The dark Side of my Soul von BlackWingsOfPhoenix ================================================================================ Kapitel 1: As the fate decided ... Part I ----------------------------------------- 1.Kapitel As the fate decided ... Part I Langsam wie kleine Sterne fielen erst nur wenige, doch mit der Zeit wurden sie immer mehr. Immer mehr Flocken fielen zu Boden und bedeckten alles unter sich. Sie verdeckten alles, dass Gute wie auch das Schlechte. Nichts war zuhören. Die weißen Flocken schienen selbst die Geräusche der Autos, die auf zahlreichen Straßen fuhren zu verschlucken. Eine unheimliche Ruhe, die nicht wirklich schien. Die nicht wirklich schien, weil es in einer Millionenmetropole wie Moskau einfach nicht ruhig sein konnte. Menschen drängten sich noch um diese Uhrzeit auf den zahlreichen Straßen und in den Geschäften. Selbst die nun schon dicken Schneeflocken trieben sie nicht zurück in die Häuser. Die Stadt schlief nie. Weich und sanft fiel der Schnee auch in dem kleinen Park weit ab von dem normalen Treiben. Fast schon gespenstische Stille hatte sich auf diesen Ort gelegt. Keine Fußspuren waren auf den Wegen, die man durch den immer mehr ansteigenden Schneefall kaum noch von der Parkfläche unterscheiden konnte, zu sehen. Weder von Tieren, noch von Menschen. Auch sonst regte sich nicht viel. Kein Baum der sich im Wind bewegte, kein Tier das im Dickicht herum lief, nur das leise, tapsende Geräusch von Schritten. Nur wer gut hinsah konnte die kleine Gestalt erkennen, die langsam und verloren den verschlungenen Pfaden des Parks folgte. Tief das Gesicht in einem weißen Schal vergraben, sah das Kind gedankenverloren auf dem Boden. Es war keine Zeit für den Jungen um mit seinen sieben Jahren zu dieser Uhrzeit hier herum zulaufen, doch störte es eh keinen. Nicht einmal seine Eltern, die wahrscheinlich noch nicht einmal bemerkt hatten, dass er weg war. Nur sein Lehrer würde ihn jetzt wahrscheinlich suchen und über ihn fluchen. Seine Eltern waren wie jeden Nacht nicht zuhause. Er wusste wo sie waren. Er wusste was sie machten. Und er verstand es nicht, wollte es nicht verstehen. Er liebte seine Eltern ohne Frage, aber immer ließen sie ihn allein und dafür hasste er sie. Er hasste sie dafür, dass sie von ihm verlangten es ihnen gleich zu tun. Er hasse sie für die vielen Stunden in denen er üben musste, üben musste damit wenn er alt genug war, genau wie sie auf die Jagd gehen konnte oder eher er musste. Er wollte es nicht. Er verstand es nicht, sah keinen Sinn darin. Wieso sollte er diese Wesen, Upiry wie seine Eltern sie nannten, jagen? Nur weil sie Menschen umbrachten? Es ergab für ihn keinen Sinn. Die Menschen töteten sich doch auch gegenseitig. Klar es gab andere Menschen die diese dafür umbrachten, aber war es nicht so, dass dies in vielen Ländern verboten war? Eigentlich doch ungerecht. Immerhin waren diese Wesen doch fast wie sie, wenn auch nur fast. Er hatte viel über sie gelesen. Seine Eltern waren begeistert gewesen, immerhin sind sie eine der größten Vampirjägerfamilien der Welt, hatten einen Ruf zu verlieren und so waren sie umso begeisterter, als ihr Sohn auf einmal so ein Interesse an seiner Berufung fand. Ihr Sohn sollte genauso wie seine beiden großen Geschwister ihr Erbe antreten und es an seine Kinder weiter geben. Doch er las nicht die dicken Wälzer, weil er die Vampire vernichten wollte. Nein, er lass über sie, weil sie ihn faszinierten. Sie hatten es geschafft die Zeit zu überwinden. Sie lebten ewig. Und die Bilder, sie zeigten Vampire, Vampire die schöner waren als jeder Mensch. Sie waren nahezu perfekt. Vampir. Er hasste den Namen, die Menschen verbanden mit ihm nur Böses. Er fand es nicht richtig. In so vielen Büchern standen das sie Manieren, Regeln und anderes hatten, das sie keine blutrünstigen Monster waren. Kainskinder. Ja, das passte viel besser. Er mochte den Namen und wenn er sich richtig erinnerte, hatte er den Namen mal in einem der vielen Bücher gelesen. Für ihn waren diese Wesen kein Vampire sondern Kainskinder, stolze, zurückgezogene und missverstandene Wesen. Leise seufzte er. Wie gut das Keiner seine Gedanken kannte, seine Eltern wären alles andere als begeistert, immerhin sollte er sie irgendwann einmal jagen und nicht von ihnen fasziniert sein. Aber es war nun mal so, sie faszinierten ihn. Vampire, er kannte sie bis jetzt nur aus Bücher, aber er wollte sie in Echt sehen. Es war so irreal und doch war es real. Doch bis er einmal einen sehen würde, würde es noch dauern. Wahrscheinlich würde er einen erst sehen, wenn er diesen töten musste und davor graute es ihn jetzt schon. Vampire zeigten sich nicht einfach so. Sie waren wachsam. Kurz ließ er seinen Blick über den ruhig daliegenden Park schweifen. Eigentlich dürfte er überhaupt nicht hier sein, schon gar nicht in der Nacht. Selbst am Tag durfte er nicht einfach alleine raus. Seine Eltern meinten es wäre zu gefährlich, starke Vampire konnten sich auch am Tag bewegen und so wäre die Gefahr zu großen einem von ihnen in die Falle zu laufen, vor allem weil er der Sohn einer Vampirjägerfamilie war. Immer war er entweder in Begleitung seiner beiden Geschwister oder seines Lehrers draußen. Nie alleine. Außer heute. Heute hatte er sich mitten in der Nacht heraus geschlichen. Es hatte ihn einfach an die frische Luft gezogen. Als er nichts in seiner Umgebung ausmachen konnte, legte er seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Sachte fielen ihm die weißen, weichen Schneeflocken auf die blasse Haut. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Es tat gut zu fühlen wie die Flocken schmolzen und die entstandenen Wassertropfen ihn kitzelten, wenn sie seine Haut herunter liefen. Es beruhigte ihn. Doch plötzlich riss er seine Augen auf. Er hatte nichts gehört, aber etwas gespürt. Etwas gespürt was ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Langsam lies er seinen Kopf wieder sinken und drehte sich schnell um. Nichts. Und dabei hatte er doch etwas hinter sich gespürt. Doch der Park lag ruhig und still wie auch schon vorher. Er wollte schon erleichtert ausatmen, als sein Blick auf den Schnee ein paar Meter vor ihm fiel. Leichte Fußspuren waren in diesem zuerkennen, die ein paar Meter vor ihm endeten. Seine eigenen konnten es nicht sein, denn die hatte der Schnee schon wieder unter sich begraben. Doch was ihn besonders störte, war dass die Fußspuren zwar dort endeten, aber weder eine Spur wieder zurück führte, noch das die dazu gehörige Person dort stand. „Suchst du mich?“ Erschrocken fuhr er herum und stolperte ein paar Schritte zurück. Vielleicht vier Meter vor ihm stand ein Junge, einige Jahre älter als er selbst. Wahrscheinlich 17 oder 18 wie sein ältester Bruder. Die schwarzen Haare, die ihm bis zu den Schulterblättern reichten, fielen ihm teilweise ins Gesicht und verdeckten so die rechte Gesichtshälfte. Das violette Auge, welches nicht unter seinen Haaren verborgen war, blitzte ihn belustigt und interessiert an. Ansonsten hatte er einen schlanken Körper der in einen langen, schwarzen Mantel gehüllt war. „So erschrocken?“ leiser Spott schwang in seiner Stimme mit und langsam kam er ein paar Schritte weiter heran. „Was sucht ein kleiner Junge wie du, hier im Park um diese Uhrzeit?“ Doch der kleinere antwortete nicht, starrte nur seinen Gegenüber weiter an. War regelrecht von der ungewöhnlich blassen Haut, die noch blasser als seine eigene war, von dem seltsam glänzenden Auge und der gesamten, nicht normalen Ausstrahlung fasziniert. Er wusste wer hier vor ihm stand. Er wusste das er in Gefahr sein könnte und doch, ... er verspürte keine Angst. Neugierig legte er seinen Kopf schief, als er den ersten Schreck überwunden hatte und musterte den Anderen noch einmal. Es stimmte was man sich sagte. Kainskinder waren wirklich wunderschön, etwas Besonderes und mit nichts zu vergleichen. „Gefällt dir was du siehst?“ raunte der Vampir leise dem Jungen ins Ohr und lächelte vergnügt, als er merkte wie sich dieser leicht versteifte. Erschrocken zog der Kleinere die Luft ein. Er hatte gar nicht gemerkt wie der Vampir näher gekommen war und sich vor ihn hingekniet hatte. Leise hörte er den heißen Atem auf seinem Hals, kalt und heiß lief es ihm den Rücken runter. Es war keine Angst, eher Freude oder gar Euphorie. „Ja“ hauchte er kaum hörbar und schloss die Augen. Eine Weile regte sich keiner von beiden. Angespannt wartete der Junge, darauf was passieren würde. Er wusste es. Er wusste es von seinen Eltern, Geschwistern, seinem Lehrer und allen anderen. Er war jetzt näher dem Tod als dem Leben. Schließlich war es der Vampir der sich als erster wieder bewegte. Leicht legte er seine Hände auf die Schultern des Jüngeren und schob ihn ein kleines Stückchen weg. Interessiert musterte er ihn und er war überrascht, überrascht über das Aussehen des Jungen. Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Die blutroten Augen, die er bei einem Menschen nie zuvor gesehen hatte, sahen ihn neugierig, ohne jede Angst an. Die silbernen Ponyfransen mit dem leichten Blauschimmer hingen ihn ins Gesicht und auch über die Augen. Hinten im Nacken wurden sie zu einem tiefen schwarz. Die Haut des Jungen war ungewöhnlich blass, als ob dieser nie in die Sonne kam, fast schon so blass wie seine eigene. Der kleine schmale Körper war in einen weißen, dicken Mantel gehüllt und um den Hals lag locker ein ebenso weißer Schal. Einen Moment bleib sein Blick auf dem schmalen Hals hängen. Er sah die Hauptschlagader, die bläulich unter der blassen Haut hervor stach und er hörte den schnell rauschenden Puls. Kurz schloss er seine Augen und als er sie wieder öffnete, lag sein Blick wieder auf dem Gesicht des Jungen. Es war noch zu früh. Er würde warten müssen. Leicht legte er die rechte Hand auf die Wange des Jüngeren und lächelte ihn beruhigend an. Ohne dass dieser es bemerkte oder sein Einverständnis dazu gab, drang er vorsichtig in dessen Geist ein. Langsam und sachte, er wollte nicht die Seele des Jungen verletzten, sondern lediglich etwas nachprüfen. Begeistert blitzten seine Augen auf. Er hatte gefunden was er gesucht hatte und war äußerst zufrieden. Es hatte sich gelohnt den Jungen zu beobachten. Eigentlich eine lästige Aufgabe und bei diesem auch eine gefährliche, wenn man bedachte zu welcher Familie der Rotäugige gehörte, aber bei ihm war es wirklich interessant gewesen. Der Junge war seltsam, für sein Alter schon teilweise viel zu ernst und nachdenklich. Er hatte sich nicht in den Mund legen lassen das Vampire schlecht waren. Nein, im Gegenteil, er war von ihnen fasziniert, so fasziniert wie der Vampir gerade vor ihm. Er war der Jüngste der Familie, aber anscheinend auch der gescheiteste von ihnen. Lange hatte der Schwarzhaarige schon überlegt wie er an ihn rankommen sollte. Die Hiwataris waren nicht dumm und ließen ihn bewachen wie einen Juwel. Eigentlich ein passender Vergleich. Sie wussten sehr wohl, dass ihr Sohn alles andere, als von den Vampiren abgeneigt war und machten sich Sorgen, doch das würden sie sich bald sparen können. Der Plan war schon gemacht und in ein paar Nächten würde es die Vampirjägerfamilie nicht mehr geben. Sie hatten sich mit den Falschen angelegt und das würden sie schon bald bereuen. Sanft strich er dem Kleinen durchs Haar und zog ihn in seine Arme. „Du weißt das du keine Angst vor mir haben braucht, nicht war Kai?“, säuselte er dem Jungen ins Ohr und strich ihm weiter durchs Haar. Als Antwort bekam er nur ein leichtes Nicken, viel zu sehr war Kai von der Nähe des Vampirs und der Kälte die dieser ausstrahlte überrascht, um überhaupt ein Wort heraus zu bekommen. Dass dieser seinen Namen kannte, ohne dass er diesen genannt hatte, wunderte ihn nicht. Zum Teil, weil er gerade viel zu sehr auf was anderes konzentriert war und zum anderen, weil er aus den Büchern manche der Fähigkeiten von den Vampiren kannte, dass der Vampir diesen schon von vornherein kannte, konnte er nicht wissen. „Das ist gut. Mein Name ist Karashin. Merke ihn dir gut, denn wir werden uns wiedersehen.“, sprach er leise weiter und drückte den kleinen Körper noch etwas stärker an sich. „Ich werde dich heute gehen lassen, doch wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich das nicht tun.“ Wieder schob er den Rotäugigen von sich und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Erzähl niemanden von unserem Treffen, es ist unser kleines Geheimnis“ Ergiebig nickte der Junge und zog seine Mundwinkel etwas hoch. „Geh jetzt nach Hause.“ Langsam erhob sich Karashin und wuschelte Kai leicht durch das vom Schnee schon feuchte Haar. „Wann kommst du wieder?“ leise, fast schon zerbrechlich war die Stimme des Rotäugigen zuhören. Leicht überrascht stellte der Schwarzhaarige fest, wie weich und bittend die Stimme geklungen hatte, die sonst so kalt und abweisend klang. „Wenn du älter bist und dann werde ich dich mitnehmen, aber wir sehen uns schon bald wieder.“,flüsterte er und strich dem Kleineren lächelnd die Ponyfransen wieder aus dem Gesicht. „Jetzt wäre es noch zu früh. Geh jetzt nach Hause und vergiss nicht. Weder mich noch mein Versprechen.“ Kurz sahen ihn die blutroten Augen leicht verunsichert an, doch dann glänzten sie entschlossen und mit einem eifrigen Nicken, drehte sich der Silberhaarige um und rannte den Weg zurück den er gekommen war. Er war aufgeregt. Er hatte endlich einen Vampir getroffen. Einen echten Vampir und mit diesem hatte er ein Geheimnis und auch noch ein Versprechen von ihm. Leicht spottend sah er Kai hinterher. Menschen waren so leicht gestrickt und doch, der Junge war anders. Er verstand mehr, glaubte mehr und sah mehr als andere. Der Junge würde sich gut machen. Aber es würden noch einige Jahre und Ereignisse dauern. Und einer dieser Ereignisse würde schon in wenigen Nächten stattfinden und den Jungen prägen. Geschmeidig drehte er sich um und verschwand. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Anmerkung: Upiry(russ.)-Vampir Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)