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Little Man - Great Heart

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...
von

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~What happened to you?~

~Was ist mit dir passiert?~
 

Die Wärme tat Christella gut. Der Schnee draußen war so kalt gewesen, dass sich ihre Zehen anfühlten, als wären sie tiefgefroren. Der Mann legte ihr eine warme Decke um. Er führte sie durch eine warme, nach Plätzchen duftende Küche in ein warmes und weihnachtlich geschmücktes Wohnzimmer.

"Setz dich da hin!", befahl er. Christella setzte sich mechanisch auf das Sofa. Es war kuschelig. Eine Katze sprang auf ihren Schoß. Verwundert und verblüfft schaute Christella sich das Tier an. Eine hübsche weiße Katze. Sie mochte weiße Katzen. Sie strahlten etwas Besonderes und Positives aus. Der Mann brachte ihr eine zweite Decke. Eine schwarzhaarige Frau betrat das Zimmer. "Hier. Ich habe den Tee!", sagte sie. Sie gab dem Mann die Tasse. Die dampfende Flüssigkeit roch verdächtig nach Kamille. Christellas Lieblingsteesorte. "Danke, Nicola", meinte der Mann. Die Frau hieß also Nicola. Ein hübscher Name, fand Christella.

Sie zitterte. Der Unbekannte überreichte ihr die Tasse mit dem Tee. "Ich hoffe, du magst Kamillentee. Der bringt Wärme!", fuhr er fort. Langsam nickte Christella.

Sie trank einen Schluck. Die Wärme des Tees machte sich sofort bemerkbar. Ihr wurde Wärme und ihre Sinne schalteten sich wieder besser ein. Ihre Lage wurde ihr bewusst. Ein fremdes Haus, eine fremde Stadt, eine fremde Frau names Nicola und ein fremder Mann! Alles fremd und Christella war mittendrin. Das war fast so dämlich wie Selbstmord! Wer weiß, was der Mann mit ihr anstellen würde. Instinktiv rutschte sie ein Stück von ihm weg.

"Wie heißt du?", fragte er. Er lies sie wegrutschen, musterte sie verwundert. Christella schüttelte heftig den Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie nichts sagen würde. "Oh, Verzeihung... Wie unhöflich von mir! Ich heiße Philipp. Jetzt weißt du, wie ich heiße. Sagst du mir nun, wie du heißt?" Seine Stimme klang freundlich und nett, aber auch eine Spur besorgt. Christella musterte ihn. Er hatte etwas Freundliches und Vertrauenswürdiges an sich. "Christella", antwortete sie ganz leise und zaghaft.

"Das ist ein schöner Name. Und wo kommst du her? Deine Eltern machen sich sicher schon Sorgen um dich!", fragte der Mann namens Philipp weiter.

Tränen schossen Christella in die Augen. Was sollte sie sagen. Keine Eltern vorhanden, es gab niemanden, der sich wegen ihr Sorgen machen würde. Philipp sah ihre wässrigen Augen. "Was ist denn passiert?", flüsterte er vorsichtig.

"Ich... habe keine Eltern...", nuschelte Christella in die Teetasse hinein. Philipp sah sie an. Was wär diesem Mädchen bloß zugestoßen? Was war passiert, dass sie sich freiwillig durch die Kälte wagte, mit einer Reisetasche dabei? War sie abgehauen?

Nicola kam wieder rein. Sie hockte sich neben Philipp. "Hallo, ich bin Nicola!", stellte sie sich vor.

Philipp warf ihr einen Blick zu. Sie schaute kurz zurück. Sein fragender Blick ließ sie verstehen. Philipp hatte noch nicht sehr viel über dieses Mädchen heraugefunden.

Christella sah Nicola an. Sie war wirklich hübsch. "Christella. Ich bin Christella. Und nein, niemand macht sich Sorgen, weil ich weg bin", sagte sie.

"Was? Aber warum? Wo kommst du denn überhaupt her?", fragte Nicola.

"Köln. Aus einem Waisenhaus in Köln. Bin weggelaufen. Hab's nicht mehr ausgehalten, an diesem scheußlichen Ort", erklärte Christella knapp.

Schweigen. Nicola brach es. "Du brauchst trockene Sachen und einen Platz zum Schlafen. Du kannst bei uns im Gästezimmer bleiben, oder, Philipp?"

"Ja, natürlich!", meinte Philipp, ohne zu zögern.

Mit einer dritten Decke ausgestattet brachten Philipp und Nicola Christella in ihr Auto. Die beiden Älteren verabschiedeten sich von einer alten Dame, dann stiegen auch sie ein.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragte Philipp schließlich, als sie gerade an einer roten Ampel hielten.

"Ich bin 15. Seit heute", antwortete Christella.

Wieder trat ein Schweigen ein. "Herzlichen Glückwunsch. Ein Geschenk haben wir aber leider nicht für dich!", meinte Philipp lächelnd.

"Wir konnten ja auch nicht mit dir rechnen. Aber trotzdem Alles Gute!", stimmte Nicola ihm zu.

Christella lächelte. "Danke!", sagte sie strahlend vor Freude. Noch nie hatte jemand ihr zum Geburtstag gratuliert. Nicht so, wie diese zwei ihr eigentlich total fremdem Menschen es gerade getan haben.
 

~
 

Philipp und Nicola hatten eine Wohnung am Rande von München. Das Gästezimmer war recht groß. Es gab ein Bett, einen Schrank, einen Fernseher und eine Kommode.

"Fühl' dich wie zu Hause!", meinte Philipp lächelnd.

Nicola besorgte Christella ein paar trockene Sachen. "Deine Tasche ist völlig durchweicht. Die Sachen sind total nass. Ich habe sie aufgehängt. Zieh das zum Schlafen an", erklärte sie. Sie überreichte Christella einen hellblauen Pyjama.

"Wir gehen dann mal. Leg dich einfach schlafen und schlaf dich aus. Morgen erzählst du uns dann alles, okay?", schlug Philipp vor.

Christella nickte. "Gute Nacht!", sagte sie. "Gute Nacht", kam es auch von den anderen beiden.

Christella zog sich um. Langsam kroch sie in das nach Lavendel duftende Bett. Dieser Geburtstag war merkwürdig. Sie ist weggerannt, von dort, wo sie nie sein wollte, und hier gelandet, bei zwei Menschen, die sie nicht wirklich kannte, die sie aber aus irgend einem Grund mochte. Mit sich im Kreis drehenden Gedanken schlief sie ein.

Währenddessen saßen Nicola und Philipp in der Küche und unterhielten sich leise, damit Christella nicht aufwachte, falls sie schon schlief.

"Ich möchte zu gerne wissen, warum sie weggelaufen ist", meinte Philipp.

"Merkwürdig ist das schon. Vielleicht wurde sie schlecht behandelt, oder so...", mutmaßte Nicola. "Das wäre eine Katastrophe!"

"Allerdings. Wir sollten das wirklich ziemlich schnell herausfinden. Ich glaube, wir müssen den Leuten von diesem Waisenhaus auch Bescheid geben, oder? Die machen sich doch sicher ihre Gedanken, wo Christella stecken könnte, oder findest du nicht?", fragte Philipp.

"Du hast Recht. Lass uns Morgen mit Christella darüber reden", stimmte ihn Nicola zu. Sie gähnte. "Ich bin müde. Ich gehe schlafen..."

Damit verschwand sie im Schlafzimmer. Philipp blieb in der Küche am Fenster stehen. Er fragte sich, was ein Mädchen wie Christella wiederfahren sein musste, um zu einem Entschluss wie den, den sie gefasst hatte, zu kommen.
 

~
 

Erst am Mittag wachte Christella auf. Zunächst dachte sie, sie hätte alles nur geträumt, doch als sie den Lavendelduft roch wusste sie, dass sie nichts geträumt hatte. Sie war wirklich in München. Wirklichbei diesem netten Pärchen, oder waren sie Eheleute?

Christella warf die Decke zur Seite. In dem Pyjama ging sie vorsichtig aus dem Gästezimmer raus. Sie blickte nach rechts und links. Aus dem Zimmer zwei Türen entfernt drang ein leckerer Duft herüber. Sie folgt einfach diesem Duft. Er fphrte sie direkt in eine Küche. Nicola stand am Herd.

"Oh, Guten Morgen!", sagte sie fröhlich, als sie Christella im Türrahmen entdeckte. "Oder eher guten Mittag. Gut geschlafen?"

"Hmh", machte Christella. Sie setzte sich auf einen Stuhl.

"Philipp ist nicht da. Er musste schon zum Training", erklärte Nicola.

"Hä?", kam es von Christella.

"Na, Fußballtraining. Philipp ist Fußballer!", klärte die Ältere auf. Christella machte ein Gesicht, dem man den Aha-Effekt ablesen konnte.

"Wann kommt er denn wieder?", fragte Christella.

"Dauert noch etwas...", Nicola machte eine kurze Pause. Sie legte einen Deckel über den Kochtopf und setzte sich gegenüber von Christella hin. "Sag mal, Christella..."

"Du kannst mich Chrissi nennen, oder Stella, wenn du willst", schlug die Angesprochene vor.

"Also gut, Chrissi. Warum bist du denn weggelaufen?", fragte Nicola vorsichtig.

Christella schaute auf den Boden. "Hat dir das Waisenhaus nicht gefallen?", hakte Nicola nach.

"Du hast doch keine Ahnung, wie es ist, in einem Waisenhaus zu leben. Es ist der Horror. Zumindest für mich. Niemand mag mich. Weil ich nichts von Fernsehern und Computern weiß, weil ich keine Stars kenne und mich nicht dafür interessiere. Ich werde getreten, beleidigt und beschimpft. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Es war eine Kurzschlussreaktion. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte da nur weg. Ich habe mein Sparschwein geschlachtet, meine Sachengepackt und bin abgehauen, in den nächsten Zug. Es traf sich, dass er nach München fuhr und weil ich Geburtstag hatte, hat mich der Kontrolleur sigar umsonst fahren lassen. Ich hatte aber keine Ahnung, wo ich in München hinmusste. Ich bin durch die Gegend gewandert. Und vor dem Haus von gestern dann zusammengesackt, weil mir sokalt war." Christella sprach zum Boden. Nicola blieb stumm. Vielleicht, weil sie wartete, ob Christella mehr erzählen würde, oder vielleicht, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte.

"Chrissi, wie wäre es, wenn du mir die Nummer von deinem Waisenhaus gibst, ich denen Bescheid gebe und frage, ob du hier bleiben könntest?", schlug sie vor.

Christella glaubte, sich verhört zu haben. "Im Ernst?"

Nicola nickte. Christella strahlte. "Okay. Ich schreibe dir alles auf. Dann kannst du anrufen!" Sie schrieb den Namen der Leiterin des Waisenhauses, ihren vollständigen Namen und die Telefonnummer auf ein Blatt Papier, das Nicola ihr reichte.

"Dann erledige ich das mal", meinte Nicola. Während Christella sie strahlend ansah, regelte sie alles mit dem Waisenhaus.
 

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Huii... Das zweite Kapitel schon ^^

Ich hoffe, ihr fandet es gut.

Ich habe hier mal alles so ziemlich erfunden. Das mit der Wohnung und so. Ich schnipsel mir alles so etwas zurecht ^^ Ich hoffe, das stört nicht.

Ciao Kiara



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-12-22T22:19:05+00:00 22.12.2007 23:19
ist dir auch gut gelungen..
xD
Aber Philipp wohnt in der Stadtmitte, mitten im Szeneviertel.. xDDDDD
Ist ja aber nich schlimm.. ^^"
*weiter liest*
Von:  ArjenRobben
2007-11-25T13:51:47+00:00 25.11.2007 14:51
Juhu endlich Philipp *breit grins*
Ist mein Lieblingsfußballspieler. Weiter so ^^
Von:  kitty_shack
2007-11-25T09:03:17+00:00 25.11.2007 10:03
huiii das aist aber lustig ^^
und ich kenn diese ganzen personen auch üüüüüüberhaupt nicht xP
finds cool dass du phillip lahm da mit eingebracht hast ;)
ggg~lg
kitty


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