Island of Dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: # 08 --------------- Es hat keinen Sinn mehr, sich mit Sasuke und seinem neuen Anhängern auseinander zusetzten, deshalb sparte sich Sakura jeden weiteren Kommentar. Hoch erhobenen Hauptes marschierte sie fort. „Seien sie nicht böse“, sagte Temari später zu Sakura, die mit zusammengepressten Lippen vor einem Gemälde stand. „Sie meinen es alle gut.“ „Hm.“ „Sie sind ihm wichtig“, fuhr Temari fort und meinte damit ganz offensichtlich Sasuke. „Außerdem ist er richtig süß.“ „Hm.“ Mit abrupten Bewegungen trug Sakura die Farbe auf die Wand auf. Es war fast sechs Uhr, als sie endlich Schluss machten. Zum ersten Mal eilten die Jugendlichen nicht gleich zum Ausgang, sondern lungerten neugierig in Sakuras und Sasukes Nähe herum. Erst als Sakura sie energisch aufforderte, ihre Sachen zu packen, verabschiedeten sie sich nach und nach. Nur Sakura, Sasuke und Akamaru blieben übrig. Dem Himmel sei Dank habe ich Akamaru!, dachte Sakura. „Fertig?“, fragte Sasuke. „Dann bringe ich dich nach Hause.“ „Auf keinen Fall.“ „Na ja, ich kann dir ja auch folgen.“ Sakura funkelte ihn an. „Mach, was du willst!“ Mit diesen Worten nahm sie Akamaru an die Leine, schlüpfte in ihren Wintermantel und nahm die kleine Schaufel in die Hand. Galant hielt Sasuke ihr die Tür auf und nahm Sakura die Schaufel ab, als sie vorbei ging. „Ich brauche die“, protestierte sie. „Du willst laufen?“ „Ich laufe immer. Ich habe kein Auto.“ Der Schnee wirbelte um sie herum, und der Wind trug ihre Worte mit sich davon. „Heute Abend fahre ich dich.“ „Das ist nicht nötig.“ „Tu mir den Gefallen, Sakura! Denn wenn du nicht freiwillig einsteigst, werde ich dich höchstpersönlich über die Schulter werfen und in mein Auto verfrachten.“, sein Tonfall war fast fröhlich, obwohl es keine Zweifel daran gab, dass er seinen Worten Taten folgen lassen würde. Es war beinahe prickelnd, wie geschickt er Geduld und Willensstärke miteinander zu kombinieren wusste. „Fass ihn, Akamaru!“, sagte sie halb im Scherz. Doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Das wir der nicht tun“, sagte er lächelnd und zog eine Tüte Hundekuchen aus der Tasche. „Wir haben nämlich vorhin Freundschaft geschlossen.“ „Das darf doch nicht wahr sein“, beschwerte Sakura sich und warf ihrem Hund einen vernichtenden Blick zu. Sasuke lachte. „Dann lass uns mal los!“ Er gab Akamaru ein Leckerli und schaufelte ihm dann hilfsbereit einen Weg zu seinem Auto frei. Dort öffnete er die Hintertür. „Dies hier ist vorerst mein Wagen“, stellte er vor. Nachdem Sakura eingestiegen war, sah Sasuke sie fragend an. „Wo geht es lang?“ Widerwillig beschrieb sie ihm den Weg bis zu ihrem Apartmenthaus. „Dort drüben, das Eckhaus“, sagte sie schließlich. Sie bewohnte eine kleine gemütliche Wohnung in der zweiten Etage einer viktorianischen Villa. „Hübsch hier“, bemerkte Sasuke und blickte sich um. „Warm und heimelig.“ Er hatte Recht, aber heute wollte Sakura gar nicht mit ihm einer Meinung sein. Darum schwieg sie. „Was hättest du gern zum Abendessen?“ Voller Bewunderung wanderte er durch ihre Zimmer. „Ich habe noch Reste von gestern“, sagte sie schlicht. „ein bisschen Suppe und Thunfisch, aber leider reicht es nicht für zwei. Tut mir Leid.“ Das war natürlich gelogen. Sasuke achtete nicht auf ihren abweisenden Ton. Er hängte seine Jacke auf und ging in die Küche. „Dann wollen wir mal sehen, was sich machen lässt.“ Auch Sakura schlüpfte aus ihrem Mantel und ließ sich im Wohnzimmer in ihren Sessel sinken. Sie hätte früher nach Hause gehen sollen. Mittlerweile hatte sie nicht einmal mehr die Energie, ihre Füße auf den Hocker vor ihr zu legen. Erschöpft schloss sie die Augen. Sekunden später öffnete sie die Augen wieder, als ihre Füße auf den Hocker gehoben wurden. „Nur keine Aufregung!“, flüsterte Sasuke in ihr Ohr und presste einen Kuss auf ihre Haare. Stumm drehte sie den Kopf zur Seite und blinzelte ihre Tränen fort. Es könnte so schön mit Sasuke sein, wenn er ihr gegenüber doch nur ernsthafte Gefühle hegte! Sakura hätte Akamaru für seine unloyale Haltung erwürgen können. Wegen ein paar leckerer Happen saß er einfach nur da und sah zu, wie Sasuke sie demütigte. Die größte Demütigung bestand darin, dass er mit ihrem Hund zusammen in der Küche herumwerkelte, Fleisch in der Mikrowelle auftaute, Konservendosen öffnete und die Schränke nach Gewürzen absuchte. Aus Santorin hatte er niemals gekocht. Es sei ihm zu spießig! Entschlossen vermied sie es, ihn beim Kochen zu beobachten. Er sah einfach zu sexy aus, wenn er sich zwischen Herd und Spüle beschäftigte. Sie nahm ein Buch über Schwangerschaft und Geburt zur Hand, das sie sich in der Bücherei ausgeliehen hatte. Aber sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich einfach nicht auf ihre Lektüre konzentrieren. „Zeit zum Essen“, rief er nach einer Weile. Er hatte Spaghetti mit Hacksoße und Pilzen gemacht, dazu gab es gemischten Salat und etwas Weißbrot. Sie aßen in aller Stille, und insgesamt war Sakura froh darüber, dass er ein so leckeres Essen zusammengestellt hatte. Nach einer Weile brach Sasuke das Schweigen und sprach ausgelassen über Schiffe, das Segeln und über ein Wettsegeln, das er mit seiner jungen Mannschaft gewonnen hatte. „Sie hielten alle zusammen“, berichtete er begeistert. „Wie deine Kids.“ Dann erzählte er von Neuseeland und seinem Haus dort. Bisher hatte Sakura nicht gewusst, dass Sasuke ein Haus in Neuseeland besaß. Kein Wunder, bestimmt wolle er ihr zuvor nicht zu viele Details aus seinem Privatleben preisgeben. Das durfte sie nicht vergessen. „Dort würde es dir gefallen“, schwärmte Sasuke. „In Neuseeland gibt es Berge wie hier“, er machte eine kurze Pause, „und einen Ozean.“ Geh du doch dahin zurück, dachte sie bissig. „Mir gefällt es hier“, sagte Sakura mit fester Stimme. Seine Lippen wurden schmal, aber er ließ sich nicht auf ein Streitgespräch ein. Stattdessen berichtete er von einigen anderen spannenden Auslandsreisen, die er unternommen hatte. „Möchtest du noch mehr?“, fragte er und sah auf ihren leeren Teller. „Nein, danke“, sagte sie gepresst. „Es hat sehr gut geschmeckt.“ Dieses Mal log sie nicht. Seufzend stand sie auf, um abzuwaschen. Sasuke stellte sich ihr in den Weg. „Bleib sitzen! Ich mache das.“ „Du hast schon gekocht. Ich werde abwaschen.“ Nach dem Abendessen hatte sie wieder etwas mehr Energie. Sasuke zuckte die Schultern. „Dann gehe ich eben mit Akamaru raus.“ Beinahe hätte sie das Geschirr uns Spülbecken allen lassen. Es kam ihr so unwirklich vor, dass Sasuke und sie sich wie ein altes Ehepaar benahmen. Er hatte ihr Zögern bemerkt. „Draußen herrscht ein Unwetter. Da lasse ich dich unmöglich hinaus.“ “Willst du mich zu Boden ringen, um das zu verhindern?“, erkundigte sie sich ironisch. „Bring mich nicht auf dumme Gedanken!“, gab er lachend zu rück, und Sakura schnitt eine Grimasse. Gut gelaunt zog Sasuke seine Jacke an, und zu Sakuras Entsetzen folgte ihr Hund ihm auf den Fersen. Zweifellos würde er das so lange tun, wie Sasuke ihn mit Hundekuchen bestach. Nachdem die beiden die Wohnung verlassen hatten, rang Sakura mit ihrer Fassung. Sobald sie zurückkamen, wollte Sakura sie an der Tür abfangen, Akamarus Leine nehmen und dann Sasuke verabschieden. Ich werde mich für den Abend bedanken, ihm eine gute Nacht wünschen und ihm vorschlagen, dass er sich nach der Geburt seines Sohnes jederzeit bei mir melden kann, nahm Sakura sich vor. „Du kannst ihn ja vielleicht mal irgendwann zum Segeln mitnehmen“, sagte sie laut, um zu hören, wie überzeugend es klang. Würde er damit seine selbst auferlegte Pflicht vergessen und sie endlich in Ruhe lassen? Während sie die Küche in Ordnung brachte, probte sie etwa hundert Mal, was sie zu Sasuke sagen würde. Dann hörte sie plötzlich Schritte im Treppenhaus. Hastig lief sie zur Tür und wischte sich dabei ihre feuchten Hände an ihrer Hose ab. Sie sahen beide hinreißend aus: Sowohl Akamarus helles Fell als auch Sasukes schwarze Haare und seine dunkele Jacke waren von glitzerndem Schnee bedeckt. Ihr Anblick faszinierte Sakura so sehr, dass sie ihren ursprünglichen Plan für den Moment vergaß. Die Tür war wieder zu, bevor sie nach Akamarus Leine greifen konnte. „Vielen Dank“, sagte sie höflich und griff nach der Lederleine. „War es nett?“ Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Sehr nett. Manchmal hat er zwar seine fünf Minuten, aber wir bauen langsam eine Beziehung auf. Nicht war, mein Junge?“ „Er ist nicht ‚dein junge’, und du brauchst auch keine Beziehung zu ihm aufzubauen.“ „Selbstverständlich muss ich das.“ Sasuke schüttelte sich den Schnee aus den haaren und öffnete den Reißverschluss seiner Jacke. „Nein“, sagte Sakura eilig. „Nicht!“ „Warum nicht? Müssen wir noch einmal los?“ Sein Gesicht färbte sich rötlich. „Kommt das Baby etwa?“ „Natürlich nicht. Ich will damit nur sagen, du brauchst dich nicht extra auszuziehen, wenn du ohnehin gleich gehst.“ „Aber ich gehe nicht.“, antwortete er voller Überzeugung. In aller Seelenruhe hängte er seine Jacke über einen Stuhl. „Wie bitte?“ Sie stemmte die Hände in die Hüfte. „Was meinst du damit? Selbstverständlich gehst du!“ Sasuke schüttelte den Kopf, setzte sich auf einen Hocker und zog seine Stiefel aus. „Entschuldige, aber daraus wird nichts. Ich bleibe hier.“ „das geht nicht! Du bist hier nicht erwünscht“, rief sie wütend. Er sah hoch und verzog den Mund zu einem humorlosen lächeln. „Merkwürdig. Ich erinnere mich, auf Santorin das Gleiche zu dir gesagt zu haben.“ Sorry... Ich weiß, es ist kurz ^^ô Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)