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De Marauders

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft
von

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1) In der Winkelgasse

Hi alle zusammen ^^

Hier kommt meine erste Fanfic. Ich konnte natürlich mal wieder nicht anders als meine Lieblingscharaktere auf die Schippe zu nehmen ^^
 

Zu der ersten 20 Kapis:

*Zauberspruch murmelt*

Unsere Rumtreiber kommen ins erste Schuljahr. Das Abenteuer kommt so ganz langsam ins Rollen und ... ja, am besten ihr lest selbst^^
 

Viel Spaß beim Lesen ^^

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Gedankenverloren saß Sirius auf dem Fensterbrett vor dem weit geöffneten Fenster in seinem Zimmer. Verträumt beobachtete er wie die Sonne über der Skyline von London aufging und die Stadt in ihr morgenrötliches Licht tauchte.

Eine leichte Briese ließ sein tiefschwarzes seidiges Haar und einige Pergamentblätter auf seinem Schreibtisch verwirbeln. Auf ebendiesem Schreibtisch Stapelten sich auch eine Reihe dicker und schwerer Welzer, von denen die meisten in Latein und Französisch geschrieben schienen.
 

Aus irgendeinem Grund versuchten seine Eltern noch immer ihn für die Familie zu begeistern und zwangen ihn Tag für Tag dazu sämtliche Kroniken und sonstige Schriften der Familie Black zu lesen. Doch sie liefen gegen eine meterdicke Backsteinmauer.

Sirius dachte nicht im Traum daran die Bücher auch nur im Ansatz zu überfliegen. Meistschlug er sie einfach nur auf und tat dann irgendetwas anderes. Wenn seine Alten dann reinkamen, tat er so als ob er nur gerade eine Pause machte.
 

Er hatte keinen Bock auf seine Familie. Er hasste sie und er lebte ihnen Tag für Tag diese Einstellung vor. Er hatte nie das Bedürfnis verspührt in der Öffentlichkeit mit seinem reinen Blut prahlen zu müssen. Er war nie der Meinun gewesen, er müsse sich von den benachbart lebenden Muggeln fernhalte. Mit einigen von ihnen hing er von Zeit zu Zeit immer gerne mal wieder ab. Sie waren für ihn eine willkommene Abwechslung in seinem bisher tristen Alltagsleben. Doch das aller letzte, was er tun würde, war sich, wie die meisten seiner Familie, diesem hirnverbrannten Witzbold anzuschließen, der sich da Voldemort nannte. Nein, da müsste er schon mehr als nur kommplett verzweifelt und tief gesunken sein, um das zu tun.
 

Ein Geräusch vor seinem Zimmer ließ ihn aufmerken. Die kleine Kröte von jüngeren Bruder war wohl aufgewacht und jetzt auf dem Weg ins Badezimmer. Dann konnte es ja auch nicht mehr lange dauern, bis seine Alten zu ihm, Sirius, reinkamen, um ihn aus dem Bett zu schmeißen.
 

Es war eine Gesetzmäßigkeit seiner Alten. Immer ging es nach dem Kopf von Regulus. Der pefekte Sohn hatte ihnen in den Arsch zu kriechen und immer ja und Amen zu ihren Anweisungen zu sagen.

Das schwarze Schaf hingen, das seine eigenen Gedanken un Ansichten vertrat, hatte nichts zu melden oder gar noch seine Rechte einzufordern.
 

Sirius lies ein leises Seufzen vernehmen und sprang vom Fensterbrett. Er ging zu einem monströsen Kleiderschrank rüber, um sich umzuziehen. Doch noch bevor er überhaupt sein Pyjamahemd aufgeknöpft hatte, schwirrte eine Eule durch das noch immer geöffnete Fenster.
 

Die Eule musste schon ziemlich alt sein. Denn anstatt sachte irgendwo im Zimmer zu landen, schwirrte sie geradewegs dur das Zimmer und legte eine Bruchlandung gegen seine Tür hin.
 

Verdutzt starrte Sirius auf den zusammengesackten Vogel. Dann ging er zu ihm rüber, um zu prüfen ob er sich was getan hatte. Doch das Tier schien gesund zu sein und so nahm er nun den Brief an sich, den die Eule getragen hatte und der offensichtlich für ihn bestimmt war. Dann stzte er sie auf sein Bett.
 

'Hogwarts',dachte er sich, als er sich den Brief genauer besah und dasrote Siegel der Zauberschule erkannte.
 

Er hatte bereits erwartet, dass er nun irgenwann in diese Schule aufgenommen würde, doch er war sich nicht sicher ob ihn das nun freuen sollte oder nicht. Auf der einen Seite war er dankbar nun endlich von seinen Alten wegzukommen und nach Hogwarts zu gehen. Auf der anderen Seite war bisjetzt noch jeder Black in Slytherin gelandet und dieses Haus war das letzte, in das er wollte. Konnte der sprechende Hut, der die Schüler verteilte, denn Familien trennen und ihn dann plötzlich in ein anderes Haus stecken, als sämtliche seiner Vorfahren?
 

Nachdenklich öffnete er den Brief und las selbigen sehr rasch durch. Dann überlegte er sich: Wieso sollte der sprechende Hut ihn eigentlich nach Slytherin schicken, wo er doch so komplett anders war als seine Familie? Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn dieser Hut ihn nicht nach seinen Charaktereigenschaften urteilend einem Haus zuordnen würde.

Bei diesen Gedanken huschte der Anflug eines erleichterten Grinsens über sein Gesicht. Was sollte schon passieren?
 

Es war reichlich selten, dass Sirius grinste. Bisher hatte er nur ab und zu, wenn er mit den Muggelkindern abhing mal gelacht. Doch diese Ausflüge waren nicht so häufig, da er regelmäßig dafür Hausarrest bekam und schlecht aus seinem Zimmer fliehen konnte, da er auf der obersten Etage wohnte. Zudem hatten die Kinder auch irgendwie Angst vor ihm, da seine Eltern sie regelmäßig gehörig einschüchterten und sie sich nicht sicher waren, ob er nicht auch so war.
 

Jetzt hörte Sirius auf der Treffe den schnellen Schritt seines Vaters. Hastig steckte er den Brief zurück in den Umschlag und warf ihn auf seinen Schreibtisch. Er hatte gerade eine neue Hose aus dem Schrank gezogen, als sein Alter das Zimmer fast schon majestätisch betrat.
 

"Oh gut, du bist wach", sagte Mr Black in einem gebieterischen Ton. "Beeil dich mit umziehen."
 

Ohne ein weiteres Wort ging er wieder hinaus. Die 'Gespräche' von Mr Black zu Sirius waren im Allgemeinen recht Wortkarg. Die Ausnahme bildeten allerdings Standpauken aller Art. Sogesehen kam es dann doch auch recht häufig vor, dass Sirius von seinem Vater zugetextet wurde.
 

Sirius lies sich absichtlich länger Zeit sich umzuziehen, weil er wusste, dass seine Alten das auf die Palme bringen würde. So überlegte er, welche seiner Klamotten wohl am ehesten an Muggel erinnern würden und er entschied sich demonstrativ für ein T-shirt mit der Aufschrift "Muggelborns got rights too".
 

Dieses T-shirt hatte er vor ein paar Wochen bei einer Kampagne ergattern können. Er war seither noch nicht dazu gekommen seine Alten damit zu ärgern, aber irgendwann musste er dies ja noch tun und das am besten noch bevor er nach Hogwarts kam.

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Es war ein sonniger Tag. Nicht eine Wolke war am Himmel zu sehen und Sirius war so gut gelaunt, wie wahrscheinlich schon seit Monaten nicht mehr. Seine Alten waren voll auf seine Provokation mit dem T-shirt angesprungen und das war, so fand er, ausnahmsweise mal ein Grund zu feiern.
 

Er war gerade auf dem Weg zur Winkelgasse und das allein. Er hatte keinen Bock darauf gehabt, dass seine Alten ständig um ihn rumschwirrten und ihm befehlen wollten, was ein guter Black sich zusätzlich noch mit nach Hogwarts nehmen sollte.
 

Das wusste er selber ziemlich genau und wenn er eines genau wusste, was er sich unter Garantie nicht zulegen würde, dann waren es Gegenstände, die ihn in Verbindung mit seiner Familie bringen würden, als da wären Bücher über alle möglichen Flüche, Anleitungen zum Gifte mischen, um selbige an Muggeln zu testen, Schlangenskulpturen etc.
 

Er kam zu einem schäbigen kleinen Pub irgendwo in London. Er war schon öffter im tropfenden Kessel gewesen. Er war auch sehr gerne mal hier, denn gelegentlich traf man hier eine Reihe interessanter Gestalten.
 

Doch heute wollte er nicht die Gäste des tropfenden Kessels beobachten. Das konnte er auch später noch tun, wenn er seine Schulsachen besorgt hatte. So ging er geradewegs durch den Pub durch in einen kleinen Hinterhof, wo nur drei Mülltonnen vor einer Backsteinmauer standen.
 

Sirius zückte einen Zauberstab. Dieser Zauberstab hatte einst einem Vorfahren gehört, der schon vor drei Jahrhunderten gestorben war. Seine Familie hütete den Zauberstab noch immer wie einen Schatz, weil dieser Vorfahre ein besonders grausamer Muggelhasser gewesen war, was Sirius allerdings nicht als bewundernswert, sondern eher als höchstgradigst verachtenswert empfand.
 

Rein vom Prinzip her, hätte er sich den Zauberstab auch nicht genommen, denn er wollte sich eigentlich nicht auf das Niveau herablassen einen Zauberstab zu benutzen, der vor drei Jahrhunderten Muggel gequält hatte. Allerdings hatte er auch keine andere Wahl, denn irgendwie musste er ja in die Winkelgasse gelangen, ohne seine Alten dabei zu haben.
 

Sirius tippte mit dem Zauberstab eine bestimmte Kombination an Backsteinen an und sofort verwandelte sich die Mauer in einen riesigen Torbogen, der am Anfang einer langen und belebten Straße stand.
 

Ohne zu zögern rannte Sirius die Straße entlang und sein erstes Ziel hieß Gringotts. Nachdem er dann also sein Verlies um ein paar viele Goldmünzen gepündert hatte, wollte er sich als aller erstes einen Zauberstab zulegen. Dieser war der erste Schritt in seine Unabhängigkeit.
 

Ollivander war ein sehr guter Zauberstabmacher und auf internationalen Standart musste er sich wohl weit vorne unter den Top ten befinden. Sirius wusste, dass wenn er irgendwo gut beraten wurde, welchen Zauberstab er nehmen sollte, dann bei Ollivander.
 

Der Laden an sich war eng und schäbig. Doch das sagte nichts, aber auch gar nichts über die hervorragende Qualität der Zauberstäbe aus.
 

Sirius betrat den Laden. Er war nicht der einzige hier. Ein Junge mit schwarzer Wuschelbirne war gerade dabei sich einen Zauberstab auszusuchen. Offensichtlich war er schon seit einer ganzen Weile dabei, denn es war schon einiges zu Bruch gegangen und ein ziemlich genervter Vater tippte angesichts der vielen Zauberstäbe, die sich bereits als ungeeignet herausgetellt hatten, ungeduldig mit dem Fuß.
 

Die Wuschelbirne bekam nun einen neuen Zauberstab in die Hand gedrückt, doch als er selbigen ausprobierte, flog ihm der Zauberstab in hohem Bogen davon und direkt in ein Regal mit Zauberstäben, das krachend umkippte.
 

Sirius lachte und auch die Wuschelbirne grinste verlegen. Der Vater hingegen fand es lagsam nicht mehr lusig.
 

"James, nun reiß dich mal zusammen und sei nicht immer so wählerisch!", fuhr er den Jungen an.

"Na na", mischte sich der Zauberstabmacher ein. "Der Zauberstab sucht sich den Zauberer, nicht umgekehrt."
 

Sirius mühte sich angestrengt damit ab, keinen dämlichen Kommentar abzulassen. Der Junge namens James probierte einen Zauberstab nach dem anderen, aber keiner schien geeignet. Sein Vater schien nicht recht an die Worte des Zauberstabmachers glauben zu wollen und wurde immer ungeduldiger.
 

"Meine Güte, was hast du den Zauberstäben getan, dass sie dich so zu hassen scheinen?", platzte es Sirius plötzlich heraus, als Ollivander wieder einmal nach einem neuen Zauberstab suchte.
 

Der Junge und sein Vater wandten sich zu ihm um. Die Wuschelbirne grinste ihn an.

"Wahrscheinlich haben sie alle Angst, sie könnten meinem Benutzungsanpruch nicht standhalten", antwortete er grinsend. "Ich muss ja geradezu ein Genie sein, wenn sich kein Zauberstab mir würdig fühlt."
 

Sirius lachte.

"So kann man`s auch sehn, ja",meinte er.
 

"Sehr witzig", warf der Vater ein. Er belies es bei dieser Meinung, denn er schien zu genervt, um sich auch noch mit seiem Sohn zu streiten.
 

Ollivander kam zurück.

"So, Mr Potter, Mahagoni, 11 Zoll, elastisch und herhorragend geeignet für Verwandlungen. Nur zu, probieren sie ihn."
 

Die Wuschelrübe nahm den Zauberstab in die Hand und schien wohl endlich den Richtigenn gefunden zu haben. Der Vater war sichtlich erleichtert und ging den Zauberstab bezahlen.
 

"Da hast du deinen Zauberstab, der sich deiner würdig fühlt", meinte Sirius grinsend.

"Ja, sicher der beste, den sie auf Lager hatten", grinste die Wuschelbirne. "Ich bin James Potter. Und mit wem habe ich die Ehre?"

"Sirius Black", antwartete der angesprochene.

"Der Name ist mir ein Begriff", sagte James. "Sind die Blacks nicht eine Familie, die sich mit als erstes dieser Knallrübe von Voldemort angeschlossen haben?"

"Ja", antwortete Sirius und seine Miene verfinsterte sich. "Aber ich representiere meine Familie nicht."

"Ja, bei deinem T-shirt kann ich mir das gut vorstellen", grinste James und deutete auf die T-shirtaufschrift. "Sieht cool aus!"

"Danke, es ist perfekt, um meine Alten zu ärgern", grinste Sirius.

James lachte.
 

"Komm jetzt, James", rief Mr Potter plötzlich seinen Sohn. "Wir müssen auch noch Bücher und Zaubertrankzutaten für dich kaufen."

"Ich komm gleich nach, Dad", erwiderte James.

Sichtlich genervt wandte sich Mr Potter um und verlies den Laden.
 

"So, woll`n doch mal sehn, wie gut du bist", wandte sich James an Sirius.

"Sicher tausend mal besser als du", behauptete dieser.

"So viele Zauberstäbe hat der Laden gar nicht", meinte James lachend.
 

Mr Ollivander wandte sich nun an Sirius.

"So, der Herr, ich freue mich, Sie in meinem Laden begrüßen zu dürfen", begrüßte er Sirius. "Ein Blacksprössling, wie ich annehme?"

"Ja, leider", meinte Sirius.

"Ja, ja, die Familienähnilichkeit ist auffallend", sagte Ollivander. "Nun, welche ist ihre Zauberhand?"

"Rechts", antwortete Sirius und sofort war Ollivander zwischen den Regalen verschwunden (denen, die James noch nicht umgestoßen hatte^^).
 

Es dauerte keine zwei Minuten, da kam der Zauberstamacher mit mindestens ein duzend Zauberstäben im Arm zurück.
 

"Woll`n wir doch mal seh`n", sagte er vergnügt. "Elfenbein, Einhornhaare, achteinhalb Zoll, federnd. Probieren Sie ihn ruhig."
 

Sirius kam gar nicht richtig dazu den Zauberstab auszuprobieren, denn so bald er ihn in die Hand genommen hatte entriss Ollivander ihm den Stab auch wieder.
 

"Offensichtlich ein Irrtum", meinte er und gab ihm einen anderen Zauberstab. "Ahorn und Phönixfeder, sieben Zoll, peitscht so richtig. Versuchen Sie es."
 

Sirius testete den Zauberstab und als er ihn durch dir Luft sausen lies, stoben ein Strom goldener Funken aus dem Stab hervor.
 

"Sehr gut, sehr gut", freute sich Ollivander und Sirius ging den Zauberstab bezahlen.

"Wusst ich`s doch", freute sich auch James, "Ich bin meilenweit besser als du."

"Willst du`s darauf anlegen?", konterte Sirius. "Wenn du mich zum Duell herausfordern willst, bitte. Dann werden wir ja sehen, wer besser ist, von uns beiden."

James grinste.

"Ich komm darauf zurück", meinte er vorlaut. "Lern erst mal zaubern."

"Ha", höhnte Sirius, und zusammen verliesen sie den Laden. "Wenn hier erst mal einer von uns zaubern lernen sollte, dann ja wohl du."

"Willst du`s darauf anlegen?", forderte James spöttisch grinsend.

"Ich brenne darauf!", erwiderte Sirius und schon hatte James einen Erstarrungszauber auf ihn gerichtet.
 

Sirius wich dem Zauber gekonnt aus.

"Was denn?", witzelte er. "Mehr hast du nicht drauf?"
 

Erneut richtete James einen Zauber auf Sirius, den dieser geschickt mit einem Schildzauber abwehrte und James mit einem Schockzauber belegte.
 

Der Zauber ging nur knapp daneben.

Sie hätten sich noch ewig weiter so duelliert, wenn in dem Moment nicht James Vater dazu gekommen wäre.
 

"James, was soll denn das?", wollte er wissen und zog seinen Sohn von Sirius weg. "Wir haben so schon kaum Zeit und du hast nichts besseres zu tun, als dich auf offener Straße zu duellieren."
 

"Das war nichts als ein freundschaftlicher Wettstreit", behauptete James.

"Ja, ja, sehr witzig", meinte Mr Potter entnervt. "Komm jetzt endlich. Wir müssen weiter."
 

Mürrisch gehorchte James.

"Wir sehn uns Sirius", rief er seinem neugewonnenen Freund noch einmal zu. "In Hogwarts wird sich dann zeigen, wer besser ist."
 

Sirius grinste James nur hinterher. 'Ja, mal sehn, wer besser ist', dachte er sich....

Ich bin zu spät, zu spät, zu spät, zu spät...

Mittwochmorgen, der erste September 1971: Unverschämt kitzelte die Sonne James in der Nase. Die Wuschelbirne schlief eigentlich noch tief und fest. Und uneigentlich? Uneigentlich auch, aber nicht mehr lange, denn in diesem Moment kam seine ziemlich abgehetzte Mutter ins Zimmer.
 

"James, willst du nicht bald mal aufstehn?", rief sie in drei Stunden fährt der Zug und wenn du dich nicht beeilst, schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig bis nach London."
 

Mit einem Schlag, wie Blitz und Donner zu gleich, flog die Wuschelbirne aus dem Bett. Umständlich zo er sich frische Klamotten aus dem Schrank und zog sich hastigst um. Dann rannte er, wie als ob der Teufel hinter ihm her wäre im Haus herum, als ob er glaubte, es würde ihm mehr Zeit verschaffen, was eigentlich aber nur das Gegenteil zur Folge hatte.
 

Dass seine Familie aber auch immer Hummeln im Arsch haben musste! Etwas mehr Gemächlichkeit könnte zur Abwechslung auch nicht schaden.
 

Wie er da nun also so rumrannte und versuchte Frühstück, Morgentoilette und restlichen Koffer packen gleichzeitig zu erledigen, hätte er fast einen kleinen Zwerg umgerempelt, der aussah als wäre er James in Miniaturausgabe.
 

"Du hast ja dein Hemd verkehrt rum an!", lachte der Mini-James, was zur Folge hatte, dass die Original-Wuschelbirne, soweit das überhaupt noch im Bereich des Möglichen war, noch hektischer wurde und nun auch noch versuchte, konsequent durch die Gegend rennend, sein Hemd richtig rum anzuziehen. Angesichts seines Rumgerennes, blieb es allerdings bei dem Versuch.
 

-Stelle fest: James war der perfekte Krisenbewältiger!-
 

Nachdem die Wuschelbirne eine halbe Stunde in Panik verbracht hatte, hatte Mr Potter entgültig die Faxen dicke gehabt und James mit dem "Petrifikus Totalus" zum 'Stillstand' gebracht.
 

James kippte ohne Vorwarnung nach vorne Weg. Als sein Vater ihn dann nach ein oder zwei Minuten, in denen er die zeitweilige Ruhe einen Augenblick genossen hatte, wieder Herr seiner Kräfte werden lies, hatte James große Lust gehabt sich lauthals zu beschweren. Dieses fiel allerdings aus, da der Mini-James sich in eben diesen Augenblick einmischte.
 

"Du hast dein Hemd ja immer noch verkehrt herum an!", machte er sich lustig.
 

Nun endlich wieder zu klarem Verstand gekommen, drehte James nun also sein Hemd mal auf rechts, was überraschend einfach sein kann, wenn man dabei nicht die ganze Zeit rumrennt.
 

"Du bist ne Knallrübe", lachte der Kleine den großen James aus.

"Jason", rief die Mutter plötzlich dazwischen, "wo hast du nur solche Ausdrücke her?"

"James sagt das auch immer", verteidigte sich die kleine Wuschelbirne und deutete auf selbigen.

"Du könntest deinem kleinen Bruder zur Abwechslung auch mal ein besseres Vorbild sein", wandte sich Mr Potter daraufhin an James. "Jetzt beeil dich endlich, oder willst du dein erstes Schuljahr so beginnen, dass du schon zum Zug zu spät kommst?"
 

Murrend holte James seinen, inzwischen (mehr unordentlich) gepackten Koffer aus seinem Zimmer und lud ihn gemeinsam mit seinem Vater ins Auto, während sich der kleine Zwerg frech auf James' 'Stammplatz' im Auto setzte.
 

"Hey, Jason, da sitze immer noch ich", forderte die große Wuschelbirne sein Recht, doch die kleine Wuschelbirne setzte einen solchen Hundebettelblick auf, dass James nachgeben musste, weil seine Eltern sich automatisch auf Jasons Seite gestellt hätten, wenn James bei diesen Kulleraugen noch versucht hätte Jason auf den anderen Platz zu setzen.
 

So musste die große Wuschelbirne sich also wohl oder übel auf den Nebensitz setzen, was ihn ziemlich wurmte, weil er es unglaublich fand, dass sein kleiner Bruder mehr ihn im Griff hatte, als umgekehrt.
 

Die nächsten zwei Stunden verliefen ohne weitere 'Peinlichkeiten' für James, wohl auch, weil man sich während Autofahrten einfach nicht so dermaßen zum Fallobst machen konnte.
 

Als sie dann endlich in London ankamen, mussten sie feststellen, dass zwanzig noch verbleibende Minuten, bei einem absolut vollen Berufsverkehr, bedenklich knapp waren. Fünf Minuten an der einen Ampel stehen, um fünf Meter weiter noch einmal so lange zu stehen ... Was für eine Freude!
 

10.56 Uhr erreichten sie dann schließlich den Bahnhof Kings Cross und James war schneller aus dem Wagen ausgestiegen, als sein Vater "Wir sind da" sagen konnte.
 

Ohne überhaupt noch seinen Koffer aus dem Kofferraum zu hiefen düste er los, um so schnell wie möglich auf den Bahngleis 9 3/4 zu gelangen. Die reisenden Muggel an den Bahngleisen 9 und 10 sprangen teilweise erschrocken zurück, als James zwischen ihnen Slalomlauf veranstaltete. Niemand von ihnen aber achtete wirklich auf ihn und so merkete keiner wie James geradewegs durch die Wand zwischen den Gleisen 9 und 10 rannte.
 

Kaum war er "mit dem Kopf durch die Wand", erblickte er eine scheinbar kilomerterlange rote Dampflok, die kurz vor der Abfahrt stand. Einige Eltern, verabschiedeten sich von ihren Kindern, während andere ihnen noch ein paar letzte Anweisungen mit auf den Weg gaben. Wieder andere waren bereits am Gehen, was James etwas seltsam fand.
 

Er wandte sich um und musste feststellen, dass seine Eltern und sein kleiner Bruder noch nicht hinter ihm aufgetaucht waren. Dieses sorgete erneut für Zeitweilige Panik, denn es war nun inzwischen 10.58 Uhr und der Zug fuhr genau um 11.
 

Bevor er jedoch wieder richtig panisch werden konnte, tauchten seine Eltern mit Jason hinter ihm auf.
 

"Wo bleibt ihr denn?", rief James außer sich. "Der Zug fährt gleich!"
 

Und noch bevor seine Eltern hatten antworten können, war James schon wieder losgerannt, um in den Zug zu springen, wobei er unterwegs allerdings mit einem zierlichen Mädchen zusammenstieß.
 

"Oh sorry", entschuldigte sich James bei dem Mädchen, das ziemlich verdutzt dreinblickte.
 

"Schon gut", meinte sie.
 

Das Mädchen war um fast einen Kopf kleiner als er. Sie hatte dichts dunkelrotes Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Ein paar Sommersprossen im Gesicht schienen ihre leuchtend grünen Augen zu unterstreichen.
 

"Sorry", entschuldigte James sich noch einmal und er schien gar nicht zu bemerken, dass er das Mädchen ununterbrochen anstarrte.
 

"Du hast dich doch schon entschudigt", wunderte sich das Mädchen und blickte ihn noch verdutzter an.
 

"Sorry", sagte James noch einmal, ohne überhaupt zu realisieren, dass er überhaupt sprach.
 

Das Mädchen entschied, dass der Junge mit der Wuschelbirne ihr zu seltsam war und wandte sich ab, um in den Zug zu steigen. James verharrte wo er war, bis ein lautes Pfeifen des Hogwartsexpresses ihn aus seiner Trance rissund er hektisch noch in den Wagon sprang.
 

Seine Eltern erschienen in diesem Moment vor der Wagontür.
 

"Dein Koffer stehr im nächsten Abteil", wies sein Vater darauf hin.

"Danke", meinte James, dem plötzlich bewusst wurde wie sehr er eigentlich außer Atem war.

"Also dann", meinte seine Mutter, "Mach keinen Blödsinn-"

"Und wenn doch, dann lass dich nicht erwischen", warf sein Vater, nun endlich einmal grinsend ein, woraufhin Mrs Potter ihrem Mann unsanft in die Rippen stieß, was wohl bedeuten sollte, dass Mr Potter das nicht hätte sagen sollen, denn James hatte schon den ein oder anderen dämlichen Einfall in der Richtung gehabt.
 

Doch James achtete nicht auf seine Mutter. Er grinste und seine Mutter schien besorgt, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich erfüllen könnten und wollte etwas zu ihrem Sohn sagen, doch Jason fiel ihr ins Wort.
 

"James, schickst du mir Süßigkeiten aus Hogwarts?", bettelte er, als der Zug sich lamgsam in Bewegung setzte.

"Aber sicher doch du, kleines Krümelmonster", rief James seinem kleinen Bruder grinsend zu.

"Mach`s gut!", rief der Kleine und auch die Eltern winkten noch zum Abschied bist der Zug in eine Biegung einbog.
 

James zog die Tür zu und stand nun komplett allein auf dem Gang des Hogwartsexpresses. Da er sich möglichst schnell ein freies Abteil suchen wollte, entschied er, erst einmal seinen Koffer im Nachbarabteil abzuholen.
 

Der stand auch da, wo er stehen sollte und so machte er sich endlich auf die Suche nach einem freien Abteil.

Von Freunden und von Feinden

Planlos durch den Zug irrend, war die Wuschelbirne nun auf der Suche nach einem freien Abteil. Er lief schon beinehe auf Autopilot und blickt nur durch die einzelnen Abteiltüren, um zu gucken, ob noch Platz war.
 

1. Abteil: voll; 2. Abteil: voll; 3. Abteil: voll; 4. Abteil: Penner; 5. Abteil ... 12. Abteil: voll!

Er war nun langsam drauf und dran aufzugeben und einfach auf dem Gang zu sitzen, als er jemanden anrempelte.
 

Überrascht blickte er auf. Vor ihm stand ein Junge, etwa 17 Jahre alt, mit silberblonden Haaren, die aussahen als hätte er sie geleckt, damit sie glatt lagen. Der Junge sah aus als würde er sich wie der König der Welt persönlich fühlen.
 

"Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?", blaffte er James an.

"Verzeihung", entschuldigte James sich säuerlich. "Das Licht ihrer Mayestät hat mich so geblendet, dass ich Sie doch glatt weg nicht gesehen habe."

"Was erlaubst du dir-?", fing der Junge an.

"Ich denke das, was du dir scheinbar nicht erlaubst", antwortete James und ging ohne ein weiteres Wort an dem Großkotz vorbei.

"Na warte, du kleine Ratte," rief der Junge ihm hinter her. "Wir sehn uns noch!"

Doch James reagierte nur mit einer gelangweilten Geste, die "Ja, ja" bedeuten sollte, was den geleckten Großkotz nahezu zur Weißglut brachte.
 

James blickte aus dem Fenster. Sie hatten London längst hinter sich gelassen und fuhren nun durch eine hügelige Landschaft. Vereinzelt sah er ein paar Kühe auf den Weiden grasen.
 

"Hey, James!", rief eine Stimme hinter ihm und er wirbelte überrascht herum. Das stand Sirius und grinste ihn an. "Wo hast du denn gesteckt? Ich hatte schon gedacht du hättest versucht dich gleich per Zauberstab nach Hogwarts zu beamen!"
 

Der Wuschelkopf fing breit anzugrinsen.

"Tja", meinte er. "Um ganz ehrlich zu sein, ich habe mit dem Gedanken gespielt, aber ich wollte meinen Mitschülern nicht gleich vor dem ersten Schultag das Gefühl geben, mir unterlegen zu sein."
 

Sirius lies ein bellendes Lachen hören.

"Du und allen anderen überlegen!", meinte er. "Das musst du mir erst noch beweisen.

"Ich brenne darauf", erwiderte James. "Sag mal. Ist bei dir im Abteil noch was frei?"

"Hast wohl kein freies Abteil gefunden?", lachte Sirius. "Wo du dir doch auch einfach ein Abteil hättest herzaubern können? ... Komm rein", fügte er dann aber noch grinsend hinzu.
 

Erleichtert, endlich eine Sitzgelegenheit gefunden zu haben, betrat James das Abteil. Sirius war nicht der einzige, der hier saß. Ein, für sein Alter ziemlich hochgewachsener, Junge mit hellbraunen, leicht verfilzten Haaren saß zu seiner Linken am Fenster und blickte stillschweigend hinaus. James hatte unweigerlich das Gefühl, dass dieser Junge sehr introvertiert war und wohl nicht unbedingt die Gesprächskanone sein würde.
 

"Das ist 'Mr Schweigsam'", stellte Sirius vor und deutete auf den Jungen am Fenster. "Als ich hier reinkam und gefragt hab, ob ich mich setzen darf, hat er nur genickt und sofort wieder aus dem Fenster geschaut. Und was anderes als 'Mmh', 'ja' und 'nein' war aus ihm nie rauszukriegen, wenn ich ihn was gefragt hab."
 

James lachte und setzte sich seinem Freund gegenüber, der sich mit ein paar zehn cm von dem Jungen entfernt hinsetzte.
 

"Was hast du denn, aufbauend auf seinen 'Ja-und-nein-Antworten' aus ihm rausgekriegt?", fragte James neugierig.
 

"Er ist auf alle Fälle schon mal nicht in der Lage Sätze zu bilden", antwortete Sirius promt.
 

James konnte sich nun nicht mehr halten und kippte vor Lachen nach hinten weg.
 

"Wenn du das denn so siehst...", kam es unbeeindruckt vo dem Jungen.
 

James und Sirius blickten ihn verblüfft an.

"Hat er gerade wirklich was gesagt, oder hab ich haluziniert?", wunderte sich Sirius.
 

"Du hast haluziniert, ganz sicher", antwortete der Junge, ohne von seinem 'aus- dem-Fenster-gestarre' aufzumerken.

James lies ein verdruckstes Kichern hören und kassierte dafür einen beleidigten Blick von Sirius. In James kam das Gefühl auf, dass man den Jungen wohl erst noch auftauen müsste und dann wäre er ein brausender Wasserfall. Aber anscheinend waren für dieses Auftauen Bunsenbrenner nötig.
 

"Wenn du denn sprechen kannst, wieso redest du dann nicht gleich mit mir?", fragte Sirius den Jungen am Fenster, doch er bekam keine Antwort. Kopfschüttelnd gab er es auf und begann mit James eine animierte Diskussion darüber, was denn wohl einen großen Zauberer kennzeichnen würde und wie sie wohl abschneiden würden, wenn man sie testen würde. Die Meinung beider war vorhersagbar.
 

Nach einer Weile waren beide dazu übergegangen, alle möglichen Dinge aus ihren Koffern zu verwandeln, wieder zurück zu verwandeln, sie fliegen zu lassen etc. etc. etc. Ein Unterschied, leistungsmäßig, war allerdings nicht feststellbar, mal abgesehen von kleinen konzentrationsbedingten Patzern, die sie aber beide machten.
 

Der Junge am Fenster blickte ab und zu zu ihnen rüber, sagte jedoch nichts und starrte meistens sofort wieder aus dem Fenster, sobald sie seinen Blick bemerkten.
 

Gegen eins schob eine rundliche kleine Hexe einen Imbiswagen ins Abteil.

"Ihr Lieben, eine Kleinigkeit vom Wagen gefällig?"
 

James und Sirius merkten erst jetzt, wie hungrig sie eigendlich waren und sprangen beide sofort auf. Nach kurzer Zeit kehrten sie beide, beladen mit Bergen über Bergen von Süßigkeiten, zurück ins Abteil und sie entluden sich auf einem Sitz diagonal dem schweigsamen Jungen gegenüber. Dann setzten sie sich links und rechts neben den nun scheinbar meterhohen Süßigkeitenhaufen und fielen darüber her, wärend der Schweigsame nur eine Brotbüchse aus seinem Koffer holte und nur einen Apfel aß.
 

Sirius hatte scheinbar noch nie so viele Süßigkeiten auf einem Haufen vor sich gehabt, sofern er überhaupt schon mal auch nur ein paar davon, von nahem zu Gesicht bekommen hatte.
 

"Meine Güte, was sind deine Alten eigendlich für Spießer?", wollte James irgendwann wissen, als Sirius nicht ein mal Schokofrösche zu kennen schien. "Von Glückshormonen haben die Wohl auch noch nichts gehört?"

Der Blackerbe grinste.

"Das schon, aber sie glauben nicht an derartige Gerüchte.", antwortete er.

James legte es lang.
 

Der Junge am Fenster blickte für einen kurzen Monent zu ihnen rüber, wandte sich aber sogleich wieder ab, denn James hatte es bemerkt.

Dieser grinste vielsagend Sirius an und bot mit einer Unschuldsmine dem Jungen gegenüber ein kleines graues Männchen an. Der Junge nahm es etwas zögerlich an und James und Sirius kamen sofort zu ihrem Spaß, denn der Junge bekam einen knallroten Kopf und stieß zu beiden Ohren Dampf aus, wie ein heißer Kessel. James und Sirius lachten sich scheckig. Der Junge jedoch keuchte.
 

"Wollt ihr mich umbringen?", fragte er entsetzt. "Was sollte das?"
 

Doch die beiden Scherzbolde waren zu sehr damit beschäftigt sich zu zereimern und bekamen keine Antwort zu Stande.
 

"Ja, ja, lacht ihr nur", meinte das Opfer verärgert "Aber ich spiel für euch bestimmt nicht nochmal Versuchskannienchen."
 

Die beiden anderen jedoch waren absolut nicht im Stande auf irgendwas zu reagieren, denn sie erstickten gerade an ihrem Lachkrampf.

Erst als die Wuschelrüne sich einen besonders großen Bissen Kesselkuchen in den Mundsteckte und sein inzwischen nahezu bester Freund selbiges tat erstickten sie ihr Lachen.
 

"Das war - unbezahlbar!", freute sich Sirius, als er den Kesselkuchen aufgegessen hatte und sich einigermaßen wieder eingekriegt hatte. James stimmte ihm kopfnickend und breit grinsend zu.
 

"Willst du mal probieren?", meinte James grinsend und hielt Sirius eine merkwürdig hellblaue Maus hin, die aus einer Art Eierschaum gemacht zu sein schien.

"Ne!", antwortete Sirius. "Ganz sicher nicht." Er deutete mit einem leichten Kopfnicken auf den Jungen gegenüber, was heißen sollte "Was du bei dem schaffst, schaffst du bei mir ganz sicher nicht!"

"Schaaade!", meinte James mir gespieltem Bedauern, grinste jedoch.
 

Während der Zug weiter inRichtung Hogwarts fuhr und es draußen all mählich dunkel wurde, verputzen Sirius und James gemeinsam den Süßigkeitenhaufen, der nur sehr langsam kleiner wurde. Als sie dann irgendwann am Bahnhof Hogsmeade ankamen, war noch genug zu futtern da um noch drei Tage davon satt zu werden. James stopfte alles in seinen Koffer und zog sich mit einer lässigen Zauberstabbewegung seine Schuluniform an.

Sirius tat es ihm gleich, denn vor lauter Süßigkeiten futtern, hatten sie natürlich nicht darauf geachtet, dass sie gleich in Hogwarts waren, ganz im Gegensatz zu ihrem Abteilgenossen, der jedoch seit dm Scherz kein Wort mehr mit ihnen gewechselt hatte.
 

Zu zweit sprangen die beiden Freunde aus dem Zug und blickten sich um. Der Bahnsteig war rerammelte voll von Schülern und so fiel es schwer sich ohne Kollisionen fortzubewegen.
 

"Erstklässler zu mir her, bitte", rief eine donnernde Stimme und James und Sirius wandten sich in die Richtung um, aus der die Stimme gekommen war. Ein geradezu Hünenartiger Mann mit einer Laterne in der Hand ragte über die Köpfe der Schüler hinaus.

So drängten sich James und Sirius zu dem Mann durch. Heidewitzka, war der riesig!
 

Nach dem sich alle Erstklässler um den Mann versammelt hatten, begann dieser zu erzählen.

"Also folgt mir dann mal zu den Booten," sagte er. "Immer vier Mann in ein Boot und kein Geschubse, sonst fällt noch einer ins Wasser."
 

James und Sirius sahen sich grinsend an, als wäre es gerade das, was sie mit dem Jungen aus ihrem Abteil vorhatten. Und tatsächlich gesellten sie sich wieder zu diesen Jungen ins Boot. Dieser saß nun bereits neben einem kleinen pummeligen Jungen mit mausgrauen Haaren und wässrigen Augen.
 

Als der Riese sich schließlich ebenfalls in ein Boot gestzt hatte, das er allein für sich beanspruchte, ging die Fahrt über einen riesigen See los.

Die Aufregung in James und Sirius kochte hoch, als ein riesiges Schloss am anderen Ufer in ihr Blickfeld rückte.

Hogwarts; in wenigen Augenblicken würden sie zum ersten mal über die Schwellen dieser Schule treten. In wenigen Augenblicken würden sie zum ersten mal den Ort zu Gesicht bekommen, von dem sie aus den Erzählungen ihrer Eltern und sonstigen älteren Verwandten schon so oft gehört hatten. In nur noch ein paar kleinen Augenblicken würden sie zum ersten mal dieses gewaltige Schloss betreten, das mit seinen vielen Türmen, gerade zu zum Auskundschaften einlud.
 

"Köpfe einziehen, bitte", rief der Mann, als die ersten Boote den Felsen erreichten, auf dem das Schloss gebaut war. Alle taten wie ihnen gehießen nur der kleine Junge, bei James und Sirius im Bot reagierte zu spät und stieß mit dem Kopf gegen den Felsen. James und Sirius waren drauf und dran erneut im Lachkrampf auszubrechen, doch in diesem Moment raubte ihnen ein lange, dunkler, geradezu mystischer Tunnel den Atem.
 

Die Boote glitten dahin, bis sie einen unterirdischen Hafen erreichten. Alles kletterte aufgeregt aus den Booten und versammelte sich um den Mann mit der Laterne.
 

Sie folgten ihm einen langen Felsgang entlag, der auf eine weiche und etwas feuchte Wiese im Schatten des Schlosses führte.
 

"Alle da?", fragte der Mann, wartete jedoch nicht lange auf eine Antwort und führte sie eine Steintreppe hoch, wo er drei mal an ein gewaltiges Eichentor klopfte, welches sich sofort auftat.
 

Vor Aufregung fast platzend folgten ihm die Schüler eine kleine Mamortreppe empor, auf dessen Treppenabsatz eine Frau, etwa mittleren Alters, bereits auf sie wartete. Die Frau trug einen smaragtgrünen Umhang und hatte ihre schwaren Haare zu einem steifen Dut zusammengebunden.
 

"Guck mal, das ist bestimmt der schlosseigene Wachhund in Person", flüsterte James Sirius zu, der sich stumm krümmte vor Lachen. Tatsächlich, machte die Frau den Eindruck, als wäre sie gegenjegliche Art von Spaß.
 

"Danke, Hagrid", wandte sie sich an den Mann, als sich alle Erstklässer um sie versammelt hatten. "Ich nehme sie dir jetzt ab."
 

"Jo", sagte der Mann, namens Hagrid, nur und ging davon.
 

Die Frau wandte sich an die Schüler.

"Guten Abend", güßte sie. "Ich bin Professor McGonagall und ich bin die Stellvertretende Leiterin dieser Schule. In wenigen Agenblicken werden sie ihren Häusern zugeteilt werden. Diese Auswahl ist sehr wichtig, da euer Haus, solange ihr hier seit, gleichsam eure Familie sein wird.

Die Häuser sind Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Durch besondere Leistungen könnt ihr Punkte für eure Häuser gewinnen, wenn ihr die Schulregeln verletzt, werden sie euch wieder abgezogen. Das Haus mit den meisten Punkten, gewinnt am Ende des Schuljahres den Hauspokal."
 

Sie ließ eine kleine Pause um den Schülern Zeit zum "Staunen" zu geben. dann fuhr sie fort.

"Ich werde Sie nun gleich in die große Halle führen, doch zuvor muss ich sie bitten einen Moment lang hier drin zu warten", sie führte die Erstklässler in eine kleine Nebenhalle, wo nichts weiter war, als ein Kamin mit drei gemütlichen Sesseln drum herum. "Ich werde nun alles für ihre Auswahlzeremonie vorbereiten", sagte Professor McGonagall und lis die Schüler allein. James und Sirius setzten sich promt in die Sessel neben dem Kamin.
 

"In welches Haus würdest du gern?", erkundigte sich Sirius, dem auffiel, dass er das James noch gar nicht gefragt hatte.

"Gryffindor", antwortete dieser. "Seit Jahrhunderten waren alle in meiner Familie in Gryffindor und ich will auch dort hin. Und du?"

"Eigendlich ist es mir nahezu egal solange ich bloß nicht nach Slytherin komme", antwortete Sirius und wurde ernst. "Ich will auf keinen Fall in das Haus, in dem auch der Rest meiner Familie war. Ehrlich, wenn ich tatsächlich dort hingesteckt werde, dann haue ich sofort wieder ab."

"Du spinnst wohl?", empörte sich James. "Du hast nichts von einem elenden Slytherin und wenn es tatsächlich jemand wagen sollte etwas gegenteiliges zu behaupten, dann werde ich ihn persönlich eines besseren belehren."

Sirius` Gesicht hellte sich auf.
 

"Habt ihr vielleicht was gegen Slytherin?", wandte sich ein Junge mit schwarzen fettigen Haran und einem abgewetzten alten Umhang an sie.

"Ja", antwortete James. "Und gegen alle, die dieses Haus bevölkern."

Der Junge wollte etwas antworten, doch in diesem Moment kam Professor McGonagall zurück und er der Junge wandte sich vo James und Sirius ab. Auch die beiden sprangen sofort auf.
 

"Es ist nun alles für Sie bereit", verkündete die Professorin.

Der Sprechende Hut

Aufgeregt folgten die neuen Schüler der Professorin in die große Halle. Fünf lange Tische standen hier. Vier von ihnen standen senkrecht zur riesigen Eingangstür und an ihnen saßen sämtiche älteren Schüler.

Der fünfte Tisch war nicht ganz so lang, wie die anderen vier und er stand an der Stirnseite gegenüber der Tür etwas erhöht. An ihm saßen die Lehrer.
 

Die neuen Schüler achteten jedoch weniger auf die fünf Tische und darauf, dass fast ausnahmslos alle Augen auf sie gerichtet waren. Nein, was ihre Aufmerksamkeit in ihren Bann zog war die Decke, die offensichtlich überhaupt nicht vorhanden war. Stattdessen funkelten da, wo sonst in normalen Häusern die Decke war, tausende kleine Sterne und man konnte vereinzelt sogar eine Eule sehen, die über den Nachthimmel flog.
 

Professor McGonagall hielt vor einem dreibeinigen Stuhl, auf dem ein recht Mottenzerfressener Hut saß. Alle Erstklässler versammelten sich um diesen Hut, der ganz urplötzlich eine Stofffalte öfnete und zu singen begann.
 

Ihr denkt ich bin ein alter Hut,

mein Aussehen ist auch gar nicht gut.

Dafür bin ich der schlauste aller Hüte,

und ist`s nicht wahr, so fress ich mich, du meine Güte.

Alle Zylinder und schicken Kappen

sind gegen mich doch nur Jammerlappen.

Ich weiß in Hogwarts am besten Bescheid

und bin für jeden Schädel bereit.

Setzt mich nur auf, ich sag euch genau,

wohin ihr gehört, denn ich bin schlau.

Vielleicht seit ihr Gryffindors, sagt euer alter Hut,

denn dort regieren, wie man weiß, Tapferkeit und Mut.

In Hufflepuff dagegen ist man gerecht und treu,

man hilft dem anderen, wo man kann und hat vor Arbeit keine Scheu.

Bist du geschwind im Denken, gelehrsam und auch weise,

dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.

In Slytherin weiß man noch List ünd Tücke zu verbinden,

doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden.

Nun los, so setzt mich auf, nur Mut,

habt nur Vertrauen zum Sprechenden Hut!
 

Als der Hut sein Lied beendet hatte verstummte er und Professor McGonagall wandte sich erneut an die Schüler.

"Ich werde nun jeden einzelnen von euch aufrufen", verkündete sie und entrollte eine lange Schriftrolle. "Dann tretet ihr vor und der Hut wird euch einem Haus zuteilen. ... Abbott, Luise"
 

Ein Mädchen mit Sommersprossen im Gesicht und rotblodem Lockenkopf trat etwas nervös vor und setzte sich auf den Stuhl. Der Hut rutschte ihr sofort bis über die Augen.
 

"HUFFLEPUFF!", verkündete der Hut laut und der zweite Tisch von rechts brach in tosenden Beifall aus, als Luise den Hut absetzte und zu seinen neuen Hausgenossen hinüber rannte.
 

"Abol, Adam", fief die Professorin.
 

Der aufgerufene setzte sich auf den Stuhl. Auch sein Gesicht wurde zur Hälfte vom Hut verdeckt.

Adam saß einige Momente bis der Hut sich schließlich für Ravenclaw entschied und nun der Tisch zur Linken vom Hufflepuff-Tisch zu aplaudieren begann.
 

"Black, Sirius"
 

Sirius wurde nervös. In der Halle war es still geworden. Die Blackfamilie war sehr bekannt dafür, dass sie alle in Slytherin waren und alle erwarteten nun von Sirius, dass er auch dort hinkam.

Der junge Black setzte den Hut auf.
 

"Schwierig", meine eine piepsige Stimme im Kopf des Jungen. "Sehr aufmüpfig, wie ich sehe, sehr aufgeweckt und mit einem unglaublichen Drang danach Streiche zu spielen."

'Bitte', dachte Sirius flehend. 'Bitte, steck mich bloß nicht nach Slytherin'

"Nich nach Slytherin, hä?", erwiderte die piepsige Stimme. "Bist du dir da sicher? Deine Familienmitglieder sind alle dort."

'Ich will nicht zu meiner Familie zurück', dachte Sirius angestrengt. 'Ich hasse sie. Ich hasse sie von ganzem Herzen. Bitte, ich geh überallhin, nur nicht nach Slytherin.'

"Ich verstehe", meinte der Hut und noch bevor Sirius etwas anderes hatte denken können rief der Hut laut in die Halle: "GRYFFINDOR!"
 

Tosender Beifall brach aus. Nicht nur am Tisch der Gryffindors, sondern auch am Tisch der Hufflepuff und Ravenclaws. Keiner mochte die Familie Black von ihnen und nun, da Sirius nicht wie sie nach Slytherin gekommen war, sahen sie in ihm wie eine Art neuen verbündeten.
 

Überrascht, aber sichtlich erleichtert nahm Sirius den Hut ab und rannte zum Tisch der Gryffindors ganz rechts außen. Allerdings nicht ohne seinem nunmehr besten Freund James noch einmal einen freudigen Handschlag zu geben, wie als ob sie zusammen einem unglaublichen Triumpf zu verzeichnen hätten.

Am Tisch der Gryffindors wurde Sirius freudig in Empfang genommen und freude strahlend beobachtete er die weitere Auswahl, wo gerade ein Junge mit wuscheliger Rastamähne nach Ravenclaw geschickt wurde, ein Mädchen namens Evelina Bristow nach Hufflepuff und ein Mädchen namens Myra Bulstrode nach Slytherin kam.
 

Der "Schülerhaufen" der noch nicht ausgewählten Schüler schien nicht kleiner werden zu wollen. Gerade rief Professor McGonagall ein Mädchen namens Lilianna Evans auf.

Das Mädchen, das James diesen Morgen versehentlich angerempelt hatte setzte sich nun auf den Stuhl und der Hut verdeckete diesmal nahezu ihr gesamtes Gesicht, so klein war sie.
 

"GRYFFINDOR" rief der Hut fast augenblicklich und Lily rannte erleichtert zu den Gryffindors hinüber, wo sie sich neben Sirius setzte.
 

Es folgten zwei Mädchen für Hufflepuff, ein Junge für Slytherin und ein weiterer Junge für Ravenclaw und schließlich rief Professor McGonagall den Namen "Lupin, Remus" auf.
 

Nun trat der schweigsame Junge nach vorne, der bei James und Sirius mit im Abteil gesessen hatte. Er wirkte blass. Gut, das hatte er auch im Zug schon getan, aber jetzt war er nahezu kreidebleich.
 

"Mr Schweigsam" saß mehrere Minuten auf dem Stuhl bis sich der Hut endlich für Gryffindor entschied.

Remus, der ein Gesich machte, als hätte er befürchtet überhaupt nicht ausgewählt zu werden, rannte erleichtert zu den Gryffindors hinüber.
 

Nun folgten McDougle, McLaggen, Nott (Sirius hatte bei diesem Namen leicht gestöhnt), Parkinson, Patil und schließlich ein Junge namens Peter Pettigrew, der sich als der kleine pummelige Jumge herausstellte, der sie im Boot den Kopf eingerämmelt hatte. Zur großen Überraschung aller wurde er nach Gryffindor geschickt, was Sirius äußerst seltsam fand.
 

Und endlich war der Name Potter an der Reihe.

"Potter, Hailiana", rief Professor McGonagall und ein Mädchen mit aschblondem Haar und einer Brille auf der Nase, scheinbar eine Verwandte von James, setzte sich nun auf den Stuhl. Fast sofort schickte der Hut sie nach Ravenclaw, während er James selbst natürlich seinen Wunsch erfüllte nach Gryffindor zu kommen.
 

"Typisch Haily", meinte James, als er sich zu seinen Freund gesellte. "Sie war schon immer streberhaft!"

"Deine Cousine?", erkundigte sich Sirius.

"Ja, aber sie wohnt zu weit von mir entfernt, als dass ich sie öfter sehe", antwortete James.
 

Inzwischen hatte der Hut den fetthaarigen Jungen, der Severus Snape hieß, nach Slytherin gebracht und schickte nun Francesca Thomsen nach Ravenclaw. Damit waren nun endlich alle neuen Schüler auf ihre Häuser verteilt und Professor McGonagall rollte die Schriftrollte wieder zusammen und brachte sie zusammen mit dem dreibeinigen Stuhl und dem Hut wieder hinaus.
 

Der Schulleiter, ein alter Mann mit einem meterlamgen Silberbart und Halbmondbrille, erhob sich nun.

"Willkommen!", rief er fröhlich in die Runde. "Und willkommen zurück, für unsere älteren Schüler. Nun da sie sich alle an ihren Tischen eingefunden haben, möchte ich Sie alle natürlich nicht länger warten lassen und ich wünsche Ihnen allen einen guten Apetit. Haut rein!"
 

Sofort füllten sich die Teller auf den Tischen mit allerlei leckerer Dinge. Gebratene Würstchen, Hühnerkeulen, Schweinebraten, Gemüseschnitzel, Pilzommlette, Pilzpfanne, etc. etc. etc.

James und Sirius lief das Wasser im Munde zusammen und obwohl sie sich bereits im Zug mit allerlei Süßkram die Bäuche vollgeschlagen hatten, schafften sie es sich von fast allem etwas aufzutun.
 

"Wie könnt ihr nur so viel essen?", wunderte sich Remus über die beiden. Diese merkte auf.

"Wir haben halt einen dehnbaren Magen", behauptete Sirius und wandte sich wieder dem Essen zu und James tat es ihm gleich.
 

Remus sah die beiden veblüfft an, doch sie ließen sich nicht stören.
 

Schließlich, als die letzten ihren Nachtisch verputzt hatten und alle satt und zufrieden waren, erhob sich Dumbledore erneut.

"Nun, da Sie alle gestärkt, möchte ich noch ein paar Worte an Sie alle richten, bevor Sie inIhren Schlafsälen entschwinden.

Zunächst: Wie Sie vielleicht schon gemerkt haben werden, ist unser früherer Wildhüter Mr Kettler Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger für die Stelle, wird allerdings niemand anderes sein, als sein früherer Gehilfe Rubeus Hagrid."
 

In der Halle brach tosender Beifall aus, besonders am Tisch der Gryffindors. Anscheinend war Hagrid beliebt.
 

Dumbledore fuhr fort.

"Deswegen bleiben die Regeln, die bei Mr Kettler galten allerdings trotzdem erhalten.", meinte er, als hätten die Schüler bereits gehofft, dass einige Regeln abgeschafft würden. "Das heißt, der verbotene Wald bleibt verboten und niemand geht dort rein ohne Erlaubnis und Begleitung des Wildhüters."
 

Einige Schüler wirkten tatsächlich enttäuscht, doch Dumbledore achtete nicht darauf.

"Zu guter letzt: ein eher beunruhigendes Thema", meinte er. "Wie Sie sicher alle dem Tagespropheten entnommen haben, ist ein Zauberer, der sich Lord Voldemort nennt, dabei Macht zu ergreifen und auch, wenn das Ministerium ihm noch keine große Bedeutung beimisst, bin ich mir sicher, dass er zu schrecklichem fähig sein wird. Ich rate daher jeden einzelnen von euch zu äußerster Vorsicht, hier in Hogwarts, als auch außerhalb, während der Ferien, danke, dass Sie mir alle so aufmerksam zugehört haben. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Nacht."
 

Er setzte sich wieder und in der Halle erhoben sich die Schüler nun von ihren Plätzen, um in ihre Schlafsäle zu gehen.

"Erstklässler, folgt mir bitte", rief ein Junge von etwa 15 Jahren den Erstklässlern der Gryffindors zu und sofort versammelten Sie sich alle um den Jungen herum.

"Ich bin Dustin Wood, euer Vertrauensschüler", stellte er sich vor. "Ich werde euch nun in eure Schafsäle führen. Bitte folgt mir und nicht bummeln."
 

Aufgeregt mit einander schwatzend folgten ihm die neuen Schüler. Er führte sie über diverse Treppen, vondenen viele zwischendurch einfach mal vor Freude die Richtung wechselten oder eine Stufe verschwinden ließen. Peter Pettigrew lief mehrere Male in so eine Stufe rein und musste von Dustin Wood wieder herausgezogen werden. Auch war er garantiert immer der jenige, der den Richtungswechsel der Treppe mit erleben durfte und so hatten seine neuen Hausgenossen schon mal Zeit sich den Weg bisher einzuprägen, denn sie mussten immer wieder auf ihn warten.
 

Schließlich, nach scheinbar einer Ewigkeit, dank Peter, gelangten sie zu einem riesigen Portrait einer fetten Dame in einem Rosa Seidenkleid.

"Passwort", verlangte sie.

"Pfefferminzbonbons", antwortete Dustin und das Portrait klappte zur Seite und gab ein Kreisrundes Einstiegsloch zu ihrem Gemeinschaftsraum frei. In einem riesigen Kamin knisterte ein einladendes Feuer und Rund um ihn herum staden Kreisrunde Tische, mit gemütlich aussehenden Sesseln drumherum.
 

"Da wären wir also", verkündete der Vertrauensschüler. "Die Schlafsäler der Jungen, findet ihr oben und unten links von hier, die der Mädchen rechts. Euer Gepäck ist inzwischen schon für euch hochgeschafft worden. Ich wünsche euch eine gute Nacht."
 

Mit diesen Worten wuselten die Erstklässler davon in die Schlafsäle. James und Sirius teilten sich den Raum mit Remus, Peter und Jaydon McLaggen, der sehr nett zu sein schien.

Sofort belegten James und Sirius zwei Betten neben einander und begannen damit ihre "Ecken" zu dekorieren, wobei James eine Menge Poster seiner Lieblingsquidditschmannschaft aufhängte, den Falmouth Falcons.

Sirius hingegen hängte eine Reihe Spruchbänder mit Parolen zur Muggelgeborenenunterstützung auf, was James sehr lustig fand, weil Sirius seine Alten selbst hier noch ärgern zu wollen schien.
 

Remus, Peter und Jayden, schienen keine Lust zu haben sich jetzt schon alles zu dekorieren und schliefen gleich ein, doch James und Sirius quatschten noch bis weit nach Mitternacht über Gott und die Welt miteinander und als sie auch endlich eingeschlafen waren, war die Sonne schon wieder am Horizont zu sehen.

Von Gonnie, Sluggy und anderen komischen Käuzen

So kam dann am nächsten Morgen das, was kommen musste. Als James und Sirius as ihren Betten flogen, mussten sie entstzt feststellen, dass die anderen bereits hinunter zum Frühstück in die große Halle gegangen waren.
 

In Eile zogen sich die beiden mit einem lässigen Wink mit dem Zauberstab um, so wie sie das am Vortag auch im Zug getan hatten, und rannten runter in die große Halle.
 

Es war ein Glück gewesen, dass Peter am Vorabend so getrödelt hatte, denn die beiden hatten sich den Weg erstaunlich gut eingeprägt. So kamen sie gerade noch rechtzeitig, um ihre Stundenpläne abzugreifen und sich jeweils ein Brötchen zum Frühstück in den Mund zu schieben.
 

-Verdammtes Glück!-
 

James warf einen Blick auf seinen Stundenplan. Sie würden mit Verwandlungen anfangen. Dieses Fach wurde von Professor McGonagall unterrichtet, die von den meisten Schülern hier meist nur "liebevoll" Gonnie genannt wurde. Allerdings eilte ihr Ruf ihr vorraus. Sie war eine scheinbar sehr strenge Lehrerin, was sich James und Sirius auch ohne Gerüchte sehr gut hatten selbst denken können, denn den Eindruck nach Spaß hatte sie gestern Abend nicht gemacht.
 

Nun war es ja allerdings eine Sache sich den Weg von der großen Halle in den Schlafsaal und zurück zu merken, gleich am ersten Tage den Weg in die einzelnen Klassenzimmer zu finden eine völlig andere.
 

Hunderte Treppen in Hogwarts, die je nach Laune heute hierhin und morgen dahin führten. Türen, die sich nur öffneten, wenn man sie lieb darum bat, sie an einer bestimmten Stelle kitzelte oder, die sich gar nicht öffneten, weil sie nämlich keine Türen, sondern Wände waren, die nur so tatan, als ob sie Türen waren. Geister, die sich einen Spaß daraus machten nach dem Weg fragende Schüler in alle möglichen Richtungen zu schicken, nur nicht in die, in die sie sollten. Und Professoren, wie Gonnie, die überhaupt kein Verständnis für die Schüler hatten. Und so war es fast ntürlich, dass James und Sirius es gleich am ersten Tag schafften Ärger mit Gonnie zu bekommen.
 

Sie wollte gerade it ihrem Unterricht beginnen, als die beiden Jungen total abgehetzt ins Klassenzimmer platzten.
 

"Sorry", meinte Sirius nur und er und James pflanzten sich auf zwei freie Plätze in der hintersten Reihe. Gonnie schien diese Form der Entschuldigung für zu Spät kommen allerdings bei Weitem nicht zu reichen. Sie baute sich vor den Jungen auf.
 

"Wäre es vielleicht von Nutzen, wenn ich einen von Ihnen beiden in eine Taschenuhr verwandeln würde?", schlug sie mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme vor. "Damit wenigstens einer von Ihnen pünktlich zum Unterricht erscheint."
 

"Wir hatten eine interessantte Diskussion mit einem Ihrer Geister", redete sich Sirius raus. "Der wollte uns einfach nicht den Weg hierher verraten."
 

"Dann wäre eine Lagekarte von Hogwarts vielleicht angebrachter?", erwiderte die Lehrerin schnippisch.
 

Ausnahmslos alle Augen der Klasse waren auf sie gerichtet.
 

"Wenn diese blöden Geister uns nicht helfen wolen, können wir doch nichts dafür", verteidigte sich James. "Und außerdem ist es ein Ding der Unmöglichkeit sich gleich am ersten Tag hier zurecht zufinden, wenn man niemanden hat, der einem eine brauchbare Wegbeschreibung gibt."
 

"Wie schön, dass Sie so redegewandt sind, Mr Potter", erwiderte Gonnie gereizt und ihr Mund wurde deutlich schmaler. "Sie beide kommen nach dem Unterricht zu mir und holen sich Strafarbeiten ab."
 

"Aber-", wollten die beiden protestieren.
 

"Mr Potter, Mr Black, machen Sie es für sich nicht noch schlimmer", riet die Professorin mit Nachdruck in der Stimme, der die beiden Zuspätkommer verstummen lies.
 

Mürrisch packten die beiden ihre Bücher aus, während Professor McGonagall sich wieder vor ihrem Pult einfand.
 

"Verwandlungen", begann sie nun ihren Unterricht, "gehören zu den schwierigsten und gefährlichsten Studien, die hier auf Hogwarts gelehrt werden. Jeder, der im meinem Unterricht Unfug anstellt, hat zu gehen und nicht wieder zu kommen. Sie sind gewarnt."
 

Sie betonte den letzten Satz besonders stark und blickte dabei James und Sirius an, wie als ob sie vermutete, dass sie das mit Vorliebe tun würden. Die beiden sahen sich miesmutig an.
 

Gonnie verwandelte nun ihr Pult in einen Adler, der drei Kreise über den Köpfen der Klasse zog, sich dann wieder auf dem Boden nieder lies und von der Professorin wieder zurück verwandelt wurde.
 

Diese Aktion hinterlies Eindruck bei den Schülern und alle konnten es kaum abwarten, auch endlich loslegen zu dürfen.
 

Bevor Gonnie sie aber auf Verwandlungen loslies, lies sie sie eine Reihe komplizierte Zaubersprüche von der Tafel abschreiben, um ihnen dann schließlich allen ein Streichholz auszuteilen, das sie in eine Nadel verwandeln sollten.
 

Das war, in James` und Sirius` Augen, pure Zeitverschwendung, denn sie schafften es gleich auf Anhieb ihre Streichhölzer zu verwandeln, was Gonnie wohl oder übel dazu veranlasste, ihnen ausnahmsweise die Strafarbeit zu erlassen, ihren dafür aber Extrahausaufgaben aufzugeben, wobei sie den beiden allerdings mit Nachdruck klar machte, dass dies eine einmalige Ausnahme sein würde.
 

Außer ihnen beiden schafften es nur noch ein paar Schüler ihr Streichholz zu verwandeln. Zu diesen Schülern zählte auch Lily Evans, bei deren Meldung James` Herz immer wie wild zu hüpfen begann, welches dann immer fast stehen blieb, immer wenn Lily etwas sagte.
 

Sirius fand das unglaublich lustig, denn es war ja so amüsant seinen liebeskranken Freund damit aufzuziehen. Der fand das nicht so lustig, aber er würde Gelegenheiten bekommen sich zu "rächen".
 

Nach der Stunde hatten sie Verteidigung gegen die dunklen Künste bei einem alten Professor namens Curtis. Dieser war schon ein komischer Kauz. Er war geradezu winzig und seine Frisur sah aus, als hätte er eine unangenehme Begegnung mit einer Steckdose gehabt.
 

Sein Unterricht stellt sich als eiziges Abenteuer heraus, denn er schien nicht recht zu wissen, was er tat, was James und Sirius zwar absolut unterhalsam fanden, die Schüler aber garantiert nicht vorranbringen würde. So verließen sie den Unterricht ohne auch nur irgendetwas gelernt zu haben, dafür aber mit einer Menge Hausaufgaben, die sie im Selbststudium erledigen mussten.
 

Nach dem Mittagessen hatten sie Doppelstunde Zaubertränke in den Kerkern. So gesellten sich James und Sirius zu ihren Mitschülern, die vor den Kerkern darauf warteten, vom Lehrer hinein gelassen zu werden.
 

Anscheinend hatten die Gryffindors mit den Ravenclaws zusammen Zaubertränke.
 

"Hey James", rief eine helle Mädchenstimme. Der angesprochene wandte sich um.

"Oh, hi Haily", grüßte er seine Cousine. "Was gibt`s?"

"Wollte nur mal hallo sagen", meinte sie. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen."

"Gesehen schon", entgegnete James. "Aber nicht gesprochen."

"Krümelkacker!", erwiderte Haily leicht verärgert. "Musst du immer das letzte Wort haben?"

"Das ist doch meine Sache oder?", antwortete James nur.

"Darauf antworte ich jetzt nichts", meinte Haily.

"Ist auch besser so", mischte sich Sirius ein. Haily warf ihm einen verachtenden Blick zu.

"Ich habe verstanden, James", sagte sie gereizt und sie warf ihr rückenlanges, blondes Haar zurück und funkelte ihn an. "Wenn du gerade nicht das Gefühl hast deinen "Freunden" imponieren zu müssen, sag mir bescheid."
 

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging wieder zu ihren Freundinnin zurück.
 

In diesem Moment schloss Professor Slughorn die Kerkertür auf und lies sie ein. Alles, was James und Sirius von Professor Slughorn wussten, war, dass er Hauslehrer der Slytherins war, sowie die Gonnie Hauslehrerin der Gryffindors war. Dementsprechend verhalten, setzten sich James und Sirius ziemlich weit hinten hin.
 

Doch Professor Slughorn schien nicht, wie die meisten Slytherins reines Blut zu bevorzugen. Es schien ihn nicht zu kümmern, ob seine Schüler nun Zauberer- oder Muggelfamilien enstammten, jedoch schien er enttäuscht zu sein, dass Sirius in Gryffindor war.
 

Wie sich später herausstellte, hatte Slughorn die Eigenschaft, genau die Schüler zu bevorzugen, die im Unterricht gut waren. Zu Anfang des Unterrichtes hatte er die Schüler in Gruppen eingeteilt, um jeweils gemeinsam einen Trank zu brauen.
 

Eigentlich wollte James nicht gleich in eine andere Gruppe, als Sirius, doch als er dann eine Gruppe mit Haily, Remus und Lily bilden sollte, war es ihm plötzlich schon wieder egal, denn Lily schien ihn bereits verhext zu haben, was Haily sofort bemerkte. Das konnte nicht gut gehen.
 

Sirius währenddessen, war mit Jayden, Adam Abol und Francesca Thomsen in eine Gruppe gekommen. Er sah das bisher noch total neutral. Nach dieser Stunde sollte er anders darüber denken.
 

Slughorn gab ihnen nun die Aufgabenstellung bekannt. Sie sollten einen Trank zur Heilung von Furunkeln brauen und so machten sie sich an die Arbeit. James jedoch schien im Augenblick nur Lily im Kopf zu haben. Sien fast schon penetrantes Gestarre, machte sie langsam wahnsinnig. Doch sie sagte nichts, denn sie wusste nicht so recht, was sie eigentlich von ihm halten sollte.
 

"James, wärst du vielleicht mal so freundlich, dich an dem Trank hier zu beteiligen?", riss Haily ihn aus seiner Trance, in dem sie ihm unsanft eine in die Rippen stieß.
 

"Ist ja gut", meinte dieser verärgert. "Das hättest du auch weniger schmerzhaft vermitteln können."

"Das sagt ausgerechnet der größte Großkotz, den ich kenne", erwiderte Haily.
 

Das hatte gesessen. Beleidigt wandte sich James den Zutaten zu und begann damit Giftzähne von Schlangen zu zermahlen, während Remus Nesseln abwog und Haily und Lily den Kessel aufsetzten und andere Zutatan schnitten.
 

Im großen und ganzen übernahmen Die beiden Mädchen der Gruppe die Arbeit. James war immer wieder mal abgelenkt von Lily`s Inteligenz, was Haily immer wieder unterbrach.
 

Hätte Slughorn sie gleich nur zu Paaren zusammengestellt und Haily und James zusammen arbeiten lassen, wären sie sicher beide zu Hochform aufgelaufen, weil sie sich beide gegenseitig anstachelten. Was für den einen mit Sicherheit entmutigend gewesen wäre, war für die beiden pure Motivation sofern es aus dem Mund des anderen kam.
 

"Meine Güte, seit ihr nett zueinander", meinte Remus irgendwann sarkastisch. Er hatte sie sehr bei ihrem angestachele beobachtet, denn er schien in Zaubertränke nicht recht zu wissen, wohin mit sich.
 

James und Haily merkten auf.

"Das braucht sie", meinte James. "Sonst fühlt sie sich nicht wohl."

"Ach ja?", warf Haily ein. "Und du bist anders?"
 

"Ist ja gut, wir haben es verstanden", mischte sich nun Lily ein, der das langsam etwas auf den Geist ging. "Könnten wir bitte den Trank weiter brauen?"
 

Während die Gruppenarbeit der vier sich nun etwas gleichmäßiger pro Nase verteilte, diskutierte James angeregt mit Remus über seine Motivationsmethoden, was Remus immer noch etwas merkwürdig fand.
 

Unterdessen machte der Trank von Sirius Gruppe erhebliche Vortschritte, was nicht nur daran zu liegen schien, dass sie alle sehr gut mit der Aufgabe zu recht kamen, sondern auch eher daran, dass Francesca und Sirius sich irgendwie gegenseitig zu übertrumpfen versuchten.
 

Beide waren überaus intelligent und sehr begabt und so versuchte der eine die Zutaten besser zuzubereiten, als der andere und umgekehrt, was im Zusammenwirken tatsächlich dazu führte, dass der Trank am schnellsten und am besten fertig wurde, woraufhin Slughorn sowohl Gryffindor, als auch Ravenclaw jeweils zehn Punkte vergab.
 

Am Ende der Stunde, hatte auch James` Gruppe noch einmal Punkte für beide Häuser abgesahnt, was das Motivationssystem von James und Haily ziemlich gut bekräftigte.
 

"Meine Güte, hast du dich vielleicht mit deiner Cousine gezofft", schätzte Sirius seinen Freund nach der Stunde ein.

"Wir haben uns nicht gezofft", meinte James. "Das war einfach nur Konkurenzkampf unter Cousin und Cousine."

"Das geht immer noch nicht in meinen Kopf rein", meinte Remus, der seit dieser Stunde sich erstaunlich gut mit James verstand. "Wie kann man sich motivieren, wenn man eigentlich überhaupt nichts motivierendes sagt."

"Tja dazu muss man wohl Potter heißen, um das zu können", antwortete Sirius.

"Ach ja?", erwiderte James. "Und was war mit dir und dieser Francesca Thomsen? Ihr habt euch ja auch nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst und ihr wart die besten der Klasse."

"Sie macht mich wahnsinnig", antwortete Sirius. "Dieses Selbstbewusstsein, diese Selbstsicherheit. Sie weiß, was sie tut. Das ist sicher. Aber ich werde sie an ihre Grenzen bringen."

"Das will ich sehen", erwiderte James und sie setzten sich zum Abendbrot in die große Halle.

"Wirst du", behauptete Sirius selbstsicher.
 

"James"

Haily war erneut zu ihm rüber gekommen.

"Was ist?", wollte er wissen.

"Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut, dass ich vorhin manchmal etwas sehr grob war. Du warst wirklich gut. Wenn dich der Ergeiz packt, dann bist du echt unschlagbar."

James grinste.

"Danke, Cousinchen, du auch."
 

Sie grinste ihn an und ging dann wieder zurück zum Ravenclaw-Tisch. James wandte sich wieder seinem Abendessen zu. Er schien unglaublich zu Frieden mit sich.

Fluch und Segen der Besen

Die ersten Wochen vergingen und James und Sirius hatten sich inzwischen sehr gut mit Remus angefreundet, was sie anfangs selbst überrascht hatte, denn Remus war ein sehr strebsamer Schüler und die beiden Scherzbolde hatten ziemlich schnell mitgekriegt, dass er nicht alzu viel von Ärger machen hielt.
 

Aber auf der anderen Seite war Remus ein sehr angenehmer Zeitgenosse, weil er sehr bedacht war und strategisch eine Menge auf Lager hatte. Er hatte es schon drei mal geschafft, dass James und Sirius für einige verzapfte Dtreich nicht erwischt wurden, wofür sie ihm unendlich dankbar waren.
 

Zu James` Unglück hatte Lily sich nun aber einen Reim auf ihn gebildet und sie hatte entschieden, dass er ihr zu kindisch und zu arogant was, weshalb sie sich immer nur in einigem Abstnd von ihm aufhielt, was James nicht wirklich wahr haben wollte und er versuchte immer wieder an sie ranzukommen. Doch da war nichts zu wollen und Sirius und Remus waren da nicht gerade verständnisvoll und diskret. Im Gegenteil sie waren da sogar sehr schadenfroh, was James mächtig auf den Zeiger ging.
 

So war Lily eher ein Thema, welches er lieber mit Haily ausdiskutierte, die sich sehr gut mit Lily angefreundet hatte.
 

Haily war nicht unbedingt schadenfroh, doch sie gab Lily Recht bei ihrer Meinung über James, zumindest teilweise. So riet sie ihrem Cousin, erst einmal etwas reifer zu werden, bevor er sich an Lily ranmachte.
 

Doch sie hatte natürlich nicht daran gedacht, James zu sagen, was Reife überhaupt bedeutete und er fragte ja nicht nach, sondern misinterpretierte den Begriff Reife sofort, was zur Folge hatte, dass er sich am folgenden Tag derartig zum Fallobst machte, dass Haily drei Tage lang erst einmal Abstand von ihm halten musste, um nicht jedes mal dem Lachkrampf zu verfallen.
 

Im Grunde hätte es nichts geändert, wenn sie dem Lachkrampf auch noch verfallen wäre, denn da das (fast) alle taten, wäre es niemanden aufgefallen.
 

James konnte sie alle im Grunde ganz gut ignorieren. Es war nich das erste mal gewesen, dass er sich zum Ei gemacht hatte und es war nicht das erste mal, dass man sich deswegen über ihn lustig machte. Auch Haily`s Lachen hätte ihn nicht gestört. Was ihn aber störte war, dass Lily ihn dadurch nur noch peinlich fand. Wenn sie wenigstens gelacht hätte, wäre es nur halb so schlimm gewesen, aber so war es das schlimmste, was er über sich ergehen lassen musste.
 

Mitte September jedoch tauchte ein Zettel am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf, welcher seine Laune erheblich verbesserte.
 

Die ersten Flugstunden sollten am Donnerstag den folgenden Woche stattfinden und er war unglaublich gespannt auf diesen Unterricht.
 

Erstklässler durften noch nicht in die Hausmannschaften, aber James war sich eines bewusst: Wenn er sich nächstes Jahr irgendwo als erstes bewerben würde, dann war es das für Quidditschteam der Gryffindors.
 

Er liebte Quidditsch. Sein Vater hatte während seiner Schulzeit ebenfalls in der Hausmannschaft gespielt und er hatte James später schon als dieser gerade einmal drei Jahre alt war zu Quidditschpartien der Holyhead Harpies mit genommen. Auch hatte James schon sehr früh einen Besen bekommen, mit dem er schon viel geübt hatte und so war es nun schon fast natürlich, dass James so erpicht auf den Besenflugunterricht war.
 

Die Liebe zum Quidditsch schien in der Familie der Potters zu liegen, denn auch Haily konnte es kaum abwarten.
 

Der Flugunterricht würde für alle vier Häuser gleichzeitig stattfinden und so war klar, dass James und Haily sich einen mächtigen Konkurenzkampf liefern würden, denn auch wenn sie sich in der Regel sehr gut verstanden, wusste jeder, dass keiner der beiden, dem anderen unterlegen sein wollte und so waren Konkurenzkämpfe bei den beiden fast an der Tagesordnung, vor allem dann, wenn sie zusammen Zaubertränke hatten.
 

Sirius sah die ganze Geschichte sehr neutral. Er freute sich auch auf den ersten Flugunterricht, ohne Frage, jedoch war er nicht alzu Quidditschbesessen, wie James, da seine Eltern nichts auf diesen Sport hielten und er so nie ein Spiel gesehen hatte.

Allerdings war er unglaublich gespannt darauf zu sehen, wer der beiden Potters wohl der bessere Flieger war.
 

Nur Remus und Peter konnten sich gar nicht darüber freuen. Remus war offenbar nicht so Flugbegeistert, was James zunächst gar nicht verstand und Peter ... nun er schaffte es schon mit beiden Beinen fest auf der Erde eine Vielzahl von Unfällen anzustellen. In zweieinhalb Wochen musste er wohl schon öfter im Krankenflügel gewesen sein, als manche Schüler der siebten Klasse. Er musste dort wohl schon "Stammkunde" sein.
 

James und Sirius machten sich gerne darüber lustig, doch da waren sie bei weitem nicht die einzigen. Peter hatte nicht wirklich Freunde. Lily half ihm ab und zu bei den Hausaufgaben, aber ansonsten war er immer alleine.
 

Der Donnerstag kam und alle Schüler der ersten Klasse drängten hinaus auf die Ländereien, denn sie konnten es einfach nicht mehr abwarten.
 

James und Haily waren, wie zu erwarten war, die ersten bei den Besen und hätte man einen Wettbewerb daraus gemacht, wer der beiden besessener von Quidditsch und nicht zu letzt Fliegen war, so hätte man unmöglich eine Sieger daraus feststellen können, denn sie nahmen sich nichts.
 

Ihre Lehrerin, Madam Hooch, kam nun über den Rasen marschiert. Sie hatte kurzes braunes, leicht gräuliches Haar und gelbe Augen, die einem Falken hätten gehören können.

Sie musste wohl noch nicht sehr lange an der Schule unterrichten.
 

"Willkommen zur ersten Flugstunde", begrüßte sie die Schüler. "Na dann, tretet vor und bleibt jeweils links von einem der Besen stehen."
 

Die letzten, die noch etwas zögerlich daneben gestanden hatten, reiten sich ein. James fiel auf, das ein kleines Mädchen aus Hufflepuff, das sich neben Remus aufgestellt hatte, vor Aufregung zitterte. Oder war es vielleicht doch Angst?
 

"Nun streckt ihr alle eure rechte Hand über eurem Besen aus und sagt "Hoch"", wies Madam Hooch sie an.
 

"Hoch", riefen alle und die Besen von Haily und James flogen ihnen sofort in die Hände.
 

Ein paar wenige andere Schüler schafften es. Remus Besen hatte sich immerhin schon wein paar mal umgedreht, doch die Besen von Peter, Lily und auch von dem kleinen Mädchen neben Remus wollten sich gar nicht bewegen.
 

"Hey Lily", rief Haily ihrer Freundin zu. "Versuch es mal, wenn du dich auf die andere Seite von deinem Besen stellst."
 

Und tatsächlich. Lily, die Linkshänderin war, schaffte es beim dem zweiten Anlauf, nachdem sie Haily`s Rat befolgt hatte.
 

"Danke, Haily", rief sie freudig und grinste ihr zu.
 

Nach einer ganzen Weile, nach der es dann endlich einige geschafft hatten und wieder andere einfach aufgegeben und den Besen so in die Hand genommen hatten, zeigte Madam Hooch ihnen nun, wie sie ihre Besen besteigen konnten, ohne, dass sie hinten runter rutschten. Außerdem ging sie die Reihen entlang, um die Griffe zu prüfen.
 

James freute sich mächtig darüber, als sie bei Severus Snape angelangt war und ihm erklährte, dass er es falsche machte als man es überhupt nur falsch machen könnte.
 

Snape war fast so unbeliebt, wie Peter. Sein fettiges Haar seine lange Hakennase und sein düsteres Auftreten schreckte die meisten ab. James und Sirius jedoch, konnten ihn nicht nur deswegen nicht leiden.
 

Snape war einfach schon von Anfang an der jenige gewesen, der am meisten in den dunklen Künsten steckte. Er beherschte Flüche, die wahrscheinlich einige gutausgebildete Zauberer nicht hinbekommen würden und vor allem James verabscheute die dunklen Künste. Außerdem hasste er das Haus Slytherin, genau wie Sirius, und so ihm jeder Vorwand recht, sich über Snape ustig zu machen.
 

"Passt jetzt auf", rief Madam Hooch irgendwann, als sie alle Griffe kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert hatte. "Wenn ich pfeife, dann möchte ich, dass ihr euch so kraftvoll, wie möglich vom Boden abstoßt. Dann haltet ihr eure Besenstile gerade, schwebt einen Moment lang ein paar Meter über dem Boden, lehnt euch dann leicht nach vorne und kommt wieder runter."
 

Sie setzte eine silberne Pfeife in der Form eines Besens an den Mund.
 

"Auf meinen Pfiff", rief sie. "Drei, zwei, eins-"
 

Sie blie kräftig in die Pfeife und James und Haily waren mal wieder die ersten, die in der Luft waren. Gespannt beobachteten sie ihre Freunde. Sirius saß relativ sicher auf seinem Besen und er grinste James zu. Dieser grinste zurück.
 

Remus hatte sich nicht vom Boden abgehoben und auch Peter und das Mädchen neben ihm, schienen Angst zu haben abzuheben. Madam Hooch rief ihnen zu, dass sie nun endlich auch abheben sollten und Peter und das Mädchen stießen sich tatsächlich vom Boden ab, mehr aus Angst vor Madam Hooch, als aus Mut.
 

Und es zeigte sich, dass sie besser auf dem Boden geblieben wären, denn Peter driftete stark nach rechts ab, kollidierte mit dem kleinen Mädchen aus Hufflepuff und sie stürzten beide in die Tiefe.
 

Nicht wenige schrien.
 

"Elina", hörte James einige Mädchen aus Hufflepuff rufen.
 

Madam Hooch hatte sich über die beiden gebeugt und wärend die Schüler alle wieder auf den Boden zurückkehrten, half sie Peter aufzustehen, während Remus das Mädchen auf die Beine zog.
 

Sie hatte die Hände voller Blut, ihr Gesicht hatte einige Schrammen und sie schluchzte bitterlich.
 

Auch Peter sah alles andere als glücklich aus und auch sein Gesicht war tränenüberstömt.
 

"Ihr lasst die Besen, wo sie jetzt sind", wies Madam Hooch die anderen Schüler an. "Ich bringe die beiden hier in den Krankenflügel und wenn ich einen einziegen Besen fliegen sehen sollte, dann macht euch auf Strafarbeiten gefasst."
 

Mit diesen Worten ging sie Peter stützend mit Remus, der das Mädchen stützte, zurück ins Schloss.
 

Geschockt sahen einige Schüler ihnen nach, während andere sich bereits eifrig den Mund darüber fusslig redeten und wieder andere (besonders die Slytherins) sich eifrig darüber lustig machten.
 

"Peter bringt echt nichts zu stande", meinte Sirius an James gewandt.

"Ich wette, wenn er irgendwann nur einen Erfolg zu stande bringt, macht er sich an dem Tag drei Kreuze im Kalender", antwortete James bestätigend.
 

Haily war inzwischen zu ihren Freundinnin hinüber gerannt und sie tuschelte aufgeregt über diesen Vorfall. Lily und Francesca Thomsen waren auch dabei und vor allem Lily wirkte ziemlich geschockt.
 

Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Madam Hooch und Remus zurückkamen und Madam Hooch ihnen allen mitteilte, dass die Stunde beendete sei.
 

Remus schloss sich James und Sirius an, als sie zusammen zurück ins Schloss gingen.
 

"Warum bist du eigentlich nicht vom Boden abgehoben?", wollte James wissen.
 

Remus antwortete nicht sofort.
 

"Hey, Remus?!", hakte Sirius nach.
 

Remus sah aus, als wäre es ihm peinlich das zuzugeben.

"Ich habe Höhenangst", sagte er schließlich etwas zögerlich.

Einfach nur Marauder-typisch

"Höhenangst?!", wunderte sich James. "Wie willst du jemals was von Quidditsch haben, wenn du Höhenangst hast?"
 

Sirius musste sich bei diesem Spruch erst ein mal wegschmeißen, doch Remus und James achteten nicht wirklich auf ihn.
 

"Wer hat gesagt, dass ich so Quidditschbesessen bin, wie du?", erwiderte Remus und er war stehen geblieben.
 

"Was?!", stutzte James und blieb ebenfalls stehen. "Quidditsch muss man einfach lieben. Bei Sirius ist das ja noch eine Sache, wegen seiner Alten, die sowieso nen Schaden haben, aber wer Quidditsch nicht einmal als Zuschauer erlebeben will, der ist absolut nicht ganz normal."
 

"Denk dir doch, was du willst", meinte Remus. "Ich habe jetzt keine Lust, darüber zu sprechen."
 

Mit diesen Worten ging er weiter, während Sirius sich derweile immer noch über James Spruch zereimerte und sich absolut nicht mehr einkriegen konnte.
 

James starrte Remus verdutzt nach.
 

"Hey warte doch mal, Rems", rief er plötzlich und holte den Höhenängstigen ein.
 

Sirius ging den beiden, sich vor Lachen kringelnd, hinterher.

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Drei Tage später saß Remus noch nichts ahnend in der Bibliothek. Lily, Haily und das Mädchen aus Hufflepuff, das bei Peter`s Absturz mitgerissen wurde, saßen an dem gleichen Tisch und alle hatten einen riesigen Stapel Bibliotheksbücher vor sich liegen und Pergamentrollen, lagen überall über den Tisch verteilt.
 

Sie alle brüteten über ihren Hausaufgaben. Und davon hatten ihnen die Lehrer inzwischen jede Menge aufgegeben. Da war zum Beispiel ein Aufsatz in Zaubertränke, wie man einen ganz gewöhnlichen Trank zur Heilung von Schnitt-, Platz-, und Schirfwunden braut, dann war da ein Aufsatz für Gonnie über diverse Zauberformeln zur Verwandlung von kleineren Dingen, ein Aufsatz für Zauberkunst, wie man Gegenstände zum Fliegen brachte etc. etc. etc.
 

"Ich wette, James hat den Aufsatz für Flittwick in ein paar Minuten geschrieben, oder?", wandte sich Haily plötlich an Remus.
 

Professor Flittwick war der Hauslehrer der Ravenclaws und ihr Lehrer für Zauberkunst. Remus schien etwas zu überlegen.
 

"Ich weiß nicht genau, wie lange er gebraucht hat", antwortete er schließlich. "Lange hat er aber tatsächlich nicht daran gesessen. Er und Sirius haben schon im Zug diverse Zauberkunststücke draufgehabt und da war das Schweben lassen von Gegenständen noch das einfachste."
 

"Ja, das passt zu ihm", meinte Haily. "Er wollte schon immer der beste und inteligenteste sein. Als er neun war, hat er mal an den damaligen Schulleiter geschrieben und gefragt, ob er früher in Hogwarts eingeschult werden könne.

Mit seinem Wissen aufzutrumpfen, das sieht ihm ja so ähnlich."
 

"Er ist nichts weiter, als ein kleiner Angeber", fand Lily, ohne wirklich von ihrer Arbeit aufzusehen.
 

"Ach weißt du", meinte Haily. "Er ist ein kleiner Dummschwätzer, das stimmt. Und er kann manchmal eine echte Nervensäge sein, aber um sich wirklich ein aussagekräftiges Urteil über ihn bilden zu können, muss man ihn besser kennen. Und es ist unmöglich meinen lieben Cousin in ein paar Wochen näher kennen zu lernen. Dazu ist sein Individuum zu komplex."
 

"Was meinst du damit?", fragte Lily nach.
 

"Ich meine, dass er auch sehr einfühlsam sein kann, wenn er will", erwiderte Haily. "Außerdem auch sehr verständnisvoll und er kann ein echt super Zeitgenosse sein, aber dazu muss man auch irgendwo erst mal über seine ziemlich vorlaute Art hinweg sein."
 

"James und einfühlsam?", wunderte sich Lily und sie blickte nun erstaunt auf.
 

"Durchaus", antwortete Haily. "Wenn es den Menschen, an denen ihm etwas liegt nicht gut geht, kann er sehr einfühlsam sein und dann erkennt man ihn manchmal gar nicht mehr wieder, wenn man bisher nur seine vorlaue Seite kennengelernt hat."
 

"Kann ich mir auch kaum vorstellen", fand Remus. "Er ist wirklich ziemlich von sich eingenommen."
 

"Das wirkt nach außen hin so, das stimmt", entgegnete Haily. "Aber im Grunde will er damit nur vertuschen, dass er selbst in bestimmten Gebieten einfach nur noch ungeschickt ist. Wenn man ihn dann öfter mal dabei erlebt hat, wie er sich gnadenlos zum Fallobst macht, was ziemlich häufig vorkommt, dann ist das von sich eingenommene einfach nur noch Verzweiflung."
 

"Dafür, dass du James vergleichweise selten siehst, wenn du zu Hause bist, kennst du ihn sehr gut", fand Remus. "Zumindest hat James das gesagt."
 

"Ich muss ihn nicht oft sehen, um ihn zu kennen. Er ist mein Cousin und zwischen uns besteht da so eine gewisse Verbindung. Auch er kennt mich teilweise besser, als ich mich selbst kenne."
 

"Zwischen mir und meinen Geschwistern besteht nicht so eine Verbindung", mischte sich das Mädchen aus Hufflepuff ein. "Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich sie gar nicht kenne, sie mich dafür manchmal besser, als mir das lieb ist."
 

"Wie viele Geschwister hast du den, Evelina?", erkundigte sich Remus.
 

"Ich bin die achte von elf Kindern", antwortete die Angesprochene etwas leise. "Meine großen Geschwister sind alle echt super intelligent und alle erwarten nun von mir, dass ich so bin, wie sie, aber wie soll ich so sein, wie sie, wenn ich teilweise nicht einmal weiß, wie sie eigentlich sind?
 

"Man muss nicht immer so sein, wie andere es von einem erwarten", meinte Remus ernst. "Besonders nicht dann, wenn von einem erwartet wird, jemand zu sein, der man nicht ist. Sei einfach du selbst, Evelina."
 

Evelina lief knallrot an.

"Danke", sagte sie kaum hörbar.
 

Lily wollte gerade etwas sagen, als James plötzlich in die Bibliothek geplatzt kam.
 

"Rems, du musst unbedingt mal mitkommen", sagte er ohne Umschweife.

"Ich mache hier gerade Hausaufgaben", widersprach Remus.

"Jetzt komm schon", bettelte James.
 

"Kannst du nicht einmal die Hausaufgabenzeiten deiner Mitmenschen respektieren?", mischte sich Haily ein. "Nur einmal?"
 

James wandte sich den Mädels zu, doch Haily kam nie zu ihrer Antwort, denn James hatte gerade in diiesem Moment Lily bemerkt.
 

"Hallo Lily", grüßte er und er klang dabei fast wie ein kleines Kind.
 

"Lass mich einfach in Ruhe, James", wies sie ihn ab, doch er schien sie nicht gehört zu haben.
 

"Hallo Lily", sagte er noch mal und er machte sich mal wieder genauso zum Dröppel, wie bei ihrer ersten Begegnung.
 

Remus und Evelina starrten James verdutzt an.
 

"Ich kann nicht glauben, dass ich James vorhin auch noch verteidigt hab", gab Haily von sich, doch James achtete absolut nicht auf sie.
 

"Hallo Lily", wiederholte er und nun wurde es sowohl Lily, als auch Haily zu bund. Beide packten sie James an der Schulter und bugsierten ihn hinaus vor die Tür der Bibliothek. Dieser lies es zu, denn er war schon seelig überhaupt von Lily "berührt" zu werden, auch wenn das nicht wirklich die Art von Berührung war, die er sich immer erträumte.
 

Vor der Tür wartete Sirius, der total verdattert guckte, als Lily und Haily James zur Tür hinaus schoben und dieser sich noch nicht einmal wehrte. Im Gegenteil: er machte ein Gesicht, als ob er gerade eine Erscheinung vor sich hätte.
 

Lily und Haily gingen zurück in die Bibliothek und James stand einfach nur dämlich da.
 

"Sag mal James, weilst du noch unter uns?", erkundigte sich Sirius, doch er bekam nur ein "Hallo Lily" zu hören, woraufhin er James erst mal eine Ohrfeige verpasste.
 

Dieser erwachte jäh aus seiner Trance.
 

"Was sollte das denn?", wollte er wütend wissen.

"Das fragst du mich?", antwortete Sirius. "Du hast dich gerade zum Fallobst gemacht und dich von Lily und deiner Cousine aus der Bibliothek bugsieren lassen, ohne dich dagegen zu wehren. Und dann redest du mich auch noch mit "Lily" an. Na schönen Dank!"
 

James glubschte, als hätte Sirius ihm gerade das Ende der Welt mitgeteilt. Vor Schreck fiel ihm darauf noch nicht mal mehr ein Spruch ein.
 

Sirius wurde es langsam etwas zu dumm und er ging selbst rein, um Remus zu holen. Dieser war absolut verstimmt, denn er hatte noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen und er wollte keine Minute verschenken.
 

"Würdet ihr mr vielleicht mal erklären, was eigentlich gerade so wichtig ist?", verlangte er.

"Komm mit", meinte Sirius nur. "James hat eine geniale Entdeckung gemacht."

"Das ist alles?", entrüstete sich Remus. "Ihr haltet mich von meinen Hausaufgaben ab, nur damit ihr mir eure kindischen Streiche zeigen könnt?"

"Das ist kein Streich", beteuerte Sirius. "Das ist einfach nur genial. Jetzt komm endlich."
 

Er zerrte Remus ein Stück den Gang entlang. Dann bemerkte er, dass James noch immer wie zu Stein erstarrt dastand und Löcher in die Luft starrte.
 

"James, bei Fuß!", rief er ihm zu und sofort schien der wieder zu sich zu kommen. Er wandte sich seinen Freunden zu und er und Sirius zerrten den sich streubenden Remus die Gänge entlang.
 

Sie gelangete in einen unterirdischen Korridor, der von Fackeln hell erleuchtet wurde und mit Gemälden an den Wänden, die vorwiegend essbares zeigten. Am Ende des Ganges hing ein Gemälde, auf dem eine ausladende silberne Obstschale abgebildet war und James und Sirius hielten vor ebendieser Obstschale.
 

"Ein Gemälde", fauchte Remus. "Wie spannend!"
 

"Jetzt wart doch erst mal ab!", meinte Sirius und James kitzelte eine prächtige grüne Birne. Diese begann zu kichern und verwandelte sich in einen gerade zu riesigen Türgriff.
 

James zog die Tür auf und er, Sirius und Remus betraten eine Halle mit einem weitläufigen und hohe Gewölbe, das so groß schien, wie die große Halle, die offensichtlich direkt darüber war.
 

An den Wänden hingen zahlreiche Kupfertöpfe und Messingpfannen und am anderen Ende der Halle stand ein mächtiger, mit Ziegelsteinen eingefasster Herd. Sie waren also in der Küche gelandet.
 

Schon wuselten eine Herde Hauselfen auf sie zu und fragten sofort, womit sie ihnen dienen konnten. Während James sich nun fast einen Jahresvorrat an Süßkram und sonstigen Leckerein bestellte, wandte Remus sich erneut an Sirius.
 

"Ihr schleppt mich hier her, um mir zu zeigen, wie ihr die armen Hauselfen von ihrer Arbeit abhaltet? Sagt mal merkt ihr`s noch?"

"Mach kein Drama draus, Rems", erwiderte James. "Das machen die gerne."

"Hört endlich auf, mich Rems zu nennen", fauchte Remus, dem dieser Spitzname allmählich stark auf die Nerven ging.

"Nun komm schon", beschwichtigte ihn Sirius. "Das ist doch genial! Jetzt können wir uns was zu futtern holen, ohne dass wir jedes mal bis zum Abendessen warten müssen ... Sag mal James, wie willst du das eigentlich alles verdrücken?", wandte er sich an seinen besten Freund.
 

"Ich habe meinem kleinen "Hüpferling" versprochen, ihm was zum Naschen aus Hogwarts zu schicken", antwortete James.

"Wem?", wollte Sirius wissen.

"Meinem kleinen Bruder", erwiderte James mit einer Betonung, als ob es doch offensichtlich gewesen wäre. "Er ist vier und er ist ein kleines Krümelmonster, also hab ich ihm halt versprochen, was zum Naschen zu schicken. Daher hab ich geradezu nach der Küche gesucht."
 

"Du hast nen Knall!", fand Remus, der dem Ganzen ganz und gar nichts abgewinnen konnte. "Wenn es euch nichts ausmacht, geh ich wieder zurück in die Bibliothek. Ich hab noch Hausaufgaben und wenn ihr mich noch mal stört, dann werdet ihr es bereuen."
 

Er wandte sich um und marschierte geradewegs aus der Küche. Seine Freunde sahen ihm verdutzt nach.
 

"Mann, hat er heute nen Besen zum Frühstück gegessen?", wunderte sich James.

"Ich glaube eher zwei", entgegnete Sirius und er warf James einen verwirrten Blick zu. Dann zuckten sie beide mit den Schultern und ließen sich dann weiter mit "Nervenfutter" eindecken.

Zaubertränke und überraschende Freundschaften

Als James an diesem Abend sein Paket für Jason verpackte und eine kleine Nachricht für ihn schrieb, war Remus immer noch sauer auf ihn und Sirius, was letzterer absolut nicht haben konnte.
 

"Ey Rems, nu sein doch mal kein Frosch!", laberte er Remus zu.

"Erstens:", ewiderte dieser, "sollt ihr endlich aufhören mich Rems zu nennen und Zweitens: wenn ich ein Frosch sein will, dann bin ich ein Frosch. Ich möchte einfach nur meine Hausaufgaben in Ruhe fertig kriegen und ob ihr beide das glaubt oder nicht, nicht jedem fliegt der Unterrichtsstoff so zu wie euch."
 

Sirius wollte etwas erwidern, doch mit diesen Worten hatte Remus sich abgewandt und war in Richtung Schlafsaal verschwunden. Sirius pflanzte sich etwas beleidigt zu James. Er konnte es nicht haben von Freunden so abgewiesen zu werden.
 

"'Für den kleinen "Hüpferling"'", las er James kleine Notiz. "Warum eigendlich "Hüpferling"?"
 

"Jason hat ADS und daher ist er schnell aufgedreht", erklährte James. "Und weil er immer wie verrückt rumhüpft, wenn er sich freut, hat er halt manchmal den Spitznamen "Hüpferling". Aber meistens ist er mein Little Jay"
 

Sirius grinste.

"Du scheinst deinen kleinen Bruder echt zu mögen", bemerkte er.
 

"Ja natürlich", bestätigte James. "Den kleinen Knopf muss man einfach lieb haben."
 

"Ich stell mich dich gerade so richtig in der "Große-Bruder-Vorbild-Funktion" vor", sagte Sirius grinsend. "Das muss ja das reinste Chaos bei euch sein!"
 

James lief etwas leicht rosa an. Es war natürlich so, dass er seinen Bruder liebte, aber ein Vorbild war er nie gewesen, oder zumindest nie ein gutes, nach Auffassung seiner Eltern. Jason kopierte sein Verhalten und in Kombination mit ADS war es tatsächlich meist das reinste Chaos bei ihnen zu Hause. Wie hatte Sirius den Nagel nur so schnell auf den Kopf getroffen?
 

Dieser schien James` Gedanken gelesen zu haben und er fing bellend an zu lachen.

"Na das ist ja echt genial!", lachte er. "Den Kleinen möcht ich echt mal kennenlernen."

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Am nächsten Tag hatten sie als erstes Zaubertränke. Nach dem sie mit dem Aufsatz die Theorie abgehandelt hatten, sollten sie nun den Trank zur Heilung von Schnitt-, Platz- und Schirfwunden nachbrauen.
 

Hierbei schien Slughorn wohl Gefallen an kleineren Spielereien gefunden zu haben und diesmal bildeten sie keine wirklichen Gruppen, sondern sollten jeweils zu zweit untereinander testen, wer besser war. Das ganze sollte den Zweck haben, am Ende festzustellen, ob man sich nicht gegenseitig noch helfen könnte.
 

So wollte natürlich mal wieder der Zufall, dass James und Haily wieder zusammen waren und die waren natürlich total in ihrem Element, wobei Haily sich auch noch auf Remus` Seite stellte und es James leicht übel nahm, dass er Remus am Vortag von seinen Hausaufgaben abgehalten hatte.
 

Und so nahm das Schicksal seinen Lauf:
 

"Hast du überhaupt eine Ahnung von dem Trank?", wollte James von seiner Cousine wissen.
 

Das war eher eine rethorische Frage gewesen, denn James wusste genau, dass Haily ziemlich gescheit war und dass sie natürlich Ahnung von dem Trank hatte.
 

"Das fragst du mich?", erwiderte sie. "Hoffst du vielleicht, dass ich dir helfe?"
 

"Nein, danke, Hailiana", meinte James sarkastisch. "Mein Trank sollte hinterher auch noch verwendbar sein."
 

"Das ich nicht lache, James Lee Potter!", spottete Haily. "Aber gut, wenn du es unbedingt so willst. Mein Trank wird deinen um Welten schlagen!"
 

"Um was wetten wir, dass es nicht so ist?", erkundigte sich James siegesgewiss.

"Zehn Galleonen und der Verlierer muss eine Woche lang dem Gewinner jeden Wunsch erfüllen", setzte Haily.

"Einverstanden, Cousinchen", stimmte James zu und sie besiegelten ihre Wette mit einem Handschlag. "Ich würd an deiner Stelle schon mal zehn Galleonen abzählen und mich auf eine volle Woche gefasst machen."

"Setz deine Erwartungen nie zu hoch, James Potter", erwiderte Haily. "Sonst könnte es passieren, dass du dich plötzlich selbst in der Situation siehst, die du anderen so gerne zustellst."

"Ach ja?", spottete James. "Das wird nicht passieren, Kleine."
 

Haily warf ihrem Cousin einen bedrohlichen Blick zu. Es stimmte, dass sie schon fast ganze zehn Zentimeter kleiner sein musste, als James, aber von niemanden würde sie sich einfach so "Kleine" nennen lassen.
 

Natürlich war es von James gewollt gewesen, dass Haily sich über diese Bezeichnung aufregte. Er wusste, dass Haily ihm ebenbürtig war und sie wusste es auch, aber genau das machte es so reizvoll für sie zu konkurieren. Die Siegessicheren Behauptungen waren nur Mittel zum Zweck, damit der jeweils andere nicht auf die Idee kam sich zu sicher zu werden und sich nicht anzustrengen. Denn sie wollten einen spannenden "Kampf".
 

Sluggy hatte in der Zwischenzeit die Zutaten für den Trank an die Tafel geschrieben und gab nun letzte Anweisungen.
 

James und Haily bereiteten alles für den Trank so genau wie möglich vor, denn schon eine gute Vorbereitung konnte ihnen zum Vorteil werden.
 

Sirius hingegen schien eher gelangweilt. Er musste sich mit Peter messen und es war klar, wer besser abschneiden würde. Er hätte lieber mit Francesca zusammen um die Wette gebraut, denn er hatte dieses Gefühl, dass sie Ahnung hatte und es reizte ihn zu wissen, wie viel sie wirklich wusste.
 

Francesca jedoch war mit Lily zusammen, doch auch sie schien lieber mit Sirius arbeiten zu wollen, denn sie hatte offenbar die gleiche Einstellung wie er.
 

Die Schüler machten sich an ihre Tränke. James begann damit Arnika-Wurzeln feinsäuberlich zu ferschneiden um sie später leichter zermahlen zu können, während Haily zuerst ihre Petersilie in eine Art Lösung einlegte, um so die Wirkungsstoffe optimal aus der Petersilie nutzen zu können.
 

Sowohl James als auch Haily achteten sehr auf Sorgfalt, was tatsächlich dazu fürhte, dass sie trotz längerer Vorbereiteitungszeiten im gesamt schneller waren, als ihre Mitschüler, da die meisten anderen einfach nicht sauber genug arbeiteten und der Trank so einfach nicht schnell genug durchziehen konnte.
 

Slughorn ging, während sie arbeiteten durch die Reihen und gab hier und da noch ein paar Ratschläge.
 

Peter schien einen überraschenden Glückstag zu haben, denn sein Trank war nicht ganz so schlecht. Zwar war sein Trank noch imme "sehr ausbaufähig", wie Slughorn sagte, doch zumindest war er noch nicht in die Luft geflogen, was in einer ihrer bisherigen Stunden bereits passiert war.
 

Sirius war absolut nicht zu kritisieren, denn sein Trank war in dem Vortschrittstadium schon echt tadellos, jedoch gab Sluggy ihm sehr gerne noch weitere Tipps, wie man die Zutatan einfach besser nutzen konnte.
 

Francesca und Lily konkurierten nicht. Sie waren gleich dahinter gestiegen, dass sie beide ihre Schwächen und Stärken in dem Fach hatten und so halfen sie sich gleich gegenseitig, was ihre Tränke auch sehr schnell sehr weit vorranschreiten lies.
 

Slughorn war unglaublich zu Frieden mit ihren Arbeiten und er sagte Lily immer wieder, dass sie doch hätte in seinem Haus sein sollen.
 

Sirius schnaubte. Sluggy hatte das auch schon zu ihm gesagt, doch Sirius konnte sich meilenweit besseres vorstellen, als das.
 

Nur James und Haily lies Sluggy erst einmal nur machen, denn er hatte natürlich bemerkt, dass ihnen der Konkurenzkampf wichtig war und deswegen wollte er natürlich nicht einen der beiden bevorteiligen, denn das hätte den Konkurenzkampf beinträchtigt und wahrscheinlich auch stark negativ. Außerdem, wollte er sehen, wozu die beiden Potters in der Lage waren, wenn sie sich richtig ins Zeug legten. Und so wartete er bis zum Ende der Doppelstunde, bis er sich den beiden zuwandte.
 

Wie gewünscht hatte der Trank eine sehr zähflüssige Konsistenz, denn dieser Trank war weniger zum Einnehmen gedacht als zum auftragen wie eine Art Salbe, was die Bezeichnung "Trank" vielleicht etwas relativierte.
 

James` Trank hatte eine blass grünblaue Farbe angenommen und er roch sehr aromatisch. Auch Haily`s Trank war leicht bläulich und mit einem leichten Grünstich. Der Trank roch nicht ganz so aromatisch, dafür hatte er aber einen sehr wohltuenden Geruch.
 

"Sehr gut!", lobte Slughorn beide Tränke. "Wirklich ausgezeichnet. Sie beide leisten wirklich ausgezeichnete Arbeit. Wenn Sie das wollen, würde ich Ihnen mal ein paar Förderungsmöglichkeitn anbieten, denn Ihr Talent muss einfach ausgebaut werden."
 

James und Haily fühlten sich geschmeichelt und James fühlte sich schon fast in seinem Ego bestätigt. Doch er wusste immer noch nicht, welcher der beiden Tränke denn nun besser war.
 

Doch Sluggy legte sich nicht fest. Beide Tränke waren hervorragend und es war kein Qualitativer Unterschied festzustellen und so ging der Kampf unentschieden aus und James und Haily einigten sich darauf, jeweils eine halbe Woche lang dem jeweils anderen alle Wünsche zu erfüllen, was ein guter Kompromiss war, wie die beiden fanden.
 

Francesca hatte sich zu Sirius gesetzt.
 

"Hi", grüßte sie.

"Hi", erwiderte er. "Sluggy hat deinen Trank und den von Lily unheimlich gelobt. Du bist echt gut, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass du zu noch besserem fähig bist."

"Mag sein", antwortete Francesca. "Du bist aber bestimmt auch noch sehr verbesserungsfähig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du in dieser Stunde alles aus dir herausgeholt hast."

"Vielleicht hätte ich mich mehr gefordert, wenn ich dich als Partnerin gehabt hätte", schlug Sirius vor und es stimmte ohne Zweifel.

"Vielleicht", erwiderte Francesca nur.

"Ich fänd es spannend mal zu erleben, wie du wirklich alles aus dir herausholst", sagte Sirius.

"Dann lass uns doch in der nächsten Stunde Zaubertränke einfach mal so eine Gruppe wie heute bilden", schlug Francesca vor. "Dann sehen wir wie gut wir wirklich sind"

"Abgemacht", freute sich Sirius und auch er beiegelte diese Abmachung mit einem Handschlag.
 

Francesca wandte sich nun ihren Freundinnen, Lily und Haily, zu und Sirius gesellte sich zu James.
 

"Und wie war`s so?", erkundigte sich dieser. "War es so langweilig."

"Absolut keine Herrausforderun", gab Sirius zurück. "Aber Peter muss wohl heute nen Glückstag haben."

"Echt?", wunderte sich James. "Der hat nen Trank hinbekommen?"

"Nein, nicht ganz", antwortete Sirius grinsend. "Aber fast."

"Ist ja mal ne ganz interessante Entdeckung", fand James.

"Lass uns doch einfach mal testen, wozu Peter noch so alles fähig ist", schlug Sirius vor. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht eine Stärke hat. Irgendwo muss er doch gut drin sein."

"Ja, wenn du meinst", stimmte James zu und er und Sirius gingen zusammen zum Mittagessen.
 

An diesem Abend hatten die beiden sich wieder mit Remus vertragen und auch Peter saß nun nicht mehr allein im Gemeinschaftsraum rum, sondern saß mit am Tisch der drei Freunde und er lachte zum ersten mal richtig ausgelassen, seit er nach Hogwarts gekommen war.

Die Bristows

Der nächste Tag war ein Samstag und die mittlerweile vier Freunde, die die letzte Nacht noch Ewigkeiten zusammen gesessen hatten, um Spiele wie Goblintower zu spielen, hatten Glück, dass sie ausschlafen konnten.
 

Goblintower war ein unglaublich lustiges und vorallem auch beliebstes Spiel zu dieser Zeit.

Spielfiguren waren kleine Kobolde in verschiedenen Farben, die sich bewegen und sprechen konnten. Jeder Spieler hatte drei Kobolde in einer gewählten Farbe und musste versuchen alle drei Kobolde auf die Spitze eines unglaublich schiefen Turm zu setzen.

Mit jedem Zug, den man einen seiner Kobolde die Treppen raufsetzte, zog der Spieler, der an der Reihe war zwei Kampfkarten, die er zunächst aufbewahrte, um sie später einzusetzen. Die Karten waren untereinander tauschbar und jeder konnte frei mit jedem tauschen.

Zum Einsatz kamen die Kampfkarten immer dann, wenn man auf ein bereits besetztes Feld gelangte. Dann mussten die Spieler darum kämpfen, wer dor stehen darf und der Gewinner bekam schließlich zwei Lebenspunkte, die seinen Kobold im Zusammenspiel mit den Karten stärker machten, während der Verlierer alle seine Lebenspunkte abgeben musste und zurück zum Start musste. Diese Niederlage wurde "Goblinpurzeln" genannt.

Zusätzlich gab es aber auch Platzändernde Treppenstufen, die sowohl Vorteile, als auch Nachteile für die Spieler darstellen konnten. Kam ein Spieler auf eine solche Stufe, konnte er entweder die Treppen hoch gesetzt werden oder zurück. Musste er zurück, so musste er seine Lebenspunkte abgeben.
 

So hatten James, Sirius, Remus und Peter die letzte Nacht fast gänzlich damit verbracht dieses Spiel zu spielen, denn je mehr Spieler mitspielten, desto mehr Gegner galt es immer wieder zu besiegen und auch die Treppenstufen, die den Platz wechselten waren nie vorhersagbar, sodass wirklich jeder plötzlich in eine reintreten konnte und von jetzt auf gleich alle seine Lebenspunkte verlieren konnte. So kam es, dass sich dieses Spiel ewig hinziehen konnte.
 

Somit war es klar gewesen, dass bei den vier Freunden vor zehn Uhr vormittags an diesem Samstag nichts zu wollen war.
 

Es war der zweite Oktober und die Quidditschsaison lief an, sodass James natürlich total besessen war die Namen der Gryffindorspieler auswendig zu lernen, wobei Sirius ihm gerne half, denn auch wenn er noch nie ein Quidditschspiel gesehen hatte, wollte er natürlich unbedingt mal bei einem dabei sein und vor allem mal erst mal eine Lieblingsmannschaft haben, wofür die Mannschaft der Gryffindors natürlich sehr gut herhalten konnte, für`s Erste.
 

Dustin Wood der Vertrauensschüler der Gryffindors war einer der Treiber in der Mannschaft. Er galt als eine wahre Treiberlegende und James bewunderte diesen Spieler.
 

Der Hüter der Gryffindors war ein Viertklässler namens Matt McChipston und auch er galt als wahnsinnig talentiert und nahezu unbezwingbar.
 

Sucherin und Mannschaftskapitänin war eine Schülerin der siebten Klasse, deren Name Liza Bristow war. Sie war zudem Schulsprecherin und unglaublich gescheit. Ihre Noten waren Gerüchten zu Folge die besten im Jahrgang.
 

Liza schien absolut unerreichbar und besonders eine im Jahrgang von James und Co schien zu glauben nie so gut sein zu können, wie sie: Evelina Bristow.
 

Evelina war lange nicht so mutig, wie Liza und war deswegen nicht nach Gryffindor gekommen, sie war bei Weitem nicht so klug wie sie denn ihre Noten lagen nur leicht über dem Klassendurchschnitt und sie würde wahrscheinlich nie so beliebt und umschwärmt werden, wie ihre älteste Schwester.
 

Auch sonst schien der Name Bristow in Hogwarts gerade zu Wunschträume im Leben vieler Schüler hervorzurufen: Die Zwillinge Ken und Kay Bristow gingen in die sechste Klasse der Gryffindors und sie waren dort die talentiertesten Verwandlungskünstler und Zaubertrankbrauer. Außerdem gewannen sie jedes mal spielend Extrapunkte für das Haus.

Zarah Bristow war in der fünften Klasse und ging, wie Evelina nach Hufflepuff. Sie war eine Hufflepuff, wie sie im Buche stand: Treu, einfühlsam und immer offenherzig. Sie war einfach die Seelenklemnerin schlechthin.

Adriana Bristow war in der vierten Klasse und eine Ravenclaw und als solche war sie schon von vornherein sehr gescheit.

Auch Tino Bristow war in Ravenclaw und der Jahrgangsbeste der dritten Klasse.

Nur Evelinas nächstältere Schwester Felicia schien so normalsterblich zu sein, wie sie: Zweites Schuljahr, Hufflepuff, Stabile Noten, aber auch nicht zu unerreichbar und nicht sehr viel mehr Freunde als andere Schüler.
 

Evelina jedoch hielt selbst Felicia noch für fast unerreichbar. Was hatte sie schon groß zu bieten? Sie war klein, hatte keine großartigen besonderen Fähigkeiten und die, die sie hatte, würden ganz sicher niemanden beeindrucken. Sie war schüchtern und zurückhaltend und niemand beachtete sie wirklich. Und wenn man sie ansprach, dann war es wegen ihrer Geschwister und nicht wegen ihrer eigenen Persönlichkeit.
 

Sie hatte zwar Lily, Haily und Francesca und Remus war auch sehr nett, aber keiner von ihnen war in Hufflepuff, sodass sie es für unmöglich hielt eine Wirklich enge Freundschaft zu ihnen aufbauen zu können.
 

Letztendlich, dachte sie sich, würden die vier ganz sicher auch irgendwann sie einfach in Ruhe lassen, weil sie sie langweilig finden würde, doch sie musste feststellen, dass sie sich irrte:
 

Sie saß auf den Tribünen des Stadions und schaute Liza leicht bedrückt beim Training zu. Sie bewunderte ihre Schwester für ihr Talent auf dem Quidditschfeld, genauso, wie sie auch ihre anderen großen Geschwister bewunderte.
 

James und Sirius waren ebenfalls gekommen, um der Mannschaft beim Training zuzusehen und James war gerade dabei Liza mit Fragen zu bombadieren, wie man so gut Quidditsch spielen konnte wie sie?
 

Evelina liefen Tränen über das Gesicht. James war auch so einer, dem alles zuflog. Er war auch so einer, der alles haben konnte, der von allen bewundert wurde. Sie würde ewig ein Nichts bleiben gegen ihn.
 

Jemand tipte ihr sacht von hinten auf die Schulter. Sie wandte sich um. Da stand Remus vor ihr und er lächelte ihr sanft entgegen.
 

"Hey", sagte er. "Ich darf mich doch zu dir setzen, oder?"
 

Evelina nickte und wandte ihr Gesicht ab.
 

"Was ist los?", wollte Remus wissen. "Du siehst so traurig aus."
 

Evelina antwortete nicht sofort. Stattdessen blickte sie betreten zu Boden und ihre Schulerlangen hellbraunen bis blonden Haare verdeckten ihr verweintes Gesicht.
 

"Elina?", fragte Remus. Sie blickte auf. "Ich darf dich doch so nebben, oder?", setzte er noch hinzu als er ihr überraschtes Gesicht sah.

"Ja, ... sicher", antwortete Evelina zaghaft.

"Wenn du nicht darüber sprechen willst, kann ich das verstehen", fuhr Remus fort und er blickte das kleine Mädchen besorgt an. "Aber meist hilft es, wenn man sich mit jemanden über seine Probleme unterhält. Und ich verspreche dir, dass ich niemanden etwas verraten werde."
 

"Ich bin einfach ein Niemand", meinte Elina und starrte wieder betreten zu Boden. "Ich bin nichts besonderes und das wird immer so sein."
 

"Nicht doch", widersprach ihr Remus. "Jeder Mensch ist etwas Besonderes, jeder auf seine ganz spezielle Art und Weise. Und du bist sicher auch etwas Besonderes, glaub mir, Elina."
 

"Aber meine Geschister-", setzte Elina an, doch ihre Stimme versagte ihr.

"Deine Geschwister sind deine Geschwister", sagte Remus weise. "Und du bist du. Du kannst nie jemad anderes sein, genauso wie deine Geschwister nie so sein können wie du, denn jeder Mensch ist einzigartig und das ist es, was uns alle zu etwas besonderem macht."
 

Elina blickte Remus fragend an.
 

"Findest du mich nicht langweilig?", fragte sie.

"Kein Mensch ist langweilg", antwortete er ernst. "Und du bist es auch nicht. Und wer sagt, dass ein anderer langweilig ist, der hat einfach keine Ahnung vom Wert des Lebens."
 

Elina lächelte sanft. Sie drehte ihr Gesicht weg, damit Remus nicht sah, wie sie rot anlief.
 

Irgendetwas machte sie glücklich, wenn sie in seiner Nähe war. Seit dem ersten Flugunterricht schien es, als ob er in einem goldenen Licht erstrahlen würde. Es schien ihn fast genauso unerreichbar zu machen und doch saß er neben ihr und redete mit ihr, als ob sie genauso wäre, wie er.
 

Remus sah sie eine Weile an, dann blickte er zum Training der Gryffindors. James war noch immer damit beschäftigt, Liza Bristow mit Fragen zu bombadieren, was diese offensichtlich genoss.
 

Doch er wollte nicht länger zusehen. Er fand es viel interessanter sich mit dem kleinen Mädchen neben ihm zu unterhalten, als Quidditsch. Er wusste nicht, was James an diesem Spiel nur so spannend finden konnte. Einem Spiel, bei dem man sich leicht den Hals brechen konnte, wenn man nicht aufpasste. So wandte er sich wieder Evelina zu.
 

"Was hast du so für Hobbys, Elina?", erkundigte er sich.
 

Sie wandte sich wieder ihm zu. Sie schien zu überlegen.
 

"Ich zeichne gerne", antwortete sie schileßlich. "Es ist so befreiend, wenn man sich einfach hinsetzen kann und nach einem anstengenden Tag einfach nur einen Stift zur Hand nimmt und einfach das zeichnet, was man fühlt."
 

"Darf ich mal ein paar deiner Bilder sehen?", fragte Remus interressiert.

"Die gefalen dir sicher nicht", meinte Evelina. "Es gibt Zeichner, die sind viel besser als ich."

"Das ist subjektiv zu betrachten", entgegnete Remus. "Es wird immer Leute geben, die einen anderen Zeichenstil gut finden, als andere. Und du wirst nie wissen, wie andere deine Bilder finden, wenn du dich nicht traust, sie auszustellen. ... Aber ich werde dich natürlich auch nicht zwingen."
 

Eine kurze Stille trat ein, die nur unterbrochen wurde vom Team der Gryffindors und James und Sirius.
 

"Ein paar Bilder sind vielleicht ganz gut", sagte Elina schließlich etwas zaghaft. "Wenn du hier kurz wartest, kann ich sie holen."
 

"Klar", antwortete Remus lächelnd. "Ich geh hier nicht weg."
 

So rannte Evelina los. Remus sah dem Mädchen einen Augenblick nach. Sie ein bisschen wie eine Blume. Ein ganz zartes Blümchen, das bei einer groberen Bewegung brach, das nur mit ganz viel Zärtlichkeit berührt werden durte. Remus mochte solche Menschen, die verletzlich waren. Denn Menschen, die leicht verletzlich waren, waren häufig auch sehr einfühlsame Menschen. Und diese Menschen verdienten es einfach gemocht zu werden.
 

Es dauerte nur ein paar wenige Minuten, bis Evelina zurückkam. Sie hatte eine große Mappe in der Hand, die voll war mit ihren Zeichnungen.
 

Remus blätterte die Bilder durch, während Evelina ihn schüchtern dabei beobachtete.
 

Es waren sehr schöne Bilder von Elfen und anderen zarten Fabelwesen. Die Bilder spiegelten die sehr verspielte, aber auch sanftmütige Seite Elinas wieder und viele ihrer Bilder hätten ein Ebenbild ihrer einsamen und traurigen Seele sein können.
 

"Aber du zeichnest doch wunderschön", fand Remus irgendwann und er bewunderte vor allem die vielen kleinen Details, auf die Elina in jedem ihrer Bilder sehr genau achtete.
 

"Findest du?", fragte Elina nach und fühlte sich geschmeichelt.

"Ja, diese Bilder sind einzigartig", bestätigte Remus. "Du hast wirklich Talent. Hast du dir das alles selbst beigebracht?"

"Ich beobachte viel", antwortete sie und sie lief soweit das möglich war noch röter an.
 

Remus bemerkte es.
 

"Elina?", sagte er und sie blickte auf.
 

Was jetzt kam hätte Evelina nie erwartet. Es war als ob man einen Schwarm Schmetterlinge in ihren Bauch losgelassen hätte, als Remus sie zärtlich auf den Mund küsste.

Quidditch

Der Kuss hatte nur ein paar wenige Sekunden gedauert, doch kam er Evelina vor als wären es mehrere sonnige Tage gewesen. Sie blickte Remus an, als wäre er eine Erscheinung. Er lächelte.
 

"War das - war der Kuss ernst gemeint?", fragte sie föllig baff.

Remus nickte nur, doch lächelte er unentwegt weiter.
 

"Hast du Lust mit an den See zu kommen?", schlug er nach ein paar kurzen Augenblicken, in denen Elina ihr Glück versuchte zu begreifen, vor.

Sie nickt und lächelte dabei und so legte Remus ihre Bilder wieder zurück in ihre Mappe und zog sie sacht mit aus dem Stadion hinunter zum See.
 

Liza und auch James und Sirius, die den Kuss gesehen hatten, sahen den beiden mit offenen Mündern nach.
 

An diesem Abend saß Remus etwas abseits von seinen Freunden im Gemeinschaftsraum. Dass James und Sirius den Kuss mitgekriegt hatten, war ihm durchaus bewusst und er wollte nicht, dass sie ihn jetzt belagerten und mit Fragen bombadierten, wobei es natürlich naiv war zu glauben, dass der Plan aufgehen würde, denn James und Sirius hielt das nicht sehr lange davon ab zu ihm rüber zukommen.
 

"Hey Remus", rief James grinsend. "Sag mal: du magst die kleine Bristow, nicht wahr?"

"Als ob du das vorhin nicht gesehen hättest", antwortete Remus genervt.

"Nun sag schon, wie war`s?", fragte Sirius sofort.
 

Remus stand auf und blickte die beiden vorwurfsvoll an.
 

"Das ist eine Sache, die nur mich und Elina etwas angeht", antwortete er. "In unserem Privatleben habt ihr nichts verloren, also lasst mich mit euren Fragen in Ruhe. Ich werde sie euch nicht beantworten."
 

Mit diesen Worten wollte er schon in den Schlafsaal verschwinden, als er auch noch von Ken und Kay Bristow abgefangen wurde, die natürlich wissen wollten, was er mit ihrer kleinen Schwester gemacht habe.
 

Nachdem er ihnen und später auch noch Liza drei mal vergewissern musste, dass er Elina nichts getan hatte und ihr auch nichts tun würde, ließen sie ihn dann aber auch endlich in Ruhe und er konnte sich in den Schlafsaal zurückziehen.

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Am Morgen des 3. Oktobers wachte Remus ungewöhnlich früh auf. Es war erst 5 Uhr 30 und für einen Sonntag war er mehr als nur früh dran.
 

Er dachte an Elina. Sie war in seinem Kopf und er bekam sie nicht raus und wollte es auch gar nicht. Es war ein schönes Gefühl auch nur an sie zu denken.
 

Er entschied, dass er nicht mehr einschlafen konnte und so stand er auf, zog sich um und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum, wo er zu seiner eigenen Überraschung auf Lily traf, die in einem der Sessel vor dem Kamin saß und las.
 

"Morgen, Lily, du bist ja auch schon wach", begrüßte er sie. Sie blickte auf.

"Morgen, Remus", erwiderte sie leicht lächelnd. "Schon ist gut. Ich hab die Nacht seltsamerweise überhaupt nicht schlafen können. Und du?"

"Mir ist nicht mehr nach schlafen gerade", antwortete Remus. "Was liest du so?"

"Tolkien", antwortete Lily. "Der Herr der Ringe. Das ist ein Fantasy-Roman. Ich weiß nicht ob du den kennst?"

"Nein", gestand Remus. "Sagt mir nichts, aber wenn du fertig bist, kann ich mir das Buch vielleicht mal ausleihen?"

"Gerne", meinte Lily. "Möchtest du, dass ich dir sage, worum es geht?"

"Nein, danke", erwiderte Remus. "Ich lass mich überraschen."

"Okay, ist gut", sagte Lily und sie lächelte.
 

Sie wandte sich wieder ihrem dicken Roman zu. Remus beobachtete sie einen kurzen Moment lang und blickte dann ins Feuer und dachte einfach nur noch an Elina.
 

Die nächsten Tage traf er sich oft mit ihr und er war glücklich, wenn er sie sah.
 

James und Sirius hatten aufgehört, ihn zu löchern und sie respektierten seine Privatsphären nun auch. Sie waren meist damit beschäftigt zusammen mit Peter dem Quidditchteam der Gryffindors beim Training zuzusehen und sie mächtig anzufeuern, was diese genossen.
 

Mitte Oktober bestellte Professor McGonagall Sirius in ihr Büro, wo sie ihm eröffnete, dass der Stadionsprecher letztes Schuljahr Hogwarts verlassen hatte und sie nun noch einen neuen suchten.
 

Srius hatte das Gefühl, als wären sein Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag gelegt worden. Er konnte sein Glück noch gar nicht fassen.
 

"Ich darf kommentieren?", fragte er aufgeregt. "Ist das Ihr Ernst?"

"Ja", bestätigte Gonnie und ein Anflug eines Lächelns erchien auf ihrem Gesicht. "Aber ich möchte Ihnen raten unparteiisch zu kommentieren, auch wenn das schwerfallen wird. Das kann ich mir vorstellen. Auch ich bin natürlich dafür, dass Gryffindor gewinnt."
 

Mit diesen Worten entlies sie ihn und Sirius konnte natürlich nicht anders, als es sofort James zu erzählen. Der war total aus dem Häuschen.
 

"Stadionsprecher?!", rief er total begeistert. "Mensch, das ist einfach genial!"

"Das sag ich doch!", meinte Sirius und sie malten sich aus, wie genial es war Stadionsprecher zu sein. Dass Gonnie Sirius gesagt hatte, dass er unparteiisch kommentieren sollte, war längst schon wieder in Vergessenheit geraten.
 

Es kam Sirius natürlich zu Gute, dass er die Namen der Gryffindorspieler schon kannte und nun lernte er auch noch die Namn der anderen Manschaften und erkundigte sich in der Bibliothek über alle Möglichen Spieltaktiken und alle möglichen Foulspiele, um so kompetent, wie möglich kommentieren zu können.
 

er war inzwischen genauso im Quidditch-Fieber, wie James und auch Haily. Das erste Spiel würde Gryffindor gegen Slytherin bestreiten und soweit er sich informiert hatte, war das Eröffnungsspiel immer zwischen diesen beiden Häusern.
 

Der Oktober verging ihm viel zu langsam. Das Spiel würde erst am ersten Novemberwochenende steigen und er konnte es kaum erwarten.
 

Endlich jedoch, nach scheinbar Jahren, kam das erste Novemberwochenende und er, James und Haily waren fast die ersten, die im Stadion waren, um das Spiel zu sehen.
 

Aufgeregt eilte Sirius in die Lehrerloge, von wo aus auch er das Spiel kommentieren würde. Er war natürlich reichlich zu früh und so vertrieb er sich die Zeit, in dem er schon irgendwelche Sprüche durch das Mikrophon brüllte und sich darüber freute, dass James sich vor Lachen auf den Tribünen bog.
 

Auch andere Schüler lachten, doch einige andere und vor allem natürlich auch die Lehrer fanden das nicht so komisch und so wurde Sirius gleich erst einmal von Gonnie zusammengestaucht, als sie in die Loge kam.
 

Ungeduldig wartete er auf den Beginn des Spiels und endlich war es soweit.
 

"Hallo", brüllte er ins Mikrophon. "Ich heiße euch alle herzlich Willkommen zum ersten Quidditchspiel der Saison, der schon langersehnten Begegnung Gryffindor gegen Slytherin."
 

Beifall kam von den Tribünen.
 

"Und hier kommen die Gryffindors", rief Sirius. "Bristow, McChipston, Wood, Gordon, Bolland, Jezley und Robson! Mit Sicherheit das beste Team, das Hogwarts je gesehen hat -"
 

"BLACK!", rief Gonnie. "Bleiben Sie unparteiisch!"
 

"Ja, ist gut, Professor", meinte Sirius. "Und hier die Verlierer - äh - ich meine natürlich die Slytherins ..."
 

Während Sirius die Namen der Slytherins ins Mikro brüllte, lachte sich James auf den Tribünen über die Bezeichnung "Verlierer" scheckig. Well, es war natürlich auch offensichtlich, dass das stimmte.
 

Die Spieler hatten nun Aufstellung genommen und Madam Hooch betrat das Spielfeld.
 

"Kapitäne, begrüßt euch!", rief sie und Liza Bristow und Jack Maison, der Kapitän und Jäger der Slytherins, schüttelten sich die Hände, wobei deutlich der Hass zwischen den beiden Häusern zum Ausdruck gebracht wurde, denn es schien als wollten sie sich gegenseitig die Hände brechen.
 

"Besteigt die Besen", wies Madam Hooch die Spieler an und nur wenige Sekunden später waren alle Spieler oben in der Luft.
 

Madam Hooch lies die Bälle raus. Der größte Ball unter ihnen hatte eine scharlachrote Farbe und hatte etwa die Größe eines Fußballs. Er wurde Quaffle genannt. Die Jäger warfen ihn sich zu und versuchten ihn durch einen von drei gegnerischen Torringen zu schießen und jedes Tor brachte der Mannschaft zehn Punkte, was der Hüter der gegnerischen Mannschaft natürlich versuchen musste zu verhindern.
 

Zwei kleinere schwarze Bälle, genannt Klatscher, fegten mit einem Affenzahn über das Spielfeld hinweg und versuchten die Spieler zu behindern. Für diese Klatscher waren die Treiber zuständig. Sie versuchten nun also die Klatscher möglichst auf das gegnerische Team zu lenken.
 

Nun blieb nur noch ein kleiner goldener Ball mit silbernen Flügeln, der wahnsinnig flink über das Spielfeld raste und dabei fast unmöglich zu sehen war. Der Sucher einer jeden Mannschaft musste den Schnatz nun also fangen und erst dann endete das Spiel. Und der Fang des Schnatzes brachte dem Sucher, der ihn fing zusätzliche 150 Punkte, was fast immer bedeutete, dass das Team gewann.
 

"Und Gryffindor im Quafflebesitz", brüllte Sirius. "Anne Lezley für Gryffindor jagt mit ihm auf das Tor zu. Pass an Amanda Bolland - eine sehr gute Entdeckung von Bristow, letztes Jahr noch auf der Reservebank - sie schießt zu Robson, Robson hält auf das Tor zu und ... sauber einem Klatscher von Tyson ausgewichen, sie schießt und TOOOR! 10 : 0 für Gryffindor!"
 

Das Stadion, auf den Rängen der Gryffindorfans applaudierte, wogegen von den Slytherins laute Buh-Rufe kamen.
 

"Slytherin jetzt im Ballbesitz", kommentierte Sirius. "Maison zu Morton, Morton zurück zu Maison doch Robson fängt ab - sehr gut, Theresia! -"
 

"BLACK!", keifte Gonnie. "Welchen Teil des Wortes "unparteiisch" haben Sie nicht verstanden?"

"Die Vorsilbe "un", Professor", machte sich Sirius lustig und fuhr mit den Kommentaren fort, bevor die aufgebrachte Lehrerin etwas dazu erwidern konnte.
 

James kringelte sich auf den Tribünen.
 

"Gryffindor nun also wieder im Quafflebesitz", fuhr Sirius fort. "Theresia Robson für Gryffindor! Pass an Amanda und eine saubere Aktion von Dustin Wood. Burton ist abgelenkt! Bolland schießt und 20 : 0 für Gryffindor!"
 

Wieder applaudierten die Gryffindorfans, erfreut darüber, dass Wood den Hüter der Slytherins so gut abgelenkt hatte.
 

Das Spiel zog sich hin. Nach einer Weile stand es 60 : 30 für Gryffindor und als Torben Davis, von den Slytherins das vierte Tor schoss, brach Sirius in lautes Geschimpfe gegen die Slytherins aus, was ihm erneut eine Rüge von Gonnie einbrachte un bewirkte, dass James derweile an einem Lachkrampf beinahe erstickte.
 

"Und nun saust Bristow los", brüllte Sirius, als Liza in den Sturzflug gegangen war. "Und Hurst hinterher, doch das kann er voll vergessen bei seiner lahmen Schnecke von Besen -"
 

"Black, ich warne Sie!", schrie Professor McGonagall.
 

"Und Bristow hat den Schnatz schon fast! Mach schon, Liza, den packst du! JAAAAHHH! Sie hat den Schnatz! 210 : 40 für Gryffindor!"
 

Das Stadion explodierte. Alle Gryffindorfans waren in stürmischen Beifall ausgebrochen und James überschlug sich fast mit seinen Jubelschreien. Neben ihm war Peter total aus dem Häuschen und er konnte Haily und ihre Freundinnen sehen, wie sie ebenfalls begeistert applaudierten.
 

Auch Remus applaudierte. Jedoch war er nicht ganz s aus dem Häuschen, wie die meisten seiner nächsten Nachbarn, denn Quidditsch hatte ihn noch immer nicht so recht überzeugt. Aber im Grunde machte es nichts.
 

James war auf das Spielfeld gerannt, um den Spielern der Gryffindors zu gratulieren. Ihm folgten fast sofort auch Sirius und Peter und irgendwann schienen alle Gryffindors, bis auf Remus, auf dem Spielfeld zu sein.
 

Remus hingegen, hatte sich zu Elina gesellt, die froh über den Sieg ihrer Schwester war, jedoch nicht auf das Feld gerannt war, um ihr zu gratulieren, denn irgendetwas bedrückte sie. Sie würde sich einfach nicht wohl fühlen, wie die anderen auf sie zuzueilen. Sie würde sich nicht wohl fühlen von den ganzen Menschenmassen fast erdrückt zu werden.
 

So schloss sie sich Remus an, der mit ihr in der Bibliothek verschwand. Unbemerkt von allen anderen Hogwartsschülern.
 

Die Gryffindors jedoch waren in absoluter Partystimmung und so tobte die Fete bis spät in die Nacht hinein.

Wunder weiße Weihnacht

Die Party der Gryffindors hatte erst ein Ende gefunden, als die Gonnie gegen dreiviertel vier (für alle nicht-Ostdeutschen: 3:45 Uhr a.m.) mit einem schotten gemusterten Morgenmantel in den Gemeinschaftsraum spaziert kam und alle in ihre Betten geschickt hatte.
 

Murrend hatten sie alle ihren "Befehl" befolgt. Eigentlich wollten sie durch machen, aber sich gegen die Gonnie zu widersetzen war quasi schulischer Selbstmord (Strafarbeiten, Punktabzüge und diese zu Meist in horenden Ausmaßen - je nach dem, was genau man eigentlich verzapft hatte)
 

Well, James und Sirius hatten diese Drohungen natürlich mal wieder herzlich wenig geschockt, doch dem Blick, mit dem Remus sie bedacht hatte (so ein "Bringt-uns-auch-nur-einen-Punkt-Abzug-und-ihr-kriegt-was-zu-hören-Blick") konnten sie nicht Stand halten.

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Es ging nun beinahe straff auf die Weihnachtsferien zu. Zwar war Mitte November noch die Begegnung Ravenclaw-Hufflepuff angesetzt, jedoch erachtete James sie für weitaus weniger spannend, als das erste Matsch, was er damit begründete, dass ein Spiel doch nur dann spannend sein konnte, wenn Gryffindor spielen würde, was zu einer heftigen Diskusion mit Haily geführt hatte, die die ganze Schule hatte mit verfolgen können, weil James und Haily sie in die große Halle zum Frühstück verlegt hatten.
 

Sirius hatte diese Diskusion höchst unterhaltsam gefunden, weil James ständig so abgefahrene Sprüche abgelassen hatte, dass man einfach an einem Lachkrampf ersticken musste. Auch andere Schüler waren dieser Meinung gewesen, jedoch bei weitem nicht alle und schon gar nicht die Lehrer, die,angeführt mal wieder von der Gonnie, zur bitteren Enttäuschung Sirius`, die Diskusion relativ schnell beendet hatten.
 

"Ich glaube, Gonnie hat es auf mich abgesehen", murrte James, als er sich zu seinen besten Freund gesetzt hatte.

"Vielleicht solltest du einfach mal ein bisschen mehr Respekt den Regeln gegenüber an den Tag legen", schaltete sich Lily ein.
 

James. blickte sie überrascht an. Sie hatte ihn angesprochen! Sie hatte ihn doch tatsächlich angesprochen! Dieser Tag muss mein Gückstag sein, dachte er.
 

Dass sie ihn kritisiert hatte, hatte er mal wieder nicht mitgekriegt. Diese Information war quasi zum linken Ohr rein gekommen und zum Rechten wieder hinaus, ohne im Gehirn irgendeine Reaktion hervorzurufen.
 

-So hören Jungs, ins Besondere die allseitsbekannte Wuschelbirne, also zu!-
 

Was James jetzt von sich gab war nicht mehr im Bereich des Verständlichen. Wahrscheinlich hatte er sich ausgemalt, was er sagen wollte, doch er war in diesem Moment wohl nicht fähig gewesen auch nur ein Wort richtig zu formulieren, geschweige denn zu merken, dass er gerade eine sinnlose aneinandereihung von Buchstaben vollbrachte.
 

Sämtliche Schüler, in seiner unmittelbaren Umgebung, waren in schallendes Gelächter ausgebrochen und er sah aus, als ob er nicht verstehen würde, was denn nun eigentlich so witzig war.
 

Sirius, Remus und Peter lagen der länge nach auf dem Tisch, während sich einige ältere Schüler, die das ganze mit bekommen hatten, vor Lachen die Bäuche hielten. Nur Lily lachte nicht. Sie starrte James an, als wäre er ein außerirdisches Wesen, das gerade einen ersten Kommunikationsversuch mit der menschlichen Spezies unternommen hatte.
 

James sah sich verwirrt um. Er hatte noch immer nicht kapiert, dass er sich gerade glanzvoll zum Deppen gemacht hatte, was die ganze peinliche Situation nur noch verschlimmerte, weil die schadenfrohen Zuhörer dadurch nur noch umso mehr über ihn lachten.
 

Am Tag darauf wusste dann eigenartiger Weise die ganze Schule, was James immer noch nicht geschnallt hatte, was diesem langsam auf den Keks ging.
 

"Wie kann man eigentlich so lange auf dem Schlauch stehen?!", wollte Sirius irgendwann wissen, als er James` immer noch ratloses Gesicht sah.

"Was ist an der Frage, ob sie mit mir ausgehen möchte eigentlich so komisch?", erwiderte James verständnislos.
 

Neben ihm waren Remus und Peter seitlich weggekippt und auch Sirius musste sich ganz stark zusammen reißen, nicht erneut laut los zu lachen. Mit einem herzlih schlecht unterdrückten kichern begann er es James zu erklären.
 

"Erstens:", begann er. "Angesichts der Kritik, die sie gegen dich ausgesprochen hatte, war der Augenblick für eine derartige Frage ganz sicher nicht günstig. Zweitens: Nicht ein einziges Wort deiner "Frage" war identifizierbar gewesen, sodass diese zufällige Abfolge von Buchstaben bestimmt selbst die kreativsten Köpfe dieser Weltbevölkerung vor ein unlösbares Rätsel stellen würde, was du eigentlich ausdrücken wolltest. Und drittens: Dein echt peinlicher Stimmbruch dazu hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt.

Gratuliere, Jamie, du hast es geschafft der gesamten Schule das schwerste Rätsel aller Zeiten auf zu geben!"
 

Kaum hatte Sirius seinen, ohnehin schon halb gelachten letzten Satz beendet, konnte auch er sich nicht mehr halten. James sah aus, als wollte er am liebsten sterben.
 

Sein einziges Glück war, dass die immer näher rückenden Weihnachtsferien diese Pleite spätestens drei Tage später aus allen Köpfen vertrieben hatten. Auch James konnte nun wieder so ungeniert durch das Schloss ziehen wie vorher. Und er begann zu weilen auch richtig arrogant zu werden. Dieses geschah vor allem dann, wenn er mal wieder der beste in einem Kurs war, mal abgesehen von Sirius, der mit ihm sehr gut mithalten konnte.
 

Auch Sirius war, sobald er in einem Kurs zu den drei besten Schlülern (meist Lily, James und er - Rangfolge wechselt immer mal wieder von Krus zu Kurs) zählte, sofort in seinem Ego bestätigt, wobei er allerdings noch nicht so arrogant war wie die Wuschelrübe, aber auch er kam dem Nahe.
 

Der einzige Kurs, in dem sie zu weilen auch ziemlich kleinlaut wurden, war Zaubertränke, denn Haily konnte James ganz gut in den Griff bekommen, wenn sie ab und zu James übertrumpfte und ihn (wenn auch nur knapp) etwas alt aussehen lies.
 

Sirius konnte dagegen immer von Francesca gebändigt werden. Er hatte sie zu einer ernstzunehmenden Gegnerin erklärt und er wollte sie unbedingt an ihre Grenzen stoßen lassen, was er bisher aber noch nicht geschafft hatte.
 

In Zaubertränke konnten Sirius und Francesca James` und Haily`s Konkurenzkampf ganz gut imitieren, wobei es sich allerdings nur auf Zaubertränke beschränkte.
 

So war Zaubertränke ein richtig spannendes Fach, weil jeder die parallel laufenden Konkurenzkämpfe zu gern verfolgte, wobei sich klahr die beiden Parteien Gryffindor und Ravenclaw herauskristallisierten. Nur vereinzelt fielen ein paar Schüler aus den Reihen, wozu auch Lily und Remus zählten.
 

Lily konnte James nicht ausstehen und Sirius war auch nicht gerade ihr bester Freund und so war sie auf Haily`s und Francesca`s Seite, zu mal sie auch sehr eng mit den beiden befreundet war.
 

Remus hingegen war einfach kein Fan von solchen Konkurenzkämpfen und er wollte daher nicht Partei ergreifen.
 

Bis zu den Weihnachtsferien verlief also alles total gewöhnlich, oder sagen wir besser FAST alles lief total gewöhnlich.
 

In der letzen Zaubertrankstunde vor Weihnachten passierte etwas, was Sirius für den Rest seines Lebens "Den Wink des Schlicksals" nennen sollte:
 

Es begann noch voll normal. Er und James kamen von einer Stunde, in der sie es wieder einmal geschafft hatten Magie anzuwenden, die wahrscheinlich manchen 7-klässler hätte alt aussehen lassen und waren daher voll gut drauf und strotzten nur so vor Arroganz.
 

Lily setzte strengte sich gewaltig an, die beiden zu ignorieren, was gewaltig schwer fiel, da James es absolut nicht lassen konnte sie auf seine "Meisterleistung" anzusprechen.
 

Dieses Imponiergehabe war bei ihr absolut fehl am Platz, aber das wollte James nicht wahr haben.
 

Haily, die dieses Drama nicht mit ansehen konnte, setzte dem schnell ein Ende, indem sie James wieder mal zu einem Konkurenzkampf aufforderte, was dieser natürlich nicht ablehnen konnte, denn er hatte in der Stunde zuvor den Kürzeren gezogen und war froh Revenge zu bekommen.
 

Sirius, der James und Lily amüsiert beobachtet hatte, wandte sich nun, da sein bester Freund gerade wieder dem üblichen Konkurenzkampf nachging, seiner Konkurenz zu, welche schon sehnlichst darauf gewartet hatte.
 

"Du gibst immer noch nicht auf?", fragte sie herausfordernd.

"Aufgeben?", erwiderte Sirius spöttisch grinsend. "Ich wusste nicht ein mal, dass es diesen Ausdruck überhaupt gibt. Was soll der bedeuten?!"
 

Francesca lies einen spöttischen Lacher vernehmer, sagte aber nichts. Sie holte ihre Bücher aus ihrer Tasche und setzte sich dann auf ihren Platz, um auf den Beginn des Unterrichtes zu warten. Sirius tat es ihr gleich.
 

So langsam hatten auch die anderen im Kurs ihre Bücher ausgepackt und sich auf ihren Plätzen zusammen mit ihrem Partner eingefunden. Sirius beobachtete Remus, der sich mit Lily unterhielt. Seit Francesca und er ein Team bildeten, hatte der meist schweigsame Zeitgenosse sich häufig mit Lily zusammen getan, denn neben dem schönen Nebenefekt, dass sie eine sehr gute Zaubertrankbrauerin war, wobei er so seine Problemchen hatte, verstanden sich die beiden auch sonst sehr gut.
 

Peter arbeitete mit einem Schüler aus Ravenclaw, der von Zaubertränke genauso viel Ahnung hatte, wie Peter fast überall. Daher hatten sie sich möglichst nahe an James und Haily gesetzt, denn so konnte sie sich sehr gut was abgucken.
 

Sluggy begann nun mit seinem Unterricht:
 

"Um sie alle ein wenig auf Weihnachten einzustimmen, habe ich mir gedacht, dass wir heute einen schönen heißen Punsch brauen könnten", verkündete er strahlend der Klasse. "Dabei stehen mehrere Geschmacksrichtungen zur Auswahl und ich denke, es wird für jeden etwas dabei sein."
 

Mit einem Wink mit seinem Zauberstab schrieb er die verschiedenen Rezepte an die Tafel. Dann wandte er sich wieder seiner mitlerweile hellauf begeisterten Klasse zu.
 

"So, wie gesagt, ich denke es wird für jeden was dabei sein", sprach er weiter. "Sollte dennoch jemand andere Ideen haben; ich bin jeder Zeit offen für Neues."
 

In der Klasse ging ein aufgeregtes Gemurmel los, weil jeder sich mit seinem Partner unterhielt, welchen Punsch sie denn nun ausprobieren wollten. Sirius hingegen blickte überlegend die Rezepte durch. Heidelbeeren mit Vanillearoma, Apfel und Zimt, Johannisbeeren und andere Früchte ... eigentlich wollte er alles ausprobieren.
 

"Meine Mutter hatte immer ein ganz tolles Rezept", unterbrach Francesca sein Überlegen. "Waldfrüchte und Honig und ein bisschen Milch dazu. Der ist einfach spitze."

"Klingt lecker", meinte Sirius. "Genauso wie alle Rezepte an der Tafel auch. Ich hab noch nie etwas der artiges getrunken, weil meine Alten nichts davon halten."

"Glaubst du die Zeit reicht, um alle auszuprobieren?", überlegte Francesca mit einem nachdenklichen Blick zur Tafel.
 

Sirius starrte sie überrascht an. Er hätte nicht erwartet, dass sie den gleichen Gedanken haben könnte wie er. Das war bisher nocht nie (zumindest nicht bewusst) vorgekommen.
 

"Wärst du auch bereit die Rezepte ein wenig miteinander zu kombinieren?", schlug er schließlich vor. "Ich frage mich, was dabei alles rauskommen könnte."
 

Sie überlegte einen Moment.
 

"Gerne", antwortete sie schließlich. "Kann doch spannend werden."
 

Er grinste und die nächsten paar Minuten verbrachten sie damit, aus den vielen verschiedenen Rezepten (oder zumindest aus ein paar von ihnen) eins zu machen, wobei sie sich fast immer fast sofort einig waren.
 

Für Sirius war allein schon diese Tatsache nahezu ein X-Faktor. War Franncesca in den bisherigen Stunden gerne anderer Meinung gewesen als er. Er hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell einig werden könnten. Aber er sagte nichts dazu, denn er empfand dies als eine angenehme Überraschung.
 

Sluggy guckte mehrmals zu ihnen hinüber, wie als könne er nicht glauben, wie enthusiastisch Sirius und Francesca an diese Aufgabe herangingen.
 

Nach einer Weile war der gesamte Kerker bereits erfüllt von süßem Vanilleduft und dem zarten Geruch von heißen Früchten, die jedem ohne Weiteres die Sinne vernebelten. Alle waren mit Eifer bei der Sache, denn jeder freute sich auf seinen Punsch.
 

Allen vorran waren diesmal nicht James und Haily, die heute zur Abwechslung auch ein sehr gutes Team bildeten, sondern Sirius und Francesca, die sich heute nahezu pefekt ergenzten, was Sirius zunehmend mehr beeindruckte und ihr schien es nicht anders zu ergehen.
 

Während sie die Früchte etsaftete und erhitzte, rührte er eine verführerisch duftende Mischung an, in der so viele Zutaten drin waren, dass man sie gar nicht mehr alle aufzählen konnte.
 

Er verwendtete größten Teils nur kleine Mengen, getreu dem Motto "Nicht viel hilft viel".
 

Und dieses Konzept ging auf, denn die Mischung verbreitete einen dermaßen verführerischen Duft im gesamten Kerker, dass sogar James und Haily für mehrere Minuten ihre eigene Arbeit vergaßen und einfach nur noch sehnsüchtig zu Sirius und Francesca rüber blickten, wie als wollten sie jeden Moment zu ihnen rüberstürzen und sie geradezu anflehen, sie kosten zu lassen. Doch mit Mühe hielten sie sich davon ab.
 

Dann goss Francesca langsam den Fruchtsaft hinzu, wobei das langsame Hinzugießen bewirken solte, dass sich die Aromastoffe noch besser entfalteten, was sehr gut gelang. Dann noch alles ein Weilchen köcheln lassen, wobei allein schon die Erwartung der beiden schon fast Rekordwerte erreichte, mal ganz zu schweigen von allen anderen in der Klasse.
 

"Wie nennt ihr eure Komposition eigentlich?", wollte James wissen. Auch er lies seinen und Haily`s Punsch gerade noch köcheln und hatte daher Zeit sich mit seinem besten Freund zu unterhalten, wobei deutlich rauszuhören war, wie sehr er gerne als erster den Punsch probieren wollte.
 

Sirius und Francesca überlegten einen Moment.
 

"Wunder weiße Weihnacht", kam es plötzlich von beiden gleichzeitig und wie aus einem Mund. Überrascht darüber, dass der jeweils andere den selben Einfall gehabt hatte, sahen sie sich an.
 

"Habt ihr gerade zur gleichen Zeit den selben Einfall gehabt?", wollte James wissen, als könne auch er nicht glauben, was er gerade gehört hatte.
 

"Schon witzig nicht?!", lachte Sirius und die Sache kam ihm immer mehr einfach nur noch unglaublich vor. Nach unzähligen Zaubertrankstunden, in denen er und Francesca sich gegenseitig angestachelt hatten, unterschiedliche Meinungen hatten, unterschiedlicher gar nicht hätten sein können, waren sie sich jetzt auf ein Mal ständig einig? Das konnte doch nicht einfach nur Zufall sein!
 

Francesca lachte, doch wandte sich dann ab, denn auch sie empfand die plötzlichen Übereinstimmungen mit Sirius als äußerst überraschend, wenn auch angenehm überraschend.
 

"Ich hab euch beobachtet", gestand James. "So einig wie heute wart ihr euch noch nie. Um ehrlich zu sein, ihr wart euch sonst fast überhaupt nicht einig, mal abgesehen von den Tatsachen, dass ihr euch beide als würdige Gegner anerkennt."
 

"Ja, irre nicht?", erwiderte Sirius verblüfft.
 

"Ich glaub der Punsch ist langsam fertig", warf Francesca plötzlich ein und Sirius stimmte ihr, nachdem er gekostet hatte eindeutig zu.
 

Der Punsch war umwerfend, ein Abenteuer für nahezu alle Sinne und jeder im Kurs hatte probieren wollen, weil natürlich jeder dem verführerischen Duft nicht hatte standhalten können. Auch Sluggy war von den Socken und erkannte diese Komposition als den besten Punsch an, den er je gekostet hatte.
 

Zufrieden über seine und Francecsa`s Komposition, ging Sirius später zum Mittagessen. Irgendwie konnte er nichts mehr essen, denn aus irgendeinem Grund war er total in Gedanken und er konnte sich nach spätestens ein paar Sekunden nicht einmal mehr an den zu letzt gedachten Gedanken erinnern. Es war, als hätte der Punsch "Wunde weiße Weihnacht" die Sinne vernebelt, oder war es Francesca gewesen?
 

Nach dem Mittag hatte er Kräuterkunde und er und seine drei Freunde machten sich auf zu den Gewächshäusern. Doch was jetzt kam, war wie die Krone auf das ohnehin schon witzige Geschehnis in Zaubertränke.
 

Das ganze Schloss war zugeschneit und Sirius konnte schwören, dass heute Morgen, als er nach dem Aufstehen flüchtig aus dem Fenster geschaut hatte noch nicht ein Körnchen Schnee gelegen hatte. Das war nicht möglich. Das war einfach nur Unglaublich. Und dann sprach James neben ihm das aus, an was auch er gerade in diesem Moment gedacht hatte:
 

"Na jetzt kriegen wir wirklich ne "Wunder weiße Weihnacht"!"

Pottersche Weihnachtsferien

Der Kräuterkundeunterricht fiiel an diesem Tag aus, weil es unmöglich war vom Schloss zu den Gewächshäusern zu gelangen. James und Peter waren darüber natürlich ausgesprochen happy. Remus hingegen war natürlich mit Ausfallunterricht überhaupt nicht zu begeistern, woraufhin James ihm zum Streber erklärte, war Remus allerdings nicht weiter störte, denn wenn James nichts besseres einfiel ihn zu ärgern...
 

Sirius hatte das mit dem Ausfallunterricht noch nicht ganz mitgekriegt. Auf der anderen Seite, war der Unterricht gerade auch so in Vergessenheit geraten. Gebannt starrte er auf die total zugeschneite Hogwartslandschaft.
 

Normaler weise, wäre ihm Schnee egal gewesen. Er war einfach nicht der Typ, der sich leicht von Mutter Natur irritieren lies. Diesmal aber war es, als wollte der Himmel ihm ein Zeichen setzen. Erst Francesca in Zaubertränke, jetzt ein total dichtes Hogwarts, obwohl er sich doch so sicher war, dass es den ganzen Tag nicht geschneit haben konnte. Oder fing er langsam an blöde zu werden?
 

Letzteren Gedanken verwarf er ganz schnell wieder. Nein, es musste einfach irgend ein Zeichen sein. Irgendeine Nachricht des Schicksals. Aber was wollte das Schicksal ihm sagen? Und warum gerade hier und jetzt? Und vorallem, warum gerade er? Er hatte nie besonders Schicksalhafte Begegnungen gehabt. Eigentlich glaubte er nicht einmal richtig an das Schicksal. Oder sollte er vielleicht einfach damit anfangen?
 

"Sag mal, Sirius, kommst du heute noch?"
 

Sirius wandte sich überrascht um. Er hatte ganz vergessen, dass seine drei Freunde ja auch noch da waren. Fragend sah er sie an, als wollte er fragen, wohin?
 

"Bist du heute eigentlich noch ganz unter uns?", wollte James wissen. "Hast du nicht gehört? Wir haben jetzt Freistunden und ich weiß ja nicht, was du in Freistunden so machst, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du die ganze Zeit nur dumm rumstehen willst."
 

"Sorry, ich war gerade in Gedanken", meinte Sirius und starrte wieder in den Schnee. "Ich bin mir total sicher, dass es heute überhaupt nicht geschneit hat. Wie kann es sein, dass jetzt auf einmal so viel Schnee liegt?"
 

"Gute Frage", erwiderte Remus. "Ich hab auch nichts davon bemerkt, dass es geschneit hätte. Das ist noch nicht einmal für unsere Zauberwelt normal."
 

"Schon klar", meinte James. "Geht mir ja auch so, aber ich habe jetzt einfach keine Lust mir darüber Gedanken zu machen. Ich will jetzt einfach nur meine Freistunde genießen. Und wenn ihr nicht mitkommen wollt, okay. Ich bin im Gemeinschaftsraum."
 

Widerwillig wandte Sirius seinen Blick von der verschneiten Landschaft ab.
 

"Warte James!", rief er. "Ich komme mit."

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Der Novemer neigte sich seinem Ende und alle Schüler freuten sich mächtig auf die bevorstehenden Weihnachtsferien (oder zumindest die meisten). Am letzten Tag vor den Ferien hatte die Gonnie eine Liste rumgereicht, in die sich alle Schüler eintragen sollte, die über Weihnachten nicht nach Hause fuhren.
 

Weder, James, Sirius, Remus noch Peter hatten sich eingeschieben. Keiner von ihnen würde das Fest in Hogwarts feiern.
 

Sirius hingegen, würde aber auch nicht nach Hause fahren. James Eltern hatten ihn eingeladen, bei ihnen zu feiern umd als jemand, der seine eigene Family hasste, lehnte er die Einladung der Eltern seines besten Freundes natürlich nicht ab. Außerdem war er gespannt darauf Jason kennen zu lernen, denn er wollte einfach mal sehen, wie James in der Rolle als großer Bruder war.
 

So saßen sie alle vier schon wieder zusammen im Hogwartsexpress und James, Sirius und Peter unterhielten sich angeregt darüber, was sie die Ferien alles so unternehmen würden.
 

Peter würde das Fest zusammen mit seiner Mutter feiern, die allein irgendwo auf dem Land lebte. Sein Vater war schon vor Peters Geburt an einer Krankheit gestorben und Mrs Pettigrew hatte seit dem nicht wieder geheiratet.
 

James und Sirius wollten das kleine Dorf unsicher machen, in dem James mit seiner Familie lebte. Außerdem wollten sie aber auch einmal nach Brighton rein, weil sie noch Geschenke brauchten.
 

Brighton lag nur ein paar wenige Kilometer östlich von dem Dorf in dem James wohnte und James war oft in Brighton, weil es auch in Brighton eine Gasse ähnlich wie die Winkelgasse gab. Auch hier hätte James seinen Zauberstab kaufen können, jedoch waren die Zauberstäbe Ollivanders die besten im ganzen Land und auch die Bücher und Umhänge etc., die es in der Brighton Alley gab, waren nicht auf den Schulgebrauch ausgerichtet, sodass James so oder so nach London hatte fahren müssen.
 

Trotzdem fand James die Brighton Alley cooler, als die Winkelgasse, denn die Bücher, die es dort gab waren einfach interessanter, wie er fand.
 

Nur Remus enthielt sich dem Gespräch weitläufig und als Sirius wissen wollte, warum er mal wieder so schweigsam war, erzählte er, dass er sich eigentlich nicht so sehr auf Weihnachten freute.
 

"Du wärst am liebsten in Hogwarts geblieben und hättest gelernt, hab ich Recht?", vermutete James. "Warum hast du`s dann aber nicht getan?"
 

"Es geht nicht darum, dass ich lieber in Hogwarts geblieben wäre", entgegnete Remus. "Ich feiere Weihnachten an sich gerne mit meiner Familie, aber dieses Weihnachten wird einfach nicht so besonders. Und das hat auch nichts mit meiner Familie zu tun."
 

"Und womit hat es dann zu tun?", wollte Sirius promt wissen.
 

"Das wollt ihr nicht wissen", wich Remus aus. "Außerdem würdet ihr es auch nicht verstehen."
 

"Wir würden etwas nicht verstehen?", vergewisserte sich James mit Betonung auf dem Wörtchen "Wir". Es war klar, dass er und Sirius sehr gut verstanden hätten, was los war, wenn Remus es ihnen erklärt hätte. Auch Peter hätte es garantiert verstanden. Remus Problem war allerdings die Angst und zwar die Angst vor der Reaktion seiner Freunde.
 

"Glaubt mir, das ist nicht so einfach zu verstehen", wehrte Remus ab. "Ich versteh es ja selbst kaum."
 

Das war gelogen und diente nur als Ausrede und James und Sirius durchschauten das, denn Remus klang einfach nicht überzeugend.
 

"Du bist ein ganz schlechter Lügner", meinte Sirius. "Also was ist nun?"
 

"Es ist nichts, was euch interressieren könnte", behauptete Remus, wobei er sich sicher war, dass wenn sie sein Geheimnis rausfinden würden, dass es sie brennend interessieren würde und dass sie alles andere als Verständnisvoll reagieren würden ihm gegenüber.
 

James und Sirius blickten Remus immer noch ungläubisch an, doch sie sahen ein, dass sie nichts weiter aus ihm raus bekmmen würden, zumindest jetzt im Moment nicht.
 

Der Hogwartsexpress fuhr am Gleis 9 3/4 ein und James und Sirius waren die ersten, die aus dem Zug gesprungen waren.
 

Zu ihnen gesellten sich Haily und Francesca. Haily`s und James` Familien feierten Weihnachten gewöhnlich zusammen und Francesca´s Familie war über Weihnachten bereits verreist und damit sie nicht die einzige Erstklässlerin in Ravenclaw war, die in Hogwarts blieb, hatte Haily ihr angeboten mitzukommen.
 

Sirius sah aus, als wären sein Geburtstag mit Weihnachten zusammen und vorverlegt worden, doch niemand achtete darauf. Gemeinsam traten sie auf den Bahnhof Kings Cross, wo James seinen kleinen Bruder bereits von Weitem erkannte, denn der Mini-James hüpfte an der Seite seines Vaters aufgeregt auf und ab, als könne er es nicht erwarten den großen Bruder endlich wieder zu sehen.
 

Sirius musste sich vor Lachen erst einmal wegdrehen, denn Jason sah dabei unglaublich witzig aus.
 

"Big Jay, Big Jay, Big Jay,...", rief der kleine aufgeregt und fiel der Original-Wuschelbirne um den Hals.
 

"Uah", rief James überrascht. "Ist ja gut, du kleiner Hüpferling!"
 

Haily, Francesca und Sirius lachten, doch Haily schien sich zu früh gefreut zu haben, denn Jason war auch überglücklich sie wieder zu sehen und so war sie gleich die nächste, der er um den Hals "hüpfte", wobei es nun an James war, das lustig zu finden.
 

"Hallo Dad", wandte er sich schießlich an seinen Vater.
 

"Hallo James", grüßte dieser zurück. "Hallo Hailiana und ihr beiden seit bestimmt Sirius und Francesca."
 

"Genau", erwiderte Sirius. "Guten Abend, Mr Potter. Danke für die Einladung."
 

"Keine Ursache", entgegnete Mr Potter. "Ich hoffe ihr habt alle ein schönes Haljahr gehabt."
 

"Und wie", kam es von James und Haily gleichzeitig.
 

"Das freut mich", meinte Mr Potter. "Wir warten dann auch nur noch auf Liones und Caithlin."
 

"Wer sind Liones und Caithlin?", fragte Sirius James im Flüsterton.
 

"Mein Onkel und meine Tante", antwortete dieser. "Also Haily`s Eltern. Onkel Liones ist der jüngere Bruder meines Vaters."
 

Und gerade in diesem Moment fuhr ein Auto vor, aus dem Haily`s Eltern stiegen und ihre Tochter sofort freudig begrüßten.
 

"Lee, altes Haus", grüßte Liones Potter brüderlich James` Vater, nachdem er sich von seiner Tochter abgewandt hatte.
 

"Was 'Lee'?", flüsterte Sirius.

"Na irgendwoher muss mein zweiter Vorname ja stammen", erwiderte James. "Sag mir nicht, du hast keinen zweiten Vornamen, benannt nach irgendeinem Familienmitglied."

"Doch, Orion", antwortete Sirius mit leich angewiderter Stimme. "Mein Alter lässt grüßen."

"Viele Kinder werden irgendwie nach einem Familienmitglied benannt, hab ich mal so festgestellt", fand James. "Haily heißt mit zweiten Vornamen ja auch Caithlin."
 

Liones und Caithlin Potter begrüßten nun James, Jason, Sirius und Francesca. Dann stiegen Haily und Francesca auch schon bei ihren Eltern ins Auto, während James, Sirus und Jason sich auf den Rücksitz im Auto von James` Vater begaben.
 

Keine zwei Minuten später waren sie auch schon wieder auf dem Weg zu James nach Hause.
 

Während James und Sirius die Fahrt über über alle möglichen Themen in Hogwarts diskutierten, hörte der kleine Mini-James, der genau zwischen den beiden saß gespannt zu.
 

"Also ich denke ja, wir haben noch nicht einmal ein Bruchteil des Schlosses kennen gelernt", meinte James. "Wir könnten uns doch mal nen Plan erstellen, wie wir das taktisch klug, ohne dass man uns erwischt nachholen."
 

"Oder, wie wir den Verdacht von uns ablenken", fügte Sirius hinzu. "Sofern er auf uns fallen sollte."
 

"Jahhh", meinte James in begeisternd überlegenden Ton. "Klingt gut!"
 

Kann das was gutes heißen?", warf James` Vater ein. "Ich mein, dass du jeden Scheiß und Blödsinn mit machst, das ist mir klar, aber dass du da auch noch organisiert bei vorgehst..."
 

"Das habe ich gerade deiner Rede entnommen", verteidigte sich James. "Ich zitiere: 'Wenn doch, dann lass dich nicht erwischen!'"
 

"Ich habe aber dazu gesagt, dass du eigentlich keinen Blödsinn anstellen sollst", erwiderte Mr Potter.
 

"Aber, Dad," begann James, "du müsstest mich doch langsam kennen und wissen, ass derartige Informationen bei mir zum einen Ohr rein gehen und zum anderen wieder hinaus."
 

Sirius lachte.
 

"Schlimm genug!", behauptete James` Vater. "Ich wette Hailiana bringt Gryffindor weit mehr Punkte als du."
 

"Schön wär`s", meinte Sirius grinsend.

"Sie ist in Ravenclaw", erzählte James seinem Vater. "Wenn sie Gryffindor Punkte einspielen würde, wäre sie mehr als nur deprimiert. Aber ich glaube Ravenclaw führt zur Zeit in der Hausmeisterschaft."

"Aber auch nur weil sie das letzte Spiel etwas höher gewonnen haben, als wir gegen Slytherin", schränkte Sirius ein. "Und das ist nur ganz knapp. Also sollen sie sich mal noch nichts auf ihre momentane Führung einbilden."
 

So gelangten sie also vom Thema streiche planen zum Thema Konkurenzkämpfe zwischen den Häusern, zwischen James und Haily, zwischen Sirius und Francesca und gelangten dann, mit überleitung zu ganz anderen Themen. Als sie bei James zu Hause angelangten diskutierten sie gerade darüber, wie geistig nicht anspruchsvoll doch der Unterricht in Hogwarts war."
 

James` Mutter erwartete sie bereits. Sie stand am Tor ihres gewaltigen Vorgartens und begrüßte ihren Sohn, Sirius, Haily und Francesca freudig. Dann wandte sie sich auch Liones und Caithlin Potter zu sie zu begrüßen, während James Sirius und Francesca schon einmal das Anwesen seiner Eltern zeigte.
 

Er lebte in einem großen Landhaus und alles in ihrem Haus zeugte von ungeheurem Wohlstand, wobei Sirius allerdings fand, dass die Potters nicht ganz so viel Wert darauf legten den größtmöglichen Luxus in ihrem Anwesen auszustellen, was Francesca förmlich von den Socken haute.
 

"Den Luxus hier nennst du noch normal?!", wandte sie sich an Sirius. "Das ist der pure Luxus!"
 

"Wenn dich das schon von den Socken haut, dann solltest du mal meine Alten sehen", meinte Sirius. "Blos immer das Hochwertigste kaufen und sobald es hochwertigeres gibt, wird das Alte ausrangiert. Die Hauselfen werden darauf getrimmt auch ja keine Fehler zu machen und wenn dr kleinste Fehler unterläuft, ist das schon fast wieder ein Grund den Hauselfen zu feuern. Wobei unsere Hauselfen auch nicht die freundlichsten Zeitgenossen sind. Das muss man dazu sagen."
 

"Eure Hauselfen werden für den kleinsten Fehler bestraft?", wunderte sich Haily. "Wie grausam sind deine Eltern?"
 

"Familie Black!", meinte Sirius nur. "Mehr kann man da einfach nicht zu sagen."
 

"Das hältst du aus bei denen?", wollte James wissen.
 

"Gerade so", erwiderte Sirius. "Ich bin schon eifrig am Gründe suchen, dass ich einfach von zu Hause abhaue. Aber bis jetzt haben sie mich noch nicht endgültig verkrault."
 

In diesem Moment rief James` Mutter die vier zu Tisch und James merkte jetzt erst, wie hungrig er eigentlich war.
 

"Was soll`s denn geben?", wollte er wissen. "Ich hab vielleicht nen Kohldampf!"
 

Er setzte sich zwischen Jason und Sirius, während die Hauselfen der Familie Potter im Esszimmer herum wuselten und das Essen herein trugen und überall die Kerzen anzündeten.
 

"Boah, Jacky, das ist ein Meisterwerk!", meinte James zu einem Elf gewandt als dieser gerade einen fabelhaft angerichteten Schweinebraten auftrug.
 

"Vielen Dank, der Herr", bedankte sich der Elf. "Wenn ich dem jungen Herren sonst noch etwas gutes tun kann ..."
 

"Ich komm auf das Angebot zurück", meinte James und führte einen inneren Kampf gegen sich, ob er zu Erst mit dem Schweinebraten anfangen sollte oder doch lieber zu Erst die Kürbiscremsuppe als Vorspeise plündern sollte.
 

Er entschied sich schließlich für die Kürbiscremsuppe.
 

Während des Essens wandte sich das Gespräch dem ersten Hogwartshalbjahr zu.
 

"Du und James ihr seit bestimmt die größten Konkurenten in ganz Gryffindor, hab ich Recht, Hailiana?", erkundigte sich James` Mutter.
 

"Noch mal", warf James ein, noch bevor irgendjemand anderes antworten konnte. "Haily ist in Ravenclaw und Francesca genauso. Also ist Gryffindor absolut keine Messlatte für sie."
 

"Und unabhängig davon seit ihr trotzdem die größten Konkurenten der Hogwartsgeschichte", meinte Francesca. "Allen voran in Zaubertränke."
 

"Nein, Francy", berichtigte Haily ihre Freundin. "Wir sind im Quidditch die größten Konkurenten, als sonst irgendwo. In Zaubertränke machst du uns mit Sirius ganz schöne Konkurenz!"

"Aber auch noch nicht so, dass wir euch überholen würden", fand Francy.

"Oh doch", meinte Haily. "Ihr müsst euch mal selbst beobachten!"
 

"Sag mal nehmen wir uns überhaupt was?", wandte sich James an Sirius.

"Nö", antwortete dieser achselnzuckend.

"Seit wann seit ihr beide eigentlich schon Konkurenten, du und Haily? Wenn selbst deine Mutter schon darauf anspricht..."

"So seit wir uns kennen, glaube ich", meinte James nachdenklich. "Ganz zu Anfang haben wir um die Wette geschrien, wessen Mutter eher kommt. Da waren wir so`n paar Monate alt."
 

"Oh mein Gott!", meinte Francesca.
 

"Wieso 'oh mein Gott'?", wollte James wissen. "Es ist für mich und Haily normal zu konkurieren."

"Ja, das merkt man!", meinte Francesca.

"Das musst du sagen", meinte James. "Wo du und Sirius in Zaubertränke genauso auf Konkurenz eingestellt seit!"

"Aber nicht in er letzten Stunde", warf Haily plötzlich ein.

"Da haben wir ja selber nicht konkuriert", meinte James. "Das war ja reine Teamarbeit! Apropos, wärt ihr zwei eigentlich bereit das Rezept für "Wunder weiße Weihnachten" unseren Hauselfen mal zu verraten?"

"Nein", antworteten Sirius und Francy gleichzeitig. "Unverkäuflich!"

"Schade!", bedauerte James.
 

"Was ist "Wunder weiße Weihnachten"?", wollte Jason wissen.

"Ein Punsch, den Sirius und Francy in der letzten Zaubertrankstunde gezaubert haben", erzählte Haily. "Der war einsame Spitze! Selbst Sluggy hat ihn zur absoluten Spitze seiner Top Ten erklärt."

"Das will was heißen", meinte auch Caithlin Potter. "Professor Slughorn vergünstigt zu Weilen aber auch seine besten Schüler. In Zaubertränke gut zu sein kann bei ihm zukunftsträchtig sein."

"Ja, aber nur wenn man auch wirklich gut ist", spielte Sirius auf Remus und Peter an.

"Remus ist überall sonst gut", verteidigte Haily, die die Anspielung sehr gut verstanden hatte. "Es ist irgendwo unfair, dass nur die besten Zaubertrankschüler bei Sluggy Vergünstigungen bekommen. Er sollte auch die anderen Fächer etwas mit respektieren."

"Recht hast du", stimmte James zu. "Aber das macht Sluggy nun einmal nicht. Aber Remus ist doch aber clever mit Lily zusammen zu arbeiten. Da hat er sehr gute vorraussetzungen."

"Wurmt dich das?", wollte Haily hämisch grinsend wissen. "Er arbeitet ausgerechnet mit Lily zusammen."

"Wurmt mich nicht im geringsten", log James und die Lüge war deutlich rauszuhören, woraufhin Haily, Francesca und Sirius breit anfingen zu grinsen.
 

"Darf man fragen, wer Remus und Lily sind?", wollte Lee Potter wissen.
 

"Klassenkameraden von James und Sirius", antwortete Haily. "Sie sind sehr gute Schüler, wobei Remus mit James und Sirius ganz gut auskommt und Lily kann James, zu seinem Leidwesen, aber überhaupt nicht ausstehen.
 

"Reit nur noch drauf rum", murrte James. "Du oder Francesca ihr könnt Lily aber auch mal sagen, dass ich gar nicht so schlimm bin, wie sie das glaubt."
 

"Wenn ich mir sicher wäre, dass das immer stimmen würde, würde ich das ohne Zweifel machen", erwiderte James. "Aber du bist einfach nicht so, wie sie sich ihren Freund vorstellt. Also hast du keine Chance."

"Wenn du wenigstens wüsstest, was das Wort "Reife" bedeutet, dann hättest du ja zumindest schonmal ansatzweise Chancen", fügte Haily hinzu. "Das haben wir ja schon mal durchgekaspert und du hast dich zum Volldrops gemacht."
 

Sirius, der sich gerade wieder daran erinnerte lies ein bellendes Lachen hören, woraufhin James ihm promt auf den Fuß trat, damit er aufhörte.
 

"Autsch, James, was sollte das?", wollte Sirius leicht verärgert wissen.
 

"Schön, dass ihr das alle so witzig findet", knurrte er.
 

Jason lachte, was James leicht aufregte.

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Die ersten Tage im Dezember strichen dahin. James und Sirius hatten bereits ihre ersten Pläne für Hogwarts ausgeheckt, was Haily und Francesca nur mit Kopfschütteln beobachtet hatten.
 

Jason war immer da, wo auch James war, was Haily erst recht nicht so prickelnd fand, denn James war für Jason das der Kleine haben konnte. Und dann noch in Kombination mit der ADS des Mini-James - Der Ärger war vorprogrammiert, was Sirius und James allerdings immer wieder witzig fanden.
 

Am Montag, den 6. Dezember wollten James und Sirius nach Brighton rein, weil sie in der Brighton Alley nach interessanten Büchern suchen wollten, die ihnen iteressante Tricks verraten konnten Streiche zu spielen, wobei es natürlich noch harmlose Vorstellungen waren, die den beiden so vorschwebten.
 

Über Flohpulver gelangten die beiden in einen Laden der Brighton Alley. Sirius sah sich in dem Laden um. Es gab hier jede Menge Krimskrams: Kristallkugeln, Sternkarten, antik aussehende Bücher, etc. etc. etc.
 

"Der Laden hier ist spitze", meinte James, der gerade hinter Sirius im Feuer erschienen war. "Von Zeit zu Zeit hat er echt klasse Artikel bespielsweise für Geschenke und so."
 

"Schönen guten Tag, Mr Potter", grüßte eine tiefe und freundliche Männerstimme. James und Sirius wandten sich um.
 

"Guten Tag, Mr Curtis", grüßte James den Ladenbesitzer freundlich zurück.

"Was kann ich denn für Sie tun?", wollte der Ladenbesitzer Curtis wissen.

"Im Moment sind wir nur auf der "Durchreise"", antwortete James. "Wir kommen gerne später noch mal wieder, versprochen."

"Ich nehme Sie beim Wort", meinte Curtis lächelnd, als James und Sirius sich umwandten und zur Ladentür hinausgingen.
 

Die Brighton Alley war nicht minder belebt als die Winkelgasse. Der Unterschied bestand jedoch darin, dass man hier viel seltener Jugendliche Zauberer und Hexen antraf als in der Winkelgasse, da die Masse der Schüler in der Winkelgasse einkaufte.
 

Trotzdem zählte James die Brighton Alley zu seinen liebsten Plätzen in ganz Brighton, gleich nach dem Brighton Pier und Brighton Marina Vilage. Diese zählten zwar zum Muggel-Brighton, aber James vergnügte sich zu Weilen auch gerne in Gesellschaft von Muggeln.
 

"Dort vorne ist Old Henry`s Bookshop", erzählte James und deutete auf ein großes schäbiges Ladenschild nur ein paar Meter von ihnen entfernt. "Dort kriegen wir praktisch alles an Lektüre. Und das beste ist: Wir können von dort auch interesante Informationen bekommen, die wir in der Hogwartsbibliothek nicht finden würden."
 

"Und worauf bist du aus?", wollte Sirius wissen.
 

"Keine Ahnung", antwortete James. "Aber es wird sich schon was finden, was sich als ganz praktisch erweisen könnte. Und wenn nicht jetzt dann irgendwann später, komm!"
 

Er schleifte Sirius in den kleinen und engen Laden. Er erinnerte irgendwie and Ollivander`s Laden. Die Regale waren bis zur Decke vollgestopft, nur dass es in diesem Falle keine Zauberstäbe waren, sondern Bücher.
 

Wer James nun nur von Hogwarts her kannte, der hätte jetzt blöd geglubscht, denn James war einfach nicht der Typ, den man als Leseratte bezeichnen würde. Genau genommen aber, war er nie darauf aus einen Roman oder so zu lesen. Eigentlich wollte er nur Streiche aushecken. Und Bücher konnten ihn zu Weilen auf die irrsinnigsten Ideen bringen.
 

Auch Sirius hätte sich gewundert, wenn er nicht gewusst hätte, weshalb James unbedingt die Buchläden plündern wollte.
 

In der Zwischenzeit, bei James zu Hause, saßen Haily und Francy im Garten der Familie Potter. Mit dicken Wintermänteln saßen sie auf einer Gartenbank und quatschten.
 

"Du warst letzten Abend so still", meinte Haily. "Immer, wenn Sirius etwas gesagt hat, egal was es war, bist du total eingeschüchtert gewesen. Was war los?"
 

"Ich war nicht eingeschüchtert", behauptete Francy, leicht rosa im Gesicht, was allerdings auch mit der Kälte in Verbindung gebracht werden konnte. "Ich weiß nicht, was los war. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Ihr habt euch über Dinge unterhalten, wo ich einfach nicht mitreden kann."
 

"Das glaube ich dir nicht wirklich", meinte Haily ruhig. "Du hast sehr wohl mitgeredet, zumindest solange bis Sirius irgendetwas gesagt hat. Und da er dazu sehr viel zu sagen hatte..."
 

"Ich falle Leuten nicht gerne ins Wort", erklärte Fracy.
 

"Du weichst mir aus, kann das sein?", bemerkte Haily.
 

Francy lief knallrot an. Jetzt konnte es einfach nicht mehr die Kälte sein.
 

"Soll`n wir das Thema wechseln?", bot Haily leicht grinsend an, als sie die Röte im Gesicht ihrer Freundin sah.
 

"Ja, bitte", antwortete Frany erleichtert. "Eigentlich hätte ich auch mal Lust nach Brighton zu gehen. Es geht mir schon ein paar Minuten so durch den Kopf."
 

"Meinet wegen", meinte Haily achselnzuckend. "Warst du schon einmal in Brighton?"
 

"Nein, deswegen reizt es mich ja so sehr", erwiderte Francy.
 

"Na dann", gab Haily zurück. "Flohpulver sollte ja noch genug da sein. ... Willst du eigentlich mehr die Stadt sehen oder die Brighton Alley?"
 

"Eigentlich ist es mir egal", meinte Francy. "Aber ich hab gehört der Pier soll sehr schön sein."
 

"Hast Recht", erwiderte Haily begeistert. "Der reizt mich auch schon seit langem mal. Und er ist auch gar nicht so weit von der Brighton Alley weg, also können wir laufen."
 

So holten sie ihre Taschen, steckten eine Hand voll Münzen ein und gingen runter zum Kamin, wo Haily plötzlich noch etwas auffiel.
 

"Ich glaube wir müssen aber trotzdem noch mal in die Brighton Alley und in der kleinen Zweigstelle von Gringotts noch Geld umtauschen", meinte sie. "Sonst haben wir nicht viel vom Muggel Brighton."
 

"Das sollte doch nicht das Problem sein, oder?", wunderte sich Francy.
 

"Ich habe nicht von einem Problem gesprochen", berichtigte Haily. "Ich habe es nur eben mal angemerkt."
 

Die beiden grinsten, stiegen dann aber in den Kamin und gelangten nach Brighton.
 

Während die beiden sich durch die Menschenmassen schlängelten, die sich noch nach Weihnachtsgeschenken umsahen, blieb Haily plötzlich stehen und sah sich um.
 

"Was ist?", wollte Francy wissen.
 

"Ich glaube James ist hier irgendwo", antwortete Haily. "Es ist eine witzige Eigenart von uns beiden, dass wir gegenseitig spüren, wenn der andere in der Nähe ist. Es ist fast wie bei eineiigen Zwillingen. Nur, dass wir keine Zwillinge sind."
 

"Bist du in ihn verliebt?", frangte Francy. "Eine Cousine von mir hat mal gesagt, dass sie auch immer spürt, wenn ihr Freund in der Nähe ist."
 

"James ist mein Cousin", gab Haily überrascht zurück. "Mehr als verwandtschaftliche Zuneigung läuft da gar nicht. Obwohl wir uns schon verhältnismäßig nahe stehen."
 

Zu diesem Zeitpunkt entsprach diese Antwort durchaus noch der Wahrheit. James und Haily waren zwar Konkurenten bis auf die Knochen, was aber wahrscheinlich daran lag, dass sie sich gegenseitig eben so gut kannten. Haily konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen, welchen Stellenwert James in ihrem Leben noch einnehmen würde.
 

Francy jedoch fragte nicht weiter nach, denn in diesem Moment kames James und Sirius mit den Taschen voller Büchern aus dem Laden.
 

"Hab ich mir doch gedacht, dass du hier bist", begrüßte James seine Cousine. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ihr wegen uns gekommen seit."
 

"Wir wollten nur kurz Geld umtauschen", erwiderte Haily. "So wie ich dich kenne, kommst du doch gerne mit zum Pier."
 

"Aber sicher doch", meinte die Wuschelrübe begeistert. "Warte, ich muss nur noch schnell die Bücher alle einpacken."
 

Und er holte eine kleine Kapsel raus, in der er tatsächlich alle Bücher verstauen konnte. Auf der Kaüsel musste also irgendein Zauber liegen.
 

Haily, die sich die Titel einiger Bücher durchgelesen hatte, blickte ihren Cousin erwartend an.
 

"Verwandlungen im Alltag? Eine fünfteilige Buchreihe.", meinte sie. "Will ich wissen, was du damit vorhast? Dich einfach nur informieren ganz sicher nicht."
 

James grinste nur.
 

"Das sagt alles", meinte Haily und wandte sich um.
 

Nachdem sie schließlich ihr Geld umgetauscht hatten, machten sie sich auf den Weg zum Brighton Pier.
 

Der Eingang zur Brighton Alley lag direkt neben einem Großen Muggel-Einkaufszentrum am Churchill Square. Von hier aus gelangte man ganz gut zu Fuß zum Pier. Sie liefen über die North Street und Old Steine (Platz in Brighton mit einem kleinen Park) und gelangten so direkt zum Brighton Pier, der etwas östlich vom West Pier lag.
 

Der Pier war eine Art Bootssteg, jedoch absolut nicht dafür gedacht. Er war auf hohen Pfählen gebaut, die aus dem Wasser in vielleicht vier Metern Höhe ragten. Auf dem Pier boten Händler ihre Waren an. Darunter gabe es auch Schmuck zu kaufen oder sonstige Souveniers. Und es gab kleine Imbisbuden.

Doch die vier gingen weiter den Pier entlang, denn hinter diesen Ständen war eine Art Spielhalle und dahinter eine Art Vergnügungspark Und das reizte Weitaus mehr als Verkaufsstände.
 

In der Spielhalle des Piers gab es natürlich nicht nur Zockerspielautomaten, sondern auch solche Automaten, auf denen man gegen einen Gegner tanzen konnte (so nach der Art Tanzduell) Natürlich mussten James und Haily, immer auf der Suche nach neuen Konkurenzkämpfen, gleich erst einmal feststellen, wer von ihnen der bessere Tänzer war.
 

Sirius und Francy standen daneben und amüsierten sich. Da es allerding ein Weilchen dauern konnte, bis sich der kleine Konkurenzkampf der beiden Potters entschieden hatte, sah Sirius sich kurz einmal um.
 

Francy folgte seinen Blicken. Ihr Blick blieb dann allerdings an einem Stofftierautomaten hängen. Sie sammelte Stofftiere, auch wenn sie eigentlich schon lange nicht mehr mit Stofftieren spielte. Sie waren einfach nur Deko und sie liebte Dekoelemente.
 

Sirius bemerkte ihren Blick und ohne sie darauf anzusprechen gin er zu dem Automaten rüber und hatte innerhalb von Sekunden ein Stofftier aus dem Automaten gewonnen. Francy errötete, als er ihr den Frosch schenkte, den er gewonnen hatte.
 

"Danke", meinte sie. "Wäre doch aber nicht nötig gewesen."
 

"Ich kenn diesen Standartspruch", erwiderte Sirius grinsend. "Ich glaube nicht, dass es zu 100% Wahrheit ist. Zum großen Teil vielleicht, aber nicht 100%ig. Das kann man mir nicht erzählen."
 

Francy lief, soweit das noch möglich war, noch röter an. Sie wandte sich ab und Sirius wollte sie schon wieder ansprechen, doch in diesem Moment kam Haily gerade aus dem Takt und James gewann das kleine Tanzduell und er stieß glücklich die Faust in die Luft.
 

"Freu dich nen Keks!", erwiderte Haily. "Das war nur Glück!"
 

Sie wandte sich Sirius und Francy zu und grinste, angesichts des Plüschfrosches in Francy`s Hand.
 

"Wie süß!", meinte sie.
 

James wandte sich nun auch wieder Sirius und Francy zu. Er jedoch guckte nur etwas verwirrt drein. Ein Stofftier, in dem Alter? Er sagte jedoch nichts. Jedem das seine. Allerdings brauchte er noch ein Weihnachtsgeschenk für seinen kleinen Hüpferling, wobei sich ein Stofftier ja nun gerade anbot, denn mit Jason`s 4 Jahren, war er ja noch im Plüschtieralter.
 

Also zog er seinem kleinen Bruder einen Plüschhirsch. Der sah witzig aus: das Fell war silberweiß und das Geweih golden, doch Jason würde den Hirsch lieben, da war sich James sicher.
 

Sie gingen weiter auf en Vergnügungspark. Hir gab es zwar nicht alzu viele Atrktionen, aber dafür ein paar ganz amüsante. So mussten die vier doch unbedingt mal mit beiden Achterbahnen fahren und anschließend die Geisterbahn ausprobieren. Wobei letztere der blanke Witz war und alles andere als gruselig. Aber gut, vielleicht lag das ja daran, dass sie alle Hexen und Zauberer waren.
 

James und Haily fanden natürlich noch das Trmpolin als Gelegenheit sich zu messen. Frei nach dem Motto: Wer springt höher? Wer krigt die besseren Sprünge hin? Jury dabei mussten natürlich Sirius und Francy spielen, was diese natürlich promt machten.
 

Diesmal gewann Haily mit einem knappen Vorsprung.
 

Die vier schafften es, den ganzen Tag lang in Brighton zu verbringen. Als es dunkel wurde hatten sie alle ihre Weihnachtseinkäufe erledigt und trotzdem noch viel Zeit zum Spaß haben gehabt. Wobei Spaß haben auch sämtliche Konkurenzkämpfe der beiden Potters mit inbegriff. Und davon hatten sie erstaunlich viele gefunden.
 

Gegen dreiviertel 5 (für alle "Nicht-Ostdeutschen": 16:45 Uhr) begaben sie sich zurück zum Churchill Square, um von der Brighton Alley aus wieder zurück nach Hause zu gelangen.

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Jason wartete bereits auf seinen großen Bruder. Das war auch nicht verwunderlich, da James häufig der einzige war, der mit Jason spielte, weil ihre Eltern meist viel zu viel zu tu hatten.
 

"Was habt`n ihr alles gekauft?", wollte er wissen.

"Curiosity`s killed the cat!", erwiderte Haily. "Neugierde hat die Katze getötet!"

"Wie kann denn Neugierde die Katze töten?", wollte der Mini-James wissen und er blickte Haily verwundert an.

"Das heißt, dass du nicht so neugierig sein sollst, weil es dir Überraschungen verderben könnte", erklärte James.

"Du sagst immer, du hasst Überraschungen!", meinte Jason.
 

James lief knallrot an und Sirius, Haily und Francy schmissen sich weg, vor Lachen. Solche Augenblicke ließen James es zu Weilen bereuen, dass sein kleiner Bruder ihn immer als Vorbild nahm.
 

"Deswegen sag ich dir trotzdem nicht, was wir gekauft haben", antwortete er seinem Bruder. "Was hast du so den ganzen Tag gemacht?"
 

"Ich hab Plätzchen gebacken zusammen mit den Hauselfen", sagte der Kleine stolz und er deutete auf eine Schale af dem Wohnzimmertisch, in der ziemlich verkohlte Kekse lagen. "Die müsst ihr auch mal probieren!"
 

Mutig nahm sich James als erster eines der Plätzchen. Sein schauspielerisches Talent war arg auf die Probe gestellt, denn er konnte seinem kleinen Bruder doch nicht sagen, dass er warscheinlich Salz und Zucker verwechselt hatte. Doch nicht beim ersten Versuch des Kleinen.
 

"Die sind lecker!", log er und Jason schien total glücklich, denn er fing wieder aufgeregt an zu hüpfen. Sirius, Haily und Francy jedoch bemerkten die Lüge und schummelten sich aus der Wohnstube, bevor Jason sie auffordern konnte auch ein Plätzchen zu nehmen.
 

James schenkte dem Kleinen nun ein paar Süßigkeiten, die er sich auf dem Weihnachtsmarkt in Brighton gekauft hatte und die halt noch übrig waren. Jason war total aus dem Häuschen, als James die Bonbon-Tüte öffnete.
 

"Gib ihm nicht zu viel vor dem Essen", ermahnte James` Mutter. "Du weißt, dass er sonst nichts mehr isst."
 

"Ja,ja, Mum", wimmelte James ab und gab Jason tatsächlich nur drei Bonbons. Die konnten ihn unmöglich satt machen.
 

Dann begab er sich in das Gästezimmer von Haily, wo sie mit Sirius und Francy bereits auf ihn warteten. Jason kam hinterher gehüpft.
 

"Jason, hast du denn schon Weihnachtskarten gebastelt?", erkundigte sich Francy. Der Kleine schüttelte den Kopf, was Francy als Zustimmungserklärung sah mit dem Jungen zu basteln, weshalb James ihr leicht dankbar war, denn Jason konnte zu Weilen recht anstrengend sein.
 

Während James, Sirius und Haily sich also über alles mögliche Unterhielten, bastelte Francy mit Jason Karten, Weihnachtssterne und Windlichter. Jason war so stolz auf sich.

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Am Weinachtsmorgen wurde James von einem Kissen geweckt, dass sich frech auf ihn gestürzt hatte. Er blinzelte. Drei weitere Kissen regneten auf ihn hernieder und begruben ihn unter sich. James hörte das Lachen von Sirius und Jason und er setzte sich auf, wobei die Kissen von seinem Gesicht purzelten.
 

Jason stand auf seinem Bett an seinem Fußende. Er war noch in seinem Pyjama und hatte bereits das nächste Kissen in der Hand. Bevor James reagieren konnte flog selbiges Kissen auch schon auf ihn zu und landete direkt in seinem Gesicht. Jason lachte laut auf und Sirius saß daneben und war nicht minder amüsiert.
 

"Du kleines Monster!", rief James scherzhaft und warf ein Kissen nach dem anderen zu Jason zurück. Der kippte nach hinten weg und lachte aber.
 

"Selber Monster!", rief er und warf sich dem großen Bruder um den Hals. Der jedoch sah das als Aufforderung an, Jason durchzukitzeln. Der Hüpferling lachte schallend auf, was Haily und Francy ins Zimmer lockte.
 

"Was machst du da?", wollte Haily wissen. "Du Monster, immer auf die Kleinen!"
 

Sirius lachte bellend auf und er kriegte sich nicht mehr ein.
 

Nachdem James irgendwann von Jason abgelassen hatte, nachdem Haily und Francy den Kleinen befreit hatten, wandte auch James sich seinen Geschenken zu, an denen Sirius schon ein Weilchen saß. Der jedoch konnte gar nicht weiter auspacken, denn er war gerade dabei am Lachkrampf zu ersticken.
 

"Hey Alter, kriegst du dich heute noch wieder ein?", wollte James wissen.
 

"Der hat`n Sack Kichererbsen gefuttert!", lachte Jason, was allerdings nur dazu führte, dass Sirius sich erst Recht nicht mehr einkriegen konnte. Auch Haily und Francy kämpften arg mit den Lachtränen.
 

James schüttelte den Kopf.
 

"Little Jay, hast du denn schon deine Geschenke ausgepackt?", erkundigte er sich doch der Kleine rannte nur in sein Zimmer und kam mit seinem Stapel unausgepackter Geschenke zurück, um sie vor James zu öffnen.
 

Er packte das Geschenk von James als erstes aus. Als der Plüschhirsch zum Vorschein kam, fing er mal wieder vor Freude an zu hüpfen und er sprang James um den Hals. Der wusste schon gar nich mehr, wo ihm der Kopf stand.
 

Nun war es endgültig um Sirius, Haily und Francy geschehen.
 

James versuchte sich von Jason zu befreien, um sich endlich seinen Geschenken zuzuwenden.
 

Ihm fiel als erstes das Geschenk in die Hand, das Sirius ihm geschenkt hatte. Zum Vorschein kam ein Zaubertränkeset mit einer Anleitung für die verschiedensten Tränke, um anderen Streiche zu spielen (im "harmlosen" Bereich).
 

"Geil Alter!", rief James an seinen besten Freund gewandt. "Damit geben sich bestimmt total viele Möglichkeiten!"
 

"Keine Ursache!", antwortete Sirius, nachdem er sich so langsam wieder einkriegte.
 

James jedoch war gerade zu dem Geschenk von seinem Vater übergegengen. Er rupfte das Papier ab und heraus fiel als erstes eine hübsche Karte.
 

Lieber James!
 

Fröhliche Weihnachten wünsche ich dir. Mein Geschenk an dich ist sozusagen ein uraltes Familienerbstück. Es ist brauch in unserer Familie ihn an den ältesten Sohn oder die älteste Tochter weiterzureichen, wenn das erste Weihnachtsfest nach ihrem 11. Geburtstag erreicht ist. Eines Tages wirst du ihn auch an dein Erstgeborenes Kind weiterreichen.
 

Ich gehe davon aus, dass du ihn sehr gut gebrauchen kannst. So wie ich dich kenne, wirst du ihn wahrscheinlich spätestens gleich zurück in Hogwarts ausprobieren. Stell aber nicht alzu viel Blödsinn damit an!
 

Ich wünsche dir noch einmal ein fröhliches Weihnachtsfest.

Dad
 

James sah in dem Päckchen nach und heraus fiel ein Umhang von einem leichten, fließenden, silbergrauen Stoff. James hob den schimmernden Umhang auf und machte große Augen. Selbst Sirius schlief das Gesicht ein vor Bewunderung, ganz zu schweigen von Haily und Francy.
 

"Heilige ...!", meinte James, ohne seinen Satz verfolständigen zu können.
 

"Ich glaub ich spinne!", rief Sirius verblüfft.
 

Nur Jason wusste nich, was so interessant sein sollte. Er beäugte den Umhang.
 

"Was ist das?", wollte er wissen. Doch als Antwort probierte James den Umhang einfach nur an. Jason schrie auf, als James im Nichts verschwand. Sofort streifte James den Umhang wieder ab und Jason blickte ihn geschockt an.
 

"Little Jay, der Umhang soll einen doch unsichtbar machen", erklärte er dem Kleinen.
 

"Wie kommst du an einen Tarnumhang?", wollte Sirius wissen.

"Familienerbstück", antwortete James und deutete auf die Karte, die sein Vater ihm geschrieben hatte.

"Geil!", fiel Sirius darauf nur ein.
 

Jason, der novh etwas geschockt aussah, wandte sich wieder seinem Stapel zu und öffnete gerade da Päckchen seiner Eltern, wobei ein Spielzeugbesen zum Vorschein kam. Jason war nun ganz und gar aus dem Häuschen und musste den Besen natürlich gleich einmal testen.
 

Allerdings sollte man einem Kind mit ADS ganz sicher nicht unbeaufsichtigt mit einem Besen spielen lassen. Genauso nicht, wenn man dem anderen "Kind" gerade einen Tarnumhang geschenkt hatte und dieses somit abgelenkt war.
 

Well, man ahne, was kommt: Jason bestieg den Besen und sauste los. Er drehte drei Runden durch James`s Zimmer, der geschockt mit ansehen musste, wie sein kleiner Bruder gerade alles durcheinander brachte und schließlich lachend aus dem Zimmer schwirrte.
 

"JASON!", rief James dem Kleinen nach und versuchte ihn noch einzufangen, doch das war ein Ding der Unmöglichkeit und so kollidierte der Kleine mit einem Hauselfen, was nicht sehr gut für den Hauselfen war.
 

"Ups!", meinte Jason, setzte sich auf und setzte ein Unschuldsgesicht auf.
 

Der Hauself sah so geschockt aus, als wäre ihm gerade das Herz stehen geblieben.
 

"Jason, was sollte das denn?", fragte James und rannte zu ihm, nicht minder geschockt als der Hauself. Auch Sirius, Haily und Francy blickten ebenso geschockt aus James` Zimmer. "Alles in Ordnung mit dir Cory?", erkundigte sich James bei dem Hauself.
 

"Sicher, junger Herr", antwortete der Hauself erleichtert, dass er noch lebte, drehte sich um und ging langsam zurück in die Küche.
 

"Tschuldigung!", rief Jason Cory nach.
 

"Was ist passiert?", wollte James` und Jason`s Mutter wissen, als sie mit erschrockenem Gesicht aus ihrem Schlafzimmer gerannt kam.

"Jason ist mit Cory kollidiert", erzählte James und versuchte seinen Schock zu verarbeiten.

"Wieso lässt du ihn alleine Besen fliegen?", warf Mrs Potter ihrem älteren Sohn vor.

"Woher sollte ich denn bitte wissen, dass ihr ihm einen Besen schenkt?", verteidigte sich James. "Und außerdem war ich gerade selbst beschäftigt."
 

Jason blickte so unschuldig wie möglich von seinem Bruder zu seiner Mutter und wieder zurück. Er hatte es faustdick hinter den Ohren, wenn es darum ging die Schuld von sich zu weisen.
 

Auch James` Vater und Haily`s Eltern kamen nun hinzu.
 

"Du weißt genau, dass er ADS hat", meinte James` Mutter.

"Ihr doch auch!", argumentierte James. "Warum schenkt ihr ihm einen Besen, wenn ihr genau wisst, dass das nicht gut gehen kann? Und warum soll ich dann plötzlich dafür Schuld sein. Sollte ich vielleicht hellsehen, was passieren würde, wenn ich nicht einmal weiß, was ihr ihm schenkt?"
 

Seine Argumentation war nicht von der Hand zu weisen und so entschied James` Mutter, keinem von beiden die Schuld zu geben.
 

James wandte sich nun an den kleinen Hüpferling.
 

"Komm her du kleiner Wirbelwind", meinte er und nahm ihn auf den Arm. Dann ging er zurück ins Zimmer, wo er Jason absetzte und der sich wieder seinen restlichen Geschenken zuwandte.
 

"Darf ich dann nachher eigentlich noch einmal fliegen?", fragte er plötzlich, als wäre vorher überhaupt nichts passiert.
 

James sah den Kleinen ungläubisch an, als könne er nicht glauben, dass Jason das gerade wirklich gefragt hatte.
 

Sirius fing erneut an zu lachen. Auch wenn die Sache eigentlich gar nicht lustig war, aber Jason war einfach der Kracher!
 

"Sicher, Jason!", erwiderte James ironisch. "du darfst nacher bestimmt noch das Haus demolieren!"
 

Jason lachte.
 

"Wir kommen hier auch irgendwie nicht voran, oder?", meinte Sirius schließlich und deutete auf die noch unausgepackten Geschenke.
 

"Dann musste eben weiter machen!", erwiderte James.
 

Sirius nahm das Geschenk von James in die Hand und wickelte es aus.
 

"Geil, Alter, ein zwei-Wege-Spiegel!", rief er. "Wie bist du an den gekommen?"
 

"Brighton Alley", antwortete James, während er sich mit dem Geschenk seiner Cousine befasste. "Ich besitze das Gegenstück. ... Boah, Haily! Der ist klasse!"
 

Haily hatte ihm einen Mannschaftsumhang und einen Schal der Falmouth Falcons geschenkt und James konnte natürlich nicht umhin seine neue Fankleidung gleich einmal anzuprobieren.
 

"Gern gescheh`n", antwortete Haily. "Und dake dir für das Spruchband!"
 

Auch Haily stand total auf die Falmouth Falcons, weshalb James ihr ein Spruchband geschenkt hatte mit der Aufschrift: "Falcons vor zum Sieg!"
 

James grinste.
 

Weiterhin hatte Haily massig selbstgemachte Plätzchen und Törtchen verschenkt, die ein echter Traum waren. Am liebsten hätten James, Sirius und Francy eine Dauerbestellung auf ihre Naschereien aufgegeben.
 

Jason war angesichts der Plätzchen natürlich aus dem Häuschen gewesen, aber dafür war er ja auch Naschkatze^^
 

Das Geschenke-auspacken dauerte tatsächlich den gesamten Vormittag, weil James und Sirius jeweils immer erst einmal die Geschenke des anderen mit begutachten mussten.
 

Sirius hatte von seiner Cousine Andromeda, wie er sagte zusammen mit seinem Onkel Alphard die einzig normalen Leute in seiner Familie, einen Pullover bekommen, den sie selbst gestrickt hatte. Dieser trug die Aufschrift: "I`m proud to be a muggel suporter!". James und Sirius grinsten.
 

"Andi ist in der siebten", erzählte Sirius. "Sie ist auch in Gryffindor, aber das wird immer vertuscht von meiner Familie, weil Andi schon so gut wie als Ausgestoßene gilt, weil sie mit einem Muggelgeborenen zusammen ist. Ich finde sie dafür klasse!"
 

"Hat Sluggy nicht mal fallen lassen, dass er außer dir alle Blacks in seinem Haus hatte?", wollte James wissen.
 

"Ja, aber übersieht Andi häufig", meinte Sirius achselnzuckend. "Vielleicht liegt es daran, dass sie schon so gut wie als Ausgestoßene gilt. Vielleicht ist sie ihm aber auch blos zu unscheinbar."
 

"Und das stört sie nicht?", erkundigte sich Francy.
 

"Nö", antwortete Sirus. "Sie wird auch nicht gern mit unserer lieben Family in Verbindung gebracht. Auch ihren Schwestern Bellatrix und Narzissa geht sie lieber aus dem Weg. Stimme ich ihr voll und ganz zu. Bellatrix und Narzissa sind einfach nur verachtenswert."
 

Jadon hörte währenddessen angestrengt zu. Irgendwann würde er dann wahrscheinlich wieder die Redewendungen fallen lassen, egal ob sie gerade passend waren, oder nicht. Die vier Freunde bekamen es nicht mit.
 

Irgendwann, nachdem sie dann endlich fertig waren mit den Geschenken, rief Megan Potter (James` Mutter) sie zum Essen. Es gab einen riesigen, verführerisch duftenden Truthahn zum Essen und auch der gigantische Plumpudding stand bereits auf dem Tisch.
 

Jason, der es nicht erwarten konnte, wollte schon über den Tisch langen, um von dem Pudding zu naschen.
 

"Little Jay!", rief James und hielt den Kleinen zurück. "Erst wird immer gefragt, ob man den anderen auch schon was auftun soll. Und dann wird gefragt, wieviel man auftun soll."
 

Sirius brach in bellendes Gelächter aus, doch von seinen Eltern erntete James ernste Blicke. Er grinste jedoch nur.
 

"Was?", sagte er. "Soll er vielleicht nicht fragen?!"
 

Sirius versuchte angestrengt sein Lachen zurückzuhalten. Doch das war heute absolut ein Ding der Unmöglichkeit.
 

Haily und Francy sahen James mit leichtem Kopfschütteln an, sagten jedoch nichts.
 

"Soll ich euch auch schon was auftun?", fragte Jason plötzlich und Sirius gab seinen Kampf gegen den Lachkrampf endgültig auf. Feiernd kippte er seitlich vom Stuhl. Jason fand das lustig.
 

Nachdem sich alle wieder eingekrigt hatten, schnitt Megan Potter den Truthahn auf. Haily und Francy bekamen die Flügel, James und Sirius die Keulen. Das Brustfleisch wurde gleichmäßig an die anderen verteilt, wobei man dazu sagen muss, dass die Familie Potter sehr viel Wert auf ausgewogene Mahlzeiten legte, insbesondere zu Weihnachten.

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Der Rest der Ferien verging dann relativ schnell. Fast zu schnell, wie James und Sirius fanden.
 

Sie hatten noch den Rest der Ferien damit verbracht am Strand Steine ins Wasser zu schleudern, wobei das natürlich auch ein idealer Wettkampf für James und Haily war; das Dorf ein wenig auf den Kopf zu stellen und andere Dummheiten, bei denen Jason teilweise eifrig mit gemacht hatte, weil er das so lustig fand.
 

Die Erwachsenen fanden das nicht so lustig, aber wollte man von James etwa erwarten, dass er seinen kleinen Bruder klar machte, was man an Dummheiten nicht anstellen sollte? Etwa?
 

Doch so waren die Ferien halt viel zu kurz. Ferien waren halt immer viel zu kurz und ehe sich die Freunde versahen, saßen sie alle schon wieder im Zug nach Hogwarts.

Elina`s Talent

James und Sirius hatten sich an diesem Abend ziemlich lange mit Remus und Peter unterhalten. Was so in den Ferien alles pasiert war, was sie alles so gekriegt hatten und andere Kleinigkeiten.
 

Sirius hatte ausführlichst den kleinen Jason beschrieben. Der hatte es ihm so richtig angetan und James konnte es ihm nicht verübeln, denn auch wenn Jason es zu Weilen faust dick hinter den Ohren hatte, er war einfach nur zum Knuddeln.
 

Remus machte seiner schweigsamen Art mal wieder alle Ehre, denn außer ein paar mal Lächeln und ein paar knappe Antworten gab er nicht sehr viel von sich, was James und Sirius etwas sehr merkwürdig fanden.
 

Jaydon, der eben in diesem Moment in den Schlafsaal kam, ging direkt ins Bett, ohne ein Wort zu sagen.
 

"Hey, Jaydon!", rief Sirius. "Was`n dir für ne Laus über die Leber gelaufen?"
 

"Sorry, Leute", entschuldigte sich Jaydon. "Aber meine Weihnachtsferien waren einfach nur Sch***e und ich bin jetzt mit meinen Nerven fix und fertig und am Ende. Ich will einfach nur noch schlafen."
 

Mit diesen Worten zog er den Vorhang seines Himmelbettes zu. Die vier Freunde starrten auf seinen zugezogenen Vorhang, entschieden dann aber weiter zu quatschen und so ging das noch einige Stunden lang.

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Es war viertel 6 (5:15 Uhr). Zarah Bristow saß in einem Sessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs und las. Sie konnte nicht mehr schlafen. Seit einer Weile schon war das irgendwie wie verhext. Aber Zarah war einiges gewöhnt.
 

Sie war den voherigen Abend erst von zu Hause wieder gekommen. Ihre Familie hatte wie jedes Jahr das Weihnachtsfest zusammen verbracht. Wie das nun einmal so ist bei 11 Kindern, irgendie geht es dann immer drunter und drüber. Evelina hatte etwas geschafft ausgesehen, aber sie war ein starkes Mädchen, dachte Zarah sich, wobei sie sich allerdings etwas irrte.
 

"Zari?", ertönte eine leise Stimme. Zarah wandte sich um. Vor ihr stand Elina.

"Hey, Evelina", wunderte sie sich. "Was ist los? Kannst du nicht schlafen?"
 

Elina schüttelte den Kopf.
 

"Mein Kopf ist irgendwie so voll von Dingen, die mich beschäftigen, dass ich gar nichts mehr richtig denken kann", erzählte das kleine schüchterne Mädchen und setzte sich ihrer großen Schwester gegenüber.
 

"Geh doch mal zu Madam Pomfrey", schlug Zarah Elina vor.
 

Madam Pomfrey war die Krankenschwester von Hogwarts und sie war allgemein dafür bekannt, dass sie sehr gewissenhaft und liebevoll Schülern und Lehrern mit kleinen und großen Problemchen half. (wobei sich die Problemchen natürlich auf Krankheiten und dergleichen bezogen)
 

"Mir geht`s gut", meinte Elina sekte allerdings ihr Gesicht. Sie bedrückte etwas. Das merkte Zarah.
 

"Evelina?", fragte sie nach. "Hast du was?"
 

"An Weihnachten..."

"Ja?"

"Da hat sich Mika doch mit Laura gestritten."

"Ja, und?"

"Nun ja, Mum war mit den Nerven mal wieder am Ende und Dad war noch nicht von der Arbeit zurück ... Und ... da hab ich halt versucht sie auseinander zu bringen. Aber sie haben nicht auf mich gehört. Und dann hat Kay eingegriffen. Und auf ihn haben sie gehört. Bin ich für Mika, Laura und Mara eigentlich eine schlechte große Schwester?"
 

"Wie kommst du darauf? Nur weil Mika und Laura vor Kay mehr Respekt haben? Das ist kein Grund zur Sorge. Ich kann mich bei den beiden auch nicht durchsetzen."
 

"Aber ich habe das Gefühl, dass sie mich überhaupt nicht ernst nehmen. Nicht einmal Mara. Und ihr habt dafür überhaupt keine Schwierigkeiten."
 

"Hey, du bist doch immerhin auch ihre große Schwester. Wieso sollten sie dich denn nicht ernst nehmen? Sie sind halt noch klein und sehr aufgeweckt und deswegen sehen sie dich trotzdem als ihre große Schwester."
 

Elina senkte erneut ihren Kopf. Zarah verstand sie nicht wirklich. Aber das war nicht verwunderlich, denn Elina traute sich nicht zu sagen, dass sie sich allgemein als Nichts fühlte.
 

Meist war sie es, die sich darum kümmern sollte, wenn die Kleinen sich gerade mal wieder in die Haare kriegten, denn ihre großen Geschwister hatten meist im Haushalt die anderen Aufgaben zu erledigen.

Doch Mika, Laura und Mara hörten nicht auf Elina. Nie konnte sie irgendetwas bei den dreien bewirken, außer, dass sie sich eventuell noch über sie lustig machten.

Und dann war da ihre Mutter, die immer ziemlich abgespannt war, weil es in einem 13-Mann-Haushalt nun einmal viel zu tun gab. Häufig musste sie eingreifen, wenn Elina sich mal wieder verzweifelt mit den Kleinen abmühte und immer, hatte sie Elina hinterher etwas enttäuscht angeseh`n.
 

Bisher hatte nur Remus ihr je gesagt, wie viel sie ihm bedeutete. Auch Lily, Haily und Francy waren immer nett zu ihr und sie hatten sie immer sehrrespectvoll behandelt. Doch ihre großen Geschwister waren immer zu beschäftigt im Haushalt zu helfen und sie hatten Elina noch nie wirklch nach ihren Gefühlen gefragt.
 

War sie ihrer Familie denn eigentlich egal?
 

Elina erhob sich.
 

"Danke, Zari", sagte sie, auch wenn sie sich nicht wirklich besser fühlte. "Ich versuch noch einmal einzuschlafen."
 

Mit diesen Worten ging sie wieder zurück in ihren Schlafsaal und Zarah blickte ihr leicht irritiert hinterher. Sie ahnte nicht, was für ein innerer Konflikt in ihrer kleinen Schwester tobte. Und so machte sie sich nicht alzu viele Gedanken darüber und wandte sich wieder ihrem Buch zu.
 

In ihrem Schlafsaal hatte Elina sich bäuchlinks auf ihr Himmelbett gelegt und den Vorhang zugezogen. Im Licht einer kleinen Leselampe hatte sie ihren Zeichenblock und Bleistift herasgeholt und angefangen zu zeichnen, was ihr gerade im Kopf herum geisterte.

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Der erste Januar im neuen Jahr war ein Samstag. Somit hatte Elina es nicht eilig aus dem Bett zu kommen. Irgendwann, so gegen kurz vor 10 Uhr stand sie dann jedoch auf und zog sich an.
 

Sie würde noch für die Schule lernen müssen, denn sie hatte es nicht geschafft sich über die Ferien irgendetwas anzugucken. Dafür hatten ihre kleinen Geschwister ihr viel zu viel Brot gegeben.
 

Als sie also fertig angezogen war, ging sie in die Bibliothek, wo sie hoffte auch Remus zu treffen, denn sie hatte ihn vermisst.
 

Als sie jedoch in der Bibliothek ankam, saß niemand von ihren Freunden hier. Sie lies einen kaum hörbaren Seufzer vernehmen und setzte sich dann aber auf einen Platz im hinteren Teil der Bibliothek. Hier konnte man sich prima aufhalten, ohne dass man alzuviel gestört wurde.
 

"Hey", sagte eine sanfte Stimme nach ein paar Minuten. Elina blickte auf. Lily war dazugekommen. "Schöne Ferien gehabt?", erkundigte sie sich.
 

Elina schüttelte den Kopf.
 

"Meine kleinen Geschwister haben sich gestritten", erzählte sie. Und dann fiel ihr gesamter innerer Konflikt irgendwie aus ihr heraus. Sie wusste nicht, warum sie sich gerade jetzt öffnete, oder ob Lily das alles überhaupt interessierte, doch sie redete einfach darauf los.
 

Als sie zu Ende geredet hatte, hatte sie das Gefühl, dass Lily sie jetzt sicher gleich auslachen würde, doch Lily lachte sie nicht aus.
 

"Hast du mit deinen Geschwistern je schon einmal darüber gesprochen?", fragte sie ernst.
 

"Ich hab versucht mich mit meiner Schwester Zarah darüber zu unterhalten", antwortete Elina betrübt. "Aber ich habe mich nicht getraut ihr die ganze Geschichte zu erzählen."
 

Mittlerweile kam sich Elina schon richtig dämlich vor.
 

"Ich glaube nicht, dass du ihnen egal bist", meinte Lily. "Das wäre schrecklich. Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlen musst, aber vielleicht solltest du dich deinen Geschwistern wirklich einfach mal öffnen."
 

Elina blickte zur Seite.
 

"Wenn du Hilfe brauchst, ich bin auch gerne für dich da", bot Lily an.
 

Elina antwortete nicht. Sie war zu schüchtern, um irgendetwas in dieser Situation zu sagen.
 

Nun setzte sich auch Remus endlich zu ihnen und er setzte sich neben Elina.
 

"Hey!", grüßte er offensichtlich glücklich darüber, sie wieder zu sehen. "Wie waren eure Ferien?"
 

Lily erzählte ihm zuerst von ihren Ferien, wandte sich dann aber Elina`s Geschichte zu und Remus wurde ernst. Er blickte seine Freundin an.
 

"Elina?", fragte er besorgt. Sie erwiderte seinen Blick und irgendwie schien er ihren Schmerz zu spüren. "Du bist ihnen nicht egal. Da bin ich mir sicher."
 

Dann nahm er da kleine Mädchen zärtlich in den Arm. Elina wurde rot, doch es tat gut von Remus so in den Armen gehalten zu werden.
 

Nachdem sie sich irgendwann wieder aus der Umarmung gelöst hatte, verlief sich das Thema für eine Weile wieder, denn Elina musste lernen und Remus und Lily halfen ihr dabei. Es war einfacher zu verstehen, wenn Lily oder Remus es ihr erklärten, alls im Unterricht.
 

Am Nachmittag trafen sich die drei erneut in der Bibliothek. Jedoch waren diesmal auch Frany und Haily dabei. Die Bibliothek war im Allgemeinen zum beliebten Treffpunkt der fünf geworden, weill es hier nicht so laut war und man nebenbei imme noch ein wenig lernen konnte, wenn man wollte.
 

Momentan waren sie aber nicht zum Lernen hier. Elina hatte wieder angefangen zu zeichnen, Remus beobachtete sie dabei, Lily las ihr Buch weiter, während Haily und Francy sich unterhielten.
 

"Remus", sah Lily plötzlich von ihrem Buch auf. Er blickte sie erwartungsvoll an. "Du wolltest dir doch meinen "Herrn der Ringe" ausleihen. Ich hab das erste Buch über die Ferien durchgelesen. Wenn du willst kann ich es dir nachher geben."
 

"Danke", freute sich Remus. "Sehr gern."
 

"Was ist der "Herr der Ringe"?", wollte Francy interessiert wissen.

"Ein Fantasy-Roman", erzählte Lily. Ist eher ein Muggelbuch, aber es ist sehr spannend."

"Ehrlich?", fragte Francy noch immer interessiert. "Ich würd es dann gerne auch mal lesen."

"Kein Problem", stimmte Lily zu. "Aber ich hab es, wie gesagt erst einmal Remus versprochen. Aber ich habe zu Weihnachten außer dem zweiten Band von "Herr der Ringe" noch "die unendliche Geschichte" geschenkt bekommen. Das Buch soll auch sehr schön sein. Solange ich hieran lese kannst du gerne die unendliche Geschichte lesen, wenn du willst."

"Gerne", freute sich Francy.

"Ich geh dann nur kurz die beiden Bücher holen, okay?", meinte Lily, legte ein Lesezeichen in ihr Buch und legte es auf den Tisch. Dann ging sie aus der Bibliothek.
 

Elina währenddessen zeichnete ohne sich dabei stören zu lassen. Sie las zwar auch ab und zu gerne und sie hatte natürlich auch zugehört, aber sie brachte sich eher selten in Gespräche ein, was größtenteils ihrer Schüchternheit geschuldet war.
 

Remus sah sich das Bild an, das sie gerade fertig bekommen hatte. Es zeigte eine Elfenfamilie auf einer Waldlichtung. Auf den ersten Blick war es einfach wunderschön. Elina konnte sehr gut mit Bleistiften und Farbstiften umgehen und die Farbauswahl war sehr schön gewählt.

Auf dn zweiten Blick jedoch war Elina`s innerer Konflikt deutlich zu sehen. Die meisten der Elfenfamilie wirkten majestätisch und glücklich. Nur eine war klein und zerbrechlich und saß ein wenig abseits von den anderen an einem kleinen Bach und spielte mit Blumen. Sie wirkte eher etwas traurig. Die anderen Elfen beachteten sie nicht.

Auffallend war auch, dass Elina genau 13 Elfen gezeichnet hatte und sie wahrscheinlich ihrer Familie entsprechen sollten.
 

Remus blickte die Zeichnung ernst an.
 

"Darf ich auch mal seh`n", fragte Haily. Remus reichte ihr das Bild. "Oh mann, das ist ja wunderschön", lobte Haily und Francy blickte ihr über die Schulter.
 

"Ganz deiner Meinung", stimmte Francy zu. "Elina, wo hast du so gut zeichnen gelernt?"
 

"Ich beobachte viel", erzählte Elina schüchtern. "Ich hab es mir selbst beigebracht."
 

"Soll die Stimmung ein wenig traurig wirken?", fragte Haily plötzlich. "Die eine Elfe wirkt etwas bedrückt, weil sie nicht bei den anderen ist."

"Hast recht", meinte Francy. "Und im Gegensatz zu den anderen auch sehr zerbrechlich und sensibel. Es wirkt etwas einsam, aus Sicht der kleinen Elfe. Was sagst du dazu, Remus?"
 

Remus erzählte den beiden, was Elina an diesem Vormittag zu Lily gesagt hatte, und davon, dass er das Bild als eine Art Spiegel ihres inneren Konfliktes interpretierte. Haily und Francy sahen Elina, die ihr Gesicht bereits wieder gesenkt hatte, besorgt an.
 

Lily kam zurück und reichte Remus und Francy die Bücher, die sie sich ausleihen wollten. Das Gesprächsthema wandte sich allerdings Elina zu. Sie war etwas peinlich berührt so im Mittelpunkt zu stehen, aber irgendwie war es auch angenehm.

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Die ersten Wochen im neuen Jahr kamen und gingen. Elina war häufig mit Remus und ihren Freundinnen zu sehen. Zu Weilen konnte sie sogar ganz fröhlich sein in ihrer Gegenwart. Dann konnte sie sich sogar aktiv an Gesprächen beteiligen.
 

Der Unterricht lief besser. Sie bekam viel von ihren Freunden erklärt. Manchmal kam sie sich verglichen mit ihren Freunden richtig dämlich vor, aber Remus währte jeden Gedankengang in diesem Punkt ab und er erklärte Elina immer wieder, dass sie alles andere sei, als dämlich.
 

Doch auch der Unterricht konnte seine Schattenseiten haben. In den meisten Fächern waren ihre Freunde natürlich nicht dabei und so hatte sie auch nicht immer Rückendeckung.

In Verwandlungen verglich Gonnie sie häufig mit Ken und Kay, die ihre besten Schüler waren. Sie sagte immer, dass die beiden ihr, Elina, gut helfen konnten.
 

Es war eher konstruktive Kritik und Gonnie hatte natürlich nie beabsichtigt Elina damit einzuschüchtern, doch Elina fühlte sich dadurch ihren Brüdern nur noch mehr unterlegen.
 

Noch schlimmer war Zaubertränke. Auch hier waren Ken und Kay einsame Spitze und wenn Sluggy nicht sie als Vorzeigebeispiel nahm, dann zumindest Adriana oder Tino, wobei aber trotzdem meist die Zwillinge erwähnt wurden.
 

Elina beachtete er wenig. Er vergaß sogar ab und zu ihren Namen, was Elina noch mehr einschüchterte.
 

Zwei Wochen nach Neujahr, an einem Freitag Nachmittag, saß Elina alleine in der Bibliothek und zeichnete. Sie war heute sehr kreativ und sie hatte innerhalb weniger Stunden bereits zwei Meisterwerke fertiggestellt und zeichnete nun an dem dritten.
 

Die Bilder schlossen sich nach und nach zu einer Geschichte zusammen. Es ging immer wieder um die kleine Elfe und ihre Familie. Man sah einige Elfensprösslinge in der Schule, wo sie sehr beliebt waren und von Lehrern geschätzt. Nur die kleine Elfe stand immer etwas abseits ubd sah auf manchen Bildern leicht neidisch zu den anderen hinüber.
 

Einmal hatte Elina auch Remus, Lily, Haily und Francy schon mit eingearbeitet, als Engel, die auf die kleine Elfe ein wenig aufpassten. Ihr Trost spendeten, aber Die traurige Stimmung zog sich durch alle Bilder hindurch.
 

Remus machte sich große Sorgen um seine Freundin, denn sie wirkte immer sehr bedrückt, wenn sie zeichnete.
 

Irgendwann, als Elina bereits eine Ganze Bandbreite gezeichnet hatte, fragte Remus sie, ob er die Bilder haben dürfte und sie eventuell mal rumzeigen dürfte. Elina wurde rot. Waren ihre Bilder denn so gut, dass man sie allen präsentieren konnte?
 

Remus bestetigte ihr immer wieder, dass sie ein einzigartiges Talent besaß und schließlich erlaubte sie ihm die Bilder zu präsentieren. Er hatte ihr allerdings versprochen sie dadurch nicht alzusehr in den Mittelpunkt zu rücken, denn er wusste inzwischen, dass sich Elina im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit nicht wohl fühlte.
 

Tatsächlich wollte er eigentlich auch nur ihren Geschwistern einmal die Augen öffnen, denn da sich Elina nicht traute, übernahm er es für sie. Er wollte und konnte einfach nicht warten bis Elina an ihrem inneren Konflikt zerbrach.
 

So nahm Remus die Bilder in einer Mappe mit zu sich in den Gryffindorturm und band die Bilder in ein Bilderbuch ein, um die Bildergeschichte zu unterstreichen, was er noch einmal verseutlichte, in dem er die kleine Elfe Aline taufte und die Geschichte so nannte. Niemand wäre aber von allein darauf gekommen, dass er im Grunde nur Elina`s Namen umgestellt hatte.
 

Well, als er es am nächsten Morgen den Gryffindors gezeigt hatte, war Lily natürlich darauf gekommen. Aber sie war auch die einzige, die wusste, dass Elina die Bilder gezeichnet hatte.
 

Remus veranstaltete eine Umfrage. Wie wirkt die Bildergeschichte auf den Betrachter? Was könnte der/die Zeichner/in dabei empfunden haben? In welcher Rolle sieht er/sie sich selbst? Angenommen, ein Familienmitglied des Betrachters wäre der/die Zeichner/in. Wer wäre es? Was schließt der Betrachter aus den Bildern für seine eigene Familiensituation?
 

Remus` Plan ging auf. Da er ihren Namen nicht erwähnte und jedem die gleichen Fragen stellte, vermutete wirklich niemand Elina hinter diesen Bildern. Im Falle von Liza, Ken und Kay hätte Remus sich das allerdings gewünscht. Leider betrachteten die drei die Geschichte nur aus der Sicht der Familie, was Remus vorerst erst mal so hinnahm.
 

Vor dem Frühstück befragte Remus noch die Ravenclaws und Hufflepuffs zu der Geschichte. Zu seiner Freude waren Liza, Ken und Kay dabei, als die anderen Bristows die Bilder interpretieren sollten, weil sie die Meinung ihrer Geschwister wissen wollten.
 

"Hast du diese Bilder gezeichnet?", wollte Adriana Bristow von Remus wissen.

"Nein", antwortete dieser. "Ich verrate vorerst auch nicht, wer sie gezeichnet hat, weil ich mir nicht sicher bin, inwiefern es die Interpretation beeinflusst. Darf ich euch dazu ein paar Fragen stellen?"

"Schieß los!", erwiderte Adriana.

"Also", begann Remus. "Das zeichnerische Talent steht außer Frage. Es geht rein um die Interpretation. Was empfindest du, wenn du dir die Bildgeschichte ansiehst?"
 

Adriana blätterte das Buch nachdenklich durch. Ihre Geschwister blickten ihr über die Schulter.
 

"Aus Sicht der kleinen Elfe da, ist es eine eher traurige Geschichte", antwortete sie schließlich. "Sie ist immer etwas abseits von den anderen und auf mich wirkt es, als würde sie gerne dazu gehören."
 

Remus grinste in sich hinein. Die erste von Elina`s Geschwistern hatte schonmal einen Punkt richtig erkannt.
 

"Was könnte der/die Zeichner/in dabei empfunden haben?", fuhr er fort. "Und: In welcher Rolle sieht er/sie sich selbst?"
 

"Wenn das Bild aus Sicht der kleinen Elfe gezeichnet ist, dann wird der/ die Zeichner/in wahrscheinlich sehr einsam und von allen ausgegrenzt sein", antwortete Adriana etwas zögerlich.
 

"Ich hab es eher aus der Sicht der anderen betrachtet", warf Ken plötzlich ein.

"Aus der Sicht der anderen wirkt es weniger traurig, das stimmt", überlegte Adriana.
 

Remus, der nicht wollte, dass Adriana ihre bisherige Interpretation noch einmal änderte, fuhr mit seinen Fragen fort.
 

"Wenn es einer deiner Geschwister gezeichnet hätte. An wen würdest du dann denken?"
 

Adriana war nachdenklich geworden.
 

"Ich glaube nicht, dass einer meiner Geschwister so etwas zeichnen würde", erwiderte sie dann. "Wir haten eigentlich immer zusammen."

"Und würdest du trotzdem etwas für deine Familie entnehmen?"

"Zumindest würde ich den Zusammenhalt noch mehr schätzen", erklärte Adriana.
 

Remus machte sich Notizen. Zumindest war Adriana teilweise in Elina`s Richtung vorgerückt.
 

Tino und Felicia Bristow interpretierten die Bilder nur unwesendlich anders als Adriana. Felicia führte die Überlegung von oben betrachtet, dass eine außenstehende Person die Szenerie betrachten würde. Und somit asoziierte sie Zarah als hypothetische Zeichnerin.
 

Inzwischen hatte Elina sich dazu gesetzt, beobachtete ihre Geschwister allerdings nur, ohne sich bemerkbar zu machen.
 

Zarah war nun an der Reihe und sie betrachtete das Geschehen wieder aus Sicht der kleinen Elfe, setzte die Intention allerdings mit Gefühlen und Ängsten gleich, wobei sie hier bereits von Adriana abwich.
 

"Es muss im realen Geschehen ja nicht direkt so sein, wie dargestellt, oder?", meinte sie. "Wenn es rein um Gefühle und Ängste geht, dann ist es mehr eine leicht übertriebene, aber ernstzunehmende Darstellung."
 

"Und welcher deiner Geschwister könnte das gezeichnet haben?", wollte Remus wissen.
 

"Ich bin mir nicht sicher", antwortete Zarah. "Am ehesten Evelina, aber auf der anderen Seite..."
 

"Wieso Evelina?", wunderte sich Adriana. "Sie wird doch in keinster Weise von uns ausgegrenzt."

"Das habe ich auch nicht gesagt", erwiderte Zarah. "Ich habe gesagt, dass es um Gefühle und Ängste geht und das muss nicht mit der Realität gleichgesetzt sein. Wenn man es hingegen wieder nur auf Ängste bezieht, kann man es auch so sehen, dass sie vielleicht Angst hat, dass es so kommen könnte."
 

"Und was würdest du machen, wenn Elina es gezeichnet hätte?", fragte Remus und er machte sich langsam Hoffnungen.

"Ich würde wissen wollen, warum sie solche Ängste hätte", erklärte Zarah. "Ich will nicht, dass meine kleine Schwester sich so fühlen muss. Überhaupt: Niemand meiner Geschwister sollte sich so fühlen müssen."

"Vertausch mal den ersten und den letzten Buchstaben des Namens auf dem Buchumschlag", fordete Remus sie auf.
 

Zarah klappte das Buch zu. Sie schlug die Hand vor den Mund. Auch die anderen Bristows rissen erschrocken die Augen auf.
 

"Sie hat das wirklich gezeichnet?", wollte Liza wissen und aus ihr war deutliche Besorgnis herauszuhören. Remus nickte.
 

Felicia bemerkte nun Elina, die ihre Geschwister schüchtern anblickte, als wäre sie nicht sicher, ob sie jetzt weglaufen sollte oder ob sie sich bemerkbar machen sollte.
 

"Evy", wandte Felicia sich an Elina. "Warum hast du nie mit uns darüber gesprochen?"
 

Doch Elina senkte nur leicht den Blick zu Boden.
 

Remus beobachtete eine kurze Weile, wie Elina`s Geschwister sich Elina nun mehr zuwandten. Er lächelte. Er hatte erreicht, was er wollte. Und Elina würde nun hoffentlich nicht mehr so traurig sein.
 

Mit einem leichten Lächeln in ihre Richtung (und sie lächelte zurück) packte er seine Notizen zusammen und die Bildgeschichte und ging schon einmal vor zum Frühstück. Er hatte jetzt irgendwie Kohldampf.

Remus` Geheimnis

Tatsächlich hatte Remus genau das erreicht, was er beabsichtigt hatte. Elina hatte sich endlich mit ihren Geschwistern aussprechen können und sie war nun jedes mal fröhlicher, immer wenn sie mit ihren Freunden zusammen war und selbst ihre Geschwister Remus dankbar dafür.
 

James und Sirius hatten Remus beobachtet. Es war so offensichtlich, dass Remus Elina liebte. Doch auf der anderen Seite benahm sich Remus einmal im Monat dann auch wieder total anders. Dann war er plötzlich sehr empfindlich und wurde bei jeden kleinen Problemchen zickig. Dann konnten James und Sirius anstellen, was sie wollten. Remus verstand keinen Spaß mehr.
 

Dies ging dann immer so eine Woche so, bis er so für zwei drei Tage verschwand. James und Sirius hatten das schon vor Weihnachten immer mal wieder beobachtet und jetzt im Jamuar war es wieder so.
 

Sie wussten nicht, ob er bei seinen "Bibliotheksfreunden", wie James und Sirius sie bezeichneten, genauso war, doch wenn er ein Mädchen gewesen wäre, hätten sie gesagt, er hätte seine Tage.
 

"Sag mal, Remus, was ist dir eigentlich wieder für eine Laus über die Leber gelaufen?", wollte Sirius wissen, als es im Januar nun schon etwa drei Tage so ging.

"Ihr seit einfach so kindisch!", fauchte Remus und stand auf, um in den Schlafsaal zu rennen, wie er das gerne so machte.

"Ey jetzt warte doch mal!", hielt James ihn zurück. "Was ist denn so schlimm daran, wenn wir Peter ein wenig necken? Das ist doch nur Spaß. Die paar Pfefferkobolde machen ihm doch nichts aus!"
 

Peter war zuvor auf James` und Sirius` Scherz mit den Pfefferkobolden hereingefallen und trank nun unmengen an Wasser, um die Schärfe in den Griff zu bekommen.
 

"Ich glaube nicht, dass du die Grenze zwischen Spaß und jenseits von Spaß überhaupt zu erkennen weißt", mischte sich Lily ein.
 

James hatte mal wieder nur mitbekommen, dass sie gesprochen hatte. Nicht aber, dass sie ihn wieder einmal kritisiert hatte. Bevor er jedoch wieder sich zum Äppel machen konnte haute Sirius ihm eine runter, sodass er sich wieder ihm zuwandte.
 

"Was sollte das denn?", fragte er wütend.

"Wolltest du dich vielleicht wieder zum Äppel machen?", erwiderte Sirius. "In dem Falle tut es mir Leid."
 

James fiel darauf tatsächlich nichts mehr ein.

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Hilflos waren James und Sirius Remus` Übellaumigkeit ausgeliefert. Sie hatten sich erkundigt. Francy hatte Sirius in Zaubertränke gesagt, dass sie Remus noch nie mit schlechter Laune erlebt hatte, was von außen betrachtet natürlich kein Wunder war, da nur James und Sirius Remus zur Weißglut treiben konnten - gelegentlich auch mal ein paar Slytherins. Aber James und Sirius waren Remus häufiger ausgesetzt als die Slytherins.
 

Die beiden kamen allerdings nicht auf diesen Gedankengang und saßen sie leicht irritiert in der nächsten Zaubertrankstunde und beobachteten Lily und Remus, die wieder einmal zusammen an dem Trank brauten und Remus, der nicht einmal zickig wurde.
 

Haily und Francy hatten schnell mitgekriegt, dass James und Sirius heute total neben der Spur waren, was Haily natürlich ausnutzen musste. Als James merkte, was sie spielte, war es schon leicht zu spät und so verlor er diesen Konkurenzkampf.
 

Francy hingegen war nicht so sehr darauf aus gewesen zu gewinnen, denn der Konkurenzkampf ging im Grunde von Sirius aus und sie stieg nur darauf ein und so hatte sie ihn zurück in die Realität geholt, was einen gewöhlichen Konkurenzkampf der beiden zur Folge gehabt hatte.
 

Francy hatte "gewonnen". Eigentlich war sie Sirius häufig überlegen. Ausnahmen gab es nur wenn sie leicht abgelenkt war. Dann konnte Sirius sie auch ab und zu mal knapp schlagen. Sonst lag sie eine Haaresbreite vorn.
 

"Willst du nicht eigentlich mal aufgeben?", wollte sie nach der Stunde wissen. "Was willst du eigentlich immer mit diesen Konkurenzkämpfen bezwecken?"

"Ich will sehen, wo deine Grenzen liegen", grinste er sie an.

"Da kannst du aber lange suchen", erwiderte Francy frech grinsend. "Nein, ich dachte, du würdest das aus Spaß an der Freude machen, so wie James und Haily. Aber wenn du nur darauf aus bist. ..."

"Willst du mir sagen, ich sollte es vergessen?", fiel Sirius ihr ins Wort. "Da kennst du mich aber schlecht. Ich vergesse nicht."

"Mag sein, dass ich dich schlecht kenne", erwiderte Francy. "Ich habe auch nie behauptet, dass ich dich in und auswendig kennen würde. Ich wollte aber eigentlich nur sagen, dass du vielleicht nicht nur in Zaubertränke suchen solltest, wenn du an meine Grenzen stoßen möchtest. Dann solltest du auch woanders suchen."

"Ich suche nicht deine Schwachstellen", berichtigte Sirius. "Ich suche den Punkt, an dem deine Talente an ihre Grenzen gehen. Du kannst mir nicht erzählen, dass du in der Hinsicht perfekt bist."

"Das würde ich auch nie behaupten", stellte Francy klar. "Aber das kann schwierig werden, das ist dir klar, oder?"

"Ich steh auf Herrausforderungen"

"Warum überrascht mich das gerade gar nicht?"

"Vielleicht, weil ich danach lebe?"

"Mag sein. Siehst du Remus eigentlich auch als Herrausforderung? Manchmal kommt es mir regelrecht so vor, als ob du ihn nur zu gern herrausforderst."

"Wenn er regelmäßig nicht einen Spaß versteht..."

"Du hast einen eigenartigen Humor. Das ist mir schon öfter aufgefallen. Aber ich glaube nicht, wie Lily, dass du nicht auch anders kannst."

"Ähä!", meinte Sirius und er wirkte etwas verwirrt. "Was hat Lily jetzt hiermit zu tun? Wenn es um sie geht, musst du dich an James wenden."

"Ich weiß, dass James sich vor ihr regelmäßig zum Obst mach. Und ein Geheimnis ist der Grund auch nicht gerade. Aber darum geht es überhaupt nicht."

"Und worum dann?"

"Darum, dass Lily dich als einen Gewissen Einfluss auf James sieht."
 

Sirius grinste.
 

"Ich habe also einen schlechten Einfluss auf James? Glaub mir, ich habe da ganz sicher nicht sehr viel dazu getan."

"Mag sein, aber besser bist du da manchmal auch nicht. Vielleicht ist das der Grund, dass Remus manchmal bei euch so ausrastet, wie du sast."

"Manchmal?!"

"Well, an uns hat er noch nie schlechte Laune ausgelassen und ich schätze ihn nicht so ein, dass er grundsetzlich schlechte Laune an anderen auslässt."
 

Sirius suchte nach irgendeiner Antwort, doch in diesem Moment klingelte es zur Pause. Und Sirius hatte jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste.
 

"Was hast du jetzt?", erkundigte er sich bei Francy.

"Zauberkunst", antwortete sie. "Das ist ein sehr interessantes Fach, findest du nicht auch?"

"Kann unter Umständen schon sehr interessant werden, da stimme ich dir zu. Aber im Grunde ist auch keine große geistige Herrausforderung. Ich habe jetzt Verteidigung. Das ist gleich gar keine Herrausforderung."
 

Er lachte. Sie schüttelte amüsiert den Kopf.
 

"Trotzdem viel Spaß!", wünschte sie ihm.

"Dir auch!", erwiderte Sirius und er sprintete James hinterher, der gerade aus dem Kerker gegangen war.

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Remus` schlechte-Laune-Periode verlief im Januar genau, wie die anderen Monate zuvor auch. Wobei sie sich nicht sicher war, ob es im Dezember genauso gewesen war.
 

Jedenfalls verschwand auch dieses Mal Remus wieder aus irgendeinem Grund und niemand konnte sich irgendetwas erklären.
 

Elina bekam Angst um Remus. War ihm vielleicht irgendetwas passiert? James und Sirius bezweifelten das jedoch, weil es ja schließlich nicht das erste Mal gewesen war.
 

Haily sah das nicht so tragisch.
 

"Wenn Remus mit einem Problem nich alleine fertig wird, dann, glaube ich, kommt er schon von ganz alleine zu einen von uns.", meinte sie.
 

Francy stimmte ihr zu. James und Sirius sahen das hingegen etwas anders.
 

"Könnt ihr euch da wirklich so sicher sein?", wollte James wissen.

"Vielleicht nicht", erwiderte Francy. "Aber ich finde man sollte seinen Freunden vertrauen können und vielleicht solltet ihr Remus einfach Zeit lassen. Manchmal braucht man einfach Zeit, bis man bereit ist über ein Problem zu sprechen."
 

Sirius wollte etwas entgegensetzen, aber Francy unterbrach ihn.
 

"Lass es gut sein, Siri. Wenn Remus darüber sprechen will, dann wird er es tun."
 

Daraufhin erntete sie überraschte Blicke. Sie war die erste gewesen, die Sirius je mit einem Spitznamen betitelt hatte. Jedenfalls in Hogwarts. Denn man konnte ja auch nicht wirklich sicher sein, dass er nicht vorher schon mal so betitelt worden war.
 

"Siri?!", fragte James überrascht nach. "Seit wann nennst du ihn Siri? Das kligt ja als würdest du ihn für ein Mädchen halten."

"Danke!", erwiderte Sirius mit Blick auf seinen besten Freund.

"Habe ich dich Siri genannt?", verteidigte er sich. "Ich habe nur gesagt, dass der Spitzname bescheuert klingt."
 

"Und ich habe nie behaupten wollen, dass Sirius ein Mädchen ist", erwiderte Francy. "Wäre ja auch abwegig, oder?"

"Aber hallo!", antwortete James.

"Es ging mir aber auch nicht um Sirius` Spitznamen. Also weicht auch nicht vom Thema ab, okay?", schloss Francy.
 

Drei Tage später kam Remus völlig geschafft zurück und sah aus, als wäre er von einer wütenden Katze angefallen worden, denn es gab praktisch kaum noch eine Stelle in seinem Gesicht, die nicht zerkratzt war.
 

Remus wollte nicht darüber sprechen, doch er lies sich von Elina Salbe auf die Wunden auftragen. Er wusste nicht wieso, aber er empfand es als angenehm.
 

James und Sirius gaben sich damit natürlich nicht zu Frieden. Aber da war nix zu wollen. Remus hielt dicht. Er konnte ja nicht wissen, was er damit auslöste.

Der 29. Februar 1972

Der Februar brach an und es wurde zu Weilen richtig kalt. Ein Wochenende waren sie wieder richtig zugeschneit und es war der perfekte Schnee zum Schneeballschlachten veranstalten.
 

Die Gelegenheit nutzend war es bei James und Haily zu einem richtigen Schneeballkrieg ausgeartet, bei dem sich kein Ende absehen lies:
 

James hatte bereits mit Sirius, Peter und Remus eine Schneeballschlacht angefangen, wobei er und Sirius zusammen gegen Peter und Remus spielten.
 

"Gebt ihr endlich auf?", rief James herrausfordernd und formte einen besonders großen Schneeball.

"Davon träumst du!", erwiderte Remus, der heute absolut gute Laune zu haben schien. "Wir werden in drei Leben nicht aufgeben!"
 

Promt hatte James seinen riesen Schneeball abgefeuert und er steuerte direkt auf Remus zu. Der duckte sich und Peter, der fast direkt dahinter gestanden hatte, konnte nicht mehr reagieren.
 

James und Sirius lachten.
 

"Wartet", rief Remus. "Das kriegt ihr schon noch zurück!"

"Wann denn?", wollte Sirius promt wissen.
 

Wie als Antwort feuerte Peter diesmal einen Schneeball ab und der traf Sirius mittel ins Gesicht. Da guckte er jetzt aber blöde aus der Wäsch`. Das lies er nicht auf sich sitzen.
 

Während die vier sich gegenseitig mit Schneebällen bombadierten, kam Haily dazu und beobachtete das Geschehen eine Weile. Irgendwann wurde es ihr zu langweilig und sie wandte sich an ihren Cousin.
 

"Sag mal, Jamie, kämpfst du eigentlich nur gegen Gegner, die dir unterlegen sind?", rief sie herrausfordernd.
 

James wandte sich zu ihr um. Auch Sirius, Remus und Peter hatten aufgehört zu schießen.
 

"Wieso unterlegen?", antwortete James frech. "Verglichen mit dir bei Weitem nicht!"

"Soll das eine Herrausforderung sein?", rief Haily.

"Immer doch!", erwiderte James. "Zeig doch, was du drauf hast!"
 

Das war der Auslöser gewesen. Haily hatte promt einen Schneeball mit ihrem Zauberstab geformt und auf James gefeuert. Der wich diesem gekonnt aus.
 

"Soll ich dir noch Zeit zum Aufwärmen geben?", bot er frech an.

"Die brauchst eher du", gab Haily zurück. "Nur Anfänger weichen aus wie Feiglinge!"
 

Der Spruch hatte gesessen, denn auch James hatte nun wieder Schneebälle geformt und so flogen fünfe gleichzeitig auf Haily zu. Die reagierte binnen Sekunden und lenkte die Schneebälle mit einem Schlenker ihres Zauberstabes zurück auf James, wobei sie zusätzlich noch zwei weitere abfeuerte.
 

James versuchte sich noch zu bücken, doch den Bällen war kein Entkommen mehr möglich und so landete Haily gleich sieben Treffer auf einmal.
 

"Wer zu Erst 100 Punkte hat gewinnt!", forderte Haily, um es spannend zu machen und Sirius meldete sich natürlich gleich freiwillig als Punktezählter.
 

Nun zeigte auch James, wie sehr seine Zauberkünste seinem Jahrgang voraus waren und er formte eine regelrechte Schneefestung mit einer Schneekanone, die im Abstand von einer halben Minute fünf Schneekugeln auf Haily abfeuerte.
 

Aber auch sie stand ja nicht nur tatenlos rum und formte promt ebenso eine Schneefestung, an der die meisten Schneegeschüsse abprallten. Eine Kugel jedoch von James` erster Abfeuerung fand auch den Weg in Haily`s Gesicht und bevor sie kontern konnte, hatte James mit einer weiteren Ladung Schneebälle ihre Barikade durchbrochen und gleichte ihren Vorsprung innerhalb von Sekunden auf.
 

Wieder feuerte Haily eine Ladung Schneebomben ab. Und sie trafen direkt auf James` neue Ladung und schwächten so seinen Angriff. Doch er hatte diesmal mehr Schneebälle gleichzeitig abgefeuert und so kam es, dass Haily trotzdem von drei Bällen getroffen wurde, was sie nicht auf sich sitzen lies und mit der nächten Ladung gleich fünf Punkte gut machte.
 

Während James sich für einen kurzen Moment von diesem Angriff erholte, reparierte Haily ihre Barikade und feuerte sofort die nächte Ladung auf ihren Cousin ab, worauf er nur noch selber abfeuern konnte.
 

Diesmal hatte Haily wieder mehr Schneebälle gehabt und so hatte sie James mit zwei Bällen getroffen und es stand jetzt schon 14:10 für Haily. Wobei jedoch bei diesen Geschützen vier Punkte Vorsprung mächtig wenig waren.
 

Nach einer Weile, in der weder Haily noch James einen Treffer gelandet hatten, weil sie beide ihre Barikaden verbessert hatten, hatte James wieder mit einer Ladung Bällen von sieben Punkte gut gemacht.
 

Sirius unterdessen hatte leicht Mühe den Schneebalkrieg zu verfolgen, weil es nicht ganz eindeutig war, wer wieviele Schneebälle zurückhalten konnte und wer Punkte machte. Er hatte allerdings ein sehr gutes System gefunden, sie sehr erfolgreich zu zählen.

Remus und Peter standen daneben und verfolgten gespannt das Geschehen.
 

Wieder verging eine Weile und beide landeten einen Treffer nach dem anderen, dann aber auch wieder nicht, denn ihre Barikaden wurden immer mal wieder auf die härteren Geschütze eingestellt.
 

Als es irgendwann 34:28 für James stand waren beide Potters bereits durchgeweicht und trotzdem dachte nicht einer im Traum daran aufzugeben. Umd Haily holte in diesem Moment mit gleich zehn Bällen wieder auf.
 

Der Schneekrieg zog sich nun schon Stunden hin und obwohl die beiden sich ununterbrochen mit Schneebällen bombadierten, stand es erst 76:73 diesmal wieder für Haily.
 

Hagrid der Wildhüter kam nun vorbei und beobachtete den "Krieg" eine Weile. Er staunte an sich nicht schlecht, was Erstklässler für Geschütze mit ihren Zauberstäben auffahren konnten, doch er konnte auch nicht wirklich zusehen, wie die zwei sich gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes nass machten. So wurde die Schlacht vorzeitig abgebrochen und es blieb vorerst bei dem Stand 76:73.
 

"Es ist noch nicht vorbei, Cousinchen!", rief James überheblich, wenn auch schon ziemlich geschafft. "Wenn wir morgen immer noch so eingeschneit sin, geht es weiter!"

"Ich hätte auch nichts anderes von dir erwartet!", konterte Haily grinsend. "Man sieht sich!"
 

Sie wandte sich um und ging zurück ins Schloss. James trocknete seine Sachen mit einem Schlenker seines Zauberstabes.
 

"Wie steht es eigentlich genau?", erkundigte er sich bei Sirius, während sie zu viert zurück in ihren Gemeinschaftsraum gingen.
 

"76:73", antwortete Sirius auf seiner Liste nachsehend. "Haily führt zur Zeit noch."

"Das gibt sich!", meinte James zuversichtlich.

"Kein Zweifel!", stimmte Sirius grinsend zu. "Du wirst dich doch nicht von deiner Cousine unterkriegen lassen!"
 

James lachte. Und auch Remus und Peter lachten.

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Tatsächlich konnten James und Haily den folgenden Tag nicht umhin, den Schneeballkrieg zu Ende zu führen. Wie immer war es eine sehr knappe Entscheidung gewesen und so hatte James mit tatsächlich nur zwei Punkten Vorsprung gewonnen.
 

Das eigentliche Thema war allerdings Sirius geworden. Sein 12. Geburtstag stand an. Das heißt, wenn man es genau nahm, hatte er nur alle vier Jahre Geburtstag. James hatte sich kugelig gelacht, als Sirius ihm erzählt hatte, dass sein Geburtstag ausgerechnet auf den 29. Februar fiel.
 

Andererseits musste der Tag dafür natürlich extra groß gefeiert werden. Der 29. fiel zwar nun dummer Weise auf einen Dienstag, aber das machte ja im Grunde genommen erst einmal nix.
 

James und Remus suchten das gesamte Schloss nach einem geeigneten Partyraum ab, während Peter sich darum kümmerte die Knabbereien und Getränke zu organisieren, was nicht sehr schwierig war, denn er musste es dafür nur bei den Hauselfen in der Küche bestellen.
 

Die Party an sich war nicht für den 29 direkt geplant. Das machte sich unter der Woche ein bisschen schlecht. Am 29. sollte es sozusagen nur einen kleinen Vorgeschmack geben, während die eigentliche Party mit allem drum und dran dann erst am Wochenende danach steigen würde. Das kam sogar noch Francy zu Gute, die nur einen Tag jünger war als Sirius.
 

Am 27. Februar hatten James und Remus endlich eine geeignete Location für die Fete gefunden und waren nun dabei, zusammen mit Haily und Peter alles einzurichten.
 

Das dauerte so seine Zeit. Als James, Remus und Peter an diesem Sonntag Abend zurück in den Gemeinschaftsraum kamen, wurden sie sofort von Sirius mit Fragen bombadiert, denn der wusste natürlich nichts davon, dass seine Freunde eine Party für ihn organisierten.
 

Es war so ungünstig, dass das Wort Aufgeben in seinem Wortschatz nicht existierte, denn seine Freunde hielten dicht und hatten große Mühe dies auch noch weiterhin durchzuhalten.
 

Der 28. verlief normal: hier und da ein paar Hausaufgaben (wobei diese Untertreibung nur von James und Sirius kam) und hier und da ein wenig Ärger mit den Lehrern, denn es durfte ja kein Tag in Hogwarts vergehen, ohne dass James und Sirius irgendeinen Lehrer zur Weißglut trieben. Das war ihr Alltagsspaß, wobei sich da die Geschmäcker grundlegend teilten.
 

Am 29 weckte James seinen besten Freund, indem er ihm mit einem Zauber die Decke und das Kissen wegzog und Sirius dabei wortwörtlich aus dem Bett fiel. Leicht verärgert richtete der sich auf und blickte auf die Uhr.
 

"Halb 6, James?", rief er ungläubisch. "Bist du komplett übergeschnappt?!"
 

Auch Remus, Peter und Jaydon wunden wach und zogen ihre Vorhänge zurück. Sie beobachteten grinsend, wie Sirius gerade James damit zutextete, dass es blanker Schlafentzug und Folter war jemanden bereits halb 6 Uhr morgens zu wecken. James stand nur da und lachte sich innerlich einen Ast.
 

"Die gegebenen Umstände erlauben es mir leider nicht, dich noch einmal hinlegen zu lassen", schwafelte James und er erntete dafür schallendes Gelächter seitens Remus, Peter und Jaydon und ziemlich verwirrte Blicke seitens seines besten Freundes.

"Bist du jetzt komplet geistesgestört?", wollte er wissen. "Was faselst du da für`ne Grütze?"

"Weniger quatschen", fing James an und lies einen Stapel Geschenke aus seinen Schrank auf Sirius Bett fliegen, "mehr Geschenke öffnen!"
 

Sirius klappte der Unterkiefer runter.
 

"Ihr seit doch nicht ganz dicht, oder?", meinte er.

"Hast du geglaubt, wenn du mir erzählst, auf welchen Tag dein Geburtstag fällt, bleibt der vergessen?", erwiderte James und schüttelte den Kopf. "...Die Geschenke machen sich trotzdem nicht von alleine auf."
 

Das war ja geradezu ein Befehl gewesen und so konnte Sirius natürlich nicht anders, als sich auf sein Bett zu pflanzen und sämtliche Geschenke vor den Augen seiner Mitbewohner zu öffnen.
 

Da kam so einiges zum Vorschein, was natürlich nur für jede Menge Unfug in der Schule verwendet werden konnte und natürlich nur von James und gegebenenfalls noch Peter kommen konnte. Remus kam nicht im Traum auf die Idee Würgpulver und dergleichen zu verschenken.
 

Im Anschluss daran ernannte James Sirius, in einem ubertrieben feierlichen Geschwafel, für den Rest des Tages zum Anführer und Bestimmer der vier Freunde, was logischer Weise zur Folge hatte, dass Sirius natürlich jede Menge Blödsinn anstellen wollte und Remus konnte nur mitmachen und hatte keine Chance sich dagegen zu wehren. Muhaha!
 

Die Lehrer waren darüber natürlich alles andere, als begeistert und auch Lily fand das überhaupt nicht komisch und mischte sich des öffteren ein, was ihr allerdings nicht sehr viel brachte, denn Sirius war für das was sie sagte teilweise föllig taub.
 

Am Nachmittag schlich James sich dann unter seinem Tarnumhang zur Partylocation. Der Tarnumhang hatte den Sinn, dass selbst wenn Sirius bemerkt haben sollte, dass James sich wegschlich, er ihm nicht folgen konnte, denn es war den Freunden natürlich noch nichts von der eigentlichen Party am Wochenende rausgerutscht und so amüsierte sich James darüber, dass Sirus sich bereits heute schon froh und glücklich fühlte.
 

Vor dem Versteck wartete Haily schon auf ihn.

Der Geheimgang hinter der Treppe im 7. Stock

Haily stand im 7. Stock und lehnte an einer Treppe. Sie führte, wenn man sie dann noch ein wenig weiter hinaufstieg in den Astronomieturm, doch es war nicht die Absicht von James und Haily in den Astronomieturm zu gehen.
 

Vom Treppengelender hing ein riesieger Wandbehang, der, nach allgemeinem Glauben, lediglich eine Steinwand verdeckte. Doch James, Haily und ihre Freunde wussten es inzwischen besser.
 

Haily merkte auf. James kam. Sie konnte ihn nicht sehen, da er seinen Tarnumhang trug und ihr war von vornherein klar gewesen, dass er ihn tragen würde. Sie wusste aber, dass er kam. Das spührte sie.
 

"Hey, Jamie!", grüßte sie ihn noch bevor er seinen Tarnumhang abgenommen hatte.

"Alles roger?", erkundigte sich James und nahm seinen Tarnumhang ab und blickte seine Cousine erwartungsvoll an.

"Immer doch!", erwiderte diese und wandte sich em Wandbehang zu. "Hat Sirius irgendetwas gemerkt, dass du gegangen bist?"

"Nicht dass ich wüsste!", versicherte James. "Und wenn, er hätte mir nicht folgen können. Dazu hab ich ja meinen Tarnumhang."
 

Haily fuhr mit dem Zauberstab über den Wandbehang und dieser begann sich zu teilen. Es sah beinahe aus, als würde er zerreißen und er gab eine Steinmauer frei, die sich vor ihren Augen in eine Tür verwandelte.
 

James und Haily betraten den Gang dahinter und sofort schloss sich die Tür hinter ihnen wieder zu einer massiven Steinmauer. Im Gang entflammte, wie von selbst die Fackeln und erleuchteten einen riesigen Gang, der genügend Platz für die Party am Wochenende bieten würde.
 

Der Gang war nicht unbedingt lang. Eigentlich war es mehr ein geheimer Saal, der allerdings auch nicht so riesig war wie die große Halle. Die Unterseiten der Treppenstufen waren an der Wand neben dem Eingang zu sehen. Am Ende des Ganges stand ein riesieger Kamin, in dem ein behabgliches Feuer brasselte.
 

Die meisten Einrichtungsgegenstände waren bereits eingeräumt worde und nun ging es an die Dekoration, denn wenn schon Party, dann Themenparty.
 

Da bei der Partygelegenheit gleich Francy noch mit auf ihre Kosten kommen sollte, lautete das Thema Gryfinndor versus Ravenclaw und so hängten die beiden Potters zwei riesige Wandteppiche mit den Hauswappen der beiden Häuser, zu beiden Seiten des Kamins, auf.
 

Die kreisrunden Tische, die sie um den Kamin drum rum aufgestellt hatten, wurden mit rot-goldenen und blau-bronzenen Tischdecken eingedeckt und darauf wurde jeweils entweder eine Löwen- oder Adlerfigur gestellt, die sich regte, immer wenn sich jemand dazu an den Tisch setzte.
 

James instalierte die Musikanlage und half dann Haily dabei einen Kronleuchter aufzuhängen, den sie sich tatsächlich von einem Hauself hatten organisieren können.
 

James hatte sich aus dem Pokalzimmer sämtliche Haus- und Quidditchpokale geklaut, die von Gryffindor oder Ravenclaw gewonnen worden waren. Und außerdem auch alle die, die ein Schüler der beiden Häuser als einzelner errungen hatte.
 

Das waren nicht wenig Pokale, denn prozentual betrachtet führten tatsächlich die Ravenclaws in der Anzahl der gewonnenen Haus- und Quidditchmeisterschaften, ganz dicht gefolgt von Gryffindor. (Wat`nen Zufall!)

Auch Schülerauszeichnungen waren nicht wenige. James war auf mehrere Auszeichnungen gestoßen, die an einen von seinen und Haily`s Vorfahren verliehen worden waren und er hatte etliche andere Pokale aus den beiden Häusern ergattern können.
 

Auch wenn Haily nicht ganz einverstanden gewesen war, damit, dass James sämtliche Pokale stiebitzt hatte, sagte sie aber ausnahmsweise nichts dazu, denn James hatte versichert, sie hinterher auch selbst wieder zurück zu bringen und die volle Verantwortung zu übernehmen, sollte er erwischt werden.
 

So wurden zwei Galerien eingerichtet, die zu den Wandteppichen mit den Hauswappen hinzuliefen. Dabei wurden Gryffindor und Ravenclaw getrennt und chronologisch geordnet und beschriftet.
 

Erst gegen Viertel 7 (zu hochdeutsch 6:15 Uhr) wurden sie fertig und sie mussten sich langsam zum Abendessen begeben, wenn sie überhaupt noch etwas essen wollten und so verließen sie den Gang. Der Wandbehang am Eingang hinter ihnen fügte sich nahtlos wieder zusammen, als wäre zuvor nie etwas gewesen. James und Haily rannten in die große Halle hinunter.
 

Sirius saß an seinem nun mehr Stammplatz am Gryffindortisch in der großen Halle und blickte seinen besten Freund erwartungsvoll an, als dieser sich leicht außer Atem auf den freien Platz gegenüber Sirius fallen lies.
 

"Wo kommst`n du jetzt her?", wollte er wissen, als James sich Bergeweise Würstchen, Bouletten und Katoffelsalat auf den Teller lud und sich anschließend noch von dem Kürbissaft bediente.

"Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß!", erwiderte James grinsend und begann sein Essen sich reinzustopfen, so dass man Angst haben musste, dass er sich jeden Moment verschlucken und einen Erstickungstod sterben würde.

"Und du glaubst, damit gebe ich mich zu Frieden?", fragte Sirius nach ungeachtet dessen, dass James gerade mit Essen beschäftigt war und sich in diesem Moment noch Brot dazu nahm.

"Nö!", antwortete James, nachdem er einn großen Bissen Brot hinuntergewürgt hatte. "Aber du wirst dich damit zu Frieden geben müssen, weil ich dir nämlich vorerst nicht mehr verraten werde."
 

Sirius wollte etwas sagen, aber Remus fiel ihm ins Wort.
 

"Du wirst es noch erfahren", versicherte er. "Also was soll das ständige Nachgefrage? Wenn es soweit ist, wirst du es schon erfahren."
 

Nun war das natürlich auch nicht das, was Sirius hatte hören wollen, denn mit Überraschungen konnte er im Regelfall überhaupt nicht umgehen. Und so fing er eine Diskussion mit Remus an, was James allerdings Zeit zum Essen verschaffte.

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Der 4. März war der Tag, für den die Party angesetzt war. James, Remus und Peter und Haily hatten inzwischen sämtliche Freunde aus Gryffindor und Ravenclaw eingeladen und sie hatten zugesagt zu kommen.
 

Unter den Gästen war auch Andromeda Black, die sich über die Tatsache freute, dass Sirius dermaßen auf die Folter gespannt wurde nur um ihn zu überraschhen. Sie hatte ihm ihr Geschenk noch nicht gegeben, was dieser mit leichtem Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen hatte. Er hatte jedoch noch nichts dazu gesagt. Es war nicht üblich für ihn viele Geschenke zu bekommen.
 

Sie hatten beide Hausmannschaften eingeladen und sonst noch einige Schüler aus sämtlichen Klassenstufen, zu denen sie gewisse Conections besaßen.
 

Ach Elina würde kommen, auch wenn sie die einzige Hufflepuff sein würde. Aber sie war ja schließlich auch Francy`s Freundin und so würde sie einfach von Haily einen Umhang geliehen bekommen, sodass sie zumindest nicht optisch sich aus der Masse herauslösen würde.
 

Die Anzugsordnung lautete schlicht und ergreifend Schuluniform oder Quidditchumhänge oder ähnliches. Hauptsache man konnte die Hauszugehörigkeit erkennen.
 

Sirius und Francy saßen in der Bibliothek, wo ihre Freunde sie angewieden hatten zu warten, um noch die letzten Vorbereitungen treffen zu können. Sirius war gespannt wie ein Flitzebogen, was Francy amüsierte, denn sie lies sich im Gegensatz zu Sirius gerne überraschen.
 

"Wie kannst du das nur aushalten?", wollte Sirius aufgeregt wissen.

"Ich lenke mich meist mit anderen Dingen ab", antwortete sie und sah von der unendlichen Geschichte auf, die sie bereits ungefähr zu drei vierteln gelesen hatte.

"Und wenn das nicht geht?"
 

Francy kicherte nur. Ihr fiel keine allgemeingültige Antwort darauf ein, denn ihre persönliche Antwort hätte Sirius auch nicht weiter geholfen.
 

In diesem Moment wurde Sirius von James erlöst, in dem er und Haily ihn und Francy abholen kamen. Aufgeregt, wie ein kleines Kind folgte Sirius seinem bestten Freund. Besonders Haily und Francy amüsierten sich.
 

Sie kamen im 7. Stock an und blieben vor dem Wandbehang stehen. Sirius sah James gespannt an, als wollte er sagen: "Und nu`?" James beantwortete die Frage, die Sirius ins Gesicht geschrieben stand, indem er seinen Zauberstab herausholte und über den Wandbehang strich.
 

Wie das Mal zuvor auch teilte sich der Wandbehang und die Mauer dahinter formte sich zu einer Tür.
 

"Immer herein spaziert!", wies James Sirius und Francy an und er und Haily folgten nach ihnen. Sobald sich die Wand hinter ihnen wiéder geschlossen hatte blieben die zu Überraschenden wie angewurzelt stehen.
 

"Ihr seit doch nicht mehr zu retten, oder?", gab Sirius total baff von sich.

"Um das, was unter der Woche etwas schlecht realisierbar ist auszugleichen: Alles gute noch mal nachträglich zum Geburtstag!", rief James grinsend "Und: ..."

"ÜBERRASCHUNG!", rief der ganze Rest der Gäste, als wäre das 'und' das Stichwort gewesen.
 

Sirius und Francy brauchten ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass diese Party tatsächlich für sie organisiert war und auch nicht nur ein Traum war.
 

"Danke, Alter!", rief Sirius glücklich. Dann setzten er und Francy sich an einen der Tische. Die meisten Gäste saßen je nach ihrer Hauszugehörigkeit an Tischen, die ihr Haus beschrieben, aber eigentlich war es egal.
 

Lily saß an einem Tisch mit Francy und Elina und auch Remus saß ab und zu bei ihnen, wobei er den Tisch ab und zu einmal wechselte, weil er schließlich auch mit Sirius befreundet war.
 

"Hey, Sirius", sagte eine Stimme hinter Sirius und er wandte sich um.

"Hi, Andi!", rief er und begrüßte seine Lieblingscousine fröhlich. "Schön, dass du auch da bist!"

"Wie könnte ich nicht?!", erwiderte sie strahlend und drückte ihm ihr Geschenk für ihn in die Hand. Er öffnete es sofort noch bevor sie noch etwas dazu sagen konnte. Zum Vorschein kam eine teuer aussehende Armbanduhr, die auch die ein oder andere Zusatzfunktion besaß (eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt).

"Boah, Andi!", rief Sirius total begeistert aus. "Wie bist du a so eine ran gekommen?"

"Ich war im Dorf unten", antwortete sie. "Dachte mir schon, dass du dich freuen würdest."

"Danke, Andi!", bedankte sich Sirius und umarmte seine Cousine.
 

Es folgten noch mehr Geschenke, denn außer James, Peter, Remus und Jaydon hatte noch niemand Sirius die Geschenke überreicht. Logisch, dass da der Überblick leicht flöten ging, auf Grund der Anzahl an Gästen, die eingeladen waren.
 

Auch Francy musste sich durch die Berge an Geschenke kämpfen, denn auch Ravenclaw hatte viele Schüler.
 

Als nach, scheinbar Stunden, sie endlich fertig waren die Geschenke auszupacken holte Peter einen riesigen Geburtstagskuchen, der zuvor in einer Ecke etwas versteckt stand.
 

Den Kuchen hatte er bei den Hauselfen bestellt und er stellte einen Adler dar, der auf dem Rücken eines Löwen thronte und seine Schwingen ausbreitete, als wollte er sich jeden Moment in die Lüfte erheben. Der Löwe saß majestetisch da und hatte sein Haupt erhoben.
 

"Geil!", rief Sirius.

"Irre!", kam es von Francy und beide sprangen auf.
 

"Los anschneiden!", forderte James die beiden auf. "Ich habe langsam Hunger!"
 

Sirius und Francy mussten sich ein Messer teilen, was ziemlich umständlich aussah, es aber in Wirklichkeit gar nicht war. Viel komplizierter war das Anschneiden an sich, da der Löwe mit samt dem Adler etwas schwierig aufzuteilen waren, aber dafür war der Inteligenzqouzient der beiden ja auch überdurchschnittlich.
 

Nach einigem Absprechen schafften sie es tatsächlich den Kuchen gleichmäßig anzuschneiden und so aufzuteilen, dass alle mindestens ein Stück bekommen konnten.
 

"Sag mal, James, wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?", wollte Sirius wissen, während sich alle über ihr Stück Kuchen hermachten.

"Ich habe zusammen mit Remus, Peter und Haily geplant", erklärte er. "Wir haben alle unsere Ideen zusammen geschmissen und heraus kam halt das hier. Ohne Haily wären wir nie auf die Idee gekommen, Ravenclaw mit einzuarbeiten, weil wir nicht gewusst hätten, dass Francesca auch Geburtstag hatte."

"Echt geil!", lobte Sirius die Party.
 

Das Fest ging seinen Gang. Sämtliche Muggelgeborenen hatten die Veranstalter von einer Märchenparodie überzeugen können, die Sirius und Francy noch nicht kennen konnten, weil sie natürlich auch das Märchen nicht kannten. So erklärte James Sirius und Francy den Inhalt des Märchens im Original, nach dem er sich das Märchen selbst hatte zu Gemüte geführt.
 

Sie parodierten Aschenputtel. Und heraus kam Aschenputtel und der Prinz der Träume:
 

"Akt eins: ich bin der Erzähler", rief Ted Tonks, der Freund von Andi und ein Schüler aus Ravenclaw.
 

Fünf Muggelgeborene Schüler, die hinter einer aufgehängten Decke saßen, standen der Reihe nach auf und stellten ihre Rolle vor und setzten sich wieder hin, um auf ihren nächsten Einsatz zu warten.
 

Die Bezeichnung 'Prinz der Träume' hatte sich inzwischen relativiert, weil der Schüler aus Ravenclaw, der den Prinzen spielte, eine Rabinerkappi und eine Hornbrille trug und einen ziemlich albernen Mantel anhatte.
 

Ted Tonks fing mit der Parodie an.
 

"Es war ein mal ein Prinz", erzählte er laut. "Der wurde genannt der Prinz unserer Träume."
 

Der Prinz hinter der Decke stand auf.
 

"Hallo!", rief er noch einmal in die Runde. "Ich bin der Prinz eurer Träume. Ich bin so schön!"
 

Er setzte sich wieder und alles lag lang bei dem letzten Satz.
 

"In seinem Königreich lebten auch zwei hässliche Geschwister", erzählte Ted und hinter der Decke standen zwei Schüler aus Gryffindor auf und stellten sich gemeinsam als die hässlichen Geschwister noch einmal vor.

"Als nun der Prinz eines Tages einen Ball veranstaltete", fuhr Ted fort, "Waren die hässlichen Geschwister eingeladen."
 

Die hässlichen Geschwister standen erneut auf.
 

"Wir sind so froh!", riefen sie, wie aus einem Munde. "Wir dürfen auf den Ball!"
 

Nachdem sie sich wieder hingesetzt hatten, stand Lily auf, die das Aschenputtel spielte.
 

"Ich bin so traurig!", erklärte sie gespielt bemitleidenswert. "Ich darf nicht auf den Ball!"
 

In der Zwischenzeit kullerten sich die Zuschauer während die hässlichen Geschwister Aschenputtel alle möglichen Aufgaben auftrugen und Lily darauf immer nur mit "Okay!" antwortete.
 

Als die hässlichen Geschwister auf dem Ball waren, erfolgte nun die Szenerie zwischen Aschenputel und der gütigen Fee, die von Cindy McDougle aus James` und Sirius` Klasse gespielt wurde.
 

"Ich bin so traurig!", stand Lily auf und setzte sich wieder.

"Ich bin die gütige Fee", meinte Cindy. "Warum bist du so traurig, mein Kind?"

"Ich darf nicht auf den Ball", erhob sich Lily erneut und sofort erhob sich auch die gütige Fee erneut.

"Oh, darfst du wohl!", meinte sie nur und setzte sich wieder.

"Darf ich nicht!", sprach Lily.

"Darst du wohl!"

"Darf ich nicht!"

"Darfst du wohl", schloss die Fee. "Erst mal ein schönes Kleid!"
 

Sie wedelte einen Faschingszauberstab in Lily`s Richtung. Lily stand auf.
 

"Okay!"

"Und ein paar gläserne Tanzschuhe", fuhr die Fee fort.

"Ich bin so froh!", kam es von Lily.
 

Die Zuschauer hatten bereits Lachtränen in den Augen.
 

"Und vergiss nicht", ermahnte die gütige Fee das Aschenputtel. "Du musst nach dem letzten Mitternachtsglockenschlag zurück sein."

"Okay!", stimmte Lily zu.
 

Ted beschrieb nun, wie Aschenputtel auf dem Ball ankam und auf den Prinzen traf.
 

"Du bist so schön!", himmelte Aschenputtel den Prinzen an. Lily kämpfte selbst angestrengt gegen den Lachkrampf.

"Weiß ich", antwortete der Prinz von sich eingenommen. "Lass uns tanzen!"

"Okay!", erwiderte Lily.
 

Die hässlichen Geschwister standen nun wieder auf.
 

"Wir sind so eifersüchtig!", riefen sie.
 

Ted beschrieb die Glocke, die Mitternacht ankündigte und Lily stand auf.
 

"Ich muss gehen!", meinte sie gespielt erschrocken.

"Okay!", erwiderte der Prinz.

"Aschenputtel rannte aus dem Schloss", erzählte Ted. "Auf der Treppe verlor sie einen ihrer gläsernen Schuhe."

"Sie hat einen gläsernen Schuh verloren!", stellte der Prinz fest. "Ich muss sie finden. Ich will sie heiraten. Ich bin so schön!"
 

Das Publikum konnte nicht mehr und auch Ted musste sich anstengen den Text verständlich vorzutragen.
 

"Der Prinz kam zu dem Haus, in dem Haus, in dem Aschenputtel und die hässlichen Geschwister lebten", erklärte er.

"Ich bin der Prinz euerer Träume", rief der Prinz den Geschwistern zu.

"Du bist so schön!", bewunderten die häslichen Geschwister den Prinzen.

"Weiß ich", erwiderte der Prinz. "Und ihr seit so hässlich!"
 

Zwischendurch stand einmal die Fee auf und musste doch noch einmal deutlich machen, dass sie die gütige Fee sei.
 

Die hässlichen Geschwister meinten nun der Schuh würde ihnen passen.
 

"Er passt nicht!", widersprach der Prinz.

"Er passt!", behaupteten die hässlichen Geschwister.

"Passt nicht!", meinte der Prinz noch einmal.

"Okay!", kapitulierten die hässlichen Geschwister.
 

"Der Prinz entdeckte nun das Aschenputtel", erzählte Ted. "Sie probierte den Schuh an."

"Und siehe da!", stand der Prinz auf. "Er passt!"

"Ich bin so froh!", erwiderte Lily.

"Wir sind so eifersüchtig!", kam es von den hässlichen Geschwister.

"Ratet mal, was jetzt kommt!", meinte der Prinz noch bevor er aufgestanden war und erhob sich. "Ich bin so schön!"

"Und ich bin die gütige Fee!", meldete sich die Fee und alle anderen Schauspieler standen daraufhin auf.

"Wissen wir!", riefen sie zusammen.
 

Ted sprach den Schluss.
 

"Aschenputtel und der Prinz der Träume heirateten und bekamen viele Kinder."
 

Daraufhin folgte die Pointe als Lily noch einmal aufstand und rief:

"Okay!"
 

Der Vorgang fiel und man konnte die fünf Schüler sehen, solange man nicht zu sehr mit Lachen beschäftigt war. James war vom Stuhl gerutscht und rollte sich vor Lachen auf dem Boden. Remus hielt sich am Stuhl fest um nicht auch runterzurutschen und Sirius und Francy konnten ihre Lachtränen auch nicht mehr zurück halten.
 

Es folgten diverse Partyspiele, die alle von Haily und James, Remus und Peter organisiert worden waren und die nicht weniger witzig waren.
 

Die Party ging bis tief in die Nacht hinein, was keiner bemerkt hatte, weill es natürlich keine Fenster gab. Und so mussten sie sich zurück in ihre Schlafsäle schleichen, um nicht von einem Lehrer erwischt zu werden.
 

Im Schlafsaal angekommen, musste Sirius seinen Freunden doch noch einmal dafür danken, dass die Überraschung so gelungen war. Aber viel mehr brachte er nicht zu Stande, denn er war zu müde, um noch lange wach zu bleiben.

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So viel dazu! ^^

Die letzten Kapis waren nicht unbedingt meine kreativsten Ideen, aber egal^^ Wegen der Parodie: Bitte nicht schlagen! Das Monster in mir hat mich förmlich dazu gezwungen^^ Aber ich find das einfach witzig. Gehört auf jede Party^^
 

Bis zum nächsten Kapi^^

Lily

Des Rätsels Lösungsansatz

Der März ging vorüber und April folgte ihm und zwei weitere Male kam die allmonatliche Woche, in der Remus für James und Sirius wieder etwas schwierig umgänglich war. Auch Peter hatte es in diesen Wochen nicht wirklich einfach, weil Remus es auch kritisierte, dass Peter jeden Mist von James und Sirius mitmachte, woraufhin Remus sich Konfrontation einfing, weil er manchmal auch nicht besser war. Und James und Sirius hatten damit auch nicht ganz unrecht.
 

Damit hatten sie ihr Problemchen allerdings immer noch nicht gelöst, denn Remus wollte nicht darüber sprechen, was mit ihm los war und selbst Haily, Francy, Elina und Lily sagen ein, dass Remus ein Problem hatte, das er nicht alleine "bewältigen" konnte.
 

Den Wochen folgte wieder sie Zeit, in der Remus verschwand und James hatte genug. Er hatte sich ausgerechnet, wie lange Remus immer leicht reizbar war und verfolgte ihn dann an dem Abend, an dem er verschwand.
 

Remus hatte nach dem letzten Mal behauptet, dass seine Mutter krank gewesen seii und er sie hätte besuchen müssen. James hatte es ihm nicht wirklich geglaubt. Auch nicht, als Remus das gleiche heute noch einmal behauptete hatte, um sein Verschwinden schon im Vorraus zu begründen.
 

Remus wurde von Madam Pomfrey über das Gelände geführt. Mutter krank!, dachte James sich, wer`s glaubt wird sehlig! Und er beobachtete, wie Remus zur peitschenden Weide geführt wurde und dort in einem unterirdischen Geheimgang verschwand.
 

James blickte verblüfft aus seinem "Versteck" (er stand hinter einem etwas dickeren Baum in der Nähe der peitschenden Weide) hervor. Woauch immer der Gang unter der Weide hinführte, er führte ganz sicher nicht zum Hogwartsexpress und er würde Remus auch nicht nach Hause bringen.
 

Abgesehen davon war es interessant, dass Remus einen Geheimgang kannte, den er seinen Freunden noch nicht gezeigt hatte. Der ausgerechnet unter der peitschenden Weide lag, einem Baum, der hielt, was sein Name versprach, immer wenn man ihm zu nahe kam.
 

James beobachtete Madam Pomfrey wie sie wieder zurüxk ins Schloss ging. Als sie außer Sichtweite war rannte er ebenfalls zurück ins Schloss und in seinen Schlafsaal, wo Sirius und Peter sich gerade mit Jaydon unterhalten hatten.
 

"Hey, wo kommst`n du jetzt her?", wollte Jaydon wissen, aös James in den Schlafsaal gerannt kam.

"Remus hat doch gesagt, er würde nach Hause müssen, weil seine Mutter noch immer krank sei, oder?", vergewisserte sich James, als würde er es nicht genau wissen.

"Hat er", bestätigte Sirius.

"Das war eine Lüge!", sagte James und es schlug ein wie eine Bombe.
 

Sirius, Peter und Jaydon sahen James erstaunt an, als wäre er eine Erscheinung.
 

"Dass er nicht wirklich ehrlich klang, dass war ja klar", meinte Jaydon. "Hast du dafür Beweise?"

"Ich hab ihn gesehen!", berichtete James und lies sich auf sein Bett fallen, doch er blickte seine Zimmergenossen unentwegt an. "Madam Pomfrey hat ihn begleitet und er ist in einen Geheimgang unter der peitschenden Weide hinab gestiegen."

"Unter der peitschenden Weide ist ein Geheimgang?", rief Sirius überrascht und wütend zugleich. Letzteres weil er es nicht fassen konnte, dass Remus davon noch nie etwas gesagt hatte.

"Ja", bestätigte James. "Und woimmer der hinführt, Remus gelangt garantiert nicht nach Hause über diesen Gang!"
 

Sirius, Peter und Jaydon starrten James unentwegt an.
 

"Ist euch aufgefallen, dass immer Vollmond ist, wenn Remus verschwindet?", kam es von James nach einer etwas längeren Pause.
 

Sirius riss die Augen auf.
 

"Das glaubst du echt?!", vergewisserte er sich und er spielte damit auf James unausgesprochenen Gedanken an. James zuckte mit den Achseln, denn er war siich noch nicht sicher. Er wusste noch nicht wie Recht er mit diesem Gedanken hatte.
 

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes zog er sich um und er legte sich in sein Bett, doch nach Schlafen war ihm noch nicht, denn Sirius starrte ihn noch immer an,als erwartete er, dass James weitere Gedanken äußerte, doch James wechselte vorerst das Thema.

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Am nächsten Tag war sein Geburtstag, doch er hatte keine Lust zu feiern. So wichtig war ihm sein 12. auch nicht und er traf sich stattdessen lieber mit Haily, um ihre Meinung zu seinem Gedanken zu erfahren.
 

Sie saßen in der Bibliothek, einem Ort, wo James normalerweise selten gesehen wurde. Und er erzählte ihr seine Beobachtung in der letzten Nacht. Sie hob die Augenbrauen an.
 

"Bist du dir wirklich sicher, dass er immer an Vollmond verschwindet?", wollte sie wissen. "Sicher, dass es diesmal nicht blos Zufall ist?"

"Kann ich gar nicht", erwiderte James. "Ich kann nicht nachweisen, dass es Weihnachten auch so war und ich weiß auch nicht mehr genau, wann er vor Weihnachten immer verschwunden ist. Aber er verschwindet einmal im Monat und Vollmond ist jeden Monat."

"Ja aber das beweist es nicht", erwiderte Haily und damit hatte sie durchaus recht. "Aber du hast recht, es könnte sein", fügte sie gerechter Weise hinzu.
 

Sirius kam hinzu und er hatte die letzten paar Sätze der beiden ghört.
 

"Glaubst du er würde es zugeben, wenn wir ihn konfronteren?", fragte er.
 

Es war mehr eine an sich selbst gerichtete Frage, aber Haily beantwortete sie trotzdem.
 

"Wohl kaum!", bezweifelte sie. "Vielleicht wäre er geschockt, aber er würde Beweise wollen und die haben wir nicht. Also würde es gar nicht bringen ihn zu konfrontieren. Auch eine geschockte Reaktion beweist gar nichts, denn die könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass er einfach geschockt wäre, dass ihr ihm so etwas unterstellt."
 

Mit dem letzten Gedanken hatte Haily Sirius` noch ungestellte Frage beantwortet, die ihm auf der Zunge gebrannt hatte. Er lies sich etwas enttäuscht in einen Stuhl sinken.
 

"Was hast du vor, wenn es so wäre?", wollte Sirius von James wissen.

"Ich weiß es noch nicht", log er. Er wusste was er tun wollte. Er war sich nur nicht sicher, wie er es realisieren sollte.
 

"Such erst einmal Beweise!", schlug Haily vor. "Ohne die stehst du nämlich auf dem Schlauch, falls es sich herraustellen sollte, dass einfach ein Missverständnis vorliegt."
 

Sie erhob sich und verlies die Bibliothek. Sie hatte recht. Es war nicht zu beweisen. Alles was James vorweisen konnte, beruhte auf Spekulationen. Doch er würde sich damit nicht zu Frieden geben. Er würde Beweise finden, für oder auch gegen seine These.

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Der 29. April war ein Samstag und so hatte James genügend Zeit um in der Bibliothek nach Informationen über Werwölfe zu suchen, um seine Theorie zumindest theoretisch erst einmal zu untermauern.
 

Er schrieb seine gefundenen Informationen auf und sie widersprachen seiner Theorie bisher nicht im geringsten, aber sie genügten nicht. Es war noch immer nicht eindeutig.
 

Sirius und Peter leisteten James in der Bibliothek Gesellschaft. Auch sie brannten darauf zu erfahren, ob James recht hatte und so suchten sie ebenfalls nach Büchern.
 

Sonntag Abend kam Remus mal wieder völlig zerkratzt zurück in den Gemeinschaftsraum. Er war zuvor noch den ganzen Tag bei Madam Pomfrey gewesen, die seine Wunden versorgt hatte.
 

Er wunderte sich, denn seine Freunde fragten nicht, wo er gewesen war. Er hätte vermutet, dass sie ihm die Geschichte mit seiner Mutter nicht geglaubt hatten, denn James hatte so ungläubisch geguckt. Aber wahrscheinlich hatten sie es einfach gut sein lassen. Wie sehr er sich irrte.
 

Die nächsten Tage beobachteten James und Sirius Remus aus etwas Entfernung, weil sie nicht wollten, dass er merkte, dass sie ihn beobachteten. Wirklich weiter kamen sie allerdings nicht und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als einen Mondkaöender zu erstellen, um sich Gewissheit zu verschaffen.
 

Und der nächste Vollmond kam und wieder verschwand Remus genau an diesem Tag und diesmal hatte James ihn beobachtet, wie er vor Schmerzen laut auf geschrieen hatte, als der Mond hinter einer Wolke hervorlugte und Madam Pomfrey ihn schleunugst in den Gang hinunter geschoben hatte, sodass keine Gefahr bestand.
 

Es bestand kein Zweifel mehr. James war sich nun todsicher. Das konnte kein Zufall sein. Remus war ein Werwolf!

James` Plan

James rannte zurück in den Schlafsaal, wo Sirius bereits auf ihn gewartet hatte.
 

"Und?", fragte er erwartungsvoll.

"Ich hatte recht!", meinte James aus der Puste. "Ich hab ihn winseln gehört, als der Mond hinter der Wolke hervor gelugt hat. Es besteht kein Zweifel."

"Und was machen wir da jetzt?", wollte Sirius wissen.
 

James setzte ein leichtes Grinsen auf.
 

"Ich habe eine Idee", meinte er. "Sie ist noch nicht ausgereift. Sie ist so nicht realisierbar, aber ich find schon noch eine Methode."

"Und in welche Richtung geht deine Idee?", drängte Sirius neugierig.

"Das verrat ich noch nicht", grinste James und verschwand in seinem Bett.

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Haily, Elina, Francy und Lily saßen wie mitlerweile jeden Samstagmorgen in der Bibliothek und unterhielten sich über diverse Bücher. Francy hatte die unendliche Geschichte längst durchgelesesn und hatte nun von Remus den Herrn der Ringe bekommen. Lily hatte in der Zwischenzeit ein neues Buch gefunden, das sie fesselte und Haily hatte sich doch auch mal die unendliche Geschichte ausleihen müssen.
 

Elina dagegen las, im Vergleich zu ihren Freundinnen, eher wenig. Sie zeichnete viel, hörte aber gerne zu, wenn ihre Freundinnen sich über die Bücher unterhielten.
 

Inzwischen erzählten Elina`s Zeichnungen nicht mehr von ihrer Einsamkeit, sondern von ihr und ihren Freunden. Und die Grundstimmung in den Bildern war ausgelassen fröhlich.
 

"Elina hast du schon einmal daran gedacht Bildebücher zu erstellen?", erkundigte sich Francy und besah sich ihre zuletzt fertig gewordenen Werke.

"Oder Comics", schlug Lily vor. "Es fehlen nur noch die Sprechblasen!"

"Sind Comics nicht bei Muggeln sehr beliebt?", wollte Haily wissen.

"Ja, aber ich weiß nicht, wieviele bei euch in der Zaubererwelt so verkauft werden", antwortete Lily lächelnd.

"Gar keine", erwiderte Haily. "Ich hab ein paar Comics zu Hause, aber die haben James und ich in einem Muggel-Schreibwarenladen gefunden. Ganz witzige Geschichtchen!"
 

Wie als ob sie ihm ein Stchwort gegeben hätte kam James zu ihnen in die Bibliothek geplatzt.
 

"Was hat dich denn gebissen?", wollte Haily überrascht wissen.

"Ich hatte recht!", antwortete James nur.

"Womit?", wollten Lily und Francy wissen.

"Ich hatte recht mit meiner Theorie über Remus", erwiderte James und Haily blickte ihn ernst an.

"Hast du echt Beweise?", fragte sie.

"Meine Beobachtungen", antwortete James. "Und die Theorie. Es stimmt alles überein."

"Und so wie ich dich kenne hält dich das jetzt nicht davon ab irgendetwas anzustellen", meinte Haily. "Was hast du vor, um Remus zu helfen?"
 

James lies seine Encyclopedie "Verwandlungen im Alltag auf den Tisch fallen.
 

"Ich dachte mir doch, dass du damit noch irgendetwas anstellst", meinte Haily.

"Irgendetwas?", erwiderte James ungläubisch. "Remus helfen nennst du irgendetwas?"

"Glaubst du wirklich, dass du ihm damit hilfst?", bedachte Haily.

"Willst du wetten?", forderte James sie heraus.

"Nicht wenn es um dieses Thema geht", lehnte sie ab.
 

"Worum geht es eigentlich?", wollte Elina besorgt wissen. "Was ist mit Remus?"

"Das erklär ich lieber in einer ruhigen Minute", meinte Haily. "Das ist zu kompliziert."
 

James wandte sich ab. Er nahm seine Encyclopedie und setzte sich an den Tisch gegenüber, wo er sich dann seiner Idee zuwandte. Haily beobachtete ihn. Sie wusste, dass er Remus mit seinem Vorrhaben durchaus helfen konnte. Aber es war gefährlich und James hatte sich schon öfters bei geringeren Gefahren überschätzt. Konnte das wirklich gut gehen?

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Der Vollmond wechselte wieder in den abnehmenden Mond und Remus kam mal wieder völlig zerkratzt zurück. Keiner seiner Freunde sprach ihn auf sein Verschwinden an. Alle verhielten sich so wie immer und das beruhigte ihn. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie alle inzwischen sein kleines haariges Geheimnis kannten, denn Haily hatte es nun auch den Mädels beigebracht, die zwar etwas geschockt reagiert hatten, aber ansonsten nicht weiter verängstigt waren.
 

Okay, Elina war schon etwas mehr verängstigt, doch sie hatte Remus immerhin auch sehr viel zu verdanken und so wollte sie ihn nicht deswegen verurteilen. Solange sie ihm nu` nicht an Vollmond über den Weg lief, hatte sie nichts zu befürchten.
 

Remus wunderte sich die Tage etwas über James, da er ihn sonst selten freiwillig lesen sah, aber er konnte keinen Grund zur Beunruhigung sehen, wenn James sich über Verwandlungen im Alltag informierte. Die Prüfungen standen an und so sah Remus dadurchaus nichts ungewöhnliches daran, denn auch er musste sich seinen Büchern zuwenden.
 

Zugegeben, James brütete nicht nur über seinem Plan. Auch er musste sich gelegendlich dem Unterrichtsstoff zuwenden, aber er war so gut, dass er eigentlich nicht sehr viel lernen brauchte.
 

So hatte er nach einigen Tagen einen ganz ordentlichen Plan ausgearbeitet, wie er fand. Das Problem war nur. Vor den Prüfungen würde nicht noch einmal Vollmond sein, sodass er Gefahr lief, dass Remus Wind von der Sache bekam, wenn er seinen Plan mit Sirius und Peter besprach. Und er wollte Remus überraschen.
 

James wäre allerdings nicht James wenn ihm nicht auch dafür eine Lösung einfallen würde. So sprach er sich also mit Haily ab und die lenkte Remus in der Bibliothek ab, was ziemlich unkompliziert war, weil Remus auch sonst häufig mit Haily und den anderen Mädels Hausaufgaben machte.
 

James, Sirius und Peter verkrümelten sich während dessen in ihrem Schlafsaal.
 

"Hast du nun einen Plan?", wollte Sirius auch sofort wissen.

"Ein Werwolf ist doch nur für Menschen gefährlich, oder?", fing James an.

"Denke schon", erwiderte Sirius.

"Nur?!", quikte Peter. "Was sind wir denn? Etwa Außerirdische?"

"Hör ihm doch erst mal zu, Pete!", ermahnte Sirius.
 

James grinste.
 

"Also mein Grundgedanke war, dass wenn wir ihm nicht als Menschen Gesellschaft leisten können, dann als Tiere", erklärte er. "Und hier gibt es ja diee Möglichkeit des Animagus. Einer meiner Vorfahren war einer."
 

"Das ist die Idee!", stimmte Sirius begeistert zu.
 

"Hierbei gibt es allerdings ein paar entscheidende Fragen", fuhr James fort. "Erstens: Wie wird man Animagie? Ich habe überall nachgeschlagen. In der Bibliothek steht ganz sicher nichts darüber und auch in meiner Enzyclopedie ist keine genaue Anleitung.

Zweitens: Das Ministerium überwacht alle Hexen und Zauberer, die Animagi werden wollen und es gilt, man muss mindestens 15 sein und Minderjährige brauchen die Zustimmung des Erziehungsberechtigten oder in Ausnahmefällen können das auch Lehrer übernehmen. Aber die Zustimmung kriegen wir sicher nicht. Wir müssen es also heimlich Animagi werden.

Drittens: Die Verwandlung ist, nachdem, was ich herausgefunden habe unglaublich komplizier und kann fürchterlich schief gehen. Also brauchen wir genaue Informationen. Allgemeine Informationen, was ein Animagus ist und so weiter, was wir in jedem Buch nachlesen können, das hilft uns nicht wirklich weiter."
 

"Und was schlägst du vor?", wollte Sirius wissen. "Damit gibst du dich doch bestimmt nicht zufrieden!"
 

"Natürlich nicht", antwortete James. "Zu erstens glaube ich, dass wir aus der Enzyclopedie zumindest ein paar Grunbdinformationen herausbekommen. Den Rest kann ich ja versuchen in den Ferien herauszufinden. Wenn mein Vorfahre Animagus war, dann gibt es bestimmt noch irgendwo Aufzeichnungen, wie er das gemacht hat."
 

"Aber wenn das Ministerium die Animagi überwacht...", warf Peter ängstlich ein.
 

"Mensch, Pete", kam es genervt von Sirius. "Jetzt sei mal kein Angshase! Was das Minsterium nicht weiß, macht es nicht heiß! Außerdem ist das ja wohl das geringste Problem!"
 

"Genau!", bestätigte James. "Zur Not können wir uns auch später noch eintragen lassen, wenn wir volljährig sind. Dann erzählen wir einfach wir hätten uns einfach schon länger damit beschäftigt und hätten uns erst kurz vorher verwandelt. Das ist kein Problem! Aber mir geht es jetzt erst mal um drittens."
 

"So kompliziert kann es doch gar nicht sein, dass du dich abschrecken lässt", warf Sirius ein.
 

"Das nicht", meinte James. "Aber in 'Verwandlungen im Alltag' heißt es, dass es zum Beispiel passieren kann, dass man sich nach einer Verwandlung nicht mehr zurück verwandeln kann. Oder man bleibt mitten in der Verwandlung stecken und ist dann halb Mensch, halb Tier-"
 

"Das stell ich mir gerade bildlich vor", grinste Sirius.
 

Auch James grinste.
 

"Ja, vielleicht sind die Zentauren ja auf misglückte Animagiversuche zurückzuführen", lachte er. "Aber wir sollten trotzdem gründlich nach Informationen suchen, denn ich will kein Halbwesen werden. Abgesehen davon: Punkt eins sollte ersmal Vorrang haben, denn ohne Informationen können wir das ganze Vorhaben vergessen."
 

"Ich könnte auch mal in unserer Privatbibliothek stöbern", schlug Sirius vor. "Meine Alten haben alles mögliche an alten Schriften. Ich wette, irgendwo darunter steht auch, wie man Animagie wird."
 

"Klar!", freute sich James. "Übrigens hab ich gelesen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt Animagie zu werden. Wir sollten uns also die Einfachste raussuchen, wenn wir sie finden."
 

"Das lässt Punkt drei doch gleich viel unwichtiger erscheinen!", grinste Sirius. "Was machst d dir darüber Sorgen?"
 

"Ich mache mir keine Sorgen", widersprach James. "Ich sage nur, dass wir sorgfältig arbeiten müssen."
 

"Aber kann nicht auch der einfachste Weg fürchterlich schief gehen?", warf Peter erneut ein.
 

"Niemand zwingt dich, Pete!", meinte James nun etwas genervt. "Ich habe mich schlau gemacht. Die Verwandlung in einen Werwolf ist unglaublich schmerzvoll, laut Berichten. Und wenn du Remus nicht helfen willst, dann bitte!"
 

"Ich mach ja mit", entgegnete Peter. "Aber gibt es nicht auch noch einen anderen Weg?"
 

"Sich beißen lassen?", kam es von Sirius. "Sicher! Aber ich, für meinen Teil, bin da nicht scharf drauf."
 

Peter hatte es die Sprache verschlagen.
 

"Also abgemacht", kam James auf das Thema zurück. "Wir suchen in den Ferien nach Informationen, wie man Animagi wird. Suchen uns davon die einfachste Variante aus und erledigen alles, ohne dass wir vom Ministerium erwischt werden."
 

"Abgemacht!", stimmten Sirius und Peter zu.
 

"Und noch etwas", fiel James noch ein. "Ich will nicht, dass Remus erfährt, was wir vorhaben, solange wir noch nicht fertig sind. Ich will, dass es eine Überraschung wird. Außerdem, wenn es schiefgehen sollte und er sich vorher Hoffnungen macht, dann wäre ja alles zu Nichte."
 

"Na dann besprechen wir uns halt nur an Vollmond", meinte Sirius promt.

"Oder immer dann, wenn Remus in der Bibliothek ist", schlug Peter vor.

"Ja, aber da haben wir dann das Problem, dass er jeder Zeit wieder kommen könnte", fand Sirius. "Er könnte uns also belauschen. An Vollmond haben wir genaue Zeitvorgaben."

"Aber wir haben zumindest ein bisschen Zeit", meinte Peter.

"Hauptsache, Remus kommt uns nicht auf die Schliche", meinte James. "Ich bin auch für Treffen an Vollmond. Aber wir können uns auch trotzdem zwischendurch bereden, wenn er in der Bibliothek ist. Das dürfen nur keine Umfangreichen Fragen sein!"
 

Peter schien zufrieden mit sich, dass auch er mal einen halbwegs brauchbaren Vorschlag gemacht hatte.
 

In diesem Moment kam Remus die Treppe hoch in den Schlafsaal gesprinntet. Seine drei Freunde sprangen vor Schreck fast einen meter hoch. Remus blickte sie verdutzt an.
 

"Habt ihr nen Werwolf erwartet?", wollte er wissen. "Ich hab nur ein Buch holen wollen."
 

Er ging zu seinem Schrank und holte ein Buch heraus. Dann war er auch schon wieder verschwunden. Seine Freunde sahen ihm nach.
 

"Der Witz ist", meinte James. "Wir haben eben keinen Werwolf erwartet!"
 

Sirius und Peter schmiss es weg und auch James lies sich anstecken. Remus hatte also, Gott sei Dank, nichts mitgekriegt.

Prüfungen

Jetzt, da das Thema geklärt war, wandte sich auch James nun voll und ganz den bevorstehenden Prüfungen zu, was bei ihm so viel bedeutete wie: In den Korridoren Fackeln an und auszünden, einen Strudel im großen See erzeugen, Bücher und andere Gegenstände verwandeln oder verschwinden lassen, etc. etc. etc.
 

Kurz: er stellte unglaublich viel Blödsinn an und wenn er erwischt wurde hatte er die Ausrede parat üben zu müssen und das es keine Hausregel gäbe, dass man nicht praktisch üben dürfe.
 

Haily und auch Lily fanden das gar nicht witzig, aber das schlimme war, dass James diese Gesetzeslücke tatsächlich sehr gut bemerkt hatte und dass die Lehrer tatsächlich nichts dagegen unternehmen konnten. Noch nicht!
 

So freute sich James nen Keks, dass er ganz legal seine Mitschüler und Lehrer ärgern durfte und auch Sirius schloss sich nach einigem amüsierten Beobachten seinem besten Freund an.
 

In der letzten Juniwoche waren die Prüfungen dann angesetzt. James und Siriu waren total entspannt. Ganz anders sah es bei Remus und Peter aus, wobei Remus immer noch entspannter war als Peter.
 

Zum Glück war Lily eine spitzenmäßige "Nachhilfelehrerin" und Remus und Peter gingen noch am Abend zuvor noch einmal alles mit ihr zusammen durch, was zumindest Remus noch ein bisschen beruhigte. Peter allerdings nicht so wirklich.
 

Am Montagmorgen hatten sie dann als erstes Prüfungen in Geschiichte der Zauberei. Geschichte war das langweiligste Fach in Hogwarts. Professor Binns, der Lehrer in diesem Fach war bereits tod und unterrichtete als einziger Geist. James und Sirius machten sich oft über ihn lustig, indem sie behaupteten, er sei selbst vor Langeweile in seinen eigenem Fach gestorben.
 

Tatsächlich war Geschichte wahrscheinlich das Fach, in dem die meisten Schüler durchrasseln würden, denn niemand hörte Binns Arien im Unterricht zu.
 

Einige wenige Schüler jedoch, und zu ihnen gehörten unter anderem auch James, Sirius, Remus, Haily, Lily und Francy, hatten es jedoch geschafft den Stoff so aufzuarbeiten, dass ihnen die Prüfung keine Schwierigkeiten bot.
 

Im Anschluss an Geschichte hatten sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Mit Curtis als Lehrer kam diese Prüfung vom Schwierigkeitsgrad in etwa Zaubereigeschichte gleich. Nicht dass er genauso langweilig gewesen wäre, aber Curtis hatte in diesem Schuljahr nicht einen brauchbaren Gedanken seinen Schülern vermitteln können.
 

Auch das Selbststudium war nur eher schlecht als recht gelaufen und die Masse der Schüler konnte daher nur durchrasseln. Unter diesen Schülern ganz vorne mit dabei war Peter, der sich zwar alles noch einmal mit Lily angeguckt hatte, sich aber schlecht etwas merken konnte.
 

Um Mitternacht war die Astronomieprüfung angesetzt. Das war einfach. Im Grunde mussten sie nur die Sternbilder am Himmel betiteln können und diese in Sternkarten eintragen können.
 

Hier waren alle die im Vorteil, die sehr gut zeichnen konnten. Was Elina Spitzennoten verschaffen würde. Auch Peter war sehr gut in Astronomie, da er sich immer für Sterne interessiert hatte. Daher war Astronomie immer sein Lieblingsfach in Hogwarts gewesen.
 

Dienstagmorgen stand die Prüfung in Verwandlungen an, welche zu den schwierigsten Prüfungen zählte. Sie sollten eine Maus in eine Tabakdose verwandeln.
 

Punkte gab es hierbei, wenn die Tabakdose einwandfrei aussah. Punktabzug gab es, wenn sie beispielsweise noch Schnurrbarthaare oder einen Mauseschwanz hatte. Letzteres kam sehr häufig vor.
 

Auch Zauberkust, direkt im Anschluss war nicht viel leichter. Professor Flittwick, der winzige Hauslehrer der Ravenclaws, hatte ihnen aufgegeben eine Ananas so zu verhexen, dass sie Stepptanz aufführte.
 

Diese Prüfung war das reinste Unterhaltungsprogramm, denn es stellte sich heraus, dass viele Schüler offenbar nicht wussten, wie ein Stepptanz auszusehen hatte.
 

Es kamen die unterschiedlichsten Tänze zustande: Polka, Walzer, Cha Cha Cha, Disco Fox, Slow Fox, Tango etc. etc. etc. Remus, ebenfalls nervös geworden, schaffte es seine Ananas einen einwandfreien Breakdance hinlegen zu lassen.
 

James und Sirius guckten amüsiert zu.
 

"Hey, genial, Remus", freute sich Sirius. "Der ist klasse! Kannst du das eigentlich auch?"

"Witzig, Sirius", erwiderte Remus entnervt und versuchte verzweifelt den Tanz zu ändern, was zwar gelang, allerdings immer noch kein Stepptanz war.
 

James und Sirius fanden das natürlich unglaublich witzig.
 

Auch Peter hatte für allgemeine Heiterkeit gesorgt, als seine Ananas den Robot tanzte. Das sah urkomisch aus und niemand hätte sich etwas derartiges vorher bildlich vorstellen können.
 

Mittwoch stand Zaubertränke an und auch Slughorn war für die meisten der personifizerte Prüfungsteufel. Gruppenarbeit war dieses Mal nicht angesagt, was Remus und Peter ganz stark bedauerten.
 

Auch abgucken war nicht, da sie alle einzeln dran kamen und jeder einen anderen Trank brauen musste, von denen, die sie im Laufe des Schuljahres gebraut hatten.
 

Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass Slughorn offenbar seine besten Schüler mehr testen wollte, als die etwas schlechteren, weshalb Peter einen viel leichteren Trank als Prüfungsaufgabe bekam, als James, Sirius, Haily, Francy oder Lily.
 

Der Donnerstag war frei.
 

Dies kam allen Schülern zu Gute, denn so konnten sie sich prima von den bisherigen Prüfungen erholen und sich am See auf die faule Haut legen oder sich auch auf die noch kommenden Prüfungen vorbereiten, wobei eigentlich nur noch Kräuterkunde anstand.
 

James und Sirius saßen den Donnerstag also zusammen mit Remus und Peter am See. Remus lernte mit Peter für Kräuterkunde und James und Sirius führten sich gegenseitig ihre kleinen Zauberkunststücke vor.
 

Als James gerade am Apfelbaum, hinter Sirius, einen Apfel wachsen lies, der fast augenblicklich reifte und schließlich vom Baum fiel, setzten sich auch die Mädels dazu, wobei Lily sich in einigem Abstand von James und Sirius hinsetzte.
 

"Was wird das denn?", wollte Haily wissen und deutete auf den Apfel, den Sirius nun durch die Luft fliegen und Loopings drehen lies. "Habt ihr sonst nichts zu tun?"

"Nein", meinte James promt. "Morgen ist nur noch Kräuterkunde und das wird das reinste Kinderspiel. Also warum lernen?"
 

Bei seinem letzten Satz hatte er Remus und Peter etwas schief von der Seite angeguckt, doch sie ignorierten ihn einfach mal gekonnt.
 

"Aber wirklich ne große Nummer ist das mit dem Apfel auch nicht!", meinte Haily und Sirius lies den Apfel in seine Hand fallen.

"Dann zeig du doch mal, was du so drauf hast!", forderte er sie auf.

"HEY!", rief James empört. "Haily herauszufordern ist immer noch mein Part!"
 

Er blickte Sirius vorwurfsvoll an, doch weder er noch Sirius waren in der Lage die ernste Miene zu halten und so brachen sie beide in schallendes Gelächter aus. Haily blickte amüsiert von einem zum anderen.
 

"Ihr seit so bescheuert", lachte sie, ohne es wirklich ernst zu meinen. "Ihr habt alle beide, echt nen Knall!"

"Thanx, Hailiana", lachte James. "The same to you!"
 

Sirius versuchte unterdessen sein Lachen unter Kontrolle zu kriegen, doch er war wie verhext. Und, ganz im Ernst, das war er auch. Aber es hatte keiner mitgekriegt, dass Haily Sirius heimlich einen Lachzauber aufgehalst hatte.
 

"Hey, Alter, krieg dich wieder ein", meinte James belustigt. "So witzig war Haily`s Kommentar auch wieder nicht!"
 

Doch Sirius kringelte sich und war völlig außer Stande irgendetwas zu sagen.
 

Die anderen Mädels und auch Remus und Peter wandten sich verdutzt zu Sirius um und lediglich Haily amüsierte sich wirklich.
 

"Finite Incantatem", sagte Haily schließlich mit einer bemüht ruhigen Stimme und richtete ihren Zauberstab auf Sirius, der keuchend aufhörte zu lachen.
 

Francy wandte sich an Haily: "Du hast ihm das aufgehals oder? Wie liebenswürdig!"

"Ein bisschen Lachen hat noch niemanden geschadet", meinte Haily. "Außerdem war es doch ganz witzig."

"Sicher!", meinte Francy etwas spöttisch, aber immer noch ruhig.
 

"Warte nur, Hailiana", keuchte Sirius. "Das zahl ich dir heim!"

"Seit wann verstehst du plötzlich keinen Spaß mehr, Sirius?", wollte Remus wissen. "Sonst bist du es doch immer, und James, der derartige Scherze treibt. Und dann findest du es doch immer außerordentlich komisch. Also warum solltest nicht auch einmal du die Kerseite kennenlernen?"
 

Sie beliesen es dabei und Haily holte ein Buch heraus. James beäugte sie etwas ungläubisch. Er wusste, dass Haily immer und überall lesen konnte und dass Lesen sowieso zu ihren liebsten Hobbies zählte. Allerdings war es für ihn schon immer ein gänzliches X-Faktor gewesen, wie jemand stundenlang lesen konnte, ohne dass es langweilig wurde. Es sei denn es ging um derartige Themen, wie man Animagi wird.
 

Haily wusste, was James gerade dachte. Sie ging allerdings nicht darauf ein. Es war jetzt nicht unbedingt eine Diskussion wert.
 

Auch Lily und Francy hatte jeweils ein Buch herausgeholt und Elina zeichnete, während Remus und Peter sich wieder der Kräuterkundeprüfung am nächsten Tag zuwandten.
 

So unbeachtet von den anderen, fingen James und Sirius wieder damit an. Zauberkunststückchen vorzuführen. Einfach aus Langerweile.

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"Die Prüfung war ein Witz!", protzte Sirius am nächsten Tag, als sie die Prüfung in Kräuterkunde schließlich auch noch hinter sich gebracht hatte. "Wenn ich nicht mindestens in jedem Fach 100% habe, tät mich das unglaublich überraschen!"
 

"Man kann weniger als 100% in diesen Prüfungen erlangen?", witzelte James. "So einfach wie die waren? Das geht doch gar nicht!"
 

Sirius lachte und auch James musste grinsen. Er wandte sich zu Remus und Peter um, die ihn nur unbeeindruckt anguckten.
 

"Irgendwann werdet auch ihr beide ein Fach finden, in dem ihr absolut nicht klar kommt", meinte Remus. "Und dann machen wir uns darüber lustig."

"Sicher doch, Remus", spottete Sirius. "Wovon träumst du eigentlich nachts?"
 

James brach erneut in Gelächter aus, doch bei Remus ernsten Blick, verstummte er.
 

"Ach komm schon, Remus", meinte er. "Du musst doch zugeben, dass die Prüfungen einfach waren."

"Ich enthalte mich jedem Kommentar", meinte Remus und ging voran auf das Gelände.
 

"Hey, Sirius", rief Francy und kam auf die vier Freunde zugerannt. "Du hast in Kräuterkunde eines deiner Bücher vergessen."
 

Sie drückte Sirius ein Buch in die Hand.
 

"Das gehört mir nicht", meinte Sirius verdutzt. Doch Francy war bereits wieder davon geeilt.
 

Sirius besah sich den Titel des Buches. Er konnte nicht ein Wort davon verstehen, denn offenbar war es in alte Ruhnen geschrieben. Er schlug das Buch auf und heraus fiel ein kleiner Zettel, der in das Buch gelegt war. Auf diesem stand lediglich die Notiz:
 

Morgen um 5 Uhr am See.

Summernight`s dream

Sirius starrte verdutzt auf die Notiz. James blickte ihm dabei über die Schulter.
 

"Du hast`n Date?", fragte er promt.

"Quatsch!", meite Sirius und tat entsetzt doch er wurde trotzdem, wenn auch kaum wahrnehmbar, rot.

"Das kann jeder sagen", meinte James grinsend. "Was läuft denn da?"

"Gar nichts!", rief Sirius und wurde laut, was wohl daher kam, dass es ihn leicht aufbrachte, dass James sich daraus so einen Spaß machte. "Francy muss das verwechselt haben. Die Notiz ist sicher nicht für mich."
 

James konnte nichts wirklich darauf erwidern. Und er gab sich mal damit zufriedern - ausnahmsweise. Sirius hingegen hoffte eigentlich instendig, dass diese Notiz für ihn war, denn er war ganz gerne mit Francy zusammen. Er würde es nur nicht gleich als Beziehung bezeichnen. Wie sehr er sich doch irrte.
 

Er lag diese Nacht noch sehr lange wach. Er konnte nicht anders. Er musste stendig an Francy denken und an diese Notiz. Hatte sie ihm das Buch absichtlich gegeben und gesagt er hätte es vergessen, um sich unauffällig mit ihm treffen zu können?
 

Er überlegte, was wäre, wenn es so wäre. Er empfand diesen Gedanken als einen sehr schönen Gedanken. Er hätte gerne ein paar Momente mit ihr alleine, einfach um zu quatschen. Um unbefangen sich unterhalten zu können, ohne, dass die Gefahr bestände, dass James sich dazwischen klinkte und alles übertrieben darstellen würde.

Jedenfalls redete Sirius sich diesen Grund zur Zeit noch ein.
 

Das Bild Francy`s tauchte plötzlich vor seinen Augen auf. Er stutze. Nein, das konnte nicht sein! Es war stockfinster und Francy war drüben bei den Ravenclaws und würde sicher tief und fest schlafen. Wie konnte er sie jetzt sehen?
 

Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, doch er hatte noch immer Francy`s Gesicht vor Augen. Wie sie lachte und wie ihr langes schwarz gelocktes Haar dabei ihr Gesicht verspielt betonte.
 

Das ist seltsam, dachte Sirius sich. Francy war zwar ein sehr fröhlicher Mensch und lachte im Grunde sogar sehr oft, aber sie hatte eher ein zurückhaltendes Lachen. Es war nicht unbedingt ansteckend. Warum blieb es so in Sirius` Gedächtnis haften?
 

Sirius gab es auf das Bild vor seinen Augen verdrängen zu wollen. Eigentlich war es eine sehr schöne Szene. Er sah Francy gerne lachen.
 

Warum?, schoss es ihm gerade durch den Kopf. Warum sah er sie eigentlich so gerne lachen? Er lachte auch mit James viel, besonders wenn sie zusammen Blödsinn anstellten. Aber es war irgendwie etwas vollkommen anderes, wenn Francy lachte.
 

Er wandte sich in seinem Bett hin und her. Es musste jetzt bestimmt schon weit nach Mitternacht sein so dachte er. (Eigentlich erst kurz vor)
 

"Mensch, Sirius!", hörte er James fauchen und es riss ihn aus seinen Gedanken. "Wenn du schon nicht schlafen kannst, dann lieg gefälligst still in deinem Bett!"

"Sorry!", erwiderte er nur und drehte sich dann leise wieder auf die andere Seite.
 

Langsam und unablässig in Gedanken glitt Sirius in den Schlaf.
 


 

Er lag auf einer Wiese irgendwo auf den Ländereien von Hogwarts. Es war ein heißer Tag und er hatte alle viere von sich gestreckt und wollte einfach nicht an irgendeine Tätigkeit denken. Viel zu anstrengend. Eigentlich war ihm auch das Denken schon etwas zu anstrengend heute und so schloss er entspannt die Augen.
 

"Hey Sirius", hörte er eine Stimme und er blinzelte. Die Sonne blendete ihn und so konnte er nur den Umriss eines Mädchens erkennen, dessen lange Haare ihr ins Gesicht zu fallen schienen.
 

Sirius richtete sich auf. Es war Francy.
 

"Was gibt`s?", fragte er und versuchte dabei lässig zu klingen, wobei er allerdings erfreuter nicht hätte sein können.

"Dachte du hättest vielleicht Lust auf einen kleinen Spaziergang?", antwortete Francy.

"Klar!", meinte Sirius und sofort war seine sommerliche Trägheit wie weggeblasen.
 

Sie gingen zusammen einmal um den See (der war riesig) und es war einfach entspannend. Er hatte seine Schuhe und Socken ausgezogen und sie in seine Schlafsaal gezaubert. Nun lief er mit den Füßen im Wasser am Ufer des Sees entlang uns spritzte gelegendlich Francy nass, immer wenn sie ihn leicht versuchte auf den Arm zu nehmen.
 

Er lachte. Und sie lachte auch. Es war irgendwie befreiend, wenn sie lachte.
 

Eine sanfte Briese verwirbelte sein seidiges schwarzes Haar und lies es ihm mit einer Art beiläufiger Eleganz wieder ins Gesicht fallen. Auch Francy`s Haar war leicht verwirbelt worden.
 

Es raubte ihm den Atem. Plötzlich schien es, als würde sie der Sonne ihr Licht rauben, selber strahlen so intensiv wie tausende Sterne zusammen und noch viel intensiver.
 

Er blickte sie an. Er hatte das Gefühl, als könne er nie wieder etwas anderes ansehen, als sie. Als könne er nie wieder etwas so schönes erleben, wie jetzt gerade in diesem Moment.
 

Sie spritzte ihn nass. Er spritze zurück. Es war einfach nur großartig. Dann fiel er rückling ins Wasser. Er lachte. Er wusste nicht wieso. Er wusste nur, dass er nicht wollte, dass dieser Augenblick jemals enden würde.
 

Francy half ihm lachend wieder auf die Beine und er schüttelte sich wie ein riesiger zottiger Hund, wobei er Francy bespritze, was allerdings nicht mehr sehr viel aus machte.
 

Sie blickten sich für einen Moment tief in die Augen. Er hatte das Gefühl in diesen Augen versinken zu können. Diese warmen, dunkelgrünen Augen.
 

Doch dann spritzte sie ihn erneut nass und sie rannte lachend davon. Er rannte ihr hinterher und hatte sie bald eingeholt. Er hielt sie fest. Er würde sie nie wieder los lassen. Würde er das tun, so dachte er, würde ihm mit Sicherheit alles Glück auf dieser Welt genommen werden.
 

Nun liesen sie sich beide rücklinks ins Wasser fallen. Eigentlich war das Wasser an dieser Stelle doch gar nicht tief, doch sie tauchten ein und es wr als ob sie ganz alleine für sich wären in dieser stillen Unterwasserwelt.
 

Sie tauchten auf. Sie schwammen in der Mitte des Sees. Es war Merkwürdig, dass sie sich so schnell vom Ufer wegbewegt hatten, doch es scherte sie nicht. Alles was sie jetzt wollten war einfach ein bisschen Spaß.
 

Er tauchte ihren Kopf unter Wasser. Sie befreite sich und zahlte es ihm gleichermaßen heim. Der Riesenkrake schwamm direkt neben ihnen und beobachtete sie. Doch es kümmerte sie nicht.
 

Die Zeit strich dahin. Es schienen Stunden zu sein, oder auch mehrere sonnige Tage hintereinander. Tage, andenen die Sonne gar nicht unter gehen wollte. Andenen es einfach nicht dunkel wurde. Doch Sirius hatte das Gefühl, dass, solange Francy in seiner Nähe war, es eigentlich überhaupt nicht dunkel werden konnte.
 

Irgendwann waren sie aus dem Wasser wieder herausgekommen und hatten sich gegenseitig über die Lädereien gejagt, einfach nur so zum Spaß. Und niemand würde ihnen jemals diesen Momentnehmen können.
 

Sie ließen sich erschöpft aber glücklich im Schatten einer alten und riesigen Weide in der Nähe des Waldes sinken. Francy hatte vor Lachen Tränen in den Augen und sie blickte ihn an.
 

Es war nicht nötig, dass sie etwas sagte. Er verstand sie. Langsam kames sie sich näher. Sirius konnte bereits Jedes einzelne Haar von ihr zählen und mit Namen versehen, als plötzlich jemand an seiner Schulter rüttelte. Francy verschwand.
 


 

Sirius fuhr verwirrt aus dem Schlaf.
 

"Hey, Alter", rief James über ihm vergnügt. "Kommst du mit runter zum Frühstück?"
 

Leise vor sich hin murrend erhob Sirius sich, während James bereits im Badezimmer verschwunden war. Sirius hätte James jetzt eigentlich am liebsten geschlagen, aber James konnte ja auch nicht wissen, was Sirius gerade geträumt hatte.
 

"Gut geschlafen?", hörte Sirius Remus fragen, der auf der anderen Seite des Schlafsaals gerade ein frisches T-Shirt aus seinem Schrank zog.

"Mmh", erwiderte Sirius nur und versuchte so verschlafen wie möglich zu klingen.
 

Er setzte sich aufrecht auf die Bettkante und beobachtete seine Mitbewohner beim Umziehen. Aber eigentlich beobachtete er sie gar nicht. Eigentlich dachte er an den Traum, den er bis eben noch geträumt hatte.
 

Am liebsten hätte er sich noch einmal wieder hingelegt und weiter geträumt, doch nun, da er wach war,würde er das sicher nicht noch einmal träumen.
 

Seufzend stand er auf und folgte James ins Badezimmer. Der blickte ihn etwas verdutzt an.
 

"Bist wohl noch ziemlich verschlafen, was?", erkundigte er sich.

"Mmh", brummte Sirius. Er wollte keine ganzen Sätze bilden. Es schien ihn sinnlos, jetzt, da sein schönster Traum sich lediglich als Traum herausgestellt hatte.
 

James grinste, sagte aber nichts weiter dazu.
 

Nur wenige Minuten später waren sie alle fertig umgezogen und auf dem Weg in die Große Halle.
 

Sirius folgte seinen Freunden mehr, als dass er realisierte, wo er hinging. Er konnte nicht anderes, als an Francy denken. Er wollte auch an nichts anderes mehr denken.
 

Und da war sie. Sie saß neben Haily am Tisch der Ravenclaws und unterhielt sich angeregt mit Haily und den anderen Mädels aus ihrer Klasse. Sirius beobachtete sie. Wie sie ihr langes schwarzes Harr zurück warf. Wie sie lachte. Wie sie einfach nur für sich selbst strahlte.
 

"Sag mal, bist du da festgewachsen?", hörte er James aus der Ferne, der nun versuchte Sirius zum Tisch der Gryffindors, auf seinen Stammplatz zu schleifen.
 

Offenbar machte James dabei einen kleinen Tumult, Sirius bekam es nicht mit, aber mehrere Köpfe in der großen Halle wandten sich zu den beiden um. Unter ihnen war auch Francy.
 

Sirius war es als würde sein Leben plötzlich einen Sinn haben. Er merkte nicht, wie James es gerade geschafft hatte ihn auf seinen Platz zu bugsieren. Er drehte sich noch einmal zu Francy um. Sie fing seinen Blick auf. Sie lächelte ihm sanft zu, als wollte sie ihm sagen: "Es war schön gewesesn."
 

Aber natürlich konnte sie ihm das nicht sagen, denn es war sein Traum gewesen. Ganz allein seiner.
 

"Francy", flüsterte er, so dass niemand etwas hörte, doch als würde er hoffen, sie würde ihn hören, "Ich liebe dich!"
 

Finite Incantatem 1. Schuljahr

2) Die Harwicher Grotte

Halli, hallo alle mit einander^^

Danke erst einmal an alle, die es bis hier her ausgehalten haben^^ Ihr seit spitze^^ Kommt auch noch ne ganze Menge XP
 

Das erste Schuljahr der Rumtreiber ist nun also vorbei und sie beginnen ihr zweites. *Wat`ne Feststellung* Joah, und James und Sirius stellen natürlich noch wieder jede Menge Blödsinn an. Und James und Haily konkurrieren wieder einmal bis auf das letzte^^
 

Zu diesem Kapi:

Dieses ist erst einmal nur eine Art Zwischenkapi. Hat also keine irrsinnig große Bedeutung. Am besten ihr lest selbst ^^
 

Dann wünsche ich euch jetzt viel Spaß mit dem zweiten Schuljahr

Lily

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Harwich am Morgen des 1. Julis 1972. Es war ein Samstag. Die meisten Bewohner dieses verschlafenen kleinen Städtchens an der Ostküste Englands schliefen noch. Nur einige wenige waren bereits auf dem Weg zur Arbeit oder auf den Weg zum nächsten Bäcker, um die Brötchen für das Frühstück zu kaufen.
 

Lily wohnte in einem hübschen Einfamilienhaus, nur wenige Meter vom Strand entfernt. Die Sonne schien ihr ins Gesicht doch noch schlief sie.
 

Die Sonne kitzelte ihr nun schon etwas in der Nase. Sie blinzelte und warf einen Blick auf den Wecker auf ihrem Nachttisch. Es war dreiviertel zehn (9:45 Uhr).
 

Sie drehte sich noch einmal auf die Seite und dachte über ihren Traum nach. Oder war es ein Traum gewesen? Es war ihr beinahe wie einer vorgekommen. Sie war eine Hexe. Eine Hexe, die gerade ihr erstes Schuljahr in Hogwarts hinter sich hatte, einer Schule für Hexerei und Zauberei.
 

Es war eine riesige Überraschung gewesen, als sie letztes Jahr einen Brief bekommen hatte, in dem stand, dass sie fortan an dieser Schule aufgenommen war. Niemand in ihrer Familie besaß magische Fähigkeiten und so hatten sich ihre Eltern natürlich geradezu überschlagen vor Stolz.
 

Dann war irgendwie alles Schlag auf Schlag gekommen, oder zumindest war ihr das so vorgekommen. Den einen Tag stand ein riesiger, bärtiger Mann vor ihrer Tür und hatte sich als Hagrid vorgestellt.
 

Hagrid hatte erst einmal eine ganze Weile mit Lily`s Eltern geredet, ihnen alles erklärt, was über die Zaubererwelt so im Groben erst mal wichtig ist. Dann hatte er sich an Lily gewandt und gemeint, dass er nun mit ihr und ihren Eltern die Schulsachen besorgen würde.
 

So waren sie nach London gefahren und Lily hatte sich zunächst noch gefragt, wo es denn in London Zauberschulsachen zu kaufen gäbe. Sie war zuvor schon oft in London gewesen, aber von derartigen Läden war ihr bis zu diesen Zeitpunkt noch nichts bekannt gewesen.
 

Hagrid hatte nur gegluckst und sie zu einem schäbigen kleinen Pub geführt, der Lily so nie aufgefallen wäre. Er hatte sie geradewegs durch den Pub hindurch geführt in einen Hinterhof, wo nur drei Mülltonnen und ein verrostetes altes Fahrrad waren. Doch Hagrid hatte nur seinen Regenschirm herausgeholt und damit an eine bestimmte Backsteinkombination der Mauer geklopft. Diese hatte sich augenblicklich in einen riesigen Torbogen verwandelt, der den Eingang zur Winkelgasse, wie Hagrid gesagt hatte, freigab.
 

Als erstes waren sie Geld umtauschen gegangen. Zauberer hatten eine etwas eigenartige Währung mit drei verschiedenen Münzarten. Doch Hagrid hatte Lily diese ganz schnell erklärt. So wurden so kleine Bronzemünzen Knuts genannt. 29 von ihnen ergaben eine silberne Sickel. Und wiederum 17 von diesen Sickeln ergaben eine (goldene) Galleone.
 

Nun waren sie Schulumhänge kaufen gegangen. Lily hatte hier sofort eine andere Hexe kennen gelernt. Sie hieß Haily Potter und war ebenfalls mit ihren Eltern in der Winkelgasse, wobei ihr Vater wohl aber gerade ihre Bücher besorgte.
 

Mit Haily hatte sie sich auf Anhieb super verstanden und Haily hatte ihr eine Menge von Hogwarts erzählen können, denn sie entstammte einer alten Zaubererfamilie. Es schien überhaupt nichts auszumachen, dass Lily Nicht-Zauberer als Eltern hatte. Haily nannte es Muggelgeboren. Doch es schien kein Schimpfwort zu sein.
 

Später war Haily dann mit ihr zusammen durch die Winkelgasse gezogen, um die restlichen Schulsachen zu kaufen. Dabei hatte sie so viel über die Zaubererwelt erzählt und das musste wohl auch ein Grund gewesen sein, warum später in Hogwarts nicht so aufgefallen war, dass sie Muggelgeboren war.
 

Als Lily an diesem Abend all ihre Sachen beisammen hatte, hatte sie, aus reiner Neugierde, erstmal ihre Nase in ihre neuen Bücher gesteckt. Sie las für ihr Leben gern und dabei alles, was ihr unter die Nase kam. Und ihre Bücher waren wirklich interessant gewesen.
 

Der Rest der Ferien war dann wie im Flug vergangen und am ersten September ging es dann vom Bahnsteig 9 ¾ am Bahnhof Kings Cross in London los. Hagrid hatte ihr genau erklärt gehabt, wie sie auf den Bahnsteig gelangte und so war es kein Problem gewesen.
 

In Hogwarts angekommen war alles so atemberaubend und zauberhaft gewesen, dass es Lily wie ein Traum vorgekommen war und sie hatte diesen Traum einfach genießen wollen. Sie hatte sich schnell auch mit Francy, Elina und Remus angefreundet und sich schnell in den Unterrichtsstoff eingewöhnt.
 

Eigentlich, so dachte sie sich, war das gesamte zurückliegende Schuljahr einfach nur klasse gewesen. Selbst James, Haily`s etwas arroganter Cousin, schien nichtig, wenn man das Gesamtbild betrachtete.
 

Nun war das erste Schuljahr bereits vorbei und Lily war über die Sommerferien wieder zu Hause. Und nun wirkte Hogwarts mehr denn je wie ein einziger schöner Traum. Lily war sich nicht mehr sicher, ob es ein Traum gewesen war oder ob es wirklich gewesen war. Es war beinahe zu schön gewesen.
 

Lily warf erneut einen Blick auf ihre Uhr. Es war nun fast um zehn und so beschloss sie aufzustehen und Frühstück vorzubereiten.
 

Sie stand auf und schlüpfte in ihre Plüsch-Frosch-Hausschuhe (ich liebe dieses Hausschuh-Design ^^) und ihren Morgenmantel und ging in die Küche. Auch ihre Mutter war bereits wach.
 

„Morgen, Mum“, grüßte sie ihre Mutter und gab ihr einen Guten-Morgen-Kuss auf die Wange.

„Morgen, mein Schatz“, grüßte ihre Mutter freundlich zurück. „Hast du gut geschlafen?“

„Ja, hab ich“, antwortete Lily fröhlich. „Kann ich dir helfen?“

„Ach nein, danke“, lehnte Mrs Evans freundlich lächelnd ab. „Du hast doch bestimmt ein anstrengendes Schuljahr in Hogwarts hinter dir.“
 

Es war also doch kein Traum gewesen. Lily fiel fast schon ein Stein vom Herzen.
 

„Aber so anstrengend war es doch nicht“, lachte sie und ging zur Anrichte hinüber und holte Teller und Tassen aus einem Schränkchen und deckte den Tisch.

„Für Dad brauchst du nicht mit zu decken“, meinte Mrs Evans und räumte einen Teller und eine Tasse wieder zurück in den Schrank. „Er ist heute Morgen schon zur Arbeit.“

„Es ist doch Samstag“, wunderte sich Lily. Ihr Vater arbeitete als Verkaufsleiter einer Firma, die Insekten- und Sonnenschutzanlagen herstellte und verkaufte, doch normalerweise war er samstags zu Hause.

„Er hat eine Messe, auf der er stehen muss“, erklärte Mrs Evans. „Und da musste er heute eben schon früh raus. Er wird so nach dem Mittag zurück sein.“

„Ach so“, meinte Lily und holte nun das Besteck aus der Anrichte, während ihre Mutter Ei und Schinken briet.
 

Für ein paar Minütchen redeten weder Mutter noch Tochter.
 

„Und, wie war es eigentlich so in Hogwarts?“, wollte Mrs Evans schließlich wissen, als sie das fertige Ei auf den Tisch stellte.

„Es war so toll!“, schwärmte Lily. Und sie erzählte alles, was sie in Hogwarts bisher erlebt hatte und sie ließ dabei nicht eine Einzelheit aus. „Und Haily ist inzwischen schon zu so etwas wie meine allerbeste Freundin geworden“, erzählte sie schließlich. „Sie hat gesagt, dass sie mich auch einmal zu sich nach Hause einladen wird und ich freu mich schon riesig darauf.“
 

Mrs Evans lächelte ihre Tochter an.
 

„Das freut mich für dich“, meinte sie. „Ich bin ja schon fast ein wenig neidisch.“
 

Lily lachte.

In diesem Moment betrat ein älteres Mädchen die Küche. Sie war um einige cm größer als Lily und wirkte auch um einiges jugendlicher, während Lily mit ihrem eher rundlichen Gesicht und ihren Sommersprossen im Gesicht noch eher kindlich wirkte.
 

Lily`s Schwester war nicht rothaarig und sie hatte auch nicht so leuchtend grüne Augen. Sie hatte strohblondes Haar, das sie hochgesteckt hatte und ihre Augen waren hellbraun. Auch ihre Gesichtszüge waren nicht wie bei Lily und alles in allem hätte wohl niemand, der es nicht gewusst hätte, jemals vermutet, dass sie Schwestern waren.
 

„Morgen, Tuney“, grüßte Lily freundlich, während sie sich gerade daran machte Pancakes zu backen.
 

Doch ihre Schwester antwortete nicht. Sie warf Lily nur einen verächtlichen Blick zu. Lily fühlte sich ein wenig vor den Kopf gestoßen.
 

„Guten Morgen, Petunia“, grüßte Mrs Evans mit Nachdruck in ihrer Stimme, der wohl deutlich machen sollte, dass sie es nicht gut fand, dass Petunia Lily`s freundlichen Guten-Motgen-Gruß so ignorierte. Doch Petunia ignorierte auch das.

„Morgen, Mum“, meinte sie schlicht und setzte sich an den Tisch und begann sich ein Brötchen zu buttern.
 

Mrs Evans warf Petunia einen warnenden Blick zu, doch diese achtete nicht darauf. Schließlich half sie Lily dabei die Pancakes fertig zu machen und die beiden setzten sich ebenfalls an den Tisch.
 

Die Stimmung war nun, da Petunia da war etwas gedrückt. Lily war leicht gekränkt wegen des Blickes, den Petunia ihr zugeworfen hatte, doch sie konnte sich irgendwie denken, was los war. Letztes Jahr, als Lily ihren Brief bekommen hatte war Petunia davon nicht so begeistert gewesen. Sie hatte es natürlich nicht zugegeben, und Lily war sich sicher, dass sie dies auch nie tun würde, aber Lily glaubte, dass Petunia wohl richtig neidisch sein musste, dass Lily eine Hexe war und sie nicht. Seit dem Brief hatte sie tatsächlich nicht mehr so freundlich mit Lily gesprochen, wie vorher.
 

Die gedrückte Stimmung schlug allerdings schlagartig um, als eine Eule durch das geöffnete Küchenfenster herein flog. Petunia stieß einen spitzen Schrei aus, doch Lily erkannte diese Eule sofort.
 

„Hallo, Ruby“, wandte sie sich an das Tier, als es sich auf ihre Schulter setzte und einen Brief neben ihren Teller fallen lies. „Möchtest du ein paar Corneflakes?“
 

Sie hielt der Eule eine Hand voll Corneflakes hin und sie nahm sie dankend an.
 

Lily öffnete inzwischen den Brief, der von Haily war.
 

Hey Lily!

Ich hoffe, dass du gestern Abend noch gut nach Hause gekommen bist. Wir hatten einen kleinen Stau, aber Dad hat es irgendwie geschafft uns an den Anfang der Schlange zu „beamen“ und so waren wir fast sogar schneller zu Hause. Ich wohne in Wales, weißt du?
 

In ein paar Tagen, am 5., findet bei mir in der Stadt eine Disco für Kinder und Jugendliche in unserem Alter statt und Mädchen haben freien Eintritt. Hast du vielleicht Lust zu kommen? Ich habe Francy gestern Morgen schon gefragt und sie kommt auf jeden Fall und Elina kommt bestimmt auch. Ich habe aber noch keine Rückmeldung von ihr.

Ich bin sicher, dass das so toll wird. XD
 

James wird auch kommen, aber ich hab ihn ganz gut unter Kontrolle, damit er dich nicht zu sehr nervt. ^^
 

Schick mir einfach deine Antwort mir Ruby zurück. Dad und ich holen dich dann mit Flohpulver ab. Du wirst dann schon sehen, was das ist. ^^

Du bist natürlich auch ganz herzlich zu meinen Geburtstag am 31. eingeladen, aber das können wir dann in ein paar Tagen klären. ^^
 

Ich freu mich schon darauf dich und die anderen Mädels zu treffen

Und liebe Grüße

Haily.
 

Lily las den Brief rasch durch und dann noch ein mal, wie um sich zu vergewissern, ob es wirklich war.
 

„Mum“, wandte sie sich an ihre Mutter. „Haily schreibt, dass am 5. eine spezielle Disco für Kinder und Jugendliche in unserem Alter ist. Und sie hat Francy, Elina und mich eingeladen. Darf ich hin?“
 

Sie gab ihrer Mutter die Einladung zu lesen. Diese las den Brief ebenso rasch durch, wie Lily dann lächelte sie.
 

„Darfst du“, meinte sie. „Aber wir besprechen es dann, wie hier steht alles noch mit ihr und ihrem Vater.“

„Danke, Mum“, freute sich Lily und umarmte ihre Mutter. Dann rannte sie in ihr Zimmer und schrieb dort ihre Antwort für Haily.
 

Hallo Haily!

Danke für die Einladung. Ja, wir sind gut angekommen. Danke der Nachfrage.

Ich komme sehr gerne und ich freu mich auch schon riesig darauf.
 

Wir sehn uns dann in ein paar Tagen

Und liebe Grüße zurück

Lily
 

Mit dieser Nachricht kam sie zurück in die Küche und band sie Ruby ans Bein. Dann brachte sie die Eule zum Fenster.
 

„Guten Flug, Ruby“, wünschte sie ihr und die Eule flog los.

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Als Lily fertig gefrühstückt und sich fertig angezogen hatte, war sie nach draußen gegangen, um zum Strand zu gehen. Das Wetter war einfach so herrlich, man musste es einfach ausnutzen.
 

So rannte sie zu ihrer Lieblingsstelle am Strand, wo ein kleiner Felsvorsprung ins Wasser ragte. Harwich zog nicht sonderlich viele Touristen an. Und wenn mal ein paar Leute mit der Fähre aus Deutschland oder den Niederlanden rüber kamen, dann kamen sie ein wenig weiter südlich an, weit genug von dieser Stelle weg. Auch die meisten anderen Einwohner von Harwich sonnten sich meist an einem anderen Teil des Strandes und so waren hier nie sehr viele Leute.
 

Lily breitete ihr Badetuch ein paar wenige Meter vom Wasser entfernt aus. Das Wasser würde noch steigen und so würde sie nachher nicht noch umziehen müssen.
 

Sie zog ihren Bikini an und schmierte sich mit Sonnencreme ein, was nicht ganz so einfach war, weil eine leichte Briese wehte und ihr ihre langen dichten Haare immer wieder über die Schulter wehte, sodass sie sich ihre Haare gleich mit einschmierte.
 

„Hey, Lily“, rief plötzlich eine Stimme, als sie endlich fertig war. Sie wandte sich um.
 

Ein Mädchen mit hüftlangen, hellbraunen Haaren kam freudig auf sie zu gerannt. Sie war sogar noch ein bisschen kleiner als Lily, was etwas heißen wollte.
 

„Hallo, Natasha!“, freute sich Lily und winkte ihr zu.
 

Natasha war eine Nachbarin von Lily und sie waren in der Grundschule zusammen in einer Klasse gewesen. Die beiden hatten sich immer sehr gut verstanden.
 

„Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen“, meinte Natasha und setzte sich zu Lily. „Stimmt es, dass du jetzt auf ein Internat gehst?“

„So in der Art, ja“, antwortete Lily. „Aber die Schule sagt dir sicher nichts.“

„Willst du mich testen?“, grinste Natasha.

„Meine Schule heißt Hogwarts“, erwiderte Lily.
 

Natasha blickte sie einen kurzen Augenblick verdutzt an.
 

„Okay“, sagte sie schließlich. „Du hast gewonnen. Wo liegt diese Schule?“

„Im Norden irgendwo“, antwortete Lily. „Kommt man nur mit dem Zug hin. Sie befindet sich im Gebirge.“

„So weit weg?“, wunderte sich Natasha. „Ist es wenigstens toll dort?“

„Es ist einfach klasse!“, schwärmte Lily. Und sie erzählte Natasha von ihren neuen Freunden an Hogwarts (ohne zu erwähnen, dass sie alle Zauberer und Hexen waren natürlich)

„Ich glaub, ich frag Mum, ob sie mich da auch anmeldet“, meinte Natasha begeistert.

„Das wird leider nicht gehen“, erwiderte Lily. „Man braucht ganz bestimmte Fähigkeiten, damit man aufgenommen wird und dann bekommt man mit 11 einen Brief geschickt. Ich weiß nicht, woher sie wissen, dass Leute diese Fähigkeiten besitzen, aber sie werden sich wahrscheinlich bei den Schulen informieren, oder so.“

„Oh“, meinte Natasha ein klein wenig enttäuscht. Sie war in der Schule nie so gut gewesen wie Lily. Nur im Durchschnitt und so entnahm sie Lily`s Erzählungen, dass Hogwarts eine wahre Eliteschule sein musste.
 

Sie kam allerdings schnell über diese Tatsache drüber hinweg.
 

„Hey, soll ich dir mal was zeigen?“, fragte sie plötzlich aufgeregt.

„Was?“, wollte Lily wissen.

„Siehst du gleich“, versicherte Natasha und sprang auf. „Komm mit!“
 

Auch Lily sprang auf und folgte Natasha, die ins Wasser rannte. Das war irgendwie merkwürdig, denn Lily war die letzten Sommer oft mit Natasha hier gewesen und sie wusste, dass Natasha eine ausgezeichnete Schwimmerin war. Was sollte sie ihr im Wasser zeigen?
 

„Folge mir unauffällig“, meinte Natasha grinsend.
 

Und sie tauchte unter. Etwas verwirrt tat Lily das gleiche und sie sah, wie Natasha auf eine Felsspalte zu schwamm. Um sie nicht aus den Augen zu verlieren schwamm auch Lily zu dieser Felsspalte und sah wie Natasha in diese Spalte hinein tauchte.
 

Lily wäre vorher im Traum nicht auf die Idee gekommen in diese Felsspalte zu schwimmen. Das war ihr vorher immer ein wenig riskant erschienen, denn sie konnte ja nicht wissen, wie breit bzw. wie schmal diese Spalte war. Doch wenn Natasha durch passte, dann würde sie auch durch passen.
 

So folgte sie ihrer Freundin.
 

Im inneren war diese Spalte tatsächlich unglaublich breit, was man ihr von außen nicht ansah. Doch sie war vergleichsweise lang und Lily verspürte schon den Drang Luft holen zu müssen. Schließlich gelangte sie an eine Stelle, wo man offensichtlich auftauchen konnte und genau dies tat sie, denn sie hielt es keine Minute länger ohne Luft aus.
 

„Wow!“, staunte sie plötzlich, als sie sich umsah und erkannte, wo Natasha sie hin geführt hatte.
 

Sie waren in einer kleinen Höhle, die wahrscheinlich durch das Mehrwasser aus gespült worden war. Ein Stein ragte aus dem Wasser und Natasha saß kreuzbeinig auf selbigen. Mit ihrem ellenlangen Haaren wirkte sie fast wie eine Mehrjungfrau, wenn da nicht die Tatsache bestanden hätte, dass sie keine Fischflosse besaß.
 

„Cool, nicht?“, meinte sie. „Die hier hab ich erst vor ein paar Wochen entdeckt. Sie ist doch klasse, oder?“

„Ja, echt super!“, staunte Lily. „Wie kommt es, dass es hier verhältnismäßig hell ist?“

„Dort sind noch weitere kleinere Felsspalten“, erklärte Natasha und deutete auf einige. „Die Sonne kommt halt durch die durch und auch die frische Luft. Aber das Wasser wird noch weiter steigen. Wenn es hier so knapp über dem Felsbrocken ist, sollten wir wieder zurück schwimmen.“
 

Lily war bereits wieder dabei sich in der Grotte umzusehen. Stalaktiten hingen von der Decke. Ein paar wenige reichten bis ins Wasser. Lily setzte sich neben Natasha. Die Decke war sehr niedrig, doch Lily und Natasha waren klein genug, um aufrecht sitzen zu können. Petunia hätte nicht mehr aufrecht sitzen können.
 

„Wie hast du die entdeckt?“, wollte Lily wissen.

„ich war einfach neugierig“, meinte Natasha. „Ich wollte einfach mal wissen, was sich in dieser Felsspalte befindet. Und dabei bin ich halt auf diese Grotte gestoßen.“
 

Lily fiel plötzlich so nebenbei auf, dass ihre Stimmen von den Wänden widerhallten. Sie bekam kein Wort mehr hervor. Es war einfach zu unglaublich. Zu toll!
 

Wenn man es sich eigentlich mal so überlegte, war es natürlich unglaublich waghalsig von Natasha gewesen die Felsspalte zu erkunden. Wäre sie zu eng gewesen und sie wäre stecken geblieben, dann wäre sie ertrunken und niemand hätte ihr helfen können. Doch so war Natasha schon immer gewesen.
 

Lily wollte eigentlich nicht wieder nach draußen. Zu schön fand sie diese Grotte. Doch die Flut kam und als das Wasser knapp über dem aus dem Wasser ragenden Felsbrocken stand, sprang Natasha auch schon wieder ins Wasser. Lily folgte ihr leicht widerwillig und zusammen schwammen sie zurück nach draußen.
 

Dann veranstalteten sie noch eine Weile Wasserschlacht, wobei Natasha eindeutig die größere Wasserratte war und Lily locker in die Pfanne haute.
 

Doch irgendwann wurde es ihnen ein wenig zu kalt und sie rannten nach draußen, um sich in ihre Badetücher einzuwickeln.
 

Der Tag verging, nach ihrer Meinung viel zu schnell, doch es half alles nichts. Sie unterhielten sich Stundenlang über alles Mögliche und dabei verging die Zeit wie im Flug. Die Zeit verfliegt immer gerade dann, wenn man sich amüsierte. So zogen sie sich irgendwann wieder an und gingen zusammen zurück zu ihren Häusern.
 

Inzwischen war auch Mr Evans von der Messe zurückgekommen. Lily begrüßte ihren Vater und verabschiedete sich von Natasha. Dann ging sie ins Haus und half ihrer Mutter dabei das Abendessen vorzubereiten.

Lady`s night

Der 5. Juli kam. Lily war schon total aufgeregt. Haily hatte ihr zwar noch einmal geschrieben und gesagt, dass sie so gegen 1 Uhr nachmittags kommen würden, aber sie war schon den ganzen Morgen wach und freute sich riesig.
 

„Kannst du nicht mal endlich die Klappe halten?“, blaffte Petunia sie an. „Diese Haily nervt langsam!“

„Du kennst sie doch nicht einmal, Tuney“, erwiderte Lily.

Das will ich auch nicht!“, behauptete Petunia. „Dass sie so eine Verrückte ist, wie du reicht mir schon völlig. Mehr muss ich gar nicht über sie wissen.“
 

Sie ging in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Lily sah ihr verletzt nach. Sie war keine Verrückte, oder? Ernüchtert setzte sie sich auf das Sofa in der Wohnstube. Es war erst viertel zwölf (11:15 Uhr). Es hatte eigentlich noch keinen Sinn zu Warten. Haily kam ja erst um eins.
 

Lily dachte darüber nach, was ihre Schwester gerade zu ihr gesagt hatte. War es denn so schlimm sich darauf zu freuen, wenn man sich mit Freunden traf? Wie konnte Haily sie nerven, wenn sie doch gar nicht anwesend war? Lily verstand Petunia nicht.
 

„Lass es gut sein, Janey“, mischte sich Mr Evans ein. „Deine Schwester ist einfach nur eifersüchtig.“
 

Lily sah ihren Vater an. Janeyna war ihr zweiter Vorname und ihr Vater hatte sie schon immer mit ihrem zweiten Spitznamen angeredet, weil dieser ihm wohl besser gefiel als Lily. Manchmal fand Lily das schon etwas merkwürdig. Warum ihr Vater diesen Namen so liebte, das wusste sie nicht, aber eigentlich war es ja auch egal.
 

„Schon gut, Dad“, erwiderte Lily leicht niedergeschlagen, aber sie lächelte.
 

Schließlich rückte um eins immer näher. Und Lily`s Freude war nun langsam nicht mehr zu bremsen. Seit einer Weile überprüfte sie noch einmal, ob auch alles nötige in ihrem Rucksack war und das immer und immer wieder.
 

Fünf vor eins setzte sie sich ins Wohnzimmer und überlegte, was wohl Flohpulver war, weil Haily ja geschrieben hatte, dass sie sie mit Flohpulver abholen würden.
 

Petunia kam aus ihrem Zimmer. Allerdings nicht, um sich zu Lily zu setzen, sondern, um sich zu verabschieden, denn auch sie war bei einer Freundin eingeladen, mit der sie verreisen wollte. Sie fuhren zusammen nach Cornewall.
 

Kaum war Petunia weg entdeckte Lily plötzlich etwas in ihren Kamin. Obwohl vorher gar kein Feuer gebrannt hatte, war nun eine blaue Flamme zusehen und nur wenige Sekunden später stand Haily an genau dieser Stelle.
 

„Hey, Lily!“, rief sie freudig und stieg aus dem Kamin und begrüßte Lily, indem sie sie umarmte.

„Hallo, Haily!“, grüßte Lily fröhlich zurück. „Wieso kommst du-?“
 

Ihr fehlten irgendwie die Worte, um ihre Verwunderung in eine vollständige Frage umzuwandeln und so starrte sie erneut auf den Kamin, wo Liones Potter gerade im blauen Feuer erschien. Auch Mr und Mrs Evans blickten gebannt auf das Feuer, als erwarteten sie, dass noch jemand im Feuer erschien.
 

„Flohpulver“, antwortete Haily knapp. „Das ist ein Pulver, mit dem man von Kamin zu Kamin reisen kann. Dad arbeitet im Zaubereiministerium und er hat dafür gesorgt, dass euer Kamin an das Flohnetzwerk nun angeschlossen ist.“
 

Sie grinste Lily zu. Liones Potter trat aus dem Kamin und reichte Lily`s Eltern nun zur Begrüßung die Hand.
 

„Cool!“, antwortete Lily. Mehr fiel ihr dazu nicht ein. Haily lachte.
 

Mr und Mrs Evans unterhielten sich nun mit Haily`s Vater über die Einladung. Offenbar waren sie auch sehr interessiert an der Methode über Kamine zu reisen.
 

„Warum kommen Sie nicht einfach mit auf einen Kaffee vorbei?“, lud Liones Potter Lily`s Eltern ein. „Ich bin sicher, dass Meine Frau sich auch sehr freuen würde.“

„Funktioniert diese Methode auch bei Nicht-Zauberern?“, wollte Mrs Evans verwundert wissen.

„Ja, aber natürlich“, versicherte Mr Potter. „Es ist wirklich leicht. Sie müssen sich nicht fürchten.“

„Dann nehmen wir die Einladung doch sehr gerne an“, freute sich Mr Evans und auch Mrs Evans nickte zustimmend.

„Fein“, sagte Mr Potter glücklich. „Hast du, alles Lily?“

„Ja, ich komme!“, meinte Lily und holte sofort ihren Rucksack aus ihrem Zimmer.
 

Haily`s Vater hatte einen kleinen Beutel aus der Tasche geholt und warf eine Hand voll Pulver in ein Feuer, das er gerade angezündet hatte. Die Flammen färbten sich blau.
 

„Es ist ganz einfach“, erklärte Haily Lily und öffnete den Beutel. „Du trittst in den Kamin. Dann sagst du Laut und deutlich ‚Courtham, Anwesen der Potters’ und dann dürfte nichts schief gehen. Aber du musst wirklich deutlich sprechen.“
 

Mutig trat Lily in das Feuer und rief laut und deutlich, was Haily ihr gerade gesagt hatte. Augenblicklich begann sie sich um sich selbst zu drehen. Sie sah mehrere Kamine an sich vorbei rauschen und ganz plötzlich kam sie in einem Kamin an. Neugierig trat sie aus diesem und blickte sich um.
 

Es war ein gemütliches Kaminzimmer, doch offenbar war niemand hier im Zimmer. Von draußen konnte sie Stimmen hören.
 

Nun tauchte auch Haily hinter ihr im Feuer auf.
 

„Sehr schön, es ist alles glatt gegangen!“, freute sie sich und trat aus dem Feuer nur kurze Zeit später traten auch Lily`s Eltern aus dem Feuer und wirkten ausgesprochen amüsiert. Und schließlich folgte auch Liones Potter.

„Schön!“, freute er sich. „Wollen wir uns alle in die Wohnstube begeben? Mein Bruder müsste mit seiner Familie auch gleich hier ankommen.“

„Er ist schon da“, erwiderte Haily prompt. „Da ist ein Jamie vor der Kaminzimmertür und wartet“, fügte sie mit einem etwas frechen Unterton in der Stimme hinzu.“
 

James schien es gehört zu haben, denn in diesem Augenblick betrat er das Zimmer.
 

„Oh, hallo, James“, begrüßte Liones Potter James freundlich. „Ihr seid ja schon da!“

„Wir sind gerade erst gekommen“, antwortete James. „Hallo, Lily!“, fügte er an sie gewandt fröhlich hinzu.

„Hallo, James“, erwiderte sie etwas zurückhaltend.
 

James begrüßte nun Lily`s Eltern und dann Haily.
 

„Hey, Jamie“, antwortete sie, wandte sich dann aber an Lily. „Komm, Lily, ich zeig dir hier alles.“
 

Sie führte Lily aus dem Kaminzimmer in die Eingangshalle, wo Haily`s Mutter sich gerade mit James` Eltern unterhielt.
 

Freundlich begrüßte Lily die Erwachsenen.
 

„Haily!“, rief eine piepsige Stimme und plötzlich hing da Jason um ihren Hals.

„Hey, Jason!“, begrüßte Haily den kleinen.

„Dich begrüßt er immer nicht so überschwänglich!“, behauptete James zu Haily gewandt. „Mich hat er gestern fast erwürgt.“

„Und hat dir das geschadet?“, wollte Haily scherzhaft wissen. Lily lies ein verdruckstes kichern vernehmen. James tat beleidigt.

„Pass auf, dass dir nicht gleich was schadet, Hailiana“, erwiderte er warnend, doch es war deutlich rauszuhören, dass er es nicht ernst meinte.
 

Haily zeigte Lily nun ihr Zimmer, wo auch ein Gästebett stand. Lily würde hier mit schlafen.
 

Haily`s Zimmer war in den Farben der Ravenclaws dekoriert. Über ihrem Bett war das Wappentier, ein Adler, aufgemalt und überall hingen verschiedene Ravenclaw- Banner.
 

„Wie langweilig!“, provozierte James, der ihnen gefolgt war, mit Blick auf die Ravenclaw-Dekoration.

„Jamie, würdest du dich mal eben verziehen?“, schmiss Haily ihn „freundlich“ aus ihrem Zimmer und schloss die Tür hinter ihm. „Er hat sein ganzes Zimmer mit Gryffindor tapeziert, also ich möchte mal wissen, was er unter „langweilig“ eigentlich versteht!“, fügte sie an Lily gewandt hinzu.
 

Lily lachte und ließ ihren Rucksack auf das Gästebett fallen.
 

„Hat Elina eigentlich geantwortet?“, wollte Lily wissen.

„Ja“, erwiderte Haily. „Sie kommt für zwei drei Tage. So ganz genau weiß sie das noch nicht. Sie kann nur nicht lange weg von zu Hause bleiben, sonst die ganze Familie da ist und sie bekommen wohl auch noch Besuch und da muss sie dann helfen. Aber zumindest kommt sie erst mal.“
 

Sie setzte sich verkehrt herum auf ihren Schreibtischstuhl.
 

„Ray kommt auch“, erzählte sie. „Er hat allerdings gesagt, dass er auch nicht ganz so lange bleiben kann. Er meint er müsse dann spätestens Morgen Abend wieder zu Hause sein.“
 

Lily wirkte überaus glücklich. Ray war der neue Spitzname von Remus. Elina hatte ihn sich kurz vor Schuljahresende ausgedacht. Eigentlich war Remus nie der große Freund von Spitznamen gewesen, aber Elina bildete mit ihrer Idee wohl eine Ausnahme.
 

„Dann wird es heute Abend bestimmt klasse werden“, freute sich Lily.

„Wird es!“, bestätigte Haily. „Wenn Francy und Elina nachher kommen, hatte ich vor shoppen zu gehen. Ich hab zwar auch Ray gefragt, aber er meinte, dazu hätte er nicht genug Taschengeld und er kommt ja auch gut mit Jamie zurecht.“

„Kommt James eigentlich auch mit in die Disco?“

„Wenn er raus findet, dass eine statt findet“, grinste Haily. „Bisher weiß er noch nichts. Aber es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er das noch von selber erfahren wird und dann wird er auch garantiert mit kommen. Jamie ist halt der absolute Partymensch.“
 

Lily wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie war einfach nicht so glücklich James dabei zu haben. Haily schien ihre Gedanken lesen zu können.
 

„Keine Panik“, meinte sie. „Jamie ist hier schließlich bei mir zu Hause also bin ich über ihn gewisser Maßen Bestimmerin, zumindest im gewissen Sinne.“

„James hört auf dich?“, zweifelte Lily lachend.

„Durch aus“, erwiderte Haily. „Zumindest dann, wenn er hier ist oder wenn er einsieht, dass ich Recht habe. Das soll auch hin und wieder mal vorkommen.“
 

Beide lachten.
 

„Ich glaube, Ray und die anderen dürften auch gleich kommen“, meinte Haily schließlich. „Komm, wir gehen wieder runter.“
 

Lily erhob sich von dem Bett, auf das sie sich gesetzt hatte und folgte Haily in die Eingangshalle, wo tatsächlich gerade Remus aus dem Kaminzimmer kam, dicht gefolgt von Francy und auch Elina.
 

- Perfektes Timing -
 

„Hi!“, begrüßten sie sich fröhlich.

„Schön euch zu sehen“, meinte Francy. „Und danke natürlich für die Einladung.“

„Aber bitte doch!“, erwiderte Haily. „Kommt ihr mit in die Wohnstube. Es gibt bestimmt gleich Tee und Kuchen.“
 

Das Wohnzimmer von Haily`s Familie war riesig und zeugte von ungeheurem Wohlstand, wie auch das Haus von James` Familie. Lily`s Eltern saßen zusammen mit James` und Haily`s Eltern am Wohnzimmertisch und unterhielten sich. James und Jason waren nicht im Zimmer.
 

„Oh, hallo“, begrüßte Caithlin Potter die Neuankömmlinge. „Schön euch alle zu sehen. Setzt euch doch.“

„Danke, Mrs Potter“, bedankte Francy sich und auch Remus und Elina nickten Francy zustimmend.
 

Der Reihe nach begrüßten sie die Erwachsenen, bevor sie sich dazu setzten.
 

„Hailiana, weißt du, wo James und Jason sind?“, erkundigte sich Lee Potter.

„Jamie ist in seinem Gästezimmer und Jason weiß ich nicht“, antwortete Haily. „Aber ich vermute, er wird bei Jamie sein. Soll ich sie holen?“
 

Elina machte ein etwas nervöses Gesicht. Sie hatte sonst nie sehr viel mit James zu tun. Aber es achtete niemand weiter darauf.
 

„Wäre nett“, antwortete Caithlin Potter. „Es gibt gleich Kuchen.“
 

Haily erhob sich und ging aus dem Zimmer und kam nur wenige Augenblicke später mit James und Jason zurück. Jason erkannte Francy sofort, als die jenige, die an Weihachten mit ihm gebastelt hatte und begrüßte sie auf die gleiche Art, wie er Haily begrüßt hatte. Alle lachten.
 

„Jason, hör auf damit“, ermahnte Megan Potter ihren kleinen Sohn. Etwas murrend setzte der Kleine sich auf einen freien Platz.

„Süß der Kleine!“, meinte Lily und lachte.

„Ganz deiner Meinung“, bestätigte Francy und Remus und Elina grinsten.
 

James setzte sich neben Remus.
 

„Hi!“, grüßte er. „Hab ich `nen Knick in der Optik?“

„Setz deine Brille ab, Jamie“, kam es von Haily. „Und dann beantworte dir die Frage mal alleine!“
 

Remus, Elina, Francy und Lily lachten laut los. Auch Jason blickte belustigt umher, auch wenn er Haily`s Anspielung nicht verstanden hatte.
 

„Witzig, Haily“, meinte James trocken. „Wirklich sehr witzig!“
 

Haily lachte nur.
 

Als sich alle gesetzt hatten, kam auch schon ein Hauself ins Zimmer, der ein großes Tablett mit Tee, Kaffee und Kuchen trug. Er stellte das Tablett auf den Tisch und verbeugte sich vor seinen Herrschaften.
 

„Danke, Corby“, bedankte sich Caithlin Potter bei dem Elfen und mit einer weiteren Verbeugung ging der Hauself wieder hinaus.
 

Lily`s Eltern und auch Lily blickten etwas verwirrt.
 

„Das war einer unserer Hauselfen“, erklärte Haily. „Viele Familien, die etwas wohlständiger sind haben einen oder mehrere. Wir haben drei, die in der Küche helfen. Ganz liebe Zeitgenossen!“

„Ich nenne das immer noch Luxus“, meinte Francy.

„Mag sein“, erwiderte Haily. „Aber es ist ja auch nicht so, dass wir diesen Luxus in vollen Zügen auskosten.“
 

Lily`s Eltern sahen unglaublich interessiert aus. Es war offensichtlich, dass sie am liebsten auch in der Zaubererwelt zu Hause sein würden.
 

Caithlin Potter verteilte den Kuchen.
 

„Der ist unglaublich gut!“, lobte Mrs Evans. „Was ist das für einer?“

„Kokos-Kirschkuchen“, antwortete Caithlin. „Das ist ein altes Familienrezept. Wenn Sie mögen, kann ich es ihnen geben.“

„Sehr gerne“, bedankte sich Mrs Evans lächelnd.
 

James fragte Haily etwas, das die anderen nicht verstanden. Sie grinste und antwortete ihm, woraufhin er etwas bedröppelt drein guckte. Haily kicherte.
 

„Was ist los?“, wollte Elina wissen.

„James hat letztes Schuljahr nicht bemerkt, dass Lily muggelgeboren ist“, meinte Haily grinsend.

„Schwache Leistung, James!“, spottete Remus und er grinste breiter, als James es je bei ihm gesehen hatte.
 

Francy, Elina und Lily verkniffen sich ein lautes Auflachen.
 

„Was heißt ‚Muggel’?“, erkundigte sich Mr Evans beiläufig.

„Einfach nur, dass ihr keine Zauberer seid, Dad“, antwortete Lily.
 

James schien etwas kleinlaut geworden zu sein.
 

- Welch seltener Anblick -
 

„Sirius hat soweit ich weiß, auch nicht mitgekriegt, dass Lily muggelgeboren ist“, verteidigte er sich.

„Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich ihm das erzählen will“, erwiderte Haily.

„Ich bezweifle, dass ihn das stören würde“, meinte James. „Wenn das jemand besser nicht wissen sollte, dann der Rest seiner Familie.“

„Warum?“, wollte Lily wissen und es war ihr plötzlich egal, dass es James war, mit dem sie sprach.

„Sirius` Familie bildet sich furchtbar viel auf den Umstand ein, dass sie nur von Zauberern und Hexen abstammen“, erklärte James, dem anzuhören war, dass sein Herz gerade Luftsprünge machte, weil Lily ihn angesprochen hatte, doch er blieb ernst. „Und zu sagen, dass seine Familie was gegen Muggelstämmige hätten, wäre noch gewaltig untertrieben.“

„Und was macht es für einen Unterschied Muggelstämmig zu sein?“, wollte Lily wissen.

„Eigentlich gar keinen“, antwortete Haily. „Aber es gibt halt so Knallkranaten, die meinen, Muggelstämmige dürften nicht nach Hogwarts. Und die Blacks gehören zu diesen Knallkranaten.“

„Mal ausgenommen Sirius“, fügte James hinzu. Er schien nichts auf seinen besten Freund zu sprechen kommen lassen wollen.
 

Mr und Mrs Evans sahen etwas verwirrt aus.

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Nach dem Kaffee hatten Haily, Lily, Francy und Elina sich auf gemacht um shoppen zu gehen. Eigentlich hatten sie Remus und James noch fragen wollen, ob sie mitkommen und vielleicht ein Eis mit essen wollten. Allerdings hatten die beiden bereits eine animierte Diskussion über ihre Zeugnisse begonnen. Die beiden merkten um sich herum nichts mehr.
 

Lily hatte sich von ihren Eltern verabschiedet, weil die beiden nach dem Kaffee wieder nach Hause gereist waren (über Flohpulver und unter Begleitung von Liones Potter natürlich). Nun waren die vier Mädchen also in Courtham unterwegs und stöberten durch diverse Modegeschäfte.
 

„Kommt ihr hier mal mit rein?“, fragte Haily und deutete auf ein kleines Modegeschäft namens „Petsch“. „Der Laden ist echt klasse!“
 

So betraten sie den Laden. Es war gerade zu ein Modeparadies und die Atmosphäre weckte geradezu Kaufsucht. Zum Glück hatten sie alle noch einiger Maßen Selbstbeherrschung.
 

„Das Top hier ist hübsch!“, fand Lily und hielt ein mindgrünes Top hoch, dessen Ärmel drei Bändern hingen. Es war unten ausgefranst und mit Perlen verziert.

„Vielleicht etwas zu dezent“, wendete Francy ein. „Gibt es das auch in einer anderen Farbe? Nichts für ungut, aber ich glaube nicht, dass dir mindgrün steht. Du bist schon ein so heller Hauttyp. Vielleicht etwas knalligeres.“
 

Lily überlegte.
 

„Hast Recht!“, stimmte sie dann zu. „Aber ich mag es auch nicht, zu sehr aufzufallen.“

„Was hältst du denn von dem violetten hier?“, fragte Haily und nahm ein gleich geschnittenes Top in violett von der Stange. „Das passt bestimmt super zu deinen Augen.“

„Glaubst du?“, überlegte Lily.

„Probier es doch an“, schlug Francy vor und Lily verschwand in einer Umkleidekabine.
 

Wenige Minuten später kam sie wieder heraus. Die Freundinnen begutachteten sie.
 

„Mit einem hübschen Rock und der passenden Frisur kommt das sicher gut“, fand Francy. „Was meint ihr?“

„Ja, nicht schlecht“, meinte Haily. „Aber irgendwie fehlt da was. Ich weiß nur nicht was.“

„Zarah sagt immer, mit Ascessoirs lässt sich fast alles aufpeppen“, meinte Elina. „Also ich finde das Top steht Lily gut.“
 

Lily schaute sich im Spiegel an.
 

„Ich glaube mir fehlt da auch irgendetwas“, fand sie. „Ich guck einfach noch mal.“
 

So verschwand sie wieder in der Umkleide, zog sich wieder um und hängte dann das Top, das sie gerade anprobiert hatte wieder an die Stange. Nur wenig später hatte Elina ein schönes schwarzes Oberteil gefunden. Es war schulterfrei und war an Bändern hinterm Hals zusammen gebunden. Der fast seidige Stoff reichte bis über die Taille.
 

„Wahnsinn, sieht das gut aus!“, bewunderte Haily, als Elina es anprobierte.
 

Sie errötete.
 

„Findest du?“, sagte sie.

„Total!“, erwiderte Lily. „Zieh es doch heute Abend an. „Ich bin sicher, Remus wird es klasse finden.“

„10 Pfund 30?“, blickte Elina auf das Preisschild. „Ich habe kein Muggelgeld.“

„Macht nichts“, meinte Lily. „Ich leih dir welches.“

„Danke“, erwiderte Elina etwas peinlich berührt. Eigentlich fühlte sie sich immer etwas schuldig, wenn man ihr Geld lieh, aber Lily schien das absolut nichts auszumachen.
 

So ging das dann noch ein Weilchen. – Wenn Mädels halt unterwegs sind ^^ - Nach drei Stunden Shopping kehrten die vier mit mächtig gefüllten Einkaufsbeuteln zu Haily nach Hause zurück. James und Remus blickten sie neugierig an.
 

„Erfolgreich gewesen?“, erkundigte sich James.

„Aber hallo!“, meinte Francy glücklich. „Ihr habt was verpasst!“

„Aber nicht beim Klamotten kaufen“, widersprach James. „Da gibt es spannenderes!“

„Sicher, Jamie“, gab Haily ironisch zurück.

„Du hast mir nichts von der Disco heute Abend erzählt“, beschwerte sich James bei seiner Cousine. „Was ist, wenn ich mitkommen will?“

„Ich wusste doch, dass du`s raus findest“, erwiderte diese. „Und du kommst ja sowieso mit. Erzähl mir bloß nicht, dass du dich davon abhalten lassen würdest.“

„Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich mich davon abhalten lassen könnte?“, fragte James.

„Siehste?“, antwortete Haily. „Also erübrigt es sich doch, dass ich nicht gesagt hab. Ich weiß ja, dass du mit kommst. Also was soll das Theater?“
 

Sie ging ins Haus und die anderen Mädels folgten ihr.
 

„Wann geht das eigentlich los?“, rief James Haily hinter her.

„Von 18 Uhr bis 22 Uhr“, antwortete sie. „Ist auch alles schon von Mum und Dad abgesegnet!“
 

Und schon waren die Mädels in Haily`s Zimmer verschwunden.
 

„Also in einer Stunde“, folgerte James eher mit sich selbst sprechend als mit Remus. „Ich wette Haily zieht sich jetzt schon um. Ich kapier nicht, warum sie immer so lange braucht.“

„Meine ältere Schwester Katya braucht auch immer lange, wenn sie sich für eine Verabredung umzieht“, meinte Remus. „Sie meint, dass das einfach sein muss.“

„Geht absolut über meine Vorstellungskraft!“, fand James Schultern zuckend. „Hast du eigentlich noch mehr Geschwister?“

„Nur Katya“, antwortete Remus. „Sie ist jetzt aber schon 22. Sie arbeitet für Gringott`s. Irgendeine Verwaltungsaufgabe.“

„Cool!“, fand James.

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Kurz vor 18 Uhr kamen die Mädels wieder aus ihrem Zimmer. Remus und James hatten sich in ca. fünf Minuten umgezogen. Sie trugen jeweils einfach nur ein T-Shirt und eine Jeans. Ansonsten hatten sie nicht groß Aufwand betrieben. Als sie jedoch die Mädels sahen, verschlug es James zum ersten Mal in seinem Leben gänzlich die Sprache und Remus versuchte verzweifelt ein paar andere Adjektive als „Wow!“ zu finden.
 

Elina trug das Top, das sie sich gekauft hatte. Dazu trug sie einen leichten Rock, der bis knapp über die Knie reichte und sie trug flache Sandalen, die mit Schnüren an ihren Knöcheln festgebunden waren. Sie hatte sich alle möglichen Bänder um die Armgelenke und um den Hals gebunden und wirkte damit sehr verspielt und unschuldig.

Haily trug ein dunkelblaues Sommerkleid. Dazu hatte sie ein paar schicke Stiefel an, mit einem kleinen Absatz. Ihre Frisur war hochgesteckt, ebenso wie die von Lily, die über ihr grünes Sommerkleid ein leichtes, dazu passendes Jäckchen gezogen hatte.

Francy trug ihre langen schwarzen Haare offen und sie fielen ihr sich wellend schwer über den Rücken. Sie hatte ein schlichtes schwarzes Top an und einen Jeansrock und einen Bändergürtel. Trotzdem wirkte sie unglaublich elegant.
 

„Ihr seht toll aus!“, lobte Remus schließlich. Die Mädels grinsten.

„Danke“, bedankte sich Elina und blickte Remus errötend an.
 

„Nach 22 Uhr seit ihr dann wieder hier“, mischte sich Caithlin Potter kurz ein. „Ich möchte nicht, dass etwas passiert.“

„Was soll denn passieren?“, wollte James wissen.

„Oh da fällt mir einiges ein“, meinte Caithlin. „Aber jetzt erst mal viel Spaß!“
 

Die sechs Freunde verabschiedeten sich und James und Haily führten die anderen zur Disco, die nur ein paar Straßen weiter war. Es waren noch nicht viele Kiddies hier und so hatten sie noch freie Wahl auf einen Tisch.
 

Sie setzten sich an einen runden Tisch etwas von der Tanzfläche entfernt, damit sie nicht gleich jedem auffielen. James hätte natürlich einen Tisch direkt neben der Tanzfläche bevorzugt, aber er war ja nicht alleine.
 

„Ihr seht Atem beraubend aus“, kam es James endlich mal über die Lippen, als ob er zuvor ewig nach Worten gesucht hatte.

„Danke, Jamie!“, erwiderte Haily süßlich grinsend. „Ich hol uns was zu trinken. Wollt ihr auch `ne Fanta? Oder `ne Cola, oder so?“

„Ich nehme `ne Fanta“, bestellte Lily.

„Für mich bitte auch“, schloss sich Remus an.

„Ich auch“, kam es von Elina.

„Ich nehme `ne Cola“, bestellte James.

„Und ich `ne Sprite“, meinte Francy.

„OK, komme gleich wieder“, versprach Haily und verschwand kurz an der Bar.
 

Der Gastgeber kam zu ihnen rüber. Es war ein Junge, so etwa 16 Jahre und James kam er irgendwo her bekannt vor.
 

„Seit ihr nur zu fünft, oder fehlt noch einer?“, erkundigte er sich.

„Meine Cousine holt gerade was zu trinken“, antwortete James.

„OK dann macht das zwei Pfund“, meinte der Junge. „Heute haben nur Mädels freien Eintritt.“
 

James kramte zwei Münzen aus seiner Hosentasche. Dafür, dass er und Haily komplett von Zauberern aufgezogen wurden, konnten sie erstaunlich gut mit Muggelgeld umgehen.
 

„Danke“, bedankte sich der Junge freundlich. „Viel Spaß dann heute Abend!“
 

Damit ging er zu einem anderen Tisch, an den sich gerade drei Jungs gesetzt hatten. Als er an Haily vorbei ging begrüßte er sie freundlich mit einer leichten Verbeugung. Haily stellte die sechs Gläser vorsichtig auf ihrem Platz ab.
 

„Danke, Cousinchen“, sagte James und nahm sich seine Cola. „Irgendwo her kenne ich den Typen da“, fügte er mit Blick auf den Gastgeber hinzu.
 

Haily wandte sich kurz um.
 

„Das ist David Bradley“, erklärte sie. „Er ist Treiber der Ravenclaws. Muggelgeboren.“

„Das erklärt einiges“, erwiderte James.
 

Den anderen war es offenbar nicht aufgefallen und sie blickten überrascht zu Bradley rüber.
 

„Seinem Vater gehört diese Disco“, erzählte Haily. „Und seit zwei Jahren, oder so, verdient er sich ein extra Taschengeld, indem er Discos für Kinder und Jugendliche in unserem Alter organisiert. Er ist echt nett.“

„Wie kommt es, dass ich ihn nicht vorher schon mal hier gesehen habe?“, wollte James wissen. „Ich war doch schon zwei Mal mit hier!“

„Vielleicht hast du einfach nicht aufgepasst“, schlug Remus vor.
 

James überlegte.
 

„Mag sein“, gab er dann zu. „Ist ja auch egal!“
 

Er trank einen Schluck Cola und erhob sich dann.
 

„Kommst du mit tanzen, Lily?“, fragte er sie hoffnungsvoll.

„Ähm“, überlegte Lily. Sie wollte natürlich nicht unhöflich sein, aber sie war sich nicht sicher, ob sie ausgerechnet mit James tanzen wollte.

„Gib dir `nen Ruck, Lily“, meinte Haily. „Er beißt nicht. Und er ist ein guter Tänzer.“

„Aber nur wenn wir alle gehen“, stimmte Lily zu.
 

Etwas widerwillig standen die anderen auch mit auf und gingen mit auf die Tanzfläche. Gerade ging der Song „Life is Life“ von Opus zu Ende und der Song „Words don`t come easy“ von F.R. David startete.
 

James freute sich. Er schien den Song zu mögen und er sang mit. Er konnte richtig gut singen und Lily fragte sich etwas, ob es eigentlich überhaupt etwas gab, das James nicht konnte, denn im Unterricht machte er immer einen allwissenden Eindruck.
 

Es war richtig lustig zu sechst zu tanzen und nicht nur James war ein guter Tänzer. Eigentlich konnten sie alle recht gut tanzen.
 

„Words“, sang James mit. „Don`t come easy to me

How can I find a way to make you see I love you?

Words don`t come easy …”
 

„Wo hat er so tanzen gelernt?“, fragte Lily Haily.

„Wir haben beide mal `nen Tanzkurs belegt, als wir acht waren“, erzählte sie grinsend. „Er ist gut, nicht?“

„Unbestreitbar!“, bestätigte Lily.
 

James grinste während er sang, doch er ließ sich offenbar nicht unterbrechen.
 

In der Zwischenzeit hatten Remus und Elina angefangen zusammen zu tanzen. Remus konnte gut Disco-Fox tanzen. Offenbar war Elina in seiner Gegenwart auch richtig aufgeschlossen und fröhlich. Remus war schon ein Wunder in der Hinsicht.
 

Words don`t come easy to me

This is the only way for me to say: I love you

Words don`t come easy.

Words don`t come easy.
 

Das Lied endete und Bradley legte ein unbekanntes Lied auf, das aber trotzdem gut war. Die Freunde waren inzwischen schon nicht mehr von der Tanzfläche zu kriegen. James hatte es irgendwie geschafft, dass Lily eingewilligt hatte mit ihm Disco-Fox zu tanzen. – Überhaupt: genialer Tanz! – Haily und Francy tanzten derweil alleine weiter.
 

Gut vier Lieder lang tanzten sie durch. Sie waren zwar bisher noch die einzigen auf der Tanzfläche, aber das störte sie nicht. Nur Elina hatte einmal kurz scheu geguckt, aber Remus machte ihr auf irgendeine Weise Mut.
 

Irgendwann waren Lily, Francy, Elina und Remus allerdings etwas außer Atem und setzten sich wieder an ihren Platz und beobachteten James und Haily, die scheinbar nie außer Atem waren und zusammen weiter tanzten.
 

„Ich bewundere ihre Energie“, meinte Francy und trank einen Schluck Sprite.

„Sind halt James und Haily!“, sagte Remus grinsend. „Die Potters scheinen alle zu viel Energie zu haben.“

„Könntest du Recht haben“, lachte Francy und Lily und Elina schlossen sich an.

„Du kannst auch gut tanzen“, fand Elina an Remus gewandt.

„Danke“, freute er sich. „Disco-Fox ist aber auch nicht schwer.“

„Aber der ideale Tanz!“, fügte Lily hinzu. „Ich liebe diesen Tanz!“

„Ich hab nie richtig tanzen gelernt“, erzählte Francy etwas neidisch.

„Ich auch nicht“, erwiderte Remus. „Meine Schwester hat mir nur vor ein oder zwei Jahren die Tanzschritte zum Disco-Fox gezeigt. Er macht halt Spaß.“

„Kann ich mir vorstellen“, meinte Francy grinsend und deutete auf James und Haily. „Sie scheinen welchen zu haben!“
 

Tatsächlich schienen sich die beiden Potters auf der Tanzfläche geradezu wohl zu fühlen. Inzwischen hatten andere Jugendliche sich dazu gesellt. Die meisten aber beobachteten James und Haily beim Tanzen. Man merkte, dass sie es gelernt haben mussten.
 

Irgendwann, so nach fünf weiteren Titeln vielleicht, waren dann auch die beiden erst einmal alle und setzten sich wieder zu den anderen, um etwas zu trinken.
 

„Sieht gut aus“, lobte Remus.

„Danke, Ray“, grinste Haily.

„’Ray?’“, wunderte sich James. „Seit wann nennt ihr ihn ‚Ray’?“

„Seit`n paar Wochen“, antwortete Haily. „Hat sich Elina ausgedacht. Hast du was gegen diesen Spitznamen?“

„Seit wann lässt sich Remus Spitznamen geben?“, fragte James weiter.

„Tja!“, antwortete Haily nur und grinste. Auch die anderen wollten mal nichts sagen.
 

Der Abend schritt voran. Es war genau wie bei allem, was Spaß macht: Die Zeit fliegt. Gegen 20 Uhr (und sie hatten die Zeit noch nicht auf 20 Uhr geschätzt) waren Remus und Elina noch mal auf der Tanzfläche verschwunden und nur wenige Minuten später hatten sich auch James, Haily, Francy und Lily angeschlossen.
 

Keiner merkte, dass es fast genauso schnell auch schon 21 Uhr war und dann schließlich 22 Uhr. Erst als David Bradley durch das Mikrophon rief, dass es zu Ende war, bemerkten sie die Zeit. Überrascht sah James auf seine Uhr, als wollte er es selber überprüfen.
 

„Wieso ist das plötzlich schon so spät?“, fragte er empört.

„Schade eigentlich“, bedauerte Francy und ging aber zu ihrem Platz, um ihre Sachen zu holen.
 

Remus, Elina, Haily und Lily folgten ihr. Nur James stand noch ungläubig auf der Tanzfläche.
 

„Komm schon, Jamie“, rief Haily. „Du kannst ja doch nichts ändern. Und Mum macht Hackfleisch aus uns, wenn wir zu spät kommen.“
 

James ließ sich überzeugen. Caithlin Potter konnte wirklich manchmal ziemlich konsequent sein, auch wenn das nicht allzu häufig vorkam. Gemeinsam gingen die sechs zurück zu Haily und redeten animiert über die Disco. Selbst Lily störte sich nicht mehr daran, dass James dabei war. Er konnte halt auch ganz normal sein, wenn Haily in der Nähe war. Schon witzig der Einfluss der beiden aufeinander!
 

So verging der Tag und sie hatten bei all dem Spaß, den sie hatten, gar nicht bemerkt gehabt, wie müde sie nun eigentlich waren. Wie die Steine fielen sie so gegen halb elf in ihre Betten.

Wie es der Zufall so will...

Abendessen. Sirius hatte eigentlich überhaupt keinen Appetit. Seit Tagen schon war ihm nicht wirklich nach Essen zu Mute. Er hatte einfach keinen Hunger. Doch er hatte nun einmal am Tisch zu erscheinen. Sonst würden seine Alten ihn allein dafür schon rund machen. Seit er aus Hogwarts zurück war hatten seine Eltern ständig einen neuen Grund gefunden ihn zu quälen, denn es durfte ja nicht sein, dass er nach Gryffindor gekommen war.
 

Aber im Grunde störte es Sirius nicht, dass seine Alten ihn für alles Mögliche bestraften. Dass er ein Gryffindor war, machte ihn stolz und wenn seine Alten meinten ihn dafür bestrafen zu müssen, dann taten sie ihm eigentlich nur leid.
 

Sirius betrat die Küche. Sie glich, seiner Meinung nach, eher einem Kerker. Fast wie in Zaubertränke in Hogwarts, nur dass die Pulte fehlten und stattdessen ein riesiger, massiver Eichentisch in der Mitte stand.
 

Sein Alten und sein jüngerer Bruder Regulus saßen bereits am Tisch und ein Hauself wuselte um den Tisch herum und servierte Kürbiscremsuppe.
 

„Da bist du ja endlich“, blaffte Sirius Vater ihn an. „Setz dich!“
 

Ohne ein Wort des Widerspruchs setzte Sirius sich auf seinen Platz neben Regulus, wobei er allerdings darauf achtete so viel wie Möglich Platz dazwischen zu haben. Er starrte auf seine klägliche Portion Suppe. Sollte ihm recht sein. Die Kochkünste des Hauselfen waren miserabel.
 

„Hast du uns was zu sagen?“, blaffte ihn seine Mutter an. Seit Tagen versuchten sie ihn dazu zu bringen, dass er sich schämte ein Gryffindor zu sein. Es bewirkte nur das Gegenteil.

„Sollte ich?“, erwiderte Sirius wortkarg und begann angewidert seine Suppe zu essen.

„Rede nicht in diesem Ton mit deiner Mutter!“, brüllte sein Vater.

„Spielt es eine Rolle, in welchem Ton ich mit euch rede?“, antwortete Sirius unbeeindruckt. „Ihr findet ja doch wieder etwas anderes, was ich falsch gemacht hab. Also kann es mir doch egal sein, für was ihr mich bestraft.“
 

Mr Black schlug mit der Faust heftig auf den Tisch.
 

„Hör auf den Tisch zu schlagen“, provozierte Sirius. „Der Ärmste hat dir nichts getan.“
 

Die Gesichtsfarbe Mr Black`s nahm eine unglaublich tiefe rote Schattierung an.
 

„Raus hier!“, wies er Sirius ungewöhnlich ruhig aber dennoch verärgert an. „Es gibt kein Abendessen für dich.“

„Fein“, erwiderte Sirius gelassen. „Kreacher`s Fraß ist sowieso widerlich!“
 

Mit diesen Worten verließ er die Küche und achtete nicht mehr auf das Gekeife seiner Mutter, die ihm erzürnt hinterher schrie. Er ging wieder zurück in sein Zimmer, wo er den ganzen bisherigen Sommer über die Zeit damit verbracht hatte es neu zu dekorieren.
 

Er hatte ein Gryffindor-Banner aufgehängt und mehrere Fotos von ihm und James und teilweise auch Remus und Peter. Es reichte ihm aber noch nicht, doch er hatte bisher noch keine weiteren Banner, Fotos oder Poster. So war er notgedrungen die Dekoration erst einmal so stehen zu lassen.
 

Er schloss die Tür hinter sich ab und setzte sich auf sein Fensterbrett. Er saß einfach gerne auf seinem Fensterbrett am geöffneten Fenster und träumte vor sich hin.
 

Eigentlich hatte er James versprochen ihm zu schreiben. Und auch James hatte versprochen zu schreiben, was er auch schon eingehalten hatte. Aber irgendwie bekam Sirius es nicht fertig James zurück zu schreiben. Er konnte in letzter Zeit einfach nur noch an Francy denken.
 

Nach Prüfungsende hatte James sich noch lustig darüber gemacht, dass Sirius ein Date mit ihr hatte. Doch als Sirius sich dann mit Francy getroffen hatte, war es ihm nicht unbedingt wie ein Date vorgekommen. Oder zumindest nicht wie eins, von denen man so weitläufig hört. Eigentlich hatten sie nur zusammen am See gesessen und sich unterhalten. Trotzdem war es angenehm gewesen, denn Sirius wollte soviel wie möglich über Francy erfahren.
 

Er war sich inzwischen 100%ig sicher, dass er sich in sie verliebt haben musste. Doch er war zugleich auch total mit diesem Gedanken überfordert. Er hatte sich noch nie zuvor verliebt gehabt und hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Sollte er nun einen Brief an Francy schicken? Nein, diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Das würde sie doch bestimmt total überrumpeln.

Sollte er sie vielleicht unauffällig irgendwohin einladen? Auch nicht wirklich der Bringer. Wohin sollte er sie schon einladen? In die Winkelgasse ganz sicher nicht und einen anderen angemessenen Ort kannte er nicht.

Oder sollte er einfach abwarten, bis er sie im September wieder traf? Arg, das würde er nicht aushalten.
 

Sirius war irritiert. Liebe war schon etwas Seltsames. Wie konnte etwas, das so häufig als die schönste Sache der Welt beschrieben wurde zugleich auch so verwirrend sein?
 

Er saß eine Weile Gedanken verloren auf seinem Fensterbrett. Im Grunde hatte er schon längst vergessen, dass er überhaupt auf seinem Fensterbrett saß. Er hatte auch schon längst seine Alten aus seinen Gedanken verbannt, die gerade brutal in seine Gedankenwelt zurückkehrten.
 

„Sirius“, brüllte sein Vater und hämmerte gegen die Zimmertür. „Mach sofort die Tür auf oder du kannst was erleben!“
 

Sirius blickte unbeeindruckt zur Zimmertür. Sein Vater würde sie mit einem Zauber aufbekommen, das war ihm klar. Doch er kannte sich in diesem Haus inzwischen auch schon deutlich besser aus, als seine Alten oder Regulus.
 

Er sprang vom Fensterbrett und ging hinüber zum Schrank. Auf dessen Rückseite war eine Geheimtür und so schaffte er es gerade noch rechtzeitig sich in dem kleinen Geheimzimmer hinter dem Schrank zu verstecken bevor sein Vater die Tür aufsprengte.
 

Ohne auf den Lärm zu achten, den sein Vater gerade in seinem Zimmer veranstaltete wandte er sich wieder seinen Gedanken zu und schaffte es erneut seine Alten aus ihnen zu verbannen, was ein echtes Wunder war, bei dem Lärm.
 

Als Orion Black (Sirius` Alter) so nach etwa einer halben Stunde aufgegeben hatte, Sirius zu suchen kroch dieser wieder aus seinem Versteck hervor. Sei Vater hatte wirklich saubere Arbeit geleistet. Nahezu alles in seinem Zimmer war unordentlich. Sämtliche möglichen Verstecke waren durchsucht worden, aber die Geheimtür hatte Orion Black nicht entdeckt.
 

Eigentlich war es minderjährigen Zauberern verboten außerhalb der Schule zu zaubern, doch das störte Sirius im Augenblick herzlich wenig und mit einer lässigen Bewegung seines Zauberstabes brachte er alles wieder in Ordnung und hängte die Banner wieder an die Wand. Das Ministerium könnte ihm in einem Haus, das einzig und allein von Zauberern bewohnt war sowieso keine Zauberei nachweisen.
 

Sirius betrachtete seine Gryffindor-Banner. Wenn er doch nur den Dauerklebezauber beherrschen würde... Dann könnten seine Eltern daran rumzerren bis sie schwarz wurden. So nebenbei überlegt; da musste es doch aber auch ein Buch geben, in dem unter anderem so ein Zauber beschrieben war. So ein Buch hatte seine Familie ganz sicher auch in der Familieneigenen Bibliothek. Das Problem war nur, dass alle Bücher mit einem Zauber gesichert waren und wenn Sirius keine Erlaubnis hatte, und die würde er nie bekommen, würden seine Alten sofort merken, dass er sich ein Buch geklaut hatte. Und das setzte Strafen.
 

Sirius blieb also nichts anderes übrig, als sich in der Winkelgasse bei „Florish & Blotts“ mal umzusehen. War ihm auch recht. So kam er wenigstens für ein Weilchen von seinen Alten weg.
 

So leise er konnte, schlich er sich aus dem Haus. Wenn seine Alten mitkriegen würden, dass er sich nach dem Abendessen noch raus schlich, würde es genauso Strafen setzen. Gut, das sowieso, denn sie würden es merken. Aber dann wenigstens erst nach seinem kleinen Ausflug.
 

Es war noch nicht dunkel und so fand er den Weg zur Winkelgasse spielend. Wäre es später gewesen, hätte er durch aus ein Problem gehabt, denn so oft war er nicht im Muggel-London.
 

Die Winkelgasse sah seltsam aus, jetzt da nicht mehr so viele Besucher hier waren. Doch die Läden waren erstaunlicher Weise noch fast alle geöffnet. Sirius blickte auf eine Uhr vor einem Laden für Zauber-Krimskrams. Es war halb sieben, also doch noch nicht so außergewöhnlich, dass die meisten Läden noch geöffnet waren. In der magischen Welt war es üblich, dass Läden erst so gegen neun Uhr abends schlossen. Er hatte also direkt noch Zeit.
 

Er betrat den Buchladen. Er wirkte total riesig, wenn nicht so viele Leute hier waren. Bei der Gelegenheit, dachte er sich, hätte er auch seine neuen Bücher kaufen können. Doch dummer Weise hatte er die Einkaufsliste für Hogwarts wohl in seinem Zimmer vergessen. Was soll´s, dachte er sich. Die Ferien waren dafür auch noch lang genug.
 

Er stöberte also durch die Regalreihen. Manche Buchtitel konnte er einfach nicht entziffern. Wahrscheinlich waren sie in alten Runen geschrieben. Wen er für das dritte Schuljahr Kurse wählen durfte, wusste er, welches Fach er auf alle Fälle belegen würde.
 

„Sirius?“, sprach eine Stimme und er wandte sich überrascht um.
 

Vor ihm stand Francy und sie sah ihn mindestens genauso freudig überrascht an, wie er sie.
 

„Was machst du hier?“, erkundigte sie sich.

„Ich guck mich nur mal so um“, antwortete er. „Aber das gleiche könnte ich dich fragen.“

„Ich bin mit meinen Eltern hier“, meinte sie. „Ich war bis vor ein paar Stunden noch bei Haily und ich werde nachher auch wieder zu ihr gehen, aber meine Eltern haben halt beruflich sehr viel zu tun und heute ist der einzige Tag, an dem sie überhaupt Zeit haben, mit mir meine neuen Sachen zu kaufen.

Haily, Lily und James sind übrigens auch hier. Wenn sich halt die Gelegenheit schon einmal bietet.“

„Klar!“, grinste Sirius. „Was machen deine Eltern, wenn sie so viel zu tun haben?“

„Mum ist Heilerin im St.Mungos“, erzählte Francy. „Sie meint, in letzter Zeit passieren unglaublich viele Unfälle und deswegen kommt sie meist erst spät abends nach Hause und ist dann total fertig. Und mein Dad ist Abteilungsleiter für magische Strafverfolgung im Ministerium. Und dieser Zauberer namens Voldemort* soll dem Ministerium wohl ganz schön zu schaffen machen.“

„Hätte ich dieser Knallrübe gar nicht zugetraut“, meinte Sirius. „Viele meiner Familie haben sich ihm angeschlossen, weist du. Ich weiß nicht, was sie sich davon versprechen. Bis her hab ich nur gehört, dass er Muggel hassen soll, was ich absolut dämlich finde.“

„Dad hat mir auch noch nicht sehr viel erzählt“, erzählte Francy. „Aber er muss schon einiges auf dem Kasten haben, sonst wären die im Ministerium ja nicht alle so beschäftigt damit, ihn zu verfolgen.“

„Mag sein“, stimmte Sirius zu. „Aber ich finde es einfach nur krank sich einer derartigen Knallrübe anzuschließen. Und meine Familie ist krank!“
 

In diesem Moment kam Lily um die Ecke. Sirius und Francy wandten sich um.
 

„Soll ich mich beeilen?“, erkundigte sich Francy.

„Äh, bis jetzt ist nicht wirklich Hektik“, erwiderte Lily. „Ich hab mich nur gewundert wo du steckst. … Hallo Sirius!“
 

Sie wirkte etwas nervös. James hatte in den letzten Tagen zwar immer wieder betont, dass Sirius ganz anders war als seine Familie, doch irgendwie war ihr trotzdem etwas mulmig zu Mute.
 

„Hey, Lily!“, grüßte Sirius. „Du siehst aus, als hättest du nen Geist gesehen!“

„Tu ich das?“, fragte Lily rethorisch.
 

Francy schien es erklären zu wollen, doch Lily blickte sie nur ängstlich an, wie um ihr zu bedeuten, dass sie Sirius lieber nicht sagen sollte, dass sie muggelgeboren war. Also sagte Francy Lily zu liebe nichts. Sirius blickte verwirrt von Lily zu Francy und wieder zurück. Was sollte das denn?
 

Sirius wandte sich erst einmal wieder seiner Suche nach einem Buch in de der Dauerklebezauber beschrieben war fort.
 

„Wonach suchst du eigentlich?“, erkundigte sich Francy prompt.

„Ich versuche mein Zimmer zu dekorieren“, erzählte Sirius. „Aber meine Eltern hassen Gryffindor und wenn ich will, dass meine Banner an der Wand bleiben, muss ich einen Zauber finden, mit dem ich das bewerkstelligen kann. Aber das ist halt nicht so einfach.“

„Wir dürfen doch aber außerhalb von Hogwarts gar nicht zaubern!“, mischte sich Lily ein.

„Schon“, zuckte Sirius mit den Schultern. „Aber das Ministerium kann nicht kontrollieren, wenn ich im Haus meiner Eltern zaubere. Es könnten nämlich genauso gut meine Alten sein. Außerdem bezieht sich dieses Verbot hauptsächlich auf die Geheimhaltung vor Muggeln und das wäre ein echtes Wunder, wenn plötzlich Muggel bei uns zu Besuch wären.“

„Hast du was gegen Muggel?“, wollte Lily prompt wissen.

„Ich nicht“, antwortete Sirius. „Aber meine Familie. Und ich glaube wenn sich ein Muggel zu uns nach Hause verirren würde, dann würden meine Eltern sofort erst mal mich verdächtigen. Und dann könnte ich mich auf Strafen gefasst machen. … Gut, aber ich könnte inzwischen auch damit leben.“
 

Lily wusste nicht, was sie alles in diese Antwort reininterpretieren sollte. Sirius schien wirklich nichts gegen Muggel zu haben. Aber wie groß war der Einfluss, den seine Eltern auf ihn haben konnten? Francy schien sich da keine Sorgen zu machen.
 

„Hast du nicht mal versucht von deinen Eltern wegzukommen?“, fragte sie.

„Rund um die Uhr!“, erwiderte Sirius. „Ich bin in Gryffindor, abgesehen von Andy, der einzige meiner Familie und ich stehe jetzt gerade in diesem Moment hier vor dir. Meine Eltern werden ausflippen, wenn sie mich hier erwischen.“
 

Francy wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und Lily schien etwas überrascht, sagte aber auch nichts, sondern entschied sich einfach mal dafür zurück zu Haily zu gehen. Sirius hatte inzwischen ein Buch gefunden, das ihm helfen konnte den Dauerklebezauber zu lernen.
 

„Kaufst du eigentlich auch gleich deine anderen Sachen für Hogwarts mit?“, erkundigte sich Francy, nachdem sie Sirius ein Weilchen dabei beobachtet hatte, wie er in dem Buch blätterte.

„Hab meine Einkaufsliste vergessen“, antwortete Sirius und sah von dem Buch auf. „Aber die Ferien sind ja noch lang genug.“

„Wir müssten doch eigentlich noch die gleichen Fächer und so haben, oder?“, meinte Francy.

„Denke schon, wieso?“

„Na weil du sonst meine Liste mal mit nutzen könntest.“

„Danke, sehr nett!“
 

Sirius grinste Francy an und zehn Minuten später hatte er tatsächlich alle seine Sachen für das neue Schuljahr besorgt und trat zusammen mit Francy aus dem Buchladen heraus. Draußen warteten James, Haily und Lily.
 

„Hey, Sirius!“, rief James vergnügt und grinste seinen besten Freund an. „Ich hatte schon befürchtet, dass man dich irgendwie entführt hätte, weil du nicht auf meinen Brief geantwortet hast.“

„Sorry!“, entschuldigte sich Sirius. „Hatte einen total vollen Kopf.“

„Aja!“
 

James sah aus, als wüsste er, weshalb Sirius einen so vollen Kopf gehabt hatte, denn ein Geheimnis war es nicht unbedingt, dass Sirius verknallt war – zumindest nicht vor James. Dieser grinste schief, aber Sirius ignorierte es kategorisch. Stattdessen stellte er sich Francy`s Eltern vor.
 

Mr und Mrs Thomsen waren sehr angenehme Zeitgenossen und sie schienen Sirius nicht nach seiner Familie zu beurteilen, obwohl der Name Black ihnen offensichtlich ein Begriff war.
 

„Du hast gesagt, dass dich deine Eltern bestrafen…“, fing Francy an.

„Am laufenden Band“, bestätigte Sirius. „Und für alles Mögliche, was ihnen nicht an mir passt. Dass ich ein Gryffindor bin zum Beispiel.“
 

James und Haily tauschten ein paar Blicke aus und es schien fast so als würden sie sich telepatisch unterhalten.
 

„Hast du Lust mit zu uns zu kommen?“, bot Haily schließlich an und Sirius blickte sie überrascht an. Er hatte bisher nicht unbedingt viel mit Haily zu tun gehabt, wenn man mal von den letzten Weihnachtsferien absah. Und da hatte er auch die meiste Zeit mit James verbracht, noch zumal Haily in dem Fall ja selber Gast bei James und seiner Familie gewesen war.
 

„Klar, warum nicht?“, antwortete Sirius schließlich und erkannte es als eine Art Chance an, eine Weile gänzlich von seiner Familie weg zu kommen. „Danke!“
 

Nach dem sie noch schnell in der Apotheke gewesen waren, wo sie ihre neuen Zaubertrankzutaten gekauft hatten, machten sie sich also zusammen nach Courtham. Francy verabschiedete sich von ihren Eltern und folgte dann ihren Freunden ins Haus.
 

Sirius besorgte sich über einen Zauber seine Sachen. Das war lustig, denn den Zauber kannte James noch nicht und er war sehr erpicht darauf zu erfahren, wie er funktionierte. Die Mädels betrachteten das etwas kopfschüttelnd, doch sie sagten nichts. Das Ministerium konnte ja nichts nachweisen.
 

Ungefähr eine Stunde später waren alle in ihren Betten verschwunden, denn aus irgendeinen Grund waren sie alle ziemlich müde, wobei bei Sirius eigentlich gar kein wirklicher Grund bestehen dürfte. Aber egal. Glücklich darüber mit seinen Freunden zusammen zu sein, und vor allem glücklich darüber in der Nähe von Francy zu sein, glitt Sirius in einen sehr ruhigen Schlaf über.

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* zu diesem Zeitpunkt haben die Leute noch keine Angst Voldemorts Namen zu nennen.

Der 31 Juli und der 13. August

Als Sirius am nächsten Morgen aufwachte, stieg ihm als erstes der süße Geruch von Pancakes mit Preiselbeersoße in die Nase. Ihm lief schon allein bei dem Gedanken daran das Wasser im Munde zusammen und er sprang aus dem Bett. James, der mit im Zimmer schlief wurde kurzer Hand aus dem Bett geschmissen.
 

„Was soll das?“, gähnte die Strubbelbirne verärgert.

„Schlafen kannst du auch in Hogwarts noch!“, behauptete Sirius und war auch schon damit beschäftigt sich umzuziehen.
 

James grummelte, drehte sich noch einmal auf die Seite und versuchte tatsächlich wieder einzuschlafen, wobei er Sirius allerdings scheinbar nicht so gut kannte, wie er gedacht hatte, denn der schmiss ein Kissen auf ihn.
 

Well, das Kissen war James noch relativ gleich, denn das konfiszierte er kurzer Hand einmal, doch wenn er glaubte Sirius damit geschlagen zu haben, irrte er sich gewaltig, denn prompt holte Sirius sich einen großen Krug Wasser, der auf dem Fensterbrett stand, um die Blumen zu gießen. Ohne mit der Wimper zu zucken goss er James das Wasser ins Gesicht. Der war augenblicklich hellwach.
 

„D…“, ihm fiel vor Schreck gleich gar nichts darauf ein.
 

Sirius lachte und stellte zufrieden den Krug mit Wasser zurück auf`s Fensterbrett und beobachtete lachend, wie James sich leicht gereizt umzog.
 

„Was hast`n du gemacht?“, wollte Haily wissen, als James aus dem Gästezimmer kam und ein Gesicht machte, als hätte man ihm die Mundwinkel mit Klebeband am Kinn befestigt. James war allerdings zu beleidigt, um zu antworten und so übernahm Sirius das für ihn, wobei der junge Black sich vor Lachen schüttelte.
 

Haily grinste und auch Lily und Francy, die nach ihr aus dem Zimmer der Mädchen gekommen waren, mussten sich wegdrehen, um ihr Lachen zu verbergen. Ohne darauf zu achten, verschwand James im Badezimmer und kam nicht eher wieder heraus, bevor er nicht jede Haarstrene einzeln getrocknet hatte (zumindest drückte Haily das so aus).
 

Im nach hinein konnte James schließlich doch darüber lachen und er und Sirius sprachen über nichts anderes als Striche planen.
 

Sirius lud sich eine Riesenportion Pancakes auf den Teller und bestrich diese abwechselnd mit Preiselbeersoße, Ahornsirup, Schokosoße und Ahornsirup mit Mangostückchen. Sirius wurde während des Frühstücks beinahe Pancake-süchtig.
 

Er hatte richtig gute Laune und das steckte irgendwie einfach nur an. Nach dem Frühstück gingen die Freunde zum Strand. Der Strand von Courtham lag nur wenige Straßen weiter von der Disko entfernt.
 

Am Strand angekommen, breiteten sie alle ihre Handtücher aus. Sirius` innere Stimme schrie danach sich neben Francy breit zu machen, doch irgendwie wollte sein innerer Schweinehund, der noch immer total selbstunsicher war, das nicht und so gewann dieser innere Schweinehund und Sirius breitete sein Handtuch neben James aus, während Francy sich nun gerade auf der ganz anderen Seite ausbreitete (neben Lily).
 

Sirius überlegte gerade ob er etwas zu ihr sagen sollte, doch in dem Moment war James schneller.
 

„Hey, Francesca“, rief er. „Wette du bist nicht schneller im Wasser als ich!“

„Und wovon träumst du nachts?“, antwortete Francy und schon war sie auch schon aufgestanden und losgerannt und James hatte Mühe wieder aufzuholen. Er hatte keine Chance.
 

Sirius saß da und ohrfeigte sich innerlich selbst. Er hätte schneller sein müssen. Auf der anderen Seite hatte er aber auch nicht damit gerechnet, dass James plötzlich einen Wettkampf mit Francy eingehen würde. Sonst war es doch immer Haily.
 

Diese hingegen schüttelte leicht den Kopf und verdrehte die Augen ein wenig.
 

„Was ist los?“, erkundigte sich Sirius bei ihr und versuchte so zu klingen, als ob es nur so ganz beiläufig wäre. Doch seine innere Enttäuschung von sich selbst war mehr oder weniger rauszuhören.

„Jamie ist mal wieder ein wenig…“, offenbar fiel ihr kein passender Begriff ein. „Sagen wir: … Er benimmt sich mal wieder auffällig.“
 

Sirius blickte zu James rüber, der gerade mit Francy ein Wettschwimmen veranstaltete. Irgendwie schmerzte es ihn das zu sehen.
 

„Ich geh dann mal Jamie ‚zurechtweisen’“, meinte Haily leicht ironisch und ging ins Wasser, wo sie James selber herausforderte und tatsächlich wandte er sich ihr zu. Francy kam wieder aus dem Wasser.
 

„Interessierst du dich für James?“, fragte Lily, als Francy sich wieder neben sie gesetzt hatte. Sirius wurde hellhörig.

„Warum?“, erwiderte Francy leicht grinsend. „Nur wegen dem Wettkampf? Oh, bitte, wenn ihm nichts Besseres einfällt…“
 

Sie schwieg einen kurzen Augenblick, in dem sie in ihrem Beutel nach der Sonnencreme suchte.
 

„Nein, James ist nicht wirklich mein Typ“, meinte sie schließlich und begann sich mit Sonnencreme einzuschmieren. „Er ist im Grunde ganz nett und so, also so zum rumblödeln und so, aber ich kann mir nicht mehr darunter vorstellen. Meine Cousine hat mir mal gesagt, dass sich „Interesse“ irgendwie anders anfühlt.“
 

Lily ließ ein verdruckstes Kichern hören, während sich Sirius` Körper entspannte. Francy reichte nun die Sonnencreme an Lily weiter, die sich auch sofort damit eincremte.
 

Haily und James kamen aus dem Wasser und sahen mal wieder aus, als hätten sie um die Weltherrschaft gekämpft. Erschöpft – und es war eine Seltenheit, dass die beiden erschöpft waren – ließen sie sich zwischen Sirius und Lily auf ihre Handtücher fallen.
 

„Ich wollte eigentlich mal über meinen Geburtstag reden“, meinte Haily nach ein paar Minuten, in denen niemand gesprochen hatte. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich machen möchte. Was haltet ihr von einer Strandparty?“
 

Sie blickte in die Runde.
 

„Cool!“, kam es sofort von Francy. „Das wird sicher lustig.“

„Mum könnte Partysnacks machen“, erzählte Haily. „Ich hatte so an etwas mediteranes gedacht und dass wir vielleicht die Strandparty auch richtig mediteran gestalten. Was meint ihr?“

„Du meinst so auf eine hawaianische Art?“, erkundigte sich Lily.

„Ja so in der Art“, meinte Haily überlegend.

„Fänd ich klasse!“, schaltete sich James ein.

„Ich auch“, bestätigte Sirius. „Sofern ich eingeladen bin.“

„Ja, ja“, erwiderte Haily. „Da besteht kein Problem.“
 

Das war nicht so 100%ig ehrlich. Sie glaubte James mal, dass Sirius nicht wie seine Familie war, aber so kleine Zweifel hatte sie da noch. Aber gut, Sie mussten Sirius ja auch nicht gleich unter die Nase reiben, dass Lily muggelstämmig war.
 

Allerdings unterschätzte sie Sirius gewaltig. Der war gerade dabei sich beim Bademeister ein Surfbrett auszuleihen. Scheinbar hatte er noch nie eines in der Hand gehabt, aber trotzdem kam er stolz zu den anderen zurück.
 

„Hey Lily“, meinte er. „Du kennst dich doch bestimmt mit solchen Dingern aus. Kannst du mir sagen, wie ich die richtig benutze?“
 

Lily blickte ihn mit offenem Mund an. Seine Worte hatten ihr verraten, das surfen nun nicht gerade die bekannteste Sportart unter Zauberern war, aber konnte er echt schon wissen, dass sie aus einer nichtmagischen Familie stammte?
 

„Ich kann nicht surfen“, log sie. Eigentlich log sie ja sonst gar nicht, aber Sirius hatte sie gerade so überrascht, dass es ihr glatt aus dem Mund gefallen war.

„Schade!“, meinte Sirius nur und versuchte es eben allein.

Es war ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und Sirius konnte man sicher auch nicht als solchen bezeichnen, aber man konnte nicht leugnen, dass er ein Naturtalent sein musste.
 

„Er weiß, dass ich muggelstämmig bin, oder?“, fragte Lily etwas nervös in die Runde.

„Scheinbar!“, meinte James. „Aber das stört ihn nicht. Ich sag doch er ist nicht, wie seine Familie. Das sieht man doch auch schon an diesen Dingern da.“
 

Er deutete auf die Surfbretter und auf Sirius, der es gerade schaffte sich ganze drei Wellen lang aufrecht zu halten.
 

„Hast du es ihm gesagt?“, fragte Haily.

„Nein“, antwortete James. „Ich bin genauso überrascht, dass er es weiß.“

„Dann haben wir ihn eben unterschätzt!“, mischte sich Francy ein. „Lasst es doch gut sein. Da ist doch jetzt nichts weiter dabei!“
 

Bewundernd blickte sie zu Sirius, der seinen gerade gestellten Rekord noch einmal topte. Ein professioneller Surfer sprach ihn nun an. Die Freunde am Strand verstanden nicht, was er sagte, aber es schien so als hätte er Sirius` Talent bemerkt.

Nur wenige Minuten später schien Sirius nahezu perfekt auf dem Surfbrett zu stehen und Lily sah dem bewundernd zu. So schnell hatte sie es vor ein paar Jahren nicht geschaffte. Der Profisurfer schien Sirius ein paar Tricks zu zeigen, was dieser dankend annahm.
 

Eine Weile lang war Sirius von den Wellen gerade zu gebannt. Irgendwann kam er dann aber wieder aus dem Wasser.
 

„Das macht richtig Spaß!“, schwärmte er. „Und ist auch gar nicht schwer, wenn man den Dreh einmal raus hat.“
 

Lily bekam ein leicht schlechtes Gewissen wegen der Lüge vorhin.
 

„Tut mir leid, Sirius“, entschuldigte sie sich leise.

„Häh?!?“, erwiderte dieser verdutzt.

„Ich meine, ich kann surfen“, meinte sie. „Aber du hast mich irgendwie total überrascht. Da fiel mir die Lüge irgendwie aus dem Mund. Tut mir leid!“
 

Sirius grinste nur. Er schien darauf nicht antworten zu wollen und es schien ihm auch nicht weiter zu stören. Lily und Haily schienen nun endgültig davon überzeugt zu sein, dass Sirius sich von seiner Familie nichts würde sagen, geschweige denn verbieten, lassen.

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Und so vertrieben sie sich also den ganzen Tag über am Strand die Zeit. Sämtliche Hemmschwellen seitens Lily und Haily waren überwunden und alle hatten Spaß.
 

James und Haily fanden natürlich noch einiges, was sich als Wettkampf anbot und sie stellten so ein richtiges Kulturprogramm zusammen, wobei diese Auffassung eher von Sirius, Lily und Francy kam. Aber die beiden Potters störte das weniger.
 

Haily gewann zweimal bei den Wasserschlachten, einmal gewann James. Sie hatten sich Surfbretter geliehen und machten einen Wettkampf daraus, wer es am schnellsten lernte. Dieser Wettkampf ging unentschieden aus, denn sie waren beide nicht ansatzweise solche Naturtalente wie Sirius.
 

Irgendwann gestalteten sie die Regeln ein wenig um und James lies sich von Sirius helfen, während Lily Haily zur Hand ging. Francy kommentierte das Szenario vergnügt. Nach der angenommenen Hilfestellung jedenfalls, stellten sich die beiden dann doch als relativ geschickt heraus, wobei der Wettkampf trotzdem bei unentschieden blieb.
 

So gegen drei waren James und Haily dann so ziemlich KO, was etwas heißen wollte bei ihren unmengen an Energie. Lily folgte ihnen aus dem Wasser, denn ihr wurde langsam kalt. Sirius Herz machte einen Luftsprung, als Francy im Wasser blieb. Jedoch lies er sich nichts anmerken und forderte sie zu einer Wasserschlacht heraus, in der Hoffnung sie würde seine Gefühle nicht bemerken.
 

Irgendwie fand er es dann aber auch wieder seltsam. Auf der einen Seite wollte er, dass sie es wusste. Auf der anderen Seite hatte er Angst davor sich wegen seiner Gefühle zum Fallobst zu machen. Er hatte oft genug James gesehen, wie er sich vor Lily zum Ei gemacht hatte. Es war schon seltsam, dass James so plötzlich vernünftig mit Lily reden konnte. Aber darüber machte Sirius sich gerade als letztes Gedanken, denn er verlor gerade die Wasserschlacht gegen Francy. Sie lachte.

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Der 31. Juli

An diesem Abend kamen sie also alle total fertig und ausgepowert vom Strand. James` und Haily`s Eltern hatten so etwas schon erwartet. Sie kannten schließlich ihre Kinder. Also war das Abendessen auch ziemlich schnell auf dem Tisch.
 

Jason, neugierig wie er war, musste natürlich alles bis ins kleinste Detail wissen, was sie am Strand gemacht hatten. James versuchte die Mini-Wuschelbirne noch abzuwimmeln, in dem er ihm sagte „Was man am Strand halt so macht – schwimmen!“ Allerdings schien Little Jay sich ganz und gar nicht damit zufrieden zu geben und so wurden die Freunde kategorisch ausgequetscht bis Megan Potter einen Schlussstrich zog und Jason sagte, er solle endlich aufhören.
 

James war seiner Mutter in diesem Moment so unendlich dankbar.
 

Diesen Abend fielen die fünf Freunde mal wieder wie Steine ins Bett.
 

Der 31. Juli kam. Haily hatte alles organisiert. Sie war, wie James schwor, einsame Spitze wenn es darum ging Partys zu organisieren und er sollte Recht behalten. Haily hatte am Strand ein kleines Partyzelt organisiert, das sie den Abend zuvor mit ihrem Vater aufgebaut hatte, während die anderen dabei geholfen hatten Fackeln aufzustellen und Lichterketten aufzuhängen. Sie hatten eine kleine Bühne aufgebaut, denn Haily plante noch etwas, wovon sie allerdings noch niemanden etwas verraten hatte. Immer wenn man sie fragte, grinste sie hämisch. James ahnte schreckliches.
 

Haily gab eine „strickte“ Kleiderordnung vor. Jeder sollte in Strandkleidung kommen. Ob das nun allerdings Badesachen oder einfach nur sommerliche T-Shirts etc. waren, spielte eine untergeordnete Rolle.
 

Der Mond nahm seit ein paar Tagen wieder ab und so kam auch Remus und auch Elina war eingeladen. Letztere wurde von Ken und Kay gebracht, die sich freuten, dass ihre kleine Schwester so gute Freunde gefunden hatte. Man sollte gar nicht glauben, dass Elina noch vor einem halben Jahr sich so im Schatten ihrer Familie gesehen hatte.
 

Fröhlich zog Elina sich um und gesellte sich dann zu den anderen. Sie trug ein luftiges blaues Sommerkleid, das nur an einem Träger hing. Ansonsten war es wie eine Art Wickelkleid um ihren Oberkörper geschlungen und auf der linken Seite hing eine wunderschöne weiße Blume. Sie sah wunderschön aus und Remus schaffte es kaum den Blick von ihr abzuwenden.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Haily!“, wünschte Elina Haily und umarmte sie. „Viel Glück, Gesundheit etc.!“

„Danke!“, freute sich Haily und nahm dankend das Geschenk an, das Elina ihr mitgebracht hatte. Es waren ein Fantasy-Roman und ein selbst gebackener Kuchen, an dem Elina, wie sie erzählte, Stunden zugebracht hatte.
 

Haily stellte die Geschenke auf einen Tisch, auf dem auch schon die Geschenke von James, Sirius, Lily und Francy standen. James hatte ihr einen Besen geschenkt (mit gesponsert von seinen seinen Eltern), denn er wusste, dass Haily sich dieses Schuljahr für das Team der Ravenclaws bewerben würde. Nichts anderes würde er tun.

Von Sirius hatte sie „Die Geschichte Hogwarts“ geschenkt und von Lily und Francy hatte Haily einen Einkaufsgutschein für „Florish und Blott`s“ bekommen.

Remus schenkte ihr ein Besen-Pflegesett, was Haily einfach klasse fand, vor allem weil Remus sich total mit James abgesprochen haben musste. Die beiden Jungs freuten sich über die Reaktion.
 

Nun ging es also zur eigentlichen Feier über. Noch war es erst um drei, sodass es noch ganz gemächlich zuging und der Höhepunkt kommt ja sowieso immer erst zum Schluss, was bei dieser Party sich noch etwas hinziehen sollte.
 

Haily hatte mit David Bradley gesprochen und dieser spielte also den DJ. Jetzt, wo der Tag noch lang war, wurden noch ganz gemütliche Songs gespielt. So legte er erst einmal „Here I Am“ von Brian Adams auf.
 

Sofort waren alle sieben Freunde auf der Bühne. Haily und James hatten natürlich die Ehre mal wieder zusammen zu tanzen. Was man nicht alles tat, um den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden.
 

It's a new world - it's a new start

It's alive with the beating of young hearts

It's a new day - in a new land

And it's waiting for me

Here I am
 

Sirius sah sich interessiert James und Haily`s Tanzkünste an, denn er war nun gerade der gewesen, der nicht mit auf der Disco gewesen war, doch das machte erst einmal nichts, denn in diesem Moment forderte Francy ihn zum Tanz auf. Sein Herz machte einen Hüpfer bis zum Mond, wie er hätte schwören können.
 

Er war bei weitem nicht so ein guter Tänzer wie James und Haily, aber es kam ja darauf an, was man daraus machte und er und Francy hatten schließlich auch total ihren Spaß.
 

Nach der ersten Tanzrunde sprangen sie alle erst einmal ins Wasser. Jason natürlich hinterher. Fast wäre er einfach so ins Tiefe gerannt, wenn James nicht in letzter „Sekunde“ gemerkt hatte, dass Jason hinterher gerannt kam. Der Kleine konnte nämlich noch nicht schwimmen. Also bekam die Mini-Wuschelrübe vorher noch einen Schwimmreifen verpasst. Dann durfte er mit Wasserschlacht veranstalten.

James und Jason`s Eltern standen aufpassend am Ufer, denn wenn Jason umkippen würde, hätte er ein Problem.
 

Nach der Wasserschlacht stellte Haily ein paar Stühle im Kreis auf. Sie würden jetzt das Werwolfdorf spielen. Remus blickte etwas verdutzt drein, aber keiner achtete darauf. Niemand wollte ihn schließlich ausgrenzen, also wurde einfach so getan, als ob er überhaupt kein Werwolf war.
 

David spielte den Moderator und er verteilte jedem einen kleinen Schnipsel, auf dem die jeweilige Rolle stand. Remus und Haily zogen jeweils einen Schnipsel mit der Aufschrift Werwolf.
 

‚Na Klasse!’, dachte sich Remus. Der Zufall war einfach verblüffend, aber das wusste noch keiner.
 

James starrte verdutzt auf seinen gerade gezogenen Schnipsel. Da stand nicht allen Ernstes „Mädchen“ drauf, oder? Am liebsten hätte er umgetauscht, doch das ging leider nicht. Bei Sirius stand „Amor“ drauf. Er musste innerlich lachen. Elina bekam einen Schnipsel mit der Aufschrift „Hexe“, na das passte ja schon irgendwie.
 

Haily erklärte nun die Regeln des Spiels.
 

„Also“, fing sie an. „Jeder hat jetzt seine Rolle gezogen. Das Spiel spielt in einem kleinen abgelegen Dorf, meinet wegen in Rumänien, und das Dorf wird von Werwölfen heimgesucht. Es gibt zwei Werwölfe, die die Dorfbewohner versuchen müssen zu identifizieren.

Jetzt gibt es unter den Dorfbewohnern ein paar, die halt ein paar besondere Kräfte haben. Das Mädchen darf nachts, wenn die Werwölfe wach sind blinzeln und versuchen die Werwölfe zu erspähen. Darf sich aber auch nicht erwischen lassen.

Amor bestimmt in der ersten Nacht zwei Liebende. Die beiden liebenden sterben nur gemeinsam. Wenn also der eine von beiden stirbt, stirbt auch der andere.

Und dann gibt es noch die Hexe, die einmal jemanden vom Tod erlösen kann und einmal jemanden vergiften kann.

Und der Rest ist einfach nur ganz normaler Dorfbewohner.

Das ganze läuft nun folgender Maßen ab: Der Moderator, also David, sagt immer an, wenn es Nacht wird und alle einschlafen sollen. Und er sagt auch an, wer gerade wach werden soll. Das hat halt mit den „Kräften“ der jeweiligen Rolle zu tun. Die Werwölfe beraten sich stumm, wer sterben soll und wenn das halt geschehen ist schlafen sie wieder ein und die Hexe hat dann halt die Möglichkeit ob Leben oder Tod zu entscheiden. Und sie kann halt auch jemanden anderes in den Tod schicken. Immer in der Hoffnung einen Werwolf zu erwischen.

Wer „Tod“ ist, ist raus und guckt dann nur noch zu. Der gibt dann seinen Schnipsel ab und es wird aufgedeckt, wer dran glauben musste.

Tags über wird dann ein Bürgermeister gewählt. Das kann sein, wer will und der leitet dann die Versammlung, denn die Dorfbewohner wollen ja die Werwölfe loswerden. Sie wissen aber nicht, wer es ist und das macht das ganze schwierig. …“
 

„Es darf also niemand seine Rolle verraten?“, vergewisserte sich Francy.

„Genau!“, erwiderte Haily „Und Amor und die Hexe werden alle nur nachts aktiv. Und halt je nach dem, wer dann zum Schluss übrig bleibt, haben entweder die Dorfbewohner oder die Werwölfe gewonnen.

… Bitte nehmt eure Rolle aber nicht zu ernst, denn die ist ja schließlich zufällig.“
 

Alle stimmten zu. Remus war zwar etwas mulmig zu Mute, aber es war ja nur ein Spiel, dachte er sich.
 

David fing an, denn er war als Moderator für fast alles zuständig.
 

„Wir sind in einem kleinen abgelegenen Dorf in Rumänien…“, erzählte er die einleitende Geschichte. „… Es wird Nacht“, kam er irgendwann auf den Punkt. „Und alle schlafen ein.“
 

Alle Spieler machten also die Augen zu.
 

„Amor wird wach“, erzählte David und Sirius machte die Augen wieder auf. „Bestimme zwei Liebende“, wie David ihn an.
 

Sirius überlegte kurz. Am liebsten hätte er sich und Francy bestimmt, aber letztendlich hätte er sich damit auch selbst verraten. Dann grinste er und zeigte stumm auf James und Haily. Das sollte Folgen haben.

David nahm es zur Kenntnis.
 

„Amor schläft wieder ein und die Werwölfe werden wach“, moderierte er. Alle taten, was angesagt wurde.
 

Haily und Remus blickten sich an. Sie grinste ihm zu. Er grinste nur verhalten zurück.
 

„Bestimmt ein Opfer!“, meinte David.
 

Haily spürte James Blick im Nacken. Sie grinste in sich hinein. James war das „Mädchen“? Auch James wusste nun ganz eindeutig, mit wem er es zu tun hatte. Er konnte zwar Remus nicht als zweiten Werwolf identifizieren, aber Haily war einer und das konnte nur heiter werden.
 

Haily beriet sich stumm mit Remus, wer fliegen sollte. Sie rechnete damit, dass das erste Opfer noch von der Hexe gerettet werden würde und so zeigte sie nicht auf James, sondern auf Sirius. Remus nahm es hin. Er wollte eigentlich keine derartige Entscheidung treffen, aber im Grunde ging es ja nur um den Spielausscheid.
 

David nahm also Sirius` „Schicksal“ zur Kenntnis und schickte Haily und Remus wieder schlafen. Dann weckte er die Hexe, Elina, auf. Sie nickte, als er sie fragte, ob sie das Opfer retten wollte. Haily hatte also Recht behalten, auch wenn sie natürlich nicht gewusst hatte, dass Elina die Hexe war.
 

„Es wird wieder Tag“, erzählte David. „Alle wachen wieder auf. Diese Nacht ist niemand gestorben. Wählt nun einen Bürgermeister.“

„Ich bin für Francy“, stimmte Lily und es fand erst mal keine Gegenstimmen. Also durfte Francy die Verfolgungsjagt leiten.
 

„Und nun beratet euch also, wer ein Werwolf sein könnte“, wies David sie an.
 

James, der natürlich nicht wusste, was ihm Dank Sirius blühte stimmte natürlich sofort für Haily und begründete es damit, dass er angeblich des Nachts Wolfsgeheul in der Nähe ihres Hauses gehört hatte.
 

Haily leugnete es und behauptete, das James das nur sagen würde, um den Verdacht von sich zu lenken.
 

Sirius vermutete, dass Lily ein Werwolf sein könnte. Eigentlich schloss er ja auch James und Haily nicht aus, aber er hatte sie ja selbst zu Liebenden gemacht und sie würden schließlich beide aus dem Spiel ausscheiden, wenn einer von ihnen ausschied. Das wussten die beiden nur selber nicht.
 

Zum Pech für die beiden Potters glaubten die Mädels Haily und James wurde als Werwolf angeklagt. Im ersten Moment freute sich Haily und alles feierte, als David James` Schnipsel entgegen nahm und bekannt gab, dass er das „Mädchen“ war.
 

„Aber“, machte David weiter. „James war ein Liebender. Und Haily hat er also mitgenommen.“
 

Haily saß da wie angewurzelt.
 

„Der Amor kann was erleben!“, entrüstete sie sich gespielt und gab David ihren Schnipsel.

„Und da ist ein Werwolf mit drauf gegangen!“, gab David bekannt.

„Ich wende den Vorwurf von mir ab, ja?“, kommentierte James grinsend.

„Mensch, das ist der Witz des Spiels!“, meinte Haily.
 

David schickte nun die verbleibenden Spieler wieder schlafen. Diesmal wurde Remus direkt wach, denn Sirius war ja schon in Aktion getreten.
 

Haily und James guckten zu. James blickte Remus gespielt entsetzt an. Remus wusste ja nicht, was für ein Glück er mit der Rolle hatte, denn mit einem derartigen Zufall rechnete sicher niemand. Remus jedenfalls deutete auf Lily.
 

James war nicht wirklich zufrieden damit, aber er war ausgeschieden und durfte sich nicht einmischen. Elina konnte Lily auch nicht mehr retten, denn sie hatte in der Vorrunde schon Sirius gerettet. Sie wollte aber auch niemanden vergiften.
 

„Es wird wieder Tag“, meinte David. „Und wir haben einen Tod zu verzeichnen. Lily ist „gestorben“.“
 

Sie blickte verdutzt auf und übergab aber ihren Zettel ohne einen weiteren Kommentar.
 

„Eine Dorfbewohnerin“, erzählte David und nun trat die Dorfversammlung zusammen.
 

Prompt wurde Sirius verdächtigt ein Werwolf zu sein. Ihm traute Elina es erst mal am ehesten zu. Sirius tippte auf Remus, doch dieser tippte wieder auf Sirius, denn er konnte ja schließlich nicht sich selbst verraten.
 

Francy wollte Sirius nicht in den „Tod“ schicken. Sie wollte sich aber auch nicht festlegen, und so wurde sie allerdings überstimmt und Sirius musste dran glauben.
 

„Es gibt keine Liebe mehr auf der Welt!“, behauptete gespielt beleidigt, als David ihn als Amor identifizierte.

„Was soll ich`n da sagen?“, fragte James. „Meine Liebe schickt mich in den Tod!“

„Das beruht ja wohl auf Gegenseitigkeit!“, mischte sich Haily ein.

„Wie kommst du eigentlich auf diese Konstellation?“, fragte James Sirius. Dieser musste lachen.
 

Nun wurden wieder alle schlafen geschickt und Remus schmiss Francy raus. Sirius unterhielt sich stumm mit James und bedeutete ihm, dass er Remus nie ernsthaft vermutet hätte. James stimmte ihm zu.
 

Elina lies wieder niemanden vergiften und so war die zweite Dorfbewohnerin „tot“.
 

Lily flüsterte Francy ins Ohr, wer wer war und Francy lachte ein wenig. James hatte Recht gehabt. Niemand hätte mit dem Zufall gerechnet, dass gerade Remus der zweite Werwolf war. Das einfache Ausschlussverfahren sagte Remus und Elina, welche Rolle der jeweils andere innehatte.
 

Sie wollte nicht erst noch neu einen Bürgermeister wählen sondern spielten „Sching, schang, schong“, um das ganze zu entscheiden. Remus verlor und der Vollständigkeit halber identifizierte David Remus als den zweiten Werwolf.

„Die Dorfbewohner haben gewonnen“, erklärte er.
 

„Also ich finde ja, dass das Spiel bestimmt viel mehr Spaß macht, wenn mehr Leute mitspielen“, fand James und so wurden natürlich James` und Haily`s Eltern mit einbezogen und auch Jason durfte mitspielen. Der kleine setzte sich aber neben David, denn er konnte noch nicht richtig lesen.
 

Seine erste Rolle war Amor.
 

Dieses mal spielten drei Werwölfe, denn mit ein paar mehr Spielern wurde auch der Passus natürlich interessant.

Die Werwölfe dieser Runde waren Sirius, Lily und Lee Potter. Die Hexe wurde dieses Mal von Francy gespielt und Remus war das Mädchen. Innerlich erstickte er an einem Lachkrampf. Den Zufall der letzten Runde hatte er längst vergessen. Es war nur ein Spiel. Niemand würde ihm je unterstellen, dass er wirklich ein Werwolf wäre.

Wie sehr er sich doch täuschte. Gut seine Freunde unterstellten es ihm nicht. Aber stillschweigend wussten sie es.
 

Das Spiel begann erneut und Jason freute sich, als er zwei Liebende bestimmen durfte. Demonstrativ nahm er doch gleich mal Sirius und Francy. Er hatte zwar keine Ahnung, was Sirius empfand und er hatte mit seinen fünf Jahren sowieso keine Ahnung von Liebe, aber das spielte ja keine Rolle.
 

Sirius, Lily und Lee Potter schickten einstimmig James in die letzte Ruhe und Francy sah das mit dem Retten etwas anders als Elina. Sie versuchte einmal einen Werwolf zu vergiften und überlegte, wer Werwolf sein könnte. Schließlich deutete sie auf Megan Potter.
 

David lachte innerlich, als er James und seiner Mutter mitteilte, dass sie gerade gestorben waren.
 

Das Spiel zog sich noch eine Weile hin. Immer und immer wieder wurde es durchgespielt, denn es machte wirklich richtig Spaß.
 

Nach der fünften oder sechsten Runde allerdings meinte Haily aber, dass sie doch jetzt mal wieder eine Tanzrunde veranstalten könnten. Außerdem wurde sie langsam hungrig und Lee und Liones Potter bereiteten den Grill vor. Es sollte gegrillten Fisch und jede Menge südländisches zu futtern geben.
 

David legte in dieser Tanzrunde die Lieder „Jägermeister“ von den Toten Hosen, „Good bye Logic“ und „Du schreibst Geschichte“ von Madsen auf. Dann war das Essen auch schon fertig, denn Zauberer brauchten ja allgemein nicht so lange, wie Muggel.
 

Alles suchte sich einen Platz am Tisch. Sirius freute sich richtig, als er sich plötzlich neben Francy wieder fand.
 

„Soll ich dir was mitbringen?“, bot er ihr an.
 

Sie guckte ein wenig verdutzt, doch dann lächelte sie.
 

„Gerne“, meinte sie. „Ich nehm erst mal so ne gegrillte Fischpfanne, oder so und irgendwas obstiges. Egal was!“

„OK, alles klar!“, nahm er strahlend zur Kenntnis und verschwand in Richtung Bufet, denn alles was bereits fertig war, war an einer Art Bufet angerichtet worden.
 

Francy lief leicht rot an, als sie Sirius so hinterher sah. Nur Haily und Lily merkten es, sagten aber nichts weiter dazu, denn sie beobachteten das schon seit ein paar Tagen bei Francy.
 

Sirius kam zurück.
 

„Bitte sehr!“, sagte er und stellte Francy ihren Teller hin. Er hatte sehr vielseitig ausgesucht, denn neben dem Fisch hatte er ihr noch Mango- und Melonenstückchen und Lychis mitgebracht.

„Danke“, erwiderte Francy strahlend.

„Kein Problem“, winkte Sirius ab, freute sich aber innerlich wie ein kleines Kind, dass sie ihn gerade anstrahlte.
 

Er selber hatte sich Schaschlik und Obst auf den Teller getan (Das gleiche Obst wie für Francy). Außerdem hatte er sich schon mit Nachtisch versorgt. Es gab nämlich jede Menge Wackelpudding und Schokoladenmouse und besonders ersteres hatte es ihm angetan.
 

Für eine Weile, in der alle ihr Essen verputzten herrschte Stille. James beobachtete Sirius von der anderen Seite des Tisches her, denn ihm war nicht entgangen, dass Sirius immer mal wieder verstohlen zu Francy schielte.
 

Er grinste und wollte auch schon etwas sagen, aber Haily, die neben ihm saß stach ihm in die Seite und blickte ihn warnend an. Es war erstaunlich, wie gut sie James voraus sehen konnte.
 

Nach dem Abendessen folgte noch eine längere Tanzrunde und dann fanden sich tatsächlich noch wieder sechs freiwillige, die die Aschenputtel-Parodie aufführten. Die war zwar inzwischen schon bekannt, aber sie war so genial, dass man einfach nicht anders konnte, als sich noch einmal drüber zu zereimern.

Und natürlich war das ja auch für ihr Eltern und Jason der ultimative Bringer. Vor allem Jason war vor Freude total aus dem Häuschen.
 

Die Party endete, nach dem Geschmack der Gäste, viel zu früh (22.00 Uhr). Munter schwatzend gingen die Freunde nach Hause, während die Erwachsenen das Partyzelt abbauten. Bevor sie alle jedoch in ihren Betten verschwanden, zog Sirius Francy unbemerkt von de anderen in ein kleines Zimmer…

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Der 13. August

Drei Tage nach Haily`s Geburtstag wurde Lily von ihren Eltern wieder abgeholt. Sie war schon ein wenig geknickt, doch im Grunde sollte es ja nicht für allzu lange sein, denn auch Lily plante bereits ihren Geburtstag. Der sollte nur nicht ganz so groß werden, wie der von Haily, denn so dicke hatten es die Evanses auch wieder nicht.
 

Sie hatte natürlich auch wieder Haily, Elina, Francy, Remus, James und Sirius eingeladen. Über letztere beiden wunderte sie sich fast selber, aber James und Sirius waren in der letzten Zeit echt nett gewesen und Haily hatte sie außerdem auch soweit bearbeitet, dass sie nun tatsächlich glaubte, dass James wohl charakterlich sehr vielschichtig war, wobei sie sich aber auch sicher war, dass Haily auch ihn bearbeitet haben musste.
 

Als sie nach Hause kam, sah sie als erstes Petunia, die sie giftig anblickte. Offenbar hielt sie überhaupt nichts vom Flohpulverreisen. Lily achtete jedoch nicht weiter darauf, denn sie wusste ja inzwischen, dass Petunia die Magie verabscheute.
 

So ging Lily in ihr Zimmer und packte ihren Rucksack aus.

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Der 13. August rückte näher. Lily war fast die ganze Zeit mit der Planung beschäftigt. Es sollte ne ganz gemütliche Party mit Freunden werden. Sie wollte ebenfalls am Strand feiern, denn das bot sich zu dieser Jahreszeit einfach nur an.
 

Die Mädels kreuzten alle schon am 12. auf. So war einfach noch ne Shoppingtour zu viert drin und die vier waren somit also fast den gesamten Tag außer Haus.
 

„Was haltet ihr von dem hier?“, erkundigte sich Haily und hielt sich ein hellblaues Top an.

„Lässt dich vielleicht etwas zu bleich wirken“, fand Francy. „Ansonsten sieht es aber echt klasse aus.“

„Und wenn ich es in nem dunkleren Blauton nehme?“, fragte Haily und nahm das gleiche Top noch einmal in Dunkelblau von der Stange.
 

Lily und Francy begutachteten das Top prüfend.
 

„Probier es doch einfach mal an“, schlug Lily vor und Haily verschwand in einer Umkleidekabine.
 

In der Zwischenzeit hatte Elina einen schicken Jeansrock anprobiert und zeigte sich nun Lily und Francy von allen Seiten.
 

„Etwas weit, findest du nicht?“, überlegte Lily.

„Etwas“, bestätigte Francy. „Aber ich glaub, den gibt es auch noch in ner Nummer kleiner.
 

Sofort ging sie nachsehen ob wirklich noch ein Rock in ner kleineren Größe da war und wurde sofort fündig.
 

„Probier den mal an, Elina“, meinte sie und hielt ihr den gleichen Rock noch einmal hin.
 

Haily kam aus der Umkleidekabine und erntete als Antwort nur drei erhobene Daumen seitens Lily, Francy und Elina. Sie grinste. Das hieß ja schließlich, dass es super aussehen musste.
 

Lily fand einen Wickelrock in azurblau mit weißem Muschelmuster.
 

„Nicht schlecht!“, bestätigte Haily. „Gibt es hier eigentlich Bikinis?“

„Dort vorne“, antwortete Lily und deutete in Richtung Kasse.

„OK, ich bin dann mal dort stöbern“, meldete sich Haily ab.

„Bis gleich“, nahmen die beiden anderen zur Kenntnis.
 

In der Zwischenzeit war Elina wieder fertig und nun saß der Rock perfekt.
 

Die Zeit verging. Irgendwann gegen 16.00 Uhr machten sie sich auf den Heimweg, denn Remus würde auch bald da sein. Der kam dann auch pünktlich nur eine Viertelstunde später.
 

„Hey!“, grüßte er fröhlich und gab Elina einen sanften Kuss auf die Wange. „Sorry, dass ich nicht früher konnte. Ich hatte in der letzten Zeit ein paar gesundheitliche Problemchen und war noch einmal zur Untersuchung.“

„Es ist doch aber hoffentlich alles in Ordnung, oder?“, erkundigte sich Lily scheinheilig. Die Mädels kannten die Mondtabelle auswendig und wussten somit ganz genau, was sich hinter den ‚gesundheitlichen Problemchen’ nur verbergen konnte.

„Ja“, log Remus. Die Narben in seinem Gesicht sprachen eine ganz andere Sprache. „War nur so`n kleiner Anfall. Nichts Ernstes.“
 

Die Mädels taten erleichtert. Keine ließ sich anmerken, dass sie alle die Wahrheit kannten und die Narben wurden mal eben gekonnt ignoriert.
 

„Was habt ihr so getrieben?“, erkundigte sich Remus.

„Shopping“, antwortete Francy grinsend.

„Schon wieder?“, wunderte sich Remus. „Wart ihr doch erst letzten Monat!“

„Das macht ja im Grunde genommen erst einmal nix“, meinte Haily und lachte.

„Shoppen geht immer!“, bestätigte Lily.

„Aha!“, erwiderte Remus knapp. Das musste nicht weiter kommentiert werden. Im Grunde kannte er es ja schon von Katya, mit dem Unterschied, dass Katya schlimmer war.
 

„Komm rein!“, meinte Lily plötzlich, als hätte sie erst eben festgestellt, dass sie alle noch im Garten standen.

„Gerne“, freute sich Remus. „Ich finde, ihr habt ein tolles Haus, übrigens.“

„Danke“, erwiderte Lily lächelnd und hielt den Mädels und Remus die Tür auf.
 

Petunia war gerade damit beschäftigt ihren Eltern beim Kaffee vorbereiten zu helfen. Sie verstand nicht wirklich, warum Lily`s Freunde schon einen Tag vorher auftauchen mussten. Auf der anderen Seite handhabte sie es selber jedes Jahr genauso und bis zu Lily`s Einladung nach Hogwarts hatte sie das auch bei ihrer kleinen Schwester nie gestört. Was der Brief doch alles angerichtet hatte!
 

„Kann ich noch irgendwas helfen?“, bot Lily an.

„Nein“, antwortete Petunia knapp und ging dann ohne ein weiteres Wort in die Wohnstube. Lily wirkte etwas vor den Kopf gestoßen, aber inzwischen machte es ihr schon nichts mehr aus.
 

„Ich zeig euch dann mal eure Gästezimmer“, meinte sie fröhlich zu ihren Freunden. „Ray, ich hab mir gedacht, dass du dir vielleicht ab morgen Abend das Zimmer mit James und Sirius teilst. Sie kommen dann morgen früh.“

„Kein Problem, gerne“, antwortete Remus aufgeschlossen und blickte sich interessiert in dem gemütlichen Gästezimmer um, in das Lily ihn führte. Drei Betten waren hier hergerichtet hier bereits hergerichtet worden und es wirkte beinahe wie im Hotel. „Ist echt gemütlich hier, danke!“ Remus strahlte Lily an.

„Keine Ursache“, winkte Lily ab, während Remus seinen Rucksack auf eines der Betten fallen ließ. „Das ist doch selbst verständlich.“
 

Remus strahlte nur so vor sich hin und folgte den Mädels dann in das Zimmer nebenan, wo Haily, Francy und Elina schlafen würden. Dieses Zimmer war nicht minder gemütlich als das Zimmer, in dem die Jungs schlafen würden. Die Evanses waren sehr gastfreundliche Menschen genau wie auch die Potters.
 

„Ich geb Ray wirklich Recht. Es ist echt gemütlich hier“, fand Francy.

„Ja, bei euch kann man bestimmt gut chillen“, bestätigte Elina und warf einen Blick aus dem Fenster, durch das man das Meer sehen konnte. „Ich bin nie in einem Hotel gewesen, aber genauso muss das dort sein“, schwärmte sie.

„Freut mich, dass es euch gefällt!“, freute sich Lily. „Dad hat das Haus vor ein paar Jahren selbst gebaut. Er hat vorneweg lange dafür gespart, damit wir es uns leisten konnten. Vorher haben wir noch in einem Mehrfamilienhaus ein paar Straßen weiter gewohnt, aber ich finde auch, dass es hier viel schöner ist.“

„Ein Traum!“, fügte Haily hinzu.
 

Es klopfte gedämpft an der Tür und Mr Evans blickte freundlich zur Tür rein.
 

„Kommt ihr Kaffee trinken?“, fragte er.

„Sofort, Dad“, erwiderte Lily. „Darf ich euch ins Wohnzimmer führen?“, fügte sie glücklich an ihre Freunde gewandt hinzu und stellte sich kerzengerade hin, wie ein Portier im Hotel, als wollte sie Elina tatsächlich einen Hotelaufenthalt vorspielen. Ihre Gäste verstanden die Geste und lachten.
 

Lily führte die vier nun also ins Wohnzimmer, wo sie von Lily`s Eltern noch einmal freundlich begrüßt wurden. Petunia saß mit verschränkten Armen in einem Sessel und warf ihrer Schwester fast feindliche Blicke zu.
 

„Das ist im Übrigen meine Schwester Petunia“, stellte Lily vor. „Tuney, das sind Haily, Francy, Elina und Ray“, fuhr sie an ihre Schwester gewandt fort.

„Schön“, antwortete diese nur kurz angebunden ohne den vieren die Hand zum Gruß zu schütteln.

„Sie ist seit letztem Jahr etwas eifersüchtig auf mich“, erklärte Lily das Verhalten Petunias, als Haily, Francy, Elina und Remus etwas verdutzt drein blickten.

„Ich bin nicht eifersüchtig!“, leugnete Petunia, fing sich aber sofort strenge Blicke von ihren Eltern ein, als sie noch etwas hinzufügen wollte, deswegen ließ sie es bleiben. Lily wusste, was sie hatte sagen wollen, ging aber nicht darauf ein. Das führte zu nichts.

„Setzt euch“, bot sie den vieren an, woraufhin die vier sich jeweils einen Platz suchten.

„Kokos-Kirschkuchen!“, fiel Haily auf, als Mrs Evans den Kuchen rumreichte.

„Ja“, erwiderte Mrs Evans lächelnd. „Richte deiner Mutter doch einen schönen Gruß von mir aus und danke noch einmal für das Rezept.“

„Werd ich machen“, antwortete Haily und nahm sich ein Stück Kuchen. Dann reichte sie das Tablett weiter an Remus.
 

Für eine Weile sagte niemand etwas. Petunia blickte etwas angewidert zu Remus, denn sie fand seine Narben im Gesicht abstoßend. Sie hätte ihm wahrscheinlich alles unterstellt. Doch sie sagte nichts, denn sie wusste, dass sie damit garantiert auf Konfrontation von ihren Eltern laufen würde und sie kannte Lily auch gut genug um zu wissen, dass diese nie etwas auf ihre Freunde zu sprechen kommen lassen würde.
 

„Wann kommen James und Sirius morgen eigentlich“, wollte Remus schließlich wissen.

„Morgen Vormittag“, antwortete Lily. „Wahrscheinlich so gegen 10.“

„Wenn Jamie sagt, um 10, meint er meistens so ne Viertelstunde später“, mischte sich Haily ein. „Und ich glaube, dass Sirius die letzten Tage bei ihm war, also wird er garantiert mit ihm zusammen kommen.“

„Ist Sirius denn nicht noch einmal bei sich zu Hause gewesen?“, fragte Elina.

„So weit ich weiß, nicht“, zuckte Haily mit den Achseln. „Aber inzwischen kann ich mir auch lebhaft vorstellen, dass er alles tun würde um seiner Familie zu entkommen. Also verwundert es mich gar nicht, dass er bei Jamie ist.“

„Ich finde, er sollte seine Eltern mal dafür anzeigen“, stimmte Francy. „Ich meine, so wie er immer sagt, müssen sie ja echt eine Strafe sein. Und niemand hat solche Eltern verdient.“

„Es ist nicht ganz so einfach eine Familie wie die Blacks anzuzeigen“, sagte Haily. „Ich weiß nicht, ob dir Vater dir sehr viel darüber erzählt hat, aber mein Dad meint, dass die Blacks schon für so einiges verdächtigt werden und das Problem ist, dass man ihnen absolut nichts nachweisen kann.“
 

Francy schwieg einen Moment.
 

„Nein, Dad erzählt wirklich nicht allzu viel“, erzählte sie. „Dazu ist er meist viel zu erschöpft, wenn er von der Arbeit kommt. Das was ich weiß, hab ich ab und zu mal beim Abendessen aufgeschnappt. Aber wenn Sirius gegen seine Eltern aussagen würde…“

„Das reicht nicht“, mischte sich Remus ein. „Ich hab mich mal mit dem Zaubererrecht beschäftigt und Minderjährige werden im Allgemeinen nicht sehr ernst genommen vor Gericht. Und keiner kann sonst bezeugen, wie es für Sirius sein muss, denn im Grunde belaufen sich die Aussagen, die, meinetwegen deine Eltern machen würden, auch „nur“ auf sein Wort. Und dagegen steht dann das Wort seiner kompletten Familie.“
 

Francy biss sich auf die Lippen. Konnte man denn wirklich nichts für Sirius tun?
 

„Wenn ich einmal mit diesem Rechtssystem zutun haben sollte, dann werde ich da aber mal gehörig was ummodeln“, schwor sie.

„Ohne Zweifel, Francy“, glaubte Lily ihr, denn die Freunde wussten, dass Francy sich sehr für Gleichberechtigung einsetzte und die Aussagen Minderjähriger von Erwachsenen zu unterscheiden war absolut keine Gleichberechtigung.
 

In diesem Moment erhob sich Petunia vom Tisch und ging mit einem Gesichtsausdruck in ihr Zimmer, als würde sie es überhaupt nicht mögen über solche Themen am Kaffeetisch zu sprechen. Lily blickte ihr nach, doch sie versuchte nicht sie aufzuhalten. Es war besser sie ging wortlos, als wenn sie noch irgendeine Beleidigung einwerfen würde.

Mr und Mrs Evans jedoch schienen es nicht so höflich zu finden, dass Petunia einfach aufgestanden und gegangen war. Mrs Evans entschuldigte sich kurz und folgte dann Petunia in ihr Zimmer.
 

Das Gespräch der Freunde wandte sich nun dem kommenden Schuljahr zu.

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Am Sonntag, den 13. August wachte Lily ungewöhnlich früh auf (8.45 Uhr). Das war eigentlich jedes Jahr an ihrem Geburtstag so. Sie war immer so aufgeregt, dass sie mindestens eine halbe Stunde früher aufstand als sonst.
 

Sie sprang auf und zog sich an. Sie wollte ihre Freunde nicht schon so früh wecken und begann aber schon damit Frühstück zu machen. Auch das war jedes Jahr so, denn sie brauchte immer etwas, um sie abzulenken, bis alle anderen aufwachten und es hatte auch einen schönen Nebeneffekt für ihre Eltern.
 

Remus gesellte sich zu ihr in die Küche.
 

„Morgen!“, grüßte er sie. „Alles Gute zum Geburtstag!“

„Danke“, freute sich Lily und nahm dankend sein Geschenk entgegen. „Dir auch einen guten Morgen. … Ich mach dein Geschenk dann auf, wenn die anderen wach sind, okay?“

„Klar“, erwiderte Remus. „Kann ich dir was helfen?“

„Nein, danke“, winkte Lily lächelnd ab. „Du bist hier schließlich der Gast. Wie kommt es eigentlich, dass du schon so früh wach bist?“

„Ich bin allgemein Frühaufsteher“, erklärte Remus und setzte sich auf einen Stuhl. „Und du?“

„Aufregung“, sagte Lily nur grinsend. „Ist jedes Jahr so.“
 

Remus lachte. Lily wandte sich grinsend ab und begann einen Stapel Teller aus dem Schrank zu holen. Remus erhob sich und nahm ihr die Teller ab, um den Tisch zu decken.
 

„Danke“, meinte Lily. „Ist aber echt nicht nötig.“

„Ach was“, meinte Remus. „Ist doch nicht der Rede wert.“
 

Lily gab nach, denn Remus half offensichtlich gerne. Er ging ihr auch beim Zubereiten der Pancakes zur Hand und zeigte ihr außerdem ein Rezept für Waffeln.
 

„Das hat meine Mutter mir letztens mal gezeigt“, erzählte er. „Ist echt lecker.“

„Danke“, freute sich Lily und schnappte sich eine bereits fertige Waffel um zu naschen.

„Hey!“, rief Remus grinsend und sie lachte.

„Die sind wirklich lecker“, lobte sie.

„Sag ich doch!“
 

Lily stellte den Teller mit den anderen bereits fertigen Waffeln schon einmal auf den Tisch auf eine Drehplatte, während Remus noch damit beschäftigt war weitere Waffeln zu backen. Lily schnitt nun eine Mango und eine Ananass auf und stellte das Obst in zwei Schälchen ebenfalls auf den Tisch.
 

Nun kamen auch Haily und Francy dazu.
 

„Morgen!“, grüßten sie fröhlich und umarmten Lily. „Alles Gute zum Geburtstag, jede Menge Glück und Gesundheit und alles was du dir sonst noch so wünschst.“

„Danke“, erwiderte Lily.

„Riecht echt total lecker bei euch!“, fand Haily und schaute Remus über die Schulter.

„Dann koste erst einmal!“, grinste Remus. „Wo steckt Elina?“

„Sie schläft noch“, sagte Francy. „Wir wollten sie nicht wecken.“

„Na dann“, meinte Remus und gab die restlichen Waffeln zu den anderen auf den Teller. „Dann geh ich sie jetzt mal wecken.“ Er grinste.

„Wie gemein!“, fanden die Mädels doch es klang nicht wirklich ernst.
 

Haily und Francy überreichten Lily nun ihre Geschenke.
 

„Danke“, freute sich Lily und legte die Geschenke stolz zu dem von Remus.

„Willst du nicht auspacken?“, erkundigte sich Haily.

„Wenn dann alle wach sind“, erwiderte Lily. „In diesem Fall, wenn dann halt Elina gleich wach ist.“
 

Sie grinste und Haily und Francy ebenso.
 

Remus kam zurück in die Küche, gefolgt von einer ziemlich verschlafenen Elina, die allerdings sofort hellwach schien, als sie Lily alles Gute zum Geburtstag wünschte und ihr das Geschenk in die Hand drückte.
 

Lily bedankte sich und machte sich nun auch daran, die Geschenke auszupacken. Elina hatte ihr einen Freundschaftsbecher geschenkt. Darin steckten jede Menge kleine Naschereien.
 

„Danke, Elina“, freute sich Lily und umarmte sie, bevor sie sich an Haily`s Geschenk machte. Von ihr bekam sie ein besonderes Tagebuch, das sich nur von dem Besitzer öffnen ließ und dazu einen Stift mit einer speziellen Tinte, die nur sichtbar wurde, wenn man ein Passwort nannte, das man in den Stift einspeichern konnte.
 

Von Francy bekam Lily eine Kerze und jede Menge Süßes. Lily hatte letztens einmal erwähnt, dass sie Kerzen sammelte und sie liebte Schokolade. Und Remus schenkte ihr ein Buch über Zaubertränke.
 

Überglücklich umarmte Lily ihre Freunde und bedankte sich für die Geschenke. Dann kamen auch schon ihre Eltern dazu.
 

„Guten Morgen und alles Gute zum Geburtstag, Janey“, wünschte Mr Evans seiner Tochter.

„Danke, Dad“, erwiderte diese und umarmte ihre Eltern.
 

„’Janey’?“, fragte Remus verwundert und blickte die anderen Mädels ratlos an. Diese sahen nicht minder überrascht drein.

„Janeyna ist mein zweiter Vorname“, erklärte Lily. „Und Dad scheint diesen lieber zu mögen als Lily.“
 

Sie grinste und ihre Freunde sahen nun etwas belustigt aus. Lily öffnete das Geschenk von ihren Eltern. Es war ein Kinogutschein und, total unverfänglich, jede, jede Menge Naschereien. Lily war total happy.
 

Sie setzten sich nun alle an den Tisch, um gemütlich zu frühstücken. Irgendwann nach dem Frühstück kreuzten James und Sirius mittels Flohpulver auf. Haily hatte Recht behalten. James kam wirklich mit etwas Verspätung. Doch das störte nicht weiter.
 

„Hey“, grüßten die beiden vergnügt und James wandte sich auch sofort an Lily.

„Also alles, alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte er ihr. „Und danke für die Einladung.“

„Danke, gern gescheh`n“, erwiderte Lily glücklich und James reichte ihr einen Holzkäfig. Lily öffnete diesen etwas verdutzt und blickte umso verdutzter drein, als eine kleine norwegische Waldkatze aus ihm hervorgekrabbelt kam.

„Oh mein Gott, wie niedlich!“, rief Lily und nahm sie auf den Arm.

„Wie süß!“, bestätigten auch Haily, Francy und Elina und kraulten das Tierchen, das sehr zutraulich schien.

„In der magischen Managerie haben sie gesagt, dass sie Nordy heißt“, erzählte James. „Und sie soll sehr zutraulich und anhänglich sein.“

„Das zutrauliche, haben wir schon mitbekommen“, kommentierte Haily doch sie war viel zu sehr mit der kleinen Katze beschäftigt.

„Die ist echt knuffig!“, freute sich Lily. „Danke, James.“
 

Sie sah James mit leuchtenden Augen an und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer vor Freude. Sirius meldete sich nun zu Wort.
 

„Ja, also“, begann er, „James und ich waren ja zusammen deswegen in der Winkelgasse und da hab ich halt auch noch was dazu.“
 

Er reichte Lily ein Päckchen. Sie setzte Nordy auf den Boden und nahm das Päckchen entgegen. Es enthielt Katzenspielsachen und einen Vorrat an Katzenfutter.
 

„Sie soll übrigens auch sehr neugierig sein“, meinte Sirius.
 

Lily suchte nach Worten, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen, doch das schien ein Ding der Unmöglichkeit. Die Jungs jedoch verstanden sie und James freute sich wie ein Schneekönig.
 

„Mögt ihr noch Waffeln?“, bot Lily an. Es schien ihr unhöflich nicht noch was zu essen anzubieten.

„Gerne!“, riefen James und Sirius prompt und einstimmig.
 

Lily führte die beiden in die Küche, wo noch einiges an Waffeln, Pancakes und Obst übrig war. Lily und Remus hatten vor Freude nämlich so viel gemacht, dass es unmöglich gewesen wäre alles „nur“ zu siebend zu essen. James und Sirius freuten sich. Sie hatten zwar auch schon gefrühstückt, aber Waffeln und Pancakes passten scheinbar immer rein.
 

„Eine Nachbarin von mir kommt heute Nachmittag noch rüber“, erzählte Lily. „Sie war früher mit mir in einer Grundschulklasse.“

„Cool!“, fand Francy.

„Was ist eine Grundschule?“, wollte Sirius wissen und er blickte mit voll gestopftem Mund vom Essen auf.

„Na die Schule, die man besucht, bevor man nach Hogwarts kommt“, erklärte Lily verdutzt über die Frage. „Man lernt halt erst mal die ganze Allgemeinbildung und überhaupt erst mal lesen und schreiben. Die besuchen doch alle, oder?“

„Nein“, antwortete Haily. „Normalerweise bringen die Eltern ihren Kindern Lesen und Schreiben bei. Aber es gibt im Ministerium eine Privatschule für Eltern, die keine Zeit haben, ihre Kinder selbst zu unterrichten. Die besuchen aber nur die wenigsten.“

„Das Ministerium bietet eine Privatschule?“, wunderte sich Elina und auch Francy, Remus und Sirius blickten erstaunt auf.

„Ja“, antwortete James. „Haily und ich waren auch mal ne Zeit lang dort. Bereitet einen so ziemlich auf Hogwarts vor.“

„Ist das bei euch denn nicht Pflicht?“, fragte Lily. „Also bei Muggeln besteht Schulpflicht und jeder besucht erst eine Grundschule und dann eine Gesamtschule und dann kann er später auch noch auf die Universität, wenn er möchte.“
 

Ihre Freunde blickten sie verwirrt an.
 

„Jedenfalls sind Tasha und ich schon ewig befreundet“, schloss Lily schließlich, als sie einsah, dass sie sich mit Zauberern wahrscheinlich nicht über das Muggelschulsystem unterhalten konnte.

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Irgendwann gegen drei Uhr nachmittags klingelte es dann an der Tür und Tasha stand davor. Lily hatte zuvor ihre Freunde gebeten nicht über Hogwarts zu sprechen, da Tasha ja nicht wusste, dass Lily eine Hexe war.
 

Freudig umarmte Tasha Lily und überreichte ihr das Geschenk. Es war ein neuer Bikini. Tasha hatte wirklich ein einzigartiges Talent Kleidergrößen zu erraten.
 

„Danke!“, freute sich Lily. „Der ist super!“

„Immer doch!“, erwiderte Tasha zufrieden grinsend.

„Komm rein“, sagte Lily. „Ich stell dir meine anderen Freunde vor.“
 

Und so führte sie Tasha in ihr Zimmer, wo die anderen bereits warteten.
 

„Hi!“, winkte die hellbraunhaarige zum Gruß und strahlte in die Runde. „Ich bin die Natasha.“

„Gruß!“, erwiderten James und Sirius.
 

Der Reihe nach stellten sich alle vor. Dann schlug Haily auch gleich wieder das Werwolfspiel vor und sofort stimmten James, Sirius, Francy und Elina zu.
 

„Werwolf?“, wunderte sich Tasha.

„Das ist ein echt cooles Partyspiel“, erklärte Francy und erklärte Tasha die Regeln in Kürze.
 

Lily holte in der Zwischenzeit ihre Eltern dazu, damit das Spiel auch gleich richtig Reiz bekam. Haily schrieb die Rollen auf die kleinen Zettel und alle setzten sich im Kreis hin. Die ersten drei Werwölfe waren Francy, Elina und Mr Evans. Tasha war die Hexe, James war Amor und Sirius das Mädchen. Remus spielte den Moderator.
 

„So“, meinte Remus nach der Einleitung. „Alle schlafen ein, Amor wird wach.“
 

James blickte Remus erwartungsvoll an. Dann wurde er augefordert zwei Liebende zu bestimmen. Er grinste. Dann suchte er sich wahlweise mal Sirius und Elina aus. Remus blickte James etwas vorwurfsvoll an, nahm allerdings hin, dass Elina für das Spiel imaginär Sirius` Freundin sein sollte.
 

Er schickte James wieder schlafen und die Werwölfe wurden wach. Vor Freude wurde gleich erst mal Mrs Evans rausgeschmissen Und auch Tasha fühlte sich offenbar nicht verpflichtet das Opfer zu retten. Stattdessen schmiss sie James raus in der Hoffnung einen Werwolf zu treffen.
 

James spielte beleidigt, als Remus ihm sein Schicksal mitteilte. …
 

So etwa eine Stunde lang vergnügten sie sich mit diesem Spiel. Dann verlagerten sie die Feiert nach draußen an den Strand, wo als allererstes Wasserschlacht auf dem Plan stand. So hatte Lily gleich erst einmal Gelegenheit ihren neuen Bikini einzuweihen.
 

Es war eigentlich ein ungleiches Matsch Jungs gegen Mädchen, wobei James und Haily jedoch das ganze trotzdem noch total spannend gestalteten. Außerdem waren die Jungs jeder für sich stärker als die Mädels (wenn man Haily mal gesondert betrachtete) und so war es nur gerecht, dass die Mädels zwei mehr waren. Am Ende gewannen allerdings doch die Jungs, wenn auch nur knapp.
 

Dann besorgte Lily drei Surfbretter, um mit Sirius und Tasha einen Wettkampf zu veranstalten. Begeistert schauten alle anderen zu, wie Sirius Lily ganz schöne Konkurrenz machte. Und Lily war nicht von schlechten Eltern, wenn es um`s Surfen ging.
 

So nahm der Tag seinen Lauf und nach unzähligen Wasserschlachten, Surfwettkämpfen, und einer super leckeren Grillparty fand die Feier gegen 10 Uhr abends ein Ende. Tasha verabschiedete sich von allen und ging nach Hause, während die Freunde bei Lily zu Hause mal wieder wie Steine in die Betten flogen.

Ein Tag unter Freunden

Langsam aber sicher neigten sich die Ferien dem Ende. Die Freunde waren nun alle wieder unter sich. Sirius hatte es zwar mächtig angenervt, dass er wieder nach Hause musste, aber er konnte sich ja nicht ewig bei James einquartieren und er hatte ja seine gesamte Sachen noch bei sich und so hatte er sich versucht still und heimlich in sein Zimmer zu schleichen, ohne dass seine Eltern sein Wiederauftauchen bemerkten. Das war gewaltig in die Hose gegangen.
 

Natürlich war Sirius klar, dass seine Alten insgeheim immer glücklich waren, wenn er außer Haus war. Schließlich konnte er ihnen so „vor Ort“ keine „Schande“ machen. Auf der anderen Seite war Sirius genauso bewusst, dass seine Eltern sich wohl auch denken konnten, was er anstellte, wenn er nicht zu Hause war und so war ihnen das natürlich auch nicht Recht. Wie er es also machte, machte er es verkehrt.
 

So kam es, dass sein Alter Herr ihn irgendwie hatte kommen sehen, was für Sirius ein X-Faktor war, denn er hatte eigentlich darauf geachtet gehabt, dass er nicht gesehen werden konnte während er sich auf den Grimmauldplatz geschlichen hatte. Mr Black jedoch lauerte Sirius schon in der Eingangshalle auf.
 

‚Scheiße!’, war Sirius erster Gedanke gewesen. Leider hatte ihm das auch nichts mehr gebracht denn daraufhin folgte ein Riesen Theater in Folge dessen Sirius mal wieder mit Hausarrest endete. Der Hausarrest war allerdings noch das Harmloseste gewesen, was er hatte einstecken müssen. Es war genauso ein ungeschriebenes Gesetz im Hause Black; wenn Sirius etwas angestellt hatte, folgte in 85% der Fälle der Cruciatus als Strafe.
 

Ziemlich ausgelaugt lag Sirius nun in seinem Zimmer auf dem Bett. Er hatte sich einen Eisbeutel stibitzt und kühlte nun die zahlreichen Wunden, die er von dem Cruciatus-Fluch davon getragen hatte. Sein Vater hatte diesmal wirklich lange mit ihm abgerechnet, denn normalerweise erfreute er sich daran wenn Sirius vor Schmerzen schrie. Den Gefallen hatte Sirius ihm aber dieses Mal nicht getan und Mr Black hatte das einfach nicht wahrhaben wollen.
 

„Sirius“, rief eine Stimme und dieser merkte auf.
 

Zunächst wunderte er sich, wie es sein konnte, dass er so ganz urplötzlich James` Stimme hörte, doch dann fiel es ihm ein. Da war ja noch der Zweiwegespiegel, dessen eine Hälfte James ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.
 

Er kramte in seinem Koffer rum und fand den Spiegel auch ziemlich schnell. Ein ziemlich verdutzter James schaute aus ihm hervor.
 

„Was hast`n du angestellt?“, wollte er wissen, als er die Wunden seines besten Freundes sah.

„Ach nichts weiter Wichtiges“, winkte der Black-Erbe ab. „Was gibt`s?“
 

Scheinbar wollte James sich mit der Antwort ‚nichts weiter Wichtiges’ noch nicht zufrieden geben.
 

„Wenn du das da ‚nichts weiter Wichtiges’ nennst, dann würde ich gern mal wissen, ab wann für dich der Begriff ‚wichtig’ eigentlich losgeht“, sagte er.
 

Sirius ließ einen Seufzer hören. Dann jedoch erzählte er James von dem Cruciatus-Fluch, der ständig auf ihn losgelassen wurde. James reagierte geschockt und das überraschte Sirius doch ein wenig, denn er hätte nicht gedacht, dass James so etwas wie Schock überhaupt kannte, doch er ließ sich nichts von seiner Überraschung anmerken.
 

„Das können die nicht mit dir anstellen!“, empörte sich James.

„Ach lass gut sein“, meinte Sirius. „Das krieg ich schon gebacken.“

„Ja klar“, erwiderte James sarkastisch. „So siehst du auch aus. …“

„James, misch dich da nicht ein!“, forderte Sirius mit etwas Nachdruck auf. „Das könnte sonst nicht nur für mich übel enden.“
 

James verstand die Anspielung, doch darauf belassen wollte er es immer noch nicht. Schon setzte er wieder an, um etwas zu sagen, doch dieses Mal schnitt Sirius ihm das Wort ab.
 

„Die lassen sich nicht einfach anzeigen“, erklärte er. „Die haben ihre Beziehungen und viele im Ministerium wie Marionetten in ihrer Hand. Und die, die sie in ihrer Hand haben, sind einflussreich genug, um alle anderen, die nicht unter dem Einfluss meiner Alten stehen, als eine Minderheit hinzustellen. Und dann haben wir nichts gekonnt. Ich muss das also alleine schaffen.“
 

James gab sich geschlagen, wenn auch äußerst widerwillig.
 

„Was gibt es sonst so?“, wechselte Sirius das Thema.

„Meine Eltern haben angeboten dich mit zum Bahngleis 9 ¾ zu bringen, am ersten September“, erzählte James. „Aber vorher, haben sie gesagt, könntest du auch noch die restlichen Ferientage bei uns verbringen. Haily wird wahrscheinlich auch da sein. Im Ministerium ist zurzeit viel los und daher ist sie ziemlich oft bei uns oder ich bei ihr. Was hältst du davon?“

„Bin ich sofort dabei!“, nahm Sirius an. „Was dagegen, wenn ich irgendwie nachts komme? Ich hab Hausarrest und es ist alles andere als einfach sich aus dem Haus zu schleichen, wenn meine Alten wie Wachhunde auf dich aufpassen.“

„Seit ihr ans Flohnetzwerk angeschlossen?“, wollte James wissen.

„Ohne das würden meine Alten verrotten!“, kam es von dem jungen Black.

„Hast du irgendeine Möglichkeit dich unbemerkt über das Flohnetzwerk davon zu machen?“

„Könnte ich ausprobieren, aber versprechen kann ich nichts.“

„OK, morgen so gegen drei Uhr nachmittags“, machte James aus. „Wenn du dich mehr als eine Viertelstunde verspätest, bitte ich Dad mal vorbeizuschauen. Du kennst die Adresse, oder?“

„Ja klar“, bestätigte Sirius. „Wir sehn uns dann morgen.“

„Bis dann“, verabschiedete sich James und verschwand aus dem Spiegel.
 

Sirius warf den Spiegel zurück in den Koffer und freute sich innerlich nen Keks. Er durfte sich nicht zu laut freuen, denn wenn seine Alten ihn hörten, würde er ihnen erklären müssen, weshalb er sich so freute (als ob sie das was anginge…). Und wenn sie ihn erstmal ausgequetscht hatten, wie eine Zitrone, dann konnte er so was von vergessen je wieder das Tageslicht zu sehen. Er musste es einfach schaffen sich davon zu schleichen, denn James` Versprechen ihn abzuholen, sollte er sich verspäten war eifach nicht einlösbar. Nicht bei Sirius` Alten.
 

So leise es ging packte er an diesem Abend seine Sachen in den Koffer. Das war eine Sache von fünf bis zehn Minuten, denn so viel hatte er nicht ausgepackt.
 

Dann sah er sich im Zimmer um. Sämtliche Poster waren von den Wänden gerissen worden, während er weg gewesen war. Das machte Sirius aber gar nichts denn er hatte mit James den Dauerklebe-Fluch geübt gehabt, während sie Anfang August bei ihm gewesen waren. Er konnte ihn nun perfekt und so klebte er alle Poster und Gryffindor-Banner einfach wieder an die Wand. Sollten seine Eltern sich dieses Mal doch die Zähne ausbeißen.
 

Nur zur Sicherheit machte er auch sämtliche Möbel seines Zimmers niet und nagelfest, denn die Wut seines alten Herrn kannte manchmal keine Grenzen. Alles, was ihm sonst noch etwas bedeutete und, was er weder festkleben konnte noch nach Hogwarts mitnehmen wurde in dem Geheimversteck in seinem Zimmer untergebracht, das er mit einem Passwort sicherte, sollte sein Vater durch Zufall darauf stoßen.
 

Schließlich sah er sich im Zimmer um. Dann grinste er zufrieden. Seine Eltern konnten nun wüten bis sie schwarz wurden. Sein Zimmer war unverwüstbar. Zu guter Letzt zauberte er nur noch seinen Koffer klein. Der Kamin befand sich in der Küche und die war ganz unten im Keller. Würde er seinen Koffer über fünf Etagen runter bugsieren, würden seine Eltern es garantiert merken und das wäre familärer Selbstmord.
 

Dann ging er zu Bett und überlegte sich was er tun wollte, sollte er am nächsten Tag so gegen 15 Uhr nicht alleine in der Küche sein. Dieses war eine gute Frage. Es gab drei Möglichkeiten gestört zu werden.

Erstens: Die Hauselfen konnten mit irgendetwas beschäftigt sein. Es stand zwar nichts an, jedenfalls nicht, das Sirius wüsste, aber seine Eltern entschieden häufig mal spontan irgendeinen besonderen Anlass, also musste Sirius auf diesen Umstand gefasst sein. Aber dies würde das geringste Problem sein. Er war für seine Alten schon so oft der Laufbursche gewesen, wenn es darum ging den Elfen auszurichten, dass nach ihnen verlangt wurde. Die würden also keinen Verdacht schöpfen.

Zweitens: Sein Bruder Regulus konnte mal wieder nach irgendetwas essbaren suchen. Er war ein Vielfraß, auch wenn man es ihm nicht ansah. Das konnte dann schon etwas komplizierter werden. Regulus war immer etwas misstrauisch Sirius gegenüber gewesen, aber auch hier hatte Sirius seine Tricks.

Und drittens: Seine Eltern konnten dort unten so ganz zufällig was besprechen. War nicht ungewöhnlich und hier half wohl nur ein Ablenkungsmanöver.
 

Sirius lies sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Ja, dachte er sich, so könnte er es versuchen. Das war eigentlich narrensicher und wenn es auch kombiniert werden müsse. Das wäre kein Problem, glaubte er.
 

So wartete er am nächsten Tag gespannt darauf, dass es endlich drei Uhr nachmittags war. Seinen klein gezauberten Koffer hatte er in seiner Hosentasche verstaut. Schließlich war es dann soweit und er schlich sich runter in die Küche.
 

Verstolen lugte er durch einen Türspalt um zu prüfen, ob die Luft rein war. Nein, natürlich nicht. Seine Mutter war gerade dabei ein paar Hauselfen Das Menü des heutigen Abends aufzutragen. Sirius hatte also keine Wahl. So leise es ging zog er seinen Zauberstab hervor, versteckte sich vorsichtshalber schon im Voraus hinter der Tür und ließ im dritten Stockwerk ein Feuerwerk losgehen (oder zumindest ließ er es so klingen).
 

„SIRIUS!“, brüllte seine Mutter und rannte nach oben. Dieser lachte stumm in sich hinein.
 

Er wartete einen kurzen Augenblick dann ging er in die Küche und wandte sich an die Hauselfen.
 

„Dad wünscht euch zu sehen“, behauptete er. „Er hat noch einen Wunsch für den heutigen Abend.“

„Sehr wohl, der Herr“, fügten sich die Hauselfen und schon waren sie verschwunden.
 

Sirius freute sich. Doch nun musste er sich beeilen, denn das Manöver konnte ihn nicht lange decken. Er nahm sich eine Hand voll Flohpulver und warf sie in das Feuer und stieg hinein. Wie gut, dass das fast immer an war.
 

„Brighton Village, Anwesen der Potters“, rief er laut und deutlich und ehe er sich versah wurde er auch schon in den Sog geraten, der ihn zu den Potters brachte. Ziemlich durch den Wind, aber breit grinsend schlug er bei ihnen auf.
 

„Hey, da bist du ja!“, war die erste Stimme, die der Junge Black vernahm. Er sah auf und blickte in das ebenso breite Grinsen seines besten Freundes. „Und wie hast du`s angestellt?“

„Erklär ich dir gleich“, versprach Sirius und folgte James aus dem Kaminzimmer in die Stube, wo er James` Eltern und Jason begrüßte. Dann gingen die beiden Jungs in James` Zimmer.
 

Oben angekommen warf Sirius seinen Rucksack auf`s Gästebett, holte seinen Koffer aus der Hosentasche und zauberte ihn wieder groß. Dann pflanzte er sich selber auf`s Bett.
 

„Haily wird heute Abend kommen“, erzählte James. „Sie werden die Thomsens mitbringen. Mr Thomsen arbeitet ja in der Abteilung für magische Strafverfolgung und so wollen Dad, Onkel Liones und er noch was besprechen. Ich dachte das könnte dich interessieren.“
 

Und ob es Sirius interessierte. Er hatte sofort aufgemerkt, als er Francy`s Nachnamen gehört hatte.
 

„Das heißt sie kommt auch, oder?“, fragte er ganz aus dem Häuschen.

„Ja, natürlich!“, erwiderte James grinsend und wusste genau, wer mit ‚sie’ gemeint war.
 

Sirius schmiss sich nach hinten und freute sich nen Keks. Er hatte in diesem Moment völlig vergessen, wo er war, was er gerade tat und überhaupt alles um ihn herum. Der einzige Gedanke, den er gerade fassen konnte war Francy.
 

„Hey!“, holte James ihn zurück. „Du wolltest mir sagen, wie du es angestellt hast, dich unbemerkt zu verdrücken.“
 

Etwas schwerlich erinnerte Sirius sich an das was vorher gewesen war. Doch dann fiel es ihm wieder ein und er erzählte James von allen Vorbereitungen, die er am Abend zuvor getroffen hatte und von dem Ablenkungsmanöver von gerade eben. James Grinsen wurde breiter als je zuvor.
 

„Genial!“, fand er. „Einfach, aber echt genial!“

„Der Witz ist“, fing Sirius an. „je komplizierter das Ablenkungsmanöver wäre, desto größer wäre die Wahrscheinlichkeit, dass meine Eltern dahinter steigen würden. Hinter solche einfachen Sachen steigen die nie!“
 

James lachte.
 

Der Nachmittag verging zu Sirius` großer Freude ziemlich schnell. James war einfach genial wenn es darum ging Sirius abzulenken, was für Außenstehende einfach nur übermenschlich wirken musste, weil es im Grunde schwer war Sirius im Moment vom Gedanken an Francy abzubringen. James war da wohl der einzige, der das schaffte. Zumindest bis Francy dann da war. Dann hatte auch James keine Chance mehr.
 

Sirius war nach unten ins Kaminzimmer gerannt, wo er Francy begrüßen wollte. Zuerst kamen jedoch Haily und dann ihre Mutter. Dann folgte Mrs Thomsen, die Sirius sogleich begrüßte.
 

Sirius saß angespannt da und wurde fast schon wahnsinnig, als beim nächsten Flammenaufsteigen wieder nicht Francy im Feuer erschien sondern zwei kleine Mädchen, beide mit nachtschwarzen Haaren, die sich wie die von Francy wellten, wenn ihre Haare auch bei weitem nicht so lang waren, wie die von Francy.
 

„Hallo“, grüßte die größere der beiden höflich und ihre großen dunkel blaugrauen Augen blickten James und Sirius beinahe ängstlich an. Bei der kleineren jedoch war ‚beinahe’ im Zusammenhang mit ‚ängstlich’ eine Untertreibung.
 

Endlich erschien auch Francy im Feuer und Sirius Herz machte einen Hüpfer.
 

„Hi“, grüßte er sofort.

„Hi“, grüßte sie zurück, doch sie kam vorerst nicht dazu noch etwas hinzuzufügen, denn die kleinere der beiden Mädchen war auf sie zu gerannt und hatte sich hinter ihr versteckt.
 

Verdutzt blickte Francy die kleine an.
 

„Was ist denn los, Nicy?“, fragte sie.
 

Das Kind antwortete nicht und vergrub ängstlich ihr Gesicht.
 

„Wahrscheinlich glaubt sie, wir könnten sie aufessen“, witzelte James.

„Bei dir kann ich mir das lebhaft vorstellen“, konterte Francy ironisch und nahm das Mädchen namens Nicy auf den Arm.

„Francesca…“, setzte Mrs Thomsen tadelnd an.

„War nur`n Witz, Mum“, erwiderte diese.
 

In diesem Moment trat Mr Thomsen aus dem Feuer hervor und nur kurz darauf folgte ihm Liones Potter.
 

„So, alle da?“, fragte Liones Potter fröhlich in die Runde und begrüßte dann James und Sirius. „Wir sehn uns diesen Sommer mal wieder verdammt oft, was?“

„Schicksal!“, lachte James.
 

Das „Treffen“ verlagerte sich nun in die Wohnstube, wo Jason vor Freude erst einmal allen um dem Hals fiel, die er kannte, was die kleine Nicy nicht gerade aufmunternd fand, als Jason auch Francy umarmte.
 

James und Haily ließen ein prustendes Kichern vernehmen. Sirius setzte sich etwas Wortkarg neben Francy in der Hoffnung das kleine Mädchen würde einfach mal zu ihren Eltern rüber klettern. Doch das schien nichts zu werden, denn stattdessen kam das andere Mädchen auch noch dazu.
 

Im Grunde war Francy darüber genauso glücklich wie Sirius neben ihr, jedoch ließen sich beide nichts dergleichen anmerken. James und Haily jedoch wussten ganz genau, was sich beide insgeheim dachten und sie fanden das äußerst amüsant.
 

Das ‚mittlere’ Mädchen quetschte sich irgendwie zwischen Sirius und Francy.
 

„Andie, muss das sein?“, fragte Francy. „Warum kommst du nicht auf die andere Seite?“

„Dann sitzt aber dieser große Junge hier neben dir!“, meinte die kleine und nun war es endgültig um James und Haily geschehen. Lachend kippten die beiden nach hinten weg.
 

Megan Potter sah die beiden Stirn runzelnd an.
 

„James, Hailiana, was hat euch denn gebissen?“, fragte sie.

„Wir…“, setzte Haily an, doch sie schaffte es nicht weiter zu reden. Sie musste einfach nur lachen.
 

Mrs Thomsen kam Francy nun zu Hilfe.
 

„Nicole, Andrée, kommt mal her hier“, forderte sie die beiden Mädchen auf.

„Aber Mum“, wollte die kleine Andrée widersprechen, doch die Mutter wollte davon offenbar nichts hören.
 

Francy und Sirius waren erleichtert, doch keiner der beiden ließ sich etwas anmerken. James und Haily kriegten sich nun langsam wieder ein.
 

„Was war so lustig?“, wollte Jason wissen.

„Nicht so wichtig“, winkte James ab und kämpfte sehr gegen sich selbst, um nicht erneut in Lachtränen auszubrechen.
 

Sirius und Francy warfen den beiden Potter-Cousins warnende Blicke zu, die allerdings auch nur die beiden bemerkten.
 

„Kommt ihr mit hoch?“, fragte James Haily, Sirius und Francy. Diese nickten und erhoben sich.
 

Die vier machten es sich alle in James` Zimmer bequem.
 

„Wie alt sind deine Schwestern?“, erkundigte sich James.

„Andrée ist vier und Nicole ist drei“, antwortete Francy. „Und die beiden sind halt, wie man in dem Alter halt so ist. Entweder total neugierig oder total schüchtern.“

„Dann wäre Andrée sicher eine prima Spielkameradin für Jason“, fand Haily.

„Sicher“, bestätigte James und kämpfte erneut gegen den Lachkrampf.
 

Doch er bekam sich diesmal ziemlich schnell wieder gefasst und schlug das Spiel Goblin Tower vor, was die drei anderen gerne annahmen, denn Goblin Tower war eigentlich immer passend. Warum hatten sie das eigentlich nicht schon auf den Geburtstagsfeiern gespielt?

//Für alle, die sich nicht mehr erinnern: Im Kapi „Die Bristows“ der zweite Absatz ^^//
 

So holte James das Spiel aus dem Schrank. Er selbst wählte seine Lieblinsfarbe: rot, Haily spielte blau, Francy spielte gelb und Sirius wählte violett (grün erinnerte zu sehr an Slytherin).
 

Gerade als sie anfangen wollten, kam Andrée rein geschlichen und pflanzte sich erneut zwischen Sirius und Francy.
 

„Andie, Sirius beißt mich schon nicht“, erklärte Francy ihrer kleinen Schwester, während James und Haily schon wieder anfingen mit kichern. „Hast du denn den kleinen Jason schon mal gefragt, ob er mit dir spielt?“

„Will ich nicht“, meinte die kleine.

„Warum denn?“, mischte sich Haily ein. „Jason spielt bestimmt sehr gerne mit dir.“

„Na gut“, gab Andrée nach.
 

Daraufhin rannte das Mädchen wieder aus dem Zimmer, um Jason zu suchen.
 

„Deine Schwester hat etwas gegen mich“, stellte Sirius geplättet fest.

„Sie hat etwas gegen jeden, den sie nicht kennt und der sich einfach so neben mich setzt“, erzählte Francy.

„Sirius, wie kannst du nur?“, fragte James gespielt geschockt. „Dich einfach neben Francesca setzen, obwohl ihre kleine Schwester dich nicht kennt!“
 

Haily kicherte wieder stumm in sich hinein. Sirius jedoch warf James gelangweilte Blicke zu.
 

„Sehr witzig!“, meinte er trocken. „Ich lach mich gleich tot.“

„Nicht doch!“, kam es von Francy und sie grinste ihn an.
 

Sirius errötete kaum merklich. War sie wirklich um ihm besorgt, oder bildete er sich das gerade nur ein? Was dieses ‚Nicht doch’ freundschaftlich gemeint, oder wie viel steckte dahinter? Sirius konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wusste nur, dass es ihn innerlich langsam auffraß, nicht zu wissen, was Francy über ihn dachte. Oder ob sie überhaupt etwas über ihn dachte.
 

„Sirius, du bist dran!“, hörte Sirius von scheinbar Meilen weiter Entfernung, doch in diesem Moment konnte er diesen Worten überhaupt keine Bedeutung zuschreiben.
 

Jemand gab ihm eine Ohrfeige. Sirius erwachte aus seiner Trance.
 

„Was?“, fragte er benommen.

„Spielst du noch mit?“, wollte James wissen. „Dann bist du jetzt nämlich dran.“

„Oh!“, sagte Sirius. „`Tschuldige!“

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Am nächsten Tag wachte Sirius ungewöhnlich früh auf. Es kam ihm gelegen, dass James noch schlief, denn wenn er Glück hatte, war Francy ja auch schon wach und er konnte ihr vielleicht endlich sagen, was er für sie empfand.
 

So zog er sich an und schlich aus dem Zimmer. Er hatte natürlich kein Glück, denn als er sich in die Wohnstube setzen wollte, saß dort auch schon die kleine Andrée. Die schien wohl nicht der Langschläfer zu sein.
 

„Na du“, sagte Sirius und versuchte mit der kleinen mal`n Gespräch anzufangen. Sollte ja auch ganz amüsant sein.

„Francy ist meine Schwester!“, stellte die Kleine klar, als fürchtete sie Sirius könne etwas daran ändern.

„Ich wird sie dir auch ganz sicher nicht weg nehmen“, versprach Sirius.

„Das wäre ganz gemein!“, fand die Kleine.
 

Nun fand Sirius das im Grunde schon selber witzig. Wenn Andrée nur nicht so neugierig wäre. Dann würde es ihm schon um einiges leichter fallen.
 

„Deswegen mach ich das ja auch nicht“, meinte Sirius. Irgendwie war die Kleine schon süß. „Kannst du denn gar nicht mehr schlafen?“, fügte er hinzu.
 

Das Kind schüttelte den Kopf.
 

In dem Moment kamen Francy und Haily nach unten.
 

„Ihr seit ja schon wach!“, wunderte sich Haily und auch Francy guckte etwas verdutzt von Andrée zu Sirius und wieder zurück. Dann wurde sie von ihrer kleinen Schwester auch schon in Beschlag genommen.

„Ach Andie!“, seufzte Francy resignierend.

„Schon süß die Kleine!“, sagte Sirius und versuchte irgendwie Francy`s Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
 

Francy grinste für einen Moment.
 

„Ja, aber manchmal eine echte Klette!“, erzählte sie.

„Bin keine Klette!“, verteidigte sich Andrée. „Kletten sind kleiner!“
 

Haily schien in Andrée`s Gegenwart einfach nur noch albern zu sein. Dieses Kind musste man einfach nur komisch finden. Auf eine niedliche Art und Weise komisch.
 

„Doch bist du“, neckte Francy das Kind und kitzelte sie.

„Hey!“, rief diese und versuchte sich zu währen, was generell nicht so einfach ist, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der acht Jahre älter ist.
 

Eigentlich hätte Sirius gerne einen Moment für sich und Francy gehabt, doch das Schicksal erachtete diesen Wusch offenbar als zuviel verlangt. Es war verdammt verhext, den ganzen Tag über.
 

Sie waren in Brighton unterwegs gewesen. Mrs Thomsen hatte Francy auch Andrée und Nicole mit „aufgezwungen“, denn scheinbar hatten die Erwachsenen wohl alle eine wichtige Konferenz und niemand hatte Zeit sich um die Kleinen zu kümmern. So war Jason also auch noch mit und der wollte die ganze Zeit auf dem Pier irgendwelche Plüschtiere gewinnen, wovon er schon drei gewonnen hatte, doch es reichte ihm nicht.
 

Um die drei Kinder gnädig zu stimmen, kaufte James ihnen am Eingang vom Pier jeweils ein Eis. Dieser Trick funktionierte ganze fünf Minuten. Dann war Nicole versehendlich mit einem Passanten zusammen gestoßen und ihr Eis war ihr dabei runter gefallen.
 

Der Passant entschuldigte sich und Francy kniete sich vor ihrer kleinen Schwester nieder. Diese machte große Kulleraugen, die sich fast schon mit Tränen füllten. Francy gab nach.
 

„Kann mir jemand mal etwas Geld wechseln?“, wandte sie sich an James und Haily, denn sie hatte nur Zauberergeld dabei.

„Ja, warte“, antwortete Haily und kramte in ihrem Portemonait. Dann wechselte sie für Francy ein paar Silbersickel. Gerade so viel, dass noch ein paar Eis gekauft werden konnten. Nur für den Fall, dass Andrée und Jason auch noch Anspruch auf ein zweites Eis erhoben. Nicole war wieder glücklich.
 

Sie gingen runter zum Strand, wo sie Steine ins Wasser warfen. James und Haily machten einen Wettbewerb daraus, wer seinen Stein am längsten hüpfen lassen konnte, denn da es ein Kiesstrand war, sprangen die Steine auch gelegentlich von Stein zu Stein.
 

Jason, Andrée und Nicole beobachteten die beiden interessiert und eigentlich hätte Sirius sich ja nun Francy einfach mal schnappen können, wenn die kleine Nicole sich nicht die ganze Zeit an die Hand ihrer großen Schwester geklammert hätte. Und sie ließ sich da auch nicht weg bekommen. Haily hatte öfters angeboten mit den drei Kindern mal auf ein Kaurussel auf dem Pier zu gehen, doch Nicole traute sich scheinbar nur auf ein Kaurussel, wenn Francy mitkam.
 

Sirius fiel es mittlerweile immer schwerer sich nichts anmerken zu lassen, doch auf der anderen Seite genoss er auch einfach nur Francy`s Gegenwart.

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Erst am Abend kehrten sie zurück zu James nach Hause, wo das Abendessen auch schon fast fertig war. Sirius fand sic nun tatsächlich kurzzeitig mit Francy allein, wobei er das Badezimmer allerdings nicht gerade als den romantischsten Ort ansah und außerdem auch im Badezimmer Bedrängnis war, da die beiden ja nicht die einzigen waren, die sich vor dem Essen noch die Häde waschen mussten.
 

Umso mehr freute sich Sirius also dann über die Tatsache, dass Andrée es ihm „erlaubte“ während des Abendessens neben Francy zu sitzen. Auch Francy war über diese Tatsache angenehm überrascht.
 

„Sind eure Koffer eigentlich schon alle fertig gepackt?“, erkundigte sich Megan Potter während des Essens.

„Ich hab noch ein paar letzte Bücher und Umhänge, die noch mit rein müssen“, gestand James.

„Ansonsten alles drin?“, fragte seine Mutter weiter.

„Ja“, meinte James Augen rollend.
 

Sirius, Francy und Haily grinsten, sagten jedoch nichts.
 

Den Rest des Abendessens spekulierten sie mal wieder über das kommende Schuljahr, denn es gab so viele Gedanken, dass man sie eigentlich gar nicht alle äußern konnte.
 

Dann nach dem Abendessen mussten die Kleinen auch schon ins Bett und James ging seinen Koffer zu Ende packen. Haily folgte ihm auf sein Zimmer, denn er hatte ihr versprochen, dass sie noch mal bei ihm im Bücherregal stöbern durfte.
 

Jetzt oder nie, dachte sich Sirius und er ergriff die einmalige Gelegenheit einen Moment für sich und Francy zu haben und zog sie mit in ihr Gästezimmer, das sie sich auch mit Haily teilte.
 

„Was gibt`s?“, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
 

Irgendwie machte es sie glücklich gerade einfach nur mal mit Sirius unter vier Augen zu sein. Auch sie hatte sich über den Tag verteilt immer wieder gewünscht einfach nur mal einen Moment ungestört zu sein. Dass das Schicksal es aber auch immer mal wieder anders sehen musste. Doch dieses Mal waren Andrée, Nicole oder Jason nicht in der Nähe und Haily war sicher taktvoll genug, um James davon abzuhalten hier reinzuplatzen, so bald die beiden mitbekamen, dass Sirius und Francy sich verkrümelt hatten.
 

„Ich wollte dir noch was sagen“, begann Sirius. „Ich suche eigentlich schon seit Wochen nach der passenden Gelegenheit und…“
 

Francy wartete. Sie wurde rot. War Sirius tatsächlich nervös? Wie süß!
 

Es folgte eine etwas längere Sprechpause, in der Sirius krampfhaft nach Worten suchte. Francy fing an zu lächeln. Sie hatte Sirius noch nie so neben sich stehend erlebt. Sie fand es einfach nur süß.
 

„Willst du dich vielleicht einfach erst mal hinsetzen?“, bot sie an. „Die ganze Zeit zu stehen muss doch furchtbar unbequem werden mit der Zeit!“
 

Sie lächelte ihn an und er ließ einen leisen Lacher hören. Dann schüttelte er den Kopf.
 

„Ich weiß nicht“, antwortete er. „Aber ich glaube so ist es immer noch leichter für mich.“
 

Er überlegte einen Moment, ob er vor ihr hinknien sollte. Doch das kam ihm lächerlich vor, also beließ er es doch beim Stehen.
 

„Ich finde es schon irgendwie seltsam“, erzählte Sirius. „Ich meine, es sind ja eigentlich nur kleine Worte, aber wenn man sie dann aussprechen will, bleiben sie einem dann schon fast im Hals stecken.“
 

Francy lief, soweit das möglich war noch weiter rot an. Der Wink war fast eindeutig gewesen. Oder war es doch nur Einbildung?
 

„Ich…“, stammelte Sirius und er sah einen Augenblick zu Boden. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und er sah ihr wieder in die Augen. „Ich liebe dich.“
 

Einen Augenblick herrschte Stille. Dann fiel Francy Sirius zu Tränen gerührt um den Hals.
 

„Ich liebe dich auch“, flüsterte sie, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte und er hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

Der kleine Ausreißer

James saß in seinem Zimmer auf dem Bett und beobachtete Haily dabei, wie sie seine Bücherregale durchstöberte.
 

„Suchst du eigentlich irgendein bestimmtes Buch?“, wollte er nach einer Weile wissen.

„Hast du zufällig etwas über die Hausmannschaften in Hogwarts?“, fragte Haily und drehte sich um. „ Wie halt auch die Geschichte von Hogwarts.“

„Aber natürlich!“, antwortete James und stand auf.
 

Er ging zu einem seiner Regale rüber und holte ein ziemlich neu aussehendes Buch aus ihm hervor.
 

„Mum hat es mir zum Geburtstag geschenkt“, erzählte er. „Das ist die allerneuste Aktualisierung und da steht alles drin. Wer in den letzten hundertfünfzig Jahren in den Mannschaften war, welche Siege, welche Mannschaft eingeholt hat und charakteristische Eigenschaften der jeweiligen Hausmannschaften. Und außerdem die größten Quidditschspieler, die nach Hogwarts noch richtig Karriere gemacht haben.“
 

Er warf das Buch Haily zu.
 

„Das Ravenclawteam ist bekannt dafür, dass sie wohl sehr durchdachte Strategien haben“, erzählte er.

„Ist schon irgendwo vorstellbar, dass die Hausmannschaften charakteristisch ihren Hauseigenschaften entsprechen, oder?“, erwiderte Haily. „Ich meine, bei Slytherin zum Beispiel hat man doch letztes Jahr auch ganz deutlich gemerkt, dass sie nicht immer fair spielen. Und das ganze Gegenteil davon ist dann wieder Hufflepuff. Und Gryffindor hatte eine sehr gewagte Strategie.“
 

James grinste.
 

„Also die Mannschaftscharakteristiken brauchst du dir ja schon mal nicht mehr durchzulesen“, grinste er.

„Das war offensichtlich, Jamie“, meinte Haily und blätterte durch das Buch.
 

Einen Moment herrschte Stille.
 

„Hey!“, stieg es James plötzlich in den Kopf. „Glaubst du, du schaffst es bis spätestens zu deinem 19. Geburtstag auf die Liste der größten Spieler?“

„Sicher doch!“, nahm Haily die Wette an und grinste. „Aber eher noch als du.“

„Bestimmt!“, spottete James. „Und wovon träumst du nachts?“

„Du wirst es sehen, wenn der Traum wahr wird!“, erwiderte Haily frech grinsend.
 

In diesem Moment kam Sirius ins Zimmer und pflanzte sich gedankenverloren auf sein Gästebett. James konnte genau das natürlich nicht haben und warf ihm ein Kissen gegen den Kopf. Sirius schreckte auf.
 

„Na du Romeo“, ärgerte James.

„Das musst ausgerechnet du sagen“, kam es von Sirius. „Du hast dich doch letztes Jahr vor Lily zum Ei gemacht.“

„Mit dem Unterschied, dass er da nicht sonderlich erfolgreich war“, mischte sich Haily ein.
 

Sirius grinste doch James fand das offenbar gar nicht so lustig.
 

„Ich steh halt auf anspruchsvollere Mädchen“, behauptete er, woraufhin Haily und Sirius sich wegschmissen und sich nicht mehr einkriegen konnten. James beobachtete sie eine Weile verständnislos. Dann wollte er etwas erwidern, doch offenbar fiel ihm nichts darauf ein und so verzog er sich einfach schon mal ins Badezimmer.

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Der erste September in diesem Jahr war ein Freitag. James kapierte nicht ganz, warum sie dann nicht auch einfach noch zwei Tage warten konnten und ihre Ferien genießen konnten, doch es half alles nichts und er musste wohl oder übel aus dem Bett.
 

„Wenn wir erst Sonntag losfahren würden, würdest du genauso murren“, schaltete Haily sich dazwischen, als er total übermüdet am Frühstückstisch saß. „Du würdest wahrscheinlich sogar noch mieser drauf sein, denn wann lässt du dich an einem Sonntag schon mal aus dem Bett schmeißen?!?“
 

James hätte nur zu gern widersprochen, doch es brachte ja nichts, denn er wusste, dass Haily Recht hatte. Miesmutig langte er nach einem Stück Toast und bestrich dieses mit Marmelade. Ohne ein Wort zu sagen schob er sich selbiges in den Mund.
 

Sirius hingegen war putzmunter. Er hatte keine Ahnung, woran das lag. Wenn es um das Thema Schule ging, war er normaler Weise der letzte, der da putzmunter am Frühstückstisch saß, doch diesen Morgen war es anders. Well, er saß auch zu seiner eigenen Überraschung neben Francy, die es irgendwie geschafft hatte, dass Andrée sich neben ihre Mutter gesetzt hatte, auch wenn die kleine vierjährige darüber scheinbar nicht glücklich war.
 

Sirius und Francy störte das allerdings herzlich wenig und auch wenn außer James und Haily bisher noch niemand erfahren hatte, dass die beiden nun zusammen waren, war ganz deutlich zu spüren, dass sie einfach nur glücklich waren.
 

Der einzige, der noch schlechter drauf schien als James war Jason. Der hatte nämlich immer mal wieder zugehört, als James mit den anderen über das kommende Schuljahr spekuliert hatte und nun wollte er unbedingt mit.
 

„Jason, wenn du elf bist, darfst du auch nach Hogwarts“, versuchte Megan Potter ihren kleinen Sohn zu vertrösten.

„Aber das sind doch noch sechs Jahre!“, maulte der kleine. „Ich will aber jetzt mit!“

„Jason so toll ist es da auch wieder nicht“, log Sirius, aber nur um den kleinen zu trösten. „Du musst jeden Morgen total früh aufstehen und du musst dort so was machen, wie Hausaufgaben.“
 

Francy und Haily und sogar James prusteten laut.
 

„Ne die müsst ihr ja machen!“, kommentierte die Mini-Wuschelbirne ohne sich beirren zu lassen. „Ich will aber trotzdem mit! Big Jay hat gesagt, dass er mit Quidditch spielen wird.“

„Ach ja?“, mischte sich Haily ein und wandte sich an James. „Hast du Dustin vielleicht schon bestochen?“

„Nein, aber ich gehe von der Wahrscheinlichkeit aus“, erwiderte James.
 

Haily wandte sich wieder ihrem Frühstück zu. Sie hatte einfach keine Lust, da jetzt noch einen Kommentar drauf zu setzen. Die Gelegenheit würde sie haben, wenn sie und James sich dann für die Hausmannschaften bewarben.
 

Das Frühstück nährte sich dem Ende. Nur um sicher zu gehen überprüften die Freunde alle noch einmal ihre Koffer und so kurz nach acht stiegen James, Sirius, Haily, Francy und Jason zu Lee und Liones Potter mit in die Autos und wurden nach London zum Bahnhof gebracht.
 

Jason freute sich, dass er sie wenigstens noch mit wegbringen durfte. Andrée und Nicole waren dagegen schon etwas traurig gewesen, weil Mr und Mrs Thomsen sofort zur Arbeit mussten und sie deswegen nicht noch mit Francy zum Bahnhof konnten.
 

Dreiviertel elf kamen sie am Bahngleis an und die Freunde verstauten ihr Gepäck im Zug. Dann stiegen sie noch einmal aus dem Wagen, um sich zu verabschieden. Jason maulte nun wieder, weil sein neuerlicher Versuch seinen Vater zu überreden mit zu dürfen Fehl geschlagen war.
 

„Nicht traurig sein, Jason“, tröstete ihn Haily. „Wir schicken dir auch ganz viele Süßigkeiten aus Hogwarts.“
 

Doch Jason ließ sich davon offenbar nicht trösten, denn die Neugierde, wie Hogwarts wohl war, war einfach zu groß. So stand er da also neben seinem Vater und starrte sehnsüchtig auf den scharlachroten Zug.
 

„Hallo“, hörten sie eine Stimme hinter sich und wandten sich um. Lily war gerade mit ihren Eltern dazu gestoßen.

„Hi, Lily“, begrüßten Haily und Francy die Rothaarige glücklich und umarmten sie, während Lee und Liones Potter sich mit ihren Eltern unterhielten.
 

Irgendwann ertönte ein lauter pfiff und überall entlang des Zuges wurden eilig die letzten Kinder von ihren Müttern umarmt, oder von ihren Vätern kumpelhaft gedrückt, bevor die letzten Schüler auf den Zug aufsprangen und sich noch einmal aus dem Waggon lehnten, um ihren Eltern zu winken, solange bis der Zug um die erste Ecke bog. James wandte sich schließlich seinem Koffer zu.
 

„Suchen wir uns ein freies Abteil?“, schlug er vor.

„`Türlich“, stimmte Sirius zu. „Ich glaube Remus und Pete müssen ja auch hier irgendwo stecken.“

„Na dann...“, schloss sich auch Francy an und nahm ihren Koffer.
 

So schnappten sie sich alle ihre Koffer und hieften sie durch den Zug, auf der Suche nach einem freien Abteil oder nach Remus, Peter und Elina. Letztere fanden sie ziemlich schnell, denn sie kam ihnen auf halber Stecke entgegen und führte sie auch zum Abteil, in dem auch Remus und Peter saßen.
 

„Hey!“, begrüßten die Mädels die beiden Jungs.

„Wie war`n die Ferien, Peter?“, erkundigte sich Haily interessiert.

„Ganz OK“, erwiderte Peter etwas zurückhaltend. „Ich war mit meiner Mutter in den Alpen zum Wandern. Das war unser erster gemeinsamer Urlaub, seit mein Vater gestorben ist.“
 

Die Neuankömmlinge im Abteil bugsierten ihre Koffer auf die Gepäckablage und pflanzten sich auf die Sitzbänke, was leicht eng wurde, weil eigentlich nur sechs Plätze vorhanden waren. Aber im Grunde störte es auch nicht weiter.
 

„Was ist passiert?“, erkundigte sich Lily mitleidig.

„Er war einfach schon immer etwas kränklich“, erzählte Peter. „Zumindest soweit ich mich erinnere. Er war wohl früher mal in Rumänien unterwegs, beruflich, wisst ihr, als Drachenforscher. Und da muss wohl irgendetwas passiert sein. Jedenfalls war er seit dem nicht mehr so fit und vor etwa drei Jahren ist er dann gestorben.“

„Tut mir leid für dich“, fühlte Francy mit.

„Schon gut“, erwiderte Peter. „Ich hab früh lernen müssen, dass es für ihn jeder Zeit zu Ende sein könnte und im Grunde ist es besser, wenn es vorbei ist, als wenn er noch Jahre leiden würde.“
 

Die anderen sahen sich etwas bedrückt an, doch sie erkannten, dass Peter dieses Thema wohl nicht weiter ausbauen wollte und so wandten sie sich halt wieder den vergangenen Ferien zu.
 

Während der Zug London hinter sich ließ und sie an Felder, Weiden mit Kühen und anderen Landschaften vorbei fuhren, vertrieben sie sich die Zeit mit allen möglichen Spielen. Peter ließ sich auch sehr schnell das Spiel Werwolf beibringen und auch wenn das Spiel vielleicht etwas mehr Spaß machte, wenn etwas mehr Leute mitmachten, war es trotzdem recht lustig. Lily fand es vor allem dann ziemlich witzig, immer wenn James rausflog, denn er regte sich immer so schön darüber auf, was im Grunde nur bewirkte, dass es auch allen anderen umso mehr Spaß machte ihn rauszuschmeißen.
 

Gegen viertel eins schob die Hexe mit dem Imbiswagen ihren Stand zur Tür rein.
 

„Sicher!“, meinte Sirius und sprang auf, wobei er einen erleichterten Gesichtsausdruck machte, als hätte er die gesamte Zugfahrt bisher nur darauf gewartet. Er kramte etwas Geld aus der Tasche, meinte zu den anderen, dass er die Zugfahrt einen ausgeben würde und besorgte für das gesamte Abteil Unmengen an Kesselkuchen und anderen Leckerein.

„Bitte sehr, junger Mann“, sagte die Hexe mit einem Lächeln. „Und kennt einer von euch zufällig diesen kleinen Wicht hier?“
 

Sie deutete auf eine kleine Person, die hinter ihrem Wagen hervorlugte und zufrieden sie alle angrinste.
 

„JASON!“, riefen James und Haily wie aus einem Munde. „Was machst du hier?“

„Ich will mit euch mitkommen!“, meinte die Mini-Wuschelrübe und blickte sie flehend an, als hoffte er sie würden sich breitschlagen lassen und ihn einfach mitnehmen.
 

James erklärte der Hexe mit dem Imbiswagen das Problem(chen) dann ging sie weiter, nachdem sie zugesichert hatte eine Eule zu Dumbledore vorraus zu schicken und er wandte sich an seinen kleinen Bruder, während Haily eine kurze Mitteilung an Lee Potter schrieb und Ruby damit los schickte. Jason würde von Hogwarts abgeholt werden müssen, daran führte kein Weg vorbei und da änderte auch das Gemaule des Kleinen nichts dran.
 

Den Rest der Zugfahrt taten sie dann einfach so als wäre es ganz normal, dass Jason mit ihnen auf der Fahrt nach Hogwarts saß. Bis sie ankamen, konnten sie sowieso nichts daran ändern. Sobald sie jedoch angekommen waren, gingen James und Haily mit dem kleinen Ausreißer auch sofort zu Dumbledore, wo auch schon Lee Potter auf sie wartete.
 

„Jason!“, begrüßte der Vater den Drei-Käse-Hoch kopfschüttelnd, nachdem er noch einmal James und Haily begrüßt hatte.

„Ich will aber noch hier bleiben!“, flehte der Knirps inzwischen schon den Tränen nah.

„Jason, wir haben uns Sorgen um dich gemacht!“, erwiderte Mr Potter mit Nachdruck.
 

Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und sah belustig von einem zum anderen.
 

„Erlauben Sie ihm doch wenigstens bis nach dem Festessen zu bleiben, Lee“, schaltete er sich schließlich ein. „Der Junge hat ja sicher genauso Hunger, wie James und Hailiana. Da bin ich mir sicher.“
 

James und Haily blickten sich leicht überrascht an. Sie hätten nicht wirklich damit gerechnet, dass Dumbledore das Ganze, ja fast schon witzig, finden würde.
 

Lee Potter wollte etwas erwidern, doch dagegen noch bis nach dem Festessen zu bleiben würde ja auch nichts einzuwenden sein und so war Jason für diesen Moment glücklich.
 

Zusammen gingen sie in die große Halle zurück, wo die Auswahlzeremonie noch nicht ganz zu Ende war. Gonnie war gerade bei dem Buchstaben ‚T’ angekommen und ein Mädchen namens Meridice Turks wurde soeben dem Haus Ravenclaw zugeteilt.
 

Sie setzten sich und nach der Auswahlzeremonie hielt Dumbledore seine Willkommensrede, bevor sämtliche Teller auch schon mit allen möglichen Leckerein füllten. Jason`s Augen leuchteten und er langte so ziemlich nach allem, was in seinem Blickfeld lag, was einige Blicke der anderen Schüler auf sich zog. James und Sirius jedoch fanden das inzwischen wieder ziemlich lustig.
 

Nach dem Festessen jedoch war für Jason endgültig Sense und obwohl er alle Register eines quengelndem kleinen Jungen zog, ließ sich Mr Potter diesmal nicht mehr umstimmen und die beiden reisten per Kamin zurück nach Hause, während James, Sirius, Remus, Peter und auch Jaydon McLaggen sich auf in ihren Schlafsaal machten.

Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft

Die fünf Gryffindorjungen hatten sich noch bis spät in die Nacht hinein unterhalten. Jaydon war über die Ferien in Deutschland gewesen, wo er Verwandte hatte und er hatte jede Menge Zaubersüßigkeiten mitgebracht, die gekostet werden wollten. Es war der reinste Spaß gewesen. Es gab unter anderem auch eine Art Bonbons, wie Bertie Bott`s Bohnen, doch sie ließen denjenigen, der sie aß Tiere imitieren, je nach Geschmacksrichtung.
 

Sie machten ein Spiel daraus, wer das beste Tiergeräusch nachstellte und der Spaß war garantiert. Am Ende gewann Peter. Er erwischte eine Bohne, die ihn sprichwörtlich zum wilden Raubtier werden ließ und sein Brüllen war einfach Furcht einflößend.
 

Irgendwann gingen sie dann allerdings doch schlafen, denn sie waren alle todmüde noch von der Fahrt.
 

Der nächste Tag war ein Samstag und so herrschte bis etwa dreiviertel zehn Funkstille bei James, Sirius und Co. Erst als etwas weiches auf James` Gesicht herumtapste, regte sich überhaupt erst einmal etwas menschliches im Schlafsaal.
 

„Wat?“, fragte James verpennt und realisierte erst nach ein paar Sekunden, dass Nordy Lily wohl aus dem Schlafsaal entwischt sein musste. Die Katze störte sich allerdings nicht daran, dass sie gerade jemanden aus dem Schlaf gerissen hatte, sondern erkundete munter die Umgebung, wobei auch Remus noch ihre Pfoten im Gesicht haben durfte.
 

„Wat jetzt los?“, wollte auch Remus wissen.

„Mau?!“, gab das Kätzchen von sich und blickten Remus mit großen Kulleraugen an.

„Nordy!“, meinte dieser. „Bist du Lily ausgebüchst, was?“
 

Er nahm das Tier auf den Arm und stieg aus dem Bett.
 

„Morgen, James“, grüßte er beiläufig.

„Moin“, gab dieser zurück und drehte sich aber noch einmal auf die andere Seite, um weiter zu schlafen.
 

Remus achtete nicht weiter darauf und ging in den Gemeinschaftsraum hinab, wo Lily tatsächlich schon nach Nordy suchte.
 

„Morgen“, grüßte Remus.
 

Lily wandte sich um.
 

„Oh, morgen, Ray“, erwiderte sie. „Du hast Nordy gefunden!“

„War absolut nicht schwer“, lachte Remus. „Wir haben wohl gestern vergessen die Tür zu unserem Schlafsaal zu zu machen.“

„Oh, tut mir leid“, entschuldigte sich Lily. „Hat Nordy irgendetwas angestellt?“
 

Sie nahm Remus das Kätzchen ab.
 

„Nö“, schüttelte er den Kopf. „Sie hat nur`n bisschen die Umgebung erkundet.“

„Dann ist ja gut“, meinte Lily und lächelte. „Und du rennst nicht wieder weg, okay?“, fügte sie an ihre Katze gewandt hinzu.

„Mau!“, antwortete diese und legte ihre Pfote auf das Gesicht ihres Frauchens. Remus lachte.
 

Remus hatte nun nicht wirklich Lust sich noch einmal hinzulegen. Er war auch nicht der Typ, der nun, da er einmal wach war, wieder einschlafen konnte, also verabredete er sich kurzer Hand mit Lily im Geheimzimmer im siebten Stock und ging sich dann umziehen.
 

Im siebten Stock war das Geheimzimmer hinter der Treppe von allen, die nicht in Gryffindor oder Ravenclaw waren noch immer unentdeckt, was auch für die Lehrer galt. Sirius` und Francy`s Geburtstage waren nun schon ein halbes Jahr her, doch bisher hatte sich echt noch niemand wieder die Mühe gemacht, die Deko, die sie damals aufgehängt hatten wieder aufzuräumen.
 

„Es wundert mich ein wenig, dass die Leher sich noch nicht gewundert haben, wo die ganzen Pokale, die Gryffindor und Ravenclaw errungen haben, hin sind“, meinte Remus, als er und Lily eintraten.

„Recht hast du“, erwiderte sie. „Aber ich glaube sie haben auch absolut keinen Anhaltspunkt, wen sie verdächtigen sollten. Also sind sie wohl machtlos.“

„Auch wieder wahr“, stimmte Remus Achseln zuckend zu.
 

Die beiden pflanzten sich in zwei Sessel, die neben dem Kamin aufgestellt waren, denn hier war es einfach am bequemsten.
 

„Warum ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen, diesen Raum gleich als eine Art Gemeinschaftsraum für beide Häuser zu nutzen?“, fragte sich Remus laut.

„Weiß nicht“, meinte Lily. „Aber es wäre eine Idee.“

„Müssten wir vielleicht mal den beiden Potters vorschlagen“, schlug Remus vor. „Ich habe keine Ahnung warum, aber irgendwie traue ich den beiden zu, dass wenn sie sich erst einmal für eine Idee begeistern, alles tun würden diese auch umzusetzen. Was meinst du?“

„Zumindest an Ergeiz mangelt es den beiden nicht“, antwortete Lily, wobei sie aber einen leichten Unterton in ihrer Stimme hatte, der wohl bedeuten sollte, dass sie sich bei James nicht ganz sicher war, was sie nun eigentlich von ihm halten sollte. Letztes Schuljahr hatte er sich teilweise echt daneben benommen. In den Ferien aber war er ganz umgänglich gewesen.
 

Lily blickte zu Remus, der aufgestanden war und ein Regal in ihrer Nähe durchstöberte, auf der Suche nach vielleicht einem guten Buch. Das war überhaupt eine Idee, dachte sich Lily und stand ebenfalls auf, um sich ein Buch zu suchen.

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Die ersten Tage im September vergingen und ihnen folgten die ersten Wochen. Dieses Schuljahr hatten die Zweitklässler aus Ravenclaw und Gryffindor zusammen Verteidigung gegen die dunklen Künste und James und Haily schienen zu glauben, dass es wohl das perfekte Fach sei, um gegeneinander zu konkurrieren.
 

Tatsächlich hatten sie gleich in der ersten Stunde einen kleinen Exkurs mit einer Hand voll Wichteln, wobei ihr neuer Lehrer zunächst erst einmal allen klar machte, wie verteufelt trickreich diese Biester waren, in dem er einen Wichtel aus dem Käfig holte, nur um dann etwa eine halbe Stunde lang hinter ihm her zu jagen, weil er ihm entwischt war. Nicht wenige der Klasse gröhlten.
 

Später dann sollten sich fünf Grüppchen bilden, die abwechselnd versuchten gegen den Wichtel zu kämpfen. Dabei kam es natürlich so, dass James und Haily in einer Gruppe waren und sie mischten diese gewaltig auf, wobei sie dabei beiden Häusern jeweils zehn Punkte einspielten, weil sie so zu Höchstformen aufliefen, dass ihr Wichtel keine Chance mehr hatte.
 

Viel wichtiger jedoch als der Konkurrenzkampf im Unterricht, war für die beiden der Konkurrenzkampf im Quidditch und die nächsten Schuljahre sollten dahingehend einiges für sie bereithalten.
 

Ende der dritten Septemberwoche erschien dann ein Aushang in den Gemeinschaftsräumen. Die Auswahlspiele für die Hausmannschaften würden Mitte der kommenden Woche beginnen. Jedes Team suchte der Zeit neue Spieler auf den verschiedensten Positionen, weil jedes Team im vergangenen Jahr mindestens einen Spieler der siebten Klasse gehabt hatte. Wie es der Zufall nun so wollte, brauchten sowohl Gryffindor als auch Ravenclaw wieder einen neuen Sucher und einen neuen Treiber.
 

Nun war es James und Haily ja grundsätzlich egal, auf welcher Position sie spielten. Wenn aber nun schon einmal die gleiche Position in beiden Teams frei war, wurde natürlich auch gleich diese genommen, denn hierbei war ja der Konkurrenzkampf nun einmal am größten. Und da die beiden Cousins die Position des Suchers etwas mehr bevorzugten, als die des Treibers, bewarben sie sich halt für den Sucher.
 

Gryffindor und Ravenclaw waren nie verfeindete Häuser gewesen. Tatsächlich kamen sie schon immer recht gut miteinander aus. Auch die beiden Mannschaftskapitäne, Dustin Wood und Marcus Smith waren sehr gut mit einander befreundet und so wurde der Termin für beide Auswahlspiele auf einen Tag gelegt. Wie konnten die beiden auch im Voraus ahnen, dass James und Haily dadurch noch zusätzlich bevorteiligt würden?
 

Am Samstag, dem 30. September, einen Tag nach dem Auswahlspiel der Hufflepuffs, war dann der Termin gesetzt worden. James und Haily waren daher auch dementsprechend früh auf den Beinen, auch wenn es eigentlich erst um 11 losgehen sollte. Trotzdem waren sie bereits gegen viertel neun auf dem Feld, wo sie sich „warm“ flogen und sich schon jetzt gegenseitig anstachelten.
 

Irgendwann, für die Potter-Cousins kam es fast wie eine Ewigkeit vor, erschienen auch die Teams ihrer beiden Häuser. Dustin Wood, der nun der neue Teamkapitän der Gryffindors war guckte ein wenig verdutzt.
 

„Ihr seit ja wirklich früh!“, staunte er.

„Die Uhr ist bloß zu spät!“, behauptete James frech grinsend. Haily neben ihm musste sich wegdrehen, um ihr Lachen zu verbergen.

„Du bist doch James Potter, hab ich Recht?“, wollte Dustin wissen.

„Jep!“, erwiderte James.

„Dann bin ich ja mal gespannt, was du so drauf hast“, meinte Dustin und holte eine Hand voll Schulbesen für den Fall, dass einigen Bewerber noch keinen besorgt hatten bzw. keinen leisten konnten.

„Für welche Position bewerbt ihr euch?“, erkundigte sich Marcus Smith von den Ravenclaws.

„Sucher“, antwortete Haily. „Jamie auch.“

„Na dann...“, grinste Dustin. „Ich warne euch vor Liza Bristow wird sehr schwer zu toppen sein.“

„Gut so“, grinste Haily verschwörerisch und James wusste genau, was sie gerade dachte. Er sagte jedoch nichts.
 

Nun trudelten so langsam die Bewerber ein und Marcus und Dustin waren zunächst damit beschäftigt nach der Position zu fragen, auf denen die Bewerber spielen wollten. Sucher war eine ziemlich beliebte Position.
 

Währenddessen nahmen die Teams am Spielfeldrand platz, wo sie die Auswahl beobachteten. Schließlich waren alle versammelt und Marcus und Dustin stellten sich vorne hin.
 

„Willkommen zu den Auswahlspielen“, grüßte Dustin die Bewerber. „Schön, dass sich so viele von euch beworben haben, auch im Namen von Marcus, nehme ich an.“
 

Er warf einen kurzen Blick zu Marcus, der ihm zunickte.
 

„Das Team der Gryffindors sucht, wie ihr sicher wisst, dieses Jahr einen neuen Sucher, einen neuen Treiber und einen neuen Jäger“, fuhr Dustin fort. „Strengt euch also umso mehr an, denn unser Team wird nur die besten aufnehmen. ... Und nun wird Marcus sicher auch noch etwas an die Ravenclaws richten wollten...“

„Ja“, nickte der Ravenclawkapitän. „Auch von mir noch einmal herzlichen Dank, dass sich so viele beworben haben. Unser Team sucht dieses Jahr einen neuen Sucher und einen neuen Treiber. Auch wir werden nicht nach Beziehungen beurteilen, sondern nur nach Können. Also erwarte auch ich von euch allen euer Bestes. So...“, er wandte sich an Dustin. „Wer fängt an?“
 

Die beiden Kapitäne berieten sich kurz und kamen zu der Einigung sich abzuwechseln und mit der Auswahl des Suchers zu beginnen. James war der erste.
 

„Streng dich an!“, rief Haily ihm hinterher. „Ich nehm dich nie wieder ernst, wenn du das nicht schaffst.“

„Keine Sorge, Haily“, erwiderte James grinsend.
 

Er bestieg den Besen und kreiste drei Runden, bevor Wood den Schnatz raus ließ. James gab diesem drei Minuten Vorsprung und fing ihn dann in weniger als fünf Minuten.
 

„War das etwa schon deine beste Leistung?“, rief Haily vom Boden aus. „Du enttäuschst mich!“

„Ich habe noch zwei Versuche, Cousinchen“, meinte James. „Das war nur das Warm up.“
 

Und tatsächlich, toppte er im nächsten Versuch seine vorhergehende Leistung um drei Minuten. Alle umstehenden Zuschauer applaudierten. Nur Haily reichte das offenbar noch nicht.
 

„Das musst du doch noch besser können!“, stachelte sie ihn an. „Was hast du heute zum Frühstück in deinen Tee gemischt? Schlaftabletten?“
 

James antwortete nicht. Nur der dritte Versuch würde wirklich als Antwort genügen und genau diesen nutzte er auch voll aus, in dem er nach dem Vorsprung, den er dem Schnatz ließ, nur eine knappe Minute brauchte, selbigen zu fangen, was dazu führte, dass einige seiner Mitbewerber sich kurzfristig noch für die Position des Treibers oder Jägers bewarben oder gleich aufgaben.
 

Die wenigen Mutigen jedoch, die noch auf der Position des Suchers blieben, hatten keine wirkliche Chance, was James und Haily mit einigem Vergnügen mit ansahen.
 

Als alle Gryffindors, die Sucher werden wollten, dran gewesen waren, kamen die Ravenclaws zum Zuge. Haily wollte erst ihr Konkurrenten unter die Lupe nehemen, bevor sie an die Reihe kam und so ließ sie ihnen den Vortritt, was ziemlich lange dauerte, da einige von ihnen den Schnatz einfach nicht zu sehen schienen.
 

„Also Haily, das solltest ja sogar du schaffen!“, stichelte James, als sie dann endlich dran war und ihren Besen bestieg.“
 

Auch Haily gab dem Schnatz etwas Vorsprung und fing ihn dann in etwas weniger als vier Minuten, wobei sie jetzt schon schneller war, als der schnellste ihrer Mitbewerber ohne Vorsprung. Aber James reichte das nicht.
 

„Ich hätte echt mehr von dir erwartet, Haily“, rief er. „Gib dir gefälligst Mühe!“
 

Haily tat auch genau dieses, den sie verbesserte ihnen ersten Versuch und beim dritten Anlauf fing sie den Schnatz in nur etwa 30 oder 40 Sekunden. Somit waren die beiden Potters schon so gut wie ausgewählt auch wenn Dustin und Marcus ihre Entscheidung erst hinterher mitteilen würden.
 

Es folgte nun die Auswahl für die Positionen der Treiber und des Jägers. Herrausragend für die Position des Treibers waren dabei für Gryffindor eine Viertklässlerin namens Victoria Naylor und für die Ravenclaws ein Drittklässler namens Jordan Baker. Bei der Position des Jägers war Jaydon McLaggen mit Abstand der beste, wie James und Haily einstimmig fanden. Die Entscheidung allerdings oblag ja nicht ihnen.
 

Die Mannschaftskapitäne berieten sich nun jeweils mit ihren Teams, denn seit ein paar Jahren waren Gryffindor und Ravenclaws dafür bekannt, dass jedes Teammitglied ein Mitspracherecht hatte.
 

Unterdessen gesellte sich Jaydon zu James und Haily.
 

„Hi“, grinste er James an. „Klasse Auswahl!“

„Thanx“, grinste dieser. „Du auch. Ich fand ja, du warst mit Abstand der beste Jäger, der sich beworben hat.“

„Danke für das Kompliment, aber die Entscheidung trifft ja immer noch Dustin“, erwiderte Jaydon. „Sagt mal, habt ihr beide eigentlich Vorkenntnisse im Quidditch? Ihr wart so dermaßen Spitze...“

„Danke“, antwortete Haily glücklich. „Ja, wir waren im Alter von fünf bis acht Jahren im Junior Team der Fallmouth Falcons. Die sind sehr anspruchsvoll.“

„Wow!“, staunte Jaydon. „Die Falcons sind aber dafür bekannt, dass sie sehr hat spielen.“

„Aber trotzdem fair“, meinte Haily.

„Ja, aber ihre Taktik ist sehr schwierig“, fand Jaydon.

„Deswegen stehen wir ja gerade auf die!“, grinste James.

„Sagt mal“, wechselte Jaydon nun das Thema. „Warum habt ihr euch eigentlich immer so in der Wolle?“
 

Nun grinsten die beiden Cousins breit.
 

„Wir haben uns nicht in der Wolle“, meinte Haily. „Das ist eigentlich nur unsere ganz individuelle Art uns anzufeuern.“

„Anfeuern?!?“, zweifelte Jaydon. „Mann, fast ihr euch mit Samthandschuhen an!“
 

Der Sarkasmus war deutlich rauszuhören und die beiden Potters lachten.
 

„Das würde uns auch gar nicht voranbringen“, gestand Haily.

„Ah~ja“, erwiderte Jaydon, wobei sein Unterton deutlich machte, dass er immer noch nicht hinter die Logik stieg.
 

Die Entscheidungen waren nun gefallen und Dustin und Marcus verkündeten die neuen Positionen.
 

„Also“, fing Marcus an. „Ich möchte erst einmal sagen, dass ihr alle sehr gute Leistungen gezeigt habt...“
 

Es war klar, dass er das nur sagte, um fair zu sein.
 

„...Trotzdem können nur insgesamt zwei Berwerber von euch ins Team der Ravenclaws und wir haben uns einmal für Jordan Baker entschieden, auf der Position des Treibers und für Hailiana Potter als neue Sucherin.“
 

Haily machte einen kleinen Luftsprung, als Marcus ihren Namen aufrief. Nun gab Dustin die Entscheidung seines Teams bekannt.
 

„Auch ins Team der Gryffindors können leider nur drei von euch“, verkündete er. „Und wir haben uns nach einer eingehenden Diskussion für folgende Spieler entschieden: Victoria Naylor, als unsere neue Treiberin und erste Treiberin in der Geschichte Gryffindors, Jaydon McLaggen, als neuer Jäger und James Potter auf der Position des Suchers. Herzlichen Glückwunsch allen, die es geschafft haben und trotzdem noch einmal herzlichen Dank an alle, die es leider nicht geschafft haben. Ihr wart alle klasse.“
 

Auch James jubelte, genauso wie Jaydon. Der Rest der Bewerber, die es nicht geschafft hatten ging nun wieder ins Schloss, während die neuen Spieler noch bleiben sollten, damit die Mannschaftsumhänge anprobiert werden konnten.
 

Victoria war ein scheinbar recht zierliches Mädchen. Tatsächlich hätte James, wenn er nicht zuvor ihre Leistung gesehen hätte nicht für möglich gehalten, dass gerade sie Treiberin geworden war. Auch der Rest des Gryffindorteams schien so zu denken und sie beglückwünschten sie zu ihrer Leistung.
 

Wirklich herausragend aber, waren James und Haily gewesen und ihrer neuen Teamkollegen schüttelten ihnen anerkennend die Hände und vor allem Dustin und Marcus schienen sich mit ihrer Freude darüber, dass sie so gute Sucher gefunden hatten, geradezu zu überschlagen.
 

Schließlich wurden nur noch die neuen Trainingszeiten bekannt gegeben und dann verabschiedeten sie sich voneinander. Es war nun schon recht spät geworden, denn die Auswahl zweier Teams gleichzeitig war nun einmal zeitaufwendiger, als die eines einzelnen Teams, noch zu mal Slytherin und Hufflepuff jeweils nur einen neuen Mitspieler gesucht hatten.
 

Noch ahnte keiner der beiden Teams, was es für Folgen haben würde die Potter-Cousins in die Teams aufzunehmen.

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„Und wie ist es gelaufen?“, wollte Sirius beim Abendessen überflüssigerweise wissen, denn das Grinsen, das James und Jaydon aufgesetzt hatten war Bände sprechend.
 

Lily unterdessen hatte sich mit an den Tisch der Ravenclaws gesetzt, wo sie Haily zu ihrer Aufnahme ins Team beglückwünschte.
 

Die Trainingseinheiten waren dann immer zweimal wöchentlich, was bedeutete, dass James und Haily natürlich viermal wöchentlich dabei waren, denn keiner der beiden ließ sich schließlich das Training des jeweils anderen entgehen.
 

Es hatte niemand ein Problem damit, dass James bei Haily`s Training zusah und umgekehrt, denn keiner der beiden würde besondere Spielzüge weitersagen und außerdem schätzten beide Teams es, dass die beiden so nur noch mehr zu Höchstleistungen aufliefen.
 

Mit der Zeit steckten James und Haily ihre Teams mit ihrem Konkurrenzkampf an. Gryffindor und Ravenclaw trafen allerdings immer erst im finalen Match aufeinander und beide Mannschaften wollten aber unbedingt gegeneinander antreten, denn James und Haily im Quidditch aufeinander treffen zu lassen stellte das ultimative Spektakel dar.
 

So musste also gewährleistet werden, dass Gryffindor und Ravenclaw im finalen Match auch aufeinander trafen, was bedeutete, dass beide Mannschaften sich also in jedem Spiel gegenseitig anfeuerten, bis hin zum Endspiel.
 

Der Funke sprang vom Team über auf ihre Häuser, sodass die Freundschaft zwischen den beiden Häusern größer war, als jede Freundschaft, die je zwischen zwei Häusern in Hogwarts bestanden hatte.
 

Mitte Oktober reichte dann irgendwann nicht mehr der eigene Gemeinschaftsraum und Remus sollte Recht behalten haben, als er am Anfang des Schuljahres gesagt hatte, dass sich der Raum hinter der Treppe im siebten Stock hervorragend als gemeinsamer Gemeinschaftsraum eignete und James und Haily setzten tatsächlich alle Hebel in Bewegung, dass dieses auch so kam.
 

Lily und Francy entwarfen zusammen ein T-Shirtdesign, auf dem die Wappentiere der Häuser, der Löwe und der Adler, gemeinsam zu sehen waren. Die Farben der Häuser wurden ebenfalls zusammen gebracht. Dabei wurden allerdings zwei verschiedene Versionen erstellt, so dass jeweils eine dominierende Farbe blieb, die das eigene Haus symbolisierte. Die T-Shirts gingen weg, wie warme Semmeln.
 

So hatten James und Haily es tatsächlich geschafft die „Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft“, wie sie bald genannt wurde, zu begründen.

Regulus Black und all die anderen liebenswürdigen Gestalten

Und so nahm die Geschichte seinen Lauf. Bald hatte jeder, der dem Haus Gryffindor oder Ravenclaw angehörte so ein T-Shirt und dem folgten auch ziemlich schnell eine komplette Uniform, die der normalen Schuluniform ähnlich war.
 

Es war auch nicht selten, dass (fast) ganz Gryffindor bzw. Ravenclaw beim Training des jeweiligen Teams zusah, denn man wollte schließlich immer auf dem neusten Stand sein und sich vergewissern, dass das eigene Team wirklich besser wurde, wozu der Allgemeine Andrang an Fans allerdings auch erheblich beisteuerte.
 

James und Haily allerdings brachten die größten Erfolge während der Trainingseinheiten, denn es verging kein Training, ohne Sticheleien der beiden.
 

Inzwischen war es Ende Oktober und somit rückte das erste Spiel der Saison immer näher. Traditionell war dies zwischen Gryffindor und Slytherin. Gryffindor beanspruchte das Feld nun also drei Mal die Woche für sich, um zu trainieren.
 

Freitag, den 27. Oktober trainierten die Gryffindors noch bis kurz vor Acht. Es war ein vergleichsweise ruhiges Training gewesen. Nur Sirius und Haily hatten zugesehen, denn der Rest des Hauses hatte sich den Tag zuvor bereits dazu gesellt und sie würden einen Tag vor dem Spiel wieder kommen, um dem Team noch einmal Mut zu machen und wahrscheinlich würden dann auch die Ravenclaws dabei sein.
 

Sirius hatte das gesamte Training über kommentiert, wie er es auch im Spiel wieder tun würde. Somit hatte er für einiges an Unterhaltung gesorgt, denn seine „Prognosen“, wie die Slytherins abschneiden würden, waren zum Schießen.
 

Haily dagegen hatte sich, wie üblich, James vorgeknöpft. Dieser war nach Meinung des Teams heute besser als in allen Trainingseinheiten zuvor, jedoch schien Haily umso mehr zu sticheln, desto besser James wurde.
 

„Das haben wir alles schon mal besser gesehen Jamie!“, rief sie von unten zu ihm rauf, nachdem er den Schnatz mal wieder in Rekordzeit gefangen hatte. „Die Grannys wären ja noch schneller als du!“
 

Das wollte etwas heißen, denn James’ und Haily’s Großeltern waren bereits vor ein paar Jahren gestorben, nachdem sie ein beträchtliches Alter erreicht hatten. James lies den Schnatz wieder frei und gab ihm Vorsprung.
 

„Und Hailiana hat heute mal wieder Jagdwurst gegessen!“, rief Sirius dazwischen und das Team der Gryffindors lachte.

„Witzig, Sirius“, erwiderte sie. Mehr wollte sie dazu nicht sagen, denn es war ja Absicht James zu mehr Leistung hoch zu pushen.

Dieser hatte nun wieder angefangen den Schnatz zu jagen.
 

„Noch langsamer und du fliegst rückwärts, Jamie!“, übertrieb Haily gewaltig und James beschleunigte seinen Flug und hatte Sekunden später den kleinen goldenen Ball wieder in der Hand.
 

„Naja!“, spielte sie seine Leistung runter. „Immerhin kann man nicht sagen, dass du von Schnecken überholt wurdest.“
 

„Wie schade!“, höhnte eine Stimme hinter ihnen.
 

Haily wandte sich überrascht um. Ein paar Slytherins waren dazugekommen. Gesprochen hatte ein Junge aus dem Jahr nach ihnen, der Sirius verhältnismäßig ähnlich sah und auch besonders diesem gehässige Blicke zuwarf.
 

„Hast du nichts besseres zu tun, Regulus“, fragte Sirius genervt.

„Das könnte ich dich fragen“, erwiderte dieser. „Du musst ja echt gelangweilt sein, wenn du dir solch minderwertige Unterhaltung antust.“

„Minderwertige Unterhaltung ist das, was du unter Humor verstehst, Bruderherz“, konterte Sirius.
 

Das Team der Gryffindors war inzwischen wieder auf dem Boden und blickte Regulus und seine drei Freunde, die er mitgebracht hatte finster an. Keiner der vier Slytherins war selber im Team seines Hauses, dazu waren sie alle noch nicht alt genug, doch auch die Erstklässler dieser Bagage sollten keine Chance haben Spielzüge an die eigenen Hausmannschaft weiterzuleiten.
 

„Was wollt ihr hier“, forderte Dustin.

„Zugucken“, sagte der eine frech.

„Warum sollten Slytherins wie ihr zugucken wollen?“, kam es von James wütend.

„Warum nicht?“, höhnte Regulus. „Diese Ravenclaw darf es doch auch!“

„Es besteht ein entscheidender Unterschied zwischen Ravenclaw und Slytherin“, setzte Sirius ein. „Nämlich der, dass man den Ravenclaws vertrauen kann, was bei euch Niederwertigen Kreaturen nicht der Fall ist.“
 

Regulus antwortete nicht sofort darauf. Er blickte seinen Bruder nur giftig an.
 

„Und wie nennst du das, was du machst?“, zischte er. „Du lässt dich mit Schlammblütern ein!“
 

Dieser einzige letzte Satz löste mehr Empörung aus, als alles, was die viel zuvor gesagt hatten.
 

„Benutze dieses Wort nicht!“, brüllte Jaydon wütend.

„Im Gegensatz zu euch haben wir Muggelgeborenen sehr viel mehr Respekt“, rief Theresia, die selber von Muggeln abstammte.

„Und es spielt auch keine Rolle, ob man von Muggeln oder Zauberern abstammt“, mischte sich auch Haily ein. „Denn die besten Zauber, die wir heute lernen, wurden unter anderem von muggelgeborenen Hexen und Zauberern erfunden.“

„Wer’s glaubt!“, höhnte Regulus und nun verloren James und Sirius endgültig die Beherrschung.
 

Außer sich stürzten sie sich auf die vier Slytherins.
 

„Hört auf!“, schrieen Haily und die Mädels aus dem Gryffindorteam, während Dustin, Jaydon und Matt versuchten die Streitenden auseinander zu bringen.

„Verschwindet hier!“, zischte Dustin die Slytherins an, als, nach einer Weile, James und Sirius von den Vieren abgelassen hatten.
 

Mit einem hasserfüllten Blick verließen diese nun auch wieder das Feld. Zerzaust und außer Atem sahen James und Sirius ihnen nach.
 

„Warum habt ihr uns zurückgehalten?“, wollte Sirius wissen, als Jaydon und Matt ihn losließen. „Die hätten eine ordentliche Abreibung gebraucht.“

„Wollt ihr vielleicht Ärger am Hals haben?“, zischte Dustin und lies James los. „Ich bin ja auch dafür, dass den Slytherins eine Lektion erteilt werden muss, aber ist das ein Grund für eine Schlägerei?“
 

Die beiden Jungs antworteten nicht. Sie sahen nur noch immer unglaublich wütend aus.
 

„Wie ich Slytherins hasse!“, sagte James, nach dem er wieder zu Atem gekommen war.

„Ja, und du bist da auch bei weitem nicht der einzige“, gab Matt ihm Recht.

„Aber es ist einfach nur unklug eine Schlägerei anzuzetteln“, meinte Haily. „Das bringt am Ende nur alle in Schwierigkeiten.“
 

James beruhigte sich langsam etwas. Auch wenn er immer noch wütend war, Haily konnte zuweilen eine unglaubliche Macht auf ihn ausüben.
 

„Die werden nach unserem ersten Spiel nicht mehr so fröhlich aussehen“, prophezeite Amanda.

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Erschöpft kamen Die Spieler in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zurück. Remus und Peter spielten gerade zusammen mit Lily Karten.
 

„Hi“, grüßte Remus, als James und Sirius sich dazu setzten. „Ist das Training schlecht gelaufen, oder was macht ihr für Gesichter.“

„Mein Bruder und seine kleinen Freunde haben gemeint sie müssten sich einmischen“, erzählte Sirius.

„Und was erwartet ihr sonst von Slytherins?“, fragte Remus Schultern zuckend.
 

Die beiden Jungs blickten ihn wütend an, doch ihnen fiel keine passende Antwort ein, also beließen sie es lieber dabei.
 

„James, seht bloß zu, dass ihr sie im Spiel nächsten Samstag fertig macht“, meinte Sirius und damit war das Thema zumindest für diesen Abend gegessen. James und Sirius klinkten sich in das Kartenspiel der drei mit ein und so verging ein ganzer Abend mit Mau-Mau, Kanaster, Rommey und Doppelkopf.

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Dustin hatte für dieses Wochenende einmal kein Training angesetzt. Er war der Meinung, dass es reicht unter der Woche zu trainieren, denn das war schon Stress genug. Das Wochenende blieb also zum Ausruhen und das Gryffindorteam traf sich stattdessen im Gryffindor-Ravenclawschen Gemeinschaftsraum, wo sie einfach nur zusammen Spaß haben wollten.
 

Auch ein paar Ravenclaws waren dabei und unter ihnen auch Haily und Francy.
 

„Brütest du über einer Strategie?“, fragte Haily James, als sie ihn eine Weile beobachtet hatte. Er hatte sich leicht abgekoppelt und hatte eine große Rolle Pergament vor sich liegen.

„Ja“, erwiderte dieser. „Ich will die Slytherins heulen sehn.“

„Da bist du nicht der einzige“, meinte Haily gelassen. „Meinst du nicht du solltest die Strategie mit Dustin abklären?“

„Er hat gesagt, wir können ruhig Vorschläge anbringen“, antwortete James. „Und ich kann nichts mit ihm absprechen, wenn ich noch nicht fertig bin.“

„Der Hüter der Slytherins hat sich beim Training den Arm gebrochen“, meinte Haily plötzlich und James horchte auf. „Sein Ersatz soll eine totale Pleite sein.“

„Woher weißt du das?“, fragte James perplex.

„Ich habe vorhin zufällig Severus Snape gehört, wie er sich darüber unterhalten hat“, erzählte Haily. „Aber ich kann mir auch vorstellen, dass sie im letzten Moment noch einen Rückzieher machen werden. Also könnte es so enden, dass ihr zuerst gegen Hufflepuff spielt.“

„Glaubst du?“, überlegte James.

„Ich sagte, ich kann es mir vorstellen!“, kam es von Haily und sie stand wieder auf. „Wenn du mich fragst“, fuhr sie fort. „so wie es klang- hat Slytherin dieses Jahr einige Probleme mit der Besetzung. Also dürfte es leicht werden.“
 

Sie wandte sich ab und ging zurück zu Francy und Lily. James überlegte. Sie hatte nichts von absoluter Sicherheit gesagt, aber die Quellen waren gut und Haily konnte in der Regel gut zwischen Wahrheit und Gerücht unterscheiden, was ihrer Aussage so ca. 85% Wahrheitsgehalt verschaffte.
 

Auf der anderen Seite konnte es aber auch sein, dass sie es nur sagte um ihn abzuregen. James stand auf und setzte sich nun wieder zu den anderen im Team. Über eine eventuelle Strategie konnte er sich auch später noch Gedanken machen.
 

Bei seinen Teammitgliedern waren ebenfalls die Slytherins Thema. Allerdings redeten sie weniger über deren Niederlage sondern sie rissen Witze über das Schlangenhaus.
 

„Warum stürzt eine Wand ein, wenn ein Slytherin sich dagegen lehnt?“, fragte Matt in die Runde. Alle blickten ihn erwartungsvoll an. „Na der Klügere gibt nach!“
 

Schallendes Gelächter. Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatten setzte Sirius ein.
 

„Schneewittchen, Regulus und der Glöckner von Notre Dame treffen sich und alle haben Probleme. Schneewittchen fragt sich, ob sie die Schönste ist, Regulus, ob er der Dümmste ist und der Glöckner von Notre Dame fragt sich ob er der Hässlichste ist. Plötzlich schlägt Schneewittchen den Zauberspiegel ihrer Stiefmutter vor. Alle sind einverstanden und sie geht als erste in die Kammer. Nach einer Minute kommt sie lächelnd wieder raus: ‚Juchhu, ich bin die Schönste!’ Als nächstes geht Regulus in die Kammer und kommt nach einer Minute wieder raus: ‚Juchhu, ich bin der Dümmste!’. Als letzter geht der bucklige Glöckner in die Kammer und bleibt eine, zwei, drei… 15 Minuten in der Kammer. Schließlich kommt er wütend wieder raus: ‚Wer zum Teufel ist Severus Snape?!?’“
 

Wieder brachen alle in schallendes Gelächter aus. Haily, Francy und Lily beobachteten sie leicht kopfschüttelnd, amüsierten sich aber auch über die Witze.
 

So ging das noch ein Weilchen. Schließlich wechselte James jedoch das Thema. Kommenden Dienstag (der 31. Oktober) war Remus’ 13. Geburtstag. Demzufolge musste das natürlich gefeiert werden.
 

„Lässt du dir echt zeitig einfallen“, warf Haily leicht spöttisch ein. Und genau genommen hatte sie Recht, denn wie wollte man schließlich in nur zwei Tagen eine komplette Party organisieren, die in drei Tagen steigen wollte?
 

James überlegte kurz.
 

„So wie ich dich kenne, hast du doch schon was vorbereitet“, meinte er leicht hoffnungsvoll zu Haily.

„Und was wenn nicht?“, fragte sie mit einem Pokergesicht, sodass es unmöglich war zu erkennen ob sie tatsächlich noch nichts vorbereitet hatte oder doch.

„Hast du doch bestimmt“, tat James cool, doch eine Spur Panik lag in seiner Stimme. Haily behielt ihren Gesichtsausdruck bei.

„Das beantwortet meine Frage nicht“, erwiderte sie.
 

James schluckte. Francy und Lily mussten sich wegdrehen um ihren amüsierten Gesichtsausdruck zu verbergen. Sirius und der Rest des Gryffindorteams blickten gespannt von James zu Haily und wieder zurück. Haily fing an zu grinsen.
 

„Ich hab erst heute erfahren dass er Geburtstag hat“, meinte James zu seiner Verteidigung, das Grinsen seiner Cousine missinterpretierend.
 

Tatsächlich wollte Remus eigentlich keinen Wirbel und er hatte auch letztes Jahr nicht gefeiert geschweige denn irgendjemanden erzählt, wann er Geburtstag hatte. Nur war diese kleine Tatsache trotzdem durchgesickert.
 

„Krieg dich ein“, erwiderte Haily belustigt. „Ist ja nicht mehr so viel zu machen.“
 

Damit fiel James gewisser Maßen ein Stein vom Herzen.
 

„Wann hast du eigentlich raus gefunden, wann er Geburtstag hat?“, wollte Sirius wissen. „Er hat es ja nicht mal uns gesagt.“

„Er hat es Elina mal ganz nebenbei gesagt“, antwortete Lily. „Und die hat uns schon Anfang Oktober darauf aufmerksam gemacht.“

„Oh…“, kam es von Sirius und James gleichzeitig.
 

Haily grinste.
 

„Wir planen seinen Geburtstag einfach mit einer Halloweenparty zu verbinden“, erzählte sie. „Erstens passt das sehr gut zu ihm und zweitens bietet es sich gerade zu an. Das gröbste ist vorbereitet und abgeklärt, fehlt nur noch die Deko, an der Lily, Francy und Elina noch basteln. Montag könnt ihr dann gerne einräumen und damit hätte es sich.“
 

„Kuchen?“, warf Sirius ein.

„Kümmert sich Elina drum“, erwiderte Francy.

„Partygames?“, wollte James wissen.

„Halloween!“, kam es darauf hin von Lily. „Werwolf ist ideal. Außerdem finden sich noch jede Menge andere gute Spiele.“

„Ist alles organisiert“, schaltete sich Haily ein. „Keine Sorge.“
 

Sie stand auf.
 

„Es ist schon halb neun“, sagte sie. „Ich geh rüber in den Ravenclawturm. Kommst du mit?“, fragte sie zu Francy gewandt. Die nickte und stand ebenfalls auf.

„Bis morgen“, verabschiedete sich Lily.

„Bis denne“, kam es von Haily und Francy.
 

Francy verabschiedete sich noch von Sirius mit einem Kuss und dann waren sie auch schon weg. Der Rest blieb dann auch nur noch ne Viertelstunde und verschwand dann ebenfalls in den jeweiligen Gemeinschaftsräumen.
 

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So well!

Schreibkrise hoffentlich überwunden und Kapi endlich geschafft^^
 

Ich hoffe es gefällt euch.

Damit viel Spaß beim Lesen und bis denne

Lg

Lily_Evans

Der Sonntag vor Halloween

Arg, OK schlagt mich. Ich habs verdient. Ich hab wirklich ewig gebraucht für dieses Kapi^^“ Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ich hoffe, dass ich für das nächste nicht so lange brauchen werde^^
 

Viel Spaß beim Lesen

Lg

Friedi

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Haily lag bäuchlings auf ihrem Bett in ihrem Schlafsaal und brütete über einer langen Rolle Pergament. Sie hatte die Vorhänge ihres Himmelbettes noch zugezogen, denn es war erst kurz nach sieben am Morgen und sie war bisher noch zu bequem gewesen um aufzustehen. Die Liste, was für Remus’ Geburtstag noch vorbereitet werden musste und was nicht, konnte man auch so abhaken:
 

Kuchen (übernimmt Elina)

Snacks/Getränke (OK)

Kleiderordnung => Halloweenparty!

Musik (OK)

Dekoration (fast fertig, aufhängen übernehmen Jamie und Sirius)

Spiele/Programm:

-> Werwolf

-> Wahrheit oder Pflicht

-> Tanzrunden

-> Gruselstorys

-> Unterhaltungsprogramm (übernimmt Lily)
 

Haily hatte wirklich an alles gedacht. Sie hatte auch mit Dumbledore gesprochen und so war die Party komplett genehmigt. Allen Schülern, die dabei sein würden, war es somit erlaubt sich bis maximal drei Uhr morgens auf der Party aufzuhalten. Es war allerdings auch keine allzu große Party. Kommen würden eigentlich nur ein paar Gryffindors und Ravenclaws aus ihrem Jahrgang (also sie selber, Francy, Lily, James, Sirius, Peter Pettigrew, Jaydon McLaggen und noch ein paar andere) und Elina mit ihren Geschwistern. Seit dem letzten Jahr hatte Remus bei den Bristows sowieso einen Stein im Brett.

Mit der Geburtstagsparty von Francy und Sirius damals, allerdings, war Remus’ Party nicht zu vergleichen. Das hätte er auch selber nicht gewollt.
 

„Haily?“, flüsterte Francy auf der anderen Seite des Vorhangs. „Bist du wach?“
 

Haily zog die Vorhänge zurück.
 

„Moin!“, grüßte sie Francy. „Was gibt’s?“

„Moin. Elina hat eine Eule geschickt“, antwortete Francy und hielt ein kleines Pergament hoch. „Sie hat gestern den Kuchen bei den Hauselfen bestellt und so soll er übrigens aussehen…“
 

Sie zeigte Haily eine Skizze. Der Kuchen hatte die Form eines riesigen Kürbises mit Gesicht, was, wie Haily vermutete, bestimmt Schokoladenüberzug werden sollte.
 

„Elina meint, dass der Kuchen nur ein Behältnis sein soll“, erzählte Francy weiter. „Ihre Geschwister haben aus dem Honigtopf in Hogsmeade Süßigkeiten mitgebracht. Die wollte sie dann einfüllen.“

„Cool!“, erwiderte Haily und hakte den Kuchen auf der Liste ab. „Hast du eigentlich ne kreative Idee für ein Ablenkungsmanöver am Dienstag?“

„Du meinst, damit Ray nicht gleich alles mitkriegt?“, vergewisserte sich Francy, wartete aber nicht erst auf eine Antwort. „Ich denke, er wird, im Gegensatz zu Sirius, sehr pflegeleicht sein. Er wird keinen Verdacht schöpfen, wenn Elina derweil mit ihm in der Bibliothek ist oder sonst was mit ihm unternimmt. Ihr wird da sicher schon was einfallen.“

„Alles klar“, meinte Haily und machte sich eine Notiz auf ihrer Liste. Francy sah ihr über die Schultern.

„Was haben wir jetzt alles so für Musik?“, wollte sie wissen.

„Quer durch’s Gemüsebeet fast von allem was“, antwortete Haily. „Coldplay mit ‚Viva la vida’, Placebo, F.R,David und so weiter.“

„Macht David Bradley wieder den DJ?“

„Nein, aber Chris Curton hat sich bereit erklährt“, erwiderte Haily. „Er hatte schon von Anfang an zugesagt.“
 

Chris Curton war ein Ravenclaw aus ihrem Jahrgang. Im Normalfall war er eigentlich nicht besonders auffällig und er hielt sich aus allem raus und der einzige, mit dem er sich augenscheinlich nur verstand war sein Zwillingsbruder Alex.
 

„Ich wusste gar nicht, dass er sich für so was interessiert“, wunderte sich Francy. „Ich hab ihn noch nicht erlebt, dass er bei irgendwas dabei gewesen wäre. Wenn dann immer nur Alex.“

„Ich habe keine Ahnung, wie’s kommt“, grinste Haily. „Vielleicht hat er mit Alex ne Wette laufen, dass er sich nicht trauen würde irgendwo mit einzubringen außer im Unterricht.“
 

Francy lachte.
 

„Für die Party übermorgen, spielt es aber keine Rolle“, fuhr Haily grinsend fort. „Wenn er kommt, dann gerne, Alex kommt auch.“

„Na dann“, meinte Francy. „Ich geh duschen. Gehen wir dann nachher zusammen zum Frühstück runter?“

„Sicher“, antwortete Haily. „Aber ich möchte dann vorher auch noch duschen.“

„Alles klar“, erwiderte Francy und verschwand im Badezimmer.
 

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Remus saß an diesem Morgen schon früh in der Bibliothek. Er hatte aus irgendeinem Grund nur schlecht schlafen können und das obwohl der Mond schon seit ein paar Wochen wieder abnahm… Jedenfalls, wenn er halt nicht schlafen konnte, konnte er ja auch genauso gut seine Hausaufgaben machen, auch wenn James, Sirius und Peter ihn dafür für verrückt erklären würden.

Offenbar, allerdings, war er mal wieder nicht der einzige, der nicht schlafen konnte:
 

„Morgen, Ray.“
 

Remus wandte sich um.
 

„Morgen, Elina“, grüßte er zurück. „Kannst du auch nicht mehr schlafen?“

„Zu viele Hausaufgaben“, erwiderte sie und setzte sich zu ihm. Er küsste sie kurz auf die Wange.

„Was habt ihr denn auf?“

„Ich komme mit Verwandlungen nicht klar. Wir sollen einen Aufsatz darüber schreiben, wie man Tiere in Trinkpokale verwandelt und wieder zurück. Eine ganze Rolle Pergament.“

„Den muss ich auch noch schreiben“, meinte Remus. „Mit Zaubertränke bin ich gleich fertig. Wenn du magst, können wir Verwandlungen gleich zusammen machen.“

„OK, gerne!“, freute sich Elina und ging schon immer mal Bücher suchen, die ihr und Remus helfen konnten.
 

Remus brauchte nur fünf Minuten, um die letzten Sätze seines Aufsatzes für Sluggy zu vervollständigen. Als er fertig war packte er Zaubertränke zusammen und holte sein Lehrbuch für Verwandlungen aus der Tasche. Elina kam mit einem Stapel Bücher zurück.
 

„Gut getimet“, grinste Remus sie an und schlug sein Lehrbuch auf.

„Danke“, grinste Elina und setzte sich.

„Also der Zauberspruch für die Verwandlung von Tieren ist Ferawerto“, erklärte Remus.

„Das weiß ich noch“, meinte Elina. „Aber ich weiß nicht mehr wie er funktioniert und welche Bewegungen ich ausführen muss und wie er betont wird.“
 

Remus blätterte in seinem Verwandlungsbuch, bis er die Seite fand. Dann drehte er das Buch zu Elina und zeigte ihr die Stelle…
 

Sie saßen nun etwa eine dreiviertel Stunde lang zusammen, in der sie über ihren Verwandlungsaufsätzen saßen. Als vielleicht gut zwei drittel fertig hatten, war Remus dafür eine Pause einzulegen. Elina stimmte zu. Derweil blätterte Remus auch schon in seinem Zauberkunstbuch rum und stieß dabei auf eine kleine Spielerei. Er begann zu grinsen.
 

„Hey!“, sagte er und probierte die Spielerei aus. Man brauchte scheinbar keinen Zauberstab dazu. Elina beobachtete ihn gespannt. Er hielt seine Hände vor sich, als ob er einen Ball fangen wollte und konzentrierte sich. Auf einmal erschien ein kleines Licht zwischen seinen Händen und im nächsten Moment erschien ein kleines Herzchen, das direkt vor Elinas Nase schwebte und liebe Grüße von Remus ausrichtete und dann wieder verschwand.
 

Elina lachte.
 

„Süß!“, freute sie sich und gab Remus einen Kuss auf die Wange. „Wie hast du das gemacht?“
 

Remus freute sich, dass es geklappt hatte.
 

„War eigentlich ganz einfach“, meinte er. „Man muss sich eigentlich nur darauf konzentrieren, was man wem ausrichten möchte und der Rest funktioniert von ganz allein. Hier steht, es soll auch über weite Entfernungen funktionieren.“
 

Elina lehnte sich zu ihm rüber und las in dem Buch nach.
 

„Lass mich mal versuchen“, sagte sie und sie setzte sich genauso hin wie Remus zuvor. Nur wenige Augenblicke später erschien auch vor Remus Nase ein kleines Herzchen, das seine lieben Grüße erwiderte. Beide lachten.
 

Lily kam hinzu.
 

„Morgen!“, grüßte sie gut gelaunt. „Gut geschlafen?“

„Morgen, Lily“, erwiderte Remus und Elina nickte ebenfalls freudig. „Eigentlich konnte ich nicht wirklich schlafen, aber ist nicht der Rede wert.“

„Kommt ihr mit runter zum Frühstück?“, erkundigte sich Lily. „Es ist bald acht Uhr.“
 

Remus sah auf seine Uhr.
 

„Sicher“, antwortete er und er und Elina packten ihre Sachen ein und zu dritt gingen sie munter quatschend runter in die große Halle.
 

Elina setzte sich mit zu Remus an den Gryffindortisch. James und Sirius wunderten sich ein wenig.
 

„Der Hufflepufftisch ist doch aber da drüben“, wies Sirius Elina darauf hin.

„Und, wo ist das Problem?“, fragte Remus angriffslustig. „Bei Francy hättest du doch auch nichts dagegen, wenn sie sich mit her setzen würde.“
 

James und Sirius sahen sich an. Sie wollten sich nicht mit Remus streiten und zuckten daher nur mit den Schultern und machten sich über ihr Frühstück her. Es war immer wieder ein Wunder mit anzusehen, wie viel vor allem Sirius essen konnte.
 

Remus, Elina und Lily beluden sich ebenfalls ihre Teller mit Rührei, Schinken und Würstchen. Während sie aßen quatschten sie weiter miteinander. Irgendwann kamen auch Haily und Francy rüber an den Gryffindortisch und wünschten einen Guten Morgen.
 

„Hey, Haily“, grüßte James mit vollem Mund. Er konnte sie eigentlich noch nicht mal gesehen haben, denn er saß mit dem Rücken zu ihr und sie hatte noch nichts gesagt gehabt.

„Morgen, Jamie“, antwortete sie amüsiert, als er sich zu ihr umwandte und in Eile sein Essen runter schluckte. „Kriegst du den Mund wieder nicht voll genug?“, machte sie sich leicht lustig über ihn.
 

Die anderen um ihn herum grinsten breit. Er jedoch erwiderte nur ein trockenes Lachen.
 

„Witzig, Hailiana“, meinte er. „Ich bezweifle, dass das das einzige ist, weswegen du hier zu uns rüber gekommen bist.“

„Wieso, stört es dich?“, fragte sie rethorisch.

„Nein, ich meinte nur, weil du offenbar wieder Spaß daran hast sinnlose Witze zu reißen.“

„Das sagst ausgerechnet du!“, spottete Haily. „Aber eigentlich wollte ich nur fragen, ob wir dann alle zusammen zu Hagrid gehen wollen?“
 

Elina blickte überrascht. Sie waren noch nie bei Hagrid gewesen. Ihre Geschwister hatten zwar immer mal wieder von ihm gesprochen und er sollte wohl auch wirklich nett sein, aber seine Größe konnte schon einschüchternd sein.
 

„Immer doch, Cousinchen“, meinte James grinsend. „Sag doch das nächste Mal gleich, was du willst.“

„Ich bewerfe dich mit Wattebäuschen bis du blutest!“, drohte Haily ihm an.
 

Rings um sie herum waren vereinzelte Lacher zu hören.
 

„Und ich werfe zurück“, entgegnete James gelassen. „Du blutest eher!“

„Das wollen wir erst mal sehen, Jamie!“
 

Francy, Remus, Elina und Lily grinsten breit. Sirius und Peter dagegen guckten leicht verdattert aus der Wäsche.
 

„Wie kann man denn jemanden zum Bluten bringen, indem man mit Wattebäuschen wirft?“, wollte Peter wissen.

„Das ist nur ein Spruch, Pete“, erklärte James mit einem Unterton, als ob Peter schwer von Begriff wäre.

„Ich wollte mich schon wundern“, warf Sirius ein. „Seit ihr schon so weit, dass ihr euch mit Watte bewerft? Ich hätte gedacht da würde euch was Besseres einfallen.“
 

Remus prustete in Richtung seines Tellers. James warf ihm einen verwunderten Blick zu, sagte aber nichts weiter dazu.
 

„Also ich komm auch gerne mit zu Hagrid“, meinte Lily aufgeschlossen und auch Elina, Remus, Sirius und Peter hatten nichts weiter dagegen. Elina würde sich vielleicht mehr im Hintergrund halten und sich an Remus halten, aber Hagrid würde sie ja sicher nicht aufessen.
 

So aßen die unsere fünf Gryffindors und Elina ihr Frühstück zu Ende auf, während Haily und Francy sich derweil zwischen James und Sirius quetschten und auf die anderen warteten. Haily grinste James schelmisch an, nachdem sie sich neben ihn gesetzt hatte.
 

„Willst du heute provozieren?“, fragte er und blickte mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

Haily grinste nur umso breiter.

„Warte nur, Haily!“, drohte James. Sie lachte spöttisch.
 

Als sie endlich alle aufgegessen hatten, gingen sie zusammen los. Hagrid, der Wildhüter wohnte in einer kleinen Hütte am Waldrand. Von außen betrachtet konnte man sich schon wundern, wie er in die kleine Hütte eigentlich reinpasste, denn er war schon ziemlich riesig.
 

Sie erreichten die kleine Hütte und James klopfte an und sofort war von drinnen ein Bellen zu hören. Wenig später hörte man laute Schritte und dann ging die Tür auf. Ein bärtiger Hüne mit schwarzen Augen, die aussahen wie Käfer, stand in der Tür.
 

„Nanu!“, wunderte sich Hagrid, als er die Freunde erblickte. „Was kann ich für euch tun?“

„Wir wollten dich nur mal besuchen kommen“, meinte James prompt. „Ich bin James Potter.“

„Ach du bist der neue Sucher von Gryffindor“, stellte Hagrid fest. „Ich hab dich mal bei einem deiner Trainingseinheiten beobachtet. Nich’ schlecht, muss ich sagen… Na dann kommt mal rein!“
 

So betraten sie die Hütte. Von innen wirkte sie wirklich größer als von außen. Die Freunde machten es sich auf den riesigen Sesseln bequem. Elina hielt sich möglichst eng an Remus geklammert. Noch wusste sie nicht, wie sie Hagrid einschätzen sollte. Der war gerade dabei Tee für sie alle zu machen, während sein kleiner Saurüdenwelpe sie neugierig alle beschnüffelte.
 

Sirius grinste. Er liebte Hunde und er setzte sich vor dem Welpen auf den Boden und ließ sich von oben bis unten vollsabbern. Die anderen sahen ihn belustigt an. Und James lachte schallend auf, als der kleine Saurüde es schaffte Sirius umzustoßen, in dem er sich auf seine kleinen Hinterbeinchen stellte und seine Vorderpfoten gegen Sirius stemmte.
 

„Fang, aus!“, schimpfte Hagrid mit dem Welpen, als er mit dem Tee und mit Keksen zurückkam. Fang kam augenblicklich zu Hagrid angedackelt und sabberte seinem Herrchen die Beine voll.

„Ihr müsst das versteh’n“, erklärte Hagrid den Freunden das Verhalten seines Hundes. „Ich hab ihn erst seit diesem Sommer und er ist noch nich’ ganz stubenrein.“
 

James und Sirius schien das überhaupt nicht zu stören. Letzterer machte sich einen Spaß daraus sich ebenfalls wie ein Hund zu schütteln.
 

„Siri, aus!“, rief Francy, um Fangs Sabber nicht abzubekommen. „Sonst steck ich dich in das nächst gelegene Tierheim!“
 

Besonders Haily und Lily schmissen sich weg bei diesem Kommentar, aber auch James, Remus und Peter lachten. Elina grinste, hielt sich aber noch immer etwas an Remus fest. Auch Hunde waren nicht unbedingt die Tiere, mit denen sie tagtäglich zu tun haben wollte.
 

Remus merkte, dass Elina nicht ganz geheuer war. Zärtlich legte er seinen Arm um sie und streichelte ihr über die Schulter.
 

Hagrid setzte sich seinen Gästen gegenüber, während Sirius, der sich wieder sauber gezaubert hatte, sich neben Francy setzte, die ihn spitzbübisch anblickte.
 

„So“, fing Hagrid an und bot ihnen Tee und Kekse an. „Dann erzählt mal. Seit ihr alle Gryffindors?“

„Nein“, antwortete Haily. „Francy und ich sind aus Ravenclaw und Elina ist aus Hufflepuff.“

„Ah“, erwiderte Hagrid. „Das ist ja interessant. Ich hab ehrlich gesagt noch nich’ erlebt, dass vor allem Gryffindor und Ravenclaw so befreundet waren, wie seit diesem Jahr.“

„Da haben James und Haily auch erheblich zu beigesteuert, mit ihren Konkurrenzkämpfen“, grinste Sirius breit und er war der erste Mutige, der sich einen Keks nahm, denn die Kekse sahen leicht angebrannt aus. „Hast du Haily auch schon beim Quidditch beobachtet?“
 

Hagrid guckte etwas ratlos. Offenbar konnte er mit dem Namen so erst mal nichts anfangen.
 

„Ich bin Haily“, stellte diese sich daraufhin vor. „Hailiana Potter. James und ich sind Cousins. Ich bin aber in Ravenclaw.“

„Ach“, verstand Hagrid und schlug sich gegen die Stirn. „Ja klar, du bist dann die Kleine, die immer beim Gryffindortraining mit zuguckt. Alle Achtung, du fasst deinen Cousin ja auch nicht mit Samthandschuhen an.“
 

James und Haily kamen nicht umhin zu grinsen. Jeder hatte es bisher zur Sprache gebracht. JEDER!
 

Es folgte die übliche Erklärung, wobei Hagrid sie zunächst nicht so recht zu glauben schien. Trotzdem war es ein sehr gemütlicher Vormittag, denn Hagrid war sehr nett und seine Angst einflößende Erscheinung täuschte. Selbst Elina traute sich nach einer Weile sich in die Unterhaltungen mit einzubringen, auch wenn sie den magischen Geschöpfen, von denen Hagrid erzählte lieber nicht begegnen wollte.
 

Gegen Mittag verabschiedeten sie sich von Hagrid und gingen zurück in die Große Halle zum Mittag.

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So^^

So viel zum Thema überwundene Schreibkrise… Ich hab so lange an diesem Ding geschrieben und mit so vielen Unterbrechnungen, dass ich schon gar nicht mehr weiß was ich eigentlich alles geschrieben habe… XD
 

Nein *lol* natürlich weiß ich noch was drin steht^^

Ursprünglich sollte ja Remus Geburtstag mit in dieses Kapi, aber das wurde dann so lang, da hab ich das Ding zweigeteilt
 

Na denne^^

Viel Spaß beim Lesen und ich versuch so schnell wie möglich noch mit der Party fertig zu werden^^
 

Lg

Friedi

Happy Halloween

Der 31. Oktober kam. Remus war auch heute schon ungewöhnlich früh wach. Heute jedoch lag es nicht daran, dass er schlecht geschlafen hätte. Heute war ausnahmsweise mal sein Geburtstag Schuld. Feiern würde er zwar nicht wirklich, da er ja schließlich auch nur Elina erzählt hatte, dass er Geburtstag hatte, aber irgendwie war es trotzdem etwas Besonderes. Am meisten freute er sich eigentlich darauf etwas mit Elina unternehmen zu können.
 

Er zog die Vorhänge seines Himmelbettes zurück und blickte kurz auf die Uhr. Er war wirklich sehr früh dran. Es war erst kurz nach sechs. James, Sirius, Peter und Jaydon schliefen noch tief und fest und Remus war sich sicher, dass sie sich auch nicht wecken lassen würden.
 

Remus jedoch wollte sich trotzdem nicht extra noch mal umdrehen. Also stand er auf, zog sich an und ging in den Gemeinschaftsraum, wo er zu seiner Überraschung Lily und Alice Jonas vorfand, die sich schon angeregt unterhielten.
 

Alice Jonas war ebenfalls eine Gryffindor aus ihrem Jahr. Sie war im ganzen Haus für ihre fröhliche Art bekannt und es gab, soweit Remus wusste, kaum jemanden, der sie nicht mochte.
 

„Morgen“, grüßte er etwas verdutzt, als er sich zu den beiden gesellte. Die beiden Mädels wandten sich um.

„Oh, Morgen, Ray!“, grüßte auch Lily etwas überrascht, denn sie hatte nicht erwartet, dass Remus so früh wach sein würde, noch zumal sie mit Alice auch gerade über die Party an diesem Abend gesprochen hatte. Es fiel ihr etwas schwer, ihm nicht gleich alles Gute zum Geburtstag zu wünschen, aber hätte sie es getan, wäre die ganze schöne Überraschung dahin gewesen. „Wie kommt’s, dass du so früh wach bist?“, fragte sie stattdessen.

„Der 31. Oktober ist bei mir immer so’n verhexter Tag“, grinste Remus. Er wollte nicht unbedingt Aufmerksamkeit auf seinen 13. Geburtstag lenken. „Und wie kommt’s bei euch dazu?“

„Wir konnten einfach nicht mehr schlafen“, log Alice und grinste Remus zurück. „Und da haben wir uns gedacht, wenn wir sowieso nicht mehr schlafen können, können wir auch in den Gemeinschaftsraum gehen und uns hier unterhalten, damit wir die anderen nicht wecken.“

„Einleuchtend“, lachte Remus und setzte sich zu den beiden Mädels. Die taten so, als würde es sie nicht stören, aber sie konnten ihm ja natürlich nicht sagen, dass sie gerade etwas Wichtiges besprachen.
 

In dem Moment meldete sich auch Nordy und nahm ihr Frauchen in Anspruch.
 

„Na, mein Miezl?“, sagte Lily und Nordy sprang ihr auf den Schoß, um sich von ihr kraulen zu lassen. „Ich hab dir ja noch gar nichts zu futtern gegeben“, stellte Lily dann fest und stand auf, um ihrer kleinen Katze was zu essen zu machen. Nur wenige Minuten später kam sie zurück.
 

Alice und Remus unterhielten sich derweil bereits über die Hausaufgaben in Verwandlungen. Sie hatten den Aufsatz, den sie über das Wochenende ausgehabt hatten, bereits gestern abgegeben und würden heute sie Benotung erfahren.
 

„Ich glaube, ich habe mindestens die Hälfte davon nur Grütze geschrieben“, vermutete Alice etwas peinlich berührt.

„Warum, so schlecht bist du doch aber gar nicht in Verwandlungen“, wunderte sich Remus. Alice war vielleicht nicht Klassenbeste, aber trotzdem hatte sie solide Noten.

„Ja, aber ich bin schon im Unterricht mit diesem Zauber absolut nicht klar gekommen“, erwiderte das Mädchen. „Wie sieht’s bei dir aus?“

„Es war ganz OK“, antwortete Remus. „Ich habe meinen Aufsatz mit Elina zusammen gemacht und wir kamen eigentlich ganz gut voran. Also mit einer guten zwei rechne ich eigentlich schon.“
 

Er lächelte verlegen.
 

Sie wechselten das Thema und gingen dazu über, über ihre Tagespläne zu reden. Remus antwortete wahrheitsgetreu, dass er nur vorhatte, den Nachmittag mit Elina zu verbringen, sie war ja, wie er glaubte, die einzige, die von seinem Geburtstag wusste. Alice und Lily hingegen ließen sich kurzer Hand ein paar plausibel klingende Ausreden einfallen, um nicht zu erwähnen, dass sie ja eigentlich seine Party planten, genauer gesagt das Unterhaltungsprogramm an diesem Abend. Remus hingegen schöpfte keinen Verdacht.
 

Irgendwann gingen die drei zusammen zum Frühstück runter. Eigentlich hätte Remus gedacht, dass sie die Ersten sein würden, aber es war erstaunlich, wie „viele“ Schüler schon so früh am Morgen zum Frühstück gingen. Unter ihnen auch Elina, Haily und Francy, die zusammen am Ravenclawtisch saßen. Dass Elina eigentlich keine Ravenclaw war störte nicht.
 

„Morgen!“, grüßten Remus, Lily und Alice die drei.

„Hi!“, grüßte Haily freundlich zurück.

„Hey, Ray“, grüßte Elina, stand auf und umarmte ihn. „Alles Gute zum Geburtstag“, wünschte sie, wobei sie es ihm eher zuflüsterte. Sie wusste schließlich, dass Remus keinen Wirbel wollte. Die vier anderen Mädels taten indes so, als ob sie so ins Gespräch vertieft wären, dass sie es nicht gehört hätten.

„Danke“, grinste Remus Elina an und gab ihr einen Kuss. „Habt ihr ein Problem, wenn ich mich mit hinsetze?“, fügte er an Haily und Francy gewandt hinzu.

„Nö“, meinte Francy und schüttelte vergnügt den Kopf. „Pflanz dich ruhig!“
 

Remus und Lily setzten sich und beluden sich ihre Teller.
 

„Was haben wir dann?“, wollte Haily wie beiläufig wissen und blickte Francy an.

„Verteidigung“, antwortete Lily für Francy.
 

Haily grinste. Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte sich seit den ersten Schulwochen zu einem richtig interessanten Unterrichtsfach entwickelt. Ihr Lehrer, Professor Banister, hatte ihnen nach den ersten zwei Wochen eröffnet, dass sie künftig fast ausschließlich praktischen Unterricht haben würden.
 

Daraufhin waren alle Bänke kreisförmig an den Wänden entlang aufgestellt worden, sodass in der Mitte des Klassenzimmers genügend Platz war, damit die Schüler duellieren üben konnten. Häufig führte Professor Banister mit der Unterstützung von Freiwilligen auch einen neuen Verteidigungszauber vor. James und Haily meldeten sich allgemein gerne freiwillig, aber auch Remus meldete sich immer mal dafür.
 

„Prima“, freute sich Haily. „Banister hat angekündigt, dass er heute einen Irrwicht mitbringen will. Ich freu mich schon riesig darauf.“
 

Sie grinste noch breiter.
 

„Was ist ein Irrwicht?“, fragte Elina.

„Ein Gestaltwandler“, antwortete Remus. „Ich habe im Lehrbuch gelesen, dass sie die Gestalt von dem annehmen, was ihr Gegenüber am meisten fürchtet.“

„Auf so was freut man sich?“, Elina blickte Haily verwundert an.

„Eigentlich mehr darauf, zu sehen, wie Jamie sich anstellen wird.“, meinte Haily. „Ich kann mir eigentlich denken, wie sein Irrwicht aussehen wird, aber das wird einfach nur so schräg…“
 

Die Freunde sahen sich an.
 

„Und wovor hast du Angst?“, wollte Francy wissen.
 

Haily wurde leicht rot im Gesicht. Offenbar war es ihr leicht peinlich darüber zu sprechen. Lily und Remus verkniffen sich ein Kichern. Auch Francy wollte nicht länger nachfragen, denn sie würden es ja sicher in einer knappen halben Stunde erleben.
 

In diesem Moment kamen James, Sirius und Peter in die Große Halle.
 

„Hey“, grüßte James vergnügt. „Kann das sein, dass du dich leicht unter den Haustischen verirrt hast, Remus?“, fragte er belustigt.

„Nein, eigentlich nicht“, erwiderte Remus gelassen und blickte James ohne mit der Wimper zu zucken an. „Aber du scheinst dich verirrt zu haben. Der Gryffindortisch ist hinter dir.“
 

Die Mädels lachten. Auch Remus grinste. Er erwartete eigentlich eine gewitzte Antwort von James auf seinen Spruch, aber James schien zu verblüfft darüber zu sein, dass Remus zu solchen Witzen fähig war. Auch Sirius blickte Remus an, als wäre er ein Wesen von einem anderen Stern.
 

„Wir haben ihn verdorben!“, meinte James plötzlich und die Mädels schmiss es weg.
 

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Nach dem Frühstück gingen die Gryffindors und Ravenclaws gemeinsam zu VgdK. Auch James schien schon gespannt auf die Stunde mit dem Irrwicht zu sein, auch wenn er sich selbst eigentlich eingestand, dass er leicht Muffensausen hatte. Allerdings zeigte er das nicht, denn er schaffte es sich einzureden, dass ja alle ihre Ängste preis geben würden und so erschien ihm seine eigene weniger peinlich.
 

Professor Banister lies sie ein und sie setzten sich auf ihre Plätze. Für gewöhnlich begann Banister die Stunde damit, dass er zu erst das Thema einleitete, dann den Zauber erklärte und dann erst Freiwillige suchte, die es einmal ausprobieren wollten. Und so war es auch diesmal wieder:
 

„Guten Morgen“, begrüßte er sie alle und bekam einen munteren Gruß von der Klasse zurück.

„So“, sagte er. „Ich hatte es ja letzte Stunde bereits angekündigt: heute werden wir Irrwichte dran nehmen. Wer kann mir von euch sagen, was Irrwichte sind?“
 

Banister blickte in die Runde. James, Haily, Remus, Lily und Francy meldeten sich.
 

„Immer die Selben, die sich melden“, meinte Banister. „Ja, ja ich weiß, dass ihr es natürlich wisst“, fügte er an die fünf hinzu. „Aber ich muss auch mal andere dran nehmen. … Jaydon, kannst du mir vielleicht sagen, was Irrwichte sind?“
 

Jaydon sah leicht ratlos aus.
 

„Ein Zauberwesen?“, fragte er unsicher. Einige aus der Klasse lachten.

„Nicht falsch“, meinte Professor Banister leicht belustigt. „Aber das war nicht die Antwort, die ich hören wollte. … Cindy?“
 

Er blickte Cindy McDougle fragend an. Sie schüttelte den Kopf. Nun meldete sich auch Sirius, der heimlich im Buch geblättert hatte.
 

Professor Banister schien die Fragerei abkürzen zu wollen.
 

„Ja, Sirius?“, fragte er.

„Irrwichte sind Wesen, die die Gestalt von den schlimmsten Ängsten ihrer Opfer annehmen“, antwortete er.

„Richtig!“, erwiderte Professor Banister. „Also noch mal für alle: Ein Irrwicht hat keine bekannte äußere Erscheinung, sondern erscheint euch in der Gestalt eines Wesens oder auch eines Gegenstandes, das ihr fürchtet. Weiß schon jemand, wie ein Irrwicht zu besiegen ist?“
 

Diesmal meldeten sich nur James, Haily und Remus.
 

„Ja, das war mir klar“, meinte Banister. „Ich könnte eigentlich standartmäßig gleich euch fragen…“

„Dann tun sie das doch“, meinte James prompt.
 

Nicht wenige lachten.
 

„Witzig!“, erwiderte Banister und blickte James herausfordernd an. „Na los, schieß schon los!“

„Also, ein Irrwicht hat selber Angst vor Gelächter“, erklärte James. „Wir müssen ihn also so verzaubern, dass er die Gestalt von etwas annimmt, was wir komisch finden. Und dazu gibt es einen Zauber namens ‚Riddikulus’.“

„Sehr schön, James“, meinte Banister. „Und weil du das ja schon so gut erklärt hast, kannst du es ja auch gern gleich mal vorführen.“
 

James blickte plötzlich etwas blöd aus der Wäsche. Er hatte nicht damit gerechnet gleich als erster dran zu kommen. Haily grinste etwas, doch weder sie noch James ließen sich wirklich etwas anmerken.
 

James stand auf und ging in die Mitte des Klassenzimmers, während Professor Banister eine Kiste holte.
 

„Ihr müsst wissen, dass Irrwichte dunkle, enge Räume bevorzugen“, erklärte er, als er die Kiste abstellte. „OK, James, dann halt mal deinen Zauberstab bereit und konzentrier dich auf das, in was du den Irrwicht verwandeln möchtest.“
 

James kniff für einen Moment die Augen zusammen. Dann öffnete er sie wieder und nickte dem Professor zu. Dieser öffnete die Kiste.
 

Heraus flatterte eine Fledermaus.
 

Eine Fledermaus?!? Ein paar Schüler kicherten. Ausgerechnet James hatte Angst vor Fledermäusen? Doch James achtete nicht wirklich auf sie sondern konzentrierte sich auf den Zauber.
 

„Riddikulus!“, rief er schließlich und die Fledermaus trug plötzlich ein rosa Spitzenkleid und tanzte Walzer in der Luft.
 

Alles um ihn herum lachte laut los. Auch Professor Banister schien noch nie so dermaßen gelacht zu haben.
 

„Sehr gut, James“, lobte er. „10 Punkte für Gryffindor.“
 

James setzte sich wieder.
 

„Wieso gerade eine Fledermaus?“, fragte Sirius prompt. James hatte mit dieser Frage gerechnet.

„Ich bin allergisch gegen diese Viecher“, meinte er.

„Man kann gegen Fledermäuse allergisch sein?“, fragte Sirius ungläubig.

„Die können beißen!“, erwiderte James.
 

Haily in der Zwischenzeit wirkte etwas verdutzt. Sie wusste natürlich, dass James allergisch auf Fledermausbisse reagierte, aber dass das auch seine größte Angst darstellte, hätte sie in dem Moment nicht gedacht. Und da hatte sie geglaubt ihn nahezu auswendig zu kennen…
 

Sirius unterdessen schien James noch nicht recht glauben zu wollen, dass dieser allergisch auf Fledermäuse reagierte, aber er kam nicht dazu weiter darauf rum zu reiten, den Professor Banister fuhr mit dem Unterricht fort.
 

Er wies nun alle Schüler an, an das zu denken, was sie fürchteten und dann zu überlegen, wie sie es lächerlich machen konnten. Dann wollte er ein paar Schüler einzeln dran nehmen.
 

„So und da ich ja langsam mal die Noten zusammen kriegen muss, kommen heute mal die an die Reihe, die sonst selten dran sind“, erklärte Banister. „Also, Peter, dann komm mal nach vorne!“
 

Peter stand mit zittrigen Knien auf ging zu Professor Banister.
 

„Du brauchst nicht nervös zu sein“, meinte Banister. „Hier kann niemanden etwas passieren.“
 

Peter schien diese Aufmunterung nicht sehr ermutigend zu finden, doch er widersprach nicht sondern hielt seinen Zauberstab fest umklammert. Banister öffnete die Kiste mit dem Irrwicht erneut und dieses Mal krabbelte ein ekliges haariges Tier heraus. Eine Riesenspinne.
 

Einige Schüler rückten mit ihren Stühlen zurück, weiter an die Wand, als glaubten sie die Spinne könne so nicht auf sie losgehen. Peter stand eine Weile wie versteinert da, dann endlich stammelte er „Riddikulus“ und die Spinne hatte plötzlich einen Hundeschwanz und jagte diesen wie ein verspielter Welpe.
 

Schallendes Gelächter. Eigentlich hatte Peter zwar beabsichtigt die Spinne ganz in einen Welpen zu verwandeln, doch niemand interessierte sich dafür und so kam Peter auch mal zu einer, leicht verdienten, guten Note.
 

Nach diesem Erfolg waren nun mehr Schüler motiviert es auch einmal zu versuchen und am Ende ging niemand mit etwas anderem als einer guten Note und einer Menge leicht verdienter Punkte aus dieser Stunde.
 

Nur James und Haily fanden es schade, dass sie es nicht geschafft hatten einen erneuten Konkurrenzkampf anzustacheln. Doch Banister versprach, dass sie sich in der nächsten Stunde mit Entwaffnungszaubern beschäftigen würden. James und Haily waren begeistert.
 

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Dienstags hatten die Zweitklässler aus Gryffindor und Ravenclaw jeweils nur drei Doppelstunden Unterricht. Normalerweise erschien das keinem Schüler viel. Heute jedoch konnten es Haily, Francy, James, Sirius, Peter und Lily es kaum abwarten aus dem Unterricht zu kommen. Endlich klingelte es.
 

Alles war abgesprochen. Remus hatte sich mit Elina verabredet und so hatten James, Sirius und Lily genügend Zeit, um sich mit Haily und Francy zu treffen und die letzten Details vorzubereiten. Der Kuchen musste noch geholt werden und James und Sirius würden erst jetzt die Deko aufhängen können.

Remus ahnte von alle dem nichts. Er schöpfte auch nicht wirklich Verdacht, weil selbst Lily es heute so eilig hatte aus dem Unterricht zu kommen. Alles, woran er gerade dachte, war sein Treffen mit Elina, die bereits in der Eingangshalle auf ihn wartete.
 

„Hey“, meinte sie und lächelte ihn an.

„Hey“, lächelte er zurück und küsste sie. „Und wie war dein Unterricht?“

„Es ging so“, erwiderte Elina. „Und bei dir?“

„War OK. Verteidigung war echt spannend. Hätte nicht erwartet, dass er eine so tolle Stunde werden würde.“
 

„Da fällt mir ein…“, Elina griff in ihre Tasche. „Ich hab dir heute Morgen mein Geschenk noch gar nicht gegeben.“

„Hey, danke!“, freute sich Remus und er schien positiv überrascht. „Wäre echt nicht nötig gewesen.“
 

Gespannt beobachtete Elina ihn, wie er das kleine, schön verpackte Päckchen öffnete. Ein kleines Geschenkbüchlein kam zum Vorschein, von Sheepworld: „Weißt du eigentlich, wie es ist, wenn du nicht bei mir bist?“
 

Remus lächelte.
 

„Das ist ja echt süß!“, fand er.

„Lizzy hat es mir empfohlen zu schenken“, erzählte Elina. „Und ich fand es auch echt hübsch.“

„Danke!“, freute sich Remus und gab Elina einen erneuten Kuss. „Das ist so lieb von dir.“
 

Die beiden gingen gemeinsam über die Ländereien spazieren und unterhielten sich dabei.
 

Die anderen, unterdessen, waren im Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft und waren damit beschäftigt die Tische fertig zu dekorieren. Auch Peter, Jaydon, Alice, Cindy und ein paar Ravenclaws halfen mit.
 

James und Sirius waren damit beschäftigt das Banner aufzuhängen, wobei sich dies als schwieriger rausgestellt hatte, als sie gedacht hatten. Irgendwann schafften sie es und sprangen von den Stühlen, auf die sie sich gestellt hatten.
 

„Schwere Geburt!“, meinte James und blickte auf das Banner. Es hing etwas schief, aber was solls? „Sonst noch irgendwas zu tun, Haily?“
 

Er blickte seine Cousine an, die sich gerade umblickte.
 

„Nein“, antwortete sie schließlich. „Jetzt müssen wir die Party nur noch steigen lassen.

„Also holen wir Remus?“, fragte Sirius, der es nicht abwarten konnte, dessen Gesicht zu sehen.

„Wozu jetzt schon?“, erwiderte Francy. „Er hat sich gerade erst mit Elina getroffen, also gib ihn wenigstens noch eine Stunde.“

„Ne Stunde?!?“, fragte Sirius ungläubig.

„Nix da!“, bestätigte James Sirius Gedanken. „Wir sind jetzt fertig, also holen wir auch jetzt Remus!“
 

Und mit diesen Worten waren James und Sirius auch schon aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden. Die Mädels blickten ihnen kopfschüttelnd nach.
 

James und Sirius brauchten nur knappe zehn Minuten, um Remus zu finden. Dieser blickte sie verdutzt an.
 

„Hey, Remus, kommst du mal mit?“, fiel Sirius mit der Tür ins Haus.

„Ich spiele heute keine Streiche“, erklärte Remus prompt.

„Niemand hat was von Streichen gesagt“, meinte James. „Also komm schon! Wir müssen dir was zeigen.“

„Das letzte Mal, als ihr das gesagt habt, habt ihr euch auch nur in der Küche rumgetrieben“, erwiderte Remus und verschränkte die Arme. „Bitte lasst mir wenigstens einen Tag für mich.“

„Aber es geht doch um dich!“, beteuerte Sirius. „Jetzt komm endlich. Evelina kann ja meinetwegen mitkommen.“
 

Elina blickte Sirius ungläubig an. Seinetwegen? Auch Remus sah James und Sirius jetzt fast schon giftig an. Ersterer witterte die Gefahr.
 

„Nur ganz kurz“, bettelte er. „Du kannst dann danach meinetwegen auch sofort wieder abhauen.“
 

Das war gelogen. Aber James ging davon aus, dass Remus das dann nicht mehr wollen würde. Elina tat genervt.
 

„Wirklich nur ganz kurz, um sie loszuwerden?“, bot sie Remus an und ignorierte dabei den warnenden Blick von Sirius, der ihre Schauspielerei missdeutete.

„OK, aber wehe es ist nicht wichtig!“, drohte Remus James und Sirius.

„Na also!“, freute sich James und führte Remus und Elina zum Gemeinschaftsraum.
 

„Wartet!“, rief Remus plötzlich, als sie vor dem Gemeinschaftsraum ankamen. James und Sirius wandten sich verdutzt um. „All dass nur, um mich in unsern Gemeinschaftsraum zusammen mit den Ravenclaws zu führen?“

„Du weißt doch noch gar nicht, was wir dir zeigen wollen“, verteidigte sich Sirius und wurde langsam ungeduldig.
 

Remus wollte gerade etwas erwidern als Haily von innen den Wandbehang öffnete.
 

„Hey, Ray“, grinste sie. Dieser sah sie verwundert an. Er konnte sich nicht vorstellen, dass gerade Haily James und Sirius bei irgendwelchen Dummheiten unterstützen würde. „Kommst du mit rein?“, fragte sie ihn.
 

„Was wird hier eigentlich gespielt?“, wollte Remus nun wissen und blickte von einem zum anderen.

„Fragen kannst du hinterher“, erwiderte Haily grinsend.

„Habe ich Grund zu Beunruhigung?“, versicherte sich Remus

„Nö“, schüttelte Haily vergnügt den Kopf.
 

Remus blickte Elina an, die nur mit den Schultern zuckte. Dann gab er schließlich nach und folgte James, Sirius und Haily in den Gemeinschaftsraum. Haily machte das Licht an.
 

„ÜBERRASCHUNG!“
 

Konfetti wurde geworfen.
 

Remus stand mit offenem Mund und wie versteinert da. Überall waren Kürbisse mit eingeschnitzten Gesichtern verteilt. Auf jedem Tisch stand ein kleinerer Kürbis mit einer kleinen Kerze drin. Neben den Kürbissen lagen kleine Plastikfledermäuse als Tischdeko. Andere davon waren auch verzaubert, sodass sie durch den Raum flatterten, wie sie lustig waren. An der Wand entlang stand ein langer Tisch, auf dem das Buffet angerichtet war.

Lily, Francy, Haily, Alice, Cindy, Jaydon und ein paar Ravenclaws waren da. Sie trugen mehr oder weniger aufwendige Halloween2ostüme. Haily, zum Beispiel, trug eigentlich nur ein schwarzes Muggel-Hexen-Kostüm mit blauen und bronzefarbenen Verzierungen. Francy dagegen hatte sich täuschend echt als Vampirverkleidet.

Alles sah einfach nur irre aus, doch das war nix im Vergleich zu dem riesigen Kuchen in Kürbisform. Daneben stapelten sich Geschenke und über allem hing dieses Banner mit der Aufschrift: „Alles Gute zum 13.“
 

Das war nicht möglich. Er hatte es doch niemanden gesagt, außer Elina. Wie konnte das sein? Langsam wandte er sein Gesicht zu seiner Freundin. Diese blickte ihn grinsend an.
 

„Überraschung!“, wiederholte sie, als ob sie glaubte, Remus habe es noch nicht realisiert.

„Kneif mich!“, meinte Remus völlig überwältigt. „Ich träume!“
 

Elina lachte.
 

„Nein, du bist wach!“

„Aber woher…?“
 

Haily grinste.
 

„Tja, ist halt durchgesickert“, lachte sie. „Und da haben wir uns gedacht: Veranstalten wir doch einfach mal ne Party!“
 

Remus stand immer noch mit offenem Mund da.
 

„Ihr seit nicht mehr zu retten!“

„Nein, das ist auch unser Markenzeichen!“

„Ihr seit echt nicht mehr zu retten!“

„Das… hast du gerade bereits gesagt.“

„Ihr seit… … … Ihr seit einfach… … … einfach GENIAL!!!“
 

Remus fiel Elina und danach so ziemlich allen in „Griffnähe“ um den Hals.
 

„Danke“, meinte James, breiter grinsend als jemals zuvor, was bereits etwas heißen wollte, doch an Remus Freude kam er gerade trotzdem absolut nicht ran.
 

„Danke!“, freute sich Remus, überwältigt davon, dass ihm ne Überraschungsparty organisiert worden war. Dass er ursprünglich keinen Wirbel gewollt hatte, war irgendwie komplett vergessen.
 

„Tja…“, grinste Sirius. „Dann könntest du ja eventuell mal deine Geschenke auspacken.“
 

Dieser Vorschlag ging in Remus’ Freude unter. Eigentlich hatte nur Francy mitbekommen, was Sirius gesagt hatte. Sie konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, als Sirius gespielt beleidigt dreinblickte, weil Remus den Vorschlag nicht gehört hatte.
 

Remus schien es überhaupt nicht eilig zu haben seine Geschenke auszupacken. Viel mehr hatte er sich von Elina überreden lassen den Kuchen anzuschneiden, was Sirius an sich aber auch nicht schlecht fand.
 

„Der Kuchen ist garantiert leichter anzuschneiden, als der von meinem und Francy’s Geburtstag“, behauptete Sirius und erinnerte sich an den Kuchen in Löwenform, auf dem ein Adler saß.

„Sicher“, grinste Remus, kümmerte sich aber nicht weiter darum.
 

Kaum hatte er den Kuchen angeschnitten ergoss sich ein buntes Meer von Süßigkeiten über den Tisch. Remus wirkte freudig überrascht.
 

„Alles Elina’s Idee!“, wies Lily ihn sofort drauf hin, noch bevor er sich bedankte.
 

Remus schien vor Freude überhaupt nichts mehr sagen zu können, also umarmte er Elina und küsste sie. Sie verstand es.
 

„Die Süßigkeiten sind aus dem Honigtopf in Hogsmeade“, erklärte sie. „Zarah und Felicia haben sie mitgebracht. Sie und Ken, Kay, Adriana und Tino wollten dann auch noch kommen.“
 

Wie als wäre das ein Stichwort gewesen, ging auch in diesem Moment die Tür auf und Elina’s Geschwister, sowie noch zwei Ravenclaws aus ihrem Jahr kamen rein. Zarah und Felicia staunten. Sie waren noch nie in diesem Raum gewesen.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Remus“, gratulierten Ken und Kay sofort und überreichten ihm ein ziemlich großes Paket. „Das ist von uns alles zusammen. Wir dachten, es könnte dir gefallen.“

„Danke“, freute sich Remus und grinste breit. Er legte das Geschenk erst einmal zu den anderen. „Wir wollten gerade den Kuchen essen“, erklärte er. „Wollt ihr auch ein Stück?“

„Klar doch!“, kam es prompt von Tino und er grinste ebenfalls.
 

Remus verteilte den Kuchen, wobei der so riesig war, dass wahrscheinlich ganz Hogwarts davon hätte satt werden können. Well, dieser Vergleich war vielleicht leicht übertrieben, aber der Kuchen war jedenfalls riesig.
 

Eine Weile lang waren alle damit beschäftigt sich miteinander zu unterhalten und den Kuchen zu essen. Erst als alle fertig gegessen hatten wandte sich Remus endlich seinen Geschenken zu.
 

Man hätte es vorhersagen können. Die meisten Geschenke waren Bücher: „Die Geschichte von Hogwarts“, „Die Chroniken von Narnia“ (alle drei Bände), diverse Bücher über alles Mögliche und ein Philosophieroman namens „Sofies Welt“.
 

„’Sofies Welt’ ist echt nur zu empfehlen“, meinte Lily, die ihm dieses Buch geschenkt hatte. „Die Weltanschauung ist klasse. Ist zwar aus der Muggelsichtweise, aber das Buch ist trotzdem herrlich philosophisch und die Beispiele sind toll.“

„Danke!“, freute sich Remus. Er hätte gerne noch irgendwas Einfallsreicheres dazu gesagt, doch er war so überwältigt, dass ihm einfach nichts weiter einfiel. Also wandte er sich seinen restlichen Geschenken zu, denn James und Sirius, zum Beispiel, gehörten zu den Exoten, die ihm keine Bücher geschenkt hatten. Von ihnen bekam er, wer hätte es gedacht, jede Menge Scherzartikel.
 

Remus grinste. Das war einfach nur so typisch für diese beiden, doch er bedankte sich und lies es unkommentiert.
 

Und von einem Ravenclaw, namens Niclaz Davice, bekam er ein Zauberzubehörset, mit allem drum und dran, was er gebrauchen konnte. Darunter waren auch Dinge, die Remus eigentlich schon hatte, nur dass sie neu und qualitativ besser waren als seine Alten, sodass er im Unterricht nicht mehr mit den alten Schulsachen seiner Schwester arbeiten musste.
 

Remus war mittlerweile komplett sprachlos geworden und für ihn war dies bereits jetzt der beste Geburtstag, den er je hatte und das obwohl von der Party bisher noch nicht wirklich viel gelaufen war. Das Programm kam ja schließlich erst noch.
 

„So“, erklärte Haily schließlich. „Und da diese Party ja schließlich nicht nur aus Kuchen und Geschenken bestehen soll haben wir uns ein bissl was zum Programm ausgedacht. …“
 

Chris Curton legte nun die ersten Songs auf. Der erste Song war ‚Breakin the habit’ von Linkin Park.
 

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Die Party kam bei allen anwesenden super an. Ganz beliebt war vor allem das Spiel Werwolf. Alex Curton, der das Spiel eigentlich gerade erst erklärt bekommen hatte, spielte den Moderator. Ausgehend der Tatsache, dass diesmal einiges an Mitspielern zusammenkam, waren es fünf Werwölfe, die es zu jagen galt. Diese waren Haily, Elina, Niclaz Davice, Ken Bristow und James.
 

Außerdem hatte sich Haily bei so vielen Mitspielern noch ein paar mehr Leute mit besonderen Fähigkeiten ausgedacht: Der Zauberer wurde gleichzeitig mit der Hexe wach und hatte die gleichen Fähigkeiten wie sie und die Heilerin konnte alle zwei Nächte einen Schutz über einen Mitspieler legen, der erst verlosch, wenn er einmal gebraucht wurde.
 

Alex hielt die Einleitungsrede, die er sich größten Teils ausdachte.

„Es wird Nacht und alle schlafen ein“, verkündete er schließlich. Alles schloss die Augen. „Als erstes wird Amor wach. …“
 

Kay Bristow blickte Alex erwartungsvoll an.
 

„Bestimme zwei Liebende“, erklärte Alex und Kay deutete, nachdem er kurz überlegt hatte, spontan auf Lily und Tino. Alex nahm es zu Kenntnis. „Dann schläft Amor wieder ein und die Heilerin wird wach.“
 

Francy öffnete die Augen. Sie legte einen Schutz über Sirius – war ja klar gewesen…
 

Alex schickte Francy wieder schlafen und weckte nun die Werwölfe. James und Haily, die eigentlich gehofft hatten, sich gegenseitig ein wenig ärgern zu können, waren leicht enttäuscht, aber sie waren sich einig, Peter aus dem Spiel zu schmeißen. Elina dagegen zeigte auf Sirius und Ken und Niclaz deuteten auf Adriana Bristow. Also musste über „Schnick-Schnack-Schnuck“ entschieden werden.

Es erwischte Adriana.
 

Die Werwölfe schliefen wieder ein und die Hexe, Felicia, und der Zauberer, Remus, wurden wach. Felicia entschied sich dafür James als Werwolf vergiften zu wollen, währen Remus das Opfer rettete. Dann schliefen die beiden wieder ein.
 

„Es wird wieder Tag“, erzählte Alex. „Diese Nacht ist das Opfer vom Zauberer gerettet worden, aber James ist vergiftet worden.“
 

James klappte der Unterkiefer runter.
 

„Ich protestiere!“, rief er, woraufhin einige seiner Mitspieler anfingen zu lachen. Alex sammelte seinen Zettel ein.
 

„Und ein Werwolf ist raus“, verkündete er. Sämtliche Mitspieler freuten sich, wobei auch die Werwölfe so taten, als wären sie froh, denn sonst hätten sie sich ja verraten.
 

Sirius wurde zum Bürgermeister gewählt. Er grinste breit.
 

„Also, hat von euch irgendwer etwas gehört, wer der Werwolf sein könnte?“, fragte er.

„Es gehen Gerüchte um, dass Ken ein Werwolf ist“, kam es von Zarah.

„Du sagst es: Gerücht!“, verteidigte sich Ken. „Und das hast du gerade in die Welt gesetzt. Du willst doch nur von dir selbst ablenken.“


 

Nach einigen hin und her gab es erneut eine Abstimmung und diesmal verlor Zarah. Alex identifizierte sie als das Mädchen, woraufhin Remus in der nächsten Nacht eins und eins zusammen zählte und Ken vergiftete, in der Hoffnung, dass Zarah zuvor richtig gelegen hatte.

Felicia dagegen hob sich ihren Schutz für später auf, weshalb am nächsten Tag dann Ken und Tino dran glauben mussten und mit Tino auch Lily.
 

„Treffer!“, meinte Ken, nachdem Alex erklärt hatte, dass es die Liebenden erwischt hatte. Tino tat beleidigt und streckte Ken die Zunge raus.
 

In der nächsten Nacht wurde Francy wieder wach und da der Schutz über Sirius ja noch hielt legte sie spontan einen Schutz über Haily. Sie rechnete in dem Moment nicht damit, dass auch Haily ein Werwolf sein könnte.

Felicia fühlte sich wieder nicht dafür verantwortlich die Opfer zu retten, was ihr eigentlich nur den eigenen Spielausscheid brachte. Sie ohrfeigte sich selbst, als Alex es ihr sagte.


 

Einige Minuten später waren nur noch Remus, Sirius und Haily im Spiel. Francy’s Schutz über Sirius hatte sage und schreibe das ganze Spiel über gehalten, demzufolge kam Haily nicht sonderlich weit, als sie ihn diese Nacht ausscheiden lassen wollte.

Sirius hingegen, der Haily’s Schutz bereits eine Runde zuvor verlöschen lassen hatte, versuchte es nun noch einmal und Remus stimmte ihm zu. Also gewannen die Dorfbewohner.
 

„Haily echt mal!“, beschwerte sich James. „Du hättest wissen müssen, dass da noch ein Schutz im Umlauf war!“
 

Sirius lachte und gab Francy einen Kuss auf die Wange, dafür, dass sie ihn geschützt hatte und sie grinste. Haily dagegen blickte James gespielt beleidigt an, konnte die ernste Miene allerdings nicht lange halten und musste ebenfalls lachen.
 

Remus entschied sich nun für eine Tanzrunde.
 

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Die Zeit rannte nur so dahin, doch keiner achtete darauf, weil die Party einfach nur klasse war. Irgendwann, es war kurz nach ein Uhr morgens, fing Lily an Gruselgeschichten zu erzählen.
 

„In einer ganz normalen Stadt, in einem ganz normalen Haus wohnt eine ganz normale Familie“, begann Sirius mit einer langsamen Stimme und er leuchtete sich mit seinem Zauberstab ins Gesicht, sodass er gruselig wirkte. „Die Mutter geht jeden Morgen in einen Blumenladen, um rote Rosen zu kaufen. Aber heute ist alles anders. Im Laden steht nicht wie gewohnt die nette Miss Peacefull, sondern ein seltsamer Mann, den sie noch nie gesehen hat. „Mann hin oder her, Rosen wird er mir doch verkaufen können!“ denkt sie. Doch der Mann hat (angeblich) keine roten Rosen mehr. ’Aber die schwarzen, seien genauso dekorativ wie die roten Schwestern’ sagt er. Obwohl die Frau nichts besonders Schönes an den Rosen findet, kauft sie vier Stück (für jeden aus der Familie eine) und geht mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Am Abend stellt sie ihrer jüngsten Tochter die Rosen auf den Nachttisch. Am nächsten Morgen findet der Vater seine kleine Tochter tot im Bett; eine der Rosen ist auch verwelkt. Der große Bruder trauert sehr um die verstorbene Schwester und stellt sich am nächsten Abend die Rosen ans Bett. Am nächsten Morgen findet die Mutter auch ihn tot im Bett vor. Auch hier ist eine Rose verwelkt. An diesem Abend sind es nur noch zwei Rosen, die den Tisch der Eltern schmücken. … Am nächsten Morgen ist eine Rose verwelkt und der Mann tot… Die Frau ist am Boden zerstört, hat sie doch in drei Nächten alles verloren was ihr wichtig war. Aus Trauer schläft sie mit der einen verbleibenden Rose ein. Aber weil es ihr doch unheimlich war – mit einem Messer unterm Kopfkissen. Mitten in der Nacht kommt ein schwarzer Arm aus der Rose und greift nach ihren Hals, um sie zu erwürgen. Die Mutter greift in ihrer Panik zum Messer und schlägt die Hand ab. Am nächsten Morgen ist die Rose verschwunden. Sie geht in den Blumenladen und sieht den merkwürdigen Blumenhändler hämisch grinsen … und nur mit einem Arm hinter der Theke stehen…“
 

Schweigen. Elina hatte sich vor Schreck an Remus geklammert, der sie streichelte. Sämtliche Mädels blickten entsetzt drein.
 

Francy schauderte.
 

„Das ist grausam!“, meinte sie.

„Oh ja“, bestätigte Lily.

„Da war noch gar nichts“, meinte James und beschwor am Ende seines Zauberstabs ebenfalls ein kleines Licht und hielt ihn so, dass besonders seine Augen unheimlich leuchteten. Mit einer noch unheimlicheren Stimme als Sirius begann nun er zu erzählen: „Klein Sally hatte einmal einen Hund, der immer unter ihrem Bett schlief. Sally hielt jeden Abend die Hand unter ihr Bett und wenn der Hund ihr die Hand ableckte, wusste sie, dass alles in Ordnung war. Eines Abends war Sally allein zu Hause. Auch diesen Abend hielt sie die Hand unters Bett. Ihr Hund schleckte ihr die Hand und sie schlief ein. Um Mitternacht wachte sie auf und hörte ein Geräusch: Tropf… Tropf… Tropf… Sally hielt die Hand unter ihr Bett und der Hund schleckte ihr die Hand ab. Da wusste sie, dass alles in Ordnung war. Doch nach zwei Minuten hörte sie es wieder: Tropf… Tropf… Tropf… Wieder hielt Sally die Hand unters Bett und wieder schleckte der Hund ihr die Hand ab. Nach weiteren zwei Minuten hörte Sally das Geräusch wieder: Tropf… Tropf… Tropf… Diesmal stand sie auf und ging in den Keller und machte das Licht an. Und da hing ihr Hund von der Decke. Das Blut tropfte und auf dem Boden lag ein blutverschmierter Zettel, auf dem stand: ’Auch Mörder können Hände lecken.’
 

James hatte aufgehört zu erzählen. Er sah sich um allen Mädels stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben und selbst Haily, die bereits einige von James’ Gruselgeschichten kannte, blickte ihn entsetzt an. James grinste hämisch.
 

Die meisten Jungs hingegen schienen die Gruselgeschichten geradezu als harmlos anzusehen und ihnen fielen immer wieder neue ein. Selbst Peter schien da absolut Spaß dran zu haben.
 

Irgendwann bemerkte Lily, dass es bereits zehn vor drei war.
 

„Was schon?“, fragte James und blickte überrascht auf seine Uhr.
 

Auch Remus blickte überrascht drein. Auch ihm war es viel kürzer vorgekommen und er und James waren da auch nicht die einzigen.
 

Sie räumten kurz ein paar Kleinigkeiten zusammen, doch den Rest würden sie alles später aufräumen. Remus wandte sich wieder Elina zu, die von den Gruselgeschichten noch ganz blass war. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
 

„Hey“, meinte er. „Dir passiert nichts.“
 

Sie schien noch nicht sonderlich überzeugt zu sein.
 

„Das waren nur Geschichten“, versuchte Remus sie aufzumuntern. „Die waren frei erfunden. Und hier in Hogwarts kann dir auch nichts passieren.“
 

Sie lächelte ihn gequält an. Dann umarmte sie ihn und Remus begleitete sie noch mit zu ihrem Gemeinschaftsraum.
 

„Bis dann“, verabschiedete er sich von ihr.

„Schlaf gut“, antwortete sie und betrat den Hufflepuffgemeinschaftsraum.
 

Remus wandte sich um und ging in seinen eigenen Schlafsaal, wo James, Sirius, Peter und Jaydon bereits auf ihn warteten.
 

„Und?“, fragte Sirius neugierig. „Wie fandst du die Party?“

„Die war klasse“, freute sich Remus und zog sich um. „Echt toll, danke.“
 

Dann legte er sich in sein Bett. Er war zu müde, um noch länger wach zu bleiben und es dauerte tatsächlich auch nur wenige Minuten bis er eingeschlafen war.

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So^^

*freu*

Endlich geschafft^^
 

Ich hoffe euch hat das Kapi gefallen. Die Gruselstorys hab ich aus dem Internet, wobei die Story mit dem Hund ja’n Klassiker ist…

Ich hab auch nach noch einer guten Story gesucht, aber die waren dann alle so lang. Also ist es bei den zwein geblieben^^
 

Das Kapi widme ich Niny^^ weil ich ja von ihr weiß, dass sie Remus ganz besonders mag^^ *Remi-Fähnchen schwenk*
 

Na yutti^^

lg

Friedi

Der Slug Club

Mittwoch, der 1. November brach an. Es war dreiviertel sieben (6:45) und Haily wäre eigentlich am liebsten gar nicht erst aufgestanden, aber sie musste ja schließlich in den Unterricht und die Lehrer würden die Ausrede von wegen Party nicht gelten lassen, auch wenn es durchaus genehmigt war so lange zu feiern. Ach Mist!
 

Haily kletterte verpennt aus ihrem Bett. Ihre langen, blonden Haare hingen ihr im Gesicht.
 

„Morgen“, gähnte sie den anderen Mädels im Schlafsaal zu und torkelte ins Badezimmer.
 

Geschlagene 30 Minuten später kam Haily mit einem Handtuch umgewickelt wieder raus. Francy hatte bereits verschlafen auf ihrem Bett gesessen und gewartet.
 

„Morgen“, grüßte sie Haily zurück und blieb noch auf ihrem Bett sitzen. „Und bist du auch noch so müde.“

„Wenn du fast ne halbe Stunde geduscht hast, bist du wach“, erwiderte Haily und zauberte sich trocken.

„Woher hast du das eigentlich gelernt?“, wollte Francy mal so beiläufig wissen. Sie hatte Haily schon öfter diesen Zauber anwenden sehen.

„Meine Mutter hat’s mir beigebracht“, erwiderte diese. „Ist eigentlich total easy!“
 

Sie zog sich an und für diesen Moment sprach keiner der beiden ein Wort. Erst als Haily anfing sich die Haare zu kämmen, erhob sich Francy.
 

„Ich bin dann auch mal verschwunden“, meinte sie und ging ins Bad.
 

Während Haily sich nun ihren rückenlangen Haaren widmete, wurden auch die anderen beiden Mädels im Schlafsaal wach.
 

Madelein Parker und Ayla Lewis waren im Allgemeinen sehr freundliche Zeitgenossen.
 

„Und wie war eure Party gestern?“, erkundigte sich Ayla.

„War klasse“, erzählte Haily. „War ein Volltreffer ins Schwarze.“

„Also hat er sich gefreut“, schlussfolgerte Madelein.

„Er war total aus dem Häuschen“, erwiderte Haily und band sich gerade ihre Haare zu einem Pferdeschwanz.
 

Sie trug immer einen Pferdeschwanz. Es war einfach praktischer bei so langen Haaren. Dann steckte sie sich noch eine Stoffblume in ihren Haargummi. Stoffblumen waren überhaupt ihr Lieblingshaarschmuck.
 

Francy kam wieder aus dem Bad und wurde von Madelein und Ayla abgelöst. Das war eine Angewohnheit der beiden, nirgendwo hin zu gehen, ohne die jeweils andere. Man hätte meinen können, sie wären siamesische Zwillinge.

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Zu Haily’s und Francy’s Überraschung, waren sie beim Frühstück mit die ersten.
 

„Wieso sind wir dann eigentlich so früh aufgestanden?“, fragte Francy beiläufig.

„Ich glaube, ich habe mir zu viel Zeit im Bad einkalkuliert“, meinte Haily. Francy lachte.
 

Die beiden setzten sich an den Tisch der Ravenclaws und begannen sich ihre Teller zu beladen, als Professor Slughorn zu ihnen rüberkam. Die beiden guckten ziemlich verblüfft. Hatten sie sich etwa irgendetwas zu Schulden kommen lassen?
 

„Morgen, Professor“, grüßte Francy nervös. „Gibt es ein Problem?“

„Nein, nein, meine Lieben, es gibt kein Problem“, verneinte der Zaubertranklehrer fröhlich. „Ich bin zu Ihnen rübergekommen, weil ich gemerkt habe, dass Sie beiden – und auch ein paar andere Schüler – ausgezeichnete Zaubertrankbrauer/innen sind. Ich würde mich daher freuen, sie beide in meinem kleinen Club begrüßen zu dürfen.“
 

Fröhlich überreichte er den beiden verdutzt dreinblickenden Mädchen eine Einladung und mit einer kleinen Verbeugung ging er wieder zurück zum Lehrertisch. Haily und Francy starrten auf die Einladungen.
 

„Slug Club“, las Francy. „Na dann…“
 

Sie legten die Einladungen beiseite und wandten sich wieder dem Essen zu, wobei sie auch ab und zu die anderen Schüler beobachteten, die nun nach und nach auch in die Große Halle kamen. Sluggy sprach auch Chris Curton an, der, wie Haily meinte, tatsächlich ein Naturtalent im Zaubertrankbrauen war. Bei ihr selber war das so’ne Sache. Manchmal brauchte sie einfach James, der sie anstachelte, um voran zu kommen.
 

„Ich wette, die Jungs und Lily bekommen dann auch noch so eine“, vermutete Francy, während sie Sluggy dabei beobachteten, wie er einem Hufflepuff aus ihrem Jahrgang, mit Namen Tom Tenner eine Einladung überreichte.

„Gut möglich“, erwiderte Haily. „Aber ich glaube, die Gryffis haben gleich als erstes bei ihm. Also kann es auch sein, dass er es ihnen in Zaubertränke mitteilt.“

„Muss nicht sein“, überlegte Francy. „Aber, stimmt, es wäre auch möglich.“
 

Sie aßen zu Ende auf.
 

„Kommst du noch mal mit in die Bibliothek?“, fragte Francy. „Ich möchte gerne noch ein Buch zurückbringen.“

„Klar“, erwiderte Haily und schnappte sich ihre Tasche.

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Die Ravenclaws hatten heute als erstes Zauberkunst bei Flittwick. Es war eine reine Theoriestunde und daher sehr entspannt. Haily freute sich aber vor allem auf die darauf folgende Doppelstunde Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
 

„Ich bin total gespannt, wer besser entwaffnen kann“, meinte Haily. „Jamie oder ich.“

„Wieso interessiert euch eigentlich?“, fragte Francy. „…Mal so nebenbei gefragt…“

„Es macht einfach Spaß zu Konkurrieren“, fand Haily und grinste.
 

Es klingelte zur Pause und die beiden packten ihre Sachen ein.
 

„Hey!“, Niclaz kam grinsend auf sie zu. „Wie geht’s so?

„Wie soll’s gehen?“, fragte Haily überrascht. „Gut, wieso?“

„Ich wollte eigentlich nur noch mal sagen, dass die Party gestern echt genial war“, meinte Niclaz grinsend.

„Danke“, freute sich Haily. „Wenn Ray das auch so sieht, dann können wir glücklich sein.“

„Wird er sicher“, grinste Niclaz und wandte sich nun wieder seinen besten Freunden, Philip DaCopa und Alex Curton, zu.

Haily und Francy grinsten.
 

Als sie sich vor dem Klassenzimmer für Verteidigung einfanden, warteten die Jungs und auch Lily bereits auf sie.
 

„Hey“, grüßte Sirius und gab Francy einen Kuss auf die Wange.

„Hi du“, grüßte Francy zurück und erwiderte den Kuss. „Habt ihr auch so’ne Einladung von Sluggy bekommen?“

„Du meinst wegen diesem Slug Club?“, versicherte sich James, so als ob es das normalste von der Welt wäre, dass ein Lehrer seine Schüler irgendwohin einlädt. „Jep, und er hat gesagt, dass er schon dieses Wochenende eine kleine ‚Party’ geben will. Geht ihr hin?“
 

Haily guckte verdutzt noch einmal auf ihre Einladung. Tatsächlich, das mit der Party hatte sie noch überhaupt nicht mitgeschnitten gehabt.
 

„Weiß noch nicht“, meinte Francy und blickte Sirius an, so als ob ihre Entscheidung von seiner abhing. „Was ist mit dir?“

„Wieso nicht?“, erwiderte dieser. „Können ja mal gucken gehen, wie das da so abgeht.“

„OK, dann komm ich auch mit“, entschied Francy. „Was ist eigentlich mit dir, Ray?“
 

Remus lächelte verhalten.
 

„Ich bin kein großer Zaubertrankbrauer“, meinte er. „Und Slughorn sieht das wohl genauso. Also hab ich auch keine Einladung bekommen.“

„Was ich ziemlich unfair von ihm finde“, warf Lily ein. „Ich meine, du bist überall sonst gut. Das hätte er auch mit anerkennen können. Und so schlecht, bist du ja auch in Zaubertränke nicht.“

„Ach was solls?!“, zuckte Remus mit den Schultern. „Zaubertränke war ohnehin nie mein Lieblingsfach und ich bin halt nur ein Durchschnittlicher Schüler, also wozu sollte er mich einladen. Habt ihr ruhig euren Spaß.“
 

Er lächelte.
 

In diesem Moment schloss Professor Banister die Tür auf und ließ sie rein. Sie setzten sich auf ihre Plätze und packten ihre Sachen aus. James und Haily allerdings waren bereits dabei sich ‚warm’ zu machen. Sirius wunderte sich.
 

„Ihr könnt diesen Entwaffnungszauber noch überhaupt nicht gelernt haben“, meinte er.

„Nein, und?“, kam es von James.

„Wieso macht ihr euch dann jetzt schon warm?“, fragte Sirius. „Ihr wisst doch noch gar nicht, was euch erwarten wird.“

„Nein, aber gleich werden wir es“, grinste James breit. Haily neben ihm lachte.
 

Es klingelte zur Stunde und Professor Banister stellte sich vor die Klasse.
 

„So“, meinte er. „Hallo erst mal alle zusammen. Ich hatte es ja gestern schon mal angekündigt, dass wir heute Entwaffnen lernen. Und, nein, James, heute bist du nicht als erster dran und, Haily, du bist auch nicht die erste. …“
 

Haily und James hatten sich bereits bei seiner Erwähnung des Stundeninhalts gemeldet gehabt, damit er sie drannahm.
 

„Sind wir so berechenbar geworden?“, fragte James grinsend.

„Oh, wenn du wüsstest…“, antwortete Professor Banister, woraufhin der Großteil der Klasse lachte. „Nein, ich kann euch ganz einfach nicht jedes Mal als erstes dran nehmen“, fügte der Professor hinzu. „Die anderen denken sonst, sie bräuchten sich nicht melden.“
 

James und Haily sahen etwas enttäuscht aus.
 

„Gut“, fuhr Banister fort. „Der Entwaffnungszauber funktioniert mit einem ganz einfachen Zauberspruch: Expelliarmus. Und diese Stunde, würde ich sagen, kommen doch mal… Lily und… Chris als erste dran.“
 

Die beiden angesprochenen sahen überrascht aus. Lily war zwar nicht schlecht in Verteidigung, aber in der Praxis gleich als erste dran zu kommen, machte sie irgendwie nervös. Chris Curton schien es nicht anders zu gehen. Sein Bruder machte ihm noch Mut, doch wirklich zu helfen schien es nicht.
 

Sie stellten sich einander gegenüber, in der Mitte des Raumes auf.
 

„Keine Sorge, es ist wirklich ganz einfach“, behauptete Banister. „Ich zähl bis drei und dann schießt ihr einfach mal los. Also: eins – zwei – drei!“
 

„Expelliarmus!“, riefen Lily und Chris nahezu gleichzeitig, doch Lily schien ein wenig schneller gewesen zu sein, oder vielleicht war es auch einfach nur mehr Konzentration, jedenfalls flog Chris’ Zauberstab ihm im hohen Bogen aus der Hand und Banister fing ihn auf.
 

„Sehr gut, Lily“, lobte er und warf Chris seinen Zauberstab zurück. „Und du, Chris, versuch es einfach noch mal.“
 

Lily deutete Banister’s Anweisung so, dass sie Chris eine Chance lassen sollte und tatsächlich so schaffte Chris es beim zweiten Versuch auch.
 

„Sehr gut“, meinte Banister. „Und nun sind auch alle anderen dran. Dazu kommt ihr alle hier in die Mitte. Ich räume die Tische erst einmal alle an die Wand.“ Mit einem lässigen Schwenker seines Zauberstabes schob er sämtliche Tische an die Fensterseite, nachdem alle in der Mitte zusammengekommen waren. „Und nun geht bitte zu Paaren zusammen.“
 

Logischer Weise fanden sich James und Haily sofort zusammen.
 

„Du hast keine Chance!“, meinte James und richtete angriffslustig seinen Zauberstab auf sie.

„Da träumst du von!“, erwiderte sie grinsend.

„Expelliarmus!“, kam es dann exakt gleichzeitig von den beiden.
 

Beide Zauberstäbe flogen aus ihren Händen. Damit waren sie aber noch lange nicht zu frieden. Einige weitere Male wendeten sie den Zauber immer wieder an und es war meist unentschieden. Manchmal ‚gewann’ aber auch James und dann aber auch Haily. Im Endeffekt war es trotzdem ausgeglichen.
 

Sirius und Francy neben ihnen, hatten nach drei gut verlaufenen Versuchen aufgehört zu üben und sie schauten nun den beiden Cousins belustigt zu.
 

„Ich könnte dich ja auch mal herausfordern“, meinte Sirius plötzlich an James gewandt. Dieser blickte verdutzt auf. Doch dann grinste er breit.

„Dann halt deinen Zauberstab schon mal besonders gut fest!“, riet er ihm und prompt versuchten die beiden sich zu entwaffnen.
 

James gewann ganz knapp, jedoch fiel ihm vielleicht zwei Sekunden später der Zauberstab von selbst aus der Hand. Haily, Francy und Sirius lachten.
 

Ein paar Versuche später gesellten sich auch Remus und Lily, die bisher zusammen geübt hatten zu den vieren dazu und Lily wollte auch einmal versuchen James zu entwaffnen. Sie wollte einfach einmal auf die Probe stellen, ob nicht auch sie einmal ‚besser’ sein konnte als James, wobei das bei diesem Zauber relativ zu sehen war.
 

James allerdings war so überrascht und zugleich auch happy darüber, dass Lily ihn gerade herausgefordert hatte, dass er nicht aufpasste und sie somit noch leichteres Spiel hatte, als sie es vielleicht auch so gehabt hätte. Sirius ließ seinem schallenden Gelächter freien Lauf, während Haily stark dagegen ankämpfte nicht auch so laut loszulachen. Auch Francy, Lily und Remus starrten James belustigt an, der hingegen ziemlich verwirrt aus der Wäsche blickte.
 

„Unbezahlbar, James!“, lachte Sirius und musste sich vor Lachen an seiner Schulter abstützen. „Perfekt! Echt, total klasse! … Eigentlich sollten die Schüler dich ja ständig um Autogramme bitten.“

„So lustig ist das nun auch wieder nicht“, meinte James und blickte seinen besten Freund an. Der jedoch lachte sich schlapp und die anderen waren mittlerweile auch schon dazu übergegangen sich von seinem Lachen anstecken zu lassen. James tat beleidigt. „Ja, schön. Das ist alles sehr lustig. Ist gut jetzt?“
 

Dummerweise hatte er damit nicht sehr viel erreicht. Es war doch erstaunlich, wie sehr man sich darüber amüsieren konnte, dass James einmal im Entwaffnen besiegt worden war. Well, das war eine untertriebene Darstellung, aber oberflächlich betrachtet hätte man sich durchaus wundern können.
 

Erst Professor Banister machte der ‚amüsierten Runde’ ein Ende.
 

„OK!“, rief er irgendwann. „Ich sehe, dass ihr alle sehr vorangekommen seid. Lest bitte bis nächsten Dienstag das Kapitel über diesen Zauber und schreibt einen Aufsatz darüber, wann man ihn zum Beispiel einsetzt und was es alternativ für Möglichkeiten geben könnte. Eine Rolle Pergament sollte reichen.“
 

Somit schwang er erneut seinen Zauberstab und stellte die Tische wieder an ihre ursprünglichen Plätze und die Schüler packten ihre Sachen zusammen.

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Das Wochenende kam und irgendwie waren Sirius und James schon mächtig neugierig auf diese Party von Slughorn. Francy, Haily und Lily konnten es ihnen auch irgendwie nachempfinden, denn ihnen ging es genauso, nur dass Sirius und James den Mädels da voran waren. *grins*
 

Abends trafen sie sich dann in der Eingangshalle, um zusammen runter zu gehen. Die Party sollte in einem der Kerker stattfinden. Die Mädels hatten überhaupt keine Ahnung, wo sie genau hin sollten, aber James schien das offenbar genau zu wissen.
 

„Bist du dir sicher?“, fragte Francy leicht skeptisch, als er sie einen Gang entlang führte, den sie noch nie lang gegangen waren.

„Sicher bin ich sicher!“, erwiderte James zuversichtlich und klang dabei etwas arrogant.
 

Lily bemerkte es, war sich aber nicht sicher, ob es außer ihr noch jemand bemerkt hatte. Trotzdem mochte sie diese Arrogante Art an ihm gar nicht. Konnte er nicht immer so sein, wie er das beispielsweise in den Ferien gewesen war?
 

Tatsächlich aber kam James wirklich bei einem kleinen Kerker an, wo schon ein paar Schüler anwesend waren.
 

„Da hinten ist übrigens irgendwo der Gemeinschaftsraum der Slytherins“, meinte er und deutete in die Richtung weiter den Gang entlang. „Slughorn hat es so beiläufig erwähnt, als ich ihn gefragt habe, wo wir hin sollen.“

„Aha“, erwiderte Sirius und blickte irgendwie angriffslustig drein.
 

Sie betraten den kleinen Kerker.
 

„Schön Sie zu sehen“, wurden sie sofort von Sluggy begrüßt und er wies sie mit einer einladenden Handbewegung auf sich zu setzen.
 

Sie setzten sich an einen runden Tisch, von denen mehrere im Raum verteilt standen. Auf dem Tisch standen bereits ein paar Knabbereien.
 

Am Nachbartisch saßen bereits ein paar ältere Schüler aus Ravenclaw und James und Sirius erblickten auch Severus Snape, der ein wenig abseits von allen anderen saß und grimmig dreinblickte.
 

„Was will der hier?“, flüsterte James Sirius zu und deutete auf Snape. „So gut ist der nun auch nicht.“

„Ganz deiner Meinung!“, erwiderte Sirius und blickte den Slytherin grimmig an.
 

Es war untertrieben. Genau genommen spielten James und Sirius generell die schulischen Leistungen der Slytherins runter. Snape war ein sehr talentierter Zaubertrankbrauer, aber James und Sirius machten eher Handstand im Klo als das zuzugeben.
 

Ken und Kay Bristow betraten nun zusammen mit Tino Bristow den Raum. Sluggy begrüßte sie genauso fröhlich, wie er auch James, Sirius, Haily, Lily und Francy begrüßt hatte. Die drei erwiderten seinen Gruß höflich, dann kamen sie auf die fünf Freunde zu.
 

„Na“, grüßte Kay und grinste. „Ihr seid also auch in Sluggys kleinen Club aufgenommen worden. Herzlichen Glückwunsch!“

„Danke“, grinste James breit. „Aber es war doch klar gewesen.“
 

Und das war pure Angeberei gewesen. James hatte ja vorher noch nicht einmal etwas von diesem Club gewusst gehabt. Prompt hatte Haily ihm eine gewischt gehabt.
 

„Au!“, empörte sich James. „Was sollte das?“

„Großkotz!“, erwiderte Haily nur und blickte ihn herausfordernd an.

„Zimtzicke!“, bekam sie von James zurück, der zur Abwechslung nicht nur beleidigt tat.
 

Lily, die James fast gegenüber saß, warf ihm einen drohenden Blick zu, doch der bemerkte es nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt Haily giftige Blicke zuzuwerfen. Ken, Kay und Tino schienen sich zu amüsieren.
 

„Sluggy macht es immer so“, erklärte Ken den fünfen. James und Haily wandten sich wieder den drei Bristows zu. „Im ersten Schuljahr macht er sich ein Bild von dem Können seiner Schüler und im zweiten Schuljahr sucht er sich die besten raus und lädt sie in diesen Club ein.“

„Manchmal könnt ihr auch eine kleine Sonderbehandlung von ihm erwarten“, erzählte Tino begeistert. „Man kann also stolz sein in diesem Club sein zu dürfen.“

„Aber dann handelt er doch parteiisch!“, wandte Lily ein. „Das darf ein Lehrer doch eigentlich gar nicht.“

„Er sieht es eher als kleine Begabtenförderung“, meinte Ken und lächelte. Dann lenkte er ab. „Evelina und Remus haben es scheinbar nicht in den Club geschafft?“

„Nein“, erwiderte Francy.

„Zaubertränke liegt ihnen einfach nicht so“, erklärte Lily. „Aber dafür sind sie woanders sehr gut.“
 

Ihr lag sehr viel daran Zaubertränke nicht als das Maß aller Dinge hinzustellen.
 

„Sicher“, stimmte Kay ihr zu. „Ja, Sluggy ist manchmal schon ein wenig engstirnig, was das angeht. Aber viele Lehrer sehen natürlich ihr eigenes Fach als das wichtigste an. Zum Beispiel wenn sie Hausaufgaben geben und so was.“
 

In diesem Moment erhob Slughorn das Wort.
 

„Ich freue mich, dass ihr alle da seid“, rief er fröhlich und blickte sie strahlend an. „Nun ich dachte es wäre vielleicht schön, wenn Sie alle erst mal etwas mehr über sich erfahren könnten. Mr Potter, Sie werden doch später bestimmt irgendetwas mit Zaubertränken machen, so gut wie Sie sind?“
 

James schien sich wie ein Kleinkind zu freuen, dass Sluggy ihn als ersten gelobt hatte.
 

„Oh, eigentlich wollte ich Auror werden“, erwiderte er und strahlte. „Wissen Sie, mein Vater und mein Onkel sind ebenfalls Auroren.“

„Ach tatsächlich?“, fragte Sluggy interessiert. „Nun, ich bis sicher, Sie werden einer von den Großen werden. Darf ich Ihnen Kingsley hier vorstellen?“
 

Er deutete auf einen dunkelhäutigen und stämmigen Sechstklässler scheinbar aus Gryffindor.
 

„Auch er hat mir letztens gesagt, dass er die Ausbildung zum Auroren anstrebt“, erzählte Professor Slughorn. „Nicht wahr Kingsley?“

„Oh ja“, antwortete der Angesprochene. „Ja, mein Vater hatte mir vor einiger Zeit empfohlen mich über diese Ausbildung zu informieren und ich muss sagen, dass ich mir keinen besseren Beruf vorstellen könnte.“

„Sehr schön, sehr schön“, meinte Slughorn und strahlte in die Rund. „Und wie steht es mit Ihnen, Miss Potter?“

„Nun, das ist ein Interessengebiet, was James und ich gemein haben“, erwiderte sie und grinste etwas verlegen.
 

So ging das eine Weile Slughorn fragte die neuen Clubmitglieder nach ihren Interessen und gelegentlich wies er auf ein paar ältere Schüler hin, die die gleichen Interessen hatten oder Ähnliche. Erfreut war er als Francy ihm sagte, dass sie wie ihre Mutter gerne Heilerin werden wollte und er fing an einige bekannte Heiler aufzuzählen, die er selber einmal unterrichtet hatte.
 

Lily wusste es noch nicht. Sie hatte noch keine Ahnung gehabt, welche Berufe es überhaupt geben würde, die sie später ergreifen konnte und woher sollte sie das wissen, als Muggelgeborene. Slughorn zeigte sich angesichts ihres Talentes überrascht, dass sie von Muggeln abstammte.
 

„Stört es Sie, dass sie muggelgeboren ist?“, fragte Sirius mit einem angriffslustigen Gesichtsausdruck. Er konnte es generell nicht leiden, wenn man über Hexen und Zauberer herzog, die eben keine Magier als Eltern hatten.

„Oh nein, natürlich stört mich das nicht im Geringsten“, erwiderte Slughorn und gluckste ein wenig. „Nun, Mr Black, ich habe bereits gehört, wie es mit Ihren Ansichten Ihrer Familie gegenüber steht. …“
 

Sirius schnaubte.
 

„Ich bin kein Black“, behauptete er. „Ich wurde nur zufällig in diese Bagage hinein geboren.“
 

Francy und Haily mussten sich wegdrehen, um ihr Lachen zu verbergen. James allerdings gab sich keine Mühe und wäre vor Lachen vom Stuhl gekippt, wenn der Stuhl nicht eine Rückenlehne gehabt hätte. Sirius grinste seinen besten Freund an, doch der konnte sich nicht wieder einkriegen. Auch Sluggy schien amüsiert zu sein, scheinbar aber fiel ihm auf diesen Spruch nichts weiter ein und er wandte sich Tom Tenner, dem Hufflepuff aus Elinas Klasse zu.
 

Der Abend verging so allmählich. Slughorn erzählte einen Haufen Anekdoten über ehemalige Schüler von ihm, die nun sehr angesehene Leute in der Zauberergemeinschaft waren. Die meisten von ihnen fanden James und Sirius eher langweilig. Sobald Slughorn allerdings eine Quidditchlegende namens Harvey Craig erwähnte, der bei den Falmouth Falcons spielte, horchte James auf. Dieser Spieler war sein absoluter Lieblingsspieler.
 

Haily hatte Francy und Lily etwas zugeflüstert und die drei hatten sich amüsiert, als James tatsächlich nach der kleinen Party Slughorn fragte, ob er ihm ein Autogramm besorgen könne. Zu ihrer eigenen Überraschung hatte Sluggy gelacht und gemeint, für seine besten Schüler könne er das gerne versuchen. James hatte sich gefreut wie ein Schneekönig.
 

Als sie schließlich zurück in ihre Schlafsäle gingen, amüsierten sich die Mädels immer noch darüber. James allerdings ignorierte es. In der Eingangshalle verabschiedeten sie sich von einander.
 

„Nacht“, meinte Sirius zu Francy und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie erwiderte diesen Kuss.

„Schlaf gut“, wünschte sie ihm und umarmte ihn, während James und Haily sich per Handschlag verabschiedeten und Haily Lily dann noch eine kurze Umarmung gab.
 

Es war spät. Verdammt spät. Wären sie nicht bei Sluggy gewesen, hätten sie bestimmt Ärger mit einem der Lehrer bekommen. Doch ihnen begegnete zum Glück auch kein Lehrer. Als sie in ihren Schlafsälen ankamen konnten selbst James und Sirius nicht mehr lange reden und sie fielen nahezu wie Steine in ihre Betten.

Quidditch im Überfluss

Die erste Novemberwoche verstrich. James und Haily waren nun umso mehr mit Feuereifer dabei für die Auftaktspiele zu trainieren. Dazu war es quasi obligatorisch, dass beide die Trainingseinheiten des jeweils anderen kommentierten, in dem sie einander zuriefen, dass sie das alles schon mal besser gesehen hatten.
 

Dustin und Marcus hatten für ihre Teams so gut wie jeden Abend ein Training angesetzt, sodass die beiden Potter-Cousins auch fast jeden Abend Gelegenheit hatten sich anzustacheln. Am Freitag, den 10. November, als Gryffindor ein letztes Mal vor dem Spiel trainieren wollte, stieß allerdings nicht nur Haily zum Training mit dazu, sonders das ganze Team der Ravenclaws gleich mit.
 

„Gab’s einen Absprachefehler?“, fragte Dustin Marcus verwundert. „Ich dachte wir hätten das Feld jetzt für uns reserviert.“

„Schon“, erwiderte Marcus und grinste. „Aber Haily hatte ne interessante Idee und wir wollten euch fragen, ob ihr Lust auf ein Trainingsspiel habt?“
 

Dustin blickte Marcus verwundert an. Hinter ihm stand James und warf seiner Cousine Blicke von der Sorte „Du-bist-einfach-genial!“ zu. Haily grinste zurück. Dustin wandte sich an sein Team.
 

„Was meint ihr?“, fragte er.

„Ich bin dafür!“, rief James sofort und hob abstimmend den Arm.

„Ja, das war mir klar!“, meinte Dustin und das Team lachte.

„Ich hätte auch nichts dagegen“, meinte Matt und grinste. „Es ist ein gutes Training. Und wenn wir die Ravenclaws schlagen, schlagen wir die Slytherins morgen erst recht!“
 

Das Team der Gryffindor lachte. Auch die Ravenclaws grinsten breit.
 

„Das wollen wir ja erst einmal seh’n“, meinte David Bradley.

„Werdet ihr!“, erwiderte Jaydon herausfordernd und er grinste ebenso breit wie Matt und James.
 

Dustin wandte sich noch eben an die anderen.
 

„Also seid ihr dafür?“
 

Einstimmiges Nicken. Haily und James freuten sich. Das war die perfekte Gelegenheit um zu beweisen, was sie drauf hatten. Sirius kam aufs Feld gerannt. Auch er war bisher immer dabei gewesen, denn es machte Spaß zu kommentieren. Er stutzte als er die Ravenclaws sah.
 

„Wir veranstalten ein Trainingsspiel“, erklärte James ihm, während er bereits seinen Besen bestieg. „Ich kann mir vorstellen, das Kommentieren macht heute erst richtig Spaß.“

„Aber sicher doch!“, grinste Sirius breiter denn je.
 

Die beiden Teams bestiegen ihre Besen und stiegen in die Luft, um ihre Positionen einzunehmen. Sirius übernahm zur Abwechslung einmal die Aufgabe von Madam Hooch und ließ die Bälle frei. Zu erst ließ er die Klatscher und den Schnatz raus, die auch gleich über das Feld jagten. Dann schmiss er den Quaffle hoch.
 

„Und das Spiel beginnt!“, rief er noch bevor, der Quaffle gefangen wurde. „Und Ian schnappt sich den Quaffle. Ian Morrice für Ravenclaw aber Gryffindor schläft natürlich nicht und Theresia fängt einen Pass ab. – Sehr gut Theresia!...“
 

Während Sirius so kommentierte dachte sich James, dass derartige Spiele wohl die einzigen waren, in denen Sirius nach Lust und Laune parteiisch kommentieren konnte, ohne dass Professor McGonagall ihm einen Rüffel verpasste. Sirius kostete diese Gelegenheit auch in vollen Zügen aus und James, hoch über ihm, grinste.
 

„Freu dich nicht zu früh!“, rief ihm Haily zu. „Sirius Kommentar gewinnt dieses Spiel nicht für euch!“

„Nein, aber für euch erst recht nicht!“, erwiderte James und hielt Ausschau nach dem kleinen goldenen Schnatz. Dann sah er ihn. „Wir sehn uns nach meinem Sieg Cousinchen!“
 

Und schon sauste er los und Haily natürlich hinterher.
 

„Und James hat offenbar den Schnatz gesehen“, brüllte Sirius vom Boden aus. „Er saust los und Haily hinterher. Und wenn James sich von seiner Cousine einholen lässt, dann nehm ich ihn als Quidditchspieler nie wieder ernst!“
 

James grinste und gab noch mehr Gas. Auch Haily beschleunigte, doch sie lag immer noch ein kleines Stück zurück. James kam dem Schnatz näher. Doch dann musste er einem Klatscher ausweichen und schon war der Schnatz wieder verschwunden.
 

„Hey, das ist unfair!“, belegte Sirius Jordan Baker, den Treiber der Ravenclaws. „Wenn ein Gryffindor-Sucher den Schnatz fangen will, schießt man keinen Klatscher auf ihn!“
 

Jordan und David lachten und gaben sich Hi-Five in der Luft, bevor sie sich wieder dem Spiel widmeten. Es war recht ausgeglichen. Es stand 40:30 für Gryffindor und in dem Moment verfehlte Matt einen besonders schwierigen Schuss von Samantha Kenneth. Sirius machte seinem Unmut Luft.
 

Das kleine Trainingsspiel ging eine Weile so weiter. James und Haily hatten wieder ihre Ausgangsposition eingenommen und hielten wieder nach dem Schnatz Ausschau. In diesem Moment war es Ansporn genug, dass der jeweils andere ebenfalls in Höchstform war, auch ohne weitere Sticheleien.
 

Auf einmal sausten sie beiden gleichzeitig los. Der Schnatz flog nur wenige Zentimeter über dem Boden und James und Haily legten einen Sturzflug hin. Sie waren gleich auf. Kein Treiber wagte es einen Klatscher zu schießen, aus Angst den eigenen Sucher mit auszubremsen. Die beiden flogen nur haarscharf an Sirius vorbei, der sich überrascht duckte.
 

„HEY!“, rief er den beiden empört nach, doch die achteten nur auf den Schnatz.
 

Sie kamen ihm näher. Noch näher. James versuchte Haily’s Arm weg zu schieben. Sie versuchte das gleiche. Doch beide ließen sich nicht unterkriegen. Sie waren gleichauf nur noch wenige Millimeter vom Schnatz entfernt.
 

Es folgte: Ein plötzlicher, gleichzeitiger erfreuter Aufschrei beider Potter-Cousins und dann zwei überraschte „Häh!“s
 

Das Spiel war vorbei. Sirius glubschte die beiden Potters an.
 

„Wer hat denn nun den Schnatz?“, fragte er.
 

James und Haily waren von ihren Besen gestiegen, standen sich gegenüber und blickten sich verdutzt an. In der Hand hielt James den einen Flügel, Haily den anderen der Schnatz zappelte, doch keiner der beiden ließ los.
 

„Hey!“, rief Dustin den beiden zu. „Was ist, wer hat gewonnen?“

„Wir!“, kam es sowohl von Haily als auch von James.
 

Die beiden blickten sich an.
 

„Jamie, ich hab den Schnatz ja wohl eher gefangen!“, behauptete Haily.

„Nein, ich war schneller!“, entgegnete dieser.
 

Sämtliche Mitspieler und auch Sirius starrten nun noch verwirrter auf James und Haily, die sich ein paar Male hin und her stritten, wer denn nun wirklich erster gewesen war.
 

„Schluss!“, meinte Haily plötzlich. „Der Schnatz muss es wissen. Er kann denjenigen von uns identifizieren, der ihn wirklich zu erst gefangen hat.“
 

James schien sich an etwas zu erinnern.
 

„Stimmt, da war was!“, meinte er und die beiden ließen den Schnatz los. Zu ihrer großen Überraschung ließ der kleine goldene Ball einen Lichtstrahl auf beide leuchten, was wohl bedeuten sollte, dass sie wirklich auf die Sekunde genau gleichzeitig den Schnatz gefangen hatten.
 

Sie starrten sich einen Moment lang an. Auch die beiden Teams blickten nun umso verblüffter. Dann, als wäre ein Zauber gebrochen worden, fingen James und Haily an zu lachen. Sie kringelten sich auf dem Boden und konnten sich einfach nicht mehr einkriegen. Marcus war der erste, der wieder zur Fassung kam.
 

„Ja, wie jetzt?“, fragte er. „Sagt bloß, ihr wart wirklich genau gleichzeitig!?!“
 

James konnte seinen Lachkrampf nicht unter Kontrolle kriegen. Haily hingegen richtete sich auf und wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht.
 

„Es sieht-“, sie ließ noch einen Lacher hören. „Es sieht ganz danach aus.“
 

Die Gryffindors und auch die Ravenclaws schauten, als hätte man ihnen ein Märchen als eine wahre Begebenheit verkaufen wollen. Das war ein Witz, oder? Das ging doch gar nicht! Das war nicht möglich! Doch langsam, ganz langsam sackte es und auch sie konnten nicht umhin als zu lachen. Nur Sirius starrte noch verdattert auf seinen besten Freund und dessen Cousine.
 

„Und wer soll eurer Meinung nach jetzt gewonnen haben?“, fragte er. Er hatte so gerne einen Sieg Gryffindors sehen wollen. Doch nun, da es vor dem Schnatzfang schon 70:70 gestanden hatte und Haily und James nun gleichzeitig den Schnatz gefangen hatten, war es so unklar, was los war. Gingen den nun jeweils 75 Punkte an beide? Oder jeweils 150? Ken Dylan, ein Jäger der Ravenclaws, kam lachend auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Lass gut sein“, meinte er lachend. „Es ist unentschieden. Keiner hat gewonnen und keiner verloren.“
 

Sirius zuckte mit den Achseln und dann ließ auch er sich von der allgemeinen Lachsalve anstecken. Genau genommen war es doch recht komisch. Es war einfach nur so typisch für die beiden Cousins. Ein eindeutiger Sieg wäre ja auch zu einfach und zu gewöhnlich gewesen. Nein, musste ja etwas außergewöhnliches es sein. Etwas das ihnen keiner so leicht würde nachmachen können. Etwas, das ihnen mal wieder bestätigte, wie verrückt und außergewöhnlich sie doch waren.
 

Ein paar Ravenclaws und Gryffindors kamen dazu darunter waren auch Francy, Remus und Lily. Und auch Elina war mit gekommen.
 

„Hey, was ist hier so witzig?“, fragte Ken Bristow und schaute die beiden Teams an, die sich nun endlich wieder einkriegten, wobei James immer noch aussah, als würde er weiter hin gegen seinen Lachkrampf ankämpfen müssen.

„Es war einfach nur verrückt“, meinte Theresia Robson. „Wenn ihr es gesehen hättet, ihr hättet es nicht geglaubt.“

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In den nächsten Stunden hatte es sich ziemlich schnell rum gesprochen, wie das kleine Trainingsspiel der beiden Häuser ausgegangen war. James und Haily konnten den gesamten Rest des Tages einfach nur noch grinsen. Das war bisher auch ihnen noch nicht passiert. Sie hatten es zwar schon im Juniorteam damals schon ein oder zweimal fertig gebracht, dass einer der beiden nur ganz knapp schneller war, aber auf die Sekunde gleich; das war neu!
 

Am nächsten Morgen schwang sich James voller Elan aus dem Bett. Es war sein erstes offizielles Quidditchspiel als Gryffindorsucher und jeder andere Zweitklässler an seiner Stelle, wäre vor Aufregung sicher geplatzt. James jedoch war anders. Nicht nur, dass er ja vor Hogwarts bereits gespielt hatte, er war seit dem gestrigen Spiel nur noch mehr motiviert und Haily, da war er sich sicher, würde ihm 100%ig anfeuern und dann konnte er nur gewinnen.
 

Von der anderen Seite des Zimmers kam ein müdes Stöhnen. Dann zog Jaydon seine Vorhänge zurück.
 

„Wie spät ist es?“, gähnte er.

„Es ist ziemlich genau um sieben“, erwiderte James munter und zog sich seinen Umhang an.

„Aber das Spiel beginnt doch erst in vier Stunden!“, stutzte Jaydon und blickte James verwundert an.

„Ja, na und…?“
 

James schien das Wort Müdigkeit gerade absolut nicht zu kennen.
 

Remus, Sirius und Peter wurden nun wach und blinzelten verwundert zu James rüber. Remus schüttelte leicht den Kopf, während Peter James für seinen Elan zu bewundern schien. Sirius gähnte kurz, dann schwang auch er sich aus dem Bett.
 

„Bereit für’s Spiel?“, fragte er James grinsend.

„Aber immer doch!“, kam es von James, der glatt noch breiter grinste.
 

Im Hintergrund warf sich Jaydon wieder auf’s Bett und schmiss sich sein Kissen auf’s Gesicht. James und Sirius starrten ihn verdutzt an.
 

„Hey, Jayd!“, rief Sirius. „Sag nicht, du bist nervös?“

„Nervös?“, stutzte James und er sah seinen besten Freund verwundert an. „Was heißt das? Ist das ne Krankheit. Kann man deswegen trotzdem spielen?“
 

Sirius konnte nicht anders als zu lachen. Er musste sich bereits an James’ Schulter festhalten, um nicht vor Lachen umzukippen. James grinste ihn an. Natürlich kannte er das Wort sehr wohl, aber im Augenblick konnte er es mal wieder überhaupt nicht nachvollziehen.
 

Etwa fünf Minuten lang kämpfte Sirius mit seinen Lachtränen. Erst dann kriegte er sich langsam wieder ein und er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
 

„Unbezahlbar!“, meinte er zu James gewandt. Dieser grinste. Dann drehte sich Sirius wieder den anderen drei Jungs zu. „Los, raus jetzt aus den Federn! Oder ich hol nen Eimer Wasser!“
 

Peter war sofort hellwach. Er konnte sich dunkel an seinen Großvater erinnern, der das auch ab und zu gemacht hatte, wenn Peter zu lange geschlafen hatte. Remus jedoch schien unbeeindruckt.
 

„Das will ich sehen!“, gähnte er zu Sirius.
 

Doch offenbar hatte er Sirius da gewaltig unterschätzt. James’ Grinsen schien mittlerweile schon eingerastet zu sein. Er kannte das Spiel bereits, denn Sirius hatte auch ihn schon einmal so geweckt. Und tatsächlich. Ohne mit der Wimper zu zucken, ging Sirius zum Fenster rüber, wo eine Karaffe mit eiskaltem Wasser stand. Remus’ Augen weiteten sich entsetzt, doch noch glaubte er nicht, dass Sirius seine Drohung wirklich wahr machte. Erst als Sirius direkt vor ihm stand und ihn verschwörerisch angrinste schien er kalte Füße zu bekommen und er starrte Sirius entsetzt an.
 

„Letzte Chance!“, meinte Sirius und Remus sprang aus seinem Bett.

„Stell die Karaffe wieder weg“, sagte er, doch Sirius dachte gar nicht daran, sondern ging zu Jaydon’s Bett rüber. Remus schien das nicht wirklich witzig zu finden. „Muss das sein?“

„Ja!“, meinte Sirius nur und ohne irgendwelche Hemmungen goss er tatsächlich die Karaffe über Jaydon’s Bett aus. Der schreckte hoch. James und Sirius lachten laut.
 

Peter schien hin und her gerissen.
 

„Mein Großvater war genauso“, meinte er. „Das ist total gemein, finde ich.“

„Ach, Pete“, grinste Sirius. „Jetzt sei kein Frosch! Von nem bisschen Wasser ist noch niemand gestorben!“

„Pass auf, dass du nicht gleich stirbst!“, kam es von Jaydon, der beleidigt schien. „Das gibt Rache!“

„Ja, sicher!“, lachte Sirius.
 

Zumindest müde schien jetzt keiner mehr zu sein. Jaydon war der erste im Bad. Er brauchte allerdings bei weitem nicht so lange, um seine Haare zu trocknen, wie James damals gebraucht hatte, als Sirius ihm diesen Streich gespielt hatte.
 

Als sie dann irgendwann mal alle fertig waren, gingen sie zu fünft runter zum Frühstück. James und Sirius unterhielten sich angeregt über das Spiel. Beide waren total zuversichtlich und siegessicher, Jaydon jedoch schien bei weitem nicht so zuversichtlich, wie sein Teamkollege.
 

„Ihr habt leicht Reden!“, meinte er. „Was ist, wenn wir uns total blamieren?“

„Und wie wahrscheinlich ist das?“, fragte James prompt.

„Woher soll ich das wissen?“, kam es von Jaydon.

„Blamieren werden sich höchstens die Slytherins“, versicherte Sirius, als sie sich an den Tisch der Gryffindor setzten. „Das Spiel wird klasse! Ihr könnt gar nicht verlieren!“
 

Auch Dustin war schon wach. Als der James und Jaydon bemerkte kam er zu den beiden rüber.
 

„Gut geschlafen?“, fragte er zur Begrüßung.

„Seit Sirius mich mit Eiswasser geweckt hat, nicht mehr!“, brummte Jaydon und blickte Sirius finster an. James und Sirius lachten. Dustin jedoch schien nicht darauf eingehen zu wollen, welche kleinen Kinderspielereinen morgens bei seinen Teamkollegen abgingen.

„Wie dem auch sei“, meinte er. „Esst was. Ihr braucht Energie für das Spiel und auch wenn ich weiß, dass die Slytherins keine wirklichen Gegner sein werden, wir werden sie trotzdem nicht besiegen, wenn unser Sucher und einer unserer Jäger völlig ausgehungert und energielos zum Spiel auftauchen.“

„James kennt das Wort energielos doch gar nicht!“, grinste Sirius breit und er wollte Dustin damit Mut machen.

„Sicher“, wandte sich der Teamkapitän an den jungen Black. „Ich sag ja auch nur zu Sicherheit…“
 

In dem Moment tauchte Haily in ihrem Ravenclawumhang hinter ihnen auf.
 

„Morgen!“, grüßte sie fröhlich und blickte munter von einem zum anderen.

„Morgen!“, erwiderte ihr Cousin und grinste. „Du spielst heute doch gar nicht. Wieso hast du deinen Umhang an?“

„Die anderen ziehen ihre Umhänge auch an“, antwortete Haily. „Wir dachten, dass wir euch so besser unterstützen. Und Jamie-“, sie beugte sich etwas tiefer zu ihm runter. „- du gewinnst das Spiel. Sonst kannst du aber wissen, dass du für alle Zeiten dein Ansehen verloren haben wirst.“
 

James schien unbeeindruckt.
 

„Aber sicher doch!“, meinte er und wirkte nun schon fast arrogant.
 

Eigentlich war Haily größtenteils mit Lily einer Meinung, wenn es um James’ Arroganz ging, aber in einem Quidditchmatch gegen die Slytherins war seine Arroganz manchmal sehr vom Vorteil, deswegen überging sie dies.
 

Der Rest des Teams tauchte auf. Victoria schien genauso nervös wie Jaydon. Die jedoch, die schon länger dabei waren wirkten recht ausgeglichen und zuversichtlich.
 

Auch Lily war nun in der Halle aufgetaucht und Haily hatte sich ihr zugewandt und die beiden Freundinnen unterhielten sich angeregt über so ziemlich alles Mögliche.
 

Kurz vor elf gingen alle Schüler raus ins Quidditchstadion. Dustin wollte noch eine Aufmunterungsrede vor seinem Team halten, doch bevor er dazu kam, kam Marcus mit den anderen Ravenclawspielern in die Kabine.
 

„Hi!“, grinste er. „Gebt euch Mühe!“

„Danke, werden wir!“, erwiderte Matt grinsend.

„Wir wollen einen Sieg Gryffindors sehen!“, meinte Samantha und sie strahlte in die Runde. „Und ihr schafft das schon!“
 

Dustin schien begeistert darüber zu sein, dass die Ravenclaws extra noch mal zum Mut machen kamen. Das ersparte ihm seine Rede und er hätte sie sowieso nicht besser halten können. In der Zwischenzeit ermutigte Haily James auf ihre ganz eigene Art und Weise.
 

„Du fliegst heute gefälligst etwas schneller, als gestern im Training“, meinte sie. „Granddad wäre ja noch schneller gewesen als du!“
 

Das hatte gesessen. James würde sich ganz sicher nicht als ein langsamerer Flieger als sein Großvater bezeichnen lassen. Auch wenn er seinen Großvater natürlich immer als sein großes Vorbild gesehen hatte und das auch nicht ohne Grund. Aber langsamer war er auf keinen Fall und das würde er Haily doppelt und dreifach beweisen.
 

Schließlich gingen die Ravenclaws wieder und das Team der Gryffindors wartete darauf, dass Sirius sie ankündigte. Der hatte sich bereits in der Loge neben Professor McGonagall eingefunden und hatte sich das Mikro geschnappt.
 

„Hallo, alle zusammen“, brüllte er ins Stadion hinein. „Einen herzlichen Gruß zum ersten Quidditchspiel der Saison. Und wir kennen doch alle die Sieger des heutigen Spiels-“

„Black, ich rate ihnen unparteiisch zu bleiben“, keifte Gonnie.

„Aber Professor, das ist doch eine Tatsache!“, widersprach Sirius mit einer aufgesetzten Unschuldsmine. Dann fuhr er fort, noch bevor Gonnie irgendwas erwidern konnte. „Und hier kommen nun also die Slytherins!“, rief er. „Black (Hüterin), Bulstrode (Treiber), Cammeron (Treiber), Maison (Jäger), Morton (Jäger), Davis (Jäger) und Hurst (Sucher). … Typisch, Narzissa, in ein derartiges Loserteam passt du voll gut rein!“

„BLACK!“, keifte Professor McGonagall. Sirius überging dies.

„Und hier die Gryffindors!“, er rief mit offensichtlichem Stolz in der Stimme die Namen der Gryffindormannschaft aus. „McChipston (Hüter), Wood (Treiber), Naylor (Treiberin), McLaggen (Jäger), Bolland (Jägerin), Robson (Jägerin) und unser mit Sicherheit bester Sucher aller Zeiten: James Potter! … Ja, Hust, du hast richtig gehört, er wird den Schnatz fangen, noch bevor du überhaupt daran denken kannst…“

BLACK! …
 

Das laute Jubeln der Gryffindors und der Ravenclaws auf den Tribünen übertönte das Gekeife der Verwandlungslehrerin.
 

Madam Hooch betrat das Spielfeld und wies Dustin und Ethan Bulstrode an sich die Hände zu geben. Die Feindschaft zwischen den beiden Häusern war mehr als offensichtlich, als die beiden Kapitäne scheinbar versuchten sich gegenseitig die Finger zu brechen. Dann nahmen die Spieler ihre Positionen ein und Madam Hooch lies die Bälle raus.
 

„Und McLaggen nimmt sofort den Quaffle an sich!“, brüllte Sirius. „Dustin hat dieses Jahr wirklich hervorragende Spieler in sein Team aufgenommen… Pass von Jaydon an Theresia und… sauber einem Klatscher ausgewichen, ja dieses Team ist in jeder Hinsicht einfach perfekt-“

„Black, wenn sie nicht sofort unparteiisch kommentieren, dann-“

„Haben sie zufällig eine Definition für mich, Professor? Was bedeutet dieses Wort eigentlich genau?“
 

Auf den Tribünen grölten die Gryffindorfans. Sirius konnte es einfach nicht lassen.
 

„Und es steht 10:0 für Gryffindor, ja so ist das richtig, Narzissa, immer schön die Bälle durchlassen… Und Slytherin jetzt im Quafflebesitz. Pass von Maison an Morton, Morton zu Davis und… ein glänzender Schlag von Naylor stoppt sie. Du bist spitze, Victoria! ...“
 

Gonnie kam mittlerweile gar nicht mehr hinterher Sirius einen Rüffel zu verpassen. James, oben in der Luft, lachte in sich hinein. Dann hielt er wieder nach dem Schnatz Ausschau, wobei er auch Alec Hurst im Auge behielt.
 

Er warf einen kurzen Blick zu den Tribünen rüber, wo Haily, just in diesem Moment, ein Banner mit einem Aufgemalten Gryffindorlöwen ausbreitete, auf dem stand: „Beweg deinen Hintern, Jamie!“ Er grinste. Offenbar hatte sie die Schrift mit Hilfe irgendeines Zaubers verhext, so dass sie immer mal wieder was anderes sagte, denn schon im nächsten Moment stand dort als Nachwort: „…Aber ein bisschen plötzlich!“
 

Auch Sirius schien das Banner bemerkt zu haben und er ging freudig in seinem Kommentar darauf ein.
 

„Und für Hailiana scheint Jagdwurst ein Grundnahrungsmittel zu sein!“, rief er. „Erstklassiges Banner, übrigens!-“

„Black, bleiben Sie gefälligst beim Spiel!“

„Oh, ja richtig Professor, also es steht 40:10 für Gryffindor und Narzissa hat noch keinen einzigen Quaffle gefangen. Ehrlich gesagt: das überrascht mich überhaupt nicht und nun der fünfte Quaffle, den sie verfehlt- Erste Sahne, Jayd, genau so macht man das!“
 

James war nun noch mehr ermutigt, als er das vorher schon war, was etwas heißen wollte. Dann sah er den Schnatz. Er flog nur wenige Meter über dem Boden. Schnell blickte er zu Hust.
 

„Hey, über dir ist der Schnatz“, rief er und dieser Slytherin glaubte ihm das auch noch und James, breiter grinsend, als jemals zuvor, legte einen Sturzflug hin, direkt auf den Schnatz zu. Erst jetzt dämmerte Hurst, dass James ihn reingelegt hatte und er folgte der Strubbelbirne.
 

„Du bist doch einfach nur bescheuert, Hurst!“, lachte Sirius, der sehr wohl gesehen hatte, dass James den Sucher der Slytherins ausgetrickst haben musste.

„Black, es reicht jetzt!“, schrie Professor McGonagall.
 

Haily’s Banner hatte nun die Aufschrift: „Du bist soeben von sämtlichen Schnecken überholt worden, Jamie!“ James beschleunigte und Bulstrode und Cammeron, die Klatscher nach ihm schossen, verfehlten ihn um mehrere Meter. James lachte, während er dem Schnatz näher kam und nur wenige Sekunden später hielt er den Schnatz auch schon fest in seiner Hand.
 

„YEAH!“, brüllte Sirius. „Er hat den Schnatz! 200:20 für Gryffindor und ich hab’s ja gesagt, Hurst, er fängt den Schnatz, noch bevor du überhaupt daran denken kannst!“
 

Gonnie sah von einer Rüge ab. Sie stimmte in den lauten Jubel der Gryffindors und auch den Ravenclaws mit ein. Vor Freude umarmte sie Professor Flittwick, neben ihr, der zwar leicht überrascht schien, jedoch ihre Freude teilte. Die Freundschaft ihrer Häuser schien, wenn vielleicht auch nicht so offensichtlich, auch die beiden Lehrer mit in ihren Bann gezogen zu haben.
 

Sirius war auf’s Spielfeld gerannt und er beglückwünschte den völlig begeisterten James.
 

Wahnsinn!“, rief der junge Black völlig aus dem Häuschen. „Ich hab’s doch gesagt! Hab ich’s nicht immer gesagt?...“
 

James lachte. Er schien vor Freunde darüber, dass Hurst auf seinen Trick reingefallen war kein Wort mehr rauszubekommen. Er warf einen Blick zu Haily rüber, die mit ihrem Banner nun ebenfalls auf das Spielfeld gerannt kam. Jetzt hatte ihr Banner die Aufschrift: „Gryffindor vor zum Finale!“
 

James war überwältigt.
 

„Dieses Banner ist spitze!“, rief er. „Wie hast du das hingekriegt?“
 

Haily grinste breit, dann erzählte sie von einem Buch, das sie in der Bibliothek gefunden hatte, wo diverse nützliche kleine Zauberspielerein drin beschrieben waren und unter anderem auch der Zauber, den sie angewendet hatte. James strahlte.
 

Remus und Peter und auch der Rest der Gryffindor und Ravenclawteams tauchten nun ebenfalls auf.
 

„Spitze!“, rief Samantha und umarmte der Reihe nach die Spieler der Gryffindors, während Marcus Dustin kameradschaftlich die Hand schüttelte und Remus und Peter zuerst Jaydon und dann James beglückwünschten, bevor sie zum Rest des Teams übergingen.
 

Dann, ganz plötzlich und ohne jede Vorwarnung, wurde James von Matt und Dustin auf ihre Schultern gehoben und wie ein gefeierter Held zum Schloss getragen. Freudig stieß er die Hand mit dem Schnatz in die Luft und er genoss den Ruhm, der ihm zu Teil wurde.
 

Haily war etwas verdutzt. Es war ja nicht von Nachteil, wenn James während des Spiels eine gewisse Arroganz entwickelte, aber konnte es gut sein, wenn man ihn nun so feierte? Wohl kaum! Lily schien ähnlich zu denken wie sie. Sie wartete vor dem Stadion, gemeinsam mit Francy und Elina auf Haily und sie sah James kopfschüttelnd hinterher.
 

„Hey, Haily“, rief sie, als diese dann endlich auftauchte.

„Hi“, erwiderte die Angesprochene.

„Glaubst du eigentlich, dass James Fang derart was besonderes war?“, fragte sie und nickte zu dem „achso tollen“ Helden rüber, der sich sichtlich freute zum Schloss getragen zu werden.

„Ganz sicher nicht“, bestätigte Haily den Gedankengang ihrer besten Freundin. „Pass mal auf, die nächsten Wochen wird er mit einem überdimensional großen Ego rumlaufen!“

„Hmpf!“, machte Lily und blickte finster James hinterher. „Seine Arroganz ist so ätzend!“

„Da hast du Recht!“, bestätigte auch Francy und Haily nickte.
 

Zu viert gingen die Freundinnen zum Schloss rüber. In der großen Halle befanden sich nur Hufflepuffs und Slytherins, die zum Mittag erschienen waren. Die Gryffindors und Ravenclaws waren mit Sicherheit allesamt im gemeinsamen Gemeinschaftsraum.
 

„Kommst du mit, Elinchen?“, fragte Francy.

„Nein, danke, heute mal nicht“, erwiderte die kleine Hufflepuff. „Ich hab schon ewig nichts mehr mit Zarah und Felicia unternommen und irgendwie fehlen mir die beiden.“
 

Die Tatsache, dass Zarah und Felicia ebenfalls in Hufflepuff waren, wie Elina schien dazu beigetragen zu haben, dass Elina besonders zu den beiden eine enge geschwisterliche Bindung aufgebaut hatte und ganz besonders seit Remus ihr im Januar geholfen hatte sich mit ihren Geschwistern auszusprechen.
 

„Na dann“, meinte Haily und klopfte Elina ermutigend auf die Schulter. „Wir seh’n uns dann später.“

„Bis dann!“, erwiderte Elina und begab sich zu ihren beiden älteren Schwestern an den Hufflepufftisch.
 

Haily, Francy und Lily rannten nach oben in den siebten Stock, wo in ihrem Gemeinschaftsraum bereits eine Party stattfand.

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Gryffindor war die zwei folgenden Wochen über in ausgelassner Siegesstimmung. Dann war irgendwann auch Ravenclaw dran, mit ihrem ersten Spiel gegen die Hufflepuffs. Zuvor veranstalteten Ravenclaws und die Gryffindors ein erneutes Trainingsspiel, das sie nun zur Tradition vor einem Match werden lassen wollten.
 

Sie spielten mehrere Durchgänge und der Schnatzfang war recht ausgeglichen. Mal war Haily etwas schneller, mal James, aber einen gemeinsamen Fang bekamen sie nicht noch einmal hin.
 

Den nächsten Tag waren die Ravenclaws in Hochstimmung und Sirius feuerte sie in seinem Kommentar kräftig an, was Gonnie fast in den Wahnsinn trieb, wobei sie irgendwo überrascht schien, dass Sirius die Ravenclaws so begeistert anfeuerte, wie die Gryffindors. Auf der anderen Seite konnte sie sich den Grund aber auch irgendwie denken.
 

James hatte es fertig gebracht Haily’s Banner zu imitieren, wobei er sich bei dem aufgemalten Adler aber mit Sicherheit Hilfe gesucht haben musste. James war ein lausiger Zeichner. Jedenfalls aber standen auch auf seinem Banner Sticheleien wie: „…Und wenn Haily nicht sofort schneller fliegt, dann dauert das Spiel noch bis Sonntagnacht!“ und „Der Schnatz fängt sich nicht von allein, Cousinchen!“
 

Haily fand es klasse. Die Potter-Cousins konnten sich ja schließlich nicht wohl fühlen, wenn sie nicht was zu sticheln hatten und als sie den Schnatz hatte, stand auch auf James’ Banner ein Jubelspruch, wie er bei Haily vor zwei Wochen gestanden hatte.
 

Und noch eine zweite Freude mischte sich unter die Siegesfreude der Ravenclaws. Es ging nun auf Weihnachten zu und Sluggy veranstaltete eine kleine Weihnachtsparty in seinem Club. Sirius und Francy hatten prompt nachgefragt, ob sie noch einmal ihren Punsch zubereiten durften, für die Party. Sluggy war begeistert gewesen, denn schließlich war der Punsch letztes Jahr auch bei ihm gut angekommen. Und so hatten Francy und Sirius auf der kleinen Weihnachtsfeier freudestrahlend ihren Punsch „Wunder weiße Weihnacht“ ausgeschenkt.
 

Gegen Ende der Party setzten sich in eine Ecke des Kerkers.
 

„Meine Eltern haben mir heute Morgen einen Brief geschrieben“, erzählte Francy. „Ray und Elinchen habe ich auch schon gefragt und sie haben zugesagt und ich wollte euch noch fragen, ob ihr Lust habt, bei uns Weihnachten zu verbringen?“

„Aber klar doch!“, antworteten Haily und Lily sofort und Sirius nahm Francy in seine Arme, küsste sie und meinte:

„Das fragst du noch? Immer doch!“
 

Auch James stimmte zu. Francy fuhr fort.
 

„Meine Eltern haben geschrieben, dass sie auch eine kleine Arbeits-Weihnachtsfeier veranstalten wollen, also glaube ich, dass auch eure Eltern kommen werden.“ Sie blickte James und Haily an.

„Und ich werde vielleicht Peter nachher noch fragen, ob er Lust hat…“

„Das können wir doch machen“, schlug James vor. „Ich meine, er ist immerhin mit uns im Schlafsaal.“

„Ja, danke“, bedankte sich Francy und strahlte. „Aber es wäre schön, wenn er mir das bis übermorgen sagen könnte, ob er Lust hat, damit ich Mum und Dad bescheid sagen kann.“

„Werden wir ihm ausrichten“, versicherte James.
 

Dann kam Sluggy zu ihnen rüber.
 

„Meine Lieben, Sie scheinen ja noch überhaupt nicht müde zu sein“, bemerkte er fröhlich und die Freunde realisierten jetzt erst, dass sie die letzten waren, die noch da waren.

„Entschuldigen Sie, Professor“, meinte Lily und lief leicht rot an.

„Aber nicht doch, meine Liebe“, winkte Professor Slughorn lächelnd ab und lachte dann etwas. „Aber nun gehen Sie schnell in Ihre Schlafsäle, bevor sie noch Ärger bekommen.“
 

Mit diesen Worten, begaben sich die fünf aus dem Kerker. Dann veranbschiedeten sie sich und gingen in ihre jeweiligen Gemeinschaftsräume und Schlafsäle, nicht ohne dass sich Sirius und Francy noch einmal zum Abschied geküsst hatten.

Weihnachtsferien bei Francy (Teil 1)

Der erste Dezember kam. Schon beim Frühstück war deutlich zu spüren, wie sehr sich die Schüler freuten, über Weihnachten nach Hause zu fahren. Lily hatte sich, zusammen mit Elina, zu Haily und Francy an den Tisch gesetzt. Kein Ravenclaw störte sich daran, Lily und Elina saßen mittlerweile relativ oft mit bei den Ravenclaws am Tisch. Genau genommen konnte man die Haustische von Gryffindor und Ravenclaw seit den Auftaktspielen sowieso nicht mehr eindeutig einem der beiden Häuser zuweisen, denn auch einige Ravenclaws saßen nun ab und zu auch gerne mal bei den Gryffindors am Tisch und Lily war umgekehrt auch nicht die einzige Gryffindor, die sich zu Ravenclaw mit an den Tisch setzte. Nur Elina fiel leicht aus der Reihe, aber da Haily, Francy, Lily und Remus genauso genommen ihre einzigen wirklichen Freunde waren und sie daher fast nur mit ihnen rum hing, wurde sie von den Ravenclaws auch schon fast als eine von ihnen gesehen, also hätte sie theoretisch auch mit in ihren Gemeinschaftsraum gedurft, wenn sie das gewollt hätte.
 

Die Lehrer, allen voran die Professoren Flittwick und McGonagall, beobachteten die Freundschaft zwischen den beiden Häusern mit einiger Verwunderung, aber auch Freude. Bei Dumbledore hingegen schien Freude untertrieben zu sein. Eigentlich war auch Begeisterung noch eine grenzenlose Untertreibung. Man konnte regelrecht behaupten, sein sehnlichster Wunsch wäre in Erfüllung gegangen.
 

Den Schülern allerdings war die Reaktion der Lehrer relativ egal. James und Sirius pflanzten sich nun breit grinsend zu den Mädels.
 

„Morgen!“, grüßten sie strahlend und Sirius gab Francy einen Kuss.

„Moin!“, erwiderte Haily und sah James warnend an, denn er hatte sich frecher weise zwischen Lily und Haily gesetzt. Lily schien darüber alles andere als begeistert.

„Gegenüber ist auch noch frei!“, wies sie ihn mit zurückgehaltenem Ärger darauf hin.

„Aber hier sitzt es sich so gut“, grinste James sie an.

„Du sagst es“, meinte Haily. „Aber das hab ich vor dir schon festgestellt! Also wenn ich bitten dürfte…“
 

Sie blickte James mit einem süßlichen Grinsen abwartend an. James hasste diesen Blick an ihr. Irgendwie hatte er etwas Bedrohliches an sich, auch wenn er immer der einzige zu sein schien, der das so empfand. Well, er war auch der einzige, der ihre Absichten aus ihrem Blick heraus ablesen konnte. Sie konnte von Zeit zu Zeit eine sehr undefinierbare Mimik haben. Kleinlaut verkrümelte er sich auf den Platz gegenüber, woraufhin Haily zufrieden grinste.
 

„Braves Hündchen!“, stichelte sie.

„Ich warne dich!“, kam es von James zurück, doch Haily lachte nur.
 

Die Mädels und Sirius blickten die beiden verdutzt an.
 

„Du lässt dich von deiner Cousine rum kommandieren?“, fragte Sirius verdattert und blickte James auch dementsprechend an. Dem jedoch fiel keine passende Antwort darauf ein. Das konnte man einfach nicht beschreiben. Haily kicherte immer noch.

„Du bist genial!“, meinte Lily zu ihrer besten Freundin gewandt und sie schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie verdutzt blicken sollte oder lachen.

„Danke!“, grinste Haily.
 

James spielte beleidigte Leberwurst, was Haily allerdings nur noch mehr amüsierte.
 

Remus und Peter kamen dazu.
 

„Ihr habt euch aber Zeit gelassen!“, bemerkte Sirius und sah die beiden an.

„Wenn du das so siehst“, meinte Remus gelassen und gab Elina einen Kuss auf die Wange. „Morgen!“, fügte er dann hinzu.

„Morgen, Ray“, kam es von den Mädels, während die beiden Neuankömmlinge sich neben James setzten.
 

Der Rest des Frühstücks verlief noch recht ereignislos. Sie unterhielten sich über die Ferien und besonders Peter schien sich wie ein Schneekönig zu freuen. Er hatte noch nie eine Einladung bekommen, über Weihnachten bei Freunden zu übernachten. Eigentlich hätte er die Ferien auch bei seiner Mutter verbracht, doch sie hatte ihm das OK gegeben und so war er fast doppelt so aufgeregt, wie die anderen, was etwas heißen wollte.
 

Wenige Stunden später saßen sie alle im Zug. Die Mädels hatten sich in das Abteil neben den Jungs gesetzt, denn erstens war es ihnen auf der Hinfahrt doch leicht eng gewesen und zweitens konnte man so viel besser über Dinge quatschen, von denen Jungs nun mal einfach keine Ahnung hatten: Shoppen. *grins*
 

„Ich kenne übrigens ein sehr schönes Geschäft in Winchester“, meinte Francy. „Es ist ein kleiner Krimskrams-Laden. So für die Weihnachtseinkäufe ist das perfekt. Die Inhaberin ist eine Hexe und sie nimmt daher auch Galleonen.“

„Cool!“, meinte Haily. „Und ich möchte unbedingt in einen Buchladen. Ich möchte dort noch nach ein paar schönen Büchern für das nächste Halbjahr gucken. Die Muggel-Fantasy ist einfach klasse!“
 

Lily grinste.
 

„Ist schon witzig, wie manche Tatsachen richtig sind und manche sich als absoluten Quatsch herausstellen“, meinte sie.

„Ja“, erwiderte Haily und lachte. „Aber ich lese sie einfach gerne, weil es mich interessiert, wie Muggel über Magie und so was denken.“
 

„Gibt es auch Modegeschäfte?“, fragte Elina plötzlich. Ihre drei Freundinnen blickten sie mit einer Mischung aus Erstaunen und Freude an.

„Sicher!“, bestätigte Francy. „Ich wäre auch unbedingt für einen ausgiebigen ‚Modetag’!“

„Ja, bitte!“, freute sich Elina. „Und ich brauche dann unbedingt auch noch Süßigkeiten, die ich meiner Familie zu Weihnachten schicken kann.“


 

Und so planten sie mit Begeisterung sämtliche Weihnachtseinkäufe. Im Nachbarabteil wurde auch geplant. Nur handelte es sich hierbei nicht um Weihnachtseinkäufe sondern um all die anderen Spaß-Bringenden Unternehmungen, die sich zusammen anstellen ließen. Besonders Peter lief zu Hochformen auf.
 

„In Winchester gibt es doch alte Schlösser“, meinte er. „Vielleicht lassen sich dort irgendwelche interessanten Gegenstände finden…“

„Jaah, das ist ne Idee!“, meinte Sirius. „Und dort liegen sicher auch einige magische Gegenstände rum. …“
 

Remus blickte Sirius an, als wäre er verrückt geworden.
 

„Wir können doch nicht einfach irgendwelche Gegenstände aus den alten Schlössern klauen!“, meinte er.

„Wir haben ja auch nicht von klauen gesprochen“, meinte James spitzfindig.

„Und was meinst du, ist dann aus dem ‚Gespräch’ zu entnehmen?“, fragte Remus und blickte fast schon herausfordernd.
 

Sirius grinste hämisch.
 

„Wird sich zeigen“, meinte er. „Auf alle Fälle ist das ein klasse Vorschlag, Pete!“
 

Remus schüttelte resignierend den Kopf. Jetzt wurde schon Peter in sämtlichen Mist der beiden mit involviert. Was kam als nächstes?

Wie konnte Remus ja auch wissen, dass Peter ja auch schon lange mit in den Unfug involviert war und schon lange mit dabei war raus zu finden, wie man Animagi wird. Well, sie hatten bisher nur sporadisch zwischendurch immer mal gestöbert, wenn Vollmond war, aber sie waren natürlich komplett optimistisch.
 

„Ich freu mich erst mal total auf little Jay“, behauptete James nach einem kurzen Augenblick. „Ich wette der Hüpferling platzt schon vor Neugierde.“
 

Er grinste. Er hatte es schon sehr witzig gefunden, dass Jason zu Begin des Schuljahres versucht hatte mit nach Hogwarts zu kommen. Sein kleiner Bruder war eben einfach nur zum lieb haben. Sirius dachte offenbar genauso wie er.
 

„Der Kleine ist genial!“, lachte er. „Ich kenne keinen anderen 5-jährigen, der so was drauf hat. Echt der kleine ist zum Brüllen!“
 

James grinste seinen besten Freund breit an.
 

„Ja, das seh’ ich auch so“, meinte er. „Und darum mag ich auch meinen kleinen Hüpferling so sehr!“
 

Er grinste noch breiter als zuvor.
 

In dem Moment schob die Hexe mit dem Imbiswagen ihren Wagen zur Tür rein. Sie blickte freundlich in die Runde und noch bevor sie überhaupt den Mund hatte aufmachen können, um zu fragen, sprang James auch schon auf und kaufte sich Berge an Kürbispasteten, Kesselkuchen, Schokofröschen und sonstigen Süßigkeiten.
 

„Zucker!“, rief Sirius wie ein Besessener und blickte auf James’ überladene Arme, die er gerade auf einem freien Sitz entlud. „Das willst du doch hoffentlich nicht alles alleine essen!“

„Natürlich nicht!“, erwiderte James mit einem Blick als wäre Sirius verrückt geworden. Dann verteilte er Kesselkuchen an seine drei Freunde. „Ich wollte nur für Jason auch was mitnehmen.“

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Jason Potter konnte es kaum abwarten. Seine Eltern hatten ihm heute beim Frühstück erzählt gehabt, dass sie, sobald sie James vom Zug abgeholt hatten, zu einem Arbeitskollegen seines Vaters fahren würden, um dort Weihnachten zu feiern. Sie hatten ihm auch gesagt, dass er dort das kleine Mädchen wieder sehen würde, das er bereits im August kennen gelernt hatte, doch viel mehr freute er sich darauf seinen großen Bruder wieder zu sehen. James war doch sein Idol, sein großes Vorbild!
 

Jetzt standen sie also am Bahnhof Kings Cross und der Hogwartsexpress musste jeden Augenblick kommen. Aufgeregt hielt er die Hand seines Vaters und hüpfte auf und ab.
 

„Jason, jetzt bleib doch mal ruhig“, versuchte Megan Potter ihren Kleinen Sohn zu beruhigen. „Der Zug kommt ja gleich.“

„Wie lange ist gleich?“, fragte Jason und seine großen Augen blickten die Mutter erwartungsvoll an.
 

Während Megan Potter versuchte sich eine Erklärung auf diese Frage einfallen zu lassen, kamen Liones und Caithlin Potter und Mr und Mrs Thomsen hinzu. Nicole und Andrée Thomsen waren auch mit gekommen.
 

Lee Potter begrüßte die Neuankömmlinge freundlich.
 

In diesem Moment bog der Hogwartsexpress in die Kurve vor dem Bahnhof ein und Jason fing wieder aufgeregt an zu hüpfen.
 

„Sie kommen!“, rief er freudig und er schien aufgeregter zu sein, als schon den ganzen Tag über.
 

Nicole und Andrée blickten verwundert zu Jason rüber, doch sie sagten nichts. Nicole schien etwas verängstigt wegen der vielen großen Kinder, die nun alle aus dem Zug stiegen und sie klammerte sich an die Hand ihrer Mutter. Andrée hingegen blickte Jason an als könne sie sein Verhalten nicht nachvollziehen.
 

Endlich stiegen auch James, Haily, Francy und ihre Freunde aus dem Zug. Andrée rannte sofort auf ihre große Schwester zu und umarmte sie, wobei sie ihr gerade Mal bis zum Bauch reichte. Sirius blickte die Kleine 4-jährige etwas bedröppelt an. Er hatte gerade noch mit Francy Händchen gehalten, doch die Kleine schien das wieder mal nicht haben zu können.
 

„Ach, Andie“, meinte Francy und blickte ihre kleine Schwester an.

„Der große Junge da wollte dich mir wegnehmen!“, behauptete Andrée und deutete auf Sirius, woraufhin Haily, Lily, Elina, Remus und Peter anfingen zu lachen.
 

James hätte sicher auch über diesen Spruch gelacht, doch er wurde gerade von Jason fast erwürgt, also kam er da nicht zu.
 

„Jason, Luft!“, sagte er zu dem kleinen Hüpferling und der drückte ihn doch tatsächlich noch fester, woraufhin Haily sich nicht entscheiden zu können schien, ob sie nun über Andrée oder über Jason lachte.
 

Nun kamen ihnen ihre Eltern zu Hilfe. Lee Potter nahm Jason von James weg, sodass dieser wieder atmen konnte, während Mr Thomsen Andrée auf seinen Arm nahm.
 

„Andie, Francy wird dir schon nicht weggenommen“, versuchte er seine Tochter zu besänftigen.

„Doch!“, maulte sie. „Ich will aber nicht, dass der das macht!“
 

Sirius tat so als wäre er geschockt, dass Francy’s Schwester ihm so etwas zu traute und er setzte ein dementsprechendes Gesicht auf. Nun fing Francy an über seinen Gesichtsausdruck zu lachen und er blickte sie mit eben diesem Ausdruck an, woraufhin sie noch mehr lachte.
 

Die anderen waren inzwischen bereits dabei ihre Eltern zu begrüßen. Jason war dazu übergegangen Haily zu umarmen, wobei er sie dabei nicht so erwürgte, wie er das bei James tat.
 

Sie traten durch die Absperrung und stiegen in die Autos. Andrée konnte es wirklich absolut nicht haben, dass Sirius sich neben Francy setzte und sie quetschte sich erneut zwischen die beiden und sie blickte Sirius warnend an.
 

„Francy ist nicht deine Schwester!“, machte sie ihm klar als glaubte sie, dass er das noch nicht gewusst hatte.

„Ja, das weiß ich doch“, versicherte Sirius der Kleinen, doch das schien sie zu ignorieren.
 

In diesem Moment setzte sich auch Nicole mit zu ihnen und sie klammerte sich an Francy, als ob jemand hinter ihr her gewesen war und nur Francy konnte sie beschützen.
 

„Ihr raubt mir gerade die Nerven!“, erzählte Francy den zwei kleinen Mädchen, doch die störten sich nicht daran.

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Die Thomsens hatten ein recht hübsches Haus mit einem beschaulichen Garten. Es war nicht halb so groß, wie das Anwesen von Haily’s Eltern oder gar von James’ Eltern, jedoch war es aber trotzdem groß genug, dass sie alle unterkamen:

Die Mädels würden alle in Francy’s Zimmer Platz finden, das groß genug war, um drei locker drei Gäste mit unterbringen zu können. Die Jungs würden zu viert ein Gästezimmer beziehen und auch James’ und Haily’s Eltern fanden in einem Gästezimmer zusammen Platz. Überhaupt schienen die Zimmer magisch vergrößert zu sein, sodass jeweils vier Gästebetten in ein Zimmer passten.

Jason kam bei Andie unter, die zuerst gar nicht begeistert schien, doch spätestens nach dem Abendessen schien Jason es geschafft zu haben, dass die Kleine ihn als „Freund“ bezeichnete, was für Francy ein X-Faktor war. James und Haily jedoch fanden das lustig und auch Sirius schien sich zu amüsieren.
 

Die Thomsens hatten keine Hauselfen. Deswegen konnten sie sich gänzlich von Mrs Thomsen’s Kochkünsten überzeugen und sie konnte durchaus sehr gut kochen.
 

Nach dem Essen hatten sich die Jungs mit zu Francy ins Zimmer gesetzt, um zu quatschen und Goblintower zu spielen. Unglücklicherweise hatte Jason es auch geschafft, dass Andie nun noch neugieriger war als ohnehin schon und so mussten die beiden natürlich unbedingt dabei sein, wenn ihre großen Geschwister sich irgendwo zusammen mit ihren Freunden trafen. Und natürlich konnte Andie es immer noch nicht haben, dass Sirius neben Francy saß, woraufhin sie sich wieder dazwischenquetschte.
 

„Andie, es reicht jetzt!“, meinte Francy und setzte Andrée entschieden auf ihre andere Seite. „Sirius beißt nicht und er nimmt mich dir auch nicht weg.“
 

Das kleine Mädchen sah ihre große Schwester schmollend an, als on sie ihr nicht glaubte, dass Sirius das nicht tun würde. In der Zwischenzeit hatte Jason angefangen James wieder zu erdrücken, in dem er ihn umarmte.
 

„Little Jay, wenn du mich erdrückst hast du nicht mehr lange was von mir“, machte James der Mini-Wuschelrübe klar.

„Ich kann dich ja gar nicht erdrücken!“, meinte der Kleine spitzfindig. Damit hatte er zwar Recht, aber das half James ja gerade nicht weiter…
 

Ihm gegenüber war Andrée offenbar der Meinung, dass Jason’s Trick scheinbar idiotensicher funktionierte, woraufhin sie natürlich anfing ihn nachzumachen und sie klammerte sich an Francy, wie um zu verhindern, dass Sirius dies tun konnte.
 

„So, jetzt ist aber endgültig Sense!“, gab Francy zu verstehen, während Haily, Lily, Elina und Remus das ganze amüsiert beobachteten. „James, wenn du ein schlechtes Vorbild für deinen Bruder bist, dann geht mich das ja nix an, aber meine Schwester muss da bitte nicht mit rein gezogen werden!“

„Was?!“, beschwerte sich der Angesprochene. „Was habe ich bitte mit deiner Schwester zu tun? Ich habe ihr nicht gesagt, dass sie little Jay nachmachen soll.“
 

Jason und Andie lachten und drückten sich noch fester an ihre Geschwister. Haily, Lily, Elina und Remus schienen das mittlerweile schon urkomisch zu finden und auch Peter begann zu grinsen und selbst Sirius konnte sich aus irgendeinem Grund das Lachen nicht mehr verkneifen. Francy blickte ihn verdutzt an.
 

„Wieso lachst du?“, fragte sie.

„Ich hab keine Ahnung“, meinte Sirius amüsiert. „Jason ist einfach nur genial!“
 

Dieser letzte Satz schien offenbar ein Fehler gewesen zu sein, denn damit schien Jason ihn nun auch zu verehren woraufhin der sich nun an Sirius klammerte und nun schien James das unglaublich witzig zu finden. Auch Andrée lachte und Francy schüttelte resignierend den Kopf.
 

Haily hatte es inzwischen gänzlich weggeschmissen vor Lachen und sie bekam sich absolut nicht mehr ein.
 

„Haily hat ne Portion Kichererbsen gefrühstückt!“, stellte Jason amüsiert fest.

„Wenn ihr weiter so lacht, kommen wir heute überhaupt nicht mehr dazu Goblintower zu spielen“, stellte James so beiläufig fest, denn sie hatten noch nicht einmal angefangen gehabt zu spielen, bevor Jason und Andrée rein gekommen waren. Doch nur Peter bekam es mit. Der Rest war zu beschäftigt damit, sich über die beiden Kinder zu amüsieren bzw. sich damit abzumühen sie dazu zu bringen aus dem Zimmer zu gehen.

„Ich glaube, das Spiel können wir gleich wieder wegpacken“, meinte Peter, auf James’ Feststellung antwortend. Dieser grummelte leicht.

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Als James, Remus und Peter am nächsten Morgen aufwachten, war Sirius bereits aus dem Zimmer verschwunden.
 

„Sauerei!“, beschwerte sich James gähnend. „Sich einfach so zu verdrücken, ohne mich vorher zu wecken…“

„Vielleicht weil du normalerweise ein Morgenmuffel bist“, mutmaßte Remus. „…Ich meine die Fälle ‚Quidditchspiel’ zählen wir ja gerade nicht mit…“
 

Peter lachte und James blickte etwas bedröppelt drein.
 

„Du hängst eindeutig zu oft mit Haily rum“, behauptete er als er seine Sprache wieder fand. „Du wirst schon genau wie sie!“
 

Remus lachte schallend auf.
 

„Ja, klar!“, erwiderte er ironisch und stieg aus seinem Gästebett, um sich anzuziehen.

„Was heißt hier ‚ja, klar’?“, fragte James in gespielt beleidigtem Ton. Er war mittlerweile unglaublich gut darin beleidigt zu tun. „Es ist so!“
 

Remus antwortete nicht. Er lachte nur und zog sich um. Auch Peter stieg nun aus dem Bett und holte sich frische Sachen aus seinem Koffer.
 

„Ich weiß ja nicht wie du das siehst“, meinte Remus schließlich. „Aber wenn du nicht bald aus dem Bett fällst kann es passieren, dass du vom Frühstück nichts mehr ab bekommst.“

„Siehst du?“, beharrte James auf seine Behauptung von gerade eben. „Du übertreibst schon genau wie Haily!“

„Aber du neigst doch genauso zu Übertreibungen“, warf Peter ein und damit hatte er vollkommen Recht.
 

James klappte der Unterkiefer runter. Hatte Pete jetzt tatsächlich seine Argumente für null und nichtig erklärt? Und das in nur einem einzigen beiläufigen Satz? Remus konnte nicht anders. Er musste erneut lachen. James sah zum Brüllen aus, wenn er dämlich aus der Wäsche guckte.
 

„Du müsstest dich sehen, James!“, lachte er und hielt sich vor Lachen den Bauch.
 

James jedoch fiel nichts mehr darauf ein und während er weiter beleidigte Leberwurst spielte, kletterte nun auch er aus dem Bett und zog sich um. Remus und Peter gingen unterdessen bereits ins Esszimmer runter. Es zeigte sich, dass Remus mit dem Frühstück tatsächlich übertrieben hatte, denn die Thomsens waren gerade erst mal dabei, das Frühstück vorzubereiten.
 

Auch Lily betrat gerade in diesem Moment das Esszimmer.
 

„Morgen“, grüßte sie die beiden Jungen fröhlich.

„Morgen“, erwiderte Remus. „Gut geschlafen?“

„Ja, sehr gut. Und selber?“

„Besser ging’s nicht!“, grinste Remus. „Sind die anderen Mädels auch schon wach?“

„Bei Francy geh ich davon aus“, meinte Lily. „Sie war heute Morgen bereits wohin verschwunden, als ich aufwachte. Haily ist noch im Bad und Elina schläft noch.“

„Francesca war auch schon weg?“, fragte Peter verdutzt.“

„Ja, wieso?“, kam es von Lily.

„Weil Sirius sich auch verkrümelt hat“, antwortete Peter.

„In dem Fall überrascht mich das ehrlich gesagt gar nicht, Pete“, wandte Remus ein.

„Joah, kann ich mir auch gut vorstellen, dass die beiden sich zusammen irgendwohin verkrümelt haben, um unter sich zu sein“, meinte auch Lily. Peter zuckte mit den Schultern.
 

James kam ins Zimmer geschlurft. Es schien als hätte er sich eigentlich vorgenommen noch immer beleidigte Leberwurst zu spielen, jedoch schien dieser Vorsatz wie weggeblasen, sobald er Lily erblickt hatte.
 

„Guten Morgen!“, grüßte er beschwingt und grinste Lily an. Diese wich schon fast aus Instinkt einen Meter vor ihm zurück. Er konnte ja zuweilen umgänglich sein, aber wenn er schon so drauf war und das zum frühen Morgen, dann schien da irgendwas faul. Auch wenn Lily keinen Grund für dieses Gefühl hätte benennen können.
 

Remus und Peter unter dessen, die sehr wohl mitgekriegt hatten, was James sich offenbar bis vor wenigen Sekunden noch vorgenommen hatte, konnten erneut ein Lachen nicht verkneifen. Auch, weil James auch jetzt wieder leicht irritiert drein blickte weil Lily vor ihm zurückgewichen war und nachdem seine beiden Freunde nun wieder mit Lachen angefangen hatten, blickte er erst recht blöde aus der Wäsche, was nun auch noch Lily lustig fand und ihn noch mehr irritierte. Oh wie er es hasste so im Mittelpunkt der allgemeinen Belustigung zu stehen… (…zumindest wenn es diese Art der Belustigung war…)
 

Haily kam nun auch dazu.
 

„Morgen“, grüßte sie und blickte in die Runde.

„Morgen“, brummte James zurück.

„Nanü?“, erwiderte seine Cousine. „Schlecht geschlafen oder wieso bist du so schlecht drauf?“

„Ich bin nicht schlecht drauf!“

„Nein!“, bestätigte Haily mit sehr deutlich raus zu hörender Ironie in der Stimme. „Ach gar nicht! … Nein, mal im Ernst, was hast du gerade lustiges angestellt, dass Lily, Ray und Peter sich gerade so amüsieren?“
 

Lily gewann ihre Stimme wieder zurück.
 

„Sein bedröppeltes Gesicht war einfach lustig“, erklärte sie.

„Aja“, meinte Haily. „Gut, das kennt man ja mittlerweile.“
 

Sie grinste und sie und Lily wandten sich nun Mrs Thomsen zu, die gerade einen Teller Pankakes auf den Tisch stellte.
 

„Können wir was helfen?“, bot Haily an.

„Ach nö“, meinte Mrs Thomsen lächelnd. „Ihr seid doch schließlich unsere Gäste.“
 

Sirius kam ins Esszimmer.
 

„Das achte Weltwunder ist passiert!“, übertrieb James. „Wo hast du dich denn rumgetrieben?“

„Ich hab mit Francy was vorbereitet“, erwiderte Sirius und blickte seinen besten Freund an, als ob er gerade nicht wüsste was eigentlich los ist.

„Vorbereitet?“, fragte James ungläubig.

„Jamie, nur du denkst so verdorben, wie du es im Moment gerade tust“, warft Haily ein, woraufhin, Remus, Peter und Lily kicherten und auch Sirius grinste.
 

James gab es auf. Heute war scheinbar nicht sein Tag, wenn sich alle über ihn lustig machten.
 

Das Frühstück verlief dann recht gewöhnlich oder zumindest in dem Sinne gewöhnlich, was man in der Gegenwart der Potters als gewöhnlich bezeichnete. James schien seine schlechte Laune bereits wieder vergessen zu haben, was bei ihm erstaunlich schnell ging.
 

Es hatte sich rausgestellt, dass Francy und Sirius diesen Morgen in die Küche verkrümelt hatten, um wieder einen Punsch zu brauen. Diesmal war es nicht „Wunder weiße Weihnacht“, denn Francy meinte, dass dazu ein paar Zutaten gefehlt hatten und so hatten die beiden mal wieder rumexperimentiert.
 

„Was habt ihr alles drin?“, wollte James wissen.

„Verraten wir nicht!“, bekam er von Sirius breit grinsend zur Antwort.

„Hey, das ist unfair!“, fand James. „Du hast dich heute Morgen schon ohne einweiteres Wort verdrückt. Wir haben ein Recht darauf zu erfahren was da drin ist!“

„Und kraft welcher Wassersuppe, hast du die Berechtigung derartiges zu bestimmen?“, wollte Francy wissen und grinste ebenfalls.
 

Jason und Andrée schütteten sich unterdessen gerade Ahornsirup in ihre Tassen mit dem Punsch von Francy und Sirius.
 

„Was macht ihr da?“, wollte Megan Potter wissen, als sie es mitbekam.

„Punsch brauen!“, antwortete Jason und er hielt seiner Mutter stolz seine Tasse hin.

„Aber der Punsch ist doch schon fertig“, wunderte sich Francy und sie sah abwechselnd von Jason zu Andrée und zurück.

„Aber so schmeckt es besser!“, behauptete Andie und sie blickte ihre große Schwester grinsend an.
 

Nun angelte sich auch Nicy den Ahornsirup, denn wenn Andie sagte, dass das so besser schmeckt, dann musste sie das doch auch ausprobieren. Haily lachte und auch Lily, Elina, Remus und Peter schienen belustigt.
 

James grinste.
 

„Gib mir dann auch mal den Ahornsirup rüber, little Jay“, meinte er.

„HEY!“, beschwerten sich Sirius und Francy.

„Was?“, fragte James die beiden und grinste sie an.
 

James’ und Haily’s Eltern schüttelten resignierend die Köpfe, während Francy’s Eltern das Spiel verdutzt beobachteten und vor allem Haily sich offenbar prima über das alles amüsierte. Sirius dagegen blickte James warnend an.
 

„Ich bewerfe dich mit Wattebäuschen…“

„Hey, das ist mein Spruch“, kam es prompt von Haily, noch bevor Sirius den Spruch hatte zu Ende bringen können. „Nur ich bewerfe Jamie mit Wattebäuschen!“
 

In diesem Moment stand Andie auf und wühlte in einer Schublade rum, bis sie Wattebäusche fand. Dann ging sie zu Sirius rüber und versuchte sie nach ihm zu werfen. Dieser blickte die Kleine verdutzt an.
 

„Und jetzt?“, fragte sie und blickte Sirius mit großen Augen an.
 

Haily konnte sich gerade nicht mehr darauf konzentrieren Sirius über ihre Sprüche aufzuklären. Sie kippte seitlich weg und hatte vor Lachen große Mühe auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben. James ging das offenbar genauso.
 

Die Erwachsenen sahen derweil sich zweifelnd an.
 

„Fragt nicht“, meinte Mrs Thomsen an die Potters gewandt. „Fragt lieber nicht…“

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Nach dem Frühstück verkrümelten sich die acht Teenager zusammen mit Andie, Nicy und Jason nach draußen, worüber die Erwachsenen unglaublich froh zu sein schienen. Die Thomsens wohnten in Nummer 7 Beech Copse. Das lag so ziemlich am Rande von Winchester im Westen der Stadt. Von hier aus konnte man einen prima Spaziergang über das Feld machen, das nur wenige Schritte südlich der Beech Copse lag.
 

Es hatte geschneit und Schnee ist ja prinzipiell das Element aller kleinen Kinder und so waren Andie, Nicy und Jason natürlich nicht zu halten und prompt landete auch schon der erste Schneeball in Sirius’ Gesicht, woraufhin Andie lachte.
 

„Deine Schwester hat was gegen mich!“, stellte Sirius fest und sah Francy an. Die jedoch schien belustigt.

„Ist doch nur Schnee“, meinte sie und grinste.
 

Unterdessen waren auch James und Haily mal wieder voll in ihrem Element: im Element „Konkurrenzkämpfe“. Schneeballkriege machten ja immer unglaublich viel Spaß und das hatten sie ja auch im letzten Winter schon einmal bewiesen, nur dass sie damals ihren Zauberstab zur Verfügung gehabt hatten. Außerhalb von Hogwarts, beziehungsweise außerhalb eines Zaubererhauses, war der natürlich tabu. Also mussten sie ohne ihn auskommen, was die beiden allerdings nicht zu stören schien.
 

Sirius fand es mittlerweile unglaublich spannend Wetten abzuschließen, wer von den beiden gewinnen würde.
 

„Also ich tippe ja auf James“, verkündete er.

„Glaubst du?“, fragte Francy. „Nein, ich würde sagen, dass Haily gewinnt.“
 

Sie grinste Sirius breit an. Auch Lily und Elina schlugen sich auf Haily’s Seite während Peter wie Sirius für James stimmte und Remus sich mal wieder der Stimme enthielt.
 

Jason und Andie jedoch wetteten nicht sondern bewarfen James und Haily mit Schneebällen, wie in einem „Kampf jeder gegen jeden“. Als Jason James mit einem Schneeball direkt am Kopf traf, wandte der Getroffene sich langsam seinen kleinen Bruder zu. Jason, Andie und vor allem Haily lachten.
 

„Hab dich getroffen!“, rief Jason stolz und lachte.

„Na warte, du kleiner Fruchtzwerg!“, rief James und warf einen Schneeball auf Jason.
 

Jason jedoch war mit seinen fünf Jahren noch so klein, dass James glatt über ihn hinweg schoss. Jason lachte noch lauter und nun warf auch Andie Schneebälle nach James, was sie auch sehr lustig fand. Haily, Lily, Francy, Sirius, Remus und Peter kringelten sich unterdessen.
 

„Hey, Jamie ich wusste nicht, dass dein kleiner Bruder besser ist als du!“, rief Haily lachend.
 

Normalerweise, wäre James jetzt zu Hochformen aufgelaufen und hätte Haily bewiesen, dass er nicht schwächer war als sein kleiner Bruder. Dummerweise konnte man ja schlecht einen ernsthaften Schneeballkrieg mit zwei kleinen Kindern anfangen, die sieben und acht Jahre jünger waren als man selbst. So hatte James kaum eine Wahl und er konnte nur spärlich Schneebälle auf die Kleinen werfen. Schadenfroh sah der Rest der Truppe den dreien zu.
 

Nicy hatte sich unterdessen an ihre große Schwester geklammert und sie sah interessiert zu, wie James sich gerade von Jason und Andie mit Schneebällen bombardieren ließ. Dieser James war schon ein komischer Kauz.
 

Haily schien mittlerweile nicht mehr nur zugucken zu wollen. Konkurrieren wollte sie zur Abwechslung auch nicht mehr ernsthaft. In dem Moment wollte sie einfach nur James ärgern.
 

„Alle gegen Jamie!“, rief sie und prompt fing sie an Jason und Andie zu unterstützen.
 

Lily ließ sich Haily’s Aufforderung natürlich nicht zweimal sagen und auch sie warf nun Schneebälle auf James und Sirius, Remus und Peter fanden das auch mal ganz witzig, woraufhin James dieser Übermacht an Schneebällen hoffnungslos unterlegen war.
 

„AAH!“, schrie er, doch wirklich nützen tat ihm das nicht mehr und er wurde quasi unter dem Schnee begraben.
 

Nach einigen Minuten Schneeballhagel auf James sah er schon fast aus wie ein Schneemann, was Jason und Andie scheinbar auch so sahen und daraufhin James versuchten nun ganz in Schnee einzubuddeln.
 

„Was wird das?“, beschwerte sich die Original-Wuschelrübe.

„Du bist jetzt ein Schneemann!“, erklärte Jason und stellte sich auf einen Schneehaufen und versuchte James eine Mohrrüben-Nase aufzusetzen.
 

In der Zwischenzeit war es nun gänzlich um Haily geschehen und sie lag alle viere von sich gestreckt im Schnee und lachte sich schlapp. Sirius schien ebenfalls gerade angestrengt gegen einen Lachkrampf anzukämpfen. Es dauerte allerdings keine zehn Sekunden, bis er diesen Kampf aufgab und sich wie Haily in den Schnee warf und sich lachend auf dem Boden wälzte.
 

James, der sich eigentlich erhofft hätte, dass ihm mal irgendwer zu Hilfe kam, musste feststellen, dass das keiner so recht zu wollen schien, denn er bot einfach einen zu komischen Anblick, als dass sich irgendeiner der anderen diesen Spaß hätte entgehen lassen. Und Jason und Andie schafften es tatsächlich James fast gänzlich in einen Schneemann zu verwandeln.
 

„Wo ist der Fotoapparat, wenn man ihn braucht“, lachte Haily.

„Soll ich für dich mit fotografieren?“, bot Peter grinsend an und hielt seine Kamera hoch.

„Untersteh dich!“, rief James empört, doch er hatte doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ihm das was genützt hätte, denn Sirius befreite ihn erst, als Peter genug Fotos gemacht hatte. James brauchte die beleidigte Leberwurst zur Abwechslung mal nicht zu spielen. Aber niemand störte sich daran.
 

Die Truppe machte sich nun wieder auf den Weg zurück zum Haus der Thomsens, denn James sah aus wie ein begossener Pudel. Lee und Megan Potter stutzten als sie ihren ältesten Sohn so sahen. Sie zogen es aber angesichts des Gelächters seitens Jason und Haily vor, lieber gar nicht erst nachzufragen, denn es konnte nur eine Antwort kommen, die Zweifel aufkommen ließ.
 

Peter schaffte es seine Fotos noch am gleichen Tag zu entwickeln, wobei sich rausstellte, dass er nicht nur vom Schneemann-James sondern auch von dem gesamten Schneeballhagel auf James. Der einzige, der das (zumindest im Moment noch) nicht komisch zu finden schien war James selber.

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Schon am nächsten Tag war James wieder richtig gut gelaunt und jetzt im Nachhinein, konnte auch er tatsächlich darüber lachen. Sie verbrachten die nächsten Tage über damit durch Winchester zu spazieren. Francy führte sie zu sämtlichen Sehenswürdigkeiten und während sie und die anderen drei Mädels sich ihren Weihnachtseinkäufen widmeten, waren James, Sirius und Peter natürlich Feuer und Flamme magische Gegenstände in den Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Remus versuchte sie angestrengt davon abzuhalten, doch er scheiterte kläglich.
 

Doch die Rumtreiber fanden sowieso nichts. Oder sagen wir besser: sie fanden nichts, was sie als magisch hätten identifizieren können. Woher sollten sie auch wissen, dass sie sogar einige magische Gegenstände nicht als solche erkannt hatten.

Remus jedenfalls schien erleichtert darüber zu sein, dass die drei nichts gefunden hatten. Das konnte ihnen wenigstens keinen Ärger bringen.
 

Haily schien zu ahnen, was James vorhatte. Jedenfalls blickte sie James, als sie sich wieder trafen abwartend an, als erwartete sie, dass er nun gleich anfangen würde ihr alles zu berichten. Doch das tat er natürlich nicht und Haily wollte es eigentlich auch nicht so genau wissen. Ihr reichte es James mit einem Blick zu belegen, den scheinbar nur er identifizieren konnte und es schien, nach James’ Gesichtsausdruck zu urteilen, eine Warnung zu sein.
 

Als sie zurückkamen warteten Jason und Andie bereits sehnsüchtig auf ihre großen Geschwister. Prompt wurden James und Francy in Beschlag genommen und besonders James versuchte sich verzweifelt zu befreien, doch die Mini-Wuschelbirne war einfach ein kleiner Klammeraffe, den man einfach nicht los bekam.
 

Irgendwann schaffte er es doch, wobei das nur mit dem Versprechen funktionierte, dass er jetzt gleich mit Jason und Andie Plätzchen backen würde. Welches Kind mochte es schließlich nicht Plätzchen zu backen?
 

Die anderen grinsten, doch auf der anderen Seite hatten auch Haily, Lily, Elina und Francy Lust Plätzchen zu backen. Zum einen, weil ein Weihnachten ohne Plätzchen einfach nicht als Weihnachten bezeichnet werden konnte und zum anderen, weil es Spaß machte gemeinsam mit Freunden zu backen.
 

Francy suchte einige Backbücher mit Rezepten für Plätzchen aus dem Schrank und schlug für Jason und Andie ein ganz einfaches Rezept auf für Plätzchen mit bunten Streuseln. James ließ sich nun von Francy die Zutaten geben, während Haily, Lily und Elina sich ein anderes schönes Rezept ausguckten, wobei das alles andere als leicht war, weil es einfach zu viele leckere Rezepte gab. Gut dass die Thomsens einen großen Ofen hatten, denn so passten fünf Bleche auf einmal rein und die Mädels konnten sich jeder ein Rezept aussuchen. War doch auch viel abwechslungsreicher mit fünf verschiedenen Plätzchensorten.
 

Es stellte sich raus, dass Elina ein besonderes Talent zum Backen zu haben schien, denn sie wagte sich nicht nur an ein ziemlich kompliziert aussehendes Rezept, sie traute sich auch Zutaten abzuändern, die Francy, Haily und Lily in drei Leben nicht durch andere ersetzt hätten. Francy, Haily und Lily wären auch in drei Leben nie auf die Idee gekommen getrocknete Früchte in einen Plätzchenteig zu mischen.
 

„Wieso mischst du Früchte da mit rein?“, wollte Lily wissen und sie blickte Elina an.

„Weiß nicht“, erwiderte diese. „Ich dachte mir einfach, dass es spannend sein könnte solche Plätzchen mal zu kosten.“

„Cool!“, kam es von Haily. „Lässt du uns probieren, wenn sie fertig sind?“

„Sicher“, erwiderte Elina lächelnd.
 

James war unterdessen dabei für die beiden kleinen Fruchtzwerge den Teig auszurollen. Interessiert warf er einen Blick zu den Mädchen rüber, während Jason und Andrée anfingen mit Herzchen- und Tannenbaumförmchen und anderen Plätzchenformen die Kekse aus dem Teig ausstachen. Die beiden konnten erstaunlich handzahm sein, wenn sie das wollten.
 

Etwa eine Stunde später waren die ersten fünf Bleche bereits aus dem Ofen. Eigentlich hätte man meinen können, dass fünf Backbleche mit Plätzchen auch gereicht hätten, aber Die Mädels hatte die „Backwut“ ergriffen und landeten auch gleich die nächsten vier Bleche mit Plätzchen im Ofen und die gerade fertig gewordenen Plätzchen konnten dekoriert werden.
 

James blickte die vier Freundinnen leicht überrascht an.
 

„Wollt ihr ganz Winchester mit Plätzchen versorgen?“, fragte er mit Blick auf die vier Bleche, die bereits von den Mädchen dekoriert wurden und die vier Bleche im Ofen.

„Nö“, meinte Haily und grinste. „Aber so sind es dann genug Plätzchen für alle.“

„Äh hallo?“, James deutete auf die bereits fertigen Plätzchen. „Meinst du nicht, dass fünf Bleche auch so genügen würden?“

„Nein“, kam es prompt von Haily und Lily wie aus einem Mund. Elina und Francy lachten.
 

James verkniff sich jeglichen Kommentar und wandte sich wieder Jason und Andie zu, die eifrig damit beschäftigt waren bunte Streusel auf ihren Plätzchen zu verteilen. Als sie fertig waren begann Jason wieder aufgeregt an zu hüpfen, denn er freute sich darauf seinen Eltern, seinem Onkel und seiner Tante Plätzchen anbieten zu können und auch Andie konnte es scheinbar kaum abwarten, bis sie endlich ihre Eltern probieren lassen konnte. Doch vorher mussten die Plätzchen ja erst einmal abkühlen.
 

Die Mädels ließen es mit dem Dekorieren etwas langsamer angehen, denn es machte viel mehr Spaß, wenn die Plätzchen hinterher schön ordentlich und nahezu gleichmäßig verziert waren.

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Unterdessen war Peter dabei seine neusten Fotos zu entwickeln, wobei Sirius und Remus ihn interessiert beobachteten.
 

„Du könntest Fotograf werden“, meinte Remus bewundernd.

„Findest du?“, erkundigte sich Peter.

„Ja, bei mir verwackeln die Bilder immer“, erwiderte Remus.
 

James kam hinzu und er pflanzte sich neben seinen besten Freund.
 

„Hi“, grüßte er.

„Hey“, kam es von Sirius zurück. „Findest du nicht auch, dass Pete einfach gut mit der Kamera umgehen kann?“
 

James besah sich die gerade entwickelten Fotos und reckte die Daumen in die Höhe.
 

„Auf alle Fälle besser als ich“, bestätigte er. James konnte zwar ganz gut Fotos schießen, jedoch merkte man zuweilen schon, dass es Amateurfotos waren. Peter schien dafür ein ausgesprochenes Talent zu haben.
 

„Danke für das Kompliment“, freute sich Peter und grinste.

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In den nächsten Tagen widmeten sich auch die Jungs der Besorgung von Weihnachtsgeschenken, während Francy sich mit ihren beiden Schwestern und Jason hinsetzte und Karten bastelte.
 

Etwa Mitte Dezember verschwand Remus für zwei, drei Tage, mit der Ausrede, er müsse seine Großeltern über’s Wochenende besuchen, da seine Großmutter Geburtstag hätte. James, Sirius und Peter und natürlich auch die Mädels jedoch wussten, dass es lediglich eine Ausrede war, um zu verbergen, dass er ein Werwolf war. Völlig unbeeindruckt jedoch, taten sie so als würden sie ihm diese Lüge abkaufen und so wurde Remus in dem Glauben gelassen, dass niemand Verdacht schöpfte. … Gewaltiger Irrtum!

Nach Vollmond war er allerdings wieder da und niemand fragte ihn großartig Löcher in den Bauch.
 

Der 19. Dezember brach an. Es war Peter’s 13. Geburtstag und er, Remus und Sirius waren bereits wach und Peter blickte glücklich auf seinen Stapel Geschenke. Nur James pennte noch in aller Seelen Ruhe. Aber nicht mehr lange!
 

Sirius sah Remus und Peter grinsend an und legte seinen Finger auf seine Lippen, um ihnen zu bedeuten, dass sie bloß nichts sagen sollten, um James nicht zu wecken. Heimlich schlich Sirius nun also zu der Wuschelrübe hinüber und steckte ihm eine kleine Spielzeugspinne unter die Decke, die, durch einen Zauber bewegt, sofort anfing an James hoch zu krabbeln. Dieser wachte auf und blickte irritiert seinen Arm hinunter.
 

„Uah“, rief er überrascht und viel aus dem Bett.
 

Sirius, Remus und Peter kringelten sich. Eigentlich hatte Peter zwar Angst vor Spinnen, aber Spielzeuge schienen etwas anderes zu sein.
 

„Hab ich eigentlich irgendwas verbrochen, weil ihr mich diese Ferien ständig auf dem Kieker habt?“, wollte James wissen. Die drei anderen jedoch waren zu beschäftigt damit zu lachen, als zu antworten.

„Ich versteh sie ja total, Jamie“, rief Haily von der Tür her, die offen gestanden hatte. „Du lädst irgendwie dazu ein!“
 

James schüttelte resignierend den Kopf. Er wollte sich im Moment nicht damit beschäftigen und auch er legte Peter ein Geschenk auf dessen Stapel. Dieser widmete sich glücklich dem Auspacken der Geschenke.
 

„Hey danke!“, rief er plötzlich, als er eine funkelnagelneue Kamera auspackte, für die Remus mit Elina zusammengelegt hatte, denn beide hatten nicht so viel Geld als dass sie jedem ein individuelles Geschenk hätten machen können.

„Nicht zu danken“, meinte Remus und lächelte. „Nachdem sich ja rausgestellt hatte, dass du so gerne fotografierst, hat sich das ja quasi angeboten.“
 

Auch James und Sirius hatten offenbar Peter’s Fotoleidenschaft als Anhaltspunkt genommen, denn Sirius schenkte Peter ein schönes Fotoalbum, für alle seine Fotos und James hatte es irgendwie geschafft für Peter ein Zauber-Foto-Set aufzutreiben, mit dem er Fotos bearbeiten konnte, sodass er Bildinhalte einfügen und wieder herausnehmen konnte oder auch spezielle Effekte einfügen konnte.
 

„Oh cool!“, freute sich Peter und strahlte in die Runde.
 

Er wandte sich nun den anderen Geschenken zu, wobei sehr viel Süßes dabei war, vor allem von Haily, Lily und Francy.
 

„Sorry, wenn uns nichts besseres eingefallen ist“, meinte Haily. „Aber wir haben uns gedacht, da ja nächste Woche Weihnachten ist, bekommst du ja sowieso noch mal was und da ist das jetzt erst mal so der Vorgeschmack.“
 

Peter jedoch schien glücklich zu sein. Es war halt schon leicht doof so kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben, aber Süßigkeiten waren als Geschenke natürlich trotzdem immer Narrensicher.
 

Seine Mutter hatte ihm ein Sternenkartenset für Astronomie geschickt. Genau so eines hatte er sich gewünscht, weil Astro ja schließlich sein Lieblingsfach war und auch weil er sich auch gerne näher mit diesem Fach beschäftigen wollte.
 

Peter war happy. Er hatte so schon nie damit gerechnet gehab, so viel zum Geburtstag zu bekommen, denn normalerweise schenkte ihm nur seine Mutter etwas zum Geburtstag und Verwandte legten sein Geburtstagsgeschenk meist mit Weihnachten zusammen. Und ehrlich gesagt konnte er das auch verstehen, denn es war ja auch blöd so kurz vor Weihnachten Geburtstag zu haben.
 

Er hatte auch im Vorfeld gesagt gehabt, dass er keine Party wollte. So wichtig war ihm die 13 nicht und kurz vor Weihnachten wurde es ja auch noch leicht zu viel. Also wollte er lieber durch Winchester ziehen und die Stadt noch mehr erkunden.
 

Weil die Erwachsenen mal wieder einiges zu tun hatten, kamen Jason, Andie und Nicy wieder mit. Prinzipiell störte das erst mal nicht und dann Jason störte es auch Sirius nicht mehr, weil Andie nun viel lieber mit Jason spielte, als ihn von Francy fern zu halten. Dummerweise konnte es manchmal vorkommen, dass sowohl Jason als auch Andie gerne mal wieder Giftzwerg spielen wollten und dann bekamen natürlich bevorzugt James und Sirius die Schneebälle ins Gesicht. Was hatte Sirius der kleinen Andrée bloß getan…?
 

Der Rest der Truppe sah das natürlich komplett anders als die beiden Jungs selbst und James wunderte sich allmählich auch schon, dass Haily noch nicht an einem Lachkrampf erstickt war. Sie war ja grundsätzlich durchaus ein positiver Mensch und lachte viel, aber dass sie es tatsächlich schaffte ganze sechs Stunden am Stück zu lachen und das über Tage und Wochen hinweg, war selbst für James neu.
 

„Wenn du noch zwei Minuten länger lachst, hast du nen neuen Rekord aufgestellt“, bemerkte James, als sie sich gegen Mittag in ein Café setzten um sich jeder ein Sandwich zu bestellen.
 

Haily versuchte sich wieder einzukriegen, aber Jason und Andie hatten schon die ganze Zeit so viel Unfug angestellt, dass ihr das mächtig schwer fiel. Auch die anderen waren amüsiert, wobei das mittlerweile mehr an Haily lag, als an den beiden kleinen Fruchtzwergen.
 

„Kann mal jemand nen Notar bestellen?“, fragte Remus. „Vielleicht reicht es für nen Eintrag ins Guinnes-Buch der Rekorde.“

„Aber muss man die Rekordversuche nicht erst anmelden?“, erkundigte sich Peter.

„Stimmt“, erwiderte Remus.

„So ein Mist!“, kam es von James daraufhin. „Ich hab den Titel „größter Lachsack aller Zeiten“ schon deutlich vor mir gesehen.“

„HEY!“, kam es von Haily und sie warf eine Serviette nach ihm.
 

Jason und Andie lachten.
 

Eine junge Kellnerin kam an ihren Tisch und fragte freundlich nach ihren Bestellungen. Wenige Minuten später brachte sie eine reichlich gefüllte Platte mit Sandwiches. (Stellt euch solche von „Subway“ vor^^)
 

„Bist du sicher, dass das alles auf deine Rechnung geht?“, erkundigte sich Sirius bei James, der das ‚waghalsig’ im Voraus versprochen hatte.

„Stimm ihn jetzt bloß nicht um!“, mahnte Remus und nahm sich ein Sandwich. Die anderen grinsten.
 

Auch James grinste.
 

„Ja, ich bin sicher“, meinte er. „Ist doch schließlich Pete’s Geburtstag und da wird er ja wohl nicht selbst zahlen müssen. Und wenn ich nun einmal dabei bin…“
 

Er grinste in die Runde. Peter schien noch happier als ohnehin schon und das wollte bereits etwas heißen.
 

„Danke“, meinte er überwältigt.

„Nicht zu danken“, erwiderte James und nahm sich ebenfalls ein Sandwich.
 

Jason und Andie waren gerade dabei ihre Sandwiches auseinander zu nehmen. Das hatte Jason vorher nie getan und Francy versicherte, dass er sich das nur von Andie abgeguckt haben konnte, denn sie spielte offenbar gerne Wissenschaftlerin.

Es war unglaublich lustig den beiden zuzusehen, wie sie ihre Sandwiches zerlegten und jedes einzelne Salatblatt begutachteten und die Pfefferkörner zählten.
 

Haily versuchte nun wirklich angestrengt einen Lachkrampf zu unterdrücken.
 

„Ich kann dich gerade unglaublich gut verstehen“, versicherte ihr Peter belustigt. Haily konnte nur nicken, denn hätte sie versucht zu antworten hätte sie den Kampf gegen den Lachkrampf garantiert verloren.
 

Nachdem die Platte irgendwann leer gefuttert war, bezahlte James die Rechnung. Er immer Muggelgeld bei sich, denn außerhalb von Hogwarts konnte es durchaus vorkommen, dass er und Haily in der Muggelwelt unterwegs waren und da war es unglaublich praktisch was von ihrem Geld dabei zu haben.
 

Danach machten sie einen Abstecher in einen Freizeitpark, wo sie fast den gesamten Nachmittag damit verbrachten Tischtennis zu spielen, Trampolin zu springen und anderen Aktivitäten nachzugehen, die unglaublich viel Spaß machten.
 

Irgendwann - es war kurz nach fünf Uhr nachmittags – waren sie alle schon total müde und ausgelaugt. Vor allem die drei kleinen wollten offenbar nicht mehr laufen und so nahm James seinen kleinen Hüpferling huckepack, Nicy wurde von Francy auf den Arm genommen und selbst Sirius kam zu der unerwarteten Ehre, dass Andie von ihm huckepack genommen werden wollte. Er war gänzlich überrascht, doch er erfüllte ihr natürlich den Wunsch und die Gruppe stieg gemeinsam in den Bus zurück.
 

Der Bus fuhr allerdings nicht bis Beech Copse durch, sodass sie noch über’s Feld laufen mussten, um nach Hause zu gelangen. Nicy war bereits in Francy’s Armen eingeschlafen. Andrée und Jason jedoch schienen nach der Busfahrt bereits wieder aufgeweckt genug um selber zu laufen und so liefen sie ein Stück vorneweg.
 

„Vorsicht, da ist irgendwo ein Teich!“, rief Francy den beiden hinterher, doch die beiden schienen sie nicht wirklich zu hören.

„Warte!“, meinte Peter und rannte den beiden nach um sie einzuholen.
 

Es war schon ziemlich dunkel und sie konnten nur spärlich die Umrisse sehen. Das nächste, sie jedoch hörten, war das platschen von Wasser und Andie schien panisch und auch Jason’s aufgeregte Rufe waren zu hören. Das schlimmste erwartend rannten Francy, James, Lily, Elina, Sirius und Remus hin.
 

Als sie ankamen sahen sie Peter bereits auf dem Bauch liegen und er angelte die kleine Andrée aus dem Wasser. Tränen liefen ihr in Strömen über das Gesicht.
 

„Oh Gott, Andie!“, rief Francy und Nicy auf ihrem Arm wurde wach.
 

Francy gab Nicy an Lily und stürzte dann auf Andrée zu, die bereits von Peter mit seiner warmen Jacke eingewickelt wurde.
 

„Warum hast du nicht gehört?“, tadelte Francy ihre kleine Schwester, doch die konnte nur schluchzen.
 

Jason lief aufgeregt zu James und klammerte sich an ihn. Francy wandte sich an Peter.
 

„Danke, Pete“, sagte sie.

„Keine Ursache“, meinte dieser. „War doch selbstverständlich. Bin ja auch schon mal eingebrochen und seit dem hat meine Mutter mir einen Kursus gegeben, wie ich mich selbst verhalten sollte und wie ich anderen helfe.“

„Vielen, vielen Dank, echt“, wiederholte Francy noch einmal. „…Willst du deine Jacke zurück haben, dann wickle ich Andie in meine Jacke ein.“
 

Es war mehr rethorisch gemeint gewesen, denn Peter sagte ihr zwar dass das nicht nötig wäre, aber sie bestand förmlich darauf, mit der Begründung, dass sie ja schließlich nicht für seine Erkältung verantwortlich sein wollte.
 

Die Gruppe lief nun das letzte Stück bis zu den Thomsens nach Hause. Mrs Thomsen bekam einen ziemlichen Schreck, als sie Andrée klatsch nass und mit tränen überströmten Gesicht und Francy, ohne ihre Jacke an, sah.
 

„Was habt ihr angestellt?“, wollte sie wissen.

„Es gab da einen ‚kleinen’ Zwischenfall“, erklärte Francy.
 

Der Rest der Erklärung verlagerte sich ins Badezimmer, wo Mrs Thomsen Andrée die nassen Sachen auszog und Francy ihr wärmere reichte. Die anderen blieben draußen und James, Remus und Sirius belagerten nun schon seit dem gesamten Rest des Weges damit, wie genial seine Aktion gewesen sei. Irgendwie gefiel ihm diese Art der Aufmerksamkeit.
 

Diesen Abend fielen sie alle wie Steine ins Bett, denn zum einen hatten sie sich ja den ganzen Nachmittag über ausgetobt und zum anderen, waren sie seit der Aufregung auf dem Rückweg noch kaputter und so dauerte es keine zehn Minuten bis sie alle eingeschlafen waren.
 

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Following next:

• Weihnachtsferien bei Francy (Teil 2)

• Streifzüge bei Nacht

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Haily_Cathy:

Hi^^ Da bin ich mal wieder *wink*
 

James:

*sich von hinten anschleich*
 

Haily_Cathy:

*Gefahr wittert*

*sich langsam umdreht*

Ähem… Hi^^“““
 

James:

*eiskalte Gelassenheit*

*genüsslich Schneeballformt*
 

Haily_Cathy:

°____°““““

*mit der Angst zu tun bekommt*

*wegrennt*
 


 

*sich umschaut*

*keinen Jamie sieht*

Puh…!
 

Also^^ Freue mich, dass ihr dieses Monsterkapi tatsächlich bis zu Ende gelesen habt^^

Hier mach ich erst mal nen Cut. Wenn ich Weihnachten und Silvester auch noch mit reinpacken würde, würde das Kapi platzen.
 

Das Kapi ist Wachtel gewidmed, für ihren Anteil am Geburtstag von Peter^^ und weil ich weiß, dass sie Pete und auch Jason besonders mag^^
 

Ansonsten allen Peter- und Jason-Fans wünsche ich viel Spaß dabei dieses Kapi so richtig zu genießen^^

Und all jenen die es mögen, wenn Jamie mal sein Ego gestutzt bekommt auch^^
 

*winks*

lg

Friedi

Weihnachtsferien bei Francy (Teil 2)

Jason war, für seine Verhältnisse, eigentlich immer ein kleiner Langschläfer gewesen. Auch an Weihnachten. Nun, da er seit Anfang des Monats sehr viel mit der kleinen Andie spielte und die beiden sich auf irgendeine Weise gegenseitig beeinflussten, war er natürlich deutlich früher wach: es war sechs Uhr morgens. Dummerweise handhabte es die Familie Thomsen so wie viele andere Familien auch: die Weihnachtsgeschenke lagen unterm Weihnachtsbaum.
 

Lee und Megan Potter und auch Liones und Caithlin Potter hielten es für keine schlechte Idee und so wollten sie nun die Tradition mit aufgreifen, wobei ihnen selber nicht ganz klar war, warum sie es bisher nie so gemacht hatten.
 

Jason und Andie jedoch hielten das für äußerst unpraktisch. Der kleine Potter-Wirbelwind war nun Dank Andie unglaublich aufgeregt und versuchte seinen Eltern nun schon seit drei Tagen Antworten zu entlocken, was er zu Weihnachten bekam. Die waren das nie von ihrem kleinen Sohn gewohnt gewesen und hätten sich entsprechend gewundert, wenn Andie nicht das gleiche bei ihren Eltern versucht hätte. Und mittlerweile, da die beiden sich ja nun schon einiges voneinander abgeguckt hatten, überraschte das niemanden mehr.
 

Jedenfalls war nun der 25. Dezember und Jason und Andie hielten es absolut nicht mehr aus und wollten sich in die Wohnstube schleichen. Dummerweise schienen die Erwachsenen wohl irgendwie damit gerechnet zu haben, denn sie hatten die Tür abgeschlossen, um nach dem Frühstück alle beisammen zu haben.
 

„Oh so ein Käse!“, maulte Jason. „Kindersicher!“
 

Andie hingegen schien das nicht zu stören und sie holte sich einen Stuhl und stellte ihn vor die Tür.
 

„Kannst du mich auf deine Schulter nehmen?“, fragte sie und kurz später war Jason auf den Stuhl geklettert und sie kletterte auf seine Schulter, um sich den Schlüssel, der oben auf dem Türrahmen versteckt war, zu angeln.
 

Zufrieden krabbelte sie wieder von Jason’s Schulter und schloss die Tür auf. Als diese dann offen war sprangen beide strahlend vom Stuhl und auf die Berge von Geschenken zu, die unterm Baum verteilt lagen.
 

Nun ergab sich das nächste Problem: Wie fanden sie nun heraus, welche Geschenke nun für sie waren und welche für die anderen? Andie schüttelte ein Päckchen nach dem anderen, aber wie wollte sie erraten, was da drin war?
 

„Sagt mal, was macht ihr da?“, hörten sie jemanden hinter ihnen und erschrocken wandten sich die zwei Kleinen um. Im Türrahmen stand James – noch im Pyjama.
 

„Big Jay!“, rief Jason fröhlich und fiel seinem großen Bruder um den Hals.

„Ja, ist ja gut, du kleiner Hüpferling!“, versuchte James sich aus der Umarmung zu befreien. „Ihr habt doch nicht etwa ganz alleine euch hier her geschlichen nur um vor den anderen eure Geschenke auszupacken?“
 

Jason und Andie grinsten James selbstzufrieden an, wobei auch eine Spur Verlegenheit bei Jason zu erkennen war.
 

„Also echt mal!“, fuhr James fort. „Da kommt ihr nicht mal vorher bei mir vorbei, um mich zu holen?“
 

Nun grinste auch er. Es war ja klar gewesen, dass James natürlich nicht hatte ernst bleiben können. Prompt setzte auch er sich zu den Geschenken und er suchte den beiden kleinen ihre Geschenke raus.
 

Die drei wären auch fast dazu gekommen, diese auszupacken, wenn Haily James nicht in und auswendig kennen würde.
 

„Jamie, wage es dir!“, kam es von der Tür her.
 

Verwundert drehten sich James und die beiden Kleinen um. Auch Francy war mitgekommen und beide Mädchen blickten James warnend an.
 

„Wieso?“, fragte James. „Es ist Weihnachten! Es ist unser gutes Recht unsere Geschenke zu öffnen.“
 

Weder Haily noch Francy antworteten. Sie sahen James nur drohend an. Bei Haily war das in dem Fall sogar noch weitaus drohender als der Francy’s und James hasste ihren „Sag-noch-ein-Wort-und-du-kannst-dich-auf-was-gefasst-machen-Blick“.
 

„Hör auf mich so anzusehen!“, meinte James und diesen Wunsch bekam er erfüllt denn Haily bedachte ihn nun mit ihrem „Du-bist-Tod-Blick“. (<- das ist übrigens nicht ganz so wörtlich zu nehmen^^)
 

„Wieso verleitest du meine kleine Schwester zum Unfug anstellen?“, fragte Francy mit einem Gesichtsausdruck, als würde sie James am liebsten gleich irgendetwas antun.

„ICH?!?“, empörte sich James. „Als ich hier rein kam, saßen die beiden schon unterm Baum.

„Und da lässt du sie natürlich unterm Baum sitzen!?“

„Joah!...“
 

Jason und Andie schienen das lustig zu finden und sie blickten amüsiert von Francy zu James und wieder zurück. Schließlich schnappte sich Andie wahllos irgendein Päckchen, von dem sie glaubte, dass es für ihre große Schwester bestimmt war und lief auf Francy zu.
 

„Pack du doch auch deine Geschenke aus!“, bettelte sie und hielt ihr das Päckchen hin.
 

Francy grinste Andie sarkastisch an. Man merkte, dass das kleine Mädchen noch nicht lesen konnte, denn das Geschenk war für Elina bestimmt.
 

„Danke, Mausie, aber nein, ich warte noch“, sie legte das Geschenk zurück und schleifte ihre kleine Schwester aus der Stube, während Haily das gleiche mit Jason und auch mit James tat. Die zwei Kleinen protestierten, doch die Mädchen achteten nicht darauf. Francy schloss die Tür wieder ab und nahm den Schlüssel gleich an sich und Haily ging James’ Zauberstab konfiszieren, damit er auch ja nicht die Tür wieder aufzaubern konnte.
 

Sirius, Remus und Peter, die bei Haily’s Betreten des Raumes wach geworden waren, wunderten sich doch sehr, als sie in James Sachen nach seinem Zauberstab kramte und ohne auf seine Proteste zu achten damit wieder hinausging.
 

Was nun folgte war, dass sich eine interessante Szenerie bei Francy im Zimmer ereignete. James versuchte mit aller Mühe seinen Zauberstab zurückzuholen und normalerweise hatte er da einen kleinen Vorteil, weil er von der Körperhöhe her größer war als Haily. Tatsächlich war Haily schon ziemlich klein für ihr Alter, aber Lily und Elina ging das ja auch nicht anders.

Haily jedoch hatte es geschafft Francy den Zauberstab zuzuwerfen und diese hatte den Zauberstab mit einem gekonnten Sprung auf den Schrank gelegt. Und nun war James angearscht, denn er konnte springen soviel er wollte, er kam einfach nicht an seinen Zauberstab ran, denn dieser war weiter nach hinten gerollt.
 

Einen Stuhl holen ging auch nicht, denn Lily unterstützte Haily ja bei allem, was sich gegen James richtete mit Begeisterung und so hatte sie sich auf den Stuhl neben ihrem Bett gesetzt, gerade als James darauf zukommen wollte.
 

„Hey das ist gemein!“, protestierte er und klang dabei wie ein kleines Kind.
 

Die Mädels schien das nicht zu stören und Lily blieb seelenruhig auf dem Stuhl sitzen, während Francy gerade die anderen Stühle im Zimmer in Beschlag nahm.
 

Nun versuchte James es auf eine andere Weise, in dem er sich aus seinem Gästezimmer, den Stuhl von seinen Klamotten frei räumte, um diesen zu nutzen. Haily und Francy ahnten das jedoch sehr wohl und so holte Francy den Zauberstab vom Schrank und versteckte ihn in ihrem Kissenbezug. James würde ihn dort nie finden.
 

Tatsächlich guckte James ziemlich blöd aus der Wäsche, als er den Zauberstab nicht dort fand, wo er ihn erwartet hatte.
 

„Hey, der war doch gerade noch hier!“, meinte er.

„Den hat das Monster, das sich dort oben versteckt gefressen“, behauptete Francy ohne rot zu werden.

„Monster?“, kicherte Haily.

„Das behauptet Nicy immer“, erklärte Francy.

„Verstecken die sich nicht im Schrank?“, fragte Lily.

„Nicy’s Monster versteckt sich auf dem Schrank!“, beharrte Francy und Lily und Haily und auch Elina kicherten.
 

Nur James fand das nicht lustig.
 

„Dann sag deinem Monster, es soll meinen Zauberstab wieder ausspucken!“, empörte er sich, doch keines der Mädchen machte Anstalten dies auch zu tun.
 

Jason und Andie lugten ins Zimmer. Francy hatte sie eigentlich beide in Andie’s Zimmer zurück verfrachtet, aber wie kleine Kinder nun mal so waren. Sie blieben ja nicht da, wo sie bleiben sollten.
 

Gespannt verfolgten die beiden eine Weile die Diskussion zwischen James und den Mädels, dann glaubte Andie offenbar Francy wäre abgelenkt und sie begab sich auf die Suche nach dem Wohnzimmerschlüssel, wobei sie in den Schubladen ihrer Schwester suchte.
 

„Sag mal was wird das?“, fragte Francy.

„Streit dich mal mit dem Jungen da weiter!“, meinte die Kleine anstatt zu antworten und sie deutete auf James, woraufhin sie Lachen seitens Lily, Haily und Elina erntete.

„Werde ich tun, Süße“, versprach Francy. „Aber erst, wenn du hier von meinen Sachen wegkommst.“
 

Sie schnappte sich das kleine Mädchen und setzte sie und Jason wieder vor die Tür.
 

„Jason hat dir gar nichts getan!“, verteidigte James seinen kleinen Bruder, doch Francy grinste ihn nur süffisant an.
 

Die Lily, Haily und Elina legten sie nun wieder in ihre Betten, um noch etwas weiter zu schlafen und auch Francy machte Anstalten das gleiche zu tun. James hingegen machte keine Anstalten aus dem Zimmer zu gehen. Er guckte sich nun auf Francy’s Tisch um, in der Hoffnung sie hatte ihn hier vielleicht versteckt. Doch er hatte sie doch nicht ernsthaft für derart dämlich gehalten?
 

Lily und Haily lachten, als Francy nun auch James samt seinem Stuhl aus dem Zimmer schmiss und James gab sich grummelnder Weise geschlagen.
 

Er schleifte seinen Stuhl zurück in das Gästezimmer, wo er mit den drei anderen Jungs schlief. Diese jedoch schienen es noch nicht besonders eilig zu haben aus dem Bett zu kommen und alle drei grunzten genüsslich.
 

„Ihr hättet mir ruhig mal helfen können!“, beschwerte James sich, wohl wissend, dass keiner der drei wirklich schlief.

„Warum sollten wir?“, fragte Peter gähnend. „Streiten wir uns mit Haily oder du?“
 

James wusste nicht, was er darauf antworten sollte und er legte sich grummelnd zurück ins Bett.
 

Er schaffte es für etwa anderthalb Stunden wieder wegzunicken. Dann schwangen sich irgendwann Sirius, Remus und Peter aus ihren Betten und James drehte sich um.
 

„Ach! Nun auf einmal steht ihr auf!?!“, beschwerte er sich.
 

Er bekam keine Antwort. Sirius, Remus und Peter lachten nur, während sie sich umzogen. Murrend stand nun James wieder auf und zog sich auch um. Unten im Esszimmer warteten bereits die Erwachsenen auf die Teenys.
 

„Morgen“, grüßte Mrs Thomsen grinsend, als die Jungs das Esszimmer betraten. „Wer hat eigentlich den Wohnzimmerschlüssel weg gefunden?“

„Francesca“, antwortete James prompt.
 

Sirius wandte den Blick langsam zu seinem besten Freund.
 

„Du beschuldigst so ganz einfach meine Freundin?“, ging er James an. Dieser zuckte zusammen.

„Wenn’s doch aber wahr ist…“, wollte er sich verteidigen, doch Sirius schien ihm nicht glauben zu wollen und so diskutierten die beiden eine Weile miteinander.
 

Mrs Thomsen und Megan Potter blickten sich an. Dann schüttelten sie die Köpfe. Bei den Teenys war Hopfen und Malz verloren!
 

Die Mädels kamen fröhlich die Treppe runter.
 

„Morgen“, grüßten sie und winkten fröhlich in die Runde. „Frohe Weihnachten!“

„Frohe Weihnachten“, wünschte Mr Thomsen.
 

Francy beobachtete amüsiert die Diskussion zwischen James und Sirius. Auch Haily grinste breit und Lily blickte bei diesem Anblick drein, als ob Sie heute zusätzlich noch Geburtstag hätte.
 

„…Sie haben mir meinen Zauberstab weggenommen“, beschwerte sich James bei Sirius, während sich die Mädels kichernd an den Tisch setzten.

„Irrtum!“, entgegnete Sirius. „Das hat wenn dann Haily getan, aber Francy macht das nicht!“
 

James klappte der Unterkiefer runter. Wie konnte Sirius nur so an die Unschuld von Francesca glauben? In dem Moment kamen Andie und Jason wieder dazu und Andie zupfte Francy am Ärmel.
 

„Krieg ich jetzt den Schlüssel?“, bettelte sie.

„Siehst du?“, meinte James zu Sirius gewandt und deutete auf die kleine 4-jährige.
 

Nun mischte sich Caithlin Potter ein.
 

„Was ist hier eigentlich los?“, fragte sie und sie sah bedrohlich von einem zum anderen.
 

Haily blickte ihre Mutter ernst an.
 

„Also“, begann sie. „Jason und Andrée konnten es anscheinend nicht länger aushalten und wollten schon ins Wohnzimmer. Und Jamie ist natürlich ein super gutes Vorbild und lässt die beiden rein-„

„Hab ich nicht!“, protestierte James. „Sie haben die Tür alleine aufgekriegt.“

„- Und Francy und ich haben dann lediglich den Schlüssel konfisziert“, fuhr Haily unbeirrt fort. „Damit auch Jamie mal lernt sich zu gedulden…“
 

Soweit das möglich war, klappte James der Unterkiefer noch weiter runter und Lily und Elina kicherten. Auch Remus und Peter schienen das unglaublich witzig zu finden und Sirius bedachte James mit einer Art „Verberge-deine-Schande-Jamie!-Blick“.
 

Lee und Liones Potter blickten sich an und schienen sich insgeheim einig zu sein, dass ihre Kiddys schon sehr seltsam waren und es war besser keinen Kommentar abzugeben, denn sie erzogen sich ja doch gegenseitig.
 

„Hailiana hat Recht, James“, schlug sich Megan Potter auf die Seite ihrer Nichte. „Du könntest ruhig mal ein bisschen mehr Vernunft an den Tag legen und deinem Bruder ein besseres Vorbild sein.“

„Aber dann wird er ja ein Spaßverderber!“, mischte sich Jason ein und er blickte seine Mutter mit großen Kulleraugen an.

„Vorbilder sind sowieso Bilder, little Jay“, meinte James. „Und Bilder sind zum an die Wand hängen!“
 

Jason lachte. Doch Lee und Megan Potter sahen James warnend an.
 

„James Lee Potter“, fing Megan drohend an.
 

Der angesprochene zog seinen Kopf ein und setzte sich kleinlaut auf seinen Platz. Haily blickte ihren Cousin leicht schadenfroh an, wobei, das schadenfrohe wieder nur von ihm als solches gedeutet werden konnte. Haily war einsame Spitze darin, ihre Mimik so zu verstellen, dass nur James sie deuten konnte. James regte das zuweilen auf, doch er erreichte ja doch immer nur das Gegenteil.
 

Das Frühstück verlief dann recht gemütlich. Francy und Sirius hatten schon am Vorabend noch wieder ihren neuen Punsch gebraut und Francy’s Mutter hatte ihn zum Frühstück noch einmal aufgewärmt und so gab es wieder mal herrlich leckeren Punsch zum Frühstück.
 

James hatte wieder versucht Sirius und Francy das Rezept zu entlocken, doch die hielten immer noch dicht. Es kam ja auch nicht in die Tüte, dass irgendjemand anderes ihr schönes Geheimrezept erfuhr. Das würden sie sich irgendwann patentieren lassen und dann damit reich werden.
 

Andie und Jason dagegen schienen das Rezept der beiden mit einer Vorliebe zu variieren. Denn sie schütteten jedes Mal Ahornsirup mit rein, als ob der Punsch noch nicht süß genug gewesen wäre und getreu dem Motto: Ein Kind kann sich nicht überzuckern. Ein Kind ist Zucker!
 

Endlich, als das Frühstück vorbei war, schloss Francy die Tür zum Wohnzimmer wieder auf und sie konnte gar nicht so schnell gucken, wie Jason und Andie bereits im Zimmer waren und auch die kleine Nicole war ziemlich schnell bei den Geschenken. James wirkte nun ziemlich kleinlaut, denn er wollte nicht wieder irgendeinen Spruch von Haily entgegen geworfen bekommen. Darauf hatte er zur Abwechslung mal keine Lust.
 

Er nahm sich deswegen etwas zögerlich seine Päckchen, was die Mädels trotzdem mit amüsierten Grinsen beobachteten.
 

Unterdessen machte Mr Thomsen Weihnachtsmusik an:

Last Christmas

I gave you my heart

But the very next day you gave it away

This year

To save me from tears

I'll give it to someone special


 

Nicy packte gerade ihre neuen Kuscheltiere aus. Sie war mit ihren drei Jahren in einem Alter, in dem man Kuscheltiere als Schatz betrachtete. Fröhlich kuschelte sie sich an ihre Stofftiere und rannte vergnügt zu ihrer großen Schwester um sich auch an sie zu kuscheln. Sirius schob seine Unterlippe vor. Er hatte sich schon gefreut, dass Andie ihm nun erlaubte, sich neben Francy zu setzen und nun hinderte ihn auch noch die kleine Nicy daran sie für sich zu beanspruchen.
 

„Wow!“, freute sich Andie in der Zwischenzeit als sie einen Kinder-Zauberstab auspackte. Dieser Zauberstab konnte gerade einmal Funken sprühen oder Blümchen hervor bringen, aber Andie war überaus glücklich rannte in der Stube umher und zauberte jedem Blümchen auf den Kopf, wobei Sirius hinterher aussah, als ob er gerade aus einem Blumenbeet auferstanden wäre.
 

Francy blickte ihn belustigt an. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu verbergen, doch das gelang ihr ziemlich schlecht. James dagegen gab sich erst gar keine Mühe ein Lachen zu verbergen und er schmiss sich nach hinten weg, wobei er sich zu früh gefreut hatte, denn Jason hatte einen kleinen Quaffle geschenkt bekommen und der flog „„versehentlich““ von hinten gegen James’ Kopf.
 

Mit einem absolut komischen Gesichtsausdruck drehte sich James ganz langsam zu seinem kleinen Bruder um. Wahrscheinlich hatte er beabsichtigt, dass sein Blick abschrecken sollte oder so was in der Art, doch er kam dem nicht wirklich nahe. Jason und auch Andie fanden Den Gesichtsausdruck unglaublich lustig.
 

„Hüpferling!“, sagte James in einem Tonfall, als ob er sich zum Kampf bereit machte, doch der Kleine lachte nur, woraufhin James sich seinen Bruder schnappte und ihn durchkitzelte.
 

Das war im Grunde keine Seltenheit bei den Potters, daher kümmerten sich Lee und Megan Potter da eher weniger drum, denn James tat Jason damit schon nicht weh. Andie jedoch missinterpretierte die Situation und kam Jason zu Hilfe.
 

„Ey, das ist gemein!“, rief sie und verwandelte James mit ihrem Spielzeugzauberstab in eine wahre Blumenrabatte. Blöd aus der Wäsche guckend, ließ James von Jason ab. Rings um ihn herum fand offenbar jeder seinen Anblick lustig und auch die Erwachsenen konnten nicht anders als zu lachen. Irgendwas musste James doch in der letzten Zeit falsch machen!
 

Irgendwann wandten sie sich dann aber wieder den Geschenken zu. Darunter waren natürlich jede, jede Menge Süßigkeiten, selbst gestrickte Pullover (Mütter verschenken so was ja immer unglaublich gerne *grins*) und diverse andere Dinge. So bekam Peter noch einiges an Zubehör für sein Zauber-Foto-Set und Sternkarten und diverse andere Sachen, was mit Astronomie zu tun hatte.

James und Haily hatten natürlich unglaublich viel Quidditchzeug bekommen. Auch von Dustin und Marcus hatten sie was geschickt bekommen, wobei sich die beiden Kapitäne der beiden Hausmannschaften offensichtlich abgesprochen haben mussten, denn aus der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft waren mittlerweile auch zwei neue Quidditchuniformen hervorgegangen, im gleichen Design wie die T-Shirts. So bekam James also von Dustin einen roten Quidditchumhang mit einem Löwen und einem Adlerkopf auf einem bronzefarbenen Streifen, während Haily einen blauen Umhang bekam auf dessen goldenem Streifen ebenfalls die beiden Wappentiere zu sehen waren. Auf dem Rücken der beiden Umhänge standen jeweils der eigene Name und die Mannschaftsposition. Außerdem lagen in den Paketen noch jeweils ein Schal bei, wobei der von James lustigerweise blau-golden war und der von Haily rot-bronzefarben.
 

James grinste und las sich die Karte durch, die Dustin ihm beigelegt hatte.
 

Hi James!
 

Marcus und ich haben uns vor den Ferien noch mal zusammengesetzt gehabt und haben uns gedacht, dass wir zu unseren Trainingsspielen und zu unseren Finalspielen eine Uniform tragen sollten, die die Freundschaft unserer Häuser symbolisiert. Und da wir ja alle schon solche schicken T-Shirts haben, dachten wir uns passen wir doch unsere Quidditchumhänge daran an.
 

Außerdem dachten wir uns, dass das natürlich hervorragend zu dir und Haily passen würde =)
 

Ich wünsche dir und deiner Familie noch ein frohes Weihnachtsfest und komme fit aus den Ferien zurück. Ich verspreche dir, das Training wird auf keinen Fall gemütlicher werden. *grins*

Gruß

Dustin Wood
 

Inhaltlich stand bei Haily ungefähr das Gleiche. Die beiden Potter-Cousins grinsten. Wie waren Dustin und Marcus bloß dahinter gekommen, dass es zu den beiden passen würde?
 

Unterdessen war Elina Remus um den Hals gefallen, denn er hatte ihr ein Mal- und Zeichen-Set geschenkt. In dem enthalten waren verschiedenste Farbstifte, mit teilweise magischen Effekten, sodass manche Farben besonders schön funkelten oder im Dunkeln leuchteten. Dann waren diverse Bleistifte und Kohlestifte in verschiedenen Stärken enthalten, sowie verschiedene Radiergummis, mit denen man auch wieder verschiedenste Effekte erzielen konnte. Und außerdem waren natürlich Zeichen- und Skizzenblock enthalten. So konnte Elina nun also voll und ganz ihre Leidenschaft ausleben.
 

„Oh, danke, Ray!“, freute sie sich und küsste ihm auf die Wange.

„Nicht zu danken“, erwiderte er, sichtlich froh darüber, dass Elina sich so freute. Offensichtlich hatte er, für seine Verhältnisse, ziemlich viel ausgeben müssen, um ihr ein solches Geschenk zu machen und es war schon nicht so einfach für ihn. „Gibt noch nen zweiten Teil. Den bekommst du dann zum Geburtstag.“
 

„Jetzt hast du’s ja verraten!“, warf Lily ein.

„Macht ja nix“, fand Elina, während sie noch immer Remus umarmte. Er war für sie wirklich nicht mit Millionen von Galleonen zu ersetzen.
 

Elina dagegen war kreativ geworden. Sie hatte sich beim letzten Shoppingausflug in einem Bastelladen umgesehen gehabt und dabei Motive für 3D-Karten entdeckt. Well, die Motive hatte sie sich dann nicht gekauft. Wohl aber die Klebepads, die man dazu kaufen musste, um den 3D-Effekt hinzubekommen.
 

Seit dem hatte sie dann Abend für Abend mit ihrem Zeichenblock dagesessen und hatte sich die 3D-Motive selbst erstellt und bei 7 Karten, die sie auf diese Art und Weise gebastelt hatte, hatte das auch entsprechend viel Zeit in Anspruch genommen, noch zumal sie ja irgendwie dafür hatte sorgen müssen, dass ihre Freunde nichts mitbekamen.
 

Jedenfalls hatte Remus einen süßen kleinen Hund als Motiv, der ein kleines Herzchen im Maul hielt, auf dem seiner und Elina’s Namen standen. Der Hund sollte eine ganz kleine und unscheinbare Anspielung auf Remus’ kleines haariges Geheimnis sein, wobei Elina diese Anspielung bewusst nicht hatte u deutlich machen wollen und Remus bemerkte es auch nicht. Tierbabys hatten im allgemeinem etwas Niedliches.
 

Haily und James dagegen, hatten, wer hätte es auch ahnen können, etwas mit Quidditch zusammenhängendes als Motiv bekommen, während bei Lily und Francy jeweils kleine Kätzchen zu sehen waren mit Weihnachtsmützchen. Bei Peter hatte Elina auf seine Astronomieleidenschaft angespielt und Sirius hatte ebenfalls ein Hundemotiv bekommen, denn seit dem Besuch bei Hagrid verband Elina bei dem Gedanken an Sirius immer irgendwie den Gedanken an einen Hund, wobei sie damals natürlich noch nicht ahnen konnte, wie begründet dieser Gedanke noch werden würde.
 

Irgendwann, nachdem alle ihre Geschenke ausgepackt hatten, was erstaunlich viel Zeit in Anspruch genommen hatte, setzten sich alle gemütlich an einen Tisch und spielten Brettspiele. Dies kam einer logistischen Meisterleistung gleich, denn bei 17 Personen gestaltete sich das leicht schwierig. Gut Nicy, Andie und Jason vergnügten sich selbst mit ihren neuen Spielsachen, doch mit 14 Personen gestaltete sich die logistische Frage auch nicht wirklich leichter.
 

Lily hatte dann die Idee Monopoly zu spielen. Dabei war sie zwar die Einzige, die von diesem Spiel jemals schon etwas gehört hatte, aber das konnte sie ja erklären und so konnten „alle“ mitspielen. Zumindest dann wenn einer die Bank übernahm und die Erwachsenen in „Teams“ spielten. Letzteres hatte auch seine Vorsteile, denn wie sich rausstellte liebte Caithlin Potter es offensichtlich ihren Mann zu beraten, wenn es um Finanzen ging und dieser nahm das scheinbar dankend an.
 

Monopoly war ja außerdem ein Stundenfüllendes Programm und je mehr Leute mitspielten, desto länger konnte es dauern. Demzufolge musste das Spiel über Mittag unterbrochen werden, um es nach dem Mittag fortzusetzen.
 

Irgendwann entschied es sich zwischen Lily und Francy, die, was die Finanzen anbelangte ziemlich gute Strategien entwickelt hatten und somit die anderen im Laufe des Spiels förmlich das Geld aus der Tasche gezogen hatten.
 

Peter hatte es amüsiert. Sein Job die Bank zu übernehmen war ziemlich sicher.
 

„Ich biete dir die Schlossallee gegen den Rathausplatz“, bot Lily an. Der Rathausplatz war die letzte Straße, die ihr zum grünen Straßenzug noch fehlte und Francy hatte bereits die Parkstraße.

„Moment mal!“, mischte sich James ein. „Die begehrteste Straße gibst du weg?!?“

„Warum nicht?“, erwiderte Lily grinsend.
 

Francy kicherte.
 

„Abgemacht“, meinte sie und die Straßen wurden getauscht.
 

Eigentlich machte es kaum noch einen Unterschied, denn Lily hatte bereits den gelben Straßenzug mit Hotels zugepflastert, während auf Francy’s roten Straßenzug auch lauter Häuserreihen standen. Die Bahnhöfe waren zur Hälfte in Lily’s und zur anderen in Francy’s Besitz und allen anderen Straßen waren ziemlich gleichmäßig unter den beiden aufgeteilt. Eigentlich wurde das Geld zwischen den beiden nur noch hin und her geschoben.

Uneigentlich jedoch, war es immer noch ein bisschen davon abhängig, wie viel Glück man mit den Würfeln hatte:
 

Bevor Lily würfelte investierte sie noch einen Teil ihres Geldes in Häuser, die sie auf die grünen Straßen setzte und mit dem nächsten Mal würfeln gelangte sie auf Los und ließ sich von Peter 4.000 Pfund aus der Bank geben.
 

Francy war dran und setzte auch auf ihren neu gewonnen Straßenzug Häuser. Danach blieb sie dummerweise vor einem Hotel stehen, das auf Lily’s Shakespeare Straße (entspricht einmal der Goethestraße XD) stand.
 

„24.000, bitte!“, freute sich Lily und Francy gab ihr mit einem gespielten Grummeln das Spielgeld.
 

Lily landete mit ihrem nächsten Zug auf einer eigenen Straße. Allerdings schienen die Würfel Francy nicht mehr zu mögen, denn als nächstes blieb sie auf der Bahnhofstraße stehen. Da Lily gerade erst vier Häuser darauf errichtet hatte waren gleich noch einmal 24.000 weg und Francy musste die Häuser auf ihrem dunkelblauen Straßenzug dummerweise wieder verkaufen, um wieder Bargeld zu haben.
 

„Ach so ein Käse!“, fluchte Francy grinsend, während Lily lachte.
 

Es ging noch eine Weile so weiter. Irgendwie war Francy gerade in eine Pechsträhne geraten und zum Schluss gewann doch Lily.
 

„Ach verflixt!“, meinte Francy, doch sie meinte es in keinster Weise ernst.

„Nächstes Mal gewinnst du“, erwiderte Lily und blickte ihre Freundin grinsend an.

„Das wollen wir erst mal sehen“, mischte sich Sirius ein.
 

Peter schnaubte amüsiert.
 

„Das sagst gerade du?“, fragte er. „Du hast dein Geld ja quasi zum Fenster rausgeschmissen!“

„Ja, ja, Pete“, antwortete Sirius gespielt gereizt. „Mach dich nur lustig über mich!“
 

Tatsächlich war Sirius der erste gewesen, der verloren hatte. Es hatte sich gezeigt, dass er scheinbar absolut nicht mit so viel Geld umgehen konnte. Lee Potter, der eigentlich auch von seiner Frau beraten wurde, hatte ihre Ratschläge ganz offenbar auch etwas zu leichtfertig ignoriert, denn er war der nächste gewesen, der rausgeflogen war und auch James kam, was das anbelangte scheinbar sehr nach seinem Vater.
 

Die anderen hatten sich dann schon etwas länger gehalten. Aber gegen Lily’s und Francy’s Strategien mit verlockenden Angeboten, Kreditvergaben und so weiter hatten sie einfach nicht ankommen können. Genau genommen hatten die beiden der Bank ziemliche Konkurrenz gemacht.
 

„Wer hat dir eigentlich beigebracht so mit Geld umzugehen?“, erkundigte sich Mrs Thomsen bei Lily.

„Mein Großvater mütterlicherseits war Bänker“, erwiderte Lily. „Meine Schwester und ich waren, als wird Kinder waren sehr oft bei ihm zu Besuch und da hab ich ziemlich viel mitbekommen, weil er auch meine Eltern ab und zu beraten hat.“

„Cool“, meinte Haily. „Erklärst du mir bei Gelegenheit ein paar Tricks?“

„Sicher“, meinte Lily und strahlte.
 

Francy grinste.
 

„Ich fand es war gar nicht so schwer, die Strategie mit zu übernehmen“, lachte sie.

„Du hast nicht ein was davon wirklich selber verstanden?“, wunderte sich Lily.

„Nö!“, grinste Francy. „Ich hab nur versucht mit dir mitzuhalten.“
 

Lily kippte vor Lachen nach hinten weg, während die anderen Francy verblüfft anguckten.

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Die Ferientage schritten dahin. Zwischen Weihnachten und Silvester hatten die Mädels sich noch vorgenommen wenigstens einmal einen ausgedehnten Shoppingtag zu veranstalten. Andie konnte es eigentlich nicht haben, dass Francy was alleine mit ihren Freunden unternahm. Zumindest, wenn sie die potentielle Möglichkeit hatte mit dabei zu sein.
 

Nach einigem Gemaule seitens der Kleinen, am Morgen des 28. Dezembers hatte sich Sirius eingeschaltet und Andie angeboten, dass er und James zusammen mit ihr und Jason den ganzen Tag Schneemänner und Iglus bauen und Schneeballschlachten veranstalten würden. Er konnte ja nicht ahnen, was für ein waghalsiges Opfer er da gerade gebracht hatte.
 

Remus und Peter witterten aus irgendeinem Grund gleich Gefahr und behaupteten stocksteif und fest, ihnen wäre heute nicht nach Schneeballschlachten. James und Sirius wunderten sich zwar, dass die beiden lieber durch Winchester spazieren wollten, weil Peter gerne Fotos machen wollte, aber schließlich zuckten sie nur mit den Schultern und nahmen die drei Kleinen mit nach draußen aufs Feld.
 

Die vier Mädels waren glücklich. Ein ganzer Tag nur für ne Shoppingtour und das ohne dass irgendwer sie dabei irgendwie stören konnte! Das war fast wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen. Francy hatte zwar auch Bedenken, dass Andie irgendwas mit Sirius anstellen könnte, aber im nächsten Moment verdrängte sie diesen Gedanken. Sirius würde sich sicher durchsetzen können. … Glaubte sie jedenfalls.
 

Gemeinsam machten sich die Mädels munter schwatzend auf den Weg. Ziel ihrer Shoppingtour waren wie immer Kleider, aber auch Schuhe und eventuell auch noch ein bisschen anderer Krims Krams, wenn sich irgendwas Nettes finden sollte.
 

Francy kannte auch einige hübsche Läden in Winchester, in denen sie auch ab und zu einen kleinen Rabatt bekommen konnten, weil Mrs. Thomsen die Inhaber sehr gut kannte. … Connections eben!
 

Als erstes betraten sie einen Schuhladen. Elina kam beinahe aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn sie hatte noch nie ein derartig großes Schuhgeschäft gesehen. Ihre Eltern mussten sich immer sehr genau überlegen, wofür sie das Geld ausgaben, da man bei elf Kindern nun mal darauf achten musste. Und die meisten größeren Schuhgeschäfte, so glaubten sie jedenfalls, hatten teurere Preise, weil sie mehr Markenprodukte verkaufen würden.
 

„Nicht zwangsläufig“, meinte Lily, als Elina die Ansicht ihrer Mutter erklärte. „Manche kleineren Geschäfte müssen auch teuer verkaufen, einfach weil sie weniger Kunden haben, um ihre Kosten zu decken. Das hat mir mein Opa mal so erklärt. Aber es kommt auch immer darauf an…“

„Das Geschäft hier ist aber sehr günstig“, erzählte Francy. „Mum kauft hier auch bevorzug ein.“
 

Und tatsächlich gab es hier sehr erschwingliche Preise. Haily hätte gleich fünf Paar Stiefel und noch einige andere Schuhe gefunden, die sie sich alle auf einmal hätte kaufen können und sie hätte immer noch Geld übrig gehabt. Es blieb jedoch bei einem hübschen Paar Winterstiefel mit flachen Absätzen. Das schwarze Kunstleder war mit türkis-blauen Ranken verziert und vereinzelt waren kristallblaue Schneeflocken aufgestickt.
 

Die Verkäuferin wollte 25 Galleonen für die Stiefel. Elina hielt 25 Galleonen zwar immer noch für eine Menge Geld, aber sie hatte einmal bereits mitgekriegt, wie ihre Mutter erzählt hatte, dass sie sich Stiefel für 35 gekauft hatte. Im Vergleich gesehen, waren 25 ein wahres Schnäppchen.
 

Sie selber fand ebenfalls ein Paar Stiefel, die jedoch nicht ganz so hoch waren, wie die von Haily. Diese Winterschuhe waren eher schlicht und hatten nur ein paar Metallschnallen zur Verzierung. Aber Elina gefielen die Schuhe so und sie waren außerdem noch im Angebot, sodass sie sie für nur 16 Gelleonen bekam.
 

„Die sind hübsch!“, fand Lily und reckte sowohl Elina als auch Haily die Daumen hoch, als sie sie zeigten.

„Danke“, freute sich Haily und strahlte und auch Elina schien glücklich.
 

Anschließend gingen sie in ein Modegeschäft, wo Lily einen wunderschönen langen weißen Pullover fand. Er war unglaublich gemütlich und mit einem weiten Kragen und fast so lang wie ein Kleid. Haily’s Augen leuchteten mit, als Lily den Pullover anprobierte.
 

„Oh wie herrlich!“, sprach Francy aus, was Haily dachte.

„…Aber teuer!“, bemerkte Elina das Preisschild mit einigem Bedauern. Sie hätte sich sonst auch so einen Pullover gekauft.
 

Lily blickte auf den Preis.
 

„Hm…“, meinte sie nachdenklich. Es war wirklich nicht gerade billig. Sie hatte zwar genug Geld bei, aber wollte sie es wirklich alles auf einmal ausgeben?

„Wenn du willst bezahl ich für dich mit“, bot Haily an.

„Das kann ich doch nicht annehmen“, meinte Lily und errötete. „Ich glaube es geht so. Dann muss ich mich nachher nur etwas zurücknehmen.“
 

Und so verzichtete Lily im nächsten Geschäft darauf großartig rumzustöbern. Sie hatte noch immer etwas Geld übrig, aber sie wollten eventuell noch in ein kleines Café und sie wollte auch nicht alles ausgeben.
 

Haily hatte das unbeschreibliche Glück, dass sie sich keine Gedanken über Geld machen brauchte. Ihre Eltern schienen damit zu rechnen, dass sie öfters ausgedehnte Shoppingausflüge machen würde, je älter sie wurde. Somit fiel das Taschengeld auch dementsprechend aus. Elina beneidete sie ein wenig, aber sie wollte Haily auch nicht bitten, für sie mitzubezahlen. Zugegeben, das brauchte sie auch nicht, denn Haily tat das freiwillig.
 

„Wir können uns doch nicht ständig von dir was bezahlen lassen“, meinte Lily irgendwann. „Das können wir dir doch nie zurückzahlen!“

„Dafür fallen dann eben die Geburtstagsgeschenke kleiner aus“, schlug Haily vor.

„Fairer Vorschlag“, fand Francy grinsend. „Aber, wenn ich dich so beobachte, kann ich mir gerade nicht vorstellen, dass du dich daran auch selber hältst.“
 

Haily lachte.
 

„Ist ja gut“, meinte sie. „Aber ins Café lad ich euch ein.“
 

Francy rollte amüsiert die Augen.
 

„Weißt du nicht wohin, mit dem Geld oder was?“, fragte sie.

„Doch, in die Ladenkassen“, lachte Haily. „Nein, Scherz, ich spendiere einfach irgendwie gerne.“

„Ja, ja“, lachte Francy, beließ es aber dabei.
 

Sie stöberten noch durch einige kleinere Lädchen. In einem Buchhandel fand Francy einen Fantasy-Roman namens „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“.
 

„Ui, klingt spannend“, fand Lily, die Francy beim Lesen der Inhaltsbewertung auf der Rückseite über die Schulter schaute.

„Ja, find ich auch“, erwiderte Francy.
 

Bücher waren so ein interessantes Thema, bei denen sich sie, Lily und Haily fast immer auf Anhieb einig waren. Die Bücher, die sie kauften gehörten quasi sowieso ihnen allen drein.
 

Haily bezahlte gerade einen anderen Roman, den sie entdeckt hatte.
 

„Was habt ihr gefunden?“, erkundigte sie sich.

„Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“, erzählte Francy und zeigte Haily das Buch.

„Ui cool!“, bekam sie zur Antwort.
 

Lily hatte ebenfalls einen spannenden Roman gefunden gehabt. Leider kostete dieser etwas mehr als sie noch hatte. Angesichts der beiden Roman, die sich Haily und Francy gekauft hatten, war sie nicht allzu traurig. Sie verliehen sie sich die Bücher sowieso ständig gegenseitig. Außerdem hatte sie zu Weihnachten jede Menge Bücher bekommen, genau wie Haily und Francy und auch die beiden würden wahrscheinlich ihre neuen Bücher erst irgendwann lesen, wenn sie wieder in Hogwarts waren.
 

Auch Elina hatte sich nichts gekauft. Sie zeichnete einfach lieber als zu lesen und sie brauchte im Augenblick nichts an Zeichenmaterialien, denn damit war sie ja nun erst ausgestattet worden.
 

Der Tag verging allmählich. Als sie wieder bei Francy zu Hause ankamen, war es bereits dunkel. Auch James und Sirius kamen gerade in diesem Augenblick mit den drei Kleinen zurück. Jason und Andie schienen quitsch vergnügt zu sein. James und Sirius dagegen sahen aus, als wären sie wirklich in Schneemänner verwandelt worden. Sie hatten „Schneemützen“ auf und ein Rest Schnee wollte scheinbar auch nicht von ihrer Kleidung abfallen.
 

„Was habt ihr denn angestellt?“, wollte Francy wissen und blickte Sirius an, während sie gerade wieder von Andie in Beschlag genommen wurde.
 

Sirius antwortete erst nachdem er sich die Jacke ausgezogen hatte und seine mit Schnee bedeckte Mütze abgenommen hatte.
 

„Wir sind angegriffen worden“, übertrieb er doch mit einer derartigen Überzeugung in der Stimme, dass die Mädels die Übertreibung nicht als solche erkannten.

„Was?“, rief Francy entsetzt.

„Jason hat es irgendwie geschafft einen Schneemann zu verzaubern, den wir gebaut haben“, erklärte Sirius. „Und der ist dann auf uns losgegangen.“
 

Erst jetzt verstanden die Mädels. Lily und Haily mussten sich wegdrehen um ein Kichern zu verbergen, während Francy innerlich kurz auflachte.
 

„Sehr witzig!“, meinte James aufgebracht. Er versuchte gerade vergeblich sich den Schnee abzuklopfen, aber der Schnee schien förmlich an ihm zu kleben.

„Wir haben keine Ahnung, wie Jason das geschafft hat“, fuhr Sirius säuerlich fort. Auch sein Schnee wollte nicht abgehen. „Aber er hat eine Glanzleistung vollbracht!“
 

Der kleine Hüpferling und Andie lachten.
 

„Und Andrée hat noch eine dritte Eigenschaft ihres Zauberstabs herausgefunden“, behauptete James. „Der macht unglaublich viel Wind und hat den Schnee an unseren Klamotten so festgedrückt, dass der jetzt daran haftet wie Leim.“

„Und dann hatten wir es irgendwann geschafft den Schneemann loszuwerden, da haben sie angefangen mit Schneebällen zu werfen“, erzählte Sirius.
 

Lily und Haily half es nun auch nicht mehr sich einfach wegzudrehen. Sich vor lachen die Bäuche haltend mussten sie sich mit einer Hand an der Wand an der Wand abstützen, um nicht umzukippen. Elina sah die beiden Jungs ebenfalls amüsiert an und Francy bemühte sich ruhig zu sprechen ohne laut loszulachen. Leider bekam sie kein Wort hervor, denn die Anstrengung nicht zu lachen kostete sie ihre gesamte Konzentration.
 

„Genau deswegen sind Pete und ich nicht mitgegangen“, lachte jemand von der Tür her. Remus war aus der Stube gekommen und hatte die Erzählung von James und Sirius mit angehört.
 

Die beiden Jungs warfen ihm einen beleidigten Blick zu, während Jason und Andie lachen ins Wohnzimmer rannten. Nicy folgte ihnen.
 

Nun war es gänzlich um Haily und Lily geschehen. Sie ließen sich an der Wand herunter gleiten und saßen nun lachend auf dem Boden und gaben sich keine Mühe ihr Lachen zu unterdrücken.

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Silvester 1972 war ein Sonntag. An diesem Tag machte also keiner Anstalten früh aus dem Bett zu kommen. Theoretisch zumindest, denn Remus war mal wieder eine Ausnahme. Allerdings hatte er auch nicht vor nun alleine sich irgendwo hinzuverkrümeln und zu warten bis die anderen wach wurden. Leise schlich er sich zu den Mädels ins Zimmer. Sorgfältig achtete er darauf, dass er sie nicht weckte und er legte sich zu Elina. Die befand sich noch im Tiefschlaf und bekam nicht mit, wie er sich anschmiegte.
 

Erst etwa eine halbe Stunde später wurde Haily wach. Sie stutzte als sie auf der gegenüberliegenden Zimmerseite Remus erblickte. Dann grinste sie und warf einen Blick zu Lily rüber, die auch gerade wach wurde. Die beiden Mädels grinsten sich an. Dann drehten sie sich noch einmal um, wie um vorzutäuschen, dass sie noch schlafen würden und sie kicherten still in sich hinein.
 

Elina wurde erst eine weitere halbe Stunde später wach und sie zuckte leicht überrascht zusammen, als sie in Remus grinsendes Gesicht blickte. Dann fing sie an zu kichern und kuschelte sich an ihn.
 

„Morgen“, lachte sie leise.

„Guten Morgen“, erwiderte er. „Alles Gute zum Geburtstag.“
 

Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
 

„Danke“, freute sich Elina und erwiderte den Kuss.
 

Auf der anderen Seite des Raums warfen Haily und Lily einen kurzen Blick über ihre Schultern. Sie empfanden es als unglaublich süß von Remus Elina so zu überraschen. Um die beiden nicht zu stören versuchten sie sich über Lippenlesen zu unterhalten. Das war unglaublich lustig, denn keiner der beiden war wirklich gut darin und so kicherten sie still in sich hinein.
 

Remus und Elina waren mit sich selbst beschäftigt und merkten es nicht.
 

Irgendwann wurde auch Francy wach und sie war nicht minder überrascht als Haily und Lily. Amüsiert richtete sie sich auf und beobachtete die beiden „Turteltäubchen“ ein Weilchen, was die beiden noch immer nicht mitkriegten.
 

Remus hatte angefangen Elina zu kitzeln und Elina versuchte sich zu wehren, aber besonders gut darin war sie nicht. Irgendwann hörte Remus leise lachend auf und schloss sie in seine Arme. Sie schloss vergnügt die Augen.
 

Erst als Elina die Augen wieder öffnete bemerkte sie, dass ihre drei Freundinnen sie munter angrinsten. Sie errötete leicht. Remus wandte sich um und bemerkte die drei nun ebenfalls. Er grinste verlegen.
 

„Upsi!“, meinte er.

„Lasst euch nicht stören“, meinte Haily, stieg aus dem Bett und huschte aus dem Zimmer. Francy und Lily folgten ihr.
 

Remus und Elina blickten sich kurz an, dann grinsten sie leicht verlegen und stiegen ebenfalls aus dem Bett, wobei sie noch nicht die Absicht hatten, sich umzuziehen.
 

Remus holte ein Päckchen unter dem Bett hervor, das er, bovor er Elina überrascht hatte, dort abgelegt hatte.
 

„Also nochmals: alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann überreichte er ihr das Geschenk.

„Danke!“, freute sie sich und umarmte ihn.

„Wie versprochen der zweite Teil zu meinem Weihnachtsgeschenk“, grinste er.
 

Elina riss das Geschenkpapier ab. Zum Vorschein kamen diesmal diverse Öl- und Acrylfarben zusammen mit verschiedensten Pinseln und einer Staffelei. Elina’s Augen leuchteten vor Freude. Dann fiel sie Remus erneut um den Hals und ließ ihn nicht mehr los. Er lachte.
 

Später beim Frühstück überreichten auch Haily, Lily und Francy ihre Geschenke für Elina. Lily hatte es geschafft ein Set aufzutreiben, mit dem man Pralinen herstellen konnte, Haily schenkte ihr einen Freundschaftsbecher von Diddl zusammen mit diversen Teesorten und Cappuccino und ein kleines Büchlein über die Wirkung verschiedener Kräuter (in Tees XD), Francy schenkte ihr eine wunderschöne Duftkerze mit Tropic-Duft und von den Jungs bekam sie jede, jede Menge Süßigkeiten. Das Leuchten in Elina’s Augen war nun mehr als deutlich.
 

„Danke“, freute sie sich und fiel allen reihum um den Hals. Zu etwas anderem war sie im Moment nicht im Stande. James und Sirius waren etwas perplex. Sie hatten im Vergleich gesehen eher wenig mit Elina zu tun und so waren sie nicht darauf gefasst gewesen, dass sie alle umarmen würde. Sie sagten jedoch nichts dazu und zogen es vor Remus zu belagern, wo er diesen Morgen eigentlich gewesen sei, wobei sie es sich eigentlich denken konnten, aber sie stellten sich einfach mal eben dumm.
 

„Aber ihr habt doch schon die ganze Zeit spekuliert“, ließ Peter sie auffliegen.

„Och, Mennesch…“, maulte Sirius gespielt. „Jetzt hast du uns den ganzen Spaß verdorben.

„Ganz ehrlich“, meinte Remus mit einem Kopfschütteln. „Ihr hattet schon geistreichere Späße.“
 

Die Mädels grinsten doch James und Sirius streckten nur die Zunge raus. Dann wandten sie sich dem Frühstück zu.
 

Der Tag verlief eigentlich ohne große Ereignisse. Elina wollte nicht großartig feiern und ihr reichte völlig endlich einmal eine richtige Silvesterfeier zu erleben. In ihrer Familie gab es so was nicht. Für Silvesterraketen und ähnliches fehlte meist das Geld.
 

An diesem Abend hatten die Thomsens im Esszimmer Luftschlangen und Konfetti ausgebreitet. Auf dem Tisch standen einige seltsame Plastikdosen und daneben lagen längliche, wie Bonbons eingewickelte „Gegenstände“.
 

Neugierig setzte sich Elina an den Tisch und wartete ab, was die anderen erklären würden. Zu beiden Seiten setzten sich Remus und Haily neben sie. Im Moment noch schwiegen sie. Erst als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, begann Haily Elina alles zu erklären. Die Plastikdosen waren Tischfeuerwerke und das was aussah wie ein überdimensionales Bonbon nannte Haily ein Knallbonbon.
 

Als sie mit ihr an einem von solchen Knallbonbons zog flog plötzlich eine Menge Konfetti umher und eine Plüsch-Eule kam zum Vorschein. Elina grinste als Haily ihr die Eule zuschob und Remus versuchte sie ihr so auf die Schulter zu setzen, dass sie sitzen blieb und nicht wieder runter fiel. Dies kam einer unlösbaren Aufgabe gleich. James und Sirius und Peter beobachteten Remus amüsiert.
 

„Ich glaube da brauchst du nen Zauber für“, lachte Peter nach einer Weile.

„So einfach will ich’s nicht haben“, behauptete Remus und seine drei Kumpels lachten.
 

Als nächstes holte Francy ein kleines Set zum Bleigießen hervor. Dies war eine Art Ritual. Sie Figuren, die dabei entstanden, sagten angeblich voraus, ob das kommende Jahr gut oder schlecht verlaufen würde. Elina’s Figuren zufolge würde sie im neuen Jahr besonders viel Glück haben.
 

Der Höhepunkt des Abends war jedoch das Silvesterfeuerwerk. Kurz vor Mitternacht gingen sie also alle zusammen nach draußen und besonders die drei Kleinen beobachteten mit großen Augen, wie Mr Thomsen, Lee und Liones Potter die Silvesterraketen aufstellten.
 

Die anderen zählten rückwärts die Sekunden bis Mitternacht.
 

„10--9--8--7--6--5--4--3--2--1!“
 

Die drei Männer zündeten die Raketen an und fast augenblicklich schossen diese in die Höhe und ließen den Himmel in den verschiedensten wunderschönen Farben erstrahlen.
 

„Frohes Neujahr!“, kam es von allen Seiten und der Reihe nach fielen sich alle um den Hals.
 

Dann wurden Wunderkerzen angezündet. Mit leuchtenden Augen nahmen Jason und Andie die ihren entgegen und freuten sich nen Keks über die schönen Funken, die diese verbreiteten. Nicy hingegen hatte sich an Francy geklammert und traute sich nicht die Wunderkerze in die Hand zu nehmen.
 

Sirius wunderte es langsam etwas, warum Nicy und Andie eigentlich immer zu Francy angerannt kamen und sich bei ihr verkrochen anstatt bei ihrer Mutter oder Vater. Francy zuckte nur amüsiert mit den Schultern.
 

„Gute Frage“, meinte sie und lachte.
 

Weitere Raketen wurden abgeschossen. Auch Lily war unglaublich beeindruckt. Auch die Muggel kannten natürlich Silvesterpartys. Jedoch waren die Silvesterpartys der magischen Welt bedeutend eindrucksvoller. Die Raketen blieben länger in der Luft und die Feuerwerke, die sie veranstalteten wechselten ständig von einer Form in die andere und auch die Farben änderten sich von Zeit zu Zeit. Manche Raketen konnten ganze Sätze in den Himmel schreiben und andere stellten eine ganze Jahresuhr dar.
 

Das was Lily an Knallerbsen gewöhnt war, war nichts im Vergleich zu denen, die in der magischen Welt gebräuchlich waren. Die Knallerbsen hüpften die Straße entlang und erzeugten viele bunte Lichter.
 

Lily und Elina standen einfach nur da und konnten kein einziges Wort zustande bringen. Stattdessen zogen sie es vor das Feuerwerk einfach zu genießen, solange bis sie in ihre Betten geschickt wurden, denn am „nächsten“ Morgen würden sie zurück nach Hogwarts fahren.
 

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So *aus der Puste ist*

Endlich geschafft! Ich habe mal wieder ewig lange gebraucht. *sich in den Hintern tret* *sich entschuldigt*
 

Ich hoffe euch hat der zweite Teil meines Monsterkapis gefallen^^ Freue mich auf eure Kommis
 

lg

Friedi
 

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- Streifzüge bei Nacht

- Girls Days

Streifzüge bei Nacht

Montage waren ja generell die Hasstage der Schüler. Für James und Sirius war das sowieso der Fall und ganz besonders dann, wenn dieser Montag auch noch die Rückkehr aus den Ferien bedeutete. Grummelnd lies James sich an diesem Morgen also aus dem Bett fallen.
 

„Kann man den Montag eigentlich nicht auf einen Dienstag legen?“, fragte er in den Raum hinein, ohne ein ‚Guten Morgen’ zu wünschen. Genau genommen konnte er sowie so nicht von einem guten Morgen sprechen.

„Und was hast du davon?“, gähnte Remus. „Wenn der Montag ein Dienstag würde, bedeutet das, dass letztendlich der Sonntag ein Montag würde. Die Woche würde sich nur verschieben und es käme auf dasselbe hinaus.“

„Käme es nicht“, versuchte James zu widersprechen ohne eigentlich eine spezielle Begründung zu haben.

„Käme es doch“, beharrte Remus und grinste.

„Käme es nicht!“ mittlerweile klang James schon wie ein kleines Kind, das seinen Dickkopf durchsetzen will.

„Unglaublich geistreiche Gesprächsführung, James“, spottete Remus und lies einen Lacher hören. „Wir können das Spiel gerne noch eine Weile so weiter führen, aber es wird dir nichts nützen.“
 

James spielte beleidigt.
 

„Wir haben Ferien“, stellte er fest. „Da muss man den Verstand nicht einschalten.“

„Ich merk schon!“, lachte Remus und schwang sich aus dem Bett.
 

James stand mitten im Zimmer und sah aus als suchte er fieberhaft nach etwas, was er Remus jetzt entgegensetzen konnte. Aber dummerweise stimmte seine Behauptung sein Verstand liefe auf Sparflamme, denn erstens fiel ihm nichts ein und zweitens, selbst wenn ihm was eingefallen wäre, es wäre nur Mist bei raus gekommen. Murrend setzte er sich wieder auf sein Bett.
 

Sirius und Peter hatten die ‚Unterhaltung’ stillschweigend beobachtet. Im Stillen gab Sirius James Recht, damit, dass der Montag einfach der Quältag der Schülerschaft war. Er drehte sich noch einmal auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen. Auch Peter schien noch nicht so recht aus dem Bett zu wollen und Remus störte das aus einem, den anderen drein unauffindlichen, Grund und er schmiss sie jetzt alle aus den Betten, was zur Folge hatte, dass James und Sirius das Remus unglaublich übel nahmen.
 

Die Stimmung hielt sich während des gesamten Frühstücks. James und Sirius war es ein gänzlicher X-Faktor, warum die Mädels und Remus eigentlich so munter am Tisch sitzen konnten.
 

Irgendwann lenkte Jason wieder die Aufmerksamkeit auf sich, in dem er von neuen seine Eltern bettelte ihn mit nach Hogwarts zu lassen. Die jedoch blieben konsequent und wollten dieses Mal auch nicht, dass Jason die acht Teenager noch mit zum Bahnhof begleitete. Die Gefahr, dass er wieder ausbüchsen würde war ihnen einfach zu hoch. Stattdessen würde Megan Potter ihn bereits wieder mit nach Hause nehmen, was dem kleinen Hüpferling überhaupt nicht gefiel.
 

„Ich will aber mitgehen!“, quengelte er.

„Nein, Jason“, meinte Lee Potter und er blieb dabei erstaunlich ruhig, obwohl Jason schon seit einer Weile so maulte.
 

Auch Andie hatte es bereits versucht ihre Eltern dazu zu überreden, dass sie mit durfte, doch diese hatten den Rat von Lee und Megan Potter dankend angenommen sie auch gar nicht erst mit nach London zu lassen. Sie hatte sich schon zu viel von Jason abgeguckt und umgekehrt.
 

Die beiden kleinen Fruchtzwerge waren damit zwar keineswegs einverstanden und hatten auch versucht, sich im Kofferraum zu verstecken, um mit zu können, jedoch waren sie bei diesem Versuch erwischt worden und Megan Potter und Mrs Thomsen hatten die beiden nun förmlich an sich gekettet, so dass sie so was auch gar nicht erst wieder versuchen konnten.
 

Als die Autos schließlich los fuhren, standen Jason und Andie beide maulend neben ihren Müttern und sahen ihren großen Geschwistern traurig hinterher.

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Im Zug belegten die Jungs und die Mädchen wieder jeweils ein eigenes Abteil, auch wenn Sirius und Remus immer mal wieder zu den Mädels rüber kamen um Francy und Elina kurz Gesellschaft zu leisten. Sirius schaffte es mit einigen Sprüchen allerdings immer wieder, dass Haily und Lily ihn wieder aus dem Abteil schmissen und sie beäugten ihn jedes Mal misstrauisch, wenn er wieder ankam.
 

Die Hexe mit dem Imbisswagen schaffte es gar nicht bis an die Abteiltür der Mädels, weil Sirius auch in diesem Moment wieder den Mädels einen Besuch abstatten wollte und so belud er sich seine Arme gleich mit Süßem und schleppte es mit zu den Mädels.
 

„Ist das jetzt ein Versuch sich bei uns einzuschleimen?“, fragte Haily leicht misstrauisch, denn sie hatte Sirius’ letzten Spruch, der leicht spöttisch gegenüber ihr und Lily gewesen war im Hinterkopf.
 

Sirius ließ den Berg mit Süßem auf einen Sitz fallen, der von allen vier Mädels gut erreichbar war.
 

„Ein Versöhnungsangebot“, grinste er.

„Ja, klar“, meinte Lily.

„Nur solange, du dir dreimal überlegst, was du von dir gibst“, stellte Haily als Bedingung.
 

Sirius schien nichts dagegen zu haben. Er hatte sowieso viel lieber Lust sich mit Francy zu beschäftigen, was diese nicht im Geringsten störte. Man musste es doch genießen, wenn Andie nicht da war, um die beiden zu stören.
 

Haily wandte sich in der Zwischenzeit wieder dem Buch „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“ zu. Francy hatte es bereits vorgestern ausgelesen und es gleich an Haily weiter gegeben. Haily las nun Lily und Elina daraus vor. Sie war in einem Kapitel namens „Murtagh“ angekommen und Lily und Elina hörten gebannt zu.
 

Murtagh war ein gerade dazugekommener Charakter in dem Buch, der die Hauptperson, Eragon, gerade gerettet hatte, als dieser von zwei Kreaturen, die Ra’zac genannt wurden, angegriffen worden war. Nun versuchte Murtagh Eragon und dessen Drachen Saphira zu verarzten. Jedoch konnte er wenig für Eragon’s Begleiter, Brom, tun.
 

„Oh der ist ja knuffig“, meinte Lily über Murtagh.

„Ja, find ich auch“, bestätigte Haily.

„Aber nicht so knuffig wie mein Remus“, fand Elina.
 

Lily und Haily kicherten, nickten aber, denn es war ihnen klar, dass Remus für Elina alles bedeutete.
 

Das Kapitel endete und Haily gab das Buch an Lily weiter, damit sie weiter vorlas. Sie hatten sich nämlich darauf geeinigt sich gegenseitig mit dem Vorlesen abzuwechseln, immer wenn ein neues Kapitel begann.
 

Elina las nicht vor. Jedoch hörte sie trotzdem interessiert zu und hatte sich ihre neuen Zeichenmaterialien aus dem Koffer geholt und versuchte nun jedes Kapitel zu illustrieren, was nicht ganz so einfach war, weil manche Kapitel einfach zu kurz waren, als dass sie mit dem Zeichnen hinterhergekommen wäre. So war sie auch im Moment noch dabei das letztere zu illustrieren und als sie fertig war zeigte sie es Lily und Haily, die Murtagh unglaublich gut getroffen fanden.
 

„Schenkst du mir das?“, wollte Lily mit funkelnden Augen wissen.
 

Haily schob ihre Unterlippe vor.
 

„Och“, schmollte sie. „Ich hätte es auch gerne.“

„Vielleicht kann einer meiner Geschwister es verdoppeln“, schlug Elina vor. „Ich glaube Feli hat es vor den Weihnachtsferien gelernt, aber ich bin mir nicht sicher.“
 

Haily und Lily sahen aus, als wäre das ihr sehnlichster Wunsch und Elina musste kichern über diesen Anblick.
 

„Wenn ich sie kurz suchen gehe, würdet ihr dann mit vorlesen auf mich warten?“, bat sie.

„Sicher“, versprach Lily und legte ein Lesezeichen an die Stellen, wo sie aufgehört hatte zu lesen.
 

Elina verließ das Abteil. Etwa eine Viertelstunde später kam sie zurück und hielt ihren beiden Freundinnen jeweils ein Bild hin.
 

„Der Zauberspruch, um etwas zu verdoppeln ist „doppio““, erzählte sie den beiden. „Nur falls ihr das gebrauchen könnt.“

„Danke“, freuten sich Haily und Lily und umarmten Elina.
 

Nun bemerkte auch Francy das schöne Bild, das Elina von Murtagh gezeichnet hatte, da Sirius sich in diesem Moment so an sie gekuschelt hatte, dass sie die Mädels wieder sehen konnte.
 

„Oh“, staunte sie. „Zeichnest du mir ’nen Eragon?“

„Wieso?“, mischte sich Sirius ein. „Hat der irgendwas, was ich nicht habe?“

„Einen Drachen“, lachte Lily.

„Das lässt sich einrichten“, erwiderte Sirius prompt, worauf die Mädels zweifelnd lachten.
 

Francy war über Sirius’ Anflug von Eifersucht amüsiert.
 

„Niemand käme an dich ran“, beruhigte sie ihn, woraufhin sich Lily und Haily jeglichen Kommentar stark verkneifen mussten. „Eragon ist in dem Buch einfach mein Lieblingscharakter.“
 

Sirius gab sich mit dieser Antwort vorerst zufrieden, hielt Francy jedoch noch stärker an sich gedrückt, als fürchtete er dieser Eragon könne sie ihm trotzdem wegnehmen. Francy lachte.
 

„Du bist genau wie Andie“, grinste sie ihn an.

„Ich habe ein natürliches Anrecht darauf“, grinste er zurück und meinte damit die von Francy angespielte Eifersucht. Lily jedoch verstand ihn absichtlich falsch.

„Ein natürliches Anrecht darauf sich wie ein vierjähriges Mädchen zu benehmen?!“, spottete sie.
 

Haily wäre, wenn hinter ihr keine Lehne gewesen wäre, nach hinten weggekippt vor lachen. Sirius jedoch sah Lily nur unbeeindruckt an.
 

„Denk doch, was du willst“, meinte er, was die beiden Mädchen jedoch nicht im Geringsten davon abhielt weiter über ihn zu lachen.
 

James kam ins Abteil. Er blieb kurz in der Tür stehen und blickte leicht verdutzt Lily und Haily an. Dann wandte er sich jedoch an Sirius.
 

„Sag mal, wo bleibst du eigentlich die ganze Zeit?“, fragte er.
 

Sirius kam gar nicht zum Antworten, denn James schleifte ihn ohne mit der Wimper zu zucken mit nach draußen. Haily und Lily amüsierte das nur noch mehr.
 

„Ihr seit manchmal aber auch so gemein zu ihm“, schmollte Francy, als Sirius draußen war, wobei sie leicht übertrieb.

„Im Vergleich zu ihm sind wir doch aber harmlos“, fand Haily und grinste.
 

Francy blickte sie jedoch leicht drohend an, wobei Haily und Lily den Blick jedoch nicht allzu ernst nahmen, denn Francy konnte nie lange sauer sein. Elina konnte diese Eigenschaft auch unglaublich gut nachempfinden, denn sie war manchmal noch schneller wieder fröhlich, als Francy.
 

Tatsächlich war dieser kleine „Zwischenfall“ bei der Ankunft in Hogwarts bereits wieder aus dem Sinn, denn Francy hatte Elina die ganze restliche Zeit beim illustrieren der Kapitel über die Schulter geschaut und war so überwältigt von ihren Werken.
 

Schließlich fuhr der Zug im Bahnhof ein und die Schüler, die die Ferien zu Hause oder bei Freunden verbracht hatten fuhren in den scheinbar führerlosen Kutschen zusammen zum Schloss.

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James, Sirius und Peter steckten an diesem Abend die Köpfe zusammen. Remus war im Badezimmer und Jaydon war noch unten im Gemeinschaftsraum. So betuschelten sie ihre Ergebnisse, für den Animagi-Zauber, den sie nebenbei immer mal so versucht hatten auszuarbeiten. Weit gekommen waren sie damit jedoch immer noch nicht. Sie hatten gerade einmal ein paar Informationen, die sie allerdings kaum voran brachten.
 

„Vielleicht sollten wir mal in der verbotenen Abteilung in der Bibliothek nachsehen“, schlug James vor.

„Der Bibliotheksdrachen häutet uns, wenn er uns erwischt“, meinte Sirius.
 

Mit dem Bibliotheksdrachen war Madam Pince, die strenge Bibliothekarin, gemeint. James und Sirius hatten noch eine ganze Litanei von Spitznamen, mit der sie sie „liebevoll“ betitelten.
 

„Ach der olle alte Bücher-Geier muss das ja nicht mitkriegen“, meinte James zuversichtlich. „Unter meinem Tarnumhang haben wir sicher zu dritt Platz und dann gehen wir eben nachts, wenn die sowieso nicht da ist. Ich wette die pennt sowieso fester als ein Murmeltier.“
 

Peter und Sirius lachten.
 

„Und was machen wir mit Filch?“, wollte Peter wissen.

„Wir müssen nur leise genug an dem vorbei“, winkte James ab. „Der Tarnumhang wird uns schon nicht im Stich lassen.“
 

Gesagt, getan. Ganz still und heimlich stiegen sie irgendwann nach Mitternacht aus ihren Betten und James zog seinen Tarnumhang aus seinem Koffer. Dieser war groß genug, dass sie aufrecht darunter Platz hatten. Jedoch war dies unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass sie alle drei noch nicht so groß waren.
 

Leise schlichen sie sich aus dem Schlafsaal und aus dem Gemeinschaftsraum. Es war still in den Gängen und sie waren bemüht möglichst keinen Laut von sich zu geben, damit man sie auch nicht hören konnte.
 

Vereinzelt sahen sie ein paar Geister durch die Korridore schweben, die jedoch keinerlei Notiz von den drei Regelbrechern nahmen. Gott sei Dank bemerkte auch Peeves, der Poltergeist die drei nicht, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt in einem Klassenzimmer, an dem sie vorbeikamen die Tafel mit dämlichen und meist auch beleidigenden Sprüchen vollzuschmieren. James, Sirius und Peter konnten allerdings auch nicht leugnen, dass sie einige Sprüche auch unglaublich lustig fanden.
 

Still in sich hinein lachend gingen sie weiter und begegneten bis zur Bibliothek niemandem weiter.
 

James blickte sich um, bevor er seinen Zauberstab aus der Tasche zog. Es war niemand zu sehen, also konnte er davon ausgehen, dass ihn niemand hören würde oder sehen würde, wie die Tür zur Bibliothek aufging.
 

„Alohomora“, flüsterte er und die Tür schwang einen Spalt weit auf, ohne dabei einen Laut von sich zu geben, mit Ausnahme des leisen Klickens des Türschlosses.
 

Schnell schlichen sich die drei in die Bibliothek und schlossen die Tür hinter sich. Sollte ein Lehrer bei seinem nächtlichem Kontrollrundgang hier vorbeikommen würde er sicher nicht überprüfen, ob die Tür abgeschlossen war oder nicht. Den Tarnumhang strichen sie jedoch erst ab, als sie zwischen den Bücherregalen verschwunden waren.
 

„Also“, meinte James im Flüsterton. „Greift einfach nur nach Büchern, deren Buchtitel vielversprechend klingt. Wir arbeiten die dann im Gemeinschftsraum zusammen mit Ravenclaw durch.“

„Wie wollen wir die Bücher dann eigentlich wieder zurück schmuggeln?“, fragte Peter interessiert.

„Äh…“
 

Darüber hatte James sich noch keine Gedanken gemacht. Sirius lachte unterdrückt. James konnte Streiche und so teils bis ins kleinste Detail vorausplanen, doch wenn es um so was ging, dann vergaß auch er ab und zu etwas.
 

„Ach darüber machen wir uns später Gedanken“, entschied er kurzer Hand und die drei wanderten mit erleuchteten Zauberstäben durch die Regale und suchten nach Bücher, die ihnen vielleicht Informationen geben konnten. Nach einer knappen Stunde hatten sie eine Hand voll gefunden.
 

„Gut“, flüsterte Sirius. „Die reichen erst mal, oder? Wenn nicht, müssen wir den Ausflug eben noch mal machen.“

„Du hast Recht“, bestätigte James und stopfte zwei Bücher in seine Tasche, Sirius zwei andere und Peter das letzte. „OK, kommt.“
 

Nachdem sie den Tarnumhang wieder übergezogen hatten verließen sie genau so leise, wie sie gekommen waren die Bibliothek wieder. Als sie die Tür gerade wieder hinter sich zugezogen hatten und diese wieder abschließen wollten kam ein Lehrer um die Ecke. Hastig drängten sie sich so leise wie möglich in eine kleine Nische neben der Tür und versuchten nicht zu atmen. Der Lehrer bemerkte sie nicht und er prüfte, auch wie erwartet nicht ob die Tür abgeschlossen war. Jedoch lief er nicht besonders schnell und als er gerade an ihnen vorbei war, schlichen James, Sirius und Peter gerade zu auf Zehenspitzen in die entgegengesetzte Richtung davon und ließen die Tür einfach Türe sein.
 

Bevor sie jedoch wieder in ihren Schlafsaal zurückgingen, versteckten sie die Bücher im Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft. In der hintersten Ecke des hintersten Regals gab es ein kleines Geheimfach, wo die fünf Bücher gerade so Platz fanden.
 

Zufrieden machten sie sich nun auf den Rückweg zu ihrem Schlafsaal, wobei sie nebenbei noch eine Abkürzung fanden, die ihnen bisher noch nie aufgefallen war. Die fette Dame, am Eingang ihres Gemeinschaftsraumes schlief tief und fest, als sie ankamen.
 

„Phönixfeder“, flüsterte James unter dem Tarnumhang.
 

Die Dame auf dem Portrait hörte es nicht.
 

„Phönixfeder“, wiederholte Sirius etwas lauter, doch noch immer regte sie sich nicht.

„Phönixfeder“, sagte James nun laut und zuckte sofort zusammen, in der Befürchtung ein Lehrer könnte in der Nähe sein und ihn gehört haben. Gott sei Dank war es aber nur die fette Dame gewesen.
 

„Was?“, fragte sie verschlafen.

„Phönixfeder“, erwiderte James nun noch einmal, diesmal aber wieder leiser.

„Ist Recht so“, murmelte die fette Dame und gab das Portraitloch frei, zu müde, um sich darüber Gedanken zu machen, dass sie gerade niemanden gesehen hatte, der das Passwort ihr hätte nennen können.
 

Glücklich über ihren gelungenen Ausflug stahlen sich die drei wieder zurück in ihre Betten. Sirius warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. Es war halb drei. Ob sie bis zum Frühstück ausgeschlafen waren, war fraglich, doch sie dachten nicht wirklich darüber nach und fielen wie tot in ihre Betten.
 

Es kam dann auch was kommen musste. Keiner der drei hörte an diesen Morgen den Wecker und Remus bekam, bei dem Versuch sie wachzurütteln nur ein Brummen als Antwort. Er grinste Jaydon schief an und beide erinnerten sich an Sirius’ Streich vor dem Quidditch-Spiel Gryffindor gegen Slytherin. Das war definitiv der Moment der Rache.
 

Jaydon nahm genüsslich die Karaffe mit dem Wasser vom Fensterbrett.
 

„Soll ich?“, fragte er Remus grinsen.

„Ich will nicht wissen, wo sie gestern Nacht noch gewesen sein müssen, wenn sie jetzt nicht aus den Betten kommen“, antwortete dieser. „Aber sie haben es verdient!“
 

Feierlich ging Jaydon zuerst zu Sirius hinüber. Er sollte als erster zu spüren bekommen, wie süß Jaydon diese kleine Rache schmeckte.
 

Sirius schreckte augenblicklich aus dem Schlaf hoch, als Jaydon die Karaffe über ihm leerte. Fassungslos starrte er seinen Zimmergenossen an.
 

„Guten Morgen“, meinte dieser nur gelassen und verschwand im Bad, um neues Wasser aufzufüllen und als nächstes James zu wecken.

„Seit ihr wahnsinnig?“, wollte Sirius wissen.

„Sagt ausgerechnet der jenige, der selber zu solchen Mitteln greift“, lachte Remus und er schaute von seinem Bett aus erwartungsvoll zu, wie Jaydon nun James überraschen ging. Dieser war nicht minder entsetzt als Sirius.

„Sag mal, geht’s noch?!?“

„Guten Morgen“, bekam auch er nur von Jaydon zu hören, der nun ein drittes Mal die Karaffe auffüllen ging.
 

Als schließlich auch Peter aussah wie ein begossener Pudel stellte Jaydon die Karaffe zufrieden wieder auf das Fensterbrett.
 

„Ihr habt zwanzig Minuten euch anzuziehen und in die große Halle zu kommen“, ließ er die Bombe platzen. „Ansonsten habt ihr das Frühstück nämlich verpasst.“
 

Mit diesen Worten verließen er und Remus den Schlafsaal und sie schlenderten gemeinsam in die große Halle. In ihrem Schlafsaal brach unter dessen ein heilloses Durcheinander aus, denn wie sollten drei klatschnasse, völlig verpennte Jungs innerhalb von zwanzig Minuten unten in der großen Halle sein und obendrein noch Zeit haben zu frühstücken?
 

Natürlich kamen sie satte fünf Minuten zu spät und mussten gleich zu Verteidigung gegen die dunklen Künste hasten.
 

Lily und Haily und Francy hatten die morgendliche Dusche der drei bereits von Remus geschildert bekommen und Lily und Haily hielten sie ebenfalls für absolut angemessen und freuten sich, als die drei völlig aus der Puste ins Klassenzimmer stürmten.
 

Francy hielt auch wenig davon, dass James, Sirius und Peter in der Nacht wahrscheinlich durch die Gänge gewandert sein mussten, sodass sie morgens verschliefen. Auf der anderen Seite hatte sie aber auch Mitleid mit Sirius und der Fairness halber hatte sie nicht nur ihm sondern auch James und Peter was vom Frühstückstisch stibitzt.
 

„Du bist eine Heilige!“, bedankte sich James bei Francy.

„Sie ist meine Heilige!“, stellte Sirius klar und schlang fast schon hundemäßig die Stullen herunter, die Francy geschmiert hatte. „Danke!“
 

Er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, dann betrat auch schon Professor Banister den Raum.
 

„Guten Morgen, alle zusammen“, grüßte er gut gelaunt die Klasse und warf einen fröhlichen Blick in die Runde. „Ich freu mich, dass ihr alle wohlbehalten aus den Ferien zurück seit, auch wenn einige von euch scheinbar noch nicht ganz realisiert zu haben scheinen, dass sie nun wieder frühen aus den Betten müssen…“
 

Er warf einen schmunzelnden Blick zu James und Peter rüber, die gerade ausgiebig gegähnt hatten. Peinlich berührt saßen sie sofort kerzengerade auf ihren Plätzen. Ein paar ihrer Mitschüler lachten.
 

Professor Banister hatte für diese Stunde einen Glaskäfig mit einem Grindelow mitgebracht, ein Wesen, welches auch im See zu finden war. Eindrucksvoll erklärte er den Schülern die Eigenschaften dieses Tieres. Die Schüler brauchten heute also nichts weiter zu tun als mitzuschreiben.
 

Am Ende der Stunde schaffte Professor Banister den Käfig weg und wandte sich noch einmal an die Klasse.
 

„Und nächstes Mal werden wir diese Stunde in die Praxis umsetzen“, versprach er. „Bis dahin habt ihr euch dann hoffentlich wieder alle an den normalen Tagesablauf gewöhnt.“
 

Er grinste noch einmal, dann entließ er sie alle in ihre Pause.

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Der Tag verging und James, Sirius und Peter arbeiteten an diesem Nachmittag klammheimlich die stibitzten Bücher durch, wobei sie auch hier nicht allzu viel fanden. Man hätte meinen können, dass die drei aus der Lektion vom Morgen gelernt hatten, doch Sirius schlug erneut den Ausflug in die Bibliothek vor, um erneut zu gucken, ob sie irgendetwas brauchbares finden konnten und natürlich siegte bei keinem der drei die Stimme der Vernunft.
 

Also schlichen sie sich diese Nacht wieder davon und wieder verlief es ohne irgendwelche Probleme. Das einzige, was wieder die logische Konsequenz war, war die Tatsache, dass sie am darauffolgenden Morgen natürlich nicht ausgeschlafen waren.
 

Immerhin wurden sie dieses Mal schon wach, als Remus sie wachrüttelte. Und dieses Mal kamen sie auch noch rechtzeitig zum Frühstück, auch wenn sie dort fast wieder eingeschlafen wären.
 

Wieder gaben die Bücher zwar etwas Auskunft, jedoch nicht soviel, als dass sie mit diesem Wissen hätten arbeiten können. Außerdem waren sie sich nun sicher, dass sie in der verbotenen Abteilung keine weiteren Bücher finden würden, die ihnen helfen konnten und so blieb ihnen in der folgenden Nacht nur noch die Option die Bücher wieder zurück zu schmuggeln.
 

Wenigstens aber, waren sie ab da an morgens wieder halbwegs ausgeschlafen.

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Hallo^^

*winks*
 

Sorry dass ich mal wieder ewig lange gebraucht habe, dieses Kapi zu schreiben. *drop*

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen^^
 

lg

Friedi
 

Following next:

- Girls Days

- Valentinstag

Girls Days

Die ersten Tage und Wochen im Januar vergingen. Mitte des Monats verschwand Remus wieder wie gewöhnlich. Keiner seiner Freunde störte sich auch nur im Geringsten daran, denn man war es inzwischen gewöhnt. Trotzdem ließ sich Remus wieder eine Ausrede einfallen, um sein Verschwinden zu erklären. Er merkte nicht, dass es ihm kaum einer abkaufte und auch nicht, dass seine Freunde gerade die Zeit des Verschwindens ausnutzten, um weitere Recherchen anzustellen. Doch noch immer drehten sie sich damit im Kreis.
 

Die Mädels hielten sich aus diesen Angelegenheiten raus. Elina versorgte lediglich Remus Wunde, als dieser mal wieder völlig zerkratzt zurückkehrte. Sie war die einzige, der er bereits vor Monaten eine andere Geschichte erzählt hatte, die zwar der Wahrheit entsprach, jedoch den entscheidenden Teil ausließ, sodass er glaubte, dass sie sein Geheimnis trotzdem nicht kannte. Er hatte fürchterliche Angst Elina könnte mit ihm Schluss machen, wenn sie es erführe. Tatsächlich aber fand sie es süß von ihm, dass er ihr nur halbe Wahrheiten erzählte, nur um sie nicht zu verängstigen. Sie sagte ihm davon allerdings nichts, sondern tat so, als ob sie Remus’ Geschichte für die ganze Geschichte halten würde.
 

Lily und Haily unterdessen waren mittlerweile etwas neidisch auf Francy und Elina geworden und hatten angefangen die Jungs in der Schule genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht war einer von ihnen ja der perfekte Traumboy, mit dem sie den Rest ihrer Tage verbringen würden.
 

Sie hatten eine Art Bewertungsskala von 1 bis 10 erstellt und stuften nun die einzelnen Jungs ein, wobei sie neben Aussehen auch Charakter bewerteten. Je höher der Wert, desto besser. James bekam wegen seiner Arroganz von Lily eine drei verpasst. Haily bewertete etwas weniger streng, was allerdings auch daran lag, dass sie ihn einfach besser kannte. Trotzdem bekam er auch von ihr lediglich sechs Punkte. Keiner der beiden konnte sich vorstellen, dass dieser Wert steigen könnte und auch keiner der beiden machte sich im Moment darüber Gedanken.
 

Lily guckte auch immer öfter bei Haily’s Quidditchtraining zu, um sie anzufeuern. Auf der anderen Seite aber auch, um vielleicht ein paar der Jungs besser einschätzen zu können.
 

„Der eine Treiber von euch ist doch ganz niedlich, findest du nicht?“, erzählte sie, als Haily sich nach einer Trainingseinheit zu ihr auf die Tribüne setzte.

„Jordan?“, erkundigte sich Haily. Lily nickte kurz. „Joah, er ist ganz nett. Ich persönlich würde ihm sieben oder acht Punkte geben.“

„Sieben oder acht?“, fragte Lily ungläubig. „Er ist ein Ass als Treiber! Also mindestens neun Punkte!“
 

Haily kicherte.
 

„Hey, David ist auch nicht schlechter als Treiber, als Jordan“, fand sie. „Und die beiden sind auch ein super Team, also kannst du da schlecht irgendwelche Abstufungen machen.“

„Ja, aber David ist zu unerreichbar.“
 

Jetzt lachte Haily.
 

„Er ist in der 6.! Na und?“

„Wie; Na und? Er ist 16. Wir sind 12. Der Altersunterschied bedeutet theoretisch 100 Jahre. Das wäre wie wenn Eragon und Arya zusammen kommen würden.“

„Pfffffft… Hihi … Da besteht ein Unterschied! Sie ist älter als er! Und sie ist eine Elfe!“

„Ja, aber es wurde gesagt, dass sie auch schon ziemlich alt sein muss, ohne dass man ihr es ansieht. Und Eragon war überrascht, als er sich ausgerechnet hat, wie alt sie sein musste.“

„Ich hätte nicht gedacht, dass man dieses Beispiel mit uns und David vergleichen könnte“, kicherte Haily.

„Lach nicht!“
 

Lily knuffte Haily leicht in die Seite.

Sie hatten das Buch „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“ vor etwa drei Wochen durchgelesen gehabt und nachdem sie sich Buchkataloge besorgt hatten, hatten sie nun auch den zweiten Teil bestellt gehabt und warteten noch darauf, dass dieser ankam. Sie hatten das Buch an Haily’s Eltern geschickt und Haily hatte sie per Brief darum gebeten, das Buch ihr dann zuzuschicken, wenn es da war, denn die Muggelpost wusste, sicher nicht, wo Hogwarts lag.
 

„Was hältst du von Ian oder Ken?“, wechselte Haily nun wieder das Thema.

„Joah, auch nicht schlecht, aber mindestens genauso unerreichbar wie David.“

„Hey, drei Jahre sind ein ganz realistischer Altersunterschied“, lachte Haily. „Meine Eltern sind auch drei Jahre auseinander.“

„Ehrlich? Meine sind nur ein Jahr auseinander.“
 

In dem Moment rief James von unten zu ihnen hoch.
 

„Wollt ihr dort oben eigentlich Wurzeln schlagen oder kommt ihr mit in den Gemeinschaftsraum?“

„Wir schlagen lieber Wurzeln“, erwiderte Lily prompt, woraufhin Haily sich rücklings auf die Tribüne legte vor Lachen.

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Vor dem Abendessen trafen sich Lily und Haily noch mit Francy und Elina in der Bibliothek. Francy fand das neue Lieblingsgesprächsthema der beiden unglaublich amüsant.
 

„Bin ich froh, dass ich mir darüber keine Gedanken muss“, lachte sie.

„Ja, du Glückspilz!“, grummelte Haily. „Ihr könntet uns auch nen Freund einpacken in Geschenkpapier. Mit Schleife.“
 

Lily lachte, ebenso wie Francy und Elina.
 

„Was ist daran so witzig?“, wollte Haily wissen.
 

Keine ihrer drei Freundinnen konnte das Lachen unterdrücken. Haily sah sie alle drei nur verständnislos an und wartete mehr oder weniger geduldig, bis sie sich wieder eingekriegt hatten.
 

„Also mir hat die Idee gefallen“, fand sie gespielt beleidigt.

„Ja, aber schwer realisierbar“, kicherte Francy.

„Das macht ja im Grunde genommen erst mal nix“, meinte Haily.
 

Wieder schmiss es Lily, Francy und Elina weg.
 

„Ihr seit heute unglaublich albern!“

„Das sagt die Richtige!“, lachte Lily.
 

Irgendwann hatten sich die drei Mädels aber wieder beruhigt und sie wanderten zu ihrem mittlerweile zweitliebsten Thema über: Eragon. Haily’s Eltern hatten den zweiten Band nun per Eule an sie geschickt gehabt und erwartungsvoll packten sie gemeinsam das Buch aus. Der Titel lautete „Eragon – Der Auftrag des Ältesten“. Es hatte einen roten Einband und einen roter Drache war darauf zu sehen.
 

„In dem Buch schlüpft bestimmt der zweite Drache“, vermutete Lily, den roten Drachen betrachtend.
 

Eragon’s Drache Saphira war bereits auf dem ersten Buch aufgedruckt gewesen und man erkannte auch, dass der rote Drache männlich sein musste, denn auch Saphira hatte man schon anhand des Einbandes angesehen, dass sie weiblich war.
 

„Ja, vielleicht“, stimmte Francy zu. „Ich bin so gespannt, wer es ist.“
 

Weiter wurde nicht spekuliert. Die drei Mädels waren so gespannt, dass sie sofort das Buch aufschlugen und Haily fing anzulesen. Elina holte unterdessen ihr Zeichenzeug wieder dazu und illustrierte das, was Haily vorlas, wobei das Buch nicht gerade friedlich anfing.
 

Nach dem ersten Kapitel und nachdem die Mädels das erste Kapitel ausdiskutiert hatten, war Francy dran mit weiterlesen und nach ihr kam Lily an die Reihe und so ging das in der Reihenfolge immer weiter.
 

„Oh, Roran wird in dem Buch auch zum Protagonisten“, freute sich Haily.
 

Roran war Eragon’s Cousin, aber bisher hatte man nur wenig über ihn erfahren und nun konnte man sich also auch in ihn besser hineinversetzen.
 

Irgendwann, nachdem das Buch vielleicht vier oder fünf Runden rumgereicht worden war, präsentierte Elina ihren Zwischenstand ihrer Bilder, die die Geschichte bisher echt gut nacherzählen konnten.
 

„Oh, darf ich mir den Roran hier verdoppeln?“, bat Haily und hielt das eine Bild hoch, das Elina von ihm gezeichnet hatte. Diese nickte nur. „Doppio.“
 

Der erste Versuch klappte nicht so ganz, wie Haily sich das vorgestellt hatte.
 

„Soll ich James dazu holen?“, fragte Francy lachend.
 

Dieser Spruch alleine wirkte scheinbar genauso wie das Angestachle von James und der zweite Versuch gelang dann. Haily war zufrieden und grinste Francy bloß an.
 

„Brauchst du nicht mehr“, meinte sie.
 

Francy und Lily kicherten und auch Elina grinste.
 

Madam Pince kam um die Ecke.
 

„Los jetzt aber raus hier“, scheuchte sie die Mädels in strengem Ton auf. „Ich will die Bibliothek gleich abschließen.“
 

Verdutzt stellten die vier fest, dass sie vor Lauter Lesen das Abendessen komplett vergessen hatten. Jetzt noch in die große Halle runter zu gehen würde nichts mehr bringen, denn es war garantiert bereits alles wieder abgeräumt worden.
 

Sie verabschiedeten sich und Haily nahm das Buch mit ihn ihren Schlafsaal.
 

„Aber nicht ohne mich weiterlesen“, erinnerte Lily sie grinsend, als würde sie Haily genau das zutrauen.

„Nein, keine Sorge“, versicherte Haily ihr, ebenfalls grinsend.
 

Bevor sie sich allerdings umdrehen und weiter zu ihren Schlafsälen gehen konnten, wurden sie von James, Sirius und Remus abgefangen.
 

„Und, wo waren wir denn beim Abendessen?“, wollte James wissen.

„Was interessiert es dich?“, erwiderte Lily. „Bist du vielleicht unser Babysitter?“

„Ich will es doch nur wissen“, verteidigte James sich.

„Wir waren in der Bibliothek und haben gelesen“, erzählte ihm Haily wahrheitsgemäß.

„Ihr vergesst beim Lesen sogar zu essen?“ Sirius klappte der Unterkiefer runter. „Das kann nicht gesund sein!“

„Dass du das nicht nachvollziehen kannst, war ja klar“, lachte Remus.

„Hey, was sollte ich denn beispielsweise Onkel Liones und Tante Caithlin sagen, wenn ich ihnen weismachen müsste, dass Haily beim Lesen verhungert ist“, stellte sich James auf Sirius’ Seite und blickte Remus an.
 

Die Mädels ließen allesamt ein spöttisches Lachen hören.
 

„Du bist der König der Übertreibungen“, fand Haily.

„Wieso Übertreibung?“, fragte Sirius.

„Na weil es unwahrscheinlich ist“, meinte Remus. „Dieses eine Mal wird sie schon nicht umbringen.“
 

Eigentlich hätte Remus das Thema jetzt für erledigt gehalten, aber James und Sirius wollten noch weiter widersprechen.
 

„Lass gut sein“, versuchte Francy Sirius grinsend zu beruhigen. Dann gab sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und ging mit Haily zusammen hoch in ihren Gemeinschaftsraum.
 

Sirius schien nun auch überzeugt zu sein. James jedoch sah seinen besten Freund fassungslos an, weil dieser sich so einfach überzeugen lies. Allerdings achtete keiner weiter auf ihn. Lily ergriff ihre Chance, verabschiedete sich von Elina und ging hoch zu den Gryffindors, Sirius folgte ihr nur wenige Augenblicke später und Remus begleitete Elina zu den Hufflepuffs. Und so blieb James nichts anderes übrig als das Thema ebenfalls auf sich beruhen zu lassen und ebenfalls in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu verschwinden.

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Für das Wochenende darauf planten die Mädels eine kleine Pyjama-Party. Haily und Francy hatten dafür ihre Schlafsaalkameradinnen Ayla und Madelein gefragt, ob sie etwas dagegen hätten, wenn Lily und Elina an diesem Abend mit bei ihnen übernachten würden.
 

Die beiden Mädels schüttelten mit den Köpfen und von der Pyjama-Party hatten sie ja schließlich auch etwas.
 

„Können wir euch behilflich sein?“, bot Madelein an.

„Eigentlich gibt es nicht viel“, überlegte Francy. „Aber wenn ihr irgendwas zum Nachen oder sonst irgendwas habt, dann könnt ihr es gerne mit rausholen, wenn ihr wollt.“
 

Haily zog unterdessen zwei kleine Kuschelkissen aus ihrem Koffer und diverse Mädchenzeitschriften, die sie in Winchester in einem Zeitschriftenhandel gefunden hatte. Und sie hatte sich am Vorabend ihrer Rückreise nach Hogwarts aus der Handtasche ihrer Mutter ein paar Schminkutensilien stibitzt. Die hatte davon sowieso genug. Sie trug zwar nie alles gleichzeitig, aber sie meinte so hätte sie jeden Tag einfach mehr Auswahl. … Wenn sie denn so sah… Haily jedenfalls empfand das als unglaublich praktisch.
 

„Warte mal“, rief Ayla plötzlich. „Meine Eltern haben mir zu Weihnachten auch etwas Nagellack geschenkt.“
 

Sie schaute in ihrem Koffer nach und holte drei kleine Fläschchen heraus: Saphirblau mit Glitzer, ein helles Rosa und Bronze. Haily strahlte.
 

„Die sehen schön aus“, bestätigte sie.

„Danke“, erwiderte Ayla. „Wenn ihr möchtet, könnt ihr die auch mit ausprobieren.“

„Oh, ja gerne“, freute sich Haily. „Das ist lieb!“
 

Die vier Ravenclaws wandten sich nun der Gestaltung des Schlafsaals zu. Sie rückten ihre Nachttische zusammen und legten ihre gesamten Vorräte an Schokofröschen, Kesselkuchen, Lakritz-Zauberstäben und ähnlichem ab.
 

Francy fand in den Zeitschriften, die Haily ausgepackt hatte einige Tipps für Frisuren.
 

„Die könnten wir doch auch mal ausprobieren, oder?“, schlug sie vor.

„Ja“, überlegte Haily. „Aber die sehen kompliziert aus, findest du nicht?“

„Hm…“, grübelte nun auch Francy. „Wir könnten doch vielleicht Elina’s Schwester Adriana fragen, ob sie so etwas kann.“

„Könnte man machen“, stimmte Haily zu. „Moment.“
 

Und schon war sie aus dem Schlafsaal verschwunden, um Adriana zu suchen. Wenig später kam sie mit ihr zurück. Adriana hatte sich zwar im ersten Moment etwas gewundert, dass Lily und Elina mit hier übernachten wollten, aber mit Gryffindor war Ravenclaw nun sowieso schon eng befreundet und bei Elina hatte auch niemand etwas dagegen, sodass sie sie nicht weiter nachfragte und gerne den sechs Mädels bei ihrer kleinen Pyjama-Party behilflich war.
 

Sie betrachtete die Frisuren-Tipps, die Francy entdeckt hatte.
 

„Einige kann ich euch machen“, sagte sie. „Die anderen… weiß ich nicht. Aber ich kann es gerne versuchen.“

„Danke, Adriana“, strahlte Francy.

„Kein Problem“, winkte diese ab und lächelte. Dann sah sie auf die Uhr. „Ich glaub es gibt aber auch gleich Abendessen.“

„Oh ja stimmt“, bemerkte Haily. „Da sollten wir gehen, bevor Jamie uns wieder vorwirft, dass wir nicht waren.“
 

Francy lachte.
 

Unten in der großen Halle saßen Lily und Elina bereits am Tisch der Gryffindors. Francy und Haily setzten sich zu ihnen.
 

„Ist alles abgeklärt“, erzählte Haily stolz. „Ayla und Madelein haben nichts dagegen, wenn ihr bei uns übernachtet und wir haben Adriana gefragt, ob sie uns frisieren kann und sie hat zugestimmt.“

„Cool“, erwiderte Lily.

„Sollen wir noch irgendwas mitbringen?“, fragte Elina.

„Eigentlich nicht“, schüttelte Haily den Kopf. „Wir haben genug zum Futtern und alles. Es sei denn ihr habt irgendwas, was ihr noch mitbringen würdet, aber ansonsten nicht wirklich.“

„Ist gut“, sagte Lily.
 

„Was wollt ihr denn machen?“, mischte sich Sirius neugierig ein.

„Nichts, was für deine Ohren bestimmt wäre“, antwortete Haily.

„Ach kommt schon!“, bettelte er.

„Du hast da sowieso nichts von“, versicherte Haily.

„Bittööö!“

„Nein!“

„Ich kann euch auch heimlich hinterher schleichen.“

„Wag es dir…!“

„Dann sagt mir doch einfach, was ihr vorhabt.“

„Das nennt man Erpressung, Sirius.“

„Sicher! Wer ist jetzt Königin der Übertreibungen?“

„OK, vielleicht ist es etwas übertrieben, aber es kommt dem trotzdem nahe.“

„Ich möchte es doch nur wissen.“

„Und wir wollen es dir aber nicht sagen.“
 

Sirius wandte sich nun an Francy.
 

„Francy?“, bettelte er nun sie.

„Neugier’s Kalle seine Nase…“, erwiderte diese.

„Hä?“

„Sei einfach nicht so neugierig.“

„Ich bin aber neugierig.“

„Oh, Sirius, du nervst!“, stellte Lily fest.
 

James, Remus, Peter und Jaydon kamen dazu.
 

„Was’n?“, fragte James.

„Die Mädels haben heute irgendwas vor und wollen es mir nicht sagen“, erklärte Sirius kurz.

„Weil es dich auch gar nichts angeht“, warf Haily ein.

„Und geht es mich was an?“, fragte James prompt.

„Nein!“, sagte Haily und verschränkte ihre Arme. „Und da du es Sirius hinterher sowieso erzählen würdest, erst recht nicht!“

„Habt ihr etwas Geheimnisse vor uns?“, empörte sich Sirius.

„Ja, haben wir. Ist daran irgendetwas Verwerfliches?“, wollte Lily wissen.

„Ihr seid ja so gemein!“, kam es von Sirius.

„Sirius, James, ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass ihr euch aufführt, wie kleine Kinder?“, mischte sich Remus ein.

„Also echt mal!“, pflichtete Jaydon Remus bei.

„Was ist so schlimm daran neugierig zu sein?“, wollte James wissen.

„Lasst es doch ganz einfach gut sein“, schlug Jaydon vor.

„Ihr kommt ja doch nicht weiter“, meinte Peter.
 

James und Sirius gaben sich, nun da sie sich überstimmt sahen, geschlagen, setzten sich aber den Mädels gegenüber, in der Hoffnung sie würden es einfach so aufschnappen können, was sie vor hatten. Haily, Francy, Lily und Elina allerdings redeten in Gegenwart der Jungs nicht weiter über ihre geplante Pyjama-Party und Elina unterhielt sich mit Remus, während Haily und Lily so unauffällig wie möglich die anderen Jungs in ihrer Nähe beobachteten und sich tuschelnder weise berieten, welche Benotung sie ihnen geben würden.
 

Martin Williams, ein Gryffindor aus dem Jahr über ihnen, bekam von Haily acht Punkte, während Lily ihm sieben gab. Freddy Corner, aus der Vierten in Ravenclaw bekam von beiden neun Punkte anerkannt. Philip DaCopa, aus Haily’s und Francy’s Klasse, bekam einmal sechs und einmal sieben Punkte.
 

Auf diese Art und Weise kamen noch eine ganze Reihe weitere Jungs zu ihren Punkten. James beobachtete die beiden Mädels irritiert. Er hätte jetzt eigentlich gerne Sirius nach seiner Meinung gefragt, doch dieser war ein Gespräch mit Francy verwickelt, das aber scheinbar auch nichts mit dem vorherigen Thema zu tun hatte.
 

James grummelte. Die Welt hatte sich mal wieder gegen ihn verschworen.
 

Alex Curton kam zu ihnen rüber und wandte sich an James, Sirius, Remus, Peter und Jaydon.
 

„Hey“, grüßte er. „Habt ihr nachher Lust mit uns oben im Gemeinschaftsraum im siebten Stock Karten und so was zu spielen?“

„Klar, sicher“, nahm James an. „Wer ist eigentlich sonst noch so dabei?“

„Nur mein Bruder Chris und die beiden anderen aus unserem Schlafsaal“, antwortete Alex.

„Klar, warum nicht“, nahm auch Remus das Angebot an. Jaydon, Sirius und Peter nickten ebenfalls zustimmend.

„OK“, sagte Alex und ging wieder.
 

Nach dem Essen waren die Mädels besonders schnell verschwunden, dass James und Sirius gar nicht erst in die Versuchung kommen konnten, ihnen nachzuschleichen. Die jedoch konnten nun, da sie ja mit Haily’s und Francy’s Klassenkameraden Karten spielen wollten sowieso nicht in irgendeiner Weise spionieren.
 

Haily und Francy zeigten Lily und Elina den Weg in ihren Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum der Ravenclaws musste sowieso der luftigste Raum im ganzen Schloss sein. Alles war in Mitternachts-blau und Bronze dekoriert und der Ausblick aus den hohen Bogenfenstern war herrlich. In der Nische neben der Tür zu den Schlafsälen stand eine Statue einer Frau aus weißem Marmor. Sie stellte Rowena Ravenclaw dar, die Gründerin des Hauses.
 

„Ihr habt es so schön hier“, staunte Lily.

„Danke“, grinste Haily und führte sie nach oben.
 

„Hi“, wurden sie im Vorbeigehen von einem Fünftklässler begrüßt, der gerade aus seinem Schlafsaal etwas geholt zu haben schien.
 

Lily blickte ihm hinterher.
 

„Robin Donaldson“, sagte Haily als dieser außer Hörweite war. „Wie war das mit der ‚Unerreichbarkeit’?“
 

Sie grinste.
 

„Ja, eindeutig“, fand Lily. „Findest du nicht auch, dass er ne glatte 10 ist?“

„Ähm… 9,5“, grinste Haily noch breiter.

„Ihr habt Probleme!“, kicherte Francy und ging voraus in ihren Schlafsaal.

„Findest du?“, kicherte Lily und folgte ihr.

„Ja, eindeutig!“
 

Sie schlüpften in ihre Nachthemden. Haily trug ein hübsches blaues Trägernachthemd mit braunen Verzierungen. Lily trug über ihrem grünen Nachthemd einen gleichfarbenen Morgenmantel. Elina und Francy trugen beide gemütlich aussehende Pyjamas.
 

Ayla und Madelein kamen nur fünf Minuten später dazu. Ihnen folgte Adriana.
 

„Hallo“, grüßte letztere Lily und Elina, während auch Ayla und Madelein sich umzogen.
 

Elina umarmte ihre große Schwester kurz. Dann setzten sie sich alle im Schneidersitz auf die Betten.
 

„Habt ihr schon eine Vorstellung, welche Frisuren ich euch machen soll?“, erkundigte sich Adriana.

„Die hier ist schön“, meinte Lily und deutete auf eine Hochsteckfrisur, bei der einzelne Strähnen lose herunter hingen und ein paar kleine Blüten verzierten diese.

„Ui“, meinte Adriana. „Hast du Blumen?“
 

Sie grinste.
 

„Ich habe Stoffblumen“, meldete sich Haily und holte eine mittelgroße Schachtel hervor, in der ein Haufen verschiedener Stoffblumen waren in den verschiedensten Farben.

„Wieso hast du so viele?“, wollte Adriana wissen.

„Weil ich immer Stoffblumen im Haar trage“, erzählte Haily. „Und das seit ich vier oder fünf war. James hatte mir damals mal eine ins Haar gesteckt und gemeint das steht mir.“
 

Sie grinste. Lily blickte Haily etwas skeptisch an. Diese konnte sich denken, was Lily dachte, ging aber nicht weiter darauf ein.
 

„Na gutti“, meinte Adriana. „Na dann Lily.“
 

Lily setzte sich aufrecht auf Haily’s Bett, während Adriana nach einem Kamm in ihrer Tasche kramte. Dann fing sie an Lily durch die Haare du kämmen.
 

„Du hast wunderschöne dichte Haare“, bewunderte Adriana.

„Danke“, grinste Lily und sie ließ sich von Francy einen Schokofrosch reichen.

„Also ich nehme an, ihr wollt dann auch wissen, wie ihr euch die Frisuren auch selber machen könnt“, vermutete Adriana. „Denn dann sollte vielleicht mindestens einer von euch aufmerksam zugucken.“
 

Sie grinste und Elina und Haily setzten sich prompt zu beiden Seiten neben sie. Francy guckte sich in der Zwischenzeit eine schöne Farbe für ihre Fingernägel aus.
 

„Soll ich dir helfen?“, bot Madelein an, als Francy sich für das Mitternachts-blau von Ayla entschieden hatte.

„Ja, bitte“, erwiderte Francy und reichte Madelein das Fläschchen.

„Ich glaube, ich könnte dann auch mal versuchen dir kleine Blumen in Bronze oder so draufzumalen“, meinte Madelein. „Ich habe meiner Mutter mal zugeguckt, wie sie meiner großen Schwester so was gemacht hat.“

„Ui cool!“, mischte sich Ayla ein. „Da muss ich auch mal zugucken.“

„Malst du mir dann nachher auch?“, fragte Haily von ihrem Bett aus.

„Ja, sicher“, versprach Madelein.

„So schwer ist das, glaube ich auch nicht“, meinte Adriana. „Du musst mal gucken, irgendwo in meiner Handtasche sind auch Zahnstocher. Mit denen geht es am besten.“

„Wozu hast du Zahnstocher in deiner Tasche?“, wollte Elina wissen.

„Äh…“, überlegte Adriana. „Keine Ahnung. Die sind halt drin. Und für eure kleine Party sind die doch jetzt auch mal nützlich, nicht?“
 

Ayla kramte in Adriana’s Handtasche.
 

„Hab sie“, rief sie und wandte sich wieder ihrer besten Freundin und Francy zu. Madelein bemalte unterdessen Francy’s Fingernägel mit dem Blau.
 

Irgendwann wandte sich das Gespräch der Mädels wieder dem neuerlichen Lieblingsthema von Haily und Lily zu. Auch Madelein und Ayla waren ebenso an diesem Thema interessiert, da auch sie noch keinen Freund hatten.
 

„Ich finde dieser Maximilian Brooks aus der 6. ist doch auch echt süß, findet ihr nicht?“, sagte Ayla.

„Den kenne ich nicht“, gab Haily zu und auch Lily blickte ratlos.

„Der ist eine Klasse über mir, hier in Ravenclaw“, erklärte Adriana. „Zarah war auch mal an ihm interessiert. Glaub mir, Ayla, der sieht nur gut aus. Aber er würde nur mit dir spielen.“

„Und sein bester Freund Alan?“, wollte Madelein wissen.

„Der ist auch nicht besser“, versicherte Adriana. „Außerdem würde ich euch sowieso nicht raten für jemanden zu schwärmen, der vier Jahre älter ist als ihr. Der Altersunterschied wird erst später unbedeutsam.“

„Ich hab’s ja gesagt!“, grinste Lily.
 

Haily lachte.
 

„Und Remus ist und bleibt der einzig Wahre!“, stellte Elina fest.
 

Sie erntete dafür Gekicher von Haily, Lily, Francy, Ayla und Madelein und auch Adriana hatte kurz in sich hinein gelacht.
 

„Sicher, Mausi“, grinste sie.

„Das hilft uns ja aber jetzt nicht weiter“, grinste Haily. „Er kann ja schlecht mit uns allen gehen.“

„Meiner!“, freute sich Elina und kicherte.
 

Haily war ein kleines Kissen nach Elina, diese jedoch lachte nur.
 

„Oder Sirius Black“, fiel Madelein ein. „Der sieht auch gut aus.“

„Sirius ist mit mir zusammen!“, wies Francy sie darauf hin.

„Oh, sorry.“
 

So ging das noch eine Weile so weiter. Haily und Lily fielen auch noch einige Jungs an dieser Schule ein, die Potentiell in Frage kämen könnten. Irgendein Haken fand sie allerdings auch immer wieder, bis sie resigniert zu dem Schluss kamen, dass es an Hogwarts wahrscheinlich keine gescheiten Jungs gab, die nicht schon vergeben waren.
 

„Das glaube ich nicht“, meinte Adriana. „Ich wette, wenn ihr irgendwann mal einen Freund habt, dann ist es jemand, den ihr heute noch ganz anders bewertet hättet.“
 

Haily blickte sie ungläubig an.
 

„Wie soll denn das funktionieren?“

„Wart’s ab.“
 

Sie war gerade damit fertig geworden Elina zu frisieren und nun war Haily an der Reihe. Francy wartete unterdessen ungeduldig, dass ihr Nagellack trocknete. Trotzdem war sie bereits dabei Madelein’s Werk stolz zu präsentieren.
 

Sie hatte die meisten Fingernägel einfarbig gelassen und hatte nur auf die beiden Ringfinger jeweils zwei kleine bronzefarbene Blumen draufgemalt.
 

„Du bist spitze, Mady“, meinte Lily und bewunderte Francy’s Nägel.

„Danke“, rief Mady, die gerade dabei war sich von Ayla die Nägel machen zu lassen.

„Zeig mal“, bat Elina. Francy ging zu ihr rüber. „Oh wie schön!“
 

Irgendwann, nachdem alle Mädels frisiert waren und alle die verschiedenfarbigsten Fingernägel hatten, mussten natürlich noch Fotos gemacht werden. Die Frisuren hielten ja natürlich nicht über Nacht also mussten andere Beweise her. Adriana fungierte als Photographin.
 

„So“, sagte sie schließlich und zog das letzte Foto aus der Sofortbildkamera. „Sieht cool aus.“

„Danke, Ria!“ Elina umarmte ihre Schwester.

„Gern gescheh’n“, winkte diese ab.
 

Da es nun schon spät war und es auch allmählich kalt wurde, verkrümelten sich die Mädels unter ihre Denken und Francy holte „Eragon – Der Auftrag des Ältesten“ wieder hervor. Sie waren mittlerweile über die Hälfte des Buches hinaus und Ayla und Madelein verstanden nicht wirklich immer auf Anhieb, worum es ging, deswegen machten Francy, Haily und Lily beim Lesen immer mal ne Pause und einer der drei erklärte kurz die Zusammenhänge.
 

Adriana verstand von der Handlung mindestens genauso viel, wie Mady und Ayla. Ihr, jedoch, war es relativ gleich. Sie fand es viel spannender ihrer kleinen Schwester beim Illustrieren über die Schulter zu blicken.
 

„Wie machst du das eigentlich?“, fragte sie irgendwann.

„Zuhören und der Rest kommt irgendwie von ganz allein“, meinte Elina.

„Du bist wahnsinnig talentiert.“
 

Elina fühlte sich geschmeichelt.
 

„Zeig mal, Elina“, bat Lily.
 

Elina, die gerade mit einem Bild von Roran und den anderen Bewohnern des Heimatdorfes von Eragon fertig geworden war, reichte ihre Ergebnisse rum.
 

„Oh mein Gott, die sind ja wunderschön!“, bemerkte Ayla.

„Wie herrlich!“, bewunderte auch Mady die Bilder.

„Das Bild hier von Eragon und Arya möchte ich auch haben“, meldete Francy.

„Soll ich es für dich verdoppeln?“, bot Adriana an.

„Warte, ich kann das jetzt ja auch“, grinste Haily und holte ihren Zauberstab und nahm sich dann das Bild von Eragon und Arya. „Doppio!“
 

Diesmal klappte der Zauber auf Anhieb.
 

„Bitte schön.“ Haily reichte Francy die Kopie.

„Wer hat dir dieses Zauber eigentlich gezeigt?“, fragte Adriana. „Der ist doch eigentlich erst in der dritten Klasse bei Flittwick dran.“

„Feli hat für uns schon mal ein Bild verdoppelt“, erklärte Elina.

„Aha“, sagte Adriana. „Na dann…“
 

Haily wandte sich nun wieder dem Buch zu und las weiter vor. Theoretisch hätten die drei Bücherwürmer die ganze Nacht so vorlesen können, wenn Adriana nicht irgendwann festgestellt hätte, dass es bereits halb drei war, was dazu führte, dass sie wohl oder übel Schluss machen mussten. Denn auch wenn es Wochenende war, musste man ja nicht unbedingt bis sonst wann aufbleiben.
 

Adriana half noch dabei die Frisuren zu lösen, dann verschwand sie in ihren eigenen Schlafsaal.
 

„Habt ihr noch Gruselgeschichten?“, fragte Ayla, als sie das Licht gelöscht hatten.

„Oh mein Gott!“, kam es nur von Lily, die sich noch gut an die Gruselgeschichten von Remus Geburtstagsparty erinnerte.

„Bist du sicher, dass du Gruselgeschichten hören willst?“, fragte Francy.

„Ja, ich liebe Gruselgeschichten“, meinte Ayla. „Mein großer Bruder hat mir als ich klein war immer welche erzählt.“

„Was hast du für einen Bruder?!?“, kam es von Lily. Die Frage blieb allerdings unbeantwortet.
 

„Ich kenne eine Gruselgeschichte“, sagte Mady, woraufhin Haily, Lily, Francy und Elina ziemlich angespannte Gesichter machten. „Es war ein mal ein alter einsamer Mann. Er lebte in einer Hütte am Waldrand, direkt neben einer alten unbenutzten Eisenbahnlinie.

Eines Abends bekam er einen mysteriösen Anruf. "Heute Nacht um punkt 12 fährt ein Zug bei dir vorbei..."Tuut TuuT tuut...

Er dachte sich aber nichts weiter dabei und ging schlafen. Denn die Gleise wurden ja schon lange nicht mehr benutzt. Doch um genau um Mitternacht hörte er einen Zug an seinem Haus vorbeifahren. Tuut TuuT tuut...

Am nächsten Abend kam noch einmal der gleiche Anruf: "Heute Nacht um punkt 12 fährt ein Zug bei dir vorbei..."Tuut TuuT tuut...

Doch diesmal wollte er wach bleiben um den Zug mit eigenen Augen zu sehen.

Und tatsächlich um Punkt Mitternacht kam ein Zug an, doch diesmal blieb er stehen. Der alte Mann schien seinen Augen nicht zu trauen. Aus dem Zug stiegen sechs schwarz gekleidete Männer. Sie trugen einen schwarzen Sarg.

Sie stellten ihn auf einen schwarzen Tisch. Gespannt schaute der alte Mann was nun passieren mag.

Und dann öffneten die sechs schwarz gekleideten Männer den Sarg.

In dem Sarg lag ein Tuch. Ein weißes Tuch. Und was stand da auf dem Tuch? Der alte Mann versuchte sich anzustrengen die Schrift zu lesen.

SO WEIß WÄSCHT NUR PERSIL
 

Die Anspannung aus den Gesichtern der Mädels löste sich und sie mussten lachen.
 

„Die ist genial!“, meinte Haily. „Ich kannte bisher nur solche Grausamen.“

„Ja, ich auch“, lachte Ayla.
 

Es blieb bei der einen Gruselgeschichte. Die Mädels waren nun wirklich zu müde, um noch weiter zu quatschen und so wünschten sie sich nur noch eine gute Nacht und wenig später waren sie alle sechs eingeschlafen.

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James und Sirius hatten sich am nächsten Morgen schon gewundert, warum sie Lily nicht im Gemeinschaftsraum der Gryffindors gesehen hatten, sondern erst wieder in der Großen Halle beim Frühstück. Natürlich siegte mal wieder ihre Neugier und so musste Lily über den Grund natürlich ausgequetscht werden.
 

„Vielleicht war ich einfach schneller als ihr und ihr habt nur nicht bemerkt, wie ich in meinen Schlafsaal gegangen bin und heute Morgen dann hier runter gekommen bin“, behauptete sie und verschränkte die Arme. „Außerdem, was interessiert es euch?“

„Normalerweise bist du aber nicht schneller als wir“, erwiderte Sirius prompt.

„Kümmre dich gefälligst um deinen eigenen Mist!“, rief Lily empört.

„Ihr seid beide einfach unerträglich!“, pflichtete Haily ihr bei und ihr verärgertes Gesicht jagte James einen Schauer über den Rücken.
 

Wieder musste sich Remus auf die Seite der Mädels stellen und er zog James und Sirius geradezu von ihnen weg und pflanzte sie auf einen Platz, von dem aus sie kein Wort von ihnen hören konnten. James und Sirius spielten beleidigt.
 

„Du kannst uns doch nicht weismachen, dass du kein Stück neugierig bist“, knöpfte James sich Remus vor.

„Ob ich es kann, weiß ich nicht“, sagte Remus. „Würde aber auch nichts daran ändern, dass ich trotzdem der Meinung bin, dass es uns auch nichts angeht. Also lass sie doch einfach in Ruhe und spionier ihnen nicht nach. Du bist nicht ihr Babysitter.“
 

Auch Sirius fiel keine passende Antwort darauf ein und so warfen beide Jungs Remus nur eingeschnappte Blicke zu.
 

Der 4. Februar war ein herrlicher Sonntag. Hogwarts war komplett eingeschneit, doch trotzdem schien die Sonne. Das war für Haily natürlich die perfekte Gelegenheit sich bei James für seine Neugier zu revengieren. Und so wurde mal wieder eine Schneeballschlacht angezettelt. Dieses Mal allerdings war es kein einfacher Zweikampf zwischen den beiden. Dieses Mal stand Haily’s und Lily’s „Rache“ im Vordergrund und so waren James und Sirius sowohl Haily und Lily als auch Francy, Elina und auch Remus ausgesetzt, wobei letztere drei es mehr noch etwas mehr als Spaß ansahen.
 

„Das ist unfair!“, rief Sirius und versuchte sich zu wehren, was nicht ganz so einfach war, bei der Übermacht an Gegnern.

„Das ist ein Kodexverstoß!“, behauptete James.

„Welcher Kodex“, lachte Remus nur.

„Das ist kein Konkurrenzkampf“, erwiderte Haily. „Der Kodex gilt grad mal nicht.“

„Ich hätte aber nichts gegen einen Konkurrenzkampf, im Moment“, rief James.

„Persönliches Pech, Jamie!“ Haily grinste schief und der nächste ihrer Schneebälle traf James fast ins Gesicht.
 

Das Spiel lief etwa eine Viertelstunde lang so, dann mussten sich James und Sirius der Übermacht ergeben, da die es gemeinsam geschafft hatten sämtliche Schutzwälle niederzuschießen und sie nun mittlerweile klitsch nass waren.
 

„Das nächste Mal ist das aber wieder ein fairer Konkurrenzkampf, Hailiana“, stellte James klar.

„Das kommt ganz darauf an, ob du uns von jetzt an nicht mehr so nervst“, grinste sie.
 

James und Sirius grummelten und gingen sich trockene und vor allem wärmere Klamotten anziehen.
 

„Von welchem Kodex habt ihr vorhin gesprochen?“, wollte Remus wissen.

„Jamie’s und mein Großvater hat mit uns vor einigen Jahren schon ‚Spielregeln’ für unsere Konkurrenzkämpfe ausgearbeitet. Und die bilden jetzt unseren Kodex“, erklärte Haily. „Aber da das ja gerade kein Konkurrenzkampf war sondern purer Spaß, hat der Kodex keine Wirkung.“
 

Haily grinste vor sich hin.
 

„Bei all den Sprüchen, die ihr euch gegen den Kopf werft, haltet ihr euch auch noch an einen Kodex?“, wunderte sich Francy.

„Sicher“, bestätigte Haily. „Muss schon fair sein.“

„Hält sich James auch wirklich dran?“, fragte Lily skeptisch. Haily lachte.

„Ja, er hält sich an den Kodex“, meinte sie. „Alles, was unser Großvater mit uns ausgearbeitet hat oder was Granddad überhaupt alles mit uns angestellt hat, ist ihm heilig. Er hat ihn verehrt.“

„Und jetzt?“

„Granddad ist tot.“ Haily wurde nun leicht traurig.

„Oh… Tut mir Leid.“

„Macht nix.“ Haily fasste sich wieder. „Konntest du ja nicht wissen.“
 

Das Thema wurde nicht weiter ausdiskutiert, da es offensichtlich war, dass Haily ihren Großvater genauso gemocht haben musste, wie James das offensichtlich getan hatte.
 

In den nächsten Tagen ging wie immer alles seinen gewohnten Gang. Francy und Elina freuten sich besonders auf den Valentinstag, da sie mit Sirius und Remus etwas unternehmen wollten. Haily und Lily wollten bis dahin sehen, ob sie vielleicht einen Freund fanden. Das war zwar mehr als unwahrscheinlich, aber die beiden störte das wenig.
 

Sie konnten ja auch nicht wissen, dass Adriana mit ihrer kleinen Wette bei der Pyjama-Party nicht ganz Unrecht gehabt hatte.

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So^^

Und hier kommt auch schon das nächste Kapi *grins*

Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell fertig werden würde, aber ich hab endlich mal wieder ne Menge Zeit gehabt XD
 

Ich hoffe es hat euch gefallen und ich freu mich gerne über Kommis^^
 

*winks*

lg

Haily
 

Following next:

- Valentinstag

- Kampf der Quidditchgiganten oder Gryffindor vs. Ravenclaw I

Valentinstag

Der Februar war dieses Jahr ungewöhnlich ereignisreich. Außer dem Valentinstag waren sowohl das Quidditchspiel Ravenclaw gegen Slytherin und das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff noch angesetzt. Ersteres fand normalerweise bereits Ende Januar statt. Dieses Jahr jedoch, schienen die Slytherins sich bessere Chancen auszurechnen, wenn der Termin um ein oder zwei Wochen verschoben würde, unter dem Vorwand, dass einige ihrer Spieler noch krank seien. Sluggy, der als Hauslehrer natürlich den Sieg für Slytherin wollte, sorgte nun also dafür, dass das Spiel erst am Wochenende vor dem Valentinstag statt fand.
 

Das Team der Ravenclaws hatte nur verächtlich gelacht. Sirius hatte, so ganz rein zufällig, den wahren Grund für die Verschiebung des Termins spitz gekriegt. Die Slytherins versuchten in letzter Sekunde Narzissa’s Spielfähigkeit zu steigern – zumindest soweit, dass sie dann, mit Hilfe von faulen Tricks, ihren Rückstand ausgleichen könnten.
 

Für James kam diese Situation gelegen und er schleifte Ken und Kay Bristow mit zum Training der Ravenclaws, damit diese für Haily den Schnatz präparierten oder auch zwischendurch verhexten, sodass sie es natürlich entsprechend schwerer hatte.
 

Erbarmungslos verlangte James von ihr die gleichen Leistungen ab, die sie auch normalerweise zu Stande brachte. Haily schien zunächst hoffnungslos überfordert, da sie die Zauber, mit denen Ken und Kay den Schnatz belegt hatten, nicht kannte. James jedoch war das egal.
 

„Nun streng dich mal an, Haily!“, rief er zu ihr hoch. „Jedes Kleinkind würde besser mit dieser Situation zurecht kommen, als du!“
 

Haily war vor Anstrengung bereits schweißgebadet, doch sie ließ es über sich ergehen. Sie wusste, dass James’ Übertreibungen nicht so ernst zu nehmen waren. Doch sie waren nötig, um sich effektiv vorzubereiten.
 

„Na immerhin würdest du den Schnatz fangen, wenn Hurst zwischendurch vom Besen fällt“, triezte James, als Haily den widerspenstigen Schnatz endlich zu fassen bekam.
 

„Nun lass aber mal die Kirche im Dorf!“, verteidigte Marcus Haily. „Dass sie auf so was gefasst sein muss, ist das eine, aber Hurst hat es genauso entsprechend schwerer.“

„Weiß man’s?!?“, erwiderte James darauf nur.
 

Das Training zog sich noch eine Weile hin. Als Haily irgendwann den Schnatz immer schneller zu fassen bekam, ging James dazu über ihren Besen zu „verwirren“ (wie Ken und Kay es nannten) oder ihr andere, unvorbereitete Fallen einzubauen.
 

Nach, scheinbar, Ewigkeiten stieg Haily komplett erschöpft vom Besen.
 

„Nächstes Schuljahr-“, keuchte sie und deutete auf ihren Cousin, „möchte ich dich vor dem Spiel der Slytherins sehen, wie du damit zurecht kommst!“

„Besondere Umstände erfordern besondere Vorbereitung“, erwiderte James grinsend.

„Ja, aber deine Methoden sind trotzdem heftig“, mischte sich Kay ein, der James bisher nur schweigend beobachtet hatte. „Auch Liza wäre nicht auf Anhieb mit deinen Fallen zurecht gekommen.“

„Er ja selber genauso nicht!“, meinte Haily, womit sie vollkommen Recht hatte.
 

James fiel darauf keine Erwiderung ein. Die brauchte er auch gar nicht. Er hatte erreicht, was er wollte.
 

Die nächsten Trainingseinheiten verliefen ähnlich. Nun jedoch kam Haily besser zurecht, mit allen Fallen, die James für sie einbauen lies. Der Rest des Teams versuchte ebenfalls sich auf erdenkliche Tricks der Slytherins vorzubereiten, wobei sie sich allerdings eher auf das übliche einstellten, was normalerweise zu erwaten war. James jedoch wollte Haily nicht erst spüren lassen, dass auch er mit den Fallen, die er sich jetzt ausdachte, im eigentlichen Spiel nie rechnen würde. Allerdings würde Haily dann mit allem anderen mit Leichtigkeit fertig werden.
 

Tatsächlich war das eigentliche Spiel für sie geradezu entspannend. Nachdem Ravenclaw mit 70 zu 30 führte, sauste sie auf den Schnatz zu und ließ Hurst allerdings so nah rankommen, dass seine Teamkollegen es nicht wagen würden einen Klatscher zu schießen, aus Angst den eigenen Spieler zu behindern.
 

Trotzdem versuchten sie natürlich Haily mit einigen Zaubern zu behindern, von denen sie wussten, dass Haily sie nicht umkehren könnte, weil diese erst in späteren Jahrgängen gelehrt wurden. James überschlug sich fast mit seinen Sprüchen auf dem Banner, welches er bereits bei dem ersten Spiel der Ravenclaws benutzt hatte. So stand da zum Beispiel: „Wenn du noch langsamer fliegst, kann Hurst sich zwischendurch auch noch einen Kaffee holen gehen!“
 

Haily lachte innerlich über die Sprüche, konzentrierte sich aber darauf die paar Zauber zu überwinden, was ihr im Großen und Ganzen recht schnell gelang. Drei Minuten später hielt sie den Schnatz triumphierend in den Händen. Der Frust der Slytherins war ihnen entsprechend aus ihren Gesichtern abzulesen.
 

James reckte, zu Haily gewandt, breit grinsend, beide Daumen. Unterdessen überschlug sich Sirius, zur Belustigung aller Ravenclaws und Gryffindors, mit seinen Jubelrufen und gehässigen Kommentaren in Richtung Narzissa und überhaupt in Richtung der Slytherins.
 

Alle Ravenclaws und Gryffindors waren komplett aus dem Häuschen und das Team der Ravenclaws kam aus der Menschenmasse, die sie alle beglückwünschen wollten, gar nicht mehr heraus.
 

Nur Remus hatte sich zusammen mit Elina an den See verzogen. Natürlich freuten sie sich auch für Haily. Aber sich bis zu ihr vorzudrängeln: das war nichts für sie.
 

„Was machen wir eigentlich am 14.?“, erkundigte sich Remus, während sie um den See spazierten.
 

Elina überlegte. Der 14. Februar würde ein Mittwoch sein. Also wäre sowieso nur der Nachmittag für gemeinsame Unternehmungen geeignet.
 

„Weiß nicht“, erwiderte sie schließlich. „Hast du einen Vorschlag?“

„Hm…“, grübelte Remus. „Hast du Lust mit in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Ravenclaws zu kommen. Wir könnten es uns einfach nur am Kamin gemütlich machen und Karten oder irgendwas spielen.“

„Oh ja, die Idee gefällt mir“, meinte Elina.
 

So kam dann auch der 14. Februar. Für James, Peter und Jaydon war das ein Morgen wie jeder andere. Jaydon quälte sich gerade so aus dem Bett und bei James und Peter war da nicht sehr viel zu wollen. Nur Remus und Sirius maßen dem Valentinstag erheblich mehr Bedeutung bei.
 

„Raus aus den Federn!“, rief Sirius gut gelaunt in Richtung James und Peter.

„Wozu?“, murrte James. „Heute ist kein Quidditchspiel!“

„Aber du hast vielleicht die Chance auf ein kleines Date“, grinste Sirius seinen besten Kumpel an.
 

Remus blickte Sirius verdattert an. In diesem Moment war er sich sicher, dass wenn Sirius Francy nicht als feste Freundin hätte, er mit Sicherheit sich anderweitig umgucken würde, um jemanden zum flirten zu haben.
 

James hob den Kopf und schien über Sirius’ Aussage nachzudenken. Dann grinste auch er.
 

„Du hast Recht!“, meinte er und sprang aus dem Bett.
 

Peter unterdessen, schien immer noch nicht recht zu wollen. Allerdings war Sirius ja dummerweise schon dafür bekannt, dass er niemanden schlafen ließ, sobald er erst mal aus dem Bett war.
 

„Los jetzt, aufgestanden!“, rief er. „Ansonsten ist nämlich die Wasserkaraffe auf dem Fensterbrett bestimmt noch voll.“
 

Mit einem Schlag war Peter wach. Diese Methode war schon zu oft angedroht und in die Tat umgesetzt worden. Er wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen.
 

„Wieso muss es immer diese blöde Wasserkaraffe sein?“, fragte er.

„Wenn du lieber einen Eimer voll Wasser hättest, lässt sich das sicher einrichten“, grinste Sirius.

„Du hast auch Recht. In einen Eimer passt nämlich mehr Wasser rein.“
 

James brüllte vor Lachen. Remus und Jaydon dagegen schüttelten nur mit den Köpfen.
 

„Das Spiel kann man aber auch zu Zweit spielen“, erinnerte Jaydon Sirius.

„Ja, aber ich glaube, wenn wir es lange genug spielen, dann gibst du irgendwann eher auf!“, meinte Sirius.

„Ach willst du es gern darauf ankommen lassen?“, konterte Jaydon. „Normalerweise steh ich ja eher auf als du. Also wer würde wohl im Normalfall mit Wasser geweckt werden, von uns beiden?“
 

Sirius grummelte. Auch James sah aus, als suche er verzweifelt nach irgendetwas, womit er sich auf Sirius’ Seite stellen konnte. Doch die schmerzliche Wahrheit war nun einmal, dass Jaydon Recht hatte. Remus grinste über die Gesichtsausdrücke seiner beiden Freunde. Sie sahen so genial dabei aus.
 

Ein paar Minuten später, auf dem Weg zum Frühstück in die große Halle, war das Thema schon wieder fast vergessen. Für Remus, Sirius und James gab es nur das Thema Valentinstag, wobei Jaydon es in James’ Falle als etwas merkwürdig empfand.
 

„Aber du hast doch noch nicht mal ne Freundin“, meinte er.

„Ja, aber was nicht ist, kann ja noch werden“, grinste James.

„Und was hast du davon, wenn du jetzt jedes Mädchen hier in Hogwarts anflirten würdest?“

„Spaß! Außerdem will ich ja gar nicht jedes Mädchen anflirten!“

„Ja klar!“
 

Jaydon traute James durchaus zu, dass er sich mit jedem Mädchen in Hogwarts einlassen würde. Allerdings konnte er auch nicht wissen, dass James sich in den Kopf gesetzt hatte unbedingt mit Lily zusammen kommen zu wollen. James, auf der anderen Seite, konnte allerdings auch nicht wissen, dass gerade das alles andere als einfach werden würde.
 

Lily saß zusammen mit Haily, Francy und Elina bereits am Tisch der Ravenclaws und frühstückte. Sie und Haily hatten es leider nicht geschafft ein Date für den Valentinstag zu finden, was allerdings auch daran lag, dass keiner von beiden sich getraut hatte den jeweiligen Favoriten anzusprechen. Und das, wo sie es sich doch alles so einfach vorgestellt hatten…
 

Die Jungs kamen an den Tisch.
 

„Morgen“, grüßte Remus gut gelaunt und küsste Elina fröhlich auf die Wange.

„Morgen“, erwiderte sie. „Fröhlichen Valentinstag!“
 

Sie reichte Remus eine kleine Schachtel mit selbst gemachten Pralinen. Sie hatte im Voraus bei den Elfen in der Küche nachgefragt gehabt, ob sie etwas mit helfen könne und ob sie eventuell diese Pralinen machen könne. Die Hauselfen hatten ihr mit Verbeugung zugestimmt und mittlerweile hatte sie sich mit den kleinen Wichten auch richtig gut angefreundet gehabt.
 

„Danke, Mausi“, freute sich Remus und küsste sie erneut auf die Wange. Dann reichte auch er ihr ein kleines Päckchen in dem ein feingliedriges Silberkettchen drin war, mit einem Herzchen als Anhänger. Es war nicht die allzu teuerste Kette, war Elina damit schon unendlich glücklich.

„Danke!“, erwiderte sie und fiel Remus um den Hals.
 

Lily und Haily unterdessen beobachteten Remus und Elina sehnsüchtig und waren fast etwas neidisch, weil sie keinen Freund hatten. Sie sagten allerdings nichts und auf der anderen Seite hätte Lily auf das nun folgende auch liebend gern verzichtet…
 

„Liebste Lily“, wandte sich James mit einer übertriebenen Fröhlichkeit an sie. Sie zuckte zusammen. „Hast du Lust, heute Nachmittag etwas mit mir zu unternehmen?“

„Um Gottes Willen…“, kam es von Lily und Haily gleichzeitig, zum Teil auch deswegen, weil sie mit James’ so plötzlicher Frage nicht gerechnet hatten. James jedoch stellte auf hartnäckig um.

„Ach komm schon!“, maulte er, was jedoch nun gerade das Gegenteil bewirkte.

„Vergiss es!“

„Bitte!“

„Nein!“

„Wieso? Hasst du mich?“
 

Inzwischen hatte James auch die Aufmerksamkeit einiger Mitschüler auf sich gezogen, die sich nun über amüsierten. Dazu zählten auch Haily und Remus. Sirius hingegen starrte seinen besten Freund ungläubig an. Konnte er wirklich so ungeschickt darin sein, ein Mädchen anzuflirten? Dustin Wood dachte offenbar genauso. Innerlich lachend wandte er sich an James.
 

„Komm mal mit“, meinte er und schleifte ihn aus der großen Halle.
 

„Jetzt gibt’s Flirtunterricht!“, mutmaßte Sirius und musste grinsen. Haily konnte sich nun ein Lachen nicht mehr verkneifen und gab sich einem Lachanfall hin. Sirius hätte auch gelacht, jedoch nahm Francy ihn für sich in Beschlag.
 

Die erste Stunde, die die Gryffindors heute hatten, war Kräuterkunde. Sirius ärgerte das ein wenig. Konnten sie nicht Verteidigung als erstes haben? Dann hätte er nebenbei mit Francy quatschen können. Remus und Elina freute das hingegen sehr, denn Kräuterkunde hatten die Gryffindors mit den Hufflepuffs zusammen.
 

Sie hatten die Aufgabe die abessinischen Schrumpelfeigenbäume zu beschneiden. Für James und Sirius war das eine unglaublich trockene Aufgabe.
 

„Wozu soll das gut sein?“, maulte James, doch Professor Sprout ging nicht auf die beiden ein.
 

Wohl oder übel suchten sich James und Sirius einen Baum aus, der ihrer Meinung nach nicht ganz so viel Arbeit machen würde, damit sie so schnell wie möglich fertig waren.
 

Remus arbeitete logischer Weise mit Elina zusammen, und sie unterhielten sich die ganze Zeit über Gott und die Welt, wobei die Aufgabe, die sie bekommen hatten fast wie im Flug verging.
 

Jaydon hatte sich mit Peter zusammengetan und Lily war gerade dabei, sich, zu James’ Missfallen, mit Tom Tenner aus Elina’s Klasse anzufreunden. Argwöhnisch beobachtete James die beiden, stellte aber am Schluss der Stunde erleichtert fest, dass die beiden sich offenbar nur ganz gut verstanden und dass nichts weiter dahinter steckte. Trotzdem konnte er die Sache scheinbar nicht auf sich beruhen lassen.
 

„Magst du diesen Tom Tenner?“, fragte er Lily auf den Weg zurück ins Schloss.

„Was geht dich das an?“, wollte Lily wissen und starrte James wütend an.

„Ich frag nur“, behauptete James. „Magst du ihn?“

„Und was wenn ich sagen würde, ‚ja’?“, fragte Lily zurück, wobei diese Gegenfrage eher hypothetisch gemeint war.
 

James wurde bleich.
 

„Was?“, japste er. „Was ist denn an dem schon so besonders? Was hat der, was ich nicht hab?“

„Vielleicht die Eigenschaft mir nicht ständig auf den Keks zu gehen“, schlug Lily vor, wandte sich ab und stolzierte davon.
 

James blieb verdattert stehen. Er wirkte etwas niedergeschlagen, doch nur Sirius schien da zumindest etwas Mitleid mit ihm zu haben.
 

„Ach die ist nur schüchtern“, versuchte er James aufzumuntern. Remus und Elina hinter ihnen ließen einen kurzen Lacher hören.

„Wenn Lily schüchtern ist, dann müsste man 50% der Weltbevölkerung ebenfalls als schüchtern bezeichnen“, lachte Remus.

„Sehr aufbauend!“, erwiderte Sirius nur.
 

Während Sirius nun versuchte James wieder aufzumuntern, wandte sich Remus nun wieder Elina zu. Sie hatte jetzt Verwandlungen, während er zu Zauberkunst musste. Wirklich Lust hatte sie nicht auf die Stunde mit Professor McGonagall. Diese hatte nämlich eine mündliche Leistungskontrolle angekündigt und sie würde sich jemanden aus der Klasse rausgreifen, der vorne einige Verwandlungszauber vorzuzeigen hatte. Es war nicht 100%ig sicher, allerdings hatte sie etwas in der Richtung angedeutet gehabt, dass Elina dran sein könnte.
 

„Viel Glück, Mausi“, wünschte Remus. „Du schaffst das.“

„Danke“, erwiderte Elina und lächelte verlegen.

„Wir haben ja alles noch mal zusammen geübt“, munterte Remus sie auf.
 

Tatsächlich hatten sie die letzten Abende fast nur damit verbracht gehabt und Elina hatte es bis auf ganz wenige Patzer immer geschafft gehabt. Es kam nur darauf an, dass sie nicht nervös wurde, denn gerade das konnte ihr alles reinreißen.
 

„Stell dir einfach vor, dass vor dir nicht Professor McGonagall steht, sondern ich“, grinste Remus. „Und dann ist es keine Leistungskontrolle sondern einfach eine Übung, verstehst du? Es ist wie als wenn du einfach mit mir den Stoff der letzten Stunde wiederholen würdest.“
 

Elina schien das tatsächlich aufzubauen.
 

„Danke“, freute sie sich und gab Remus einen Kuss auf die Wange. Dann verabschiedeten sich die beiden voneinander und Remus folgte den anderen zu Zauberkunst.
 

Erst nach der letzten Stunde konnte Remus sich wieder mit Elina in der Bibliothek treffen. Sie schien echt glücklich zu sein.
 

„Professor McGonagall hat gesagt, ich habe mich von allen aus meiner Klasse am stärksten verbessert“, erzählte sie. „Und sie hat mir auf meine Verwandlungen die volle Punktzahl gegeben.“

„Super!“, freute sich Remus für sie mit und umarmte sie.

„Cool!“, freuten sich auch Lily, Haily und Francy, die sich ebenfalls mit zu ihnen in die Bibliothek gesetzt hatten. Francy würde allerdings nur etwa eine halbe Stunde mit dabei sein, da sie sich mit Sirius verabredet hatte. Sie wollte eigentlich auch nur kurz nach ein paar Büchern gucken, die sie für eine Hausaufgabe gebrauchen konnte.
 

Haily, Lily, Elina und Remus hingegen würden ihre Hausaufgaben gleich hier zusammen erledigen. Mit Freunden zusammen machte es erstens mehr Spaß und zum zweiten hatten sie es dann wenigstens hinter sich. Außerdem hatten die Lehrer ihnen heute auch nicht allzu viel aufgegeben, sodass sie auch schnell vorankamen.
 

„Habt ihr dann Lust mit Karten zu spielen?“ fragte Remus Lily und Haily.

„Sicher“, stimmte Haily dankbar zu und auch Lily nickte. Sie hatten zwar kein Date für den Valentinstag, doch mit Freunden zusammen zu sein entschädigte das völlig.
 

Nachdem sie dann also ihre Hausaufgaben fertig hatten, holte Remus seine Spielkarten hervor und sie spielte einige Runden Mau-Mau. Irgendwann kam auch Petr dazu, der mit seinen Hausaufgaben noch nicht ganz fertig war. Allerdings dauerte es auch nicht zu lange, bis Haily und Lily ihm seine Fragen beantwortet hatten und er seinen Zauberkunstaufsatz fertig hatte. Danach spielte er mit Mau-Mau.
 

Peter hatte irgendwie immer Glück mit den Karten. Jedes Mal gewann er, wenn auch manchmal nur ganz knapp.
 

„Du hast ne Glückssträhne, oder?“, erkundigte sich Remus amüsiert.

„Jup, scheint so“, freute sich Peter.

„Wir könnten ja auch mal Rommé spielen“, schlug Lily irgendwann vor.

„Das Spiel kenne ich nicht“, meinte Peter und auch Elina blickte Lily fragend an.

„Ist ganz einfach“, erklärte sie. „Jeder bekommt eine bestimmte Anzahl von Karten und einer bekommt eine mehr. Dieser jemand darf dann auch zuerst auslegen. Man muss versuchen eine Reihe von aufeinanderfolgenden Karten oder von mindestens drei gleichen Karten zu sammeln und die muss man dann auslegen. Bei jedem Zug muss man zuerst eine Karte vom Stapel ziehen und am Ende eine Karte, die man nicht braucht wegschmeißen. Wer zuerst keine Karten mehr hat, hat gewonnen und die anderen bekommen Strafpunkte. Und wer am Schluss die meisten Strafpunkte hat, der verliert.“

„Wir können ja auch erst mal ne Runde offen spielen“, schlug Haily vor. „Dann verstehst du es vielleicht noch etwas besser.“
 

Sie verteilte die Karten.
 

„Lily fängt an“, erklärte sie schließlich, als sie Lily ihre letzte Karte gab.
 

Lily legte ihre Karten offen vor sich hin.
 

„Also“, sagte sie. „In der ersten Runde wird erst mal noch nicht ausgelegt.“ Sie guckte sich ihre Karten genau an. „Ich habe Bube, Dame und ein Ass, also muss ich noch auf einen König warten, um auslegen zu können.“
 

Sie schmiss eine „Acht“ in die Mitte.
 

„Übrigens zählen alle Karten bis „Neun“ jeweils 5 Strafpunkte, die Karten „Zehn“ bis „König“ jeweils 10 Strafpunkte und das „Ass“ zählt 20 Strafpunkte.“, erklärte Haily. „Am Ende werden nämlich diese Strafpunkte, die jeder noch auf der Hand hat, zusammen gezählt. Und um auslegen zu können braucht man beim ersten Zug mindestens 30 Punkte.“

„Du bist dran, Pete“, sagte Lily. „Du musst jetzt als erstes vom Stapel eine Karte wegnehmen.“
 

Peter zog eine Karte.
 

„Ich hab jetzt also drei „Zehner““, sagte er. „Also darf ich die jetzt auslegen?“

„Erst beim nächsten Zug“, wandte Remus ein, der mit Elina zusammen spielte. „Die erste, die auslegen darf, ist dann Lily. Das heißt, du musst jetzt noch eine Karte ablegen, die du nicht brauchst und möglichst auch eine, die ich nicht brauch, weil ich sonst deine abgelegte Karte aufnehmen könnte.“

„Aha“, meinte Peter. „Also zum Beispiel die „Dame“ hier?“

„Ja, genau“, bestätigte Haily.
 

Nun war Remus an der Reihe, der nun Elina seinen Gedankengang erklärte.
 

Sie spielten so lange offen, bis der erste keine Karten mehr auf der Hand hatte.
 

„Und jetzt hättest du theoretisch gewonnen, Pete“, grinste Haily. „Und jetzt spielen wir aber wieder jeder für sich.“
 

Nun gab Lily die Karten aus und Peter bekam eine Karte mehr und durfte anfangen. Er hatte das Spiel ziemlich schnell begriffen und somit war der Rest nur noch Glückssache, die richtigen Karten zu bekommen.
 

Dieses Glück schienen Remus und Elina gerade nicht zu haben.
 

„Ach naja“, lachte Remus irgendwann. „Pech im Spiel…“
 

Haily lachte laut auf.
 

„Das wird’s sein!“, grinste sie. „Lily und ich haben zu viel Glück im Spiel, um einen Freund zu finden.“

„Aber der Spruch sagt ja nichts darüber aus, wie viel Glück man in der Liebe hat, wenn man viel Glück im Spiel hat“, meinte Elina.
 

Madam Pince guckte etwas säuerlich um die Ecke.
 

„Ich würde jetzt eigentlich die Bibliothek schließen“, erinnerte sie die fünf Freunde mit einem leicht ärgerlichen Unterton in der Stimme.

„Oh, ja, entschuldigen Sie, Madam Pince“, erwiderte Lily und sie packten eilig ihre Sachen zusammen.
 

Wenn nun also die Bibliothek schon wieder für heute geschlossen wurde, dann konnte das nur heißen, dass sie das Abendessen wieder verpasst hatten.
 

„Das wird für Jamie ein gefundenes Fressen“, meinte Haily, während sie auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft waren.

„Oh ja“, spottete Lily über James. „Du wirst ganz sicher beim Kartenspiel verhungern!“

„Du sagst es!“, lachte Haily.
 

Und tatsächlich wartete James schon regelrecht auf die fünf.
 

„Sag nicht, dass ihr wieder beim Lesen das Abendessen verpasst habt“, begrüßte er seine Cousine prompt.

„Haben wir nicht“, entgegnete sie grinsend.

„Ach und wo wart ihr dann?“

„In der Bibliothek.“ Haily fiel es bereits immer schwerer sich ein Kichern zu verkneifen.

„Und dort habt ihr nicht gelesen?“, fragte James ironisch.

„Nein“, antwortete Haily wahrheitsgemäß und war offensichtlich amüsiert.

„Hausaufgaben sind auch nicht wichtiger als Abendessen“, wies James sie darauf hin.

„Die haben wir ja auch fertig“, kicherte Haily.
 

James schien nun verwirrt zu sein. Was sollte man in der Bibliothek sonst anstellen?!?
 

„Wir haben Karten gespielt“, erklärte Haily belustigt, als sie seinen Gesichtsausdruck deutete.

„Wat?!?“, kam es von James. „Verhungerst du jetzt auch schon beim Kartenspiel?“
 

Nun konnte Haily sich einen Lachkrampf echt nicht mehr verkneifen. Sie hatte es ja vorhersehen können.
 

„James, halt einfach die Klappe“, meinte Lily und ging ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei und setzte sich zu Francy, die vom Abendbrotstisch wieder etwas zum Essen mitgenommen hatte.
 

„Ich hätte auch gedacht, dass ihr gelesen hättet“, grinste sie.

„Nein, ausnahmsweise mal nicht“, meinte Lily und musste nun ebenfalls grinsen.

„Und was habt ihr noch so gemacht?“, erkundigte sich Remus bei Francy und Sirius.

„Wir sind eigentlich nur den ganzen Tag über die Länderein spaziert“, erzählte Francy. „Und haben Hagrid dabei zugeguckt, wie er seine Tiere versorgt hat.“

„Der hat Hippogreife“, erzählte Sirius. „Die sind echt cool. Francy und ich durften auch auf einem von ihnen reiten. Das ist ein Spaß! Am liebsten hätte ich auch echt so einen Hippogreif als Haustier!“
 

Elina blickte etwas verdutzt drein. Hippogreife waren stolze Geschöpfe, die gefährlich werden konnten, wenn sie beleidigt waren. Das hatte Zarah einmal erzählt, als sie von einer Unterrichtsstunde in Pflege magischer Geschöpfe mit diesen Tieren gesprochen hatte. Als Haustier würde sie sicher keinen Hippogreif wollen.
 

Sirius achtete nicht auf irgendwelche Gesichtsausdrücke und erklärte nun ausschweifend, wie der Ritt auf einem Hippogreif so ist und welchen Spaß es erst machen würde, wenn Quidditch auch auf Hippogreifen gespielt würde.
 

„Hm…“, mischte sich James ein, der ebenfalls bei diesen kleinen Abenteuer dabei gewesen war. „Also so viel Spaß es auch macht, auf ihnen zu reiten, Quidditch sollte trotzdem weiter auf Besen gespielt werden.“

„Findest du?“, fragte Sirius.

„Eindeutig!“, erwiderte James. „Die Hippogreife würden das auch gar nicht mitmachen.“

„Schade auch!“
 

James grinste.
 

„Ja, ein bisschen schade ist es schon“, stimmte er zu.
 

Dustin Wood kam in den Gemeinschaftsraum.
 

„Hey“, grüßte er James, Sirius, Haily und die anderen.

„Hallo“, grüßte James zurück. „Was gibt’s?“

„Ich wollte nur bescheid sagen, dass ich für morgen ein zusätzliches Training angesetzt habe“, eröffnete Dustin. „Wir trainieren also donnerstags, freitags und diesen Samstag. Und nächsten Freitag wird wieder ein Trainingsspiel mit den Ravenclaws sein. Also solltest du zu diesem Tag in deiner neuen Uniform erscheinen.“

„Geht klar!“, erwiderte James grinsend.
 

Haily grinste mindestens ebenso breit.
 

„Du wirst keine Chance haben!“, meinte sie.

„Das werden wir ja erst einmal sehen.“, lachte James.
 

„Ist es euch Recht, wenn ich das Trainingsspiel wieder kommentiere?“, fragte Sirius Dustin.

„Klar, mach ruhig“, grinste Dustin.

„Cool!“, freute sich Sirius.
 

Und so kam es dann auch. Haily war natürlich nicht nur zum gemeinsamen Trainingsspiel anwesend sondern auch zu den anderen Trainingseinheiten, denn James brauchte ja das Feuer unterm Hintern.
 

Sie hätte eigentlich auch liebend gerne Ken und Kay wieder mitgebracht, damit auch James nun sein Geschick mit einem widerspenstigen Schnatz unter Beweis stellen konnte. Doch leider war das ja ein Spezialtraining extra zur Vorbereitung auf das Spiel der Slytherins gewesen und Gryffindor würde den Samstag in einer Woche nun einmal gegen Hufflepuff spielen und nicht gegen Slytherin. Somit musste Haily sich etwas anderes einfallen lassen, um James zur Leistung zu treiben. Gott sei Dank reichten da die üblichen Sticheleien völlig aus.
 

„Die Zeit vergeht ja schneller, als du fliegst!“, rief sie zu ihm hoch.

„Und du bist zum Spiel gegen die Slytherins noch langsamer geflogen“, konterte Sirius, der neben ihr stand. Er grinste sie breit an.

„Moment“, stellte Haily klar. „Es ist mein Job, James anzusticheln und es ist James’ Job mich anzufeuern. Und da hängt sich auch kein Sirius Black rein!“
 

Unterdessen lachte James sich auf seinem Besen schlapp über die kleine Diskussion zwischen Haily und Sirius, was Haily überhaupt nicht haben konnte.
 

„Der Schnatz fängt sich aber nicht, in dem du lachst“, kritisierte sie. „Das kannst du ja gerne mal zum Spiel gegen die Hufflepuffs ausprobieren, aber ich glaube, dann wird Huffi gewinnen.“
 

Wenige Minuten später hielt James dann den Schnatz in der Hand.
 

„Eine Schnecke kriecht an dir vorbei“, zählte Haily. „Zwei Schnecken kriechen an dir vorbei. Drei Schnecken, vier Schnecken, fünf Schnecken…“

„Ja, ja, ich hab’s begriffen!“, meinte James und ließ den Schnatz wieder los.
 

Der Rest des Teams fand das inzwischen nur noch lustig.
 

Irgendwann kam dann also der Freitag vor dem Spiel gegen die Hufflepuffs.
 

„Also“, sagte Dustin. „Ich würde sagen, wir spielen drei Durchgänge.“

„Einverstanden“, stimmte Marcus zu. „Wer mindestens zwei Durchgänge gewinnt, ist Sieger.“

„Also dann“, grinste Dustin. „Dann wünsch ich dir viel Spaß beim Kommentieren, Sirius.“

„Aber immer doch“, grinste dieser.
 

Die Spieler kletterten auf ihre Besen und sausten in die Luft. Sirius ließ ihnen die Bälle frei.
 

„Und sofort schnappt sich Jaydon den Quaffle“, brüllte er. „Pass an Mandy, zurück an Jayd, doch ein Klatscher von David stoppt die beiden. – Hör mal zu David, einen Spieler der Gryffindors hat man nicht auszubremsen. Das geht einfach nicht. Das kostet uns dann nämlich den Sieg! ...“
 

David lachte nur. Auch kein weiterer Ravenclaw störte sich daran. Man war es ja inzwischen gewöhnt, dass Sirius natürlich sein eigenes Haus anfeuerte.
 

James und Haily saßen entspannt auf ihren Besen und guckten ihren Teamkameraden eine Weile dabei zu, wie ein paar Tore nach den anderen fielen.
 

„Wir werden mehr Tore schießen, als ihr“, wettete James. „Also ich meine insgesamt betrachtet.“

„Top die Wette gilt“, stimmte Haily zu. „Aber so wie es jetzt aussieht, gewinne ich die Wette.“

„Wow! Ihr habt bisher ein Tor mehr!“, lachte James.
 

Dann sauste er los, denn er hatte den Schnatz entdeckt. Haily reagierte binnen Bruchteilen von Sekunden und brauchte auch nur drei Sekunden der Verfolgungsjagd, um den Schnatz ebenfalls zu entdecken.
 

Sie beschleunigte und holte James soweit ein, dass sie gleichauf waren. Dann jedoch entwischte Dustin ein Klatscher, der sowohl Haily, als auch James ausbremste.
 

„Tut mir Leid!“, rief er James zu.
 

James und Haily sammelten sich. Einige Klatscher richteten ja nicht unbedingt Schaden an und sie konnten den Schnatz trotzdem noch weiter verfolgen, doch dieser Klatscher, war einer von den ganz gemeinen gewesen.
 

Schließlich sichtete Haily den Schnatz erneut. Er schwebte nur wenige cm über dem Boden. Sie legte einen Sturzflug ein und James tat es ihr nach. Wieder waren sie gleichauf. Kurz vor dem Boden brachten die beiden ihre Besen wieder ins Gleichgewicht und legten sich bäuchlings auf diese um noch schneller zu werden. Als Haily jedoch nach dem Schnatz griff, schleifte sie mit ihrer Hand für einen Moment über den Boden. Es knackte. Haily versuchte sich mit ihrer schmerzenden Hand festzuhalten und die andere Hand nach dem Schnatz auszustrecken, doch James bremste ab und hielt sie fest, gerade zur Rechten Zeit, als sie anfing das Gleichgewicht zu verlieren.
 

„Ist alles OK?“, fragte er sie, und er stieg vom Besen.

„Ich kann meine Hand kaum noch bewegen“, meinte Haily.

„Zeig mal her“, bat James.
 

Unterdessen hatte auch der Rest der beiden Teams mitbekommen, dass etwas nicht stimmen konnte.
 

„Was ist los?“, fragte Marcus und landete neben ihnen.

„Ich glaube deine Hand ist gebrochen“, vermutete James an Haily gewandt.
 

„Sam“, rief Marcus. „Hol bitte Madam Pomfrey!“

„Ist irgendwas passiert?“, erkundigte sich Samantha.

„Ja, bitte, geh sie einfach holen!“, wiederholte Marcus.
 

Sam sauste los.
 

„Was ist passiert?“, wollte Dustin wissen.

„Haily hat sich offenbar die Hand gebrochen“, erklärte James.

„Aber du warst doch nur noch wenige cm vom Schnatz entfernt“, meinte Sirius. „Du hättest dich doch auch nachdem du den Schnatz gefangen hättest um die Hand kümmern können.“

„Nein, hätte ich nicht!“, meinte James nur bestimmt. „Das wäre ungleich gewesen.“

„Aber es hätte dir einen Vorteil verschafft“, wunderte sich auch Jaydon.

„Eben!“, beharrte James. „Ich will nicht gewinnen, weil ich ihr gegenüber im Vorteil war.“

„Ehrt dich!“, meinte Marcus, der allerdings ebenso verblüfft schien, wie alle anderen auch, auch wenn er, wie der Rest seines Teams durchaus positiv überrascht war.
 

Sam kam mit Madam Pomfrey zurück.
 

„Was ist los?“, fragte nun auch sie.

„Ich glaube Haily hat sich die Hand gebrochen, als sie den Schnatz fangen wollte“, erklärte James.
 

Madam Pomfrey besah sich Haily’s rechte Hand.
 

„Wie ist das passiert?“, wollte sie wissen.

„Der Schnatz ist nun knapp über dem Boden geflogen“, erzählte sie. „Und als ich die Hand ausgesteckt hab, bin ich mit ihr über den Boden geschleift.“

„Sieht nicht gut aus“, meinte Madam Pomfrey. „Ich kann die Hand zwar im Hand umdrehen heilen, aber deswegen solltest du sie trotzdem noch mindestens ein oder besser noch zwei Tage schonen. Also mit Schnatz fangen ist heute mit Sicherheit nichts mehr.“
 

Die Ravenclaws stöhnten. Das war’s also mit dem Trainingsspiel. Madam Pomfrey heilte Haily’s Hand, dann ging sie wieder zurück in den Krankenflügel.
 

„Und wie einigen wir uns jetzt wegen dem Trainingsspiel?“, fragte Marcus. „Gegen euch zu spielen, wenn Haily nicht spielen darf, bringt nichts.“

„Ich spiele auch nicht, wenn sie nicht spielt“, stellte James sich auf Marcus’ Seite. „Ich würde vorschlagen, wir belassen es einfach bei einem Unentschieden, oder wir notieren uns den Spielstand und bringen das Spiel zu Ende, wenn Haily wieder spielen darf.“

„Wie kommt’s eigentlich?“, wollte Sirius wissen.

„Ich könnte das Ergebnis anfechten, wenn James den Schnatz gefangen hätte und ich aber im Nachteil bin“, erklärte Haily. „Er hätte gegen unseren Kodex verstoßen. Konkurrenzkämpfe zwischen uns müssen immer gleichberechtigt sein.“
 

Sirius sah beide verdattert an.
 

„Ihr habt nen Kodex?!?“, fragte er und schien es nicht glauben zu können. „Wozu braucht ihr nen Kodex?!?“

„Muss doch fair zugehen“, erwiderte Haily nur.

„Außerdem hat Great-Dad[1] den mit und ausgearbeitet“, sagte James. „Und Great-Dad war einfach ein Heiliger!“
 

Mehr schien James darauf nicht mehr sagen zu wollen. Es wurde sich nur noch darauf geeinigt, dass sie das Trainingsspiel zum nächsten Training der Ravenclaws fortsetzen würden. Also wurde der Spielstand von 60:50 für Gryffindor notiert und James, Dustin und David gingen den Schnatz und die Klatscher einfachen.
 

Gryffindor musste sich also für das Spiel gegen Hufflepuff auf ihr Können verlassen. Was im Prinzip kein Problem war. Haily’s Banner kam trotzdem zum Einsatz und Sirius Kommentare brachten das Team der Gryffindors derart in Schwung, dass sie haushoch gewannen.
 

Der Weg zum Pokal war nun fast komplett frei. Das einzige was jetzt nur noch kam, war das Spiel gegen Ravenclaw und das würde etwas ganz besonderes in der Geschichte Hogwarts’ werden, dessen waren sich beide Häuser sicher. Jedoch alle Wetten, die zum Spaß abgeschlossen wurden, konnten nicht erraten, wie das Match tatsächlich ausgehen würde…

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Hi^^ *winks*

Boah… Ich hab mal wieder ewig gebraucht, dieses Kapi zu schreiben, aber ich hab es mit ach und Krach geschafft^^
 

Das Kapi ist Wachtel gewidmet^^: Alles, alles Gute zum Geburtstag^^ Ich weiß dass da Quidditch liebst und auch Peter, deswegen habe ich so gut, wie es ging versucht beide(s) mit einzubasteln
 

Following next:

- Kampf der Quidditchgiganten oder Gryffindor vs. Ravenclaw I

- Exams again
 

Bis denne also^^

Lg

Haily
 

[1] Great-Dad: Harrold Potter war James’ und Haily’s Großvater väterlicherseits. Haily nennt ihn Granddad. James nennt ihn aber Great-Dad, weil sein Großvater für ihn sein größtes Vorbild war und er ihn wie einen Heiligen verehrt hat.

Kampf der Quidditch-Giganten oder Gryffindor vs. Ravenlaw I

Nach seinem erneuten Sieg war James natürlich mal wieder in seinem Ego bestärkt und erzählte die nächsten Tage jedem, der es hören wollte jedes kleinste Detail, wie er den Schnatz gefangen hätte, wobei sich Haily sicher war, dass er sich die Hälfte davon nur ausdachte und sie lediglich an die Wahrheit anpasste, so dass es atemberaubender klang.
 

Sirius wusste 100%ig genauso, dass es garantiert zur Hälfte nur ausgedacht war, aber es konnte ja nicht angehen, dass er James in den Rücken fiel und allen erzählte, dass James nur Show machte. Nein, er machte auch noch mit!
 

„Kommst du auch von deinem hohen Ross wieder runter?“, fragte Haily James in ihrer nächsten Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde, als James gerade dabei war Mady und Ayla seine Geschichte ausführlich zu erzählen. „Oder hast du Angst abzustürzen?“

„Ich stürze nie ab!“, protzte James.

„Gut, dann kannst du ja ohne Probleme absteigen“, erwiderte Haily. „Denn dann ist es ja nicht so, dass du dort oben fest sitzt, oder?“

„Und wer hat gesagt, dass ich das will?“

„Ich!“
 

Um sie herum hatten einige ihrer Mitschüler angefangen zu kichern. Darunter waren auch Francy und Lily. Vor allem dass letztere kicherte konnte James gar nicht haben.
 

„Stell mich bitte nicht gleich bloß“, zischte er, so dass nur Haily es hören konnte.

„Ich dich bloß stellen?“, spottete Haily. „Wenn ich dich bloß stellen wollte, dann würde ich gleich allen erzählen, wie viel Glauben sie deinen Storys lediglich schenken brauchen.“

„Du hast es aber bereits wieder geschafft, dass Lily sich wieder über mich lustig macht.“

„Du tust gerade so, als ob es das erste Mal wäre.“

„Lass mir doch wenigstens meinen Spaß!“

„Ganz ehrlich, dein „Spaß“ führt gerade dazu, dass Lily sich über dich lustig macht! Und ich lass dir deinen „Spaß“, wenn du mich im Wiederholungs-Trainingsspiel mindestens zwei Mal besiegst. Verlierst du erzählst du allen, dass du dir die Hälfte deiner Geschichte nur ausdenkst.“
 

„Du bist gemein, Hailiana“, flüsterte Sirius. „Das kannst du ihm doch nicht antun.“

„Findest du?“, konterte Haily und grinste Sirius herausfordernd an.

„Ja, finde ich“

„Dann begründe doch mal, warum.“
 

Sirius überlegte. Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann allerdings wieder, nachdem er mitkriegte, dass ihm keine anständige Begründung einfiel. Haily freute sich riesig.
 

„Wie schön, dass du mir Recht gibst, Sirius“, kicherte sie.
 

James guckte seinen besten Freund ungläubig an, so als könnte er es nicht fassen, dass dieser Haily indirekt Recht gab. Sirius grinste nur verlegen zurück. James schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf. Tatsächlich aber, machte es ihm nichts aus, die Wette mit Haily einzugehen, da er so was ja sowieso liebte.

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Das nächste Training der Ravenclaws fand bereits am folgenden Nachmittag statt. James und Haily waren bereits wieder angeregt dabei einander anzustacheln.
 

„Willst du nicht gleich allen erzählen, dass du dir die Hälfte deiner Erzählung nur ausgedacht hast?“, bot Haily grinsend an. „Das erspart dir eine Menge Enttäuschung.“

„Wovon träumst du eigentlich nachts, Hailiana?“, fragte James zurück.

„Tja, warte doch den Ausgang der Trainingsspiele ab, dann weißt du’s!“
 

„Wollt ihr dort eigentlich Wurzeln schlagen?“, mischte Marcus ein. „Wenn nicht, dann können wir nämlich endlich anfangen.“

„Sorry!“, rief Haily und schwang sich auf den Besen.
 

James tat es ihr nach.
 

Natürlich war auch Sirius wieder mit von der Partie, denn er musste sich ja seelisch, moralisch auf seine Kommentare zu den Spielen vorbereiten und außerdem fungierte er natürlich wie immer als „Ball-Freilasser“.
 

„Und heute, meine Damen und Herren wird also das Trainingsspiel vom letzten Freitag fortgesetzt“, brüllte er. „Zur Erinnerung es steht 60 zu 50 noch immer für Gryffindor! Und ganz ehrlich, auch wenn es mit Sicherheit spannend sein wird ohne Ende, aber Gryffindor wird natürlich trotzdem siegen! …“
 

Oben in der Luft nahmen die beiden Potter-Cousins wieder ihre Positionen ein.
 

„Wie geht’s eigentlich deiner Hand?“, erkundigte sich James bei Haily. „Willst du sie nicht doch noch etwas schonen?“

„Und was hättest du davon?“, erwiderte Haily. „Laut Kodex, wären dann unsere Chancen wieder ungleich und dann dürftest du genauso bloß nicht spielen.“

„Wieso, es wäre deine Entscheidung.“

„Meiner Hand geht’s aber super!“ Haily lächelte süßlich.

„Wie schade auch!“, erwiderte James gespielt enttäuscht. „Aber ich werde auch so gewinnen!“

„Glaubst du!?!“

„Ja, glaube ich!“

„Und da bist du dir sicher?“

„Ja, eigentlich schon.“ Er grinste.

„Dann hoffe ich, dass du hinterher nicht zu enttäuscht sein wirst!“
 

Genau in diesem Moment setzte sie bereits zum Sturzflug an und jagte dem Schnatz hinterher. James sichtete selbigen innerhalb Bruchteilen von Sekunden und spurtete Haily hinterher. Es dauerte keine zwei Sekunden bis er wieder mit ihr auf gleicher Höhe war.
 

Unterdessen regte es Victoria auf, dass sie James bei seiner Jagd nach dem Schnatz nie unterstützen konnte, da immer die Gefahr bestand, dass sie mit einem Klatscher nicht nur Haily sondern auch James ausbremsten. Allerdings konnte sie es aber auch nicht unversucht lassen und so versuchte sie den Klatscher so an Haily vorbeizuschießen, dass sie rein aus Vorsichtsmaßnahme abbremsen musste.
 

Der Plan ging auf. James sah man offensichtliche Freude an und er reckte im Flug zu Victoria gewandt den Daumen. Allerdings hatte Victoria’s Aktion nun auch Jordan und David freie Bahn gegeben und so dauerte es nicht lange bis James ebenfalls ausgebremst wurde.
 

Sirius bekam sich unten auf dem Boden nicht mehr ein.
 

„Jordan, das geht so nicht!“, rief er. „Victoria hat den Klatscher gerade doch so schön platziert. Da kannst du doch nicht einfach ihre Arbeit wieder zunichte machen!“
 

James und Haily nahmen derweil erneut ihre Ausgangspositionen ein.
 

„Ich glaube jetzt ist es wieder ausgeglichen“, lachte Haily.

„Es war ja nen Versuch Wert gewesen“, meinte James.

„Joah, aber gebracht hat’s ja im Endeffekt trotzdem nichts.“

„Das macht ja im Grunde genommen erst mal nix. Chancen haben wir noch genug.“
 

Das Spiel zog sich etwas hin. Der Schnatz schien sich irgendwie unsichtbar gemacht zu haben. Mittlerweile stand es auch bereits 110 zu 100, und diesmal, für Ravenclaw. Schließlich erblickte James den Schnatz erneut. Haily hingegen brauchte einige Sekunden länger, folgte James aber, wie immer sofort, als dieser lossauste. In diesem Moment kam ihr bereits für das nächste Spiel eine Idee.
 

Sie holte James ein und wie ferngesteuert streckten beide gleichzeitig die Hände nach dem Schnatz aus und mit Bruchteilen von Sekunden Verzögerung bekamen beide den Schnatz an jeweils einem Flügel zu packen. Verwirrt hielten sie in der Luft an.
 

„Ich lache, wenn wir jetzt wieder haargenau gleich waren“, meinte James.
 

Haily erwiderte nichts darauf sondern ließ den Schnatz einfach los und James tat es ihr nach. Diesmal warf der Schnatz nicht den Lichtstrahl auf beide ab sondern lediglich auf James.
 

„Ha!“, freute sich dieser. „1 zu 0 für uns!“

„Abwarten!“, warnte Haily. „Zwei Spiele folgen noch.“
 

Die Teams landeten.
 

„Und, wer hat gewonnen?“, erkundigte sich Matt, während er sich einen Schluck Kürbissaft genehmigte, den er sich mit aufs Feld gebracht hatte.

„Ihr“, antwortete Haily nur.

„Mist!“, fluchte Ian, wobei er es allerdings auch nicht allzu ernst meinte.

„Ich wäre für ne kurze Pause“, schlug Dustin vor.

„Du hast Recht“, pflichtete Marcus ihm bei. „In zehn Minuten geht’s weiter?“

„Meinet wegen.“, sagte Dustin und holte sich seine Wasserflasche aus der Tasche.
 

James setzte sich zu Sirius, der seine Freude in vollen Zügen auslebte, in dem er auf der Bank stand und Freudentänze aufführte. James beobachtete ihn grinsend.
 

Zehn Minuten später startete das nächste Trainingsspiel. Es ging genauso los wie vorher auch. Diesmal jedoch erspähte Haily den Schnatz als erste und sauste allerdings in eine etwas andere Richtung los, ohne den Schnatz dabei aus den Augen zu verlieren.
 

James, der es gewöhnt war, dass Haily immer nur dann lossauste, wenn sie den Schnatz gesehen hatte, folgte ihr, wie gewohnt und suchte dabei selber nach dem kleinen goldenen Ball. Als er merkte, dass Haily ihn in die Irre führte, ließ er sich zurückfallen, wobei sein Gesichtsausdruck offensichtliche Verwirrung wieder spiegelte.
 

Haily jedoch hatte nur darauf gewartet, dass er sich zurückfallen ließ und bog haarscharf nach rechts ab, auf den Schnatz zu. Erst jetzt durchschaute James ihren Bluff, doch sein Versuch sie noch einzuholen kam zu spät und nur wenige Augenblicke später hielt Haily den Schnatz triumphierend in der Hand.
 

„Du hast mich reingelegt“, protestierte James.

„Ist es meine Schuld, wenn du dich reinlegen lässt?“, lachte Haily. „Ausgleich!“

„Das hat ein Nachspiel!“ James deutete drohend auf seine Cousine.

„Hi hi…“
 

Nach einer weiteren kurzen Pause begann dann das dritte Spiel.
 

„OK, die Mannschaft, die jetzt gewinnt, gewinnt auch die Trainingsspiele“, erinnerte Marcus.
 

Als alle Spieler erneut ihre Positionen eingenommen hatten, ließ Sirius zum dritten Male die Bälle frei. Wieder startete das Spiel genauso, wie vorher auch. Nun allerdings war James etwas verwirrt. Er wusste nicht mehr, wie Haily es dieses Mal handhaben würde, also musste er, wenn er gewinnen wollte, den Schnatz vor ihr entdecken. Allerdings war es ja auch keine Seltenheit, dass ihm das gelang.
 

Dummerweise sichtete wieder Haily den Schnatz als erste. James folgte ihr diesmal nicht, da er nicht wusste, ob sie nur wieder zum Bluff in die falsche Richtung flog. Sekunden später entdeckte er ihn allerdings, zu seinem Entsetzen direkt vor ihr.
 

„Was tust?“, rief Dustin, als James noch wieder versuchte Haily einzuholen. Er kam auch noch relativ nah wieder an sie ran, aber den Schnatz bekam trotzdem sie wieder zu fassen.
 

„YEAH!“, stieß sie hervor und landete, triumphierend die Hand mit dem Schnatz erhoben.
 

Enttäuscht ließ James sich neben ihr sinken.
 

„Dein Trick vorhin war aber auch unfair!“, behauptete er.

„Warum, du hast dich doch reinlegen lassen und dass du dann unsicher wirst, dafür kann ich ja nix.“ Haily konnte ihre offensichtliche Freude beim besten Willen nicht zurück halten. „Du hast übrigens unsere kleine Wette verloren.“
 

James wurde bleich. Sollte er sich jetzt tatsächlich vor allen bloßstellen, denen er erzählt hatte, wie ach so heldenhaft doch sein Sieg gegenüber den Hufflepuffs gewesen wäre, und ihnen erklären, dass er sich die Hälfte nur ausgedacht hatte? Das war Folter! Sie würden sich garantiert über ihn lustig machen.
 

Haily hingegen freute sich tierisch. Es war einfach immer wieder schön mit anzusehen, wenn James’ Ego gestutzt wurde. Schaden konnte es ihm nicht.
 

Mit größtem Widerwillen ging James an diesem Abend zu jedem, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Ravenclaws, bei denen er geflunkert hatte und gab alles zu. Allerdings verschwieg er dabei mit größter Sorgfalt, dass er das nur zu gab, weil er gegen Haily im Quidditch verloren hatte.
 

Die Reaktionen auf seine Entschuldigung waren verschieden. Einige waren belustigt, andere schüttelten nur etwas mit dem Kopf und schienen sich einfach ihren Teil zu denken und wieder andere schienen es ihm nachzusehen und sagten auch nichts weiter dazu.
 

Lily, die bei Haily mit am Tisch saß, beobachtete James und sah aus, als wären ihr Geburtstag, Weihnachten und Ostern auf den heutigen Tag gelegt worden.
 

„Du bist genial!“, meinte sie zu Haily gewandt.

„Ach was“, kicherte diese. „Ich hab auch schon oft genug Wetten gegen ihn verloren.“
 

Als James sich irgendwann bei allen entschuldigt hatte, kam er zu den Mädels rüber.
 

„Wie gedenkst de es eigentlich im nächsten Spiel zu handhaben?“, fragte er Haily.

„Du meinst, ob ich wieder Wettbedingungen stelle?“, lachte sie.

„Nein, ich meine, welche Taktik du anwenden willst?“, erwiderte er grummelnd.

„Das werde ich gerade dir verraten“, spottete sie. „Dann macht es ja keinen Spaß mehr!“

„Es wird ungleich“, meinte James.

„Wird es nicht“, widersprach Haily. „Du könntest genauso bluffen, wie ich heute und ich könnte genauso nicht mehr vorhersehen, wie du vorgehst. Mein Strategiewechsel heute hat es lediglich für die nächsten Male spannender gemacht.“
 

James fiel darauf nichts mehr ein. Genaugenommen hatte sie Recht. Rückblickend betrachtet war ihre bisherige Strategie tatsächlich immer die gleiche gewesen.
 

„Noch mal fall ich aber nicht drauf rein!“, schwor er schließlich.

„Das würde mich auch enttäuschen“, erwiderte sie grinsend.
 

James wandte sich ab und ging zu Sirius, Remus und Peter an den Tisch. Die vier hatten vor Goblin Tower und später Karten zu spielen.
 

„Was hast du denn für eine Taktik angewendet?“, wollte Francy neugierig wissen.

„Ich hab erst geblufft und ihn so verunsichert und dann im nächsten Durchgang hab ich so reagiert wie immer und er war sich aber nicht mehr sicher, ob ich nun bluffe oder nicht. Und deswegen habe ich in beiden Durchläufen den Schnatz vor ihm zu fassen gekriegt.“ Man hörte Haily an, wie stolz sie auf ihren Einfall war. „… Aber er hat dafür den ersten Durchgang gewonnen. Und beim letzten Durchgang war es auch schon wieder nur knapp gewesen.“

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Die nächsten Trainingseinheiten verbrachte James damit, sich Strategien auszudenken, während er nach dem Schnatz Ausschau hielt. Jetzt im Training konnte er sie jedoch nicht ausprobieren. Haily konzentrierte sich nun für eine Weile voll und ganz auf ihr eigenes Training und kam nur noch alle paar Mal zum Anstacheln. Andersherum sah er ebenso nicht mehr jedes Training bei ihr zu. Das verdarb ihm im Endeffekt nur die Spannung vor dem finalen Match.
 

Vor dem Final-Spiel würde es auch kein weiteres Trainingsmatch geben, weil sich beide Teams zu sehr auf das eigentliche Spiel freuten und sich dafür noch ein paar Überraschungseffekte auszudenken versuchten.
 

Dafür kam Dumbledore ab und zu zum Training. Einfach mal so, um zuzugucken. Beide Teams waren entsprechend überrascht und auch etwas irritiert. Der Schulleiter hatte bisher noch bei keinem Training zugesehen und er schien auch nicht über seine Absichten sprechen zu wollen. Er blieb einfach im Hintergrund, gab keinen Ton von sich und schien sich zu amüsieren.
 

Das Spiel rückte immer näher und die Erwartung der beiden befreundeten Häuser wuchs im Stundentakt. Wäre irgendjemand auf die Idee gekommen ein Wett-Büro zu eröffnen, er hätte wahrscheinlich unglaubliche Gewinne gemacht.
 

Die Meinungen gingen auseinander. Die meisten rechneten natürlich mit einem Sieg für das eigene Haus. Nur einige wenige, darunter auch Lily, hofften auf einen Sieg für das gegnerische Haus. Bei den Punkteständen jedoch waren sich kaum noch welche einig. Ein paar schätzten, dass Gryffindor mit mehr als 150 Punkten vorne liegen würde. Andere glaubten, dass es weniger als 150 Punkte sein würden. Wieder andere vermuteten eher, dass Ravenclaw höher gewinnen würde und den Pokal gewinnen würde.
 

Auch Hufflepuff wettete aus Spaß an der Freude mit, wobei bei ihnen die Meinungen am unparteiischsten waren, wenn man einmal von Elina absah, die wie Lily auf einen Sieg Ravenclaws hoffte.
 

Zurzeit hatte Gryffindor in den Spielen gegen Slytherin und Hufflepuff insgesamt 420 Punkte gesammelt, Ravenclaw hatte bereits 430 Punkte erspielt. Die Chancen standen also für beide Häuser annährend gleich.
 

Am Abend vor dem Spiel spielten James und Haily zusammen mit Sirius, Remus, Francy und Elina Goblin Tower.
 

„Wie wär’s eigentlich, wenn wir uns „Punkte“ für die Finalspiele geben?“, schlug James irgendwann vor. „Und am Ende unseres 7. Schuljahres zählen wir die dann zusammen und ermitteln, wer insgesamt gewonnen hat.“

„Und wie viele Punkte würdest du für einen Sieg vergeben?“, fragte Haily,

„Ähm…“ Darüber schien James also noch nicht so genau nachgedacht zu haben.

„Wie wär’s mit zwei für einen Sieg -“, mischte sich Sirius ein, während einer seiner roten Kobolde auf einem Feld landete, das bereits von Elina’s gelbem Kobold besetzt war. Dummerweise hatte sie gerade eindeutig die besseren Karten und so wanderte Sirius’ Kobold zurück zum Start. „Mist! – Egal… Ja, zwei für einen Sieg, einen für Unentschieden und null für eine Niederlage.“

„Und wie hoch stehen die Chancen, dass das Spiel unentschieden ausgehen könnte?“, fragte Remus.

„Hey, das haben sie zu ihrem ersten Trainingsspiel auch schon geschafft!“, verteidigte Sirius seine Meinung.

„Ich würde das Spiel in drei einzelne Konkurrenzkämpfe aufteilen“, meinte Haily schließlich. „Der erste wäre ganz normal, wer von unseren beiden Häusern das Spiel gewinnt. Der zweite, zwischen James und mir: Wer von uns fängt den Schnatz? Und der dritte, wäre dann der Endsieg in der Hausmeisterschaft. Und ich würde sagen es gibt sowohl bei unentschieden als auch bei Gewinn jeweils einen Punkt.“

„Und dann sieht der Punktestand zum Beispiel wie aus?“, fragte Sirius.

„Zum Beispiel:“, erklärte Haily. „James fängt den Schnatz und Gryffindor gewinnt das Match. Dann hat er schon mal zwei Punkte gesammelt. Der dritte ist dann davon abhängig, wie hoch Gryffindor gewonnen hat. Wenn Ravenclaw im Endstand trotzdem noch vorne liegt, dann geht der Pokal an uns und der „dritte“ geht Punkt an mich. Und dann stände es zum Beispiel 2 zu 1 für ihn.“

„Der Vorschlag gefällt mir“, meinte James. „Wer schreibt mit?“

„Ich würde es machen“, bot Remus an und holte ein kleines Blatt Pergament und seine Feder hervor.
 

Er zeichnete auf das Stück Pergament eine Tabelle, in der er genau notieren würde, wer von den beiden, welchen Einzel-Wettkampf gewann und wie die Wertung dann sei würde.
 

„Zufrieden?“, fragte er und zeigte den beiden die Tabellenvorlage. „So kann es gar nicht erst zu Missverständnissen kommen.“

„Jup, ist in Ordnung so“, meinte Haily. „Danke, Ray.“

„Kein Problem“, erwiderte dieser und setzte einen seiner grünen Kobolde drei Felder vor. Er war mittlerweile am weitesten vorne und er war noch mit keinem anderen Kobold aneinander geraten, weil er immer versuchte einen Kobold zu setzen, der nicht auf einem besetzten Feld landete. „Ich wünsch euch morgen beiden viel Glück.“

„Danke“, grinste, James.

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, erkundigte sich Sirius. „Ich weiß, dass Francy und Evelina auf Haily’s Seite stehen – gut, das war zu erwarten – aber wen feuerst du eigentlich an?“

„Ich will keine Partei ergreifen“, antwortete Remus ruhig.

„Wieso nicht?“, wunderte sich Sirius. „Ist ja langweilig!“

„Wieso?“, mischte sich Francy ein. „Wenn er nicht will. Lass ihn doch!“

„Aber…“, wollte Sirius ansetzen.

„Es ist seine Entscheidung!“, kam es sowohl von Haily, als auch von James gleichzeitig.

„Great-Dad hat auch nie Partei ergriffen“, sagte James. „Auch das hat er mit uns im Kodex geregelt. Es wird niemand zur Parteiergreifung gezwungen!“

„Ihr habt in dem Ding so ziemlich alles geregelt, oder?“, fragte Sirius verdutzt.

„So ziemlich, ja“, sagte Haily. „Granddad hat uns immer zur Fairness angehalten.“

„Das ist auch gleich der erste Paragraph“, erzählte James grinsend.
 

Für Sirius schien es nicht ganz schlüssig zu sein, wozu man eigentlich einen Kodex überhaupt brauchte.
 

„Und wozu habt ihr den überhaupt ausgearbeitet?“, wollte er wissen.
 

James starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden.
 

„Weil Great-Dad damals gemeint hat, dass es für jedes Spiel auch Spielregeln gibt“, erzählte er. „Also hat er mit uns die Spielregeln für unsere Konkurrenzkämpfe erstellt und an die halten wir uns auch.“

„Oder spielst du vielleicht gegen die Regeln von Goblin Tower?“, fragte Haily. Es war eindeutig eine rhetorische Frage gewesen.
 

Sirius gab sich geschlagen.
 

„Mir kamen eure Konkurrenzkämpfe nie als „bloß ein Spiel“ vor“, gestand Francy. Auch sie schien etwas verdutzt.

„Ein Spiel bei dem es um was geht“, grinste Haily. Mehr schien sie darauf erst mal nicht sagen zu wollen.
 

Das Thema verlief sich. Irgendwann kamen auch Dustin und Marcus noch mal vorbei und scheuchten James und Haily in ihre Betten, dass sie am folgenden Morgen auch ja ausgeschlafen wären. In James’ Falle war diese Vorsichtsmaßnahme allerdings komplett unnötig, denn wenn es um ein Quidditchspiel ging, war er, egal was kam, immer ausgeschlafen, sehr zum Leidwesen seiner Schlafsaalmitbewohner:
 

Sein Wecker klingelte halb neun. Bis Zum Spiel waren also noch zweieinhalb Stunden Zeit, aber James störte das wenig, ebenso wenig wie Sirius. Beide sprangen geradezu aus ihren Betten und hatten es seltsamerweise eilig, sich anzuziehen.
 

Remus hob etwas verpennt den Kopf als, beide im Badezimmer verschwanden.
 

„Ihr habt nen Knall!“, murmelte er ihnen hinterher und ließ seinen Kopf wieder auf sein Kissen fallen.
 

Es dauerte keine zehn Minuten, da waren die beiden auch schon wieder fertig im Bad und James suchte sich seinen Quidditchumhang für das Spiel aus dem Schrank. Als er schließlich den Schal in blau und Bronze in der Hand hielt fing er an zu grinsen und er schien sich etwas auszudenken. Sirius merkte es, aber da James erst mal nichts weiter tat, dachte er sich vorerst wenig dabei und schmiss stattdessen Remus, Peter und Jaydon mal wieder aus dem Bett.
 

„Ich werd’ bald wahnsinnig!“, rief Jaydon aus.

„Aber warum denn?“, fragte Sirius mit offensichtlicher Freude in seiner Stimme. „Du müsstest dich doch nun langsam mal dran gewöhnt haben, Jayd.“

„Ich warne dich Sirius“, drohte er. „Du willst mich nicht zum Feind haben, glaub es mir!“
 

Sirius grinste nur vor sich hin und wandte sich Remus und Peter zu. Remus funkelte ihn ebenfalls an.
 

„Es ist noch nicht mal neun Uhr!“, zischte er.

„Ja, na und?“, kam es von James.

„Warum müsst ihr ausgerechnet mehr als zwei Stunden vor dem Spiel aufstehen? Beginnt euch das Spiel vielleicht nicht früh genug?“

„Nein!“, kam es prompt von beiden.

„Dann überlasse ich euch jetzt einfach mal eurem persönlichen Pech.“
 

Mit diesen Worten zog Remus seine Vorhänge zu, drehte sich auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen.
 

„Dir ist schon klar, dass wir unsere Mittel haben, um dich aus dem Bett zu bekommen?“, fragte Sirius nur zur Sicherheit und bereitete sich innerlich schon auf seinen Gang zum Wasserkrug auf dem Fensterbrett vor.
 

Remus zog wütend die Vorhänge zurück.
 

„Und dir ist klar, dass das dann morgen Rache nach sich ziehen wird?“, erwiderte er.
 

Sirius verstand seine Anspielung. Darauf anlegen wollte er es dann doch nicht, also verkniff er sich diese Weckmethode.
 

Später beim Frühstück ging James als erstes zu Haily und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie grinste und nickte. Dann rannte sie noch einmal hoch in ihren Schlafsaal, während James sich grinsend zu Sirius, Remus und Peter setzte.
 

„Was habt ihr vor?“, wollte Sirius wissen.

„Nicht so wichtig“, log James und belud sich seinen Teller.
 

Jedem in der Halle war die Aufregung vor dem Spiel anzumerken. Es wurde eifrig spekuliert, wie genau wohl James oder Haily den Schnatz fangen würden und wie viele Tore wohl fallen würden. Außerdem wurden Kommentare und Meinungen zu den einzelnen Spielweisen der Teammitglieder ausgetauscht und darüber diskutiert.
 

Halb elf machten sich dann die ersten auf den Weg ins Stadion, um sich gute Plätze zu sichern. James und Haily folgten Sirius für einen Moment auf seinen Platz als Kommentator. Dort unterhielten sie sich einen Moment bis sie die Professoren kommen sahen. Dann holten James und Haily grinsend ihre Schals hervor und legten sie Sirius um.
 

„Ich dachte ihr überredet niemanden zur Parteiergreifung?“, wunderte sich dieser.

„Tun wir ja auch nicht“, grinste James. „Es ist zwischen uns abgesprochen und beide Schals enthalten sowohl eine Farbe Gryffindors als auch Ravenclaws.“
 

Mit diesen Worten begaben sie sich nach unten in die Umkleidekabinen, wo sie noch eine Aufmunterungsrede vor sich hatten.
 

Gonnie wusste nicht, was sie davon halten sollte als sie Sirius mit den beiden Schals um sah. Sie konnte ihm im Moment noch nichts Parteiisches vorwerfen und genaugenommen wunderte sie sich auch darüber, dass die Farben anders kombiniert waren, als gewöhnlich. Dumbledore hingegen schien das zu amüsieren und auch Professor Flittwick schien nichts dagegen zu haben.
 

Schließlich ging es los.
 

„Hallo, alle miteinander!“, begrüßte Sirius seine Mitschüler durch das Mikrophon. „Heute ist es also soweit. Das Spiel, auf das wir alle schon das ganze Schuljahr über gewartet haben. Und ich denke, ihr stimmt mir alle zu, wenn ich sage, dass es ein unglaublich spannendes Match werden wird.“
 

Er erntete tosenden Beifall von Seiten der Tribünen her.
 

„Und hier kommen die Ravenclaws“, kündigte Sirius an. „Marcus (Hüter), David und Jordan (Treiber), Samantha, Ian und Ken (Jäger) und Haily (Sucherin). Wie wir alle wissen, sind die Ravenclaws durchaus ein ausgezeichnetes Team. In der Gesamtwertung liegen sie bisher mit 410 Punkten noch vor Gryffindor. Allerdings glaube ich persönlich ja, dass sich das heute ändern wird…“

„Black, nicht schon wieder!“, rügte Gonnie, die offensichtlich gehofft hatte, dass er wenigstens heute unparteiisch sein würde.
 

Sirius überging sie.
 

„Und hier nun also die Gryffindors: Matt (Hüter), Dustin und Victoria (Treiber), Jaydon, Amanda und Theresia (Jäger) und James (Sucher). Also James, du weißt, was deine Fans heute von dir erwarten!“

Black!"
 

Unten auf dem Spielfeld fing James an zu lachen. Haily stand ihm gegenüber und grinste bloß.
 

„Und du weißt, was ich erwarte“, erinnerte sie ihn.
 

Madam Hooch kam hinzu.
 

„Kapitäne, begrüßt euch“, rief sie.
 

Dustin und Marcus schüttelten sich mit einem Grinsen die Hände und wünschten einander viel Glück.
 

„Besteigt die Besen“, wies Madam Hooch sie nun an und alle schwangen sich auf die Besen. Dann Pfiff sie das Spiel an und beide Teams sausten hoch in die Luft.
 

„Und das Spiel beginnt!“, brüllte Sirius. „Und Jaydon fängt als erstes den Quaffle. Pass an Mandy und dann an Resia, doch – NEIN – Ian fängt ihn ab. Ravenclaw nun also im Quafflebesitz…“
 

Sirius schien sich zur Abwechslung mit seinen parteiischen Kommentaren tatsächlich zurückzuhalten. Allerdings war es trotzdem ein Ding der Unmöglichkeit, dass er gänzlich unparteiisch kommentierte.
 

„… Und Ian gibt ab an Samantha. Na los, Jayd, den Quaffle kriegst du doch wieder!“

„Black, ich höre mir das nicht mehr lange mit an“, keifte Gonnie.

„Verzeihen Sie, Professor“, erwiderte Sirius, konnte es aber nicht lassen gleich wieder loszulegen. „Und endlich hat Gryffindor den Quaffle wieder zurückerobert. Resia jagt auf das Tor zu doch ein Klatscher von David stoppt sie. … Ach Mensch, David, du weißt doch, dass man einen Gryffindor nicht so einfach stoppen darf!“
 

Lautes Gelächter im Zuschauerraum. Gonnie dagegen schien der Verzweiflung nahe zu sein.
 

„Also Black, Sie scheinen wirklich nicht zu wissen, was das Wort unparteiisch bedeutet“, meinte sie.

„Es tut mir ehrlich Leid, Professor.“
 

James und Haily mussten lachen, als sie hörten, wie Gonnie nun versuchte Sirius den Begriff zu erläutern. Auch Sirius hätte laut los gelacht. Doch er konnte es sich noch mit viel Mühe, gerade so verkneifen.
 

„Aha… OK, das war jetzt aufschlussreich für mich“, wandte er sich schließlich wieder an das Publikum. „Na mal sehn ob das was wird…“

„Black, das Spiel!“

„Oh, ja richtig, ich danke Ihnen, Professor. … Also es steht mittlerweile 10 zu 0 für Gryffindor und Ian und Mandy „streiten“ sich gerade regelrecht um den Quaffle. – Einen Moment, wie war das, ich darf jetzt nicht sagen, dass ich dafür bin, dass Mandy sich durchsetzt, oder, Professor?“

„Nei~n, Black!“
 

Wieder erntete Sirius Gelächter seitens der Zuschauer. James und Haily kämpften ebenfalls angestrengt mit dem Lachkrampf.
 

„Im übrigen, James und Haily, fängt sich der Schnatz nicht allein davon, dass ihr über mich lacht“, wies Sirius die beiden darauf hin, als er es bemerkte.
 

„Wo er Recht hat…“, warf grinsend Theresia ein, die gerade an ihnen vorbei flog.
 

Die beiden kamen wieder zur Ruhe und hielten wieder nach dem Schnatz Ausschau.
 

Das Spiel zog sich so eine Weile hin und Sirius war ein Naturtalent wenn es darum ging Gonnie in den Wahnsinn zu treiben und so zu tun, als täte er die vollkommen unabsichtlich.
 

James und Haily sichteten unterdessen den Schnatz wieder mal gleichzeitig und sausten los. Wieder versuchte Victoria Haily dabei etwas auszubremsen, in dem sie den Klatscher haarscharf an ihr vorbei schoss.
 

Allerdings flog er etwas zu knapp an ihr vorbei und sie wich etwas erschrocken zurück, rutschte dabei allerdings vom Besen ab und hielt sich nun nur noch gerade so mit ihren Händen an ihm fest. James drehte ab.
 

„Meinst du nicht, dass wir für solche Späße etwas zu hoch sind, Haily?“, fragte er sie und streckte ihr eine Hand aus, um ihr wieder auf den Besen zu helfen.

„Danke“, erwiderte sie lediglich und suchte bereits wieder nach dem Schnatz.
 

Sirius blickte irritiert zu den beiden.
 

„Nein, ich kommentiere ihren Kodex jetzt nicht schon wieder“, ermahnte er sich selbst.

„Black, was hat das mit dem Spiel zu tun?“

„Oh, entschuldigen Sie Professor, hab ich das laut gesagt? … Ähm… OK das Spiel: Ken ist im Quafflebesitz. Er gibt ab an Samantha und sie jagt auf das Tor zu. Sie schießt und Matt verfehlt ihn nur knapp… Ach schade auch! Es steht nun 40 zu 40.“
 

In diesem Moment erblickte James den Schnatz erneut. Er flog in einem weiten Bogen um die Torstangen der Ravenclaws herum. Er drehte ab und flog direkt auf den kleinen goldenen Ball zu, in der Hoffnung, dass er ihm so praktisch von allein in die Hand fliegen würde.
 

Haily erblickte den Schnatz nur Bruchteile von Sekunden später und entschied sich für den kürzeren Weg. Ab durch die Mitte!
 

Sirius kündete unterdessen, freudestrahlend, das fünfte Tor an, das gerade von Mandy geschossen wurde. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den beiden Potter-Cousins zu.
 

„Und der Schnatz ist inzwischen bereits zum Greifen nahe. Und so wie ich das sehe, könnte es mal wieder ganz knapp zwischen den beiden ausgehen – YEah – Öh… nein, Moment mal…“
 

Madam Hooch pfiff das Spiel ab.
 

Die beiden hatten es wieder einmal geschafft den Schnatz zu beiden Flügeln zu fassen zu bekommen. Mittlerweile war es schon gar nichts Besonderes mehr. Sie ließen den Schnatz beide gleichzeitig los, doch entgegen ihrer Erwartung wies der kleine Ball ein weiteres Mal auf beide. Sie hatten es tatsächlich wieder geschafft ihn haargenau gleichzeitig in die Finger zu kriegen.
 

Madam Hooch fiel vor Erstaunen die Pfeife aus der Hand und das ganze Stadion schaute verwirrt auf die beiden, als James mit seinem Besen vor Freude Loopings drehte und über die zehn Punkte Vorsprung für Gryffindor jubelte.
 

Sirius nahm den Faden wieder auf.
 

„Also ich denke das Wort „knapp“ ist eine gänzliche Untertreibung, im Falle dieser beiden. … Es steht 200 zu 190 und Gryffindor gewinnt das Spiel! … Was uns allerdings nicht weiter hilft, weil es jetzt in der Gesamtwertung unentschieden steht. …“
 

Ein Raunen ging durch die Menge und James merkte verblüfft auf.
 

„Es steht unentschieden?“, fragte er Haily verdutzt.
 

Diese konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
 

„Du müsstest dein Gesicht sehen“, freute sie sich.
 

Die Lehrer hingegen schienen nicht recht glauben zu wollen, was sie gerade gesehen hatten. Es war einmalig. Es war noch nie zu vor in der Geschichte Hogwarts dagewesen. So viel stand fest. Nur Dumbledore schien das absolut nicht zu stören. Im Gegenteil; er saß auf seinem Platz und lachte und schien sich nicht wieder fangen zu können.
 

Erst nach einigen Minuten erhob er sich, wischte sich die Lachtränen aus den Augen und nahm Sirius das Mikro aus der Hand.
 

„Der Quidditchpokal wird beiden Häusern verliehen!“, entschied er.
 

Die beiden Teams brachen in Jubel aus. Besser hätte es doch gar nicht laufen können. Für eine Freundschaft zwischen den beiden Häusern war es doch eindeutig am schönsten, wenn beide Seiten einen Sieg in einem freundschaftlichen Wettstreit erragen.
 

Auch James und Haily ließen sich vom Jubel ihrer Teamkameraden anstecken und irgendwann stimmten alle ihre Hausgenossen mit in den Jubel ein.
 

Remus unterdessen saß auf seinem Platz und notierte pflichtbewusst den Ausgang des Spiels und der gesamten Saison. Es stand, nach der Wertung der beiden Cousins nun 3 zu 2 für James, allerdings war er sich sicher, dass dieser Stand noch absolut nichtssagend über den Endstand sein würde.
 

Elina kämpfte sich zu ihm durch.
 

„Hey“, grüßte sie und gab ihn einen sanften Kuss. „Hättest du es erwartet?“

„Nein, woher auch?“, erwiderte Remus grinsend. „Aber jetzt, wo sie das schon mal so einfach so fertig gebracht haben, glaub ich dass sie das bestimmt auch noch mal schaffen werden.“
 

Elina kicherte.
 

Unterdessen nahmen Dustin und Marcus den Quidditchpokal entgegen und hielten ihn zu zweit gut sichtbar hin, sodass jeder im Stadion ihn sehen konnte. James und Haily führten derweil bereits Freudentänze auf.
 

Wenig später waren fast alle Gryffindors und Ravenclaws im Gemeinschaftsraum der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft versammelt und feierten den Sieg beider Häuser.
 

„James, Haily?“, rief Peter aufgeregt. „Würdet ihr den Pokal einmal gemeinsam hochhalten?“

„Aber sicher doch, Pete“, versprach James und er und Haily stellten sich nach vorne zu den anderen Trophäen, die noch immer nicht zurück in das Pokalzimmer gewandert waren.
 

Peter machte ein Foto von den beiden mit dem Pokal in der Hand und grinste. Doch sein Grinsen kam nicht annähernd an das der beiden Potters an.
 

„Ihr seit WAHNSINN!“, rief Sirius komplett durch den Wind. „Ihr seit einfach der absolute Wahnsinn!“
 

Der Eingang ging auf und Marcus kam mit einem Buch in der Hand herein.
 

„Ich bin gerade Dumbledore über den Weg gelaufen“, verkündete er, als er sich vorn auf einen Tisch stellte, sodass er für alle sichtbar war. „Und er meinte, ich sollte euch einmal dieses hier zeigen.“
 

Er hielt das neuste Exemplar der Chronik über die Hausmannschaften von Hogwarts hoch. Dustin gesellte sich prompt zu ihm und die beiden fanden schnell die Seiten, die sie erwartet hatten.
 

„Ein Artikel über die Freundschaft unserer beiden Häuser!“, rief Dustin in die Runde.
 

Nun war endgültig alles komplett aus dem Häuschen. Marcus las laut vor.
 

„’Gryffindor und Ravenclaw waren schon immer recht gut miteinander auskommende Häuser gewesen. Noch nie in der gesamten Geschichte Hogwarts’ jedoch, waren sie so eng miteinander befreundet wie seit diesem Jahr. Wie war es also möglich, dass ausgerechnet die Quidditchsaison sie so zusammenschweißte? ...’“
 

Vereinzelt lachten ein paar Schüler.
 

„’Wie war es möglich’“, fuhr Marcus fort, „’dass gerade zwei Zweitklässler dieses Wunder vollbrachten, nur indem sie in ihre Hausmannschaften aufgenommen wurden?’“
 

„Ja, das ist eine gute Frage!“, warf ein Ravenclaw lachend ein.
 

„Wir stehen drin?“, rief James völlig aus dem Häuschen auf. „Sie haben Haily und mich tatsächlich in dieses Buch aufgenommen?!?“
 

Er schien sein Glück nicht richtig fassen zu können. Er und Haily sprangen ebenfalls zu ihren Mannschaftskapitänen auf den Tisch und zogen das Buch zu sich ran.
 

„Sie haben uns tatsächlich in dieses Buch aufgenommen!“, freute sich James.

„Noch eine Wette unentschieden!“, lachte Haily und spielte damit auf die kleine private Wette an, die James und sie vor Beginn des Schuljahres geschlossen hatten.
 

„Was für eine Wette meinst du?“, wollte Samantha wissen.

„Nicht so wichtig“, erwiderte Haily. „James und ich haben vor Beginn des Schuljahres gewettet, wer von uns eher in dieses Buch aufgenommen wird.“

„Aber da wart ihr doch noch nicht mal im Team!“, lachte Theresia.

„Ja, na und?“, grinste Haily.
 

Marcus und Dustin fuhren fort aus dem Artikel vorzulesen, wobei sie zur allgemeinen Unterhaltung beitrugen. James und Haily glühten vor Stolz, immer wenn sie auch nur Ansatzweise erwähnt wurden.
 

Der Ausgang der diesjährigen Quidditchsaison stand logischerweise noch nicht in diesem Band. Dafür aber waren alle Teamspieler namentlich aufgeführt und ihre Position war angegeben. Jetzt war ihnen also klar, warum sich Dumbledore vor dem Spiel immer mal wieder zu den Trainingseinheiten der Teams begeben hatte, um zuzusehen.
 

Irgendwie hatte er auch spitzgekriegt, dass James und Haily den Schnatz bereits zu ihrem ersten Trainingsspiel genau gleichzeitig zu fassen bekommen hatten und prompt war auch darüber ein kleiner Abschnitt drinnen mit einem Vermerkt, dass ein derartiger Schnatzfang erst ein einziges Mal zuvor in der Geschichte Hogwarts vorgekommen war. Ein Zwillingspaar, das ebenfalls in unterschiedliche Häuser einsortiert worden war, hatte dieses Werk bereits einmal vollbracht.
 

„Wollt ihr wissen, wie diese Zwillinge hießen?“, fragte Dustin breit grinsend in die Runde.
 

Es war mal wieder eine rhetorische Frage gewesen. Beide Häuser warteten gespannt auf die Namen.
 

„Carlisle und Cassidy Potter!“
 

Nicht wenige lachten. Das Grinsen der Potter-Cousins war nun mittlerweile eingerastet.
 

„Warum überrascht mich das gerade gar nicht?“, rief Remus und schüttelte amüsiert den Kopf.

„Du hast Recht“, pflichtete Francy ihm bei. „Es überrascht nicht im Geringsten.“

„Das macht unsere Familie doch gleich zu was ganz Besonderem“, freute sich James.

„Es liegt euch also quasi im Blut!“, schloss Dustin.

„Eindeutig!“, behauptete James.
 

Das Buch wurde rumgereicht, so dass jeder, der wollte einen Blick hineinwerfen konnte. Die Feier ging bis spät in die Nacht und erst in den frühen Morgenstunden schlichen sich die letzten von ihnen zurück in ihre Schlafsäle.

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Hallo^^

Puh *aus dr Puste ist* Wieder mal ein schönes Kapi fertig *freu*
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Viel Spaß beim Kommentieren
 

*winks*

Lg

Friedi

Vorfreude

Nach dem aufsehen erregenden Finale im Quidditch-Cup war dieses Thema noch mindestens eine Woche das Lieblingsgesprächsthema aller Schüler aus Gryffindor und Ravenclaw. Nach und nach verlief es sich jedoch und wich allmählich den bevorstehenden Jahresabschlussprüfungen.
 

James und Sirius nervte das tierisch. Ihr Lieblingsthema war weiterhin Quidditch und sie hätten es liebend gerne mit jedem in Hogwarts bis aufs Kleinste ausgeschlachtet. Aber niemand sonst wollte wirklich darüber reden, weil jeder viel zu sehr mit lernen beschäftigt war.
 

Haily verfolgte erfolgreich ihre „Ignorier-James-Taktik“. So gerne sie auch selbst über Quidditch redete, aber wenn es auf die Prüfungen zuging, konnte eine Bombe neben ihr hochgehen und sie hätte immer noch nur die Prüfungen im Kopf. Lily schaute sich Haily’s Taktik bei ihr ab. Sie fand es einfach nur entspannend einfach gar nicht erst auf James zu achten. Remus war auch nicht für Gespräche zu haben, sondern er lernte viel lieber mit Elina, Haily, Lily und Francy zusammen in der Bibliothek. Überhaupt schien um die Bibliothek eine Art Bannkreis gezogen zu sein, den James und Sirius bereits aus Prinzip nicht überquerten, es sei denn sie brauchten Informationen, wie sie Unfug anstellen konnten.
 

Nur Peter redete ab und zu mit, aber eigentlich wollte auch er sich lieber intensiv auf die Prüfungen vorbereiten, damit er wenigstens in ein paar Fächern gute Noten erreichen konnte.
 

Frustriert wanden James und Sirius sich ihrer eigenen Methode zu lernen zu: Unfug anstellen und es als praktische Übung verkaufen.
 

Ganz beliebt war das Büro des Hausmeisters. Mr Filch hatte unglaublich viele Dinge in seinem Büro, die nur darauf warteten verwandelt zu werden oder mit irgendwelchen Zaubern versteckt zu werden und der gleichen. Bisher hatte Filch sie dabei noch nicht erwischt und es war der reinste Spaß ihm aus der Ferne dabei zuzuhören, wie er verzweifelt fluchend sein Büro auf den Kopf stellte und nach seinen „verschwundenen“ Sachen suchte.
 

Der einzige, der sie dabei erwischte war Peeves der Poltergeist. Belustigt schaute er den beiden Jungs eine Weile zu.
 

„Was für böse Buben!“, gackerte er nach einer Weile. James und Sirius drehten sich um. „Vielleicht sollte ich Filch erzählen, was ihr hier treibt?!“

„Ach komm schon, Peeves!“, versuchte Sirius den Geist zurückzuhalten, gerade als dieser sich bereits umdrehen wollte und davon schwirren wollte. „Den alten Miesepeter ärgerst du doch genauso gern!“

„Wie wärs, wenn du uns ein bisschen dabei behilflich wärst?“, schlug James vor. „Dann hast du auch ein bisschen Spaß!“
 

Peeves tat normalerweise alles, um Schüler zu ärgern. Allerdings liebte er es auch ebenso Filch auf die Palme zu bringen. Und die Vorstellung dabei auch noch Hilfe angeboten zu bekommen war einfach zu verlockend. James und Sirius freuten sich nen Keks, als er zustimmte.
 

Filch war nicht das einzige Opfer von James und Sirius’ Prüfungsvorbereitung. Immer wieder ließen sie Sachen von ihren Mitschülern unsichtbar werden. Und Peeves war mit einer Freude bereit die unsichtbaren Sachen dann auch noch zusätzlich zu verstecken.
 

Die Lehrer bekamen nur den als „Übung“ getarnten Unfug der beiden mit. Zu gerne hätten sie den beiden Jungs Strafarbeiten erteilt, aber leider gab es keine Hausordnung, die das Einsetzen von Zaubern verbot, die im Unterricht behandelt worden waren. Allerdings bedeutete das nicht, dass Regeln nicht geändert werden konnten.
 

Eines Morgens erhob sich Dumbledore beim Frühstück und wartete bis einiger Maßen Ruhe in die Halle eingekehrt war. Das dauerte nicht wirklich lange. Verdutzt blickten die Schüler zu ihm auf. Normalerweise hatte er nur am Anfang des Schuljahres wichtige Ankündigungen zu machen. Ausnahmen waren diverse Veranstaltungen, die er moderierte.
 

„Guten Morgen, liebe Schüler“, begrüßte er alle mit einem freundlichen Lächeln. „Da in letzter Zeit, bedauerlicherweise, einige von Ihnen immer wieder Sachen verloren haben, habe ich ein paar kleine Änderungen in den Hausordnungen vorgenommen. Diese betreffen das Üben von Zaubern in den Schulgängen.“
 

James und Sirius wurden hellhörig.
 

„Es wird natürlich weiterhin erlaubt sein, zu üben“, fuhr Dumbledore fort. „Allerdings sollten dabei nur eigene Sachen für verwendet werden.“ Er blickte James und Sirius leicht grinsend an, als wüsste er, dass sie dahinter steckten, mit ihren „Übungen“. Er nannte allerdings keine Namen und setzte sich wieder.
 

„Schrunz!“, fluchte James leise, so dass nur Sirius es hören konnte.

„Wie hat der das rausbekommen?“, wunderte sich Sirius und schob beleidigt seine Unterlippe vor.
 

Haily, die einige Plätze weiter saß, kicherte. Sie hatte James und Sirius nicht hören brauchen, um zu wissen, wen diese Regeländerung nur betreffen konnte. Jetzt, da Haily kicherte, konnten es sich auch Lily, Francy und Remus denken und sie schüttelten nur leicht die Köpfe über James und Sirius, verloren aber nichts weiter über dieses Thema.
 

James und Sirius waren tatsächlich etwas verärgert über diese Regeländerung, allerdings bemerkten sie nur wenige Minuten später die Tatsache, dass Dumbledore gegen Peeves zumindest insofern machtlos war, dass er keine Regeln gegen ihn erheben konnte. Peeves hielt sich an nicht eine einzige Regel.
 

So hatte Dumbledore zwar das eigentliche Problem erkannt, allerdings passierte es offensichtlich auch ihm, dass er etwas übersah. Und so hatten die beiden weiterhin ihren Spaß, indem sie sich einfach weiter mit Peeves anfreundeten. Es gab nämlich auch keine Regel, die das verbot.
 

Im Laufe der paar Wochen freundeten sie sich auch ziemlich gut mit ihm an, was zur Folge hatte, dass sie sogar noch davon profitierten, dass es ihm nichts ausmachte, dass er alles auf seine Kappe nahm. Sie selbst blieben also unerkannt.
 

Remus, Peter und Jaydon wunderten sich etwas, dass man die beiden überhaupt nicht mehr beim lernen sah. Und noch viel mehr wunderte es sie, dass sie trotzdem völlig entspannt in die Prüfungswoche gingen.
 

Das erste Fach war Verteidigung gegen die dunklen Künste. Well, bei Professor Banister war es keine große Kunst, gute Noten in den Prüfungen abzusahnen. Er gab sich Mühe, jedem Schüler eine faire Chance zu geben. Er wählte für jeden individuell die Kreatur aus, die geprüft wurde. Also hatte auch Peter am Ende nahezu Spitzennoten.
 

Seine besten Schüler forderte er etwas mehr, in dem er ihnen ein paar kleine Zusatzaufgaben stellte. Aber auch das war für James und Sirius kein Problem. Sie bekamen die Zusatzpunkte. Insgesamt beendeten alle Schüler dieses Jahr das Fach Verteidigung mit Mindestnoten im 2er-Bereich.
 

Gonny machte es in ihrem Fach schon ein bisschen schwieriger. Sie sollten mit dem Feraverto Tiere in Trinkpokale verwandeln. Dabei gab es Punkte, wenn die Pokale einwandfrei aussahen und es gab Zusatzpunkte für besonders schöne Formen. Abzug gab es bei diversen kleinen Makeln.
 

Die Professorin ärgerte sich ein wenig, als sie neben Haily, Lily, Francy und Remus auch James und Sirius Zusatzpunkte eintragen musste. Sie hatte keinen Beweis gegen sie, allerdings hatte sie trotzdem das Gefühl, dass die beiden insgeheim hinter dem ganzen Unfug der letzten Wochen steckten.
 

Breit grinsend kamen James und Sirius aus der Prüfung. Remus sah sie fragend an.
 

„Wie macht ihr das?“, wollte er wissen. „Ihr habt nicht einmal richtig gelernt und kommt mit Zusatzpunkten aus der Prüfung!“

„Wir haben doch gelernt“, meinte Sirius und setze eine Unschuldsmiene auf.

„Was können wir denn dafür, dass du uns dabei nur nicht beobachtet hast?“, schloss sich James seinem besten Freund an, worauf Remus nichts mehr einfiel. Er konnte ja nicht wissen, dass es auch besser war, dass er sie dabei nicht gesehen hatte.
 

So setzte sich die Woche fort. Die einzige Prüfung, in der auch James und Sirius keine Ahnung hatten, war Geschichte der Zauberei. Hier hatten sie kein Stück gelernt und waren, genau wie 95% der restlichen Schülerschaft durchgerasselt. Haily zog James damit auf.
 

„Haben wir vielleicht doch vergessen zu lernen?“, fragte sie mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme.

„Das ist Geschichte“, entgegnete James gelassen. „Da braucht man keine guten Noten.“
 

Haily schnaubte.
 

„Was?!?“, verlangte James leicht gereizt. „Sag mir nicht, dass du alles gewusst hast!“

„Nein, nicht alles“, antwortete Haily. „Aber garantiert mehr als du. Im Übrigen, wenn man lernt, bekommt man auch bei Binns gute Noten.“

„Wozu braucht man im späteren Leben bitte Geschichte?“, fragte James.
 

Haily antwortete nicht. James hatte in sofern Recht, dass sie dieses Fach später nie brauchen würden. Aber war das ein Grund es deswegen gleich komplett außer Acht zu lassen? Ganz sicher nicht.
 

„Es ist Allgemeinbildung“, meinte sie schließlich leicht zögernd. „Und ich wette, dass du es nächstes Jahr wieder nicht schaffst, auch nur eine anständige Aufzeichnung aus seinem Unterricht mitzunehmen. Und dann wirst du ganz sicher wieder durch die Prüfung rasseln.“

„Du hast auch nicht alles mitgeschrieben“, verteidigte James sich. „Das kannst du nicht behaupten.“

„Nein, aber habe mich immerhin selbst belesen, um den versäumten Stoff nachzuholen. Ganz im Gegensatz zu dir.“

„Heißt das jetzt, du wettest ich könnte nicht genauso gute Noten in diesem Fach bekommen, selbst wenn ich wollte?“

„Genau!“
 

Haily grinste. Es war gelogen. Sie wusste sehr genau, dass James zu fast allem fähig war, wenn er einen Anreiz hatte. Und Wetten waren genau dieser Anreiz.
 

„Das werde ich dir zeigen, dass ich das kann!“, erwiderte James nun.
 

Haily grinste noch breiter. Was anderes hatte sie auch gar nicht erwartet. Sie drehte sich um und ging in die Bibliothek, wo sie sich, wie üblich mit Lily, Francy, Elina und Remus verabredet hatte. Sirius, der das kleine Gespräch zwischen den beiden mit angehört hatte, sah James mitleidig an.
 

„Du hast dir gerade das dritte Schuljahr vermiesen lassen, noch bevor das zweite überhaupt zu Ende ist!“, stellte er fest.
 

James lachte.
 

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In der Bibo hatten die Mädels ganz andere Gesprächsthemen. Der dritte Teil von Eragon war endlich veröffentlicht worden und Haily’s Eltern hatten ihr ein Exemplar zugeschickt. Mit leuchtenden Augen packten sie, Francy und Lily nun das Buch aus und starrten fasziniert auf das Abbild eines goldenen Drachen auf dem Einband.
 

„Das ist bestimmt Glaedr, oder“, erkannte Elina den Drachen, der bereits im zweiten Band erschienen war. Sie hatte ihn bereits für die drei Mädels gezeichnet und überhaupt ihre gesammelten Werke hingen nun bei Lily, Francy und Haily über den Betten.

„Ja, das muss er sein“, stimmte Lily zu. „Aber eigentlich finde ich deine Illustration von ihm schöner.“
 

Elina fühlte sich geschmeichelt.
 

„Danke“, antwortete sie und holte mal wieder ihre Zeichenutensilien heraus, damit sie illustrieren konnte, was Lily, Francy und Haily sich nun gegenseitig vorlesen würden. Das erste Kapitel entpuppte sich allerdings nicht gerade als allzu illustrationswürdig. Eragon und sein Cousin Roran saßen fröhlich zusammen und unterhielten sich über diverse Verletzungen und prahlten, wer die schlimmeren abbekommen hatte.
 

„Die beiden haben sich den Kopf verletzt!“, stellte Francy auf der Hälfte fest.

„Oja, eindeutig!“, stimmte Lily ihr zu.
 

Haily dagegen schien das weniger zu überraschen.
 

„Ich glaube, James würde es auch hinkriegen mit Verletzungen zu prahlen, egal, was er sich zugezogen hat“, meinte sie. „Vielleicht würde er es auch so zu einer Wette machen, wie Eragon und Roran. Allerdings bin ich auf solche Wetten auch nicht grad scharf drauf.“

„Ich wollte grad nen Schock kriegen“, meinte Francy, worauf Haily kicherte.
 

Elina dagegen wirkte nur etwas verstört und legte ihr Zeichenzeug erst mal wieder zur Seite. Offensichtlich würden sich auch die folgenden Kapitel nicht wirklich als angenehm zu zeichnen erweisen.
 

Remus streichelte sie sanft. Er konnte sich denken, was Elina gerade dachte.
 

„Zeichne doch eine eigene Bildergeschichte“, schlug er vor.

„Hm…“, überlegte Elina. „Aber was?“

„Keine Ahnung“, gab Remus zurück. „Irgendwas.“
 

Die anderen drei Mädels blickten neugierig auf.
 

„Vielleicht irgendwas Romantisches“, schlug Haily vor.
 

Elina schien nun tatsächlich etwas Schönes einzufallen und sie nahm sich wieder ihr Zeichenzeug und begann zu Zeichnen, allerdings so, dass die anderen es noch nicht sehen konnten. Also widmeten sich die anderen drei Mädels wieder Eragon und nach dem dritten Kapitel schlug auch Remus vor mitzulesen.
 

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Das Schuljahr näherte sich nun mit großen Schritten dem Ende zu. Eine Woche vor Ferienbeginn erhielten sie ihre Ergebnisse. Es war genauso, wie sie es nach den Prüfungen erwartet hatten. Im Grunde kümmerte James seine schlechte Geschichtsnote gar nicht. Aber nach der Wette mit Haily betrachtete er sie doch leicht kritisch. Wie gut, dass die Wette für das kommende Schuljahr galt.
 

Nun stand also nur noch die Pokalfeier an. Dieses Jahr würde es ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben, welches Haus nun den Hauspokal bekam. Dank dem außergewöhnlichen Ausgang des Quidditchcups lagen Gryffindor und Ravenclaw vorne gleichauf. Oder zumindest schienen Ihre Punktegläser in der Eingangshalle etwa gleich gefüllt zu sein.
 

James und Haily waren also schon wieder munter beim Schätzen.
 

„Also ich würde ja sagen, dass unser Stand ein klein wenig höher ist, als eurer“, vermutete James.

„Ach ja?“, erwiderte Haily. „So viel Blödsinn, wie du im Laufe des Schuljahres angestellt hast, gehen doch garantiert eine Menge vergeudeter Punkte auf deine Kappe, und auf die von Sirius.“

„Wir wollten euch nur nicht so Meilenweit hinter uns zurück lassen“, behauptete James.
 

Haily lachte spöttisch.
 

„Ja, ganz genau das wird es sein!“, spottete sie. Dann ging sie einen Schritt näher an die Punktegläser ran und maß, Pi mal Daumen, die Punktestände ab. „Also ich würde eher sagen, dass unser Stand um etwa ein Inch höher ist, als eurer.“

„Hast du nen Knick in der Optik?“, wollte James wissen.

„Nein, ich bin weitsichtig, nicht blind“, gab sie zurück. „Im Gegensatz zu dir. Wenn du die Brille absetzt, läufst du rum, wie ein Maulwurf.“

„Du hast die Brille abgesetzt?“, konterte James. „Ja, OK, wenn du natürlich schielst, kann es natürlich sein, dass dir dein eigener Stand höher erscheint.“

„Witzig, Jamie“, meinte Haily. „Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“

„Bist du dir da sicher?“

„Ganz sicher! Im Übrigen kannst du gar nicht einschätzen, wie ich ohne Brille sehe.“

„Ach, aber du kannst einschätzen, wie ich ohne Brille sehe?“
 

Haily zögerte einen Moment.
 

„Nicht direkt, aber es reicht dich, ab und zu, zu sehen, wie du morgens verzweifelt deine Brille suchst, wenn du sie am Abend zuvor nur drei Meter weiter weg gelegt hast, als gewöhnlich.“
 

Darauf fiel James nichts weiter ein. Haily hatte natürlich schon öfters die Gelegenheit gehabt ihn so zu beobachten. Sie dagegen ließ manchmal ihre Brille abends gleich im Bad liegen und hatte keine Probleme, sie morgens wieder zu finden.
 

Um nicht allzu doof rumzustehen, fand James nun also zum Thema zurück.
 

„Wenn es nun also nicht daran liegt, dass du die Brille abgesetzt hast, dann solltest du dir vielleicht mal Gedanken über eine stärkere Brille machen“, fand er. „Dann würdest du vielleicht besser sehen, dass unser Stand höher ist, als eurer.“

„Ich kann sehr gut sehen, durch meine Brille“, konterte sie. „Aber vielleicht solltest du dir umgekehrt mal Gedanken machen.“
 

So ging das noch ein Weilchen weiter. Allerdings kamen sie zu keinem Ergebnis, denn es war einfach nicht eindeutig abschätzbar, welcher der beiden Gläser gefüllter war. Die Auflösung brachte dann also Dumbledore.
 

Auf dem vierten Platz lag Slytherin mit 545 Punkten. Danach kam Hufflepuff mit 610 Punkten. Gryffindor und Ravenclaw lagen mit 695 und 700 Punkten tatsächlich fast gleich auf. Allerdings hatten Ravenclaw nun mal die fünf Punkte mehr. James grummelte leicht, als er Haily dabei beobachtete, wie sie, wie alle anderen Ravenclaws auch vor Freude aufsprang. Wenig später allerdings, freute er sich dann doch für sie.
 

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Der Hogwartsexpress fuhr am 1. Juli um 11.00 Uhr ab. Aufgeregt, endlich wieder nach Hause zu kommen, drängten sich die Schüler in den Zug. Die Jungs und Mädels suchten sich zwei Abteile direkt nebeneinander. Lily war damit zwar nicht ganz so glücklich, denn das hieß, dass James und Sirius garantiert wieder ständig zu ihnen rüber kommen würden, aber sie sagte nichts. Vielleicht, dachte sie sich, würde James diese Ferien wieder nicht ganz so schlimm sein. In den letzten Sommerferien war er auch relativ umgänglich gewesen. Also hoffte sie, dass es dieses Mal wieder so werden würde.
 

Haily jedoch hatte sich Lily’s Bedenken denken können und so hatte sie James gleich „ausgesperrt“. Der hatte das zwar nicht so ohne weiteres hinnehmen wollen, hatte sich aber nach einer kurzen Diskussion doch geschlagen gegeben. Sirius wurde unterdessen aus James nicht mehr ganz schlau.
 

„Würdest du eigentlich auch gegen eine aufgemalte Tür an der Wand rennen, wenn Haily sagen würde, sie wäre echt?“, fragte er und sah James ungläubig an.

„Witzig! Nein, natürlich nicht!“, erwiderte James. „Denken kann ich schon noch selber.“

„Und warum lässt du dich dann von ihr aussperren?“, hakte Sirius nach.

„Vielleicht, um ihr den Gefallen zu tun?“, meinte James, als wäre es das natürlichste von der Welt.
 

Sirius beließ es dabei, auch wenn er mit dieser Begründung eigentlich noch nicht zufrieden war. Aber auch Remus hatte ihn schon warnend angeguckt und er wollte im Augenblick keine Diskussion mit James und Remus. Was er eigentlich wollte war, über die nun bevorstehenden Ferien zu reden und zu planen, was sie alles unternehmen wollten.
 

„Meine Eltern planen zusammen mit Onkel Liones, Tante Caithlin, Haily und mir einen Ausflug zu machen“, meinte James sofort, als Sirius das Thema ansprach. „Ich weiß nicht was sie vorhaben, aber ich kann sie ja mal fragen, ob ihr mitkommen könnt.“
 

Sirius war sofort Feuer und Flamme.
 

„Von mir aus kann es auch gleich morgen früh losgehen“, meinte er. Jede Möglichkeit seinen Eltern gar nicht erst über den Weg laufen zu müssen, war ihm Recht.
 

James grinste. Peter dagegen sah traurig aus. Und auch Remus schien seine Bedenken zu haben.
 

„Meine Mutter möchte mit mir bestimmt wieder was ganz alleine mit mir unternehmen“, erzählte Peter und sah aus, als ob er eigentlich auch lieber was mit seinen Freunden unternehmen würde. „Sie hat ja seit Dad’s Tod niemanden mehr außer mir und da glaube ich nicht, dass sie es mir erlauben würde. Wir haben ja schon Weihnachten nicht zusammen verbracht.“

„Und wenn du sie einfach mal fragst?“, schlug James vor.

„Ich kann’s versuchen“, meinte Peter.
 

James wirkte zufrieden.
 

„Und du, Remus?“, fragte er.

„Das kommt darauf an, wann ihr den Ausflug machen wollt“, meinte er. „Meine Großmutter hat in den nächsten Tagen Geburtstag und sie wird uns wahrscheinlich für einige Tage zu sich einladen.“

„Mir wäre egal, wann meine Großeltern Geburtstag hätten“, warf Sirius ein.

„Nicht jeder steht so auf Kriegsfuß mit seiner Familie, wie du“, verteidigte sich Remus.

„Hm… schade“, kam es von James, der Remus eigentlich kein Stück glaubte, dass seine Großmutter Geburtstag hatte. „Mum hat mir eigentlich geschrieben, dass wir schon nächste Woche los wollten.“

„Dann geht es wohl nicht“, meinte Remus.
 

Sirius sah James erneut verdutzt an, als könne er nicht glauben, warum James nicht wenigstens versuchte Remus zu überreden, aber James zeichnete nur einen Kreis in die Luft und signalisierte Sirius somit, dass bald wieder Vollmond war. Sirius verstand sofort. Remus und Peter dagegen verstanden nicht, was James damit hatte ausdrücken wollen.
 

„Was sollte das jetzt?“, fragte Remus.

„Nicht so wichtig“, log James und grinste breit.

„Ihr verschweigt mir was“, schloss Remus.

„Nein“, kam es von James und Sirius gleichzeitig und sie sahen gespielt entsetzt aus, als könnten sie nicht glauben, dass Remus so etwas auch nur vermutete. Überzeugt war Remus allerdings nicht.

„Wenn ihr mir nichts verheimlicht, könnt ihr es mir auch sagen“, meinte er.

„Ähhhh“, überlegte James.

„Das wird eine Überraschung“, redete sich Sirius raus.

„Für was denn?“, wollte Remus wissen. „Mein Geburtstag ist erst im Herbst wieder und eine Überraschung für Haily oder Lily könntet ihr mir auch sagen.“

„Ja ne“, behauptete James. „Das ist eine etwas längerfristige Planung.“
 

Er und Sirius grinsten scheinheilig und nun dämmerte es auch Peter, der bis gerade eben noch ziemlich unwissend geguckt hatte. Er hielt sich aber lieber zurück. Es würde nur Verdacht erregen, wenn er sich auch noch einmischen würde und so guckte er weiter verdutzt von Sirius zu James und zurück.
 

„Muss ich mir um irgendwas Sorgen machen?“, wollte Remus wissen.

„Nein“, log Sirius. Es gab einiges, worum man sich Sorgen hätte machen müssen, aber das verschwieg er. Was konnte schon schiefgehen, wenn man versuchte sich den Animaguszauber beizubringen? Außer, dass man während der Verwandlung stecken blieb? Oder dass man sich hinterher nicht mehr in einen Menschen zurück verwandeln konnte?

„Irgendwas, worüber du dir vielleicht keine Sorgen machen würdest, aber der ganze Rest der Welt?“, fragte Remus weiter.

„Woher soll ich das wissen?“, erwiderte Sirius und tat ganz unschuldig.
 

Auch James tat überrascht.
 

„Warum macht sich der ganze Rest der Welt über Dinge Sorgen, über die wir uns keine Sorgen machen?“, wollte er wissen. Es klang ernst, aber eigentlich triefte diese Frage nur so vor Sarkasmus.
 

Remus gab es auf. Es hatte absolut keinen Sinn aus den beiden irgendetwas rausbekommen zu wollen. Sie würden schweigen wie die Gräber. James und Sirius freuten sich wie zwei Honigkuchenpferde.
 

Auch im Nachbarabteil unterhielten sich die Mädels über die Ferien. Elina würde wahrscheinlich wieder zu Hause mithelfen müssen.
 

„Mum wünscht sich schon so lange ein Wandgemälde an unserer Hauswand“, erzählte sie. „Und sie hat in den Ferien auch Geburtstag und Zarah hat mich letztens gefragt, ob ich mir ein schönes Wandbild ausdenken würde und es umsetzen würde. Sie würde dann die Farben auch besorgen und dafür sorgen, dass Mum nichts vorher mitbekommt.“

„Cool!“, fand Haily. „Weißt du schon, was du malst?“

„Nein“, meinte Elina. „Ich habe ein paar Vorzeichnungen, aber ich wollte Zarah noch mal fragen, was am besten wäre.“

„Wie wär’s mit einem Familienbild, wie damals deine Elfenbilder?“, schlug Lily vor.

„Gute Idee, danke“, freute sich Elina.

„Aber zu meinen Geburtstag wärst du doch da, oder?“, erkundigte sich Haily.

„Ja, sicher“, sagte Elina.
 

In diesem Moment kam Marcus zur Tür rein.
 

„Hi“, grüßte er und lehnte sich gegen die Tür.
 

Die Mädels guckten ihn verwirrt an.
 

„Was gibt’s“, wollte Haily wissen.

„Dustin und ich haben uns gestern noch mal was überlegt“, erzählte Marcus. „Meine Eltern haben eine Range, wo wir ungestört von Muggeln Quidditch trainieren könnten und wir haben uns gedacht, dass unsere beiden Teams sich vielleicht für ne Woche dort treffen könnten und dass wir dann zusammen trainieren und so weiter.“

„Cool, aber die nächste Woche, bin ich nicht da“, sagte Haily. „Wir machen einen Familienausflug und da wird wahrscheinlich auch James nicht da sein.“

„OK, merk ich mir“, versicherte Marcus. „Wir haben uns noch kein Datum ausgemacht. Ich würde dir dann ne Eule schicken.“

„Ja, danke.“

„Kein Problem. OK, dann sehen wir uns dann in den Ferien irgendwann. Bis dann!“

„Bis dann.“
 

Marcus ging wieder aus dem Abteil, um die anderen Teammitglieder zu suchen und zu informieren. Unterdessen hatten auch James und Sirius es bereits von Dustin erfahren. Die Ferien versprachen nur klasse zu werden.
 

„Kann ich eigentlich auch dabei sein?“, fragte Sirius Dustin sofort. „Ich könnte dann wieder Kommentator machen.“
 

Dustin grinste.
 

„Sicher, warum nicht!?“, erwiderte er. „Aber es werden keine Informationen an deinen Bruder verraten“, fügte er scherzhaft hinzu.
 

Sirius, der nicht ganz mitgeschnitten hatte, dass es nicht ernst gemeint gewesen war, war entsetzt.
 

„Ich würde Regulus NIE irgendwas über die Spielweisen eurer Teams verraten“, versicherte er hoch und heilig. „Eher euch Informationen über das Team der Slytherins!“

„Das weiß ich doch“, lachte Dustin. „Es war ein Witz.“

„Achso…“
 

Dustin lachte über Sirius’ bedröppelten Gesichtsausdruck.
 

„Na gut“, sagte er schließlich. „Ich geh dann mal den anderen auch noch bescheid sagen. Ich schick euch dann ne Eule, wenn Marcus und ich uns ein Datum ausgemacht haben.“

„OK, danke, bis dann“, meinte James grinsend.
 

Dustin ging wieder und James und Sirius sahen auch, als wären heute ihre Geburtstage, Weihnachten und Ostern zusammen. Peter blickte die beiden ehrfürchtig an. Er wäre auch gerne dabei, aber er hatte nicht so viel Draht zu den beiden Teams, als dass sie ihn mitkommen lassen würden.
 

Remus dagegen bedauerte den mangelnden Kontakt zu den beiden Teams überhaupt nicht. Es war ihm schon ein Rätsel, wie er ruhig auf den Zuschauertribünen sitzen bleiben konnte, ohne Panik zu bekommen, also musste er nicht auch noch mit in ein Quidditchtrainingslager, wenn er diesem Sport doch eigentlich gar nichts abgewinnen konnte. Er wollte eigentlich auch sowieso viel lieber was mit Elina unternehmen. Vielleicht konnte er sie ja überraschen, oder so.
 

Die Hexe mit dem Imbiswagen trat zur Tür rein und fragte, ob sie ihnen etwas Süßes anbieten konnte. James sprang auf. Er hatte ja auch noch viel zu wenig Geld aus dem Fenster geworfen. Also kaufte er von allem etwas und Sirius musste ihm dabei helfen, alles gleichmäßig auf den Sitzen zu verteilen, damit sich jeder nehmen konnte, was er wollte.
 

Es gab neue Süßigkeiten mit gemeinen Wirkungen. Peter beging den Fehler sich freiwillig als Versuchskaninchen zu melden und so machten sich James und Sirius einen Spaß daraus, die neuen Süßigkeiten auf ihre Wirkungen zu testen. Remus schüttelte nur genervt mit dem Kopf und lehnte alles ab, was er nicht kannte und, was James und Sirius ihm anboten. James hatte ihn schon einmal so reingelegt und was das anging hatte er ein unglaublich gutes Gedächtnis. Auch Peter bereute seine Zustimmung bald. Er sagte allerdings nichts. Diesen Fehler musste er jetzt wohl ausbaden.
 

Regulus verirrte sich ins Abteil.
 

„Was willst du hier?“, ging Sirius ihn an.

„Gucken, was du hier so machst“, erwiderte Regulus.

„Ja gut, du hast schon wieder zu viel geguckt, also raus!“ Sirius erhob sich und wollte seinen Bruder aus dem Abteil schmeißen, doch dieser wehrte sich.

„Mum hat gesagt, wenn du nach Hause kommst, gibt’s mächtig Ärger“, drohte Regulus.
 

Sirius konnte sich denken, für was er alles wieder Ärger am Hals haben könnte. Das fing damit an, dass er letztes Jahr vorzeitig geflohen war, zu Weihnachten nicht nach Hause gekommen war und er konsequent alle Briefe seiner Eltern ungeöffnet verbrannt hatte und Heuler gleich hatte verschwinden lassen, bevor sie hochgingen. Er konnte das Spiel auch noch eine Weile weiter so spielen, aber entkommen würde er seinen Alten damit nicht. Eigentlich war es auch egal, was er anstellte. Es würde sowieso Ärger geben. Also konnte er auch dafür sorgen, dass es sich auch richtig lohnte.
 

„Ach sag mal, Regulus?“, meinte er nach einer Minute Schweigen schließlich, breit grinsend. „Magst du Süßigkeiten?“
 

Regulus schien sein Glück nicht fassen zu können. Es gab auch für ihn so selten Süßigkeiten und er wollte so gerne welche haben. Also dachte er gerade gar nicht, dass es eine Falle sein könnte. Grinsend suchte Sirius die fiesesten Süßigkeiten raus und drückte sie Regulus in die Hand mit der Behauptung es wären natürlich nur die leckersten.
 

Sehnsüchtig stopfte sich Regulus einige davon in den Mund und schon quollen ihm Rauchwolken zu den Ohren raus und er quiekte wie eine Maus. Er wollte wütend etwas zu Sirius sagen, doch alles, was er hervorbrachte, waren nur aufregte Quiek-Laute. James, Sirius und Peter kugelten sich vor Lachen und Regulus rannte verstört aus dem Abteil, um seine Freunde zu suchen, damit diese ihm halfen.
 

„Unbezahlbar!“, freute sich James und reckte zu Sirius gewandt die Daumen. Der jedoch war noch mit seinen Lachtränen beschäftigt.
 

„Ihr habt echt nichts zu tun, oder?“, mischte sich Remus ein.

„Ach komm!“, meinte James. „Ist doch nur ein mieser kleiner Slytherin. Und er hat genervt. Also hat er es verdient.“
 

„James“, sagte Sirius irgendwann, als er sich wieder einiger Maßen gefangen hatte. „Falls ich wirklich mit zu eurem Familienausflug darf, dann wäre mir jedes Abreisedatum Recht. Und je eher, desto besser!“
 

James grinste. Er konnte sich denken, was Sirius meinte. Regulus würde es petzen.
 

„Natürlich helf ich dir bei der Flucht!“, versicherte er Sirius.

„Ich danke dir!“, erwiderte dieser glücklich.
 

Die Zeit verging wie im Fluge. Es kam ihnen vor, als wäre der Zug nur halb so lange gefahren, wie er es normalerweise tat. Aber die Uhr sagte ihnen, dass sie nicht eine Minute weniger gebraucht hatten als sonst.
 

Der Zug fuhr im Bahnhof Kings Cross ein. James sichtete seine Eltern und seinen Onkel und seine Tante binnen Sekunden. Sie standen zusammen mit Francy’s Eltern ganz in der Nähe ihres Abteils.
 

Jason war mindestens genauso schnell gewesen, um James zu finden und so wurden James von einem kleinen, ihm um den Hals springenden Monster begrüßt.
 

„Big Jay!“, freute sich der Kleine.

„Hallo, Jason“, erwiderte James halb erwürgt.
 

Den Kleinen störte es offenbar wenig, dass James gerade kaum noch Luft bekam. Megan Potter kam ihm zur Hilfe.
 

„Jason, lass ihn leben“, ermahnte sie den kleinen Hüpferling.

„Ich danke dir, Mum“, kam es von James erschöpft. „Du bist eine Heilige!“
 

Sirius grinste, wurde allerdings nur Sekunden später von Andie belegt, die ihn seit Weihnachten offenbar zu mögen schien. Sirius brachte nur ein irritiertes „Hallo“ heraus. Ansonsten war er viel zu sehr damit beschäftigt, die kleine von seinem Bein wieder abzukriegen, aber sie hatte sich offenbar mit Superkleber an ihn geheftet. Auch Francy war machtlos. Andie dagegen freute sich nen Keks.
 

Und dann witterte Sirius plötzlich Gefahr. Er blickte sich alarmiert um und sichtete seine Eltern hinter einer Traube von Schülern und Eltern, die sich über das Wiedersehen freuten. Sie sahen wütend aus, also vermutete er, dass Regulus ihnen schon alles gepetzt hatte und nun blickten sie sich offenbar nach ihm um.
 

„James, wie lautet dein Fluchtplan?“, fragte er und sah sich nach seinem besten Freund um.

„Fürs erste: ducken!“, antwortete dieser nur, als er Sirius’ Blick folgte.
 

Sirius tat, was James ihm sagte. Während dieser gerade seinen, verdutzt wirkenden Eltern alles erklärte. Haily und Francy, neben ihm kicherten, wobei Francy allerdings verstummte, als sie Sirius beleidigten Blick sah.
 

„Sorry“, murmelte sie ihm zu.
 

Lee und Liones Potter sahen mit ernsten Gesichtern zu den Blacks rüber. Wie gerne würden sie ihnen irgendetwas nachweisen, aber das war bei dieser Familie alles andere als einfach.
 

„Du kannst die Ferien bei uns mit bleiben“, versicherte Lee Potter zu Sirius gewandt, woraufhin Sirius ihn anstarrte, als wäre er Gott höchstpersönlich.

„Danke“, freute er sich und er war sichtlich erleichtert. „Danke, danke, danke, danke, danke!!!“

„Kein Problem“, versicherte James’ Vater ihm.
 

Sirius freute sich wie ein Schneekönig und er richtete sich wieder auf, als James ihm versicherte, dass die Luft rein war. Seine Alten waren den Zug weiter entlang gegangen, um zu gucken, ob Sirius irgendwo anders ausgestiegen war.
 

Haily verabschiedete sich unterdessen von Lily, Francy und Elina, während Remus sich eigentlich gar nicht verabschieden zu wollen schien. Neben ihm stand eine junge Frau mit langen, hellbraunen Haaren, die in sanften Wellen ihren Rücken entlang fielen. Sie trug eine dezente, rechteckige Brille ohne Rahmen und die Augen, hinter der Brille hatten einen sanften Braunton. Sie war etwa mittelgroß und schlank. Sie wirkte etwas ungeduldig.
 

„Warum fragst du sie nicht einfach, ob sie uns besuchen möchte?“, bot sie Remus schließlich an.
 

Elina wandte sich fragend zu ihren Eltern um, die etwas überrascht schienen.
 

„Das müssen wir mal sehen, Schatz“, meinte die etwas rundliche, kleine Mrs Bristow.

„Und auch nur, wenn es Remus’ Eltern nichts ausmacht“, wandte Mr Bristow ein.

„Wenn es den beiden Umstände macht, dann lad ich die beiden eben zu mir ein“, versprach die Frau neben Remus.
 

Elina sah sie etwas schüchtern, aber dankbar an.
 

„Das wäre nett, Katya“, meinte Remus und auch er blickte dankbar zu seiner Schwester.

„Keine Ursache“, erwiderte diese. „Aber es wäre auch toll, wenn du dich langsam mal von allen verabschieden könntest. Mum und Dad haben uns beide zum Abendessen eingeplant und sie warten garantiert schon auf uns.“

„Einen Moment“, versicherte Remus und beeilte sich, damit, sich von allen zu verabschieden und versicherte Haily und Lily, dass er zu ihren Geburtstagen auf jeden Fall kommen würde. Dann wandte er sich noch einmal zu Elina um, umarmte sie kurz und folgte seiner Schwester dann aus dem Bahnhof.
 

Auch der Rest brach nun langsam auf, nachdem sie alle die letzten Absprachen getroffen hatten. Die Ferien konnten kommen.
 

Finte Incantatem 2. Schuljahr
 

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Hallo^^

*winks*
 

Ich weiß ich bin mal wieder unglaublich im Verzug mit diesem Kapi. Aber ich habe es endlich fertig bekommen^^
 

Ich hoffe, es gefällt euch.
 

lg

Haily

3) Familienausflug und andere lustige Zufälle

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Hi Leutis^^
 

Noch einmal ganz ♥-liches Dankeschön an alle, die meine FF bis hier her gelesen haben. Ganz besonderen Dank an
 

Niny,

Veilchen und

Wachtel
 

Für all die Kommis, zu meinen Kapis^^ Ihr seit klasse! *drück*

Ich hoffe meine folgenden Kapis gefallen euch genauso gut, wie die bisherigen auch und ich freu mich auch auf jeden Fall jetzt schon wieder auf eure noch kommenden Kommis^^ *drück*
 

Zu diesem Kapi:

Ich hatte es ja im letzten Kapitel schon angekündigt und der Titel sagt es auch, worum es geht. Ist mal wieder ein sehr spontanes Kapitel. Ich hab mich letztens so mit kono und Akikofuma unterhalten und die haben mir mal paar Anregungen gegeben. Es kam eigentlich nur kompletter Blödsinn bei raus, aber die Inspirationen waren klasse^^ Danke dafür^^
 

Die erste Inspiration, die mir so nebenbei gekommen ist, setze ich jetzt also in diesem Kapi um^^ Es folgen dann in den folgenden auch noch mehr^^
 

Zu meinen sonstigen Inspirationen: Google-Maps ist doch was ganz tolles *grins* Die Orte gibt es also wirklich. Eventuelle Details habe ich mir selbst ausgedacht^^ Mehr verrate ich aber erst mal noch nicht. Das merkt ihr dann beim Lesen^^
 

Ich wünsche euch schon mal im Voraus schon mal viel Spaß beim Lesen^^

lg

Friedi

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Der 2. Juli 1973 war ein Montag. In den Ferien interessierte das normalerweise keinen Teenager, denn Ferien zählten ja gemeinhin unter die Kategorie „langes Wochenende“. Und ein Wochenende bedeutete so viel wie Ausschlafen ohne Ende. Das sahen zumindest James und Sirius so. James Eltern hingegen, sahen es heute leider leicht anders.
 

Es war dreiviertel acht am Morgen und Lee und Megan Potter waren bereits seit einer Stunde wach und packten ihre Sachen für den Familienausflug, während die Hauselfen in der Zwischenzeit das Frühstück vorbereiteten.
 

Als das wichtigste zusammen war – so etwa fünf Minuten später – wurden die Jungs geweckt. Es sollte ungefähr um 9 losgehen und die Jungs mussten ihre Sachen ja auch noch fertig zusammenpacken, auch wenn sie das meiste eigentlich gestern Abend schon gepackt hatten.
 

Jason aus dem Bett zu holen erwies sich als relativ leicht. Er war im Mai gerade mal erst sechs Jahre alt geworden und immer noch klein genug, dass Lee Potter ihn einfach aus dem Bett heben und ins Badezimmer tragen konnte, wo der Kleine dann abgesetzt wurde und sich fertig machen durfte. Verschlafen wischte sich Jason den Sand aus den Augen und er machte sich im Halbschlaf, unter den Augen seiner Mutter, daran sich fürs Frühstück fertig zu machen.
 

James und Sirius aus den Federn zu schmeißen war dagegen wesendlich schwieriger. Mit mittlerweile 13 (bzw. 3 ¼ in Sirius’ Falle *grins*) Jahren waren die beiden leicht zu schwer für diese Methode. Also musste sich Lee Potter etwas anderes einfallen lassen, um die zwei Steine zum Leben zu erwecken.
 

Die Decke weg ziehen funktionierte nicht. Die beiden schliefen noch wie die Murmeltiere und da machte ihnen die plötzlich fehlende Decke wenig aus. James tastete lediglich im Schlaf nach seiner Decke, fand aber nur ein Stück seines Bettlakens und wickelte sich darin ein.
 

In der Zwischenzeit kamen unten im Kaminzimmer Liones, Caithlin und Haily an. Haily wirkte nicht viel ausgeschlafener als Jason, sagte aber nichts. Nachdem Lee nach fünf Minuten aufgab, James und Sirius zu wecken, wollte er Megan fragen, ob sie eine Idee hätte. Haily jedoch war schneller.
 

Ohne Rücksicht zog sie den beiden ihre Kopfkissen weg. Nur um sie ihnen dann direkt auf den Kopf zu werfen und die beiden darunter zu begraben.
 

Bei James funktionierte es. Irritiert hob er den Kopf an, sodass sein Kissen wieder von ihm abfiel. Er wollte sich im Zimmer umsehen, um nach dem Werfer zu sehen, verhedderte sich dabei allerdings in seinem Laken und fiel aus dem Bett. Spätestens jetzt war er endgültig wach. Haily lachte.
 

„Hast du keine schmerzfreieren Methoden mich zu wecken?“, wollte James wissen.

„Du bist allein aus dem Bett geflogen“, lachte sie. Dann sah sie auf die Uhr. „Es ist jetzt kurz nach acht. Und in etwa einer Stunde soll es losgehen und das Frühstück ist bereits fertig. Also wäre es, glaube ich, ganz günstig, wenn du dich da mal „enthedderst“ und aus der Hüfte kommst.“
 

Grummelnd kämpfte James sich frei und wanderte ins Badezimmer, wo Jason gerade fertig wurde. Wenig später folgte ihm ein schlaftrunkener Sirius, den Haily gerade mit lauter Musik geweckt hatte. Verärgert murmelte er etwas, was keiner verstand.
 

Haily setzte sich grinsend, und mittlerweile auch hellwach, an den Frühstückstisch. Jason begrüßte sie glücklich, wobei er sie nicht gleich dabei erwürgte, so wie er das bei James gewöhnlicher Weise tat.
 

Irgendwann kamen James und Sirius gähnend aus dem Bad und setzten sich mit an den Tisch.
 

„Wo soll es eigentlich hingehen?“, wollte James so beiläufig wissen, denn das Ausflugsziel hatte man ihnen immer noch nicht gesagt. Auch Haily horchte auf und wusste scheinbar genauso nichts.

„Dahin, wo wir dann eineinhalb Wochen zusammen Urlaub machen“, antwortete Liones Potter nur.

„Oh… Ja, OK das hab ich mir jetzt noch nicht denken können“, kam es von James ironisch zurück. „Aber wo ist das?“

„Das verraten wir nicht!“, meinte Megan Potter.

„Bittö!“, bettelte Sirius.

„Das ist eine Überraschung.“

„Überraschungen sind doof!“, fand Jason.
 

Haily verkniff sich ein Kichern und nahm sich stattdessen Pancakes mit Ahornsirup und Mangostückchen.
 

Das Frühstück verlief die restliche Zeit ruhig – zumindest für pottersche Verhältnisse. James und Sirius waren noch nicht ganz ausgeschlafen und sie hatten keine Lust mit irgendwem großartig zu diskutieren. Jason dagegen ließ sich von Haily Gesichter aus diversen Früchten auf seine Pancakes legen. Haily legte ihm immer wieder neue, witzige Gesichter. Er fand das lustig.
 

Nach dem Frühstück mussten James und Sirius noch ihre Rucksäcke zu Ende packen. Es war ein Camping-Ausflug. So viel hatte man ihnen bereits gesagt und sie hatten das meiste auch am Abend zuvor schon eingepackt. Aber es fehlten trotzdem noch diverse Kleinigkeiten.
 

Pünktlich um 9 waren sie dann auch fertig und Lee Potter holte einen Minibus aus der Garage, der nur für Familienausflüge genutzt wurde. James und Sirius setzten sich zu Jason auf die Rückbank, während Haily sich zu ihrer Mutter auf die mittlere Bank setzte. Lee, Megan und Liones Potter saßen vorne.
 

Die Fahrt dauerte verhältnismäßig lang. Zwar hätte sie in einem Muggelauto drei mal so lange gedauert, aber für Jason waren auch zwei Stunden schon zu viel – es sei denn er verbrachte die Stunden im Hogwartsexpress. Schließlich kamen sie in einer Bergregion an.
 

„Wir sind in Schottland, oder?“, vermutete Haily.

„Gut erkannt“, erwiderte Megan.

„Der Familienbus sollte bei uns stehen“, fand Haily. „Von uns aus, hätten wir nicht halb so lange bis hier her gebraucht.“

„Das stimmt“, bestätigte Lee, ohne von der Straße abzusehen. „Nach dem Ausflug können wir es durchaus ändern.“

„Und wetten, dann ist der nächste Familienausflug näher an Brighton dran?“, warf James nach vorne.

„Ich würde ja lachen, wenn’s so kommen würde“, grinste Haily.

„Hm… kommt ganz darauf an, wie viel wir dann insgesamt länger fahren“, überlegte James.
 

Sie hielten an einem riesigen See, der von einem dichten Wald umgeben war. Nirgendwo waren Häuser zu sehen.
 

„Und wo sind wir jetzt genau?“, fragte Sirius, als sie ausgestiegen waren und sich umsahen.

„Das ist Loch Trool, in Süd-West-Schottland“, erklärte Liones. „Wir dachten uns, es wäre ganz nett mal ein paar Tage hier zu campen und einfach mal die Natur zu genießen.“

„Joah, von Natur haben wir hier durchaus jede Menge“, bestätigte James. Außer Wald und dem See gab es hier auch nichts weiter. Allerhöchstens noch die Landstraße, die hier hergeführt hatte. Das nächstgelegene Dorf lag einige Kilometer entfernt und hieß, wenn er es sich richtig gemerkt hatte „Glentrool Village“.

„Gibt es in dem See wenigstens Seeungeheuer?“, wollte Sirius wissen.

„Du kannst es gern versuchen herauszufinden“, lachte Lee. „Aber hier in der Nähe soll es angeblich tatsächlich irgendein Vieh geben. Es hat aber noch nie jemand zu Gesicht bekommen. Ich bezweifle, dass da was dran ist.“
 

James und Sirius sahen sich an. So wie sie grinsten, ahnte Haily schon wieder schreckliches. Sie würden es herausfinden, egal wie. Und wenn es kein Seeungeheuer war, dann würden sie es wahrscheinlich dann im Wald finden.
 

Während die Erwachsenen die Zelte aufbauten waren James und Sirius auch schon in Badeklamotten und im Wasser. Jason rannte ihnen hinterher.
 

„Warte, Jason“, hielt Haily den Kleinen auf. James und Sirius würden weiter auf den See hinaus schwimmen. So weit würde Jason ihnen unmöglich folgen können ohne Gefahr zu laufen, zu ertrinken.

„Aber ich will auch nach dem Monster suchen“, bettelte Jason.

„Ich glaube kaum, dass das so gut ist“, meinte Haily. „Wir können doch aber auch so zusammen spielen gehen.“
 

Sie zog sich um und ging mit Jason zu einer flacheren Uferstelle des Sees, wo sie mit ihm schwimmen übte. Er hatte erst vor ein paar Wochen gelernt zu schwimmen. Es sah dem entsprechend auch noch sehr übungsbedürftig aus.
 

Halb eins kamen James und Sirius zurück ans Ufer geschwommen. Sirius hatte es irgendwie geschafft eine lange Alge zu finden, in der sich drei Fische verfangen hatten. Anstatt die Tiere allerdings zu befreien, wurden die natürlich fürs Mittag mitgenommen. Die beiden Jungs grinsten breit.
 

„Wo habt ihr die denn her?“, fragte Caithlin, während die beiden die Alge mit den nun mittlerweile toten Fischen aus dem Wasser schleiften.

„Die hatten sich schon in der Alge verfangen“, antwortete Sirius. „Wir brauchten sie nur noch mitnehmen.“

„Wer weiß wie lange die schon tot sind…“, gab Megan zu bedenken.

„Ach die sind schon tot?“, wunderte sich James und sah sich nach den Fischen um.

„Als wir sie „gepflückt“ haben, haben sie noch gelebt“, versicherte Sirius und grinste.
 

Haily lachte.
 

„’Gepflückt’?“, wiederholte sie.

„Na ja“, erklärte Sirius. „Sie haben sich ja in der Alge verfangen und die Alge haben wir „gepflückt“ – so zu sagen.“

„Interessante Wortwahl“, amüsierte sich Megan.

„Wenn ihr gerne Fisch essen wollt, dann könnt ihr sie ja auch gleich zubereiten“, schlug Caithlin vor.
 

James und Sirius schlief das Gesicht ein. Fische fangen, ja, aber sie dann auch selber zubereiten? Haily lachte erneut und auch von den Erwachsenen schien sich niemand am Gesichtsausdruck der beiden zu stören. Lee Potter bereitete lediglich in aller Seelenruhe das Lagerfeuer vor.
 

Haily kicherte. Es sah einfach nur urkomisch aus, wie die beiden da so bedröppelt dastanden. Schließlich fingen sie sich wieder und holten sich einen Campingtisch, an dem sie arbeiten konnten. Jason kam neugierig zu ihnen. Es gab was zum Manschen. Klar, dass ein Kind da nicht weit weg bleiben konnte.
 

Haily grinste nur und ließ sich dann entspannt im Wasser treiben.
 

Die Jungs unterdessen brauchten eine Weile, um die Fische vorzubereiten. Als sie dann endlich fertig waren, legten sie sie auf einen Rost über dem Lagerfeuer, das bereits von Lee und Liones bewacht wurde.
 

Nun kam auch Haily aus dem Wasser und half ihrer Mutter und ihrer Tante dabei die Beilagen zuzubereiten und den Tisch zu decken.

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Nach dem Mittag legten sich die Erwachsenen in die Sonne, während James und Sirius den Wald erkunden gingen. Das Monster hatten sie im Wasser natürlich nicht finden können. Also blieb ihnen jetzt Variante zwei. Jason folgte ihnen, denn der Kleine fand das alles einfach nur unglaublich interessant.
 

Nur Haily hatte keine Lust darauf sich in die Sonne zu legen oder den Jungs in den Wald zu folgen. An ein Monster glaubte sie ehrlich gesagt nicht.
 

„Ich geh ne Runde den Weg entlang wandern“, rief sie ihren Eltern zu. „Vielleicht komme ich ja im Dorf an.“

„Ja, aber bitte sei spätestens halb sieben wieder da“, kam es von Caithlin. „So um die Drehe rum werden wir dann wahrscheinlich zu Abend essen.“

„Ist gut.“
 

Es war unglaublich entspannend, den Weg entlang zu wandern. Sie hatte Zeit sich über alles mögliche Gedanken zu machen. Bis zum Dorf waren es nur wenige Kilometer. Auf dem Hinweg war es ihr viel weiter vorgekommen. Doch als sie einen Blick auf ihre Uhr warf, stellte sie fest, dass sie nur etwas mehr als eine Stunde gebraucht hatte. … Seltsam. Es war ihr gar nicht so vorgekommen.
 

Es war nur ein kleines Dorf. Nur ein paar Häuser. Allesamt mit hübschen Vorgärten. Wahrscheinlich kannten sich die Leute hier alle schon von klein auf.
 

Haily überlegte, ob sie noch ein Stück weiter laufen sollte. Letztendlich entschied sie sich jedoch anders und machte sich bereits wieder auf den Rückweg, als sie plötzlich eine junge Frau sah, die ihr bekannt vorkam. Ihre langen hellbraunen Locken fielen ihr über das Gesicht und so konnte Haily sie nicht genau erkennen. Und die Frau beachtete sie auch nicht.
 

Diese unterhielt sich mit einer älteren Dame, die offenbar ihre Großmutter war und von der sie offenbar eine Pastete mitbekommen hatte. Sie waren bei der Verabschiedung. Die Großmutter drückte ihre Enkelin noch einmal kurz und bat sie, dass sie ihren Bruder doch auch einmal vorbei schicken sollte. Die Enkelin lachte und erwiderte ein kurzes „Mach ich.“ Dann winkte sie ihrer Großmutter zu und wandte sich um, während die alte Dame zurück ins Haus ging.
 

Die junge Frau erblickte Haily. Beide sahen sich einen kurzen Moment verdutzt an. Dann grinste Haily. Es war Katya. Und wenn sie hier wohnte war es auch gut möglich, dass Remus hier auch in der Nähe wohnte. Er hatte ihr bisher nur so beiläufig gesagt, dass er in einem kleinen Dorf in Schottland wohnte. Haily kam gerade die Welt wie ein Dorf vor.
 

„Hallo“, grüßte sie Remus’ Schwester und sie musste sich ein Lachen über diesen Zufall verkneifen.

„Hi“, grüßte Katya zurück. „Bist du nicht … Lily? Oder Haily?“

„Haily.“

„Aha. Freut mich. Ich bin Katya.“

„Ja, wir haben uns gestern schon mal gesehen, als du Ray abgeholt hast.“

„Ja, so schlecht ist mein Gedächtnis nicht.“
 

Katya grinste.
 

„Wie kommt’s?“

„Meine Familie und ich machen ein paar Tage Urlaub am Loch Trool. Es war sozusagen eine Überraschung. Meine Cousins James und Jason und James’ bester Freund Sirius hatten auch keine Ahnung, wo es hingeht.“

„Interessant“, meinte Katya. „Wow, ich habe, abgesehen von unserer Granny, noch einen anderen guten Grund, wie ich Remus von seinen Hausaufgaben weglocken kann. Du hast doch sicher Lust, mir dabei behilflich zu sein, oder?“
 

Haily lachte.
 

„Aber sicher doch!“
 

Sie folgte Katya. Sie wohnte einige Meter außerhalb des Orteingangs. Nur zwei Häuser vom Haus ihrer Eltern entfernt. Die Lupins hatten sich anscheinend gerne alle beieinander.
 

„So dann komm mal rein“, lud Katya Haily ein und diese trat in das schöne kleine Häuschen, in dem auch Remus wohnte.

„Hübsch!“, meinte sie anerkennend.

„Das freut mich“, erwiderte Katya.
 

Mrs Lupin kam aus der Küche. Sie war eine kleine leicht rundliche Frau mit einem gutmütigen Gesicht. Ihre Kinder hatten offenbar beide die sanften Gesichtszüge von ihr.
 

„Guten Tag“, grüßte sie Haily freundlich.

„Guten Tag“, erwiderte diese. „Ich bin Haily Potter. Eine Freundin von Remus.“

„Oh das freut mich.“ Mrs Lupin lächelte. „Er ist oben.“

„Ja, das habe ich mir schon gedacht“, meinte Katya und übergab ihrer Mutter die Pastete. „Wir werden ihn dann mal von seinen Hausaufgaben weglocken.“
 

Und schon rannte sie die Treppe hoch. Haily folgte ihr leicht grinsend. Remus saß in seinem Zimmer auf seinem Bett, gegen die Wand gelehnt. Er hatte ein Buch auf seinem Schoß. Er las darin, während nebenbei Musik lief.
 

„Hallo, mein Brüderchen.“ Katya zog ihm das Buch weg.

„Das wollte ich gerade lesen“, beschwerte sich Remus.

„Dazu hast du später noch genug Zeit“, erwiderte Katya. „Du hast Besuch.“
 

Remus wandte seinen Blick zur Tür und erblickte die breit grinsende Haily. Er war überrascht. Das sah man ihm an. Katya war zufrieden mit sich. Sie hatte erreicht, was sie wollte, warf Remus sein Buch wieder zurück aufs Bett und sie gesellte sich wieder nach unten zu ihren Eltern. Remus achtete nicht auf sein Buch.
 

„Hi!“ Haily winkte nur.

„Hi, wie kommt’s?“ Er konnte seine Überraschung einfach nicht verbergen.
 

Haily pflanzte sich kreuzbeinig vor ihm auf den Fußboden und sah zu ihm hoch.
 

„Meine Eltern, James, seine Eltern, Jason, Sirius und ich machen einen Familien-Camping-Ausflug am Loch Trool“, erzählte sie. „Wir sind heute Mittag angekommen.“

„Wow“, fand Remus. „James hat gestern nur erzählt, dass ihr einen Ausflug macht, aber nicht wohin.“

„Das wussten wir bis wir ankamen auch selbst noch nicht“, grinste Haily.

„Lustiger Zufall“, lachte Remus.

„Ja, nicht wahr?“, grinste auch Haily.
 

Eigentlich fand er das weniger lustig. In drei Tagen war Vollmond. Und wenn James und Sirius raus fanden dass seine Großmutter bei ihm eigentlich direkt um die Ecke wohnte… Vielleicht konnte er ihnen ja weis machen, dass er im Zug seine andere Großmutter gemeint hatte. Guter Plan. Die Sache hatte nur den Haken, dass die Großmutter bereits tot war und auch ihr Ehemann war bereits vor ihr gestorben.
 

Haily blickte sich im Zimmer um. Ihr Blick fiel auf einen Mondkalender an der Wand. Ein Blick genügte ihr, um zu erraten, was in Remus gerade eigentlich vorgehen musste. Sie sagte allerdings nichts. Sie wunderte sich lediglich etwas über sich selbst. Sie kannte normalerweise den Mondkalender auswendig. Wieso hatte sie gerade jetzt einfach nicht daran gedacht? Offenbar musste er ihr ihre Verwunderung jedoch angesehen haben.
 

Remus folgte ihrem Blick. Er wurde blass.
 

„Ähm ich interessiere mich sehr für Astrologie“, log er. Er hatte Angst Haily könnte es durchschauen. Was würde sie nur sagen, wenn sie heraus finden würde, was er wirklich war? Im nächsten Moment stellte er fest, dass er doch aber Wahrsagen für das nächste Schuljahr gar nicht gewählt hatte. Das würde sie früher oder später mitkriegen. Verdammt!
 

Haily kicherte nur. Irgendwie fand sie es witzig, wie er sich zu entschuldigen versuchte. Aber wenn er so weiter machte, bräuchte sie irgendwann noch eine Ausrede, die sie entschuldigte, warum sie ihm seine Lügen abkaufte. Sein Buch lag offen, für sie gut sichtbar vor ihm. ‚Möglichkeiten, wie man die Schmerzen bei der Verwandlung in einen Werwolf lindern konnte’. Wirklich dezent war es ja nicht gerade. Haily versuchte das Buch gar nicht erst zu betrachten, um Remus nicht noch mehr unter Druck zu setzen.
 

Er hingegen war offenbar froh, dass Haily den Buchtitel scheinbar noch nicht gelesen hatte und er versuchte das Buch verschwinden zu lassen. In der Hoffnung, dass sie ihn nicht danach fragen würde.
 

Leider war er ausgerechnet in diesem Augenblick etwas ungeschickt und das Buch fiel offen, mit dem Buchrücken nach oben, neben ihr auf den Boden. Haily konnte es nicht mehr ignorieren. Sie klappte es jedoch nur wortlos zu und gab es ihm wieder.
 

„Danke“, sagte Remus. Es war ihm unglaublich unangenehm. Er legte das Buch in eine Schublade, während Haily sich bemüht interessiert wirkend weiter im Zimmer umguckte. Doch nun würde sie tatsächlich die Ausrede brauchen, vor der sie sich doch eigentlich drücken wollte. „Keine Fragen zu dem Buch?“, wollte Remus etwas verwundert wissen. Die Katze war aus dem Sack. Er konnte es vor ihr nicht mehr leugnen.

„Nein“, meinte Haily wahrheitsgemäß. Was hätte sie auch fragen sollen? Sie kannte ja die Wahrheit. Sie grinste ihn scheinheilig an.
 

Er blickte sie verdutzt an. Konnte sie wirklich glauben, dass er so ein Buch nur Interesses halber las? Gerade Haily durchschaute so was doch in der Regel recht schnell. Sie seufzte.
 

„Ich dachte eigentlich, dass dir das Thema unangenehm ist, also wollte ich dich nicht darauf ansprechen“, sagte sie. „Anderes Thema?“

„Moment, du läufst nicht schreiend davon?“

„Nö, sollte ich?“ Sie deutete auf den Kalender. „Vollmond ist erst in drei Tagen.“
 

Ihm klappte der Unterkiefer runter.
 

„Seit wann weißt du es?“, fragte er. Sie konnte es nicht erst seit jetzt wissen. Sie wirkte kein bisschen überrascht.

„Ähm… Vielleicht ein paar Monate“, log sie. Sie setzte ihr Pokerface auf. Wenn nötig würde sie den Jungs Rückendeckung geben.

„Weiß es außer dir sonst noch jemand?“ Er wurde blasser als er es ohnehin schon gewesen war, vor dem Gedanken.

„Nicht dass ich wüsste“, log Haily weiter.
 

Remus atmete aus. Er musste sich erst mal wieder fassen. Haily kannte sein Geheimnis. Aber sie reagierte vollkommen anders, als er es befürchtet hatte. Aber würden die anderen auch so reagieren wie sie? Er wollte lieber nicht darauf spekulieren.
 

„Bitte erzähl es wirklich niemandem“, flehte er sie an.
 

Sie machte nur eine Geste, wie als würde sie ihren Mund mit einem Reißverschluss verschließen, ein Schloss davor hängen und den Schlüssel wegwerfen.
 

„Ich danke dir“, meinte er. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie war jemand, der sein Wort hielt. Er brauchte sich also keine Sorgen weiter machen.

„Wie war das nun mit dem anderen Thema?“, schlug Haily erneut vor. Sie hatte die ganze Zeit ihr scheinheiliges Grinsen bewahrt.

„Ja, bitte“, sagte er, dankbar dafür, dass sie ihn nicht ausquetschen wollte. Er war sich sicher James und Sirius, an ihrer Stelle, würden es tun. Und wahrscheinlich würden sie danach auch nicht mehr mit ihm befreundet sein wollen. Er irrte sich. Aber das konnte er ja nicht wissen und Haily würde ihn auch ganz sicher nicht auf diesen Irrtum hinweisen.
 

Es war erstaunlich wie unbeschwert Remus auf einmal war. Auf einmal freute er sich riesig über den Zufall, dass Haily hier in der Nähe zum Campingausflug war. Sonst war er in den Ferien, wenn er nicht gerade jemanden besuchte, immer ziemlich einsam gewesen.
 

Haily wurde zum Kaffee eingeladen. Die ganze Familie Lupin war sehr nett. Katya äußerte schließlich die Idee, dass Remus doch eine Nacht mit am Loch Trool übernachten könnte. Er hatte seine Bedenken. Aber im Grunde hatte er ja sonst auch kein Problem damit kurz vor Vollmond noch in der Gesellschaft anderer zu sein. Katya jedoch bestand geradezu darauf. Sie würde ihn auch persönlich dort abliefern und ihn erst morgen wieder abholen.
 

„Die paar Kilometer sind nicht gerade zu weit zum Laufen“, erwiderte Remus, um Katya auf den Schwachpunkt ihrer Ausführungen aufmerksam zu machen.

„Dann fahr ich dich eben wieder zurück“, gab sie unbeirrt zurück. Es war eindeutig. Sie würde ihn zur Not auch dort irgendwo an einem Baum festbinden.
 

Haily kicherte etwas. Remus gab sich geschlagen. Er holte ein kleines Zelt aus dem Abstellraum und packte ein paar Sachen für eine Nacht in einen Rucksack. Dann fuhr Katya Haily und ihn zum Loch Trool.
 

James und Sirius guckten etwas blöd aus der Wäsche, als Haily plötzlich von einem Auto gebracht wurde. James wollte sie schon damit aufziehen und sie fragen ob sie sich etwa nur auf der Landstraße verirrt hatte. Als jedoch auch Remus ausstieg, blieb ihm die Sprache weg.
 

„Wo kommst’n du her?“, fragte James verdutzt, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

„Ich wohne hier in dem Dorf in der Nähe“, erwiderte Remus nur.
 

„Na dann bis morgen“, verabschiedete sich Katya von Remus. Dem blieb gar nicht die Zeit irgendwas zu erwidern, denn sie war schon wieder in ihrem Auto und fuhr zurück ins Dorf.
 

Remus sah ihr kopfschüttelnd nach.
 

„Was sollte das denn?“, fragte Sirius.

„Katya will unbedingt, dass ich nicht die ganze Zeit zu Hause hocke und hat mich mit dem Camping-Ausflug quasi überrumpelt“, erklärte Remus. „Allerdings nur eine Nacht. Ich bin nicht so der Camping-Fan.“

„Sollten wir das ändern?“, fragte Sirius und sah James grinsend an. Dieser grinste verschwörerisch zurück.
 

James wollte auch schon mit Sirius Pläne in der Richtung aushecken, als sein Blick Haily’s traf und sie ihn an die knapp bemessene Zeit bis Vollmond erinnerte. Verdammt! Er hatte eigentlich gedacht, dass es noch ein paar Tage länger hin wäre.
 

„Finden sich Gelegenheiten“, sagte er also nur.

„Muss das sein?“, fragte Remus. Etwas Flehendes lag in seiner Stimme. Hoffentlich lagen diese Gelegenheiten nicht innerhalb der nächsten fünf Tage.
 

James und Sirius achteten aber nicht auf seinen Gesichtsausdruck. Es war auch noch Zeit genug bis zum Abendessen und so wurden Remus und Haily mit an den See gezogen. Es war seit heute Mittag die erste Gelegenheit für James und Haily wieder einen Konkurrenzkampf auszutragen. Wasserschlacht war aber auch was Geniales.
 

Auch Remus und Sirius wurden irgendwann mit hineingezogen. Remus für Haily und Sirius für James. Remus machte mit. Er war nicht wirklich gut und Haily hatte es mehr mit James und Sirius gleichzeitig zu tun. Außerdem stellte sie fest, dass Remus nie tiefer ins Wasser watete, als er nicht selber stehen konnte. War ja putzig! Leider konnte Haily im quasi Alleingang nicht gegen James und Sirius zusammen gewinnen. Theoretisch war der Ausgang für sie anfechtbar. Aber da sie glaubte, dass James selber nicht wusste, dass Remus offenbar nicht der beste Schwimmer war, verzichtete sie einfach mal darauf.
 

Caithlin wunderte sich etwas, als Remus mit aus dem Wasser kam.
 

„Hallo“, grüßte sie ihn.

„Hallo“, erwiderte Remus und er erklärte auch ihr schnell noch die Geschichte, wie er hier her gekommen war. So lang war die Geschichte ja nicht.

„Die Welt ist ein Dorf!“, fand Caithlin grinsend, als er fertig war.
 

Das Abendessen stand bereits auf dem Tisch. James, Sirius, Remus und Haily zogen sich wieder um.
 

„Du hast es uns aber echt einfach gemacht zu gewinnen“, stichelte James und grinste Remus an. „Echt schönes Arbeiten mit dir!“

„Es muss ja nicht jeder so gut sein, wie du“, verteidigte sich Remus.

„Das lässt sich doch garantiert ändern“, behauptete Haily optimistisch.
 

James grinste hämisch.
 

„Du hast Zeit bis morgen Mittag“, lachte er.

„Top die Wette gilt“, nahm Haily an. Sie freute sich schon drauf.
 

Sie setzten sich an den Tisch.
 

„Bist du dir da wirklich ganz sicher?“, fragte Remus sie im Flüsterton, so dass James und Sirius ihn nicht hören konnte.

„Ja, eigentlich schon“, fand sie.

„Da hast du dir was vorgenommen“, versicherte er ihr.

„Du musst doch aber sicher nur etwas schwimmen üben“, sagte Haily. Sie war noch immer komplett optimistisch.

„Ich muss es erst mal lernen!“, gab Remus zurück.
 

Jetzt hatte er sie erwischt.
 

„Upsi!“, sagte sie. „Ja, das ist dann wirklich etwas lustig.“
 

Sie grinste ihn peinlich verlegen an. In ihrem Optimismus bremsen ließ sie sich allerdings nicht. Dann war es halt eine größere Herausforderung. Remus musste lachen, als er ihr Gesicht erblickte.
 

„Du bist echt verrückt!“, lachte er.

„Das ist das Markenzeichen unserer Familie“, antwortete sie.

„Aha?“, kam es von den vier Erwachsenen gleichzeitig.
 

James konnte es sich nicht verkneifen laut loszulachen. Und auch Sirius und Jason ließen sich anstecken. Haily grinste nur weiter und blickte entschuldigend von ihren Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Tante. Remus sah Haily nur belustigt an. Das Thema wurde allerdings nicht weiter ausgebaut. Die Erwachsenen taten es lediglich mit einem belustigten Kopfschütteln ab.
 

„Und habt ihr eigentlich euer angebliches Monster schon gefunden“, erkundigte sich Liones bei James und Sirius, als alle zu Essen auf ihren Tellern hatten.

„Nein, leider noch nicht“, erwiderte James gespielt bedauernd.
 

Er konnte sich denken, dass an der Geschichte tatsächlich was Wahres dran war. Leider saß die „Wahrheit“ ihm gegenüber, ging in Hogwarts mit ihm in eine Klasse und zählte zu seinen besten Freunden. Einen Werwolf hatten er und Sirius sich eindeutig nicht als Monster vorgestellt. … Ob es vielleicht auch noch ein Zweites gab?
 

Remus unterdessen war das Gesicht eingeschlafen.
 

„Ich hab hier in der Gegend noch nie von einem Monster gehört“, behauptete er und hoffte inständig, dass James und Sirius es dabei belassen würden.
 

„Ich will das Monster aber auch sehen!“, maulte Jason.

„Wenn’s doch aber keins gibt, Jason“, versuchte Haily den Kleinen zu besänftigen.

„Bitte!“, jammerte er weiter.
 

„Vielleicht gibt es ja aber doch eins“, vermutete James optimistisch. „Und Remus weiß es bloß nicht.“
 

Er erntete nur einen gelangweilten Blick von Remus. Dieser Blick kostete ihn sämtliche Schauspielkunst. In Wirklichkeit hatte er Panik. Wenn er in den Ferien zu Hause war, ging er an Vollmond immer in den Wald. Dieses Mal musste er schon an eine andere Stelle, als gewöhnlich und wenn dann seine besten Freunde dann auch noch Monsterjagd gegen ihn spielten…
 

James jedoch blieb komplett optimistisch. Das einzige, was ihm etwas Sorgen bereitete war die Tatsache, dass er Remus schlecht fragen konnte, wo er an Vollmond dann besser nicht aufkreuzen sollte. Wahrscheinlich würden er und Sirius ausgerechnet in der Vollmondnacht etwas anderes vorhaben müssen. Und Jason würden sie auch noch irgendwie vertrösten müssen.
 

„Ich glaube immer noch nicht, dass es hier ein Monster gibt“, mischte sich Lee ein. „Das ist bestimmt nur so ein Märchen.“

„Das kannst du gar nicht wissen“, grinste Sirius.

„Wollen wir wetten?“, fragte Lee grinsend zurück.

„Aber sicher doch!“, erwiderte Sirius.
 

James und Haily sahen die beiden geschockt an.
 

„Ihr klaut uns unseren Job!“, behauptete James.

„Wir haben das Recht darauf Wetten abzuschließen gepachtet“, pflichtete Haily ihm bei.
 

Zur Antwort bekamen sie nur Gelächter, woraufhin James und Haily eine Runde beleidigte Leberwurst spielten. James war allerdings darin etwas geübter als Haily und bei seinem Anblick schaffte sie es nicht ihre gespielt beleidigte Miene zu halten und sie musste ebenfalls über ihn lachen. Ihr Lachen steckte ihn an.
 

„Haily, wenn du schon beleidigt spielst, dann aber auch richtig“, beschwerte James sich.
 

Sie konnte ihm nicht antworten. Das hätte bedeutet, dass sie vorher erst mal wieder zu Luft hätte kommen müssen. Bei ihrem Lachkrampf grenzte das allerdings an Unmöglichkeit.
 

„Echt mal, Haily“, mischte sich Sirius ein. „Den Beleidigte-Leberwurst-Blick musst du eindeutig noch üben!“

„Ich kann den Blick aber viel besser!“, behauptete Jason plötzlich und zog eine Grimasse wie ein kleines Kind, das seinen Dickschädel nicht durchgesetzt bekam.
 

James lachte.
 

„Little Jay, du bist spitze!“, grinste er.
 

Jason löste seine Grimasse wieder und freute sich einen Keks, dass er von James gelobt worden war.
 

Remus unterdessen war immer noch nicht wirklich beruhigt. Wenn Sirius schon wetten wollte, dass es hier ein Monster gab, dann konnte das nichts Gutes heißen.
 

„Zurück zum Thema“, meinte er. „Ihr könnt mir glauben, dass es hier definitiv kein Monster gibt.“

„Weißt du`s?“, fragte James und grinste schief.

„Ja!“, antwortete Remus bestimmt und in seinem Blick lag fast etwas Angriffslustiges.

„Lass es uns doch selbst herausfinden“, schlug James vor.

„Bitte!“, meinte Remus.
 

Diese Lösung gefiel ihm gar nicht. James und Sirius würden raus finden, dass er gelogen hatte. Und er wusste nicht was schlimmer wäre; wenn sie es hinterher niemandem mehr erzählen könnten, oder wenn sie zwar unverletzt davon kämen und dann aber nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Aber wenn er sie partout von ihrem Plan abhalten wollte, dann würden sie auch glauben, dass er ihnen etwas verheimlicht. So oder so, saß er eindeutig in der Klemme.
 

„Ich glaube auch nicht an Monster“, mischte sich Haily plötzlich gelangweilt ein. Zumindest wirkte ihr Blick auf alle gelangweilt. Nur James erkannte etwas Warnendes darin. „Und selbst wenn es eines gäbe, dann glaube ich nicht, dass es ratsam wäre, es zu suchen. Zumindest nicht, wenn man noch etwas an seinem Leben hängt.“

„Woher willst du wissen, dass das Monster nicht vor uns mehr Angst hat, als wir vor ihm?“, fragte Sirius.

„Ich wette, ich besiege es im Schlaf“, protzte Jason.

„Im Traum kannst du vieles, Jason“, erwiderte Haily trocken. „Solange du dabei nicht schlafwandelst…“

„Ne, ich besieg das ja wirklich im Schlaf“, widersprach der Drei-Käse-Hoch
 

Haily diskutierte für den Rest des Abendessens mit den Jungs. Remus war ihr unglaublich dankbar. Wenigstens sie konnte ihn verstehen.
 

Nach dem Essen war immer noch genug Zeit. James und Sirius hatten sich durchgesetzt und waren mit Jason wieder durch den Wald streifen gegangen, auf der Suche nach ihrem Monster. Remus blieb nur die Hoffnung, dass sie die Suche vor Vollmond aufgeben würden. Aber so wie er James und Sirius kannte, würde diese Hoffnung wohl nicht sehr groß sein.
 

Er und Haily jedenfalls gingen noch eine Runde ins Wasser. Haily hatte sich vorgenommen die Gelegenheit, dass ihre Cousins und Sirius nicht da waren, zu nutzen und Remus schwimmen beizubringen. Sie wollte ihm Peinlichkeiten ersparen. James konnte sehr gehässig werden, wenn er es raus finden würde, Jason machte seinem großen Bruder sowieso immer alles nach und Sirius traute sie das durchaus auch zu.
 

Im Allgemeinen stellte sich Remus gar nicht mal so schlecht an. Zwar sah es schon irgendwie witzig aus, aber Haily gab sich Mühe nicht allzu amüsiert zu blicken. Zumindest nicht so, dass es wirkte, als würde sie sich über ihn lustig machen.
 

Als es dunkel wurde und die beiden aus dem Wasser kamen, waren James, Jason und Sirius noch nicht wieder zurück, was Megan etwas beunruhigte.
 

„Vielleicht sind sie von ihrem „Schein-Monster“ so fasziniert“, witzelte Haily, während sie verzweifelt versuchte ihre hüftlangen Haare durchzukämmen.

„Ich find das nicht witzig“, erwiderte Megan nur besorgt. „Und wenn ihnen nun etwas passiert ist? Oder wenn sie sich verlaufen haben?“

„Sie werden schon wieder zurück finden“, versuchte Lee seine Frau zu beruhigen, worüber er sich allerdings eine Viertelstunde später schon gar nicht mehr so sicher war.
 

Haily hatte in der Zwischenzeit ihre Haare gebändigt bekommen und ging in James’ und Sirius’ Zelt. James hatte seinen Zweiwegespiegel immer dabei, das wusste sie. Ob Sirius das auch so handhabte, würde sie gleich raus finden.
 

Sie fand den Spiegel und freute sich nen Keks. Megan und Lee Potter machten sich unterdessen immer noch Sorgen.
 

„Jamiely?“, rief Haily in den Spiegel hinein. Sekunden später erschien das verdutzte Gesicht ihres Cousins darin.

„Seit wann nennst du mich „Jamiely“ und woher hast du das Gegenstück zu dem Spiegel?“, wollte er sofort wissen.

„Tut beides nix zur Sache“, erwiderte Haily. „Wo steckt ihr?“

„Äh… im Wald?“, antwortete James, als wäre es vollkommen logisch.

„Ist dir schon bewusst, dass es dunkel ist?“

„Nein… ach echt? Das wäre mir nie alleine aufgefallen!“
 

Der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar.
 

„Witzig“, meinte Haily trocken. „Habt ihr eigentlich auch noch vor heute noch mal zurückzukommen? Onkel Lee und Tante Megan machen sich langsam schon Sorgen.“

„Ups!“

„Ach mehr fällt dir nicht dazu ein?“

„Jahhh, wir kommen…“
 

Er klang genervt, so als würde es ihm, Jason und Sirius gerade Spaß machen, im Dunkeln durch den Wald zu wandern. Haily konnte es sich lebhaft vorstellen. Im nächsten Moment war sein Gesicht aus dem Spiegel wieder verschwunden und sie warf Sirius’ Spiegel wieder auf seinen Rucksack und kam wieder aus dem Zelt.
 

„Sie kommen“, erzählte sie den Erwachsenen. Erleichterung machte sich breit.

„Woher weißt du das?“, erkundigte sich Megan jedoch.

„Ich hab den Zwei-Wege-Spiegel von James und Sirius benutzt“, erklärte Haily.
 

James, Sirius und Jason waren nun innerhalb von zehn Minuten wieder da. Haily und Remus verzichteten lieber darauf Megans Vortrag zuzuhören, welche Sorgen sie sich gemacht hat. James und Jason waren daraufhin für den Rest des Abends ziemlich kleinlaut.

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Am Tag darauf fand die Wasserschlacht vom Vortag von neuen statt. Remus war tatsächlich besser geworden, jetzt da er immerhin etwas schwimmen konnte. Letztendlich half ihm das allerdings wenig, weil James und Sirius trotzdem gewannen. Haily musste sich geschlagen geben.
 

„Sorry“, entschuldigte sich Remus bei Haily nach der Wasserschlacht.

„Schon OK“, erwiderte diese gelassen. „Ich kann im Einzelkampf immer noch gegen ihn gewinnen. Da ergeben sich schon noch genügend Gelegenheiten.“
 

Remus lachte.
 

Katya klatschte irgendwann nach dem Mittag bei ihnen auf, um Remus abzuholen. Sie grinste zufrieden.
 

„Vielleicht komm ich ja in ein paar Tagen noch mal vorbei, wenn ihr dann noch da seid“, sagte Remus zur Verabschiedung. „Die nächsten Tage habe ich allerdings noch was anderes vor.“

„Wir sind noch bis Mitte nächste Woche da“, versicherte James grinsend.

„Das freut mich“, grinste Remus zurück.
 

Tatsächlich konnte er dann auch die Tage nach Vollmond noch weiter mit den Potters am See verbringen. James und Sirius hatten von Haily kleine Tipps bekommen, wo sie sich fern halten sollten, nach dem diese Remus (ganz beiläufig) gefragt hatte, wo er normalerweise durch die Wälder streifte an Vollmond. Er schöpfte keinen Verdacht und bat sie anschließend sich etwas einfallen zu lassen, um James und Sirius von ihm fern zu halten. Das war einfach gewesen. James hatte ihr die Information dankbar abgenommen und er war ihr außerdem unglaublich dankbar, dass sie ihnen den Rücken frei hielt.
 

Er, Sirius und Jason waren in den Vollmondnächten also an anderen Stellen ihr Monster suchen gegangen. Remus erfuhr von alledem nichts.
 

Mittwoch, den 11. Juli reisten die Potters dann allerdings wieder ab. Das Quidditchlager würde nächste Woche beginnen und James, Haily und Sirius freuten sich schon wie kleine Kinder darauf. Remus hingegen freute sich schon drauf, Elina in der nächsten Zeit zu besuchen.
 

Nachdem sich alle von einander verabschiedet hatten, ging es zurück nach Courthampton. Lee und Liones hatten sich nun abgemacht, dass der Familien-Bus nun erst mal bei Liones, Caithlin und Haily zu Hause stehen blieb, weil die Strecke eindeutig kürzer war.
 

James und seine Familie blieben allerdings noch bei Haily und ihren Eltern zum Kaffee. Völlig erschöpft kamen sie dann irgendwann abends bei sich zu Hause an und fielen wie Steine in ihre Betten.

Das Quidditchlager der Gryffindors und Ravenclaws

Sirius verbrachte auch noch den ganzen Rest der Woche bei James und seiner Familie. Danach würde dann das Quidditch-Camp anstehen. Dustin hatte mittlerweile eine Eule mit dem genauen Datum geschickt und Sirius war auch recht herzlich eingeladen. Auch die Ravenclaws freuten sich offenbar, dass Sirius mitkam. So war es lustiger. Er freute sich. Jede Möglichkeit seinen Alten zu entgehen war ihm herzlich willkommen. Und wenn er dann auch noch mit seinem besten Freund was unternehmen konnte, dann war sowieso alles perfekt.
 

Bis zum Quidditch-Camp hatten James und er sich nun vorgenommen etwas mehr über den Animagi-Zauber herauszufinden. Nun, da Remus sie praktisch wieder daran erinnert hatte, mussten sie sich doch mal wieder umgucken. Sie verkrümelten sich den ganzen Tag in die kleine Privatbibliothek der Potters, was Lee und Megan etwas wunderte. Sie sagten allerdings nichts dagegen.
 

James wälzte die riesige Familienchronik. Er wusste, dass er mindestens einen Vorfahren gehabt haben musste, der ebenfalls Animagus gewesen war. Mittlerweile wusste er auch, dass er auch mehrere Vorfahren gehabt hatte. Allerdings stand in der Chronik nirgends wo etwas dabei, wie sie das gemacht hatten. Null. Niente. Nada. Nothing. Nix!
 

Immerhin fand er heraus, dass einer seiner Vorfahren es aber hingekriegt haben musste, den Zauber zu verpatzen. Dieser hatte versucht sich in eine Eule zu verwandeln. Dabei hatte er allerdings nur einen Schnabel und zwei riesige Flügel bekommen und sein restlicher Körper blieb der eines Menschen. Dumm war auch, dass er nicht um Hilfe beim Ministerium bitten konnte, denn er hatte wohl nur noch kreischende Laute aus seinem Schnabel hervor gebracht. Erst seine Familienmitglieder hatten dann das Ministerium holen können.
 

James und Sirius amüsierten sich über diesen Eintrag. Das Bild, das ebenfalls in der Chronik von diesem Vorfahren drin war, war Gold wert.
 

„Das ist doch ein Bild für die Götter!“, lachte Sirius.

„Ja“, bestätigte James grinsend. „Schade dass es schon über 200 Jahre alt ist und er längst tot ist. Ich würde ihn gerne interviewen.“
 

Sirius lachte bellend auf.
 

Die beiden Jungs stellten weiter die gesamte Bibliothek auf den Kopf. Sie konnten aber nur Informationen finden, die etwas zur Definition und zur Geschichte des Animagi-Zaubers aussagten. Nirgends stand etwas dabei, wie er funktionierte.
 

„Es muss doch irgendwo ne Anleitung geben“, ärgerte sich James.
 

Auch Sirius grummelte.
 

„Vielleicht steht ja in der Bibliothek von Onkel Liones und Tante Caithlin irgendwo ein Buch“, überlegte James.

„Die haben auch ne Bibliothek?“

„Ja, ist aber auch nicht größer als unsere. Sind alles gesammelte Werke über die Jahrhunderte hinweg.“
 

James und Sirius reisten also über den Kamin zu Haily. Diese guckte sie etwas überrascht an.
 

„How come?“, wollte sie wissen.

„Wir wollten eigentlich nur mal in eurer Bibo stöbern“, erklärte James.

„Seit wann nutzt du die Familien-Bibo?“, wunderte sich Haily. „Und noch dazu unsere? Ihr habt doch bei euch zu Hause auch eine!“

„Ja, aber da steht nix, was wir suchen“, erwiderte James.
 

Er und Sirius begrüßten kurz Liones und Caithlin und verschwanden dann in der Bibliothek. Haily folgte ihnen neugierig. Sie sah ihnen einige Minuten beim Bücher suchen zu.
 

„Wonach sucht ihr eigentlich?“, fragte sie.

„Nach dem Animagi-Zauber“, antwortete Sirius.

„Wozu das?“

„Nicht so wichtig“, wich James ihr aus.

„Wenn es nicht so wichtig ist, warum interessiert es euch dann so brennden?“
 

Die beiden suchten nach einer passenden Ausrede.
 

„Hausaufgaben!“, kam es James dann plötzlich in den Sinn.

„Hausaufgaben?“, erwiderte Haily trocken. „McGonagall hat uns nichts über Animagi aufgegeben.“

„Hm… den Ravenclaws vielleicht nicht“, redete sich Sirius raus. „Aber den Gryffindors!“
 

Er grinste breit. Eigentlich bezweifelte er, dass Haily ihnen diese Ausrede abkaufte. Das würde an ein Wunder grenzen. Aber ein Versuch war es ja immerhin wert. Tatsächlich, aber, setzte sie lediglich einen „Das-glaubt-ihr-doch-wohl-selbst-nicht!-Blick“ auf. James gab auf.
 

„Na gut“, sagte er leicht genervt. „Wir wollen wissen, wie man Animagi wird.“
 

Haily hob lediglich eine Augenbraue.
 

„Bestimmt nicht, im Alter von gerade mal 13 Jahren“, meinte sie.

„Und was spricht dagegen?“, wollte Sirius wissen.

„Das Gesetz vielleicht?“, schlug Haily vor und wechselte zu einem „Das-ist-offensichtlich!-Blick“.

„Na und?“, fragte James, als wäre das komplett egal.
 

Haily verdrehte die Augen. Hätte sie sich ja denken können, dass die beiden Jungs das nicht kratzen würde.
 

„Und wozu wollt ihr das wissen?“, fragte sie.
 

Die Jungs schwiegen.
 

„Jamiely!“, sagte sie drohend.

„Hör auf mich so zu nennen!“, rief er beleidigt. „Sonst fang ich an, dich Hailianaly zu nennen. Das klingt genauso bescheuert.“
 

Haily blinzelte und blickte ihn süßlich grinsend an.
 

„Du weißt doch, dass wir Remus helfen wollen, oder?“, erwiderte James schließlich. Er hasste es, wenn sie so grinste.

„Ja“, antwortete sie langsam, immer noch abwartend.

„Werwölfe sind nur für Menschen gefährlich“, sagte James.

„Aha“, gab Haily vergnügt zurück und sie grinste. „Na dann…“
 

Sie wandte sich ab, holte sich ebenfalls ein paar Bücher, setzte sich an einen anderen Tisch und begann mit ihren Hausaufgaben, die sie wirklich über die Ferien aufbekommen hatten.
 

Sirius guckte sie irritiert an. Er witterte Gefahr.
 

„Moment“, sagte er. „Du führst doch jetzt irgendwas im Schilde.“
 

Sie drehte sich wieder zu ihm um.
 

„Warum sollte ich?“

„Regeln sind für dich doch heilig!“
 

Sie grinste. Sie hatte sowieso gewusst, dass James und Sirius wahrscheinlich irgendwas Verbotenes anstellen würden, um Remus zu helfen, auch wenn sie nicht gewusst hatte, was sie genau im Sinn hatten. Letztendlich war es ihr egal, wie sie helfen wollten.
 

„Sagen wir, ich halte euch den Rücken frei, damit Ray nichts mitkriegt und eventuelle Ausreden, wenn ihr dann soweit seid, lasst ihr euch einfallen. Und wie heißt es doch auch so schön? „Der Zweck heiligt die Mittel.““
 

Sie wandte sich wieder ihren Hausaufgaben zu. Sirius starrte verblüfft auf ihren Rücken. James jedoch grinste.
 

„Ich danke dir, Cousinchen“, freute er sich.

„Kein Problem“, erwiderte sie, ohne aufzugucken. „Passt auf, dass ihr nicht erwischt werdet und seit wenigstens gründlich, damit nichts schief geht.“

„Aber immer doch!“, versicherte James immer noch grinsend.
 

Sirius war dagegen immer noch verdutzt. Er hätte nie erwartet, dass Haily ihnen tatsächlich auch vor den Lehrern den Rücken frei halten würde.
 

„Du bist der absolute Wahnsinn!“, brachte er verblüfft heraus. „Dafür hast du eindeutig was gut.“
 

Sie drehte sich grinsend zu ihm um.
 

„Danke, Sirius“, erwiderte sie. „Ich komm darauf zurück.“
 

Dann wandte sie sich erneut ihren Hausaufgaben zu und James und Sirius widmeten sich weiter ihrer Suche nach Büchern, in denen sie eine Anleitung finden konnten, wie man Animagi wird. Leider hatte keiner ihrer Vorfahren dieses je dokumentiert und es fanden sich auch keine anderen Bücher darüber.
 

„Wart ihr eigentlich schon mal bei Florish und Blott’s intensiv stöbern?“, fragte Haily. „Vielleicht findet ihr da was.“

„Gute Idee“, bestätigte James. „Du bist echt die beste!“

„Danke“, grinste sie. „Aber ich wäre dir dankbar, wenn ihr beide irgendwann auch wieder normal werdet. Es wird irgendwann langweilig wenn ich niemanden mehr habe, den ich ein wenig ärgern kann. Und dir würde garantiert auch irgendwann was fehlen.“
 

Sie grinste noch breiter und James grinste zurück.
 

„Keine Sorge, Hailiana“, meinte er. „Aber du hast trotzdem was gut bei uns.“

„Klasse“, freute sie sich. „Na dann lass ich mir mal was Schönes einfallen.“
 

Eigentlich hatte sie schon eine ziemlich genaue Vorstellung davon, womit die beiden sich erkenntlich zeigen könnten. Aber das wollte sie noch nicht verraten. Es würde viel lustiger werden, wenn die beiden dann im entsprechenden Moment damit konfrontiert würden.
 

James und Sirius verabschiedeten sich wieder und reisten über den Kamin zurück nach Little Brighton. Es war kurz vor Mittag und Megan hatte sich etwas gewundert gehabt, wo die beiden Jungs hin verschwunden waren. Allerdings fand sie keine Einwände dagegen, wenn sie sich mit Haily trafen, zumindest war das ihre Ausrede gewesen. Sie fand auch keine Einwände dagegen, dass die beiden nach dem Essen in die Winkelgasse wollten, auch wenn sie etwas irritiert war, denn die Hogwarts-Einkaufslisten waren noch nicht gekommen. Sie konnte ja aber auch nicht ahnen, was die beiden Jungs wirklich vor hatten. Wie sollte sie auch, wo sie ja noch nicht mal den Anlass zu dieser Geschichte wusste.
 

Lee dagegen vermutete durchaus, dass James und Sirius irgendwas im Schilde führten.
 

„Was wollt ihr eigentlich anstellen?“, fragte er mit einem Ton in der Stimme, als wäre er auf alles gefasst.

„Nichts“, behaupteten James und Sirius scheinheilig. „Was sollten wir anstellen wollen, Dad?“, fragte James und blickte gekonnt unschuldig drein.

„So wie ich dich kenne heckst du doch gerade wieder irgendeinen Streich aus“, erklärte Lee seine Meinung. „Du bist heute viel zu friedlich für deine Verhältnisse.“

„Sollte ich das ändern?“, fragte James gespielt verwundert. Er war ein erstklassiger Schauspieler.

„Nein!“, lenkte Lee ein. Es war eine Zwickmühle. „Ich will nur wissen, was ihr plant.“
 

James und Sirius sahen sich einen Augenblick an und grinsten sich an.
 

„Was du nicht weißt, Dad, macht dich nicht heiß“, erwiderte James schließlich grinsend.

„In eurem Fall schon“, sagte Lee. „Ich warne euch. Ich finde raus, wenn ihr irgendwem einen Streich spielt oder sonst irgendetwas anstellt.“

„Willst du wetten?“, grinste James siegessicher.

„Ich brauch nicht wetten. Es kommt irgendwann alles heraus“, war sich Lee sicher.

„Hm… wenn du meinst“, sagte James und es war ihm anzusehen, dass er es seinem Vater nicht glaubte.
 

Lee beließ es jedoch dabei und machte lediglich eine Geste, um den beiden zu bedeuten, dass er sie im Auge behalten würde. Er ging davon. Die beiden grinsten unentwegt weiter. Lee konnte sie gar nicht die ganze Zeit im Auge behalten und er würde auch tatsächlich nie erfahren, was James und Sirius planten. Eines musste man ihnen lassen. Gerissen genug waren sie.
 

Nach dem Mittag verschwanden die beiden in der Winkelgasse. Sie hatten auch Jason mitgenommen, was Lee noch mehr verwundert hatte. Allerdings glaubte er, wenn die beiden tatsächlich irgendetwas anstellten, würde Jason zu aufgeregt sein, um Geheimnisse für sich zu behalten. Er irrte sich gewaltig, aber im Grunde würden James und Sirius keine Tricks brauchen, um Jason dazu zu bringen Geheimnise für sich zu behalten.
 

Sie kauften ihm ein Eis und bei Florish und Blott’s kauften sie ihm auch ein Kinderbuch, das ihn interessierte. Während er damit beschäftigt war, sich die Bilder anzugucken, stöberten sie grob durch die Regalreihen und kauften sich drei Exemplare, die vielversprechend schienen.
 

Dann gingen sie in den Quidditchladen der Winkelgasse. Ein neues Besenmodell war auf dem Markt. Der „Aeroswift 8-90“. Er machte große Augen. Dieser Besen sah einfach nur klasse aus. Aber er war auf der anderen Seite auch noch ganz zu frieden mit seinem jetzigen Besen eigentlich noch recht zufrieden.
 

Auch Jason starrte bewundernd auf die vielen Besen.
 

„Ich will auch einen“, bettelte er.

„Aber du hast doch einen Besen“, sagte Sirius und er musste unweigerlich an Jason’s ersten Flug vorletztes Jahr zu Weihnachten denken, als dieser mit dem Hauselfen der Potters kollidiert war.

„Der fliegt aber nicht so hoch!“, maulte Jason. „James’ Besen fliegt viel höher.“

„Weißt du, Jason, eigentlich fliegt der auch nicht viel höher, als deiner“, log Sirius.

„Gar nicht wahr“, bemerkte Jason den Schwindel. „Heute Morgen, als ich James’ Besen genommen habe, bin ich sogar bis auf das Dach geflogen!“
 

James und Sirius starrten Jason verdutzt an.
 

„Du hast meinen Besen genommen???“, rief James entsetzt.
 

Jason setzte eine Unschuldsmine auf.
 

„Ja, aber als ich wieder gelandet bin, ist vorne was abgebrochen“, erzählte Jason, ohne irgendwelche Schuldgefühle.

„Und was hast du jetzt mit meinem Besen gemacht?“, wollte James wissen.

„Ich hab das Stück vorne wieder angeklebt“, behauptete Jason, als wäre ein Besen damit repariert. „Und ich hab ihn zurückgelegt.“
 

James blickte etwas bedröppelt drein, während Sirius gerade ernsthaft überlegte, ob er die Situation komisch finden sollte oder ernst bleiben sollte. Er konnte sich nicht wirklich entscheiden. James dagegen wusste, dass er es nicht komisch fand, allerdings konnte er seinem kleinen Bruder trotzdem, aus irgendeinem Grund, nicht böse sein.
 

„Little Jay“, begann er und zwang sich zur Ruhe. „Ein Besen kann nicht einfach so geklebt werden.“

„Warum nicht?“, wollte der Kleine wissen.
 

Unterdessen siegte bei Sirius gerade der Teil von ihm, der die Situation komisch fand. Er kicherte. Genau aus diesem Grund konnte auch James dem Hüpferling irgendwie nicht böse sein. Der hatte ja nichts Böses gewollt und hatte auch noch versucht den Besen zu reparieren.
 

„Weil ein Besen mit Zaubern belegt ist“, erklärte James und er zwang sich noch immer angestrengt zur Ruhe, denn auch wenn er seinem Bruder nicht böse sein konnte, hatte er irgendwie trotzdem das Bedürfnis irgendwas zu zerstören.

„Tschuldigung!“, erwiderte Jason reuevoll. Und für ihn war das Thema damit erledigt.
 

James dagegen musste sich nun tatsächlich einen neuen Besen besorgen. Er hatte Glück, dass er aus einer reichen Familie stammte und sich derartige Anschaffungen mal eben leisten konnte. Die Versuchung war groß sich einen Aeroswift 8-90 zu kaufen. Allerdings wären dann Haily’s Chancen seinen gegenüber unterlegen gewesen und er hätte auch ihr einen neuen Besen besorgen müssen, um die Chancen wieder auszugleichen. Und zwei Besen wollte er nicht wirklich kaufen. Das hätte auch seinen Rahmen gesprengt. Also kaufte erneut ein Modell seines alten Besens.
 

Danach reisten er, Sirius und Jason wieder zurück nach Hause. Nun blickte Lee erst recht misstrauisch drein, denn er hatte nichts davon bemerkt, dass James seinen Besen mitgenommen hätte. Außerdem sah der Besen auch viel zu neu aus. Als James ihm die Geschichte erzählte, wollte er sie ihm erst nicht glauben. Sein sechsjähriger Sohn sollte James’ Besen kaputt gemacht haben? Jason hatte sich unterdessen auch still und leise auf sein Zimmer verdrückt, um außer Sichtweite zu sein. Ein Trick, den James auch nur zu gerne anwandte.
 

Erst als James seinen alten Besen unter seinem Bett hervorholte, der mit viel Bastelkleber vorne an der Spitze zusammengeklebt war, kaufte Lee James die Geschichte ab. Der Besen bot allerdings einen ziemlich lustigen Anblick und so konnten weder er noch Sirius ihr Lachen zurück halten. James blickte verständnislos von seinem Vater zu seinem besten Freund und wieder zurück. Klar, dass man Jason das nicht wirklich übel nehmen konnte, aber musste man es witzig finden?
 

Als Lee sich einiger Maßen wieder beruhigt hatte, versicherte er James, dass er ihm das Geld für den neuen Besen zurückzahlen würde. Dann ging er zu Jason ins Zimmer, um mit den Kleinen ein ernstes Wörtchen zu reden. Er nahm dem Kleinen auch seinen Spielzeugbesen für eine Weile weg, damit er damit nicht auch noch irgendwas anstellte. Und zur Sicherheit schloss er auch seinen eigenen Besen weg, wo Jason nicht an ihn ran kam. James tat mit seinem neuen Besen dasselbe. Jason guckte seinen Vater mit großen Kulleraugen an.
 

„Bekomme ich jetzt auch so einen Besen wie James?“, fragte er.

„Natürlich nicht, Jason!“, erwiderte Lee. „Dich darf man nicht auf einen Besen lassen, wenn man dich nicht im Blickfeld hat.“
 

Jason maulte, konnte damit allerdings auch nichts ändern.
 

Die Woche verging. James und Sirius waren in dieser Zeit ziemlich häufig in einer kleinen Höhle, unten am Strand, die das Meer ausgespült hatte. Nur nachts stand hier das Wasser. Lee und Megan Potter kannten diese Höhle nicht. Nur Jason oder Haily hätten James und Sirius hier finden können. Sie konnten hier also ungestört ihren Nachforschungen nachgehen.
 

In den Büchern, die die beiden Jungs in der Winkelgasse gekauft hatten, hatten sie immerhin schon mal einen kleinen Hinweis gefunden. Sie konnten sich das Tier, in das sie sich verwandelten nicht einfach frei wählen. Es war von ihrem Charakter abhängig.
 

„Hm…“, machte James. „Ich hatte eigentlich immer gedacht, dass zu der Gonnie eigentlich ein riesiger Wachhund als Tier gepasst hätte. Aber sie verwandelt sich ja in eine Katze.“

„Wo ist das Problem?“, erwiderte Sirius. „So kratzbürstig, wie sie sein kann, passt das doch genauso!“
 

Die beiden schmissen sich weg vor Lachen.
 

„Und wie finden wir jetzt raus, welches Tier am besten zu uns passt?“, wollte James wissen, als er sich wieder beruhigt hatte.
 

Sirius überflog die Artikel.
 

„Es gibt einen Zauber“, sagte er schließlich. „Er heißt Salberim und wir verwandeln uns für zehn Sekunden lang in das Tier, das am besten zu uns passt.“

„Cool!“, freute sich James. „Also ich probier ihn mal aus und du sagst mir dann, wie ich aussehe. Einen Spiegel haben wir hier ja leider nicht.“

„Klar“, versicherte Sirius grinsend.
 

James schnappte sich seinen Zauberstab.
 

„Salberim“, sagte er.
 

Nur einen Moment später stand an der Stelle, wo eben noch James gesessen hatte ein riesiger weißer Hirsch mit einem silbernen Geweih, das auch einen leichten Goldschimmer hatte.
 

„Woah!“, lachte Sirius. „Du stößt ja gleich an die Decke mit deinem Geäst, da oben!“
 

James blickte ihn verwirrt an. Er wusste nur, dass er ein großes Tier sein musste, denn er konnte auf Sirius herab sehen. Er konnte auch kaum seinen Kopf irgendwie bewegen, weil die Höhle plötzlich verdammt niedrig war.
 

Zehn Sekunden später allerdings verwandelte er sich zurück. Einerseits war er erleichtert. Er war der Platzangst irgendwie doch schon ziemlich nahe gewesen und das obwohl er sonst noch nie welche gehabt hatte.
 

„Was bin ich denn nun gewesen?“, fragte er neugierig. „Ich konnte mich ja kaum bewegen!“
 

Sirius lachte.
 

„Du warst ein Hirsch“, sagte er. „Aber du sahst cool aus. Richtig mystisch mit deinem silber-goldenem Geweih. Und du hattest eine weiße Fellfarbe.“
 

James grinste breit.
 

„Voll Krass!“, meinte er. „Lass sehen, was aus dir wird!“
 

Auch Sirius schnappte sich nun seinen Zauberstab und sprach den Zauber. Er verwandelte sich in einen riesigen schwarzen bärengleichen Hund. Seine Größe reichte bei weitem nicht an James heran, doch für einen Hund sah er schon fast furchterregend aus.
 

James lachte. Das Tier passte so gut zu Sirius. Jetzt, wo er so darüber nachdachte, passte der Hund zu Sirius auch viel besser als zu der Gonnie.
 

Sirius konnte sich natürlich besser bewegen, als James. Er schaute so gut er konnte an sich herunter und starrte auf seine Pfoten. Er hatte leider keine Zeit sich richtig zu betrachten, denn dazu waren die zehn Sekunden viel zu kurz.
 

„War ich ein Hund?“, riet er sofort, als er sich zurück verwandelt hatte.

„Auch ein ziemlich großer“, erwiderte James. „Ich glaube du warst ein irischer Wolfshund oder vielleicht auch irgend’ne Mischung aus einem Wolfshund und einem belgischen Schäferhund. Für einen Hund warst du echt riesig!“
 

Sirius grinste zufrieden. Er liebte Hunde. Sie waren seine absoluten Lieblingstiere. Welches Tier hätte besser zu ihm passen können als ein Hund? Selbst, wenn er es sich hätte aussuchen können, er hätte unter Garantie einen Hund gewählt.
 

„Genial!“, meinte er. „Ich bin gespannt, was Peter wird.“

„Ja, ich kann es auch kaum erwarten das zu erfahren“, bestätigte James. „Meinst du, er wird auch so was Riesiges?“

„Hm…“, überlegte Sirius. „Ich glaube eher nicht. Ich glaube nicht, dass zu ihm irgend so was Großes passt.“
 

James überlegte einen Moment. Dann entschied er, dass er sich wenig mit den Tiercharakteren auskannte, um zu entscheiden, in was für ein Tier sich Peter wohl verwandeln würde.
 

„Ach egal!“, meinte er. „Das werden wir sehen, wenn wir dann mit ihm den Zauber durchgehen.“

„Hast Recht“, stimmte Sirius ihm zu. „Na dann, Bambi, dann haben wir doch jetzt unseren ersten Erfolg!“

„Bambi?!?“, beschwerte sich James über die Bezeichnung. „Wenn du mich Bambi nennst, nenn ich dich ab sofort „Flohschleuder“!“
 

Sirius lachte bellend auf.
 

„OK, ist ja gut“, lachte er. „Ich such einen besseren Spitznamen für dich. Darf ich dich so lange trotzdem Bambi nennen?“

„Mach doch, Flohschleuder.“

„Du bist gemein! Dafür will ich aber auch einen passenden Spitznamen.“

„Was hast du denn gegen „Flohschleuder“?“

„Was hast du denn gegen „Bambi“?“
 

James konnte darauf nichts mehr erwidern. Er konnte sich nur noch wegschmeißen vor Lachen. Sirius ließ sich nur einen kurzen Augenblick später anstecken. Erst als Jason zu ihnen in die Höhle gerannt kam, um sie zum Essen zu holen, kriegten sie sich wieder ein.
 

„Worüber habt’n ihr so gelacht?“, wollte er wissen.

„Das verstehst du noch nicht“, wehrte James seinen kleinen Bruder ab.

„Ich will aber auch mit lachen“, bettelte Jason.

„Ist nicht so wichtig!“, gab Sirius zurück.
 

Jason machte einen Schmollmund. James und Sirius achteten jedoch nicht darauf, sondern gingen zusammen mit Jason zurück zum Haus, zum Essen.
 

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Der Morgen, an dem das Quidditchlager der beiden Teams aus Gryffindor und Ravenclaw beginnen sollte, begann für James und Sirius recht früh. Auch wenn sie normalerweise Morgenmuffel waren, aber wenn es um Quidditch ging, dann konnte man sie morgens um drei aus den Betten schmeißen ohne dass man Gefahr lief, voll gemuffelt zu werden.
 

Eilig schmissen sie ihre letzten Sachen in ihre Taschen und James zog sich seine Uniform an, die gemeinsam mit Ravenclaw entworfen worden war. Auch Sirius hatte mittlerweile eine solche Uniform, in der Gryffindor-Ausgabe, bekommen, mit der Aufschrift „achte Spielposition: Kommentator“ hinten auf dem Rücken.
 

Sofort nach dem Frühstück verabschiedeten sich die beiden von Lee und Megan und von Jason. Der konnte das wieder mal gar nicht haben, dass James und Sirius eine ganze Woche lang Quidditch spielen gingen und er nicht dabei sein durfte. Und er wollte seinen großen Bruder doch so gerne einmal dabei beobachten.
 

Lee ließ sich breitschlagen, dass Jason wenigstens bis zum Abendbrot mitgehen dürfte, solange er niemanden zur Last fiel. Der Kleine war glücklich.
 

Sie reisten mittels Flohpulver zu der Range von Marcus’ Eltern. Sie waren nicht ganz die ersten. Haily war vor ihnen da gewesen. Allerdings waren sie trotzdem noch ziemlich früh dran.
 

„Wieso müsst ihr Potters immer so früh da sein?“, wunderte sich Marcus, als er sie begrüßte. „Haily ist auch schon da. Aber selbst Dustin kommt erst in einer Stunde.“
 

James und Sirius grinsten.
 

„Das ist genetisch veranlagt“, behauptete James.

„Ich glaub es auch bald“, erwiderte Marcus. Dann wandte er sich an Jason. „Und wer bist du?“

„Ich spiele jetzt auch Quidditch bei euch“, antwortete Jason nur und zeigte stolz seinen Spielzeugbesen, den ihm Lee ausnahmsweise wieder gegeben hatte, mit der Bedingung, dass James darauf achten sollte, dass Jason keinen Blödsinn damit anstellte.
 

Sirius lachte, während James grinste.
 

„Das ist mein kleiner Bruder Jason“, stellte er den kleinen Hüpferling Marcus vor. „Er wollte mir so gerne einmal zugucken, wie ich Quidditch spiele und er wird aber heute Abend von meinem Vater wieder abgeholt.“

„Aha“, antwortete Marcus. „Ich glaub wirklich bald, dass Quidditch-Leidenschaft bei euch Potters genetisch veranlagt sein muss.“

„Sag ich doch!“, meinte James grinsend. „Mein Vater, Mein Onkel und mein Großvater waren auch begeisterte Quidditchfans und –Spieler.“

„Na dann“, lachte Marcus. „Kommt mit, ich zeig euch eure Gästezimmer und dann könnt ihr euch zu Haily gesellen. Sie ist schon hinten auf dem Quidditchfeld und spielt sich warm.“

„Richtig so!“, meinten James und Sirius wie aus einem Munde.
 

Marcus lachte.
 

„Ihr müsst euch eigentlich noch nicht warm spielen“, meinte er. „Aber wenn ihr denn meint…“

„Wann sollten wir uns denn sonst warm spielen?“, wunderte sich James.

„Macht wie ihr denkt“, erwiderte Marcus grinsend. „Aber verausgabt euch nicht gleich wieder. Das bringt auch nix.“
 

Er zeigte den beiden Jungs ein Dreibettzimmer, in dem nachher auch Jaydon noch mit untergebracht werden würde. Sie luden lediglich ihre Sachen schnell auf jeweils einem der Betten ab. Jason beschlagnahmte das dritte Bett.
 

„Jason, du wirst doch heute Abend sowieso abgeholt“, sagte Sirius. „Und in dem Bett schläft ein Klassenkamerad von uns.“

„Und wo soll ich dann schlafen?“, fragte Jason, der nicht begreifen wollte, warum er nicht hier bei seinem Bruder bleiben durfte.

„Du schläfst zu Hause bei Mum und Dad“, erklärte James.

„Ich will aber hier bleiben“, maulte Jason.

„Und Dad hat gesagt, dass er dich heute Abend aber wieder abholt“, antwortete James.

„Menno!“, quengelte Jason.
 

Er folgte James und Sirius mit nach draußen auf das Quidditchfeld, wo Haily alleine den Schnatz jagte. Sie fing den Schnatz wieder ein, als sie die Jungs sah und landete vor ihnen. Es wunderte sie nicht im Geringsten, dass Jason dabei war.
 

„Hi“, grüßte sie.

„Hallo, Haily“, grüßten die Jungs und Jason umarmte Haily.

„Ich spiele ab heute mit Quidditch!“, erklärte der Hüpferling stolz.

„Er will heute nicht ganz kapieren, dass er nur bis heute Abend bleibt“, erwiderte James, noch bevor Haily irgendetwas erwidern konnte. Er wusste, dass sie ihn sonst für verrückt erklärt hätte, wenn er Jason mit Quidditch spielen lassen würde. „Dad holt ihn dann wieder ab. Jason wollte nur so gerne mal zugucken.“

„Na dann“, antwortete Haily grinsend.
 

Das Thema war damit beendet. Haily kannte auch Jason gut genug, um sich vorstellen zu können, dass der kleine neugierige Hüpferling nur zu gerne die ganze Zeit mit dabei sein wollte und ein „nein“ nicht so ohne weiteres wahrnehmen würde. Ihr Blick fiel auf James’ Besen.
 

„Ist der Besen neu?“, fragte sie. So gut hätte James seinen Besen nicht putzen können, dass er wieder völlig unbenutzt aussah.

„Nein, mit Perwoll gewaschen!“, gab James zur Antwort und grinste frech.

„Haha“, erwiderte Haily trocken. „Wozu hast du einen neuen Besen gekauft?“

„Jason hat den alten … ähm … zerbrochen“, antwortete James nun etwas wehleidig.
 

Haily sah ihn nur ungläubig an, während Sirius nun, da das Thema wieder zur Sprache kam, wieder anfing zu lachen.
 

„Jetzt mal ernsthaft“, sagte Haily.

„Das ist ernsthaft!“, beschwerte sich James darüber, dass Haily ihm nicht glaubte. „Jason ist mit dem Besen geflogen, ohne dass ich davon wusste und dann ist bei der Landung vorne ein Stück abgebrochen.“
 

Haily blickte zu Jason. Dieser blickte nur unschuldig zurück.
 

„Ich hab den Besen aber wieder angeklebt“, rechtfertigte sich Jason.
 

Nun konnte Haily nicht mehr anders, als die Geschichte zu glauben. Allerdings bot es ihr eine zu komische Vorstellung, wie Jason versuchte, einen Besen mit Klebstoff wieder zu reparieren. Sie lachte. James tat beleidigt.
 

„Du bist genau wie Sirius und Dad“, schmollte er. „Die haben auch gelacht. Was ist daran so witzig???“

„Wo lässt du auch deinen Besen immer rum liegen?“, fragte Haily lachend.

„Na unter meinem Bett“, antwortete James. „In Hogwarts liegt der auch immer unter meinem Bett.“

„Vielleicht solltest du dir in Zukunft ein besseres Versteck suchen“, schlug Haily immer noch lachend vor.

„OK, ist ja gut!“, meinte James genervt. „Seit ihr dann aber bald fertig mit lachen? Ich würde mich nämlich gerne mal endlich warm spielen.“
 

Haily grinste nun breit.
 

„Aber sicher doch!“
 

James schwang sich auf seinen neuen Besen und Haily tat es ihm nach. Dann sausten die beiden hoch in die Luft und Haily ließ den Schnatz wieder eine Runde fliegen. Sie achteten nicht darauf, wo er hinflog. Es machte viel mehr Spaß ihn dann in einer Minute erst wieder suchen zu müssen.
 

Jason wollte den beiden folgen. Auch er kletterte auf seinen Besen und stieß sich ab. Leider baumelte er trotzdem nur mit seinen Beinen knapp über dem Boden. Sirius lachte, wandte sich dann aber James und Haily zu, um die beiden zu kommentieren, wobei es eigentlich nicht sonderlich viel zu kommentieren gab.
 

Dustin gesellte sich zu ihm.
 

„Hi“, grüßte er Sirius und er hob zur Begrüßung an Haily und James gerichtet die Hand. Diese hoben ebenfalls grüßend die Hand. Aber sie waren gerade so in ihren kleinen Konkurrenzkampf vertieft, dass sie nicht extra runter kamen.
 

Dustin beobachtete nun Jason eine Weile, der sich mittlerweile damit abfand nur einen Mete über dem Boden zu schweben und er raste auch so um das Feld. Es sah komisch aus.
 

„Warum überrascht mich das gar nicht, dass man in der Familie Potter so früh anfängt?“, fragte er belustigt. Es war eine rhetorische Frage. Sirius grinste ihn an.

„Der Kleine ist einfach nur genial!“, meinte er. Dustin grinste nur.
 

Der Rest des Teams trudelte so im Laufe des Vormittags ein, während James und Haily immer wieder von neuen den Schnatz fingen. Ihr Wettkampf war recht ausgeglichen, wie immer. Manchmal mussten sie auch wieder mal den Schnatz fragen, wer denn nun gewonnen hatte, weil einer von beiden mal wieder eine Millisekunde später ebenfalls den Schnatz erwischt hatte. Aber genau gleichzeitig kam heute bei ihnen nicht vor.
 

Erst als Marcus die beiden dann runter rief, beendeten sie ihr „kleines“ Match.
 

„Macht mal ne Pause“, riet er.

„Also ich bin fit wie ein Turnschuh!“, versicherte James.

„Ich auch!“, meldete sich Jason, der sich an James’ Rücken dran gehangen hatte, um so groß wie er zu sein.
 

Victoria, Amanda, Theresia und Samantha lachten. Dustin grinste.
 

„Ich glaube wir haben ein Maskottchen“, sagte er mit Blick auf Jason. „Den setzen wir zu den Finalspielen ab jetzt immer neben Sirius und Gonnie. Wird sicher lustig.“
 

Nun grinsten auch James und Sirius breit.
 

„Gonnie wird wahnsinnig!“, prophezeite Sirius.

„Muha!“, lachte James.

„Die Ärmste!“, warf Haily ein, musste aber auch leicht grinsen.

„Also ich bin für die Idee mit dem Maskottchen“, meinte Amanda. „Dein Bruder ist so niedlich, James!“
 

Jason freute sich.
 

„Dann darf ich mit euch Quidditch spielen?“, fragte er.

„Hm… Nicht im Team, aber du darfst dann nachher ein bisschen mitspielen“, erlaubte Dustin dem Kleinen.

„Jaaaaah!“, freute sich Jason.

„Du willst ihn wirklich auf einen Rennbesen lassen?“, fragte Theresia etwas besorgt.

„Er ist erst sechs“, stimmte Haily zu.

„Ich meinte nicht richtig Quidditch spielen“, lenkte Dustin ein. „Nur so knapp über dem Boden, damit er auch mal ein paar Quaffel werfen kann. Vielleicht können wir ja auch ein paar Tore basteln, damit er zielen üben kann. Und ich hab gehört das Junior Team der Falmouth Falcons übt auch erst mal nur ein oder maximal zwei Meter über dem Boden oder so.“
 

Haily fand diese Idee jetzt gar nicht mehr so schlecht. Sie und James hatten genau so angefangen.
 

„Man kann mit fünf Jahren anfangen“, bestätigte James. „Dann bekommt man einen Besen, der einen Meter über dem Boden fliegt. Und dann erhöht sich das von Jahr zu Jahr um einen halben Meter. Hängt aber auch davon ab, wie gut man ist.“

„Na dann wär’ das ja geklärt“, grinste Dustin. „Meine Schwester, Robyn, war auch so, in dem Alter.“

„Du hast eine Schwester?“, fragte James interessiert.

„Ja“, antwortete Dustin und grinste. „Sie kommt nächstes Schuljahr nach Hogwarts. Wenn ich gewusst hätte, dass du deinen Bruder mitbringen wirst, hätte ich ihr auch erlaubt zuzugucken. Sie war auch schon ziemlich neidisch.“
 

James lachte. Auch Marcus grinste. Dann wurde er allerdings fast schon geschäftlich.
 

„Gut“, sagte er. „Nun also zu unserem Vorhaben, diese Woche. Eigentlich hätten Dustin und ich gedacht, dass wir erst einmal die Trainingspläne für das nächste Jahr vorstellen, die wir beide jeweils in den letzten beiden Wochen entworfen haben.“
 

Die beiden Teams setzten sich erstmal. Die meisten waren es gewohnt, dass wenn Trainingspläne vorgestellt wurden, das in der Regel eine lange Rede werden konnte. So groß unterschieden sich die Trainingspläne der beiden Teams jedoch nicht. Beide Teams wollten für jedes Match eine andere Strategie verfolgen, die an den jeweiligen Gegner angepasst sein würde. Nur die Strategie im Finalspiel war natürlich noch nicht festgelegt worden und es wäre auch ziemlich irrsinnig gewesen diese Strategie hier auszudiskutieren.
 

Dustin und Marcus erklärten jede einzelne Position bis ins kleinste Detail. Und selbst Jason bekam kurzfristig eine Position zugesprochen. Dustin plante ihn mittlerweile fest mit ein, dass er zum Finalspiel das Maskottchen spielen durfte und neben Sirius seinen Senf dazu geben konnte. Sirius konnte sein Glück noch gar nicht fassen, denn das Schöne war, dass Gonnie Jason nicht wirklich verbieten konnte parteiisch zu sein.
 

Als die beiden Teamkapitäne dann endlich fertig waren, ihre Trainingspläne vorzustellen, war es Mittag. Marcus’ Mutter brachte ein riesiges Tablett mit Sandwichs nach draußen.
 

„Danke, Mum“, sagte Marcus, als sie das Tablett abstellte.

„Gern geschehen“, erwiderte sie mit einem Lächeln und ging zurück ins Haus.

„OK“, rief Dustin. „Alle damit einverstanden, wenn wir dann in einer Stunde mit dem Training anfangen? Wir hatten uns gedacht vielleicht gleich mit einem Aufwärm-Spiel zu beginnen.“
 

Was folgte waren einstimmige „ja“s, „Klar doch“s, „sicher“s und so weiter. James und Haily stichelten sich in der Zwischenzeit auch schon mal warm.
 

„Mal sehn ob du nicht schon eingerostet bist, seit dem Finalspiel!“, stichelte James und grinste breit.

„Das sagt genau der Richtige!“, erwiderte Haily gelassen und auch sie grinste. „Lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster. Wer hoch hinaus will, kann auch sehr tief fallen.“

„Und das musst gerade du sagen“, spottete James. „Wie war das mit dem Klatscher im Finalspiel?“

„Witzig“, lachte sie trocken. „Aber ich bin ja, dank dir, nicht gefallen. Außerdem weißt du genau, was ich eigentlich meinte.“

„Ich glaube, ich bin gut abgesichert“, grinste er. „Mal seh’n, ob du das auch von dir behaupten kannst.“

„Willst du wetten?“

„Ich wette, das Gryffindor in dieser Woche öfter gewinnt, als Ravenclaw.“

„Angenommen, aber Sirius muss diese Woche für Ravenclaw kommentieren.“

„Wieso das?“

„Ich hatte doch noch was bei euch gut.“
 

James und Sirius schlief das Gesicht ein.
 

„Das bringst du ausgerechnet hier zum Einsatz???“, fragte Sirius leicht entsetzt.

„Ja, warum nicht?“, erwiderte Haily breit grinsend. „Ich halte das für ne nette Abwechslung. Du hast jetzt zwei Jahre lang für Gryffindor kommentiert und nun sind wir mal dran.“

„Aber ich hab doch schon auch mal für euch kommentiert.“

„Ja, in den Spielen gegen Hufflepuff und Slytherin. Aber gegen euch Gryffis spielen wir ja insgesamt eigentlich öfter, oder?“
 

Haily grinste siegessicher. Der Rest der beiden Teams wirkte ziemlich überrascht. Den Ravenclaws, allerdings, schien die Vorstellung, dass Sirius für sie gegen Gryffindor kommentieren sollte zu gefallen. Warum Haily allerdings plötzlich etwas gut haben sollte, das war ihnen dabei egal. Das Gryffindorteam wollte dagegen mehr wissen.
 

„Wie kommt es eigentlich dazu?“, wollte Matt wissen.

„Haily hat uns nen kleinen Gefallen getan und wir haben ihr versprochen, dass sie dafür bei uns was gut hat“, erklärte James.

„Sollten wir wissen, worum es bei diesem Gefallen ging?“, fragte Jaydon. Irgendwie hatte er da so einen Verdacht.

„Nein, ist völlig unwichtig“, behauptete Sirius.

„Es hat nichts mit irgendwelchen Regeln zu tun?“, fragte Jaydon sicherheitshalber weiter.

„Nein!“, logen James, Sirius und Haily wie aus einem Mund.
 

Die Tatsache, dass Haily ebenfalls mit „nein“ geantwortet hatte, schien Jaydon zu überzeugen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Haily in so einem Fall lügen würde.
 

Jason, unterdessen, guckte James, Sirius und Haily mit großen Augen an. Er versuchte aus ihrer Unterhaltung schlau zu werden. Aber er hatte eigentlich schon keine Ahnung, wie er Gryffindors und Ravenclaws auseinander halten sollte.
 

Als es dann losgehen sollte, schnappte sich Sirius Jason, um dem kleinen die beiden Teams zu erklären, während die anderen Aufstellung nahmen. Dustin und Marcus schüttelten sich, wie im Finalspiel die Hände, dann schossen alle vierzehn Besen in die Luft. Auch Jason kletterte auf seinen Besen, konnte ihnen aber nicht so hoch folgen.
 

„Und das Spiel beginnt!“, jubelte Sirius und tat so, als würde ganz Hogwarts zuhören. „Und bevor ich weiteres erkläre, sollte ich vielleicht erst einmal meinen kleinen Co-Moderator vorstellen, den ich heute zur Unterstützung dabei habe: Jason Potter! Möchtest du etwas sagen, Jason?“

„GYFFINDOR! NOCH EIN TOR!“, rief der Kleine.
 

Oben in der Luft wandten sich James und Haily überrascht zu Jason um. James lachte.
 

„Ich hätte vielleicht vorher ausmachen sollen, dass Sirius alleine zu kommentieren hat“, meinte Haily.

„Zu spät!“, feixte James.
 

Der Rest der beiden Teams sah das offenbar ähnlich witzig.
 

„Und Gryffindor im Quaffelbesitz“, rief Sirius „Jaydon für Gryffindor. Pass an Mandy. Na los Ravis, wenn ich für euch kommentieren soll, dann müsst ihr euch auch anstrengen!“

„JAAAH, UND GRYFFINDOR MACHT DAS ERSTE TOR!“, freute sich Jason, nach einem kurzen aber spannenden Wettstreit zwischen Mandy und Samantha.

„Ich danke dir, little Jay“, grinste Sirius. „Aber Sam das hättest du ganz bestimmt auch besser gekonnt!“
 

„Er macht sich doch super als Ravenclaw-Kommentator, findest du nicht?“, lachte Haily.

„Du hast mal bemerkt, sein Kommentar gewinnt das Spiel nicht für uns“, konterte James nur. „Für euch aber garantiert auch nicht!“
 

Haily kicherte nur. Dann drehte sie ab und schoss quer über das Feld. James sah ihr verwirrt nach, bemerkt aber wenig später, dass sie selbst noch nach dem Schnatz suchte.
 

„Und Haily scheint den Schnatz gesichtet zu haben“, vermutete Sirius. „Beieindruckende Geschwindigkeit!“

„KOMM SCHON BIG-JAY!“, rief Jason.
 

Das Spiel setzte sich fort. Die Ravenclaws schossen drei Tore hintereinander und Sirius tat so, als würde er sich darüber freuen. Dann holte Gryffindor wieder auf und Jason freute sich, während Sirius Ravenclaw in seinem Kommentar „Mut“ machte, wobei unterschwellig trotzdem seine Freude darüber mitschwang, dass Gryffindor nicht zurücklag.
 

Haily, unterdessen, fegte weiter über das Feld, während James weiterhin ganz gemütlich von oben Ausschau hielt. Schließlich sichtete er den Schnatz, einige Meter unter ihm, auf einer Höhe mit Haily. Er jagte auf ihn zu. Haily bemerkte es und lenkte so elegant ein, als hätte sie ihn schon die ganze Zeit verfolgt.
 

Sirius bemerkte plötzlich seinen Irrtum.
 

„Haily was sollte das denn?“, rief er. „Deine Aufgabe ist es den Schnatz zu fangen, und nicht den Stadionsprecher in die Irre zu leiten!“

„UND BIG-JAY WIRD GANZ SICHER DEN SCHNATZ FANGEN!!!“, rief Jason vergnügt und er raste vor Freude einmal um das Feld.
 

Der Schnatz flog wieder nach oben und James und Haily hoben sich gleichzeitig. Victoria hatte sich offenbar vorgenommen Zielen weiter zu üben und sie pfefferte einen Klatscher in Richtung Haily. Leider bremste sie damit, wie üblich auch James mit aus.
 

„Victoria, Grundregel Nummer 1: Einen Sucher bremst man nicht aus, wenn er dem Schnatz hinterher jagt“, meinte Sirius kopfschüttelnd, als hätte er ihr das schon x-mal versucht zu erklären.
 

James und Haily flogen zurück auf ihre Positionen. Beide kämpften stark gegen den Lachkrampf an und konnten sich wenig auch ihre gegenseitigen Sticheleien konzentrieren. Irgendwann bekamen sie sich aber langsam wieder ein.
 

„Ich glaub das ist der unparteiischste Kommentar, den er je hatte“, lachte James.
 

Tatsächlich konnte Sirius nicht wirklich ernsthaft gegen Gryffindor kommentieren und seine Kommentare für Ravenclaw wirkten so aufgesetzt, dass es sich schon wieder neutralisierte. Haily lachte.
 

„Vielleicht sollte er öfter für uns kommentieren“, schlug sie vor. „Dann kann Professor McGonagall nicht mehr behaupten, er würde nicht unparteiisch kommentieren.“
 

James konnte nicht antworten. Er musste zu sehr lachen. Haily kicherte.
 

„Sagt mal, was macht ihr beiden da oben?“, rief Sirius zu James und Haily rauf. „Wir wollen einen ordentlichen Konkurrenzkampf sehen! Also mal bisschen Betrieb, bitte!“

„LOS BIG-JAY!“
 

David und Dustin schossen jeweils einen Klatscher an knapp an den beiden vorbei, um Sirius’ Kommentar etwas Nachdruck zu verleihen. Als James und Haily sich umwandten, grinsten die beiden. Die Potter-Cousins grinsten einen Moment zurück. Dann konzentrierten sie sich wirklich wieder auf ihren Konkurrenzkampf.
 

„Wir hatten noch gar nicht über unsere Wetteinsätze gesprochen“, grinste James. „Es ist ja nun beschlossene Sache, dass Gryffindor öfter gewinnen wird als Ravenclaw. Was setzt du?“

„Das fragst du mich?“, entgegnete Haily. „Eigentlich solltest du dir eher Gedanken darüber machen, was du bereit bist zu setzen.“

„Ich werde aber nicht verlieren.“

„Muss ein schöner Traum sein, den du hast!“

„Das ist kein Traum. Das ist Realität! Aber ich würde gern mal wissen, wovon du nachts träumst.“

„Du wirst es sehen, wenn ich meine Träume realisiere.“

„Ach und wie lange planst du dafür zu brauchen? Fünf Jahre?“

„Du schließt zu viel von dir auf andere!“
 

James ließ einen Lacher ab, in der Zeit hatte Haily bereits wieder klammheimlich zum Sturzflug angesetzt. Er realisierte es eine Sekunde später und versuchte sie auszubremsen, während er versuchte den Schnatz zu finden. Als er ihn sichtete, waren sie aber beide schon zu nah, als dass er sich erst noch hätte ausbremsen können. Sie war eine Zehntelsekunde schneller als er und schnappte ihm den Schnatz vor der Nase weg.
 

„MENNO!“, maulte Jason und auch Sirius hatte es mitgekriegt.

„Ohhhh!“, rief er, doch dann erinnerte er sich wieder an die Abmachung. „Äh… ich meine: Juhu!!!“
 

Beide Teams landeten. Irgendwie war es ihnen allen egal, wie es ausgegangen war. Der Kommentar von Sirius und Jason war einfach unschlagbar. Dustin klopfte Sirius lachend auf die Schulter.
 

„Du bist Spitze!“, meinte er. „Ich wär’ ja mal gespannt darauf zu seh’n, wie Gonnie reagiert, wenn du so auch im Finalspiel kommentierst.“
 

Sirius grinste.
 

„Mit Jason als Co-Moderator?“, fragte er. „Gerne! Kann nur witzig werden.“
 

„Ich will jetzt auch spielen!“, meldete sich Jason.

„Gleich, Hüpferling“, beruhigte James ihn. „Fünf Minuten.“

„Warum hast’n du den Schnatz nicht gefangen?“, meckerte Jason weiter. „Den solltest du doch fangen!“

„Ich fang ihn dann beim nächsten Mal“, versicherte James ohne auch nur irgendeinen Zweifel. „Aber ich musste ja Haily ihren Spaß ja auch mal lassen.“

„Warum?“

„Na, weil sie sonst traurig ist.“
 

Haily sah James warnend an.
 

„Wattebäusche!“, sagte sie.

„Du blutest eher!“, erwiderte James grinsend.

„Das wollen wir erst mal seh’n!“

„Wirst du seh’n, keine Sorge!“
 

James grinste immer noch frech. Haily dagegen wirkte eher angriffslustig.
 

„Ihr habt beide nen Knall!“, mischte sich David ein.

„Das gehört dazu, wenn man ein Potter ist!“, versicherte James.

„Ich merk schon!“, gab David zurück.
 

„Ist Haily das nächste Mal nicht mehr traurig, wenn du dann den Schnatz fängst?“, fand Jason plötzlich zum ursprünglichen Thema zurück und er blickte James erwartungsvoll an.
 

Haily war schneller mit Antworten als James.
 

„Keine Sorge, Jason“, sagte sie. „Aber wenn ich dieses Mal wieder gewinne, wird James dann wahrscheinlich traurig.“

„HEY!“, beschwerte sich James.

„Wer austeilt, muss auch einstecken können“, lachte Haily.

„Ich hab doch aber nur Spaß gemacht!“, behauptete James.

„Ja, aber du weißt genau, dass Jason den Spaß nicht erkennt“, konterte Haily, woraufhin James ihr nur die Zunge rausstreckte.
 

Sirius beobachtete die Diskussion unterdessen amüsiert. Auch die beiden Teams guckten nur belustigt zu. Es war doch auch immer wieder interessant mit anzusehen, wie die beiden so mit einander umgingen.
 

Nach einer kurzen Pause gingen sie zu anderen Trainingsmethoden über. Da sie Jason versprochen hatten, dass er auch spielen durfte, wurden die Torstangen etwas runter gesetzt und Jason konnte nun mit seinem Kinderbesen über das Feld rasen und versuchen Tore zu schießen. Er war noch etwas tapsig dabei, aber er stellte sich auch gar nicht so schlecht an. Es sah einfach nur total niedlich aus.
 

Lee Potter kam Jason kurz vor dem Abendessen abholen. Der Kleine wollte natürlich nicht. Er hatte zu viel Spaß dabei um das Feld zu rasen und bei den Trainingmatches der beiden Teams Kommentare für James abzugeben.
 

Lee runzelte die Stirn, als Dustin ihm erklärte, dass Jason einstimmig zum Maskottchen der Gryffindors „gewählt“ worden war.
 

„Jason? Als Maskottchen?“, wunderte er sich.

„Er ist super!“, erklärte Dustin grinsend. „Seine Kommentare, die er immer dazwischen ruft, machen das Ganze unglaublich lustig. Und ich kann mir vorstellen, dass er es bestimmt spannend findet, wenn er immer ein Mal im Jahr bei einem Quidditchspiel zugucken darf.“

„Außerdem hat Jason doch auch in der Zeit, in der das Finalspiel ist Geburtstag“, warf James grinsend ein. „Wäre doch ne schöne Tradition.“
 

Sein Vater schien nicht recht zu wissen, was er davon halten sollte. Aber gegen das Argument von James hatte er nicht wirklich was einzuwenden.
 

„Ich schlag es eurer Mum nachher vor“, versprach er. „Aber von mir aus.“

„Du bist klasse, Dad!“, freute sich James.

„Yeah!“, jubelte Jason, der die Diskussion mitbekommen hatte.

„Dafür musst du jetzt aber trotzdem mitkommen, Jason“, erinnerte Lee seinen kleinen Sohn.

„Och Menno!“, maulte Jason doch sein Vater nahm ihn auf seinen Arm.

„Bis nächste Woche“, verabschiedete er sich von James, Sirius und Haily.

„Bis dann“, antworteten die drei gleichzeitig.
 

Als Lee mit Jason dann weg war, räumte Marcus die Quidditchbälle wieder zusammen, da seine Mutter jeden Moment mit dem Essen fertig sein würde. Mrs Smith war eine nette und ebenso Quidditchbegeisterte Frau. Die Idee mit dem Quiddtchcamp war ursprünglich von ihr ausgegangen und sie hatte es ihrem Sohn in einem Brief angeboten. Klar, dass das Angebot natürlich nicht ausgeschlagen wurde.
 

Den ganzen Abend über gab es dann auch nur noch das Thema Quidditch. Sie unterhielten sich über die verschiedenen Teams, ihre berühmtesten Spielzüge, Strategien und so weiter und so fort.
 

Die Woche, im Allgemeinen, verging mal wieder viel zu schnell. Wäre es nach James gegangen hätte er noch drei weitere Wochen lang jeden Tag, von früh bis spät, Quidditch trainieren können und abends gemütlich mit den Teamkollegen Karten spielen können.
 

Die Wette zwischen ihm und Haily war unentschieden ausgegangen. Niemanden der anderen überraschte das. Es war mittlerweile typisch für die beiden, dass eine Entscheidung zwischen ihnen knapp war, wenn es überhaupt zu einer kam.
 

Sirius war froh über diesen Ausgang. Er hatte jedes einzelne Match für Ravenclaw kommentieren müssen und Jason war ja nicht mehr da, um Kommentare für Gryffindor zwischen zu rufen. Die Tatsache, dass es unentschieden stand bereitete ihm weniger ein „schlechtes Gewissen“. Haily hatte gelacht, als er diese Ausrede angebracht hatte.
 

„Und ich dachte Jamie wäre nicht mehr zu übertreffen, wenn er übertreibt!“, lachte sie.

„Hey, was erwartest du?“, erwiderte Sirius beleidigt. „Ich bin nun mal ein Gryffindor und stolz darauf. Du verlangst von mir, dass ich mein Haus quasi verrate!“

„Wow! Du siehst das gleich als Verrat?“, fragte Dustin beeindruckt. „Keine Sorge. Wir reißen dir nicht gleich den Kopf ab.“
 

Er grinste.
 

„Beruhigend!“, fand Sirius. Leider nützte ihm damit seine Ausrede nichts mehr und er musste trotzdem weiter für Ravenclaw kommentieren.
 

Als die Woche rum war, begleitete Haily noch James und Sirius mit nach Hause. Ihre Eltern hatten noch im Ministerium einiges zu tun und demzufolge bot es sich an. Sie folgte den beiden auch in die kleine Höhle unten am Strand, denn sie war neugierig, ob die beiden schon irgendwie weiter gekommen waren.
 

„Also“, erzählte James. „Wir haben bisher einen Hinweis gefunden. Und zwar, dass das Tier, in das man sich verwandeln kann abhängig vom Charakter ist.“

„Also müsste bei dir ja irgendwas Königliches bei rauskommen“, grinste Haily sofort.

„Wie kommst du darauf?“, wollte James wissen.

„Du führst dich gerne auf, als wärst du der König“, erklärte Haily ihre Meinung. „Aber auf der anderen Seite hast du auch unglaublich gute Führungsqualitäten, würde ich sagen.“

„Wow. Danke!“, erwiderte James auf das Kompliment hin.

„Bitte, bitte“, erwiderte sie grinsend. „Lieg ich richtig?“

„Na ja, ich bin ein Hirsch“, antwortete James.

„Mit weißem Fell und einem silber-goldenen Geweih“, fügte Sirius hinzu.

„Also bist du der King!“, schloss Haily scherzhaft.
 

James fühlte sich geschmeichelt und grinste breit.
 

„Mich würde ja zu gerne mal interessieren, was für ein Tier du wärest“, meinte er. „Der Zauber, mit dem du das raus findest, ist auch ganz einfach.“
 

Er erklärte ihr kurz den Zauber, dann probierte sie ihn aus. Sie wurde ein Rabe. Die beiden Jungs lachten.
 

„Du bist eine Ravenclaw, wie sie im Buche steht!“, fand James.
 

Haily widerstand der Versuchung James einmal um den Kopf zu fliegen. Dazu wären die zehn Sekunden wahrscheinlich auch zu kurz gewesen und sie wollte lieber nicht austesten, was dann passieren würde.
 

„Ich danke dir, Jamie“, antwortete sie, als die zehn Sekunden dann vorüber waren. „Und was wirst du nun eigentlich?“, wandte sie sich an Sirius.

„Ein Hund“, erzählte dieser glücklich.

„Ein ziemlich riesiger, im Übrigen“, bestätigte James. „Und er hat schwarzes Fell.“

„OK, das passt auch“, grinste Haily.
 

Sie unterhielt sich noch eine Weile weiter mit den beiden. Sie war im Grunde genauso neugierig, wie man Animagus wird. Allerdings hatte sie auch keine Ahnung, wo sie noch nachschlagen sollten. Sie wusste, dass wenn James etwas raus finden wollte, dann war er gründlich und sie vertraute ihm, dass er schon in allen möglichen Büchern geguckt hatte. Vielleicht aber war der Zauber irgendwo zwischen den Zeilen versteckt.
 

Es war schon spät und die beiden Jungs wollten jetzt vor dem Abendessen nicht extra erst mal noch die ganzen Bücher wieder rauskramen. Außerdem würden auch Haily’s Eltern bald wieder von Arbeit kommen und so begab sie sich schon mal zurück nach Hause.
 

„Zu meinem Geburtstag seit ihr dann doch da, oder?“, erkundigte sie sich.

„Klar“, versicherte James ihr grinsend.
 

Sie grinste zurück. Dann verabschiedete sie sich und schon war sie im Feuer verschwunden.

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Hallo^^

*winks*
 

Endlich habe ich es geschafft. Hat ja mal wieder ewig gedauert dieses Kapi zu schreiben^^ Well, ist auch mal wieder ein Monster-Kapi geworden XD
 

Das Kapi ist Wachtel gewidmed, weil ich weiß, dass sie Quidditchfan ist und sie außerdem Jason gerne mag. XD
 

Ich wünsch euch viel Spaß beim Kommentieren^^

lg

Haily

Zu Hause bei den Bristows

Der 22. Juli war ein, an und für sich, friedlicher Sonntagmorgen. Die Beaufort Heights in Bristol war eine recht verschlafene kleine Straße. Es gab nur eine Ausnahme: Er war sieben Jahre alt und wurde von seinen ältern Brüdern ab und zu auch als „das Monster“ bezeichnet. Mika Bristow war es egal, welcher Wochentag gerade war. Er war ein Frühaufsteher und er sah nicht ein, warum der Rest seiner Familie länger schlafen sollte als er.
 

Sobald er wach war, wurden zuerst Laura und Mara geweckt, die im Zimmer nebenan schliefen. Laura war nur ein Jahr jünger als er, aber schon fast genauso aufgeweckt. Sie dagegen war eher ein Morgenmuffel und das biss sich gewaltig. Geschwisterstreit zum frühen Morgen war vorprogrammiert. Und wenn sich Mika und Laura stritten, war das für den Rest der Familie deutlich zu hören.
 

So auch diesen Morgen. Der Streit ging so lange, bis ein ziemlich verschlafener Ken ins Zimmer kam, Mika schnappte und wieder in sein Zimmer sperrte.
 

„Das hast du gar nicht zu bestimmen!“, zankte Mika.

„Und ob!“, antwortete Ken. „Bleib jetzt gefälligst in deinem Zimmer und lass uns wenigstens mal einen Morgen ausschlafen.“
 

Mika streckte dem großen Bruder die Zunge raus. Ken achtete nicht darauf. Es war an der Tagesordnung, dass Mika irgendwem die Zunge raus streckte. Er schloss die Zimmertür des 7-jährigen. Dann wandte er sich an Laura, die glücklich in der Tür ihres Zimmers stand.
 

„Und du gehst auch noch mal zurück in dein Bett“, sagte er.

„Mika hat angefangen“, sagte Laura, als hätte Ken ihr irgendwas vorgeworfen.

„Das weiß ich“, antwortete Ken. „Trotzdem gehst du noch mal zurück in dein Bett. Es ist erst viertel acht.“
 

Laura gehorchte. Sie war umgänglicher als Mika und hatte mehr Respekt vor ihren großen Geschwistern. Man musste lediglich konsequent sein, denn sie kam auf der anderen Seite auch ziemlich schnell dahinter, wenn jemand sich nicht durchsetzen konnte. Etwas, was sie bei Elina auch schon ziemlich schnell festgestellt hatte. Und Elina war die jenige, die darunter leiden musste.
 

Die Aufgaben in dem 13-köpfigen Haushalt der Familie Bristow waren klar und unstrittig verteilt. Lizzy und Zari kümmerten sich gemeinsam mit ihrer Mutter um das Essen und um die Einkäufe. Und ihre Mutter kümmerte sich außerdem für die Ordnung in Küche und Bad. Er und Kay waren dafür zuständig sämtliche anfallenden Reparaturen zu übernehmen. Außerdem kümmerten sie sich darum, dass die Wohnstube aufgeräumt war. Adriana und Feli waren für das Waschen und Bügeln der Wäsche verantwortlich und ihr Vater war, gemeinsam mit Tino, für den Garten zuständig und für sämtliche organisatorischen Fragen. Und Evelina war im Großen und Ganzen dafür verantwortlich dafür zu sorgen, dass die drei Kleinen ihre Zimmer aufräumten. Das hörte sich nach wenig Arbeit an, aber wenn man es mit Mika und Laura zu tun hatte, dann war es das blanke Gegenteil. Bei den beiden sah das Zimmer, wenn es denn mal aufgeräumt war, binnen weniger Stunden wieder genauso aus, wie vorher.
 

Ken war, genauso wie seine Geschwister auch, immer noch felsenfest der Überzeugung, dass ihre Mutter Mika zu viel durchgehen ließ. Auch ihr Vater wollte nicht wirklich wahr haben, dass der Kleine von allen der am schwersten Kontrollierbare war. Die Eltern hielten Mika immer noch einfach für einen sehr lebhaften Jungen und Ken und Kay wären in dem Alter auch nicht anders gewesen.
 

Sie irrten sich gewaltig, aber selbst wenn Mika nur so wäre, wie seine Geschwister, in seinem Alter, auch, musste dann ausgerechnet Evelina dafür zuständig sein, ihn in den Griff zu bekommen? Sie hatte einmal den Fehler gemacht gehabt die Zimmer der drei Kleinen selbst aufzuräumen. Seitdem warteten die nur noch darauf, dass sie es nicht selbst machen mussten. Die Folge war, dass Ken und Kay und manchmal auch Lizzy eingriffen und Mika und Laura in ihre Schranken wiesen.
 

Bei Mara dagegen, der Jüngsten, war es noch einfacher. Sie war eigentlich lieb und auch ruhig. Aber sie war ein kleines Märchenprinzesschen und sie konnte mit ihren großen Kulleraugen leicht alle um den kleinen Finger wickeln und ihren Willen auf diese Weise durchsetzen.
 

Ken schüttelte leicht den Kopf. Evelina wurde von den Eltern eindeutig in den falschen Gebieten überschätzt. Er überlegte, ob er sich auch noch einmal in sein Bett schmeißen sollte, doch nun, nach der erneuten Streiterei von Mika und Laura, war er eigentlich wach.
 

Felicia und Elina, im Zimmer gegenüber, ging es offensichtlich ähnlich.
 

„Morgen“, grüßte Feli verschlafen.

„Guten Morgen“, erwiderte Ken und seufzte dann. „Und so endet mal wieder abrupt eine Nacht!“
 

Die beiden Mädels ließen ein kurzes Kichern hören. Ken streckte sich.
 

„Wir könnten schon mal Frühstück machen“, schlug Elina vor. „Ich glaub es sind sowieso alle wach.“

„Wohl wahr“, antwortete Ken.
 

Er ging sich umziehen, während Feli und Elina bereits im Bad verschwanden und sich dort umzogen. Dann begaben sie sich in die Küche. Feli machte sich bereits daran den Tisch zu decken, während Elina ein Rezeptbuch herauskramte und dort nach Rezepten für Pfannkuchen und Waffeln suchte.
 

Als sie ein schönes Rezept gefunden hatte, suchte sie sich die Zutaten dafür zusammen und begann es umzusetzen. Keiner der beiden Mädchen sagte ein Wort. Dazu waren sie noch viel zu verschlafen.
 

Als Zarah und Liza dazu kamen, waren die beiden mit dem Frühstück vorbereiten schon fast fertig.
 

„Morgen“, grüßten die beiden. „Danke, übrigens“, fügte Zarah noch hinzu.

„Morgen“, gähnte Feli.

„Kein Problem“, sagte Elina.
 

Als der Tisch dann fertig gedeckt war, setzten sich die Mädels an den Tisch und warteten auf ihre Eltern und Geschwister. Mika kam als erster an den Tisch gerannt. Geduld kannte er nicht und so schnappte er sich sofort eine Waffel und Ahornsirup, woraufhin Liza ihm den Teller lässig aus der Hand nahm.
 

„HEY!“, beschwerte sich Mika.

„Erst mal heißt das „Guten Morgen““, erinnerte Liza ihn. „Und dann wird im Übrigen gewartet, bis alle am Tisch sitzen.“

„Du hast mir gar nichts zu sagen!“, zankte Mika.

„Es ist ganz einfach, Mika!“, sagte Liza ruhig aber bestimmt. „Wenn du dich schon wieder zum frühen Morgen mit uns rum streiten willst, dann kannst du auch in deinem Zimmer bleiben.“

„Ich WILL meine Waffel!“, rief Mika

„Ich warne dich.“ Liza wurde nun drohender. „Noch ein Wort und du isst dein Frühstück alleine, in deinem Zimmer.“
 

Mika verschränkt die Arme vor der Brust und blieb grummelnd auf seinem Stuhl sitzen.
 

„Na also“, sagte Liza und stellte ihm den Teller ein Stück weit entfernt wieder hin, passte aber auf, dass er ihn nicht, in einem unbeobachteten Moment wieder zu sich ran zog.
 

Der Rest der Familie war dazu gekommen. Die Jungs schüttelten resignierend die Köpfe über Mika, während Adriana die Augen verdrehte. Mr und Mrs Bristow hielten die Diskussion, dank Liza, für beendet und wünschten allen einen guten Morgen.
 

Sobald sich alle gesetzt hatten zog Mika seinen Teller wieder zu sich ran und begann ohne ein weiteres Wort zu essen.
 

Das Frühstück verlief in der Regel ruhig. Da Mika seine Familie ziemlich früh aus den Betten schmiss, waren alle anderen noch zu verpennt, um großartig irgendwelche Gespräche zu führen. Die Eltern erkundigten sich, ob alle gut geschlafen hätten oder fragten, ob irgendjemand was für den heutigen Tag geplant hätte. Antworten kamen nur sporadisch.
 

So verging das gemeinsame Frühstück. Zarah und Liza räumten den Tisch ab und machten sich an den Abwasch, während Mrs Bristow sich erhob. Ihre Familie hatte ihr für heute einen Wellness-Tag geschenkt und sie verabschiedete sich somit schon mal. Sie gab allen noch einen kurzen Kuss auf die Wange, dann ging sie fröhlich aus dem Haus.
 

Für den Rest der Family war das auch nicht ganz uneigennützig. Mrs Bristow hatte morgen Geburtstag und so konnten noch die letzten Vorbereitungen getroffen werden, ohne, dass ihr die Überraschung verdorben wurde.
 

Mr Bristow hatte einen Plan gemacht, was jeder für den heutigen Tag also tun konnte, um alles vorzubereiten. Zarah hatte ihm auch gesagt, dass sie doch das Wandgemälde an der Hauswand endlich mal in Angriff nehmen könnten. Allerdings hatte sie dabei noch verheimlicht, wer es malte. Elina war im Grunde die einzige in ihrer Familie, die wirklich zeichnerisch begabt war. Da sie allerdings meist nur für sich zeichnete, hatten ihre Eltern noch nicht mitbekommen, was für ein Talent sie besaß.
 

Mr Bristow ging nun also davon aus, dass Zarah das Gemälde malen wollte, eventuell auch zusammen mit Adriana. Und verglichen mit ihm, und seiner Meinung auch den gesamten Rest der Familie, konnten sie tatsächlich auch ganz gut zeichnen, was die beiden allerdings etwas anders sahen.
 

Der Plan für heute war schnell gemacht. Zarah und Adriana sahen sich kurz grinsend an, als sie tatsächlich für das Wandgemälde bestimmt wurden. Sie hatten damit gerechnet und sagten nichts. Auch Elina’s Talent sollte eine Überraschung werden. Auch mit Tino war es abgesprochen. Er hatte an dem Tagesplan mitgearbeitet und die Aufgaben waren nun so verteilt, dass es nicht auffiel, wenn Elina sich klamm heimlich einer anderen Aufgabe widmete.
 

Sie, Zarah und Adriana verdrückten sich also nach draußen. Die Hauswand, die bemalt werden sollte, zeigte zum Garten hin und sie war wirklich nicht gerade die schönste und wenn man sich gerne im Garten aufhielt, dann war diese Wand tatsächlich etwas störend.
 

Elina hatte in den letzten Tagen bereits mit ihrem Gemälde angefangen und Ken und Kay hatten es mit Hilfe eines Zaubers vor ihren Eltern versteckt. Mr Bristow ahnte nicht, welchen Aufwand ein solches Gemälde überhaupt machen würde, daher hätte er nie mehr als einen Tag dafür eingeplant.
 

„Sieht wirklich super aus!“, staunte Adriana über das noch unfertige Gemälde, als sie es sichtbar werden ließen.
 

Elina hatte sich an ein Familienbild gewagt. Allerdings versteckte sie die verschiedenen Charaktere ihrer Eltern und Geschwister wieder in der Elfenfamilie, die sie schon vor zwei Jahren gezeichnet hatte, nur dass es diesmal fröhlicher war als damals.
 

„Danke“, freute sich Elina.

„Meinst du, dass du heute definitiv fertig wirst?“, fragte Zarah sicherheitshalber.

„Bestimmt“, antwortete Elina optimistisch und machte sich ans Werk.
 

Ihre beiden Schwestern guckten zu. Nach einer Weile kamen sie sich allerdings ziemlich unnütz vor.
 

„Können wir eigentlich irgendwas helfen?“, wollte Zarah wissen.

„Wir könnten ihr die Farben reichen!“, schlug Adriana vor, noch bevor Elina geantwortet hatte. Sie erntete einen belustigten Blick von Zarah und Elina. „Ganz ehrlich, ich fürchte, wir würden das Bild eher versau’n, als dass wir helfen könnten.“
 

Zarah seufzte.
 

„Wir gucken mal, ob wir drinnen irgendwas helfen können“, meinte sie.

„Ist OK“, antwortete Elina.
 

Ihre beiden Schwestern verkrümelten sich nach drinnen und halfen beim Aufräumen, wobei sie darauf achten mussten, dass ihr Vater sie nicht erwischte. Sonst wäre die Überraschung im Eimer gewesen.
 

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Remus ging Katya nun schon seit Tagen auf den Keks. Er hatte sie an ihr Versprechen erinnert, dass sie Elina besuchen wollten. Über den Kamin wollte er aber nicht einfach reisen, um nicht einfach unvorbereitet reinzuplatzen. Er wollte Elina überraschen.
 

Das hieß also, dass sie ihn fahren durfte. Fand sie super. Bristol lag ja auch gleich mal eben um die Ecke…
 

„Was willst du eigentlich machen, wenn sie heute noch in ihrer Familie verplant ist?“, fragte Katya. „Wenn du sie überraschen willst, weiß sie ja sinnvoller weise nicht, dass du kommst.“

„Ähm, dann geh ich ihr vielleicht einfach nur ne Runde mit zur Hand“, schlug Remus vor.
 

Katya lachte. Remus war so überzeugt von seinem Gedanken, dass er es sich etwas einfach vorstellte. Normaler weise war er eigentlich anders, aber offensichtlich bewirkte Elina bei ihm gerade gegenteiliges.
 

„Zurück reist du über Kamin!“, stellte sie klar.

„Ist OK“, antwortete er brav.
 

Es war mit seinen Eltern abgeklärt. Elina durfte gerne bis zu Haily’s Geburtstag bei ihm bleiben. Dann würden sie gemeinsam zu Haily reisen. Nun musste nur noch Elina damit überrascht werden.
 

„Danke, Katya“, sagte er, als er sich zu ihr ins Auto setzte.

„Kein Problem“, meinte diese gelassen.
 

Normaler weise hätte die Fahrt wahrscheinlich Stunden gedauert. Katya schaffte es allerdings sich immer an die Spitze einer Warteschlage vor Ampeln oder an den Anfang von einem Stau zu befördern, ohne dass Muggel etwas mitbekamen. So reduzierte sich die Fahrtzeit erheblich. An der Straßeneinfahrt zur Beaufort Heights setzte sie ihren Bruder ab.
 

„Ich wünsch dir dann mal viel Spaß“, grinste sie.

„Danke, werd ich haben“, antwortete Remus ebenfalls grinsend.

„Mal seh’n, wer dann eher zu Hause ist“, lachte Katya.
 

Auch Remus lachte.
 

„Ja, stimmt“, erwiderte er. Dann winkte er kurz und rannte die kleine Straße entlang zum Haus der Bristows.
 

Er klingelte. Wenig später öffnete Mr Bristow die Tür. Er blickte ihn überrascht an.
 

„Hallo“, grüßte Remus. „Ich wollte Elina besuchen kommen.“

„Aha…“, wunderte sich Mr Bristow. „Davon hatte sie gar nichts erzählt.“

„Ähm… Es sollte eine Überraschung werden“, erklärte Remus.

„Interessant. Na dann komm erst mal rein.“
 

Remus folgte ihm in den kleinen Vorraum.
 

„Wir sind gerade alle bei der Geburtstagsvorbereitung für meine Frau“, erzählte Mr Bristow. „Sie ist daher noch etwas beschäftigt.“

„Oh“, sagte Remus. Eigentlich sollte er Katya mal fragen, ob sie hellsehen konnte. „Dann kann ich eventuell etwas mit helfen“, schlug er vor. „Dann ist sie dann schneller fertig.“

„Wenn du das willst, gerne“, zuckte ihr Vater mit den Schultern. „Sie müsste eigentlich im Zimmer ihrer kleinen Geschwister sein und ihnen beim Aufräumen helfen.“
 

Er zeigte kurz in eine Richtung.
 

„Danke“, freute sich Remus und ging in das eine Zimmer, das offensichtlich dem kleinen Bruder gehörte. Hier allerdings versuchte gerade Zarah den Jungen in den Griff zu bekommen.
 

Remus stutzte etwas.
 

„Hi!“, grüßte er.
 

Zarah sah überrascht auf.
 

„Oh hi!“, antwortete sie. „Wie kommt’s?“

„Ich wollte eigentlich Elina überraschen.“

„Aha. Na dann. … Einen Moment…“ Sie wandte sich wieder ihrem kleinen Bruder zu, der gerade die Sachen, die sie bereits weggeräumt hatte wieder raus kramte. „Mika, du sollst hier aufräumen! Und ehe du damit nicht fertig bist, wird auch nicht irgendwas anderes gemacht! Also zurück damit in den Schrank!“

„Nei~en!“, meckerte Mika und versuchte seiner großen Schwester das Spielzeug zu entreißen. Diese jedoch, war (un)praktischer weise größer als er und so wurde das Spielzeug nun so verstaut, dass er nicht mehr ran kam. „Dann spiele ich eben mit was anderem!“ Und schon wollte er auch das nächste Spielzeug aus dem Regal zerren.

„Du räumst erst hier auf und dann kannst du spielen!“, bestimmte Zarah.
 

In der Zwischenzeit war Kay dazugekommen. Er blickte Remus kurz verdutzt an, dachte sich dann aber seinen Teil und half seiner Schwester Mika unter Kontrolle zu bringen.
 

„Mika, wir können dir auch deine Spielsachen alle wegnehmen, damit du nicht mehr aufräumen brauchst“, drohte er. „Aber dann spielst du nur noch mit einem Spielzeug, das ist ganz einfach!“

„Das sag ich Mum!“, maulte der Kleine.

„Du legst es drauf an“, entgegnete Kay streng. „Entweder du räumst jetzt hier auf, oder ich sorg dafür, dass du nicht mehr aufräumen brauchst. Und wie ich dafür sorge, hab ich dir gerade erklärt. Also los jetzt!“
 

Mika stellte sich bockig und mit verschränkten Armen hin.
 

„Zari, hol schon mal nen Müllbeutel“, sagte Kay gelassen.

„NEIN!“, schrie Mika und die Zornestränen standen ihm schon in den Augen.

„Ich meine es ernst“, stellte Kay klar. „Räum auf, jetzt!“
 

Wütend schmiss Mika seine Sachen in die Kisten, wo sie hingehörten.
 

Die beiden Großen wandten sich wieder Remus zu.
 

„So“, meinte Zarah. „Evelina und ich haben die Aufgaben getauscht. Sie ist draußen im Garten. Unsere Mutter wünscht sich schon so lange ein Wandgemälde, weil die Wand sonst sehr trist ist. Und wir wollen Mum und Dad auch noch mit ihrem Talent überraschen.“

„Damit kann man sie noch überraschen?“, wunderte sich Remus.

„Na ja, es ist alles nicht ganz so einfach hier, wie du siehst“, Kay deutete kurz auf den kleinen Bruder. „Mika ist ein Fulltimejob. Da bleibt für uns alle wenig Gelegenheit sich wirklich mal auf irgendwas anderes zu konzentrieren. Und Evelina hat bisher nie groß ihre Bilder irgendwem gezeigt. Sie zeichnet eigentlich mehr für sich.“

„Aha. Interessant!“, fand Remus. „Ich hatte gehofft, Elina irgendwas helfen zu können.“
 

Kay und Zarah grinsten.
 

„Hab ich auch schon gefragt“, meinte Zarah. „Aber im Grunde kommt sie zurecht. Aber du kannst ihr gerne Gesellschaft leisten gehen. Komm mit.“
 

Sie zeigte Remus den Weg in den Garten, während Kay weiter auf Mika aufpasste.
 

Elina war mittlerweile schon fast fertig und entsprechend sah sie auch aus. Sie war von oben bis unten mit Farbe bekleckst, was sie aber nicht zu stören schien. Sie war glücklich mit ihrer Aufgabe. Remus musste grinsen, als er sie so bunt an der Hauswand entlang hüpfen sah.
 

„Hallo, Farbklecks!“, grüßte er.
 

Sie wandte sich um.
 

„Ray!“, rief sie freudig überrascht. „Was machst du denn hier?“

„Ich wollte dich halt mal besuchen kommen und dich eigentlich zu mir nach Hause einladen“, antwortete Remus und grinste. Zarah verdrückte sich in der Zwischenzeit wieder heimlich, still und leise, ohne dabei genau auf das Gemälde zu achten. Sie wollte sich dann auch überraschen lassen. „Also die Überraschung scheint mir ja gelungen zu sein. Aber ich hab das Gefühl der zweite Teil davon ist wohl erst morgen, oder so, realisierbar.“
 

Elina lachte und drückte Remus einen Kuss auf die Wange. Irgendwie schaffte sie es auch ihn nicht mit Farbe zu beschmieren.
 

„Ich freu mich“, bestätigte sie. „Danke schön.“
 

Sie lächelte glücklich und sie schien am liebsten durch die Gegend hüpfen zu wollen.
 

„Das freut mich“, grinste Remus. „Was malst du eigentlich?“

„Ein Familienbild“, erklärte Elina stolz und zeigte auf das fast fertige Gemälde.

„Das ist die Elfenfamilie, die du schon mal gemalt hast, oder?“

„Ja, ich wollte uns nicht portraitieren. Ich finde das wäre dann irgendwie zu vergänglich. Aber so ist es irgendwie zeitloser, finde ich.“

„Ja, du hast Recht“, stimmte Remus ihr zu und betrachtete fasziniert das Kunstwerk.
 

Es war wunderschön farbenfroh und wirkte durch und durch fröhlich. Selbst der kleine Mika war als lieber kleiner Elf dargestellt, so wie sich Elina ihn und auch den Rest der Familie wünschte.
 

„Du bist einfach unschlagbar!“, fand Remus stolz.
 

Elina fühlte sich geschmeichelt. Sie fand es schön so viel für ihre Bilder gelobt zu werden.
 

„Danke“, freute sie sich und sie wirkte unglaublich glücklich.
 

Sie malte nun weiter an ihrem Kunstwerk. Remus setzte sich derweil einfach ins Gras und beobachtete sie, wie sie die Wand und auch sich selbst mit Farbe verzierte. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie sah so wunderbar zufrieden aus mit ihrer Aufgabe. Er konnte ihr sehr gut anmerken, dass Malen ihr Leben war.
 

„Setzt du dann eigentlich noch deinen Namen drunter?“, fragte Remus, als sie fertig war.
 

Sie wandte sich verwundert um. Sie hatte noch nicht daran gedacht, dass sie ein Signum drunter setzen könnte. Sollte sie sich wirklich so in den Mittelpunkt drängen?
 

„Findest du, dass ich es tun sollte?“, fragte sie zurück.

„Ja, eigentlich schon“, erwiderte Remus. „Immerhin steckt ja auch viel Arbeit drin. Und das sollte schon anerkannt werden.“
 

Elina errötete geschmeichelt.
 

„OK“, meinte sie und lächelte.
 

Sie setzte unten in die linke Ecke ihren Spitznamen und schrieb das Datum darunter. Es war ein sehr unscheinbares Signum, im Vergleich zum Rest ihres Kunstwerkes, aber es passte zu Elina. Glücklich betrachtete sie ihre Arbeit. Dann drehte sie sich, mit vor Stolz leuchtenden Augen zu Remus um, der ihr beide Daumen nach oben zeigte. Sie freute sich über sein Lob.
 

Remus holte noch Ken und Kay, damit diese das Bild wieder mit einem Zauber verbergen konnten, damit die Mutter es nicht zu früh bemerkte. Diese würde auch bald nach Hause kommen.
 

Als Remus die Farbe mit zusammen räumte, bespritzte er sich versehentlich mit Farbe. Ken und Kay mussten über diesen Anblick lachen und auch Elina sah amüsiert aus. Grinsend nahm sie ihren Pinsel und malte Remus die Nase blau.
 

„Hey!“, rief Remus lachend und schnappte sich auch einen Pinsel.
 

Bei Elina fiel es mittlerweile nicht mehr wirklich auf, wenn er sie mit Farbe bespritzte. Allerdings störte es ihn wenig. Irgendwie machte die Farbschlacht, die die beiden jetzt angefangen hatten Spaß. Ken und Kay beobachteten den kleinen Farbkampf mit offensichtlichem Interesse. Liza kam dazu. Sie wollte sie eigentlich gerade reinholen kommen, aber bei dem Anblick der beiden musste auch sie lachen.
 

Erst als Elina es tatsächlich geschafft hatte Remus so voll zu klecksen, dass er sogar noch bunter war, als sie selbst, gab er sich geschlagen.
 

„Du bist ein Farbmonster!“, lachte er.
 

Sie lachte zurück.
 

„Du siehst witzig aus!“, fand sie.

„Guck dich mal an!“, grinste Remus.
 

Sie lachte nur.
 

„Nette Aktion“, mischte sich Liza amüsiert ein. „Aber ich glaube, wenn du so von Dad gesehen wirst, dann wird er eher überrascht, als geplant.“

„Upsi!“, erwiderte Elina und sie räumte nun endgültig die Farben weg, um sich anschließend duschen zu gehen, allerdings nicht, ohne dass Remus vorher noch ein Foto von seinem „Farbmoster“ machte. Diese Aktion musste er einfach festhalten.
 

Die Bristows hatten zwei Badezimmer mit jeweils einer Dusche. In einem 13-Mann-Haushalt war ein einziges Badezimmer einfach zu wenig. So konnte auch Remus sich die Farbe wieder abwaschen, während Liza in der Zwischenzeit die Klamotten sauber zauberte. Mr Bristow bekam von alle dem tatsächlich nichts mit.
 

Mrs Bristow kam kurz vor dem Abendessen zurück nach Hause. Auch sie wunderte sich etwas, als sie Remus sah, aber sie hatte nichts dagegen, wenn er eine Nacht hier übernachtete und sie erlaubte Elina auch, morgen, gegen Abend mit zu Remus zu reisen, um für eine Weile bei ihm zu bleiben.
 

„Danke, Mum“, freute sich Elina und umarmte ihre Mutter.

„Kein Problem, Schatz“, sagte diese. Dann wandte sie sich an Remus. „Ich hoffe doch, es macht deinen Eltern auch wirklich keine Umstände.“

„Es ist alles geklärt“, versicherte Remus. „Meine Eltern wissen bescheid und sie haben es auch erlaubt.“

„Dann ist ja alles OK“, meinte Mrs Bristow und lächelte freundlich.
 

Mrs Bristow bereitete nun, zusammen mit Zarah und Liza das Abendessen vor, während Remus mit zu Elina aufs Zimmer ging, das sie sich mit Felicia teilte. Diese wollte auch sofort wissen, wie das Bild nun eigentlich geworden sei. Remus nahm Elina die Mühe ab und beschrieb das Bild in allen Einzelheiten.
 

„Es sieht einfach nur genial aus!“, schwor er. „Und es ist wirklich farbenfroh und ein echtes Meisterwerk!“

„Du musst mir zu meinem Geburtstag unbedingt auch mal ein Bild malen“, meinte Feli zu Elina gewandt.

„Sicher“, versprach diese.
 

Es wunderte sie schon ein wenig. Wenn es ihr alle so einfach machen würden mit den Geburtstagsgeschenken, dann bräuchte sie sich keine Gedanken mehr zu machen. Allerdings dachte sie auch nicht großartig weiter darüber nach. Sie holte ein kleines Notizbuch hervor und ihre Feder und Tinte.
 

„Was schreibst du?“, wollte Remus wissen.
 

Elina grinste ihn geheimnisvoll an.
 

„Verrat ich noch nicht“, meinte sie. „Ist eine Überraschung, wenn ich dann fertig bin.“

„Nicht mal ein kleiner Hinweis?“, bettelte Feli.
 

Elina schüttelte lediglich den Kopf und grinste, als Remus und Feli sie mit einem unglaublich niedlichem Bettelblick ansahen. Es war so schwer dabei standhaft zu bleiben. Trotzdem schaffte sie es irgendwie.
 

Mrs Bristow rief zum Essen. Es gab Bratkartoffeln mit Ei.
 

Remus setzte sich zwischen Elina und Kay. Ihnen gegenüber saß der kleine Mika, der schon wieder als erster seinen Teller füllen wollte. Liza, die neben dem Kleinen saß, hinderte ihn mal wieder daran.
 

„Mika, warte doch, bitte“, bat Mrs Bristow ihren jüngsten Sohn.

„Ich habe aber Hunger!“, maulte er unnachgiebig.

„Du sollst dich ja auch nur gedulden, bis alle sitzen“, erwiderte Mr Bristow.

„HUNGER!!!“, jammerte Mika weiter.
 

„Dann schickt ihn doch einfach mit seinem Essen auf sein Zimmer“, schlug Liza ihren Eltern vor. „Wenigstens ein Essen kann es ruhig auch mal ruhig sein.“

„Das bringt auch nichts“, vermutete Kay. „Dann sieht hinterher sein Zimmer auch entsprechend aus.“

„Und ob man dann unbedingt die Kartoffeln und das Ei überall im Zimmer verteilt finden möchte, stellt sich auch noch mal als Frage“, stimmte Ken zu.
 

Mika streckte seinen Geschwistern unterdessen die Zunge raus.
 

„Mika, es reicht“, schimpfte Mr Bristow. „Du gehst gleich ohne Abendessen, auf dein Zimmer.“

„MENNO!!!“, maulte Mika und setzte sich bockig auf seinen Platz.
 

In der Zwischenzeit war der Rest der Familie eingetroffen und Liza verteilte das Essen auf den Tellern, wobei sie Mika zuletzt auftat, damit er nicht einfach schon anfing zu essen, noch bevor überhaupt alles etwas auf ihren Tellern hatten.
 

„Guten Appetit“, wünschte sie, als sie ihrem kleinen Bruder den Teller hinstellte.

„Gleichfalls“, antworteten die anderen. Nur Mika fing sofort an zu essen.
 

Wenn man einmal von Mika absah, verlief das Essen weitgehend ruhig. Beim Anblick von Laura und Mara fühlte Remus sich leicht an Jason erinnert. Mara baute ein Prinzessinnen-Schloss aus ihren Kartoffeln und Laura bastelte mit ihrem Ei.
 

„Mit dem Essen spielt man nicht“, ermahnte der Vater die beiden kleinen Mädels.

„Aber das Schloss ist doch so schön“, fand Mara.

„Dann iss dein Schloss auch“, bestimmte Mrs Bristow.

„Ohhh!“, meinte Mara, hörte aber auf ihre Mutter und auch Laura machte nicht weiter irgendwelche Anstalten.
 

Remus musste grinsen. Elina blickte ihn kurz an, dann erwiderte sie sein Grinsen. Sie fand es auch lustig.
 

Nach dem Essen brachte Mrs Bristow die drei Kleinen ins Bett. Mit Laura und Mara hatte sie überhaupt keine Probleme. Mika dagegen hielt überhaupt nichts davon, schlafen gehen zu müssen und es kam mal wieder zu einer Auseinandersetzung.
 

Remus und Elina setzten sich zu ihren Geschwistern und Mr Bristow ins Wohnzimmer, wo Tino gerade das Spiel Goblin Tower aus dem Schrank holte.
 

„Ist der Kleine wirklich immer so?“, fragte Remus.

„Meistens“, erzählte Adriana.

„Ich glaube, er hat gern unsere Eltern für sich alleine.“, vermutete Liza. „Während des Schuljahres ist er etwas umgänglicher. Dann hat er nicht so viele Geschwister um sich herum.“

„Wir können ihn aber nicht anders behandeln, als euch auch“, sagte Mr Bristow. „Er ist nun mal kein Einzelkind.“

„Vielleicht solltet ihr nächstes Schuljahr euch einfach mal einen Tag für ihn frei nehmen und Laura und Mara uns überlassen“, schlug Ken vor und suchte sich eine Spielfigur des Spiels Goblin Tower aus.

„Wir können es ja mal versuchen“, überlegte Mr Bristow.

„Vielleicht nützt es ja was“, überlegte Kay, während er sich ebenfalls eine Spielfigur aussuchte. „Allerdings glaube ich, dass er, wenn dann, regelmäßig einen Tag für sich bekommen sollte. Vielleicht immer ein Mal im Monat. Wenn es eine einmalige Aktion bleibt, bringt das wahrscheinlich gar nichts.“

„Und vielleicht sollten Laura und Mara auch ihren eigenen Tag bekommen“, sagte Liza. „Es wäre sonst unfair ihnen gegenüber.“

„Ja, das stimmt wohl“, pflichtete Kay ihr bei.
 

Die Unterhaltung, wie Mika eventuell unter Kontrolle gebracht werden könnte, wandelte sich nach und nach in eine Unterhaltung über Familien-Wunsch-Ausflüge um. Während sie sich unterhielten, spielten Tino und die Zwillinge Goblin Tower, Remus, Elina, Feli und Zarah spielten Karten und der Rest saß einfach nur so daneben. Auch Mrs Bristow kam irgendwann dazu. Sie blieb allerdings nicht allzu lange im Wohnzimmer und ging dann irgendwann schon ins Bett. Als sie fort war, wechselte Mr Bristow kurz das Thema.
 

„Zarah, Adriana?“, sagte er. „Seit ihr mit dem Gemälde heute eigentlich fertig geworden?“
 

Zarah und Adriana guckten sich kurz an. Sie hatten ihre Neugierde bisher noch versucht zu unterdrücken, ob Elina fertig geworden war. Allerdings konnten sie schlecht schnell mal eben nach fragen.
 

„Ja, sicher“, schwor Adriana und hoffte inständig, dass es so war.

„Ken und Kay haben es aber mit einem Zauber unsichtbar gemacht, damit Mum es nicht vor Morgen zu sehen bekommt“, fügte Zarah hinzu.

„Gute Idee“, freute sich Mr Bristow. „Was habt ihr euch eigentlich für ein Motiv ausgesucht?“

„Eine Art Familienbild“, meinte Zarah. Sie hatte keine Ahnung, wie Elina’s fertiges Werk nun eigentlich genau aussah. Aber da Elina ja, Gott sei Dank, bereits eher angefangen hatte zu malen, hatten sie immerhin eine ungefähre Ahnung.
 

Mr Bristow wunderte sich etwas. Er wusste zwar, dass Zarah und Adriana immerhin besser malen konnten als er und er glaubte auch immer noch, dass die beiden Mädels die besten Zeichner der Familie waren, aber ein Familienbild überstieg seine Erwartungen.
 

„Wow!“, sagte er. „War das nicht etwas schwierig?“

„Ähm, na ja, die Mühe, die drin steckt, ist dem Gemälde durchaus anzusehen“, behauptete Adriana.
 

Der Rest der Familie versuchte unterdessen angestrengt ein Kichern zu unterdrücken. Zarah und Adriana hatten sich den ganzen Tag über gut davor gewahrt von ihrem Vater gesehen zu werden, sodass er wirklich keine Ahnung hatte, wer wirklich gemalt hatte. Dieser konnte seine Neugierde nun aber absolut nicht mehr zurückhalten.
 

„Na dann“, sagte er gut gelaunt. „Und wie ist es nun eigentlich geworden?“
 

Nun waren Zarah und Adriana wirklich etwas angeschmiert. Wenn ihr Vater wissen wollte, wie ein Bild geworden war, dann begnügte er sich nicht einfach mit der Antwort „Es sieht super aus“. Dann wollte er schon eine etwas genauere Antwort.
 

„Ähm“, überlegte Adriana. „Wir dachten, wir könnten auch dich morgen früh damit überraschen.“

„Ich verderb mir gerne die Überraschung“, erwiderte Mr Bristow grinsend.

„Aber es wirkt viel besser, wenn du es dann siehst“, behauptete Zarah, während die anderen nun nicht mehr wirklich ein Kichern unterdrücken konnten.

„Was ist denn mit euch los?“, wollte Mr Bristow irritiert wissen und er blickte seine Kinder fragend an.

„Ähm, ist nicht so wichtig“, sagte Feli.

„Ihr lacht sonst nie einfach so über unwichtige Dinge“, antwortete der Vater.

„Es war nur lustig, weil du so neugierig bist“, redete sich Liza raus.

„Darf man im Leben nicht auch mal neugierig sein?“, wunderte sich Mr Bristow.

„Doch, aber es war halt witzig“, grinste Liza.

„Aha“, sagte Mr Bristow. „Dann geh ich das Risiko weiter lustig gefunden zu werden mal ein. Warum genau wirkt es denn besser, wenn ich es sehe?“

„Weil… du es dann halt bildlich vor dir hast!“, überlegte Adriana.

„Ich habe eine gute Vorstellungskraft“, meinte Mr Bristow grinsend.

„Die hätte ich jetzt auch gerne!“, rutschte es Adriana raus.
 

Ihre Geschwister und auch Remus konnten nicht anders als zu lachen. Mr Bristow guckte Adriana verdutzt an. Diese merkte erst eine Sekunde zu spät, dass sie vielleicht etwas zu viel verraten hatte. Sie und Zarah sahen sich kurz an.
 

„Damit wäre das dann wohl hinfällig, oder?“, fragte Adriana Zarah etwas verlegen.

„Offensichtlich!“, erwiderte Zarah, doch eigentlich fand auch sie es ganz lustig.
 

„Was habe ich darunter zu verstehen?“, fragte Mr Bristow.

„Ähm, eigentlich haben wir einen kleinen Aufgabentausch veranstaltet“, gab Zarah zu.

„Warum?“ Mr Bristow war nun vollkommen verwundert. „Eigentlich seit ihr doch in der Familie diejenigen, die am besten malen können.“

„Genau das ist ja die Überraschung“, grinste Adriana. „Sind wir eben nicht!“

„Geht das überhaupt?“, fragte Zarah zwischen rein und sah Adriana an.

„Ausgehend von unserer Familie?“, erwiderte sie. „Äh… unwahrscheinlich.“
 

Elina errötete leicht vor Freude über das indirekte Kompliment von ihren Schwestern. Mr Bristow blickte von Zarah zu Adriana und zurück.
 

„Mit wem habt ihr denn dann eure Aufgaben getauscht?“, wollte er wissen.
 

Die beiden Mädels schwiegen einen Moment.
 

„Ähm, wir geben dir drei Versuche es zu erraten“, schlug Adriana dann vor. „Wenn du es nicht errätst, wartest du bis morgen, OK?“
 

Mr Bristow stutzte. Er hatte genau genommen bisher nur ein paar wenige Bilder seiner Kinder zu Gesicht bekommen. Er wusste zwar, dass sie eigentlich alle ganz gern mal skizzierten oder so, aber keiner hatte je von sich behauptet gut zeichnen zu können. Er konnte nur von den Bildern ausgehen, die er ab und zu gesehen hatte. Und Zarah und Adriana konnten, seiner Meinung nach, am besten zeichnen.
 

„Na gut“, stimmte er schließlich zu und überlegte, welcher seiner Kinder wohl am Werk gewesen sein könnte. „Ken und Kay?“ Das erschien ihm erst einmal naheliegend, wenn die beiden auch das fertige Gemälde unsichtbar gezaubert hatten.

„Nein“, kam es von den Zwillingen.

„Zählt das als ein Versuch oder als zwei in einem?“, fragte Zarah.

„Eigentlich war das mein erster Versuch“, erwiderte Mr Bristow verwundert.

„Aha, na dann“, sagte Adriana. „Es reicht aber, wenn du jeweils einen Namen nennst.“
 

Mr Bristow überlegte noch einmal. Es half nichts. Er musste ins Blaue hinein raten. Er hatte keine Ahnung.
 

„Felicia?“

„Nein.“

„Liza?“

„Auch nicht“, schüttelte Zarah mit dem Kopf. „Und nun musst du dich doch bis morgen gedulden.“

„Schade auch“, fand Mr Bristow. „Ihr beiden habt offensichtlich auch keine Ahnung, wie das Bild nun eigentlich aussieht, oder?“

„Wir wissen, dass es super aussieht!“, meinte Adriana und grinste breit. „Aber das fertige Bild haben wir noch nicht gesehen, das stimmt.“

„Interessant“, meinte Mr Bristow.

„Wir würden dann ganz einfach mal in unseren Betten verschwinden“, meldete sich Zarah ab.
 

Noch ehe ihr Vater irgendetwas sagen konnte, hielt der Rest der Familie das offenbar auch für eine gute Idee. So konnte keiner mehr in irgendeiner Weise ausgefragt werden, für den Fall dass die Neugierde doch zu groß wurde.
 

„Gute Nacht dann euch allen“, wünschte Mr Bristow nur noch, während ihm seine Kiddys der Reihe nach einen Gute-Nacht-Kuss gaben oder ihm kurz noch winkten. Dann ging auch er langsam ins Bett.
 

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Der nächste Morgen begann genauso früh, wie der Morgen davor. Spätestens als Mika und Laura sich mal wieder stritten, waren alle wach. Remus, der im Zimmer von Tino mit schlief, richtete sich verwundert auf.
 

„Guten Morgen“, gähnte Tino ihm entgegen. „Ich stelle dir unseren Familien-Wecker vor.“

„Familien-Wecker?!?“, wunderte sich Remus.

„Ja, leider lässt er sich nicht einfach aus stellen und die Uhrzeit kann man sich auch nicht aussuchen“, erwiderte Tino.

„Das geht echt jeden Morgen so?“, fragte Remus fassungslos.

„Jep“, antwortete Tino knapp und streckte sich. „Ein Elend!“
 

Er stieg aus seinem Bett und ging dann ins Badezimmer, während Remus auf dem Flur die Zwillinge dabei beobachtete, wie sie mal wieder die beiden Kleinen zurück in ihre Zimmer schickten.
 

Mr und Mrs Bristow waren ebenfalls aufgestanden. Ken und Kay, jedoch schickten ihre Mutter gleich wieder zurück in ihr Bett, mit der Begründung, an ihrem Geburtstag solle sie ruhig auch ein Mal ausschlafen. Während sie kurz diskutierten, verkrümelten sich Zarah und Liza bereits in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Mrs Bristow ließ sich breitschlagen, zumindest solange, bis das Frühstück fertig wäre.
 

Eine Halbe Stunde später war das Frühstück fertig. Mrs Bristow kam noch vor Mika an den Tisch, was allerdings auch daran lag, dass die Zwillinge gemeinsam dafür gesorgt hatten, dass Mika nicht eher an den Tisch kam, damit er nicht wieder versuchte eher anfangen zu essen. Die Ausrede, warum er noch nicht an den Tisch durfte, war einfach gewesen. Sein Zimmer sah nämlich mal wieder aus, als hätte er gestern gar nicht aufgeräumt. Unter den Augen seiner großen Brüder hatte der Kleine also mal wieder Ordnung schaffen müssen. Er war im Prinzip erstaunlich schnell, wenn er aufräumte. Zu dumm, dass er auch genauso schnell wieder Unordnung schaffte.
 

Während des Frühstücks reichten sie alle nacheinander ihre Geschenke. Vorwiegend Pralinen und kleine Deko-Utensilien. Von ihrem Mann hatte Mrs Bristow einen riesigen Blumenstrauß geschenkt bekommen, der in der Mitte des Tisches stand. Mrs Bristow freute sich.
 

„So“, sagte Mr Bristow schließlich, nach dem Frühstück. „Zarah und Adriana haben noch eine Überraschung. Zumindest geh ich jetzt mal davon als, dass die beiden es zumindest organisiert haben. Ich habe gestern vergeblich versucht zu erfahren, wer eigentlich am Werk gewesen ist.“
 

Mrs Bristow guckte überrascht.
 

„Worum geht es?“, fragte sie irritiert.

„Siehst du, wenn du mal eben mit in den Garten kommst“, sagte Zarah und führte die gesamte Familie nach draußen. Ken und Kay nahmen den Zauber von der Hauswand. Mr und Mrs Bristow verschlug es die Sprache. Mrs Bristow war einfach nur unglaublich gerührt und ihr Mann war einfach nur verblüfft. Es übertraf alles, was er erwartet hatte. Bei Weitem!
 

„Oh, wie wunderschön“, fand Mrs Bristow. „Wie habt ihr das nur hinbekommen?“

„Das würde ich auch gerne wissen“, stimmte Mr Bristow ihr zu und sah seine Kinder an. „Wer hat es denn nun gemalt?“

„Da ist ein Signum!“, antwortete Remus, noch bevor irgendjemand anderes antworten konnte.
 

Mr und Mrs Bristow guckten auf die kleine Unterschrift.
 

„Evelina?“, kam es von beiden gleichzeitig und die Überraschung war deutlich rauszuhören. Dann sah sich Mrs Bristow nach ihr um. Sie stand neben Remus und lächelte geschmeichelt. Doch trotzdem funkelten ihre Augen wieder vor Stolz. „Wir haben ja gar nicht gewusst, dass du so ein Talent besitzt“, sagte ihre Mutter erstaunt und nahm sie in den Arm.

„Ich beobachte einfach viel“, erwiderte Elina bescheiden.

„Das ist ihre Standart-Aussage, wenn man sie fragt, wie sie das macht“, merkte Adriana grinsend an.
 

Mr und Mrs Bristow wirkten erstaunt. Dann nahm Mrs Bristow Elina in den Arm und gab ihr einen liebevollen Kuss.
 

„Danke, Evelina-Schatz“, sagte sie strahlend. „Es ist einfach nur wundervoll!“
 

Elina errötete geschmeichelt und lächelte ihre Mutter an.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Mum“, antwortete sie.
 

An und für sich verlief der Tag recht gemütlich. Sogar Mika verhielt sich verhältnismäßig ruhig. Mr Bristow hatte mit ihm gesprochen und ihm versprochen am nächsten Wochenende den Tag nur mit ihm zu verbringen, unter der Bedingung, dass der Kleine dafür seiner Mutter das Geburtstagsgeschenk machen sollte, auch einmal brav zu sein. Er hielt sich so weit möglich daran.
 

Zum Mittag wurde gegrillt. Remus überkam ein unglaubliches Bedürfnis helfen zu wollen und so überredete er die Bristows, dass er sich um den Grill kümmerte. Er hatte seinem Vater früher oft dabei zugesehen und hatte sich schon als kleines Kind immer riesig gefreut, wenn er auch mal ran gelassen wurde. Später, als er neun war, hatte ihm sein Vater erlaubt auch ganz alleine zu grillen.
 

Die Bristows guckten ihm eine Weile lang zu. Dann fühlten Ken, Kay und Tino sich langsam etwas unnütz und so bekam Remus etwas Gesellschaft am Grill.
 

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Der Rest des Tages verlief nicht weiter aufregend. Mrs Bristow mochte es eigentlich auch eher ruhig, an ihrem Geburtstag. Man konnte es nach vollziehen. Action konnte man in einem 13-Mann-Haushalt jeden Tag haben. Ein paar Tage Ruhe, waren eine Erholung.
 

Am Abend packte Elina ihre Reisetasche. Die nächsten anderthalb Wochen würde sie bei Remus verbringen. Sie freute sich sehr darauf.
 

„Bis nächste Woche“, verabschiedete sie sich noch von ihren Eltern und Geschwistern.

„Bis nächste Woche, Schatz“, sagte ihre Mutter und gab ihr einen Abschiedskuss. „Viel Spaß!“

„Ja, danke“, erwiderte Elina glücklich.
 

„Auf Wiedersehen“, verabschiedete sich auch Remus, während Elina auf den Kamin zuging. „Danke, dass ich hier übernachten durfte.“

„Keine Ursache“, winkte Mrs Bristow ab. „Es war nett, dich einmal bei uns zu haben.“
 

Remus und Elina winkten noch einmal kurz, dann wandte Remus sich Elina zu und erklärte ihr die Adresse. Wenig später waren sie beide im Feuer verschwunden.

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Hi^^

*winks*
 

Und hier folgt mein nächstes Monster-Kapi^^

Ich hatte ursprünglich nicht erwartet, dass es so lang werden würde. Und eigentlich hatte ich vor auch noch etwas über die Woche zu schreiben, die Remus und Elina zusammen verbringen. Aber die Spontaneität hat mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht…
 

Na gut^^ Dann überlass ich das folgende jetzt ganz einfach mal eurer persönlichen Phantasie^^

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und Kommentieren^^
 

Widmung:

Für Niny weil sie ja mittlerweile das Anrecht auf alle meine Remus-und/oder-Elina Fas oder Kapis gepachtet hat *breit grins* … Spaß!^^ Einfach weil die beiden halt ihre absoluten Lieblings-Charas in meiner FF sind^^
 

Na denne^^

*winks*

lg

Haily

Ein geheimnisvolles Buch

Haily saß kreuzbeinig auf dem Boden der Familienbibliothek in Little Brighton. Sie erledigte hier ihre Hausaufgaben, die sie über die Ferien auf bekommen hatten. James und Sirius versuchten unter dessen die Informationen, die sie über Animagi bisher gesammelt hatten, zu ordnen. Sie hatten zwar mittlerweile in der Brighton Alley noch weitere Bücher über dieses Thema gefunden. Zu viel mehr Erkenntnissen waren sie allerdings noch nicht gekommen. Langsam war es frustrierend.
 

Haily, jedoch, achtete relativ wenig auf die beiden Jungs. Ihre Hausaufgaben waren ihr im Moment wichtiger, was James überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
 

„Wieso sind dir Hausaufgaben wichtiger als Remus?“, fragte er ungläubig.

„Sind sie gar nicht“, behauptete Haily, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Aber ich bin der Meinung, dass wir Ray auch einfach damit helfen können, wenn wir einfach weiter zu ihm stehen und einfach sein Geheimnis für uns behalten. Wenn ich auf Infos stoße, die euch nützen könnten, geb’ ich die schon an euch weiter.“
 

James suchte krampfhaft nach einer Antwort, die ihre widerlegen könnte. Leider fiel ihm keine ein. Also blieb ihm lediglich die Option Haily mal wieder heraus zu fordern.
 

„Traust du dich eigentlich nicht, auch Animagus zu werden?“, wollte er grinsend wissen.
 

Auch Sirius grinste nun breit.
 

„Wahrscheinlich sind das zu viele Regeln, die sie brechen müsste“, vermutete er und sah seinen besten Freund grinsend an.

„Ja, da könntest du Recht haben“, stimmte James spöttisch lachend zu.
 

Haily sah die beiden Jungs nur unbeeindruckt an.
 

„Witzig“, erwiderte sie trocken. „Findet ihr doch erst mal heraus, wie der Zauber funktioniert, dann sehen wir weiter.“

„Versuchst du dich raus zu reden?“, hakte Sirius hämisch grinsend nach.

„Nein“, antwortete Haily. „Aber warum fordert ihr mich jetzt schon heraus, wenn ihr selber noch überhaupt nicht wisst, wie der Zauber funktioniert? Sammelt doch erst mal eure Informationen. Dann nehm’ ich die Herausforderung gerne an.“

„Wärst du bereit uns das schriftlich zu geben?“, fragte Sirius hellauf begeistert. „Nur für den Fall, dass du dich später davor drücken willst.“
 

Haily sah ihn drohend an. Dann nahm sie aber ein Pergament hervor und schrieb James und Sirius ihr Versprechen auf. Dann legte sie es so neben sich, damit die beiden es sich abholen konnten.
 

„Ich drücke mich nicht einfach vor einer Herausforderung, sobald ich sie angenommen habe“, sagte sie säuerlich.

„Ich wollte ja auch nur sicher gehen“, rechtfertigte sich Sirius. „Danke sehr!“
 

Haily erwiderte nichts darauf, sondern wandte sich wieder ihren Hausaufgaben zu. Es waren nur noch wenige Tage, bis zu ihrem Geburtstag und sie wollte ihre Hausaufgaben bis dahin fertig haben, um sich dann noch der Vorbereitung widmen zu können. Außerdem hatte Lily auch nur zwei Wochen nach ihr Geburtstag und sie wollte Lily auch gerne bei ihrer Planung unter die Arme greifen.
 

Irgendwann steckte Megan den Kopf zur Tür rein und gab ihnen bescheid, dass sie zum Kaffee kommen sollten. Es gab mal wieder Pancakes und Jason war auch schon wieder eifrig dabei, sich Ahornsirup auf seine Pancakes zu schütten.
 

Für den Nachmittag hatten James und Sirius geplant noch einmal in die Brighton Alley zu gehen. Lee kam das mittlerweile leicht komisch vor.
 

„Was wollt ihr dort in letzter Zeit eigentlich so häufig?“, wollte er wissen.

„Nur ein wenig rum stöbern“, behauptete James und setzte ein Unschuldsgesicht auf.

„Du hast doch auch sonst nicht so oft in der Brighton Alley rum gestöbert“, bemerkte Megan.

„Und?“, erwiderte Sirius, als wäre nichts dabei.

„Wonach stöbert ihr?“, fragte Lee. „Was habt ihr vor?“

„Nichts“, behaupteten die beiden Jungs und taten noch immer ganz unschuldig.
 

Haily kicherte, während Liones und Caithlin die kleine Unterhaltung ohne Kommentar beobachteten.
 

„Kann ich mitkommen?“, mischte sich Jason ein und sah seinen großen Bruder bettelnd an. „Biiiiitte!“

„Ja, gute Idee“, fand Lee. „Dann ist er nicht so alleine hier zu Hause.“
 

James grinste sarkastisch. Jason wäre auch sonst nicht alleine gewesen. Er spielte nämlich auch gerne mit den Hauselfen. Der Hintergedanke seines Vaters war lediglich, die Hoffnung, dass Jason früher oder später etwas mitkriegen würde, was er dann wahrscheinlich nicht für sich behalten würde, weil er zu aufgeregt war. James und Sirius hatten schon einmal bewiesen, dass sie auch vor Jason ihr Geheimnis verbergen konnten. Lee Potter wollte das lediglich noch nicht ganz wahr haben.
 

„Ich komme auch gleich mit“, sagte Haily. „Dann kann ich gleich noch was für meine Geburtstagsfeier kaufen.“
 

Das stimmte Lee und Megan nun noch etwas zufriedener. Wie konnten sie auch ahnen, dass Haily in das kleine Geheimnis der Jungs eingeweiht war und sie dabei auch noch unterstützte? Und die beiden Jungs hatten von der Tatsache, dass Haily mitkam sehr viel, denn so konnten sie ungestört nach ihrer Animagi-Lektüre suchen, während Jason bei Haily blieb.
 

Über Flohpulver gelangten sie in den magischen Antiquitätenladen von Mr Curtis. In letzter Zeit hatten sie sich auch sehr oft mit dem alten Ladenbesitzer unterhalten und hatten auch herausgefunden, dass auch dieser, als er in Hogwarts gewesen war, immer sehr viel Blödsinn angestellt hatte. Mr Curtis war der Meinung, dass das in diesem Alter einfach dazu gehörte. Es war nicht ganz unpraktisch, denn so hatten sie noch einen „Verbündeten“.
 

Mr Curtis zeigte Jason ein paar Sachen, die für ihn interessant sein könnten. Somit war der Kleine kurz beschäftigt. Dann wandte er sich James und Sirius zu, um ihnen kleine Tipps zu geben. Er war mittlerweile auch eingeweiht und wusste von ihrem Versuch Animagi zu werden. Wie man das anstellte wusste er zwar nicht, aber versuchte sie nicht davon abzuhalten. Was wohl auch daran liegen mochte, dass er den beiden insgeheim auch nicht wirklich zutraute, dass sie einen Ansatz finden würden, bevor sie ihren UTZ gemacht hätten. Er schenkte den beiden ein ziemlich altes Buch mit diversen Anleitungen, wie man Geheimnisse auf die verschiedensten Arten und Weisen vor anderen verbergen konnte, ohne dass sie Verdacht schöpften.
 

Die zwei freuten sich riesig. Dieses Buch, würde ihnen nicht nur bei dem einen Vorhaben nützlich sein. Haily hob eine Augenbraue an und beäugte das Buch etwas misstrauisch. Aber eigentlich wollte sie gar nicht wissen, was die beiden Jungs damit alles anfangen würden. Sie stöberte für sich ein bisschen durch die Regalreihen. Sie fand ein altes Buch über Zaubersprüche. Es war voll von alten und mächtigen Zaubern, die seit langem in Vergessenheit geraten waren. Sie grübelte. Wenn sie es kaufen würde, dann würden James und Sirius es, über kurz oder lang, sicher auch nützlich finden. Auf der anderen Seite stand ihre eigene Neugier.
 

Sie warf einen kurzen Blick zu den Jungs und dann zu Jason rüber. James und Sirius blätterten neugierig durch das Buch, das ihnen Mr Curtis gegeben hatte und Jason war mit seinen antiken Spielsachen beschäftigt.
 

Mr Curtis wandte sich ihr zu.
 

„Interessiert dich das Buch?“, fragte er.

„Ja, ich bin wirklich neugierig, was das für Zauber sind“, antwortete Haily.

„Wenn du möchtest, kann ich es dir auch schenken“, sagte Mr Curtis und zwinkerte. „Ich habe ja auch deinen Cousins etwas von hier geschenkt.“

„Das ist wirklich sehr nett, danke“, bedankte sich Haily.

„Sie es als eine Art Werbegeschenk“, grinste der alte Ladenbesitzer. Haily grinste zurück. Dann stopfte sie das Buch in ihre Tasche, bevor es James und Sirius zu Gesicht bekamen.
 

James unterdessen war nun seinerseits damit beschäftigt die Bücher zu durchstöbern. Antike Bücher hatten allgemein einen gewissen Charme und bestimmt enthielten viele von ihnen nützliche Infos.
 

Sirius, Haily und Jason allerdings wollten weiter. Also bat er sie einfach schon mal vor zugehen. Sie würden sich dann vor einem kleinen Eiscafé treffen. Jason wollte eigentlich bei seinem Bruder bleiben, aber die Aussicht auf ein Eis war einfach verlockend.
 

„Wofür interessierst du dich denn?“, fragte Mr Curtis, als Sirius, Haily und Jason den Laden verlassen hatten.

„Irgendetwas nützliches“, antwortete James nur. Das war sein einziges Kriterium, wenn er nach Büchern suchte.
 

Schließlich zog er einen ziemlich dicken Wälzer aus dem Regal. Das Buch musste an die 5000 Seiten haben und es war in einer ziemlich kleinen und engen, handschriftlichen Schrift geschrieben, die zum Teil schon leicht verblasste. Der Titel war nicht mehr ganz zu lesen, aber die Skizzen auf dem Bucheinband ließen vermuten, dass es um Überirdisches ging.
 

Mr Curtis schaute ihm über die Schulter.
 

„Da hast du dir aber was vorgenommen“, sagte er. „Dieses Buch ist schon jahrhunderte alt und es heißt, dass es bisher noch nie jemand wirklich verstanden hat. Es ist zu einem großen Teil in einer fremden Sprache geschrieben und selbst Sprachforscher haben nie herausgefunden, um welche Sprache es sich dabei handelt. Ich weiß selber nicht einmal, um was es eigentlich in diesem Buch geht.“
 

James Neugierde war nun noch mehr beflügelt. Er wollte nicht glauben, dass es unmöglich sein sollte, dieses Buch zu verstehen. Auf der anderen Seite war dieses Buch vielleicht auch das perfekte Geburtstagsgeschenk für Haily. Sie liebte Rätsel und ganz besonders, wenn es sich dabei um derartige Rätsel handelte. Und wenn es für sie eine Lebensaufgabe sein würde; Er traute ihr zu, dass sie das Buch verstehen konnte.
 

„Wie viel kostet das Buch?“, erkundigte sich James.
 

Mr Curtis stutzte etwas. Er hatte nicht damit gerechnet, dieses Buch jemals verkaufen zu können.
 

„Unter 100 Galleonen, kann ich es dir leider nicht geben“, sagte er bedauernd. „Dazu ist es einfach zu alt und wertvoll.“
 

James zählte sein Geld ab. Er hatte genug mit. 100 Galleonen waren für ihn nicht allzu viel. Als er bezahlt hatte, steckte er das Buch in seine Tasche und folgte Sirius und Jason, die vor dem Eiscafé schon auf ihn warteten.
 

„Was hast du noch gefunden?“, wollte Sirius wissen.

„Erzähl ich dir dann“, schwor James. Seine Augen leuchteten. „Wo steckt eigentlich Haily?“

„Sie ist schon zu ‚Old Henry’s Bookshop’ vor gegangen“, erwiderte Sirius. „Und dann wollte sie noch in irgendso’nen anderen Laden. Ich weiß aber nicht mehr, wie der hieß.“

„Alles klar!“, meinte James und pflanzte sich auf einen der noch freien Stühle.
 

Jason schob ihm bereitwillig seinen Eisbecher, den Sirius ihm gekauft hatte in die Mitte, damit James auch etwas abhaben konnte. James grinste.
 

„Schon gut, danke Jason“, erwiderte er und bestellte sich auch einen Eisbecher.
 

Während er auf selbigen nun wartete, flüsterte er Sirius seine Idee für das Geburtstagsgeschenk für Haily zu. Sirius grinste breit. Wenn Haily es schaffen sollte diese Sprache zu übersetzen, dann wäre das garantiert auch günstig für sie, besonders wenn tatsächlich etwas über Animagi drin stehen sollte.
 

James Eisbecher kam und das Thema verlief sich, weil auch Haily nur wenige Minuten später dazu kam. Sie wirkte zufrieden.
 

„Also ich habe meine Einkäufe jetzt alle erledigt“, meinte sie grinsend. „Wie sieht es mit euch aus?“

„Wir haben Zeit!“, bemerkte James. „Was machst du für einen Stress?“

„Wieso Stress?“, erwiderte Haily. „Ich habe doch nur gefragt.“
 

Die beiden guckten sich nur einen Moment lang an, dann ließen sie das Thema auf sich beruhen. James, Sirius und Jason aßen Eisbecher zu Ende auf, während Haily in einem Buch blätterte, das sie sich eben bei Old Henry’s Bookshop gekauft hatte.
 

Nachdem dann auch James und Sirius irgendwann noch im Buchladen gewesen waren, um zu gucken, ob sie eventuell noch Bücher über Animagi finden konnten, vertrieben sie sich den Rest der Zeit im Muggel-Brighton. Sie besuchten einen von James’ Lieblingsplätzen hier: Brighton-Marina. Am Seehafen von Brighton gab es auch diverse Restaurants, ein kleines Muggel-Einkaufszentrum und ein Freizeitzentrum. Es war ein genialer Ort, um sich den ganzen Tag aufzuhalten. Erst gegen Abend gingen sie zurück zur Brighton-Alley, um von dort aus zurück nach Hause zu flohn.
 

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Einen Tag vor ihrem Geburtstag flohte Haily dann zusammen mit ihren Eltern wieder zurück nach Courtham, weil Haily ja noch nicht fertig war ihren Geburtstag vorzubereiten. Außerdem wollten Remus und Elina bereits diesen Abend noch kommen und Lily, Francy und James wollten am frühen Morgen erscheinen. Bis dahin musste alles fertig sein.
 

Sie wurde nicht ganz fertig bis Remus und Elina kamen. Denen machte es aber auch nichts aus ihr bei den letzten Vorbereitungen zur Hand zu gehen. Nach dem Abendessen verkrümelten sich die drei in Haily’s Zimmer und quatschten etwas über die vergangene Woche.
 

„Wir waren eigentlich fast jeden Tag am Loch Trool zum Baden“, erzählte Elina.

„Ansonsten haben wir aber auch meine Gran oft besucht oder auch viel mit Katya zusammen unternommen“, fügte Remus hinzu. „Sie hat uns auch bei sich übernachten lassen, damit es bei Mum und Dad nicht so voll wurde im Haus. Obwohl es ihnen auch nichts ausgemacht hätte.“

„Cool!“, freute sich Haily und grinste. „Ich war die Woche über bei Jamie. Sirius ist auch noch bei ihnen. Wahrscheinlich verbringt er auch den ganzen Rest der Ferien bei ihnen. Wir haben zusammen mit Jason auch einen Abstecher nach Brighton gemacht und uns dort nen Nachmittag lang amüsiert. War ganz witzig.“


 

So unterhielten sie sich noch eine Weile weiter über dieses Thema, bis irgendwann Caithlin den Kopf zur Tür rein steckte und ihnen sagte, dass es auch langsam mal Zeit fürs Bett wäre. Als Haily auf die Uhr schaute, stellte sie überrascht fest, dass es bereits halb zwölf war. Sie grinste ihre Mutter verlegen an, woraufhin Remus leicht lachen musste.
 

„Du sahst James gerade unglaublich ähnlich“, fand er und grinste.

„Meinst du?“, erwiderte Haily. Dann überlegte sie kurz. „Gut… ist durchaus möglich.“
 

Remus und Elina lachten.
 

Haily und Elina verschwanden zusammen im Badezimmer. Als sie fertig waren, war Remus dran. Haily hatte vorgesehen, dass Remus uns Elina und Sirius und Francy sich jeweils das Zimmer teilen durften, mit der Begründung, dass sie es sich wahrscheinlich sowieso nicht nehmen ließen. Caithlin hatte allerdings klare Spielregeln aufgestellt für diesen Fall.
 

James hatte etwas beleidigt reagiert, als Haily ihre Idee letztens erwähnt hatte. Sie ließ ihn natürlich nicht zu Lily ins Zimmer, was bedeutete, dass er sein Zimmer ganz für sich hatte, weil Peter leider nicht kommen konnte. Remus und Elina jedoch befassten sich momentan natürlich nicht mit James’ Sorgen und freuten sich, dass sie sich das Zimmer teilen durften. Die Spielregeln hatten sie ohne weitere Kommentare zur Kenntnis genommen. Um die kümmerten sie sich eh noch nicht. Es reichte ihnen völlig, wenn sie miteinander kuscheln konnten (im harmlosen Sinne).
 

Well, eigentlich war in den Spielregeln auch vorgesehen gewesen, dass jeder in seinem Bett schlief. Allerdings war dieses Detail schon von Katya nicht so ernst gesehen worden… oder zumindest hatte sie es nicht so ernsthaft kontrolliert.
 

Haily konnte sich denken, dass selbst Remus und Elina ihre einmaligen Chancen natürlich nutzen würden. Sie kicherte allerdings nur in sich rein und sagte nichts dazu. Sie war selber genauso neugierig und wenn sie mit jemandem zusammen gewesen wäre, dann hätte sie sich an dieses Detail der Regeln auch nicht so pingelig gehalten.
 

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Haily war am nächsten Morgen als erste wach. Sie war aufgeregt, obwohl sie sonst nie so aufgeregt gewesen war an ihrem Geburtstag. Vielleicht hatte es ja aber auch damit zu tun, dass sie ja immerhin auch 13 wurde. Und die 13 war ihre Lieblingszahl.
 

Sie sprang aus dem Bett und verschwand im Bad. Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, ging sie runter, in die Küche, zu den Hauselfen, um ihnen beim Frühstück zu helfen. Diese lehnten dankbar die Hilfe ab. Für die kleinen Elfen war es eine Selbstverständlichkeit, dass Haily an ihrem Geburtstag jeden Wunsch von den Augen abgelesen bekam. Also bestellte Haily zum Frühstück Pancakes mit Ahornsirup und jede Menge Obst. Vor allem liebte sie es Mango zum Frühstück zu haben.
 

Die Hauselfen nahmen jeden Wunsch mit einer kleinen Verbeugung hin und machten sich an die Arbeit, während Haily den Tisch deckte. Sie kam sich sonst so unnütz vor.
 

Liones und Caithlin wunderten sich schon ein wenig, dass Haily schon wach war. Sie konnten es auf der anderen Seite aber auch irgendwo nachvollziehen.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Schatz“, wünschte Liones ihr und drückte sie.

„Danke, Dad“, freute sich Haily und umarmte ihren Vater. Dann wandte sie sich ihrer Mutter zu, die sie ebenfalls herzlich umarmte.
 

Elina kam dazu. Sie war noch vor Remus wach geworden und hatte ihn aber auch nicht wecken wollen.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Haily“, gratulierte sie ihr und drückte ihr eine selbst gebastelte 3D-Karte in die Hand zusammen mit einer Schachtel Schokofrösche.

„Danke“, erwiderte Haily strahlend. „Schläft Ray noch?“

„Ich wollte ihn nicht wecken“, antwortete Elina.

„Aha!“, meinte Haily. „Na dann müssen wir das jetzt ändern.“
 

Sie grinste und rannte die Treppe hoch, zum Gästezimmer. Remus fuhr etwas verdutzt aus dem Schlaf.
 

„Oh… Morgen!“, grüßte er verpennt und streckte sich kurz, bevor er aus dem Bett sprang. „Alles Gute zum Geburtstag, Haily!“

„Danke“, freute sie sich.
 

Er reichte ihr ein kleines Päckchen.
 

„Ist nichts allzu Besonderes“, meinte er, noch bevor sie das Geschenk geöffnet hatte.
 

Es war ein Buch über Quidditchtaktiken, über die Jahrhunderte hinweg. Ihre Augen strahlten, als sie den Einband betrachtete.
 

„Katya hat es mit gesponsert“, erzählte Remus. „Ich soll dir übrigens einen schönen Gruß von ihr ausrichten.“

„Danke, Ray!“, freute sich Haily. „Richte ihr einen schönen Gruß auch von mir aus.“

„Mach ich“, versprach Remus.

„Kommst du runter zum Frühstück?“

„Moment…“
 

Remus zog sich um, während Haily bereits wieder nach unten ins Esszimmer ging. Dort waren unterdessen auch Lily und Francy angekommen und auch Andie hatte ihre Eltern so lange gebettelt, dass sie mit durfte, bis diese ja gesagt hatten, unter der Bedingung, dass sie wieder zurück käme, wenn Haily nicht wollte, dass sie dabei war. Francy hatte sie auch schon wieder zurück schicken wollen, aber Haily fand es nicht so tragisch, wenn die Kleine mit dabei wäre. Jason und James’ Eltern würden auch kommen und somit hätte Jason ja Andie zum Spielen. Die Kleine freute sich riesig, als sie hörte, dass Jason auch kommen würde.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Haily!“, wünschte Lily schließlich.
 

Sie umarmte Haily und drückte ihr dann ein kleines Päckchen in die Hand.
 

„Danke“, freute sich Haily.
 

Auch Francy überreichte Haily ihr Geschenk. Beide schenkten ihr jeweils einen neuen Fantasy-Roman. Haily war glücklich.
 

Vor dem Frühstück bezogen Lily und Francy noch die Zimmer. Lily war Haily so dankbar dafür, dass Haily James nicht mit ihr in ein Zimmer ließ. Haily winkte ab. Dieser Punkt war für sie selbstverständlich. Sie hätte es Lily einfach nicht zumuten können.
 

Francy dagegen freute sich darüber, sich das Zimmer mit Sirius teilen zu dürfen. Dass es Regeln gab, wurde auch von ihr erst mal pauschal ignoriert.
 

Andie wurde spontan mit in das Gästezimmer von Jason einquartiert.
 

Dann wurde erst mal gefrühstückt. Andie sorgte für jede Menge gute Laune. Sie war so gut drauf, dass sie mit ihrer niedlichen, verspielten Art jeden zum Lachen brachte. Auch sie bastelte sehr gerne mit ihrem Essen, was Francy allerdings nicht erlaubte. Also ließ sie sich Gesichter aus Ahornsirup auf ihre Pancakes malen, wie Jason das auch sehr gerne machte. Kinder waren im Allgemeinen sehr leicht zu begeistern.
 

Nach dem Frühstück verkrümelten sich die Mädels und Remus zusammen zu Haily ins Zimmer. Weil Jason noch nicht da war, kam Andie hinterher gerannt.
 

„Was macht’n ihr?“, fragte sie neugierig.

„Nichts für kleine fünfjährige Mädchen“, erwiderte Francy und versuchte Andie zu kitzeln, doch sie kämpfte sich wieder frei und Francy versuchte auch nicht ernsthaft weiter ihre kleine Schwester zu kitzeln.

„Ihr wollt bestimmt über Jungs reden, oder?“, wollte die Kleine spitzfindig wissen.
 

Haily, Lily und Elina kicherten, während Remus etwas bedröppelt drein blickte. Andie jedoch beachtete Remus gar nicht. Sie hatte genau genommen auch gar nicht wirklich registriert, dass er auch im Zimmer war.
 

Francy suchte noch nach einer Antwort, mit der sie ihre kleine Schwester los werden konnte, als James und Sirius zur Tür rein kamen. Das bedeutete, dass auch Jason da war und Andie war sofort Feuer und Flamme und rannte nach unten, um den kleinen Hüpferling zu begrüßen.
 

„Hi!“, grüßte James grinsend. „Ewig nicht gesehen, nicht?“

„Oh ja“, erwiderte Haily spottend. „Ein Tag ist wirklich nicht auszuhalten.“
 

James und Sirius lachten. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand von ihnen, wie Haily schon in ein paar Jahren über einen derartigen Spruch denken würde.
 

„Alles Gute zum Geburtstag, Cousinchen“, wünschte James ihr und reichte ihr sein Geschenk.
 

Auch Sirius überreichte Haily ein kleines Paket.
 

„Happy Birthday!“, gratulierte er.
 

Von Sirius hatte Haily ein Set an nützlichen Zauberutensilien bekommen. Sie freute sich riesig. Als sie jedoch das alte Buch auspackte, das James für sie gekauft hatte, staunte sie nicht schlecht.
 

„Worum geht es in diesem Buch?“, fragte sie.

„Das weiß ich nicht“, erwiderte James. „Aber das hält dich doch sicher nicht davon ab, es herauszufinden.“
 

Er grinste sie an. Haily kannte diese Art seines Grinsens und sie konnte sich sofort den Hintergedanken denken, den James dabei hatte. Sie grinste zurück. Es reizte sie tatsächlich es rauszufinden, was diese fremde Sprache bedeutete. Und wenn sie dafür Jahre brauchen würde. Aber in diesem Punkt war sie wirklich hartnäckig.
 

„Danke!“, bedankte sie sich strahlend und sie stellte die beiden Geschenke auf einen Tisch, wo sie auch sie anderen Geschenke bereits hingestellt hatte. Lily, Francy, Elina und Remus starrten ebenfalls verwundert auf das Buch.
 

„Wo hast du das her?“, wollte Remus von James wissen.

„Hab ich in Brighton gefunden“, meinte James selbstzufrieden.

„Und wie kommst du auf so eine Idee?“, fragte Remus weiter.

„Ich liebe Rätsel“, antwortete Haily für James.
 

Damit verlief sich das Thema erst einmal. Haily kramte das Spiel Goblin Tower aus dem Schrank. Bis zum Mittag spielten sie mehrere Partien durch. Nach dem Mittag jedoch, hatte Haily etwas anderes vor. Sie hatte sich mit David Bradley abgesprochen. Courtham hatte ein Freizeitzentrum und David hatte ihr versprochen, sie zu ihrem Geburtstag zusammen mit ihren Freunden dahin einzuladen.
 

Natürlich bot es sich bei dieser Gelegenheit auch gleich an, dass die beiden Kleinen mit durften. Francy fand das eigentlich nicht so toll. Eigentlich hatte sie Andie ausnahmsweise mal nicht bei allem dabei haben wollen und wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte sie die Kleine gleich zu Hause in Winchester gelassen. Doch ihre Schwester hatte ihren Willen ja bei ihren Eltern durchgesetzt. Andie hingegen interessierte es wenig, dass Francy eigentlich mal nur mit ihren Freunden und vor allem mit Sirius hatte zusammen sein wollen.
 

Auch Sirius hätte es nicht schlecht gefunden, wenn Andie nicht mit gekommen wäre, denn auch, wenn sie ihn nun nicht mehr von Francy fern halten wollte, klammerte sie sich jetzt sehr gern an ihn und nannte ihn bei jeder Gelegenheit „Großer Bruder“. Auf der einen Seite war es natürlich süß und Sirius freute sich auch, dass die Kleine ihn nun mochte, aber musste sie denn dabei immer gleich so anhänglich werden?
 

Sie kamen am Freizeitzentrum an, vor dem David bereits auf sie wartete. Haily war noch nie in diesem Freizeitzentrum gewesen. Irgendwie hatte sich einfach nie zuvor eine Gelegenheit ergeben.
 

„Hi Leute“, grüßte David. „Alles Gute zum Geburtstag, Haily!“

„Danke!“, freute sich Haily.
 

David reichte ihr ein Paket.
 

„Es ist vom gesamten Team“, erklärte er. „Ich soll dir von allen einen schönen Gruß ausrichten und du sollst dich gut amüsieren.“
 

Er grinste sie an und sie grinste zurück.
 

„Werd ich machen“, versprach sie, dann öffnete sie ihr Geschenk. Es war ein T-Shirt im Ravenclaw Design. Der Ravenclaw-Adler war auf die Brust gestickt und darunter stand Haily’s Name und ihre Position im Team. Sie strahlte. „Danke“, bedankte sie sich bei David.

„Gern geschehen“, erwiderte er. „Und nun zu meinem Geschenk…“
 

Er hielt ihnen die Tür zum Freizeitzentrum auf.
 

„Was haltet ihr von einem Bowling-Match?“, schlug David vor.

„Was ist Bowling?“, fragte Sirius prompt. Doch er war nicht der einzige, der etwas ratlos aus der Wäsche guckte. Auch Remus, James, Elina, Francy und auch Haily schienen keine Ahnung zu haben, was Bowling war.

„Das ist ein Spiel bei dem du eine Kugel eine Bahn entlang rollen musst und am Ende der Bahn zehn Kegel umwerfen musst“, erklärte David. „Wir könnten Jungs gegen Mädchen spielen. Es geht genau auf.“
 

James, der sich eigentlich immer noch nichts unter diesem Spiel vorstellen konnte, war Feuer und Flamme. Jungs gegen Mädchen hieß, dass auch er gegen Haily spielte und das war ja seine Lieblingsbeschäftigung, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie das überhaupt ging.
 

Auch Lily spielte gerne mit. Sie liebte Bowling. Sie spielte es zwar auch nicht oft, aber eigentlich war sie immer ganz gut gewesen. Sirius spielte natürlich auch gerne mit. Alles, was seine Eltern freiwillig nie tun würden, probierte er nur zu gerne aus. Der Rest hatte auch nichts dagegen. Man soll ja immer offen für alles Neue sein.
 

Jason und Andie guckten neugierig zu David. Sie hatten auch noch absolut keine Ahnung, was sie sich unter Bowling vorzustellen hatten.
 

David führte sie zu einem etwas größeren Raum, in dem fünf Bahnen waren, an deren Enden jeweils zehn Kegel standen. An den Anfängen der Bahnen standen Computer, an denen man die Namen der Spieler eintragen konnte.
 

David hatte zwei Bahnen reserviert.
 

„Wir haben die Bahnen drei und vier“, erzählte David. „Ich erklär euch das Spiel gleich noch mal genauer. Ich geb nur eben unsere Namen alle ein.“
 

Er setzte sich an einen der Computer und gab die Namen der Jungs ein. Lily setzte sich an den Computer daneben und gab die der Mädels ein. Als David fertig war, blickte er Lily an.
 

„Du kennst Bowling schon?“, erkundigte er sich überrascht.

„Ich bin Muggelgeboren“, erwiderte sie.

„Oh… Wow“, gab David zurück. „Du weißt aber auf alle Fälle mehr über die Zaubererwelt als ich, in der dritten Klasse.“

„Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich so schnell mit Haily angefreundet habe“, grinste Lily und auch Haily grinste.

„Es ist lustig, wie gut du deine Herkunft verbergen kannst“, fand sie.
 

Lily kicherte.
 

David hatte das Thema gewechselt und erklärte nun, wie man bowlte.
 

„Klingt lustig“, fand Sirius und schnappte sich eine Bowlingkugel.

„Sicher!“, erwiderte David. „Aber es wird besonders witzig, wenn du die Punkte für James erspielst.“
 

Sirius blickte etwas bedröppelt drein. Lily, die wusste, worauf David hinaus wollte, kicherte. David hatte Sirius erst an zweiter Stelle eingetragen. An erster Stelle stand James.
 

„Die Reihenfolge der Namen, die ich eingegeben habe, ist auch gleichzeitig die Spielreihenfolge“, erklärte David ihm grinsend. „Sonst zählt der Computer deinen Wurf für James.“
 

Nun kicherte auch der Rest der Gruppe und Sirius übergab die Kugel schmollend an James. Der, wiederum, lachte sich schlapp.
 

Bei den Mädels war Haily als erste dran. Kam ihr und James natürlich total gelegen. David war ein super Mitdenker!
 

Sie warfen beide gleichzeitig ihre Kugeln. Wirklich gut waren sie beide nicht, da es schließlich auch ihr erstes Spiel war. James traf fünf Kegel. Haily nur einen mehr. Sie grinste ihn siegessicher an.
 

„Ihr habt zwei Würfe“, wies Lily sie darauf hin, als die beiden sich schon wieder setzen wollten.

„Warum?“, fragte James irritiert.

„Weil man beim Bowling immer zwei Würfe hat“, erklärte sie.
 

James und Haily sahen sich kurz an. Dann drehten sie sich wieder um und machten jeweils einen erneuten Wurf. Diesmal traf James die restlichen fünf Kegel und Haily nur drei weitere. James freute sich.
 

„Boah!“, staunte David. „Beim ersten Versuch schon ein Spare!!!“

„Spare?“, fragte Sirius.

„Ein Spare bedeutet, dass man mit seinen beiden Würfen, die man hat, alle zehn Kegel umwirft“, sagte David. „In der nächsten Runde zählt dann der erste Wurf, den man macht doppelt. Wenn man alle zehn Kegel mit dem ersten Wurf umwirft, dann nennt man das Strike und dann zählen die beiden Würfe in der folgenden Runde doppelt.“
 

James jubelte. Auch Sirius grinste und reckte zu seinem besten Freund gewandt beide Daumen. Haily dagegen zog eine Grimasse. Allerdings würde sie James schon noch wieder einholen.
 

Als nächstes waren Sirius und Francy dran. Francy schoss mit beiden Würfen daneben. Sirius dagegen, schaffte immerhin sieben Kegel umzuschießen.
 

„Scheint nicht mein Spiel zu sein“, überlegte Francy, als Andie und Jason an die Reihe kamen.

„Das kannst du jetzt noch nicht wirklich wissen“, winkte Lily ab. „Es ist ja erst die erste Runde.“
 

Sie ging mit vor, weil die Kugeln Andie natürlich viel zu schwer waren. Jason bekam von James Unterstützung. So schafften die beiden Kleinen immerhin vier und fünf Kegel.
 

Lily danach warf einen Strike, womit sie nicht gerechnet hatte. Sie hatte sich sonst immer schon gefreut, wenn sie neun Kegel hatte umwerfen konnte und auch ein Spare war bereits ein Glückstreffer für sie. Aber einen Strike hatte sie noch nie gehabt.
 

Die Mädels jubelten, während David gerade seinen zweiten Wurf machte. Insgesamt warf er neun Kegel um. Dann gratulierte er Lily für ihren Wurf.
 

Als letztes waren Remus und Elina dran. Sie trafen beide nicht viele Kegel. Elina war mit ihren drei Kegeln, die sie umwarf auch zufrieden. Remus dagegen hatte eigentlich gehofft gehabt ein paar Kegel mehr als zwei zu treffen. Aber er nahm es gelassen und gab Elina einen Kuss, weil sie besser gewesen war, als er.
 

„Danke“, freute sie sich und gab ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange.
 

In den folgenden Runden legten James und Haily richtig los. In der zweiten und dritten Runde hatte James jeweils neun Kegel umgeworfen. Haily, die sich angestachelt fühlte, schaffte nun zwei Strikes hintereinander und hatte somit schon jetzt James wieder eingeholt. Allerdings stachelte das nun auch ihn umso mehr an und in der nächsten Runde warf auch er einen Strike.
 

Jason fing nach einer Weile wieder an seinen großen Bruder anzufeuern, wobei er von Sirius nur zu gern unterstützt wurde. Sirius freute sich, dass er diesmal nicht mehr für Haily kommentieren musste, wie zum Quidditchlager. Er genoss seine Kommentare in vollen Zügen.
 

Alle anderen freuten sich über sieben bis acht umgeworfene Kegel und natürlich auch umso mehr wenn es mehr Kegel waren. Aber James und Haily gaben sich nie nur mit dem Durchschnitt zufrieden. Schon gar nicht, wenn sie nicht mindestens beide gleich gut in etwas waren.
 

Ihr kleines Match gestaltete sich, wie immer, ziemlich knapp. James gewann mit nur ein paar Punkten Vorsprung. Allerdings hatte Lily irgendwann den kleinen Kampf der beiden mitgespielt und hatte auch nicht wenige Kegel umgeworfen. Und mit Lily’s Hilfe hatte auch die kleine Andie ziemlich viele Punkte erzielt. Somit hatten die Mädels insgesamt gewonnen, auch wenn auch Sirius und Jason (mit James’ Hilfe) noch versucht hatten den Mädels entgegenzusteuern. Lily und Haily grinsten sich an.
 

„Das war mein bestes Spiel“, freute sich Lily. „Ich hatte noch nie so viele Strikes!“
 

Haily grinste.
 

„Wir stecken halt an“, meinte sie frech grinsend.

„Eindeutig“, bestätigte Lily.
 

Den Rest des Nachmittages verbrachten sie damit, alle möglichen Attraktionen des Freizeitzentrums auszuprobieren. Es gab Trampolins, wo sich Jason und Andie unglaublich wohl fühlten.
 

„Da bekommt der Spitzname „Hüpferling“ doch gleich eine ganz neue Bedeutung“, witzelte Sirius. James lachte.
 

Es gab auch diverse andere sportliche Attraktionen. Irgendwann hatten James und Haily mehr Konkurrenzkämpfe ausgetragen, als jemals an einem einzigen Tag zuvor. Sirius freute sich tierisch, denn er konnte die ganze Zeit kommentieren und er feuerte bei jeder passenden Gelegenheit James an, wobei auch Jason nur zu gerne mitmachte.
 

Gegen sieben Uhr Abend machten sich die Freunde schließlich wieder auf den Weg zu Haily nach Hause. Lee und Liones Potter waren bereits dabei den Grill anzufeuern. Wenn man im Sommer Geburtstag hatte, dann bot sich Grillen einfach an.
 

Jason war total aus dem Häuschen.
 

„Darf ich mit grillen?“, fragte er und sah seinen Vater mit großen Kulleraugen an. Mit denen bekam er die meisten seiner Wünsche erfüllt.

„Wenn du etwas älter bist“, antwortete Lee.

„Bin ich jetzt älter?“, erwiderte Jason prompt.

„Nein, Jason“, antwortete Lee. „Du kommst ja noch nicht mal an den Grill ran.“

„Doch!“, bettelte Jason. „Bitte!!!“
 

Wie es kleine Kinder doch hassten zu hören, sie wären noch zu klein. Jason bildete da keine Ausnahme. James und Sirius beobachteten den Kleinen amüsiert. Auch Remus und die Mädels mussten grinsen.
 

Megan bereitete dem Theater schließlich ein Ende, indem sie Jason bat, doch dabei zu helfen den Tisch zu decken. Eigentlich gefiel dem Kleinen dieser Kompromiss gar nicht, aber er musste sich wohl oder übel damit zufrieden geben. Andie folgte Jason. Die beiden waren inzwischen ein Herz und eine Seele und wenn Jason mit Tisch decken durfte, dann wollte sie das auch.
 

Francy hob eine Augenbraue. Sie hätte nicht gedacht gehabt, dass ihre kleine Schwester so sehr an Jason hängen würde. Die Kleine besuchte normalerweise eine Einrichtung für Zaubererkinder unter elf Jahren. Sie hatte dort jede Menge Spielkameraden und sie freundete sich im Allgemeinen schnell mit anderen Kindern an. Aber irgendwie schien Jason ihr Lieblingsspielkamerad zu sein. Sie machte sich allerdings auch nicht allzu viele Gedanken darüber und ging mit Haily, Lily und Elina zusammen ins Haus, um sich noch einmal hübsch zu machen, während die Jungs bei Lee und Liones blieben, um beim Grillen mitzuhelfen. Lee fand es natürlich toll, dass James mit grillen wollte, nachdem er gerade Jason gesagt hatte, dass er noch zu klein war. So sehr, wie der Kleine sich an James orientierte, konnte Lee ihm doch niemals wirklich plausibel machen, warum James grillen durfte und er nicht. Oder zumindest würde Jason die Antwort nicht wirklich für voll nehmen. Aber auf der anderen Seite konnte er es James auch nicht wirklich verbieten. Er war mit seinen dreizehn Jahren alt genug sich nicht zu verbrennen.
 

Auf irgendeine Weise schaffte es Megan jedoch Jason so zu beschäftigen, dass dieser nicht auf den Grill achtete. Und so bekam dieser gar nicht mit, dass James mit grillen durfte. Lee war seiner Frau unglaublich dankbar.
 

Das Essen verlief gemütlich. Die Erwachsenen erkundigten sich, was sie über den Nachmittag verteilt gemacht hätten. James und Haily wechselten sich förmlich ab mit antworten. Nur ab und zu kamen auch die anderen mal zu Wort, weil den beiden immer wieder was Neues einfiel. Allerdings war es schon irgendwie witzig, den beiden dabei zuzusehen.
 

Nach dem Essen spielten sie noch wieder Werwolf. Putzig wurde es, als Jason Amor spielte und Andie die Hexe. Beide hatten keine Ahnung, von dem, was sie da eigentlich taten. Als Jason gefragt wurde tippte er auf Andie und sich selbst. David, der den Moderator spielte, wunderte sich etwas. Jason war mit seinen sechs Jahren eindeutig noch zu jung, um zu wissen, was Liebe ist. Jason allerdings war mit seiner Entscheidung natürlich auch nicht darauf aus gewesen, dass er in Andie verliebt war, sondern er hatte einfach zum Ausdruck bringen wollen, dass er gern mit ihr spielte. David zuckte mit den Schultern und nahm es zur Kenntnis.
 

Als Andie dann das erste Mal gefragt wurde, ob sie jemanden retten wollte oder ob sie jemanden vergiften wollte, fragte sie als allererstes, wer denn überhaupt gerettet werden sollte. Alles um sie herum kicherte. Damit hatte Andie sich schon mal zweifelsfrei identifiziert. Andie guckte verständnislos in die Runde. Warum kicherten die jetzt alle???
 

David erklärte der Kleinen amüsiert noch einmal das Spiel.
 

„Ups!“, meinte sie daraufhin nur. Dann deutete sie auf irgendeine beliebige Person, sagte: „Retten!“, und grinste. David war zu sehr damit beschäftigt, sich zu amüsieren, um weiter zu moderieren. Auch alle anderen kicherten nur.
 

Schließlich bekam sich David wieder ein und schickte Andie wieder schlafen. Immerhin brauchte er den anderen nach dem Aufwachen nicht erzählen, ob diese Nacht jemand gestorben war, oder nicht.
 

Diese Runde gestaltete sich als ziemlich witzig. Es zeigte sich, dass Jason ziemlich clever mit seiner Wahl gewesen war. Denn niemand wollte den beiden so richtig den Spaß verderben, also wurde auch Jason nicht als Werwolf angeklagt und die Werwölfe wollten die beiden auch nicht schon zum Anfang rausschmeißen. Allerdings wurden James und Haily schneller identifiziert, als dass sie überhaupt dazu gekommen wären die beiden rauszuschmeißen.
 

Andie kicherte, als David die Situation auflöste und bekannt gab, wie Amor entschieden hatte. Jason grinste mindestens ebenso breit. Nun war Francy noch mehr verdutzt. Die beiden waren einfach nur knuffig, aber sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass sie wirklich eine Ahnung hatten, was Liebe war.
 

David dachte genauso. Also wurde Jason nun einfach spontan getestet.
 

„Jason, weißt du denn auch, was Liebe heißt?“, fragte er.
 

Jason überlegte kurz. Dann fiel ihm eine Antwort ein.
 

„Das heißt, dass man mit jemanden hat, mit dem man ganz viel spielen kann“, meinte er. Im Hintergrund mussten Lee, Liones, Megan und Caithlin, die das Spiel beobachtet hatte, lachen. Die Teenys dagegen verkniffen sich angestrengt ein lautes Auflachen, wobei man vor allem James und Sirius die Anstrengung ansah.
 

David grinste und nahm Jason’s Antwort einfach so zur Kenntnis, ohne weiter darauf einzugehen.
 

Irgendwann, nachdem sie noch ein paar weitere Runden durchgespielt hatten, waren sie schließlich alle fix und fertig, was in James’ und Haily’s Fall ein äußerst seltener Anblick war. Aber, da auch sie den heutigen Tag aktiv für ihre Konkurrenzkämpfe genutzt hatten, war es auch nicht wirklich weiter verwunderlich. Irgendwann mussten schließlich auch sie an ihre Grenzen stoßen.
 

Aus irgendeinem Grund war Haily jedoch zu aufgedriselt, um sofort einzuschlafen und so kramte sie das Buch hervor, das James ihr geschenkt hatte. Die Zeichen waren schwer zu erkennen, aber selbst wenn sie noch deutlich gewesen wären, hätte Haily sie nicht lesen können. Waren es Runen? Aber auf der anderen Seite konnte auch das nicht wirklich sein. Sie hatte schon einmal ein Buch in Runenschrift in der Hand gehabt. Auch wenn sie nicht wusste, was die einzelnen Runen bedeuteten, sie ähnelten auf keinen Fall den Zeichen in diesem Buch.
 

Sie blätterte durch die Seiten. Ein paar alte Zeichnungen waren auch dabei. Es ging um Übersinnliches. Dessen war sie sich nach ein paar Zeichnungen, die sie betrachtet hatte, ziemlich schnell sicher. Aber die Zeichnungen ergaben keine Gemeinsamkeiten, oder zumindest konnte sie keine feststellen.
 

Haily runzelte die Stirn. Wenn sie es je schaffen würde, dieses Buch zu entziffern, dann würde sie sicher Jahre dafür brauchen.
 

Nun fielen auch ihr die Augen langsam zu und sie legte das Buch auf ihren Nachttisch und löschte das Licht.
 

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Hi^^

*winks*
 

Ich habs geschafft!!!

Boah, hab ich ewig gebraucht!!!

Aus irgendeinem Grund hatte ich beim Schreiben einen totalen Hänger und wusste überhaupt nicht mehr, wie ich weiter schreiben sollte...
 

Ist das erste Kapi, was ich komplett in 10-Finger-Schreiben fabriziert habe. Boah, ich bin so stolz auf mich... ... ... OK, well, das ist jetzt eher unwichtig...
 

Naja, egal^^

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und Kommentieren^^

Ich hoffe, das Kapi gefällt euch.
 

*winks*

*drück*

lg

Haily

Kleine Geheimnisse erhalten die Freundschaft

Der August ging überraschend schnell vorbei. Ein kleiner Höhepunkt war lediglich Lily’s Geburtstag. Danach war nicht mehr sehr viel los, abgesehen von einer ““Kleinigkeit““:
 

Sirius war nach dem 13. August kurz zu seinen Eltern nach Hause gegangen, weil er dort etwas holen wollte. Unglücklicherweise hatte sein Vater ihn erwischt, als er sich nachts ins Haus geschlichen hatte. Das Theater war groß gewesen und die nächsten sieben Tage war er in seinem Zimmer eingesperrt, dessen Tür magisch verschlossen worden war, sodass er nicht raus konnte. Und nur zur Sicherheit, dass er auch ja nicht auf dumme Gedanken kam, hatten seine Alten auch die Fenster so verzaubert, dass sie sich nur noch einen Spalt breit öffnen ließen. Es kotzte Sirius tierisch an, eingesperrt zu sein, aber genau genommen war das noch der harmloseste Part seiner Strafe.
 

James hatte sich gewundert gehabt, wo Sirius so lange blieb. Und er hatte ihn über seinen Zwei-Wege-Spiegel kontaktiert gehabt. Seit dem versuchte er irgendwie an eine Möglichkeit zu gelangen, die Blacks irgendwie vor dem Ministerium anzuzeigen. Auch Lee Potter machte da durchaus mit, allerdings konnten sie auch nichts wirklich bewirken.
 

Sirius blieb also nichts anderes übrig als abzuwarten. Er dekorierte sein Zimmer neu und fixierte seine Poster mit dem Dauerklebefluch, den er mittlerweile perfekt beherrschte. Er grinste in sich hinein, als er sein fertiges Werk betrachtete. Es würde seine Alten in den Wahnsinn treiben, da war er sich sicher. Und er würde es genießen.
 

Tatsächlich kam sein Vater noch am selben Nachmittag ins Zimmer. Während Sirius sich in seinem kleinen Versteck im Schrank einen Keks freute, versuchte Mr Black die Poster und Banner wieder von den Wänden zu bekommen. Sirius hatte alle Mühe nicht laut aufzulachen. Das wäre Selbstmord gleich gekommen, denn dann hätte er seinen Vater praktisch verraten, wo er war. Er hielt sich mittlerweile grundsätzlich in seinem Versteck auf, wenn seine Eltern im Zimmer waren. Der einzige Beweis, den sie hatten, dass er tatsächlich noch da war, waren seine gegessenen Mahlzeiten, die sie ihm nach oben bringen ließen. Die waren spärlich und Sirius wurde davon nicht satt, aber immerhin besser als nichts.
 

Anfangs hatte er mit dem Gedanken gespielt in den Hungerstreik zu treten, denn das Essen war widerlich. Aber das hatte er ganz schnell aufgegeben, nachdem sein Hunger zu groß wurde.
 

Sein Vater versuchte unterdessen immer noch die Banner und Poster von den Wänden zu kriegen. Leider bedeutete das für Sirius, dass er noch nicht aus seinem Versteck konnte. Er holte seinen Zwei-Wege-Spiegel hervor und versuchte James ran zu kriegen. Sie hatten sich eine Zeichensprache ausgemacht. So konnte Mr Black die beiden nicht hören. Dieser wurde inzwischen noch wütender und ging nun dazu über Sirius zu suchen. Das Versteck war allerdings ziemlich sicher.
 

Nach geschlagenen zwei Stunden gab er endlich auf, doch in seiner Rage vergaß er die Tür wieder zu verschließen. Sirius konnte sein Glück nicht fassen. Die Gelegenheit musste am Schopf gepackt werden. Sie schrie danach. Er stahl sich nach draußen in den Flur. Der Weg nach unten war schwierig, ohne, dass sie ihn erwischten. Aber irgendwie schaffte er es doch. Leider waren seine Alten in der Küche und er konnte den Kamin also nicht benutzen. Er wollte es diesmal auch nicht riskieren sie abzulenken. Also flüchtete er durch die Haustür und machte einen Umweg über den Tropfenden Kessel.
 

Nachdem er James bescheid gesagt hatte, wartete dieser dort auch schon auf ihn, zusammen mit Remus und Peter, die beide eigentlich eher zufällig auch da waren.
 

„Endlich!“, wurde er von James begrüßt. „Ich hatte langsam schon befürchtet, dass sie dich dort ewig einsperren!“

„Ja, ich auch“, stimmte Sirius erleichtert zu. „Ich sollte meinen Vater öfter so in Rage bringen, dass er unaufmerksam wird.“
 

James und Peter lachten. Remus jedoch starrte Sirius ernst an.
 

„Ich bezweifle, dass das so gut ist“, vermutete er. „Das könnte es unter Umständen nur noch schlimmer machen.“

„Das wird es definitiv“, bestätigte Sirius. „Aber ich muss die Wut jetzt erst mal nicht spüren. … Bitte lasst uns über was anderes reden. Ich will das Thema jetzt eigentlich nicht weiter ausweiten.“
 

Remus guckte ihn noch immer ernst an, doch er sagte tatsächlich nichts weiter dazu. Stattdessen gingen sie gemeinsam in die Winkelgasse, weil sie noch ihre restlichen Bücher für Hogwarts kaufen mussten. Außerdem waren ihre Vorräte für Zaubertränke wieder einmal fast aufgebraucht.
 

James, Sirius und Remus hatten für dieses Jahr Alte Ruhnen und Arrithmantik gewählt und James und Sirius hatten außerdem auch Muggelkunde gewählt, worauf sich besonders Sirius freute. Peter dagegen hatte neben Muggelkunde auch Wahrsagen gewählt. Diese Fächer fand er einfach spannend.
 

Nachdem sie alle ihre Sachen hatten, setzten sie sich noch zu Florean Fortesque rein, wobei James und Sirius allerdings erst später dazu kamen, weil sie stock steif behaupteten, dass sie noch was bei Florish und Blotts suchen müssten. Remus guckte ziemlich verwundert.
 

„Seit wann sind die beiden so scharf darauf, Bücher zu suchen?“, fragte er an Peter gewandt, während sie auf die beiden warteten. „Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es ist einfach ungewöhnlich.“

„Ich hab keine Ahnung“, log Peter. In Wahrheit wusste er genau, was James und Sirius suchten. Allerdings durfte er Remus das ja nicht sagen. Das hätte ihm ja die ganze Überraschung verdorben.

„Sie könnten mich ja auch fragen“, schlug Remus vor. „Vielleicht kenne ich ja die Bücher, die sie suchen.“
 

Das wagte Peter ernsthaft zu bezweifeln, aber wie sollte er das jetzt so formulieren, dass Remus nicht misstrauisch wurde.
 

„Vielleicht vermuten sie, dass du die Bücher nicht kennst“, behauptete er, in der Hoffnung, dass Remus es einfach so hinnehmen würde.
 

Dieser grübelte. Dann zuckte er mit den Schultern und beließ es dabei. Sie würden es ihm sicher schon noch verraten. Damit hatte er gewisser Maßen zwar Recht, allerdings ahnte er nicht, wie lange genau das noch dauern würde.
 

James und Sirius kamen breit grinsend zurück, woraus Remus schloss, dass sie gefunden hatten, wonach sie gesucht hatten.
 

„Und was habt ihr gekauft?“, fragte er neugierig.

„Bücher“, antwortete Sirius nur.

„Ach ne!“, gab Remus zurück. „Und was für welche?“

„Nützliche“, erwiderte James immer noch grinsend.
 

Remus ließ die beiden sich erst mal hinsetzen.
 

„Geht es auch noch ein bisschen genauer?“, wollte er dann wissen.

„Ähm…“, überlegte James. „Eigentlich nicht.“

„Kann es sein, dass ihr uns was verheimlicht?“, vermutete Remus und blickte seine beiden Freunde skeptisch an.

„Nein, wie kommst du denn darauf?“, log Sirius.
 

Remus öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber dann überlegte er es sich anders und schloss ihn wieder. Es würde nichts bringen, sich noch länger mit den beiden darüber zu streiten. Und sie würden ja sicher auch nichts Gefährliches vorhaben. Letzteres hoffte er jedenfalls. Er konnte nicht ahnen, wie sehr er da falsch lag.
 

Die beiden Jungs bestellten sich jeweils einen Eisbecher und das Gesprächsthema wandte sich dem kommenden Schuljahr zu. James und Sirius wollten unbedingt mal den Riesenkraken sehen, der im See lebte.
 

„Der freut sich doch bestimmt, wenn er mal Besuch bekommt“, sagte James.

„Ja, dann ist sein Abendessen gesichert“, widersprach Remus sarkastisch.

„Ach quatsch!“, winkte Sirius ab. „Der ist doch lieb.“

„Dein Wort in Gottes Gehörgang!“, erwiderte Remus.
 

James und Sirius lachten. Remus schüttelte nur mit dem Kopf, während Peter sie nur beobachtete. Auf der einen Seite war er auch neugierig. Doch auf der anderen Seite hatte er auch Angst, dass etwas passieren könnte.
 

Später wurde Peter von seiner Mutter abgeholt. Es war noch nicht spät, also erlaubte Mrs Pettigrew den anderen dreien einfach noch mit zu ihnen zu kommen. Diese nahmen das Angebot gerne an.
 

Peter wohnte mit seiner Mutter alleine auf dem Land. Hier war es schön idyllisch. Der Garten war riesig und die Pettigrews hatten drei Katzen.
 

Sie streiften gemeinsam durch den Garten, und unterhielten sich, während Mrs Pettigrew Mr und Mrs Potter und Mr und Mrs Lupin bescheid gab, wo die drei Jungs waren.
 

Erst gegen 17 Uhr flohten James, Sirius und Remus zurück nach Hause, wobei in Sirius‘ Fall „zu Hause“ Little Brighton bedeutete. Er hatte keine Ambitionen noch einmal zu seinen Eltern zurück zu kehren. Zumindest nicht mehr in diesem Jahr. Nächstes Jahr würde er zwangsläufig irgendwann dort hin zurück müssen.
 

Bei sich zu Hause wertete James, zusammen mit Sirius, die Bücher aus, die sie in der Winkelgasse gekauft hatten. Sie enthielten tatsächlich ein paar Informationen mehr über Animagi, als sie bisher hatten, aber immer noch nicht genug, um sich verwandeln zu können. Genau in diesem Moment kam auch noch eine Eule von Haily.
 

Die Eule trug ein Paket und einen Brief. James las zuerst den Brief.
 

Hey Jamie!
 

Ich weiß nicht, ob dir das Buch hier selbst schon unter die Nase gekommen ist, aber wenn nicht, dann kann ich mir vorstellen, dass du es sicher nützlich finden wirst.
 

Ich wünsch dir viel Spaß beim Durchstöbern.

Grüße

Haily
 

James öffnete das Paket, das Haily mitgeschickt hatte. Sie hatte tatsächlich ein Buch mit noch weiteren Informationen in die Finger bekommen. Er und Sirius starrten mit Freude auf den Buchtitel: „Animagi – Alles was man wissen sollte“.
 

„Ich könnte sie gerade küssen!“, versicherte Sirius strahlend.
 

James lachte, doch natürlich konnte er diesen Gedanken nachvollziehen.
 

Gemeinsam arbeiteten sie das Buch durch. Es enthielt wirklich alles. Und sie hatten damit nun tatsächlich alle Informationen zusammen. Es gab da nur noch ein kleines Problem: Die entscheidenden Absätze waren unglaublich kompliziert geschrieben und basierten auf Wissen, das sie in Hogwarts noch nicht durch genommen hatten, welches aber entscheidend war und in diesem Buch vorausgesetzt wurde. So ein Mist aber auch.
 

James grummelte, entschied sich aber dann dafür erst einmal Haily zu antworten.
 

Hi Cousinchen!
 

Danke, das Buch ist wirklich hilfreich. Wir haben jetzt so ziemlich alle Informationen für den Zauber. Aber der Zauber scheint auf noch anderem Wissen aufzubauen und das hatten wir in Hogwarts alles noch nicht.
 

Trotzdem, Danke, noch mal.

Gruß

James
 

Er gab der Eule den Brief mit. Dann wandte er sich wieder Sirius zu, der das Buch schloss.
 

„Wir können immerhin schon mal Peter bescheid geben“, schlug er vor. „Er muss ja sowieso noch wissen, in welches Tier er sich überhaupt verwandelt.“

„Ja, du hast Recht“, stimmte James zu. „Er könnte ja morgen mit in unsere kleine Höhle kommen.“
 

Sirius grinste.
 

„Solange er nicht größer wird als du, sollte das kein Problem sein“, lachte er. „Aber gut, das ist ja auch etwas unwahrscheinlich, meinst du nicht, Bambi?“

„Ja, sehr unwahrscheinlich, Flohschleuder!“, erwiderte James.

„Also anstelle von Flohschleuder müssen wir noch was besseres finden“, meinte Sirius grinsend. „Aber Bambi gefällt mir immer noch.“

„Also mir gefällt eher Flohschleuder“, antwortete James.
 

Sirius lachte und griff nach einem Kissen, um es in James’ Richtung zu schleudern. James ließ das jedoch nicht lange auf sich sitzen und so landete das nächste Kissen auf Sirius’ Kopf. Nun lachte James schallend auf.
 

Diese kleine Auseinandersetzung artete in einem wahren Kissenkrieg aus. Irgendwann kam Jason rein. Er guckte einen kurzen Augenblick zu, dann rannte er wieder aus dem Zimmer, nur um sich auch Kissen zu holen und mitzumachen. Für seine 6 Jahre war der kleine Hüpferling auch ziemlich gut.
 

Der Grund, warum der Kissenkrieg eigentlich angefangen hatte, geriet ziemlich schnell in Vergessenheit. Es machte einfach zu viel Spaß sich gegenseitig mit Kissen zu bombardieren.
 

Irgendwann kam Megan ins Zimmer, um die Jungs zum Abendessen zu holen. Allerdings sah sie sofort, dass sie nicht wirklich eine Chance haben würde. Sie zog die Augenbrauen hoch und ging wieder aus dem Zimmer. Allerdings auch nur um ihren Zauberstab zu holen. Die drei Jungs guckten erst mal verdutzt, als die Kissen plötzlich in der Luft schweben blieben. Dann bemerkten sie Megan.
 

„Och menno!“, maulte Jason. „Das hat grad so nen Spaß gemacht!“

„Man sieht’s“, erwiderte Megan. „Es gibt Essen.“
 

Sie wartete bis alle drei Jungs aus dem Zimmer waren, bis sie die Kissen wieder fallen ließ. Dann folgte sie ihnen nach unten ins Esszimmer.
 

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Peter kam am nächsten Tag gegen 14 Uhr zu ihnen gefloht. James hatte ihm nach dem Abendessen noch eine Eule geschickt, um ihm zu sagen, dass sie mit den Informationen über den Animagus-Zauber weiter gekommen waren. Er war bereits Feuer und Flamme.
 

Die drei Jungs zogen sich in James’ Höhle zurück und James erklärte Peter kurz den „Salberim-Zauber“, damit Peter raus finden konnte, in welches Tier er sich verwandeln würde.
 

Er brauchte ein paar Anläufe, doch dann schaffte er es und plötzlich wirkten James und Sirius mächtig riesig für ihn. Die guckten nicht schlecht, als Peter plötzlich die Gestalt einer Ratte hatte. Etwas größer hatten sie ihn sich doch vorgestellt.
 

„Ihr wart ja echt riesig!“, fand Peter, als er sich zurück verwandelt hatte.

„Du warst eine Ratte“, erzählte Sirius.

„Was werdet ihr?“, wollte Peter daraufhin wissen.

„Also Sirius wird ein ziemlich riesiger Hund und ich werde ein Hirsch“, sagte James. „Mal sehen, wofür sich unsere Kombination als nützlich erweisen wird.“

„Jup!“, bestätigte Sirius. „Wird sich zeigen.“

„Wir brauchen aber immer noch Spitznamen“, fand James.

„Und ich bin immer noch dafür, dass wir dich Bambi nennen“, antwortete Sirius.

„Und ich bin immer noch dafür, dass wir dich Flohschleuder nennen“, erwiderte James.
 

Peter lachte, als er diese Spitznamen hörte.
 

„Ist der Hirsch nicht der König des Waldes?“, fragte er.

„Ja“, erwiderte James. „Wieso?“

„Wir könnten dich doch Krone nennen“, schlug Peter daraufhin vor.
 

James grinste.
 

„Der Name ist genial!“, freute er sich.

„Mir gefällt Bambi aber immer noch besser“, wandte Sirius ein.

„Und mir gefällt der Name Flohschleuder für dich!“, protestierte James.
 

Sirius streckte James scherzhaft die Zunge raus.
 

„Also ich finde zu einem Hund passt auch der Spitzname Tatze“, schlug Peter vor.

„Der Name gefällt mir“, stimmte Sirius zu und er grinste.
 

Auch James grinste. Diese Spitznamen waren wirklich bei weitem besser.
 

„Dann bin ich dafür, dass wir dich Wurmschwanz nennen“, schlug er Peter vor.
 

Dem gefiel der Name irgendwie. Ihm fiel selber auch kein besserer ein.
 

„Abgemacht!“, freute er sich.

„Wie würdest du eigentlich einen Raben nennen?“, fragte Sirius.

„Warum?“, wunderte sich Peter.

„Weil wir Haily dazu überredet haben, dass sie auch mit macht“, erzählte James. „Und sie wird ein Rabe.“
 

Peter überlegte kurz.
 

„Wie wär’s mit Corona?“, fragte er. „Ich glaub es gibt eine Rabenart, die im lateinischen so heißt. Fragt mich aber bitte nicht, welche. Ich weiß auch nicht genau, was Corona bedeutet.“

„Corona bedeutet auch Krone“, antwortete Sirius. „Oder auch Kranz.“

„Das passt!“, fand James und grinste breit. „Außerdem wäre es ja unfair, wenn ich so einen Namen bekommen würde und sie nicht.“
 

Sirius grinste. Aus irgendeinem Grund hielt er es immer noch für einen Widerspruch in sich, dass James und Haily auf der einen Seite konkurrierten und aber auf der anderen Seite aber peinlichst genau darauf achteten, dass auch ja keiner von beiden bevorteiligt würde. Er wollte allerdings auch nicht noch weiter nachfragen.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie damit, sich am Strand aufzuhalten, da sie mit ihren Nachforschungen noch nicht wirklich weiter kommen würden. Die neuen Spitznamen betrachteten sie bereits als selbstverständlich.
 

Lee und Megan wunderten sich, als sich die Jungs plötzlich mit komischen Spitznamen anredeten. Besonders der Spitzname „Krone“, den James bekommen hatte, kam ihnen schon etwas dick aufgetragen vor.
 

„Wie kommt ihr plötzlich auf diese Spitznamen?“, erkundigte sich Megan.

„Wir dachten die passen ganz gut“, behauptete James.

„Welcher Spitzname passt zu mir?“, wollte Jason daraufhin wissen, der wie immer mit zugehört hatte.
 

James, Sirius und Peter sahen sich kurz an.
 

„Hüpferling“, fiel James nur ein. „So nenn ich dich doch auch schon.“

„Du hast aber einen neuen Spitznamen bekommen“, antwortete Jason.

„Ja, aber Hüpferling passt so gut zu dir“, erwiderte James und er grinste seinen kleinen Bruder an.
 

Megan und Lee überlegten unterdessen angestrengt, wo denn Krone bitte gut zu James passen sollte. Wenn er sich schon wie ein König fühlte, dann war das schon irgendwie bedenklich.
 

„Und wie kommst du darauf, dass Krone zu dir passt?“, fragte Lee.

„Das finden Tatze und Wurmschwanz“, antwortete James nur. Die beiden anderen hatten sich unter dessen still und heimlich in James’ Zimmer verkrümelt, um nicht auch noch ausgefragt zu werden.

„Und wie kommst du auf die beiden anderen Spitznamen?“

„Fantasie!“, behauptete James und für ihn war das Thema damit beendet, denn er rannte zu Sirius und Peter hoch ins Zimmer.
 

Seine Eltern machten keine Anstalten ihn aufzuhalten. Es war prinzipiell nichts ungewöhnliches, wenn sich Teenager Spitznamen gaben und sie konnten in den Spitznamen auch keinen Beweis dafür sehen, dass die Jungs irgendwas ausheckten. Komisch fanden sie diese Namen trotzdem irgendwie.
 

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James hatte Haily noch am selben Abend einen Brief geschrieben, in dem er ihr mitteilte, auf welchen Spitznamen er, Sirius und Peter sich für sie geeinigt hatten. Schon am nächsten Morgen, beim Frühstück kam ihre Antwort zurück:
 

Hey Cousin-chen!
 

Wow, ich fühle mich geehrt. Danke!

Übrigens rate ich euch, Ray nicht außen vor zu lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass er es komisch finden würde, wenn ihr plötzlich neue Spitznamen habt und er nicht.

Wenn ihr euer Konzept weiter verfolgt, kann es aber auch sein, dass er die Herleitung seines Namens errät. Und dann wird er früher oder später darauf kommen, dass ihr wisst, was ihr nicht wissen solltet.
 

Grüße

Corona
 

James las den Brief nachdenklich noch ein zweites Mal durch. Auch Sirius, der ihm über die Schulter blickte, grübelte. Wie um alles in der Welt sollten sie Remus einen Spitznamen geben, bei dem er nicht sofort erriet, wie sie darauf gekommen waren? …
 

James und Sirius meldeten sich nach dem Frühstück erneut für den Rest des Tages ab, mit der Begründung, dass sie Haily besuchen wollten. Diese hatte schon damit gerechnet, dass James sie und James sich heute sehen würden. Entweder er hätte sie gebeten, zu ihm zu flohn oder er kam zu ihr gefloht. Sie grinste, als er und Sirius im Feuer erschienen. James war so einfach vorherzusehen.
 

„Hey!“, grüßte James sie.

„Hi, Hi!“, erwiderte sie immer noch grinsend.

„Wir wollten uns über die Spitznamen unterhalten“, kam James sofort zum Punkt.
 

Haily grinste noch breiter.
 

„Warum habe ich mir das jetzt schon gedacht?“, antwortete sie.
 

James nahm diese rhetorische Frage einfach so hin, ohne etwas zu erwidern. Ausnahmsweise Mal. Er, Sirius und Haily setzten sich raus in den Garten. Haily hatte hier einen Baum, in dessen Äste sie sich gerne setzte.
 

„Habt ihr schon ne Idee, welchen Spitznamen ihr Ray geben wollt?“, wollte sie wissen.

„Nein, deswegen sind wir ja hier“, antwortete Sirius.

„Bin ich vielleicht euer wandelndes Spitznamenlexikon?“, gab Haily zurück.

„Ich meinte, dass wir hier sind, um einen Spitznamen zu finden und wir dachten, dass du eventuell auch Ideen haben könntest“, rechtfertigte sich Sirius.

„Aha“, sagte sie. „Ihr könnt ihm jedenfalls keinen Spitznamen geben, der zu offensichtlich auf einen Wolf verweist. Da würde er sofort dahinter steigen.“

„Ja, wow, jetzt wissen wir, wie wir ihn nicht nennen sollten“, meinte James sarkastisch. „Bleibt nur noch die Frage, WIE wir ihn denn dann nennen sollen.“
 

Haily verdrehte die Augen.
 

„Ich dachte, ihr wollt einen Spitznamen finden“, wandte sie ein. „Das Charakteristische am Finden ist, dass man vorher sucht.“

„Wie witzig, Haha!“, kommentierte James. „Das weiß ich selbst.“

„Das war ernst gemeint“, stellte Haily klar. „Und außerdem kann das Ausschlussverfahren manchmal auch nützlich sein.“
 

James und Sirius zogen es vor, dem nicht weiter zu widersprechen. Es wäre nur unproduktiv.
 

„Und wenn wir einfach auf den Mond anspielen?“, schlug Sirius nach etwas überlegen vor. „Bei den Germanen hieß der Mondgott zum Beispiel Mani.“

„Hm… Ja, so schlecht ist der Name eigentlich nicht“, fand Haily. „Es passt aber nicht wirklich in euer bisheriges Konzept. Ihr habt alle Spitznamen, die nicht nach richtigen Namen klingen. Und Mani klingt schon eher nach einem richtigen Namen.“

„Ich finde Mani klingt nach einem Mädchen“, wandte James ein. „Und wir können Remus ja auch nicht erklären, wie wir auf diesen Namen gekommen sind. Dann könnten wir ihn auch gleich einen eindeutigen Spitznamen geben.“
 

Sirius grummelte.
 

„Also mir gefällt der Vorschlag“, sagte er.

„Dir gefiel auch der Vorschlag Bambi!“, entgegnete James.

„Ja, und der gefällt mir immer noch“, bestand Sirius und nun grinste er wieder breit.

„Mir gefällt auch noch der Vorschlag Flohschleuder für dich“, setzte James entgegen.
 

Haily musste sich stark ein Lachen verkneifen.
 

„Ganz ehrlich“, sagte sie. „Auch, wenn ich die Spitznamen durchaus irgendwie passend finde, aber eindeutiger geht es auch nicht. Ehrlich, das lenkt doch schon fast darauf, dass ihr euch mit dem Animaguszauber befasst.“

„Zu schade auch!“, gab Sirius von sich.

„Man könnte Mani auch in Moony abwandeln“, schlug Haily vor. „Das bedeutet auch verträumt und in seinen „schwierigen“ Phasen kann Ray durchaus verträumt wirken. Das könntet ihr zumindest so behaupten und es würde nur so wirken, als ob euch nur diese Tatsache aufgefallen sei.“

„Hat „verträumt“ auch noch andere Übersetzungen?“, wollte Sirius wissen.

„Ja, dreamily, dreamy und moonily“, zählte Haily auf. „Aber da ist Moony noch am naheliegendsten.“

„Hm…“, meinte Sirius. „Ja, du hast Recht.“
 

James konnte sich unterdessen ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Moonily klingt doch auch nicht schlecht“, lachte er.
 

Haily sah ihn unbeeindruckt an.
 

„Das klingt einfach nur kitschig!“, gab sie trocken zurück.

„Spaßverderber!“, meinte James.

„Ich bin kein Spaßverderber“, erwiderte Haily. „Sonst könntest du aber wissen, dass ihr es mit gewissen Vorhaben schwer haben würdet.“
 

James streckte ihr die Zunge raus. Sie überging dies.
 

„Also was haltet ihr von dem Spitznamen Moony?“, fragte sie, mehr an Sirius gewandt als an James.
 

Sirius überlegte angestrengt. Aber ihm fiel selber auch kein anderer Vorschlag ein. Also zuckte er mit den Schultern.
 

„Ja“, antwortete er. „Ich denke, der ist OK.“

„Wir haben ja auch keinen besseren“, fügte James hinzu.
 

Er grinste seine Cousine an. Diese funkelte nur zurück. Sie zwang sich nichts zu sagen. Sie wusste genau, dass James sie nur ärgern wollte. Dem Gefallen würde sie ihm nicht tun. Sie streckte ihm lediglich auch die Zunge raus. Das allerdings reichte ihm schon. Er freute sich nen Keks.
 

„Wollen wir ihm den Spitznamen gleich mitteilen?“, fragte Sirius an James gewandt. „Du hast Haily gestern ja auch nen Brief geschrieben.“

„Was wollt ihr denn da in den Brief schreiben?“, mischte sich Haily ein. „Bei mir war die Erklärung ja einfach, weil ich weiß, was ihr vorhabt. Aber Ray hat keine Ahnung, warum ihr euch plötzlich Spitznamen einfallen lassen habt.“

„Wie wär’s mit: „Wir haben uns überlegt, dass wir gerne Spitznamen für uns haben wollen…““, schlug James vor. „Brauchen wir da groß ne Erklärung?“

„Würde ich auch so schreiben“, stimmte Sirius zu.

„Aha“, sagte Haily. „Wenn ihr meint…“
 

Sie sprang vom Baum runter.
 

„Habt ihr Lust noch mit zum Strand zu kommen?“, schlug sie vor.

„Klar!“, antworteten die Jungs.
 

Also verbrachten sie den Rest des Vormittags am Strand. Erst als Liones sie zum Essen holen kam, kamen sie aus dem Wasser.
 

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Remus saß mit seinen neuen Schulbüchern um sich herum im Garten seiner Eltern. Er überflog einige Seiten, aus Neugierde, was sie im neuen Schuljahr alles behandeln würden. Er blickte auf, als James’ Eule plötzlich vor seiner Nase landete.
 

Er wunderte sich schon ein wenig. In einer Woche war Schuljahresbeginn und dann würden sie sich sowieso treffen. Gab es etwas wichtiges, weshalb James nicht warten konnte? Er entfaltete den Brief.
 

Hey Remus!
 

Ich hab mir spontan überlegt, dass wir uns doch allen Spitznamen geben könnten, die zu uns passen. Was hältst du davon?
 

Sirius haben wir jetzt Tatze genannt, Peter hat den Spitznamen Wurmschwanz bekommen, Haily heißt Corona und ich wurde Krone genannt. Wir haben uns überlegt, dass wir dich doch Moony nennen könnten. Uns ist aufgefallen, dass du manchmal etwas verträumt wirkst. Also dachten wir, das passt ganz gut =)
 

Wir sehen uns dann im Hogwartsexpress

Gruß

Krone
 

Remus starrte irritiert auf den Brief. Er wirkte manchmal verträumt??? Ihm persönlich war das noch nie aufgefallen. Aber er war sich auch nicht sicher. Es war möglich, dass es nur ihm selbst noch nie aufgefallen war. Allerdings kam er absolut nicht drauf, wo denn bitte die anderen vier Spitznamen zu den anderen passen sollten. Well, James stand gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Also war da durchaus eine Überleitung vorhanden. Er wusste auch, dass Sirius Hunde liebte. Aber war das eine ausschlaggebende Eigenschaft für ihn, um ihn Tatze zu nennen? Und wie kamen sie auf die Spitznamen Wurmschwanz und Corona???
 

Aus irgendeinem Grund hatte er nun das Gefühl, dass James und Sirius tatsächlich irgendwas vor ihm verbargen. Allerdings konnte er nicht wirklich beschreiben, warum genau er dieses Gefühl hatte. Er entschied sich allerdings dafür, die Fragen auf nächste Woche zu verschieben und schrieb nur zurück, dass er den Spitznamen so annahm.

Unten am See

Der erste September kam. Lee und Megan Potter waren, wie üblich, die ersten, die auf waren. James und Sirius dachten ja nicht im Traum daran zeitig aufzustehen, schon gar nicht an einem Samstag. Die einzigen Samstage, an denen die beiden freiwillig zeitig aufstanden, waren die, an denen irgendein Quidditchspiel statt fand oder sonst etwas, was mit Quidditch zu tun hatte. Allerdings war dieser Fall bei einem simplen Schuljahresbeginn leider nicht gegeben.
 

Also musste Lee die beiden mal wieder aus den Betten scheuchen. Sirius ließ sich auch tatsächlich leicht wecken. Er ließ sich verpennt einfach aus dem Bett fallen, im wahrsten Sinne des Wortes. Das war nicht gerade die bequemste Methode, allerdings hatte sie den unbeschreiblichen Vorteil, dass man hinterher wach war. Dumm nur, wenn man etwas unbequem fiel.
 

Lee schüttelte leicht den Kopf, während Sirius sich seine Gliedmaßen rieb. Dann wandte er sich seinem Sohn zu, der hartnäckig einfach seelenruhig weiter schlief. Natürlich half „Decke wegziehen“ wieder mal nicht. Nun war es an Sirius den Kopf zu schütteln und er kürzte das Verfahren mit seiner bewährten Methode, Wasser über James zu schütten, ab. Er grinste, als James überrascht aus dem Schlaft hoch schreckte.
 

„Hey!“, rief er verärgert.
 

Lee grinste Sirius an.
 

„Den Trick merk ich mir, Sirius“, versicherte er. „Danke!“

„Bitte, bitte!“, erwiderte Sirius und stellte die Kanne mit dem Wasser zurück auf das Fensterbrett und gähnte ausgiebig.
 

James grummelte.
 

„Es ist ein Samstag!“, beschwerte er sich. „Warum muss das Schuljahr ausgerechnet an einem Samstag losgehen?“

„Es ist vollkommen egal, wann ein Schuljahr losgeht“, antwortete Lee. „Denn egal, auf welchen Wochentag der Schulbeginn fällt, es ist den Schülern in jedem Fall nicht Recht. Und nun komm aus der Hüfte, es sei denn du hast vor den Schulstart zu verschlafen.“

„OK, gute Nacht!“, meinte James prompt und ließ sich wieder zurück fallen und drehte sich auf die Seite, um weiter zu schlafen.

„Es ist uns freigestellt, ob wir den Schulstart verschlafen wollen???“, fragte Sirius und er starrte Lee entsetzt an. „Wieso steh ich dann eigentlich auf?“
 

Lee verdrehte die Augen.
 

„Das war ironisch gemeint“, sagte er nun im strengen Ton. „Los raus jetzt aus dem Bett!“
 

James und Sirius grummelten. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das ernst gewesen wäre. Widerwillig stieg James aus seinem Bett. Er verschwand als erster im Bad. Lee dagegen, ging wieder nach unten ins Esszimmer, wo Jason auch schon am Tisch saß. Er sah genauso verschlafen aus wie sein großer Bruder.
 

Der Vormittag verlief genauso wie gewöhnlich am ersten September. Gegen 11 Uhr saßen James und Sirius schließlich in einem freien Abteil des Hogwartsexpresses und warteten auf die anderen. Remus fand sie auch recht schnell.
 

„Hi!“, grüßte er.

„Hey!“, grüßte James zurück und gähnte ausgiebig.
 

In diesem Moment fand sie auch Haily.
 

„Morgen!“, grüßte sie vergnügt. Es war James immer wieder ein Rätsel, wie sie nur immer so ausgeschlafen wirken konnte, und das auch, wenn sie eigentlich noch total verpennt war.
 

Haily setzte sich allerdings nicht mit ins Abteil. Die Mädels setzten sich, wie gewöhnlich, ins Nachbarabteil. Francy und Elina jedoch kamen beide kurz zu den Jungs mit rein, um Sirius und Remus zu begrüßen.
 

Remus dagegen brannte noch immer die Frage auf der Zunge, wie er zu seinem Spitznamen gekommen war. Kaum waren die beiden Mädels wieder zu Haily und Lily rüber gegangen, bombardierte er James und Sirius regelrecht damit.
 

„Weil wir halt so gedacht haben, dass das einfach ganz gut passt“, wich Sirius ihm aus.

„Ja, das hat James ja geschrieben“, beharrte Remus. „Aber was soll Wurmschwanz über Pete aussagen, beispielsweise? Ich steig absolut nicht dahinter, wo dieser Name passen soll.“

„Ähm…“, machte James und er sah Sirius und Peter fragend an. Über diese Begründung hatten sie sich immer noch keine Gedanken gemacht. Sie konnten Remus schlecht die Geschichte erzählen. Das hätte die ganze Überraschung verdorben.

„Naja, er ist ja schon nicht gerade der hoch gewachsenste“, antwortete Sirius, wobei ihm allerdings anzuhören war, dass er mit dieser Erklärung selber nicht zufrieden war.

„Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, wollte Remus wissen und er sah Sirius zweifelnd an.
 

Dieser sah sich hilfesuchend wieder zu seinen Freunden um. Die jedoch hatten genauso wenig eine plausible Antwort parat.
 

„Ist schwer beschreibbar“, meinte James. „Es sprang uns einfach so in den Kopf und wir fanden halt, dass es irgendwie passt, aber ich kann nicht sagen, woher dieses Gefühl kam. Und im Grunde sind die Spitznamen alle irgendwie so entstanden.“
 

Er hatte keine Ahnung, ob Remus ihm diese Geschichte abkaufen würde. Es war der einzig mögliche Erklärungsversuch, der ihm in den Kopf gesprungen war und er war froh, dass ihn überhaupt eine plausible Erklärung eingefallen war.
 

Remus guckte James und Sirius skeptisch an. Er beließ es aber dabei. Eigentlich war es ja auch egal, woher die Spitznamen kamen. Im Grunde fand er auch, dass sie ganz lustig klangen.
 

„Habt ihr den anderen Mädels eigentlich auch je einen Spitznamen gegeben?“, fragte er Interessen halber. „Haily hat ja auch einen.

„Nein“, antwortete Sirius. Die Erklärung hierfür kam ihm spontan. „Haily war einfach zufällig dabei und sie wollte auch unbedingt einen Spitznamen. Aber ansonsten hatten wir eigentlich nicht vor, den Mädels auch einen Spitznamen zu geben. Die wissen auch noch gar nichts davon.“
 

James und Peter nickten eifrig, froh darüber, dass Sirius so schnell eine plausible Antwort eingefallen war. Der hatte selber gar nicht damit gerechnet. Aber er war zufrieden mit dieser Lüge.
 

„Aha“, erwiderte Remus und er fragte nicht weiter nach.
 

Das Thema verlief sich. Viel interessanter war nun wieder das, was sie im neuen Schuljahr alles anstellen wollten. James und Sirius planten natürlich jede Menge Unfug. Remus versuchte zwar immer mal wieder auf die neuen Fächer zu sprechen zu kommen. Allerdings fanden James und Sirius dann auch immer ziemlich schnell wieder zum Ursprungsthema zurück.
 

Gegen eins schob die Hexe mit dem Imbisswagen ihren Stand zur Tür rein. Sirius war als erster an der Tür und kaufte für alle gleich einen ganzen Vorrat für die nächsten zwei Wochen. Zumindest machte Remus von dieser Übertreibung Gebrauch.
 

Ansonsten störte es ihn aber nicht und James und Peter erst Recht nicht. Während sie zuschlugen, wandte sich das Thema nun Hogsmeade zu. Drittklässlern war es erlaubt an bestimmten Wochenenden das Dorf in der Nähe von Hogwarts zu besuchen. Dazu musste allerdings ein Formblatt von den Eltern unterschrieben werden.
 

James, Remus und Peter hatten diese Erlaubnis ohne Probleme bekommen. Sirius eigentlich nicht. Seine Eltern hätte er gar nicht fragen brauchen. Es wäre klar gewesen, dass sie es ihm nicht erlaubt hätten. Er hatte auch James’ Eltern gefragt. Allerdings durften diese nicht unterschreiben. Wäre auch zu schön gewesen. Aber es war ja immerhin ein Versuch Wert gewesen.
 

Also wurde die Unterschrift kurzerhand gefälscht. Sirius wusste genau, wie sein Vater unterschrieb und er hatte so lange geübt, bis er diese Unterschrift exakt kopieren konnte. Der Mensch muss sich nur zu helfen wissen.
 

In Hogsmeade gab es einige Geschäfte, die die Jungs gerne besuchen wollten. Zum einen gab es dort einen Süßigkeitenladen namens der „Honigtopf“, einen Pub namens die „Drei Besen“, ein Postamt und viele, viele andere Geschäfte. Das Geschäft, das die Jungs allerdings am meisten interessierte, war „Zonko’s“, der Scherzartikelladen. Nicht auszumalen, was man dort alles für Ideen finden könnte, was man alles für lustige Sachen anstellen könnte.
 

„Wir könnten die Slytherins mal alle richtig ärgern!“, schlug James vor.

„Regulus und Schniefelus am besten gleich als erstes“, stimmte Sirius breit grinsend.
 

James grinste mindestens ebenso breit.
 

„Aber sicher, die gleich als erstes“, antwortete er. „Wen denn sonst?“
 

Remus schüttelte unterdessen nur mit dem Kopf.
 

„Habt ihr sonst nichts zu tun, außer Streiche zu planen?“, wollte er wissen.

„Nö!“, kam es einstimmig von den beiden anderen.

„Streiche machen doch auch Spaß“, verteidigte Peter James und Sirius.

„Genau!“, bestätigten die beiden noch breiter grinsten als vorher schon.

„Die machen solange Spaß, bis es zu weit geht und so wie ich euch kenne, treibt ihr es gerne zu weit“, erwiderte Remus.

„Wir doch nicht!“, behauptete Sirius, gespielt entrüstet darüber, dass Remus ihm und James so etwas unterstellte.

„Doch, das tut ihr“, beharrte Remus.

„Hast du Angst?“, wollte James wissen.

„Nein, ich finde es nur übertrieben“, antwortete Remus.
 

James und Sirius sahen so aus, als würden sie es Remus noch nicht so wirklich glauben. Remus guckte von einem zum anderen.
 

„Muss ich mich jetzt vor euch rechtfertigen?“, fragte er.
 

James und Sirius antworteten nur mit einem süffisanten Grinsen, doch sie beließen es dabei und wechselten das Thema.
 

„Kommst du eigentlich mit, den Riesenkraken besuchen?“, wollte Sirius wissen.

„Nein, ich bin nicht scharf drauf, als sein Abendessen zu enden“, erwiderte Remus.
 

Tatsächlich konnte er sich auch nicht vorstellen, dass der Riesenkrake wirklich in irgendeiner Weise gefährlich war. Seine Eltern und vor allem Katya hatten berichtet, dass er wohl ganz lieb und zutraulich sein sollte. Sein Problem war lediglich, dass er noch immer kein wirklich guter Schwimmer war, auch wenn Haily ihm da durchaus schon sehr geholfen hatte. Jedenfalls wollte er nicht, dass James und Sirius es erfuhren. Sie würden sich nur lustig drüber machen.
 

„Also meine Mum hat mir erzählt, dass der Riesenkrake sehr lieb sein soll“, wandte Peter ein.

„Dann hätten wir das Problem doch geklärt“, freute sich James.
 

Remus sagte nichts dazu. Das wusste er selber, aber das kam ihm gerade nicht sonderlich zu Gute.
 

„Ich bin trotzdem nicht sonderlich erpicht darauf“, beharrte Remus.

„Warum?“, fragte Sirius.
 

Remus zögerte. Er wollte es nicht wirklich an die große Glocke hängen. Es war ihm peinlich. Aber es nützte nichts.
 

„Ich bin kein sonderlich guter Schwimmer“, gab er leise zu und wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster.
 

James und Sirius guckten etwas bedröppelt drein.
 

„Und wieso hast du dann Anfang der Ferien bei der Wasserschlacht mitgemacht?“, wollte Sirius wissen. Er schien nicht recht glauben zu wollen, dass Remus wirklich nicht der beste Schwimmer war.

„Weil ihr mich mit reingezogen habt“, erwiderte er. „Und dank Haily kann ich wenigstens ein bisschen schwimmen.“
 

Nun guckten James und Sirius erst Recht bedröppelt drein.
 

„Haily hat dir erst beigebracht wie man schwimmt???“, fragte James völlig von den Socken.
 

Remus wurde rot vor Scham.
 

„Ja“, antwortete er knapp.
 

James und Sirius sahen sich an. Sirius schien sich angestrengt ein Lachen verkneifen zu müssen. James jedoch sah nicht gerade amüsiert aus. Er hob nur die Augenbrauen an. Dann ging er plötzlich aus dem Abteil und kam Sekunden später mit Haily zurück. Die sah die Jungs fragend an.
 

„Erinnerst du dich an unsere Wasserschlacht während des Familienurlaubs?“, fragte James.

„Ja“, sagte sie.

„Der Ausgang ist ungültig!“, erklärte James.
 

Sirius, Remus und Haily sahen ihn verdutzt an. Peter dagegen wirkte irritiert. Er konnte nicht wirklich mitreden.
 

„Wie kommt’s?“, wollte Haily wissen.

„Du hast Remus erst beibringen müssen, wie man schwimmt“, erklärte James weiter. „Die Chancen waren ungleich.“
 

Haily wirkte nun amüsiert.
 

„Ja, aber ich habe freiwillig darauf verzichtet, den Ausgang anzufechten“, sagte sie. „Also ist er laut Kodex gültig.“

„Und warum bist du dann auf die Wette eingegangen?“, fragte James.

„Weil ich mir gedacht habe, dass es Remus mehr hilft“, meinte sie vergnügt.
 

Nun mischte sich Sirius ein.
 

„Warum erklärst du eigentlich jetzt noch unseren Sieg damals für ungültig“, fragte er James.

„Weil es unfair Haily gegenüber war“, antwortete dieser.

„Aber wenn sie doch selber darauf verzichtet…“, widersprach Sirius.

„Deswegen waren die Chancen trotzdem ungleich“, entgegnete James.
 

Haily guckte ihren Cousin mit einer Mischung aus Belustigung und Verwunderung an. Auf der einen Seite fand sie die Situation schon ziemlich komisch. Auf der anderen Seite hätte sie selber nicht erwartet, dass James sich überhaupt nicht über Remus lustig machte. … Wobei; war auch gut möglich, dass James das noch nachholen würde, sobald die Sache geklärt war.
 

„Also meinet wegen brauchst du den Ausgang nicht für ungültig erklären“, sagte sie und grinste James an. „Ich werde dich noch oft genug schlagen.“
 

Nun war James wieder ganz der Alte.
 

„Das wollen wir ja erst einmal sehen!“, erwiderte er und grinste zurück.

„Werden wir“, meinte sie vergnügt. „Und ich wette, ich besiege dich im Schlaf!“
 

Sie ließ ihm keine Zeit zum Antworten. Sie grinste nur und ging dann zurück zu den anderen Mädels, die natürlich wissen wollten, was so wichtig gewesen wäre.
 

James pflanzte sich unterdessen wieder auf seinen Platz.
 

„Das musste nur mal eben geklärt werden“, verteidigte er sich, da ihn Sirius, Remus und Peter noch immer perplex musterten. „Unser Great-Dad hat uns immer gesagt, dass wir bei unseren Konkurrenzkämpfen fair bleiben sollen und ich halte mich an das, was Great-Dad uns beigebracht hat.“
 

Remus und Peter schien diese Antwort zu genügen. Sirius allerdings war es offenbar noch nicht so schlüssig.
 

„Und warum?“, wollte er wissen.

„Weil Great-Dad einfach der Beste war!“, antwortete James.
 

Es war nun mittlerweile eindeutig, wer sein Idol gewesen war. Auch Sirius fragte nun nicht weiter nach.
 

„Back to topic!“, meinte Sirius schließlich und wandte sich wieder an Remus. „Würdest du mitkommen, wenn wir dir vorher noch Schwimmunterricht geben?“
 

Dieser guckte nun noch überraschter. Er hätte gedacht das Thema hätte sich nun erledigt, aber offensichtlich war Sirius da anderer Meinung. Ihm fiel keine Pauschalantwort ein. Eigentlich hatte er unter diesen Umständen keine wirklichen Einwände mehr, allerdings war er sich nicht sicher, was sich die beiden Jungs sonst noch so einfallen lassen würden. Sirius interpretierte sein unschlüssiges Schweigen als „ja“.
 

„Prima!“, freute er sich. „Also wäre das ja geklärt!“
 

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Der Hogwartsexpress kam gegen Abend am Bahnhof in Hogsmeade an. Die Schüler drängten sich nach draußen zu den Kutschen, die sie nach Hogwarts brachten. Die Jungs fanden gerade so noch Platz in der Kutsch, in der auch die Mädels saßen. Lily war nicht sonderlich erpicht darauf, dass James mit in der Kutsche saß. Allerdings saß sie zwischen Haily und Elina, sodass er sich nicht neben sie setzen konnte, auch wenn er es versuchte, aber Haily ließ da nicht mit sich reden ein Stück rüber zu rutschen. Lily war ihr so dankbar.
 

Grummelnd setzte sich James Lily gegenüber, was aber auch irgendwie nicht schlecht war, wie er fand. War sie seit ihrem Geburtstag tatsächlich noch hübscher geworden? Lily jedoch war es leicht unangenehm, dass James sie nun so anstarrte.
 

„Und was plant ihr so?“, lenkte Haily James ab. Der wandte sich nur widerwillig ihr zu.

„Wir wollten den Riesenkraken im See besuchen“, erzählte er.

„Seit ihr verrückt?“, mischte sich Francy ein.

„Dann wünsch ich euch viel Spaß“, erwiderte Haily. „Mal sehn ob ihr welchen haben werdet, wenn ihr erwischt werdet.“

„Haha“, gab James trocken zurück.

„Warum „haha“?“, wollte Haily wissen. „Das meine ich ernst. Ich wage zu bezweifeln, dass das erlaubt sein wird.“

„Dann macht es gerade Spaß“, behauptete Sirius.

„Oh natürlich, stimmt ja“, meinte Haily. „Aber sagt nicht, es hätte euch keiner gewanrt.“
 

James und Sirius streckten Haily nur die Zunge raus. Sie grinste nur unbeirrt weiter. Francy dagegen blickte Sirius vorwurfsvoll an.
 

„Muss das wirklich sein?“, fragte sie ihn.

„Warum nicht?“, fragte er zurück.

„Habt ihr nichts Sinnvolleres zu tun?“, erwiderte sie.

„Nein“, antwortete Sirius. „Das hat übrigens Moony auch schon gefragt.“

„Moony?“, kam es von Francy, Lily und Elina gleichzeitig.

„Das ist der neue Spitzname, den sie sich für mich ausgedacht haben“, erklärte Remus. „Ich wirke offensichtlich manchmal etwas verträumt.“
 

Francy, Lily und Elina guckten Remus perplex an.
 

„Find ich eigentlich nicht“, sagte Elina. „Manchmal vielleicht, aber auch nicht mehr als andere auch.“

„Ich hatte an der Spitznamensfindung keinen Anteil“, zuckte Remus mit den Schultern.

„Also ich finde, der Name passt“, verteidigte sich James und er grinste.
 

Haily flüsterte Lily unterdessen den Grund für den Spitznamen zu, wobei sie allerdings überging, dass die Jungs planten Animagi zu werden. Lily konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
 

„Was ist?“, fragte Francy.

„Nichts, schon gut“, log Lily, formte aber ein „später“ mit ihren Lippen. Francy verstand es.
 

Im Schloss angekommen flüsterte sie es dann tatsächlich Francy und Elina zu, wobei sie darauf achtete, dass keiner von den Jungs es mitbekam. Elina wirkte etwas überrascht, aber Francy grinste.
 

„Warum brauchen sie denn einen Spitznamen deswegen?“, fragte Elina.

„Keine Ahnung“, erwiderte Lily.

„Wenn es ihnen Spaß macht“, fand Francy. „So gesehen, find ich den Spitznamen wirklich durchaus treffend.“

„Ja, aber ist das nicht diskriminierend?“, fand Elina.

„Nö, warum?“, entgegnete Francy. „Da gibt es schlimmere Namen.“
 

Sie folgten den anderen Schülern in die große Halle. Gryffindor und Ravenclaw hielten auch zur Hauswahl der neuen Schüler nichts von ihren angestammten Tischen. Frei nach dem Motto: Die Neuen durften ruhig auch gleich erfahren, dass die beiden Häuser befreundet waren. Haily und Francy setzten sich mit zu den Gryffindors an den Tisch und auch Elina setzte sich mit dazu und neben Remus.
 

Bei den neuen Gryffindors und Ravenclaws herrschte natürlich erst einmal Irritation. Welcher der beiden Haustische, die da jubelten war jetzt ihrer?
 

Professor McGonagall gab ein leises Seufzen von sich und meinte zu den neuen Gryffindors und Ravenclaws: „Die Gryffindor- und Ravenclaw-Haustische sind sowieso nicht mehr auseinander zu halten.“
 

Nicht wenige aus den beiden Häusern lachten über diesen Kommentar.
 

Ein Mädchen namens Fay Entwhistle, das gerade nach Gryffindor sortiert worden war kam etwas schüchtern zu den Gryffindors an den Tisch. Sie war durchaus hübsch und sie hatte, vom Aussehen her, noch etwas sehr kindliches und verspieltes an sich. Sie hatte lange rotbraune Haare und Sommersprossen unterhalb ihrer schokobraunen Augen.
 

Als sie James sah, freute sie sich.
 

„Hallo, James“, grüßte sie ihn.
 

Er wandte sich verdutzt um. Wen kannte er denn aus dem neuen 1-Klässlerjahrgang?
 

„Oh, hallo Fay“, sagte er überrascht. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Hexe bist.“

„Bin auch die einzige in meiner Familie“, erzählte sie stolz.

„Das erklärt alles“, erwiderte James.
 

Seine Freunde blickten ihn fragend an. Selbst Haily schien das Mädchen nicht zu kennen.
 

„Das ist Fay“, stellte James die Kleine vor. „Sie wohnt in Little Brighton, ein paar Ecken weiter.“
 

Sirius grinste die Kleine an.
 

„Hi Fay“, grüßte er. „Bin der Sirius.“

„Hallo“, antwortete sie schüchtern.
 

Sie setzte sich neben James, da er bisher der einzige Bekannte war. Im Großen und Ganzen hörte sie die ganze Zeit nur zu, weil sie nicht wirklich mitreden konnte. Sie bekam aber durchaus einiges an Informationen mit. Neugierig hörte sie sich James’ und Sirius’ Pläne an.
 

„Nehmt ihr mich mit?“, fragte sie.

„Klar!“, versicherte Sirius und freute sich tierisch über ihr Interesse. „Gerne doch!“
 

Die Mädels und Remus sahen James und Sirius warnend an. Die jedoch ignorierten die Blicke und wandten sich Fay zu, die offensichtlich fasziniert von den Plänen der beiden war. Das konnte nicht gut für sie sein.
 

Nach dem Festessen taten sich die Vertrauensschüler der Gryffindors und Ravenclaws zusammen, da die neuen Schüler nun alle an den beiden Tischen verstreut saßen. Fay gesellte sich zu ihren neuen Klassenkameraden, während James und die anderen schon einmal vorausgingen, da der erste Gang der Vertrauensschüler sowieso erst mal in den gemeinsamen Gemeinschaftsraum der beiden Häuser führte.
 

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Am nächsten Morgen wartete Fay schon aufgeregt auf James und Sirius. Die guckten etwas überrascht darüber, dass sie es offenbar gar nicht mehr abwarten konnte. Auch Remus, Peter und Jaydon guckten nicht schlecht.
 

„Morgen“, grüßte James sie. „Willst du jetzt schon los?“

„Klar“, antwortete sie strahlend. „Wann wolltet ihr denn los?“

„Irgendwann nach dem Frühstück“, erwiderte Sirius. „Ich verhungere gleich.“

„Okay!“, stimmte Fay zu und folgte den beiden aus den Jungs aus dem Gemeinschaftsraum. „Wo geht es denn eigentlich wieder zum Frühstück? Den Weg kann man sich ja gar nicht merken!“

„Den merkst du dir schon irgendwann“, versicherte Remus ihr. „Es ist nur am Anfang etwas verwirrend, weil es hier sehr viele Gänge und Treppen gibt, aber man gewöhnt sich dran.“
 

Fay schien das zu beruhigen.
 

„Warum haben Gryffindor und Ravenclaw eigentlich einen gemeinsamen Gemeinschaftsraum?“, fragte sie. „Haben die anderen beiden Häuser auch so einen?“

„Wir haben einen Gemeinschaftsraum zusammen mit den Ravenclaws, weil James und Haily es letztes Jahr geschafft haben, dass unsere Häuser sehr gut miteinander befreundet sind“, erklärte Remus. „Und der Gemeinschaftsraum ist auch eigenverantwortlich eingerichtet. Außer unseren beiden Häusern weiß auch keiner was von ihm.“

„Cool!“, erwiderte Fay und wandte sich wieder an James. „Wie hast du das eigentlich gemacht?“

„Ähhhm…“, überlegte James. Das Ding war, dass er eigentlich selber nicht genau wusste, warum es sich so entwickelt hatte. „Meine Cousine ist einfach in Ravenclaw und wir spielen gegeneinander Quidditch und wir konkurrieren halt gerne. Mehr haben wir gar nicht gemacht.“
 

Sie sah ihn irritiert an. Das reichte schon??? Sirius grinste sie an.
 

„Du müsstest die beiden mal sehen, wenn sie sich gegenseitig belöffeln!“, riet er ihr. „Es ist genial!“

„Und was ist Quidditch?“, fragte sie weiter.


 

So ging es den ganzen Weg runter und beim Frühstück weiter. James und Sirius freuten sich, dass Fay so interessiert war und sie erklärten ihr gerne alles, wobei einiges davon nicht gerade vernünftig war. Fay interessierte es allerdings nicht die Bohne, ob das, was die beiden Jungs ihr erklärten vernünftig war oder nicht. Remus dagegen fand das sehr beunruhigend. Jetzt wurden schon unschuldige 1-Klässlerinnen mit in ihren Unfug hineingezogen.
 

Haily kam zu ihnen an den Tisch.
 

„Morgen!“, grüßte sie gut gelaunt grinsend. „Ihr seid aber früh auf für eure ‚Langschläferverhältnisse’!“
 

Sie sah James und Sirius überrascht an, wobei sie allerdings immer noch grinste.
 

„Ja, Jaydon konnte es mal wieder nicht haben, dass wir ausschlafen“, murrte James. Jaydon unterdessen freute sich.

„Macht ihr doch auch bei jeder Gelegenheit immer wieder gerne!“, verteidigte er sich.

„Wenn ein Quidditchspiel statt findet!“, wies James ihn darauf hin. „Ist heute vielleicht schon das Eröffnungsspiel?!?“
 

Jaydon und Remus grinsten in sich hinein. In der Hinsicht waren die beiden unglaublich eng miteinander, denn James und Sirius morgens aus dem Bett schmeißen war einfach ein Spaß. Und seit dem Sirius damals angefangen hatte Jaydon es besonders auf ihn abgesehen.
 

Auch Haily grinste, sagte allerdings nichts weiter dazu und pflanzte sich James gegenüber.
 

Nach dem Frühstück rannten James, Sirius und Peter noch einmal nach oben, um ihre Badesachen zu holen. Da Fay ihre Badesachen schon unter ihrer Uniform an hatte wartete sie unten in der Eingangshalle auf die drei Jungs. Remus fand unterdessen die Ausrede einfach mit Haily in die Bibliothek gehen zu wollen. Außerdem würde er sich dort auch mit Elina, Francy und Lily treffen. Er hatte absolut keine Lust darauf im See baden zu gehen.
 

Fay guckte ihm etwas irritiert hinterher. Konnten denn Bücher spannender sein, als ein Riesenkrake? James und Sirius nahmen nur gelassen zur Kenntnis, dass Remus doch nicht mit kam. Sie hatten zwar gehofft, dass er sich doch noch breit schlagen lassen würde, allerdings hatten sie es sich auch denken können.
 

Viel drängender jedoch war ihre nun wachsende Neugier. Sie wollten unbedingt wissen, wie es im See so aussah und wie der Riesenkrake so lebte. Sie rannten zum See und suchten sich eine Stelle, die vom Schloss aus nicht zu sehr einsehbar war, damit sie nicht erwischt wurden. Sie ließen ihre Klamotten zurück und rannten ins Wasser. James verhexte vorher allerdings erst noch seine Brille, denn sonst würde er gar nichts dort unten erkennen. Manchmal beneidete er Haily dafür, dass sie weitsichtig war und auch ohne Brille zur Recht kam, wenn sie nicht gerade etwas lesen musste. Er war kurzsichtig und ohne Brille blind wie ein Maulwurf.
 

Das Wasser war nicht mehr so warm, wie es noch im August gewesen wäre. Allerdings war es auch nicht zu kalt. Sie gewöhnten sich schnell an die Temperatur. James und Sirius tauchten zuerst unter. Dann folgten Peter und Fay.
 

Knapp unter der Wasseroberfläche war es noch ziemlich hell, weil hier noch viel Sonnenlicht hinkam. Allerdings konnten sie hier noch nicht allzu viel erkennen. Dazu würden sie tiefer tauchen müssen. Das Problem war nur, dass es immer dunkler wurde, je tiefer sie tauchten. Warum wurde der See wohl auch der „schwarze See“ genannt?
 

Als es irgendwann so dunkel war, dass sie gar nichts mehr sehen konnten, schwamm Sirius zurück, um seinen Zauberstab zu holen. Sie hatten noch nicht mal ansatzweise irgendwas Interessantes gesehen. Da er keine Ahnung hatte, wie man ohne Worte einen Zauber bewirkte ließ er seinen Zauberstab noch über Wasser aufleuchten, in der Hoffnung, dass es auch unter Wasser anhalten würde.
 

Wirklich stark war das Licht, was sein Zauberstab erzeugte nicht, aber immerhin konnten sie nun etwas erkennen. Außer ein paar vereinzelten Fischen war allerdings immer noch nichts Spannendes zu entdecken.
 

Viel tiefer kamen sie allerdings noch nicht, denn langsam wurde ihnen auch die Luft knapp. Sie mussten also auftauchen. Peter und Fay tauchten als erste auf. James und Sirius schafften es einige Sekunden länger die Luft anzuhalten. Dann hielten aber auch sie es nicht mehr aus. Nach einem tiefen Einatmen versuchten sie es noch einmal.
 

Sie kamen wieder nur unwesendlich tiefer. Diesmal jedoch konnten sie einen Meermenschen erkennen. Es war zu dunkel, um zu erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war und auch Sirius’ Zauberstab beleuchtete es nicht wirklich. Der Meermensch guckte sie an. Er oder sie schien etwas verdutzt oder zumindest sah es im spärlichen Licht des Zauberstabes so aus.
 

Wieder wurde ihre Luft knapp und sie mussten auftauchen. James ärgerte etwas.
 

„So sehen wir nie etwas von da unten!“, beschwerte er sich.
 

Sirius hörte ihm gar nicht zu. Er war schon wieder unter getaucht. Die anderen drei tauchten ihm hinterher.
 

Es nützte nichts. Das einzige, was sie sahen waren die Meermenschen, die sie mittlerweile interessiert musterten, bei ihren Versuchen die Luft lange genug anzuhalten. Sie hatten eine gräuliche bis grünliche Hautfarbe. Und ihre Haare waren dunkelgrün-blau. Sie trugen Speere und es hatte den Anschein, dass sie von denen auch Gebrauch machen würden, wenn sie einen Grund sahen. Im Augenblick allerdings hielten sie es noch nicht für nötig die vier Schüler anzugreifen.
 

Aber den Riesenkraken sahen James, Sirius, Peter und Fay nicht und sie kamen auch nicht tief genug, um zu sehen, wie die Meerleute so lebten.
 

James grummelte, als er dieses Mal wieder auftauchte. Er tauchte Sirius diesmal nicht sofort hinterher und auch Peter und Fay blieben noch mit an der Oberfläche.
 

„Vielleicht gibt es ja einen Zauber, wie wir länger dort unten bleiben können“, schlug Peter vor.

„Sicher“, bestätigte James. Es musste einen Zauber geben. Da war er sich 100%ig sicher. Das Problem war nur, dass er keinen Zauber dafür kannte. „Kennst du den vielleicht?“
 

Er war frustriert, das war ihm anzuhören. Er hatte nicht beabsichtigt so gereizt zu klingen. Doch er konnte es nicht verhindern.
 

Sirius tauchte nach Luft schnappend wieder auf. Auch ihm war langsam anzumerken, dass er sich mehr erhofft hatte.
 

„Hey!“, hörten sie jemanden rufen und sie wandten sich um.
 

Remus, Elina und Haily hatten sich ans Ufer gesetzt und guckten ihnen interessiert zu. Haily grinste. Am liebsten hätte sie James jetzt aufgezogen. Aber sie wusste, dass er die Luft auch mit Sticheleien nicht länger anhalten könnte, also verzichtete sie darauf.
 

„Wollt ihr wissen, wie ihr länger unten bleiben könnt?“, rief Remus ihnen zu.

„Oh ja, bitte!“, nahm James an und schwamm ans Ufer.
 

Remus und Haily hatten sich ihre Bücher mit raus gebracht, um hier zu lernen und Remus hatte anscheinend auch ein Buch gefunden, in dem etwas für die anderen vier Nützliches drin stand. Er erklärte den Zauber so gut er konnte. Wirklich simpel war er nicht gerade. Leider konnte man den Zauber auch immer nur für sich selbst anwenden und nicht einfach jemanden anderen auch damit belegen. Zumindest wäre das noch schwieriger gewesen und außerdem auch noch gefährlich. Gerade mal James und Sirius schafften es den Zauber so halbwegs hinzubekommen, wobei sie noch Glück hatten, dass er nicht allzu schief ging.
 

So mussten Peter und Fay sich weiter damit begnügen nur bis zu einer bestimmten Tiefe tauchen zu können. James und Sirius kamen diesmal tatsächlich bis zum Grund. Dieser war ziemlich zerklüftet und die Algen kamen beinahe einem Wald gleich.
 

Die Meermenschen hatten hier auf dem Grund eine Art Dorf. Sie lebten in Unterwasser-Höhlen. Einige von ihnen hatten auch Gärten, soweit man diese als solche bezeichnen konnte. Es waren viel mehr eine Art Vorhöfe, die von Felsbrocken ummauert waren.
 

Wieder andere Meermenschen hatten auch Haustiere. Sirius hatte schon mal etwas über diese Wesen gehört gehabt. Sie hießen Grindelows und sie waren Wasserdämonen. Die freundlichsten Kreaturen waren sie nicht gerade.
 

Interessiert guckten sich die beiden Jungen hier um, wobei sie nun allerdings zunehmend misstrauisch von den Meermenschen beobachtet wurden. Irgendwann kehrten James und Sirius vorsichtshalber um, um nicht von ihnen angegriffen zu werden. Den Riesenkraken hatten sie außerdem immer noch nicht gesehen.
 

Der hatte sich im Moment auch in einem ganz anderen Teil des Sees verkrümelt, wo James und Sirius gerade nicht hinkamen. Der See war außerdem riesig und das Ding war, dass sie keine Ahnung hatten, wo lang sie schwimmen sollten. Die nächste Frage, die sich ihnen außerdem stellte war, wo sie überhaupt waren. Die Orientierung hatten sie nämlich auch schon verloren. Solange sie allerdings noch wussten, wo oben und unten war, machten sie sich darüber nur zweitrangig Gedanken. Spätestens, wenn sie wieder auftauchten, würden sie es sowieso merken.
 

Sie suchten weiter den See ab, aber außer einigen Meermenschen und ein paar Grindelows konnten sie nichts weiter neues Entdecken. Den Riesenkraken fanden sie nicht. Außerdem begann der Zauber auch langsam seine Wirkung zu verlieren und sie mussten langsam wieder an die Oberfläche zurück.
 

Sie waren so ziemlich in der Mitte des Sees. Irritiert guckten sie sich um. Sie waren wirklich ein ganzes Stück von den anderen entfernt.
 

„Wer zuerst wieder am Ufer ist…“, wettete Sirius und schwamm los.
 

James hatte keine Zeit zu antworten und schwamm sofort hinterher, um Sirius einzuholen. Als sie wieder auf gleicher Höhe waren wurde es dann schon schwieriger für beide, ihre Geschwindigkeit zu halten. Es war anstrengend und die beiden hatten sich außerdem auch schon ziemlich verausgabt.
 

Nach einer Weile fiel Sirius ziemlich zurück, weil seine Energie so langsam aber sicher nachließ. James ließ von dem kleinen Wettstreit ab. Auch er hatte kaum noch Energie, um ihn fortzusetzen. Er schwamm so langsam er konnte, um Sirius wieder aufholen zu lassen. Wäre er mitten im Wasser angehalten, wäre er untergegangen.
 

Dumm an dem Ganzen war, dass sie dem Ufer immer noch nicht wieder nahe genug waren. Sie konnten die anderen sehen, die sie schon aufmerksam beobachteten. Haily machte sich langsam auch Sorgen. Wenn James beim Schwimmen langsamer wurde, dann war dass ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er ausgepowert war. Und das wollte was heißen.
 

Elina, neben ihr, hatte auch so ziemlich das Gefühl, dass die beiden Jungen es nicht schaffen würden. Remus, Peter und Fay dagegen konnten sich schwer vorstellen, dass James und Sirius derart ausgepowert sein könnten. Sie waren sonst immer solche Energiebündel.
 

Haily allerdings war schon drauf und dran einen Lehrer zu holen. Plötzlich allerdings wurden die beiden Jungs von zwei riesigen Tentakeln gepackt. Bevor allerdings irgendjemand von ihnen oder ihren Freunden entsetzt aufschreien konnte, hatte der Riesenkrake James und Sirius auch schon wieder in Ufernähe gebracht, in einen Bereich, wo sie wieder stehen konnten.
 

Dann wandte sich der Riesenkrake wieder ab und verkrümelte sich wieder. James und Sirius standen im Wasser und gucken ihm verdutzt und begeistert zu gleich nach. Sie konnten ihr Glück noch gar nicht fassen, dass sie ihn doch noch „gesehen“ hatten.
 

Auch Remus, Peter, Elina und Fay starrten dem Kraken überrascht hinterher. Nur Haily fand als erste ihre Stimme wieder.
 

„Wollt ihr beiden dort vielleicht Wurzeln schlagen?“, rief sie James und Sirius zu.
 

Die drehten sich irritiert zu ihr um. Sie hatten irgendwie nicht mehr daran gedacht, dass ihre Freunde ja auch noch da waren. Sie sahen sich kurz an, dann wateten sie wortlos zurück ans Ufer.
 

„Ihr zwei seid so bescheuert!“, beschwerte sich Haily. „Wieso schwimmt ihr so weit raus, ihr Knallkranaten!“

„Ist doch nichts passiert“, erwiderte James und er machte den Eindruck, als wäre er überhaupt nicht besorgt gewesen.
 

Auch Sirius grinste. Die Maskerade überzeugte Remus, Peter, Elina und Fay. Haily jedoch durchschaute James. Sie merkte ihm genau an, dass auch er Schiss gehabt hatte.
 

„Angeber!“, meinte sie und sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Gerade eben hat es noch nicht den Eindruck gemacht, als ob du noch so viel Kraft gehabt hättest.“

„Ja, es hat nicht den Eindruck gemacht!“, bestätigte James und tat so, als ob sie sich das nur eingebildet hätte. Er grinste sie breit an.
 

Haily fand das nicht witzig. Ihr Gesicht verdüsterte sich. Sie erwiderte nichts weiter darauf, wandte sich um und stolzierte zurück ins Schloss. Sirius grinste immer noch. James blickte ihr allerdings irritiert hinterher. Sie war sauer auf ihn. Und dann konnte sie auch ziemlich unumgänglich werden.
 

James und Sirius kamen aus dem Wasser und trockneten sich ab. Peter und Fay hatten sich bereits wieder angezogen.
 

„Wie war’s dort unten?“, wollte Peter nun neugierig wissen. Und auch Fay guckte als würde sie vor Neugierde platzen.
 

James setzte schon zu einer Antwort an, als Remus sich einmischte.
 

„Das ist das einzige, was dich gerade interessiert?“, fragte er und er sah Peter fassungslos an. „Haily hat Recht! Es war wirklich verdammt gefährlich so weit raus zu schwimmen. Es hätte sonst was passieren können!“

„Es ist ja aber doch nichts passiert!“, gab Sirius, immer noch völlig von sich überzeugt, zurück. „Außerdem haben wir nicht gemerkt, wie weit wir rausgeschwommen sind.“

„Oh ja, die Tatsache macht das Ganze natürlich weit aus ungefährlicher!“, erwiderte Remus. „Schön, dass euch euer Leben nichts Wert ist. Ich hätte gedacht, dass ihr eher wieder auftauchen würdet, sobald ihr nicht mehr wisst, wo ihr seid.“
 

James und Sirius starrten Remus nur verständnislos an. Sie schienen überhaupt nicht nachvollziehen zu können, warum er sich so aufregte.
 

„Mann, Moony, es ist ja aber nichts passiert“, sagte James noch einmal. „Ja, es war gefährlich. Aber wenn doch nun mal nichts weiter passiert ist…“
 

Remus gab die Diskussion auf. Er wartete bis die beiden Jungs sich auch wieder angezogen hatten, bevor er mit ihnen zurück zum Schloss ging. Er kam allerdings noch nicht wieder mit zurück in den Gemeinschaftsraum. Er und Elina gingen zurück in die Bibliothek, wo Haily, Francy und Lily saßen.
 

Haily war gerade dabei sich abzureagieren. Lily und Francy waren geschockt, wobei Lily allerdings wenig Mitleid mit den Jungs hatte, sondern eher mit Haily. Francy hingegen war nun ebenfalls wütend. Sie wollte nicht, dass Sirius etwas passierte. Warum musste der Idiot sich derart in Gefahr bringen?
 

Erst zum Mittag sahen sie die Jungs wieder. Sie machten immer noch nicht den Eindruck, als würden sie die Gefahr ernst nehmen. Angeregt schilderten sie Peter und Fay, was sie unten alles gesehen hatten und die Tatsache, dass sie den Riesenkraken doch noch gesehen hatten, fanden sie unglaublich cool.
 

Francy und Haily hatten keine Ambitionen sich zu den beiden zu setzen. Sie drehten auf halbem Wege zum Gryffindortisch wieder um und setzten sich an ihren Haustisch. Lily, Remus und Elina setzten sich mit zu ihnen. Auch sie hatten keine Lust sich die Angeberei der beiden Jungs anzutun.
 

Den Rest des Tages verbrachten sie im gemeinsamen Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Ravenclaws, während James, Sirius, Peter und Fay im Gryffindor-Gemeinschaftsraum saßen und immer noch ihr Abenteuer ausdiskutierten. Die Mädels und Remus hatten da echt keinen Bock drauf. Also wandten sie sich wieder ihren eigenen Themen zu.
 


 

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Hallo ihrs^^
 

Da bin ich mal wieder. Ich weiß, ich habe mal wieder ewig gebraucht, aber ich habe es endlich geschafft.
 

Well, das Ende dieses Kapis ist jetzt nicht sonderlich ausformuliert, aber ich bin der Meinung, dass eigentlich so relativ klar sein müsste, worüber sie sich alle so am liebsten unterhalten XDDD Von daher musste ich das nicht extra noch mal schreiben. Spielt für die Handlung jetzt auch nicht mehr so ne große Rolle.
 

Ich hab mich bei der Handlung mal vom Malwettbewerb in meinem Fanclub inspirieren lassen. Dort stand einmal das Thema "Im Hogwartssee". Niny meinte darauf hin, dass James und Sirius doch auch bestimmt auch schon mal gucken gewesen sind, wie es dort unten aussieht. Und so kam eines zum anderen^^

(www.harry-potters-welt.at.lv)
 

Zu Fay:

Sie ist ein Nebencharakter, also nicht allzu wichtig. Man könnte sie vielleicht mit Collin Creevey gleichsetzen, nur, dass sie James und Sirius vielleicht nicht ganz so verehrt. Fay wird allerdings noch den Aufhänger für einige Diskussionen bieten.
 

Zum Streitpunkt am Ende des Kapis:

Well, es kam mir so spontan. I-wie kommt mir Remus selber etwas naiv vor, zumindest am Ende. Aber sagen wir einfach, es hat einfach vorher keiner bedacht, dass die beiden so weit rausschwimmen könnten XDDD Soll ja vorkommen, dass man mal was unbedacht lässt *grins*

James' und Sirius' Reaktion finde ich allerdings recht typisch für die beiden^^
 

Ich wünsche euch dann mal wie immer viel Spaß beim Lesen und Kommentieren^^
 

lg

Haily

Hogsmeade

Am nächsten Morgen war der erste Unterrichtstag. James und Sirius hatten da allerdings offensichtlich noch keine Lust drauf. Jedenfalls machten sie überhaupt erst keine Anstalten aus dem Bett zu fallen.
 

„Sie legen es regelrecht drauf an, mit Wasser geweckt zu werden“, meinte Jaydon.

„Eigentlich ja“, erwiderte Remus. „Aber ich würde sie einfach mal schlafen lassen. Ich bin mal gespannt, wie viel sie nachher zu spät kommen werden und das ausgerechnet zu Professor McGonagalls Unterricht.“
 

Die Stundenpläne hatten sie gestern schon beim Frühstück bekommen. Dieses Jahr hatten Gryffindor und Ravenclaw zusammen Zauberkunst. Remus fragte sich, ob die Lehrer wohl ihre Erfahrungen untereinander austauschten, wenn James und Haily zusammen Unterricht hatten. Offensichtlich wollte Dumbledore von jedem Lehrer irgendwann mal eine Insider-Meinung haben. Zumindest hatten sie bisher jedes Schuljahr in einem anderen Fach zusammen Unterricht gehabt.
 

Der Montag startete bei den Gryffindors allerdings mit Verwandlungen.
 

Haily hob die Augenbrauen, als Remus, Jaydon und Peter ohne James und Sirius in die große Halle kamen.
 

„Morgen“, grüßte Haily. „Habt ihr die beiden heute nicht direkt geduscht?“

„Nein“, grinste Remus. „Ich will wissen, wie viel sie zu McGonagall zu spät kommen werden.“

„Uiii“, meinte Haily grinsend. „Wie gemein aber auch!“
 

Sie grinste Remus und Jaydon breit an. Dann fügte sie noch hinzu:
 

„Find ich gut!“
 

Remus und Jaydon grinsten zurück.
 

„Ja, das seh ich auch so“, bestätigte Jaydon.
 

James und Sirius unterdessen hatten immer noch keine Lust aufzuwachen. Mittlerweile hatten sie dazu auch nur noch höchstens fünf Minuten Zeit, wenn sie noch pünktlich zum Unterricht hätten kommen wollen. Und das rechnete das Frühstück noch nicht mit ein.
 

Erst etwa eine halbe Stunde später warf Sirius blinzelnd einen verpennten Blick auf die Uhr. Er drehte sich noch einmal auf die Seite und wollte schon noch einmal einschlafen, als die Information plötzlich sein Gehirn erreichte. Mit einem Schlag war er hell wach. Entsetzt starrte er noch einmal auf die Uhr.
 

„Scheiße!“, fluchte er. „James! Raus aus den Federn!“
 

James hob verpennt den Kopf.
 

„Was’n los?“, wollte er wissen.
 

Sirius warf ihm in der Hektik nur seinen Wecker zu, während er sich in aller Eile seinen Umhang raus suchte. James warf einen Blick auf die Uhr. Er wurde blass.
 

„Shit!“, kam es von ihm. „Gonny killt uns!“
 

Er sprang aus dem Bett, wobei er sich im Laken verhedderte und hart auf dem Boden landete. Wäre Sirius nicht selber so in Eile gewesen, hätte er sich sicher darüber lustig gemacht. So allerdings half er seinem besten Freund.
 

In einer Rekordzeit von fünf Minuten waren sie fertig angezogen und im Bad gewesen und rannten durch die Gänge zu Verwandlungen. Sie kamen ganze 15 Minuten zu spät zum Unterricht.
 

Professor McGonagall baute sich vor ihnen auf.
 

„Guten Morgen“, grüßte James peinlich verlegen. Einige seiner Klassenkameraden kicherten.

„Guten Morgen“, erwiderte Professor McGonagall steif. „Ich hatte Ihnen schon mal angeboten einen von Ihnen in eine Taschenuhr zu verwandeln. So kommt vielleicht wenigstens der jeweils andere von Ihnen pünktlich zum Unterricht.“

„Well“, versuchte sich Sirius zu rechtfertigen. „Wissen Sie, wir wären ja pünktlich gekommen. Aber da war unser Wecker, der offensichtlich auf dem Fensterbrett stehen geblieben ist und der hat einfach nicht geklingelt.“
 

Jaydon und Remus konnten sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. Damit hatte Sirius ihnen ja geradezu einen Freibrief dafür ausgestellt sie jeden Morgen mit dem Wasserkrug zu wecken. Als Jaydon sich wieder gefangen hatte, grinste er breit. Der Einladung kam er doch nur zu gerne nach.
 

James ahnte schlimmes, als er Remus und Jaydon so grinsen sah.
 

Professor McGonagall achtete nicht auf Remus und Jaydon. Sie blickte James und Sirius immer noch streng an.
 

„Dann müsste mein Angebot ja geradezu willkommen für Sie sein, wenn Sie als Uhr dann hinterher auch funktionieren“, antwortete sie.
 

James und Sirius schluckten nur. Sirius wagte allerdings noch eine Ausrede.
 

„Naja, wissen Sie wir haben da auch einen etwas anderen Wecker“, erklärte er. Er wollte schon weiter erklären, als James ihm in die Seite stieß.

„Halt einfach die Klappe!“, zischte er. Er war nicht wirklich erpicht darauf jeden Morgen unfreiwillig geduscht zu werden.
 

Remus und Jaydon dagegen fanden das unglaublich komisch.
 

„Wie schön, dass Sie mich da so unterstützen, Mr Potter“, erwiderte Professor McGonagall. „50 Punkte Abzug für Sie beide. Und nun setzen Sie sich beide schon endlich!“
 

James und Sirius pflanzten sich ohne ein weiteres Wort auf ihre Plätze. Remus grinste sie breit an.
 

„Ihr habt genau 15 Minuten und 46 Sekunden gebraucht“, freute er sich.

„Wofür?“, wollte James irritiert wissen.

„Bis ihr endlich zum Unterricht erschienen seid“, antwortete Remus schadenfroh.
 

James und Sirius waren baff. Remus allerdings schien genau das erwartet zu haben. Er fand das ungeheuer witzig. Seine beiden Freunde allerdings fanden das weniger witzig. James wandte sich gespielt beleidigt ab und schmollte.
 

Für die nächsten paar Minuten verhielten sich James und Sirius relativ kleinlaut. Das gab sich allerdings schnell wieder, als Professor McGonagall ihnen die Aufgabe gab, einen Becher in ein Tier zu verwandeln. Der umgekehrte Zauber, ein Tier in einen Becher zu verwandeln, war bereits letztes Jahr behandelt worden. Im Großen und Ganzen war es auch schwieriger einen Becher in ein Tier zu verwandeln. Nur James und Sirius sahen das komplett anders. Dass sie da weitgehend die Einzigen waren, störte sie nicht im Geringsten.
 

„Aber das ist doch so einfach, Pete!“, meinte Sirius, nachdem er Peter eine Weile beobachtet hatte, wie er verzweifelt versuchte seinen Becher zu verwandeln. Das einzige, was er bisher geschafft hatte, war dass sein Becher Fell bekommen hatte.

„Ist es nicht!“, widersprach Remus. „Und nur weil ihr das anders seht, heißt das nicht, dass alle anderen diese Meinung teilen müssen.“

„Na aber du hast es ja aber genauso geschafft, oder?“, wandte James ein. „Also ist das doch ein Beweis dafür, dass es einfach ist.“

„Repräsentiere ich vielleicht den Klassendurchschnitt?“, wollte Remus wissen. „Außerdem ist es mir genauso nicht wirklich leicht gefallen. Falls es dir nicht aufgefallen ist: ich habe, im Gegensatz zu dir, ganze fünf Versuche gebraucht. Und dann noch mal drei Versuche, um zu verstehen, wie ich das überhaupt gemacht habe.“

„Na aber wenigstens hast du es ja aber geschafft“, beharrte Sirius.
 

„Ja“, mischte sich Lily, die das Gespräch mit verfolgt hatte, säuerlich ein. „Und schön, dass ihr es auch geschafft habt. Aber anstatt alle anderen, die es noch nicht geschafft haben, runter zu machen könntet ihr ja auch helfen.“
 

Sie wandte sich wieder ab und James versuchte tatsächlich Peter zu „helfen“, wobei er dabei allerdings nicht wirklich Geduld an den Tag legte.
 

„Peter, was ist denn daran so schwer zu verstehen?“, wollte er wissen.

„Ich versteh diese Zauberstabbewegung einfach nicht“, erwiderte dieser langsam schon verzweifelt.

„Aber die ist doch gerade noch das einfachste!“, fand James und zeigte sie noch einmal vor.
 

Peter schwebten förmlich die Fragezeichen vorm Kopf herum. Remus verdrehte die Augen.
 

„James, du hast die Bewegung auch nicht wirklich erklärt“, meinte er. „Du zeigst sie einfach nur vor. Aber es wäre viel effektiver, wenn du sie dabei erklären würdest.“
 

Nun verdrehte James die Augen. Er zeigt die Bewegung noch einmal vor, diesmal aber langsamer.
 

„Also du hebst deinen Arm. Dann machst du so, dann so und dann so!“, sagte er, wobei das Wörtchen „so“ die doch etwas schwierigere Bewegung natürlich auch ganz treffend beschrieb. „Jetzt verstanden?“
 

Remus vergrub sein Gesicht in seiner Hand. Eigentlich aber, fand er James’ Erklärungsversuche mittlerweile auch unglaublich komisch. Nur Peter kam sich langsam etwas blöd vor. James wollte schon wieder was erwidern, als Professor McGonagall wieder das Wort ergriff.
 

„Ich sehe, dass einige von Ihnen den Zauber bereits hinbekommen haben“, sagte sie. „Alle anderen üben ihn bitte bis zur nächsten Stunde. Potter, Black, Sie kommen bitte noch einmal zu mir.“
 

James und Sirius verdrehten die Augen. Jetzt waren sie schon am schnellsten mit dem Zauber fertig geworden. Musste sie dann noch auf ihrem Zu spät kommen weiter rum reiten?
 

Professor McGonagall wartete bis alle anderen Schüler nach draußen gegangen waren. Dann wandte sie sich an die beiden Jungs.
 

„Ich hoffe für Sie beide, dass dies das letzte Mal gewesen sein wird, dass Sie zu spät gekommen sind“, sagte sie, noch bevor die beiden die Zeit hatten etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen. Sie wollte keine Ausreden weiter hören, also fuhr sie direkt fort. „Sollte es doch noch einmal vorkommen, wird es nicht bei den 50 Punkten Abzug pro Person bleiben, ist das klar?“

„50 Punkte?“, beschwerte sich Sirius. „Das ist Wucher?“

„Ist – das – klar?“, wiederholte Professor McGonagall in schärferen Ton.

„Ja…“, antworteten James und Sirius genervt.

„Und nun ab zu ihrem nächsten Unterricht, bevor sie dort auch noch zu spät kommen!“
 

Grummelnd gingen die beiden Jungs nach draußen. Als nächstes hatten sie Zauberkunst. Das war dieses Jahr das Fach, das sie mit den Ravenclaws zusammen hatten. Zu Zauberkunst sollten sie also dieses Jahr lieber nicht zu spät kommen, wenn sie nicht wollten, dass Haily sich über sie lustig machte. Und das konnte sie gut.
 

Es war auch nicht nötig zu Zauberkunst zu spät zu kommen, damit Haily einen Grund hatte sich lustig zu machen. Dazu reichte es auch vollkommen aus, dass Remus Haily das Ergebnis seines kleinen „Experimentes“ mitteilte. Sie fand das unglaublich witzig.
 

Aber eigentlich wollte sie ihn jetzt nicht wirklich direkt damit aufziehen. Es würde noch viel lustiger werden, wenn sie James dann damit irgendwann überraschte, wenn er nicht mehr damit rechnete.
 

Das Thema der heutigen Stunde Zauberkunst war der Vergrößerungszauber „Engorgio“. Professor Flittwick eine kleine Zaubererfigur ausgeteilt, die sie vergrößern sollten. James und Haily bewegten sich innerhalb von Sekunden in ihrem Element.
 

„Sag mal, schaffst du es nicht deine Figur größer werden zu lassen?“, wollte Haily von James wissen.
 

Er hatte sie bereits doppelt so groß werden lassen, als sie vorher war. Doch offenbar reichte ihr das noch nicht.
 

„Meine Figur ist immerhin größer als deine“, konterte James, was zwar stimmte, jedoch war der Unterschied so gering, dass das nur beim Nachmessen aufgefallen wäre.

„Ist sie nicht“, behauptete Haily und machte ihre Figur noch größer. „Hast du vielleicht einen Knick in der Optik?“
 

James vergrößerte seine Figur ebenfalls noch einmal, bevor er antwortete. Nun war seine Figur wieder deutlich größer als Haily’s.
 

„Ich nicht“, erwiderte er. „Aber du hast offenbar nen Knick in der Optik. Vielleicht brauchst du mal wieder ne neue Brille.“

„Ich nicht, aber du“, meinte Haily grinsend, nachdem ihre Figur noch ein weiteres Mal gewachsen war. Sie füllte nun ihren gesamten Platz aus.
 

James stellte seine Figur lieber vorsichtshalber gleich auf den Boden. Zwei Sekunden später hätte sie auch keinen Platz mehr auf dem Tisch gehabt.
 

„Ich weiß gar nicht, wie du darauf kommst“, erwiderte er. „Du brauchst scheinbar ganz dringend ne neue Brille!“
 

Auch Haily stellte nun ihre Figur auf dem Boden ab und ließ sie noch einmal größer werden.
 

„Kannst du das noch mal sagen?“, fragte sie ihren Cousin.

„Sicher“, antwortete James zuversichtlich, während seine Figur ein weiteres Mal wuchs. „Du brauchst offensichtlich ganz dringend ne neue Brille.“
 

Haily wollte bereits erneut kontern, als Professor Flittwick eingriff.
 

„Das genügt“, rief er. „Ich sehe, dass sie beide keine Schwierigkeiten mit dem Zauber haben. Wenn sie sich im Buch den Gegenzauber erarbeiten können, haben Sie beide die nächste Stunde frei.“
 

Die beiden grinsten breit. Haily ließ ihre Figur nun genauso groß werden, wie die von James, damit die Ausgangsbedingungen gleich waren.
 

„Ich wette meine Figur ist schneller wieder genauso klein, wie vorher, als deine“, feuerte James Haily an.

„Da träumst du von“, konterte sie grinsend.

„Ihr habt nen Knall!“, stellte Remus fest.

„Immer doch!“, grinste James.
 

Die nächsten paar Minuten herrschte zwischen den beiden zeitweilig Stille, da die beiden den Zauber erst im Buch nachschlagen mussten. Haily war ganze zwei Sekunden schneller als James. Dieser grummelte.
 

„Gewonnen!“, freute sich Haily und setzte ihre Figur wieder auf dem Tisch ab.

„Das geht aber noch kleiner!“, versicherte James.
 

Noch bevor er überhaupt ausgesprochen hatte, hatte Haily ihre Figur noch weiter verkleinert.
 

„Das sagt genau der Richtige!“, behauptete Haily gehässig.
 

James guckte für den Bruchteil einer Sekunde etwas irritiert aus der Wäsche. Dann schrumpfte aber auch seine Figur weiter.
 

„Habt ihr eigentlich noch vor, eure Figuren auf die Größe eines Staubkorns zu schrumpfen?“, wollte Sirius wissen, als Haily ihre Figur ebenfalls weiter schrumpfen ließ.
 

James und Haily sahen ihn an.
 

„Ja!“, antworteten sie schließlich todernst.
 

Dieses Vorhaben hätten sie auch tatsächlich noch in die Tat umgesetzt, wenn die Stunde nicht auch bald zu Ende gewesen wäre. Professor Flittwick hielt sein Versprechen ein, dass er allen, die den Gegenzauber sich nun bereits beigebracht hatten, in der nächsten Stunde frei gab. Dazu zählten auch Sirius, Francy, Lily und Niclaz Davice und Alex Curton aus Haily’s und Francy’s Klasse. Diese freuten sich natürlich wie Schneekönige, aber für James’ und Sirius’ Ego war das eigentlich überhaupt nicht gut.
 

Die ganze Mittagspause über prahlten sie nun damit, wie gut sie beide doch in Zauberkunst seien. Peter und die kleine Fay hingen auch quasi an ihren Lippen. Die Mädels und Remus dagegen verdrehten nur die Augen.
 

Unglücklicherweise war der Verkleinerungszauber leider auch sehr gut für Streich verwendbar. Das stellten James und Sirius im Laufe des Nachmittags sehr schnell fest. War aber auch zu lustig, wenn Mitschüler ihre Sachen plötzlich nicht mehr fanden, weil diese auf einmal so klein wurden, dass sie kaum noch zu sehen waren. Zumindest fanden das James, Sirius, Peter und Fay lustig. Remus schüttelte darüber nur den Kopf. Er wollte seine beiden Freunde aber auch nicht verpfeifen, also verbrachte er den Nachmittag lieber in der Bibliothek, zusammen mit den Mädels.
 

Niclaz Davice, Philipp DaCopa und Alex und Chris Curton gesellten sich irgendwann auch kurz dazu. Sie blieben allerdings nicht lange. Sie waren bei ihren Hausaufgaben und wollten sich lediglich ein paar Bücher dazu holen.
 

„Habt ihr Zaubertränke schon?“, wollte Niclaz von Haily und Francy wissen.

„Nein“, antwortete Francy kopfschüttelnd. „Das machen wir nachher, wenn wir mit Arrithmantik fertig sind.“

„Oh ja, das müssen wir auch noch machen“, mischte sich Chris Curton ein. „Aber es klang irgendwie kompliziert heute. Ich hab eigentlich überhaupt keine Ahnung, wovon diese Frau da eigentlich gesprochen hat.“

„Wenn ihr wollt, erklären wir es nachher“, versprach Haily. „Wir müssen hier aber auch noch durch ein paar Punkte durchsteigen.“

„Ist OK“, freuten sich die Ravenclaw-Jungs.

„Man sieht sich dann im Gemeinschaftsraum!“, verabschiedete sich Philipp.
 

Dann verließen sie die Bibliothek wieder, während sich die Mädels und Remus wieder ihren Hausaufgaben zuwandten.
 

James, Sirius, Peter und Fay unterdessen hatten überhaupt keine Ambitionen ihre Hausaufgaben zu machen. Sie streiften durchs Schloss und „übten“ den Verkleinerungszauber. Ganz beliebte Opfer waren ja die Slytherins und Severus Snape spielte da auch ganz vorne mit. Der ärgerte sich aber auch immer so schön. James und Sirius und Peter und Fay lachten sich, in ihrem Versteck kaputt.
 

Fay war auch den ganzen Abend nicht von James und Sirius weg zu kriegen. Sie bewunderte das Können der beiden und sie wollte auch so sein wie sie. Freute die beiden Jungs natürlich ungemein.
 

Die ersten Schulwochen vergingen und James und Sirius fanden immer wieder neue Streiche, die sie ihren Mitschülern spielen konnten. Und Anfang Oktober blieb es dann nicht mehr bloß bei den Schülern. Ganz langsam arbeiteten sie sich von Filch und den Hogwartsgeistern zu den Lehrern hoch, wobei ihnen Peeves natürlich tatkräftig bei half.
 

Bisher wussten auch nur Remus und die Mädels, wer hinter den Streichen steckte. Die Lehrer tappten dagegen, was das anging noch völlig im Dunklen. Bisher war aber auch noch niemand wirklich zu Schaden gekommen und die Streiche waren noch weitgehend harmlos. Also bestand auch noch kein Grund, James und Sirius zu verpfeifen. Noch!
 

Ende Oktober stand das erste Hogsmeadewochenende an. Die Drittklässler freuten sich aus unterschiedlichen Gründen darauf. Es gab dort einen Süßigkeitenladen namens „Der Honigtopf“ und der war natürlich der Hauptgrund der meisten Schüler, warum sie sich auf das Wochenende freuten. Dicht gefolgt vom Lokal „Die drei Besen“, wo es Butterbier geben sollte - besonders Lily war neugierig auf dieses Getränk. Dann wollten viele Schüler auch einfach nur das Dorf erkunden oder sich im Scherzartikelladen, ZONKO’s, umsehen und zu diesen Schülern zählten auch James, Sirius und Peter und aller höchst wahrscheinlich würde es auch nicht nur beim Umsehen bleiben.
 

„Kommst du auch mit?“, fragte James Remus.
 

Der hatte eigentlich nicht vorgehabt sich mit Scherzartikeln einzudecken, aber eigentlich hatte er nicht wirklich was dagegen mitzukommen.
 

„Warum nicht?!“, erwiderte er Schultern zuckend.

„Super!“, freute sich James. „Dann machen wir zu viert das Dorf unsicher!“

„Warum unsicher machen?“, wollte Remus wissen. „Eigentlich wollte ich mich auch noch mit Elina treffen.“

„Und ich würde mich auch gerne noch mal wieder mit Francy treffen“, wandte auch Sirius ein.
 

In letzter Zeit hatte er ziemlich wenig Zeit mit ihr verbracht und sie hatte ihn versprechen lassen, dass sie zusammen nach Hogsmeade gingen. Eigentlich wollte Francy den Tag auch alleine mit Sirius verbringen. Aber in diesem Punkt war sie leider nicht wirklich deutlich gewesen und so hatte Sirius diesen Punkt „übersehen“.
 

„Gut dann treffen wir uns halt auch mit den Mädels“, meinte James und zuckte ebenfalls mit den Schultern. War schließlich auch für ihn durchaus eine Gelegenheit mit Lily ins Gespräch zu kommen oder eventuell auch mal wieder Haily heraus zu fordern.
 

Am Morgen des Hogsmeadewochenendes trafen sie sich dann mit den Mädels vor dem Schloss. Francy hatte einmal mit den Augen gerollt, als Sirius ihr gesagt hatte, dass sie alle zusammen nach Hogsmeade gehen würden. Sie hatte dann aber noch gerade so darüber hinweg gesehen. Immerhin konnte man ja auch nicht sagen, dass er sein Versprechen gebrochen hätte. Und für das nächste Mal wusste sie dann, dass sie unmissverständlich formulieren musste.
 

Elina dagegen war es vollkommen gleichgültig, ob die anderen Jungs auch dabei waren oder nicht. Man musste allerdings auch dazu sagen, dass sie Remus ja auch fast jeden Tag in der Bibliothek traf. Und die Bibliothek schien an ihrem Eingang eine Barriere zu haben, die James und Sirius daran hinderte einen Fuß durch die Tür zu setzen.
 

„Hey Ray“, grüßte Elina Remus und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Hallo“, erwiderte er und gab ihr ebenfalls einen Kuss.
 

Auch Sirius und Francy gaben sich einen kurzen Kuss, jedoch irgendwie hatte sich Francy etwas mehr erhofft als nur einen kleinen verhaltenen Kuss. Sie sah Sirius etwas schmollend an doch der merkte es nicht. Er war schon wieder damit beschäftigt mit James rumzualbern, während sie sich zusammen auf den Weg machten.
 

„Idioten!“, murmelte Lily zu Haily und Francy gewandt.

„Ja, du hast Recht!“, erwiderte Francy und sie wurde langsam echt wütend auf Sirius.
 

Remus wandte sich zu den drei Mädels um und sah vor allem Francy fragend an. Er ahnte, was Sirius noch blühen würde.
 

Im Dorf angekommen wollten die Mädels sofort in den Honigtopf gehen.
 

„Warum ausgerechnet zuerst in den Honigtopf“, wollte James wissen. „ZONKO’s ist doch viel interessanter!“

„Sagt wer?“, erwiderte Haily und verschränkte die Arme.

„Wir!“, antworteten James und Sirius wie aus einem Munde und sie grinsten breit.

„Aber wir könnten doch auch genauso gut zu erst hier rein gehen“, mischte sich Remus ein. „ZONKO’s läuft euch ja nicht weg. Und außerdem sind wir nun einmal hier vor dem Honigtopf.“

„Ich bin auch dafür, dass wir erst hier rein gehen“, stimmte auch Peter.
 

James und Sirius sahen sich kurz an.
 

„Na gut!“, meinte Sirius.
 

Der Laden war voller Leckerein, die sie noch nie im Leben probiert hatten. James und Sirius fanden eine Schachtel mit Lutschern mit Blutgeschmack. Grinsend wandten sie sich mit einer Hand voll von denen an die Mädels und hielten sie ihnen unter die Nase.
 

„Wollte ihr welche?“, fragte Sirius und grinste nur noch breiter, als die Mädels das Gesicht verzogen.

„Ihr seit so eklig!“, schrie Lily und schlug Sirius die Lutscher aus der Hand.

„Jetzt hab dich nicht so!“, bettelte Sirius und musste auflachen.

„Dann kauft sie euch doch für euch selber!“, zischte Haily und sie sah die beiden wütend an.

„Du traust dich ja nur nicht die zu essen“, witzelte James.

„Die sind widerlich!“, entgegnete Haily.

„Wollen wir wetten?“, fragte James und grinste siegessicher.

„Nein!“ Haily stemmte ihre Hände in die Hüften und bedachte James mit einem „Iss-sie-doch-selber!-Blick“.

„Seit wann lehnst du eine Wette ab?“, wollte Sirius wissen.

„Niemand zwingt mich dazu derartig bescheuerte Wetten anzunehmen“, antwortete Haily.

„Wenn sie eine Wette nicht annimmt, dann kannst du dir sicher sein, dass sie weiß, dass sie sowieso verlieren wird“, lachte James.

„Und das ist so egal!“, mischte sich Francy ein und sie sah James feindselig an. „Die sind eklig! Und jetzt haut damit endlich ab!“
 

James und Sirius gaben sich geschlagen und wandten sich ab. Jedoch kauften sie sich trotzdem diverse solcher ekligen Nascherein. Damit konnte man auch noch ganz andere Leute ärgern.
 

Als sie ihre Taschen mit Süßigkeiten vollgestopft hatten, gingen die Mädels schon mal zu den drei Besen vor, während James, Sirius, Peter und Remus zu ZONKO’s gingen.
 

ZONKO’s war für James und Sirius vergleichbar mit dem Paradies. Scherzartikel, die sie sich noch nicht mal in ihren verrücktesten Träumen hätten vorstellen können. Ideen, auf die sie, wenn sie den Laden nicht betreten hätten, nie gekommen wären. Leider sollte eben dieser Moment auch der Beginn ihrer Karriere als die größten Unruhestifter von Hogwarts sein. Und diesen Titel würden sie auch noch in fast 20 Jahren inne haben.
 

Aus irgendeinem Grund hatte Remus plötzlich das Gefühl, dass er jetzt doch lieber bei Elina wäre. James und Sirius würden sich wahrscheinlich stundenlang nur hier in diesem Laden aufhalten können und bis sie dann sich zu den Mädels mit in die drei Besen setzen würden, könnte es noch ewig dauern.
 

Tatsächlich schienen James, Sirius und auch Peter nach nur fünf Minuten die Mädels in den drei Besen total vergessen zu haben. Begeistert stöberten sie durch die Regale und überlegten angeregt, was man damit alles anstellen könnte.
 

Remus verdrehte einmal die Augen. Nachdem er sich das Spiel noch weiteren fünf Minuten noch mit angeguckt hatte, hatte er genug von dem Laden. Er fand die Artikel sowieso nicht so toll. Also konnte er sich auch zu den Mädels aufmachen. James, Sirius und Peter bekamen gar nicht mit, dass er den Laden verließ.
 

Die Mädels hatten in der Zwischenzeit schon Butterbier für sich bestellt und unterhielten sich. Haily und Francy, die der Tür zugewandt saßen, blickten auf, als Remus sich dazu gesellte.
 

„Schon zurück?“, wunderte sich Haily. „James verbringt doch nie und nimmer nur so wenig Zeit in einem Scherzartikelladen!“

„Die sind auch noch da“, erwiderte Remus. „Sie haben nicht mitbekommen, dass ich gegangen bin und ich glaube es kann auch noch eine Weile dauern, bis die hier aufkreuzen.“
 

Er legte seinen Mantel ab und gab Elina einen Kuss. Francy wirkte ziemlich enttäuscht. Sie hatte gehofft Zeit mit Sirius zu verbringen. Aber in letzter Zeit hatten sie sich ziemlich von einander entfernt.
 

„Willst du dich aufregen?“, fragte Haily Francy, während sich Remus ein Butterbier holen ging.
 

Francy seufzte einmal. Dann nickte sie niedergeschlagen.
 

„Er hat mir versprochen, den Tag mit mir zu verbringen“, erzählte sie. „Ich hab mich so darauf gefreut endlich mal wieder Zeit mit ihm zu verbringen und dann sind erst die anderen Jungs mit dabei und dann hat er auch noch nur Augen für irgendwelche dämlichen Streiche und Scherzartikel! Er verbringt in letzter Zeit nur noch Zeit mit den Jungs und mit der kleinen Erstklässlerin. Und dann wird die Kleine auch noch mit in ihre Streiche reingezogen. Ich hab das Gefühl, dass die Jungs überhaupt kein guter Umgang für sie sind.“

„Fay hängt sich an die Jungs, weil James der Einzige ist, den sie schon kennt“, erzählte Haily. „Ich hab sie auch schon hin und wieder mal gesehen, wenn ich bei James zu Besuch war, aber ich kenne sie nur ziemlich flüchtig. Also hängt sie sich natürlich lieber an jemanden, den sie schon besser kennt. Vor allem, da sie ja muggelgeboren ist.“

„Ja, aber ich hab mich auch nicht direkt an den erstbesten Zauberer hier in Hogwarts gehängt, den ich schon seit Jahren kenne“, widersprach Lily.
 

Haily guckte sie etwas irritiert an.
 

„Du kanntest schon vor Hogwarts einen Zauberer?“, wunderte sich Elina.

„Ja, Severus wohnt bei mir in der Nähe“, antwortete Lily gleichgültig. „Er hat mich als Hexe identifiziert, aber ich hab ihm mit neun Jahren, zugegebenermaßen, nicht geglaubt. Und ich hab ihn immer gemieden.“
 

Remus war in der Zwischenzeit mit seinem Butterbier zurück gekommen und hatte sich das Gespräch mit angehört.
 

„Ich glaube James sollte nie erfahren, dass Snape in deiner Nähe wohnt“, sagte er.

„Was geht ihn das an?“, wollte Lily wissen. „Kann ihm doch egal sein.“

„Im Prinzip ist es ja auch egal“, stimmte Francy zu. „Ich wünschte Sirius hätte mehr Vernunft als James.“

„Oh ich glaube, das ist ein Wunschtraum“, meinten Haily und Remus wie aus einem Munde.

„Die sind sich von vornherein schon viel zu ähnlich“, fügte Remus hinzu.

„Warum muss er plötzlich nur noch Unfug im Kopf haben?“, beschwerte Francy sich weiter.
 

Die anderen zuckten nur ratlos mit den Schultern.
 

„Ich glaube, die Streiche werden ihn wohl grade mehr interessieren“, vermutete Elina.
 

Ein paar Tränen glitzerten in Francys Augen, doch sie ließ das Thema fallen. Sie wollte sich jetzt nicht mehr weiter darüber aufregen und wandte sich einem anderen Thema zu, um sich abzulenken.
 

Sirius, James und Peter kreuzten den ganzen Nachmittag über nicht auf. Offensichtlich hatten sie sich ganz im Zonko’s verloren, und so wie Haily James einschätzte war das auch durchaus im Bereich des Möglichen. Sie, Lily und Elina scherten sich persönlich relativ wenig darum. Francy jedoch war unglaublich verletzt.
 

„Soll ich ehrlich sein, Francy?“, meinte Lily schließlich, als sie sich alle erhoben, um ihre Butterbiere zu bezahlen und noch ein wenig das Dorf zu erkunden. „Ich glaube es ist besser, wenn du Schluss mit ihm machst. Er hat dich nicht verdient.“
 

Francy antwortete nicht. In ihr brodelte es, doch auf der anderen Seite war sie sich nicht sicher, ob dies schon ausreichte, um Schluss zu machen. Lily, Haily, Elina und Remus gingen auch nicht mehr weiter darauf ein. Sie respektierten es, dass Francy nicht weiter darüber reden wollte.
 

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Sie trafen die drei Jungs auf dem Weg zum Schloss zurück wieder. Sie gingen gemeinsam nebeneinander her, freuten sich über ihre Einkäufe und planten, was sie alles damit anstellen könnten. Die Mädels und Remus schienen sie gar nicht weiter zu bemerken und so kriegten sie auch nicht mit, dass Haily und Lily sie mit ihren Blicken quasi erdolchten.
 

Im Schloss zurück gingen sie alle zunächst einmal in ihre Schlafsäle, um dort ihre Einkäufe abzulegen. Dann sollte es auch schon Abendessen geben. Die Jungs waren etwas früher in der Großen Halle und Remus wurde von James und Sirius belagert, wo er denn gesteckt habe.
 

Die Mädels kamen nur wenige Minuten später. Haily und Lily suchten sofort Sirius und James, nur um Francy dann an den Armen zu packen und demonstrativ an ihnen vorbei zu gehen und sich einen Platz weit weg von ihnen zu suchen.
 

Nun merkten die beiden plötzlich auf.
 

„Hat Haily uns nicht gesehen?“, wunderte sich James.

„Uno momento“, bedeutete ihm Sirius und er sprang auf, und ging zu den Mädels rüber.
 

Francy hatte ihm den Rücken zugewandt und so bemerkten Haily und Lily Sirius als erste. Sie bedachten ihn mit einem Blick, der ihm eigentlich hätte deutlich machen sollen, dass er verschwinden sollte, doch diesen ignorierte er.
 

„Hey Francy“, sagte er. Sie wandte sich um. „Was ist los? Willst du dich nicht zu uns setzen?“
 

Ohne zu antworten, wandte sie sich wieder von ihm ab und aß weiter. Haily unterdessen bedachten Sirius immer noch mit nahezu tödlichen Blicken. Sirius stutzte.
 

„Stimmt was nicht?“, wollte er wissen.

„Verschwinde einfach!“, kam es von Haily, anstatt einer Antwort.
 

Er sah sie an, als wäre sie nicht mehr ganz richtig im Kopf.
 

„Warum sollte ich?“, fragte er. „Das hat wenn dann Francy zu entscheiden.“
 

Sie wandte sich erneut zu ihm um und bedachte ihn ebenso mit einem giftigen Blick, wie Haily und Lily.
 

„Lass mich in Ruhe!“, zischte sie. Er wich zurück, ging jedoch nicht.

„Hab ich dir was getan?“, fragte er.

„Solltest du das nicht selbst am Besten wissen?“, gab ihm Lily zur Antwort. „Und nun verschwinde!“

„Francy“, beharrte er.

„LASS MICH EINFACH IN RUHE!“, schrie sie ihn an.
 

Er fragte nicht weiter und ging sichtlich verwirrt zu den Jungs zurück, unter den ebenso irritierten Blicken sämtlicher Schüler und Lehrer in der Großen Halle.
 

„Was war das denn?“, wollte James wissen, als Sirius sich wieder zu ihnen setzte.

„Keine Ahnung“, antwortete dieser und sah noch einmal zu Francy zurück, die ihm nur den Rücken zuwandte und ihm keines Blickes würdigte. So sah er auch nicht, dass sie gerade stark gegen die Tränen ankämpfte. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“

„Wenn du das selber nicht weißt, dann würde ich mir, an deiner Stelle, ernsthaft Gedanken machen“, sagte Remus und blickte Sirius ernst an. Er bekam nur einen verständnislosen Blick von ihm zurück. Er verdrehte kurz die Augen. Dann erklärte er Sirius das Verhalten der Mädels. „Du hast Francy versprochen gehabt, den Tag heute mit ihr zu verbringen. Aber dann hast du die ganze Zeit nur Scherzartikel und ZONKO’S im Kopf gehabt und du bist nicht mal in den Drei Besen aufgetaucht, wo sie eigentlich die ganze Zeit noch auf dich gewartet hat. Also ich kann sie ziemlich gut verstehen, dass sie sauer ist.“

„Aber sie hätte doch mitkommen können zu ZONKO’S“, behauptete Sirius uneinsichtig. „Ich hab sie ja nicht daran hindern wollen.“
 

Remus wollte etwas erwidern, doch Sirius zuckte bereits mit den Schultern und meinte dann:
 

„Ach, sie wird sich schon wieder einkriegen.“
 

Damit war das Thema für ihn erledigt und er vertiefte sich wieder in seine Pläne mit James und Peter, was sie mit den ganzen Scherzartikeln alles anstellen konnten. Remus schüttelte resignierend mit dem Kopf. Auch er beließ es dabei. Es hätte ja doch keinen Sinn gemacht zu diskutieren.
 

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In den nächsten Tagen, machte er sich keine wirklichen Gedanken mehr darüber. James war damit beschäftigt sich auf das Eröffnungsspiel der Saison vorzubereiten und Sirius war meist mit dabei, um zu kommentieren. Wenn die beiden allerdings nicht grade auf dem Quidditchfeld anzutreffen waren, dann streiften sie zusammen mit Peter und Fay durch die Gänge und stellten so ziemlich alles auf den Kopf, was sie nur finden konnten. Dabei mit dem schier unbeschreiblichen Talent nicht erwischt zu werden. Auch Remus war hin und wieder mit dabei und versuchte immer wieder seine Freunde davon abzuhalten. Sehr erfolgreich dabei war er allerdings nicht gerade.
 

Die Mädels dagegen, hielten sich die meiste Zeit in der Bibliothek auf. Weniger um zu lesen oder Hausaufgaben zu machen, sondern mehr, um über James und Sirius her zu ziehen. Francy machte ihrem Ärger unglaublich Luft. Wenn sie sich noch vor ein paar Tagen nicht sicher gewesen war, ob es ausreichte mit ihm Schluss zu machen, dann war sie es spätestens jetzt. Wenn Sirius wenigstens versucht hätte Einsicht zu zeigen, dann hätte er vielleicht noch eine Chance gehabt. Doch die Tatsache, dass es ihn offensichtlich gar nicht zu kümmern schien, dass Francy ihn seit her anschwieg, brachte sie immer mehr zur Weißglut.
 

Schließlich hatte sie es satt. Nachdem die nächste Stunde Zauberkunst zu Ende war, packte sie ihn am Arm und schleifte ihn in ein leeres Klassenzimmer. Es war die letzte Stunde gewesen, also bestand für sie beide auch nicht die Nötigkeit pünktlich zur nächsten Stunde zu erscheinen.
 

„Redest du wieder mit mir?“, fragte Sirius, noch bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte.

„Ich habe es satt“, zischte sie, ohne weiter auf die Frage einzugehen.

„Was hast du satt?“, wollte Sirius daraufhin wissen. „Ich habe dir überhaupt nichts getan. Also was bitte solltest du jetzt satt haben?“

„Du hast seit Wochen nur noch deine dämlichen Streiche im Kopf“, warf Francy ihm vor. „Und glaub ja nicht, ich wüsste nicht, dass der ganze Unfug, der hier seit Wochen angestellt wird, auf deinen und James’ Mist gewachsen ist. Ich wollte in Hogsmeade mal wieder Zeit mit dir verbringen, weil wir vorher so wenig Zeit miteinander verbracht hatten und dann hast du mich einfach versetzt-“

„Ich hab dich nicht versetzt!“, behauptete Sirius empört. „Du hättest doch mitkommen können. Niemand hat dich davon abgehalten.“

„Im Gegensatz zu dir habe ich aber keine Lust auf deine dämlichen Kindereien“, zischte sie verärgert.

„Das hat dich vorher auch nicht gestört!“, rechtfertigte sich Sirius.

„Ich habe nur nichts gesagt“, erwiderte Francy.

„Warum dann jetzt?“

„Weil es mich, verdammt noch mal, nervt! Du hast seit Wochen nichts anderes im Kopf. Du versetzt mich in Hogsmeade und das Schlimme ist, dass es dich noch nicht einmal stört, dass ich seit dem kein Wort mehr mit dir gesprochen habe. Du hast noch nicht einmal versucht, mit mir zu reden-“

„Hab ich doch!“, empörte sich Sirius. „Du hast mich angeschrien und gesagt, ich soll dich in Ruhe lassen!“

„Ich meine, dass du in den letzten Tagen nicht einmal versucht hast, mit mir zu reden. Du hast die ganze Zeit nur Unfug angestellt und bist auch noch stolz darauf, nur weil ihr noch nicht erwischt wurdet. Aber ganz ehrlich, ich würde dir wünschen, dass ihr erwischt werdet und eine ordentliche Strafarbeit aufgebrummt bekommt. Das würde euch ganz Recht geschehen.“

„Würdest du uns etwa verpetzen?“

„Nein. Aber früher oder später werdet ihr sowieso erwischt werden, egal ob euch jemand verpetzt hat oder nicht!“

„Das wollen wir ja erst einmal sehen!“ Sirius grinste siegessicher.

„Siehst du! Du bist auch noch stolz auf dich und deine dämlichen Kindereien. Und ich habe es so unendlich satt! Es ist einfach nur kindisch und albern!“

„Du musst ja nicht mitmachen! Wir haben dich nie versucht mit reinzuziehen.“

„Ich würde auch nicht mitmachen. Ich will nur, dass ihr damit aufhört!“

„Warum sollten wir? Wenn es Spaß macht?“

„Bis jemand zu Schaden kommt!“

„Wer sollte denn zu Schaden kommen?“

„Ist doch egal, wer zu Schaden kommt. Wenn was passiert, dann hört der Spaß auf!“

„Du bist pessimistisch.“

„Das hat nichts mit pessimistisch zu tun. Ich finde es einfach nur kindisch, was du, James, Peter und die Kleine macht.“

„Ja, ich hab’s ja nun begriffen!“, sagte Sirius genervt. Es war ihm anzumerken, dass die Kritik zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder raus ging. „Sonst noch was?“

„Wenn du es begriffen hättest, dann würdest du es auch einsehen“, erwiderte Francy trotzig. „Aber du siehst nichts ein. Das seh’ ich dir an!“

„Was willst du hören?“

„Ich will nichts hören, ich will einfach nur, dass du aufhörst mit diesen Kindereien!“

„Nein, warum sollte ich?“
 

Francy wurde langsam wahnsinnig.
 

„Mir reicht’s!“, rief sie außer sich. „Wenn dir deine dämlichen Streiche wichtiger sind, als ich, dann bitte schön! Aber dann lass mich ab jetzt bloß in Ruhe. DU MACHST MICH KRANK!“
 

Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Klassenzimmer und ließ Sirius alleine zurück. Sie stürmte durch die Korridore, ohne irgendeine Ahnung zu haben, wohin sie eigentlich jetzt gehen wollte. In ihr brodelte es immer noch. Erst als sie vor der Bibliothek stehen blieb und einen Moment wieder zur Ruhe kam, wandelte sich ihre Wut in Trauer.
 

Sie lehnte sich an die Wand, wo sie zu Boden sank und einfach nur noch weinte.
 

Elina, die zusammen mit Haily und Lily in der Bibliothek auf Francy gewartet hatte, setzte sich neben Francy und nahm sie in den Arm.
 

„Hast du mit ihm Schluss gemacht?“, fragte sie. Sie konnte sich die Antwort denken.
 

Francy nickte nur. Sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten. Elina umarmte Francy mitfühlend und blieb einige Minuten neben ihr sitzen und gab Francy die Gelegenheit sich an ihrer Schulter auszuweinen.
 

„Willst du mit rein kommen?“, bot sie ihr schließlich an, als Francy sich einigermaßen beruhigt hatte.
 

Francy nickte erneut und ließ sich von Elina mit zu Haily und Lily nehmen, die Francy besorgt anblickten.
 

„Er hat dich nicht verdient“, versuchte Haily sie zu trösten und nahm sie in den Arm.

„Er ist sowieso nur ein Idiot“, pflichtete Lily Haily bei und strich Francy ihre langen Haare aus dem Gesicht.
 

Francy konnte nicht antworten. Sie war viel zu aufgewühlt. Sie setzte sich zu ihren Freundinnen an den Tisch und wischte sich stumm ihre Tränen aus dem Gesicht, was nicht ganz so einfach war, denn sie konnte sich einfach nicht gänzlich beruhigen. Sie lehnte sich an Elinas Schulter. Elina legte ihren Arm um sie und streichelte sie beruhigend.
 

„Willst du schlecht über Sirius reden?“, bot Haily Francy an. Diese schüttelte nur den Kopf.

„Nicht jetzt“, erwiderte sie mit belegter Stimme.
 

Haily, Lily und Elina schlachteten das Thema nicht weiter aus. Es war Francy schon eine große Hilfe, dass sie einfach nur mitfühlend neben ihr saßen und sie ausweinen ließen.
 

Irgendwann gingen Lily, Elina und Francy zusammen in den Schlafsaal von Haily und Francy, während Haily was zu Essen aus der Großen Halle stibitzen ging. Dann rannte sie ebenfalls hoch in ihren Schlafsaal.
 

Sirius unterdessen machte in seinem Schlafsaal seinem Ärger Luft.
 

„Ich weiß nicht, was sie eigentlich hat!“, rief er aufgebracht. „Wieso ist das ein Grund Schluss zu machen?“

„Vielleicht hätte sie ja nicht Schluss gemacht, wenn du nicht auf Durchzug geschaltet hättest“, erwiderte Remus und sah von seinem Buch auf. „Sie hat sich verletzt gefühlt. Und du hast nicht mal den Versuch gestartet, sie zu verstehen.“

„Warum muss man es verstehen, wenn sie so widersprüchlich ist?“, schlug sich James auf Sirius’ Seite.

„Ich finde nichts widersprüchliches daran“, sagte Remus. „Wenn ich ehrlich sein soll, finde ich, dass Francy Recht hat. Alles was sie wollte, war einfach nur Zeit mit Sirius allein verbringen zu können, ohne, dass sonst irgendwer sonst dabei wäre.“

„Kann sie das nicht so sagen?“, regte sich Sirius auf.

„Ich dachte, sie hat dir doch gesagt, dass sie sauer war, dass du sie versetzt hast“, antwortete Remus.

„Seit wann heißt das, dass sie nur mit ihm Zeit verbringen wollte?“, wunderte sich James. „Mal ganz davon abgesehen, hat Sirius sie ja noch nicht mal versetzt. Wir sind ja schon alle zusammen nach Hogsmeade gegangen und Francy wollte dann von sich aus nicht weiter mitkommen.“

„Sie hat erwartet, dass Sirius in die Drei Besen nachkommen würde“, erklärte Remus. „Aber er ist den ganzen Tag über nicht aufgetaucht, weil ihr die ganze Zeit nur im ZONKO’S verbracht habt. Also hatte sie den Tag über nichts von ihm. Und das hat sie verletzt.“

„Du hörst dich an wie Haily“, stellte James fest.

„Ich verbringe mehr Zeit mit den Mädels als ihr“, erwiderte Remus. „Ich bekomme, im Gegensatz zu euch, mehr mit, was in ihren Köpfen vor sich geht. Und du würdest lügen, Sirius, wenn du behaupten würdest, dass du Francys Gefühle kennst.“
 

James und Sirius fiel nichts weiter darauf ein. Sirius war immer noch sauer und er sah nicht ein, dass er was falsch gemacht haben sollte. Doch er ließ sich einfach nur noch auf sein Bett fallen und grummelte vor sich hin. James pflanzte sich ebenfalls auf sein Bett und blätterte durch den neusten Katalog der neusten Rennbesen, nur so zum Spaß. Damit war dieses Thema für die Jungs gegessen.
 

_______________________________________________________________________________
 

Hallo *winks*
 

Hier melde ich mich mal wieder. Und, ja, ich weiß, es hat dieses Mal wirklich ewig gedauert, dieses Kapi fertig zu stellen. Aber, was soll ich sagen, ich stecke einfach immer noch in einer unglaublichen Schreibkrise und ich habe keine Ahnung, wie ich sie überwinden sollte *drop*
 

Aber ich hoffe, das Kapi gefällt euch trotzdem.
 

Well, ist diesmal nicht wirklich ein Friede-Freude-Eierkuchen-Kapi (oder, um es mal mit den Worten einer ehemaligen Deutschlehrerin auszudrücken: kein Heile-Kätzchen-Kapi XD), aber ich finde, es musste so kommen.
 

Na gutti^^

Dann setz ich mich mal ans nächste Kapi, in der Hoffnung, dass ich schneller voran kommen werde, als bei diesem Kapi.

*winks*

*drück*

lg

Friedi



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Von: abgemeldet
2011-01-29T21:12:38+00:00 29.01.2011 22:12
Ich finde deine Idee und die Geschichte sehr gut.
Dazu gefällt mir dein Schreibstill
ich hoff das du irgendwann deine Schreibblockade überwinden wirst.^^
LG Steffiw
Von:  Niny
2009-09-25T20:06:53+00:00 25.09.2009 22:06
Oh ja, Hausaufgaben.
So verlernt man in den Ferien nicht gleich alles wieder XD
Wahre Worte, allein dass sie da sind, freut Remus ungemein^^

Ui, jetzt haben sie es schriftlich.
Das ist auch eine Antwort auf die Anspielung
*kopf schüttel*
Jungs, kann ich da nur denken.
Pancakes? Die habe ich in meinem Urlaub auch gegessen XD
(nurmal so am Rande ... *am kopf kratz*)

Mr Curtis, ein verbündeter.
Ja, sowas ist immer hilfreich.
Ui, alte Bücher. Sowas finde ich auch sehr interessant.
Da findet man bestimmt einiges, wenn man ganz genau sucht.
auf jedenfall haben Haily und die Jungs einiges interessantes gefunden
*da auch gerne mal drin blättern würde*
Da soll einer Sagen, die Kinder stecken die Nasen in kein Buch *grins*
Sehr vorbiltlich, jedenfalls aussen hin.

*breit grins*
Ich stelle mir gerade vor wie Remus und Elina in einem Bett nebeneinander auf dem Rücken liegen, die Hände ineinader gelegt und leise redent.

Die 13....auch meine Lieblingszahl.
Kann ich gar nicht vertsehen, dass die immer alle Angst davor haben, vor dieser Zahl.
*kopf schüttel*
Ich möchte auch einen Hauselfen haben....

"Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand von ihnen, wie Haily schon in ein paar Jahren über einen derartigen Spruch denken würde."
Was ist das denn für eine Anspielung?
Sehr interessant.

Seite 31 „Wird ich machen“
Da ist ein Fehler drin^^

Intertessant. Sie verbringen Hailys Geburtstag auf Muggel Art XD
Ich habe auch schon öfters an meinem Geburtsag gebowlt.
Aber ich bin nicht besonders gut...aber das sind doch Kegel, keine Kugeln XD die sie umwerfen müssen.

Andie und Jason, wenn die beiden später, wenn sie älter sind nicht noch ein paar werden. Passen würde es auf jedenfall. Echt süß die beiden Zwerge^^
Spielen...*hust* Das kann man auch zweideutig sehen, wenn man älter ist.

Mh, bin gespannt, was sie noch so mit dem Buch anstellt.

Cool, du hast dieses Kapitel also als Übung benutzt.
Nicht schlecht.
Schön weiter so^^

Von: abgemeldet
2009-08-22T15:16:25+00:00 22.08.2009 17:16
Süüüüüß...

Wobei ich finds nen bissl früh, allerdings ist Remus laut JKR ne ecke älter als James und co.

LG
Maria_happy
Von: abgemeldet
2009-08-22T14:40:22+00:00 22.08.2009 16:40
Yeah unterstützt die Muggel!

Dein Sirius ist echt cool!

Tolles Kapi,
LG
mARIA_HAPPY
Von: abgemeldet
2009-08-22T11:52:22+00:00 22.08.2009 13:52
Wuschelbirne^^

gleich dein erstes Kapitel ist einfach die Wucht!

lg
maria_happy
Von:  Niny
2009-07-28T18:23:08+00:00 28.07.2009 20:23
Die Größe der Familie überrascht mich immer wieder.
Da haben die Eltern echt was zu tun, obwohl die älteren Geschwister bestimmt gut erzogen wurden, zum mithelfen. Was Ken ja schon gut gezeigt hat. Mika ist wohl eine kleine freche Nervensäge, jedenfalls, kommt es bisher so rüber und das ist erst der Anfang.

Und ich dachte immer die Weasleys sind eine große Familie.

Elina ist ja eh eher unauffälig, dann klappt das mit dem Wegschelchen ja ganz gut.
Eine ganze Hauswand, da hat sie ja was zu tun.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es am Ende super schön ausschaut.
Fastzinierent, dass die Eltern noch nichts mitbekommen haben, dass Elina so talentiert ist, denn sie zeichnet ja so oft was.
Na ja, aber man hat ja bei so einer Familie nicht viel Zeit um genau auf jemanden zu achten und wir haben ja schon gelesen, dass Elina da eh etwas besonderes und sehr unauffälig ist, leider, zum leitwesen von ihr selber.

Ui, Remus will seine Freundin überraschen, wie süß.
Seine Schwester sollte froh sein, dass er überhaupt auf sowas kommt und sie besuchen will^^

Okay, damit hat sich meine kleine Frage auf Bezug des Talents u7nd Eltern ja geklärt.

Alles klar, die Vermutung mit Mika war richtig.
Das ist ja ein Satansbraten hoch zehn. Sowas ungezogenes und stressiges.
Da kann man mal sehen, wie unterschiedlich doch Geschwister sein können.
Und dabei ist er nichtmal der jüngste, dann hätte man es noch anders sehen können, so als Nesthäckchen...

*grins*
Wie süß.
Elina ist wunschlosglücklich und ihr größter Schatz sitzt daneben und schaut zu...was kann man sich eigentlich in diesem Moment noch wünschen.

Was für eine lustige Sauerei.
Das stelle ich mir lustig vor.
Das Bild, was Remus dann gemacht hat, dass kennen wir ja in FanArt Form und sehr nietlich.
Gut das man zaubern kann, den Farbe ist echt hartnäckick
*an mir herunter seh und meine kurze Haushose anseh*
Ich will auch zaubern können, dann wäre meine weiße Hose wieder weiß und nicht mit schwarzen und gelben Punkten überseht XD

Na klar, selbstgemachte Geschenke sind doch eigentlich immer die schönsten. Denn da sieht man genau wie viel Arbit drin steckt und das ist es doch, was die Libe ausdrückt. Oh ja Bilder *_*
Sowas bekomme ich aj auch gerne, aber das weißt du ja
*deine Bilder hüten werde*

*lach*
Jetzt weiß ich was du meinstest.
Ein Schloss aus Kartoffeln.
Aber mit Essen spielt man doch nicht ^^
Da hat der Papa schon ganz Recht.

Oh wie süß, oh wie süß, oh wie süß^^
Jetzt steht die kleine elina auch mal im Mittelpunkt.
Das sie rot wird, habe ich mir schon beinahe gedacht.

Genau Grillen ist Männer Sache.
Bei uns tun es auch immer nur die Männer.

Wenn man sich das so überlegt.
Müsste für die Geschwister die Schule doch der reinste Urlaub sein.
Auch für die Eltern muss es voll entspannend sein, wenn nicht alle da sind. Wobei am Ende die Familie doch das wichtigste ist und die Ferien irgendwie genießen.

*nick*
Dann stelle ich mir eben die Woche vor.
*träum*
Ja die beiden haben bestimmt eine schöne Zeit gehabt.

*Freu*
Vielen Dank für die Witmung, ich fühle mich geschmeichelt.
*drück*
*lieb hab*


Von:  Niny
2009-07-28T17:37:38+00:00 28.07.2009 19:37
Ludtiger, nennen die das, wenn Sirius auch mit kommt.
Wohl war wohl war XD

Oh ha, dann liegt dieses Versuchen wohl in der Familie.
Das Bild muss wirlich lustig aussehen. Ein Eulenmensch.

Die beiden durchkemmen semtliche Bücher in den Familienbibos, das muss ein wirklich toller Anblick sein. Da würde ich wohl auch stutzig werden.
Aber es ist ja für einen guten Zweck und ja, diese Haily...sie weiß ja schon, was sie nicht wissen. Oder sagen wir, Remus weiß, was sie nicht wissen...du weißt bestimmt was ich meine XD

Klar, dass die beiden nicht selber auf die Wilkelgasse gekommen sind.
So ähnlich amche ich das auch. Wenn ich was Suche, dann wird das Internet gefragt und wenn dass nicht weiß, gehe ich zu dem entsprechenden Laden.

Da bin ich ja gespannt, was Haily von den beiden möchte.

Ja, man muss nur wissen wie man mit dem kleinen Bruder umgehen muss. Und wenn man ein Geheimniss weiß, dass finden Kinder ja noch interessanter. Wenn nur sie was wissen.
Wobei ich es fastzinierend finde, dass es wirklich nie einer herausfindet, dass sie Animagis sind. Ausser die eingeweihten.

Oh ja, dieser Zauberspruch ist wirklich praktisch.
Mh, ob wir wirklich das werden würden, wass wir jetzt als animagi sind?
*lach*
Bin ja gespannt, wie die am Ende auf ihre Spitznamen kommen.
Wir beide haben ja auch ne Weile gebraucht, was Wuschel^^

*grins*
Alle sklar.
Jetzt muss Sirius mal für Ravenclaw Patei ergreifen.
Sehr clever, sehr clever.

Jason als Masskottchen?
Darf man denn einfach so beim Finalspiel zugucken, oder überhaupt ins Schloss?

Haily ein Rabe, wie passend.
Da ist Sirius Kommentar schon gut angebracht^^

Von:  Niny
2009-07-07T18:22:25+00:00 07.07.2009 20:22
Oh ja, das wichtigste in den Ferien ist das Ausschlafen, da kann ich die beiden Jungs wahrlich verstehen
*nick*
Aber immerhin, wenn man was unternehmen möchte und sich darauf freut, dann ist das Aufstehen relativ^^, auch wenn sie noch nciht wissen, wo es hingehen soll.

Oh, das mit Jason ist süß.
Gut, dass er noch so klein ist.

*lach*
Haily hat ja rabiate Arten, die beiden zu wecken.
Aber immerhin scheint es geholfen zu haben.
Ich hätte tierisch die schlecht Laune, glaube ich

Schwimmen üben ist gut, dass braucht der kleine.
Gut das Haily auf den Hüpferling aufpasst, sonst würde das noch mal im Chaos enden.
Denn James und Sirius kennen kein Erbarmen und hauptsache, sie haben was zum suchen und ein Abenteuer steht an XD

Das ausnehmen von Fischen ist wirklich keine schöne Arbeit.
Aber wer die nunmal "gepflügt" hat, darf auch ran.

Oh ja, ich wäre mit den beiden in den Wald gegangen.
Ich liebe Wälder und erkundige diese auch gerne. Es ist so entspannend und man entdeckt immer etwas^^

JAAAA, im Dorf von Remus
*strahl*
*schnell weiter les*
(Sorry, das Kommentar musste ich jetzt von mir geben ^///^)

Genau Katya, lenk dein kleines Brüderchen ab.
Sie versucht alles, damit ihr Bruder unter Leute/Freunde kommt.
Echt süß ^.^
Auf den ersten Blick scheint die Familie echt nett zu sein.
Ich finde es immer interessant, etwas über die Familien zu erfahren, vorallem weil die ja sonst nie so vorkommt.
Das gefällt mir, du schreibst alles schön auf und lässt nichts aus^^

Remus denkt zu viel.
Bloß nicht zu viel sagen, der verstrickt sich.
Und dann dieses passende Buch ... danebengefallen ...
Tja, wenn man nicht mit Besuch rechnet.
Echt blöde Situation für den kleinen Remus.
Tja, wie war das Haily durchschaute sowas schnell...schon längst passiert o.O
*auf meinen Kalnender schau*
Wie passent, heute ist Vollmond.
*lach*
Das passt ja jetzt echt gut, wärend ich dieses Kapitel lese.

Sowas nennt man mit der Tür ins Haus fallen.
Jetzt ist, wie du schon so schön sagtest "Die Katze aus dem Sack"
Kein Wunder, das er so fassungslos ist.
Gut das Haily die Jungs nicht verraten hat, wer weiß, ob Remus sich dan jemals wieder getraut hätte, diesen unter die Augen zu treten.
Bei Haily war es zu spät.

Ähm, tja das war wohl nichts.
Ein wenig üben...tja...sie hat es mit Jason doch auch schon geübt, da kann sie mit Remus ja gleich weitermachen XD

Damit hätten sie quasi das Monster schon gefunden.
Ohne Worte, sag ich jetzt mal lieber.
Die Diskutieren genug. Gut das es Haily gibt.

Jetzt bin ich gespannt, ob du auch bald das Kapitel schreibst, wo James und sirius erzählen, dass sie Remus Geheimniss bereits kennen.

Auf jedenfall hast du Recht gehabt und dieses Kapitel hat mir Spaß gemacht. Und es war echt super^^
Aber das ist bei mir ja auch nicht schwer.
*gar kein großer Remus Fan bin*
*kopf schüttel*
Von:  Niny
2009-06-22T19:41:22+00:00 22.06.2009 21:41
*es entlich geschafft hab*

IIEEE Abschlussprüfungen.
Der Horror jeden Schülers, na ja....unsere Helden brauchen sich davor wohl auch nicht fürchten. Der einzige der Panik haben müsste ist Peter XD

Streiche als Lernhilsmittel, mh...gar nicht so dumm.
Das nennt man praktische Übung.
Aber dass sie gemeinsamme Sache mit Peeves machen *staun*
Nicht schlecht, dazu gehört auch Mut. Denn er verwendet sowas ja bestimmt auch gerne gegen Komplizen.
Aber es scheint ja gut zu funktionieren, Punkt für die beiden Rumtreiber.

Das mit Dumbledore war auch gut XD
So einfach geht es mit den Schulregeln.
Mh, obwohl es auf einer Art auch ein Kompliment ist, denn nur wegen Sirius und James wurden Veränderungen in den Regeln vorgenommen, wer kann sowas schon von sich behaupten.

Geschichte der Zauberei wäre auch mein Hassfach gewesen. Dadurch, dass es so langweilig ist, muss man so viel selber nacharbeiten und echt lernen...obwohl, wenn es interessante Themen sind *in der Schule manchmal Geschichtwe sogar geliebt hab*

*lach*
Da ist Eragon wieder
*freu*
Hoffentlich lassen die sich davon nicht zu sehr ablenken.
...ach, das schöne Männergespräch zu zeichnen, wäre doch mal was
*auf boden lieg und lach*
Ich stelle mir die Szene gerade in Bildern vor.

Oh, die Pokalfeier. Ich bin gespannt, welches Haus gewinnt
*schnell weiter les*
Cool, die Raben haben gewonnen^^
Und die Slytherins sind auf Platz vier.

Wenn die Sommerferien beginnen, tut mir Sirius immer voll leit.
Er muss sich ungefähr genauso fühlen, als wenn Harry später immer wieder zu den Dursleys zurück muss.

Ich bin jetzt schon auf das Kapitel gespannt, was irgendwann kommt, wenn Remus erfährt, dass seine Freunde schon längst wissen, was mit ihm los ist.

Oh, einmal die Frau mit den Süßigkeiten sehen und viele leckere Sachen kaufen
*träum*
Aber Versuchskaninchen möchte ich bei den beiden auch nicht sein XD

Remus hat eine Schwester von dir bekommen?
Wie süß^^
Ich hoffe sie ist ganz lieb zu ihrem Brüderchen.

Ich weiß gar nicht mehr, in welchem Schuljahr Sirius entgültig zu James zieht. Aber auf jedenfall ist es dass beste, was ihm passieren konnte.

Kurz und knapp, es war wieder ein schönes Kapitel^^


Von:  Veilchen
2009-05-14T19:23:13+00:00 14.05.2009 21:23
toller kapitel XD
gefällt mir gut ^^

mach weiter so


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