Fly von Lillys (ShikaIno) ================================================================================ Kapitel 1: Fly -------------- Fliegen In einem Moment kann sich alles ändern Fühle den Wind auf deinen Schultern Für eine Minute kann die Welt warten Lass das Gestern los Ino stand am Fenster und schaute raus. Raus in die Dunkelheit. Sie öffnete leise das Fenster und lehnte sich etwas über und schnupperte die frische Nachtluft ein. Sie schloss erschöpft die Augen und winzige kleine Tropfen rannen ihrer Wange hinunter. Die Yamanaka weinte stumm. Das was sie eben gehört hatte, nahm ihr den Boden unter den Füßen buchstäblich weg. Es war schrecklich. Sie wollte vergessen und die Zeit zurück drehen. Sie verzog den Mund zu einer Grimasse und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. Doch sie konnte nicht wirklich stumm sein, dazu saß der Kummer viel zu tief. Sie schluchzte und ballte die Hände zu Fäusten. Kannst du es hören? Kannst du es in deiner Seele spüren? Kannst du dieser Sehnsucht vertrauen? Nimm die Kontrolle Sie ließ den Kopf hängen und wollte sich wieder gerade hinstellen und das Fenster schließen, als sie eine vertraute Stimme aufhorchen ließ. „Ino?!“ Die Angesprochene kniff die Augen etwas zusammen und sah einen jungen Mann im Schatten der Bäume stehen. Nur durch das Licht, das von ihrem Zimmer ausging, konnte man Shikamarus Umrisse erkennen. „Shikamaru?“, Ihre Stimme hatte nicht diese Festigkeit, die sie sonst immer ausstrahlte. Nein, man konnte deutlich heraushören, dass etwas nicht stimmte. Der Nara ging aus seinem Versteck hervor und stellte sich unter das Fenster. Seine Züge um den Mund waren leicht verbittert. „Es tut mir leid, dass-“ „Nein!“, winkte Ino ab. „Es ist ok, du musst… Es muss dir nicht leid tun!“ Shikamarus Anteilnahme trieben ihr wieder neue dicke Tränen in die Augen. Hastig wischte sie diese wieder weg. „Danke….“, murmelte Ino und stellte sich gerade hin und wollte das Fenster schließen, doch etwas hielt sie auf. Shikamaru. Er hockte auf dem Fenstersims und war mit einem Satz in ihrem Zimmer. Ino sah ihm nicht in die Augen, sondern schloss sie lieber. Ihre Hände suchten an der Wand Halt, doch was sie spürten, ließ Ino erröten. Shikamaru hatte ihre Hände in seinen umschlossen und drückten diese leicht. „Wollen wir etwas nach draußen gehen?“ „Von mir aus.“ Shikamaru legte einen Arm um sie und drückte sie etwas an sich, sprang und landete sanft auf dem Boden, sodass sich die junge Frau in seinen Armen nicht erschreckte. Lass deine Bedenken alleine Finde einen Traum, dem du folgen kannst Erreiche etwas, auch wenn nichts da ist Und die Welt fühlt sich leer an Ino bemerkte kaum diesen kurzen Flug. Sie öffnete erst ihre Augen, als sie einen Meter gegangen waren. Der Mond beschien sie hell, als sie etwas außerhalb von Konoha auf einer Wiese spazieren gingen. Shikamaru zog erst dort den Arm zurück und ließ ihn baumeln. Es war eine schöne sternenklare schwarze Nacht. Obwohl er lieber die Wolken beobachtete, mochte er auch das Zuschauen der Sterne. Aber heute schaute er lieber nach Ino. Gut, er war nicht ganz freiwillig hier. Inos Mutter hatte ihn gefragt, ob er sich nicht einmal um sie kümmern wollte. Und er hatte zugesagt. Ino zitterte leicht und lehnte sich an ihn und legte die Hand auf seine Brust. Ihre Nähe war ihm etwas komisch, aber er ließ es zu. „Ino?“, fragte er leise. „Mh?“ „Ich wollte-„ „Ist ok…Ich hatte es doch schon gesagt. Ich bin froh, dass du da bist, ob du wolltest oder nicht!“ Wusste sie davon? Plötzlich bekam der junge Mann Schuldgefühle sich selbst gegenüber. „Ino, ich-„ Sie schnitt ihm schon wieder das Wort ab. „Ich freue mich, dass du da bist. Wirklich.“ Er wollte etwas ganz anderes sagen, doch als er sie leicht lächelnd im Mondschein sah, zerriss es ihm das Herz. Er war eher der gemütliche Ninja, doch er konnte, wenn es seine Freunde Hilfe gebrauchen konnten, auch sehr hilfsbereit sein. „Ino, nun lass mich ausreden, ja?“ Er legte seinen Zeigefinger auf ihre weichen Lippen und unterdrückte den Impuls sie dort wieder wegzuziehen. „Ich wollte dir nur mein Beileid wünschen, es tut mir Leid wegen deinem Vater!“ Inos Lächeln erstarb. Sie schaute schnell weg und schluckte den Klos hinunter. „D-danke.“ Shikamaru reichte ihr ein Taschentusch, als er Schluchzgeräusche hört. Das war ihm schon wieder zu nervig, aber er wollte sie nicht allein lassen. Dazu mochte er sie zu sehr. Hatte er ihr das schon einmal gesagt? Er kramte in seinem Gedächtnis nach so etwas Ähnlichem, aber fand nichts. Sie beide blieben stehen und er legte seine Hände auf ihre Schultern. Shikamaru sah in ihre blauen großen schönen Augen, die er an ihr mochte. Und wenn du dich schlecht und allein fühlst Renn einfach weg Vertrau dir selbst und gebe nicht auf Du weißt es besser als alle anderen Ino hielt seinem Blick nicht stand und schaute verlegen und traurig aufs Gras. „Hör bitte auf zu Weinen!“ Mit einem Ruck fand sie sich in seinen Armen wieder. Röte stieg in ihr auf. „Shikamaru!“ Er hörte nicht seinen Namen, denn er fing an zu reden. „Ino, ich muss dir etwas sagen. Unterbreche mich jetzt bitte nicht, ok? Ich möchte nicht, dass du jetzt traurig wirst, das würde dein Vater auch nicht wollen, oder? Also….Ich auch nicht, wenn ich wüsste, dass du gerade Tränenaufgelöst vor mir stehst. Du siehst viel hübscher aus, wenn du lächelst, ja? Tust du mir den Gefallen?“ Ino riss sich abrupt los und starrte ihn nun an. Ihre Röte war wieder verschwunden. Heiße Tränen rannen ihrer Wange hinunter und sie stolperte einen Schritt zurück. „Was weißt du schon? Du hast nicht dein Vater verloren, oder? Also red keinen Müll!“ Ino drehte sich um und rannte die Wiese zu dem Wald entlang. Shikamaru schaute ihr verdattert hinterher. Er fand Frauen einfach zu stressig und nervig, doch er wollte sie nicht gehen lassen. So nicht. Etwas hinderte ihn daran. Seine Beine entwickelten ein Eigenleben und rannten ihr, Ino Yamanaka, nach. Kannst du es hören? Kannst du es in deiner Seele spüren? Kannst du dieser Sehnsucht vertrauen? Nimm die Kontrolle Ino versuchte ihren Verfolger abzuschütteln, doch dieser war schneller. Er griff nach ihrer Hand und brachte sie zum Stehen. „Ino…bitte!“ Sie machte sich nicht die Mühe die Tränen zu verbergen oder sie wegzuwischen. Wieder drückte Shikamaru Ino an sich und strich ihr übers Haar. „Schrei, schlag mich, aber bitte hör auf zu weinen! Bitte!“, er klang fast schon flehentlich. Ino ging seinen Wunsch nach und schlug mehrmals verzweifelt auf seine Brust und schrie laut auf. Sie ließ gerade diese unfassbare Wut los. Wut auf sich selber, Wut auf ihren Vater. Ihr Gegenüber ließ es sich wortlos ergehen. Er war froh, dass sie ihre Trauer Ausdruck verlieh. Nach einiger Zeit wurde sie mit ihren Bewegungen langsamer und hörten dann bald ganz auf. Flieg Öffne den Teil von dir, der sich verstecken will Du kannst glänzen Vergesse die Gründe wieso du nicht leben kannst Fang an zu Fliegen Flieg Vergesse die Gründe wieso du nicht leben kannst Und versuche zu probieren, denn es ist deine Zeit Zeit zu Fliegen! Shikamaru zog sie enger an sich, sodass er ihrem Herzschlag lauschen und fühlen konnte. Vorsichtig legte er sein Kinn auf ihren Kopf und schloss die Augen. Ino genoss diese Umarmung und kuschelte sich wortlos an ihn. Ja, vielleicht hatte er Recht. Vielleicht wollte ihr Vater sie nicht trauern sehen. Das würde er bestimmt nicht wollen. Kurz schaute Ino auf und Shikamaru sah sie an. In seinen Augen glitzerte es. Das war ihr noch nie aufgefallen. Es gefiel ihr. „Danke Shikama-„ Weiter kam sie nicht, denn dieser legte sachte seine Lippen auf ihre. Er schloss die Augen. Sie tat es ihm gleich. Irgendwie war dieser Kuss unerwartet, aber zu schön um ihn zu beenden. Das dachten wohl beide, denn sie hörten erst gar nicht mehr auf. Shikamaru vertiefte erst etwas zaghaft den Kuss und als Ino im Einlass bot, gewann er wieder an Selbstsicherheit. Erst nach einer Weile ließen sie voneinander ab und schauten sich tief in die Augen. „Weinst nicht mehr? Versprichst du es mir? Sonst wird es zu nervig!“ Ino lächelte und schüttelte dabei den Kopf. „Nein, ich werde nicht heulen, denn ich weiß, dass mein Vater das nicht gewollt hätte….Und du auch nicht!“ So kannte sie ihren Teamkamaraden. Das beruhigte sie. „Dann lass uns jetzt nach Hause gehen!“ Er griff nach ihrer Hand und beide gingen eng beieinander geschmiegt nach Hause. Durch Shikamaru lernte sie mit der Trauer umzugehen, und das liebte sie an ihm. Diese Standfestigkeit. Durch ihn wurde sie wieder wie die alte Ino. Nur mit einem Unterschied. Shikamaru wachte über seine Freundin und beschütze sie so gut es ging mit seinem Leben, um nicht dieselbe Trauer zu haben, wie Ino bei ihrem geliebten Vater gehabt hatte. In einem Moment kann sich alles verändern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)