorgen bereiteten. Auch Arashi schlief auch ruhig in seinem Bett, was Naruto doch sehr beruhigte. Wenigstens dieses Mal schien sein Sohn auf ihn gehört zu haben. Er gähnte herzhaft und griff nach der Türklinke zu seinem und Sakuras Schlafzimmer. Doch plötzlich hielt er inne, weil er ein knackendes Geräusch hörte. Erst dachte er, er hätte sich verhört, doch dann vernahm er das Geräusch erneut. Es kam aus dem Erdgeschoss. Er begab sich lautlos zur Treppe und erblickte eine Gestalt, die unten herumschlich. Kurzer Hand sprang er die Treppe hinunter und packte der Gestalt an den Hinterkopf. Er drückte den Kopf nach unten, sodass die Person in die Knie gehen musste. „Wer bist du?“, fragte der Rokudaime bedrohlich. „Papa…“, war das einzige was der Angesprochene erwidern konnte. Sofort, als Naruto die Stimme erkannte, ließ er los und schaltete das Licht an. „Verdammt Arashi! Was schleichst du hier mitten in der Nacht in der Dunkelheit herum? Ich dachte, du bist sonst wer.“, raunte er seinen ältesten Sprössling an. Der Genin stand mühsam auf, erwiderte aber nichts. Narutos Gehirn begann zu arbeiten. Hatte er seinen Sohn nicht vor knapp einer Minute schlafend in seinem Bett gesehen? Schnell realisierte er, was er gesehen hatte. Seine Augen verengten sich. „Wo warst du?“, kam es sauer aus dem Hokage. Wieder keine Reaktion. Er wiederholte die Frage. Dieses Mal aber mit noch mehr Nachdruck. „Ich war spazieren.“, antwortete Arashi. Schon während er die Worte aussprach, schlug er sich in Gedanken gegen die Stirn. „Spazieren gehen? Oh Mann, ich hatte aber schon bessere Ideen. Das schluckt er doch nie.“ Und er hatte Recht, denn sein Vater hakte ungläubig nach. „Alleine? Mitten in der Nacht?“ „Ja, ich wollte einen klaren Kopf bekommen.“, versuchte sich der Rothaarige aus der Affäre zu ziehen. Der Blonde beugte sich zu seinem Sohn herunter und musterte ihn genau. Arashi hatte das Gefühl, als ob ihn die Blicke seines Vaters röntgen würden. Naruto schloss kurz die Augen und stellte sich wieder aufrecht hin. „Hat dich jemand gesehen?“, fuhr er nach ein paar Sekunden fort. Der Genin schüttelte nur den Kopf. Der Blonde fuhr sich mal wieder durch die Haare und seufzte. „Ich verstehe deine Denkweise einfach nicht.“, sagte er ein wenig verzweifelt. „Ich habe dich doch angewiesen, das nicht Haus zu verlassen. Du stehst streng genommen immer noch unter Arrest. Wenn du das Haus ohne meine ausdrückliche Erlaubnis verlässt, kommt das einem Ausbruch aus einer Arrestzelle gleich. Ich warne dich jetzt ein letztes Mal. Solltest du so etwas noch einmal tun, verfrachte ich dich höchstpersönlich in eine Zelle! Haben wir uns verstanden?“ Erneut erwiderte Arashi kein Wort und signalisierte nur mit einem Nicken, dass er die Ansprache seines Vaters verstanden hatte. Er war doch sehr überrascht, dass Naruto ihm die Geschichte tatsächlich abkaufte. Der Blonde wandte sich nun ab und ging zur Treppe. Beim Weggehen sagte er noch: „Aber eines muss ich zugeben. Ich hätte nicht erwartet, dass du einmal wegen einem Date solchen Ärger riskierst. Richte Sanari bitte aus, dass Kakashi es mit Sicherheit nicht gerne sieht, wenn sie mitten in der Nacht im Dorf herumläuft.“ Diese Worte verwirrten den Genin völlig. Wie um alles in der Welt hatte er herausbekommen, dass Sanari dabei gewesen war? Diese Frage schwirrte ihm immer wieder im Kopf herum. „Wie, Woher?“, stotterte er nur. Der Hokage sah den perplexen Gesichtsausdruck seines Sohnes und fuhr fort: „Wenn du dich fragst, woher ich das weiß, dann erinnere dich an das zurück, was ich dich schon öfters gelehrt habe: Ein wahrer Shinobi benutzt alle seine Sinne, um Dinge zu erkennen. Denke darüber nach, aber nicht mehr heute. Du solltest jetzt zu Bett gehen. Es war ein anstrengender Tag.“ Dieser Satz half dem Rothaarigen nicht im Geringsten weiter. Er hasste es, wenn Naruto so wie jetzt in Rätseln sprach. Er entschied sich, die Sache für den Moment nicht weiter zu verfolgen und lieber auf den Rat seines Vaters zu hören. Als er sich auf seinem Zimmer erschöpft seine Ninjakleidung auszog, verstand er die Worte des Blonden schließlich doch noch. Er wusste jetzt, woran es der Hokage erkannt hatte. Seine Kleidung hatte ein wenig den Geruch seiner Teamkameradin angenommen. Für einen normalen Menschen wohl kaum wahrnehmbar, aber für einen erfahrenen Shinobi, der sich schon oft auf seinen Geruchssinn verlassen musste, durchaus erkennbar. Alleine ihr Geruch zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und er dachte mit einem warmen Gefühl im Bauch an die Geschehnisse in Danzous Büro zurück. Doch schon bald erinnerte ihn der Drang zu gähnen wieder daran, was er in diesem Augenblick am Meisten brauchte. Darum ließ er sich auch ein paar Momente später in sein Bett fallen und schlief nach wenigen Sekunden ein. Tja da haben Arashi und Sanari mal schön aneinander vorbei geredet. Wäre ja auch zu langweilig, sie einfach so zusammenkommen zu lassen^^. Im nächsten Chap werden dann Danzous Gründe für diese gesamte Inszenierung und seine wahren Absichten enthüllt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)