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Tanzkurs - Wie tanzt man sich ins Glück?

Seto x Joey/ Endlich geht es weiter: Kapitel 3 im Upload
von

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Tango de Joey

Also, hier die überarbeitete und verbesserte Version von 2010...Vieles ist gleich geblieben, die Story ohnehin, aber einiges hat sich auch geändert.

Ich hab versucht Seto zwar weiterhin etwas netter erscheinen zu lassen, aber doch wieder etwas weniger OoC zu machen als es vorher der Fall war.
 

Ich hoffe es gefällt euch wieder/immer noch/ endlich mal! xD
 

+ + + + + + + + +
 

Kapitel 1 – Tango de Joey
 

Die ersten Samba-Klänge hallten aus einem offenen Fenster aus dem ersten Stock auf die Straße. Etwas unschlüssig, ob er wirklich einen Schritt in dieses Gebäude wagen sollte, stand Seto Kaiba vor dem Eingang eines zweistöckigen Hauses am Stadtrand. Er starrte Hilfe suchend die Reklametafel an der Außenmauer des Gebäudes an. ‚Dance School’, was für ein überaus einfallsreicher Name, dachte er sarkastisch. Na hoffentlich konnten die da drin wenigstens, was sie versprachen, nämlich tanzen. Aber einen Vorteil hatte das Ganze hier klar und deutlich, die Tanzschule lag weit ab von dem Bereich der Stadt, in dem er sich sonst aufhielt und die Chance jemanden zu treffen, den er kannte, lag praktisch bei null. Geschweige denn, dass irgendwer, den er kannte, so einen idiotischen Tanzkurs machen würde.
 

Aber er hatte es Mokuba versprochen und seinem kleinen Bruder konnte er nun mal keinen Wunsch abschlagen, wenn dieser mal wieder seinen alt bekannten Bettelblick auflegte. Doch er würde sich nicht die Blöße geben und in einen von diesen dummen Kursen gehen. Nein, er war ja immerhin DER Seto Kaiba, also würde es sich hoffentlich einrichten lassen, dass er Einzelunterricht bekam. Am besten noch in einem Crash-Kurs, damit er es auch möglichst schnell hinter sich hatte. Keine Sekunde länger als nötig würden seine Füße das Tanzparkett berühren, denn mit jeder Minute, die seine Zehen diese Fläche berührten, stieg das Risiko sich zu blamieren, indem er etwas nicht konnte.

Und ein Kaiba konnte sich keine Blamage leisten!
 

Bei dem Gedanken an den Grund seines Versprechens fühlte er sich auf einmal wieder so alt. Sein kleiner Bruder würde in weniger als einem Monat heiraten.

Während er selber in Arbeit versank und keine Zeit fand, auch nur irgendetwas anzufangen, was schon nur in Richtung einer Beziehung ging, hatte Mokuba sein Glück anscheinend schon gefunden und war sich wohl auch ziemlich sicher, denn sonst – das wusste Seto – würde er sich nicht so Hals über Kopf in eine Hochzeit stürzen. Andererseits, konnte man nach den fünf Jahren, die sein Bruder nun schon in einer Beziehung lebte – Gott was eine lange Zeit – eigentlich noch von „Hals über Kopf“ sprechen, selbst wenn Mokuba erst dreiundzwanzig Jahre alt war?
 

Mit einem Kopfschütteln riss er sich aus seinen Gedanken und fasste sich wieder. Er würde es schon überleben, von irgendeiner eingebildeten Tanzlehrerin mit strengem Zopf, einer ganzen Dose Haarspray darauf verteilt und dem typischen „Sie müssen tun, was ich sage-Blick“ herumkommandiert zu werden. Auch wenn es ihm schwer fiel sich bevormunden zu lassen, doch versprochen war nun einmal versprochen, ein Seto Kaiba stand schließlich zu seinem Wort.
 

Er drückte die Tür auf und fand sich in einem gelb gestrichenen Treppenhaus wieder. Eine feine weiße Steintreppe führte rauf in den ersten Stock geradewegs auf eine große Doppeltür zu, an der noch einmal der Schriftzug der Tanzschule stand. Seto gab sich einen letzten Ruck und überwand die paar Stufen bis hinauf. Wenn er jetzt diese Tür mit Blendungsgefahr durch zu grelle Farben öffnete, gab es kein Zurück mehr, also hieß es Augen zu und durch. Oder nein, besser Augen auf, sonst lief er nachher noch irgendwo gegen und machte sich zum Deppen der Nation, bevor er überhaupt hatte tanzen müssen.
 

Der Brünette betrat einen ziemlich großen, rechteckigen Raum mit einer quadratischen und ebenfalls recht großen Parkettfläche in der Mitte, um die einige Stühle, wiederum um kleine, runde Tische drapiert, standen. Die eine Wand bestand nur aus Spiegeln, die das Licht der Scheinwerfer und Discolampen reflektierten, an der andern Wand war eine kleine Bar angebracht mit schwarzen Barhockern und mehreren Schwarzlichtscheinwerfen, die allerdings zurzeit ausgeschaltet zu sein schienen.

Seto war ziemlich erstaunt, eine solch ordentliche und gepflegte Einrichtung, mit Stil und Geschmack, hatte er gar nicht erwartet. Alles sah noch relativ neu aus, was vielleicht auch den guten Zustand erklären und relativieren würde.

Dennoch, der überraschend positive Eindruck wirkte sich nicht auf seine Stimmung aus, die immer noch griesgrämig in einem tiefen Tal festhing, wie der Nebel am Morgen.
 

Auf der Tanzfläche tummelten sich acht oder neun Paare, alles vorpubertäre Teenager, die gerade Samba tanzten, oder es zumindest versuchten, denn bei einigen sah es doch noch ziemlich steif und komisch aus.

Vielleicht tanzten sie aber auch einen ganz anderen Tanz und die Sängerin des Liedes trällerte einfach nur so aus Spaß das Wort „Samba“ unaufhörlich im Refrain.

O Gott, schoss es Seto durch den Kopf, hoffentlich sah er nicht auch so bescheuert aus, wenn er seinen ersten Versuch startete. Doch er beruhigte sich damit, dass er sicherlich nicht Samba lernen würde, schließlich wollte er ja nicht Turniertänzer werden, sondern lediglich auf der Hochzeit seines Bruders einige stilvolle, langsame Tänze von niedrigem Schwierigkeitsgrad mittelmäßig beherrschen, gerade so, dass er keinem anderen auf die Füße trat und nicht stolperte.

So einfach stellte er sich das zumindest vor, denn Ahnung hatte er davon ausnahmsweise überhaupt nicht. Eine Tatsache, die seine Stimmung noch tiefer in ihre Talsohle drückte. Er war es eben nicht gewöhnt, in etwas nicht unter den Top Ten – wahlweise an erster Stelle – zu sein.
 

Gerade als er nach jemandem Ausschau halten wollte, der so aussah, als ob er ihm Auskunft geben könnte, verstummte die Musik und irgendwer klatschte einmal kurz in die Hände.

„So, das war’s für heute! Ihr habt das alle wie immer super gemacht, ich wünsche euch ein schönes Wochenende und wir sehen uns nächste Woche!“

Daraufhin lösten sich die ganzen Teenager voneinander, kleine Grüppchen formierten sich neu und alle machten sich mehr oder weniger schleppend auf den Weg runter von der Tanzfläche und raus aus dem Raum.
 

Seto stockte. Ihm war diese Stimme nur allzu gut bekannt, denn früher hatte er sie fast jeden Tag gehört, wenn auch immer mit ein wenig mehr Aggression im Unterton.

Jetzt erblickte er auch den Blondschopf, der gerade hinter einem Mischpult in der Ecke des Raumes herkam, welches er bis gerade nicht hatte sehen können, da ihm die tanzenden Teenies die Sicht versperrt hatten. Das war doch …
 

Der blonde, junge Mann mit dem silbergrauen Hemd, dessen oberste Knöpfe offen standen, mit der engen, schwarzen Hose und den ebenfalls schwarzen Tanzschuhen, ging quer durch den Raum auf die Bar zu, wo seine offensichtliche Tanzpartnerin, eine brünette, schlanke Frau, auf ihn wartete.

Seto, der sich mittlerweile von seinem ersten Schock, nicht aber von seiner Verwunderung erholt hatte, rief überrascht durch den ganzen Raum „Wheeler?!?“
 

Augenblicklich schaute der Angesprochene in Setos Richtung und als er den Brünetten erkannte, bildete sich ein unverschämt breites Grinsen auf seinem Gesicht. Mit einem sehr elegant aussehenden Hüftschwung änderte er seine Richtung und schwebte jetzt förmlich über das Parket auf Seto zu. Berührten seine Füße beim Gehen den Boden?

„Mensch, Kaiba, dich hab ich ja ewig nicht gesehen. Ist verdammt lange her, ne?“

Joey hatte sich kaum verändert, stellte der Brünette fest, außer dass er jetzt wesentlich erwachsener wirkte und eine gewisse Attraktivität ausstrahlte, die offenbar auch mit seiner erlangten Reife zusammenhing. Aber eine fröhliche Labertasche schien er ja immer noch zu sein. Eine Tatsache, die sich wahrscheinlich erst ändern sollte, wenn die Welt unterging, und selbst dann noch, auf den umherfliegenden Trümmern, würde er wohl ein Gesprächsthema finden.
 

Sie beide waren damals in der Schule wie Katz und Maus gewesen, hatten keine Gelegenheit ausgelassen sich gegenseitig verbal an die Gurgel zu springen und waren erklärte Erzfeinde gewesen. Doch das war jetzt schon lange her, und Seto hatte keine Lust, sich immer noch wie ein pubertierender Teenager zu benehmen, falls er sich überhaupt jemals so benommen hatte, und Wheeler wieder irgendwelche Gemeinheiten an den Kopf zu schmeißen, das war einfach nicht mehr vereinbar mit seinem Niveau. Schließlich waren sie beide erwachsene Männer, da kam es doch ein wenig kindisch. Daher beschloss er es einfach mal auf die freundliche Tour zu versuchen.
 

„Ja, ist schon einige Zeit her. Aber sag mal, was machst du denn hier?“, fragte er in einem beiläufigen Plauderton, den Joey von ihm so gar nicht gewöhnt war. Verwundert zog er eine Augenbraue hoch und antwortete belustigt:

„Ich arbeite hier! Aber das Gleiche könnte ich viel eher dich fragen.“

Zähneknirschend grummelte Seto sein Vorhaben, tanzen lernen zu wollen, in seinen nicht vorhandenen Bart, da er ja in Joey wohl einen Zuständigen gefunden hatte und kein Weg drum herum führte, sich anders wieder aus dieser Lage rauszureden. Warum sonst kam wohl jemand in eine Tanzschule? Richtig, um ein bisschen Fitness-Workout zu betreiben.
 

Mitten in seinen Ausführungen wurde er auf einmal von der brünetten Tänzerin unterbrochen, die von der Bar auf sie zukam und Joey zurief:

„Ich geh dann mal, für den nächsten Kurs brauchst du mich ja nicht, oder?“

Der Blonde drehte sich kurz um und antwortete: „Ja, du kannst gehen, bis Montag dann.“ Er winkte ihr noch einmal kurz zu und wandte sich dann wieder an Kaiba, der ihm daraufhin fertig berichtete.
 

„Was? Du und tanzen lernen?“

Der Blonde konnte sich das Lachen gerade noch verkneifen, denn die Vorstellung, den sonst so steifen und förmlichen Kaiba, der immer wirkte, als hätte man ihm das Rückgrat mit Gips ausgefüllt, mit geschmeidigen Bewegungen oder noch besser, einem Hüftschwung, tanzen zu sehen, war einfach zu amüsant.

Oder war es nicht sogar viel eher verlockend?
 

„Was ist daran so komisch?“, brummte Seto schon wieder wesentlich missgelaunter.

„Oh, eigentlich nichts, aber darf ich fragen, was den denn ach so großen Seto Kaiba dazu bewogen hat, das Tanzbein zu schwingen?“ Dem Blonden schien diese Unterhaltung sichtlich Spaß zu machen, denn das Grinsen war ihm im Gesicht festgewachsen.

„Ich habe es Mokuba versprochen“, lautete die ziemlich knappe Antwort.

„Aha~a“, Joey zog den letzten Vokal entsetzlich in die Länge und erinnerte Kaiba damit wieder daran, warum er den Blonden immer für eine entsetzliche Nervensäge gehalten hatte, Leute, die Vokale in unerträgliche Längen zogen, gehörten geknebelt.

„Wieso das denn? Wie geht’s dem Kleinen überhaupt?“
 

Seto seufzte innerlich, er musste sich beherrschen, denn für einen Augenblick war er versucht, seinen ´Ich-könnte-dich-töten-Blick´ aufzulegen, was bildete sich Wheeler eigentlich ein, hier so dreiste Fragen zu stellen. Er war einfach nicht der Typ für Smalltalk.

Doch als sein Blick das Schokoladenbraun der Augen des Anderen traf, scheiterte der Versuch kläglich und seine kurzweilig aufgeflammte Aggression verrauchte ins Nichts. Irgendwie erschien es ihm affig, dass sich zwei erwachsende Männer angifteten wie kleine Kinder und er wollte daher auch keine Grundlage für einen Streit schaffen. Das war aber nur die halbe Wahrheit, denn irgendwas in Joeys Augen hatte sein Gemüt beruhigt, es war so … ihm fiel kein Wort ein, um es zu beschreiben. Aber er musste sich eingestehen, dass Joey mittlerweile verdammt sexy aussah, sofern man davon ausging, wie er in der Schule noch rumgelaufen war, dann hatte er sich sehr zum Positiven gewandelt.
 

„Der ´Kleine´ ist leider gar nicht mehr so klein, sondern auch schon dreiundzwanzig und wird bald heiraten. Daher musste ich ihm versprechen, dass ich wenigstens ein bisschen bis dahin tanzen kann.“

Die Augen des Blonden weiteten sich überrascht.

„Na, dann bestell ihm mal alles Gute von mir! Wer ist denn die Glückliche?“

„Der Glückliche“, verbesserte Kaiba ihn und räusperte sich. „Ich denke nicht, dass dir der Name etwas sagen würde.“
 

Ja, sein Bruder würde einen Mann heiraten. Sofern man es Hochzeit nennen konnte, denn im rechtlichen Sinne war es alles, nur keine Hochzeit, aber zumindest den symbolischen Stellenwert hatte es. Sowohl für Mokuba, seinen Zukünftigen, wie auch für Seto selber, der ausnahmsweise einmal nicht den Sparfuchs hatte raushängen lassen. Warum nicht auch mal dekadent sein, wenn man sich Dekadenz leisten konnte?
 

Er dachte in dem Moment an jenen Tag zurück, an dem ihm sein Bruder erzählt hatte, dass er keine Freundin, sondern einen Freund hatte. Der kleine Schwarzhaarige hatte ziemlich eingeschüchtert gewirkt und ihm war es sichtlich peinlich gewesen, Seto davon zu erzählen. Dabei konnte dieser selber das ganze Trara nicht verstehen. Für ihn war es keine Diskussion wert gewesen. Das einzige, was ihn ein bisschen traurig gemacht hatte, war die Tatsache, dass Mokuba ihm anscheinend zugetraut hatte, ärgerlich darauf zu reagieren. Tz, sein Bruder war wahrscheinlich die meiste Zeit seiner Pubertät zu sehr mit sich selber beschäftigt gewesen, sonst hätte er doch bestimmt mitbekommen, dass Seto wohl am wenigsten etwas dagegen haben würde, dass Mokuba schwul war.
 

Erwartungsvoll schaute er Joey an, wenn er es wagen sollte, auch nur einen ansatzweise dummen Kommentar dazu abzugeben, dann sollte er sich am besten schon mal die letzte Ölung holen und sein Leichengewand überziehen, denn niemand beleidigte seinen Bruder und überlebte das Ganze. Hatte doch glatt einmal ein Reporter es gewagt, über Mokuba als Mitinhaber der Kaiba Corp. einen Artikel zu schreiben und dessen Freund bloß als macht- und geldgeiles Etwas von der anderen Seite zu betiteln. Seto war sich sicher, sollte dieser Mann überhaupt noch jemanden gefunden haben, der ihn im Land anstellte, dann würde er jetzt seine Arbeitszeit mit Kloputzen verbringen.

Doch der Blonde schien nur einen Moment zu grübeln, bevor er antwortete.
 

„Da hast du wohl Recht. Auf jeden Fall freut es mich für Mokuba. – So jetzt aber wieder zurück zu dir. An was hattest du denn so gedacht beim Tanzen?“

Geschäftig eilte er zu einem kleinen Tresen neben der Tür und wühlte in einem Berg aus Blättern nach seinem Prospekt mit den Preisen und angebotenen Kursen. Der Brünette wunderte sich ein wenig, denn der Joey, den er in Erinnerung hatte, hätte doch jetzt irgendeine Gemeinheit abgelassen. Einen dummen Spruch, einen Witz, der zwar nicht böse gemeint war, aber immerhin.

Gut, aber der Joey, den er in Erinnerung hatte, hatte auch nicht so einen knackigen Hintern gehabt, dachte Seto amüsiert, als er sich dabei erwischte, wie er dem Blonden auf eben diesen starrte, während er nach dem Prospekt suchte und dabei ziemlich provozierend halb über dem Tresen hing, zu faul diesen zu umrunden.
 

Bevor Kaiba allerdings auf die Frage antworten konnte, hörte er, wie sich hinter ihm die Tür öffnete und Joey schon fröhlich dem eben Eingetretenen winkte.

„Hi, Duke!“

„Hey, Joey!“

Geschockt und mit einer bösen Vorahnung drehte Seto sich um, denn auch diese Stimme war ihm vertraut. Zu vertraut, wenn er ehrlich war. Er blickte geradewegs in zwei smaragdgrüne Augen und knurrte überrascht: „Devlin!“
 

Duke, der den Braunhaarigen ebenfalls erkannte, musste unweigerlich grinsen.

„Sieh mal einer an, wen haben wir denn da? Mr. Ich-kann-alles, weiß-alles, vor allem besser, Seto ´Eisblock´ Kaiba.“

Augenblicklich war die Laune des Brünetten bei null angekommen – auf einer Kelvin Skala.

Er war doch eigentlich nur so weit gefahren, um in eine Tanzschule zu gehen, in der ihn niemand erkannte. Aber was war stattdessen passiert? Nicht nur, dass er Wheeler wieder getroffen hatte, nein, jetzt musste auch noch Devlin zur Tür reinspazieren.

Mit dem Schwarzhaarigen hatte er auch noch des Öfteren beruflich zu tun, seit die Kaiba Corp vor ungefähr fünf Monaten Dukes Firma als Subunternehmen rekrutiert hatte.
 

„Was machst du denn hier, Kaiba?“ Bei Devlin kannte er keine Gnade und der Angesprochene legte einen eisigen Tonfall auf und knurrte:

„Denk doch mal scharf nach, warum geht man in eine Tanzschule?“

Da dem Schwarzhaarigen der Tiefkühl-Ton in der Stimme des Anderen nicht entgangen war, entschloss er sich dafür, seinen blöden Kommentar runterzuschlucken, der ihm kam, angesichts des Zeitpunktes, zu dem Seto sich hier herumtummelte , denn er wollte ihn nicht noch zusätzlich reizen. Daher legte er bloß ein nichtssagendes Lächeln auf und wandte sich wieder an Joey. Doch dieser schien zu ahnen, welche Frage gestellt werden würde und kam mit der Antwort zuvor.

„Tristan ist noch hinten im Büro und arbeitet endlich mal den ganzen Haufen an Papier-Kram durch. Ist in letzter Zeit ziemlich viel liegen geblieben. Du weißt ja wo’s langgeht.“ Duke nickte dem Blonden dankend zu und verschwand in einer Tür hinter dem Tresen.
 

„Tristan?“, fragte Seto verwirrt. „Sag mir jetzt bitte nicht, dass du damit Taylor meinst!“ „Doch, doch, er ist Teilinhaber meiner Tanzschule und auch Tanzlehrer hier, auch wenn er sich meist eher um den Papier-Driss kümmert, mal abgesehen von letzter Zeit, das ist eben nicht so meins.“

In dem Moment ging die Tür auf und einige junge Männer traten herein. Sie grüßten Joey freundlich und setzten sich an die Tische um die Tanzfläche. Anscheinend fing bald ein neuer Kurs an. Doch Kaiba störte sich nicht an der Gesellschaft, die sie hatten, sondern redete unbeirrt weiter.

„Moment, Stopp! Das hier ist DEINE Tanzschule?“ Der Brünette schaute ungläubig, hätte er doch niemals gedacht, dass Joey so etwas aufbauen konnte. „Und was macht Devlin hier?“
 

Joey konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, Seto war es ausnahmsweise mal anzusehen gewesen, dass er sichtlich überrascht war zu hören, dass Joey, der Loser-Joey von früher, mit den mittelmäßigen Noten und der noch mittelmäßigeren Motivation, jetzt etwas Eigenes hatte.

„Jep, das ist alles meins!“ Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter und er sagte das alles nicht ohne Stolz. „Und was Duke angeht … der kommt fast jeden Abend seinen Mann besuchen.“ Joey, fuhr sich durch die blonden Haare und schaute beiläufig auf die Uhr. „Oh Mann, schon so spät, ähm, Seto, können wir gleich alles Weitere klären, der nächste Kurs fängt jetzt an und ich will nicht in Verzug geraten. Du kannst dich ja solange hinsetzen und zugucken, wenn du magst“, damit wollte er sich auch schon abwenden, doch der Brünette sah sich ein wenig irritiert um.

„So wie ich die Sache sehe, sind doch bis jetzt nur die Herren da, es fehlen also noch fünfzig Prozent deines Kurses?“

Er schaute sich wachsam um und blickte in die Gesichter, die mehrere Altersstufen repräsentierten, und dann wieder zu Joey. Die Information über Duke, die ihm der Blonde beiläufig gegeben hatte, noch nicht wirklich verarbeitend.
 

Während der Blonde eilig hinter den Tresen eilte und sich andere Tanzschuhe anzog, erklärte er: „Doch, doch, das war eine Idee von Tristan, da es anscheinend eine Art Trauma für den Lieben gewesen ist, seine Ausbildung mit einer ziemlich, sagen wir mal strengen, Partnerin absolvieren zu müssen, hat er mal ein neues Format vorgeschlagen. Bis jetzt findet es auch recht großen Andrang, wie du siehst.“

Er zwinkerte Seto verschwörerisch zu und deutete dann auf die sechzehn Männer, die sich mittlerweile alle erhoben hatten und nun erwartungsvoll auf dem Parkett standen.

Wo war er denn hier bitteschön gelandet?
 

„So, meine Herren, da wir ja letzte Woche, schon die ´Führungspositionen´ klargestellt haben, bitte ich Sie jetzt sich zu acht Tanzpärchen zusammenzutun. Dann fangen wir auch direkt noch einmal mit der Wiederholung vom letzten Mal an.“

Joey war mittlerweile in die Mitte der Tanzfläche gelaufen und dirigierte alle, sich in die Richtung und den richtigen Abständen aufzustellen.

„Tristan, kommst du?“, rief er in Richtung Büro. Oh man, wo blieb der denn schon wieder? Joey konnte schließlich nicht ohne einen Tanzpartner tanzen.
 

„Ich komm gleich, such dir doch solange einen anderen zum Vortanzen!“, schallte es aus dem Büroraum. „Ich komm ja dann, noch fünf Minuten!“

Na super, wahrscheinlich fielen Duke und Tristan gerade wild übereinander her und waren zu beschäftigt, um sich voneinander zu lösen. So typisch, dachte Joey, er durfte sich jetzt wieder mit so einem blutigen Anfänger rumschlagen, der es schaffte, ihm pro Sekunde mindestens einmal auf die Füße zu trampeln. Er ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen und versuchte sich zu erinnern, wer von denen sich letzte Woche am besten angestellt hatte, da blieb sein Blick an Kaiba hängen, der sich derweil an einen der Tische am Rand gesetzt hatte. Ein amüsierender Gedanke kam dem Blonden. Er könnte ja schon mal direkt ausprobieren, wie beweglich und begabt der junge Firmenchef wirklich war, wenn es um rhythmische Bewegungen ging. Gleichzeitig konnte er dann auch feststellen, ob er für Seto lieber seine Tanzpartnerin Jeanne einbinden sollte und bloß tadelnd daneben stehen sollte oder ob der Brünette auch mit ihm vorliebnahm. Denn Joey war sich sicher, dass ein Kaiba bestimmt Einzelstunden forderte.
 

Der Brünette schaute Joey fest in die Augen und versuchte seine Nervosität zu überdecken. Er hatte eine ungute Vorahnung, dass es nichts Gutes für ihn zu bedeuten hatte, wenn der Blonde ihn so ansah. Das hatte es noch nie!

Wie richtig er doch lag, denn seine Vermutung wurde augenblicklich bestätigt.

„Kaiba, kommst du mal gerade her und hilfst aus, nur solange bis Tristan endlich seinen Hintern hierher bewegt?“

Oh, dieser kleine blonde … wie konnte er ihm das antun? Eigentlich hatte Seto ja vorgehabt, einfach sitzen zu bleiben und so zu tun, als hätte er nichts gehört, doch mittlerweile waren alle Blicke gespannt auf ihn gerichtet und einige tuschelten aufgeregt, anscheinend diskutierend, ob ihnen sein Gesicht nicht irgendwo her bekannt vorkam. Was Seto stark bezweifelte, denn den wenigsten hier traute er es zu, dass sie schon einmal einen Blick auf ein Wirtschaftsmagazin geworfen hatten. Allerdings blieb ja immer noch die heißgeliebte Boulevard-Presse.

Das würde Joey büßen, bitter büßen, aber für den Moment konnte er wohl nichts anderes tun, als sich brav in der Mitte der Tanzfläche zum Deppen zu machen, wenn er sich nicht erst zum Deppen und dann auch noch zum Spielverderber machen wollte.
 

Mürrisch, Joey sollte ruhig spüren, dass es ihm ganz und gar missfiel, zog er seinen weißen Mantel aus, da dieser doch hinderlich beim Tanzen gewesen wäre, und war mit wenigen Schritten bei Joey. Dieser grinste fröhlich, aber auch ein wenig überrascht, dass der Brünette das Ganze so ohne weiteres über sich ergehen ließ.

„Na, dann kann’s ja losgehen.“, sagte der Blonde enthusiastisch und ergriff mit seiner Linken Kaibas rechte Hand, während er seine Rechte auf den Schulterblättern seines Gegenübers positionierte.
 

„Hey, was soll das denn?“, knurrte der Braunhaarige so leise, dass nur Joey ihn hören konnte. Er ließ sich doch nicht so einfach die Führung abnehmen.

„Was glaubst du denn, was das soll? Ich führe!“ Und bevor Seto noch irgendetwas darauf erwidern konnte flüsterte er schnell hinterher: „Du kannst doch nicht tanzen, oder? Also, wie bitte willst du dann führen?“

Dem Brünetten blieb nichts anderes übrig, als sich seinem Schicksal und dieser einleuchtenden Logik zu ergeben, aber er würde sich noch rächen, das stand fest.
 

„Letzte Wochen hatten wir den Tango-Grundschritt. Dafür geht man leicht in die Knie und der führende Herr steht etwas nach links versetzt, sodass sich jeweils die rechten Knie berühren“, fuhr er an die Tanzpaare gewandt fort. Gesagt, getan, führte es das eben Gesagte auch sogleich mit Seto als Versuchkaninchen vor. Er zog ihn mit einem Ruck an der Schulter in die Knie und drängte sein rechtes Bein zwischen die seines Gegenübers.
 

Seto fragte sich ernsthaft, ob das wirklich zur Tanzhaltung gehörte, oder ob Joey ihn nur ein wenig ärgern wollte, als der kleine Blondschopf plötzlich einen Schritt nach vorne machte und den Brünetten somit zwang, seinerseits einen Schritt nach hinten zu machen.

Mittlerweile berührten sich nicht mehr bloß ihre Knie, sondern auch ihre Hüften und Joeys Hand lag auch schwer auf seinem Schulterblatt.
 

Der Braunhaarige schaute den Blonden etwas von der Rolle an. Ihn irritierte dieser Körperkontakt, der plötzlich einen ziemlich intimen Bereich mit einbezog. Ein wohliges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus, das nebenbei vollkommen unangebracht war, wie man wohl nicht groß erwähnen musste, doch bevor er ihm weitere Beachtung schenken konnte, unterbrach er sich selber bei seinen Gedanken

Contenance! Eiserne Selbstbeherrschung war eine der Eigenschaften, von denen er selber immer stolz behauptete, sie mit Löffeln gegessen zu haben, also konnte er ja wohl mal ein bisschen davon zeigen.
 

Zwar wusste er bereits seit seiner Schulzeit, dass er mit dem weiblichen Geschlecht nicht besonders viel anfangen konnte, sondern sich eher zum Männlichen hingezogen fühlte und er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass Joey ein ziemlich gutaussehendes Exemplar der Spezies Mann war – aber Himmelherrgott noch mal, es war Joey Wheeler, der da vor ihm stand. Schließlich brüstete Seto sich doch immer damit, seine Gefühle perfekt unter Kontrolle zu haben, also würde er das jetzt tun: Seine Gefühle wieder unter Kontrolle bringen.
 

Sollte Joey mitbekommen haben, was in dem jungen Firmenchef vorging, so ließ er es sich nicht anmerken, denn er sprach erklärend an die Tanzpaare gewandt weiter. „Nachdem die führenden Herren also einen Schritt nach vorne gemacht haben, kommt der Wiegeschritt.“
 

Jetzt war sich Seto fast sicher, dass Joey das alles machte, um ihn zu ärgern. Bei dem angekündigten Wiegeschritt verlagerte er kurzfristig sein Gewicht von einem Bein aufs andere, was unweigerlich dazu führte, dass sein Oberschenkel Setos Schritt gefährlich nahe kam. Hätte der Blonde dabei nicht so routiniert und professionell ausgesehen, hätte Seto glauben können, diese leicht anzügliche Bewegung diene eher der Anmache als dem eigentlichen Tanz.
 

„Alles klar?“, fragte Joey in die Runde und löste sich mit den Worten von Seto. „Dann leg ich mal ein Lied ein und Sie üben den Schritt noch einmal, bevor wir was Neues machen!“ Flink wuselte er zum Mischpult und spielte ein Lied ab. „Auf das erste Slow … eins, zwei, drei … slow, slow, quick, quick, slow …“, zählte er den Takt ein.

Als die Tanzpaare erst einmal beschäftigt waren, kam er wieder zu dem Brünetten, der sich mittlerweile vom Parkett gerettet hatte.
 

„So, jetzt kannst du mir sagen, was dir so vorschwebte, was willst du lernen?“, Joey grinste breit und wunderte sich innerlich, dass Seto diesen – wie er zugeben musste – übertriebenen Wiegeschritt einfach so hatte über sich ergehen lassen.
 

„Einzelunterricht. Ich gesell mich auf keinen Fall in einen Kurs wie diesen!“

Seine Stimme klang ziemlich tiefgekühlt, vielleicht ein wenig zu eisig, aber irgendwie musste er es überspielen, dass er sogar gerne noch ein Weilchen länger mit Joey so getanzt hätte, wenn auch ohne die Peinlichkeit, dass ihm eine Meute Fremder dabei zuguckte.
 

„Hm, verstehe! Aber mit Einzelunterricht ist es im Moment ziemlich schwer. Es sei denn, du würdest dir auch von mir das Tanzen beibringen lassen.“ Joey hoffe innerlich, dass er nicht Jeanne um Überstunden anbetteln musste, denn dann musste er wieder mit Versprechungen locken, deren Einlösung ihm viel Freizeit raubte und noch dazu eine Menge Geld.

Allerdings nicht wegen des Geldes oder seiner Freizeit hoffte er inständig auf Setos milde Stimmung ihm gegenüber, sondern eher, weil er den Brünetten am liebsten selber unterrichten würde.

Bei dem Gedanken musste er schmunzeln. Wie das klang, er würde Seto Kaiba ´unterrichten´, endlich gab es mal etwas, in dem er Seto voraus war.

Seit geraumer Zeit hatte er sich gewünscht, den Braunhaarigen mal wieder zu treffen und ein bisschen zu plaudern. Und jetzt, wo dieser vor ihm stand, gestand er sich ein, dass er sogar noch besser aussah, als er ihn in Erinnerung gehabt hatte.
 

„Ist mir egal, Hauptsache, ich mache mich auf Mokubas Hochzeit nicht zum Affen.“

Vielleicht hatte er das auch zu abweisend gesagt, denn er meinte so etwas wie Enttäuschung über die schroffe Antwort in Joeys Augen aufblitzen zu sehen. Oder er hatte sich getäuscht. Überhaupt, seit wann kümmerte es ihn eigentlich, ob er zu irgendjemand zu schroff gewesen war. Joey musste das doch eh noch von früher gewohnt sein. Trotzdem beschloss er seine Stimme wieder ein wenig aufzutauen. Den heimlichen Wunsch, noch einmal mit Joey zu tanzen, ignorierte er gekonnt.
 

Das Lied endete und Joey, der es wohl in eine Dauerschleife gelegt hatte, schaute Seto fragend an „Hilfst du mir noch einmal kurz aus? Tristan hat sich ja anscheinend immer noch nicht herbewegt.“ Seto versteckte seine aufkeimende Euphorie hinter einem nüchtern klingenden „Okay“ und trottete hinter Joey her.
 

Wieder in entsprechender Tanzhaltung – mit Joey in der Führungsposition natürlich – erklärte Joey den Umstehenden:

„Als nächstes werden wir die Promenade und die Drehung lernen. Wie das alles dann nachher aussehen soll, zeige ich euch mal.“ Er wandte sich an den Braunhaarigen und flüsterte: „Lass dich einfach führen und zieh deine Füße überall da weg, wo ich drauf treten könnte, dann klappt das schon und sieht von dir sogar gekonnt aus!“ Ein Grinsen folgte.
 

Der Griff des Blonden wurde etwas fester und leise zählte er den Takt für Seto ein. Urplötzlich setze er sich dann in Bewegung und zog den überraschten Brünetten einfach mit. Innerlich schalt sich Joey zwar, dass es ziemlich übertrieben war, was er hier mit Kaiba veranstaltete, aber es machte ihm zu viel Spaß, denn so blöd stellte sich sein Gegenüber gar nicht an – wenn man bedachte, dass er wohl noch nie im Leben einen Tango getanzt hatte. Und – was den Blonden immer noch am meisten wunderte – er ließ sich ohne Zicken von Joey führen. Wenn man einen grimmigen Blick noch nicht als Zicken bezeichnete.
 

Der Blonde legte sein ganzes Temperament und ebensoviel Leidenschaft mit in den Tanz. Genauso, wie es sich eigentlich gehörte, aber so intensiv – wenn man mal davon absah, dass er mit Seto nur die drei einfachsten Figuren tanzte – hatte er diesen Tanz schon lange nicht mehr erlebt. Mit seiner Tanzpartnerin Jeanne tanzte er nur so leidenschaftlich, wie es sein Tanzgefühl von ihm verlangte. Und mit Tristan tanzte er auch nicht so. Zum ersten war Tristan sein Freund und nicht sein Geliebter, zum zweiten wollte er Duke nicht unnötig provozieren. Der arme Kerl war doch ohnehin schon so schrecklich schnell eifersüchtig.
 

- - -
 

Mit einem letzten Kuss löste sich der Braunhaarige endgültig von seinem Mann und sagte auf dem Weg zur Tür: „Ich sollte jetzt wirklich mal langsam zu Joey gehen, der Kurs hat vor zehn Minuten angefangen. Sonst bekomm ich nachher wieder seine Wut ab, wenn ihm so ein Anfänger auf den Fuß getreten ist.“
 

Der Schwarzhaarige nuschelte irgendetwas Unverständliches, das als Zustimmung gelten sollte und setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Er hatte es zwar generell nicht gerne, wenn Tristan, sein Tristan, mit anderen Kerlen tanzte. Aber in diesem Fall war der ´Kerl´ sein bester Freund Joey, da konnte er das also beruhigt zulassen. Und wenn sein Liebling dann doch mal mit einem anderen tanzen musste, um diesem die Schritte zu zeigen, brachte der Braunhaarige so viel Professionalität an den Tag, dass Duke zumindest äußerlich ruhig bleiben konnte.
 

Tristan drehte sich noch einmal zu Duke um und lächelte ihn an.

„Wartest du hier, oder willst du zugucken?“

„Hier!“, grummelte der Schwarzhaarige. Der größere der beiden musste augenblicklich schmunzeln. Es war doch immer wieder zu süß, mit anzusehen, wie schnell Duke eifersüchtig wurde, wenn es um ihn ging. Daher murmelte er noch ein aufmunterndes „Hey, danach haben wir das Parkett für uns, das ist der letzte Kurs für heute!“, damit drehte er sich wieder um und öffnete dir Tür, die vom Büro in den Tanzsaal führte.
 

„Oh Mann, ich glaub’s ja nicht!“, er hielt inne und starrte durch die halb geöffnete Tür auf die Tanzfläche. „Duke, komm mal schnell her!“ Der Schwarzhaarige schaute Tristan überrascht an und fragte neugierig:

„Wieso, was ist denn los?“

„Du wirst es nicht glauben, was da gerade abgeht! Joey tanzt mit Seto Kaiba einen Tango, und was für einen, so hab ich Joey schon lange nicht mehr tanzen sehen!“
 

Als hätte er Hummeln im Hintern, sprang der Schwarzhaarige plötzlich auf und kam zu seinem Mann an die Tür. Dieses Spektakel wollte er sich doch auf keinen Fall entgehen lassen. Und was er da sah, verschlug ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache. Eisklotz Kaiba ließ sich von Dauer-happy Joey über die Tanzfläche schleifen in einem mehr als nur leidenschaftlichen Tango und gab anscheinend noch nicht einmal Widerworte, soweit er das beurteilen konnte.
 

„Ich glaub’s echt nicht!“, sagte Tristan noch einmal. „Eigentlich sollte man die beiden ja weiter tanzen lassen, aber ich habe die Befürchtung, dass ich doch besser dazu kommen sollte, wenn die anderen heute noch etwas lernen sollen“, witzelte der Braunhaarige und Duke nickte zustimmend.

Sie warteten noch, bis das Lied zu Ende gelaufen war und schauten sich amüsiert die beiden Tanzenden an, bevor Tristan elegant auf die Tanzfläche schwebte, um Kaiba abzulösen.

„So, da bin ich!“, flötete er Joey zu, um ihn milde zu stimmen und Kaiba winkte er einmal kurz zum Gruß.
 

„Wurde aber auch Zeit“, grummelte der Blonde, doch es klang nicht wirklich überzeugend. Es klang eher so, als hätte er sich gewünscht, dass Tristan gar nicht mehr käme und er weiterhin mit Seto hätte tanzen können. Aber bevor er sich wieder dem Kurs und Tristan widmete, flüsterte er Seto noch zu:

„Wenn du willst, kannst du ja weiter zugucken. Wir könnten danach ja noch was trinken gehen oder so?“

Mit einem Hundeblick schaute er in die zwei eisblauen Augen. Zwar rechnete er schon mit einer Abfuhr, schließlich waren er und Kaiba ja mal die größten Feinde gewesen, nur weil sie sich heute nicht an die Gurgel gesprungen waren, hieß das noch lange nicht, dass sie jetzt die größten Freunde waren. Aber versuchen konnte man es ja dennoch.
 

Kaiba war überrascht von dem Vorschlag, doch eigentlich hatte er nichts dagegen, mal mit irgendwem den Abend zu verbringen. Zu Hause fühlte er sich ziemlich einsam, seit Mokuba ausgezogen war und er konnte ja schließlich nicht schon wieder bis Mitternacht vor seinem Laptop sitzen und arbeiten. So oft wie er das in den letzten Wochen gemacht hatte, hatte er mindestens für die nächsten vierzehn Tage vorgearbeitet. Also, warum sollte er nicht mit Joey was trinken gehen?

„Ist gut!“

Der Blonde fing wieder an bis über beide Ohren zu grinsen und sagte dann laut an den Kurs gewandt: „Jetzt zeigen wir euch den Schritt noch einmal langsam!“
 

Den Rest der Stunde schaute der Brünette Joey und Tristan beim Tanzen und Erklären zu. Ungeduldig guckte er mehrmals auf die Uhr. Wie lange dauerte das denn noch? Seto war ziemlich gespannt und versuchte die ganze Zeit bestimmte Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, doch so recht gelang es ihm nicht. Schließlich gestand er sich zähneknirschend ein, dass es ihn ziemlich nervös machte, mit Joey ... nun ja … in gewisser Wiese auszugehen.

Was er natürlich niemandem, nicht einmal unter Androhung der Todesstrafe, verraten würde. Da war er folterresistent.
 

+ + + + + +
 

Das war es, Kapitel zwei wird auch noch einmal grundlegend überarbeitet
 

LG trinithy



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  jyorie
2012-11-22T21:41:56+00:00 22.11.2012 22:41
Hi^^

das war ein richtig toller Ausflug in die Welt des Tanzes und überraschend, welche Gesichter man dort trifft XD
*schmunzel* Joey und Seto beim Tanzen FeuerxEis .. hast du wirklich toll geschrieben :)

CuCu Jyorie

Von:  SMC_Smoker
2010-01-24T20:57:54+00:00 24.01.2010 21:57
coole geschichte, ganz eindeutig!

und das tanzen passt do gut zu joey!!
auch wenn ich mir mega gut vorstellen kann, dass seto auch verdammt gut tanzt.
und tristan als tanzlehrer 2 find ich gut;)
überhaupt, die pairings sind einfach spitze!

das ganze ist echt super geschrieben und die tanzschule kann ich mir richtig gut vorstellen.

bin ja mal derbst gespannt wie das wohl weiter geht....

hdl wibi
Von: abgemeldet
2008-11-21T15:32:30+00:00 21.11.2008 16:32
also ich finde sie vorstellung dass seto und joey tango tanzen ja echt mal heiß ;)
super kappi
Von:  Yoshy03
2008-08-16T08:57:55+00:00 16.08.2008 10:57
Mhm die beiden Tango tanzen zu sehen muss traumhaft sein^^
freu mich schon auf Kappi 3^^
LG
Von:  Die_BMF
2008-04-21T21:20:28+00:00 21.04.2008 23:20
Was für ein Hammer Geiles Kapitel Du wieder Geschrieben hast!!!! Ich Beneide Dich dafür!!!!
Für Mich hört es sich so an also ob Seto Kaiba und Jeoy ein Paar werden würden!!!!!
Werde Mir Morgen den Rest Lesen!!!!!
Mein Bekannter will bestimmt auch noch an den PC bevor Angel anfängt!!!!!!
Angel 8ist das Spin-off von Buffy!!!!!

Sailormoon-fan
Von:  Ray_x_Kai
2007-12-03T21:03:09+00:00 03.12.2007 22:03
Hahaha, geil einfach nur geil!^^
Ich will mehr!^^
Mach so weiter!

Und könntest du mich bitte benachrichtigen wenn ein neues kapi on ist, ja?
Von: abgemeldet
2007-11-28T14:51:42+00:00 28.11.2007 15:51
hi!
also die story ist super klasse...hätte es zu gerne gesehen wie beide die schritte vorführen...besonders da es um ein tanzenden seto kaiba geht^^...
bin schon gespannt wie es dann so weitergeht...

ciao und bis zum nächsten mal
mausi88

Von:  Statjana
2007-11-25T22:29:41+00:00 25.11.2007 23:29
oh, die story ist genial *g*
einfach klasse =)
und der kapitel auch. Schön geschrieben.
Seto mal von eine nervösen seite zu erleben finde ist klasse =)
bin sehr gespannt wie es weiter geht *g*
schreib bitte schnell weiter, kann kaum erwarten den nächsten kapi zu lesen^^

byby statjana^^
Von:  Sandy25
2007-11-25T15:24:39+00:00 25.11.2007 16:24
Coole Idee für eine Story.
Find es toll das die Beiden such erwachsen verhalten,aber das Seto sich wirklich kommentarlos von Joey herumschleifen lässt o.O das mächt ich sehen^^
Bin gespannt wie es weiter geht und ob Joey er wirklich schafft Seto das Tanzen bei zu bringen, nich das die Beiden durch andere Tätigkeiten abgelenkt werden*hust*
Freu mich schon jetzt auf das nächste Kapitel

LG^^
Von: Karma
2007-11-19T19:28:31+00:00 19.11.2007 20:28
So, da bin ich auch endlich mal. Den Anfang des Kappis kannte ich ja schon, aber ich muss sagen, das, was Du aus dem Rest gemacht hast, übertrifft den Anfang bei Weitem. Ich mag die Story jetzt schon.
*gleich in favos pack*

Bin schon mal ganz gespannt drauf, wie's weitergeht. Übrigens find ich Dukes Eifersucht echt niedlich.
*ihn anluv*

Mach schön so weiter - aber in Deinem Tempo. Lass Dich nicht hetzen!

Karma


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