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Süße Lügen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
Oh man, es tut mir ja so unendlich Leid! Gut fünf Jahre hat es gedauert bis ich mich wieder melde! Aber ich hatte leider keine Zeit! Aber ich arbeite jetzt wieder fleißig an den verschiedenen ffs. Manche sind fertig, andere, wie diese, bin ich noch am schreiben. Aber ich habe mir vorgenommen, wöchentlich neue Kapitel zu den verschiedenen ffs hochzuladen. Ich hoffe, ihr habt dennoch Spaß und Freude daran weiter zu lesen, trotz des langen Wartens. ^^ Daher wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, wie versprochen das nächste Kapi ^.^
Ich hoffe es wird euch gefallen. Beim nächsten Kapitel wird es nen adult-Teil geben. also sich stell dann beide Versionen on.
So, dann hoffe ich mal das es auch gefällt. ^^
Viel Spaß beim Lesen ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier ist das nächste Kapitel^^
Dieselbe Version nur als adult stell ich auch on. ^^ Also abgesehen das es da heißer zur Sache geht, ist sonst alles genau gleich, also keine Angst,man verpasst hier nichts ^^
Viel Spaß beim Lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo, hier ist das nächste Kapi. Jetzt fehlt noch eines und der Epilog ^^ Also habt ihr es ja fast geschafft ;)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. ^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier melde ich mich mal wieder mit nem neuen Kapi ^.^
Das ist das letzte Kapi, Epilog folgt dann noch ^.^ Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und so kommen wir auch schon zum Epilog. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen ;) Komplett anzeigen

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Sarah Miller

„Hm, soll ich das nehmen, oder doch lieber das Rote?“

Immer wieder sah ich zwischen einem schwarzen, langen Kleid mit einem lange Schlitz an der Seite und einem roten Kleid, das wellenförmig bis an die Knie reichte, hin und her. Beide waren am Rücken bis zur Mitte ausgeschnitten, sie waren auf dünnen Trägern und mit einem Ausschnitt, der genug Haut zeigte um ein schönes Dekolté preis zu geben, ohne dabei vulgär oder gewöhnlich zu wirken. Ach, diese Entscheidung viel mir mal wieder wirklich schwer…

Oh, aber entschuldige. Ich bin ziemlich unhöflich mich mit meinem Kleid so zu beschäftigen und dich dabei regelrecht zu ignorieren und dann stell ich mich noch nicht einmal vor! Also, meine Name ist Sakura Haruno. Ich lebe in Tokio und verkehre in den besseren Kreisen, um es mal so zu sagen.

Heute Abend liegt eine kleine Feier an. Meine Verlobungsparty. Es werden nur ungefähr 500 Gäste eingeladen. Ich kenne davon kaum jemanden wirklich, aber dazu später. Jetzt muss ich mich erst einmal zwischen meinen beiden Outfits entscheiden. Welches würdest du wohl eher nehmen? Damit dir die Entscheidung etwas leichter fällt, ich habe wunderschöne, grüne Augen, rosa Haare, die mir locker auf die Schulter fallen (und meine Haare sind nicht gefärbt! Ich wurde so geboren. Nur damit das mal klargestellt wurde.) Mein Körper ist recht zierlich, aber im Laufe der Jahre ist er weiblich genug geworden. Ich bin zusätzlich noch „vornehm“ blass. Ich brauche ewig um braun zu werden. Das ist echt scheiße. Aber ich schweife ab. Sorry. Also, ich stimme dir eindeutig zu. Das Schwarze!

So, nachdem das geklärt wäre, sollte ich mich wohl langsam daran machen, mich anzuziehen.

Gerade hatte ich das rote Kleid wieder zurück in meinen begehbaren Kleiderschrank gehängt und mich meiner Kleidung entledigt, da klopfte jemand kurz an die Tür und trat dann ein. Neugierig, wer wohl mein Besucher war, auch wenn ich einen Verdacht hatte, streckte ich meinen Kopf aus dem Schrank hervor. Als ich erkannte wer dort war, lächelte ich strahlend.

Es handelte sich hierbei um meinen Verlobten, Neji Hyuuga, einen reichen gutaussehenden Mann. Neji ist groß, hat lange, schwarze Haare und außergewöhnliche weiße Augen. (Liegt bei ihm wohl in der Familie.) Zudem ist er sehr gut gebaut. Muskulöse Arme, ein gut trainierter Bauch, aber alles in einem guten Maße. Und wenn ich sage Neji ist gut gebaut, dann kannst du mir glauben, das stimmt. Ich kenn seinen Körper schließlich ziemlich gut.

Du willst jetzt sicherlich noch wissen, was mein lieber Verlobter so beruflich macht. Also mich interessiert so etwas ja sehr. Seiner Familie gehört ein großes Unternehmen, wo er jedoch „nur“ der Vizepräsident ist, denn die ganze Firma gehört seinem Onkel, Hiashi (den ich nicht wirklich leiden mag.) Hauptsächlich verdient Neji sein Geld jedoch mit Wertpapieren, also Aktien. Da kommt einiges beisammen.

Ich dagegen sehe einfach nur hübsch aus, lasse es mir auf Nejis Kosten gut gehen und am liebsten gehe ich, mit Nejis Geld, shoppen!

Aber denk jetzt bitte nichts falsches von mir. Ich nutzte Neji ja eigentlich gar nicht aus und ich mag ihn auch sehr. Im Bett ist er echt einer der Besten, soweit ich das beurteilen kann.

„Sarah, wie weit bist du? Die ersten Gäste werden gleich kommen.“

Während Neji mit mir sprach, kam er zu mir in den Schrank und musterte mich von oben bis unten, während ich in mein schwarzes Kleid schlüpfte.

Ach ja, du hast dich vorhin auch nicht verlesen. Neji hat mich wirklich Sarah genannt. Und warum?

Weil er denkt, ich heiße Sarah Miller und nicht Sakura Haruno. Kaum einer kennt mich noch unter diesem Namen, aber dafür unter sehr vielen anderen. Meggie Tramp, Lorena Smith, Tsubaki Masamori oder Sayuri Kadoma, um nur einige zu nennen. Weswegen ich das aber alles mache erkläre ich ein andermal.

„Ich bin fast fertig. Nur noch ein bisschen Make-up…“

Mit einem Nicken und einem Blick auf seine Uhr, gab Neji mir zu verstehen, dass ich mich trotzdem beeilen sollte.

„Soll ich meine Haare auflassen oder sie hochstecken?“

Fragend sah ich Neji an, der grinsend antwortete: „Lass sie offen. Sieht verführerischer aus.“

Mit diesen Worten drehe er sich um und ging aus dem Zimmer. Währenddessen machte ich mich weiter fertig. Ein wenig Mascara hier, Lidschatten dort und Eyeliner hier und schwups war ich fertig. Na ja, fast.

Die Schuhe fehlen noch. Modemuffel würden jetzt meinen „zu schwarz passt doch eh alles“, aber nein! Schwarz ist ja nicht gleich schwarz. Dieses Jahr zum Beispiel ist grau das neue schwarz. Gut, ich werde ebenfalls schwarze Schuhe anziehen, aber welche? Ich habe schließlich nicht nur einen begehbaren Kleiderschrank, sondern auch einen ganzen Schrank voll Schuhe. Von Prada, über Versage und Gucci findest du hier echt alles, egal ob Schuhe, Kleider, Röcke, Blusen, Hosen, Taschen, Gürtel und was es sonst noch so alles gibt.

Aber wieder zum eigentlichen Problem. High-Heels fallen schon mal weg. Es ist ja schon ein Meisterwerk in den Dingern laufen zu können und tanzen (oh ja, das werde ich auf meiner Verlobungsparty wohl müssen) fällt in den Dingern sowieso flach. Stiefel scheiden ebenfalls aus. Soll ich nun Ballerinas, Riemchensandalen, Pömps oder doch ein ganz schlichtes Model nehmen?

Nach langem hin und her (ich wollte dich damit jetzt nicht weiter belästigen) habe ich mich für schwarze Sandalen mit ungefähr acht Zentimeter Absatz entschieden, die ein kleines Riemchen oberhalb des Knöchels haben. Sie sitzen wie angegossen!

Okay, jetzt hab ich vollkommen vergessen, weswegen ich mich noch einmal beeilen sollte…

Ach ja! Neji wartet ja schon auf mich! Manchmal bin ich wirklich sehr vergesslich.

Schnell eilte ich aus meinem Zimmer, durch etliche, gut aufeinander abgestimmte und elegante Flure und Räume. (Ich wohne mit Neji und einigen Bediensteten in einer seiner eigenen, kleinen Villa. Ist doch klar, oder?) Als ich endlich in der großen Eingangshalle ankam (ich bin nicht wirklich gerannt, eher ein wenig schneller gegangen als normal. Schließlich will ich nicht verschwitzt und außer Atem unsere Gäste empfangen! Außerdem sieht man beim Rennen immer so komisch aus.), sah Neji zu mir, zu seiner Uhr und wieder zu mir. Oh ja, mein Verlobter ist en regelrechter Pünktlichkeitsfanatiker. Damit kann ich aber leben. Außerdem sieht er in seinem schwarzen Anzug einfach nur super aus!

„Du sagst mir immer, wer da so kommt, ja?“

„Natürlich. Wie ich es dir versprochen habe.“

Kurz lächelte mich Neji an, während ich mich neben ihn stellte und er gab mir einen flüchten Kuss.

„Du siehst wunderbar aus.“

Lächelnd nahm ich das Kompliment entgegen. Ich konnte dem Hyuuga nur dankbar sein, schließlich kannte ich kaum jemanden von den angekündigten Gästen. Ich selbst habe niemanden eingeladen. Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Lediglich Hinata und Hanabi, Nejis jüngere Cousinen, sowie seinen Onkel Hiashi. Den Rest kannte ich nur vom Hörn-Sagen oder überhaupt nicht.

„Bist du denn aufgeregt?“ fragte Neji und sah mich genau an.

Natürlich war ich das! Es war immer gefährlich Freunde, Bekannte und Familienmitglieder des Verlobten kennen zu lernen!

Schau jetzt nicht so! Das stimmt schon! Zumindest wenn man schon so viele Verlobte hatte, wie ich und dabei langsam aber sicher den Überblick verliert, wen man schon so alles kennt. Sicherlich lande ich im Gefängnis oder bettelarm auf der Straße, wenn mich jemand von einem meiner vorherigen Verlobten her kennen, bzw. erkannt werden werde.

Ich verrate dir jetzt mal ein kleines Geheimnis, okay? Ich hoffe du kannst schweigen…

Also, das hier oben hat dich sicherlich verwirrt, aber gleich wirst du es verstehen. Ich drücke es mal ganz schlicht und umgangssprachlich aus. Ich bin eine Heiratsschwindlerin (auch wenn mir dieser Begriff nicht sonderlich gefällt. Außerdem war ich noch nie verheiratet, bin also sozusagen eine Verlobungsschwindlerin, aber eine bessere Bezeichnung für meinen Job ist mir noch nicht eingefallen.), aber bitte, in der Regel knöpfe ich nur reichen Schnöseln ihr Geld ab und stecke es mir in die eigenen Taschen. Ein wenig spende ich auch davon. Bis jetzt bin ich noch nicht erwischt worden. Wollen wir hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt.

Ursprünglich komme ich aus einer Familie mit ärmlichen Verhältnissen. Ich habe immer davon geträumt einen reichen Mann zu heiraten. Verheiratet war ich, wie gesagt, noch nie, aber oft genug verlobt. Sozusagen habe ich meinen Traum zum Beruf gemacht. Na ja, fast halt.

Tja, das Dumme hierbei ist nur, dass ich Neji mag. Ich mag ihn echt. Lieben tue ich ihn nicht, das habe ich vorher auch noch nie, aber trotzdem hindert es mich nicht daran mit ihm zu schlafen. Das macht das Ganze auch glaubwürdiger. Irgendwann, am besten vor der Hochzeit, werde ich Neji, wie all seine Vorgänger, in einer Nacht- und Nebelaktion verlassen. Manchmal, wenn es mir so besser vorkommt, trenne ich mich von meinem Verlobten ganz klassisch. „Es tut mir Leid, aber das mit uns funktioniert nicht mehr. Wir haben uns eben auseinander gelebt. Ich glaube kaum, das wir eine gemeinsame Zukunft haben werden“, bla, bla, bla… Sollte ich bei Neji vielleicht auch machen… Aber das entscheide ich ein andermal.

„Ja, schon ein wenig“, meinte ich nach wenigen Sekunden zu Neji. Am besten immer so nahe wie möglich an der Wahrheit bleiben. Da fällt das Lügen leichter.

„Denkst du, sie werden mich mögen?“

Ein leises, tiefes Lachen kam von Neji. Es war sehr angenehm. Allgemein war Nejis Gegenwart angenehm. Man konnte gut mit ihm reden.

Memo an mich. Nie wieder nette Männer als Opfer aussuchen. Lieber unsympathische, alte Kerle. Da fällt das Verlassen leichter.

„Keine Angst. Ich mache mir eher Sorgen, dass sie dich zu sehr mögen. Besonders die Männer.“

Daraufhin mussten wir beide lachen. Doch schon wenige Sekunden später klingelte es an der Tür und die ersten Gäste erschienen. Wie nicht anders zu erwarten handelte es sich hierbei um Hiashi, Hinata und Hanabi Hyuuga, die alle herausgeputzt zu uns kamen, um uns zu begrüßen und erneut ihre Glückwünsche zu bekunden.

Kaum das die formelle Begrüßung beendet war, nahm Hiashi seinen Neffen zur Seite und flüsterte ihm irgendetwas eindringlich zu (meiner Meinung nach sah Neji nicht sehr begeistert aus). Leider konnte ich es nicht verstehen, sodass ich ein wenig misstrauisch wurde. Ich konnte nur hoffen, dass man es mir nicht ansah.

Schweigend standen Hinata, Hanabi und ich beisammen. Gegen die beiden Schwestern hatte ich nichts, doch sie waren Verwandte mit von Neji. Daher war ich immer nur halbherzig dabei, mich mit ihnen anzufreunden. So standen wir nur lieb lächelnd und schweigend herum.

Nach einer kleinen Ewigkeit, in der Hiashi noch immer mit Neji redete, klingelte es erneut und ein weiterer Gast tauchte auf. Ich dachte schon es geht nicht schlimmer, doch da kann man mal wieder sehen, wie ich mich irren kann. Es ging schlimmer.

Gerade kam eine junge, braunhaarige Frau herein, die ihre Haare hochgesteckt hatte und ein rotes, langes Kleid trug. Tenten (Ich hab keine Ahnung, wir ihr Nachname lautet. Das interessiert mich jedoch auch nicht.)

Ich weiß nicht was ich ihr getan habe, zumindest konnte sie mich vom ersten Tag an nicht leiden. Ich hege ja den Verdacht, dass Tenten in Neji verliebt ist. Schließlich schmeißt sie sich immer an meinen Verlobten heran, selbst wenn ich dabei bin. Nur haben Tentens verzweifelte Versuche keinen Erfolg. Wirklich schade…

„Hi Hinata, Hanabi!“

Gut gelaunt begrüßten sich die drei Mädchen. Als Tenten sich dann mir zuwandte, wurde ihr Blick frostig.

„Hi Sarah. Alles Gute zu deiner Verlobung.“

Mit einer solch kalten und schneidenden Stimme und Tentens Blicken hätte selbst ein Hirnamputierter gemerkt, dass das alles nur eine Farce war. Nun ja, geh ich eben auf diese Schmierenkomödie ein. Mein Leben ist sowieso ein großes Theater.

„Hi Tenten. Danke schön. Schön, dass du kommen konntest.“

Einen Moment länger als nötig sahen wir uns an und schüttelten uns gegenseitig die Hände. Unsere Blicke sprühten regelrecht Funken und wenn nicht in diesem Moment Ino Yamanaka und ihr Freund Shikamaru Nara, ebenfalls zwei Freunde von Neji, gekommen wären, hätte ich für nichts mehr garantieren können, da Tenten wirklich fast ihre Beherrschung verloren hätte.

„Hey!“

Freudig nahm Ino erst mich, Tenten und die Hyuuga Schwestern in die Arme. Shikamaru dagegen grüßte nur mit einem Nicken und ging dann zu Neji, der gerade von seinem Onkel in Ruhe gelassen wurde.

Zwischen uns Frauen entstand Smalltalk, wobei ich mich eher heraushielt. Ino erzählte vom neuesten Klatsch und Tratsch und was in punkto Mode im Moment so angesagt war.

„Ah! Sarah, bevor ich es vergesse. Bitte gib mir den Auftrag dein Hochzeitskleid entwerfen zu dürfen! Oder hast du etwa schon jemanden dafür beauftragt?“

Schon fast flehend sah Ino mich an. Was ich hier mal bemerken sollte, Ino ist eine begnadete Modedesignerin. Ihre Entwürfe sind einfach spitze! Aber da ich nicht heiraten werde, soll ich da Ino wirklich die Mühe machen lassen und ihr diesen Auftrag geben, auch wenn das für die Katz ist? Na ja, ich gebe lieber erst einmal eine neutrale Antwort, die nicht viel aussagt.

„Ino, das ist wirklich nicht nötig, aber schon mal danke. Ich rede mit Neji noch mal darüber. Von mir aus sehr gerne.“

Für diese Antwort erntete ich von Tenten einen tödlichen Blick, Ino dagegen umarmte mich freudig. Während die Yamanaka schon verschiedene Ideen hatte und sie mir aufzählte, kamen immer mehr Gäste, die ich mit Neji begrüßen musste und denen ich als Nejis Verlobte Sarah Miller vorgestellt wurde. Diplomaten, reiche Leute, die ihr Geld auf die verschiedensten Arten verdienten und ein paar Stars und Sternchen. So viel ich wusste, waren von Nejis engsten Freunden fast alle da. Ich wusste, dass Naruto fehlte. Nejis besten Freund kenne ich jedoch nicht. Na ja, mal schauen.

Wenn man vom Teufel spricht. Gerade denke ich an ihn, da spaziert Naruto auch schon gut gelaunt auf mich zu.

„Hey Sarah! Noch mal alles Gute!“

Überschwänglich umarmte mich der blonde Mann und begrüßte anschließend die anderen. Als er bei Hinata ankam, wurde die Hyuuga augenblicklich rot und ein wenig nervös. Doch auch Naruto wirkte nicht mehr so gelassen und ein nervöses Lächeln zierte sein Gesicht.

Ein Blinder mit Krückstock sieht, dass die beiden ineinander verliebt waren. Es ist sozusagen ein Geheimnis, das hier jeder kennt. Neji hat mir davon erzählt, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass die zwei wirklich so waren, wie sie sich gerade gaben. Jeder wusste, wie sie für den anderen fühlten, nur Naruto und Hinata anscheinend selbst nicht. Na ja, ist ja nicht mein Bier.

Ich ließ meinen Blick über die Gäste schweifen. Da Naruto und Co im Moment nicht auf mich achteten (mit Ausnahme von Tenten vielleicht, die mich ständig im Auge behielt), machte ich mich schnell weg und ging geradewegs auf Neji zu, den ich gerade erspäht hatte. Bei ihm standen verschiedene Männer, die ich gerade erst kennen gelernt hatte. Ich berührte Neji leicht am Arm, sodass er sich überrascht zu mir umdrehte. Mit einem strahlenden Lächeln sah ich meinen Verlobten an und flüsterte ihm ins Ohr: „Schatz, ich muss mal kurz nach draußen, okay? Ich brauche ein wenig frische Luft.“

„Soll ich mitkommen?“ fragte Neji besorgt, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.

Damit auch die letzten Zweifel verschwanden, gab ich Neji einen kurzen Kuss, lächelte die Männer bei Neji an und bahnte mir meinen Weg durch die ganzen Gäste nach draußen.

Eigentlich brauchte ich keine frische Luft oder ähnliches. Ich wollte nur ein wenig alleine sein und von den ganzen fremden Gesichtern wegkommen.

Auch wenn ich Nejis Freunde, abgesehen von Tenten, ganz nett finde, so war ich auch nicht darauf erpicht, mich mit ihnen näher anzufreunden. Es war einfach zu gefährlich. Dies hieß jedoch auch, dass ich keine wirklichen Freunde habe.

Kaum das ich die Tür zum Garten geöffnet und heraus gegangen war, schlug mir ein kalter Wind entgegen. Obwohl es Herbst war, waren die Tage noch recht mild, doch es wurde schon sehr schnell abends kalt. So wie jetzt.

Leicht fröstelnd ging ich durch den Garten, über die schöne große Wiese, an verschiedenen, großen, inzwischen kahl werdenden Bäumen vorbei und ließ mich auf eine weiße Bank nieder.

Ich weiß nicht genau wie lange ich so da saß. Anscheinend lange genug, denn der Himmel war bereits in dein sehr dunkles blau getaucht und vereinzelt konnte man bereits einige Sterne erkennen. Besser ich sollte so langsam mal wieder ins Haus gehen und mich bei den Gästen blicken lassen. Nicht, dass sich noch irgendwer Sorgen machen würde.

Mit geschlossenen Augen streckte ich meine steifen Glieder und erhob mich von der Bank. Ich hatte gerade erst ein paar Schritte gemacht, da wurde ich auf einmal von einem jungen Mann angesprochen.

Ein wenig überrascht drehte ich mich zu ihm um. Seine Frage hatte ich nicht ganz mitbekommen, doch mich interessiert viel eher, wer er war. Wegen dem Zwielicht hatte ich Probleme ihn zu erkennen. Er war groß und dunkelhaarig, so viel konnte ich schon einmal feststellen.

„Äh, wie bitte?“ fragte ich höflich, da der Unbekannte keine Anstallten machte, seine Frage von alleine zu wiederholen.

„Ich habe gefragt, ob Sie Zigaretten und im Bestfall auch Feuer mithaben.“

„Nein, nicht das ich wüsste. Ich rauche nicht, tut mir Leid.“

„Ich auch nicht.“

Irritiert sah ich den Fremden an. Wenn er nicht rauchte, was sollte diese Frage dann?

Da mehr der Typ merkwürdig vorkam, wollte ich schon gehen, doch erneut fragte er mich etwas.

„Sagen Sie, was ist ihnen wichtiger, der Charakter eines Mannes oder sein Reichtum?“

Oh, oh. Da bewegte ich mich auf dünnem Eis. Eigentlich würde ich ja letzteres sagen, schließlich ist das auch die Wahrheit, aber ich wusste ja auch nicht, wer dieser Mann war. Was führte er nur im Schilde?

„Was soll das? Spielst du darauf an, dass ich mit Neji verlobt bin? Wenn es dir nicht passt, deine Schuld. Liebe braucht keinen Grund. Von mir aus könnte Neji auch bettelarm sein.“

Hoffentlich hatte ich nicht übertrieben. Zumindest aber sah ich ernst und überzeugend drein. Anscheinend glaubte mir der Typ jedoch und er fand es nicht schlimm, dass ich ihn einfach duzte.

„Tut mir Leid. Kein Grund gleich sauer zu werden.“

„Schon gut.“

Aha, jetzt wollte sich der Typ wieder bei mir einschleimen, oder wie? Aber nicht mit mir!

„Neji hat sich aber wirklich eine passende und äußerst attraktive Verlobte ausgesucht.“

Empört zog ich die Luft scharf zwischen den Zähnen ein. Was erlaubte sich der Kerl überhaupt? Gut, er hatte sie als attraktiv bezeichnet, aber trotzdem!

„Okay, wer bist du überhaupt?“ wollte ich wissen, doch da drehte sich der Mann einfach um und ging.

Er ging! Einfach so! Da durchlöcherte er mich erst mit Fragen, wie in einer Quizshow und dann ging er einfach so weg! Also ehrlich! Wer war der Typ, um so etwas einfach zu machen? Das war echt unhöflich!

Noch immer etwas sauer ging ich wieder ins Haus. Die Luft war stickig und abgestanden. Ich war doch länger draußen gewesen, als gedacht.

Als ein Kellner mit Tablett und Getränken darauf an mir vorbei kam, griff ich nach dem nächstbesten Glas und leerte es auf einmal.

„Na, hat unsere Kurze Unterhaltung dich etwa so aus der Bahn geworfen, dass du dich jetzt betrinken musst?“

Sauer drehte ich mich um, um diesem Kerl mal so richtig die Meinung zu geigen, da blieben mir die Worte im Halse stecken, als ich ihn sah. Der Typ sah unverschämt gut aus. Schwarze Haare, fast ebenso dunkle Augen und, was ich so auf den ersten Blick sagen konnte, ein durchtrainierter Körper. Doch das war nicht der eigentliche Grund, weswegen ich mir den bissigen Kommentar auf der Zunge für mich behielt. Nein, der Grund war Neji, der lächelnd direkt neben dem Kerl stand.

„Ihr kennt euch also bereits schon?“ fragte Neji und ich sah nur irritiert drein.

„Noch nicht so wirklich. Wir haben uns nur ganz kurz kennen gelernt“, sagte der Schwarzhaarige und mein Ärger verdampfte langsam ein wenig.

„Na gut, dann stelle ich euch mal vor. Sasuke, das ist meine Verlobte Sarah Miller und Sarah, das ist mein bester Freund Sasuke Uchiha.“

Nur widerwillig nahm ich die Hand des Mannes entgegen, den ich soeben als Sasuke kennengelernt hatte. Das war also der Typ, von dem Ino, Tenten und Hinata immer geschwärmt hatten und von dem auch Naruto und Shikamaru nur in höchsten Tönen redeten. Mir kam er jedoch noch immer suspekt vor.

„Ich lass euch mal alleine. Mein Onkel will schon wieder irgendetwas.“

Seufzend und mit einem gequälten Gesichtsausdruck ließ Neji mich mit Sasuke alleine und verschwand.

„Was sollte das draußen im Garten denn bitte?“ fragte ich ein wenig schnippisch und erntete dafür ein kleines Grinsen.

„Ich habe dich nur kurz überprüft, ob du auch für Neji die Richtige bist.“

Empört schaubte ich, drehte mich auf dem Absatz um und ließ Sasuke alleine da stehen.

Dieser Kerl war ja wirklich der letzte Dreck! Also wirklich! So behandelte man doch nicht so jemanden wie mich!

Jetzt musste ich mich irgendwie abreagieren und diesen Abend irgendwie hinter mich bringen.

Noch immer etwas sauer nahm ich wieder ein Glas von einem Kellner entgegen und stellte mich damit zu irgendeiner Gruppe von Gästen. Nur halbherzig hörte ich zu und gab abwesend Antworten.
 


 

So, das erste Kapi ist fertig. Ich hoffe es gefällt euch! ^.^

Also nicht schockiert sein, Neji und Sakura sind zwar verlobt, aber Sakura liebt ihn ja nicht.

Ich denke, das ist auch mal ne ff mit einem anderen Thema. *smile*

Ich weiß nicht, wann ich immer das nächste Kapi hoch laden kann. Mal sehen.

Ich freue mich wie immer über Kommis!

(die, die mich schon kennen, wissen ja, dass ich kommisüchtig bin. *G*)

Ich hoffe, die ff kommt gut bei euch an. *hoff*

Bis zum nächsten Mal! *smile*

Verbotene Gefühle

„Aufwachen, Liebste.“

Ach nee. Jetzt werde ich geweckt. Was ist das denn nur für ein Scheiß?

Genervt drehte ich mich auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf. Doch die Stimme mit dazugehöriger Person ließ nicht locker. Zwar flüsternd, aber eindringlich sagte sie: „Komm schon, sonst verschläfst du den ganzen schönen Tag.“

Na, dann verschlafe ich eben den ganzen schönen Tag! Ich will schlafen, verdammt noch mal!

Außerdem hatte ich keine Lust meinen Augen aufzumachen. Ich wusste, was mir schon blühen würde.

Übelste Kopfschmerzen!

Ja, das kommt davon, wenn man zu viel Alkohol trinkt. Ich weiß, das hab ich mir selbst eingehandelt. Trotzdem bin ich jetzt schlecht gelaunt. Ist meistens so, wenn ich Alkohol getrunken habe und mir dann einen hartnäckigen Kater zugezogen habe. Also mein Rat an euch: Finger weg von dem Gesöff!

Aber gut, ich bin auch sonst ein Morgenmuffel. Ich stehe nur ungern auf. Egal wie man mich weckt oder wann. Am besten jedoch ist es, mir einen kalten Eimer Wasser übern Kopf zu schütten. Dann bin ich mit Sicherheit wach. Aber wehe Neji kommt auf diese Idee…

„Sarah, wach auf, du Schlafmütze.“

Ich konnte mir das amüsierte Grinsen in Nejis Gesicht bildlich vorstellen. Dafür musste ich nicht erst die Augen aufmachen. Aber dieser Kerl ließ einfach nicht locker!

„Ja, ja…“, murmelte ich noch verschlafen und verkroch mich noch mehr unter der kuschelig, warmen Bettdecke.

„Sarah, bald reißt mein Geduldsfaden.“

Oh ja, meiner auch. Ich will nicht aufstehen! Geht das denn nicht in Nejis Birne?

Genervt kroch ich mit dem Kopf wieder unter der Decke hervor und öffnete langsam die Augen. Sofort bereute ich es. Auch wenn die Rollläden noch hinunter gelassen waren, die Deckenlampe war an und das war mir hell genug. Das Licht schmerzte in meinen Augen und mein Kopf fühlte sich an, als wolle er explodieren.

Ich wollte schon wieder die Decke über meinen Kopf ziehen, doch Neji war schneller als ich. Er hielt meine Hände fest und sah mich an.

Mit zusammengekniffenen Augen erwiderte ich den Blick und schnaubte kurz.

„Sadist.“

Ein leises Lachen kam von Neji, das mir schon zu laut war. Ich hasste es einen Kater zu haben, doch noch mehr hasste ich es, dass Neji anscheinend völlig von so etwas verschont blieb. Die Welt war schon ungerecht.

„Wenn du nicht freiwillig aus dem Bett kommst, werde ich wohl nachhelfen müssen.“

Darauf lasse ich es lieber nicht drauf ankommen, denn Neji macht seine Drohungen war. Er ist ein Mann der Taten. Er redet nicht viel, er lässt Taten sprechen. Was in der Regel eher positiv für mich ist.

(Ich hoffe man versteht den Wink darauf, dass Sakura die körperliche Beziehungen zwischen ihnen meint. ^^)

„Ich komme gleich“, murrte ich und hoffte so Neji zu besänftigen.

Doch leider ließ er sich nicht mit so etwas abspeisen.

„Ja, das kenne ich. Wenn ich jetzt gehe, schläfst du wieder ein und stehst erst nach dem Mittag wieder auf.“

Oh, wie Recht er doch hatte. Ich brauche halt meinen Schlaf. Nennt sich auch Schönheitsschlaf.

„Bitte nicht“, flehte ich.

Auch mein Blick war flehend auf den Hyuuga gerichtet. Ich wusste nur zu gut, was jetzt passieren würde.

„Ich hatte dich gewarnt“, meinte Neji nur und sein Grinsen gefiel mir überhaupt nicht…
 

Ich sollte es bereuen nicht gleich aufgestanden zu sein. Neji begann sofort mir die Decke wegzuziehen und sie aus dem Bett zu schmeißen.

Eine Rettungsmöglichkeit war also schon mal weg.

Doch bevor ich mich aus dem Staub machen konnte – sehnsüchtig viel mein Blick auf die

Tür – hatte Neji mich auch schon ans Bett genagelt, indem er meine Handgelenke über meinen Kopf zusammen hielt. Anschließend hielt mich der Rest von Nejis Körper ab meine Beine zu bewegen, bedeutete er lag auf mir.

„Och, Neji…“

In einem letzten, verzweifelten Moment doch noch unversehrt aus dieser Affäre zu kommen, setzte ich meinen Hundeblick auf und sah Neji verführerisch an.

„Das zieht nicht, Sarah“, meinte Neji nur schmunzelnd und beugte seinen Kopf zu mir herunter.

Eine Hand löste sich von meinen Handgelenken und wanderte hinunter zu meinem Bauch. Innerlich machte ich mich auf die bevorstehende Kitzelattacke bereit.

Doch dazu kam es, zum Glück, nicht. Denn zu meiner Rettung klopfte es an der Tür.

Wenig begeistert hob Neji den Kopf an und sah zu der Tür. Anschließend viel sein Blick wieder auf mich.

„Einfach ignorieren“, meinte er und wollte schon anfangen mich zu „quälen“, doch das Klopfen wurde immer eindringlicher.

„Hey Neji! Steh auf!“

„Dieser… Er hat aber auch ein verdammtes Timing!“ fluchte Neji vor sich her, während er meine Handgelenke los ließ und von mir herunter stieg.

Seufzend richtete ich mich auf.

„Du wirst es schon überleben“, meinte ich lächelnd.

„Muss ich wohl.“

An der Zimmertür angekommen, sah Neji noch einmal sehnsüchtig zu mir und meinte: „Ich hoffe du bist jetzt wach, sonst…“

„Oh ja, bin ich!“ beeilte ich mich schnell zu sagen, ehe Neji das Zimmer verließ.
 

Da ich zum Glück wieder alleine war, aber jetzt wach, ließ ich mich noch einmal ins Bett zurück sinken. Ich war der Person, wer auch immer das vor der Tür gewesen sein mochte, sehr dankbar. Wie schon mal gesagt, ich mochte Neji und der Sex mit ihm war echt gut, aber inzwischen hatte ich einfach keine Lust mehr darauf. Ich war schon viel länger mit ihm verlobt, wie mit anderen. Ich würde mich bald wieder aus dem Staub machen, bevor es zu gefährlich wurde.

Seufzend richtete ich mich auf und hielt mir den Kopf.

Was ich jetzt dringend brauchte war eine kalte Dusche und ganz viele Kopfschmerztabletten.

Nur widerwillig stieg ich aus dem Bett und ging ins Bad.

Auf dem Weg dorthin begegnete ich niemandem. Zum Glück. Mir war nach Reden eindeutig nicht zumute. Doch der Weg war viel zu hell beleuchtet!

Im Bad angekommen entledigte ich mich meines schwarzen Seidennachthemdes und stellte mich unter die Dusche. Das kalte Wasser weckte augenblicklich meine müden Lebensgeister wieder auf und ich hatte schon das Gefühle die Kopfschmerzen hätten ein wenig nachgelassen.

Nach kurzer Zeit schon drehte ich das Wasser wärmer.

Ein wohliger Seufzer entrann meiner Kehle. Das tat gut. So gut.

Das warme Wasser entspannte meine Muskeln und ich genoss es einfach nur.
 

„Was gibt es denn bitte wichtiges, das du mich jetzt unbedingt sprechen musst?“

„Stell dich nicht so an. Du kannst ja gleich wieder zu deiner Verlobten.“

Beide Männer grinsten sich vielsagend an.

Neji saß mit Sasuke, seinem besten Freund, in der großen Bibliothek und sah ihn fragend an.

Sasuke war sehr wohl bewusst, dass Neji jetzt viel lieber bei Sarah wäre. Er konnte es ihm nicht verdenken. Seine Verlobte war wirklich eine Augenweide. Auch wenn Sasuke sie erst gestern Abend kennen gelernt hatte, beneidete er Neji schon jetzt für diesen Fang. Er mochte Sarah, mehr als ihm lieb war. Eigentlich glaubte Sasuke nicht an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Doch irgendetwas an dieser Frau zog ihn schon fast magisch an. Vielleicht lag es daran, dass sie ihm gestern nicht, wie der Großteil der Frauen, nur noch anhimmelte. Nein, sie hatte ihm die Stirn geboten. Sarah war eindeutig nicht leicht herum zu kriegen. Da konnte sich Neji schon glücklich schätzen, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Doch genau das war das Problem. In der Regel bekam Sasuke immer alle Frauen, die er wollte. Früher war er mit Neji, Naruto und Shikamaru öfters ausgegangen, um Frauen aufzureißen. Bisher hatten sie immer jemand willigen gefunden. Doch das eine Frau sofort „nein“ zu Sasuke sagte, war neu für ihn, bzw. dass sie kein Interesse zeigte, verlobt hin oder her. Das führte nur dazu, dass der Uchiha angespornt wurde. Sein Interesse war geweckt worden und er würde normalerweise erst Ruhe geben, wenn er bekommen hatte, was er wollte. Neji jedoch war sein bester Freund und Sarah seine Verlobte. Da konnte Sasuke doch schlecht etwas machen. Das konnte er seinem Freund nicht antun.

Innerlich seufzte Sasuke laut auf. Gewöhnlich war er für die meisten Menschen, wie Neji auch, ein verschlossenes Buch. Es war schwer etwas eindeutig bei ihnen festzustellen. Als Geschäftsmänner hatten sie schon sehr schnell gelernt ihre Gefühle für sich zu behalten. Außerdem standen Frauen auf das Mysteriöse.

Nur unter Freunden gaben sich Neji und Sasuke wie sie sich gerade fühlten. Das aber auch nicht immer.

„Also, was ist los. Magst du mir das jetzt verraten oder weiter schweigend vor dich hinstarren?“

Nejis Stimme riss Sasuke aus seinen Gedanken. Schon jetzt keimten Schuldgefühle in ihm auf, da er für einen kurzen Moment doch tatsächlich in Erwägung gezogen hatte Sarah Neji auszuspannen.

„Ähm…“

Sasuke hatte völlig vergessen, was er dem Hyuuga mitteilen wollte. Skeptisch wurde er von Neji betrachtet.

„Oh man, welche Frau hat es geschafft dir so den Kopf zu verdrehen? Du bist ja gar nicht bei der Sache!“

Schmunzelnd sah Neji Sasuke an. Sein Blick war voller Neugierde und Interesse.

Sofort keimten die Schuldgefühle in ihm auf. Wieso musste Neji ihm das auch so deutlich ansehen?

„Ach was. Keine Frau.“

„Das kannst du vielleicht anderen weiß machen, mir aber nicht. Dafür kenne ich dich zu gut.“

Und genau deswegen verfluchte Sasuke sich. Das Schlimmste, was eine Männerfreundschaft schaden konnte, war eine Frau. Frauen waren immer der Grund, dass sich Männer, egal wie gut sie befreundet waren, sich irgendwann in die Haare kriegten. Doch Sasuke wollte seine Freundschaft zu Neji nicht wegen irgendeinem Weibsbild gefährden.

Nur wenige wussten bisher, dass Sasuke noch nie wirklich verliebt war. Alle Frauen, die er bisher hatte, waren nur Zweck zum Mittel gewesen. Wirkliche, tiefe Gefühle waren noch nie dabei gewesen. Das konnte daran liegen, dass diese Frauen Sasuke einfach nicht ansprachen, denn oft waren sie hinter seinem Geld her oder aber er hatte einfach noch nicht die Richtige gefunden.

„Glaub mir Neji, du wärst der Erste, der davon erfahren würde, wenn ich mich tatsächlich einmal verlieben sollte.“

Sasuke hoffte Neji damit vorerst zufrieden gestellt zu haben. Er konnte es einfach nicht fassen, dass diese Rosahaarige ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf ging! Sasuke war schon die ganze Zeit auf Nejis Verlobte gespannt gewesen, doch dass sie solche Auswirkungen auf ihn hatte, sorgte Sasuke.

„Dann sag mir endlich was los ist. Bist du mit deinem Zimmer nicht zufrieden oder was?“ wollte Neji wissen und lehnte sich in seinem Sofa zurück.

Kurz überlegte Sasuke. Ihm musste dringend etwas einfallen.

„Nein, keine Angst. Das Zimmer ist super“, sagte Sasuke, um sich so Zeit zu verschaffen und weiter nachzudenken.

„Was ist es dann?“

Fragend und drängend sah Neji den Uchiha an. Dieser wirkte noch immer nicht ganz anwesend. Irgendetwas war mit Sasuke los, doch Neji hatte keine Ahnung, was es sein konnte.

„Wie kommt es eigentlich, dass du Sarah heiratest?“

Verblüfft sah Neji Sasuke an. Er hatte mit einigem gerechnet, nur nicht mit so etwas.

„B…Bitte?“

„Du weißt schon. Was hat sie, dass du dein Singleleben aufgibst und dich feste bindest?“

Sasuke wusste selbst nicht genau, wieso er ausgerechnet so eine Frage Neji stellte. Es war vollkommen untypisch für ihn. Und wer war daran schuld? Natürlich diese Sarah Miller!

„Ich habe mich nun mal richtig in sie verliebt. Was dagegen?“

Und schon war das geschehen, was Sasuke nicht gewollt hatte. Neji war schon jetzt eifersüchtig oder zumindest vorsichtig geworden.

„Nein, natürlich nicht! Ich freu mich für dich. Es hat mich halt nur ein wenig verwundert“, begann Sasuke schnell und hoffte inständig, dass Neji ihm das glaubte.

„Sarah ist mal nicht nur hinter dem Geld her“, meinte Neji mit den Schultern zuckend und drehte seinen Kopf zu einem der großen Fenster, von wo aus er in den Garten schauen konnte.

(Ja, ja, „Sarah“ steht natürlich auf Neji und nicht auf sein Geld, ne? *g*)

„Ja, da hast du wirklich viel Glück.“

Sasuke folgte kurz Nejis Blick, ehe er von seinem Platz aufstand.

„Ich werde mich mal duschen gehen.“

Schweigend sah der Hyuuga kurz zu Sasuke und nickte ihm zu. Er sah zu, wie der Uchiha den Raum durchschritt und letztendlich die Bibliothek verließ.
 

Schon deutlich wacher und ohne große Kopfschmerzen stieg ich aus der Dusche und wickelte mich schnell in ein Handtuch ein. Zügig begann ich mich abzutrocknen, bevor mir noch kalt wurde. Anschließend stellte ich mich vor den großen Spiegel im Bad und begann mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu machen.

Während ich ahnungslos meine Haare föhnte und mir überlegte, wie ich am Besten Neji verlassen konnte, bemerkte ich nicht, wie jemand die Badezimmertür öffnete und eintrat. Da der Föhn so laut war, bekam ich auch nicht mit, wie die Tür wieder geschlossen wurde.

Erst als ich eine Person im Spiegel wahrnahm, drehte ich mich erschrocken um.

Verwundert sah ich meinen „Besucher“ an.

„Kannst du nicht anklopfen?“ fragte ich prompt und verfluchte mich dafür, dass ich diesen Kerl schon wieder duzte. Ich kannte ihn doch kaum und dann redete ich ständig auf einer so persönlichen Ebene mit ihm!

„Du hättest auch abschließen können.“

Was für ein Dreckskerl! Was bildete sich der Typ überhaupt ein?

Gut, er hatte vielleicht Recht. Ich hätte abschließen können, aber normalerweise hatte Neji keine Gäste hier und schon gar nicht betraten sie mein Bad! Also ehrlich! Und wenn jemand hier rein kam, dann war es Neji.

„Na, macht es dir Spaß mich anzugaffen?“ gab ich schnippisch zurück.

„Die Aussicht ist ganz passabel.“

Empört sah ich den Schwarzhaarigen an. Was viel Sasuke ein, so etwas zu sagen?

„Hey! Gestern war ich, laut deiner Meinung, noch attraktiv und jetzt nur noch passabel?!“

Kaum das ich dies gesagt hatte, bereute ich meine Worte auch schon. Ich hatte Sasuke gerade zu verstehen gegeben, dass mir seine Meinung wichtig war. Ebenfalls war dies ein Zeichen dafür, dass ich mit dem Kerl flirten wollte! Ich muss zwar zugeben, dass Sasuke wirklich nicht schlecht aussieht, aber trotzdem! Es steht zu viel auf dem Spiel. Ich darf mir jetzt nichts anmerken lassen!

Schmunzelnd sah mich Sasuke an. Er kam ein paar Schritte näher. Jeden Zentimeter den Sasuke mir näher kam, machte ich wieder wett. Zumindest solange, bis ich nicht mehr weiter konnte, da das große Waschbecken mir leider im Weg stand und mich nicht weiter zurück weichen ließ.

Ich wäre ja auch gerne aus dem Bad gegangen, aber Sasuke stand direkt zwischen mir und meiner Fluchtmöglichkeit, der Tür.

Seufzend wandte ich meinen Blick von der Tür ab und erwiderte Sasukes Blick, der musternd auf mir lag. Nur wenige Zentimeter trennten uns voneinander. Sasuke war mir zu nahe. Viel zu nahe. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren und sein Parfum. Es roch sehr gut. Ähnlich dem, was ich Neji mal geschenkt hatte.

„Was… was soll das?“ fragte ich ein wenig durcheinander und versuchte noch weiter zurück zu weichen, doch leider ging es ja nicht.

„Was mach ich wohl? Willst du mir nicht beweisen, dass du doch attraktiv bist?“

Das schelmische Grinsen des Schwarzhaarigen gefiel mir immer weniger.

Unter anderen Umständen wäre ich sicherlich schon wie Butter in der Sonne unter seinen Blicken dahin geschmolzen. Doch ich musste mich, wegen Neji und dem Geld, zusammenreißen.

Unwirsch drückte ich Sasuke von mir weg und funkelte ihn wütend an. Ich war sauer. Weniger auf Sasuke, sondern eher auf mich. Denn mein Herz schlug wie wild und das nur wegen diesem Kerl! So etwas war mir noch nie passiert!

„Lass das!“

Mit diesen Worten stürmte ich regelrecht aus dem Bad. Schnell verschwand ich in meinem Zimmer und schloss dieses Mal die Tür hinter mir ab.
 

Über sein Verhalten selbst irritiert sah Sasuke Sarah noch einen Moment nach. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können?

Sasuke hatte sich einfach gehen lassen, als er Sarah, nur mit einem Handtuch bekleidet, im Bad hatte stehen sehen. Wenn sie Neji davon erzählte…

Schnell verdrängte Sasuke diese Gedanken wieder. Sarah würde Neji sicherlich nichts davon erzählen. Hoffentlich…
 

„Und du hast sie gefunden? Wirklich?“

Fragend sah eine große, hübsche Blondine einen etwa gleichgroßen, rothaarigen jungen Mann an. Sie liefen nebeneinander die Straße entlang. Ihre Kleidung sah schon sehr abgetragen und benutzt aus. Die beiden jungen Leute passten auch nicht sehr gut in ihre Umgebung. Sie liefen durch ein Viertel der Reichen. Eine prachtvolle, pompöse Villa neben der anderen. Die Gärten waren alle ordentlich und schön aufeinander abgestimmt bepflanzt.

„Boah, ich fühl mich hier net wohl. Das ist doch echt scheiße hier. Die reichen Futzies laufen doch bestimmt alle mit Besenstielen im Arsch rum.“

„Hör auf zu meckern!“ meinte der junge Mann an die Blondine gewandt.

„Hier dürfte Sakura irgendwo wohnen. Meint Kankuro.“

„Denkst du, er hat Recht?“

„Temari! Jetzt hör auf immer alles in Frage zu stellen! Wenn du keine Lust darauf hast, können wir auch wieder gehen!“

Genervt sah der Rothaarige die junge Frau an. Temari dagegen sah beleidig drein.

„Sag mal, wie redest du mit deiner älteren Schwester?“

Beleidigt sah Temari einen Moment ihren kleinen Bruder an. Dann, in versöhnlicherem Ton, meinte sie noch: „Denkst du, Sakura wird sich freuen uns wiederzusehen, Gaara?“

„Ich bezweifle es. Sonst wäre sie nicht einfach so verschwunden.“

Mit diesen Worten setzte Gaara seinen Weg fort. Schweigend und ein wenig traurig folgte Temari.

Vor einer großen, schönen Villa blieb Gaara stehen.

„Hier müsste es sein.“

„Hyuuga, wie?“ meinte Temari, während sie sich skeptisch das Schild an dem großen, verschlossenen Tür ansah.

Kurz sah sie zwischen der Villa, dem Tor und ihrem Bruder hin und her.

„Die lassen uns doch niemals rein. So wie wir aussehen…“

„Keine Angst, das werde ich schon regeln. Wir fragen erst gar nicht. Wir gehen einfach rein.“

Während Gaara dies sagte, besah er sich das Schloss des Tores genau und kramte dann in seiner Hosentasche nach etwas.

„Gaara!“ meinte Temari empört und stemmte die Hände in die Hüften.

„Du kannst doch nicht einfach…“

„Kann ich sehr wohl, wenn du nicht die ganze Nachbarschaft darauf aufmerksam machst, sodass die gleich die Bullen rufen.“

Bestimmend sah Gaara seine Schwester an. Da diese nichts mehr einzuwenden hatte oder zumindest ihren Mund hielt, ging der Rothaarige auf das Torschloss zu und machte sich daran zu schaffen.
 

Okay, hier soll mal das Kapi fertig sein. ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen. ^^

Ja, ich hab auch mal die Perspektiven anderer Personen mit eingebracht, sonst finde ich es voll schwer Sasukes Gefühle zu beschreiben. Sakura hat schließlich keine Ahnung davon. *G*

Ich hoffe, das war auch nicht zu sehr OOC.

Und, ich weiß, es ist gerade mal das 2. Kapitel, aber ich habe ganze 10 Kommentare auf das erste Kapi, aber schon fast 30 Leute auf der Favo-Liste. Ich würde mich echt super über Kommis freuen, weil ich vertrage auch Kritik. Wenn euch was nicht gefällt, dann sagt doch einfach mal bescheid! ^.^

Dann bis zum nächsten Kapi. *fuchtel*

Wahrheit

Mit schnellen Schritten ging ein schwarzhaariger, gut gekleideter Mann durch die großen Flure des Anwesens. Nicht einmal sah er von seinen Unterlagen auf, die er vor sich her trug.

Doch darauf konzentrieren, was er las, konnte er nicht.

Genervt und mit einem ebensolchen Seufzer lehnte sich Neji gegen eines der großen Fenster, an denen er gerade vorbei gekommen war.

Noch immer spukte ihm das kurze und verwirrende Gespräch mit Sasuke im Kopf herum.

Er kannte seinen Freund eigentlich nicht so. Sasuke wusste immer genau was er wollte und meist bekam er es auch.

Daher war Neji regelrecht von dem Verhalten des Uchiha verwirrt.
 

Während Neji seinen Gedanken nach hing, lehnte er seinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe. Seinen Blick ließ er unbestimmt durch den Garten wandern. Nur flüchtig sah er über alles hinüber.

Im Moment waren seine Angestellten damit beschäftigt in seinem Garten wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Schließlich sind die Gäste gestern nicht nur im Haus geblieben.

Von daher war unten ein reges Treiben zu erkennen.
 

Neji wollte gerade seinen Blick von dem Garten abwenden, als ihm zwei Gestalten auffielen, die gerade die Einfahrt hinauf kamen.

Eigentlich hätte ihn das nicht sonderlich interessiert, doch diese Leute trugen nicht die offizielle Uniform, wie der Rest seiner Bediensteten.

Das es sich um Kunden von Neji handelte, war ebenfalls auszuschließen, da sie, selbst vom zweiten Stock aus gesehen, schäbige Kleidung trugen. Außerdem besuchten seine Kunden ihn in der Regel nicht bei sich zu Hause, sondern im Büro.

Misstrauisch geworden, verließ Neji seinen Platz am Fenster und ging mit schnellen Schritten voran. In wenigen Minuten legte er den Weg vom zweiten Stock zu seiner Haustür zurück, wo bereits einer seiner Butler eifrig dabei war, die ungebetenen Besucher zu verscheuchen.
 

„Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Sie im Moment nicht hinein können.“

„Von wegen. Selbst wenn wir später kommen sollten, werden Sie uns nicht rein lassen.“

„Wir sind Ihnen wohl nicht schick genug, was?“

Mit verschränkten Armen standen eine große Blondine und ein etwa gleichgroßer, rothaariger junger Mann von dem Butler, der bereits leicht verzweifelt wirkte.

„Ich bitte Sie. Gestern war eine große Feier. Master Hyuuga ist zur Zeit nicht…“

„Schon gut, Daisuke. Ich kümmere mich selbst darum.“

Ein wenig überrascht drehte sich der Angestellte um, direkt zu Neji, der gerade die letzten Stufen der Treppe hinunter stieg.

„Du kannst gehen.“

Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sich Daisuke und ging wieder seiner Arbeit nach.
 

Mit einem Gesicht, das keine Gefühle ausdrückte und das Neji in der Regel nur benutzte um seine Konkurrenten bei der Börse auszustechen oder um wichtige Verträge abzuwickeln, trat Neji vor die zwei Person.

„Was kann ich für Sie tun?“

„Oh, Gaara, der Chef persönlich.“

Mit einem verächtlichen Grinsen sah die junge Frau zu dem Hyuuga.

Dieser dachte in der Zeit nach.

Einen Gaara kannte er nicht. Er hatte auch noch nie von ihm gehört.

Daher musste er wohl auch nicht Angst um seine Gesundheit haben.

Es kam häufiger vor, dass Aktionäre, die sich an der Börse verspekuliert hatten, dann die Wertpapierhändler, also jemanden wie Neji und Sasuke, dafür verantwortlich machten. Es war schon fast normal, dass man in solch einem Falle bedroht wurde, aber dafür hatte Neji auch Sicherheitspersonal, die in diesem Fall jedoch versagt zu haben schien.

Später würde sich Neji erkundigen, wie diese zwei Gestalten dort vor ihm in sein Haus gelangen konnten.
 

„Temari!“ zischte der Mann namens Gaara der blonden Frau zu, ehe er sich wieder zu Neji umwandte.

Doch auch dieser Name sagte dem Hyuuga nichts.

„Wir wollen von Ihnen überhaupt nichts. Viel eher von. Sa…“

„Was ist denn hier los?“

Mit schneidender Stimme und kalten Blick kam Sakura die Treppe hinunter.

Überrascht drehten sich alle zu ihr um.

Neji war nicht klar gewesen, wie kalt doch seine Verlobte sein konnte. So hatte er sie bisher noch nie erlebt.

„Sarah“, begann der Hyuuga, doch schon wurde er von Sakura unterbrochen.

„Schon gut, Neji. Ich kümmere mich darum.“

Ein wenig irritiert wollte Neji widersprechen, doch als er den Mund zu einer Gegenwantwort öffnete, sah Sakura ihn mit einem Blick an, den selbst der Hyuuga nicht an ihr kannte.

Klein bei gebend warf er Gaara und Temari noch einmal einen skeptischen Blick zu, ehe er an Sakura vorbei die Treppe hinauf ging.

Heute verwirrten ihn wirklich alle. Sasuke wie Sarah.

(Hey. ^^ Ich muss mal kurz stören. *g* Also wundert euch nicht, wenn ich abwechselnd Sakura und Sarah schreibe. Wenn ich als Erzähler schreibe, ist es Sakura, wenn Außenstehende etwas erleben, ist es Sarah, außer bei Gaara und Temari und wenn Sakura was erzählt, ist es ja Ich- Perspektive. ^^ Das war es auch schon. *sich wieder verzieh*)
 

Oh man, ich hatte gedacht ich spinne, als ich nichts Böses ahnend aus meinem Zimmer gegangen bin. Ich hatte mir einen kurzen, roten Faltenrock und eine weiße Bluse angezogen. Ja, ich liebe diese beiden Farben einfach!

Aber wieder zurück zum Thema. Ich bin, wie gesagt, aus meinem Zimmer gegangen und habe aus einem der Fenster gesehen. Und dort war ich dem begegnet, vor dem ich all die Jahre geflohen bin.

Meiner Vergangenheit.

So schnell wie möglich rannte ich das erste Stockwerk hinunter, verlangsamte jedoch, als ich Nejis, Temaris und Gaaras Stimmen wahr nahm.

Nur einen kurzen Moment lauschte ich deren Gespräch.

Gerade noch rechzeitig konnte ich Gaara unterbrechen, bevor er meinen Namen aussprechen konnte und mich somit auffliegen ließ.

So kalt wir nur möglich ging ich weiter vor.

Doch so sicher, wie ich mich gab, fühlte ich mich überhaupt nicht.

Innerlich war ich nur am zittern und ich konnte kaum glauben, was dort vor sich ging.

Das musste einfach ein schlechter Scherz sein, doch leider Gottes ist dem ja nicht so.
 

Schweigend und unter den prüfenden Blicken Temaris und Gaaras gingen wir gemeinsam in die Bibliothek. Hinter mir schloss ich die Tür ab und achtete darauf, dass uns niemand belauschen konnte.

„Was habt ihr hier zu suchen?“ fuhr ich sogleich die Geister meiner Vergangenheit an.

„Was für eine schöne Begrüßung, Sakura. Wir haben dich auch schrecklich vermisst, nachdem du ohne ein Wort zu sagen, eines Tages verschwunden bist!“

Zunächst war ich überrascht.

Einen solch schneidenden Tonfall kannte ich von Temari überhaupt nicht.

Normalerweise hielt sie mit ihrer Meinung zwar nicht hinterm Berg zurück, aber so kalt wie jetzt hatte ich sie noch nie erlebt.

Und Normalerweise war dies eher Gaaras Part.
 

„Ja, ja, tut mir Leid. Weswegen seid ihr jetzt aber hier?“

„Na ja, wegen deinem Verlobten haben wir uns sicherlich nicht die ganze Mühe gemacht.“

Mi sarkastischer Stimme und ausdruckslosem Gesicht sah Gaara mich an.

Oh, wie ich das hasste!

Schon als kleine Kinder hatte Gaara immer so geschaut, wenn er sauer auf Temari, seinen ältern Bruder Kankuro, oder mich war. Und jedes Mal hatten wir den Kürzeren gezogen.

Mit Gaara sollte man sich nie anlegen.
 

Aber schließlich war ich, wie die Sabakuno Geschwister, mehr auf der Straße aufgewachsen als sonst wo.

Klar, wir wohnten mit unseren Eltern nicht unter der Brücke, sondern in kleinen, herunter gekommen Wohnungen (und das sogar im selben Block), aber ich zum Beispiel hatte es nie lange zu Hause ausgehalten.

Fast den ganzen Tag hatte ich mit Temari, Gaara und Kankuro draußen verbracht.
 

Da wir auch nie viel Geld hatten, lernten wir mit dem bisschen auszukommen.

Jeder auf seine Art und Weise.

Temari hatte schnell angefangen verschiedene, schlecht bezahlte Jobs zu machen.

Kankuro ließ es sich mit dem Arbeitslosengeld gut gehen. (Er ist der Älteste von uns.)

Gaara hatte schnell erlernt, wie man Leuten das Geld aus der Tasche zog.

Auch wenn es illegal war, so hatte das schon immer mehr gebracht als der Rest.

Tja, und ich habe mich mit 18 Jahren dazu entschlossen gehabt das zu machen, was ich im Moment tue.

Dafür hatte ich mich heimlich davon geschlichen. Meinen Eltern war es völlig egal, was ich so tat, daher waren sie nicht so das Problem gewesen, sondern eher meine Freunde.

Gaara, Temari und Kankuro hatte ich erzählt, ich müsste für ein paar Tage weg, zu der Beerdigung meiner Oma.

Mit meinem Koffer, der sämtlichen Inhalt enthielt, den ich mein Eigen nennen konnte und ein wenig Geld war ich dann also verschwunden.

Nach der vereinbarten Zeit, wo ich eigentlich hätte wiederkommen sollen, kam ich natürlich nicht.

All die Jahre war ich im Land herum gereist, immer auf der Suche nach einem neuen Opfer und besonders weit weg von meinen Freunden, die nun einmal zu meiner Vergangenheit gehörten, von der ich nichts wissen wollte.

Und gerade jetzt, wo ich so einen dicken Fisch wie Neji an der Angel hatte, tauchten Temari und Gaara auf!

Die Zwei würden mir noch alles kaputt machen.
 

Ich ignorierte einfach Gaaras Antwort und wandte mich an Temari. Vielleicht konnte ich mit ihr ja besser reden.

„Okay, ihr seid jetzt hier. Wollt ihr Geld?“

Ich weiß, das war eine ganz schön harte und dreiste Unterstellung, doch ich bezahlte auch sofort dafür.

Ein lautes Klatschen hallten von den vollen Bücherregalen.

Mit geweiteten Augen und einem ungläubigen Ausdruck hielt ich mir meine linke Wange.

Temari hatte mir eine ordentliche Ohrfeige verpasst.

Ich finde es zwar ein wenig übertrieben, aber dagegen konnte ich jetzt wirklich nichts tun. Die Schmerzen in meiner Wange waren schließlich nur ein sekundäres Problem. An erster Stelle standen noch immer Temari und Gaara, wobei mich Temari sehr eisig ansah.

„Was redest du denn da?“ zischte sie mich an.

Auf der einen Seite konnte ich ja ihre Reaktion verstehen, aber hat einer der Beiden auch einmal versucht mich zu verstehen?

Ich wollte doch nur nicht mehr in Armut leben!

Ich hatte mich dafür entschlossen als Heiratsschwindlerin an Geld zu kommen und da waren Gaara und Temari nun einmal hinderlich!
 

„Wie kannst du es wagen, Gaara und mir so etwas zu unterstellen? Ich dachte, wir wären Freunde!“

Der eisige Klang in Temaris Stimme war Verzweiflung und Verletztheit gewichen.

Klar bereute ich meine Worte und ein tiefer Schnitt zierte mein Herz, doch es war nun mal für uns alle das Beste so.

„Temari, es tut mir Leid. Aber“, begann ich, in der Hoffnung die Stimmung ein wenig aufzulockern, doch ohne Erfolg.

„Wir haben uns all die Jahre Sorgen um dich gemacht! Wir hatten keine Ahnung wo du bist, wie es dir geht oder was du gerade treibst!“

Schuldbewusst sah ich drein.

Temari hatte einen wunden Punkt bei mir getroffen. Ich sagte jedoch nichts, sondern sah nur auf meine Füße.

„Lass uns gehen, Temari. Sakura hat sich eindeutig verändert. Sie umgibt sich lieber mit den Reichen, als mit ihren ehemaligen Freunden.“

Bei Gaaras Worten musste ich mich schrecklich zusammenreißen, um nicht gleich los zu heulen.

Ich sah nicht auf, als ich Gaaras Schritte hörte, die an mir vorbei gingen, auch nicht, als ich Temari aus den Augenwinkeln wahrnahm, wie sie neben mir stand.

Erst, als mir meine beste Freundin um den Hals fiel und schluchzend meinte: „Du blöde Kuh! Ich hab dich ja so vermisst!“
 

Im ersten Moment konnte ich mich nicht rühren. Ich war zu überwältigt.

Einerseits freute ich mich darüber, dass Temari doch nicht so wütend auf mich war. Außerdem hatte ich sie auch all die Jahre vermisst.

Doch andererseits hatte ich solche Freunde einfach nicht verdient.

Ich weiß wie egoistisch, skrupellos und niederträchtig mein Verhalten den Männern gegenüber ist, die ich ausnutze, doch noch schlimmer haben ich mich meinen einzig wahren Freunden gegenüber verhalten.
 

„Oh Temari, ich hab euch auch so vermisst!“

Mit diesen Worten fiel auch ich Temari um den Hals.

Jetzt war ein Punkt erreicht, wo ich die Tränen, die ich all die Jahre zurückgehalten hatte, nicht mehr aufhalten konnte.

Unaufhörlich rannen sie mir die Wangen hinab.

Doch auch Temari hatte angefangen zu weinen.
 

Mit einem leichten Schnauben sah Gaara zu den zwei weinenden Frauen.

Er verstand sie einfach nicht.

Im einen Moment zickten sie sich an und im nächsten Augenblick fielen sie sich um den Hals und wollten einander nie wieder gehen lassen.

Nur kurz sah Gaara Sakura und Temari dabei zu, wie sie sich gegenseitig entschuldigten und verziehen, bevor er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ.

Hier gab es bestimmt genug Gegenstände, die sich zu Geld machen ließen.

Irgendwie musste Gaara schließlich die Rückfahrt von Temari und ihm bezahlen.
 

„Aber jetzt erzähl erst einmal, was hast du all die Jahre getrieben?“

Fragend und mit roten Augen sah mich Temari auch.

Diese Frage zog auch Gaaras Aufmerksamkeit auf mich.

Überrascht meinte ich bloß: „Ihr habt es geschafft mich ausfindig zu machen, aber was ich so mache wisst ihr nicht?“

Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort.

Seufzend deutete ich bloß auf einen Tisch mit mehreren Sesseln darum um und sagte: „Das ist eine längere Geschichte.“
 

Nachdem ich geendet hatte- ich hatte wirklich nichts ausgelassen. Ich fühlte mich einfach schuldig Temari und Gaara die ganze Wahrheit zu sagen – sahen mich meine Freunde nur verblüfft an.

Ja, ich konnte ihnen das gut nachempfinden. Wenn mir jemand einen solchen Lebensstil erzählt hätte, wäre ich wahrscheinlich in ungläubiges Lachen ausgebrochen.

Doch Temari und Gaara blieben noch recht ernst.

„Das heißt, du hast jetzt jede Menge Kohle?“

Natürlich kam diese Frage von Gaara. Er war, wie ich, wirklich sehr auf Materielles fixiert.

„Es geht. Auf jeden Fall mehr als früher.“
 

Noch eine Weile redeten wir über alte Zeiten, über mein jetziges Leben oder über Temari, Gaara und Kankuro.

Bei den Dreien hatte sich kaum etwas verändert. Und wenn ja, dann erzählten sie es zumindest nicht.

„Und, wie lange werdet ihr noch bleiben?“

Um ehrlich zu sein, ich freute mich zwar riesig, dass sie da waren, aber es war einfach zu gefährlich, wenn sie hier blieben. Ich musste mir sowieso schon eine gute Geschichte für Neji zurecht legen. Das konnte noch was werden… Lieber nicht dran denken.
 

„Ich weiß nicht genau. Ich muss erst einmal Geld auftreiben, um die Heimfahrt zu bezahlen“, meinte Gaara und ließ demonstrativ seinen Blick durch den Raum wandern.

„Vergiss es! Du klaust hier nichts!“

„Wieso? Deinem Verlobten wird es nicht einmal auffallen“, gab Gaara zurück.

„Egal. Falls es doch rauskommt, bin ich geliefert.“

„Und was schlägst du dann vor?“ wollte Temari wissen.

Fragend wurde ich von den Sabakunos angesehen.

„Ganz einfach. Ich gebe euch das Geld.“

Temari hatte schon den Mund aufgemacht, um zu protestieren. Ich bin mir sicher, sie wollte so etwas sagen wie: „Das können wir nicht annehmen!“, aber Gaara dachte da zum Glück praktischer.

„Einverstanden. Du kannst es dir ja leisten und so etwas bist du uns zumindest schuldig.“

Empört sah Temari ihren jüngeren Bruder an, schwieg jedoch.

„Ich gebe euch das Geld morgen, okay?“ meinte ich und Gaara nickte zustimmend.

„Wir gehen dann besser mal“, meinte er noch und erhob sich von seinem Platz.

Temari und ich ließen es uns nicht nehmen, uns lange zu verabschieden.

„Morgen vor dem Tor, ja?“

Nickend ging Gaara an mir vorbei. Temari folgte ihm schnell.
 

„Hey, du kannst doch nicht einfach so das Geld nehmen! Außerdem will ich noch nicht wieder zurück!“

„Keine Angst, wir werden auch noch nicht gehen“, meinte Gaara zu seiner Schwester.

Ein wenig irritiert ging Temari neben Gaara her.

Unzählige, misstrauisch guckende Angestellte folgten mit ihren Blicken Gaara und Temari, während sie das Haus verließen.
 

Ungläubig verharrte Sasuke schweigend und lautlos in seinem Versteck.

Er hatte das ganze Gespräch von Sakura und den zwei Fremden mitbekommen.

Die ganze Zeit über hatte er hinter einem der Regale gestanden.

Eigentlich war er nur hier gewesen, um sich ein gutes Buch zu holen, doch als er Sakuras Stimme gehört hatte, wollte Sasuke nicht gehen.

„Das ist also ihr kleines Geheimnis. Damit lässt sich doch so einiges anfangen“, murmelte der Uchiha mit einem breiten Grinsen vor sich hin.

Oh ja, er hatte schon viele Ideen.

Und jetzt musste er auch nicht mehr so groß Rücksicht auf Nejis Gefühle nehmen.

Er hatte schon einen Plan. Den würde er gleich in die Tat umsetzten.
 

So, Temari und Gaara waren weg. Jetzt brauchte ich nur noch einen guten Einfall, was ich Neji auftischen konnte.

In den letzten Jahren bin ich zu einer guten Lügnerin geworden, doch Neji gehörte zu der Sorte Mensch, die immer sehr skeptisch und misstrauisch waren.

Ich brauchte schon wirklich eine gute Idee…
 

In Gedanken versunken ging ich auf die Tür zu.

Ich hatte die Hand bereits zu Türklinke ausgestreckt, als mich eine Hand an der Schulter berührte.

Wie von der Tarantel gestochen drehte ich mich um.

Mit vor Schrecken geweiteten Augen, sah ich Sasuke an, der grinsend und dominierend vor mir stand.

„Die Zwei gehören also zu deiner interessanten Vergangenheit, Sakura .“
 


 

Okay, hier ist das Kapi mal vorbei. ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Ich weiß, Sakura und Sasuke kommen hier wirklich ein wenig herzlos rüber, aber glaubt mir, das ändert sich noch.

Aber in Sakuras „Gewerbe“ muss man wohl so sein. Zumindest stell ich mir das so vor. *g*

Jetzt aber erst mal, ich habe eine neue ff. ^^

Sie heißt „Verführung.“

Könnt da ja mal vorbei schauen. ^^

Und das war auch erst mal das letzte Kapi für die nächsten zwei Wochen, denn ich bin da nicht da.

Da ich auch keinen Zugriff aufs Internet hab, werdet ihr wohl oder übel warten müssen.

So, ich hoffe wie immer auf Kommis! ^^

Ach ja, ich mag mindestens zehn haben, bevor ich weiter schreibe.

Ich bin schon zu sehr mit Kommis verwöhnt, um mich mit 6 Stück (über die ich mich aber riesig freue) abzuspeisen.

Schließlich lesen genug Leute diese ff.

Also, bis dann! ^.^

Mein Gebieter

Unfähig etwas zu sagen, stand ich da. Konnte keinen klaren Gedanken fassen oder mich einfach von diesem schwarzhaarigen Deppen entfernen!

Die Zeit verging und ich sah Sasuke einfach nur an.

Super, jetzt kannte der Kerl mein Geheimnis! Dieser perverse Spanner kannte mein Geheimnis!

Innerlich war ich total aufgewühlt und durcheinander, nur irgendwie war dies nicht in meinem Gesicht abzulesen, obwohl ich überhaupt nicht versuchte meine Gefühle zu verbergen.

Klar, wenn man so etwas mal gebrauchen könnte, funktioniert es nie. Zumindest bei mir nicht. Dann bin ich immer wie ein geöffnetes Buch, das jeder ohne Probleme lesen kann.

Aber jetzt musste ich erst einmal das Problem vor mir beseitigen.
 

„Na, hat es dir die Sprache verschlagen, oder wieso höre ich dein liebreizendes Stimmchen nicht?“

Mit einem überheblichen Grinsen sah Sasuke mich an. Er war, beim Reden, nahe an mein Ohr gegangen und hatte die Worte nur geflüstert. Gegen meinen Willen überkam mich ein wohliger Schauer, wofür ich mich am liebsten hätte Ohrfeigen können. Na ja, besser gesagt, ich hätte Sasuke Ohrfeigen können. Schließlich war das alles seine Schuld.
 

Langsam bekam ich meinen Körper wieder unter Kontrolle. Sofort wich ich ein paar Schritte von Sasuke weg und funkelte ihn wütend an. Auch wenn ich mich soweit wieder gefasst hatte, so wusste ich genau, wenn ich jetzt etwas sagen würde, dann würde meine Stimme zittern oder brüchig klingen und genau das durfte nicht geschehen. Sasuke sollte nicht denken, dass er mich ausnützen könnte oder mich nach seinem Willen agieren lassen.

So etwas würde ich niemals mit mir machen lassen!
 

Innerlich seufzte ich auf. Das nächste Mal, wenn ich so große Töne spucke, dann warnt mich doch bitte vorher.

Aber merkt euch eines. Man kann immer eines Besseren belehrt werden.

Wie ich leider selbst erfahren musste.
 

„Wenn du nicht reden willst, na gut. Musst du auch nicht. Hauptsache du hörst mir zu.“

Mit einem unguten Gefühl erwiderte ich den amüsierten und zweideutigen Blick Sasukes.

Kurz folgte ich mit meinen Augen denen Sasukes. Recht schnell merke ich, was seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

Ab da habe ich mir geschworen nichts mehr mit tiefem Ausschnitt in Sasukes Gegenwart zu tragen.

Aber im Moment ließ Sasuke seinen Blick wieder von meinem Dekolte nach oben wandern, bis sein Blick wieder meinen erwiderte. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.
 

„Was willst du? Ich höre.“

Provokativ verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah Sasuke abfällig an.

Zumindest so gut es ging. Er sah einfach unverschämt gut aus. Da konnte selbst Neji nicht mithalten.

Allerdings war ich auch sehr gespannt auf das, was der wehrte Herr Uchiha mir zu sagen hatte.

Also wartete ich darauf, dass Sasuke anfing etwas zu sagen, doch er schwieg eisern.

Genervt, und auch ein wenig ängstlich, verdrehte ich die Augen.

Anscheinend half das, denn Sasuke begann zu erzählen. Und was er sagte, gefiel mir überhaupt nicht.
 

„Wie wäre es, wenn ich dein kleines Geheimnis für mich behalte. Es sozusagen unser kleines Geheimnis wird?“

So weit so gut, bis dahin hatte ich ja noch gar nichts gegen Sasukes „Vorschlag.“

Aber was als nächstes kam, war einfach nur grausam, demütigend und schrecklich!
 

„Du wirst, so lange wie ich es sage, meine Sklavin sein. Verstanden?“

Empört schnaubte ich und wollte schon etwas sagen, doch der Uchiha war noch nicht fertig.

Mit einer schlichten Handbewegung brachte mich Sasuke zum Schweigen, bevor ich meine Schimpftirade auf ihn nieder prasseln lassen konnte.

Mürrisch sah ich ihn erneut an.

„Du willst ja wohl nicht, dass Neji und deine anderen Verlobten vorher von dem Schwindel erfahren, oder?“

Ein triumphierendes Lächeln hatte sich auf Sasukes Lippen gebildet. Ich jedoch schwieg.

In Gedanken ratterten schon die verschiedensten Möglichkeiten durch meinen Kopf.

Ich könnte auf Sasukes Deal eingehen und dafür wohl einige Zeit meines Lebens als Sklavin verbringen. Und jeden Tag müsste ich mit der Ungewissheit aufstehen, ob Sasuke mich nicht vielleicht doch schon verraten hatte oder nicht. Vielleicht jedoch konnte ich ihm auch einen Strick daraus drehen und selbst davon profitieren… Doch wie, musste ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.
 

„Ich fasse dein Schweigen als Zustimmung auf“, meinte Sasuke und fuhr weiter, im ganz gewöhnlichen Plauderton, fort.

„Ich verspreche dir, ich werde Neji und den Anderen nichts von unserem Geheimnis erzählen. Dafür kannst du gleich mal anfangen meine Koffer ordentlich auspacken, klar?“

Mehrmals öffnete ich einfach nur den Mund und schloss ihn wieder, ohne auch nur einen Ton heraus bekommen zu haben.

Lächelnd klopfte Sasuke mir auf die Schulter, drehte sich um und ging einfach aus dem Zimmer. Noch immer perplex stand ich da und sah auf die Stelle, wo Sasuke vorher gestanden hatte.

Oh, wie ich diesen Kerl hasste!

Diesen gutaussehenden, sexy Kerl!

Meine Hände ballten sich immer wieder zu Fäusten und öffneten, während ich noch einige Zeit in der Bibliothek da stand. Irgendwann stampfte ich regelrecht aus dem Raum, die Flure entlang, bis ich vor Sasukes Zimmer stehen blieb.
 

Mit einem breiten Grinsen ließ sich Sasuke auf seinem Bett nieder und sah an die Zimmerdecke. Zunächst hatte er noch ein paar Schuldgefühle Neji gegenüber gehabt, als er sich den Plan gefasst hatte Sakura auszunutzen, aber umso mehr er erfahren hatte, wie sehr sie doch Neji nach Strich und Faden betrog, umso gerechter fand er es.

Außerdem würde es sicherlich sehr interessant sein, Sakura ein wenig zu erpressen. Sie sah nicht nur gut aus, sie war auch schlagfertig und man musste es erst einmal schaffen so lange unerkannt seinem „Job“ nach zu gehen. Es war ja schon auf eine abstrakte Art und Weise bemerkenswert.
 

Sasukes Gedanken nahmen einen jähes Ende, als seine Zimmertür mit voller Wucht aufgerissen wurde und die Tür gegen die Wand knallte.

Eine wütende und schnaubende Sakura betrat bedrohlich langsam das Zimmer und kam auf Sasukes zu.

„Das… kann… doch… wohl… nicht… dein… Ernst… sein!“

Ganz lässig sah Sasuke die aufgebrachte Frau vor sich an. So charmant und unschuldig wie möglich meinte er: „Doch. Meine liebste Sakura du willst doch wohl nicht gegen die Bitten deines Meisters verstoßen, oder?“
 

Für einen Moment entglitten mir die Gesichtszüge und in diesem Moment war ich mir sicher, einen Mord begehen zu können.

Was bildete sich dieser Sack überhaupt ein?

Ich sollte seine Sklavin sein und ihn auch noch Meister nennen?! Tickt dieser Depp denn überhaupt noch richtig? In einer Zwangsjacke würde er sich eindeutig besser machen!

Mit Blicken, die hätten töten können, sah ich Sasuke an.

„Was?“ zischte ich und konnte mich nur gerade so zurückhalten, nicht auf ihn los zu gehen.

„Du hast schon richtig gehört. Wenn wir zwei alleine sind, wirst du mich « Mein Meister » oder « Mein Gebieter » nennen, verstanden?“

Ein selbstzufriedenes Grinsen zierte erneut Sasukes Gesicht. Am liebsten hätte ich ihm seine Eitelkeit und dieses vermaledeite Grinsen aus dem Gesicht gekratzt, aber ich konnte einfach nicht.

Fragt mich nicht warum, aber irgendetwas an diesem eingebildeten Sack hielt mich zurück und ließ mich einfach nicht meine Mordgedanken ausführen.
 

Ein amüsiertes Gefühl machte sich in Sasuke breit, während er zu Sakura sah und merkte, wie diese kurz vorm explodieren stand. Oh ja, es würde super sein, wenn sie ihn « Mein Gebieter » nennen würde.

„Hast du verstanden, Sakura ?“ fragte Sasuke scheinheilig.

Mit Funken sprühendem Blick sagte Sakura leise und zähneknirschend: „Ja.“

„Bitte was? Ich konnte dich nicht ganz verstehen.“

Schon etwas lauter meinte Sakura genervt: „Ja.“

Ein hinterhältiges Lächeln bildete sich in Sasukes Gesicht.

„Bitte, wie heißt es richtig?“

Vor Wut kaute Sakura bereits auf ihrer Unterlippe herum. Es kostete sie all ihre Selbstbeherrschung nicht auszuticken. Mit zusammengebissenen Zähnen und mit geballten Fäusten meinte die junge Frau: „Ja, mein MEISTER!“
 

„Geht doch. Und jetzt kannst du anfangen hier ein wenig aufzuräumen.“

Breit grinsend zeigte Sasuke locker um sich herum. Bevor Sakura reingeplatzt war, hatte er sich extra noch die Mühe gemacht, seinen Schrank auszuräumen und den gesamten Inhalt, inklusive Unterwäsche und Schmutzwäsche, im Zimmer zu verteilen.

Das reinste Chaos beherrschte diesen Raum, und dabei war dies nur sein Schlafzimmer. Das Bad sah ebenfalls so aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.

Amüsiert bemerkte Sasuke, das Sakura ungläubig ihren Blick durch das Zimmer schweifen lief.
 

Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein!

Da lasse ich mich zu der Demütigung hinab ihn « Meister » zu nennen, und dann lebt dieser Sack in einem Saustall, den ICH wieder aufräumen muss! Und so unordentlich kann der Kerl doch gar nicht sein. Niemand schafft es, ein Zimmer an nur einem Tag so zu verwüsten! Das macht der doch mit Absicht!
 

Unter den amüsierten Blicken Sasukes begann ich langsam aber sicher und ziemlich wütend, die Sachen vom Boden aufzuklauben.

Hemden, Hosen, T-Shirts, Krawatten, Socken…

Als ich auf einmal eine schwarze Boxershorts in Händen hielt, sah ich noch entrüsteter drein.

Wehe dieses Zeug war schon getragen! Das war ja wohl widerlich und unhygienisch!

Wenn Sasuke nicht da war, dann würde ich mit seinen Sachen was weiß ich anstellen! Entweder weiße Wäsche mit bunter zusammen waschen oder sie zu heiß waschen. Seine Sachen konnte Sakura auch ganz durch Zufall mit schmutzigen, alten Lappen verwechseln oder…

„Machst du heute noch weiter oder bist du von meiner Boxershorts so gebannt, dass an weiter arbeiten nicht zu denken ist?“

Mit, zu Schlitzen verengten Augen, sah ich Sasuke an und schmiss die Boxershorts zu den anderen Kleidungsstücken.

„Ich mach ja schon, Meister.“

Oh, wie mich das an Überwindung kostete! Und mein Stolz ging immer mehr flöhten. Heute begann wohl der erste Tag meines neuen Lebens in der Hölle.
 

Irritiert bekam Neji mit, wie diese zwei Gestalten, anscheinend Sarahs Freunde, das Haus wieder verließen. Irgendwie gefiel es ihm überhaupt nicht. Der Hyuuga hatte das Gefühl, irgendetwas wichtiges sei gerade passiert und er würde wohl so schnell nicht die Wahrheit erfahren.

Mit diesem unguten Gefühl ging Neji wieder nach oben, um Sakura aufzusuchen. Vielleicht war ja auch irgendetwas passiert und sie brauchte jetzt seine Hilfe…
 

Bei seinem und Sakuras gemeinsamen Schlafzimmer war sie nicht, auch nicht in der Bibliothek, dem Bad, dem Salon, dem Musikzimmer…

Ein wenig sorgenvoll ging Neji wieder nach unten. Als nächstes würde er sich den Garten vornehmen.

Draußen angekommen fand der Hyuuga seinen besten Freund vor. Zielstrebig ging er auf Sasuke zu.

„Hast du Sarah gesehen?“

„Nein, tut mir Leid. Habt ihr euch gestritten oder so? Du bist ja ganz durcheinander.“

Als Antwort schüttelte Neji nur den Kopf und ging ohne weitere Worte wieder ins Haus.

Irgendwo musste sie doch sein!
 

Erneut kam ein Gefühl der Schuld in Sasuke auf. Vielleicht sollte er Neji doch einfach die Wahrheit sagen, dann war es für ihn vielleicht nicht so hart, wie direkt vor der Hochzeit. Aber das brachte Sasuke einfach nicht über sich. Vielleicht konnte er Sakura auch damit erpressen, dass sie Neji heiratete.

Im Moment waren Sakuras Gefühle Sasuke egal. Schließlich war sie der Grund weswegen Neji in sein Unglück laufen würde.

Zumindest würde er es gerne glauben.

Doch er mochte Sakura.

Schon jetzt wollte er Sakura für sich, doch das ging einfach nicht.

Die Freundschaft zu Neji war Sasuke wichtig.

Doch irgendwie musste er das regeln. So lange Sakura jedoch nur kochen, putzen und ähnliches machen musste, war dies ja nicht weiter schlimm. Sie war in seiner Nähe und vielleicht lernte Neji in der Zeit eine andere Frau kennen?

Hoffnungsvoll sah Sasuke in den strahlend blauen Himmel.

Kaum das diese Hoffnung in ihm aufgekeimt war, wusste er auch schon, dass dies nie passieren würde.
 

„Sie hat sich schon ganz schön verändert, nicht wahr?“

Gut gelaunt ging Temari neben ihrem Bruder die Straße hinunter.

Beide wollten nur eines. Schnell aus diesem Viertel der Reichen rauskommen.

„Schon. Wenn man mit diesen ganzen Schnöseln hier lebt, muss das wohl passieren.“

„Sie ist auch verschlossener geworden.“

„In ihrem Job ein Muss“, meinte Gaara nur leichthin.

„Denkst du, sie hat sich richtig gefreut, dass wir da waren?“

Fragend richtete sich Temaris Blick auf Gaara, der stur gerade aus sah. Die Hände hatte er in den Hosentaschen.

„Sicherlich. Hat man doch gemerkt.“

Genervt stöhnte Temari auf.

„Gaara! Du bist so…“

Auf einmal stieß der Angesprochene mit einem schwarzhaarigen, jungen Mann und einem blondhaarigen, jungen Mann zusammen. Gerade noch konnten sich die drei Männer im Gleichgewicht halten, sodass niemand umfiel.
 

„Hey! Pass doch auf!“ fuhr der blonde Mann Gaara sofort an.

„Tut mir Leid“, meinte Temari schnell, bevor ihr Bruder wieder nur Streit anfing.

„War nicht mit Absicht. Verzeihung!“

Schnell packte Temari Gaara am Arm und zog ihn eiligst mit sich.

Mürrisch sah der blonde Mann ihnen nach.

„Los Naruto. Das hast du nun davon, dass du heute laufen wolltest, anstatt die Limousine zu nehmen.“

„Ist ja gut, Itachi. Ich mach ja schon.“

Damit setzten sich die zwei Männer wieder in Bewegung.

Mit einem skeptischen Blick sah Itachi Temari und Gaara noch einmal nach.
 

„Das hast du doch jetzt nicht wirklich gemacht oder?“

Sauer sah Temari ihren Bruder an.

Sie standen bereits wieder in der kleinen, schäbigen Wohnung, die sich die Geschwister für ein paar Tage gemietet hatten.

Langsam kramte Gaara etwas aus seiner Tasche und legte es auf den kleinen, alten Holztisch, in der Mitte des Zimmers.

Ein Portemonnaie, eine goldene Krawattennadel und eine kleine, goldene Uhr.

„Du hast sie doch wohl nicht etwa beklaut? Was, wenn das auch Freunde von Sakuras Verlobtem sind?“ brauste Temari auf.

„Das fällt denen doch überhaupt nicht auf. Und wenn ich nicht jedes Mal diese reichen Schnösel erleichtern würde, dann würden wir auf der Straße leben! Vergiss das nicht!“

Gaara hatte schon Recht. Ohne seinen Job als Dieb würde es ihr und ihren Geschwistern noch schlechter gehen, als überhaupt schon. Das wusste Temari schon, doch jedes Mal konnte sie es einfach nicht gut heißen.

Ohne ein weiteres Wort begann Gaara seine Beute zu begutachten. Damit war für ihn das Thema abgeschlossen.
 

„Ich bin mir sicher, mit der stimmt was nicht!“

„Tenten, das sagst du jedes Mal. Langsam wird es langweilig“, meinte Ino und nahm einen Schluck von ihrem Milchshake.

Die zwei jungen Damen saßen in einem teuren Café und tranken Kaffee, Capuccino oder einen Milchshake.

„Aber es ist doch wahr. Sarah betrügt Neji! Da bin ich mir sicher!“

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Ino ihre Freundin an. Jedes Mal musste sie sich so etwas anhören, wenn Tenten bei Neji und Sarah zu besuch gewesen war oder wenn sie sich getroffen hatten. Es war so offensichtlich, dass Tenten auf Sarah eifersüchtig war.

„Sag mal, wieso sagst du Neji nicht einfach, dass du ihn liebst?“

Bestürzt sah Tenten drein.

„Das kann ich doch nicht machen! Er hat sich nun einmal für Sarah entschieden. Ich will doch nur, dass er glücklich wird.“

„Du weißt hoffentlich selbst, wie widersprüchlich du dich gibst? Erst ist Sarah nicht gut für Neji, aber deine Gefühle willst du nicht preis geben, weil er glücklich werden soll.“

Seufzend begann Ino erneut etwas zu trinken. Langsam gingen ihr die Ideen und Vorschläge aus, wie sie Tenten noch helfen konnte. Schließlich ließ sich die braunhaarige Frau nicht gerne belehren. Sie war immer der Meinung zu wissen, was sie tat, doch darin irrte sich Tenten gewaltig. Da war sich die Yamanaka sicher.

„Komm, lass uns ein wenig shoppen gehen“, schlug Ino vor und Tenten widersprach nicht.
 

So, das war das Kapi.

Hier ist jetzt nicht sooo viel passiert.

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen ^^

Ich weiß, hat ein wenig gedauet. Sorry.

Ist auch nicht so lang. Tut mir leid.

Danke auch für die Kommis. *smile*

Aber wie gesagt, 10 Stück müssen es sein. *G*

Überraschung

Genervt stampfte ich in mein und Nejis Zimmer, knallte die Tür hinter mir lautstark zu und stieß einen frustrierten Seufzer aus.

Womit hatte ich das verdient?

Klar, was ich mit Neji tat war auch nicht gerade sehr nett, aber das Sasuke mich gleich als Sklave ausnutzen musste?!

Wäre es jemand anderes gewesen, würde ich es vielleicht noch verkraften, aber Sasuke?!
 

Frustriert ließ ich mich in das große Doppelbett fallen. Am liebsten würde ich mich unter der Decke verkriechen und erst wieder raus kommen, wenn Sasuke weg war. Aber das konnte ich ja nicht machen.

Ich weiß nicht genau wie lange ich so da lag und auf die Decke stierte, aber es muss wohl einige Zeit vergangen sein, denn als Neji eintrat – er klopft nie an die Zimmertür. Ist ja auch sein Zimmer – meinte er nur knapp: „Es gibt Abendessen. Beeil dich.“

Mit diesen Worten verschwand der Hyuuga wieder.

Irritiert sah ich ihm nach.

Hatte ich irgendetwas gemacht, was ihn sauer gestimmt hatte? Wenn ja, was?
 

Während ich mich dies noch fragte, stieg ich aus dem Bett und ging in meinen begehbaren Kleiderschrank.

Dort nahm ich mir einen schwarzen Faltenrock, der bis an die Knie reichte heraus und eine rote Bluse. Schnell zog ich mich um.

Ihr müsst wissen, wenn man so viele Klamotten hat, dann zieht man sich spätestens zum Abendessen wieder um. Am Anfang fand ich das auch ein wenig befremdlich, warum sich immer alle zum Abendessen wieder umziehen, aber das ist in den Kreisen der oberen 10.000 wohl so üblich.
 

Als ich im Esszimmer ankam, war ich sichtlich überrascht.

„Hi! Ich wusste gar nicht, dass ihr auch kommt“, meinte ich, während ich mich lächelnd neben Neji setzte und Sasuke, der mir gegenüber saß, vorsorglich ignorierte.

„Hey! Na ja, Itachi wollte vorbeikommen, da er es ja nicht zu eurer Verlobungsfeier geschafft hat. Und da hab ich mir gedacht, komm ich doch einfach mal mit!“

Breit grinsend sah Naruto mich an. Itachi dagegen nickte mir zur Begrüßung nur einmal kurz zu.

Um ehrlich zu sein war mir Itachi viel lieber als Sasuke. Wie konnten sich zwei Brüder so ähnlich sehen, wenn einer von ihnen aber ein regelrechtes Charakterschwein war?
 

Bevor das Essen kam, redeten wir noch über dies und das, eigentlich belangloses Zeug. Anschließend begannen die vier Jungs über geschäftliches zu reden, wo ich mich schnell heraushielt. Davon verstand ich eh nichts und es war langweilig.

Naruto redete mit Neji und Sasuke über die neuesten Computermodelle und Aktien, wie Computer momentan so im Kurs standen. Itachi dagegen gab immer wieder rechtliche Hinweise, schließlich war er Rechtsanwalt.

Während dem Essen gingen die Gespräche noch so weiter, während ich mich langweilte.

In der Zwischenzeit fragte ich mich, was mit Neji los war.

Ich konnte aber nur von Glück reden, dass Sasuke keinen Gebrauch davon machte, dass ich seine Sklavin war.
 

„Was hältst du davon, Sarah?“

„Hm? Wie bitte?“ fragte ich irritiert und sah Neji an, der mich angesprochen hatte, „Tut mir Leid, ich hab gerade nicht zugehört.“

Lächelnd blickte ich in die Runde. Wie mir auffiel sahen mich alle an.

Was hatte ich jetzt nur wieder verpasst?
 

„Sasuke und Itachi hatten einen Vorschlag“, begann Neji und nahm meine Hand.

Anscheinend war er doch nicht mehr böse auf mich, weswegen auch immer, aber bei seinen Worten schrillten bei mir die Alarmglocken los.

„Sie hatten die Idee für eine Weile in ihr Ferienhaus in die Berge zu fahren. Sasuke, Itachi, Naruto und du“, klärte mich Neji weiter auf.

Verdutzt sah ich drein.

„Und was ist mit dir?“

So wie Neji das gesagt hatte, war mir schon fast klar, was als nächstes kommen würde. Doch das wollte ich einfach nicht wahr haben! Das durfte einfach nicht sein!

„Tut mir Leid, ich kann nicht mitkommen. Ich muss geschäftlich verreisen. Und damit du nicht so alleine hier bleiben musst, ist es doch eine gute Gelegenheit mitzufahren.“
 

Oh, ich konnte mir Sasukes hinterhältiges Grinsen schon bildlich vorstellen. Aber ich tat ihm nicht den Gefallen, ihn auch nur anzusehen.

Ohne etwas dazu zu sagen, stand ich auf, befreite meine Hand aus Nejis und verschwand mit einem „Entschuldigt mich“ mit schnellen Schritten aus dem Esszimmer.

Zielstrebig führte mich mein Weg in den Garten, obwohl ich in Gedanken noch immer bei dem „Vorschlag“ war. Von wegen Vorschlag! Es war doch schon längst beschlossene Sache!

Wie kann ein Typ wie Neji seine Verlobte nur jemandem wie diesem Ekel Sasuke anvertrauen? Freundschaft hin oder her!
 

Frustriert und verzweifelt stieß ich einen tiefen Seufzer aus, während ich mich auf einer weißen Bank im Garten nieder ließ.

Es begann ein wenig frisch zu werden, doch das war mir egal. Auch der wunderschöne Sonnenuntergang konnte mir den Buckel runterrutschen!

„Ich hätte dich damit nicht so überfallen dürfen.“

Erschrocken drehte ich mich zu dem Kiesweg um, von wo Neji gerade auf mich zugeschritten kam.

„Darf ich mich setzen?“ fragte er höflich.

Ich nickte nur.

Während die Sonne weiter in einem rot-orange glühenden Himmel versank, legte sich mit der Dunkelheit Stille über uns.

Ich spürte Nejis Blicke auf mir, doch ich sah stur auf meine Hände.

„Sarah, es tut mir Leid, ich hätte dich vorher fragen sollen“, begann Neji.

Oh, wie gern hätte ich ihm zugestimmt! Doch als ich aufsah und in sein Gesicht sah, war sämtlicher Ärger verraucht gegangen. Ich liebte Neji vielleicht nicht und ich nutzte ihn nach Strich und Faden aus, doch ich mochte ihn trotzdem. Und lange auf ihn sauer sein konnte ich sowieso nicht.

Außerdem war es nicht Nejis Schuld. Es war mal wieder alles nur Sasuke zu verdanken! Er war schließlich der beste Freund des Hyuugas und hatte das ganze eingefädelt!
 

„Ist schon gut. Es kam halt sehr überraschend“, meinte Sarah und Neji viel ein Stein vom Herzen.

Er hatte schon gedacht, ein Streit würde entstehen. Das war das Letzte, was er wollte.

„Es wird sicherlich schön. Und ich beeile mich auch zu kommen. Vielleicht schaff ich es ja.“

Ein kleines Lächeln bildete sich in Nejis Gesicht.

Er musste zugeben. Die Idee der zwei Uchihas war wirklich sehr spontan gekommen, aber wenn Sarah beim Abendessen den Gesprächen aufmerksam gefolgt hätte und wenn er sie nicht vorher hätte ständig suchen müssen, hätte sie schon viel eher davon erfahren.

(Klar, und wieder sind wir Frauen dran schuld. *g* Also echt, Männer, brauchen immer einen Sündenbock. *smile* Ich nerv dann net weiter…)
 

„Also fährst du mit?“ fragte Neji hoffnungsvoll.

Er wusste, ein paar Wochen mit seinen drei engsten Freunden würde Sarah gut tun. Sie war viel zu selten mit Freunden weg. Sowieso hatte er sie nie groß über andere reden hören, die sie Freunde nannte. Außerdem kannte er keinen von ihnen und auch sonst hatte sie immer darauf bestanden, dass Neji etwas über sich erzählen sollte…

Auf einmal wurde Neji bewusst, wie wenig er doch über seine Verlobte wusste. Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, unterbrach Sarah ihn in seinen Gedankengängen.

„Gut, ich komme mit“, meinte sie, „aber nur wegen dir. Sonst würde ich bleiben.“

„Die drei können zwar sehr eigen sein, aber sie sind doch sehr nett“, meinte Neji und nahm erneut Sarahs Hand in seine.

Lächelnd sahen ihre grünen Augen ihn an.

„Wie lange geht die kleine Reise denn?“
 

„Was? Vier Wochen? Vier volle Wochen? Ein Monat?“

Mit einem hohen, aber nicht all zu lauten Aufschrei schmiss ich mich ins Bett.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Da war ich so freundlich und fuhr für Neji - extra nur für ihn! – dort hin, in die Berge und das dann auch noch für vier volle Wochen! Mit diesem Uchiha Fatzken!

Das Leben konnte ja so ungerecht sein!

Was Neji wohl gedacht hat, als er meine entgleisten Gesichtszüge gesehen hat? Ich muss wohl ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut haben.

In einem kleinen Anfall von Verzweiflung und Wut, Wut auf Sasuke, griff ich mir das Nächstbeste und schmiss es gegen die Wand. Noch bevor das Kissen auf dem Boden gelandet war, folgte das nächste und das nächste. Nachdem in dem Bett nichts mehr zum Werfen da war stand ich auf und wollte schon andere Sachen durch das Zimmer pfeffern, als es an der Tür klopfte.

Sofort stellte ich die teure Mingvase wieder auf den Schrank und sah zur Tür.

Ich wusste, Neji war es nicht. Der klopfte bekanntlich nie an. Eine Angestellte wohl kaum, denn die klopften nicht so laut und schwungvoll gegen die Tür.

Blieben also nur noch Naruto, Itachi und… Sasuke.
 

Halbherzig strich ich mir die Haare aus dem Gesicht. Während meinem kleinen Wutanfall waren meine Haare völlig durcheinander und verwuschelt. Das in dem Schlafzimmer jetzt das reinste Chaos herrschte, war mir egal.

„Herein“, meinte ich so gut es ging gelassen.

Wenn Sasuke jetzt eintrat, würde ich austicken. Dann konnte ich für nichts mehr garantieren…

Die Tür öffnete sich und ein schwarzhaariger, gutaussehender, junger Mann trat ein.

Sasukes und mein Glück, dass es sich um Itachi handelte.

Seine dunklen Augen schweiften kurz über das vorherrschende Chaos, ehe er mich fixierte.

Mit einer Stimme, die noch weniger Gefühle auszudrücken schien als Nejis oder Sasukes, meinte er so nebenbei: „Naruto will irgendwas von uns. Wir sollen in die Bibliothek kommen.“

Anschließend drehte er sich um und ging wieder. Ein wenig irritiert sah ich ihm kurz nach, ehe ich mich beeilte ihm zu folgen.

Warum kam extra Itachi, um mich zu holen? Dafür hatte man Personal oder Naruto hätte selbst seinen Hintern zu mir bewegen können, wenn er was von mir wollte.
 

Es war schon sehr interessant gewesen. Ihren Wutanfall hatte man noch einige Zimmer weiter hören können.

Auch wenn Itachi Sarah nur flüchtig kannte, verstand er Neji schon ein wenig, warum er ausgerechnet sie heiraten wollte. Das Sasuke jedoch Interesse an ihr zeigte, verwunderte den Uchiha, hatte sein Bruder doch sonst einen völlig anderen Frauengeschmack.

Mit großen Schritten ging Itachi weiter die Flure entlang. Er konnte Sarah hinter sich hören.

Das Ganze würde noch sehr interessant werden. Am Anfang hatte sich Itachi noch gefragt, wie Sasuke auf die Idee kam, Sarah zu sich in das Ferienhaus einzuladen. Natürlich hatte Naruto das mitbekommen und wollte auch mit.

Ihn persönlich störte es nicht. Er hatte sowieso vorgehabt wieder einmal hinzufahren. Die Arbeit ging ihm auf die Nerven, doch das Sasuke es sich wagte Neji die Verlobte auszuspannen…

Sarah jedoch schien überhaupt nicht begeistert. Die ganze Affäre amüsierte Itachi.

Er war gespannt, wann Neji dahinter kommen würde, was Sasukes wahre Absicht war. Vielleicht war es Naruto und Neji noch nicht aufgefallen, aber Itachi, als älterer Bruder von Sasuke schon. Er hatte übertrieben oft zu Sarah hinübergesehen, während dem Essen und es war seine Idee gewesen sie einzuladen. Wenn das nicht genug Indizien waren…

Als Itachi in der Bibliothek ankam, bemerkte er erst, wie er wieder in seinen Beruf verfallen war. Er hinterfragte einfach zu vieles und machte sich über alles seine eigenen Gedanken und Urteile. Das war auch der Grund gewesen, warum er Sarah persönlich geholt hatte. Er hatte sich ein Bild von ihr machen wollen.

Irgendetwas verbarg diese Frau, doch im Moment wollte es dem Uchiha noch nicht einleuchten was.

// Dafür habe ich ja dann ganze vier Wochen Zeit…//
 

Nervös tigerte Naruto auf und ab. Sasuke und Neji saßen bereits in den großen, bequemen Sesseln, als Sakura und Itachi eintraten. Schweigend setzte sich die rosahaarige Frau zu ihrem Verlobten und Itachi in einen weitren Sessel.

„Naruto, was ist denn los?“ fragte Sasuke genervt, während er seinem blonden Freund mit den Augen folgte, wie er auf und ab ging.

„Sie ist weg! Einfach weg!“

„Wer ist weg?“ hackte Neji nach.

„Na, meine Uhr! Meine schöne, teure Golduhr!“

Fahrig fuhr sich Naruto mit einer Hand durch sein Haar und sah verzweifelt von einem der Anwesenden zum anderen.

„Hast du sie wieder im Bad liegen lassen oder…“, begann Sasuke gelassen, wurde jedoch sofort von Naruto unterbrochen.

„Von wegen! Ich hab schon alles abgesucht! Aber nicht nur meine Uhr ist weg!“

„Noch mehr?“ fragte Neji und die drei jungen Männer sahen auf einmal interessiert zu Naruto.
 

Während Neji, Sasuke und Itachi Naruto gespannt zuhörten wie er gemerkt hatte, dass seine Uhr, sein Portemonnaie und seine goldene Krawattennadel, ein wertvolles Erbstück, fehlten, wurde ich in meinem Sessel immer kleiner.

„Ich weiß einfach nicht, wo es hin sein soll! Es wurde bestimmt geklaut!“ gab Naruto seine Vermutung kund und ich hoffte inständig, das mein Verdacht, der in mir aufkeimte, sich nicht bewahrheitete.

„Wann genau hattest du deine Sachen noch? Weißt du das noch?“ fragte Itachi und ich betete weiter inständig, dass es Naruto nicht mehr wusste.

Wenn sich auch noch Itachi einschalten würde, als Rechtsanwalt, dann würde es aber heikel werden.

„Na, als wir hierher gelaufen sind, da hatte ich meine Sachen noch, das weiß ich ganz genau! Weil bevor wir mit diesem Typen zusammengeknallt sind, hab ich noch auf die Uhr gesehen, wie spät es ist!“
 

Ich merkte, wie ich auf einmal blass wurde. Das ganze sprach eindeutig nach Gaaras Handschrift.

Verdammt!

Kaum waren er und Temari wieder da, lief alles aus dem Ruder. Wegen den zweien wusste Sasuke mein Geheimnis und erpresste mich! Außerdem bestahl Gaara auch noch Naruto! Das wird dann sicherlich Itachi auf die Matte rufen, der seine Nase dann nicht mehr aus der Sache heraus lassen kann und so lange dem nachgehen, bis er auch noch hinter mein Geheimnis kommt!

Na super!

Als wäre das sein Stichwort gewesen, meinte Itachi professionell: „Naruto, überleg mal. Das waren sicherlich die junge, Blondine und der rothaarige Kerl, der dich angerempelt hat. Einer von ihnen wird dich wohl ausgeraubt haben.“

Sofort sah Neji mich mit großen Augen an. Sasuke dagegen zierte ein hinterhältiges Grinsen das Gesicht, während Naruto nur dumm aus der Wäsche schaute.

Ich hatte das Gefühl immer kleiner zu werden. So lange nur Sasuke davon wusste, ging das ja noch, aber Neji? Oder Itachi?
 

„Sarah, waren das etwa“, begann Neji und mir blieb das Herz stehen.

Wenn Neji jetzt gleich °deine Freunde° sagen würde, wäre ich geliefert. Besonders da Itachi da war! In null Komma nichts wäre die Polizei da und ich würde hinter schwedischen Gardinen sitzen!

„Tja, ich kann kaum glauben, dass du beraubt wurdest, Naruto. Sieh es als eine Art Warnung an, damit du anfängst besser auf deine Sachen aufzupassen“, meinte Sasuke und unterbrach somit Neji.

„Ja, aber“, begann Naruto und mir schien so, als fühlte er sich wie ein Opfer, der als Täter dargestellt wurde.

„Nichts aber. Und wenn das jetzt geklärt wäre, würde ich sagen, wir sollten so langsam unsere Sachen packen, damit wir morgen losfahren können.“
 

Geschockt sah ich drein.

Was hatte Sasuke da eben gesagt? Morgen fahren wir schon los?

„M… Morgen?“ stammelte ich und sah flehend zu Neji.

Vielleicht hatte ich mich auch einfach nur verhört oder Sasuke hatte einen kleinen Scherz gemacht. In meiner Verzweiflung klammerte ich mich an diesen Hoffnungsschimmer, doch schon Sekunden später wurde mir auch diese genommen.

„Ja, morgen. Hab ich das nicht gesagt? Tut mir Leid“, meinte Neji entschuldigend.

„Ah, klar. Schon gut. Ich geh dann mal lieber packen.“

Schnell beeilte ich mich aus dem Zimmer zu kommen und ging in mein Schlafzimmer.

Wenigstens hatte Neji oder Itachi nicht weiter nachgehackt, was es mit dem Diebstahl auf sich hatte. Hoffentlich hielt Sasuke dicht…
 

„Ich geh dann auch mal. Bis morgen früh dann“, meinte Sasuke locker und ging aus der Bibliothek. Anstatt direkt zu seinem Zimmer zu gehen, ging er zu Sakuras Schlafzimmer.

Zwar klopfte der Uchiha an die Tür, wartete jedoch nicht auf ein „Herein“, sondern ging einfach so hinein.

„Hey!“ empörte sich sofort Sakura, als sie den Uchiha erblickte.

„Was? Ich würde lieber nicht so laut sein, sonst hören dich die anderen vielleicht noch. Und das kannst du dir momentan nicht erlauben, wo dich dein langjähriger, guter Freund Naruto beklaut hat.“

Lächelnd ging Sasuke zu dem Bett hinüber und setzte sich darauf. Genüsslich ließ er seinen Blick über das immer noch herrschende Chaos im Zimmer schweifen.

„Warst du schlecht gelaunt?“ fragte Sasuke scheinheilig.

Ihn ignorierend packte Sakura trotzig ihre Koffer. Wie dem Uchiha auffiel, standen sieben leere Koffer herum, einer davon halb bepackt.

„Hast du vor umzuziehen?“

„Sicherlich nicht!“ gab Sakura zischend als Antwort.

„Ah! Du hast was vergessen zu sagen.“

Breit grinsend sah Sasuke zu der jungen Frau, die, wie es ihm schien, wieder kurz vor einem Wutausbruch stand.

„Ja, Meister Zufrieden?“ zischte Sakura zurück.

„Natürlich. Und es wird dir sicherlich gefallen einen Monat mit mir unter einem Dach zu verbringen.“

Genervt seufzte Sakura auf.
 

So, das Kapi ist jetzt auch fertig. ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen. *g*

Tja, wie immer hoffe ich auf die 10 Kommis, ne? *smile*

Bis zum nächsten Mal dann. ^^

Eine angenehme Reise

Die Sonne schien, der Himmel war in ein wunderbares blau getaucht und die Vögel zwitscherten vergnügt ihre Lieder. Ein wunderschöner, warmer Tag, um spazieren zu gehen, mit dem Liebsten auszugehen oder um einfach nur zu entspannen und die Natur und ihren Frieden zu genießen.

Eine schöne Villa wurde warm von den hellen Sonnenstrahlen beschienen und verlieh dem Haus einen einladenden Ausdruck. Gärtner waren beschäftigt dabei den großen, schönen Garten davor zu hegen und zu pflegen. Alles wirkte friedlich und zufrieden. Bis auf eine junge Frau…
 

„Ah, ich will nicht! Ich mach das nicht!“

// Dann hau ich eben ohne das ganze Geld ab. Neji hat mir ja schon so einiges bezahlt. Pah, zu diesem eingebildeten Uchiha Arsch geh ich nicht! Niemals! //

„Sarah, bist du so weit? Sasuke, Naruto und Itachi sind jetzt fertig.“

Neji trat in unser gemeinsames Zimmer, doch ich warf ihm nur einen wütenden Blick zu. Schön, wenn die wehrten Herren fertig waren, ich hatte keinen Bock mit ihnen zu kommen, geschweige denn einen Monat mit ihnen zu verbringen. Meine Laune war seit etlichen Jahren auf einem Tiefpunkt angelangt, alle um mich herum schienen jedoch bester Laune. Sogar die Natur hatte sich gegen mich verschworen. Das war ja alles so ungerecht. Und ich hatte noch keine Chance gehabt Temari und Gaara bescheid zu sagen, was hier abging. Ohne Zweifel hätten die zwei mir helfen können. Schließlich hatten wir alle drei keine weiße Weste.

„Jetzt sei doch nicht so schlecht gelaunt. Es wird dir sicherlich gefallen. Und wenn ich Zeit habe, komme ich doch auch vorbei.“

Lächelnd sah mich Neji an und ich fragte mich nur, wie konnte man so gut gelaunt sein, wenn die eigene Verlobte für einen Monat verschwand und bei seinen Freunden, abgeschieden von der Welt drum herum, lebte?

Ich verstand die Männer einfach nicht. Ich hätte so etwas nie im Leben gemacht. Dafür war ich einfach zu misstrauisch. Wer vertraut wem auch schon blindlings?

Ich zumindest nicht.

„Ich vermiss dich jetzt schon“, meinte Neji.

Er stand auf einmal direkt vor mir. Ich hatte in meiner Wut gar nicht gemerkt, wie Neji immer weiter auf mich zu kam. Tja, ich sollte vielleicht besser auf meine Umgebung achten. Wäre nicht verkehrt.

Langsam beugte sich Neji zu mir herunter. Unsere Lippen berührten sich fast, als es auf einmal an der Zimmertür klopfte. Erschrocken drehte ich meinen Kopf in die Richtung.

Mit verschränkten Armen lehnte Sasuke am Türrahmen. Er sah dabei unverschämt gut aus.

Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich frage mich warum. Sonst benahm ich mich ja auch nicht so. Es war ja nichts besonderes dabei Neji zu küssen. Doch beim Anblick von Sasuke schlug mein Herz auf einmal viel schneller. Ich fühlte mich auf sonderbarerweise ertappt.

„Ich will ja nicht stören, aber wir sind so weit und wollen losfahren. Ihr Turteltauben hattet gestern Nacht alle Zeit der Welt euch in Ruhe zu verabschieden.“

Ein kleines Grinsen legte sich auf Sasukes Gesicht. Ohne auf eine Reaktion von uns abzuwarten, drehte sich dieser eingebildete Sack um und ging wieder weg.

„Tja, dann sollten wir Sasuke und die anderen nicht länger warten lassen.“

Neji gab mir nur einen kurzen Kuss, lächelte mich zusätzlich noch an und half mir letztendlich hoch.

„Deine Koffer sind schon unten, wie ich sehe.“

Ich nickte nur. Schon vor einer kleinen Ewigkeit waren die Bediensteten gekommen und hatten meine sieben Koffer mitgenommen.

Langsam folgte ich Neji hinaus aus dem Zimmer. Wenn er nicht meine Hand halten würde und mich somit regelrecht herausschleifen würde, würde ich liebend gerne hier bleiben und mich verschanzen. Meine eigene kleine Burg mit Mauer aufbauen und niemanden hinein lassen. Das wäre schön…
 

„Sarah. Sarah!“

Abrupt sah ich auf. Neji war stehen geblieben, ich ebenso, wie mir auffiel. Wir standen beide im Garten, vor dem großen Hoftor. Ein schicker, schwarzer Sportwagen stand davor, ebenso ein rotes Kapriole. Sasuke, Naruto und Itachi waren gerade beide dabei ihre und meine Koffer in den Kofferräumen zu verstauen. Ich bezweifelte, dass alles hinein passte.

Intensiv sah Neji mich an. Ich hatte ihn schon wieder vergessen. In letzter Zeit war ich eindeutig zu sehr in Gedanken versunken.

„Ähm, ja?“

„Ich vermisse dich schon jetzt.“

Neji trat auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Früher einmal hatte ich das einigermaßen genossen, doch jetzt fühlte ich mich einfach nur schuldig. So gut es ging erwiderte ich seine Umarmung.

„Ich liebe dich“, flüsterte er mir noch ins Ohr, bevor er mich zum Abschied noch einmal liebevoll küsste.

„Ja und melde dich jeden Tag, okay?“ verlangte ich.

Das taten doch auch Verliebte, oder? Sie wollten immer in Kontakt zueinander stehen, egal wie viele Kilometer sie voneinander trennten. Auch wenn ich das viel zu kitschig fand, fing ich dieses affige Spiel an, wie in diesen Soaps, die nur so von Intrigen und Herzschmerz trieften.

„Natürlich“, meinte Neji lächelnd und drückte mich erneut an sich.

Anschließend ging ich zu den drei jungen Männern, die bereits fertig gepackt hatten und auf mich warteten. Anscheinend hatte doch alles in die Kofferräume gepasst. Zum Glück. Ich hätte keinen meiner Koffer da gelassen. Ich hing immer an allem, was ich besaß. Schließlich gab es Zeiten, da gehörte mir nur das, was ich am Leibe trug. Damit ich ja nicht mehr in Gefahr lief, dass mir dies noch einmal passierte, hütete ich mein Hab und Gut wie meinen Augapfel.
 

Unschlüssig sah ich die zwei teuren Wägen an, anschließend zu Naruto, Itachi und seinen verzogenen Bruder.

„Tschüss Neji!“, meinte Naruto und winkte dem Hyuuga zu, bevor er in den schwarze Sportwagen einstieg.

Da er auf dem Beifahrersitz einstieg, hegte ich die Hoffnung, dass der Wagen Sasuke gehörte, doch zu meinem Bedauern und bei meinem Glück stieg Itachi in denselben Wagen ein. Kurz danach hörte ich, wie der Motor gestartet wurde und Sekunden später fuhren Naruto und Itachi weg.

„Willst du hier Wurzeln schlagen oder kommst du auch mal ins Auto.“

Missmutig sah ich zu Sasuke. Er saß bereits auf seinem Platz, die Tür der Beifahrerseite stand offen und ungeduldig sah er mich an. Verzweifelt sah ich zurück, zu Neji, doch der lächelte mir nur aufmunternd zu.

Na gut, dann musste ich eben meinen Weg zur Hölle beginnen.
 

Schlecht gelaunt setzte ich mich neben Sasuke ins Auto. Geräuschvoll ließ ich die Tür zu knallen und begann sofort einen improvisierten Plan in die Tat umzusetzen. Sasuke ignorieren.

Der Motor wurde gestartet und Sekunden später fuhren wir bereits die Straße hinunter.

Wie lange würde es noch mal dauern, bis wir endlich in der Hölle waren? Ich hatte vergessen, was Neji mir erzählt hatte, aber ich war zu stolz Sasuke zu fragen. Ich wollte kein Gespräch mit ihm anfangen. Auf keinen Fall. Eher würde die Hölle zufrieren.
 

Sasuke fuhr die Straße entlang. Ein wenig zu schnell vielleicht, aber er liebte es in rasantem Tempo die Straße entlang zu rasen und den Wind in seinem Gesicht zu spüren. Am Besten, er würde das Dach des Kabrios auf machen.

Gesagt getan, ein Knopfdruck reichte und das Dach fuhr langsam nach hinten. Zum Glück musste das Dach nicht im Kofferraum verstaut werden.

Sasuke spürte Sakuras Blicke auf sich. Er fand es richtig süß, wie sie sich aufregte. Sie sah dabei einfach nur zu niedlich aus. Sasuke fragte sich, wie lange sie wohl noch schweigen wollte. Von sich aus würde Sakura wohl nie anfangen ein Gespräch zu beginnen.

Kurz sah Sasuke zu ihr hinüber, doch schnell musste er den Blick wieder auf die Straße richten. Gleich würden sie mitten in Tokio sein und dort kam man wirklich nur sehr langsam und stockend voran. Doch schon vorher hatte der Uchiha Sakura eingehend betrachtet. Sie trug ein weißes, schlichtes Kleid, das ihr bis zu den Knien reichte. Es hatte dünne Träger und einen flachen nicht zu tiefen Ausschnitt, doch man konnte trotzdem genug sehen, um die Fantasie anzuregen. Ihr Haar trug Sakura offen. Eindeutig, sie sah gut aus.

Wenn Sasuke ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass er eifersüchtig gewesen war, als sich Sakura und Neji voneinander verabschiedet hatten. Dabei wusste er doch genau, dass Sakura keine Liebe für den Hyuuga empfand. Und doch, er konnte nichts dagegen tun. Um so mehr freute sich Sasuke auf die folgenden Wochen. Nur er, Sakura und Naruto und Itachi konnte man gut ignorieren. Sie würden kein Problem darstellen.

Ein genervter Seufzer seitens Sakura holte Sasuke aus seinen Gedanken zurück.

„Pass auf die Straße auf, okay?“ war alles was sie meinte.

Kurz war Sasuke irritiert. Er sah nach vorne und stellte fest, dass er schon mitten im Berufsverkehr war.

(Oh man, die sind bei mir aber wirklich alle immer mit den Gedanken woanders. Voll die Traumtänzer. *g* Das sollten wir vielleicht ändern…)

So etwas passierte ihm normalerweise nie. Konzentriert achtete Sasuke auf den Verkehr vor sich. Es dauerte eine Ewigkeit, bis das Kabrio endlich aus Tokio heraus gefahren war. Schnell erhöhte Sasuke wieder das Tempo. Der Wind pfiff ihm um das Gesicht. Ein Blick zu seiner Rechten zeigte ihm Sakura und wie der Wind mit ihrem Haar spielte.

„Hey! Jetzt achte auf die Straße und hör auf Löcher in die Gegend zu glubschen!“

„Ich kann gut fahren.“

„Ist mir doch egal! Ich bin nicht scharf drauf in den nächsten fünf Minuten eine Klippe hinunter zu stürzen. Jetzt sieh zur Straße!“

Leicht panisch hörte sich Sakuras Stimme an. Immer wieder zeigte sie wild gestikulierend zur Fahrbahn. Lächelnd richtete Sasuke seinen Blick auf die Straße. Auch wenn auf der einen Seite ein Hang steil hinab ging und die Straße kurvenreich war, konnte Sasuke diese Strecke fast auswendig. Er war schon so häufig hier entlang gefahren, er konnte die Strecke im Schlaf. Sakura zu liebe jedoch tat Sasuke wenigstens so, als würde er sich auf die Fahrbahn konzentrieren.

„Liegt das Haus weit in den Bergen?“

Gekonnt sah Sakura in eine andere Richtung als Sasuke, aber die Neugierde hörte man eindeutig aus ihrer Stimme heraus. Lächelnd sah Sasuke sie an.

„Mitten in den Bergen. Ein Wald umschließt es von zwei Seiten, eine Seite zeigt zu den Bergen und auf der anderen Seite ist ein schöner, großer See. Es ist sehr idyllisch dort.“

„Und abgelegen, damit du mich foltern kannst und meine Pläne zunichte machen kannst.“

Auf einmal hörte sich Sakuras Stimme frostig an. Trotzdem musste Sasuke grinsen.

„Bring mich nicht auf falsche Ideen.“
 

Genervt verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass so ein Spruch kommen musste, aber ich war schon sehr gespannt auf das Haus. Sasukes Beschreibung hatte mich neugierig gemacht. Ich hoffte jedoch, dass er es mir nicht anmerkte.

Bis jetzt war ich jedoch einigermaßen zufrieden. Die Autofahrt war zwar langweilig, aber die Aussicht sowie allgemein die Tatsache in einem Kabrio zu fahren, entschädigten das wieder. Zudem ging mir Sasuke nicht all zu sehr auf die Nerven. Noch nicht. Bisher hatte er mich auch noch nicht gezwungen, ihn mit seinem „Titel“ anzusprechen.
 

Langsam ging mir das Schweigen auf die Nerven. Ich bin viel zu lebendig dafür ständig nur zu schweigen. Außerdem regte mich Sasukes bloße Gegenwart auf. Ich verstand es selbst nicht. Ich suchte mir ja immer selbst gutaussehende, reiche Typen, die ich ausbeuten konnte, doch Sasuke war der Schatz unter den Schätzen. Ich weiß wie komisch sich das anhören muss, aber es war nun einmal so. Ich konnte es ja selbst nicht erklären, dass ich Sasuke so attraktiv fand. Auch wenn er mir schrecklich auf die Nerven ging und mich erpresste und ich so weit weg von ihm wollte, wie nur möglich, wollte ich gleichzeitig bei ihm sein. Und dafür hasste ich ihn. So etwas hatte noch nie ein Typ bei mir geschafft, dass ich mich sogar selbst dafür hasste. Ich war schwach und das nur bei ihm, obwohl wir uns kaum kannten und wir kaum eine normale Unterhaltung geführt hatten.

Aber wo war ich eigentlich am Anfang gewesen? Ach ja, das Schweigen ging mir auf die Nerven. Auch wenn es mir widerstrebte, sprach ich Sasuke an.

Die zwei Male zu vor zählten nicht wirklich. Da hatte ich Angst um mein Leben gehabt, weil dieser Depp zu unfähig war auf die Straße zu achten.

„Sag mal, ist das eine Masche von dir, Frauen in deine Hütte einzuladen?“

Am liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt oder wäre aus dem fahrenden Auto gesprungen, direkt den Abhang hinunter. Wie konnte ich nur so einen Schwachsinn fragen? Zudem merkte ich, wie meine Stimme nicht gerade unbeteiligt klang. Sicherlich hatte dieser Depp Eifersucht aus meiner Stimme gehört. Wieso war ich eifersüchtig? Es konnte mir doch vollkommen egal sein, mit wem Sasuke seine Zeit sonst dort oben verbrachte. Für mich würde es schließlich ein Gefängnis sein.

Ich traute mich kaum zu Sasuke zu sehen. Erneut sah er mich mit seinem selbstgefälligen Lächeln an.

„Ah, achte auf die Straße!“ brachte ich schnell hervor.

Ich schwor mir etwas. Nie wieder Auto fahren mit Sasuke. Das war wirklich lebensgefährlich, so oft wie der seinen Blick von der Straße abwandte.

Auch wenn Sasuke immer wieder mal auf die Fahrbahn sah, so sah er mich ebenfalls ständig an.

„Und wenn es so wäre? Hättest du etwa etwas dagegen?“

Ja, hatte ich. Aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen.

„Nein, ist mir doch völlig egal. Es würde nur zu dir passen. Dein wahres, ekliges Wesen hinter einen schönen Fassade zu verstecken.“

Hoffentlich hörte ich mich überzeugend an. Jetzt hatte er mich mit seinem Lächeln auch noch nervös gemacht! Was musste er mich auch anlächeln? Das tat er doch mit Absicht!

„Och, so denkst du über mich?“

Gespielt beleidigt sah mich Sasuke. Doch Sekunden später war dieses Lächeln wieder da, was mein Herz schneller schlagen ließ.

Das konnte doch wohl unmöglich wahr sein…
 

„Wir müssen gleich mal halt machen.“

Wenig begeistert sah ich Sasuke an.

„Wieso?“ kam sofort meine schnippische Frage.

Ich war jedoch erleichtert, dass er nicht weiter auf das Thema vorher einging.

„Weil ich mal tanken muss und Hunger hab ich auch. Du kannst natürlich auch im Auto bleiben“, schlug Sasuke vor.

Doch das konnte ich kaum. Wir fuhren schon seit gut zwei Stunden und jetzt musste ich mal auf die Toilette.

„Mach schnell, klar?“ meinte ich nur und damit war für mich die Sache erledigt.
 

Sasuke sah nur flüchtig zu Sakura. Es machte ihm Spaß sie ein wenig zu reizen. Wie gesagt, wenn sie sauer war, war Sakura einfach nur zu niedlich.

Als Sasuke wenig später eine Rasstätte entdeckte, steuerte er sein Auto darauf zu. Noch immer war er in Hochstimmung, dass Sakura ein wenig eifersüchtig auf Frauen war, die sie überhaupt nicht kannte. Es konnte auch Einbildung gewesen sein, aber er war sich sicher gewesen einen gewissen Unterton in ihrer Stimme gehört zu haben. Natürlich hätte Sasuke gerne noch ein wenig weiter darüber geredet, doch schnell hatte Sakura das Thema gewechselt.
 

Kaum dass das Kabrio auf dem Parkplatz stand, war Sakura auch schon ausgestiegen. Mit einem „Ich komme irgendwann wieder“ verschwand sie schnell zwischen den vielen parkenden Autos. Ein wenig verblüfft sah Sasuke ihr nach. Im Abhauen und Verstecken war Sakura wohl geübt.

Seufzend fuhr sich der Uchiha durch sein schwarzes Haar. Wo wohl Naruto und Itachi waren? Itachi fuhr sogar noch schneller als Sasuke. Wahrscheinlich waren sie schon fast am Ziel.

Gemächlich stieg Sasuke aus und ging auf das Gebäude vor sich zu. Im Vorbeigehen sah er sich um. Er hielt Ausschau nach rosa Haaren. Verärgert über sich selbst, wie kindisch sich doch Sasuke benahm, warf er wütende Blicke jedem zu, der ihn auch nur ansah.

Sasuke sah sich in der Rasstätte um. Es war nicht gerade luxuriös, aber für ein schnelles Mittagessen würde es wohl reichen.

Während Sasuke erst auf sein Essen wartete und es später aß, fragte er sich ständig, was Sakura wohl gerade so trieb. Wahrscheinlich drehten sich die Männer reihenweise nach ihr um.
 

Kaum das Sasuke sein Essen beendet hatte, ging er hinaus zu seinem Wagen. Jetzt musste er erst einmal tanken. Schnell sah sich der Uchiha um. Vielleicht war Sakura ja hier in der Nähe und wenn er jetzt so einfach tanken ging, würde sie ihn vielleicht nicht wiederfinden.

Sasuke hatte sich in sein Auto gesetzt und den Motor gestartet. Dieser Gedanken war einfach nur affig.

Doch auf einmal hielt er inne. Geschockt weiteten sich seine Augen. Natürlich hatte er sie nicht mehr gesehen. Sakura war geflohen! Sie musste wahrscheinlich schon die ganze Zeit darauf gehofft haben, dass sie eine Pause machen würden und dann hat sie die Gelegenheit genutzt und war abgehauen!

„Ah! Wie dumm kann man nur sein?!“ meckerte Sasuke sich selbst an.

„Tja, in deinem Fall wohl sehr. Das bestätige ich dir gerne auch schriftlich.“

Abrupt sah Sasuke auf und zu dem Platz neben sich. Mit einem gut gelaunten Lächeln sah sie ihn an.

// Sie ist nicht abgehauen… //

Erleichtert atmete Sasuke aus. Erst danach merkte er, wieso Sakura so gut gelaunt war. Sie hielt ein Bündel Geldscheine in der Hand und begann zu zählen.

„Wo hast du das denn her?“

Fragend hob Sakura das Geld nur hoch. Sasuke nickte.

Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Ich hab ein wenig gearbeitet!“ meinte Sakura nur und hüllte sich anschließend in Schweigen.

Sasuke hatte das dumpfe Gefühl nicht mehr in Erfahrung bringen zu können.

Seufzend fuhr er zum Tanken.
 

Zufrieden verstaute ich mein Geld in einer weißen, kleinen Handtasche. Es war zwar nicht so viel wie erhofft, doch es schon ein wenig was. Wie leicht Männer doch manipulierbar waren, zeigte das erneut.

Ich hatte mich lediglich an die Wand neben der Männertoilette gestellt und ein wenig mit den Augen geklimpert und schon hatte mich der erste Typ angesprochen. Die Unterhaltungen waren nur kurz, aber es reichte aus, dass mir die Männer immer mindestens 20 Euro gaben.

(Ich weiß, wir sind in Japan und da gibt es Yen, aber das ist ja jetzt egal. ^^)

Man musste ihnen nur eine traurige Geschichte erzählen und schon war man reicher.

Ich konnte Sasuke einfach die Wahrheit sagen, aber sein überraschter Gesichtsausdruck, als er das Geld sah, war mir für die bisherige Fahrt Entschädigung genug. Ob er wohl eifersüchtig war? Und was dachte Sasuke wohl, habe ich gemacht, um an das Geld zu kommen?

Das ganze amüsierte mich eindeutig.

Während ich noch darüber nachdachte, hatte Sasuke getankt und wir fuhren wieder weiter. Ich mied einen Blick auf den Tacho. Wie konnte man nur so schnell fahren? Das war ja wirklich lebensmüde!
 

Eine halbe Stunde war verstrichen seit sie von der Rasstätte wieder weggefahren waren. Die Sonne schien heiß auf sie herab, doch dank des kühlen Fahrtwindes merkten weder Sakura noch Sasuke etwas davon.

Es würde noch gut 1 ½ Stunden dauern, bis sie bei dem Haus in den Bergen seien würden. Wenn Sasuke noch ein wenig schneller fahren würde, wären sie noch schneller da. Doch der Uchiha wollte nicht schneller da sein. Er wollte noch ein wenig mit Sakura alleine sein.

Sasuke drosselte das Tempo.

„Ah, hast du endlich gemerkt wie gefährlich du fährst?“ meinte Sakura daraufhin sofort.

Der Uchiha wollte etwas darauf erwidern, als er eine kleine Parkbucht entdeckte. Sie lag abgeschieden da. Unterhalb war ein Abhang, der von Wald jedoch überwachsen war. Von dort hatte man sicherlich einen schönen Ausblick.

(Ich weiß, die geographische Lage ist ja so was von falsch, aber ich kenn mich damit nicht aus. *g*)

Spontan verlangsamte Sasuke das Tempo noch mehr und steuerte auf das idyllische Plätzchen zu. Sofort sah Sakura verwundert zu ihm.

„Was hast du vor?“ fragte sie, doch der Uchiha gab ihr keine Antwort.

Er parkte das Auto und schaltete den Motor ab.

„Hey, Sasuke! Was ist los? Musst du pinkeln oder was? Dann geh aber wo anders hin, klar?”

Ohne weiter auf Sakura einzugehen, drehte er sich zu ihr um. Intensiv ließ er seinen Blick über sie schweifen. Verwirrt und überrascht sahen ihre grünen Augen zu ihm. Ihr verführerischer Mund war leicht geöffnet. Langsam ließ Sasuke seinen Blick weiter wandern, über ihren Hals, die Schultern, ihre Brust. Stetig hob und senkte sich sie sich bei jedem Atemzug. Nur schwer konnte Sasukes seinen Blick davon abwenden. Bei Sakuras Beinen hielt er wieder inne. Ihr Kleid war ein wenig hoch gerutscht, sodass ihre Beine fast vollkommen frei da lagen.

„Sa…Sasuke“, brachte Sakura nach einer Weile verunsichert heraus.

Sasuke merkte, sie wusste nicht, was er hier tat. Er wusste es selbst nicht. Als er die Parkbucht gesehen hatte, war es einfach über ihn gekommen.

Langsam beugte sich der Uchiha vor. Er sah wieder in ihre grünen, warmen Augen.

Umso mehr er sich ihr näherte, umso weiter rückte Sakura zurück. Ihre Augen waren weit geöffnet. Als ihr Rücken gegen die Tür stieß, drehte sie sich kurz erschrocken um, doch schnell sah sie wieder zu Sasuke.

„Sasuke, was tust du da?“

Auch wenn Sakura sich überrascht anhörte und es vielleicht auch war, Sasuke wusste, dass sich Sakura nicht wehren würde. Vielleicht im ersten Moment, doch letztendlich würde sie nachgeben.

Immer weiter lehnte sich Sasuke vor, bis nur noch wenige Zentimeter sie trennten. Mit beiden Händen stützte sich der Uchiha neben Sakura ab. Er fühlte ihre Wärme, roch ihren Duft.

Sakura rührte sich nicht mehr. Wie gebannt sah sie auf die Lippen, die so kurz vor ihr waren. Sasuke spürte ihren Atem auf seiner Haut.

Nur sehr leicht, wie eine zaghafte Berührung, legte Sasuke seine Lippen auf Sakuras. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihren Kopf abwandte, aber sie zuckte noch nicht einmal zurück.

Ein wenig fordernder drückte Sasuke sich gegen Sakura. Sekunden später erwiderte sie seinen Kuss.

Eine Hand legte sich auf seinen Nacken und zog den Uchiha näher zu Sakura. Genüsslich schloss er die Augen.

Mit der Zeit wurde der Kuss intensiver. Ein angenehmer Schauer zog Sasuke über den Rücken, als Sakura mit ihrer Zunge leicht über seine Lippen strich. Bereitwillig öffnete er den Mund.

Sasuke konnte deutlich spüren, wie sich sein Lendenbereich anspannte und es sich anfühlte, als würde Strom dadurch jagen. Er drückte sich weiter an Sakura und begann mit einer Hand über Sakuras zarte Haut zu fahren.

Deutlich musste Sakura seine Erregung spüren und der Kuss wurde leidenschaftlicher.

Mit seiner freien Hand begann Sasuke den Sitz hinunter zu fahren. Kurze Zeit später lag Sasuke auf Sakura.

Sakura hatte sich so gut es ging aufgerichtet, während Sasuke auf ihrem Unterleib saß. Quälend langsam fuhr sie mit einer Hand über sein Gesicht, während sie ihm stetig in die Augen sah. Ihre Hand wanderte weiter zu seinem Hemd. Langsam öffnete sie Knopf für Knopf, bis sie es Sasuke letztendlich auszog.

Lächelnd sah sie ihn an und Sasuke wusste auf einmal mit Gewissheit, dass er Sakura liebte.
 


 

Soooo, das war es. ^^

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. War ja hauptsächlich nur Sakura und Sasuke.

Tja, im nächsten Kapi werde ich noch einmal ein wenig auf die Gefühle eingehen. ^^

Aber ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es so lange gedauert hat. >.<

Ich hatte so viel zu tun. *seufz*

Na ja, ich hab aber auch ne neue ff. Wäre schön, wenn ihr da mal vorbei schauen würdet. ^^

Sie heißt „Vampire in Love.“
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/177995/
 

Bis zum nächsten Mal! ^^

Autostop mit Folgen

Die Sonne neigte sich langsam ihrem Untergang entgegen, schien jedoch noch immer angenehm warm herab. Friedlich lag der idyllische Wald mitten in den Bergen da. Die Tiere begann noch schnell ihre letzte Malzeit für den heutigen Tag zu jagen oder zu suchen, bevor sie sich langsam für die Nacht fertig machten und somit in ihre Nester und Verstecke zurückehrten. Doch ein aufgebrachter Schrei durchbrach diese ruhige, angenehme Atmosphäre.
 

„Ah! Sasuke! Pass doch besser auf!“

„Was? Wieso ich? Ich habe überhaupt nichts getan!“

„Ach ja? Und wieso ist das dann gerade passiert?“

„Du hättest ja weggehen können! Dann hätte ich es vielleicht noch aufhalten können!“

„Vielleicht trifft es ganz gut! Und jetzt sorge dafür, dass es wieder aufhört!“

„Aber…“

„Nichts aber! Du bist der Mann und jetzt mach, bevor es zu spät ist!“

Murrend sah Sasuke die aufgebrachte Rosahaarige vor sich an, wie sie unter ihm lag und wild mit den Händen gestikulierte, während sie ihn immer wieder aufforderte etwas zu unternehmen. Nur schwerlich konnte er seinen Blick von ihrem Oberkörper und somit von ihren Brüsten abwenden, die nur noch durch einen roten Spitzen – BH bedeckt wurden.

„Und was soll ich deiner Meinung nach machen?“

Genervt sah der Uchiha drein. So etwas war ihm noch nie passiert! Aber bisher hatte er es auch noch nie so ausprobiert.

Entgeistert sah Sakura ihn an. Momentan zweifelte sie wirklich an seinem Verstand. Es musste einfach stimmen, dass das Blut bei Männern aus dem Hirn floss und zur unteren Lendenregion wanderte, wenn sie sexuelle Handlungen betätigten. Das war momentan das beste Beispiel dafür.

„Wie wäre es damit, wenn du zu aller erst die Handbremse ziehen würdest!“ schrie Sakura schon fast panisch Sasuke entgegen, während die Bäume nur so an ihnen vorbei rasten.

Wie konnte das nur passieren? Besser wäre es gewesen, wenn sie beide heute nicht das Bett verlassen hätten.
 

-.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.--.- Flashback -.--.--.--.--.---.---.--.--.-.--.-.---.--.---.---.--.--.--.-
 

Sich wild und innig küssend lagen Sasuke und Sakura auf dem Beifahrersitz. Gerade war die Hose des Uchihas auf der Straße gelandet, wie sein Hemd zuvor schon im Eifer des Gefechts, doch das juckte ihn nicht im Mindesten. Als jedoch Sakuras Rock und ihre Bluse den selben Weg nahmen, löste sie sich kurz von Sasuke und beschwerte sich.

„Die Sachen waren teuer! Und jetzt wahrscheinlich total verdreckt und außerdem…“

Mit einem überzeugendem Argument brachte er die Roshaarige zum Schweigen.

Leidenschaftlich drückte er seine Lippen auf ihre und stieß augenblicklich mit seiner Zunge zur Entdeckung ihrer Mundhöhle vor.

Nur all zu bereitwillig ließ Sakura ihn gewähren, während ihre Hände selbst auf Erkundungstour gingen.

Gerade strich sie provozierend langsam über die harte Ausbeulung von Sasukes Boxershorts, als dieser sich ein wenig aufrichten wollte, um ihren Körper ein wenig mehr zu verwöhnen. Scharf zog er die Luft zwischen den Zähnen ein, doch als er einen Arm aufstützen wollte, rutschte dieser ab und unsanft landete er mit voller Wucht und mit seinem ganzen Gewicht auf Sakura. Erschrocken schrie sie kurz auf.

// Mein Trommelfell. Die Frau hat vielleicht ein Organ…//

„Entsch…“, setzte Sasuke an, doch auf einmal ging ein Ruck durch das Auto.

Überrascht sahen sich Sasuke und Sakura an, anschließend aus dem Auto heraus, was langsam und gemächlich den Berg hinab rollte und stetig an Geschwindigkeit zu nahm.

„Scheiße!“ kam es von den beiden sich Liebenden gleichzeitig, während Sasuke in Gedanken noch hinzufügte: // Das muss wohl die Handbremse gewesen sein, wo ich mich abgestützt habe!//
 

--.--.--.--.---.--.--.--.--.--.--.---.--.--.--.- Flashback Ende -.--.--.--.---.--.-.--.--.---.--.---.--.---.---.--.-
 

Panik und Angst stiegen immer mehr in mir auf. Nur schwer konnte ich zumindest die Panik unterdrücken. Die Bäume auf der einen Seite und die Felswand auf der anderen Seite zogen immer schneller an uns vorbei. Krampfhaft hielt ich mich an Sasuke fest, während das Auto stetig weiter den Berg hinab rollte. Es ruckelte schrecklich und ich bekam noch mehr Angst.

Sasuke dagegen versuchte sich aus meiner krampfhaften Umarmung zu befreien, wahrscheinlich um an die Handbremse zu gelangen, doch irgendwie hatte ich es geschafft mich auf dieses ungemütliche Ding zu legen, sodass es mir unsanft in den Rücken drückte.

Mein Verstand hatte irgendwie ausgesetzt. Ich schrie und brüllte Sasuke immer wieder an, er solle doch jetzt endlich den Wagen zum Anhalten bringen, aber ich rückte keinen Zentimeter von meinem unbequemen Platz weg.

„Jetzt geh da endlich weg!“ herrschte der eingebildete Sack mich auf einmal an.

„Mach dich da weg vom Acker oder wir gehen gleich drauf!“

Mir entging nicht das seine Stimme um eine Oktave höher war. Das wirkte zwar nicht gerade sehr bedrohlich auf mich, aber ich bewegte mich endlich von der Handbremse weg. Kaum lag sie frei, hatte Sasuke auch schon den Hebel gezogen und ein heftiger Ruck ging durch das Cabrio. Zur Unterstreichung der Dramatik quietschten die Reifen gequält auf und das Auto geriet ins Schlingern.

Erneut schrie ich laut auf. Mit aufgerissenen Augen richtete ich mich abrupt auf und klammerte mich wieder an Sasuke. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit umgedreht und zeigte mir nun seinen Rücken. Auch wenn es in der momentanen Situation wohl wichtigeres gab, sein Rücken war äußerst sexy. Ich weiß ja nicht, wie man so sehr von einem Rücken fasziniert sein kann, aber in diesem Moment war ich das.

Ich bemerkte kaum wie Sasuke mit angespanntem Gesicht hektisch am Lenkrad drehte, um nicht die absolute Kontrolle über den Wagen zu verlieren. Als das Cabrio mit einem heftigen Ruck zum Stehen kam, erwachte ich aus meinem Trance ähnlichem Zustand.

Ein Seufzer der Erleichterung kam von Sasuke, anschließend ein: „Würdest du bitte aufhören deine Fingernägel in meine Haut zu rammen?“

Mehrmals musste ich blinzeln, bis ich den Sinn seiner Worte gänzlich verstand. Danach sah ich auf meine Hände, die, obwohl ich von seinem Rücken so angetan war, ich in seine Arme gegraben hatte, wohl aus Angst. Schnell ließ ich ihn los.

Erst jetzt merkte ich, dass ich die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Ich spürte noch immer das Adrenalin, wie es durch meinen Körper schoss, aber zum Glück bewegte sich das Auto jetzt nicht mehr.

Eine Weile herrschte angenehmes Schweigen zwischen uns und Sasuke und ich waren damit beschäftigt uns erst einmal von diesen Strapazen zu erholen. Ich wusste nicht wie lange wir einfach nur so da saßen, nach einer Weile jedoch wurde mir langsam kalt. Kein Wunder, wir hatten bis jetzt immer noch nur unsere Unterwäsche an und die Sonne war schon fast untergegangen. Mein Zeitgefühl war mir in der Zwischenzeit auch schon längst abhanden gekommen.

„Sasuke, wie wäre es den damit, wenn wir…“, begann ich, wurde jedoch sofort von Sasuke unterbrochen.

„Hm, ja, ich stimme dir voll und ganz zu.“

Ich wollte mich gerade zurücklehnen und darauf warten, dass Sasuke wieder mit dem Cabrio hochfuhr und unsere Klamotten holte, als er mich küsste und seine Hände auf Erkundungstour schickte. Zunächst wollte ich nachgeben. Ich genoss es, wie seine Hände über meine abkühlende Haut fuhren und seine Küsse hinterließen ein feuriges Glühen der Leidenschaft.

Doch ich hatte ehrlich gesagt genug für diesen Tag erlebt. Was ich jetzt wollte war einfach nur mich in ein Bett zu legen und augenblicklich schlafen.

Zunächst nur widerwillig, dann drängender drückte ich Sasuke von mir. Verwirrt sah er mich an.

„Sasuke, ich würde jetzt lieber weiter fahren. Das hat mir für heute schon alles gereicht.“

„Das hat dir gereicht? Soll das heißen, du willst nicht mehr mit mir schlafen?“

Das er so direkt werden würde hätte ich nicht gedacht, aber es entsprach nun einmal der Wahrheit.

„Ja schon, aber es liegt nicht an dir“, begann ich zu erklären, doch Sasuke wollte davon wohl nichts hören.

Sichtlich beleidigt sah er mich an. In seinen Augen war die Leidenschaft noch deutlich zu lesen und er war nicht gewillt weiter von mir herum zu gehen. Eindringlich taxierten mich Sasukes schwarze Augen.

„Bitte, Sasuke, ich mag jetzt einfach nur noch in mein Bett. Wärst du also so freundlich von mir runter zu gehen, das Auto anzuschmeißen und loszufahren, wobei wir auf dem Weg unsere Klamotten noch einsammeln könnten?“

Ich hatte bestimmend meine kleine Rede gehalten, doch Sasuke sah mich einfach nur an. Ich dachte schon, das hatte gar keine Wirkung gezeigt, nach einer Weile jedoch stieg er von mir herunter und setzte sich hinter das Steuer. Auf einmal kam mir die Atmosphäre noch eisiger vor.

Schweigend richtete ich mich auf und setzte mich neben den Uchiha. Wirklich ein eingebildeter Kerl. Das zeigte doch mal wieder, dass Männer Frauen einfach nicht verstanden!

Sasuke begann den Motor zu starten oder zumindest versuchte er es. Meine Laune sank mit jedem Male, wo sich der Motor immer wieder selbst aufhängte. Nach dem fünften Mal hörte ich auf zu zählen, während Sasuke eifrig vor sich hin fluchte. Ich verkniff mir jeglichen Kommentar und schwieg.

„Scheiße man! Die Kiste ist Schrott!“ schimpfte Sasuke noch einmal laut, schlug mit den Händen aufs Lenkrad und ließ sich frustriert zurück in den Sitz sinken.

Wenn es nicht bereits zu dunkel wäre, hätte ich den Vorschlag gemacht erst einmal unter der Motorhaube nachzusehen, doch auch dies verkniff ich mir. Ich wollte Sasuke nicht noch mehr reizen.

„Hilf mir mal anzuschieben.“

Überrascht sah ich Sasuke an.

„Was?“

Ich fragte dies nicht, weil ich ihn nicht verstanden hatte, sondern weil ich es einfach nicht glauben konnte. Trotzdem wiederholte Sasuke seine Aufforderung.

„Vergiss es! Hast du dir mal angesehen was ich anhabe bzw. was ich nicht anhabe?“

Empört sah ich den schwarzhaarigen Eisklumpen neben mir an. Was verlangte er da bitte von mir?

Sasuke sah aus, als würde er gleich explodieren, entschied sich dann anscheinend doch lieber dazu zu implodieren. Zumindest seufzte er lautstark auf, meinte letztendlich dann aber nur: „Gut, dann schiebe ich und du lenkst.“

Damit war ich schon eher einverstanden. Schnell setzte ich mich auf Sasukes Platz und dieser stieg aus. Nur ungern löste ich die Handbremse, schließlich befanden wir uns noch immer auf einem Berg, wo die Straße stark nach unten abfiel. Vorsichtshalber drückte ich jedoch auf die Bremse. Sicher war sicher.

In der Zwischenzeit hörte ich Sasuke kurz aufstöhnen, als er begann gegen das Cabrio zu drücken. Schnell nahm ich meinen Fuß von der Bremse. Tatsächlich bewegte sich das Auto langsam vorwärts.

„Versuch zu starten“, gab Sasuke mir von hinten ächzend den Befehl.

Sofort drehte ich den Schlüssel um. Es tat sich jedoch nichts. Ob ich ihm sagen sollte, das man lieber auf einer flachen Strecke anfahren sollte oder zumindest einen Berg hinunter? Wohl eher nicht. Selbst von hier vorne merkte ich, wie schlecht gelaunt der wehrte Uchiha doch war.

„Ich sagte, du sollst den Motor starten!“ schnauzte mich Sasuke an.

Genervt drehte ich mich zu ihm um.

„Habe ich schon längst, du Neunmalkluger! Der Motor springt nun mal nicht an.“

„Was? Das kann nicht sein! Mein Auto kann doch nicht kaputt sein! Mein neues, teures Auto!“

Ich schaltete schnell ab, als Sasuke über sein „heißgeliebtes Baby“ redete. Stattdessen betätigte ich wieder die Handbremse und winkte den Jammerlappen zu mir. Weiter meckernd kam Sasuke auch. Frustriert ließ er sich neben mir auf dem Beifahrersitz nieder.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte ich.

„Na was wohl? Einer geht los, unsere Sachen holen. Oder hast du hier ein Handy?“

Es war schwer die Ironie in Sasukes Stimme zu ignorieren, aber irgendwie schaffte ich es halbwegs.

„Dann viel Spaß beim Suchen unserer Kleidung“, meinte ich und öffnete die Tür auf seiner Seite.

Entgeistert sah er mich an.

„Und wieso ich?“

„Weil es total unhöflich und unmoralisch ist eine junge Frau abends alleine in den Wald zu schicken, um nach Kleidung zu suchen. Also, wenn du dann mal so freundlich wärst…“

Ich lächelte mein schönstes Lächeln und nach einigem hin und her stieg Sasuke endlich aus und machte sich auf den Weg.

„Geht doch“, nuschelte ich und sah Sasuke hinter her.
 

Murrend und knurrend machte sich Sasuke an seinen Aufstieg. Schon nach ein paar Metern geriet er bereits ins Schauben. Er sollte wirklich mehr Sport betreiben.

Als Sasuke endlich bei dem kleinen Parkplatz ankam, sah er sich um und zwar gründlich, doch er konnte nichts finden.

„Das kann doch nicht sein! Die Sachen müssen doch hier irgendwo sein! Sie können sich ja wohl kaum in Luft aufgelöst haben!“

Eine gute Viertelstunde suchte Sasuke noch immer weiter, fand aber nichts.

„Das kann doch nicht sein! Unsere Klamotten wurden geklaut!“
 

Bei Naruto und Itachi:
 

Ein großes Holzhaus, schon fast einer Villa ähnlich, stand in mitten einer großen Lichtung. Von zwei Seiten wurde es von einem schönen, großen Wald umgeben, eine Seite grenzte ein Berg ab und ein großer See war auf der letzten Seite.

In den Bergen wurde es früh dunkel, so auch hier. Nur eine kleine Mondsichel, sowie etliche funkelnde Sterne spendeten ein wenig Licht. Hinter ein paar Fenster der Sommerresidenz der Uchihas brannte Licht.

„Mensch, wo bleiben die denn?“

„Bin ich allwissend?“

„Es ist schließlich dein Bruder!“

„Trotzdem habe ich keine telepatische Verbindung zu ihm.“

Desinteressiert wandte sich Itachi von Naruto ab und sah wieder auf den Bildschirm des Fernsehers. Sein blonder Freund fuhr sich fahrig durch die Haare. Er machte sich Sorgen um Sasuke und Sarah. Na ja, eher um Sarah. Er kannte seinen Kumpel nur all zu gut um zu wissen, dass Sasuke kein Zurück kannte, wenn es darum ging hübsche Frauen ins Bett zu bekommen. Selbst wenn diese die Verlobte seines besten Freundes war.

Etwas ähnliches musste Itachi wohl auch denken, da er nicht sonderlich besorgt schien.

„Wir sind schon seit Stunden hier und von Sasuke und Sarah keine Spur in Sicht. Und Sasuke erreiche ich auch nicht auf dem Handy“, versuchte Naruto das Gespräch wieder in Gang zu bringen, doch Itachi nickte einfach nur als Zeichen dafür, dass er zwar zuhörte, aber keinerlei Interesse hatte, etwas dazu zu sagen.

Ein Seufzer entfuhr Naruto. Er sollte sich besser nicht ständig solche Sorgen machen. Sasuke und Sarah waren beide erwachsene Menschen und sie würden wohl nichts Unüberlegtes tun.

„Ich glaube, ich geh ins Bett. Wenn sie endlich kommen oder sich melden, sag bescheid, ja?“ meinte Naruto und erhob sich aus dem Sofa.

Erneut nickte Itachi nur.

Wenn ihnen etwas zugestoßen war, hätte sich die Polizei oder das Krankenhaus längst gemeldet. Das war nur logisch, also musste sich Naruto wirklich keine Sorgen machen.

Mit diesem Gedanken beruhigte sich der Blondhaarige immer wieder, während er sich fertig machte und letztendlich ins Bett legte, um zu schlafen. Nach einer Weile gelang es ihm auch.
 

Auch wenn Itachi wie gebannt auf den Bildschirm vor sich sah, so bekam er nicht mit, worum es in dem Film ging. Viel eher war er mit seinen Gedanken ganz wo anders. Nicht bei Sasuke oder Sarah, viel eher bei ihrer blonden Freundin. Auch wenn es nur eine kurze Begegnung gewesen war ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Itachi wusste nur all zu gut, dass sie und ihr rothaariger Kumpel Naruto beraubt hatten, aber momentan war er nicht im Dienst und musste somit auch nicht ermitteln. Wobei dies ja eher Polizeibeamten machten und nicht Staatsanwälte, wie er.

Irgendetwas passte hier nicht. Wieso gab sich Sarah mit Leuten wie den zwei Dieben ab? Vom gesellschaftlichen Stand her passte es einfach nicht, aber jeder hatte einen dunklen Fleck in der Vergangenheit und Itachi war gewillt ihn bei Sarah zu finden. So würde er vielleicht auch auf die Identität ihrer zwei Freunde kommen.

Itachi griff nach seinem Handy und wählte gezielt eine Nummer. Als abgenommen wurde, meldete er sich nicht, sondern gab gleich sein Anliegen kund.

„Ich will das du über eine gewisse Sarah Miller mehr herausfindest.“

Kurz herrschte Schweigen, dann: „Nein, alles was du findest. Standardprogramm. Wo wurde sie geboren, wo ging sie zur Schule, mit wem war und ist sie befreundet, Familie und so weiter… Klar?“

Erneut lauschte Itachi kurz seinem Gesprächspartner und legte nach einer Weile, ohne Verabschiedung, auf. Schon bald würde er mehr über Sarah wissen und somit auch ihre kleinen Geheimnise. Itachi kannte die richtigen Männer für diesen Job dafür gut genug.
 

Wieder bei Sakura und Sasuke:
 

„Bitte was? Unsere Sachen wurden geklaut?“

Sasuke zuckte kurz zusammen, als Sakura laut und schon fast hysterisch herumbrüllte.

Wenn das weiter so ging, würde er wirklich bald taub sein.

„Ja, denkst du, ich habe mir das nur ausgedacht?“ gab Sasuke genervt und wütend zurück.

„Und was machen wir jetzt?“

Das hatte sich der Uchiha auch schon gefragt. Beiden wurde das Handy geklaut und Geld hatten sie auch nicht mehr. Außer der Unterwäsche an ihren Körpern hatten sie nichts mehr zum Anziehen und das Auto war auch kaputt. Bis zu dem Ferienhaus in den Bergen war es zu weit, aber wo genau das nächste Haus war, wusste Sasuke nicht. Die Nacht konnten sie hier kaum verbringen, schließlich würde die Nacht sehr frisch werden und wenn das Auto nicht ansprang, konnte er das Dach nicht ausfahren und keine Heizung einschalten. Eine Decke hatte er auch nicht mitgenommen. Dummerweise hatte Itachi in seinem Wagen die ganzen Koffer eingeladen, Sasuke hatte nur Nahrungsmittel und so etwas wie DVD’s und anderen Kram zum Zeitvertreib eingepackt.

„Wir sollten uns aufmachen und ein Haus suchen, wo wir übernachten können und Itachi anrufen, der uns abholen kann“, schlug Sasuke nach einer Weile vor.

„Bitte was? Wir sollen in diesem Aufzug an fremde Türen klopfen?“ regte sich Sakura sofort wieder auf.

Hatte diese Frau eigentlich gegen jeden seiner Vorschläge Einwände?

„Hast du einen besseren Vorschlag?“

Schweigen. Wenigstens etwas.

„Also machen wir uns jetzt auf den Weg.“

Mit diesen Worten stieg Sasuke aus dem Wagen und zog Sakura kurzerhand mit sich.

Sasuke machte sich nicht erst die Mühe sein Cabrio abzuschließen, schließlich konnte jeder sein Auto rauben, da das Dach nicht herunter zu fahren war.

So ging der Uchiha über die abkühlende Bergstraße entlang, es wurde immer dunkler und zusätzlich musste er eine meckernde Heiratsschwindlerin hinter sich her ziehen.
 

Seit einer geschlagenen halben Stunde liefen dieser Uchiha Sack und ich jetzt schon über den rauen Asphalt und es wurde nicht nur immer dunkler, sondern auch immer kälter. Ich fror bitterlich und dieser eingebildete Arsch ließ mich nicht einmal eine kleine Pause machen! Außerdem ignorierte er mich durchgehend. Das lag vielleicht daran das ich nur meckerte und fluchte, aber das war mir doch egal! Ich wollte jetzt endlich in ein warmes Haus und nicht weiter laufen. Mir taten meine Füße weh. Sie waren bestimmt schon ganz wund und nur, weil Sasuke so unfähig war. Wer löste auch schon die Handbremse, wenn er dabei war, mit jemandem zu schlafen? Aber eines hatte ich daraus gelernt. Ich werde nie wieder mit jemandem in einem Auto rummachen und auf gar keinen Fall mehr mit Sasuke in ein und demselben Auto fahren!

Während ich, wie die ganze Zeit schon, herummeckerte und mich in Gedanken auch noch ärgerte, bemerkte ich einen kleinen Ast auf der Fahrbahn zu spät und stolperte prompt darüber. Mit einem überraschten Aufschrei landete ich, mit allen Vieren von mir geschreckt, auf der Straße. Sofort explodierte in meinem Kopf der Schmerz und ich sah für einen Moment Sterne vor meinen Augen tanzen. Das es Nacht war und somit Sterne am Himmel waren, ignorieren wir an dieser Stelle.

Ich wusste nicht genau, wie lange ich so auf der Straße lag, ich wusste nur, mir tat alles weh und besonders mein Kopf und mein rechter Fuß.

Nach einer Weile jedoch richtete ich mich langsam auf. Augenblicklich brannten meine Hände, Knie und Ellbogen, als die frische Nachtluft darüber strich. Zudem wurde mir kurz schwindlig, doch das legte sich schnell wieder.

Wo war dieser behämmerte Uchiha, wenn man ihn mal brauchte?!

Umständlich versuchte ich mich aufzurichten, doch als ich meinen rechten Fuß belasten wollte, fuhr ein stechender Schmerz durch meinen Knöchel und der Fuß sackte weg.

Verdammt! Hoffentlich war er nicht gebrochen.

Also, wo steckte Sasuke?!

Mit Schmerz verzerrtem Gesicht sah ich mich um, so gut es im Dunklen nun einmal ging. Aber ich konnte ihn einfach nicht entdecken. War Sasuke etwa weiter gelaufen und hatte nicht einmal bemerkt, dass ich nicht da war? Wohl kaum. Dafür war ich einfach zu unüberhörbar gewesen. Vielleicht hatte Sasuke aber auch gerade deswegen die Chance genutzt und sich vom Acker gemacht.

Na warte, dieser Sack würde dafür noch bezahlen, wenn ich ihn erst einmal in die Finger bekam! Doch dafür müsste ich erst einmal aufstehen können!

Ein frustrierter und gleichzeitig verzweifelter Seufzer entfuhr mir. Ich hätte heute erst gar nicht aus dem Bett steigen sollen.

„Sakura, du bist ja wieder wach. Gott sei Dank.“

Überrascht drehte ich mich um. Hinter mir stand Sasuke. Wo kam der denn her?

Ich wollte den Uchiha schon anmeckern, da sah ich, wie besorgt er mich ansah.

Hatte ich irgendetwas verpasst? Anscheinend schon.

Sasuke beugte sich zu mir herunter.

„Ich hab geguckt, ob hier irgendwo ein Bach ist oder so, aber ich habe nichts gefunden. Ich wollte dich nicht so liegen lassen, aber…“ redete Sasuke los und erklärte, weswegen er mich liegen lassen hatte.

Ich war ein wenig verwundert. Ich war also wirklich ohnmächtig geworden. Hätte ich nicht gedacht. Anscheinend hatte Sasuke jedoch ein schlechtes Gewissen. Wenigstens etwas.

„Ist ja gut“, meinte ich nach einer Weile und unterbrach somit seinen Redeschwall.

„Wollen wir vielleicht mal weiter?“

Einen Moment sah mich Sasuke einfach nur an, dann erhob er sich und half mir hoch. Zumindest versuchte er es. Kaum das ich wieder meinen rechten Fuß belastete, durchfuhr mich wieder der Schmerz.

„Au!“ schrie ich leise und schmerzhaft auf und knickte wieder ein.

Halt suchend krallte ich mich sofort an Sasuke, der schnell seine Arme um mich legte.

Na super. Laufen viel wohl flach. Dass mein Fuß so weh tat, hatte ich schon wieder vergessen gehabt.

„Mein Knöchel… Ich muss ihn mir beim Sturz verknackst haben“, teilte ich wenig begeistert mit.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Sasuke daraufhin.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, mich in ihm getäuscht zu haben. Eigentlich hatte ich gedacht, Sasuke wäre ein wenig schlauer. Zumindest war er mir bei Neji so vorgekommen.

Neji… An ihn hatte ich heute noch nicht oft gedacht. Aber er lag jetzt bestimmt in unserem warmen, großen, gemütlichen Bett, während ich halb nackt und verletzt in der Kälte stand.

„Wie wäre es, wenn du mich tragen würdest“, schlug ich süffisant grinsend vor, während Sasuke entgeistert zu mir sah.

„Laufen kann ich ja kaum. Also darfst du mich tragen.“

Ein zufriedenes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit, als Sasuke mich widerwillig auf seinen Rücken hob und anfing die Straße hinab zu gehen. Jetzt konnte ich genüsslich weiter meckern und musste mich selbst nicht mehr anstrengen. Ich legte meinen Kopf auf Sasukes Schulter und genoss seine Nähe und besonders, wie er sich abmühte mich zu tragen.

Langsam fragte ich mich, ob ich nicht einen Fehler begann, ihn so nach und nach in mein Leben zu lassen. Zumindest mochte ich hin und das war schon schlimm genug. Wenigstens war er, seit der Sache mit dem Auto, nicht mehr darauf zurückgekommen, dass ich seine kleine „Sklavin“ war.
 

„Pass das nächste Mal besser auf“, meinte Sasuke irgendwann und durchbrach so meine Gedanken.

Sauer sah ich Sasuke an.

„Kann ich was dafür? Du hättest dich ja nicht so dumm anstellen müssen, mit deinem Wagen“, gab ich motzig zurück.

Momentan war ich schlecht drauf, was bestimmt auch daran lag, dass ich müde war.

„Bitte was? Mein Auto, mein neues Auto ist Schrott und du sagst, ich soll besser aufpassen? Wenn du nicht so unfähig zum Laufen wärst, müsste ich dich jetzt nicht tragen! Und du bist alles anderes als leicht!“

Wütend sah ich drein, doch es brachte mir nichts, da Sasuke mich nicht eines Blickes würdigte. Mehrmals öffnete ich empört den Mund, schloss ihn jedoch wieder.

„Halt einfach die Klappe und mach dich so leicht wie möglich“, meinte Sasuke noch und ich wünschte ihm dafür die Pest an den Hals.
 

Nach einer Weile, ich war schon dabei langsam auf Sasukes Rücken einzuschlafen, hielt er an. Schläfrig hob ich den Kopf und war augenblicklich hell wach. Ich war noch immer sauer auf ihn und auf dem restlichen Weg hatten wir kein Wort miteinander gewechselt.

Wir standen vor einem Haus und Sasuke hatte sogar schon die Klingel betätigt. Ich hörte Schritte und hinter einem Fenster, das direkt neben der Tür lag, wurde es hell. Die Tür öffnete sich und eine alte Frau stand vor uns. Entgeistert sah sie uns an.

„Entschuldigen Sie, wir wurden überfallen und bräuchten nun ein Telefon. Meine Freundin ist verletzt. Dürfen wir herein kommen?“

Sasukes Stimme klang charmant und es schien, als würde ihn kein Wässerchen trüben können. Genauso, wie ich ihn kennen gelernt hatte. Doch ich wusste selbst, was für ein hinterträchtiger Arsch er doch war. Die alte Frau glaubte Sasuke jedoch sofort und fraß ihm aus der Hand.

„Dann kommen Sie mal herein. Das ist ja wirklich schrecklich. Soll ich die Polizei rufen? Oder den Krankenwagen?“

„Nein, danke. Ich müsste nur einmal jemanden anrufen“, gab Sasuke zurück.

Er ging mit mir zusammen. Ich sah mich nur flüchtig um. Es gab nichts besonderes zu sehen, es sah wie ein ganz gewöhnliches, kleines Haus aus. Außerdem war ich noch immer sauer auf den Uchiha.

Sasuke ließ mich auf einem kleinen Sofa nieder und griff nach dem Telefon, das daneben stand. Er wählte eine Nummer und ging dran.

„Hey Itachi, ich bin’s, Sasuke.“

Kurz herrschte Schweigen, dann meinte er wieder: „Ja, Sak…Sarah und ich hatten eine…Autopanne. Kannst du uns abholen?“

Erneut lauschte Sasuke. Mein Herz war kurz stehen geblieben. Beinahe hätte sich dieser Depp versprochen! Das wäre mein Ende gewesen, schließlich war Itachi Staatsanwalt. Zum Glück hatte er das noch rechtzeitig wieder hingebogen. Wenn nicht, hätte ich ihn auf der Stelle getötet und zwar sehr schmerzhaft.

„Was heißt das, dir ist es zu spät? Dann soll Naruto uns abholen.“

Oh weh, ich befürchtete schon Schlimmes. Und ich sollte Recht behalten.

„Was? Einer von euch wird uns ja wohl abholen können. Was? Wieso erst morgen? Itachi…!“

Sauer sah Sasuke den Hörer in seiner Hand an. Dann sah er zu mir.

„Sie wollen uns erst morgen abholen“, meinte er schlicht.

„Ach, das macht doch nichts. Sie können beide heute Nacht ruhig hier übernachten.“

Entgeistert sahen Sasuke und ich zu der alten Dame, die lächelnd zu uns in das Zimmer trat.

Eine Nacht mit Sasuke? Hier? Mit ihm alleine? Das würde ich nicht überleben. Auf keinen Fall. Nur über meine Leiche!
 

So, das war das Kapi. ^^

Ich weiß, es hat ein bisschen gedauert, aber es ist ja auch recht lang geworden. ^.^

Ich hoffe es hat euch gefallen. *smile*

Über Kommis freue ich mich wie immer. ^^

Auf die Idee mit der Handbremse ist übrigens Lysette gekommen. Danke ^^ *knuddel*

Aber ich mag jetzt mindestens 15 haben, bis ich weiter schreibe. Ist ja auch viel mehr gewesen und es sind genug Leute, die diese ff auf der Favoliste haben.

Dann bis zum nächsten Mal. *smile*

Endlich da

Oh, wie ich diese alte Schachtel hasste! Wieso musste ich mit diesem Kerl in einem Zimmer schlafen? Und nicht nur das! Sogar in einem Bett!

Es ist doch völlig egal, dass ich vor gar nicht allzu langer Zeit noch mit ihm schlafen wollte. Na ja, vor zwei Stunden ungefähr. Aber das war ja völlig egal!

Zumindest hatte dieser eingebildete Uchiha von mir wieder verlangt, ihn mit „Herr und Meister“ oder „mein Gebieter“ anzureden.

Und ich dachte schon, das hätte ich jetzt endlich hinter mir. Dieser eine Tag hatte total gereicht. Als ob es nicht schon schlimm genug war mit Sasuke in einem Bett schlafen zu müssen und ihn dann mit seinem „Titel“ anzureden, so gab es in diesem kleinen, dummen Zimmer nur eine Bettdecke und die Heizung war kaputt! Das hieß, mir war kalt und Sasuke ebenso, weswegen ihr uns auch noch um die dünne Decke stritten!

„Jetzt sei nicht so egoistisch und gib mir auch etwas von der Decke ab!“

„Ich glaub, du hast was vergessen oder täusche ich mich da?“

Verärgert und mit angeknackster Ehre sah ich zu Sasuke, der mir den Rücken zugedreht hatte und so tat, als würde er schlafen. Wenn Blicke töten könnten, so wäre er in diesem Moment einen qualvollen Tod gestorben. Da dies leider nicht ging, musste ich mich damit begnügen sauer drein zusehen.

„Würde ich bitte auch etwas Decke bekommen, meiner Gebieter.“

Die letzten zwei Worte waren nur noch ein Knurren gewesen. Da verwunderte es mich nicht, dass dieser eingebildete Lackaffe ganz unschuldig fragte: „Wie bitte? Ich habe dich nicht so ganz verstanden.“

Schmerzhaft presste ich die Kiefer aufeinander. Meine Zähne knirschten deutlich hörbar. Etwas deutlicher und jede Silbe betonend wiederholte ich die letzten zwei Worte.

„Geht doch“, meinte Sasuke daraufhin nur, gab mir jedoch tatsächlich etwas von der warmen, kuscheligen Decke ab.

Kaum das ich den dünnen Stoff in Händen hielt, umklammerte ich ihn, wie eine Ertrinkende den Rettungsring. Anschließend legte ich mich in das viel zu kleine Bett neben Sasuke, drehte ihm jedoch auch den Rücken zu. So weit wie möglich rutschte ich von ihm weg. Ich wollte nicht seine Nähe spüren, doch wollte ich auch nicht aus dem Bett fallen oder gar meine kuschelige Decke hergeben. Daher blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste wohl oder übel näher an dem Uchiha liegen, als mir recht war.

Gespannt lag die Decke zwischen uns. Ich war gerade dabei Sasuke gekonnt zu ignorieren und langsam in einen Dämmerzustand zu fallen, als an der Decke gezogen wurde und ich – da ich mich sehr an diese geklammert hatte – unfreiwillig zu Sasuke gezogen wurde. Ehe ich mich versah stieß ich mit meinem Rücken auch schon gegen ihn. Ich versuchte das zu ignorieren und war damit beschäftigt wieder Abstand zwischen mich und dem unausstehlichen Kerl zu bringen, als sich zwei starke Arme auf einmal um mich legten und sich zu sich zogen. Überrascht riss ich die Augen auf.

„Sasuke! Was soll der Scheiß? Lass das!“ beschwerte ich mich sofort, doch dieser zeigte keine Reaktion.

Schlief er etwa schon? Dann hatte er wohl einen sehr festen Schlaf. Wenn nicht, war er zumindest ein sehr guter Schauspieler, denn ich rief ihn mehrmals und rüttelte an seinen Armen, doch außer einem Grummeln kam nichts von ihm. Seufzend machte ich mich daher daran mich aus Sasukes Armen zu befreien.

Ich schaffte es natürlich nicht. Selbst im Schlaf hatte der Kerl eine Kraft, das war schon nicht mehr normal. Schweren Herzens ergab ich mich also in mein Schicksal.

War ja nur für eine Nacht. Außerdem war es, um ehrlich zu sein, schon ein schönes Gefühl in Sasukes Armen zu liegen, seinen herben, männlichen Duft einzuatmen und seinem gleichmäßigem Atem zu horchen…

Moment! Da stimmte etwas nicht! Ich mochte den Kerl doch überhaupt nicht! Weswegen gefiel es mir also? Musste wohl an den Umständen liegen, dass ich total erschöpft war, übermüdet und heute Nachmittag einen ganz dummen Fehler begangen hatte, als ich auf seine Verführkünste hereingefallen war.

Ja, das musste es sein. Ich konnte ja wohl kaum diesen reichen, verzogenen Schnösel leiden mögen! Das ging ja wohl zu weit!

Während ich mich über mich selbst ärgerte, merkte ich nicht, wie müder ich immer wurde.

Von einer Sekunde auf die andere war ich auf einmal eingeschlafen.

Natürlich in Sasukes Armen.
 

Nächster Morgen:
 

Helles Sonnenlicht durchflutete den Raum und tauchte alles in ein zartes gold-gelb. Auch wenn die Fenster geschlossen waren, so konnte man die Vögel noch immer laut und deutlich ihr morgendliches Lied zwitschern hören.

Langsam schlug Sasukes die Augen auf. Einen Moment lauschte er den Gesängen draußen, bis er richtig wach war. Eine seiner Stärke war es, schnell aufzuwachen, dafür aber konnte er auch sehr schnell einschlafen. Ein Morgenmuffel war er in der Tat nicht. Doch dieses Mal wollte er überhaupt nicht aufstehen. Er genoss die Wärme, die um ihn herum war und wie sich jemand an ihn kuschelte.

An ihn kuschelte? Irritiert sah der Uchiha an sich herunter. Dort lag Sakura tief und fest schlafend in seinen Armen. Mit nichts bekleidet außer ihrer Unterwäsche, hatte er einen schönen und interessanten Ausblick. So konnte jeder Morgen beginnen.

Kurz rief sich Sasuke den gestrigen Tag in Erinnerung und schon verschlechterte sich seine Laune. Gerade noch der Streit und das kindische Benehmen von Sakura waren ihm gut in Erinnerung geblieben. Doch wieso lag Sakura dann jetzt in seinen Armen? Und das anscheinend schon fast die ganze Nacht, denn Sasukes Arme schmerzten, als hätte er sie die ganze Zeit über nicht bewegt.

Mit einem leichten Widerwillen löste Sasuke die Umarmung mit Sakura, war jedoch darauf bedacht, dass diese nicht aufwachte. Sie war ja schon sehr niedlich, wie sie schlafend so vor ihm lag, die Haare ein wenig zerzaust und auf dem Gesicht ein friedvoller Ausdruck. Sobald Sakura jedoch aufwachen würde, wäre das Erste, was sie tat, wahrscheinlich herumzumeckern, dass sie eine Nacht mit ihm hatte verbringen müssen. Da war Sasuke Sakura doch schon lieber, wenn sie schlief oder aber, wenn sie mit ihm schlief.

Als Sasuke sich die Zeit im Auto wieder in Erinnerung rief, legte sich ein äußerst zufriedener Ausdruck auf sein Gesicht. Es war nur wirklich sehr schade, dass er gestern nicht vollkommen zum Zuge gekommen war. Aber was nicht war, konnte ja noch werden.

Sasuke hatte zwar seinen Stolz, doch momentan floss sein Blut eindeutig aus seinem Gehirn in tiefere Regionen seines Körpers.

Langsam hob Sasuke seinen Arm an und bewegte ihn in Richtung Sakura. Die Decke war ein wenig heruntergerutscht und gab einen wundervollen Ausblick auf ihre Rundungen frei. Sachte, damit die Rosahaarige nicht aufwachte, strich Sasuke mit dem Handrücken leicht über ihre Wange, hinab bis zu ihrem Hals. Nur ein leises, verschlafenes Geräusch, etwas zwischen seufzen und grummeln, ließ Sakura von sich hören.

Ein Lächeln huschte über Sasukes Gesicht. Er war vielleicht ein Frauenheld und meist sehr verschlossen, doch auch er hatte Bedürfnisse, die gestillt werden mussten und momentan wollte er, dass dies nur eine tat und zwar Sakura.

Langsam beugte sich Sasuke zu ihr hinab. Seine Arme hatte er rechts und links von Sakura abgestützt. Ihre Gesichter trennten nur noch wenige Millimeter voneinander. Kurz überlegte Sasuke, ob er da wirklich tun sollte und schnell hatte er sich entschlossen.

Seine Lippen berührten im ersten Moment nur leicht Sakuras. Doch das reichte schon aus, um sie zu wecken. Erschrocken und überrascht sahen ihre grünen Augen zu ihm, doch das war dem Uchiha egal. Zu lange würde sie sich wohl kaum wehren, wenn überhaupt.

Anscheinend wollte Sakura etwas sagen, denn sie öffnete leicht den Mund, als Sasuke seinen von ihrem nahm. Schnell war er jedoch wieder da und drückte seine Lippen auf ihre. Dieses Mal jedoch eindeutig fordernder.

Bevor Sakura auch nur darauf reagieren konnte, ließ ein Klopfen an der Tür Sasukes Kopf hoch schellen. Überrascht sah er zu der Zimmertür, die offen war. Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck lehnte Itachi am Türrahmen.

„Ich warte unten“, gab dieser nur von sich, als sei nichts gewesen.

Während Sasuke, sichtlich durcheinander und überrascht noch zur Tür sah, nutzte Sakura ihre Gelegenheit und rammte ihr Knie mit voller Wucht in Sasukes Unterleib.

Ein schmerzvolles Aufkeuchen ließ Sasuke von sich hören, während er von Sakura herunterrollte und mit zusammengekniffenen Augen auf dem Rücken liegen blieb. Seine Hände hatte er schützend vor seinem Unterleib gelegt, während er den Rücken krümmte und fast wie eine Kugel da lag.

Mit wütendem Blick sah Sakura zu Sasuke. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drehte sie sich von ihm weg, schnappte sich im Vorübergehen noch die Decke, wickelte sie um ihren halbnackten Körper und ging aus dem Zimmer.

// Der heutige Tag wird wohl die Hölle. Aber verdammt! Itachi hat uns gesehen. Ich bezweifle, dass er zu Neji rennen wird um es ihm brühwarm zu erzählen, was sein bester Freund mit seiner Verlobten so trieb. Dafür wird Itachi aber wohl etwas anderes wollen. Und das wird bestimmt nichts Gutes sein. //
 

Bei Itachi:
 

Schweigend saß der Uchiha auf dem Sofa, im Wohnzimmer der alten Frau, die Sarah und Sasuke für eine Nacht aufgenommen hatte. Sie redete ihn die ganze Zeit voll, Itachi hörte aber nicht zu. In Gedanken war er ganz woanders. Nicht bei der Sache oben in dem Zimmer, wo Sasuke eindeutig nicht die Finger von Nejis Verlobten lassen konnte. Das interessierte Itachi weniger als das, was er heute morgen von seinem Informanten erfahren hatte.

Sarah Miller gab es offiziell nicht.

Das hieß, Neji war mit jedem verlobt, der nur vorgab Sarah Miller zu sein. So viel Itachi wusste, war es für seinen Informanten ziemlich schwierig gewesen etwas über sie herauszufinden, da es schließlich keine Unterlagen über sie gab. Das hieß im Klartext, die wahre Identität sowie ihre Familie, die Familienverhältnisse und der schulische Werdegang waren ihm unbekannt.

Kaum das Itachi dies erfahren hatte, hatte er seinem Informanten befohlen weiter zu suchen und die Wahrheit um Sarah herauszufinden. Er würde es schon schaffen die Geheimnise, die sie umgaben, zu lichten und eines nach dem anderen ans Tageslicht zu bringen. Sarah verfolgte einen Plan und vielleicht konnte Itachi dabei ja auch etwas herausschlagen, zum Beispiel, wer genau ihre blonde Freundin war.

Über sie hatte sein Informant nichts herausgefunden. Dafür wusste er zu wenig über Sarah Miller. Itachi würde wohl selbst auch noch Nachforschungen anstellen müssen und hier und da einen wichtigen Anruf tätigen. Bis jetzt hatte er noch jedes Geheimnis gelüftet. Vielleicht auch ab und an nahe bei der Grenze zum Illegalen, aber so lange es der Wahrheitsfindung diente…

Itachi schreckte erst aus seinen Gedanken, als die alte Frau aufgehört hatte ihn zu bequatschen und sich ihrer rosahaarigen Besucherin gewidmet hatte. Abschätzend ließ Itachi einen Blick über Sarah wandern. Ob Sasuke wohl die Wahrheit über sie wusste?
 

Bei Sakura, Sasuke und Itachi im Auto:
 

Eine angespannte Stimmung herrschte in dem schwarzen Sportwagen von Itachi. Es war schon fast greifbar. Doch der ältere der Brüder schien sich nicht daran zu stören. Er hörte Musik und achtete auf die Fahrbahn. Wenigstens war sein Fahrstil besser als der von Sasuke.

Doch ich kam nicht umhin zu bezweifeln, dass es Absicht von Itachi war, dass Sasuke und ich auf der Rückbank sitzen mussten, während irgendeine Kiste auf dem Beifahrersitz stand.

Wenigstens hatte ich jetzt etwas ordentliches an und musste nicht in Unterwäsche bis zu dem Sommersitz der Uchihas fahren.

Immer wieder warf ich Sasuke giftige Blicke zu oder ignorierte ihn, wobei mir Letzteres nicht sonderlich gut gelang. Ich war noch nie gut in so etwas, dafür redete ich einfach zu gerne. Mit meinen bösen Blicken war mir aber vorerst gedient. Später würde ich Sasuke noch gehörig die Meinung geigen. Was fiel diesem Idioten auch ein mich einfach zu küssen? Und das während ich schlief! Das war ja wohl unerhört! Und dieses Mal hatte es mir nicht gefallen. Hundertprozentig nicht. Zudem hatte Itachi Sasuke auch noch dabei ertappt, wie er über mich herfallen wollte! Tja, wenigstens hatte der Perversling auch seine gerechte Strafe bekommen. Vielleicht hörte er noch immer die Engelein singen. Ich hatte zumindest ordentlich zugetreten.

Nur, hoffentlich erfuhr Neji nichts davon. Das würde nur Probleme machen. Im schlimmsten Fall müsste ich in einer Nacht- und Nebelaktion verschwinden. Darauf konnte ich wirklich gerne verzichten.

Mit der Zeit wurde es mir zu langweilig im Auto. Itachi war genauso gut darin jemanden zu ignorieren wie Sasuke, denn das taten die zwei Brüder gerade. Sie ignorierten mich. Das konnten sie ausgezeichnet gut. Zu meinem Bedauern. Ich hatte Itachi jetzt schon mehrmals angesprochen, doch er reagierte nicht auf mich. So laut war die Musik nun auch wieder nicht, dass er mich nicht hören konnte. Wie unhöflich!

Demonstrativ laut seufzte ich auf. Vielleicht konnte ich mich ja so bemerkbar machen.

Ich wartete einen Moment. Keiner der Uchihas reagierte. Also Plan a war fehlgeschlagen.

Nun zu Plan b.

„Man, hier ist es ganz schön heiß, findet ihr nicht auch?“

Nur flüchtig sah ich einmal zwischen den Brüdern hin und her, ehe ich meinen etwas zu spontanen und undurchdachten Plan in die Tat umsetze.

„Man zerfließt hier ja regelrecht“, gab ich kund und wedelte mir mit einer Hand Luft zu.

Es war wirklich sehr warm hier im Auto, doch es war noch zum Aushalten. Die nur leicht spürbare, kühlere Luft, die ich mir zufächelte, tat gut, auch wenn es so bei mir die Sehnsucht nach mehr auslöste. Wenigstens konnte man dem Abhilfe schaffe.

Nach kurzer Zeit begann ich einfach mein weißes Oberteil auszuziehen. Es war nicht sonderlich viel dabei. Ich trug meinen schwarzen Bikini, der jeweils beim Oberteil und bei dem Höschen einen dunkelroten Streifen hatte. Oberhalb der Brust und somit unterhalb des Halses kreuzten sich die zwei schwarzen Träger und verliefen sich in einem Knoten hinter dem Nacken.

Itachi hatte, als er mir heute Morgen etwas von meinen Klamotten mitgebracht hatte, meinen Bikini anstatt meiner Unterwäsche eingepackt. Na ja, das kam mir jetzt zu gute.

Mein Oberteil legte ich neben mich, jedoch so, dass es über Sasukes Bein fiel. Na gut, ich hatte es eher geworfen als gelegt, aber ich wollte schließlich auch Aufmerksamkeit bekommen.

Mein etwas schräger Plan klappte sogar. Sasuke sah zu mir, als der Stoff sein Bein berührte. Mit einem strahlenden Lächeln, das jedoch von meinem kleinen Triumph herrührte, sah ich Sasuke an. Mit Genugtuung registrierte ich, dass seine Augen sich ein wenig weiteten, als er mich ansah.

Gut gelaunt lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und schloss die Augen. Jetzt konnte die restliche Fahrt ja nur noch angenehm verlaufen. Zumindest für mich. Ich hoffte sehr, dass es für Sasuke die reinste Hölle war. Ich gönnte es ihm.

Aber weswegen genau hatte ich das eigentlich noch einmal gemacht? Um Sasuke zu ärgern eigentlich nicht. Na ja, war ja auch egal.
 

Bei Neji und Tenten:
 

„Wieso bist du denn so schlecht gelaunt?“

Fragend sah die Brünette ihren Gegenüber an. Abwesend und unbeteiligt rührte Neji in seiner Tasse herum.

„Neji, wieso hast du Sarah dann überhaupt fahren lassen, wenn du jetzt so mies gelaunt bist? Weißt du, das geht mir ganz schön auf die Nerven.“

Erst jetzt blickte der Hyuuga auf und sah Tenten an. Es versetzte ihr einen Stich, als sie ihn so sah. Neji hing so sehr an Sarah, dabei wusste Tenten, dass sie viel besser zu dem Hyuuga passte, als dieses rosahaarige Flittchen. Irgendetwas stimmte mit Sarah nicht, doch es war anscheinend keiner gewillt das einzusehen. Weder Neji, Naruto, Ino, Hinata, Sasuke noch Shikamaru.

Vielleicht jedoch sollte sie einmal mit Itachi reden. Er wusste immer sehr viel und bemerkte Dinge, die anderen unentdeckt blieben. Doch jetzt wollte sich Tenten erst einmal um Neji kümmern.

„Wir können auch gerne wieder gehen, wenn du willst“, schlug sie vor und sah sich in dem kleinen Cafe um, in dem sie saßen.

„Was hast du gesagt?“ kam kurz darauf die Frage von Neji.

Ein schwerer Seufzer entfuhr Tenten. Es tat ihr so weh, einfach nur als gute Freundin von Neji akzeptiert zu werden. Sie liebte ihn und versuchte alles für ihn zu tun und was tat er? Er ignorierte sie regelrecht.

„Schon gut. Ich bezahle einfach.“

Neji nickte nur kurz und sah hinaus aus dem Fenster, während Tenten eine Bedienung herwinkte und bezahlte. Anschließen zog sie Neji regelrecht aus dem kleinen Cafe, da er schon wieder in Gedanken abgedriftet war.

„Neji, dann ruf Sarah doch einfach an, wenn sie dir so fehlt. Du wolltest doch sowieso zu ihr fahren, sobald du Zeit hast. Und so viel ist ja auch nicht mehr zu tun. Die paar Tage wirst du auch noch überstehen.“

Tenten wusste nicht, wie oft sie das jetzt schon zu Neji gesagt hatte. Sie verstand einfach nicht, wieso es Neji so sehr zusetzte, dass Sarah nicht da war. Sie war gestern erst mit den Uchihas weggefahren. Liebte er sie etwa so sehr, dass er einfach nicht von ihr getrennt sein konnte?

Tenten hoffte, dass dies nicht der Fall war. Vielleicht redete sich Neji ja auch irgendetwas ein. Zumindest verstand sie ihn einfach nicht.

„Ja, du hast recht“, kam die verspätete Antwort des Hyuuga.

Ein Lächeln zierte sein Gesicht, als er Tenten ansah und ihr Herz schlug dabei schneller. Auch sie musste lächeln.

„Natürlich habe ich recht. Ich bin eine Frau.“

„Denkst du, ihr geht es gut?“

„Neji! Sarah ist schon alt genug. Sie wird schon auf sich selbst aufpassen können. Außerdem sind doch Sasuke, Itachi und Naruto bei ihr. Deine besten Freunde. Da kann ihr doch überhaupt nichts passieren.“

„Ja, stimmt“, gab Neji nach kurzem Überlegen zu.

„Siehst du? Und jetzt komm mit. Ich lenke dich ein wenig von deinen Gedanken an Sarah ab“, meinte Tenten und ihre Laune hatte sich bereits gebessert.

Lächelnd packte sie Nejis Hand und steuerte einen Laden in der Einkaufsstraße an.

„Komm!“, meinte sie nur und freute sich schon jetzt auf eine kleine Shoppingtour mit Neji.
 

Bei Sakura, Sasuke, Itachi und Naruto:
 

Es war pure Absicht gewesen. Absicht und Schikane. Da war sich Sasuke sicher. Vielleicht hatte Sakura das getan, um sich noch einmal wegen heute Morgen zu rächen.

Zumindest war die Autofahrt alles andere als angenehm gewesen. Wenn Itachi nicht dagewesen wäre, dann hätte sich Sasuke ganz gewiss nicht mehr zurückhalten können. Dann wäre er über Sakura hergefallen, wie gestern Abend. Natürlich hatte er sich aber nichts anmerken lassen. Das wäre ja noch zu schön gewesen, Sakura diese Genugtuung zu geben.

Jetzt jedoch waren sie endlich am Ziel ihrer kleinen Reise. Das Anwesen der Uchihas im Wald wurde von der Sonne angestrahlt und vermittelte ein Gefühl der Ruhe und Ungestörtheit.

Nach und nach stiegen die drei aus dem Auto. Zusammen gingen sie in das Haus.

Gerade als Sasuke eingetreten war, Sakura und Itachi waren schon voran gegangen, tauchte auf einmal Naruto gut gelaunt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf.

Ohne Umschweife umarmte er Sakura und Sasuke gleichzeitig, wobei diese zwei nahe aneinander gedrückt wurden.

„Ich bin ja so froh, dass ihr endlich da seid! Ich hab mir ja so Sorgen gemacht!“

„Naruto, lass mich sofort los!“ zischte Sasuke.

Seine Worte erreichten den gewünschten Effekt. Naruto lies ihn los, grinste jedoch weiter vor sich hin.

„Ja, ja, ist ja schon gut. Komm, Sarah, ich zeig dir wo du schläfst. Dein Zimmer ist gleich neben Sasukes!“

Damit nahm Naruto Sakura am Arm und zog sie mit sich, die Treppe nach oben.

Sasuke war sich sicher, bei Narutos Worten hatte sie leicht zusammengezuckt.

Seufzend dachte sich Sasuke nur: // Das kann ja noch was werden. //
 

Okay, das Kapi ist hiermit fertig.

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Allzu viel ist ja nicht passiert. Aber das kommt jetzt wieder. ^^

Es dauert aber auch jetzt noch, bis das nächste Kapi wieder on kommt. Schule ist momentan so vie… *seufz*

Na ja, ich freu mich wie immer auf Kommis. ^^

10 Stück müssen es mindestens sein, okay? *smile*

Bis zum nächsten Mal dann. *fuchtel*

Unerwartete Begebenheiten

Nicht gerade begeistert folgte ich dem Blondschopf, der mir gut gelaunt eine kleine Rundführung durch das Haus gab. Es war nicht so groß wie Nejis Anwesen, aber dennoch sehr geräumig, aber gemütlich eingerichtet. Nicht selten entdeckte ich teure Möbel. Als wir an einem Arbeitszimmer vorbei kamen, zumindest sah es sehr danach aus, sah ich einen großen, dunklen Mahagonischreibtisch und passende Schränke und Ablagen. Die meisten Räume waren jedoch hell eingerichtet. Nicht selten bestand das Mobiliar aus teurem Kirschholz oder aus Teak. In jedem Raum gab es etliche Fenster. Einige reichten vom Boden bis unter die Decke. Je nach Stand der Sonne waren die Zimmer von Sonne durchflutet.

Hier konnte man es sich gut gehen lassen. Schon jetzt gefiel mir das ganze Haus. Nicht nur das es geschmacklich sehr gut eingerichtet war, ich liebte einfach helle Räume. Es gab mir immer einfach ein gutes Gefühl und wer genoss es nicht morgens von hellen, warmen Sonnenstrahlen geweckt zu werden? Gut, eigentlich war ich ein Morgenmuffel, aber schön fand ich das trotzdem.

„So, und dann wäre hier als letztes dein Zimmer. Wie gesagt, Sasukes ist gleich hier neben dran.“

Ein wenig irritiert sah ich auf. Ich hatte Naruto nicht zugehört. Die ganze Zeit schon nicht. Aber das war mir auch egal. Jetzt wollte ich eigentlich nur noch in mein Bett. Müde war ich zwar nicht wirklich, aber von der ganzen Autofahrt taten mir die Beine weh, sowie mein Rücken. Vielleicht würde sich später am Tag noch einmal raus gehen. Das Wetter war so herrlich. Das konnte man doch nicht einfach so an sich vorbeiziehen lassen. Aber jetzt wollte ich einfach nur meine Ruhe haben.

„Ja, danke Naruto. Und Tschüss.“

Mit einem Lächeln öffnete ich die Zimmertür und verschwand Sekunden später darin. Naruto ließ ich einfach vor der Tür stehen.

Erleichtert atmete ich erst einmal aus. Jetzt war ich dem Perversling, seinem zu intelligenten Bruder und der Nervensäge entkommen. Nun konnte ich wohl mal etwas abschalten und mich ausruhen.

Zunächst einmal sah ich mich in meinem neuen Zimmer um. Auf den ersten Blick wirkte es schon einmal sauber – was in einem Haushalt voller männlicher Wesen nicht gerade selbstverständlich war. Anschließend bemerkte ich, dass das ganze Zimmer hell eingerichtet war. Vorrangig war es in gelb und orange gehalten.

Ein großer Kleiderschrank, eine Kommode ein Sekretär und Bücherregale standen an den Wänden. Wenn ich mich nicht täusche war alles aus Buche. In der Mitte des Zimmers stand ein großes, gemütlich aussehendes Bett. Wie auch die Wände, die wie gesagt in einem gelb-orange Ton gehalten waren, war die Bettdecke passend dazu.

Ohne lange zu warten ließ ich mich seufzend auf das Bett sinken. Angenehm kühl schmiegte sich der weiche Stoff an meine Haut. Eine Weile blieb ich so liegen, bis ich mich dazu entschloss mein Zimmer weiter in Augenschein zu nehmen.

Etwas umständlich richtete ich mich auf und sah mich weiter um. Ich entdeckte eine zweite Tür, die wahrscheinlich in ein Bad führte. Da konnte ich nachher einmal vorbei schauen.

Ich ließ meinen Blick weiter durch das Zimmer schweifen. Die Wand hinter mir konnte man kaum als solche bezeichnen. Ein Fenster nach dem anderen reihte sich dort und reichte vom Boden bis unter die Decke. Lediglich dünne, fast schon durchsichtige gelb-orange Vorhänge hingen davor. Der Innendesigner war wohl von diesen zwei Farben begeistert. Wenn ich zu lange in diesem Zimmer blieb, würde ich wohl wahnsinnig werden.

„Hey, was ist das denn?“

Interessiert sah ich intensiver zu den Vorhängen. Außer Wald, von dem wir schließlich hier umgeben waren, konnte ich etwas Bläuliches gleich hinter meinem Zimmer erkennen.

Da ich unbedingt wissen wollte was dies war, stand ich auf und ging zum Fenster. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich den dünnen Stoff beiseite geschoben. Mein Blick fiel auf einen großen, klaren Pool, der umgeben von Wiese war. Sofort wusste ich, was ich als nächstes tun würde.
 

Genervt räumte Sasuke seine gesamte Kleidung in den Schrank. Was er jetzt brauchte war eine Abkühlung. Sein Körper fühlte sich noch immer ganz heiß an, wenn er nur an Sakura dachte. Ein paar Runden im Pool würden da gut tun.

Wahrscheinlich würde er dann aber auf Naruto treffen. Diesen Blondschopf konnte man regelrecht als Wasserratte bezeichnen. Jedes Mal wenn sie hier waren oder auch nur in der Nähe eines Schwimmbades landete man automatisches dort, wenn man mit Naruto unterwegs war. Natürlich war das für Sasuke und Neji nie ein Problem gewesen. Die Frauen waren ihnen dann immer hinterher gelaufen. Doch kaum hatte Neji Sakura kennengelernt, hatte sich so einiges verändert. Und nicht alles zum Besten.

Sasuke griff nach seiner dunkelroten Badeshorts und zog sich schnell um. Einen Sprung in den kühlen Pool brauchte er jetzt dringend.

Von seinem Zimmer aus konnte Sasuke gleich zu dem großen Pool gehen. Auch konnte er von seinem Zimmer in Sakuras blicken. Diese großen Fenster, die schon eher Türen waren, waren doch wirklich praktisch für so etwas.
 

Das warme Licht der Sonne fiel sofort auf den Uchiha, als er durch die Glas-Fenster-Tür trat. Sehr zum Missfallen von Sasuke blendete das grelle Licht ihn jedoch, sodass er eine Hand schützend über seine Augen hielt, um wenigstens zu erkennen wo er lang laufen musste.

Mehrere Sonnenliegen standen auf dem Rasen. Ein gepflasterter Weg führte bis zu einer kleinen Leiter, die in den Pool führte.

Ohne groß auf seine Umgebung zu machen, ging Sasuke den gepflasterten Weg entlang. Die Leiter ignorierend sprang er hinein in das kühle Nass.

Kälte schlug ihm entgegen. Auch wenn es tagsüber schon fast unerträglich heiß war, so hielt es sich bei dem Wasser stark in Grenzen. Im ersten Moment musste Sasuke dem Reflex widerstehen nach Luft zu schnappen. Das kalte Wasser trieb ihm beinahe die Luft aus den Lungen. Schnell beeilte sich Sasuke wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Kaum das seine Füße den Grund des Pools erreichten, stieß er sich kräftig ab. Zügig durchbrach er die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft. Das nächste Mal sollte er wirklich vorher überprüfen, wie die Temperatur des Wassers war.

„Na, da ist wohl jemand mit voller Elan bei der Sache.“

Erschrocken drehte sich Sasuke im Wasser um. Die Sonne blendete ihn jetzt noch mehr, da es von der sich kräuselnden Wasseroberfläche gebrochen und wiedergegeben wurde. Die Stimme, auch wenn Sasuke seinen Gegenüber nicht sehen konnte, erkannte er sofort die Stimme.

„Sakura“, war alles, was Sasuke so lässig wie möglich zustande brachte.

Nicht nur, dass sein Sprung in den Pool nicht so cool verlief wie geplant, Sakura hatte ihn auch noch dabei gesehen! Heute war eindeutig nicht sein Tag.

„Hör auf mich so zu nennen! Es reicht schon das du weißt, wer ich wirklich bin!“

Energische Armzüge zerteilten das Wasser. Sekunde später nahm Sasuke einen Schatten in seinem Gesichtsfeld wahr, bis Sakura vor ihm stand. Ihr Gesicht zeugte nicht gerade von Wiedersehensfreude, als sie ihn ansah. Wegen der immer noch blendenden Sonne konnte Sasuke jedoch nicht mehr außer Sakuras Gesicht erkennen, was ja schon eigentlich recht schade war.

„Dann wäre es vielleicht angebracht deinem Herrn und Meister mehr Respekt zu zollen.“

Ein selbstgefälliges Grinsen huschte über Sasukes Gesicht. Wegen heute Morgen musste er sich noch rächen. Und Rache war bekanntlich süß.

Während Sasuke sich schon eine kleine Strafe für Sakura ausmalte, entging ihm im ersten Moment ihr triumphierendes Lächeln. Als er es bemerkte, schwante ihm nichts Gutes. Irgendetwas hatte er mal wieder nicht mitbekommen. Was es war würde er wohl gleich erfahren, Sakuras Gesichtsausdruck nach.

„Na gut, mein Herr und Meister. Willst du dir nicht vielleicht deine Badeshorts wiederholen oder soll ich das erledigen?“

Süffisant grinste sie ihn an. Sasuke benötigte einen Moment bis Sakuras Worte zu ihm durchgedrungen waren und sein Verstand realisierte, was hier vor sich ging. Unnützerweise, auch wenn Sasuke sich seiner peinlichen Lage bereits bewusst war, senkte er langsam seinen Kopf. Sakura war immer noch zuzutrauen, dass sie ihn einfach nur verarschte.

Leider war dem nicht so, musste der Uchiha ernüchternd feststellen, als er seine unbekleidete Hüfte und seine entblößte Männlichkeit unter Wasser sah.

Jede Faser, jeder Muskel spannte sich in Sasukes Körper an. Wie in Zeitlupe wanderte sein Kopf wieder nach oben. Seine Augen fixierten Sakura. Wenn Blicke töten könnten, dann würde sie jetzt einfach umfallen. Es war einfach nur frustrierend und erniedrigend, was ihm da gerade passierte. Und jedes Mal, in den letzten Tagen, wenn ihm etwas wirklich peinliches passierte, so war Sakura mit daran beteiligt. Das konnte doch kein Zufall sein.
 

Ich musste schwer schlucken. Ein kühler Wind kam auf und wehte über den Pool hinweg. Ich begann zu frösteln. Nicht nur deswegen sondern auch wegen dem Blick, den Sasuke mir zuwarf. Vielleicht hatte ich es ein wenig zu weit getrieben. Auch wenn Sasukes Gesicht kalt und abweisend war – es wirkte, als sei es aus Stein gemeißelt. Kein Muskel bewegte sich – so verrieten seine Augen doch, was wahrhaftig in ihm vorging. Zurückgehaltene Wut war darin zu erkennen, ebenso wie stark beschädigter Stolz und Ehre. Ich war mir nicht sicher, aber vielleicht blitzte ab und an auch so etwas wie Hass auf.

Hoffentlich irrte ich mich.

„Sasuke…“, begann ich zögerlich und in einem versöhnlichen Tonfall. Mit dem Uchiha wollte ich es mir nicht verscherzen, besonders, da er meine wahre Identität kannte. Aber – und das fiel mir nicht gerade leicht mir einzugestehen – ich mochte Sasuke und gerade tat er mir schrecklich Leid.

„Lass es gut sein“, unterbrach Sasuke mich kühl.

Allein durch seine Stimme stellten sich die kleinen Härchen auf meinen Armen und am Nacken auf. Wie konnte jemand nur so emotionslos reden?

Einen Moment fixierten mich diese schwarzen Augen noch, bevor sich Sasuke von mir abwandte, mir den Rücken kehrte und langsam, aber mit hochgehaltenem Kopf, zu seiner Badeshorts schwamm.

Ich vermied einen Blick unterhalb seines Bauches. Es reizte mich zwar schon gewaltig, aber ich das konnte ich dann jetzt doch nicht über mich bringen. Stattdessen schwamm ich Sasuke schnell hinterher.

„Sasuke, warte mal“, begann ich, leicht außer Atem. Der Pool war eben nicht gerade klein.

Gerade als er nach seiner Shorts griff, erreichte ich ihn. Ich weiß selbst nicht wieso, aber leicht berührte ich ihn an der Schulter. Sofort spürte ich, wie sich die Muskeln unter meiner Hand anspannten. Mit einem Ruck drehte sich Sasuke wieder zu mir um. Sein Blick, den er mir schenkte, machte mir richtig Angst. In solch durchdringende und kalte Augen hatte ich vorher noch nie gesehen. Unwillkürlich wich ich im Wasser ein Stück zurück. Ich wollte keine Angst vor Sasuke haben, doch genau dieses Gefühl löste er gerade in mir aus.

„Halt die Klappe und verschwinde einfach!“ fuhr er mich an.

Ohne lange zu überlegen tat ich das, was mein erster Impuls war. Weglaufen.

Ich drehte mich um und schwamm, so schnell ich konnte, an den Rand des Beckens, zog mich hoch und kletterte heraus. Erst wollte ich Sasuke noch einen Blick zuwerfen, entschied mich dann aber dagegen.

Während ich mich beeilte wieder in mein Zimmer zu kommen, hinterließen meine nackten Füße eine nasse Spur. Wasser tropfte von meinem Körper hinab und die Haare hingen mir im Gesicht.

Etwas überrascht und verwirrt von dem, was gerade vorgefallen war, lehnte ich mich in meinem Zimmer gegen die Wand. Das ich noch völlig nass war, war unrelevant.

Ich begann zu frieren. Meine Arme schlang ich um meinen Körper, während ich weiter darüber nachdachte, was gerade geschehen war.

Ich verstand es einfach nicht. Wieso hatte sich Sasuke nur so extrem aufgeführt? Er hatte doch wohl total überreagiert. Für einen kurzen Moment hatte ich sogar gedacht, er würde handgreiflich werden. Ich konnte nur hoffen, dass er sich schnell wieder abreagierte.
 

Von unterdrückter Wut zitterten seine Hände leicht. Die Sonne schien warm auf seine Haut und trocknete sie.

Sasuke hatte die Augen geschlossen und lag auf einer der Liegen, die am Pool standen. Seine Wut auf Sakura war schon lange wieder verflogen. Doch jetzt war er wütend auf sich. Darauf, wie er sich benommen hatte, dass er ihr Angst gemacht hatte und es so weit gebracht hatte, dass Sakura vor ihm davon gelaufen war.

Sasuke wusste selbst nicht was in ihn gefahren war. Vielleicht lag es daran, dass ihm Sakura, gegen seinen Willen, zu wichtig geworden war, in diesen wenigen Tagen. Eine solche Demütigung dann vor ihren Augen und auch noch teils von ihr zu erfahren, war einfach zu viel gewesen.

Stetig ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten, ließ sie locker, öffnete sie wieder, nur um sie anschließend wieder zusammen zu ballen. Es half ihm, sich langsam wieder zu beruhigen.

Der Uchiha richtete sich auf, saß nun auf der Liege und stierte gedankenverloren den Pool an. Das Wasser kräuselte sich leicht im Wind. Die darauf scheinende Sonne ließ die kleinen Wellen wie funkelnde Diamanten aussehen. Der Wind rauschte durch die Bäume, die Blätter raschelten und erfüllten die sonst so stille Lichtung.

„Ach verdammt! Wieso muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Wieso muss ich mich in die Verlobte meines besten Freundes verlieben? Wieso muss diese Verlobte dann auch noch eine Heiratsschwindlerin sein? Wieso musste ich nur so ausrasten? Wieso, wieso, wieso?!“

Mit einem frustrierenden, genervten und leicht verzweifelten Seufzer ließ sich Sasuke erneut in die Liege fallen. Sollte er sich vielleicht bei Sakura entschuldigen? Eigentlich nicht. Das war unter seiner Würde. Etliche Frauen standen Schlange um nur einmal eine Nacht mit dem reichen Uchiha zu verbringen. Da kam er doch nicht angekrochen, wie ein getretener und reumütiger Hund! Niemals!

Aber was sollte er dann machen? So tun als sei nichts gewesen? Das ging wohl kaum. Sakura hatte richtig verschreckt gewirkt, nachdem er sie angefahren hatte.

Nur knapp konnte Sasuke dem Drang widerstehen, sich die Haare zu raufen. Am liebsten würde er einfach laut los schreien. Doch bevor so etwas jemals geschehen würde, würden Schweine fliegen lernen und die Hölle zufrieren.

Trotzdem entfuhr Sasuke ein leiser Seufzer. Wie gerne würde er jetzt mit jemandem darüber reden, was in ihm für ein Chaos herrschte. Normalerweise tat er dies mit Naruto, Shikamaru und Neji, doch gerade denen konnte er nichts sagen. Itachi ging ebenfalls nicht, wenn er nicht riskieren wollte, dass Sakuras Tarnung aufflog.

Aber ihm würde schon noch etwas einfallen. Schließlich war er nicht nur reich und gutaussehend sondern auch noch intelligent!
 

Innerlich verdrehte er die Augen. Was hatte er nur getan, um mit so etwas bestraft zu werden?

Permanent war dieser Kerl am labern. Nicht einmal hielt er seine Klappe um wenigstens Luft zu holen. Da fiel es selbst Itachi schwer Narutos Gelaber zu ignorieren.

Doch sie mussten nun einmal in die Stadt und einkaufen fahren. Naruto hatte gestern schon ordentlich reingehauen und einiges weggefuttert. Auch wenn der Uzumaki jetzt noch nervte, konnte Itachi ihn losschicken und alles Nötige besorgen lassen, während er sich einen schönen Tag machen konnte. Wahrscheinlich würden dann zwar etliche Sachen mitgekauft werden, die keiner außer Naruto brauchte oder mochte, aber so hatte er dann wenigstens seine Ruhe vor dem Blondschopf.

„… findest du nicht auch? Itachi?“

Fragend sah Naruto den Uchiha an, der seinen Blick konzentriert auf die Straße gerichtet hatte. Geduld war nicht gerade einer seiner Stärke und so dauerte es nicht lange, bis er mit einer Hand vor Itachis Gesicht herumfuchtelte.

Genervt drehte dieser sich zu ihm um.

„Was?!“

„Du hörst mir ja gar nicht zu!“ stellte Naruto beleidigt fest.

Er wusste ja selbst, dass er viel redete, wenn der Tag lang war und auch seine Freunde irgendwann einmal aufhörten ihm richtig zuzuhören, aber sie besaßen wenigstens den Anstand so zu tun, als wüssten sie, worum es ging.

„Ach nee. Jetzt lass mich in Ruhe. Ich fahre.“

Damit blickte Itachi wieder auf die Fahrbahn. Ohne auf das Armaturenbrett schauen zu müssen, drückte er gezielt einen Knopf und Musik drang aus den Lautsprechern im Auto. Vorsichtshalber und auch provokativ drehte Itachi die Lautstärke höher. Selbst Naruto musste jetzt wohl verstanden haben, dass er keine Lust auf ein Gespräch hatte.
 

Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. Das war doch einfach unerhört! Unhöflich und unverschämt! Pah! Itachis Meinung war sowieso nicht wichtig! In Liebesdingen kannte der sich bestimmt sowieso nicht aus!

Nach einigen verstrichenen Sekunden wurde es Naruto zu langweilig. Er drehte seinen Kopf und sah durch das Autofenster nach draußen.

Was Hinata wohl gerade tat? Vorhin hatte er in seinem Handy eine Nachricht von der Hyuuga erhalten. Am Anfang war er überrascht gewesen. Hinata war doch immer so schüchtern.

Sie hatte nur kurz geschrieben, dass Neji sie andauernd mit Anrufen plagte, dass er Sarah vermisse und so weiter. Doch ganz zum Schluss hatte sie ihm, nicht den anderen, nur Naruto, eine schöne Zeit in dem Sommerhaus der Uchihas gewünscht und anschließend mit „Liebe Grüße, deine Hinata“ sich von verabschiedet. Als er das gelesen hatte, war sein Herzschlag um einiges schneller gegangen und ein breites Grinsen hatte sein Gesicht geziert. Aber all das interessierte ja den wehrten Herrn neben sich ja nicht!

„Wir sind da“, meinte Itachi nach einer Weile, schaltete den Motor ab und stieg aus.

Naruto tat es ihm gleich. Sie standen auf dem Parkplatz eines großen Kaufhauses.

Ehe sich Naruto versah, drückte Itachi ihm einen Zettel in die Hand.

„Du gehst einkaufen. Und übertreib es ja nicht! Gegen fünf Uhr treffen wir uns wieder hier.“

Damit verabschiedete sich Itachi und ging zum Ausgang des Parkplatzes.

War ja klar.

Immer passierte ihm so was! Naruto faltete den Zettel auseinander und blickte auf eine meterlange Liste. Ein wehklagender Seufzer entfuhr dem Uzumaki. Dann wohl oder übel mal los ans Einkaufen!
 

Lässig und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehend ging Itachi durch das Kaufhaus. Er wusste genau wo er hin wollte. Sein Informant wollte in einem Café auf ihn warten. Anscheinend hatte er etwas Interessantes herausgefunden.

Während Itachi zu dem Café ging, ließ er seinen Blick über die Menge gleiten, die hier ihre Nachmittage verbrachten, Geld ausgaben oder sich einfach nur die neuesten Sachen ansahen.

Als er das Café erreichte, trat der Uchiha ein. Seinen Blick ließ er über die Besucher an den Tischen schweifen. Das Café war nicht sonderlich groß. Klein, aber gemütlich und hell eingerichtet. Eine junge Frau ging umher und nahm die Bestellungen von den Gästen auf. Eine andere brachte Getränke, Kuchen, Eis und was sonst noch so bestellt wurde. So gut wie kein Tisch war mehr frei.

In einer kleinen Nische, von anderen Besuchern nicht gleich zu entdecken, machte Itachi seinen Informanten aus. Zielstrebig ging er auf den Tisch zu. Als Begrüßung nickte er dem Mann vor sich zu, ehe er sich auf der Eckbank niederließ.

„So, ich habe mich noch mal schlau gemacht und so einiges in Erfahrung bringen können“, ließ der Mann nicht lange auf sich warten.

Itachi besah sich den Mann vor sich etwas genauer. Er hatte braune, verstruppelte Haare. Heute trug er eine verwaschene Jeans und dazu ein altes, graues Hemd. Er schätzte den Mann nur ein wenig älter als sich selbst ein. Er war ein wirklich guter Informant. So wie er den Mann einschätzte, würde er gleich so einiges erfahren.

„Und was wäre das?“ stellte Itachi die Gegenfrage.

Interessiert lauschte er seinem Gegenüber.

„Nun, es hat mich ganz schön viel Mühe gekostet, aber ich habe jetzt ein paar ganz schön heftige Schönheitsfehler bei Sakura Haruno entdeckt.“

„Sakura Haruno?“ fragte Itachi nach. Was sollte das? Wen interessierte denn bitte diese andere Frau? Er wollte etwas über Sarah Miller wissen.

„Ja, Sakura Haruno, alias Sarah Miller, Meggie Tramp, Lorena Smith, Tsubaki Masamori oder Sayuri Kadoma.“

Verwirrt runzelte Itachi die Stirn. Waren das alles ihre Namen? Oder…

Langsam ging bei Itachi ein Licht auf. Sie war eine Betrügerin. Interessant.

„Und was wissen wir so alles über Sakura Haruno?“ fragte Itachi nun und hörte gespannt zu.
 

Schweigen entstand. Itachi dachte über das eben Gehörte nach. Mit diesen Informationen ließ sich so einiges anfangen.

„Wie sieht es mit der Bezahlung aus?“ unterbrach der Braunhaarige seine Gedanken.

„Wie immer auf das Konto.“

„In Ordnung. Ich gehe dann jetzt.“

Der Mann erhob sich und nickte Itachi zu. Dieser war aufgestanden und nickte zurück.

„Bis zum nächsten Mal, Kankuro.“

Kurz grinste der Mann Itachi zu, ehe er zum Ausgang ging.

Itachi wollte es ihm sofort gleich machen, bis er bezahlt hatte, als sein Blick auf eine hübsche Blondine fiel, die kurz mit Kankuro redete. Anschließend steuerte sie direkt in seine Richtung.

Ein kurzes Grinsen huschte über Itachis Gesicht. Wenn das nicht mal die kleine Freundin des Diebes und der Heiratsschwindlerin war.

Achtlos legte Itachi genügend Geld für die Getränke auf den Tisch und trat Temari in den Weg, als sie gerade an ihm vorbei gehen wollte.

„Na, wen haben wir denn hier?“ fragte Itachi und grinste süffisant.
 

Überrascht sah Temari auf. Sie hatte Itachi überhaupt nicht bemerkt. Hätte Kankuro denn nichts sagen können? Was, wenn der Kerl etwas darüber erfuhr, dass Gaara seinen blonden Kumpel bestohlen hatte?

Vor Angst und Nervosität schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie brachte keine vernünftige Antwort zustande. Daher gab sie nur ein gemurmeltes „Hi“ von sich, was Itachi mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte.

„Was ist los? Überlegst du dir schon mal, wie du mich ausrauben kannst?“

Der Schock stand in ihr Gesicht geschrieben. Da war sich Temari zu hundert Prozent sicher.

Er wusste es und das war verdammt noch mal nicht gut. Sie hatte zwar nichts gestohlen, aber Gaara gedeckt. Das war ebenso strafbar. Sie hatte es gewusst, irgendwann würde Gaara sie noch ins Gefängnis bringen!

„Was willst du?“ brachte Temari hervor, nachdem sie den Kloß in ihrem Hals hinunter geschluckt hatte. Das Lächeln des Uchihas gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht.

„Wie wäre es, wenn du mit mir kommen würdest? Du willst doch bestimmt Sakura wiedersehen.“

Gerade so konnte Temari verhindern, dass ihr Unterkiefer weit aufklappte und sie dümmlich dreinschaute. Woher wusste Itachi von Sakuras wahren Identität? Doch kaum hatte sie sich die Frage gestellt, wusste sie die Antwort bereits.

Kankuro! Diesen Deppen bring ich noch um! Wieso habe ich nur solche Brüder?

„Wo ist sie?“ stellte Temari sogleich die Gegenfrage.

Sie wollte wirklich gerne wissen wo Sakura war. Zudem musste sie sie noch über Itachi informieren, bevor es noch eskalierte! Und sie konnte Sakura ja schlecht ins offene Messer rennen lassen!

„Das wirst du sehen, wenn du mit mir kommst.“

Auch wenn er lächelte, so ließ seine Stimme kein wenn und aber zu. Wohl oder übel musste Temari mit ihm kommen. Ein schwerer Seufzer entfuhr ihr.
 

Vollbeladen mit Einkaufstüten wartete Naruto an dem Auto auf Itachi. Der Uchiha war schon zu spät dran. Was trieb der Kerl denn bloß? Er war doch sonst immer so pünktlich!

Doch lange musste der Uzumaki nicht mehr warten. Itachi tauchte kurz darauf auf. Die Blondine, der sie schon einmal begegnet waren, hatte er im Schlepptau. Verwirrst sah er zu Itachi. Was sollte das denn?

Schweigend verfolgte er, wie sich Itachi hinters Steuer setzte und die Blondine sich daneben.

„Naruto, räumst du das Zeug heute noch in den Kofferraum?“ fragte Itachi sarkastisch und sah in den Rückspiegel.

„Schon gut“, gab Naruto zurück und beeilte sich den Ballast loszuwerden.

Etwas mürrisch stieg er auf der Rückbank ein. Wieso musste er jetzt eigentlich hinten sitzen?

Bevor er sich beschweren konnte, hatte Itachi den Motor schon gestartet und fuhr vom Parkplatz.
 

So, ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. ^^

Tut mir Leid das es so lange gedauert hat. >.<

Ich versuch mich zu beeilen.

Wie immer hoffe ich auf Kommis. Zehn Stück müssen es wieder sein. *smile*

Bis zum nächsten Mal. ^^

Vertrauen

Niedergeschlagen saß ich da, an diesem so schönen sonnigen Tag und hatte keine Ahnung, wie ich das mit Sasuke wieder in Ordnung bringen sollte. Sollte ich mich für meine frechen, aber nicht böse gemeinten Sätze entschuldigen? Oder wäre es wohl angebrachter, wenn Sasuke dies tat, für seine überzogene und äußerst aggressive Reaktion?

Auf jeden Fall wusste ich eines. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Um ehrlich zu sein traute ich mich auch nicht so wirklich zu Sasuke zu gehen. Auch wenn ich gerne einmal meine vorlaute Klappe nicht halten kann und mich mit meinem Job sowieso schon im illegalen Bereich aufhalte, so hab ich doch Angst vor Sasukes Reaktion. Er war richtig Angst einflößend. Auf so etwas kann ich in Zukunft liebend gerne verzichten. Und freiwillig begebe ich mich nicht mehr in seine Nähe, solange ich nicht weiß, wie er momentan so drauf ist.

Seufzend lehnte ich mich zurück, gegen die Wand und schloss die Augen. Schlimmer konnte es ja eigentlich nicht mehr werden.

Ich sollte eines Besseren belehrt werden.

Memo an mich. Nie wieder solche Redewendungen benutzen. Es geschieht sowieso immer das Gegenteil davon.
 

Mit einem Knall knallte die Zimmertür gegen die Wand. Erschrocken fuhr ich herum und sah zu meinem Besucher. Inständig hoffte ich darauf, dass es sich nicht um Sasuke handelte. Bestimmt würde ich ihn für sein Verhalten anmeckern. Ich war zu dem Entschluss gekommen mich nicht bei ihm zu entschuldigen, wenn er nicht den ersten Schritt tat. Auch der ach so große Uchiha konnte einmal auf seine Mitmenschen Rücksicht nehmen.

„Saraaaaaaah!“

Mit gemischten Gefühlen sah ich nun meinem Besucher entgegen. Auf der einen Seite war ich erleichtert. Zu hundertprozentiger Sicherheit konnte ich nun sagen, dass es sich nicht um Sasuke handelte. Auf der anderen Seite war ich mir noch nicht so ganz sicher, ob ich jetzt in der Stimmung war mich mit Naruto zu unterhalten. Was blieb mir aber groß übrig?

Außerdem war Naruto mit der Zeit erträglich und in der Regel konnte er einen aufbauen, auch wenn er sich dessen nicht so bewusst war.

„Hey Naruto! Was ist los? Wieso bist du so gut gelaunt?“

„Ah, du wirst mir nicht glauben, was passiert ist! Ich bin ja so froh endlich aus Itachis Nähe wegzukommen!“

Theatralisch seufzte der blonde Chaot auf, ließ sich lächelnd auf meinem großen Bett nieder und sah mich an. Weiter erzählen tat er jedoch nicht. Anscheinend bestand er darauf, dass ich ihm alles aus der Nase ziehen musste. Wie ich so etwas leiden konnte…

„Naruto, jetzt erzähl schon!“

„Ja, ja. Ist ja gut. Du scheinst nicht besonders gut gelaunt zu sein. Ist was passiert?“

Fragend sah er mich an. Auch das noch! Musste er unbedingt danach fragen?

„Nein, es ist nichts. Und jetzt erzähl endlich!“ sagte ich schnell.

Zum Glück war Naruto im Moment mehr davon angetan seine Geschichte zu erzählen und somit hackte er nicht weiter bei mir nach.

„Du wirst es nicht glauben. Itachi hat irgendeine scharfe Blondine aufgerissen, als wir in der Stadt waren.“

Super. Auf so eine Geschichte habe ich ja nur gewartet! Wenn Itachi auch nur im Ansatz vom Charakter her war wie sein jüngerer Bruder war wohl so gut wie keine Frau sicher vor ihm. Da überraschte mich das jetzt nicht besonders. Sollte es Naruto auch nicht, schließlich kannte er den Uchiha schon viel länger als ich ihn.

„Toll Naruto“, warf ich ein, wobei ich hoffte, dass ihm mein ironischer Unterton nicht entging.

Falls er ihn bemerkte, überging er ihn jedoch geschickt. Ohne auf die Unterbrechung einzugehen, erzählte Naruto weiter. Dabei fing er an zu gestikulieren.

„Die ganze Zeit hat er mit ihr geredet. Mich hat er dabei total ignoriert, dabei habe ich alles einkaufen müssen, während Itachi seinen Spaß hatte. Ich wurde sogar auf die Rückbank verdrängt. Kannst du dir das vorstellen?“

Unweigerlich musste ich schmunzeln. Es war amüsant mit anzusehen, wie sich Naruto in etwas hineinsteigern konnte. Die wilden Bewegungen seiner Arme, genervte Seufzer an einigen Stellen, doch seine Stimmlage war immer noch das Beste. Umso mehr sich Naruto in die ganze Sache hineinsteigerte, umso höher wurde seine Stimme. Mir war das vorher noch nie aufgefallen. Es erinnerte mich stark daran, als Gaara im Stimmbruch war. Temari und ich haben uns dann immer über ihn lustig gemacht. Etwas, dass der Sabakuno auf den Tod nicht ausstehen konnte. Daher fiel es mir nicht allzu schwer mein Lachen zu unterdrücken. Wenn Naruto aber so weiter machen würde, dann konnte ich für nichts mehr garantieren.

„Ja, es war bestimmt ganz schön hart für dich auf der Rückbank sitzen zu müssen.“

Ich konnte mir da eindeutig schlimmeres vorstellen. Auf der Rückbank sitzen, ein Uchiha am Steuer, der andere neben einem und ignoriert zu werden! Aber gut, das gehörte der Vergangenheit an. Um genau zu sein war dies ja erst heute Morgen geschehen. Mir kam es vor, als wäre es schon länger her…

„Ja, und dann hat er total mit ihr geflirtet. Aber ich glaube, sie war davon nicht besonders angetan. Sie wollte viel lieber über dich reden.“

Stutzig geworden sah ich Naruto an. Wieso sollte eine wildfremde Person mit Itachi über mich reden wollen? Da war doch was faul.

Auf einmal hörte ich Naruto gespannt zu. Mir war auch nicht mehr zu lachen zumute. Hier ging es um meine Zukunft. Und die wollte ich eindeutig nicht hinter schwedischen Gardinen verbringen!

„Und, äh, über was haben die zwei sich so unterhalten? Also was haben sie so über mich erzählt?“

„Eigentlich nicht viel. Itachi hatte nur kurz gesagt, dass er sie zu dir bringt und sonst hat er da nie weiter drüber geredet. Ich hab aber auch nicht so richtig zugehört. Ich…“

Und ab da hörte ich Naruto nicht mehr zu. Erleichtert lehnte ich mich erneut gegen die Wand. Wieso saß ich eigentlich auf dem Boden und Naruto auf meinem Bett? Na ja, das war ja auch egal. Auf jeden Fall musste ich mich jetzt als nächstes um diese unbekannte Frau kümmern. Vielleicht war sie ja eine Privatdetektivin und einer meiner früheren Verlobten war ihr Klient und jetzt wollte sie Itachi, dem Anwalt, alles brühwarm erzählen.

Scheiße, scheiße, scheiße!

So schnell wie ich konnte stand ich auf, eilte zur Tür und faselte irgendeine Entschuldigung zu Naruto, ehe ich fluchtartig mein Zimmer verlies. So wie es ja kommen musste, prallte ich gleich hinter der Tür mit jemandem zusammen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass es sich dabei um Sasuke handelte. Doch das war mir im Moment völlig egal. Was auch immer Sasuke wollte, dafür hatte ich später Zeit. Erneut gab ich eine gemurmelte Entschuldigung von mir, während ich meinen Weg fortsetzte. Erst als ich unten in der Eingangshalle stand bemerkte ich, dass ich keine Ahnung hatte, wo Itachi und die unbekannte Blondine überhaupt waren. Bevor ich mir darüber jedoch ernsthaft Gedanken machen konnte, ließ mich ein Freudenschrei, den ich nur allzu gut kannte, herumfahren.

„Sakura!“

Mit diesen Worten fiel mir die bis dato unbekannte Blondine um den Hals. Voller Erleichterung erwiderte ich die Umarmung.

„Temari! Was machst du denn hier?“

Und bevor meine langjährige Freundin auch nur antworten konnte, entwich meinem Gesicht jegliche Farbe.

Verdammt! Wieso ausgerechnet immer ich? Temari hatte mich mit meinem richtigen Namen angesprochen. Und das auch noch in einer besonders lauten Lautstärke. Ich betete gerade darum, dass es niemand mitbekommen hatte, als ich Temaris Stimme an meinem Ohr hörte. Sie wirkte ein wenig besorgt, während sie mich musterte.

„Hey, ist alles in Ordnung mit dir? Dir hat hier doch wohl keiner was getan oder? Wenn ja, dann gibt es mächtig Ärger! Gaara wird bestimmt auch noch mitmischen und dann…“

Gerade wollte ich Temari zum Schweigen bringen, als mich der nächste Schock ereilte. Breit grinsend lehnte Itachi an der Wand, mir gegenüber.

Ich bin mir sicher, für einen Moment stand mein Herz und die gesamte Welt still. Ich hörte auf zu atmen und konnte nur noch in das grinsende Gesicht des Uchihas sehen. Ich bemerkte nicht, wie mich Temari etwas fragte. Ich bekam auch nicht mit wie sie sich umdrehte und scharf die Luft einzog, als auch sie Itachi entdeckte.

Ich weiß nicht mehr was anschließend geschah. Ich wusste nur noch, dass Itachi auf mich zukam. Anschließend hatte ich einen Blackout.
 

Sichtlich schlecht gelaunt hörte sich Sasuke die uninteressante Geschichte des Uzumakis an. Er bekam kaum mit, was Naruto sagte. Seine Gedanken kreisten sich nur um Sakura. Die ganze Zeit über war er am Überlegen gewesen, was er jetzt nur machen sollte. Entschuldigen würde er sich mit Sicherheit nicht. Schließlich hatte Sakura es ja gerade zu provoziert. Aber er wollte zumindest zu ihr gehen und nachsehen wie es ihr ging. Vielleicht war sie ja total verschüchtert und konnte sich deswegen nicht bei ihm entschuldigen. Kaum das er jedoch hier angekommen war, wurde er von Sakura einfach nur angerempelt und stehen gelassen bzw. mit Naruto alleine gelassen.

Womit hatte er das bitte schön verdient?

„Und es war dieses Mädchen, mit der Itachi und ich schon zusammengestoßen waren und die ganze Zeit wollte sie nur über S…“

„Ja, ja, Naruto. Ich bin müde. Ich geh schlafen. Bis morgen.“

Narutos Proteste ignorierend verließ Sasuke Sakuras Zimmer. Er hatte wirklich nicht weiter Lust sich die Autofahrt mit Itachi anzuhören.

Schnell war der Uchiha in seinem Zimmer angekommen. Es lag schließlich direkt neben Sakuras. Auf dem Weg zu seinem Bett zog er sich seine Badeshorts aus und tauschte sie kurzerhand gegen eine schwarze Boxershorts aus.

Mit einem leisen Seufzer ließ sich Sasuke auf das Bett fallen. Kühler Stoff umfing ihn, schmiegte sich an seine erhitzte Haut. Es war angenehm den weichen Stoff auf der nackten Haut zu spüren. Tief atmete Sasuke mehrmals ein und aus. Die Letzten Strahlen der untergehenden Sonne schienen in sein Zimmer. Er brauchte nicht lange, um einzuschlafen. Sasuke glitt in einen traumlosen Schlaf und konnte die ganzen Ereignisse des Tages hinter sich lassen.
 

„Verdammt, jetzt wach endlich auf!“

Abrupt riss Sasuke seine Augen auf. Er wollte gerade denjenigen anfahren, wer auch immer ihn so unsanft geweckt hatte, als er in zwei grüne Augen sah und alles andere vergaß. Hätte er nicht die leicht schimmernde Flüssigkeit in Sakuras Augenwinkeln gesehen, vielleicht hätte er sich dann noch aufgeregt. So jedoch machte sich Sorge in ihm breit. Warum weinte Sakura? Doch wohl nicht wegen ihm?

Kaum das Sasuke wach war, nahm Sakura ihre Hände von Sasukes Schultern und setzte sich auf die Bettkante. Jeder ihrer Bewegungen folgte der Schwarzhaarige. Schweigend saß sie da, schweigend sah er sie an. Was wollte Sakura denn nur? Es war mitten in der Nacht und sie weinte. Warum?

„Sakura?“ begann Sasuke nach einer Weile leise zu fragen.

Er wollte sie nicht bedrängen. Was auch immer es war, sie würde es ihm bestimmt sagen, sonst wäre sie jetzt nicht hier bei ihm.

„Nenn mich nicht mehr so!“ fuhr Sakura ihn sofort an.

Irritiert sah Sasuke die junge Frau vor sich an. War er im falschen Film gelandet oder was ging hier ab? Er hatte doch nur ihren Namen gesagt. Wenn sie nicht gerade so hilflos aussehen würde, dann hätte er sie schon längst angefahren.

„Würdest du mir bitte sagen, was passiert ist?“

Drängend, aber trotzdem sanft hallte seine Stimme durch das dunkle Schlafzimmer. Erst sah es so aus, als würde Sakura ihn für diese Aufforderung anmeckern, im letzten Moment besann sie sich jedoch anders, seufzte schwer, ließ die Schultern hängen und begann zu erzählen.
 

Flashback:
 

Temari und ich saßen Itachi in seinem Zimmer gegenüber. Wie ein König thronte er auf dem großen Sessel in der Mitte des Zimmers. Man kam sich dabei, wenn man wie Temari und ich auf Sitzkissen auf dem Boden saß, ziemlich klein und unbedeutend vor. Ich konnte schon fast körperlich spüren, wie angespannt und nervös Temari war. Ihre Blicke schickten mir stumme Entschuldigungen und Reue spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder. Gut, wenigstens fühlte sie sich für diese ausgewachsene Katastrophe schuldig.

„Was schaut ihr denn beide so betrübt drein?“ fragte Itachi scheinheilig.

Oh, am liebsten wäre ich jetzt auf den Uchiha losgegangen und hätte ihm sein Grinsen aus dem Gesicht geprügelt. Irgendwie hat diese Familie diese Auswirkung auf mich.

„Bitte, du darfst Sa…“

„Hör auf mit dieser Schmierenkomödie!“ maulte ich Itachi an und unterbrach Temaris Bitte.

So weit würde es noch kommen, dass ich um etwas bitte! Es ist schon schlimm genug von Sasuke erpresst zu werden, da krieche ich nicht auch noch vor seinem älteren Bruder im Staub!

„Oh, ich halte hier keine Schmierenkomödie ab, Sakura. Das bist doch wohl du. Ich habe zumindest nicht etliche Männer um einen guten Teil ihres Vermögens gebracht.“

Verdutzt sah ich zu Itachi. Woher wusste er das? Temari hatte mich nur mit meinem richtigen Namen angeredet und nicht gleich meine ganze kriminelle Laufbahn vor Itachi ausgebreitet.

Bevor ich jedoch danach fragen konnte, beantwortete Itachi meine unausgesprochene Frage.

„Ich habe so meine Informationen und Informanten. Keine Angst, Temari hat nichts gesagt, was ich nicht schon längst wüsste.“

Verblüfft sahen Temari und ich uns an. In unseren beiden Gesichtern ließ sich Unglauben ablesen.

„Ihr beide kennt euch seit ihr denken können. Daher habe ich mir gedacht, ich bringe Temari hierher. Dann bist du nicht so alleine, Sakura“

Wieso musste mich jeder gleich immer so oft bei meinem Namen nennen, sobald sie hinter die Wahrheit kamen? Das war ja nicht zum Aushalten! Aber es war eine Sache etwas über meine Betrügereien zu wissen, aber auch noch Fakten aus meiner Kindheit und über Temari?

Das war eindeutig zu viel.

„Ich werde jetzt nicht weiter darauf eingehen. Auf jeden Fall weiß ich genug um euch beide für einige Zeit ins Gefängnis zu bringen.“

Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie sich Temari bei diesen Worten noch etwas mehr anspannte. Mir erging es da nicht anders. Ich merkte schon, auf was das wieder hinaus lief. Super. Dann wurde ich also von beiden Uchiha Brüdern erpresst.

„Was willst du? Geld?“ fragte ich prompt.

Lächelnd schüttelte Itachi den Kopf. Es hätte mich auch gewundert, wenn Itachi so etwas banales wie Geld von mir haben wollte. Davon hatte er selbst wahrscheinlich viel mehr als ich.

„Nein, kein Geld. Aber eure Verschwiegenheit, denn auch mich kostet es etwas, wenn die Wahrheit herauskommt. Ich arbeite schließlich für Justizia.“

Ich verstehe ja nicht viel von römischer Mythologie, aber mit der Göttin der Gerechtigkeit hatte ich noch nie viel am Hut.

„Und was noch?“ hackte ich nach, während Temari neben mir verschüchtert nickte.

So hatte ich meine Kindesfreundin noch lange nicht erlebt. Sonst hatte sie ein genauso großes Mundwerk wie ich und ließ so etwas nicht mit sich machen. Na ja, aber wir haben uns auch Jahre nicht gesehen.

„Zudem will ich, dass du die Verlobung mit Neji löst.“

Verblüfft und mit offenem Mund sah ich Itachi an. Das war doch wohl nicht sein Ernst? Natürlich hätte ich das auch gemacht. Später irgendwann, aber dass er das von sich aus verlangte?

„Ich mag Neji, aber ich tue es nicht für ihn. Nicht nur“, erklärte Itachi.

Gut, ich verstand ihn nicht, aber das war wahrscheinlich auch gewollt.

„Und des weiteren will ich, dass ihr jederzeit abrufbereit seid, für Aufgaben, die gerade anfallen.“

„Was soll das sein?“

Dieses mal stellte nicht ich die Frage, sondern Temari. Misstrauisch beäugte sie den Uchiha. Man sah ihr an, dass ihre Sympathie für diesen Mann immer weiter sank.

„Je nachdem, was ich gerade benötige. Hauptsächlich müsstet ihr Besorgungen für mich erledigen.“

Toll, schon wieder wurde ich versklavt.

„Aber hauptsächlich werde ich wohl zusehen, wie sich das ganze hier entwickelt.“

Das Lächeln von Itachis Lippen verschwand. Eindringlich sah er uns an. Ich kam mir in diesen Moment ziemlich durchschaubar vor.

„Und jetzt kannst du gehen, Sakura. Temari bleibt.“

Ich wollte schon protestieren. Halb war ich aufgestanden und war dabei eine Schimpftirade auf Itachi niederprasseln zu lassen, als mich Temari zurückhielt. Leicht lächelnd schüttelte sie den Kopf.

„Nein, lass nur. Ich werde schon mit ihm klar kommen. Geh du nur. Ich bin ja schließlich für dieses Desaster verantwortlich. Irgendwie.“

Seufzend sah ich zwischen Temari und Itachi hin und her. Ich wusste, Temari würde ich nicht mehr umstimmen können. Daher ging ich zur Tür. Bevor ich das Zimmer verließ, warf ich Itachi einen warnenden Blick zu. Würde er es auch nur wage sich an Temari zu vergreifen wäre er die längste Zeit Anwalt gewesen. Dafür würde ich sogar für ein paar Jahre auf meine Freiheit verzichten.
 

Flashback Ende
 

„Und dann bin ich zu dir gegangen. Ich kann ja sonst mit niemandem reden!“ beendete Sakura ihre Erzählung.

Gespannt hatte Sasuke gelauscht. Nicht ein einziges Mal hatte er sie unterbrochen. Er verstand, wieso sie so durcheinander war. Zwei Leute waren hinter ihr wohlbehütetes Geheimnis gekommen und jedes Mal wurde sie erpresst. Zudem war sich Sasuke selbst nicht ganz sicher ob Itachi seine Hände bei sich behalten würde. Temari war auch ansehnlich.

„Jetzt sag was. Los!“ forderte Sakura den Uchiha auf.

Fahrig fuhr sie sich durch ihre rosa Haare. Sie wirkte hilflos, während sie so auf seinem Bettrand saß und zu ihm sah. Die vereinzelten Tränen waren schon getrocknet.

Sasuke kämpfte gegen den Drang an sie ihn seine Arme zu schließen. Den Vorfall von heute Mittag hatten beide schon wieder vergessen.

„Was soll ich groß dazu sagen? Ich erpresse dich doch auch.“

Kaum das er das gesagt hatte verfluchte sich Sasuke dafür auch schon. Etwas Dümmeres hätte er wohl kaum sagen können.

Mehrmals öffnete Sakura den Mund, schloss ihn wieder. Sasuke war froh darum, dass sie ihn nicht anfuhr. Zum Glück war sie dafür wohl zu empört.

„Ich meine, Itachi wird schon wissen, was er macht. Ich bezweifle das sich viel für dich ändern wird.“

Und das sagte Sasuke nicht nur einfach so. Er meinte es auch ernst. Itachi tat immer alles mit einem gewissen Gedanken im Hintergrund. Er verfolgte einen Plan, sonst wäre er nicht mit der Wahrheit schon herausgerückt. Genauso erklärte er es Sakura.

„Und?“ meinte sie nur und sah ihn auffordernd an.

Sasuke benötigte einen Moment, bis er verstand was sie von ihm wollte. Warum sollte er das auch noch machen? Er erpresste doch sie und nicht umgekehrt. Aber Sasuke kannte die Antwort. Er würde ihr helfen, weil er sich in sie verliebt hatte.

„In Ordnung, ich werde mal schauen, ob ich dahinter komme, was Itachi vor hat.“

Zufrieden nickte Sakura. Schweigen breitete sich wieder in dem Zimmer aus. Sasuke kämpfte noch immer mit sich, um nicht über die Haruno herzufallen. Sie sah so verführerisch aus, wie sie so dasaß, die Knie angezogen und nur ein dünnes Nachthemd tragend. Sonderlich mehr konnte er jedoch wegen Lichtmangels nicht erkennen.

„Rück mal“, meinte Sakura irgendwann.

Verwundert sah Sasuke sie an, tat jedoch, was sie wollte. Kaum das Platz genug da war, legte sie sich neben ihn, unter die Decke.

Sasuke schluckte schwer. Sein Puls begann sich ein wenig zu erhöhen. Was tat sie hier? Was wurde das?

„Was…?“ begann der Uchiha zu fragen, wurde auch sogleich von Sakura unterbrochen.

„Ich bin müde, ich will schlafen und ich habe selbst keine Ahnung was ich hier mache. Gute Nacht.“

Damit war die Sache wohl für die junge Frau erledigt. Mehrmals blinzelte Sasuke, ehe er es sich auf seiner Betthälfte bequem machte. Mit dieser Antwort war er nicht gerade zufrieden, aber er hoffte, dass er es positiv auslegen konnte.

„Gute Nacht“, murmelte Sasuke nach einer Weile.

Er lauschte dem gleichmäßigem Atem Sakuras zu. Sie drehte ihm den Rücken zu. Angespannt lag Sasuke da. So konnte er einfach nicht schlafen. Nicht, wenn er wusste, dass Sakura gleich neben ihm lag. Er müsste nur den Arm ausstrecken und würde sie schon berühren.

Während Sasuke um Selbstbeherrschung rang, drehte sich Sakura um, legte mit einer fließenden Bewegung ihre Arme um Sasuke und bettete ihren Kopf auf seiner Brust.

Überrascht sah Sasuke auf Sakura hinab. Schlief sie schon? Auf jeden Fall gefiel ihm diese Berührung. Er wollte mehr, doch das würde noch etwas auf sich warten lassen.

Mit der Zeit entspannte sich Sasuke, genoss Sakuras Nähe. Er machte sich nicht länger Gedanken um das, was heute geschehen war. Er wollte jetzt einfach nur noch schlafen, mit Sakura an seiner Seite. Kurz bevor er einschlief, vernahm er Sakuras Stimme.

„Danke schön“, murmelte Sakura leise, während sie sich weiter an Sasuke schmiegte.

Lächelnd erwiderte er ihre Umarmung, bevor er ins Reich der Träume glitt.
 


 

So, das war das Kapi.

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Es ist ein bisschen durcheinander, find ich…

Na ja, auf jeden Fall bin ich nicht so zufrieden, wie ich es gerne wäre. Passiert mir in letzter Zeit aber immer. *smile*

Wie immer mindestens 10 Kommis, sonst geht es nicht weiter. ^.^

Bis zum nächsten Kapi. *wink*

Altes Verlangen, neue Liebe

Laut hämmerte er mit den Fäusten gegen die Tür. Immer und immer wieder schlug seine Faust gegen das Holz, während seine Stimme laut durch die Flure hallte.

„Hey, aufstehen! Sarah, bist du wach? Hey, Sarah!“

Nach ungefähr fünf Minuten erfolglosem klopfen und rufen entschied sich Naruto dazu, einfach in das Schlafzimmer zu gehen. Das Frühstück war bereits fertig, der Tisch draußen im Garten gedeckt. Itachi und die Blondine von gestern saßen bereits am Tisch und aßen. Naruto war dazu abkommandiert worden Sarah und Sasuke zu wecken. Doch Sarah gab kein Lebenszeichen von sich.

Ihr Schlafzimmer wurde von Sonnenlicht durchflutet. Naruto hatte keine Probleme sich zurecht zu finden, erkannte jedoch mit einem Blick auf das große Bett, dass es verlassen war und Sarah sich nicht in ihrem Zimmer befand. Ein kurzer Blick in das Badezimmer verdeutlichte ihm nur, dass sich Sarah auch hier nicht aufhielt.

Mit gerunzelter Stirn verließ Naruto das Schlafzimmer, ging gleich zum nächsten Zimmer. Vielleicht wusste ja Sasuke, wo Sarah war. Vielleicht war sie aber auch schon wach und bereits nach draußen gegangen, während er hier vergeblich versucht hatte sie zu wecken.

Ohne weiter groß darüber nachzudenken, klopfte Naruto kurz an Sasukes Tür und trat direkt ein, ohne auf eine Rückmeldung zu warten. Es konnte eh nichts passieren. Sasuke besaß schließlich nichts, was Naruto nicht auch hatte.

„Gute Morgen Sasu…“, begann der Uzumaki, stoppte aber abrupt, als er auf das gemütliche Doppelbett des Uchiha sah. Mehrmals blinzelte er, rieb sich die Augen. Er konnte nicht glauben, was er dort sah oder besser gesagt, er wollte es nicht glauben.

Sasuke lag in seinem Bett und in seinen Armen lag eine rosahaarige Frau, die Naruto nur allzu gut kannte. Aber was hatte Sarah im Bett von dem besten Freund ihres Verlobten zu suchen?

Naruto verstand nur Bahnhof.

Während er noch darüber nachdachte, was das alles zu bedeuten hatte, wachte der Uchiha mit der Zeit auf, hob verschlafen seinen Kopf und sah ihn an. Die anfängliche Müdigkeit verschwand und machte Überraschung platz. Wenige Sekunden später kam noch eine Erkenntnis hinzu, die Sasuke nicht gefiel.

„Baka, verschwinde aus meinem Zimmer!“ wurde Naruto von jetzt auf gleich angeschrien.

Jetzt war er erst recht verwirrt. Da er aber keine Lust verspürte sich mit Sasuke anzulegen und das auch noch so früh morgens, verschwand Naruto in Windeseile aus dem Schlafzimmer, ging nach draußen. Was Sasuke und Sakura in der Nacht getan bzw. getrieben hatten, wollte er lieber nicht so genau wissen.
 

Fahrig fuhr sich Sasuke durch sein Haar, sah auf die schlafende Frau neben sich hinab.

Das war eine Katastrophe! Was hatte dieser blonde Idiot eigentlich in seinem Zimmer zu suchen gehabt? Hatte der kein eigenes? Besonders, was würde Naruto jetzt denken, wenn er ihn hier zusammen mit Sakura gesehen hatte? Es sah wirklich eindeutig aus. Und mit Sicherheit zog Naruto aus dem, was er gesehen hatte, die falschen Schlüsse. Im schlimmsten Fall würde er zu Neji rennen und ihm alles brühwarm erzählen. Das wäre noch schlimmer als eine Katastrophe!

Aber vielleicht – und das hoffte der Uchiha inständig – würde Naruto erst noch warten und mit ihm reden wollen. Naruto war schließlich kein hoffnungsloser Fall und auch er dachte ab und an mit.

Andererseits…Hatte Sakura ihm letzte Nacht nicht davon erzählt, dass Itachi von ihr verlangte die Verlobung mit Neji aufzulösen? Das war doch für sie die beste Gelegenheit oder nicht?

Umso länger Sasuke darüber nachdachte, umso dümmer fand er diesen Gedanken. Sollte Naruto das wirklich Neji erzählen, dann wäre das vielleicht das Ende der Verlobung, aber auch das Ende für die jahrelange Freundschaft zwischen Neji und Sasuke. Das musste er verhindern.

In Windeseile war Sasuke aus dem Bett gesprungen, aus dem Zimmer gerannte und suchte nun Naruto.
 

Durch das abrupte Aufstehen von Sasuke wurde ich unsanft geweckt und geradewegs aus einem wunderschönen Traum gerissen. Aber wenigstens habe ich, nach dem Zwischenfall mit Itachi und Temari, richtig gut geschlafen.

Noch leicht verschlafen streckte ich mich ausgiebig, kletterte dann aus dem Bette, um in mein Zimmer zu gehen. Schließlich musste ich mich noch umziehen.

In meinem Zimmer angekommen, zog ich mich schnell um, damit ich sofort frühstücken konnte. Ich hatte richtig Hunger. Hoffentlich war es bereits fertig.

Meine anfängliche gute Laune verflog, als ich in den großen, hellen Salon trat, wo bereits ein gut gedeckter Frühstückstisch wartete. An sich eine schöne Atmosphäre, aber einige Personen am Tisch störten etwas. Itachi beispielsweise, den ich seit letzter Nacht eindeutig nicht mehr mag. Etwas irritiert war ich jedoch von Temari, die erst lächelnd zu mir sah und dann – und das war das, was mich so irritierte – leicht schüchtern zu Itachi, der ihren Blick erwiderte.

Lief zwischen den beiden was? Da ließ man die beiden nur eine Nacht alleine und schon passierte so was. Oh man…

„Guten Morgen“, begrüßten mich Temari und Itachi nun fröhlich, während ich mich ihr gegenüber setzte, Itachi ignorierte ich bewusst.

„Morgen“, gab ich meine genuschelte Antwort, griff nach einem noch warmen Brötchen und begann es aufzuschneiden.

Während Itachi und Temari miteinander redeten, versuchte ich so viel wie möglich des Gespräches auszublenden. Das war es dann ja wohl mit dem gemütlichen Frühstück.

Und erst recht, als Sasuke und Naruto durch das Haus rannten und sich anschrien.

„Jetzt hör mir endlich zu, du Baka! Du sollst Neji nichts davon verraten!“

„Du hast mit Sarah geschlafen! Das muss ich ihm erzählen!“ entgegnete Naruto.

In diesem Moment betraten die zwei Streithälse den Salon und schauten in drei verdutzt schauende Gesichter. Langsam reichte es mir! Wie kam Naruto nur auf diese alberne Idee?

„Naruto, denk mal ganz gründlich nach“, begann ich leise, während ich ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. „Wie kommst du auf die bescheuerte Idee, ich würde freiwillig mit dem da“, - abfällig deutete ich auf Sasuke – „schlafen?“ Abgesehen davon, dass ich es bereits einmal beinahe getan hätte…

Einen Moment lang dachte Naruto über meine Worte nach, dann meinte er nur: „Also habt ihr nicht…?“

„Nein, haben wir nicht! Hab ich doch die ganze Zeit gesagt!“ gab Sasuke genervt von sich.

„Sarah hat sich lediglich bei mir ausgeheult und ist dabei eingeschlafen!“

Na toll, danke. Musste Sasuke das unbedingt vor Itachi erzählen? Es reichte doch wohl, dass mich jetzt beide Uchihas in der Hand hatten. Jetzt hatte Itachi auch noch die Freude daran, dass ich wegen ihm geweint habe.

Wie ich sie beide hasse.
 

Sasuke war froh, dass er Naruto davon hatte überzeugen können, dass er nicht gleich Neji anrief und ihm alles brühwarm erzählte.

Das Frühstück war fertig, es lief fast schweigend ab. Nun saß Sasuke mit Itachi alleine in der Bücherei. Er wollte hinter die Beweggründe seines Bruders kommen.

„Was soll das alles? Du bist doch sonst immer der Saubermann der Familie gewesen, Herr Anwalt.“

„Nun, was spielst du für ein Spiel, mein liebes Bruderherz? Du weißt anscheinend auch über Sarah Millers wahre Identität bescheid“, gab Itachi leichtfertig zurück.

„Ich weiß was ich tue, aber nicht was du tust.“

„Vielleicht habe ich ja einen Blick auf Sakuras hübsche blonde Freundin geworfen? Außerdem will ich für Neji und dich nur das Beste.“

Mit diesen Worten erhob sich Itachi, griff sich ein Buch aus einem der Regale und begann zu lesen.

Seufzend verdrehte der jüngere Uchiha die Augen. Jetzt würde er aus seinem Bruder nichts mehr herausbekommen. Itachi hatte das Talent andere vollkommen zu ignorieren wenn er wollte. Und nichts und niemand konnte ihn dann noch stören.

„In Ordnung, dann lass ich dich mal in Ruhe.“

Nachdem der junge Uchiha die Bücherei verlassen hatte, suchte er erst einmal Sakura, um ihr seine neuen, wenn auch wenig hilfreichen, Informationen zu erzählen. Gleichzeitig dachte er darüber nach.

Itachi wollte das Beste für ihn und Neji? Das mit Temari konnte Sasuke ja noch nachvollziehen, so schlecht sah sie schließlich nicht aus. Aber wie passten Neji und er da hinein? Vielleicht war das mit Neji daraufbezogen, dass er nicht länger ein Opfer Sakuras Schwindel blieb. Aber verdammt noch mal, wie passte er selbst da hinein?!

„Sasuke! Verpiss dich!“ wurde er auf einmal angeschrien, als er Sakuras Zimmer betrat.

Irritiert wanderten seine Gedanken in die Realität zurück. Mitten im Zimmer stand Sakura, nackt.

Bei diesem Anblick musste der Uchiha schwer schlucken. Warum auch immer sie so da stand, es war ihm scheißegal. Bei dem was er sah, wurde seine Hose immer enger. Er konnte seinen Blick nicht von Sakura abwenden. Von ihrem nassen Haar tropften ein paar Wassertropfen auf den Boden oder flossen ihren wunderbar nackten Körper hinunter, über ihren ansehnlichen Hals, den kleinen aber festen Brüsten, tiefer über ihren Bauch, bis sie zwischen ihren Schenkeln verschwanden.

„Sasuke Uchiha, du perverse Sau, verpiss dich oder ich garantiere für nichts!“ wurde Sasuke weiter von Sakura angeschrien, die wütend und peinlich berührt zugleich versuchte ihren Körper mit ihren Händen zu bedecken. Währenddessen suchte sie nach einer Decke oder einem Stück Stoff, mit dem sie ihren Körper bedecken konnte.

Seinen Blick weiter auf Sakuras Körper gerichtet, schloss er, ohne es bewusst wahrzunehmen, die Tür, ging auf sie zu.

„Was hast du vor?“ fragte die Rosahaarige, Angst schwang in ihrer Stimme mit.

Verunsichert trat sie ein paar Schritte zurück, griff dabei nach der Bettdecke und hielt sie sich vor den Körper. In diesem Moment war der Uchiha auch schon bei ihr.

„Die brauchst du doch nicht wirklich“, murmelte Sasuke mehr zu sich selbst, während er Sakura langsam wieder die Decke aus der Hand nahm.

Zu seiner Verwunderung ließ es Sakura geschehen, stand jedoch noch immer verunsichert vor ihm, konnte ihm nicht ins Gesicht sehn.

„Du bist so wunderschön“, flüsterte Sasuke auch schon, bevor er selbst realisierte was er da tat und sagte.

Überrascht sah Sakura auf, in seine, vor Lust verdunkelten schwarzen Augen, ehe sie seine Lippen auf ihren spürte.
 

Okay, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Auch wenn ich im ersten Moment eher Angst vor ihm hatte, genoss ich den Kuss. Anders als bei dem ersten Mal, wo wir uns küssten, war es jetzt viel zärtlicher. Gefühlvoll knabberte Sasuke an meiner Unterlippe, ließ nach einer kurzen Zeit seine Zunge durch meine Lippen gleiten. Das Ziehen und Prickeln meines Unterleibes nahm immer mehr zu, schrie verlangend auf, als seine Hände sich um meine Hüften legten und mich zu ihm zogen. Meine nackte Haut berührte seine Kleider, trotzdem konnte ich durch die die Ausbuchtung seiner dunklen Jeans sein warmes, hart pulsierendes Glied fühlen. Und es war einiges, was ich da fühlte.

„Sasuke, wir sollten nicht“, begann ich nachdem sich unsere Lippen voneinander lösten, doch ich unterbrach mich selbst, als mir ein Keuchen entrang, als sich Sasuke mit federleichten Küssen meinem Hals widmete.

Oh mein Gott, ich wusste wo das hinführen würde, wenn er nicht gleich damit aufhörte. Ich kann nicht leugnen das Sasuke gut aussieht und ich ihn auch irgendwie begehrenswert finde, aber – und so albern das auch klang – in diesem Moment musste ich an Neji denken und – auch wenn ich Neji selbst nicht liebte – ich respektierte ihn und wollte auf keinen Fall die Freundschaft der zwei Männer ruinieren. (Gut, der Gedanke war eher zweitrangig, aber was soll´s…)

„Sasuke, bitte hör auf“, flehte ich, obwohl ich genau das Gegenteil wollte. Er sollte nicht aufhören, niemals. Zu gut fühlten sich seine Berührungen an, seine Küsse. Doch ich musste dem ein Ende setzen. Widerwillig drehte ich den Kopf zur Seite, trat ein, zwei Schritte zurück, wickelte wieder die Decke um meinen erhitzten Körper. Ich versuchte Sasuke nicht in sein verwirrtes Gesicht zu sehen, während ich zu einer Erklärung ansetzte.

„Es tut mir Leid, Sasuke, aber ich kann nicht. Ich…“

Ohne darauf zu achten was ich soeben gesagt hatte, zog mich Sasuke wieder an sich, küsste mich, dieses Mal stürmischer, besitzergreifender. Es war schwer sich dem Uchiha erneut zu entziehen. Aber es ging nicht anders.

„Sasuke, nein, ich will nicht.“

Dieses Mal, mit mehr Nachdruck, entfernte ich mich von Sasuke, schuf so viel Abstand zwischen uns, dass er nicht einfach wieder nach mir greifen konnte. Oder mich mit diesen Lippen küssen konnte.

Jetzt versuchte ich nichts zu erklären, sondern nahm einfach Sasukes, inzwischen missmutiges Gesicht hin.

„Ich würde mich jetzt gerne anziehen. Allein.“

Einen Moment lang herrschte Schweigen, bis Sasuke die Stille durchbrach.

„Wie du willst. Aber komm heute Nacht nicht wieder in mein Bett gekrochen!“

Energisch verließ er mein Zimmer, knallte die Tür lautstark hinter mir zu und ließ mich, mit meinem Verlangen, alleine zurück.

Seufzend ging ich zu meinem Kleiderschrank und holte mir meine Kleidung heraus.

Das nächste Mal sollte ich, wenn ich geduscht habe, die Zimmertür abschließen. Dann wäre mir dieses ziehende Verlangen im Unterleib erspart geblieben.
 

„Sollte ich nicht lieber nach Sakura sehen? Sie hat so laut geschrien.“

„Ich denke nicht. Sie ist bereits mit so vielen Dingen durchgekommen, da wird sie auch mit was auch immer fertig“, meinte Itachi nur leichthin und lächelte die Blondine in seinen Armen an.

Seufzend gab Temari sich geschlagen, kuschelte sich an seine muskulöse Brust und schloss die Augen. Sie konnte kaum glauben wie schnell sie mit Itachi im Bett gelandet war. Gerade mit einem Anwalt, der etwas gegen sie, Sakura und ihrem Bruder in der Hand hatte! Sie war wirklich lebensmüde! Aber da war etwas, etwas, das sie vorher noch nie so bei einem anderen Mann verspürt hatte. Sie hatte schon einige Beziehungen gehabt, auch die berühmt berüchtigten Schmetterlinge waren ab und an vorhanden gewesen, aber trotzdem war es mit Itachi noch einmal etwas anderes. Aber warum gerade sie? Damit wollte sich die Sabakuno jetzt nicht befassen. Vielmehr wollte sie jetzt die Zeit mit dem Uchiha genießen.

Lächelnd hob sie leicht ihren Kopf an, sah Itachi ins Gesicht und küsste ihn kurz darauf.

Mit einer raschen Bewegung hatte er sie herumgedreht, sodass Temari nun unter ihm lag. Ein wollüstiger Blick huschte über sein Gesicht und ließ Temari wissen, was er als nächstes mit ihr vorhatte. Etwas, dass sie bereits den ganzen Nachmittag praktizierten.

Vorfreude machte sich in ihr breit, als sie an die Leidenschaft dachte, mit der Itachi sie gleich lieben würde.
 

Es war früher Abend, als Ich mit Temari in der Küche stand und das Essen zubereitete. Mit Sasuke hatte ich nicht mehr geredet gehabt. Er war nur einmal kurz vorbeigekommen, hatte mir kurz angebunden mitgeteilt was er essen wollte und war wieder verschwunden. Naruto war den ganzen Tag draußen gewesen und hatte ein wenig die Gegend erkundigt. Nicht, dass er die Gegend bereits wie seine Westentasche in- und auswendig kannte.

Klappernd fiel mir der Kochlöffel herunter, als mir Temari freudig erzählte, dass sie sich anscheinend in Itachi verliebt hatte und das er ein großartiger Liebhaber war. Geschockt sah ich sie an.

„Sakura, willst du nicht irgendetwas dazu sagen und mich nicht nur mit offenem Mund anstarren?“

Mehrmals blinzelte ich, schloss den Mund, ehe ich meiner langjährigen Freundin antwortete.

„Bist du denn des Wahnsinns? Das ist sozusagen unser FEIN!“

Etwas gekränkt sah Temari drein, während sie weiter in dem Topf herumrührte.

„Er ist nicht mein Feind. Nur deiner, wenn du so kleinlich sein willst.“

„Na toll, dann steigst du eben mit MEINEM Feind ins Bett! Auch nicht sehr viel besser! Wahrscheinlich wollte er dich letzte Nacht noch kurz sprechen, damit ihr es wie die Karnickel treiben konntet!“

Ich schrie schon beinahe durch das Haus. Itachi und Sasuke hatten es sicherlich mitbekommen, worüber wir redeten. Nicht nur, dass man in dieser verdammten Sommerresidenz eh jedes Wort höre, die zwei Brüder saßen auch noch direkt nebenan und warteten auf das Essen. Aber das war mir in diesem Moment vollkommen egal.

„Hey! Das haben wir nicht getan! Wir haben sehr viel miteinander geredet und…“

„Ach so nennt man das heute“, unterbrach ich Temari wirsch.

Bevor unser Streit jedoch noch hitziger wurde, erschien Itachi in der Tür. Lässig stand er im Türrahmen und tat gekonnt so, als hätte er von alledem nichts mitbekommen.

„Sakura, Telefon für dich. Dein Verlobter.“

Neji hatte ich beinahe vergessen gehabt. Schnell hechtete ich zum Telefon.

„Hallo mein Liebling“, meldete ich mich etwas außer Atem.

„Hallo Schatz. Ich hab leider schlechte Nachrichten“, begann Neji auch sofort mit schuldiger Stimme.

„Oh bitte, hab mich betrogen oder so etwas ähnliches“, dachte ich als bei mir, damit ich einen guten Grund hatte um mit ihm Schluss zu machen. Doch wie so oft wurden meine Hoffnungen zunichte gemacht.

„Ich habe geschäftlich hier leider viel zu tun. Ich glaube, ich werde es nicht schaffen nachzukommen. Es tut mir so Leid.“

„Oh, äh, das geht schon in Ordnung. Es ist schon schade, aber wenn es nicht anders geht“, gab ich enttäuscht zurück. Zwar nicht aus dem Grund, den Neji glaubte, aber wenigstens klang ich so ziemlich überzeugend. Aber Moment… Vielleicht konnte ich ihm da später einen Strick draus drehen. Seine Geschäfte waren ihm wichtiger als ich. Das war doch schon mal ein guter Anfang für einen ordentlichen Streit. Darüber würde ich mir jedoch später Gedanken machen.
 

Nach einer guten halben Stunde legte ich den Hörer auf und ging zurück in die Küche. Wie ich erfreut feststellte, war Temari bereits mit dem Essen fertig. So half ich ihr nur noch beim Tischdecken, wobei ich versuchte mit Sasuke normal umzugehen, als wäre heute nichts zwischen uns passiert. Doch er ignorierte mich, egal was ich tat.

Während dem Essen setzte ich mich absichtlich neben Sasuke. Naruto war noch pünktlich erschienen und fiel sogleich hungrig darüber her. Temari und Itachi saßen Sasuke und mir gegenüber. Mir entgingen die kurzen aber vielen verliebten Blicke zwischen ihnen nicht.

Liebe musste schön sein, wobei ich nie gedacht hätte, dass Itachi für jemanden wie Temari etwas übrig hatte. Aber jeder konnte sich mal in einem Menschen täuschen.

„Sasuke, könntest du mir bitte die Soße reichen?“ fragte ich ihn freundlich, lächelte ihn sogar an. Und was geschah? Er tat nichts. War er auf einmal Taub geworden? Aber ich blieb ruhig. Ich wollte schließlich wieder Frieden.

Auch wenn Temari und Itachi nicht wussten was los war, hielten sie sich vorsorglich aus dem Geschehen heraus und Naruto war eh zu sehr mit Essen beschäftigt als das er etwas mitbekommen hätte.

„Sasuke, würdest du mir BITTE die Soße reichen?“ wiederholte ich meinen Satz erneut, doch noch immer bekam ich keine Reaktion. Nicht einmal ein eingeschnapptes „Nimm es dir doch selbst!“ oder etwas in der Art.

Männer waren schon anstrengend. Aber nicht umsonst trug ich heute Schuhe mit hohen spitzen Absätzen. Ich hob meinen Fuß, zielte und trat mit voller Wucht Sasuke auf den Fuß. Dieser schrie vor Schmerz und Überraschung laut auf, hielt sich sofort den Fuß und funkelte mich wütend an.

„Sasuke, wärst du so freundlich mir jetzt endlich die Soße zu reichen?“

Mit Blicken, die hätten töten können, reichte er mir mürrisch die Soße.

Na also, ging doch. Wer nicht hören will, muss fühlen, wie es so schön heißt.

Abgesehen von diesem kleinen Zwischenfall verlief das Essen ruhig und als ich Sasuke das nächste Mal um etwas bat, gab er es mir sofort, jedoch ohne mich anzusehen.

Kaum das wir alle fertig waren, stand der junge Uchiha auch schon sofort auf und verschwand. Irritiert sah Naruto ihm nach, verkündete dann jedoch, dass er jetzt schlafen wolle. Und so blieben nur noch Itachi, Temari und ich übrig.

„Ich weiß ja nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber egal wessen Schuld es auch war, Sasuke wird nicht damit anfangen einen Schritt auf dich zuzugehen“, erklärte Itachi altklug, während er Temari beim Abräumen half.

Für diese Auskunft hätte ich dem Uchiha am liebsten in den Hintern getreten. Dass Sasuke ein Idiot war, wusste ich selbst. Danke für diese unnütze Auskunft! Aber auch ich hatte meinen Stolz und würde nicht kriechend wieder ankommen!

Ich wollte den beiden Turteltauben beim Abräumen noch helfen, doch schnell erklärte Temari, sie würden das auch ohne mich schaffen.

Ja, da war ich mir sicher. Die zwei würden auch ohne mich ihren Spaß haben. Oh man, das konnte richtig nerven, wenn man sich nur schmachtende Blicke zuwarf, Händchen hielt und sich küsste. Solang sie sich noch nicht heißt und innig Liebesschwüre gaben, konnte ich gerade so noch damit leben.

Schnell machte ich mich aus dem Staub und ging in mein Zimmer, ließ mich auf das Bett sinken und schloss die Augen. Zumindest glaubte ich, dass dieses dunkle Zimmer meines war. Nach einigen Sekunden stellte sich jedoch heraus, dass ich eine Tür weiter gemusst hätte.

Diese Sommerresidenz war einfach zu groß. Sollte ich etwa die Türen im Flur abzählen?!

„Was hast du hier in meinem Zimmer zu suchen?“

Etwas überrascht öffnete ich die Augen. Schließlich dachte ich, es wäre mein Zimmer. Sasuke allerdings lieferte mir den Beweis, dass ich mich geirrt hatte.

„Hey, du redest ja wieder mit mir!“ kam meine gut gelaunte Antwort. „Auch wenn es nicht sehr freundlich war, ein Anfang ist es wenigstens.“

Tödliche Blicke trafen mich. Das merkte ich selbst in dieser Dunkelheit. Ein Schauer jagte mir über den Rücken. Sasuke kam ein wenig näher und ich bemerkte, dass er nur noch seine Boxershorts trug. Erneut an diesem Tag zog es schmerzlich in meiner Lendengegend.

„Ich habe gefragt, was du hier zu suchen hast!“ donnerte Sasukes Stimme wieder durch das Zimmer.

„Du hast heute Mittag auch nicht auf mich gehört. Warum sollte ich das jetzt tun?“ gab ich zurück und freute mich über meine Schlagfertigkeit, die in Sasukes Gegenwart leider immer zu wünschen übrig ließ. Und gleich wusste ich auch wieder wieso.

„Weil dein Herr und Meister es dir befielt!“

Genau, da war ja diese dumme –mein Gebieter- Sache. Wut keimte langsam in mir auf. Im Moment nutzten mich einfach zu viele Leute aus. Wenn das nicht bald aufhörte, dann würde ich noch durchdrehen!

„Ach, darauf pfeife ich!“

„Du weißt was dann geschieht. Ich werde es Neji erzählen. Und vielleicht noch der Polizei einen kleinen Tipp geben.“

Man, konnte dieser Idiot nerven. Zunächst einmal fluchte ich, machte es mir noch etwas bequemer in seinem Bett und begann dann zu erklären.

„Das ist mir egal. Dein lieber Bruder von Anwalt weiß bescheid, du weißt es. Und ich soll eh mit Neji Schluss machen! Du kannst es gerne auf die harte Tour machen, aber dann wird dein bester Freund auch davon erfahren, dass du bereits zweimal versucht hast mit mir in die Kiste zu steigen!“

Das zeigte Wirkung. Sasuke schwieg. Ich konnte regelrecht sehen, wie es hinter seiner hübschen Stirn arbeitete. Tja, was konnte er jetzt noch groß machen? Ein Triumphgefühl durchfuhr mich, süß lächelnd sah ich ihn an.

„Alte Hexe!“ war Sasukes einziger Kommentar, ehe er sich auf die Bettkante setzte.

„Also zieht die ganze Meisternummer nicht mehr?“

Überrascht sah ich Sasuke an. Er wirkte ein wenig geknickt, aber keinesfalls wütend, womit ich eigentlich gerechnet hatte. Ein Wutausbruch passte eher zu ihm, als dieses passive Verhalten.

„Na ja, wer weiß schon. Rollenspiele machen bestimmt Spaß, wenn es beide wollen“, rutschte mir heraus, ehe ich weiter über meine Worte nachgedacht hatte. Warum musste ich bei Sasuke auch nur sooft an Sex denken?

Überrascht wandte sich Sasuke mir zu. Anscheinend hoffte er auf ein kleines Nümmerchen, aber das konnte er sich abschminken. Ich ließ mich nicht so einfach benutzen!

„Vergiss es“, gab ich sogleich von mir und zerstörte somit seine Hoffnungen.
 

„Was ist eigentlich los mit dir? Wieso hast du vorhin so klein bei gegeben“, frage ich nach einer Weile in die Dunkelheit.

Sasuke und ich lagen zusammen in seinem Bett. Er hatte sich einfach dazu gelegt gehabt und ich war nicht bereit gewesen zu gehen. Doch jetzt beschäftigte mich diese Frage ungemein.

„Was sollte ich schon groß darauf erwidern? Ich hab was gegen dich in der Hand und du gegen mich. Ich würde sagen, wir sind quitt.“

Wow, das waren doch mal Aussichten. Damit konnte ich leben. Recht gut sogar.

„In Ordnung“, gab ich gähnend von mir, ehe ich mir, bis auf die Unterwäsche, meine Kleider auszog, auf den Boden schmiss und mich auf meine Seite des Bettes kuschelte.

Grinsend bemerkte ich noch Sasukes Blicke. Mir war sicher, leicht fiel ihm das ganze nicht. Aber hey, der Kerl hatte mich schon nackt gesehen. Wofür sollte ich mich also noch schämen?

„Gute Nacht“, war das letzte, was wir uns in dieser Nacht noch wünschten, ehe wir beiden einschliefen.
 


 

Hey! ^^

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Na ja, es tut mir Leid, dass ich so lange dafür gebraucht habe, aber ab jetzt wird es wohl wieder etwas schneller voran gehen. *hoff*

Würde mich über eure Meinung freuen! ^.^

Bis zum nächsten Kapitel dann! *wink*

Ein Plan nimmt Gestalt an

Ganz ehrlich, ich weiß nicht wie ich noch weitere drei Wochen hier aushalten sollte. Naruto war eh anstrengend. Damit hatte ich ja gerechnet. Und auch Sasuke – der sich natürlich manchmal auch von der guten Seite zeigen konnte (leider viel zu selten) – ging mir die meiste Zeit auf den Wecker. Gut, er verlangte nicht mehr das ich ihn „Meister“ oder „Gebieter“ nenne. Aber andauernd sexuell gefrustet sein, weil der Uchiha nicht die Finger lassen kann (wer will es ihm verübeln…) und ich, aus Schuldgefühlen Neji gegenüber, Sasuke einfach nicht nachgeben konnte. Und am allerschlimmsten waren Temari und Itachi! Den Großteil des Tages sah man die beiden nicht. Die hatten echt nur den ganzen Tag Sex. Man, hatte es Temari gut… Aber sobald ich die zwei zusammen sehe, habe ich den Drang, beide ordentlich zu ohrfeigen. Schön, ich freue mich ja für Temari, dass sie anscheinend ihre große Liebe gefunden hat, aber musste es ausgerechnet Itachi sein? Und mussten die zwei es einem auch die ganze Zeit unter die Nase reiben? Nicht nur mir geht das Geturtel zwischen den beiden auf die Nerven. Sasuke hat mir auch schon anvertraut das er seinen Bruder lieber still und arrogant sah, als andauernd Händchen haltend mit Temari zu sehen. Und diese schmachtenden Blicke zwischen ihnen erst!

Wenn man die beiden zusammen sieht, kann einem einfach nur schlecht werden. Und nein, ich bin ganz bestimmt nicht neidisch und eifersüchtig auf die beiden! Welten trennen sie, beide stammen aus komplett unterschiedlichen Verhältnissen. Und dennoch haben sie ihr Glück gefunden!

Nein, ich bin nicht neidisch… Nur ein ganz wenig vielleicht…

Die haben es aber auch einfacher! Und ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf darüber, wie ich mit der Sache mit Neji klarkommen soll. Und am besten noch so, dass Sasuke und Neji weiterhin Freunde bleiben. Ganz ehrlich, egal was mir einfällt, ich ziehe den Kürzeren. Erzähle ich Neji die Wahrheit – wobei ich Sasuke da mal außen vor lassen würde – lande ich im Knast. Verlasse ich ihn weil ich irgendeine Lüge auftische, verletz ich Neji und ich finde mich auf der Straße wieder. Und wegen dem ach so tollen Anwalt Itachi kann ich meinen momentanen Beruf ganz sicher nicht mehr ausüben. Schließlich hat mir Itachi klar gemacht, dass er auch weiterhin ein Auge auf mich haben wird. Verdammt! Ich bin inzwischen so verzweifelt, ich würde sogar meinen Tod vortäuschen! Aber das war wirklich nur die Notlösung. Erbärmlich war es ja schon irgendwie….

Eigentlich müsste ich dafür sorgen, dass Neji Mist baut. Am besten wäre es, wenn Neji und ich uns als zoffen würden. Weil er zu viel arbeitet oder…Genau!

Ruckartig setzte ich mich auf. Die Sonne blendete ein wenig, doch das störte mich nicht. Ich lag gerade auf einer Liege am Pool und genoss das herrliche Wetter. Jetzt jedoch musste ich erst einmal Sasuke finden. Sicherlich würde er mir helfen können. Schließlich sind er und Neji beste Freunde.
 

Angestrengt dachte Sasuke nach. Warum nur hatte er sich von Itachi zu einer Partie Schach überreden lassen? Sie beide wussten, das nur Shikamaru in der Lage war Itachi bei diesem Denkspiel zu schlagen. Und Itachi wusste sehr genau, dass Sasuke sich nach einer solchen Partie immer ziemlich unterlegen fühlte.

„Ich wollte mit dir reden“, unterbrach Itachi Sasuke Gedanken.

„Jetzt nicht. Ich denke nach.“

„Das wird dir nichts bringen. In drei Zügen kannst du eh nichts mehr machen und ich habe dich Schachmatt gesetzt.“

Überrascht schaute Sasuke von dem Brettspiel auf. Lässig lehnte sich sein Bruder in dem Stuhl zurück. Ein kleines, arrogantes Lächeln umspielte seinen Mund. Genervt seufzend warf Sasuke die Arme in die Luft.

„Warum spielst du überhaupt noch mit mir, wenn es dich jedes Mal aufregt?“ fragte Itachi nach, erntete dafür jedoch nur einen bösen Blick.

Warum fragt er mich auch jedes Mal, dachte sich Sasuke. Um sich jedoch nicht weiter aufzuregen, nahm er gerne Itachis Vorlage, um das Thema wechseln zu können.

„Und worüber möchtest du mit mir reden?“

Als Itachis Gesichtsausdruck ernst wurde, beschlich Sasuke ein ungutes Gefühl.

„Bitte sag mir jetzt nicht, das du dich dazu entschieden hast Temari zu heiraten! Ihr kennt euch gerade einmal eine Woche!“

Langsam schüttelte Itachi mit dem Kopf. Erleichtert atmete Sasuke auf.

„Keine Sorge, soweit sind wir noch nicht. Du weißt, ich handelte nicht überstürzt.“

Nicht so wie du. Diese Worte schwangen ungesagt in der Luft herum. Was wollte Itachi? Er erpresste Sakura genauso! Also ehrlich!

„Ach ja? Und seit wann lässt du dich so schnell auf eine Frau ein? Oder ist sie wie immer eine Bettgeschichte, die in wenigen Tagen nur noch eine Frau wie jede andere sein wird?“ entgegnete Sasuke genervt. Daraufhin zog Itachi zunächst nur eine Augenbraue in die Höhe.

„Nein, Temari könnte mehr werden“, war alles, was sein Bruder dazu zu sagen hatte.

Es verblüffte Sasuke. Aber er hatte Itachi bisher auch noch nie so ausgelassen erlebt und so gut gelaunt. Gut, vielleicht sollte er sich einfach aus dieser Angelegenheit heraus halten. Würde Itachi diesen Ratschlag doch auch einmal beherzigen…

„Was sollen wir wegen der kleinen Betrügerin unternehmen?“

Kaum hatte Sasuke den abwertenden Satz vernommen, presste er die Zähne fest aufeinander und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Dennoch versuchte er so gelassen wie möglich auszusehen. Itachi musste ja nicht wissen, dass es Sakura nach nur wenigen Tagen in sein Herz geschafft hatte.

„Was meinst du?“ entgegnete Sasuke ruhig.

„Nun, wenn sie die Verlobung mit Neji gelöst hat. Was sollten wir danach unternehmen? Und was machen, wenn sie die Verlobung doch nicht löst…“

„Das wird sie! Sakura hat es versprochen.“

Skeptisch betrachtete Itachi seinen kleinen Bruder.

„Und dem Wort einer Betrügerin glaubst du so einfach?“

„Was willst du damit sagen? Du schläfst doch schließlich mit Temari. Beste Freundin besagte Betrügerin und Bruder ein Dieb!“ entgegnete Sasuke scharf.

Itachis Blick wurde wissend. Verdammt! So etwas hatte Itachi wohl bezweckt! Erneut presste Sasuke die Kiefer fest aufeinander.

„Ach, kleiner Bruder“, seufzte Itachi los. „Du hast dich in sie verliebt. Glaubst du wirklich, wenn Sakura die Verlobung gelöst hat, kannst du mit ihr zusammen sein? Wenn du das tust, verlierst du wohl deinen besten Freund.“

Sasuke wandte den Blick von seinem Bruder ab. Itachi traf bei jedem den wunden Punkt. Darin war er wirklich gut. Ob er jemanden damit verletzten wollte, bezweifelte Sasuke. Doch seine Worte schmerzten. Sasuke wusste, Itachi hatte recht. Er wusste ja selbst nicht, was er machen sollte.

„So wie es aussieht, gibt es nur eine Möglichkeit, damit Sakura mit dir zusammen kommen kann. Wenn du das wirklich willst. Ich denke ja, du solltest da lieber noch einmal drüber nachdenken. Vielleicht bist du ja ihr nächstes Opfer und bist ihr schon längst ins Netz gegangen.“

„Sag mir deine Lösung oder halt die Klappe“ , zischte Sasuke.

Sein Leben verlief im Moment nicht so wie er es gerne hätte. Da brauchte er nicht auch noch einen Moralapostel! Außerdem traute Sasuke es Sakura nicht zu, das sie ihn ausnutzen wollte. Neji war reicher als Sasuke. Außerdem zierte sich Sakura. Sie ließ Sasuke ja nicht mal ran! Ganz anders bei Neji. Das die beiden es schon häufiger getrieben hatten, wusste Sasuke. Neji hatte es ihm ja erzählt. Bei diesem Gedanken wurde Sasuke regelrecht von Eifersucht überrannt. Warum nur wollte Sakura nichts von Sasuke?! Vielleicht hatte Sasuke auch nur alles falsch verstanden und nur er hatte sich verliebt…

„Neji muss die Verlobung lösen.“

Abrupt riss sich Sasuke von seinen eifersüchtigen Gedanken los. Von Itachis schlichten Satz überrascht, dachte er darüber nach.

„Du meinst, wenn Neji die Verlobung löst, hat Sakura, für Neji zumindest, keinen Betrug begangen und sie wäre danach wieder frei zu haben.“

Itachi nickte.

„Und Neji kann nichts dagegen sagen, wenn du etwas mit ihr anfängst. Schließlich hat er dann die Verlobung gelöst und damit Sakura für den Singlemarkt wieder zugänglich gemacht.“

Auch wenn Sasuke es nicht gerne zugab, so entschlüpften ihm die Worte „Itachi, du bist ein Genie!“

„Natürlich“, erklärte Itachi mit einem selbstgefälligen Grinsen.
 

Es war ruhig in dem Restaurant. Mittags war hier nie so viel los, wofür Neji dankbar war. Er hatte nicht viel Zeit. Warum er sich von Tenten hatte überreden lassen essen zu gehen, wusste er selber nicht. In der Firma seines Onkels gab es auch gutes Essen. Aber Tenten war ja der Meinung, er arbeite zu viel und würde in seiner Freizeit nur an Sarah denken. Womit sie nicht einmal so falsch lag.

„Blick nicht andauernd auf die Uhr. Eine Stunde wirst du ja wohl mal entbehren können.“

„Ja, ja“, stimmte Neji halbherzig Tenten zu.

Wie immer trug seine beste Freundin ihre braunen Haare hochgesteckt und nur dezent Make-up. Auch ihre Kleidung war typisch für Tenten. Ein blaues Oberteil, das sportlich geschnitten war und eine weiße, lockere Hose dazu. An Tenten war alles durch und durch sportlich. Für die Wettkampfschwimmerin ganz normal. Außerdem kannte Neji Tenten gar nicht anders.

Das Essen war bereis bestellt. Neji hoffte nur, es würde nicht allzu lange dauern. Sein Onkel würde es sicherlich nicht gerne sehen, wenn Neji zu lange Pause machte.

„Ähm, Neji, ich muss einmal mit dir reden. Es ist wichtig.“

Irritiert blickte Neji seine langjährige Freundin an. Normalerweise war Tenten immer ehrlich und direkt. Das sie das Thema so behutsam anging, sollte schon etwas heißen. Dann war es ihr mehr als wichtig.

„Schieß los. Du weißt, mit mir kannst du über alles reden“, ermunterte Neji sie lächelnd.

„Es wird dir sicherlich nicht gefallen.“

„Das werden wir anschließend sehen. Also, was ist los?“

Auffordernd nickte Neji Tenten zu, während er einen Schluck Wasser trank. Auch wenn viele seiner Kollegen dazu neigten beim Essen Wein zu trinken, tat Neji dies nur zu besonderen Anlässen und erst recht nicht wenn er noch arbeiten musste.

„Es geht um Sarah. Ich glaube nicht, das sie zu dir passt.“

Bei Tentens Worten stellte Neji sein Glas ruhig zurück. Obwohl er Tenten am liebsten gleich zum Schweigen gebracht hätte, ließ er sie weiter reden. Er hatte schon immer geahnt das Sarah und Tenten nicht gut miteinander auskamen, aber es war das erste Mal, das Tenten so offen mit ihm darüber sprach. Auch wenn er es nicht hören wollte, Tenten war seine beste Freundin und Vertraute. Er sollte ihr zumindest zuhören.

„Ich weiß nicht warum sie mit dir zusammen ist, aber bestimmt nicht weil sie dich liebt.“

Tenten beeilte sich mit ihrer Erklärung, damit Neji sie ja nicht unterbrechen konnte. Nach außen hin blieb Neji gelassen, damit seine Freundin weiter sprach.

„Ich weiß eigentlich nichts über Sarah, ebenso die anderen. Ich habe sie alle gefragt. Das kommt mir ja schon suspekt vor, aber sie gibt sich auch keine Mühe sich mit uns anzufreunden oder Zeit zu verbringen! Außerdem wart ihr gerade einmal 5 Monate zusammen und ihr habt euch schon verlobt! Findest du nicht das es etwas schnell zwischen euch geht? Und bitte sei ehrlich. Weißt du genug über Sarah um ein Leben mit ihr zu verbringen?“

Nachdem Tenten geendet hatte, schwieg Neji erst einmal. Auch wenn ihm nicht gefiel was Tenten gesagt hatte, so verstand er ihre Argumente dennoch. Er war sich sicher das Sarah keine wirklichen Freunde hatte. Auf Partys hatte sie immer Gesprächspartner, aber sie unternahm selten etwas und wenn dann alleine. Er wusste auch selbst das er nicht viel über Sarah wusste. Dennoch genoss er die Zeit mit ihr. Sowohl die Gespräche als auch den Sex. Selten konnte er sich einfach geben wie er war. Nur bei wenigen Menschen war dies der Fall, wozu eigentlich nur Sasuke, Tenten und natürlich Sarah zählten. Während Sasuke wie ein Bruder für Neji war und Tenten irgendwie schon immer zu seinem Leben zählte – zwei Konstanten auf die er sich immer hatte verlassen können – war Sarah neu und aufregen. Natürlich waren dies keine Voraussetzungen für eine Ehe. Dennoch hatte er bisher keine Zweifel gehabt. Sarah kümmerte es nicht, das er so viel arbeitete. Wenn er daheim war, verbrachten sie Zeit zusammen. Natürlich ging Sarah auch oft genug shoppen. Aber das störte ihn nicht. Geld hatte er genug. Obwohl Tenten darauf hinaus wollte das Sarah nicht gut für Neji war, so fragte sich Neji langsam ob er gut genug für Sarah war. Die meiste Zeit war sie alleine, ohne Freunde, ohne ihn. Ihre Vergangenheit muss schlimm gewesen sein, ansonsten hätte sie ihm schon längst davon erzählt. Vielleicht liebten sie sich, aber vielleicht reichte es einfach nicht…

Entschlossen blickte Neji Tenten an.

„Ich muss weg.“

Überrascht sah Tenten auf.

„Neji, bitte. So habe ich das nicht gemeint! Ich wollte dich nicht verärgern!“

„Hast du nicht. Mir ist aber etwas klar geworden. Ich fahre heute Abend noch zu Sarah. Danke Tenten. Du hast mir geholfen. Entschuldige, ich muss alles für die Abreise regeln.“

Mit diesen Worten stand Neji auf und verließ das Restaurante. Verdattert blickte Tenten ihm nach. So hatte das alles nicht laufen sollen. Anstatt Neji die Hochzeit auszureden, hatte sie anscheinend das Gegenteil bewirkt. Verärgert funkelte sie den Kellner an, als dieser das Essen brachte und nach ihrem Begleiter fragte. Verdammt noch mal, hätte sie doch den Mund gehalten!
 

Wo nur steckt Sasuke? In seinem Zimmer, in der Küche, im Wohnzimmer, in der Bibliothek und draußen war er nicht. Dort hatte ich bereits nachgesehen. Wirklich, dieses Haus hatte einfach zu viele Räume. Auch Itachi und Naruto fand ich nirgends. Naruto war sicherlich gerade wieder einmal im Wald unterwegs. Inzwischen frage ich mich wirklich, warum er ausgerechnet eine Computerfirma leitet. Der Typ ist so was von ein Naturbursche.

„Ah, Sakura. Wollen wir uns draußen hinsetzen und etwas reden?“

Gut gelaunt stand Temari vor mir. Sie war soeben aus ihrem Zimmer gekommen. Oder wohl eher Itachis Zimmer.

„Äh, gerne. Aber ich muss erst schnell Sasuke sprechen. Weißt du wo er ist?“

„Der spielt mit Itachi Schach. So was von nicht mein Ding. Daher hab ich die zwei alleine gelassen.“

Überrascht blickte ich Temari an.

„Wie, du bist freiwillig von Itachi getrennt? Ich dachte ihr sterbt wenn ich länger als fünf Minuten voneinander getrennt seid.“

„Ha, ha. Sehr lustig“, hielt Temari entgegen.

„Sind wir echt so schlimm?“ schickte sie sofort kleinlaut hinterher.

Oh man. Über so viel Unwissenheit konnte man nur seufzen. Dennoch riss ich mich zusammen und lächelte meine langjährige Kindheitsfreundin an.

„Na ja. Ihr könnt manchmal schon ziemlich…kitschig sein.“

Das nervig und anstrengend verkniff ich mir.

„Und ich habe Sorge, dass Itachi dich nur ausnutzt.“

„Und diese Worte von der Heiratsschwindlerin“, scherzte Temari.

„Na ja, siehst du. Worte von jemanden, der sich damit auskennt.“

Eine Sekunde lang blickten wir zwei uns an, um dann laut los zu lachen. Gut, ich war eigentlich gerade beschäftigt, aber dennoch war es schön mit Temari wieder etwas herumalbern zu können. So viele Jahre hatte ich jetzt keine Freunde gehabt und isoliert gelebt. Irgendwie tat es doch ganz gut das jemand die Wahrheit kannte.

„Aber jetzt ehrlich, bei Itachi wäre ich vorsichtig.“

Diesen Rat konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Die beiden Uchiha-Brüder waren Womenizer. Ich selbst war ja auch bei Sasuke skeptisch. Klar, ich mochte ihn mehr als mir gut tat und auf seinen heißen Körper konnte man einfach nur abfahren. Aber ich war nicht so blöd zu glauben, dass da mehr zwischen uns werden konnte.

Genauso ernst wie ich es meinte, blickte mich Temari an. Entschlossen erklärte sie mir: „Danke für deine Sorge, aber das ist nicht nötig. Glaube mir, vor einer Woche hätte ich kein Wort von dem geglaubt, was mir gerade passierte. Aber es ist so. Itachi und ich sind wirklich füreinander geschaffen. Und ihn stört es nicht, aus welchen Verhältnissen ich komme oder das Gaara klaut und Kankuro arbeitslos ist. Außerdem haben wir nicht die ganze Zeit Sex. Ehrlich. Wir reden unglaublich viel miteinander.“

Skeptisch zog ich die Augenbraue in die Höhe.

„Gut, der Sex kommt dabei auch nicht zu knapp. Aber wir reden auch viel!“ beharrte Temari und wurde nur unmerklich rot um die Nase.

„Und warum suchst du Sasuke? Du stehst doch auch auf ihn!“

Genervt verdrehte ich die Augen.

„Ich habe keinen Sex mit Sasuke. Das hätte er vielleicht gerne, aber nichts da! Ich muss mit ihm wegen Neji reden.“

„Du magst ihn oder?“

Fragend sah ich Temari an. Wen meinte sie? Um ehrlich zu sein, am liebsten wollte ich nicht länger mit Temari reden. Zumindest nicht darüber.

„Na, Neji. Und auch Sasuke“, fügte meine blonde Freundin nach kurzem Zögern hinzu.

„Ja, ich mag beide. Und das macht es echt schwer. Bisher habe ich meine Verlobten nicht sonderlich leiden können. Da war das Schluss machen nicht so schwer.“

„Ich finde du solltest Neji die Wahrheit sagen. Er liebt dich schließlich.“

Diese Worte waren wie ein rotes Tuch für mich. Ich redete nicht gerne darüber und noch weniger dachte ich gerne daran! Ich merkte selbst, wie abweisend ich wurde. Distanziert blickte ich Temari an. Ich wollte nur noch hier weg. Entschieden erklärte ich Sasuke suchen zu müssen und beeilte mich von Temari weg zu kommen. Auch wenn ich meine Freundin verblüfft zurück ließ, so konnte ich meine Gedanken und Gefühle nicht zurück lassen.

Verdammt, vielleicht war es ja ganz gut, dass Itachi und Sasuke die Wahrheit kannten. Es war eventuell ein Wink mit dem Zaunpfahl von dem Schicksal, das ich langsam genügend schlechtes Karma angehäuft hatte und langsam mein Leben in Ordnung bringen musste.

Ich sollte mir eh langsam Gedanken darüber machen, was ich später machen sollte. Ein Berufswechsel blieb wohl nicht aus.

Während ich so darüber nachdachte – meine Suche nach Sasuke war inzwischen nebensächlich geworden – achtete ich nicht auf den Weg vor mir. Stattdessen hatte ich meinen Blick auf den Holzboden gerichtet. Daher wunderte es mich auch nicht, als ich bei Sasukes Worten erschrocken zusammenzuckte.

Als ich nach seiner Begrüßung stehen blieb und aufblickte, stellte ich fest, das Sasuke nur noch zwei Schritte von mir entfernt stand.

„Super! Ich hab dich schon die ganze Zeit gesucht!“

„Wir müssen reden!“

Gleichzeitig hatten wir gesprochen. Ich erfreut – jetzt konnte ich mich schließlich mit etwas anderem beschäftigen – Sasuke dagegen ernst.

Hätte er nicht so ernst geklungen, hätte ich los gelacht. Aber Sasuke war ja schon immer eine Spaßbremse gewesen. Meiner Meinung nach zumindest.

„Äh, ok. Gut. Kommt ja ganz gelegen, weil ich auch etwas mit dir besprechen muss.“

Als Antwort nickte Sasuke nur. Oh man, mir gefiel sein ernster Gesichtsausdruck überhaupt nicht. Das konnte ja nichts Gutes bedeuten.
 

Gemeinsam gingen sie zu Sasukes Zimmer. Sasuke wollte mit Sakura reden ohne dabei belauscht werden zu können. Zumindest Itachi traute er zu, dass er irgendwie mithorchte.

Ohne nachzufragen, ließ sich Sakura auf seinem Bett nieder. Sie saß mehr als das sie lag, mit dem Rücken an der hohen Bettlehne. Dabei hatte er gute Sicht auf Sakura und ihre endlos langen Beinen. Zumindest kam es ihm so vor.

Verdammt, wie sollte Sasuke sich mit Sakura unterhalten, wenn sie nur einen Bikini und einen Strandrock trug?

„Also, schieß los. Was wolltest du mir sagen? Mach schnell, damit ich dir meine sehr, sehr wichtige Bitte und auch genialen Vorschlag unterbreiten kann.“

Selbstzufrieden streckte sich Sakura auf dem Bett aus. Es fiel Sasuke wirklich schwer den Blick von Sakura loszureißen. Aber er war auch irritiert das Sakura auf einmal so gut gelaunt war. Eben hatte sie noch ziemlich betrübt und nachdenklich ausgesehen…

„Hallo! Erde an Sasuke. Ich weiß das ich gut aussehe, dennoch wäre es ganz praktisch wenn du mal den Blick von meinem Körper losreißen könntest und endlich zum Punkt kommst.“

Ob Sakura wohl wusste, wie das für ihn klang? Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er ihre Worte als Einladung angenommen und wäre zu Sakura ins Bett gestiegen. Um seiner Fantasie jedoch nicht nachzugeben, blieb Sasuke bei der Tür stehen und lehnte sich lässig dagegen.

„Ich habe ebenfalls einen Vorschlag für dich. Du musst dafür sorgen, dass Neji die Verlobung löst.“

Bei seinen Worten blickte Sakura ihn überrascht an, anschließend skeptisch.
 

„Ach ja? Und warum sollte ich das tun? Ich kann mit Neji wie mit allen anderen verfahren. Bisher habe ich immer einen guten Grund gefunden, um nicht heiraten zu müssen. Warum also sollte ich das jetzt nicht tun?“

Interessiert besah ich Sasuke. Ich hatte nicht damit gerechnet das er darüber mit ihr reden wollte. Gut, ich hatte ja dieselbe Idee wie er gehabt, aber das musste Sasuke ja nicht gleich wissen. Mich interessierte wirklich, was seine Beweggründe waren. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hoffte ich insgeheim darauf, dass Sasuke mehr von mir wollte als nur Sex. Was ja auch ein guter Grund wäre, weswegen er wollte, dass Neji sich von mir trennte. So hätte er später keinen Krach mit ihm.

Man, ich weiß, naiv und dumm. Das trifft so was von auf mich zu, wenn es um Sasuke geht. Aber ich hoffte wirklich das er etwas für mich empfand und deswegen dies zu mir sagte.

Während ich Sasuke betrachtete, musste ich leider feststellen, das er die ganze Zeit über, während er sich erklärte, lässig dreinblickte. So als würde er einfach nur über das Wetter reden.

„Wenn sich Neji von dir trennt, wird ihm ja wohl kaum das Herz gebrochen. Wenn er sich bereits anderen Sachen widmet (sprich einer anderen Frau. Man, Sasuke hatte vielleicht nerven, so in meiner Gegenwart zu reden.), wird ihm die Trennung deutlich leichter fallen.“

„Und was hast du davon?“ gab ich schnippischer als beabsichtig zurück. Bisher gefiel mir nicht gerade was ich da hörte.

„Dann muss ich mir letztendlich keine Mühe machen und Neji wieder aufbauen“, gab Sasuke ruhig von sich.

Man, Sasukes Worte pisste mich wirklich an. Meine Stimmung hatte sich so was von verschlechtert. Hatte ich mich geirrt und Sasuke war nur an Sex mit mir interessiert? Eigentlich hatte ich gedacht, er würde für mich eine gewisse Sympathie hegen. Nicht das ich ihn liebte oder so. Gut, verknallt war ich und ich war auch schon der Meinung in ihn verliebt zu sein, aber nach so wenigen Tagen… Aber bei Temari und Itachi hatte es ja auch gefunkt.

Wenn ich jedoch weiter darüber nachdachte, wurde ich ja doch nur deprimiert. Schließlich zeigte mir Sasuke gerade, was seine wahren Beweggründe waren.

„Schön. Mein Plan sieht übrigens so aus, das Neji sich in eine andere verlieben soll und die Verlobung beendet. Du musst mir nur sagen, wer dafür am ehesten in Frage kommt. Den Rest kannst du mir überlassen.“

Ja ich war verärgert und ja ich zeigte es Sasuke. Aber es war mir egal. Mit finsterem Blick und verschränkten Armen blickte ich Sasuke an. Dieser schien überrascht.

„Du hattest dieselbe Idee wie ich?“

„Idee würde ich es nicht nennen. Ich habe schließlich schon weiter gedacht und einen Plan entwickelt. Wobei ich inzwischen daran zweifle. Schließlich bist du derselben Meinung. Dann kann der Plan nicht so gut sein.“

Als Antwort zog Sasuke nur die Augenbraue in die Höhe. Er sah nicht länger lässig drein, eher interessiert. Langsam löste er sich von der Tür und kam gemächlich auf mich zu.

„Itachi hat einen ähnlichen Vorschlag gemacht.“

Ach ja, weil sein Bruder dieselbe Idee hatte, war das jetzt besser? Klar war der Plan gut. Er war schließlich von mir!

„Ja, ja. Schon gut. Jetzt sag mir, welche Frauen für Neji in Frage kommen.“

Ein kleines Lächeln zierte Sasukes Gesicht. Dieser Ausdruck gefiel mir überhaupt nicht. Und auch die Art, wie er zu mir kam, so extrem selbstbewusst und irgendwie….sexy. Nein, das lief hier gerade überhaupt nicht gut.

„Hm, also Tenten steht schon seit ich denken kann auf Neji.“

„Ha! Wusste ich es doch! Aber Neji hat mir nicht geglaubt. Die blöde Kuh versucht schon die ganze Zeit sich zwischen Neji und mich zu stellen!“

Bei Sakuras Worten blieb Sasuke abrupt stehen. Sein Lächeln war verschwunden. Oh weh, das kam wohl falsch rüber. Aber ließ sein Verhalten nicht darauf hindeuten das Sasuke mich wollte.

„Also ich meine, Tenten war wirklich lästig. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit gedacht, sie würde hinter meine wahren Absichten kommen.“

„Das du Neji nur ausnutzt und an sein Geld willst.“

„Werd nicht gleich so theatralisch, du Erpresser“, entgegnete Sakura schnippisch.

„Gut gekontert.“

Das Lächeln war wieder in Sasukes Gesicht. Gut. Sie wollte schließlich nicht das Sasuke glaubte sie stände auf Neji. Oder? Egal. Diese Gedanken passten gerade nicht zum Thema.

„Gibt es sonst keine weiteren Frauen die in Frage kommen?“

„Nun ja, er hat eigentlich keinen festen Frauengeschmack und wirkliche Beziehungen hatte er auch nie. Ich glaube, du bist bisher die ernsthafteste Beziehung die er je hatte.“

Nach seinem Satz hin wurde Sasuke wieder nachdenklich. Oh man, das ging ja mal gar nicht. Sasuke machte sich wirklich zu viele Gedanken um sie und Neji.

„Gut, dann wird es wohl auf die nervige Tenten hinaus laufen.“

„Willst du das wirklich machen?“

Genervt verdrehte Sakura die Augen. Eben noch hatte sie geglaubt Sasuke würde sich wieder an sie heran machen. Und jetzt…. Pustekuchen.

„Sasuke, glaubst du wirklich das Neji und ich eine Zukunft hätten? Ehrlich, ich mag Neji, aber mehr als Freundschaft wird da nie sein. Außerdem, so ungern ich das sage, eine Frau – so nervig sie auch ist – wie Tenten passt wohl eher zu Neji.“

„Das kannst du ja ziemlich einfach sagen.“

„Hey, wer von uns ist hier mit Neji verlobt? Ich weiß was er will und was er mag.“

„Und ich weiß auf welche Frauen er steht. Na und?“ entgegnete Sasuke.

Erneut verdrehte ich die Augen. Männer.

„Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Wir sorgen dafür das Neji und Tenten was miteinander anfangen. Und schwups, ist die Verlobung gelöst.“

Entschieden nickte ich zu meinen Worten. So einfach war das. Sasuke sollte weniger reden und vielmehr handeln. Das hatte der Mann viel besser drauf. Am besten sollte er gleich mal Tenten anrufen. Und das sagte ich ihm auch.

„Warum ich?“ fragte er mich verwundert.

„Weil Tenten mich auf den Tod nicht ausstehen kann.“
 

In die andere Richtung sah es wohl auch so aus. Aber das störte Sasuke nicht. Er hoffte nur, sie taten das richtige. Ab und an beschlich ihn immer wieder die Angst, Sakura könne doch etwas für Neji empfinden. Und was die beiden schon gemacht hatten, ließ ihn nur eifersüchtig werden. Dagegen musste er etwas unternehmen. Auf der Stelle. Vergessen war vorerst der Plan die Verlobung zu lösen. Vielmehr hatte sein Unterkörper bereits einen anderen Plan gefasst. Er war wieder ganz auf Sakura konzentriert.

In dem schwarzen Bikini hatte sie schon gut ausgesehen, aber dieser grüne passte noch viel besser zu ihr. Aber ohne Bikini würde sie noch viel besser aussehen, fand Sasuke.

Die wenigen Zentimeter, die ihn noch von dem Bett und Sakura trennten, überwand Sasuke schnell. Als er auf das Bett stieg, blickte Sakura ihn fragend an.

„Solltest du jetzt nicht besser Tenten anrufen?“

„Ich habe eine bessere Idee“, gab er mit tiefer, vor Verlangen rauer Stimme, zurück.

Bevor Sakura noch etwas sagen konnte, küsste er sie. Seine Beine und Arme lagen zu beiden Seiten Sakuras. Er lag schon fast auf ihr. Nur im ersten Moment wehrte sich Sakura und murmelte etwas von „jetzt nicht“, doch es störte Sasuke nicht. Vor allem, weil er wusste das Sakura es genauso sehr wollte wie er. Kaum hatte er sich das gedacht, erwiderte Sakura den Kuss. Ehe sich Sasuke versah, erwiderte Sakura den Kuss feurig. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken und zogen sie nach unten.

Sakura unter ihm räkelte sich genüsslich, rieb sich regelrecht an ihm. Sasuke konnte kaum an sich halten. Auch wenn Sakura kaum Stoff an sich trug, hatte er eindeutig zu viel an. Vor allem die Hose musste weg. Sein hartes Glied drückte schmerzhaft gegen seine Hose und verlangte nach Sakura.

Bisher war jegliche Initiative von Sasuke ausgegangen. Auch jetzt glaubte er, es würde so sein. Doch dann spürte er Sakuras Hände, die von seinen Haaren und seiner Brust nach unten zu seiner Hose wanderte. Neckisch fuhr sie über sein hartes Glied, was Sasuke aufstöhnen ließ. Sekunden später war der Hosenknopf geöffnet und er empfand ein klein wenig Erleichterung, das sein Glied nicht länger gegen die Hose drückte. Oh ja, dieses Mal wollte es Sakura genauso sehr wie er. Bisher hatte sich Sasuke noch nicht von Sakuras Lippen lösen können. Es war auch egal. Für ein Vorspiel war später noch Zeit. Diese Woche über hatte er schon mehr als genug sexuell gelitten.

Erneut stöhnte Sasuke auf, als Sakura ihre kühlen Finger in seine Hose schob und ihn umschloss. Langsam und neckisch berührte Sakura ihn dort. Es war die reinste Folter. Einfach himmlisch.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

„Sasuke! Ich bin’s!“

Erschrocken riss Sakura ihre Hand zurück. Sie beide lösten sich voneinander und blickten sich überrascht an. Neji stand vor der Zimmertür. Verdammt!

Gefühle

Geschockte sah ich Sasuke an. Verdammt noch mal! Neji war hier. Warum war er hier?

„Ich dachte er muss arbeiten“, flüsterte mir Sasuke zu, während er von mir aufstand und eilig sein bestes Stück in der Hose verstaute.

„Das dachte ich auch“, zischte ihm zu.

Eilig richtete ich meinen Bikini und meine Haare.

„Mach schon die Tür auf“, meckerte ich Sasuke an, was dieser sogleich tat.

Während Sasuke meiner kleinen Bitte nachkam, stand ich schnell vom Bett auf und zog das Laken glatt. Indessen ratterte mein Gehirn nach einer guten Ausrede, warum ich mit Sasuke in seinem Zimmer war. Und auch noch abgeschlossen war!

„Hey, Neji! Wo kommst du denn auf einmal her!“

„Ich habe mir einfach frei genommen“, entgegnete mein Verlobter genauso lässig wie auch Sasuke schon. Du meine Güte, Sasuke war ein fast so guter Schauspieler wie ich!

Während sich die zwei heißesten Männer die ich kannte, mit einer Umarmung begrüßten, hatte ich mich entschieden, das Angriff die beste Verteidigung sei.

„Neji“ rief ich überglücklich und schmiss mich in Nejis Arme, als sich die zwei Männer voneinander gelöst hatten.

Überrascht nahm mich mein noch-Verlobter in die Arme.

„Sarah! Wie schön dich zu sehen. Ich hatte nicht damit gerechnet hier anzutreffen.“

Statt auf Nejis Aussage, die eindeutig eine Antwort verlangte, einzugehen, lächelte ich ihn strahlend an. Für meine Darbietung hatte ich ja wohl einen Oscar verdient oder etwa nicht?

„Ich habe gar nicht mit dir gerechnet!“

„Ja, ich habe mir frei genommen. Ich musste dich unbedingt sehen.“

Bei Nejis Worten zuckten Sasuke und ich fast zeitgleich zusammen. Unmerklich, konnte ich nur hoffen. Augenblicklich bekam ich Schuldgefühle.

„Und, was habt ihr zwei hier drinnen ausgeheckt?“ fragte Neji gutgläubig.

Sasuke zuckte erneut zusammen, ich jedoch hatte mir schon längst etwas zurecht gelegt gehabt. Auf mich war zumindest immer Verlass.

„Oh, wir haben über eine kleine Überraschung für dich geredet. Für deinen Geburtstag, weißt du? Ich habe mir bei Sasuke ein paar kleine Tipps geholt.“

„Das ist wirklich lieb von dir“, sagte Neji gutgläubig.

„Ja, aber mehr wirst du von mir nicht erfahren!“

Puh, er hatte diese dreiste Lüge geschluckt. Lächelnd löste sich Neji von mir, hielt jedoch weiterhin meine Hand und drehte sich zu Sasuke um.

„Sag mal, habe ich vorhin eine Blondine in Itachis Zimmer gehen sehen?“

„Äh, ja. Weißt du, Sak…Sarah wird dir alle Neuigkeiten erzählen und ihr könnt ein wenig Zeit miteinander verbringen. Ich muss schnell ein wichtiges Telefonat führen.“

Oh ja, und wie wichtig dieses Telefonat war! Und beinahe hätte der Idiot sich auch noch verplappert! Weiterhin lächelnd nickte Neji und ehe ich mich versah, befanden wir uns in meinem Zimmer. Wobei, jetzt war es wohl wieder unser Zimmer.
 

Nichts konnte eine Erektion schneller beseitigen als in flagranti erwischt zu werden. Eine Erfahrung auf die Sasuke gut hätte verzichten können. Nicht nur das er jetzt Schuldgefühle Neji gegenüber hatte – es war wirklich nicht in Ordnung wie Sakura und er sich Neji gegenüber verhielten – die Eifersucht war auch zurückgekehrt. Diese ganze Schmierenkomödie musste so bald wie möglich beendet werden. Er wollte Sakura, sie wollte ihn und Neji war bei der ganzen Sache der ahnungslose Verlierer. Auch wenn alles gut werden sollte, war sich Sasuke nicht mehr sicher, ob er das alles überhaupt vor Neji geheim halten konnte und weiterhin mit ihm befreundet sein konnte wie vorher auch. Solange Neji nicht dabei gewesen war, hatte alles anders ausgesehen. Eindeutig, Neji brauchte ganz schnell eine neue Liebe.

Daher dauerte es auch nicht lange, bis Sasuke nach seinem Handy gegriffen und Tentens Nummer gewählt hatte. Nach bereits zwei mal klingeln meldete sich die Profischwimmerin am Telefon.

„Kannst du mir mal sagen, was das alles soll?“ herrschte Tenten sofort los.

Irritiert blickte Sasuke sein Handy an. Vielleicht hätte er zu einem späteren Zeitpunkt anrufen sollen.

„Hallo, auch erst mal Tenten. Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst und ich wäre dir dankbar wenn du mir nicht länger ins Ohr brüllen würdest.“

Dieses Telefonat konnte ja heiter werden….
 

Oh weh, wie sollte ich das alles nur geregelt bekommen? Bislang war alles soweit in Ordnung verlaufen. Neji war jetzt über Temari informiert. Zumindest soweit das er sie in der Stadt getroffen hatte und die beiden seitdem eine Affäre oder Beziehung am Laufen hatten. Natürlich hatte mich Neji gleich über Tenten ausgefragt. Woher ich sie kenne und so weiter. Schließlich hatte er sie auch schon einmal gesehen. Also blieb ich, wie immer beim Lügen, so nahe wie möglich an der Wahrheit. Wir sind zusammen zur Grundschule gegangen und später hat sie als Dienstmädchen in meiner Nachbarschaft gearbeitet. Natürlich musste jetzt nur noch Tenten davon erfahren… Oh man…

Natürlich hatte mir Neji auch erzählt, warum er hier war. Weil er mich vermisst hatte und mich nicht länger alleine lassen wollte. Verdammt, hatte ich jetzt Schuldgefühle!

„Oh, Neji, das ist wirklich sehr lieb von dir! Aber was ist mit deiner Arbeit? Wird dein Onkel nicht sauer deswegen sein?“

Auf meine berechtigte Frage hin, zuckte Neji nur mit den Schultern. Ganz lässig und cool wie er eben war. Aber mich konnte er damit nicht täuschen! Obwohl mich Neji in seine Arme zog, entwand ich mich ihm wieder. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und skeptischen Blick fragte ich: „Weiß dein Onkel überhaupt bescheid?“

„Natürlich!“

Skeptisch bohrte ich weiter.

„Hast du es ihm persönlich gesagt oder hast du das deiner Sekretärin überlassen?“

Mit schuldbewusstem Blick sah mich Neji an. Genervt stöhnte ich auf.

„Ehrlich, das wird noch Ärger geben.“

„Ich weiß. Aber das sollte dich nicht weiter kümmern?“

Überrascht sah ich Neji an. An sich wollte ich gerade zu einer kleinen Schimpftirade ansetzen, doch Nejis Blick hielt mich davon ab. Irrte ich mich oder sah er besorgt drein?

Nein, wie immer sollte ich Recht behalten.

„Bist du glücklich?“

Diese Frage überraschte mich wirklich. So etwas war ich einfach nicht gewohnt. Die Typen, die ich mir sonst aussuche um…um sie halt auszubeuten (nennen wir das Kind doch gleich beim Namen), waren wirklich nicht so lieb und nett wie Neji. Und nicht so sympathisch. Anfangs hatte ich wirklich geglaubt, Neji wäre wie die meisten Männer. Das Aussehen spielte dabei nicht einmal eine große Rolle. Vielmehr dachten sich die meisten reichen Männer, dass sie alles haben konnten, nur weil sie reich und mächtig waren. Die wenigsten gingen davon aus überhaupt verlassen zu werden. Was es für mich natürlich immer einfach gemacht hatte. Aber Neji….

Er war eindeutig mein größter Fehler. Ich hatte inzwischen sogar schon überlegt gehabt Neji tatsächlich zu heiraten. Er war der erste Mann, bei dem es sich gelohnt hätte. Trotz mangelnder Liebe – die wäre eventuell mit der Zeit gekommen – hatte ich es in Erwägung gezogen. Bis ich Sasuke kennen lernte.

Verdammt!

„Sarah?“

„Hm? Oh, ja. Ob ich glücklich bin. Wie kommst du auf diese absurde Frage?“ verlangte ich zu wissen.

Hatte Neji etwa schon einen Verdacht? Hoffentlich nicht. Besser ich überlegte mir schon einmal eine passende Notlüge…

„Nun, ich habe mir überlegt ob du nicht einsam bist. Das ich zu viel arbeite. Ich möchte nicht das es dir so ergeht. Das es dir nicht gut geht.“

Mit großen Augen blickte ich zu Neji auf. Man, jede Frau konnte sich glücklich schätzen ihn als Mann zu haben, nur ich blöde Kuh war nicht in diesen perfekten Mann verliebt!

„Oh, äh, ich…“

Es passierte mir nicht oft, aber mir fehlten die Worte. Eigentlich war das die perfekte Vorlage, um Neji zu zeigen, das wir nicht zusammen gehörten. Aber irgendwie fiel mir das ganze schwer.

„Also, weißt du…“

„Ich bin wirklich nicht allzu oft daheim“, sagte Neji mit Verständnis in der Stimme.

Anscheinend hatte er meinen niedergeschlagenen Blick falsch interpretiert.

„Ja, aber das ist in Ordnung. Du hast schließlich viel zu tun.“

„Trotzdem ist das nicht in Ordnung. So kann es doch auch in Zukunft nicht weiter gehen. Wie soll den unsere Zukunft aussehen, wenn ich kaum mit dir Zeit verbringen kann? Ich kenne das. Es läuft darauf hinaus, dass einer von beiden oder sogar beide fremdgehen.“

Meine Augen wurden immer größer. Sein ernster Gesichtsausdruck machte mir regelrecht Panik. Er war doch wohl nicht hinter mich und Sasuke gekommen? Aber eigentlich hatten wir, außer rumknutschen, gar nichts getan….

„Neji…“

„Warte, lass mich erklären“, stoppte mich Neji. Während er sprach sah er mir die ganze Zeit fest in die Augen. Es war ihm wirklich wichtig. Ich war ja so eine Schlampe…

„Ich will nicht das wir so enden. Ich will in Zukunft mehr für dich da sein. Ich werde einfach ein wenig zurücktreten und nicht immer erst spät abends nach Hause kommen und auch nicht mehr jedes Wochenende arbeiten. Ich will dich einfach besser kennen lernen. Sarah, obwohl wir verlobt sind, kennen wir uns kaum. Keine Sorge, ich will das nicht beenden. Ich will dich natürlich heiraten, aber bitte, komm mir entgegen wenn ich Zeit mit dir verbringe. Erzähle mir etwas über dich.“

Ich weinte nie. Wirklich nie. Nicht als mein Vater meine Mutter und mich geschlagen hatte, als ich noch ein kleines Kind war. Auch nicht, als er uns verlassen hatte. Wenn meine Mutter betrunken mir die Schuld an der Trennung gab, vergoss ich keine Träne. Ich hatte meinem alten Leben mit 18 nicht eine Träne nachgeweint, als ich dieses Ghetto, in dem ich aufgewachsen war, verlassen hatte. Aber jetzt, bei Nejis Worten, traten mir Tränen in die Augen. Es war mir egal, was ich mit Sasuke besprochen hatte. Im Moment war es mir egal das ich diesen wunderbaren Mann und Sasuke – wohl der erste Mann, der mehr Gefühle in mir weckte als sonst einer – beide verlassen musste und nie wieder sehen würde, nachdem ich Neji die Wahrheit gesagt hatte. Es war mir wirklich egal. Er hatte die Wahrheit verdient.

Die erste Träne rannte meine Wange hinunter.

„Neji, ich muss dir etwas gestehen“, begann ich mit leicht zittriger Stimme.

„Ich weiß“, unterbrach mich Neji erneut, „du bist wirklich unglücklich und einsam. Aber das werden wir jetzt ändern.“

Mit einem zuversichtlichen Lächeln wischte er mir die Träne von der Wange und nahm mich in den Arm. Auch wenn er das Gegenteil bezwecken wollte, flossen mir jetzt ungehemmt die Tränen über das Gesicht. Der Mut hatte mich verlassen. Jetzt schaffte ich es nicht mehr die Worte zu sagen, die Neji verdient hatte.
 

Mehr als froh legte Sasuke sein Handy beiseite. Endlich war dieses anstrengende Telefonat beendet. Tenten hatte sich erst bei ihm ausgeheult das sie die Welt nicht mehr verstand. Vor allem Neji. Als Sasuke sie gebeten hatte zum Anwesen zu kommen, hatte Tenten sofort zugesagt. Sasuke hatte schon gehofft, sich nicht näher erklären zu müssen, doch natürlich war Tenten eine Frau, die gerne alle Fakten kannte. Da Sasuke kein guter Grund eingefallen war, hatte er das erste gesagt, was ihm in den Sinn gekommen war. Was vielleicht nicht gerade das Beste gewesen war. Schließlich hatte er Tenten gesagt, das er Sarah und Neji getrennt sehen wollte. Wirklich eine dumme Idee. Natürlich hatte Tenten wissen wollen warum. Also hatte er ihr die Wahrheit gesagt und gestanden, das er Sarah wollte. Wenigstens hatte Sasuke sich beim Namen nicht versprochen. Natürlich war Tenten gleich Feuer und Flamme von Sasukes Vorschlag gewesen. Allerdings hatte sie Sasuke überzeugen wollen, dass „Sarah“ keine gute Wahl war und irgendetwas an ihr falsch war. Wenn Tenten nur wüsste, wie gut ihre Intuition war…

Wenn alles gut lief, war Tenten morgen Nachmittag da. Allerdings konnte Sasuke ihr auch zutrauen, dass Tenten sofort ihre Koffer packte und die Nacht durchfuhr. Es war Sasuke aber auch egal. Jetzt wollte er zunächst zu Itachi und ihn über die nächsten Schritte aufklären.
 

Tenten konnte ihr Glück kaum fassen. Obwohl sie Sarah nicht traute und den Geschmack weder von Sasuke noch Neji nachvollziehen konnte, so war sie doch froh, das Sasuke mit ihr zusammen diese Beziehung torpedieren wollte. Bisher hatte Tenten nie etwas dergleichen unternommen. Sie liebte Neji seit sie denken konnte, aber leider war sie nie mehr als seine beste Freundin gewesen. Trotzdem hatte sie bislang jede seiner Freundinnen toleriert. Aber an Sarah war irgendetwas das sie störte und ihre Alarmglocken laut losschrillten ließ. Außerdem wollte Tenten, nicht nur weil sie in Neji verliebt war sonder weil sie auch seine beste Freundin war, nur das Beste für den Hyuga. Nur leider erkannte er es wohl nicht das Sarah die Falsche für ihn war.

Die Koffer waren soweit fertig gepackt. Morgen, direkt nach dem Aufstehen, würde sie losfahren. Zwar war Tenten selber noch nie in dem Anwesen der Uchihas gewesen, aber dank Sasukes Wegbeschreibung würde sie es schon finden. Glücklicherweise standen im Moment auch keinerlei sportliche Wettkämpfe an. Da konnte Tenten ihr tägliches Training auch in dem Uchiha-Anwesen fortführen. Sasuke hatte ihr versichert das es dort einen großen Swimmingpool gab. Da würde es also keinerlei Probleme geben.

Lächelnd legte sich Tenten in ihr Bett und konnte es kaum erwarten, dass die Nacht endlich vorbei war.
 

Ich war dankbar das Neji nicht weiter nachgefragt hatte, warum ich so aufgelöst gewesen war. Wir hatten auch nicht mehr sonderlich viel geredet. Neji hatte mich einmal nach meiner Vergangenheit gefragt gehabt, doch als ich nicht antwortete, hatte er nur gelächelt und mir einen kleinen Kuss gegeben. Mit den Worten „Ich werde dich nicht drängen, aber ich würde später einmal gerne alles über dich wissen“, hatte er mir erneut einen kleinen Kuss gegeben. Ich war froh, das ich nichts sagen musste, da in diesem Moment Naruto ins Zimmer gestürmt kam und Neji überschwänglich begrüßte. Natürlich nachdem er sich beschwert hatte, das sich Neji nicht schon längst bei ihm gemeldet hatte.

Wir saßen nun alle beisammen im Garten. Das Abendessen war interessant verlaufen. Ich hatte den Großteil geschwiegen oder mich mit Temari unterhalten. Wie aus Gewohnheit heraus hatten sich Sasuke und ich nebeneinander gesetzt. Auf der anderen Seite von mir hatte Neji nichts ahnend gesessen und sich angehört, was Naruto so zu erzählen hatte. Natürlich hatte er sich auch genügend mit Temari unterhalten, um etwas von ihr zu erfahren. Zum Glück hatte ich Temari kurz vorher noch sprechen können und ihr von meiner kleinen Notlüge erzählt.

Zum Glück verlief das Essen aber reibungslos.

Jetzt, hier im Garten, war das Wetter wirklich angenehm. Der Himmel war unbewölkt und man hatte eine wunderbare Sicht auf die Sterne. Der Halbmond spendete zusätzlich Licht. Auf der wunderbaren großen Wiese hatten die Männer Stühle heraus getragen, auf denen wir alle Platz genommen hatten. Es war zwar erst Anfang Mai, aber die Nacht war wunderbar mild. Lag sicherlich an der Erderwärmung.

An sich war es wunderbar romantisch, doch ich kam nicht so wirklich in Stimmung. Ich war viel zu angespannt. Was letztendlich auch der Grund gewesen war, weswegen Itachi und Naruto irgendwann beschlossen hatten, den Alkohol auszupacken.

An sich trank ich nicht viel, ebenso wie Neji, aber heute Nacht war es anders. Mir ging es echt nicht gut und ich wollte einfach nur entspannen. Also trank ich Sake. Mehr als genügend. Auch die anderen griffen ordentlich zu. Letztendlich waren wir alle mehr oder weniger beschwipst. Zumindest hatte ich das geglaubt. Doch so langsam kam in mir der Gedanke auf, das Itachi das alles mit Absicht eingefädelt hatte. Denn als die Stimmung ausgelassen wurde, schlug Itachi ein Spiel vor, von dem ich nur gehört hatte. Flaschendrehen.

Ich kenne zwar dieses Spiel, aber selber hatte ich es nie gespielt. Wie auch? Meine Kindheit, ebenso die von Temari, Gaara und Kankuro, war nicht besonders toll gelaufen. Wir hatten zwar unseren Spaß gehabt, aber nicht so.

Naruto hatte gleich zugestimmt, sogar Neji fand es ganz lustig. Vielleicht hoffte er, dass er so etwas über meine Vergangenheit erfuhr. Temari, wohl ziemlich naiv und über beide Ohren in Itachi verliebt, stimmte ebenso zu.

„Ohne mich“, erklärte ich entschieden.

„Ach komm schon! Das wird lustig!“

„Sei keine Spielverderberin.“

Verneinend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Naruto und Temari würden mich eh nicht umstimmen können.

„Ach, Sarah, wirklich nicht? Du weißt das ich etwas gegen dich in der Hand habe…“

Mit einem nichts gutheißenden Lächeln blickte mich Itachi an. Seine Worte waren nur geflüstert, dennoch blickte ich mich hektisch zu Neji um. Erleichtert stellte ich fest, das dieser mit Naruto redete.

Mit zusammengekniffenen Augen lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und versuchte Abstand zu Itachi bekommen. Als ich zu Sasuke blickte, er saß mir gegenüber, blickte er mich wissend an. Tja, die Gehirne der Uchihas tickten wohl alle gleich.

„Fein, toll. Spielen wir dieses blöde Spiel. Wie soll das funktionieren?“ verlangte ich wenig gut gelaunt zu wissen.

Während Naruto begeistert jubelte, lehnte sich Neji lächelnd zu mir.

„Keine Sorge, es wird dir schon gefallen.“

„Das bezweifle ich. Temari, gib mir doch mal den Sake.“

Kaum hatte mir meine Freundin die Flasche in die Hand gedrückt, setzte ich diese an den Mund. Mir war es egal was die anderen wohl von mir halten sollten. Ich trank direkt aus der Flasche. Während der beißende Alkohol meine Kehle hinunterfloss, starrten mich alle erstaunt an. Nachdem ich die Hälfte des Inhaltes geleert hatte, lachte Naruto los.

„Man, morgen wirst du voll den Kater haben.“

„Übergib dich ja nicht auf den Rasen“, verlangte Itachi noch.

Diesem warf ich nur einen bösen Blick zu.

„Die Regeln?“ warf Temari ein und nahm so gekonnt die Aufmerksamkeit auf sich.

Was Neji wohl im Moment von meinem Verhalten dachte, wollte ich lieber nicht wissen. Sasuke dagegen konnte es sich sicherlich schon denken.

„Also, es gibt verschiedene Arten, aber wir spielen wohl so wie immer oder?“ fragte Naruto und blickte dabei die drei schwarzhaarigen Männer an. Diese nickten zustimmend.

„Also“, begann Naruto das Spiel – für mich war es eher ein Spiel für Pubertierende als für Erwachsene – zu erklären. „Wir sitzen alle im Kreis, eine Flasche wird gedreht. Derjenige, der die Flasche gedreht hat stellt demjenigen, auf den die Flasche zeigt, die Wahl. Wahrheit oder Pflicht. Bei Wahrheit wird eine Frage gestellt, die man ehrlich beantworten muss. Bei Pflicht dagegen wird eine Aufgabe gestellt, die man erfüllen muss. Wenn nicht, erhält man eine Strafe, die auch wieder derjenige, der die Aufgabe gestellt hat, bestimmt. Alles klar soweit?“

Breit grinsend blickte Naruto in die Runde. Temari und ich nickten. So schwer waren die Regeln jetzt auch nicht. Allerdings machten sie mir Angst….

Eine Runde Flaschendrehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Eine Runde Flaschendrehen (zensiert)

Dieses Spiel war wirklich kindisch. Wenn das Teenanger spielen, okay. Das mag wirklich lustig sein. Aber für Erwachsene Leute? Vor allem stinkreiche Männer? Da sieht man es mal wieder, Männer bleiben eben immer Kind…

Wir spielten dieses alberne Spiel schon einige Minuten. Bisher hatte ich Glück und die leere Sake Flasche hatte bisher noch nicht auf mich gezeigt. Viel nennenswertes war auch noch nicht geschehen. Naruto musste zum Beispiel einen Hunderteuroschein verbrennen (ehrlich, die haben einfach zu viel Geld), Sasuke saß seit der ersten Runde auf Itachis Schoß und er durfte noch für die nächsten drei Runden wie ein Kleinkind reden. Gut, das war wirklich lustig. Aber immer noch albern, nicht? Ansonsten waren ein paar interessante Fragen beantwortet worden. Neji zum Beispiel hatte, bis er fünf Jahre alt gewesen war, einen Schnuller zum Einschlafen benötigt. Süß, nicht wahr? Sasuke, wie ich erfahren durfte, hatte früher immer nur so getan als würde er Mädchen abschleppen. Bis er 20 war. Dann erst hatte er angefangen die Frauen auch mit zu sich nach Hause zu nehmen. Wohl weil er zu schüchtern war… Hätte ich nicht geglaubt, bei so einem Womenizer.

Bislang war ich froh gewesen, das sowohl ich als auch Temari bisher verschont geblieben waren. Die Stimmung war aber wirklich ausgelassen. Das musste ich ja schon zugeben.

Die Flasche drehte sich wild auf der Wiese, wurde langsamer und… zeigte zum Glück auf Itachi. Oder Sasuke. Je nachdem wie man das jetzt sah…

„Das gilt für Itachi. Schließlich sitzt Sasuke ja eigentlich neben mir“, erklärte Naruto entschieden.

Seufzend stimmte Itachi zu.

„Also, Wahrheit oder Pflicht?“ verlangte Naruto zu wissen.

So wie dieser grinste, würde ich an Itachis Stelle Wahrheit wählen. Naruto hatte wirklich dumme Ideen, wie ich fand.

„Wahrheit“, wählte dann auch Itachi.

„Schade. Na gut. Hm, was könnte ich dich mal fragen… Ich weiß doch schon so viel über dich. Hm…Wie wäre es, … Okay, ich hab’s. Hast du schon mal ein Verbrechen begangen?“

„Ja“, kam die prompte Antwort von Itachi.

Überrascht blickten Neji und Naruto zu dem Rechtsanwalt. Ich traute ihm das sofort zu, die anderen wohl nicht.

„Und was?“ verlangte Naruto zu wissen.

„Du hast mir bereits eine Frage gestellt. Also bin ich jetzt dran mit Flasche drehen.“

„Was? Och nö!“ jammerte Naruto sogleich los.

„Itachi hat Recht!“ mischte sich nun Neji ein.

Seufzend musste Naruto einsehen, das wir leider – was für ein Glück – nicht erfahren konnten, welches Verbrechen Itachi begangen hatte.

Um an die Flasche auf dem Boden heran kommen zu können, durfte Sasuke kurz von Itachis Schoß. Ich achtete nicht besonders auf die Flasche, die sich nun wieder drehte. Ich betrachtete die Sterne und suchte den großen Waagen. Es war das einzige Sternenbild, das ich wirklich erkennen konnte.

„Na, was wählst du?“

Irritiert, weil plötzlich alle schwiegen, wandte ich meinen Blick von den Sternen ab. Wie ich feststellen musste, blickten mich alle an. Ein ungutes Gefühl kam in mir auf. Ein Blick zur Flasche zeigte mir, das diese leider auf mich gerichtet war. Verdammt! Als ich zu Itachi blickte, sah mich dieser mit einem gefährlichen Lächeln an.

„Wahrheit oder Pflicht, Sarah?“

Mist, mist, mist! Unsicher blickte ich kurz zu Sasuke. Dieser blickte ein wenig entsetzt drein. Anscheinend hatte er nicht bedacht, das Itachi mir eine Frage oder Aufgabe stellen durfte. Ach, man, warum ausgerechnet ich?

„Pflicht“, sagte ich.

Wahrheit zu wählen, wäre auch wirklich dämlich. Schließlich würde Itachi mich damit sofort auflaufen lassen. Vielleicht wollte er die Trennung zwischen mir und Neji einfach nur etwas beschleunigen…

„In Ordnung. Dann gib Sasuke einen Zungenkuss.“

Mistkerl. Itachi ist so ein Mistkerl!

Bei seinem Befehl konnte ich nur die Kiefer fest aufeinander pressen. Neji neben mir schien nicht sonderlich begeistert, wie mir ein Blick zu ihm zeigte. Sasuke dagegen betrachtete gerade intensiv den Boden.

„Ach, so was ist doch dämlich. Schließlich ist Sarah verlobt“, versuchte Temari dieses Problem zu lösen.

„Nichts da. Das ist eine Regel. Wenn Sarah das nicht machen will, muss sie eben die Strafe erfüllen, die Itachi ihr nennt“, mischte sich nun Naruto wenig hilfreich ein.

„Ist schon in Ordnung Sarah“, meldete sich nun auch Neji zu Wort. „Es ist ja nur ein Spiel“, setzte er lächelnd hinzu.

„Was ist die Strafe?“ verlangte ich mit bösem Blick an Itachi zu wissen.

„Nun, du musst für drei Runden oben ohne sitzen.“

Bei diesen Worten entgleisten mir sämtliche Gesichtszüge. Auch Neji und Sasuke protestierten sofort.

„Hey, wir sind nicht in unserer Männerrunde. Da kannst du so Regeln nicht aufstellen.“

„Sarah und Neji sind verlobt. Hast du auch noch irgendwelche Skrupel?“

Ich wusste genau was Itachi damit bezweckte. Ich weiß zwar nicht genau was ich ihm getan hatte, aber er hatte mich auf dem Kieker. Konnte er nicht einfach abwarten bis ich mit Neji selbst alles beredet hatte? Aber nein!

„Fein, wenn du es so willst“, gab ich kühl als Antwort, während mich alle irritiert ansehen.

Oder, wie in Itachis Fall, erwartungsvoll.

Auch wenn es mir nicht passt - mit dem ganzen Alkohol intus würde ich wohl keine Selbstbeherrschung aufbringen können – so blieb mir nur eine Wahl. Mein Top war schnell ausgezogen. Während Temari und Naruto nur ungläubig drein sahen, gab Neji ein protestierenden Laut von. Sasuke dagegen war verdächtig still.

Ich konnte nur froh sein das es dunkel war und man hoffentlich nicht allzu viel sehen konnte. Während ich den BH auszog, versuchte ich zeitgleich mit meiner freien Hand alles so gut wie möglich zu bedecken.

„Wehe es sieht von euch einer hin!“ meldete sich Neji in diesem Moment mit eisiger Stimme.

Naruto blickte sofort zu Boden, Temari kicherte nur. Auch Itachi betrachtete mich nicht genauer. Zum Glück. Sasuke dagegen schon.

Auffordernd hielt mir Neji die leere Flasche hin. Anscheinend wollte er genauso wie ich, das diese drei Runden so schnell wie möglich vorbei waren. Nicht nur das mir das alles voll peinlich war – mein Gesicht brannte vor Scham – mir wurde auch langsam kalt. Ohne Oberteil war es hier draußen dann doch etwas frisch.

Während ich mich hinunter beugte und die Flasche drehte – ich versuchte verzweifelt alles so gut wie möglich zu bedecken – während ich inständig hoffte, das es Itachi wieder erwischte. Den würde ich nackt Handstand machen lassen. In einer vollen Kneipe!

Die nächste Runde erwischte leider nicht Itachi sondern Temari. Da sie bei mir getrost „Pflicht“ wählen konnte, gab es keinerlei Probleme. Gut, ich hatte ja eher auf „Wahrheit“ getippt, aber von mir aus… Und da ich mich noch bei Itachi rächen musste…

„Tritt Itachi so ordentlich in die Eier.“

Die Männer blickten mich alle überrascht an, Temari stand nur kichernd auf. Schulter zuckend stellte sie sich vor Itachi.

„Du hast es verdient“, erklärte Temari.

Sasuke war in Windeseile aufgestanden und hatte Temari Platz gemacht.

„Vielleicht geht das Spiel ja langsam zu weit“, versuchte Naruto die Spannung ein wenig aufzulockern.

Kurz entstand eine kurze Debatte zwischen den beiden Männern. In der Zeit wünschte ich mir echt, das die Jungs das schnell geklärt hatten. Mir wurde wirklich langsam kalt…

Während die vier Männer diskutierten, nutzte Temari ihre Chance und trat Itachi voll in die Eier. Jubelnd klatschte ich sofort los, während sich Itachi vor Schmerz krümmte. Alle blickten überrascht zu Itachi. Augenblicklich kniete Temari neben ihm.

„Tut mir Leid, aber das war wirklich nicht in Ordnung von dir“, hörte ich sie zu Itachi sagen.

„Komm, setzt dich hin. Ich mach das nachher wieder gut.“

Nachdem sich alle soweit beruhigt hatten, ich wollte auch wieder vollkommen bekleidet sein, setzte sich Sasuke wieder auf seinen Platz. Er musste nicht länger auf Itachis Schoß sitzen. Das wollte er auch sicherlich nicht mehr.

Die nächsten zwei Runden war nicht besonders nennenswert. Doch als Itachi wieder an der Reihe war, hatte ich erneut kein Glück. Wieder einmal zeigte die blöde Flasche auf mich.

„Pflicht“, sagte ich erneut, während wir uns mit Blicken duellierten.

„Sarah, nimm doch Wahrheit. Dann passiert auch nichts Schlimmes.“

Ha! Wenn Neji nur wüsste! Ich warf Neji einen entschuldigenden Blick zu und sah dann abwartend zu Itachi.

„Gut. Du gibst Sasuke einen Lapdance. Dafür darfst du dein Oberteil wieder anziehen. Falls nicht, musst du als Strafe strippen, was ich filme und ins Internet stellen werde.“

Ich war nicht die einzige, der der Unterkiefer hinunter klappte. Entschieden stand Neji auf.

„Ich weiß zwar nicht was das soll, aber ich höre jetzt auf mit diesem bescheuerten Spiel! Komm mit Sarah. Gehen wir schlafen.“

Neji war aufgestanden und hielt mir mein Oberteil entgegen. Naruto und Temari schüttelten die Köpfe.

„Du bist echt zu weit gegangen“, erklärte Sasuke und stand ebenfalls auf.

Während ich mir mein Top wieder anzog – auf den BH verzichtete ich jetzt – verzog Itachi das Gesicht.

„Okay, ja. Ich bin zu weit gegangen. Entschuldige Sarah. Vielleicht sollten wir aufhören zu spielen und einfach ein wenig sitzen bleiben.“

Entschieden schüttelte Neji mit dem Kopf.

„Ich gehe jetzt schlafen.“

Als sein fragender Blick auf mich fiel, erklärte ich: „Ich komme gleich nach.“

„Naruto, ich brauche kurz deine Hilfe“, meldete sich da Temari zu Wort und zog den nichts ahnenden, protestierenden Naruto mit sich Richtung Haus. Zuvor warf sie uns drei zurückgebliebenen einen wissenden Blick zu. Sobald Naruto und Neji außer Hörweite waren, funkelte ich Itachi nur wütend an. Sasuke dagegen regte sich auf.

„Sag mal, spinnst du? Was fällt dir ein? Ich habe dir vorhin erklärt, was wir vorhaben und dann ziehst du so eine Nummer ab!“

„Ich traue ihr nicht, klar?“ war Itachis zischende Antwort.

„Hallo, ich sitze direkt neben dir. Du musst nicht so tun als wäre ich nicht anwesend“, entgegnete ich scharf.

„Egal was du gegen Sakura hast, hast du auch nur einen kurzen Moment an Neji gedacht?“ verlangte Sasuke von seinem Bruder zu wissen.

„Nun, ihr beide wohl sicher nicht“, sagte Itachi abwertend.

Auf Itachis Worte hin, ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten. Ich befürchtete schon, die beiden Brüder würden gleich aufeinander losgehen. Daher ging ich dazwischen.

„Auch wenn du mir nicht vertraust, ich regele das. Wenn ich in…sagen wir, einem Monat das nicht geregelt habe, dann sag es Neji von mir aus. Aber ich benötige Zeit damit mein Plan funktionieren kann.“

Ohne etwas zu sagen stand Itachi auf. Von oben herab blickte er mich streng an.

„Vier Woche. Mehr nicht.“

Mit diesen Worten ging Itachi zum Haus zurück.

Auch wenn ich Itachi am liebsten eine rein gehauen hätte, so musste ich doch auch zugeben, das Neji froh sein konnte, so einen Freund zu haben. Ich verstand sogar seine Beweggründe. Wenn nicht ich gerade hier die Böse wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich sogar unterstützt.

„Tut mir Leid. Itachi kann zwar anstrengend sein, aber so habe ich ihn noch nie erlebt.“

„Schon in Ordnung. Ich bin doch die Betrügerin hier. Ich hab’s ja auch irgendwie verdient.“

„Unsinn! Du…“, begann Sasuke und wollte sich schon in etwas hineinsteigern, als ich ihn anlächelte.

„Schon gut. Ich bin nicht verletzt oder so. Itachi hat wirklich nicht unrecht. Wie wär’s, gehst du mit mir noch ein Stück spazieren?“

Von meinem Vorschlag – wohl genauso überrascht wie ich – sah mich Sasuke an. Jetzt hatte ich schon den Vorschlag gemacht, da konnte ich keinen Rückzieher mehr machen. Ich stand auf und blickte Sasuke fragend an. Dieser nickte still. Gemeinsam setzten wir uns in Richtung Wald in Bewegung. Ich konnte nur hoffen, wenn ich zurückkam, würde Neji bereits schlafen.
 

Schweigend gingen Sasuke und Sakura nebeneinander her. Nach wenigen Schritten umgab der Wald sie und verschluckte sowohl das schwache Leuchten der Sterne wie auch das Licht des Mondes. So ganz war Sasuke noch nicht dahinter gekommen, warum Sakura mit ihm jetzt in den Wald gegangen war. Darüber hatte er jedoch auch nicht besonders nachgedacht. Itachis Verhalten hatte Sasuke mehr als nur verärgert. Sein Bruder konnte wirklich ein Arschloch sein, wenn er wollte.

„Neji wird sich sicherlich fragen, warum Itachi gerade zwischen uns solche sexuellen Dinge verlangt hat.“

„Neji ist nicht dumm, aber sicherlich würde es reichen, wenn wir ihm erzählen, Itachi wäre auf uns beide sauer.“

Inzwischen waren Sakura und Sasuke stehen geblieben. Fragend blickte die junge Frau den Uchiha an.

„Verhält sich Itachi wirklich so krass?“

Die Skepsis war berechtigt. Itachi kam einem immer höflich und zuvorkommend vor, aber Sasuke kannte seinen Bruder besser als andere. Dicht gefolgt von Neji. Itachi konnte sehr hinterhältig sein wenn er wollte. Aber als einer der besten und gefragtesten Anwälte, war es auch nicht verwunderlich. In dieser Branche wurde mit harschen Bandagen gekämpft.

„Manchmal schon.“

„Wollen wir mal hoffen das Neji das glauben wird.“

Sasuke konnte ja Sakuras Skepsis verstehen. Für sie stand viel auf dem Spiel. Daher würde sie wohl so einiges tun, um Neji, falls er Zweifel haben sollte, zu überzeugen. Bei den möglichen Methoden fiel Sasuke prompt Sex ein. Sicherlich nur, weil er nicht wollte, das Sakura so etwas tat. Neji wollte wenigstens eine Woche hier bleiben. In dieser Zeit würde er sich das Zimmer mit Sakura teilen. Und sicherlich würden sie Sex haben. Und tagsüber musste er mit ansehen, wie die beiden als Paar miteinander umgingen.

Eifersucht loderte in Sasuke auf. Ein Gefühl, das er früher nicht gekannt hatte. Jetzt aber machte ihn der Gedanke daran, dass sich Sakura irgendeinem anderen Mann hingab – wer war ihm vollkommen gleich – rasend. Sasuke war froh, das sie inzwischen wieder weiter gingen. So bemerkte Sakura hoffentlich nicht, wie finster er dreinblickte und wie angespannt er war. Er musste sich regelrecht dazu zwingen, seine Fäuste wieder zu öffnen und ruhig ein und aus zu atmen.

Irgendwie musste er eine Lösung finden, damit Sakura und Neji sich kein Zimmer teilten. Sakura konnte so tun als wäre sie krank. Sasuke könnte Neji auch einfach sagen, was er für Sakura empfand. Nein, besser nicht. Das würde wahrscheinlich auf einen Streit hinauslaufen oder aber zum Bruch ihrer Freundschaft führen.

Nein, Sasuke brauchte eine bessere Idee. Temari und Sakura könnten sich auch ein Zimmer teilen…

„Was ist los, hm?“

Sasuke hatte nicht bemerkt das Sakura stehen geblieben war, bis sie ihn angesprochen hatte. Auch wenn es recht dunkel war, konnte Sasuke noch erkennen das Sakura die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Und wenn er sich nicht gänzlich täuschte, blickte sie ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Was soll schon los sein?“

Außer das ich vor Eifersucht beinahe ausraste!

„Du bist zwar schweigsam, aber so wie jetzt habe ich dich bisher noch nicht erlebt.“

„Du kennst mich noch nicht einmal zwei Wochen. Klar weißt du nicht wie ich sein kann“, entgegnete Sasuke scharf.

Auch wenn Sasuke es nicht sehen konnte, war er sich sicher das Sakura gerade die Augenbrauen hochgezogen hatte und ihn mit einem aber-klar-doch Blick ansah.

„Von mir aus. Wir sollten langsam wieder zurück gehen“, erklärte Sakura. „Es wird langsam frisch.“

Das glaubte Sasuke Sakura gerne. Sie trug schließlich nur ein blaues Top und eine knappe weiße Hose. Und nachher würde sie das ausziehen und zu Neji ins Bett steigen. Da würde ihr sicherlich nicht mehr kalt sein. Da würde Neji sie wärmen, in seinen Armen halten und sie überall berühren…

Erneut loderte die Eifersucht in Sasuke auf, ebenso brannte das Verlangen nach Sakura heiß in seinen Adern.

„Sasuke, lass uns zurückgehen“, bat Sakura erneut.

Sasuke konnte einfach nicht mehr. Seit über einer Woche war er scharf auf Sakura und sein Verlangen wurde bisher immer nur angefacht und nicht gestillt. Vorhin hatte Sakura sein Verlangen sowieso noch einmal angefacht gehabt, indem sie oben ohne dagesessen hatte und die Vorstellung von Sakura mit Neji gab ihm den Rest.

Sakura stand nur einen Schritt von Sasuke entfernt. In sekundenschnelle hatte Sasuke die Distanz überwunden, Sakura in seine Arme gezogen und presste nun seinen Mund und auch den Rest seines Körpers verlangend an Sakura.

Diese wusste nicht wie ihr geschah, so schnell fiel Sasuke über sie her. Ohne auf Sakuras anfänglichen Protest zu achten – schließlich wusste Sasuke das sie es genauso sehr wollte wie er selbst – drängte er Sakura ein paar Schritte rückwärts, bis sie an eine Baumstamm lehnte. Kaum berührte Sakuras Rücken den Baumstamm, war sämtliche Gegenwehr vorbei. Verlangend schlang Sakura ihre Arme um ihn, fuhr wild durch seine Haare. Ein Bein schlang sie um Sasukes Hüfte und zog ihn näher zu sich heran.
 

Als erstes zog ich mir meine Hose wieder an. Nicht das vielleicht noch jemand vorbei kam…

Auch Sasuke hatte sein bestes Stück wieder in der Hose verstaut.

Fertig angezogen, zog mich Sasuke sofort wieder an sich und küsste mich ausgiebig. Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander. Ich konnte nicht anders als ihn anlächeln. So gut wie jetzt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Als Sasuke mir dann auch noch zärtlich verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht strich und mir einen federleichten Kuss gab, war es um mich geschehen. Spätestens jetzt musste ich mir eingestehen das ich mehr für Sasuke empfand als gut für mich war. Warum nur musste ich mich auch ausgerechnet in den Mann verlieben, der der beste Freund meines noch-Verlobten war?

Mit wild klopfendem und gleichzeitig schwerem Herzen, versuchte ich meine Frisur zu richten.

„Eventuell sollten wir wohl noch etwas warten bis wir zurückgehen.“

„Ja. Eventuell“, gab Sasuke mit einem Lächeln in der Stimme zurück.

Ich versuchte nicht auf mein wild schlagendes Herz zu achten.

„Wir sollten deine Haare etwas in Ordnung bringen. Sie sehen ziemlich zerzaust aus“, erklärte ich und machte mich sofort an die Arbeit. Sasuke neigte ein wenig den Kopf, damit ich besser daran kam. Plötzlich nahm er mich wieder in den Arm und flüsterte mir verheißungsvoll ins Ohr: „Beim nächsten Mal lassen wir uns mehr Zeit.“

Augenblicklich zog sich mein Magen vor Verlangen zusammen. Ich trat einen Schritt zurück und erklärte, ich sei fertig. Es war besser wir gingen, bevor wir wieder übereinander herfielen.

Missverständnisse

Ich war mehr als erleichtert, als ich Neji schlafend in meinem Bett vorfand. Obwohl ich am liebsten gleich wieder mit Sasuke hemmungslosen Sex gehabt hätte, so hatte ich doch Schuldgefühle, wo ich jetzt Neji sah. Nicht so sehr wegen des Sexes sondern wegen der ganzen Lügnerei und dem Hintergehen.

So leise wie möglich – ich wollte Neji nicht aufwecken – ging ich ins Bad. Erst einmal heiß duschen. Oder lieber kalt, um meiner Libido auch für die nächsten Tage Einhalt zu gebieten und natürlich um Sasukes Geruch und den von Sex von mir abzuwaschen.

So schnell wie möglich musste ich das geregelt bekommen.

Unter der Dusche ließ ich mir nicht so viel Zeit. Ich hatte wirklich das Wasser auf kalt gestellt. Die Haare wollte ich mir nicht föhnen. Nicht das Neji noch wach wurde.

In meinem Nachthemd – ich trug ein schwarzes, mit Spitze an den Ansätzen – stand ich vor meinem Bett und betrachtete Neji. Er sah friedlich und sorgenfrei aus. Ich würde es jetzt nicht schaffen mich zu ihm zu legen. Irgendwie war das weder Neji noch Sasuke fair gegenüber.

Ich dachte nicht nach. Das ist meine einzige Erklärung. Eventuell war ich auch der Panik verfallen und handelte deswegen so. Aber bei Neji konnte ich nicht bleiben. Daher verließ ich das Zimmer leise. Anstatt mich aber in ein anderes Zimmer zu legen - ich konnte ja Naruto bitten wo anders zu schlafen – oder zumindest im Wohnzimmer die Couch zu nehmen, klopfte ich auch schon an Sasukes Tür.

Es dauerte nicht lange, da öffnete mir Sasuke. Überrascht sah er mich an. Ich konnte es gut nachvollziehen. Von meinem eigenen Verhalten war ich ebenso überrumpelt wie er.

„Kann ich zu dir rein kommen?“ bat ich leise.

Ich wusste nicht so wirklich was ich tun sollte, ich wusste nur, bei Sasuke würde ich mich besser fühlen.

Dankbar lächelte ich ihn an, als Sasuke wortlos einen Schritt beiseite trat und mich ins Zimmer ließ.

„Was ist los? Hattest du Streit mit Neji?“ fragte da Sasuke auch schon, kaum das er die Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Nein. Er schläft. Hat er schon, als ich zurückkam.“

„Warum bist du dann hier?“

Überrascht drehte ich mich um. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und einer ganzen Portion Unsicherheit, blickte ich Sasuke fragend an. Dieser stand mit verschränkten Armen an der Tür und lehnte sich dagegen. Sein Blick ließ nicht zu was er dachte oder gerade fühlte. So etwas mochte ich überhaupt nicht. Auch die schwarze Boxershorts – das einzige was er trug – half nicht den Kloß in meinem Hals verschwinden zu lassen.

„Ich…ich dachte…“, begann ich unsicher wie ein kleines Kind vor mich her zu stottern.

Sonst war ich doch auch nicht so! Aber bei Sasuke benahm ich mich eh immer so, wie ich es gerade nicht tun wollte.

„Also nachdem du festgestellt hast, das dein Verlobter schläfst, kommst du zu deinem Liebhaber oder wie?“

Mehr als irritiert blickte ich Sasuke an. Was ging denn hier ab? Und was sollte diese Beschuldigung? Also wirklich! Mein Schweigen nahm Sasuke wohl als Ansporn, weil er gleich weiter dummes Zeug redete.

„Hast du noch nicht genug? Willst du noch eine Runde?“

Obwohl Sasuke seine Stimme nicht erhoben hatte, schwang in seiner Stimme ein kalter Unterton mit. Als er langsam auf mich zu kam, schlug mein Herz schneller. Dieses Mal jedoch nicht vor Lust sondern weil mir Sasuke im Moment unheimlich war. Und ich befürchtete einen Streit. Wenn Sasuke weiter so mit mir sprach, würde ich gleich ausrasten und ihm meine Meinung geigen. Das Problem, Neji im Zimmer nebenan würde davon sicherlich wach werden und alles mitanhören können. Daher sollte Sasuke lieber den Mund halten. Denn so langsam wurde ich wirklich wütend!

„Du denkst, ich wäre hier, weil ich noch eine Runde Sex mit dir haben will?“ fragte ich Sasuke leise, aber verärgert, als er direkt vor mir zum Stehen kam und mich anfunkelte.

„Stimmt es denn nicht?“ entgegnete Sasuke kalt.

Obwohl seine Stimme so kalt war, sein Körper strahlte eine unglaubliche Wärme aus. Durch mein dünnes Nachthemd konnte ich das gut genug spüren. Vor allem weil er jetzt auch noch anfing sich provokant an mich zu pressen. Ich hatte Mühe, nicht auf Sasukes Bett zu fallen. Meine Knie waren kurz davor einzuknicken aber nur, weil Sasuke mich schon fast schubste. Zum Glück hatte dieses Bett eine Lehne, an der ich mich festhalten konnte.

Ich war bemüht meine Stimme ruhig zu halten, damit ich ja nicht doch noch ausrastete, als ich ihm antwortete.

„Wollte ich Sex, hätte ich Neji auch einfach wecken können.“

„Vielleicht wolltest du ja auch lieber mich im Bett, als Neji.“

„Halt ja mal nicht so viel von dir! Sag mal, was hast du für ein Problem, hä?“ verlangte ich zu wissen. Ich war wirklich stolz auf mich, nicht laut geworden zu sein.

„Und warum bist du dann nicht jetzt bei deinem Verlobten?“

„Du Idiot!“ fuhr ich Sasuke an. „Ich wollte einfach nur bei dir sein!“

Mit diesen Worten schubste ich Sasuke von mir. Er taumelte zwar nur ein, zwei Schritte zurück, aber es reichte, damit ich wütend und den Tränen nahe an ihn vorbei und aus dem Zimmer rennen konnte.

Mist! Wegen diesem Idioten weinte ich jetzt sogar! Das war doch wirklich erbärmlich!

Ich wollte jetzt nur noch alleine sein oder mit Temari reden. Aber um mit Temari reden zu können, müsste ich wohl Itachi sehen. Und der, sowie sein Bruder, waren die letzten Personen, die ich jetzt noch sehen wollte!

Als ich die kühle Nacht um mich herum fühlte, hielt ich an. Ich war vor dem Haus. Ich konnte wieder hinein, da würde es mich nicht frieren, aber das wollte ich nicht. Ich wollte Abstand zwischen mich und diesen Idioten bringen! Ich hätte auch zum Pool gehen können. Da hätte ich eine Sitzgelegenheit gehabt, aber da war mir Sasuke wieder zu nahe. Und Neji. Aus beiden Zimmern hatte man schließlich freie Sicht auf den Pool und Umgebung.

Das Grundstück war groß, aber es war ja auch viel Wald dabei. Da würde ich ganz sicherlich nicht in der Nacht hineingehen. Nicht alleine!

Ehe ich mich versah, setzte ich meinen Weg fort. Ich hatte keine Ahnung wo ich lang lief. Irgendwann kam ich zumindest an dem See an, der an das Grundstück grenzte. Mit kalten Füßen blieb ich am Rand stehen. Die Arme hatte ich um mich geschlungen, um mich wenigstens ein wenig zu wärmen. Es war Sommer, aber die Nächte hier oben in den Bergen waren wirklich frisch. Die Aussicht dagegen war wunderschön. Gut, es war Nacht und sonderlich viel konnte ich nicht erkennen, aber der See lag ruhig und friedlich da. Seine Oberfläche wirkte schon fast schwarz. Die Bäume und Büsche, die verteilt am Seeufer standen sowie die Sterne am Himmel, ließen die ganze Gegend und Atmosphäre friedlich wirken.

Stumm flossen die Tränen über mein Gesicht. Ich war ja so dumm! Die ganze Zeit hatte ich geglaubt und gehofft, Sasuke würde etwas für mich empfinden und nicht nur Sex mit mir haben wollen. Wir hatten doch darüber geredet gehabt, wie wir das alles geregelt haben wollten. Oder hatte Sasuke einfach ein Problem, das wir miteinander geschlafen hatten und ich noch immer mit Neji verlobt war? Das er dadurch sozusagen zum Liebhaber wurde? Bei einem Mann wie Sasuke, der es gewohnt war das die Frauen ihm hinterher liefen, war dies sicherlich ein herber Schlag für das Ego.

Aber das entschuldigte sicherlich nicht sein Verhalten. Er hatte schließlich gewusst wie es momentan bei mir aussah. Ich versuchte schließlich gerade dafür zu sorgen, das Neji die Verlobung löste, damit ich mit Sasuke zusammen sein konnte. Aber das konnte sich dieser Idiot jetzt abschminken!

Entweder geilten wir uns andauernd auf oder wir stritten. Das würde doch zu nichts führen, wenn ich ganz ehrlich zu mir war. Ich sollte einfach mit Neji Schluss machen und sowohl Neji als auch Sasuke den Rücken kehren. Das würde nur Probleme mit sich bringen und ganz viel Kummer und Schmerz für mich.
 

Mit verschränkten Armen saß Temari im Bett und blickte Itachi finster an. Dieser legte das Handtuch beiseite, mit dem er sich die ganze Zeit die Haare abgetrocknet hatte. Laut seufzte er auf.

„Jetzt blick mich nicht die ganze Zeit so an.“

„Doch. Bis du dich entschuldigst hast.“

„Das habe ich doch schon.“

„Ja, bei mir. Aber nicht bei Sasuke, Neji und vor allem Sakura!“

Unbeeindruckt von Temaris Worten, ging Itachi auf sein Bett zu und legte sich neben Temari.

„Sex gibt es heute wohl keinen mehr, was?“

Entgeistert blickte Temari Itachi an. Dieser jedoch hatte sein Gesicht zu einem kleinen Lächeln verzogen.

„Das war ein Scherz.“

„Mach nur weiter so. Dann bekommst du die nächsten Tage keinen Sex mehr!“

Theatralisch griff sich Itachi an sein Herz.

„Oh nein, willst du mich etwa umbringen?“

Gegen ihren Willen musste Temari schmunzeln. Schnell jedoch fiel ihr wieder ein das sie eigentlich sauer auf Itachi war und blickte erneut finster drein. Seufzend schüttelte Itachi den Kopf.

„Ist ja gut. Ich weiß, ich habe Mist gebaut. Ich entschuldige mich bei den dreien. Aber erst morgen.“

„Aber“, wollte Temari schon protestieren, mit einer Handbewegung hielt er sie jedoch von ihrem Tun ab.

„Es ist spät. Sicherlich schlafen sie schon. Morgen vor dem Frühstück werde ich mit ihnen reden.“

Einigermaßen zufrieden nickte Temari. Als Itachi seine Arme ausbreitete, kuschelte sich die Blondine versöhnlich an den Uchiha.

„Warum hast du das eigentlich getan?“ verlangte Temari nach einigen Zeit zu wissen.

Itachi zuckte mit den Schultern.

„Mich regte es auf, wie Sakura mit Sasuke und Neji spielt. Beide haben sich in sie verliebt. Egal wie es ausgehen wird, die Freundschaft zwischen Sasuke und Neji wird nicht mehr so sein wie vorher. Es ist doch verständlich das ich dabei sauer werde. Schließlich handelt es sich hierbei um meinen Bruder und meinen besten Freund.“

„Ja, schon. Aber du hattest doch von Sakura verlangt das sie das mit Neji regelt. Warum hast du dann…“

„Ich vermute, der Alkohol hat dafür gesorgt. Und nein, das ist keine lahme Ausrede. Ich bin nun einmal sauer auf Sakura und irgendwie ist dann alles einfach aus mir heraus gebrochen.“

„Ja, in Ordnung. Ich kann dich ja verstehen, aber Sakura ist nun einmal meine Freundin.“

„Und Sasuke mein Bruder.“

Langsam richtete sich Temari in Itachis Armen auf. Ernst blickte sie drein.

„Bitte tu mir einen Gefallen. Egal was aus uns beiden wird, wenn das zwischen Sakura und Sasuke ernster wird und falls die beiden tatsächlich zusammen kommen sollten, dann gib ihnen bitte eine Chance.“

Einen Moment lang schwieg Itachi. Er blickte Temari stumm an und dachte gründlich nach, bevor er antwortete.

„In Ordnung. Ich werden den beiden eine Chance geben. Und wegen uns beiden. Wir sind ehrlich zueinander, du hast mir von deiner Vergangenheit, ich von meiner. Du wohnst doch mit deinen Brüdern in dieser heruntergekommenen Wohnung.“

Skeptisch blickte Temari drein.

„Ja, und? Worauf willst du hinaus?“

„Möchtest du bei mir einziehen?“

Mit großen Augen blickte Temari drein. Völlig überrumpelt von dieser Frage, konnte Temari nur den Mund auf und zu klappen.

„Dein kleiner Bruder klaut, dein älterer Bruder arbeitet manchmal für mich als Informant, deine beste Freundin ist eine Heiratsschwindlerin. Glaub mir, wenn mich das nicht abschreckt, wird es nichts tun. Und in meinen Haus ist mehr als genügend Platz. Also?“

Meinte Itachi das wirklich ernst? Temari konnte es kaum glauben. Sie kannten sich kaum und dennoch merkte sie ja selbst, wie sehr sie etwas miteinander verband. Sie hatten sich unglaublich viel aus ihrem Leben erzählt und sie wussten schon so einiges über den jeweils anderen und vertrauten sich. Diese Woche war die schönste ihres Lebens und sie wollte schon jetzt Itachi nicht mehr missen. Daher war Temari klar, wie sie sich entscheiden würde.

Mit einem überschwänglichen „Ja“ schmiss sich Temari in Itachis Arme und küsste ihn überglücklich.

„Heißt das, wir haben jetzt doch noch Sex?“ fragte Itachi lachend.

„Vielleicht“, gab Temari breit grinsend zurück.
 

Es war ihr egal das sie jetzt doch schon da war. Stundenlang hatte Tenten in ihrem Bett gelegen und doch nicht einschlafen können. Daher war sie doch schon deutlich früher losgefahren als geplant. Es war zwar jetzt mitten in der Nacht, als Tenten ihren Wagen in der Einfahrt abstellte. Dank Sasukes Wegbeschreibung hatte sie sich auch nicht verfahren.

Wenn sie jetzt klingelte, würden sicherlich alle im Haus wach werden. Vielleicht sollte sie einfach Sasuke auf dem Handy anrufen und hoffen, das er noch nicht schlief…
 

Sasuke war mehr als verwirrt. Sakura war nicht wegen Sex zu ihm gekommen? Er hatte es vermutet, schließlich war Sakura nach dem Sex im Wald in ihrem Zimmer, zu Neji, verschwunden. Sofort war die Eifersucht in Sasuke aufgelodert und er hatte rot gesehen. Ansonsten hätte Sasuke ja nicht solch einen Mist geredet. Das er das getan hatte, war ihm jetzt auch bewusst. Daher war er nun auf der Suche nach Sakura.

Er hatte sich wirklich dumm verhalten! War er sich nicht inzwischen sicher gewesen das Sakura etwas für ihn empfand? Warum also konnte er ihr nicht vertrauen, wenn er sie nicht sah? Sofort wurde er eifersüchtig und er hatte Angst, das Sakura und Neji sich miteinander vergnügten. Klar war Sakura jetzt wütend auf ihn. Er war es ja jetzt auch.

Das Haus hatte Sasuke bereits abgesucht. Hier war sie nicht. Sie war doch wohl nicht in ihrem dünnen Nachthemd nach draußen gegangen? Gut, er hatte jetzt sogar noch weniger an, lediglich seine Boxershorts, dennoch ging er halbnackt nach draußen. Den kalten Wind ignorierte Sasuke, während er die Umgebung um den Pool herum absuchte. Leise rief er Sakura und hoffte einfach nur, sie bald zu finden. In der Nacht war eine Suchaktion wirklich nicht so einfach…
 

Die leise Stimme von Sasuke, die vor seiner Tür jemanden rief, weckte Neji. Verwundert sah er sich um. War Sasuke etwa draußen? Was tat er da?

Verschlafen fuhr sich Neji durch seine Haare. Leider konnte er nicht verstehen, was sein Freund da leise rief. Fragend blickte Neji auf die andere Bettseite, als ob dort die Antwort lag.

Überrascht stellte Neji fest, das Sarah noch nicht wieder zurück war. Nach der unschönen Szene draußen, hatte Neji hier auf Sarah gewartet und musste dabei eingeschlafen sein. Ein Blick auf den Wecker zeigte ihm das es bereits vier Uhr morgens war. Wo war nur Sarah? Suchte Sasuke eventuell nach ihr?

Misstrauisch was das alles sollte, stieg Neji aus dem Bett und zog sich einen warmen Morgenmantel und Schuhe an. So verließ Neji sein Zimmer und trat nach draußen. Wie er feststellen musste, war Sasuke bereits weg. Am Pool war er nicht mehr. Von der ganzen Situation irritiert, setzte sich Neji in Bewegung und suchte Sasuke.
 

„Gott sei dank! Da bist du ja! Ich dachte schon, ich müsste im Auto übernachten!“

Erleichtert rannte Tenten auf Sasuke zu. Dieser sah sie überrascht an.

„Warum hast du nur eine Boxershorts an?“ fragte Tenten verwirrt.

„Und was machst du hier?“ gab Sasuke zurück.

„Ich bin früher gekommen. Und habe die ganze Zeit versucht dich auf dem Handy zu erreichen. Na ja und dann wollte ich gerade um das Haus herum, in der Hoffnung, das irgendwo ein Fenster oder so offen steht.“

„Aha. Ich hab dafür jetzt keine Zeit. Meine Tür, die nach draußen führt, ist offen. Hast du zufälligerweise Sarah gesehen?“

Überraschte blickte Tenten drein.

„Nein, habe ich nicht.“

Warum nur suchte Sasuke sie und vor allem ausgerechnet in Boxershorts? Was hatte sie nur in der letzten Woche schon alles verpasst? Aber das war jetzt erst einmal zweitrangig.

„Wir sollten vielleicht einmal darüber reden, wie wir Neji eifersüchtig machen. Also ich habe jetzt nicht unbedingt große Lust mir dir rumzumachen.“

„Sorry, Tenten. Jetzt nicht“, begann Sasuke, drehte sich jedoch bei den folgenden Worten überrascht um.

„Sasuke? Was machst du hier draußen? Und, Tenten? Bist du das? Was machst du denn hier?“

Überrascht drehten sich sowohl Sasuke als auch Tenten zu Neji um, der fragend einige Meter von ihnen weg stand. Augenblicklich schlug Tentens Herz schneller. Neji war hier! Und er sah gut aus. Zumindest das, was sie in dem spärlichen Licht erkennen konnte. Mit so zerzausten Haaren hatte sie ihn noch nie gesehen. Warum sie so zerzaust waren, wollte Tenten lieber nicht wissen. Eifersüchtig fasste sie einen Entschluss. Sasuke war hier, halb nackt, da konnte sie Neji jetzt gleich schon eifersüchtig machen. Hoffentlich würde es funktionieren!

„Oh, wir sind ein bisschen beschäftigt, wenn du verstehst“, erklärte Tenten mit neckischer Stimme und fuhr mit einer Hand über Sasukes nackten Oberkörper. Als sich dieser entziehen wollte, umarmte Tenten ihn schnell.

„Spiel mit“, bat sie flüsternd, ehe sie lauter an Neji gerichtet sagte: „Also wenn du uns entschuldigst.“

Mit diesen Worten presste Tenten ihren Mund auf Sasuke und küsste ihn.

Hoffentlich musste sie dieses Spiel nicht allzu lange durchziehen, denn Sasuke war wirklich nicht ihr Typ…
 

Nach einiger Zeit, ich wusste nicht genau wie lange ich draußen am See stand, machte ich mich auf den Weg zurück. Meine Tränen waren versiegt und ich hatte jetzt Kopfschmerzen. Hoffentlich würde daraus keine Migräne werden…

Um euch zu informieren, mit Sasuke bin ich jetzt durch. Wir kennen uns nicht ganz zwei Wochen und bisher gab es bei uns nur Höhen und Tiefen. Von diesem Mann sollte ich besser die Finger lassen. Das würde nur zu Problemen führen. Daher war ich gerade auf dem Weg zurück in mein Zimmer. Gleich morgen würde ich mit Neji reden. Egal wie schwer mir das fallen würde. Den Rest der Nacht würde ich auf der Couch verbringen. Oder einfach einen Film schauen. Je nachdem ob ich schlafen kommen konnte oder nicht.

„Sasuke? Was machst du hier draußen? Und, Tenten? Bist du das? Was machst du denn hier?“

Bei Nejis Stimme blieb ich abrupt stehen und sah auf. Was ich sah, ließ meine Augen beinahe aus dem Kopf springen. Bei dem Anblick, wie Tenten sich an Sasuke ranmachte, Neji um Zweisamkeit bat und ihn anschließend sogar küsste, zog sich mein Herz schwer zusammen. Sofort traten mir wieder die Tränen in die Augen. Neji betrachtete das nicht besonders interessant, eher überrascht. Ich dagegen verfluchte Sasuke. Wie konnte er mir das antun? Und auch noch ausgerechnet mit Tenten!

Es war mir egal das ich eben noch beschlossen hatte mich von Sasuke fernzuhalten und ihm und Neji so schnell wie möglich den Rücken zuzukehren. Dieser Anblick schmerzte sehr. So sehr, das ich augenblicklich wieder kehrt machte.

„Sarah?“ ertönte da plötzlich Nejis Stimme.

Ich drehte mich nicht um. Ich konnte jetzt nicht mit Neji reden. Ich wollte einfach nur alleine sein und weiter weinen. Ohne auf Neji zu achten ging ich weiter. Ich vernahm zwar seine Schritte, doch ich beschleunigte nur meinen Schritt. Irgendwann hörte ich Nejis Schritte nicht länger. Dafür aber so manch andere Geräusche.

Wie dumm musste man eigentlich sein, um mitten in der Nacht in den Wald zu laufen, anstatt ins Haus? Das wäre mir sicherlich nicht passiert, wenn Neji nicht versucht hätte mir zu folgen.

Außerdem taten mir jetzt die Füße weh. Sicherlich hatte ich mir die irgendwo aufgeschnitten oder so. Aber das tat nicht so sehr weh wie der Anblick von Tenten und Sasuke.

Weinend setzte ich mich irgendwann auf einen umgefallenen Baum. Es war zwar nicht sehr bequem, aber es war mir auch egal.

Irgendwelche nachtaktiven Tiere huschten durch das Unterholz. Neben meinem Weinen und Schluchzen waren dies die einzigen Geräusche, die ich hören konnte.
 

Es war nicht einfach gewesen, dennoch hatte Sasuke Neji dazu überreden können, getrennt nach Sakura zu suchen. Neji sollte sich mit Tenten auf die Suche machen und am See und im Haus nachsehen. Sasuke dagegen wollte in den Wald gehen. Dort hatte er auch Sakura hineinlaufen sehen, Neji zum Glück nicht.

Während Sasuke nun im Wald nach Sakura suchte, verfluchte er Tenten. Gut, auch sich. Er hatte Sakura nicht bemerkt und viel zu spät geschaltet was los war. Jetzt hatte er den Salat. Sakura war sowieso schon sauer auf ihn gewesen und jetzt auch noch das!

Aber wenigstens hatte er bei seiner Suche ein wenig Glück! Obwohl Sasuke Sakura noch nicht gefunden hatte, hören konnte er sie bereits. Und sie weinte, wenn er sich nicht täuschte. Mist.

Sakura jetzt noch zu finden war nicht mehr schwer. Er folgte den Schluchzern, die die Stille der Nacht durchbrachen. So leise wie möglich, sie sollte nicht gleich wieder wegrennen, schlich sich Sasuke regelrecht an Sakura heran. Nach kurzer Zeit hatte er sie endgültig gefunden. Sakura saß auf einem umgefallenen Baum und hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen. Leise kam er auf sie zu. Ihr Anblick schmerzte ihn.

Vorsichtig ging Sasuke auf sie zu und setzte sich neben sie. Plötzlich schreckte Sakura auf und sah ihn mit großen Augen an. Sofort verzog Sakura wütend das Gesicht.

„Was fällt dir ein! Du mieses Arschloch!“ donnerte Sakura sofort los.

Sasuke sagte zunächst nichts. Als Sakura jedoch aufstehen wollte, hielt er sie am Arm zurück.

„Bitte bleib. Ich möchte es dir erklären.“

Mit vor Wut funkelnden Augen, die vom weinen noch ganz rot und feucht waren, blickte Sakura ihn an und riss sich los.

„Was willst du? Lass mich einfach in Ruhe. Ich habe genug von dir!“

„Du hast das alles missverstanden, Sakura!“

„Ach ja? Du bist ja anscheinend eh nur an Sex interessiert. Und wenn ich nicht zur Verfügung stehe, schnappst du dir gleich die nächste!“ wurde Sasuke beschuldigt.

Während sich Sakura austobte und ihn anbrüllte, blieb Sasuke ruhig sitzen und sah sie an. Er hörte sich alles an, bis Sakura still wurde und ihn weiterhin nur wütend ansah.

„Ich wollte mich entschuldigen. Für mein Verhalten vorhin im Zimmer. Da habe ich mich wie ein Idiot aufgeführt, aber ich war eifersüchtig.“

Während sich Sasuke erklärte, blickte Sakura skeptisch drein, aber er wertete ihr Schweigen als positiv. Daher fuhr Sasuke mit seiner Entschuldigung fort.

„Ich hatte Angst das du wieder zu Neji gegangen wärst, weil du lieber…weil du lieber bei ihm statt bei mir bist. Ja, das hört sich dumm an, aber der Gedanke daran, dass du Zeit mit Neji verbringst, reicht schon, damit ich eifersüchtig werde!“

„Deswegen hast du dich wie ein Arsch aufgeführt?“

Schweigend nickte Sasuke.

Noch immer mit skeptischen Blick, aber nicht mehr ganz so wütend, setzte sich Sakura neben Sasuke. Er war erleichtert. Sie gab ihm eine Chance. Leider könnte Sakura aber noch näher bei ihm sitzen, fand Sasuke. Hoffentlich würde sich das noch ändern.

„Und das mit Tenten?“

„Ich hatte sie, wegen unseres Planes, hierher gebeten. Weißt du noch?“

„Natürlich! Ich bin ja nicht blöd. Ich meinte ja auch, warum ihr rumgeknutscht habt!“

Gerne hätte Sasuke nachgefragt ob Sakura eifersüchtig sei. Nur um sie neckisch zu ärgern. Aber im Moment war das wohl keine gute Idee. Das es ihr nicht gefallen hatte, ließ Sasukes Herz jedoch höher schlagen.

„Tenten wollte von mir nur ins Haus gelassen werden. Als Neji auftauchte, wollte sie – so meine Vermutung – ihn eifersüchtig machen und küsste mich.“

„Ah ja“, gab Sakura missbilligend und nicht sehr überzeugt von sich.

Tief seufzte Sasuke auf. Was sollte er noch tun, damit Sakura ihm glaubte? Reichte es nicht, das er sich entschuldigt hatte? Mit so was war er wirklich schlecht. Schließlich hatte er bislang nie um die Gunst einer Frau gebuhlt oder wurde gar abgewiesen. Bislang hatte er nie eine halten wollen. Bis jetzt…

„Sakura, was willst du noch hören? Ich habe mich entschuldigt. Ich habe dir erklärt wie die Situation zustande kam. Kannst du mir nicht einfach glauben und mir verzeihen?“

Jetzt war es Sasuke, der die Stimme erhoben hatte und sich in Rage redete. Er war sogar aufgestanden und blickte auf Sakura hinab, die mit einem kleinen Lächeln im Gesicht auf dem Baumstamm saß. Was war jetzt los? Warum lächelte sie?

Plötzlich stand Sakura auf und stellte sich direkt vor Sasuke.

„Du warst also eifersüchtig auf Neji?“

„Bin ich immer noch.“

„Gut, denn ich bin es auf Tenten.“

„Da läuft doch gar nichts zwischen uns! Tenten steht doch auf Ne…“

Weiter kam Sasuke nicht, denn Sakura küsste ihn. Im ersten Moment war er vollkommen überrascht. Was sollte das jetzt? Für den Moment war es Sasuke auch egal. Er wollte nur weiter…

Sakura brach den Kuss ab und trat einen Schritt zurück. Das Lächeln war verschwunden. Stattdessen blickte sie ernst drein. Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht?

„Sasuke, was empfindest du für mich? Bitte sei ehrlich“, drang Sakuras Stimme zu ihm durch. Sie klang nicht so selbstbewusst wie sonst.

„Was…was meinst du?“

Jetzt fühlte sich Sasuke an die Wand gestellt. Frauen hatte er bisher noch nie verstehen können…

„Sasuke, vorhin habe ich den Entschluss gefasst Neji morgen die ganze Wahrheit zu erzählen und euch alle zu verlassen. Also komplett aus eurem Leben zu verschwinden.“

Sämtliche Farbe wich aus Sasukes Gesicht. Das konnte Sakura nicht antun! Das ging einfach nicht! Er hatte sich doch schließlich in sie verliebt!

Abrupt brach Sakura ab, dann bildete sich ein breites Lächeln in ihrem Gesicht.

„Ich hatte gehofft das du etwas für mich empfindest.“

Jetzt war Sasuke verwirrt. Wie kam Sakura auf die Idee, das… Farbe kehrte in Sasukes Gesicht zurück und ließ seine Wangen heiß glühen. Hatte er das eben etwa laut gesagt? Allem Anschein nach ja…

„Aber als du dich eben entschuldigt hast, da habe ich mir gedacht, vielleicht sollte ich noch etwas warten. Und, wenn du möchtest bleibe ich bei dir. Weißt du, ich…“ druckste Sakura plötzlich herum.

Was sie noch sagen wollte, war Sasuke egal. Sie würde bei ihm bleiben! Das war alles was für den Moment zählte. Erleichtert schloss Sasuke Sakura in die Arme und atmete tief ihren Duft ein.

„Sasuke, ich werde Neji aber trotzdem morgen die Wahrheit sagen.“

Sofort versteifte sich Sasuke in Sakuras Armen. Das ging nicht. Damit wäre ja dennoch alles vorbei und…

„Sasuke, ich erzähle ihm nichts von dir. Und auch nichts von der Betrügerei, okay? Ich…ich möchte bei dir bleiben. Würdest du dafür für mich lügen? Deinen besten Freund anlügen?“

Ernst blickte Sakura Sasuke an. Er verstand was sie meinte und nickte ohne groß zu überlegen.

„Sasuke, er ist dein…“, begann Sakura bei der prompten Antwort zu protestieren.

„Na und? Ich liebe dich und für Neji ist diese Lüge ja wohl auch schonender als die Wahrheit. Neji würde es sicherlich verstehen, wenn er die Wahrheit wüsste.“

„Ich hoffe du hast recht“, murmelte Sakura, ehe Sasuke sie lang und innig küsste.

Ende für den Anfang

Als Neji Tenten ins Haus begleitete – der Morgen graute und der Himmel färbte sich langsam rot – hoffte Neji das Sarah inzwischen wieder zurück war. Er hatte sie nicht gefunden. Auch Tenten hatte ihm nicht sagen können was hier los war. Warum sie hier war, fragte er sich noch immer. Warum sollte Sasuke denn Tenten hierher einladen? Es war ihm aber eigentlich auch egal. Er machte sich Sorgen um Sarah. Gleichzeitig war er sauer auf sie. Warum lief sie auch ohne ein Wort zu sagen weg? Irgendetwas bedrückte sie, aber anstatt sich ihm anzuvertrauen, haute sie ab!

Nicht besonders gut gelaunt zeigte Neji Tenten ein Gästezimmer.

„Tut mir Leid das wir sie nicht gefunden haben“, meldete sich Tenten zu Wort.

Mit einem mitfühlenden Lächeln sah seine beste Freundin ihn an. Seufze sprach er aus, was ihn schon die ganze Zeit bedrückte.

„Tenten, wenn du jemanden liebst dann… dann bist du doch ehrlich zu demjenigen oder? Du sagst es ihm, wenn es dir nicht gut geht.“

Bei dieser direkten Frage legte sich ein blasser, roter Schimmer auf ihre Wange, den Blick wandte sie jedoch nicht ab.

„Ja. Ich wäre immer ehrlich.“

Nach einem kurzen Zögern setzte sie nach: „Ist es Sarah nicht?“

Ein tiefer, gequälter Seufzer entrang Neji. Unsicher lehnte er an dem Türrahmen.

„Ich weiß es nicht. Irgendetwas ist mit ihr los, aber sie erzählt es mir nicht.“

Verzweifelt fuhr er sich mit einer Hand durch sein Haar.
 

„Neji, ich sage es nicht gerne, aber ich glaube, sie ist vielleicht nicht die Richtige für dich.“

Sofort wollte Neji Tenten widersprechen, doch mit einer kleinen Geste hielt sie ihn davon ab. Sie hatte ihre Hand auf Nejis Brust gelegt und blickte ihn ernst an. Was sie ihm sagen wollte, meinte sie ernst. Sie wollte jetzt nicht die Situation ausnutzen, aber er sollte wenigstens die Wahrheit wissen.

„Hör mir kurz zu, ja?“

Erst nachdem Neji seine Zustimmung gegeben hatte, fuhr Tenten fort.

„Manchmal liebt man jemanden und wird doch nicht von demjenigen geliebt.“

Davon konnte Tenten ein Lied singen. Aber viel wichtiger waren ihre folgenden Worte, die sie vollkommen ernst meinte.

„Manchmal kommt es, das sich zwei Menschen finden und für immer zusammen sind. Andere lieben sich, doch diese Liebe reicht nicht aus. Verstehst du was ich meine? Liebe alleine reicht nicht um bis ans Lebensende glücklich mit dieser einen Person zusammen leben zu können. Vertrauen ist genauso notwendig.“

Langsam stieß sich Neji von dem Türrahmen ab.

„Ich weiß was du mir damit sagen willst.“

Mit klopfendem Herzen blickte Tenten Neji an. Obwohl sie Neji im Moment nur helfen und beistehen wollte, so war der Drang jetzt zu handeln einfach zu groß. Ehe Tenten weiter darüber nachdachte, handelte sie instinktiv. Sie lehnte sich vor und küsste Neji.

Für ein, zwei Sekunden geschah nichts. Doch dann schob Neji sie von sich. Er sagte nichts, er ließ sie los und ging einfach den Flur entlang.

Tentens Herz schmerzte. Es war der falsche Zeitpunkt gewesen, dennoch war sie froh das Neji wohl endlich verstanden hatte, wie sie für ihn empfand. Auch ohne Worte. Mit hängendem Kopf betrat Tenten ihr Zimmer und kämpfte damit, nicht gleich in Tränen auszubrechen.
 

Als Neji in sein Zimmer kam, war er verwirrt und durcheinander. Was war nur mit den Frauen los? Die, die er liebte, wandte sich langsam aber sich von ihm ab. Ob er sie tatsächlich heiraten wollte, wusste er nicht mehr, auch wenn er es gerne tun würde. Die andere, die er immer für seine beste Freundin gehalten hatte, liebte ihn dafür anscheinend.

Neji verstand die Frauen nicht mehr.

In seinen Zimmer musste er feststellen das Sarah immer noch nicht zurück war. Mit einem besorgten Seufzer zog er sich die Schuhe und den Bademantel aus und legte sich in das abgekühlte Bett. In der Dunkelheit starrte Neji an die Zimmerdecke.

Bis vor kurzem hatte er über Tentens Worte nachgedacht. Sie hatte ihm jetzt schon mehrfach davon abgeraten Sarah zu heiraten. Er hatte sie ernst genommen und darüber nachgedacht. Jetzt jedoch, wo er wusste – oder sich zumindest ziemlich sicher war – das Tenten ihn liebte, zweifelte er an ihren Worten. Konnte sie es wirklich ernst gemeint haben oder hatte sie nur versucht sich so einer Konkurrentin zu entledigen?

Neji wusste einfach nicht was er denken oder fühlen sollte. Er liebte Sarah, aber der heutige Abend hatte ihm gezeigt, das er kaum etwas über Sarah wusste und das sie ihm etwas verheimlichte. Sie konnte sich ihm nicht einmal anvertrauen. Da kamen Neji wieder Tentens Worte in den Sinn.

Liebe alleine reicht nicht um bis ans Lebensende glücklich mit dieser einen Person zusammen leben zu können. Vertrauen ist genauso notwendig.

Vollkommen durcheinander wusste Neji nur eines. Er musste mit Sarah reden. Er musste wissen was los war!
 

Letztendlich hatte Neji noch schlafen können, wenngleich der Schlaf nicht besonders erholsam war. Albträume hatten ihn die kurze Nacht über geplagt, wobei er jetzt, wo er endgültig wach war, sich nicht länger an die bizarren Träume erinnern konnte.

In der kurzen, verbliebenen Nacht war Sarah nicht zu ihm zurückgekehrt. Dennoch hatte er einmal kurz geglaubt die Tür zu hören wie sie ins Schloss fiel, als er sich gerade im Bad die Zähne geputzt hatte. Als er jedoch wieder in das Zimmer kam, war von Sarah keine Spur zu erkennen.

Nachdenklich, was das wohl alles sollte und mit einem unguten Gefühl, betrat Neji das Speisezimmer. Er hatte eigentlich nicht wirklich Hunger, dennoch war es besser wenn er etwas aß. Außerdem hatte er vielleicht Glück und würde dort Sarah finden und sie endlich fragen können, was letzte Nacht geschehen war.

Zu Nejis Überraschung saßen Itachi, Sasuke, Naruto und Tenten bereits am Tisch. Von Sarah und auch Temari fehlte jede Spur.

Vollkommen ahnungslos was in der letzten Nacht geschehen war, begrüßte Naruto Neji gut gelaunt. Seine Antwort war wohl eher ein Brummen. Itachi und Sasuke schienen selber auch nicht besonders gut gelaunt zu sein, was wohl aber eher daran lag, das sie zwei Morgenmuffel waren. Wenn sie nicht mindestens zwei Kaffees intus hatten, war ein Gespräch mit ihnen meist eh nicht möglich. Daher wunderte sich Neji auch nicht über ihre zurückhaltende Begrüßung. Tenten dagegen sagte kurz „Morgen“ ehe sie sich schnell ihrem Frühstück widmete. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er seine (ehemalige?) beste Freundin. Sie hatte leicht geschwollene und rote Augen. Ihre Nacht war wohl auch die Hölle gewesen. Aber sonderlich Rücksicht nahm Neji deswegen nicht auf sie. Seine Gedanken waren viel zu sehr bei Sarah und ihrem Fehlen. Gerade wollte Neji nachfragen wo sie bliebe – danach konnte er immer noch mit dem frühstücken anfangen – als Temari das Zimmer betrat.

„Morgen“, grüßte sie lächelnd in die Runde und ging auf Itachi zu.

Dieser bekam erst einmal einen Guten-Morgen-Kuss, ehe sie sich an Neji wandte. Ihr Gesichtsausdruck gefiel ihm gar nicht. Sie sah etwas bedrückt aus, als wäre sie jetzt gerne woanders und in ihren Augen lag ein Ausdruck von Mitleid, mit dem sie ihn bedachte.

„Äh, Neji, Sarah wollte dich sprechen. Sie wartet in der Bibliothek auf dich.“

Das ungute Gefühl, mit dem er aufgewacht war, verstärkte sich noch. Sein Magen krampfte sich zusammen, dennoch nickte er, stand auf und verließ wortlos den Raum. Während Naruto und Tenten ahnungslos zwischen Temari und Neji hin und her gesehen hatten, so schienen Sasuke, Itachi und auch Temari zu wissen, was Sarah von ihm wollte. Sasuke hatte es vermieden bei Temaris Worten zu Neji zu sehen, Itachi und Temari dagegen blickten ihn mitleidig an. Sie taten ja so, als wäre er auf dem Weg zu seiner Kreuzigung….
 

Ich sah nicht auf als die Tür der Bibliothek sich öffnete und wieder schloss. Ich sammelte vielmehr meinen Mut. Bislang hatte ich noch nie ein solches Gespräch geführt. Ich wollte Neji nicht verletzten.

„Du wolltest mit mir reden“, drang Nejis Stimme – beherrscht, Gefühle konnte ich ihr nicht entnehmen – zu mir entgegen.

Ich nickte. Auch jetzt konnte ich Neji nicht ansehen. Meine Hände kneteten nervös den Stoff meines weißen Rockes, dennoch schaffte ich es mit einer Hand auf das Sofa mir gegenüber zu deuten. Sekunden später tauchten Nejis Beine in meinem Sichtfeld auf. Als er saß, schaffte ich es, mit allem Mut den ich hatte, meinen Kopf anzuheben und Neji direkt anzusehen.

Dieser sah mich mit einem Gesicht an, das ich nicht deuten konnte, aber dennoch konnte ich erkennen das er angespannt war. Vielleicht sogar nervös. Vielleicht ahnte er bereits was auf ihn zukam.

„Du willst die Verlobung lösen, nicht wahr?“

Bevor ich etwas sagen konnte, war mir Neji zuvor gekommen. Mit großen Augen sah er mich an. Er klang verständnisvoll, nicht böse. Was hatte ich ihm nur getan? Ihm, einen so guten Menschen? Ich hatte ihn von vorne bis hinten verarscht und dennoch war er jetzt so nett, so verständnisvoll.

„Neji, es tut mir alles so Leid!“ begann ich und merkte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Entschieden schüttelte er den Kopf.

„Nein, mir tut es Leid. Ich hätte mehr für dich da sein sollen, ich…“, begann Neji und unterbrach ihn sofort.

Oh nein! Er konnte doch nicht glauben das ich ihn verließ, weil er etwas falsch gemacht hatte! Ich war schließlich die Böse in der ganzen Geschichten.

„Nein, bitte. Hör auf damit. Gib nicht dir die Schuld. Du hast nichts falsch gemacht!“

„Und dennoch sitzen wir hier“, entgegnete Neji ohne jegliche Wut, dafür mit Schmerz in der Stimme.

„Ja, aber es ist meine Schuld. Nicht deine.“

„Wie kommst du darauf? Sarah, ich…“

„Nicht Sarah. Ich heiße Sakura. Haruno Sakura.“

Überraschung, nein eher Unglauben, stand in Nejis Gesicht. Mehr als nur fragend blickte er mich an. Meine Worte wollten ihn wohl nicht so recht erreichen. Also atmete ich tief ein und sammelte sämtlichen Mut und alles Ehrgefühl das mir geblieben war und sagte Neji die Wahrheit. Zumindest einen Teil davon.

„Ich habe dich belogen. Von Anfang an. Ich heiße Sakura Haruno und stamme aus ärmlichen Verhältnissen. Mein Vater hat mich und meine Mutter schon früh verlassen. Davor war er immer betrunken und schlug meine Mutter und mich. Nach seinem Fortgehen war es meine Mutter, die den ganzen Tag betrunken war. Temari und ihre beiden Brüder haben in der selben Straße gelebt wie ich. Wir waren unzertrennliche Freunde. Mit 18 jedoch kehrte ich meinem Leben den Rücken zu und machte sie zu meiner Vergangenheit, von der niemand wissen sollte. Ich gab mir immer andere Namen, damit niemand herausfand wer ich wirklich war. Ich habe sehr vieles getan, auf das ich nicht stolz bin. Ich dachte, ich hätte den Jackpott mit dir geknackt, aber…aber auch dich habe ich angelogen. Ich wollte nicht das du die Wahrheit weißt. Deswegen habe ich dir nie etwas von mir erzählt. Deswegen habe ich eigentlich keine Freunde. Und es wäre nicht richtig dich zu heiraten. Nicht, was nach all den Lügen, die ich dir aufgetischt habe.“

Mein Herz klopfte wie wild, als ich nervös zu Neji blickte. Dieser musste erst einmal die Wahrheit verdauen.

„Hast du mich je geliebt?“ fragte er nach einiger Zeit unsicher.

Und auch jetzt sagte ich ihm die Wahrheit.

„Ich habe es geglaubt.“ Das hatte ich wirklich. Bei keinen Mann hatte ich mich je so wohl gefühlt. Bis….

„Ich hatte wirklich gehofft dich lieben zu können.“

Bei meinen letzten Worten zitterte meine Stimme und brach. Eine Träne bahnte sich ihren Weg und floss mir über die Wangen. Zu meinen großen Schock lächelte mich Neji verständnisvoll an.

„Ich hätte mir gehofft du wärst von Anfang an ehrlich zu mir gewesen.“

„Es tut mir so Leid. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich…“ Ich hatte mit der Zeit wirklich gehofft mich in Neji verlieben zu können, nachdem ich gemerkt hatte was für ein außergewöhnlicher Mensch Neji war.

„Bitte weine nicht wegen mir. Ich kann es einfach nicht ertragen“, flüsterte Neji mit gebrochener Stimme, während er mir die Träne von der Wange wischte.

Als ich ihn ansah, konnte ich auch die Tränen in seinen Augen Schimmern sah. Sein Anblick und vor allem seine Worte ließen die Tränen nur um so schneller über mein Gesicht laufen. Obwohl ich Neji nicht liebte, brach mir das Herz bei seinem Anblick und seinem Verhalten. Selbst jetzt, nachdem er wusste das ich in nur belogen hatte, war er mir nicht böse. Im Gegenteil.

„Wieso wirst du nicht wütend? Beschuldige mich doch! Sag mir das ich ein schlechter Mensch bin!“ schrie ich ihm plötzlich entgegen. Ich war aufgesprungen und weinte immer noch.

„Ich kann dir einfach nicht böse sein. Ich liebe dich und…“

„Neji, bitte! Hör auf damit! Ich bin nicht gut! Ich habe dich belogen und betrogen. Ich…“

„Ich weiß.“

Nejis einfache Worte ließen mich verstummen. Niedergeschlagen setzte ich mich wieder hin. Es war einfach nicht in Ordnung. Er sollte mich hassen, mich beschimpfen. Aber Neji war nicht so. Er war viel zu gutmütig und verzieh viel zu schnell.

„Warum erzählst du mir das jetzt eigentlich alles? Was hat dich bewogen mir die Wahrheit zu sagen?“ verlangte Neji nach einigen Minuten des bedrückten Schweigens zu wissen.

„Ich dachte die ganze Zeit, ich könnte es mit der Zeit. Dich lieben. Aber jetzt…“

Verstehend nickte Neji. „Du hast dich in einen anderen verliebt.“

Ich nickte. Mehr brachte ich im Moment einfach nicht zustande.

„Ist es einer meiner Freunde?“

Erneut nickte ich. Neji hatte sicherlich schon längst einen Verdacht. Nach meiner Antwort seufzte er und sagte lediglich einen Namen. „Sasuke.“

Erneut nickte ich. Jetzt wagte ich es nicht Neji anzusehen. Stattdessen blickte ich auf meine Hände, die nicht wussten was sie tun sollten.

„Aber, du musst mir glauben. Sasuke hat nicht versucht mich dir auszuspannen. Er…“, versuchte ich mich zu erklären. Auch wenn dies nicht ganz stimmte, aber auch Sasuke hatte Neji nicht verletzten wollen.

„Schon gut. Sasuke hat nun einmal diese Wirkung auf Frauen.“

Wenngleich mir Nejis Worte nicht gefielen, sagte ich nichts dazu. Stattdessen bat ich ihn um etwas.

„Bitte, ich will nicht das du mir vergibst. So etwas kann ich nicht von dir verlangen, aber bitte, lass das was ich angetan habe, nicht deine Freundschaft zu Sasuke zerstören.“

Erneut blickte ich Neji an. Es war das einzige um das ich bitten wollte. Nach einem kurzen Zögern nickte Neji schließlich. Erleichtert seufzte ich leise auf.

„Wo warst du letzte Nacht?“

Sakura konnte Neji unmöglich die ganze Wahrheit sagen, daher erzählte sie nur einen Teil.

„Ich war am draußen, am See und habe nachgedacht. Ich war sehr lange draußen. Geschlafen habe ich nicht.“

Das stimmte. Ich war, nach dem Vorfall mit Tenten, Sasuke und Neji, nicht mehr in meinen Zimmer, außer um mich am Morgen schnell umzuziehen. Bei Sasuke war ich auch nicht gewesen. Ich war alleine durch das Haus gegangen oder war draußen gewesen. Ich hatte mir zurecht gelegt was ich Neji sagen wollte. Doch das ich ihm nicht die komplette Wahrheit über mich und auch über mich und Sasuke sagen konnte, belastete mich sehr. In all den Jahren war Neji der erste Mensch gewesen, der für mich wie ein Freund war. Und das sagte ich ihm auch.

Erneut legte sich Schweigen über uns. Ich war noch immer ziemlich aufgelöst und wütend auf mich selbst. Neji dagegen konnte ich schlecht einschätzen. Nachdenklich traf es wohl am ehesten. Eventuell stand er auch unter Schock und hatte alles noch gar nicht richtig verstanden und verarbeitet.

„Ich habe den Ring in deine Nachtischschublade gelegt“, erklärte ich nach einigen Minuten. Neji nickte schweigend. Erneute Stille. Ich fühlte mich unwohl. Wollt am liebsten nur weg von ihr und eine Zeit lang für mich alleine sein.

„Wo wirst du jetzt hingehen?“

„Ich… ich habe keine eigene Wohnung. Temari und Itachi – wobei ich glaube das es vor allem Temari war – haben mir angeboten bei ihnen zu wohnen. Temari zieht ja jetzt zu ihm.“

„Ja, habe ich schon gehört. Sasuke wohnt auch dort.“

Überrascht blickte ich auf. Das hatte ich nicht gewusst, das schien auch Neji zu bemerken.

„Das…oh. Dann, mal schauen. Vielleicht kann ich ja eine zeitlang bei Temaris Brüdern wohnen oder…“

Mit einem traurigen Lächeln winkte Neji ab.

„Du kannst ruhig wohnen wo du möchtest. Auch unter demselben Dach wie Sasuke.“

„Neji, ich…“

„Ich werde heute wieder nach Hause fahren. Alles, was ich dir während unserer“, kurz stockte Neji, ehe er mit gebrochener Stimme fortfahren konnte, „Beziehung gekauft und geschenkt habe, gehört weiterhin dir. Du kannst dir deine Sachen abholen kommen, wann immer du möchtest.“

Erneut traten mir Tränen in die Augen. Unsicher versuchte ich mich an einem dankbaren Lächeln. Es gelang teilweise.

„Danke Neji. Ich, es tut mir wirklich Leid wie das alles gelaufen ist. Ich wünschte, ich…“

„Ja. Ich auch. Aber es hat anscheinend nicht sein sollen.“

Bei Nejis etwas verlorenen, verletzten und einsamen Anblick schmerzte mir das Herz. Am liebsten hätte ich ihn in die Arme geschlossen und gesagt es würde alles wieder gut werden. Doch ich bezweifelte das Neji das wirklich wollte.

„Sarah? Ich meine Sakura“, verbesserte sich Neji.

Fragend blickte ich ihn an.

„Sei zu Sasuke ehrlich.“

Ich nickte lediglich. Vor lauter Dankbarkeit und gleichzeitig Schmerz fehlten mir die Worte. Die Tränen konnte ich gerade so zurückhalten. Mit diesem einfachen Satz hatte Neji mir und Sasuke sozusagen die Erlaubnis erteilt zusammen sein zu können. Dieser Mann war einfach ein Märtyrer.

„Es tut mir wirklich Leid. Das hatte ich alles nicht gewollt. Aber ich hoffe das du eine Frau finden wirst, die ehrlich zu dir ist und die dich liebt, so wie du es verdient hast.“

Mit einem kleinen Lächeln nickte mir Neji zu.

„Das wünsche ich dir auch.“

Ein letztes Mal sah ich zu Neji, ehe ich aufstand und langsam die Bibliothek verließ. Wie auch meinem alten Leben, gehörte nun Neji zu meiner Vergangenheit. Ich wünschte ihm alles Gute, er hatte es verdient und war gleichzeitig dankbar dafür, wie er sich mir gegenüber verhielt. Er war zwar nicht wütend, aber enttäuscht und verletzt. Dennoch wollte er das auch ich glücklich wurde. Ich hoffte und betete für uns beide, das die Zukunft Liebe und Glück für uns bereit hielt.
 

Noch am selben Tag, wie Neji es mir gesagt hatte, fuhr er wieder nach Hause. Natürlich hatte ich den anderen erzählt das die Verlobung aufgelöst war. Tenten und Naruto waren, um es dezent auszudrücken, regelrecht geschockt gewesen.

Ich hatte Temari und auch später Sasuke – Itachi würde es sicherlich von einem der beiden die Details unseres Gespräches erfahren – erzählt wie es gelaufen war. Temari hatte mir sogleich angeboten meine Habseligkeiten bei Neji abzuholen. Dafür war ich ihr dankbar.

Wir blieben noch einige Tage, wobei auch Tenten einen Tag später abgefahren war. Temari, Itachi und Naruto verbrachten die Zeit meist gut gelaunt. Ich konnte mich nicht richtig freuen. Natürlich war ich froh wenn ich in Sasukes Nähe war. Auch an ihm, der gar nicht an diesem Gespräch beteiligt war, war die Sache nicht spurlos vorbei gegangen.

Wir redeten nicht viel, suchten aber immer die Nähe des jeweils anderen. Sasuke, dem ich von Temaris und Itachis Vorschlag erzählt hatte bei ihm zu wohnen, hatte auch nichts dagegen.

Aus dem ursprünglich vierwöchigen Aufenthalt in den Bergen, waren nur gut zwei Wochen geworden. Ich reiste gemeinsam mit Temari und den Uchihas ab und fuhr zu ihnen. Für die nächste Zeit würde dies vorerst mein neues Heim sein. Zumindest bis ich mir eine eigene Wohnung gesucht hatte, wovon Sasuke jedoch nichts hören wollte.
 

Mit einem kleinen Lächeln beobachtete Sasuke, wie Sakura ihr neues Zuhause begutachtete. Das Haus der Uchihas, besser eher Villa, konnte es mit Nejis Anwesen gut aufnehmen. Man konnte sich in diesem Haus verlaufen und sein Leben leben ohne etwas von den anderen Bewohnern zu bemerken.

„Du kannst dein eigenes Zimmer haben, wenn du möchtest. Du kannst aber auch bei mir im Zimmer mitwohnen. Es ist dir überlassen.“

Auch wenn Sasuke es so lässig sagte, hoffte er doch sehr das Sakura komplett bei ihm einziehen würde.

„Findest du nicht das geht etwas schnell? Wir kennen uns kaum und…“

Mit einen Kuss brachte Sasuke Sakura zum Schweigen. Er wollte nichts von ihren Zweifeln hören.

„Ich weiß, das mit uns hat mehr als ungewöhnlich angefangen. Aber weißt du was? Inzwischen verstehe ich den Satz: Liebe auf den ersten Blick.“

Ein kleines, unsicheres Lächeln bildete sich auf Sakuras Lippen.

„Ich liebe dich Sakura. Ich will mit dir immer zusammen sein.“

Sasuke merkte das nicht nur Sakura etwas rot im Gesicht wurde, sondern er auch. Sein Herz schlug wie wild, aber jedes seiner Worte meinte er todernst. Er wusste einfach das es zwischen ihnen klappen würde.

„In Ordnung. Lass es uns wagen und sehen wo es uns hinführen wird.“

Mit einem glücklichen und auch erleichterten Lächeln schloss Sasuke Sakura in seine Arme. Sie schmiegte sich an ihn und als sie sich küssten, konnte nichts Sasuke mehr von seiner Meinung abbringen, das er sein Leben mit Sakura verbringen wollte und mit niemandem sonst.

Epilog

Es war der wohl schönste Tag meines Lebens beziehungsweise sollte es werden. Ich konnte nur hoffen das es so kommt. Wer wusste das schon? Es konnte immer noch etwas passieren. Ich könnte jetzt einfach einen Schlaganfall bekommen oder die Welt ging unter oder…

Na ja, ihr wisst zumindest worauf ich hinaus will.

Wir haben uns jetzt schon eine zeitlang nicht mehr gesprochen. Gut eineinhalb Jahre nicht mehr. Also will ich euch mal schnell erzählen, was so in der Zwischenzeit passiert ist und warum ich gerade so nervös bin, wie noch nie in meinem Leben zuvor.

Sasuke ich und lebten seit eineinhalb Jahren zusammen. Nach einigen Monaten hatten wir offiziell verkündet das wir ein Paar waren. Klar, Itachi und Temari hatten es zwar die ganze Zeit gewusst, aber sonst niemand. Schließlich hatten wir Rücksicht auf Neji nehmen wollen. Zuvor jedoch hatte Sasuke mit Neji gesprochen. Ihre Freundschaft war so unerschütterlich wie immer gewesen, dennoch hatte er Neji als erstes erzählen wollen, das wir nun ein Paar waren. Er hatte sozusagen von meinem ehemaligen Verlobten die Zustimmung gewollt. Neji hatte kein Problem damit gehabt.

Wir, damit meine ich Sasuke, Neji und mich, treffen uns auch regelmäßig. Am Anfang war es noch ziemlich ungewohnt gewesen, aber inzwischen waren wir gute Freunde geworden. Ich weiß nicht genau wie Neji mit dem Ende unserer Beziehung umgegangen ist. Sasuke hatte Neji in dieser Zeit oft besucht, mir aber nie etwas erzählt. Aber ich war froh das es Neji gut ging. Bis jetzt kennt er nicht die gesamte Wahrheit und das soll auch so bleiben. Es ist vielleicht feige, aber im Moment leben wir alle mit dieser Lüge besser.

Nun, inzwischen habe ich auch angefangen mich mit Leuten zu treffen, die ich nicht gleich ausbeuten wollte. Soll heißen, ich habe angefangen Freundschaften zu schließen. Neben Temari, Gaara und Kankuro – auf den war ich eine zeitlang sauer gewesen, weil er Itachis Informant von damals gewesen war – war ich nun mit Naruto, Neji, Ino, Hinata, Shikamaru und einigen anderen befreundet. Tenten gehört nicht dazu. Sie kann mich immer noch nicht ausstehen, obwohl ich gar nicht mehr Nejis Verlobte bin.

Unsere Annahme, zwischen den beiden könnte sich etwas entwickeln, ist nichts geworden. Stattdessen war Neji jetzt mit einer jungen Frau namens Misaki zusammen. Die beiden waren jetzt seit gut fünf Monaten ein Paar. Ich mochte Misaki und sie mich. Sie nahm es mir nicht übel das ich mal mit Neji verlobt war. Sie war sogar froh darüber, ansonsten hätten sich die beiden nie kennen gelernt. Ihre Worte, nicht meine. Denn Mikoto war Inneneinrichterin. Nachdem die Verlobung zwischen mir und Neji beendet war und Temari – Gott segne sie! – meine Sachen bei ihm abgeholt hatte, wollte er sein Anwesen komplett neu gestalten. Zu viel schien ihn an mich zu erinnern. So hatten sich die beiden kennen und später lieben gelernt.

Romantisch, nicht wahr?

So und jetzt zu mir.

Oh und bevor ich es vergesse – was mir jetzt ja beinahe passiert wäre – Temari und Itachi erwarteten ihr erstes Kind! Und ich würde Patentante werden, worauf ich mich schon sehr freute. Ja, das heißt auch das es bei den beiden super läuft. Sogar Gaara und Kankuro kommen mit Itachi aus und umgekehrt. Etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte… Dementsprechend leben die zwei auch nicht mehr in Armut, von Diebstählen und Arbeitslosengeld über Wasser gehalten. Itachi hatte beide unter Vertrag genommen. Sie arbeiteten jetzt für ihn in der Kanzlei. Ich vermutete ja, bei den Fähigkeiten die die beiden haben, müssen sie Wahrheiten herausfinden und beschaffen, mit denen Itachi als Anwalt glänzen kann. Aber da mische ich mich nicht ein. Natürlich sind Temari und Itachi jetzt auch verlobt. Erst wenn das Kind auf der Welt ist, wollen die Zwei heiraten. Schließlich wollte Temari nicht als fette Kuh ihr Brautkleid tragen. Meine Worte, nicht ihre. Aber sie jammert ja auch als über ihre Figur. So viel wie sie frisst, kann ich nur hoffen das es mindestens Zwillinge werden…

Aber das darf Temari nie erfahren, sonst war es das mit Patentante sein. Wahrscheinlich würde ich dann auch mein Leben verlieren….

Und bevor ihr fragt, ich möchte auch unbedingt Kinder haben, aber erst in ein, zwei Jahren.

„Bist du soweit?“

Temari stand in der Tür, Tränen glänzten in ihren Augen.

Aufgeregt nickte ich meiner besten Freundin zu.

„Gut. Dann sag ich schnell bescheid. Sasuke wartet schon.“

Plötzlich kam Temari auf mich zu gerannt und umarmte mich überschwänglich. Ihr dicker Bauch – wie konnte man im fünften Monat nur schon so dick sein? – verhinderte jedoch eine allzu nahe Umarmung.

„Ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch.“

„Bis gleich.“

Mit diesen Worten ließ mich Temari los und ging aus dem Zimmer. Gut das ich mich gegen weiß entschieden hatte, ansonsten würde Temari jetzt noch dicker aussehen. Das knielange Kleid das Temari trug, war in einem pastellfarbenem Grün gehalten und sah an ihr unglaublich gut aus. Auch Hinata, Ino und sogar Mikoto stand das Kleid.

Tief atmete ich ein. Gleich war es soweit. Gleich würde ich in ein neues Leben beginnen.

Tränen standen mir in den Augen, aber ich versuchte nicht zu weinen. Sonst würde mein wunderbares Make-up verwischt und ich wollte heute einfach nur perfekt aussehen.

Als es an der Tür klopfte, rief ich herein.

Neji stand in der Tür und trug einen klassischen Anzug in schwarz mit weißem Hemd.

„Temari sagte mir du bist soweit.“

Ich nickte nervös.

„Wollen wir dann los?“

Erneut nickte ich und hakte mich bei Neji unter. Mein weißes Kleid reichte fast bis auf den Boden. Nur die Spitze meiner weißen Schuhe war zu erkennen. Mein Kleid – gut, inzwischen dürftet ihr bemerkt haben das es sich um mein Hochzeitskleid handelt – war eher cremefarben statt weiß und hatte goldfarbene Muster eingenäht. Aber sehr dezent. Es war schulterfrei und war bis zu meiner Taille eng anliegend. Danach öffnete es sich und fiel weit und locker um mich. Ein kleiner, dezenter Schleier saß auf meinem Kopf und diente eher der Verzierung. Für meine hochgesteckten Haare hatte ich heute um half fünf aufstehen müssen, damit bis zur Hochzeit ich mit allem fertig war.

Mit wild klopfendem Herzen betrat ich mit Neji die Kirche. Die Glocken läuteten und kündigten mein Kommen an.

Es war schon eine Ironie das Neji mich nun zum Altar führte anstatt selber dort zu stehen und auf mich zu warten. Wir waren dankbar dafür das Neji sich bereiterklärte hatte anstelle meines verschollenen Vaters mich zum Altar zu führen. Er war auch der erste Trauzeuge und Mikoto meine erste Brautjungfrau.

Als wir die Kirche betraten, drehte sich alle zu uns um. Ich nahm jedoch keinen wahr, bis auf einen Mann. Sasuke stand am Altar. Ich ging langsam auf ihn zu, zu meinem neuen Leben. Ich strahlte über das ganze Gesicht und musste mit den Tränen kämpfen. Zittrig übergab mich Neji an meinen Zukünftigen. Lächelnd sah er mich an, ehe wir uns dem Pfarrer zuwandten und uns trauen ließen.
 

Als ich euch von meinem Leben erzählte, stellte ich mich als Sarah Miller und Sakura Haruno vor. Jetzt möchte ich mich endgültig als Sakura Uchiha vorstellen und an meiner Seite mein unglaublicher, liebevoller, aufmerksamer, attraktiver Mann Sasuke.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, lange hats gedauert, aber ich hoffe es hat euch gefallen. ^.^
Ich hoffe auch das ihr immer noch mit dabei seit und fleißig weiter lesen werdet ;)
Über Kommis würde ich mich natürlich freuen, wie wohl jeder auch ^.^
Zumindest wäre es anfangs nett, um zu wissen ob diese Geschichte überhaupt noch gefragt ist. Ansonsten gibt es nächste Woche das nächste Kapitel. Freue mich, bis dann ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das Kapitel! Ich hoffe es hat euch gefallen ^^
Also Neji ist jetzt mit dabei! Da wird Sasuke ja wohl nicht mehr ein so einfaches Spiel haben, nicht? ^^
Mal sehen, wie die Runde Flaschendrehen endet... Nächste Woche ;)
Über Kommis würde ich mich natürlich freuen ^^
Ansonsten war es das von meiner Seite und bis nächste Woche ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe das Kapi hat euch gefallen :)
Über Kommis würde ich mich natürlich freuen ^^
Ach ja, diese ff habe ich übrigens inzwischen auch fertig geschrieben. Es kommen noch 2 Kapitel und der Epilog. Also sind wir schon auf der Ziellinie ^^
Also dann, bis nächste Woche ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa, das war das Kapi. Ich hoffe es hat euch gefallen ^.^ Gab ja viel Drama. Letztendlich ja um nichts ;) Wollte mich übrigens mal dafür bedanken das, nach 5 Jahren Pause, doch so einige diese ff lesen oder zumindest kommentieren. Danke dafür ^.^ Natürlich würde ich mich auch jetzt und weiterhin über Kommis freuen ;)
Dann bis zur nächsten Woche! *wink* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Joa, das wars. Neji und Sakura/Sarah haben Schluss gemacht. Ganz ehrlich, es ist mir total schwer gefallen Neji so zu verletzten.... Ich hab ihn so lieb gewonnen und er war ja schon fast mein Lieblingscharakter in dieser ff >.< Mir hat das Herz geblutet *schnief* Aaaaaaaaaaber ein Neubeginn benötigt nun mal ein Ende vom Vorherigen. Und wie es Neji so ergehen wird und was aus SakuraxSasuke, TemarixItachi und Tenten wird.... Tja, das erfahrt ihr im Epilog ^.^ Hoffe es hat euch gefallen.
Und bevor ich es vergesse, für alle die "Vampire in Love" gelesen haben oder lesen möchten, ich stelle diese Woche ein neues Kapi on. Die ff schreib ich natürlich fertig, stelle eine ganz neue ff noch on und habe einen OS veröffentlicht. Also wer Interesse hat, einfach mal auf meine ffs gehen. Würde mich freuen wenn wir uns wieder sehen/lesen ^.^
Bis nächste Woche dann *wink* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*seufz* Ich werd immer etwas schwermütig wenn ich eine ff beende. Ich hoffe der Epilog hat euch gefallen. Ist zwar nicht lang geworden...aber alles wichtige habe ich, denke ich, erwähnt ;) Ich wollte mich bei allen bedanken, die diese ff lesen und kommentiert haben. Danke schön ^.^
Falls euch meine ff gefallen hat, ich hätte auch noch zwei weitere im Angebot, die ich gerade erst angefangen habe oder weiterschreibe.
Vampire in Love: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/177995/
Love and Death: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/189540/

Würde mich freuen wenn ihr da auch mal vorbei schauen würdet ;)
*wink* Komplett anzeigen

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Von:  Desiree92
2018-04-30T13:46:49+00:00 30.04.2018 15:46
Und mal wieder habe ich eine FF von dir durch. Grundsätzlich hat mir das Thema und die Idee, wie auch die Schreibweise gut gefallen. Allerdings, wie du ja weißt, bin ich nicht so sehr Fan von Sasuke und Sakura. Da hätte mich Itachi und Sakura mehr gefallen, aber das ist ja mein persönlicher Geschmack und ja auch nicht der Sinn dieser FF.

Freue mich auf deine weiteren Geschichten, bin gespannt was mich noch so erwartet. Und ich freue mich so auf deine neue FF 😉

Ganz liebe Grüße 🤗🤗
Von: abgemeldet
2014-06-15T20:44:57+00:00 15.06.2014 22:44
Soo ich komm endlich wieder zu lesen yai :-D
Diese ff ist echt super!!
Ohoo und sasuke ist hinter sakuras geheimnis gekommen, das kann jz ja heiter werden :-D
mir tut neji schon ein bissl leid *lach* der wird ja vollgas verarscht von der bösen sakura :')
Bin schon soo gespannt, wies weitergeht, ich düs gleich zum nächsten kapitel :-D
Von: abgemeldet
2014-06-03T12:36:27+00:00 03.06.2014 14:36
Tolles Kapitel!! Ich mag die Spannung zwischen Sasuke und Sakura *-* Neji tut mir irgendwie ur Leid :-/
Du baust die Geschichte jetzt schon richtig gut auf und beschreibst sie ur spannend!!
Ich muss gleich zum nächsten Kapitel düsen ;)
Von: abgemeldet
2014-06-01T17:05:22+00:00 01.06.2014 19:05
Ui *-*
Ist schon mal ein super toller Anfang und macht Lust auf mehr! :D
Interessant, dass sie erst mit Neji verlobt ist. ^^
Auf die Sache mit dem Namen "Sarah" bin ich schon echt gespannt und werd auch gleich weiterlesen! :3
Liebe Grüße :D
Von:  fahnm
2014-05-12T22:06:35+00:00 13.05.2014 00:06
Herrliches Ende.^^
Von:  Sakura-Jeanne
2014-05-12T17:26:30+00:00 12.05.2014 19:26
hammer ende

bin gespannt ob es etwas neues gibt
Antwort von:  Yuri91
12.05.2014 21:24
jap, gibt es. Love and death. Und bei Vampire in love schreibe ich weiter ^^ Also da geht es bereits weiter ^^
Und danke für die Kommis ^.^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-05-12T16:31:03+00:00 12.05.2014 18:31
ein toller epilog und eine super geschichte. mach auf alle fälle weiter so

greetz
Von:  Cosplay-Girl91
2014-05-12T11:12:56+00:00 12.05.2014 13:12
das ist ein schöner Schluss geworden. Tolle FF! Freue mich schon auf die nächsten Kapitel von deinen anderen FF´s.
Von:  Sakura-Jeanne
2014-05-10T16:16:19+00:00 10.05.2014 18:16
hammer kapitel

freue mich wenn es weiter ge4ht
Von:  Kleines-Engelschen
2014-05-07T19:50:34+00:00 07.05.2014 21:50
ein tolles kapitel. ich bin gespannt wie es weitergeht. :)

greetz


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