9.Kapitel: Ein Albtraum?
"Nar..uto?! Wie? Was? Wo bin ich?...was ist passiert? Ich kann mich..an nichts erinnern!" Hinata erwachte, aber nicht so, wie man es angenommen hätte. Sie lag immer noch im Koma doch ihr Unterbewusstsein schien wieder etwas zu funktionieren. Langsam erinnerte sie sich an einzelne Details, aber sie verstand nicht, warum alles anders war als sonst. "Was ist...denn bloß hier los? Warum ist alles so...verschwommen und wieso in aller...Welt kann ich meine Arme nicht bewegen. Das Einzige an das ich mich erinnern kann, ist das ich mich...mit Naruto getroffen hatte an dem Tag, wo ich die Teezeremonie...machen musste. Wir waren doch nur Spazieren gegangen und dann...! Oh nein!" Hinata wurde nun so einiges klar. Sie erinnerte sich wieder, dass das Naruto nicht ihre Gefühle erwidert und sie allein gelassen hatte. Aber das war nicht das, was sie nun innerlich in Tränen ausbrechen ließ. Es war eher Glück, aber zugleich auch Trauer, welche sie durchfuhr. Glück, weil Naruto bei ihr war. Trauer, dass sie nicht mit ihm reden und sagen konnte, das es ihr gut ging, dass er sich keine Sorgen machen sollte. Doch ihre Stimme wollte und wollte nicht erklingen, ihre Lippen sich nicht bewegen so sehr sie sich auch anstrengte. Es half alles nichts. "Na..ruto es war doch alles meine Schuld!..Ich war so dumm und habe mich dem Regen ausgesetzt. Wie konnte ich nur nicht über die Konsequenzen nachdenken! Aber...es tat so weh." Hina fasste sich im Geiste ans Herz. "Ich wollte nicht, dass..es so weit kommt! Wie kann ich bloß diesen Zustand ändern? Ich will hier raus, ich will...!" Auf einmal regte sich Naruto und murmelte leise im Schlaf: "Hinata...geh..nicht!" Eine Träne floss seine Wange hinunter und versiegte auf seiner Hand.
"Ach Naruto, warum weinst du?...Naruto ich bin doch hier!", erhallte es aus Hinatas Inneren. Wie gerne, hätte sie ihn jetzt berührt, ihn umarmt, ihm gesagt, dass es alles wieder gut wird. Doch, wie sollte sie diese Barriere überwinden?
Wie sollte sie aus dem Koma erwachen, wenn sie nicht wusste, wie sie es anstellen sollte. Hinata wurde traurig bei dem Gedanken. Allein und betrübt hockte sich sie sich ihn und legte ihren Kopf auf ihre Arme. "Was soll ich nur machen?", sprach Hina und es wurde still. So still, dass sie sich atmen hören konnte. Diese Stille machte ihr etwas Angst. Sie hob den Kopf und sah sich um. Schwarz. "Wo bin ich hier überhaupt?" Hinata umgab eine pure schwarze Leere. Einzig und allein zwei ovale Öffnungen ließen Sicht auf Naruto und ihre Umwelt zu. "Hmm..ist ja seltsam!", wunderte sie sich, stand wieder auf und ging bedacht auf die Lichtfenster zu, um sie näher zu betrachten. "Was kann denn das bloß sein?" Sie machte noch einen Schritt darauf zu, stolperte und prallte gegen eine schleimige, wachsartige Scheibe. "Ähh...! Wie eklig! Wahhh!...Huch was denn das?" Hina trat wieder zurück und sah, das diese Fenster zwei Phasen enthielten. Eine weiße und eine graue. Es handelte sich um Hinatas eigene Augen aus welchen sie, als kleine Miniatur, sah. "Wie kann, dass bloß sein? Bleibe ich..jetzt hier für immer gefangen? Bitte nicht?" Hina wurde mehr und mehr entmutigt. Sie wusste nicht ein noch aus. "Nein, nein, nein!" Nun lief sie hin und her mit verschränkten Armen und suchte eine Lösung, wie sie sich aus dieser misslichen Lage befreien konnte.
"Ich muss hier irgendwie rauskommen! Es gibt keine andere Wahl! Was wenn ich...?" Hinata schaute in die schwarze Leere. "Einen Versuch ist es wert!" Sie fasste allen Mut zusammen und lief Richtung unendliches Nichts. Immer weiter entfernten sich ihre einzigen Fenster zur Außenwelt und doch gab sie die Hoffnung nicht auf und lief weiter. "Irgendwann muss doch mal...etwas anderes sein!" Und sie sollte recht behalten. Nach einigen Minuten unbewussten Laufens erschien ihr eine Forte, eine große Doppeltür mit alten Relief. "Hmm...und jetzt?" Sie studierte angeregt die Symbole, welche die alte Tür schmückten, weil sich nirgendwo eine Klinke zeigte. "Ich werde hier raus kommen und aufwachen! Das schwöre ich!" Nach reichlichem Abtasten und suchen, drückte Hina aus versehn einen verstecken Hebel und sie fiel sprichwörtlich in die Forte hinein. "Ahhhh...!" Dahinter erschien ihr ein Ort, welchen sie irgendwoher kannte. Es war der Wald, in dem sie Naruto zum ersten Mal geküsst hatte. Bei dem Anblick errötete sie leicht, fasste sich seicht an ihre Lippen und schwelgte in Erinnerungen. Auf einmal veränderte sich das Bild. Alles verschwamm und wurde undurchsichtig. Hinata schloss vor Schreck kurz die Augen und als sie sie wieder öffnete, fand sie sich in ihrem Kimono von damals wieder. "Was?", fragte sie sich verwundert und als sie einen Schritt vorwärts machte, wurde auch das Bild wieder klar und deutlich. Sie befand sich da, wo sie und Naruto spazieren gegangen waren, bevor dieses ganze Unglück passierte. Sie sah sich um und erblickte Naruto, welcher seelenruhig auf einer Wiese im Gras lag. "Naruto!", wollte sie ihm zu rufen, doch sie musste feststellen, dass kein Wort ihren Mund verließ. >"Was?"<, sprach Hina zu sich selbst und verstand nicht, was mit ihr los war. Sie versuchte es wieder: "N...!" Aber nichts. Sie verstand die Welt nicht mehr, eben war doch noch alles gut und jetzt? Ich wusste sich nicht anders zu helfen und lief auf Naruto zu, doch jeden Schritt den sie tat, brachte ihr ein bisschen mehr Entfernung zu ihn. Nun verzweifelte sie. Tränen flossen in Strömen. Doch unbeeindruckt davon, verschwand Naruto in der Schwärze, bevor sie ihn annähernd erreichen konnte. Sie blieb stehen und weinte stumm. >"Warum? Wo ist meine Stim...me! Naru..to!"< Einen Moment schloss sie erneut ihre Augen und fand sich im Regen stehend wieder. Sie schaute gen Himmel und ließ den leichten Schauer ihr Haar benetzen. Als sie den Blick wieder senkte, vernahm sie etwas. Es war ein leises wimmern. Da sie nicht rufen konnte, näherte sie sich vorsichtig und blieb kurz vor einer Bank stehen. >"Nein! Bitte..nicht!"< Hinata sah sich selbst, wie sie weinend, allein und verlassen dort lag. Ihr Kimono war von unten bis oben durchnässt. Hinata wollte gerade näher herantreten, als etwas sprach: "Warum verstehst...du mich..nicht? Warum..liebst du mich...nicht?" Es war Hinata selbst, die diese Worte sagte, jedoch war es sie, die auf der Bank lag und sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte. Hinata hatte nun das Verlangen sie in den Arm zu nehmen und sie zu trösten. Doch als sie sich kurz berührte, sie umarmte und in die Augen sah, wurde sie in einen schwarzes Nichts gezogen und beide verschwanden zusammen in der Dunkelheit.