Die Allianz der Sünder von abgemeldet ("If I had an own world...I'd build you an empire..") ================================================================================ Kapitel 1: Raub von der Schlachtbank ------------------------------------ Disclaimer ist nicht der meine, schlage daraus keinerlei Profit, blub Hoffe, es gefällt eure seishinkai 1 Raub von der Schlachtbank Entsinnst Du dich noch des Tages unserer Schlachtung? Aller Augen sind weit mit Entsetzen und dem dunklen Ozean tiefen Leids, auf dass sie wirken wie die seelenlosen Sehorgane zusammengepferchter Kühe. Und wir sind, was wir nie beabsichtigt haben zu sein, - im Kreuzfeuer des Hasses, der an diesem kalten Morgen in russischer Einöde auf seinen Klimax zutobt. Die Anderen zu beachten, ist eine Verschwendung unserer stetig ablaufenden Zeit. Ich hege keinen Zweifel daran, ein Spiegelbild ihrer hervorstehenden Knochen, ihrer verdreckten Blässe zu sein – ich enthebe mich einer Stellung, in der ich je auf sie herabblicken könnte mit dem Stolz, den ich in die Verdammnis meiner rastlosen Gedanken geschickt habe. Und doch zieht dein Gesicht meinen Blick an sich wie ein Kind seine Bettdecke, noch gepeinigt vom Nachhall eines in den vergifteten Schlaf geflohenen Albtraums. Es ist geküsst von Kälte und der zehrenden Liebkosung des Hungers. Erschöpfung wirft tiefe Schatten auf deine Wangen, deren Knochen, markant und asketisch, ob der kargen Rationen von den letzten Tagen – oder Nächten, wer weiß schon? - mehr und mehr Aufmerksamkeit einfordern. Das rote Haar klebt in öligen, verkrustenden Strähnen an deiner Stirn, in deinem Nacken und an deiner Kehle. In ihr drängt die Angst hoch wie heiße Galle, jedes Wort im Keim deiner Stimme erstickend. Ich fange deinen raschen Blick wie ein geworfenes Messer, das Blau in ihm irisierend und satt wie einst, doch in einem Nest aus roten Äderchen. Bald weißt du nicht mehr, wer Freund, wer Feind ist, wem zu trauen, wer zu ächten sein mag, so oft sie es uns auch mit Eisen und Schreien in die Köpfe haben hämmern wollen. Ich spüre ein Lächeln sich auf meinem ausgemergelten Angesicht formen, als du es mit gerunzelter Stirn über die Köpfe einiger anderer Genossen hinweg fixierst. Hast du deine Empathie zu mir noch nicht verloren? Und was wird dir stattdessen zuerst abhanden kommen – dein Bewusstsein oder dein Verstand? Erwachende Schreie in unserer Menge steigern meinen drängenden Wunsch, kippen es um in fiebernde Gebete, mag es ersteres sein, herannahende Erlösung in warmer Dunkelheit jenseits des Schnees, jenseits der Augen von Wesen, an die Menschenrechte in den Augen ihrer Peiniger verschwendet sind. Meine Bewegung ist instinktiv und kopflos, und mit all den Menschen um mich herum, ihre Augen wie große, dunkle, eingesunkene Bälle in ihren Köpfen und dem vampirischen Weiß ihrer Gesichter, scheinen wir uns tatsächlich in einem riesigen, abstrusen Puppenspiel zu befinden. Ich meine, auf erkaltende Körper zu treten, ich schwimme, kämpfe gegen unsichtbare Fäden, sobald ich mich nach vorne werfe, die unsichtbare Verbindung zu kappen versuche. Noch erhaben um meinen Erfolg, dir plötzlich gegenüberzustehen, schließe ich knochige Hände um die deinen. Augenblicklich hat sich die eine losgerissen, in Blitzesschnelle zur Faust geballt, lässt ihr brachialer Schlag mich zurücktaumeln, und warm spritzt das Blut von meiner aufgeplatzten Lippe, als ich lache und dich damit zum Keuchen animiere. Deine Knöchel haben meinen rauen Mund leicht aufreissen können; der Winter verleiht uns Glaskörper und die mentale Transparenz hirnloser Schafe. Insgesamt sind wir mehr als bloß hilflos. Vorne schreien sie, doch ich schere mich nicht darum. Vielmehr ruht mein Blick auf dir, wie du da stehst, innerlich losgerissen wie ein Boot, das auf hohen Wogen taumelt. Sowas passiert in einer Gefangenschaft, die selbst deinen Gedanken Grenzen setzt. Man verliert einfach den Halt. Du warst uns lang genug ein gewissenhafter, ein unersetzlicher Führer; doch irgendwann nimmt alles ein Ende, und dürfen wir uns nicht einmal anmaßen, über die Art und Weise zu verfügen. Du bist nicht derjenige, der ob solcher Ungerechtigkeit in Bitternis aufschreit. Es ist dir immer vergönnt gewesen, irgendwie zu überleben, die Sachen hinzunehmen…bis jetzt. Dein Kopf scheint zu schwer für deinen dünnen, doch sehnigen Körper, er scheint geradezu an deinen breiten Schultern aufgehängt. Dann folgt deine nur teilweise durch das Anstaltshemd verdeckte Brust, die sich wie nach langem Lauf schwerlich Atem pumpend hebt und senkt, dass der Wind heiseres Keuchen von deinen Lippen an sich nimmt. Obschon groß, wirkst du gebeugt; schlaksig ist wirklich eine reine Untertreibung. An den Knöcheln deiner noch immer geballten Faust klebt Blut von meiner Lippe. Du senkst sie, starrst darauf, als hättest du nie etwas derartiges in deinem Leben gesehen - der Schnee ist weiß, wir sind weiß, Häute, Schafe unter Schafen, alles – und scheinst dich geradewegs in dieses intensive Rot zu verlieben, betörend, verstörend und krass hervorgehoben auf deinen hervorspringenden Knöcheln. Dann wandert dein Blick, unwillig, wie als müsste ein Kind zwischen zwei Spielzeugen entscheiden, zu meinem Mund, ich spüre es warm an meinem Kinn runterlaufen, und das animiert dich, die Hände nach mir auszustrecken, als hättest du mich soeben wiedererkannt. „Spencer.“ Und es klingt, als bereutest du bereits den Verlust deiner Blindheit. Dann trifft mich der Schlag, von hinten, um genau zu sein. Direkt in meinem Hinterkopf treffen sich mein Schädel und der Totschläger, und verrückterweise sind das Blut und dein Haar das letzte, was sich mir aberwitzig in mein Gedächtnis brennt, dass ich es mitnehme in die Dunkelheit unter dem Schnee, wo viele Füße auf mich trampeln und dann, der Gnade halber, gar nichts mehr. ♧♤♢♡♠♣♥♦ tbc Falls sich ein paar Leutz fragen: WTF?, so ... bleibt euch nichts anderes übrig, als das ausführlicher auszuschreiben XD Ich hoffe noch immer, dass es gefiel... Die Hoffnung stirbt zuletzt, das wusste schon Farin Urlaub *nick nick* Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)