When the gods fell in love von Ayame-chan (Seto x Yami oder Seth x Yami Bakura x Marik) ================================================================================ Kapitel 7: Was du in dir spürst ------------------------------- Tada, das erste Kapitel, welches in den Genuss des Rechtschreibupdates gekommen ist. Bisher war Word noch auf die alte eingestellt. Fehler müssten dadurch eigentlich seltener geworden sein. Wenn ihr trotzdem noch welche findet macht mich ruhig drauf aufmerksam, damit ich verbessern kann. Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! 8. Was du in dir spürst „Yami?“ verwirrt blickte Bakura den Schwarzhaarigen an, als sich dieser schläfrig aufsetzte. Dabei wischte er sich den Pony aus der Stirn, an welcher eine dicke Beule prangte. „Was machst du hier?“ „Ja, es freut mich auch dich zu sehen“, grummelte Yami, denn er war alles andere als begeistert davon aus dem Schlaf gerissen worden zu sein. „Ich bin hier, weil mein Kreislauf instabil ist“, sagte der Schwarzhaarige und symbolisierte dabei mit den Händen Gänsefüßchen. Ein Zeichen dafür, dass er mit dieser Bezeichnung alles andere als einverstanden war. „Instabil? Was hast du denn getrieben? Marathonlauf?“ Bakuras Stimme war ruhiger, als noch wenige Minuten zuvor bei Salomon. Es lag wohl daran, dass es um ein Thema ging, welches nicht mit ihm zu tun hatte. Dennoch konnte man nicht sagen, dass er wieder der Alte war. Oh nein! Yami sah dem Weißhaarigen deutlich an, dass ihn noch immer etwas beschäftigte. Etwas, was er wohl lieber in sich rein fraß, anstatt darüber zu reden. Etwas, was Bakura schon immer getan hatte. „Ich hab geduscht und bin dabei umgekippt deshalb auch dieses hübsche Hörnchen an meinem Kopf.“ Yami deutete dabei auf seine Beule. „Der Arzt meinte daraufhin ich hätte wohl zu heiß geduscht, was für meinen schon zuvor abgeschwächten Kreislauf zu viel gewesen wäre.“ Dass sein Zusammenbruch vielleicht etwas mit dem Geist zu tun haben könnte erwähnte Yami nicht, hatte es schließlich auch dem Arzt gegenüber nicht erwähnt. Der hätte ihn sonst nur eingewiesen. „Und warum bist du dann hier? Hat Seto in seiner winzig kleinen Villa keinen Platz? Oder ist er sich zu fein dazu eine Krankenstation einzurichten?“ für seine verächtliche Frage erntete Bakura nur einen wütenden Blick. „Man Bakura, lass Seto doch einfach mal in Ruhe, ok? Der Arzt meinte ich bräuchte Ruhe und da Mokuba auf Klassenfahrt ist bin ich hier. Da man umgeben von geliebten Personen wohl schneller gesund wird.“ Damit ließ Yami sich wieder in die Kissen zurücksinken und drehte sich auf die andere Seite. „Machst du das Licht bitte wieder aus?“ bat er Bakura noch, ehe er die Augen schloss. Es war nicht so, dass es ihm wirklich schlecht oder so ging. Er fühlte sich auch nicht körperlich schwach oder ausgelaugt. Aber irgendeine Diagnose hatte der Arzt wohl stellen müssen. „Ja, ja“, murrte Bakura und ging hinüber zum Lichtschalter. Auf halben Weg hielt er jedoch inne und hob einen von Yamis Armen an, um sich die Haut darauf näher anzusehen. Fragend drehte der Schwarzhaarige sich wieder auf den Rücken. „Was ist?“ „Hast du dich verbrannt?“ wollte Bakura wissen und deutete dabei auf einen der zahlreichen roten Flecken auf Yamis Armen. Sie waren nicht sonderlich groß, hatten vielleicht einen Durchmesser von zwei Zentimetern, doch dafür waren es viele von ihnen. „Ausschlag. Bis Morgen ist der weg, “ log Yami und zog den Arm weg. Er log Bakura zwar nicht gerne an, aber konnte er ihm von seinem Verdacht erzählen? Von dem Geist mit dem Tierkopf? Von der plötzlich aufgestiegenen Hitze, welche das Wasser hatte verdampfen lassen? So leicht jedoch ließ Bakura sich nicht abwürgen. „Du verheimlichst mir was“, sagte er zwar, ließ jedoch von Yami ab, um das Licht zu löschen. „Du hast doch auch Geheimnisse vor mir oder etwa nicht?“ Yami erhielt auf die Frage hin keine Antwort. Nicht mal ein Grummeln oder eine patzig formulierte Ausrede. Hatte er Bakura damit jetzt getroffen? Neugierig drehte sich Yami wieder auf die andere Seite und versuchte in der Dunkelheit Bakuras Silhouette auszumachen. Oh ja, den Weißhaarigen bedrückte etwas! Etwas Großes, denn als Yami seinen besten Freund das letzte Mal so gesehen hatte, war dieser von zu Hause abgehauen. Ob es wirklich etwas mit dessen Familie zu tun hatte? Doch so weit Yami wusste pflegten sie doch keinen Kontakt mehr zueinander, oder etwa doch? So viele Fragen und der einzige der ihm Antwort würde geben können schwieg sich beharrlich aus. /Da sind wir nun schon so lange befreundet, sogar ’verlobt’ und dennoch erzählt er mir nicht alles./ Ein Knarren, als Bakura in sein Bett ging, gefolgt vom Rascheln der Decke, ehe alles still war. Irgendwie enttäuschte es Yami, dass Bakura ihm nicht vollkommen vertraute. Doch andererseits...hatte nicht sogar Seto Geheimnisse vor ihm? Wenn er da so an die Frau in dessen Hotelzimmer dachte. Hastig stoppte Yami seinen Gedankengang. Er wollte nicht schon wieder daran denken. Seto betrog ihn nicht. Er hatte schon seine Gründe und.....Bakura hatte sie sicherlich auch. Genauso wie auch Yami seine Gründe hatte nichts von dem Geist, den Briefen und den Ohrringen zu erzählen. Und dennoch: War es richtig vor den Personen die man liebte Geheimnisse zu haben? Müssten sie nicht Verständnis für einen aufbringen, selbst wenn das Problem noch so unglaubwürdig und albern war? Über diesen Gedanken schlief Yami schließlich ein. Bakura jedoch blieb noch lange wach, bis es ihm endlich gelang die für ihn so grauenhaften Bilder endlich für einen Moment auszublenden. „Hand vorm Mund“, beschwerte Tea sich, als Yami herzhaft gähnte. „’Tschuldige. Aber ich hab nicht so gut geschlafen.“ „Ist das jetzt etwa meine Schuld?“ mischte Bakura sich ein, dessen Laune noch immer im Keller schien. Doch wenigstens war er wieder zur Schule gekommen und das war für Yami Anlass genug die Bemerkung des Weißhaarigen zu überhören. Stattdessen warf er erst einen Blick auf die Uhr, welche über der Tafel hing und dann zur Tür, durch die hin und wieder Schüler eintrudelten. Marik war bisher noch nicht aufgetaucht. Dabei sollten er und Bakura sich doch endlich kennen lernen! Nicht, dass Yami wirklich darauf aus war die beiden zu verkuppeln. Bei Bakuras Einstellung würde das sowieso nichts werden. Es ging ihm viel mehr darum, dass Bakura einsah, dass es auch noch andere Jungs gab. Jungs, die Bakura mochten wie er war und mit denen er sich nicht ständig prügeln musste. Vielleicht war Yami etwas voreilig, immerhin kannten sich die beiden noch nicht und wer wusste schon, ob sie sich überhaupt mochten? Doch es wäre schön, wenn die beiden zumindest Freunde werden könnten. Und abgesehen von Bakura konnte Yami Mariks Ankunft auch aus einem anderen Grund nicht länger abwarten. Er hatte die Briefe von dem Geist mitgenommen, in der Hoffnung, dass Marik sie ihm übersetzen konnte. Der Violettäugige wollte endlich wissen, was der Geist von ihm wollte. Nun besaß er bereits drei dieser bemalten Papyrusseiten. Als er gestern Abend aus der Dusche gekommen war hatte ein weiterer auf dem Bett gelegen. „Wo bleibt er denn?“ stellte Yami die Frage diesmal laut. „Vielleicht macht er blau“, überlegte Joey. „Von wem redet ihr?“ wollte Tristan wissen, welcher kurz den Blick von Joeys Matheheft hob. Man mochte es kaum glauben, doch der Blondschopf hatte sich die Ehre gegeben seine Hausaufgaben mal selbst zu machen. Doch dafür hatte sie Tristan nicht. „Von dem der gerade durch die Tür kommt!“ klärte Joey auf und deutete auf die Tür, durch die soeben der junge Ägypter trat. Marik wirkte leicht gehetzt, als er den Raum betrat. Er hatte schon befürchtet es nicht mehr pünktlich zu schaffen. Nicht, dass er wirklich Lust auf Schule gehabt hätte, aber wenn er schon hinging, dann wollte er es auch ordentlich machen. Nicht, dass seine Schwester noch einen Grund dafür hatte ihn länger als möglich hier zur Schule gehen zu lassen, da seine Leistungen zu schlecht waren. Das wäre ja noch schöner!! Oh nein, Marik würde so schnell wie möglich wieder nach Hause fliegen und dieses abscheuliche Land nie wieder betreten. /Andererseits....so schlecht ist es hier gar nicht./ Fuhr es ihm durch den Kopf, als er Bakura entdeckte. Mit einem schüchternen Lächeln ging Marik auf die Gruppe zu. Was ihn an Bakura reizte? Sein ungewöhnliches Aussehen, also die weißen Haare und die helle Haut. Durch sie stachen die haselnussbraunen Augen nur noch mehr hervor, denen ein verwegenes Funkeln inne wohnte. Doch gutes Aussehen hin oder her...Bakura konnte noch so gut aussehen, wenn Marik seinen Charakter nicht würde ausstehen können, dann würde er sich auf keine Beziehung einlassen. /Moment mal! Was denke ich denn da?? Wozu eine Beziehung, wenn ich doch bald wieder in Ägypten bin? Ich will nur ein wenig Ablenkung. Mich ein wenig vergnügen das ist alles. Mehr nicht!! Andererseits...irgendwie hat er was...Oh man ich muss bescheuert sein! Ich kenn ihn doch noch nicht mal!!/ „Morgen, Marik!“ rief Joey vergnügt und unterbrach damit den inneren Monolog des Sandblonden. „Morgen Leute, “ erwiderte Marik und blickte dann etwas verlegen drein, als ihn drei Leute mit den unterschiedlichsten Gesichtsausdrücken anstarrten. Joey, der nur wissend grinste und immer wieder auffordernde Gesten zu Bakura machte. Yami, der unruhig auf seinem Stuhl umherrutschte und nur darauf wartete Marik etwas mitzuteilen, doch nicht sofort damit herausplatzen wollte. Und dann Bakura, auf dessen Reaktion alle am meisten warteten. Der Blick aus den braunen Augen war abschätzend. Sie musterten Marik von oben bis unten, ehe sich ihr Besitzer zu einer ‚Begrüßung’ herab ließ. „Du bist also der Neue, ja?“ ok, nicht gerade die netteste Begrüßung, doch verglichen mit seiner vorherigen Laune sprach Bakura ziemlich ruhig und freundlich. Ein guter Anfang, wie Yami fand. „J-ja“, kam es von Marik ein wenig schüchtern und er ohrfeigte sich gedanklich dafür. /Man warum stell ich mir nur so an?/ „Ich bin Ma-„ „Marik Ishtar, ich weiß“, beendete Bakura für ihn den Satz. „Und du kommst aus Ägypten.“ „Du erinnerst dich noch daran?“ fragte Marik, während er sich auf seinen Platz setzte. „So eine Begegnung vergisst man schließlich nicht.“ Es war einer dieser Momente, in denen die gesamte Gruppe, bestehend aus Tea, Yami, Joey, Tristan und Marik einfach nur sprachlos war. Wie hatte Bakura das jetzt gemeint?? Die beiden kannten sich doch nur aus dem Museum und da war nichts zwischen ihnen passiert! Oder etwa doch? Hatten sie was verpasst? Scheinbar nicht, denn Marik schien genauso überrascht zu sein, wie sie. /Moment mal!/ Yamis Augen wurden groß, als ihm ein Gedanke kam. War das hier etwa ein Versuch Bakuras mit Marik zu flirten?????????? Wenn ja, dann war der Kerl wirklich unbeholfen darin! Und davon mal ganz abgesehen: Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel Bakuras? /Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber manchmal hab ich nicht die geringste Ahnung, was in Bakuras Kopf vor sich geht./ „Guten Morgen, Klasse!“ die laute Stimme des Lehrers beendete schließlich die ungewohnte Situation. Die letzten Schüler fanden zu ihren Plätzen und allmählich kehrte Ruhe ein. Eins war klar: Wenn es zwischen Baku und Marik bereits jetzt schon ‚knisterte’, dann dürfte die Pause seeeeeeehhhhhr interessant werden. Einige Kilometer von Japan entfernt bedachten dunkelblaue, aber kühle Augen die Wanduhr mit einem mürrischen Blick. Seit zwei Stunden wartete der junge Mann bereits in diesem pikfeinen Gourmetrestaurant, was wohl bedeutete, dass man ihn versetzt hatte. Das war nun schon das dritte Mal, dass ihn diese Jenny O’Relly einfach sitzen ließ. Wenn das so weiter ging würde er seinen Vertrag niemals bekommen. Grummelnd strich der junge Mann sich den braunen Pony aus den Augen und stand von seinem Tisch auf. Es hatte keinen Sinn noch länger zu warten. Das er sich so etwas überhaupt gefallen ließ war wirklich unglaublich. Seto Kaiba stieg in seinen Wagen und ließ sich zum Hotel zurückfahren, warf dabei einen Blick in seinen elektronischen Terminkalender. 24. August... seit zwei Wochen waren in Japan die Sommerferien vorbei. Gut, dass er Yami nicht mitgenommen hatte. Der Junge hätte sonst ziemlich viel an Unterricht verpasst. Etwas Ungewohntes schnürte dem Konzernchef die Kehle zu, als er an seinen Freund dachte. ‚Vermisst du mich denn gar nicht?’ seit Yami ihm diese Frage gestellt hatte, spukte sie rund um die Uhr in Setos Kopf umher. Wenn er ehrlich war, dann hatte er den Jungen in letzter Zeit wirklich vernachlässigt. Seto war schon immer in seine Firma vernarrt gewesen und sie stand für ihn an erster Stelle. Er wusste nicht, wann er Yami das letzte Mal angerufen hatte. Gestern hatte er es auch nur getan, weil dieser auf seine Mailbox geschrien hatte. Und obwohl es dem Schwarzhaarigen scheinbar gut zu gehen schien hatte er nicht sonderlich glücklich ausgesehen. Seto seufzte, während er mit zwei Fingern auf die Stelle zwischen den Augen drückte, in der Hoffnung so seinen dröhnenden Kopfschmerzen zu entkommen. Schon immer hatte er Gefühlsduseleien gehasst. Nicht selten hatte der Konzernchef das Gefühl eine Beziehung wäre anstrengender und schwieriger, als sein Unternehmen erfolgreich zu leiten. Wieso nur hatte er sich auf etwas eingelassen, von dem er rein gar nichts verstand? ‚ Du kannst dir eine Versöhnung nicht einfach so erkaufen!’ /Ich werde wohl etwas dagegen tun müssen…/ bei dem Gedanken daran ein weiteres Problem lösen zu müssen schloss Seto gequält die Augen, musste sie jedoch wieder öffnen, da sein Handy zu klingeln begann. Das Display zeigte ihm die Nummer von Jenny O’Relly an. Die Freunde hatten es sich auf der kleinen Rasenfläche, welche zum Schulhof gehörte, bequem gemacht, um die Sonne zu genießen. Und zur Abwechslung beschwerte sich Bakura kein einziges Mal über die Hitze, oder darüber, dass er sich einen Sonnenbrand einfangen würde. Überhaupt war Bakura heute anders, viel ruhiger als gestern noch und als er es sonst je gewesen war. Für Tea war sein Verhalten sicherlich eindeutig. Für sie lag es an Marik und dessen Gefühlen – falls er bereits schon welche haben sollte – zu Bakura. Aber Yami glaubte nicht, dass es nur daran lag. Den Weißhaarigen beschäftigte etwas und Marik schien damit etwas zu tun zu haben, sonst wäre Bakura nicht heute schon wieder zur Schule gekommen, da war er sich sicher. /Ich frag mich, was schlimmer wäre: Festzustellen, dass Bakura nur mit Marik spielt, oder Marik mit Bakura./ seufzend wandte er das Gesicht der Sonne zu und schloss die Augen. Noch hatte er Marik die Briefe nicht gezeigt, da er Bakura den Vortritt hatte lassen wollen. Und schon kehrten seine Gedanken wieder zu dem Geist zurück. „Sag mal Marik…hast du heute schon was vor?“ fragte Bakura, nachdem die Gespräche bisher nur über Belanglosigkeiten gehandelt hatten. Marik wirkte erst ein wenig überrascht, denn eigentlich hatte er eine Verabredung längst abgeschrieben. Seit dem mehr oder weniger geglückten Flirtversuch vor Beginn des Unterrichtes, hatte Bakura ihm gar keine Beachtung mehr geschenkt. /Ob er schüchtern ist? Nein, danach sieht er nicht aus./ „Na ja….“ Begann Marik, während er überlegte. „Wenn dann erst ab 17 Uhr. Vorher muss ich noch im Museum arbeiten. Schwebt dir etwas Bestimmtes vor?“ Bakura zuckte ratlos mit den Schultern. „Du hast freie Wahl. Wir können ins Kino, ins Cafe, Spazierengehen, Schwimmen…,“ er zählte die Möglichkeiten an den Fingern ab und sah Marik dabei mit einem intensiven Blick in die Augen, dass dieser, leicht rot um die Nase, den Blick auf seinen Schnürsenkel richtete, um diesen neu zu binden. „Wir….wir könnten uns ja in ein Cafe setzen und anschließend ins Kino gehen“, nuschelte Marik seinem Schuh zu und ohrfeigte sich gedanklich selbst. Wieso zum Henker machte er jetzt einen auf Schüchtern? Es war doch nicht sein erstes Date! /Man, hat der einen Blick drauf! Der saugt einem ja den Verstand aus!/ „Und du Yami? Hast du heute schon was vor?“ wandte Joey sich nun an den Schwarzhaarigen, der ihn verwirrt anblickte. „Warum fragst du?“ „Ich dachte mir wir könnten dann vielleicht mal unser Referat fertig machen.“ Yami schwieg einen Moment, während er sich zu erinnern versuchte, von was für einen Referat der Blondschopf sprach, ehe es ihm mit einem Schrecken wieder einfiel. „Oh! Oh nein! Das hab ich völlig vergessen! Wir haben doch Montag schon wieder Geschichte! Wir haben noch gar nichts vorbereitet!!“ „Na und? Ist doch noch das Wochenende zwischen, “ meinte Joey schulterzuckend. Für ihn war Zeitnot etwas völlig anderes, als bei Yami oder sonst irgendwen. Für ihn war Zeitnot, wenn er morgens aufstand und nur noch 5 Minuten hatte, um pünktlich zur Schule zu kommen. Wobei…..mittlerweile war es dem Braunäugigen sicherlich egal geworden, ob er es pünktlich schaffte oder nicht. „Also? Was sagst du?“ „Ja, heute Nachmittag klingt gut“, sagte Yami und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Na wunderbar!“ rief Joey begeistert und klatschte in die Hände. „Jetzt verrat mir nur noch eins: Was war unser Thema?“ Stille „Das ist jetzt nicht dein Ernst!!“ beharrte der Schwarzhaarige. „Was denn? Alles kann ich mir nun auch nicht merken.“ „Stimmt, “ mischte Tristan sich ein, „ein Wunder, dass du dich überhaupt an das Referat erinnern konntest!“ Einige Stunden später befanden sich Yami und Joey im Zimmer von Ersterem. Sie hockten auf dem Boden und wälzten Bücher und das Internet, um ein gutes Referat zusammenzubekommen. Als Nervennahrung diente ihnen ein Teller Kekse, denn seit Yugi den Hauswirtschaftskurs belegt hatte, verbrachte er die Hauptzeit des Tages in der Küche. Obwohl sie schon seit halb drei zusammen saßen hatten sie Bakura nur kurz gesehen. Um halb fünf war er hier oben aufgetaucht, um sich umzuziehen. Die Schuluniform, die aussah, als ob er ein Querfeldeinrennen hinter sich gebracht hätte, hatte er nur in eine Ecke geschleudert und scheinbar wahllos in den Schrank gegriffen, um sich etwas zum Anziehen rauszusuchen. Anschließend war er so wortlos zu seinem Date gegangen, wie er gekommen war. „Wenn ich nur wüsste, was ihn beschäftigt“, seufzte Yami laut, obwohl er das eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. „Von wem redest du?“ fragte Joey sogleich, in der Hoffnung eine kleine Arbeitspause zu erreichen. Lernen oder Referate vorbereiten war nicht wirklich etwas, womit er sich lange beschäftigen konnte. „Na von Bakura. Findest du nicht auch, dass er sich in letzter Zeit komisch verhält?“ „Also irgendwie….schon…“ gab der Blonde zu und griff nach einem der Kekse. „Er ist eifersüchtiger als sonst. Die ganzen letzten Wochen schon.“ „Das meine ich nicht!“ Yami verdrehte die Augen. „Bakura war gestern völlig am Boden und nun tut er so, als ob nichts gewesen wäre! Außerdem war er so merkwürdig ruhig und schweigsam! So kenne ich ihn gar nicht! Und…in letzter Zeit habe ich das Gefühl ihn überhaupt nicht zu kennen.“ Überrascht und neugierig wanderte eine von Joeys Augenbrauen nach oben. „Wie meinst du das denn jetzt? Ihr kennt euch doch schon seit dem Sandkasten.“ „Schon….ich weiß ja auch, wann er sich wie verhält und was er meint und so, aber….“ Yami seufzte tief, „…in letzter Zeit habe ich so das Gefühl, dass ich zwar seine Gewohnheiten kenne aber nicht seinen Charakter und was in ihm vorgeht. Klar kenne ich ungefähr seine Vergangenheit, auch wenn er so gut wie nie von seiner Familie erzählt hat, aber er spricht nie über Gefühle. Ich weiß, dass etwas passiert sein muss, was ihn sehr mitgenommen hat und….“ „Willst du mir sagen, du weißt nicht, wie er in Wirklichkeit ist?“ versuchte Joey ihm zu helfen, doch Yami schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht. Es ist nicht so einfach zu erklären… Sagen wir es mal so: Marik ist nicht unbedingt der erste, der sich für Bakura interessiert. Aber er ist der erste, mit dem Bakura sich ernsthaft verabredet hat!“ „Du machst dir zu viele Gedanken“, winkte der Blondschopf ab und griff nach einem weiteren Plätzchen. „Ich denke Bakura kapiert endlich, dass er dich nicht haben kann und versucht nun jemand anderes zu finden.“ „Das glaube ich“, wand Yami kopfschüttelend ein. „Ich glaube, es gibt einen anderen Grund, warum er mit Marik ausgeht. Es muss etwas damit zu tun haben, warum Bakura gestern so fertig war! Aber er spricht ja nicht! Er lässt sich nie helfen, sondern frisst immer alles in sich hinein! So etwas kann man doch nicht auf Dauer aushalten! Wir kennen uns seit Jahren und wenn mit ihm etwas nicht stimmte, musste ich immer selbst drauf kommen! Außerdem will ich nicht, dass es nur noch schlimmer wird, wenn aus ihm und Marik nichts wird! Was, wenn sie sich nicht verstehen? Oder wenn jemand von ihnen nur ein Spiel sucht?“ besorgt brach Yami ab und ließ sich zurücksinken, sodass er mit dem Rücken am Gestell des Bettes lehnte. Hilfe suchend blickte er Joey an. „So gern ich es auch tun würde, aber ich fürchte, dass ich dir nicht helfen kann“, erwiderte der Blonde. „Ich kenn Bakura eindeutig weniger, als du, aber ich kann dir nur eins sagen: Wenn man verletzt wurde, dann behält man es lieber für sich. Aus Angst auf Abwehr zu stoßen, oder ausgelacht zu werden und schwach zu wirken. Menschen verweigern die Hilfe, bis es zu spät für sie ist. Man weiß nicht, wem man sein Geheimnis anvertrauen kann, wer Freund oder Feind ist. Sieh das jetzt nicht falsch. Das soll nicht heißen, dass Bakura dir nicht vertraut, denn das wird er denke ich schon tun. Manchmal behält der Mensch auch Dinge für sich, um andere nicht mit seinen Problemen belasten zu müssen. Versuch Bakura nicht zu drängen. Zeig ihm, dass du für ihn da bist, sollte er zu dir kommen wollen, aber fordere ihn nicht von selbst auf zu reden.“ Yami hörte seinem Freund aufmerksam zu und nickte schließlich. Er wusste, dass Joey wusste, wovon er sprach. Auch in seiner Familie war es nicht rosig zugegangen. Als Kind hatten sich seine Eltern scheiden lassen und Mutter und Schwester waren weit weg gezogen. Joey hatten sie bei seinem Vater gelassen, der zu Trinken begann und ab und an handgreiflich wurde. Doch Joey hatte zumindest die Vernunft, oder auch den Mut, zum Reden gehabt! Das Jugendamt hatte ihn von seinem Vater weggeholt. Joey war in einer Pflegefamilie groß geworden, denn zu seiner Mutter hatte er keinen Kontakt mehr gehabt und man hatte sie nicht ausfindig machen können. Joey kam gut mit seiner neuen Familie klar. Er bereute seine Tat nicht. Yami wusste, dass es auch Bakura in seiner Familie nicht gut gehabt hatte. Seine Eltern hatten wohl ständig gestritten. Und um ihrer Wut zu entkommen hatte er die meiste Zeit außerhalb der Wohnung verbracht. Und hier endete die Informationsquelle eigentlich auch schon. „Du hast wahrscheinlich recht“, sagte Yami schließlich und griff nun auch nach den Keksen. „Dennoch: Wenn es Bakura wegen Marik noch schlechter gehen wird, dann werde ich nicht tatenlos rum sitzen! Bei allem Abstand, den er gern hätte: Er ist nun mal mein bester Freund und als solcher werde ich nicht tatenlos zusehen, wie er vor sich hinvegetiert!“ „Daran hab ich keinen Zweifel“, grinste Joey. Die beiden griffen ihre Arbeit wieder auf, bis Yugi ins Zimmer trat und aufgeregt von einem Bein aufs andere hüpfte. „Yami, komm schnell! Das musst du dir ansehen!!“ „Was ist denn los?“ wollte Yami wissen, nicht sehr davon begeistert, dass sie ihr Referat schon wieder unterbrechen mussten, doch Yugis Verhalten ließ ihn aufmerksam werden. „Nun komm schon! Das glaubst du sonst nicht!“ Der Schwarzhaarige warf Joey noch einen entschuldigenden Blick zu und lief seinem jüngeren Bruder dann hinterher in den Laden, wo sein Großvater ihn bereits zu erwarten schien. „Das hier ist so eben für dich gekommen“, klärte er die Situation auf und wies mit seiner Hand zur Verkaufstheke…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)