Rosenregen von abgemeldet (One Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: Der Weihnachtsstern ------------------------------ Seid gegrüßt ihr fleißigen Leser^^ Mein vierter OS. *hmm* Wie schnell doch die Zeit vergeht, kaum der erste Dezember vorbei schon steht das Christkind vor der Tür *`*^______^*´* Und da ich euch jetzt nicht zu lange aufhalten möchte, wünsche ich noch schnell ein schönes Weihnachten! *merry christmas* Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen! Lg Rose~* --------------------------------------------------------------------------------- 4. Advent: Der Weihnachtsstern Erschöpft wischte Ino sich den Schweiß von der Stirn. War ein anstrengender Tag heute gewesen. Auch wenn man es als Außenstehender vielleicht nicht glauben konnte, aber zu Weihnachten war oft mehr in dem Blumenladen ihrer Mutter los als sonst! Und genau deswegen musste sie aushelfen, denn alleine würde es ihre Mutter wahrscheinlich nicht schaffen – da sie so ganz nebenbei auch noch schwanger war. Um nicht zu sagen hochschwanger. Ihr Bauch glich schon mehr einem hautfarbenen Gummiball als einem Bauch. Seufzend ließ sie sich auf einem Hocker aus Holz nieder. Fünf Minuten noch, dann würde sie den Laden schließen. Ob ihre Mutter schon schlief? Vermutlich, sie war ja schon vor knapp einer Stunde so müde nachhause gegangen, dass Ino gedacht hatte sie würde gleich mitten auf dem Weg einfach einschlafen. Doch das Mädchen kannte diese Frau gut genug um zu wissen, dass sie stärker war als sie aussah. Sehnsüchtig starrte die Blonde auf die Uhr, die quälend langsam voran tickend an der Wand hing. Im Gegensatz zu dem gemütlichen Tempo des Sekundenzeigers, schien sich der für die Minuten überhaupt kein Stück weiterzubewegen. Ganz zu schweigen zu dem kurzen Stundenzeiger, der sich schon seit einer Ewigkeit – wie es ihr vorkam – nicht mehr von der Stelle gerührt hatte. Plötzlich mischte sich noch ein anderes Geräusch zu dem Ticken der Uhr. Das Klingeln, welches ertönte, wenn die Tür bewegt wurde. War ihre Mutter etwa noch mal zurückgekommen? Hatte sie vielleicht etwas vergessen? Rasch stand Ino auf und wollte schon fragen, was ihre Mutter noch um diese Uhrzeit hier zu suchen hatte, als sie mitten im Erheben erstarrte und den Besucher verblüfft anstarrte. „Shikamaru?“, entfuhr es ihr, lauter als beabsichtigt, und sie stellte sich hastig gerade hin um nicht allzu überrascht zu wirken. Was ihr Klassenkamerad wohl noch zu so später Stunde in einem Blumenladen zu suchen hatte? Noch dazu in ihrem! „Hallo, Ino!“, begrüßte er sie, wie meistens in einem gelangweilten Ton. Als sie nichts darauf erwiderte, sprach er weiter. „Ich brauche…Blumen…und man hat mir gesagt, hier würde ich bestimmt passende finden!“ Blumen. Er brauchte Blumen. Gut…hier gab es ja auch reichlich viel von diesen duftenden Dingern. „Ja…also…“, das Mädchen machte eine einladende Bewegung mit den Händen, „Schau dich ruhig um!“ >Sind ja auch erst vier Minuten vor Geschäftsschließung…<, fügte sie in Gedanken hinzu und verabschiedete sich von einem gemütlichen Fernsehabend, den sie eigentlich vorgehabt hatte zu halten – mit leckeren Keksen und einem heißen Wintertee und natürlich ihren zuvor ausgepackten Geschenken. Aber da war ihr ja leider Gottes etwas…oder besser gesagt jemand…dazwischengekommen. Nicht, dass sie etwas gegen Shikamaru gehabt hätte. Nein, er war schon in Ordnung…ein bisschen langweilig…aber ansonsten ganz ok. Und sah man ihn sich genauer an, könnte man ihm glatt eine noch bessere Note geben, denn an gutem Aussehen fehlte es ihm ganz und gar nicht. Und ganz besonders nicht in dem schicken Mantel, den er heute trug, und den Haaren, die er ausnahmsweise mal offen gelassen hatte. So hatte Ino ihn eigentlich noch nie zu Gesicht bekommen. Sonst band er seine Haare immer so hoch hinauf, dass er Ähnlichkeit mit einer Ananas bekam. >Nicht schlecht…<, schoss es ihr durch den Kopf, doch sie fasste sich gleich wieder und erinnerte sich daran, dass sie zum Blumen verkaufen hier war und nicht zum schöne Männer angaffen! Schnell trat sie hinter Shikamaru, der schon mal – in aller Seelenruhe – seinen Blick herum schweifen ließ und anscheinend tief in Gedanken versunken war. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, bot sie ihm an. „Ähm…“, er räusperte sich, „Ich brauche ein Geschenk…für Weihnachten…“ Ino kicherte, solange bis er sie mit einem genervten Blick strafte. „Entschuldige, aber da bist du in der ganz falschen Abteilung. Hier gibt es nur sommerliche Blumen, die uns aus südlichen Ländern geschickt wurden.“, sie deutete in eine andere Richtung, „Komm mit…ich glaube ich weiß ein schönes Geschenk!“ Sie führte ihn in einen angrenzenden Raum, welcher nur von dem Aroma einer einzigen Pflanze beherrscht wurde. Dem Weihnachtsstern. Strahlend rot stand er da. Still, warm und geheimnisvoll. „Leider gibt es nur mehr ein Exemplar, da wir heute schon so viele Kunden gehabt haben, aber…ich persönlich finde, er ist einer der schönsten, die ich je gesehen habe. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass er noch nicht gekauft wurde…aber…na ja…“, sie beendete ihre Erklärung, da sie merkte, dass ihr ständiges Reden momentan nicht in diese Situation passte. Shikamaru stand sekundenlang einfach nur so da und schaute die Pflanze an, als hätte er so etwas noch nie gesehen. Dann hob er den Kopf und meinte: „Den nehme ich!“ Etwas überrumpelt von seiner plötzlichen Entscheidung sagt Ino erstmal nichts, dann nickte sie zögernd und gab etwas unsicher von sich: „Äh…ja…ok…ich packe ihn dir hübsch ein!“ Sie ging in die Hocke und hob die Pflanze behutsam auf, um sie danach zu ihrem Arbeitstisch zu tragen. „Welche Farbe möchtest du denn? Eher etwas Schlichtes oder etwas Auffälliges?“, das Mädchen wandte sich an die verschiedenen Papiersorten und zeigte Shikamaru ein paar. Doch er zuckte nur unschlüssig mit den Schultern und meinte: „Es ist…für…ein Mädchen…“ Eine Nadel. Eine spitze Nadel. Ja, das musste es sein, was gerade in Inos Herz stach, denn genauso fühlte es sich an. „Ein…Mädchen?“, fragte sie sicherheitshalber nach und bekam ein Nicken zur Antwort, welches auch zugleich die „Genervtheit“ der Person ausdrückte, welche den Kopf auf und ab bewegte. Blitzschnell hatte die Blonde sich wieder unter Kontrolle und ärgerte sich darüber, dass sie so begriffsstutzig war. Ein Mädchen…er wollte einem Mädchen, das er gerne hatte, etwas schenken…na und? Konnte ihr doch egal sein, da brauchte sie überhaupt keine Eifersucht zu verspüren! Moment mal, was dachte sie da eigentlich? Sie war ja nicht mal eifersüchtig! Wahrscheinlich hatte sie einfach falsch geatmet, deswegen hatte sich ihr Herz verkrampft oder so… Bestimmt war es so gewesen. Eifersüchtig! Pah! Als ob sie so etwas nötig hätte! Sie kannte Shikamaru nicht mal besonders gut…na ja, zugegeben, sie gehen schon seit der Unterstufe in die gleiche Klasse und in letzter Zeit reden sie auch öfters miteinander, aber ansonsten? Ansonsten hatte sie nichts mit ihm am Hut und sie interessierte sich kein bisschen für ihn…na gut, zugeben, er sah verdammt gut aus…aber das war dann auch schon alles! „Also…gut…dann…“, stotterte sie und hätte sich dafür grün und blau schlagen können. Was war denn plötzlich los mit ihr? Sie benahm sich ja schon wie ihre Freundin Hinata! Und normalerweise war sie das genaue Gegenteil von ihr. Laut, hysterisch und ausgestattet mit einer großen Klappe. Doch heute war sie seltsam ruhig. Ob das vielleicht an Weihnachten liegen konnte? Die stille Zeit…die besinnliche Zeit. Ino zuckte mit den Schultern. Was soll’s? „Was mag deine Freundin denn gerne für eine Farbe? Eher so etwas mädchenhaftes oder…“ „Nein!“, unterbrach Shikamaru sie schnell, „Ich glaube sie ist eher so der…burschikose Typ…“ Als die Blonde ihn nur fragend ansah, erklärte er weiter. „Na ja, du weißt schon…kein Kitsch und so!“ Ino brauchte ein paar Sekunden, bis sie seine Worte richtig verstanden hatte. Was war dass denn bitte für eine? Ein Mädchen, das nicht mal zu Weihnachten etwas Romantischen haben will? Kein Rosarot, nicht mal ein paar Glitzerschleifchen oder so was? Verständnislos schüttelte sie den Kopf, sagte aber nichts mehr dazu. Wenn er meinte… Sie holte ein dunkelgrünes mit silbernen Sternen verziertes Geschenkpapier hervor und wickelte den Weihnachtsstern darin ein – natürlich nicht ohne sich vorher noch mit einem Blick zu Shikamaru vergewissert zu haben, dass es ihm auch ja recht war. Seinem typischen Gesichtsausdruck – den er so gut wie immer aufgesetzt hatte – nach zu urteilen, dürfte es ganz gut passen. Dennoch konnte sie sich nicht verkneifen noch ein wenig Glitter über die roten Blätter der Pflanze zu streuen und ein Frohe-Weihnachten-Schild hinzu zu stecken. Der Junge äußerte sich nicht dazu. „So fertig!“, sie überreichte ihm ihr „Werk“. „Wie viel bekommst du?“, fragte er als er es entgegen nahm und wollte schon mit seiner freien Hand in seine Hosentasche greifen, um die Geldbörse herauszuholen, als Inos empörtes Hände-in-die-Hüfte-Stemmen ihn mitten in der Bewegung inne halten ließ. „Gar nichts. Es ist der letzte für heute, also bekommst du ihn gratis ok?“, sagte sie und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. Glaubte der etwa im Ernst, sie würde für diese lächerliche Arbeit – wo sie sich nicht mal richtig Mühe geben durfte – Geld verlangen? Obwohl…wenn sie ehrlich zu sich war, hätte sie für die zusätzlichen Minuten, die sie für ihn geopfert hatte, Schmerzensgeld verlangen können! Aber na ja…jetzt war es auch schon egal. „Danke…“, Shikamaru wandte sich dem Ausgang zu. „Gern geschehen. Schöne Weihnachten dann noch.“, Ino begleitete ihn zur Tür, „Wir sehen uns im Neuen Jahr!“, sie lächelte und als er, nachdem er ihre Wünsche erwidert hatte, gegangen war, lehnte sie sich seufzend gegen das kühle Glas der Auslagenfenster. Wie schön diese Ruhe doch nach einem anstrengenden Tag wie diesem war… >Endlich ausrasten.<, dachte sie, doch der Gedanke verflog sogleich wieder, als sie ihre Augen durch das Geschäft schweifen ließ. Durch das Verschönern des Weihnachtssterns hatte sie mehr Mist gemacht, als erwartet. >Na super.<, ging ihr der ironische Gedanke durch den Kopf, als sie nach dem Besen griff. >Jetzt kann ich noch mal putzen!< Schnaubend begann sie zu kehren. Wahrscheinlich würde sie, wenn sie nachhause kam, so fertig und geschlaucht sein, dass sie nicht mal mehr die Kraft zum Geschenke auspacken hatte. Sofort erinnerte sie sich an Shikamaru Lieblingsspruch. ‚How troublesome‘ *+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+**+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+*+**+*+*+*+*+*+*+*+*+* So schlimm wie Ino es sich vorgestellt hatte, wurde es dann im Endeffekt doch nicht, aber es reichte ihr vollkommen, dass sie ein leichtes Ziehen im Oberarmbereich verspürte, was sie vermutlich vom lieben langen Besenkehren bekommen hatte. Erleichtert sperrte sie den Laden ab und ließ ihn nach ein paar Schritten hinter sich. Ihre Stiefel knirschten im Schnell und bildeten tiefe Abdrücke. Wie gut die frische Luft doch tat! Trotz der Kälte, atmete Ino tief ein und aus. Plötzlich hörte sie Gelächter, dass mit jedem Meter, den sie voranschritt lauter wurde. Aus der Dunkelheit vor ihr lösten sich zwei Schatten, die sich im Licht einer Laterne als Temari – ein Mädchen, welches letztes Jahr die Matura an ihrer Schule gemacht hatte und mit der sie zusammen Chor gegangen war – und ein junger Mann, der der Blonden nicht bekannt war, entpuppten. Sie gingen an ihr vorbei. Hatten nur Augen füreinander. Ino war dies egal. Sie hatte Temari nie sonderlich gemocht, akzeptiert ja, aber mehr Sympathie war da nie gewesen. Nach wenigen Sekunden verklungen die kichernden Stimmen und das Mädchen fand sich erneut in vollkommener Stille wieder. Jedenfalls solange, bis sie vor sich eine weitere Gestalt ausmachen konnte, die wie festgefroren an eine Häuserwand lehnte. Irgendwie kam sie ihr bekannt vor und als sie näher trat, konnte sie die wahre Identität dieser Person feststellen. Zum zweiten Mal an diesem Abend entfuhr ihr ein: „Shikamaru?“ Wie unter einem elektrischen Schlag zuckte der Junge zusammen. Sein Kopf schnellte hoch, doch als er erkannte, wer da vor ihm stand, senkte er wieder den Blick. „Was machst du denn hier? Ich dachte, du hättest ein Date?“, verwundert stellte sie sich vor ihn und zog eine Augenbraue in die Höhe, als sie den Weihnachtsstern erblickte, der neben ihm im Schnee Platz genommen hatte. Es war der gleiche, den sie ihm noch vor kurzer Zeit gegeben hatte. „Wieso…“, begann sie, verstummte aber als sie Shikamaru ins Gesicht sah. Er wirkte…niedergeschlagen… „Hast du sie nicht gesehen?“, fragte er, „Sie müssten an dir vorbeigekommen sein.“ Geschockt riss Ino die Augen auf. Nein…das konnte doch nicht sein…oder doch? „Temari?“, ungewollt wurde ihre Stimme lauter, „Sie ist deine Freundin?“ Das war doch jetzt ein Witz! Dieses aufgeblasene Weibsbild? Auf so eine stand Shikamaru? Da war sie wieder. Diese Nadel, die verbissen probierte in ihr Herz zu stoßen. Shikamaru gab ein verächtliches Geräusch von sich. „Nein, sie war nie meine Freundin, sie ist nicht meine Freundin…und sie wird es wohl nie sein.“ Er gab sich keine Mühe seine verletzte Seite zu vertuschen. „Oh.“, Ino wusste nicht genau, was sie darauf sagen sollte. Und das grenzte an ein Wunder, denn ansonsten hatte sie immer ein gutes Kontra parat. Doch nun…war sie irgendwie…sprachlos. „Weißt du…“, begann der Braunhaarige auf einmal. „Nachdem du dich so gewundert hast, dass ich keine mädchenhafte Verzierung für die Blume wollte, kamen doch Zweifel in mir auf und…na ja…ich hab mir gedacht, vielleicht sollte ich noch schnell etwas anderes besorgen.“ Ino war erstaunt. Temari musste ihm ja wirklich einiges bedeuten, wenn er sich solch eine Mühe gab. Eigentlich hätte sie gedacht Shikamaru wäre eher so der faule Typ, der sich mit etwas Einfachem zufrieden gab. Doch da hatte sie sich wohl getäuscht. Sie seufzte innerlich. Wie gerne sie doch auch so einen Menschen in ihrem Leben hätte, der ihr die Welt zu Füßen legen wollte. „Was ist es denn?“, fragte sie, etwas zurückhaltend, da sie nicht wusste, ob er es ihr überhaupt sagen wollte. Shikamaru öffnete seine Manteltasche und griff hinein. Keine zwei Sekunden später hielt er ein kleines Päckchen in seiner Handfläche. Es war in weinrotes Papier gewickelt und liebevoll mit einer goldenen Schleife verziert. „Doch wenn ich es mir nun recht überlege…es hätte wohl doch nicht für Temari gepasst…“, er sah ihr in die Augen, „Eher zu dir.“ Von einem Moment auf den anderen schien sich die Welt für Ino zu verändern. Fassungslos starrte sie den Jungen vor sich an. „W…wie m…meinst du das?“ Sie stotterte. Gott, wie lange war es schon her gewesen, dass sie sich so unbeholfen gefühlt hatte? „Mach es auf.“, meinte Shikamaru und hielt ihr das Päckchen unter die Nase, „Ich schenke es dir.“ Trotz der beißenden Kälte wurde Ino plötzlich ganz warm. Meinte er das wirklich so? „Aber…du kannst doch nicht…“, begann sie, stoppte jedoch abrupt als der Braunhaarige nach ihrem Arm griff und ihr das Päckchen in die Hand gab. „Bitte.“, fügte er noch hinzu. Ino widersprach nicht. Mit zittrigen Fingern löste sie die Schlaufe und das Geschenkpapier von dem viereckigen Kästchen, welches darunter zum Vorschein kam. Noch einmal hob sie den Kopf um in Shikamarus Gesicht nach irgendeiner Spur von Zweifel zu suchen. Sie fand nichts. Langsam öffnete sie das Kästchen. Ein leises „Klick“ ertönte dabei. Die Blonde hielt die Luft an, als sie sah, welcher Gegenstand darin verborgen war. Sofort schloss sie das Kästchen wieder und gab es Shikamaru zurück. „Das kann ich nicht annehmen!“, sagte sie bestimmt und wunderte sich warum sie auf einmal so bescheiden war. Als sie Shikamarus enttäuschten Blick sah, hätte sie am liebsten alles rückgängig gemacht und das Geschenk angenommen. Doch anders gesehen wollte sie nicht so etwas wie seine „Ersatzfreundin“ sein, der man halt mal schnell etwas gibt, was die andere nicht brauchte. Sie wollte ihm eine richtige Freundin sein. Eine gute Freundin. Eine, die ihn in solch einer Situation tröstete. Ohne weiter darüber nachzudenken trat sie näher auf ihn zu und nahm ihn behutsam in den Arm. Sie spürte wie er schwer gegen ihren Nacken atmete als sie ihn weiter zu sich runter zog. Und sie spürte auch wie sehr ihn dies gerade erschrak, doch sie ignorierte es. Sie hatte nun mal das Bedürfnis – wenn ihr gemütlicher Abend eh bereits gelaufen war – zu kuscheln, und sie konnte ganz schrecklich werden, wenn sie keine Wärme von anderen bekam. Sie brauchte es einfach, so wie Shikamaru jetzt Trost brauchte. Ihren Trost. Sie blieben so stehen und mit der Zeit fragte sich Ino, ob sie es vielleicht doch übertrieben hatte. Schließlich war das hier ja eher eine egoistische Reaktion gewesen. Aber als Shikamaru ebenfalls die Arme um sie schlang, fiel ein großer Brocken der Erleichterung von ihr ab, denn sie fühlte so etwas wie Vertrautheit zwischen ihnen und das tat gut. „Danke.“, murmelte er und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. Es war kalt und kitzelte leicht, doch Ino beschwerte sich nicht. Sie spürte die Traurigkeit in Shikamarus Gefühlen, als wären es ihre eigenen. Und der Schmerz fraß sich genauso in ihr Herz, wie in das von ihm. Plötzlich zog der Junge den Reißverschluss ihrer Jacke etwas weiter nach unten. Verwundert wollte sie sich von ihm entfernen, doch er ließ es nicht zu. Er hob den Kopf und wanderte mit seinen Händen zu ihrem Hals hinauf. Doch da war auch noch etwas anderes. Etwas Kühles, kaum Spürbares legte sich auf ihre Haut und als Shikamaru sie schließlich ein Stück von sich schob und Ino an sich herunter sah, da erkannte sie die dünne silberne Kette mit dem rosaroten Herzanhänger, die eigentlich für Temari bestimmt gewesen war. „Ich hatte recht.“, stellte der Braunhaarige fest und ein unbeholfenes Grinsen legte sich auf seine Züge. Doch es war kein fröhliches, nicht direkt, denn es schwang ein wenig Trauer mit. „Dir steht es wirklich besser.“ Ino war gerührt. So gerührt wie schon ewig lange nicht mehr. Überhaupt fühlte sie sich heute ganz sonderbar. Als wäre irgendetwas in ihr erblüht, von dem sie geglaubt hatte es schon längst verloren zu haben. Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und rann ihre Wange entlang. Fast schon erschrocken prallte Shikamaru ein kleines Stück zurück. „Warum weinst du denn jetzt?“ Ino schniefte: „Weil…“, sie ging auf ihn zu, „Weil…“ Doch sie beendete ihre Antwort nicht. Stattdessen umarmte sie ihn erneut und schluchzte solange, bis ihre Tränen versiegten und Shikamaru, der sich anfangs, wie schon so oft, die Frage gestellt hatte warum Frauen eigentlich so kompliziert waren, drückte sie schlussendlich doch fester an sich und betrachtete nachdenklich den nachtschwarzen Himmel über dieser Welt. Inzwischen hatte es zu schneien begonnen. Dicke weiße Schneeflocken fielen von den grauen Wolken, die man durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte, auf die Erde und bedeckten ebenfalls die rot leuchtenden Blätter des Weihnachtssterns, der immer noch neben den beiden anderen im Schnee stand und die Kälte über sich hereinbrechen ließ. Wäre er etwas menschlicher gewesen, hätte man ein zufriedenes Lächeln irgendwo zwischen seinen pflanzlichen Gliedern finden können und einen warmen Blick, mit dem er die zwei Personen, die sich immer noch in den Armen hielten, angesehen hätte. Aber da er nun mal eine Pflanze war und Pflanzen keine menschlichen Fähigkeiten hatten, blieb er einfach regungslos an seinem Platz und ließ sich von den kühlen Schneeflocken betüpfeln. Still, Ruhe ausstrahlend und geheimnisvoll verzauberte er seine Umgebung, so gut wie kein anderer. Denn ein Weihnachtsstern war nun mal ein Weihnachtsstern. --------------------------------------------------------------------------------- *klingeling* *voll in Weihnachtsstimmung bin* Hey, das reimt sich sogar^^ Nun ja, da ich jetzt eigentlich nicht mehr viel dazu sagen möchte, wünsche ich euch einfach noch mal EINEN SCHÖNEN HEILIG ABEND Bussale *kekse verteil* Eure Rose~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)