Island of Dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: # 09 --------------- „Das war doch etwas vollkommen anderes!“, verteidigte Sakura sich. Sasuke gefiel das Feuer in ihren Augen. „Du musstest irgendwo wohnen und hast dich einfach nicht abweisen lassen. Und jetzt läuft es mal andersherum.“ „Aber ich will dich nicht hier haben.“ „Ging mir genau so. Aber hinterher war es sehr schön. Vielleicht wird es diesmal auch so? Wir könnten sogar wieder atemberaubenden Sex haben, wenn du willst“, setzte er mit heiserer Stimme hinzu. Zwei rote Flecken zeichneten sich auf ihren Wangen ab. „Wir werden überhaupt keine Sex haben!“ „Offenbar nicht“, sagte er gleichmütig, obwohl sein herz sich gegen diese Vorstellung wehrte. „Es liegt an dir, genau wie beim letzten Mal.“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Aber du wirst mich nicht los, Sakura. Wir werden heiraten. Ich bin nicht hierher gekommen, um einfach hinzunehmen, dass du dich stur wie ein Esel anstellst.“ „Ich und stur? Du willst doch die Dinge unbedingt überstürzen. Du kommst hierher, obwohl du nicht willkommen bist. Du akzeptierst nicht, dass ich deinen Antrag ablehne.“ Mit einem Schulterzucken tat er ihre Argumente ab. „Du verunsicherst Akamaru“, warnte er sie und warf dem Hund einen mitleidigen Blick zu. Er saß zitternd zu Sasukes Füßen. Mittlerweile war Sakura mit ihrer geduld am Ende. „Wenn du nicht hier wärst, wäre er gar nicht erst verunsichert.“ „Er macht sich nicht meinetwegen Sorgen“, unterbrach er sie, „sondern deinetwegen. Du passt nicht genug auf dich auf – und nicht genug auf ihn. Hunde haben einen ausgeprägten Überlebensinstinkt.“ „Ich sorge sehr gut für ihn“, erwiderte sie gekränkt. „Und hättest du ihn heute Abend noch spazieren geführt?“ „Selbstverständlich.“ „Dann wärst du möglicherweise so wie ich unten auf dem Glatteis ausgerutscht.“ Sie erstarrte. „Du bist hingefallen?“ Ihre Besorgnis war nicht zu überhören, und Sasuke dachte lächelnd an seinen harmlosen Sturz. „War nicht schlimm. Aber für dich hätte er ernster sein können. Und Akamaru hätte keine Hilfe holen oder dich zum Apartment zurückbringen können.“ „Ich wäre schon zurecht gekommen“, sagte sie und winkte ab. „Außerdem weiß ich im Gegensatz zu dir, an welchen Stellen der Bürgersteig gefährlich werden kann.“ „Dein Röntgenblick ist beeindruckend. Ich würde gerne mal sehen, wie du den Boden durch eine zwanzig Zentimeter dicke Schneeschicht begutachtest.“ “Besserwisser!“ „Du solltest es besser wissen. Warum kämpfst du so gegen mich an, Sakura? Ich will dir nicht wehtun. Ich will doch nur das Beste für dich.“ Sie schlang die arme um ihren Oberkörper, als wollte sie sich vor ihm schützen. „Du willst um jeden Preis heiraten.“ „Was ist daran falsch? Du bekommst unser Baby. Ich werde mein Kind nicht im Stich lassen.“ Ihre Miene war verschlossen. „Ich habe es schob ein paar Mal gesagt, Sasuke. Ich werde nicht heiraten, es sein denn aus Liebe.“ Und sie liebt ihn nicht. Dieser Gedanke machte Sasuke verrückt. Er hatte dieser Erfahrung gemacht er war als zwanzigjähriger verliebt gewesen und hatte Kurenai geheiratet. Mit offenem Herzen, ohne Netz und doppelten Boden. Und auf dem Weg zur Tür hinaus hatte Kurenai sein Herz zertrampelt. „Liebe wird überbewertet“, sagte er knapp. Liebe verursachte nur Schmerzen, dass wusste er nur zu gut. Ihre Blicke trafen sich, hielten sich fest und wurden von Minute zu Minute herausfordernder. Es hätte ewig so weiter gehen können, wenn Sakura den Blickkontakt nicht beendet hätte: „Wenn du meinst. Ich gehe zu Bett.“ Dann verschob sie ihre Auseinandersetzung eben auf den nächsten Tag. Das sollte Sasuke recht sein. So schnell ließ er sich nicht unterkriegen. „Wo soll ich schlafen?“, erkundigte er sich. „nicht bei mir“, warf sie über die Schulter, während sie zu ihrem Zimmer ging. „Was für eine Überraschung“, murmelte er sarkastisch. „Schlaf auf dem Sofa!“ „Was ist mit dem zweiten Schlafzimmer?“ Er hatte es bei seinem Rundgang durch die Wohnung gesehen. In naher Zukunft würde es das Babyzimmer werden, eine Wiege stand schon dort. Aber Sasuke hatte auch ein Tagesbett entdeckt. Im Flur herrschte kurzes Schweigen, als Sakura ihre Möglichkeiten abwog. Schließlich lenkte sie ein. „In Ordnung. Für heute Nacht, Sasuke. Aber das ist alles. Danach musst du dir etwas anderes suchen. Und mach dir wirklich keine Gedanken, ich erwarte absolut nichts von dir. Du bist frei. Ich werde dich niemals um Hilfe bitten.“ „Begreifst du es eigentlich nicht?“ Seine Stimme bebte. „Ich will nicht frei sein, Sakura. Ich will mich um mein Kind kümmern. Und ich bleibe hier. Jetzt, heute Nacht und auch nächste Woche. So lange, bis du meinem Heiratsantrag zustimmst.“ Sie stand an der Tür und sah ihn ausdruckslos an. „Gute Nacht, Sasuke.“ Er würde seiner Sache müde werden. E r konnte doch nicht für immer bleiben. In Montana gab es für Sasuke nichts zu tun – immerhin war er ein leidenschaftlicher Weltklassesegler. Ununterbrochen redete Sakura sich das ein, morgens, mittags, abends – Tag für Tag. Trotzdem gab Sasuke nicht auf. Morgens stand er auf, noch bevor sie wach war. Er ging mit Akamaru nach draußen, schaufelte den Gehweg für sie frei und bestand darauf, täglich ein opulentes Frühstück für Sakura zuzubereiten. „Das ist gut für dich“, sagte er immer. „Du brauchst ein bisschen Fleisch auf den Knochen.“ Zudem begegnete er ihrer gereizten Laune grundsätzlich mit überwältigender Fröhlichkeit. Jeden Tag gab es mindestens eine Situation zwischen ihnen, die Sakura an den Rand der Verzweiflung brachte. Ihre Gefühle für ihn waren zu jeder Tageszeit unerträglich stark, ganz gleich, ob es Wut oder Liebe war. Ja, sie liebte ihn. Und jeden Tag verfiel sie seinem Charme aufs Neue. Er fuhr sie jeden Tag zur Schule und holte sie nach der Arbeit wieder ab. Und er ließ keine Widerrede zu, sondern redete Sakura unablässig ins Gewissen: „willst du etwa einen Sturz riskieren, wenn ich dich ebenso gut mit dem Auto mitnehmen kann?“ Es wurde Sakura zu umständlich, sich permanent gegen seine Aufmerksamkeit zu wehren. Und so arrangierte sie sich mit den ungewollten Annehmlichkeiten, die zusammen mit Sasuke über sie hereingebrochen waren. Eines Tages rutschte sie tatsächlich auf dem Gehsteig aus und wäre übel gefallen, wenn Sasuke sie nicht geistesgegenwärtig aufgefangen hätte. Für einen Moment hielt er sie so fest an seine Brust gepresst, dass sie auch durch die dicken Jacken seinen Herzschlag spüren konnte. Oder war es ihr eigener Herzschlag? In jedem Fall erinnerte es sie daran, dass sie Sasuke gegenüber alles andere als immun war. Um des Babys willen ließ sie Sasuke mit seiner Fürsorge gewähren, denn schließlich tat er es auch für sein Kind. Er brachte sogar ein paar Sicherungsnetze und Haltegriffe für ihr Malgerüst an. Sogar ihre Schüler behielten sie nun permanent im Auge, nachdem Sasuke sie für Sakuras körperlichen zustand sensibel gemacht hatte. Sie waren wie eine Gruppe kleinerer Geschwister, die sich um das Wohlergehen ihrer großen Schwester kümmern wollten. Und obwohl sie es nur ungern zugab, fühlte Sakura sich mit den Halte griffen am Geländer tatsächlich sicherer bei der Arbeit. Vielleicht wurde sie aber auch mit der Zeit empfindlicher, weil Sasuke sie buchstäblich verwöhnte. „Vielleicht wird das Kind ja nach mir benannt“, sagte Kankuro eines Tages, doch Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, nach mir“, schaltete sich Gaara ein. Wieder schüttelte Sakura den Kopf. „Nein. Und jetzt hopp zurück an die Arbeit! Wir haben nicht ewig Zeit“, fügte sie streng hinzu. Die Jungs salutierten grinsend vor ihr und gingen dann hinter Sasuke her quer durch den Raum. Er hatte die Kids im Handumdrehen um seinen Finger gewickelt. Und sie waren nicht die Einzigen. Auch Anko, Kakashis rechte Hand im Büro fand Sasuke einfach hinreißend. „Er bringt mein Blut zum Kochen“, scherzte sie und lachte über Sakuras grimmigen Gesichtsausdruck. „Uns geht es genauso“, verkündete Chiho, eine der älteren Quiltdamen, die dienstags und donnerstags zum Nähen vorbeikamen. Sie alle trugen Strickjacken, und die meisten von ihnen hatten ihre Haare in einem leicht violetten Blauton gefärbt. „Allerdings, stimmte Konan zu und klimperte mit den Wimpern. Schockiert sah Sakura die alten Ladies an. „Wir sind noch nicht tot“, erinnerte Chiho sie freundlich und zwinkerte ihr zu. Das Gleiche galt für die Highschool-Mädchen. Seit Temari nach Sasuke gegoogelt und dabei herausgefunden hatte, dass ihm ein Titel als sexy Segler verliehen worden war, hatten noch ein halbes Dutzend weitere Mädchen ihre Hilfe zur Fertigstellung der Wandgemälde angeboten. Saura war für diese weitere Unterstützung dankbar, und wieder hatte sie dieses Glück Sasuke zu verdanken. Jeden tag spürte sie ihre tiefe Liebe zu ihm, die ein Zusammenleben nicht unbedingt leicht machte. Und obwohl er sie ebenso oft um ein Eheversprechen bat, wie er mit Akamaru vor die Tür ging, wollten ihm die entscheidenden drei Worte nie über die Lippen kommen. Und Sakura machte Sasuke mit ihrer abweisenden Art wahnsinnig. Er kochte ihr Essen, versorgte ihren Hund, schaufelte für sie Schnee und beschäftigte sich mit ihren Schülern, die er sehr mochte. Und sie machten ihn, dessen war er sich sicher. Trotzdem behandelte Sakura ihn wie einen Aussätzigen. Warum? Weil er sie heiraten wollte? Das machte alles keinen Sinn. „Tut es nicht, oder?“, fragte er Akamaru, der stumm neben ihm hertrottete. Sie gingen die Park Street hinunter, und es schneite wieder. In den letzen Wochen hatte Sasuke mehr Schnee gesehne als je zuvor in seinem Leben. Missmutig trampelte er Akamaru einen Weg in den Schnee und klagte ihm sein Leid. Wäre es ihr lieber, wenn er sie im Stich ließ? Wenn er sie einfach ihrem eigenen Schicksal überließ, damit sie das Kind allein großziehen konnte? War das denn verantwortungsvoll? Ganz sicher nicht! Sie zur Vernunft zu bringen war härter, als er gedacht hatte. Wenn er ihr wenigstens körperlich näher kommen könnte, wäre vieles leichter. Im Bett kannte Sasuke sich wenigstens aus, genauso wie auf einem Schiff. Es war seine Leidenschaft, sein Talent und seine Art, Gefühle auszuleben. Nur leider zeigte Sakura keine Anstalten, mit ihm ins Bett zu gehen. Sie wich seinen Blicken aus und ging auf keinen seiner Annäherungsversuche ein. Als wenn sie ihn nie begehrt hätte. Natürlich war jetzt alles anders. Aber Sasuke fand die Veränderungen ihres Körpers spannend und durchaus anregend. Dabei hatte er keine Ahnung, wie man eine schwangere Frau verführte. Vielleicht dachten Frauen, die ein Kind erwarteten, gar nicht an Sex! Woher sollte er das wissen? Wen konnte er fragen? Die alten Ladies von der Quiltgruppe? Auf keinen Fall! Nicht, wenn ihm sein Leben lieb war… Ich weiß, dass es lange gedauert hat, aber momentan habe ich diese FF einfach satt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)