Love is thicker than Blood von sweetmilka (Hold me, Thrill me, Kiss me, Kill me (neue version in bigotry hochgeladen^^)) ================================================================================ Kapitel 15: Delirious --------------------- Sie fuhren durch die Stadt und Jareth mied alle Ecken und Plätze, an denen seines Wissens nach die Blacks häufig patrouillierten. Und tatsächlich gelangten sie so ziemlich bald und ungehindert über die Stadtgrenze und Jareth atmete auf. Immerhin, soweit waren sie schon einmal gekommen. Und Jareth fuhr weiter bis zu einem Außenbezirk, der durch die Kämpfe und Zerstörungen durch ein breites, totes Band, genannt Deathbelt, abgeschnitten war und nun mehr Dorfcharakter ausstrahlte. Hier lebten nicht viele Menschen, meist ziemlich abstruse Gestalten, als harmlos eingestufte Außenseiter, die hier Ruhe und ihren Seelenfrieden suchten und keinen Neuling nach dem 'Woher' und 'Warum' fragten. Hierher kam eigentlich nie ein Black. Der Weg lohnte sich meist nicht, denn hierher kamen viele Gesuchte gar nicht erst. Jareth lenkte den Wagen durch die leicht ramponierten Straßen und orientierte sich. "So, da wären wir. Wir müssen nur noch das schmuckste kleine Fleckchen hier ausmachen und dann können wir uns hier niederlassen.", meinte Jareth, nun schon wieder besser gelaunt. "Und keine Sorge: von innen sieht hier, wie so häufig, alles besser aus." "Ich weiß.", meinte Frey nur. Er hatte auch schon einmal in einem Außenlager gelebt, als seine Familie noch gelebt hatte. Es war ein anderes gewesen, welches näher an der Stadt gelegen hatte. Nun existierte dieses Außenlager nicht mehr, da es im Bezirk des Deathbelt gelegen hatte und diese Lager durch die Blacks einfach zerstört worden waren. Schweigend stieg er aus dem Wagen aus und blickte sich um. Hier sah es ganz anders aus, als in der Stadt und auch ganz anders, als in dem Lager, in welchem er einmal gelebt hatte. Er schritt über den Platz, auf welchem sie gehalten hatten. Einige der Häuser waren bewohnt und andere wiederum nicht. Diese schaute Frey sich kurz von Außen und von innen an und betrat dann eins, welches ihm am geeignetsten vorkam. In diesem überprüfte er noch die Funktion von Gas, Strom und Wasser und rief dann Jareth zu sich, damit dieser sich das Haus auch ansehen konnte. Jareth hatte den Wagen etwas abseits geparkt, hatte nach hinten gegriffen, die Tasche mit Freys 'Schätzchen' an sich genommen und war Frey dann mit einigen Schritten Abstand gefolgt. Dieser war schon eifrig dabei die leerstehenden Häuser abzuklappern, um das geeignetste herauszusondieren. Er hielt sich da vorerst zurück und ließ Frey eines aussuchen. Als dieser ihn schließlich in eines der Häuser winkte, folgte Jareth ihm hinein und besah es sich nun ausgiebig, wobei er Frey erstmal die Tasche mit dessen Waffen übergab. "Hier, sind ja deine Schätzchen." Und schon machte auch er sich dran die Eignung des Hauses zu überprüfen. Und tatsächlich schien alles Nötige zu funktionieren. An die Küche war eine kleine Speisekammer angeschlossen, die sogar noch recht gut gefüllt war. Nun, vermutlich konnte man nicht mehr alles essen, aber bei einigen Sachen war das Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten, wie Jareth bei einem Blick darauf feststellen konnte. Im oberen Stockwerk waren dann auch die Schlafzimmer oder um genauer zu sein ein Elternschlafzimmer und dann wohl das Schlafzimmer eines Teenies, zumindest deuteten zerfledderte Poster daraufhin, auf denen kaum noch wirklich zu erkennen war, was da mal angehimmelt worden war. Die Zimmer waren recht karg eingerichtet, nur mit dem Nötigsten wie Betten und jeweils einem Kleiderschrank, die Jareth nur zu gerne auch einer näheren und intensiven Untersuchung unterzog. Und tatsächlich hatte das Innere der Schränke einiges zu bieten, wenn auch das ein oder andere nicht gerade für Frey oder ihn geeignet war. Obwohl... Jareth konnte es einfach nicht lassen und zog ein Wäschestück heraus, welches er zusammenknüllte und es mit nach unten zu Frey nahm. Dieser hatte sich in der Zwischenzeit den unteren Teil des Hauses angesehen. Hier war neben der Küche noch ein kleines Wohnzimmer vorzufinden. Es war zwar spärlich eingerichtet mit einem kleinen Tisch, vier Stühlen und einer Couchgarnitur, doch es ließ sich hier leben und aushalten. Jetzt erst kam Frey der Gedanke, dass er mit Jareth eine Art häuslicher Lebensgemeinschaft einging. Dieser Gedanke brachte ihn dermaßen zum Schmunzeln, dass er noch zusätzlich den Kopf schüttelte. Es war einfach zu komisch. Ausgerechnet sie beide zogen zusammen, zwar ungeplant, aber sie taten es. Nachdem er das Wohnzimmer hinter sich gelassen hatte, betrat er die kleine Küche. Sie war ziemlich sauber und nur eine dicke Schicht Staub verriet, dass das Haus schon längere Zeit unbenutzt war. Anscheinend war das Haus Hals über Kopf verlassen worden. Schade für die ehemaligen Bewohner und Glück für sie. Allerdings musste er am nächsten Tag unbedingt aufräumen und saubermachen. Doch vorerst wollte er sich auch mal oben umgucken. Gerade verließ er die Küche, da lief er Jareth direkt in die Arme. "Das Haus ist wirklich mehr als ausreichend für uns. Sehr gut ausgewählt, Mr Deathprayer.", meinte er an Frey gewandt, ging, nein, schlenderte förmlich auf ihn zu und fuhr fort: "Und oben die Zimmer geben auch noch einiges her. Beide Schlafzimmer sind noch bewohnbar und ich finde du solltest das größere beziehen. Ich geb mich mit dem Teenie-Zimmerchen zufrieden. Ach und...", Jareth blieb vor Frey stehen und hielt diesem nun das Kleidungsstück vor, welches er mitgebracht hatte und welches sich für Frey nun als Babydoll entpuppte, "...ich hab interessante Garderobe entdeckt. Hm, steht dir wirklich klasse." Jareth lachte und warf Frey das Stöffchen über den Kopf. "Obwohl die Farbe dich etwas blass macht.", fügte er grinselnd hinzu und trat vorsichtshalber von Frey zurück, dem Jareths Albernheit wohl im ersten Augenblick die Sprache verschlagen hatte. Gut, dass Jareth zurückgewichen war. Frey nahm das Kleidungsstück von seinem Kopf und meinte: "Wenn ich könnte, dann würde ich dich jetzt schröpfen. Eigentlich passt es doch besser zu dir. Schließlich willst du doch unbedingt ins Teeniezimmer." "Schröpfen? Na gut, dass du noch vernünftig genug bist an deinen derzeitigen angeschlagenen Zustand zu denken, mein Lieber.", meinte Jareth dazu nur grinsend und fuhr fort, "Hey, und was das Teenie-Zimmer angeht, so hab ich bei der Wahl nur versucht großzügig zu sein. Also bitte keinerlei Spitzen in die Richtung, ja? Sonst musst du dich in der Speisekammer einrichten." "Wie edel von dir, oh großzügiger Jareth.", spottete Frey und fügte noch hinzu: "Wenn ich mich in der Speisekammer einrichten soll, dann schicke ich die Mäuse und Ratten aber zu dir. Die können deine Giftspritzen besser verkraften, als ich." Mit Giftspritzen meinte er Jareths oft schon zynische Bemerkungen. "Wie dem auch sei. Ich will mal nach oben gehen und gucken, ob ich auch noch etwas für dich finde. Vielleicht einen schmucken Tanga oder etwas in der Art. Schließlich muss ich mich doch bei dir angemessen revanchieren" Jareth verzog das Gesicht und ergriff Freys rechten Arm, bevor dieser nach oben verschwinden konnte, zog ihn zurück und huschte vor Frey, wobei er ihn wieder losließ, trat an den untersten Absatz der Treppe und wandte sich Frey wieder zu. "Den Tanga kannst du anzünden oder dich selbst reinquetschen. Passt auch besser zum Babydoll. Und bevor du an den Inhalt der Kleiderschränke rankommst, um mir so schicke Kleinigkeiten aufzudrücken, musst du erstmal an mir vorbei." Frey beobachtete dieses amüsiert und fragte dann: "Soll ich mit dir jetzt Fangen spielen, oder warum stellst du dich so kindisch an, nach dem Motto: Oh nein, der böse Onkel Frey will mir armen Jareth einen Tanga andrehen." Während er sprach äffte er ein kleines verschrecktes Kind nach, welches Jareth darstellen sollte. Dann fing er an zu lachen. "Wäre ich nicht verletzt, dann käme ich mit Leichtigkeit an dir vorbei, aber heute habe ich leider keine Ludst auf Spielereien mit dir. Vielleicht ein anderen Mal.", gab er von sich, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. Jareth grinste nur feist, wandte sich um und überwand die ersten paar Stufen, bevor er nochmal stehen blieb und Frey zurief: "Ach, und vergiss deine Schätzchen nicht. Oder willst du die Waffen einfach so wie auf dem Präsentierteller herumliegen lassen?" Und schon ging Jareth weiter, erreichte bald den Flur der oberen Etage und wandte sich wieder Richtung der Schlafzimmer, schlüpfte ins ehemalige elterliche Zimmer und riss den Schrank weit auf. Diesen durchwühlte er, nun jedoch eher nach Bettwäsche, die er bald entdeckte. Jedoch zeigte sich, dass Jareth nicht unbedingt immer der ordentlichste war, denn das vorher schon durch den hektischen Aufbruch der Vorbesitzer wohl verursachte dann doch noch recht geringe Durcheinander konnte man stellenweise nun nur noch als chaotisch bezeichnen. Doch darum kümmerte sich Jareth noch recht wenig. Dafür war er zu sehr mit der Bettwäsche beschäftigt. Frey hatte Jareth nur grinsend nachgesehen, sich dann umgedreht und und anschließend die Tasche mit seinen Waffen genommen. Wenn Jareth einmal recht hatte, dann war es in der Beziehung, dass es zu gefährlich wäre die Waffen offen rumliegen zu lassen. Mit der Tasche, welche er sich über die Schulter warf, machte er sich dann auf den Weg in die obere Etage. Zunächst betrat er das Kinderzimmer und musste sich ein Lachen verkneifen. Hier wollte Jareth also schlafen? Na Halleluja. Da hatte er sich ja genau das Richtige ausgesucht. Kopfschüttelnd verließ er das Zimmer wieder und landete plötzlich im Bad, welches auch sehr ordentlich war. Doch bevor er es benutzen würde, würde er es erst einmal putzen. Er hatte keine Lust sich Keime oder sonstiges einzufangen. Nun betrat er das letzte Zimmer, welches ihm zugeteilt worden war. Als er dieses betrat, traf ihn beinahe der Schlag. Jareth wütete beinah wie wahnsinnig in dem Kleiderschrank, zog alles mögliche aus diesem hervor und warf es auf den Boden. Frey lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen und fragte mit hochgezogener Augenbraue: "Würdest du mir verraten, was du zu finden gedenkst? Wenn du den Tanga finden willst, dann solltest du auf dem Boden suchen und aufhören alles auf diesen zu verteilen. Damit eins klar ist: Du hast diesen Saustall fabriziert und du wirst ihn auch aufräumen. Wenn nicht, dann wirst du dein blaues Wunder erleben." Nun stieß er sich vom Türrahmen ab und ging auf das Bett zu. Neben dieses stellte er die Tasche ab und setzte sich dann erst einmal. Jareth sah auf, als er Freys Stimme hörte und ließ den Blick über den Boden zu seinen Füßen schweifen, sah dann jedoch wieder auf, zuckte mit den Schultern, trat an das große Bett heran und legte das Bettezeug darauf ab. "Nein, ich suche bestimmt keinen Tanga. Schon gar nicht um ihn selbst anzuziehen. Ich habe nur das Bettzeug gesucht. Und stell dich nicht so an. Das bisschen Unordnung. Aber keine Sorge, ich schmeiß das Zeug ja gleich wieder an seinen Platz zurück." "Erstens: Das bisschen Unordnung? Das ist ein Saustall. Und zweitens: Du schmeißt die Sachen nicht zurück, sondern du faltest sie und legst sie fein säuberlich und ordentlich zurück an ihren Platz.", meinte er und sah zufrieden, wie Jareth schön brav wieder aufräumte. Nun stieß Frey sich zufrieden vom Türrahmen ab und ging auf das Bett zu. Neben dieses stellte er die Tasche ab und wandte sich dann wieder an Jareth: "Weißt du, mich wundert es, dass du freiwillig im Kinderbett schlafen willst. Da ist ja eine Sardinenbüchse bequemer." Jareth allerdings wandte sich erst einmal wieder um und sein Blick überflog noch einmal die Unordnung rund um den Schrank. Nun, von hier aus sah es doch noch etwas schlimmer aus. Jareth überfiehl mächtig Unlust sein Chaos wieder aufzuräumen, aber das würde er wohl müssen. Er seufzte leise in sich hinein, trat auf ein auf dem Boden liegendes Wäschestück zu, hockte sich hin und hob es auf. Ebenso verfuhr er mit weiteren Kleidungststücken und räumte sie mehr oder weniger ordentlich zurück in den Schrank. Währenddessen ging er auf Freys Frage nach dem 'Warum' für seine Zimmerwahl ein: "Hab ich dir nicht schon gesagt, dass ich einfach nur mal großzügig sein wollte? Zudem übertreibst du maßlos. So winzig ist das Bett nun wirklich nicht und ich bin keine zwei Meter zehn groß." Jareth stopfte ein Shirt zurück in ein Fach und sah sich nach Frey um, während er den Schrank nun wieder schloss. "Oder möchtest du etwa wieder mit mir in einem Bett schlafen?" Jareth schmunzelte leicht und ging auf Frey zu, blieb bei diesem stehen, musterte ihn kurz und meinte dann: "Du magst Recht haben, dass das Teenie-Bett unbequemer ist und genau deshalb wirst DU hier schlafen und nicht im Nebenzimmer. O.k? Reicht dir das als Begründung? Wunderbar." Diese Nähe bereitete Frey allerdings bereits wieder Herzrasen. //Bekloppte Hormone...//, dachte er sich zerknirscht, konnte den rasenden Herzschlag allerdings nicht abstellen. "Wir haben schon einmal zusammen in einem Bett geschlafen. Aber du hast recht. Es ist wohl besser, wenn wir in getrennten Zimmern schlafen. wer weiß, wann du wieder mal Lust verspürst einfach durchs Fenster zu klettern und abzuhauen? Außerdem hast du eine ziemlich gut funktionierende Körperheizung und ich habe keine Lust in einer Sauna zu nächtigen." Jareth griff nach dem Bettzeug und nahm für sich eine Kombination heraus und wandte sich ab. "Ich richte mich dann mal häuslich ein." Und schon war er aus dem Zimmer verschwunden und betrat das Zimmer, in welchem er nun nächtigen würde. Er legte das Bettzeug zur Seite und ging zum Fenster, öffnete es, wobei er ein paar Mal nachdrücken musste, bis es doch noch aufsprang, und ließ erstmal frische Luft ein. Dann machte er sich dran den alten Kissen- und Deckenbezug abzuziehen, warf ihn zur Seite und klopfte Kissen und Decke erstmal aus, bevor er es neu bezog. Nachdem Jareth das Zimmer verlassen hatte, machte Frey sich ebenfalls daran das Bett neu zu beziehen und frisch aufzuschütteln. Dies wirbelte so viel Staub auf, dass er in einer Rettungsaktion das Fenster aufriss und sich etwas nach Draußen lehnte. Erleichtert atmete er die frische Luft ein. Wenige Minuten später, als die Staubwolke sich wieder gelegt hatte, bezog er das Bett fertig und machte sich dann nach unten. Er durchsuchte die Schränke und fand schließlich einige Müllbeutel, in die er nun die bereits verdorbenen Vorräte schmiss. Zum Schluss blieb weniger als die Hälfte übrig, doch dies sollte wohl vorerst reichen. Schließlich fand er noch einige Badreiniger und frische Lappen. Damit bewaffnet ging er wieder nach oben und schrubbte ordentlich das Badezimmer. Jareth hatte sich nach dem Beziehen des Bettes aus dem Rand von eben diesem niedergelassen, die Ellenbögen auf den Oberschenkeln abgestützt, den Kopf auf seine Handrücken gebettet. Sein Blick glitt durch den kargen, kleinen Raum, bevor er ihn verschloss. Er seufzte und grübelte über die letzte Zeit nach und über die derzeitige Situation. Und über Frey. Er verstand immer noch nicht,was zwischen ihnen ablief, doch er war froh, dass er sich hatte für Frey öffnen können. So war er nicht mehr allein und er hoffte, dass dem noch geraume Zeit sein würde. Allerdings war da die Sache mit Cayne. Frey würde ihn jagen, sobald er sich erholt hatte und sobald anzunehmen war, dass Gras über ihr Eindringen gewachsen war. Jareth öffnete die Augen wieder und erhob sich. Bis dahin blieb noch Zeit... Jareth ließ das Zimmer hinter sich und hörte Geräusche aus einem der Nebenzimmer,dem Badezimmer. Er trat an dessen Tür und sah wie Frey mit wildem Elan das Bad schrubbte. Da war aber jemand äußerst eifrig. Jareth lächelte leicht, trat heran und bot seine Hilfe an, doch schien Frey nach der Kleiderschrank-Aktion zu glauben, dass Jareths Hilfe nur mehr Dreck und Chaos verursachte, als nun da war. Jareth seufzte und ließ Frey weiterschrubben, auch wenn das sicher nicht gut für dessen noch geschwächten Körper war. Nachdem dieser erledigt im Bad alles gereinigt hatte, was eine ganze Stunde in Anspruch genommen hatte, und das Bad wieder glänzte, räumte er zufrieden die Sachen weg und brachte noch den Müll raus. Anschließend ging er ins Wohnzimmer und riss dort die Fenster auf. Dann allerdings spürte er, wie sein Körper gegen mehr Arbeit rebellierte. Ihm schwindelte etwas und auch wurde ihm übel. Schnell setzte er sich auf das Sofa und schloss die Augen. Hätte er sich mal nicht so übernommen und auf die Ärzte gehört. Jetzt hatte er den Salat. Jareth kam gerade aus der Küche, in welcher er auch Spuren von Freys Aufräumwahn hatte entdecken müssen, und sah Frey erschöpft im Sofa sitzen. Er ging auf das Sofa zu, blieb vor Frey stehen, beugte sich vor und stützte sich auf den Armlehnen ab, während er Frey musterte. "Die Sache mit dem Ausruhen ist wohl doch kein so übler Tipp der Ärzte, oder? Du hast dich übernommen, aber nun wirst du den Rest des Tages gar nichts mehr machen. Du ruhst dich jetzt aus. Vielleicht weihst du einfach schonmal dein neues Bett ein. Und ich... ich werd mal sehen, was ich leckeres und magenschonendes aus den Reserven hier zusammenbekomm." Jareth erhob sich wieder und fügte hinzu: "Keine Sorge, das bekomm ich schon hin. Ich bin nicht nur chaotisch." Matt und seltsam erschöpft öffnete Frey seine Augen und blickte Jareth an. Er hatte keine Kraft mehr, um ihm einen passenden Spruch entgegenzubringen. Stattdessen nickte er nur und erhob sich leise ächzend. Die Übelkeit schien nicht vergehen zu wollen und so tappte er hoch ins Schlafzimmer. Derweil begann Jareth die Küche in Beschlag zu nehmen, holte Töpfe und ähnliches hervor und entschied, dass eine Suppe das Beste für Freys Magen wäre. Er fand noch getrocknete Kräuter, die noch haltbar waren und die das Ganze etwas aufpeppen würden. Und schon legte er los. Frey entledigte sich bereits seiner Kleidung. Kurz betrachtete er die kleine halbmondförmige Narbe der Operation, welche seinen Bauch oberhalb des Bauchnabels zierte. Dann ließ er sich auf das Bett sinken und rollte sich in die Decke ein. Das Fenster behielt er offen, denn die frische Luft, die nun die abgestandene alte Luft ersetzte, tat ihm gut. Es dauerte nicht lange, da war er eingeschlafen. Es behagte ihm nicht, dass er immer noch so schwach war. In diesem Zustand würde man leichtes Spiel mit ihm haben, was ihn immer noch beunruhigte. Auch wenn sie sich momentan in Sicherheit wähnten, so waren die Blacks nicht so dumm, als das sie sie nur in der Stadt suchen würden. Frey konnte nur hoffen, dass sie noch lange brauchen würden, bis sie herausfinden würden, dass sie beide nicht mehr in der Stadt waren. Außerdem fragte er sich, wie es wohl Jack ging. Doch der würde schon alleine zurechtkommen. Nach einer halben Stunde Herumwerkelns in der Küche meinte Jareth, dass die Suppe genießbar, nein, sogar ziemlich gut geworden war. Er stellte den Herd runter und den Topf beiseite, deckte den Tisch und ging dann hoch zu Frey, um diesen zum Essen runterzuholen. Er betrat das Schlafzimmer und trat an das Bett heran, in welchem Frey friedlich vor sich hinschlummerte. Jareth beugte sich halb über den Schlafenden und sprach ihn an. Das mehrere Male und immer etwas lauter, doch Frey schlief wie ein Stein, als müssten sich seine Akkus erst wieder aufladen, bevor sie wieder in Betrieb genommen werden konnten. Auch wenn Frey es nicht zugab, doch seine Verletzungen und die immer noch leicht anwährenden Schmerzen schlauchten ihn ziemlich. Ruhig atmend lag er also im Bett und schlief einfach. Schließlich rüttelte Jareth leicht an dessen Schulter. Doch Frey war nicht wach zu bekommen. Kurz beschlich Jareth ein dumpfes Gefühl und er fühlte sogar Freys Puls, aber der andere schlief wohl wirklich nur besonders tief und fest. Jareth seufzte und ließ sich auf den Bettrand sinken, fuhr sich grübelnd durchs Haar. Frey brauchte diesen Schlaf, aber er hatte sich so mit der Suppe bemüht. Und etwas zu essen bräuchte Frey sicher auch. Also auf ein Neues?! Jareth sah sich zu Frey um, erhob sich dann wieder und trat an das Kopfende heran. Er musterte Frey erneut und stellte für sich fest, dass Frey schlafend irgendwie etwas reizvolles hatte. Jareth schüttelte den Kopf, kratzte sich kurz an diesem und fegte solch dämliche Gedanken beisite. //Was sollte das denn nun? Also ehrlich...// Erneut rüttelte er an Freys Schulter, gab es jedoch schnell wieder auf. Das brachte nichts. "Mensch, Frey! Das ist unheimlich wie tief du pennen kannst.", murrte er den Schlafenden an und stützte sich neben dessen Kopf auf dem Bett mit den Händen ab, sodass sein Gesicht nun über Freys lag. Wieder musterte er Frey und plötzlich lag sein Blick ausgerechnet auf Freys Lippen, die leicht geöffnet waren und deren Form ihn plötzlich in ihren Bann zog. Jareth spürte das Prickeln auf den eigenen Lippen, welches ihn nun schon ein paar Mal verwirrt hatte. Woher kam das nur? Und warum jetzt? Warum bei Frey? Er leckte sich über die Lippen, als würde es das Prickeln vertreiben, doch es schien nur stärker zu werden. Und Freys Lippen zogen ihn in ihren Bann, so dass Jareth sich plötzlich wieder unter Hypnose fühlte und glaubte zu sehen wie ihm Freys Gesicht immer näher kam. Aber nein! Er kam, beugte sich herab! Langsam, aber unaufhaltsam. Und plötzlich spürte er wie seine Lippen die von Frey trafen, deren weichen Widerstand, und er hörte sich selbst seufzen. Das Prickeln wurde nun von einem Kribbeln abgelöst und eine warme Welle durchflutete seinen Kopf. Es war so... //Nein!!!// Jareth riss sich von Freys Lippen los und stieß sich verwirrt und erschrocken von dem Bett ab. Schnell trat er zurück, wandte sich um und eilte aus dem Zimmer nach unten in die Küche, wo er sich mir hochrotem Kopf an den Tisch setzte. Sein Herz pochte wild und in seinem Kopf schlug im gleichen Rhythmus ein Vorschlaghammer gegen die Schädeldecke. Er hatte Frey geküsst! Jareth versuchte sich zu beruhigen, aber das war gar nicht so einfach. Schließlich hatte er gerade Frey geküsst. Einen Mann! //Verdammte Hacke!// Er hatte das getan, was er vor gar nicht allzu langer Zeit noch verurteilt hatte. Er hatte Männer die andere Männer berührten, sie liebten, gejagd und getötet. Und auch wenn die Erkenntnis, dass sein Bruder auch so gefühlt hatte, dass er Homosexuell gewesen war, in ihm, Jareth, etwas verändert, sein Denken in eine andere Richtung gelenkt hatte, so war das keine Erklärung dafür, dass er sich plötzlich irgendwie von Frey, ausgerechnet Frey, der ja geständiger Homo war, angezogen fühlte. Warum hatte er das getan? Warum hatten seine Lippen zum wiederholten Mal in der Nähe von Freys Lippen geprickelt? Und warum hatte es sich so unglaublich schön angefühlt? War es, weil er sich kaum dran erinnern konnte, wann er das letzte Mal echte Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte? Weil ihn die letzten Jahre an alles außer gerade solche Gefühle und Sehnsüchte hatten denken lassen? Rächte sich diese Abstinenz nun? Seltsam. Selten hatte Frey so realistisch geträumt. Es war ja nichts Neues, dass er davon träumte, wie es wäre Jareth zu küssen. Aber diesmal war es so gefühlsecht gewesen, beinahe, als hätten sie sich wirklich geküsst, was natürlich total absurd war. Schließlich schlief er und er konnte sich nicht vorstellen, dass Jareth ihn während des Schlafens küssen würde. Wach wurde Frey, eben weil sein Traum sich so echt angefühlt hatte. Außerdem hörte er, wie jemand, höchstwahrscheinlich Jareth, die Treppen nach unten polterte. Hatte er ihn etwa versucht zu wecken? Wenn, dann hatte dieser wohl gemerkt, dass, schlief Frey erst einmal tief und fest, ihn nicht einmal eine Rumba tanzende Elefantenherde aufwecken konnte. Nachdem er also erwacht war, schlug er die Bettdecke zur Seite und stand auf. Herzhaft gähnte er hinter hervorgehaltener Hand und ging an den Kleiderschrank. In diesem fand er ein schwarzes Hemd, welches er sich überwarf. Allerdings war es ihm zu eng, weswegen er die Knöpfe nicht zuknöpfte. So hatte man freie Sicht auf seinen Oberkörper, der mit den Farben grün, braun und blau verziert war. Dazu zog er sich eine schwarze Jeans an, die er ebenfalls in dem Schrank fand. Nachdem er sich angezogen hatte, verließ er das Zimmer, ging die Treppen nach unten und schlurfte in die Küche, in der ihn ein herrlicher Essensgeruch empfing., was ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Zwar war ihm noch leicht übel, doch das konnte auch von dem Hunger kommen, den er nun verspürte. Jareths Schädel pochte immer noch heftigst, als er Schritte vernahm. Er sah Richtung Küchentür und seine Augen weiteten sich vor Schreck. "Oh,Scheiße.", wisperte er und senkte seinen Kopf wieder etwas. Wenn er nur nicht so rot wäre wie es sich anfühlte. Wenn Frey nur nichts mitbekommen hatte. Jareth traute sich kaum richtig aufzusehen, obwohl das sicher noch umso verdächtiger erschien. "Da komme ich ja noch gerade rechtzeitig.", meinte Frey grinsend. Sein Blick fiel auf Jareth, der etwas verstört am gedeckten Tisch saß. Irgendwie sah dieser gar nicht gut aus. Frey trat an ihn heran und hockte sich vor Jareth hin. Prüfend legte er eine Hand auf Jareths und die andere auf seine Stirn. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten und meinte: "Komisch... Fieber hast du keines. Aber warum bist du dann so rot, wie eine Tomate? Oder macht dich etwa meine Kriegsbemalung so verlegen?" Er lachte leise und erhob sich wieder. Jareth erwartete die ersten Sekunden lang ständig, dass Frey ihn auf den Kuss ansprechen würde, aber es geschah nicht. Jareth war erleichtert, doch da trat Frey auch schon an ihn heran, so dicht, dass Jareth gar nichts anderes übrigblieb, als diesen anzusehen. Verwirrt und nach wie vor sprachlos erstarrte Jareth unter Freys Berührungen und erst bei der Erwähnung von Freys 'Kriegsbemalung' kam wenigstens in Jareths Augen wieder Bewegung und er ließ diesen über Freys Oberkörper gleiten, der furchtbar bunt aussah, aber irgendwie schon wieder etwas in ihm regte, das nicht sein durfte. Es ging nämlich absolut über Sorge oder Mitleid hinaus. Da schnippste Frey kurz vor Jareths Augen und sagte: "Hey! Aufwachen. Du kannst doch nicht mit offenen Augen schlafen." Leicht schüttelte er grinsend den Kopf und setzte sich auf den noch freien Platz. Jareth fühlte sich völlig überfordert und Freys Nähe war gerade viel zu viel für ihn, sodass Jareth das Gefühl hatte erst wieder richtig atmen zu können, als Frey sich von ihm entfernte und sich ihm gegenüber hinsetzte. Sein Blick begegnete dem von Frey und dessen Amüsement machte es ihm nicht leichter sich wieder einzukriegen. Und dann huschte sein verdammter Blick auch schon wieder über Freys Lippen, die er gerade eben noch geküsst hatte und die sich so schön... Jareth schob den Stuhl zurück und stand abrupt auf, wandte sich ruckartig von Frey ab und dem Herd zu. Er atmete tief durch und griff lautstark nach Tellern, hob den Deckel vom Topf ab und füllte die Teller mit der Suppe. Er wusste, dass sein Verhalten idiotisch war, viel zu idiotisch selbst für ihn und damit äußerst auffällig. Erneut atmete er tief durch und wandte sich mit den Tellern um und stellte einen vor Frey ab, den anderen auf seinen Platz. Dann murmelte er etwas von: "Iss schonmal. Bin gleich wieder da." und eilte aus der Küche und hoch ins Bad, dessen Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Er stellte den Wasserhahn an, schöpfte kaltes Wasser ins seine Hände und wusch sich damit durch das Gesicht, stützte sich dann auf dem Waschbeckenrand ab und traute sich jetzt erst auf und in den Spiegel zu sehen. "Mann, seh ich verpeilt aus!", stellte er leise für sich fest und seufzte. Da hatte er Frey ja eine interessante Show geboten. Toll... Vollkommen perplex war Frey am Tisch sitzen geblieben und starrte nun in den vollen Teller, dessen Boden er durch die klare und köstlich riechende Suppe erkennen konnte. Jareth hatte ihm gesagt, dass er schon einmal anfangen solle zu essen, doch Frey empfand es als unhöflich und so wartete er. Die Minuten verstrichen und Jareth tauchte immer noch nicht auf. Frey beschloss doch mal nachzusehen. So erhob er sich und folgte dem anderen hoch in den oberen Stock. Er fand Jareth schließlich im Bad am Spülbecken gestützt. Leise trat Frey an ihn heran und legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. "Ist alles ok?", fragte er besorgt. Jareth sah wirklich nicht gut aus. "Ich hoffe du wirst nicht krank.", meinte er und drehte Jareth um. Prüfend blickte er ihm ins Gesicht. Diese Berührungen überraschten Jareth und er spürte eine Gänsehaut genau an der berührten Stelle. Er traute sich weiterhin nicht Frey ins Gesicht zu sehen. Zu groß war die Furcht vor einer erneuten 'Überreaktion' seiner Lippen beim Anblick von Freys Lippenpaar. Irrte Frey sich, oder mied Jareth seinen Blick? Das war ihm schon vorher aufgefallen, doch da hatte er sich keine Gedanken drüber gemacht. Was war mit dem anderen los? "Komm, lass uns erstmal etwas essen. Vielleicht geht es dir dann besser. Schließlich können wir die Suppe nicht kalt werden lassen." Sachte umfasste er Jareth Handgelenk und zog ihn zurück in die Küche. Dann setzte er ihn auf seinen Stuhl und setzte sich dann ihm gegenüber. "Guten Appetit.", wünschte er dem anderen. Unter besorgten und prüfenden Blicken begann er zu essen. Die Suppe schmeckte fantastisch, was er dem anderen auch mitteilte. Doch dieser schien immer noch vollkommen neben der Spur. Jareth wollte ständig den Mund aufmachen, doch ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können, um Freys Sorgen abzustellen. Jareth griff nach dem Löffel, doch tauchte er diesen zunächst nicht in die Suppe. Ihm war der Appetit vergangen. Allerdings spürte er Freys Blick, der ihn immer noch musterte. So beugte sich Jareth schließlich vor und tauchte den Löffel in die Suppe. Dann zwang er sich diese auch hinein, doch seinen Appetit regte das nicht mehr an. Er aß trotzdem den Großteil, stand dann auf, spülte den Teller mit Wasser ab und stellte ihn auf die Spüle. Es war irgendwie unschön mit ansehen zu müssen, wie Jareth sich sein eigenes Essen runterzwang. Frey hingegen aß mit Appetit. Ihm schmeckte die Suppe wirklich gut. Gerade hatte er sich noch etwas nachgenommen, da stand Jareth auch schon auf und spülte die Reste der Suppe auf seinem Teller fort. "Ich geh nach oben und leg mich etwas hin. Ich bin müde.", gab dieser von sich und verließ die Küche. Frey blickte ihm nur fragend hinterher. Derweil ging Jareth hinauf in sein Zimmer, zog sich das Oberteil über den Kopf, die Hose aus und schlüpfte unter die Decke. In seinem Kopf raste immer noch jeder Gedanke um den Kuss, aber hier begann er sich nach und nach zu beruhigen, bis er schließlich einschlief. Was war bloß mit Jareth los? So hatte Frey ihn noch nie erlebt. Nachdenklich aß er weiter. Nachdem er auch den zweiten und sogar noch einen dritten Teller geleert hatte, stand er auf und wusch das Geschirr ab. Anschließend kramte er ein Trockentuch hervor und und trocknete das Geschirr auch noch ab, welches er dann zurück in die Schränke einräumte. Als das erledigt war, machte er noch etwas in der Küche klar Schiff, bis er sich dazu entschied sich etwas im Wohnzimmer auszuruhen, was er dann auch tat. Stunden später wachte Jareth wieder auf und fühlte sich matt und gerädert. Sein Schädel brummte und sein Blick war umnebelt. "Mist!", murrte er, setzte sich schwerfällig auf und kniff die Augen zusammen, als ihm schwindelig wurde. Er fasste sich an die Stirn. War die etwa warm? Jareth öffnete die Augen und schob sich aus dem Bett, stand wackelig auf und taumelte aus dem Zimmer. Ihm ging es einfach schlecht. Irgendwann beschloss Frey dann doch lieber mal nach Jareth zu sehen. Er machte sich wirkliche Sorgen. So schritt er also die Treppen empor und stieß im Flur etwas unsanft mit Jareth zusammen, der noch schlimmer aussah, als vorher. Jareth drohte umzukippen, doch Frey schaffte es gerade noch rechtzeitig ihn aufzufangen. Er lehnte den anderen gegen die Wand und betrachtete ihn eingehend. "Du hast ziemlich fiebrige Augen.", stellte er fest. Noch einmal fühlte er dessen Temperatur und tatsächlich, Jareth hatte Fieber. Ziemlich hohes sogar. "Du glühst ja förmlich.", meinte Frey besorgt. "Ach,geht schon.", murrte Jareth. Doch Frey ließ nicht von ihm ab, schob ihn in das große Schlafzimmer und bugsierte ihn ohne Gegenwehr zuzulassen ins Bett. Und Jareth fühlte sich eigentlich auch nicht so, als könnte er noch großartig gegen Freys energische Zuwendungen aufmucken .Sein Kopf tat weh, ihm war schwindelig und dann begann sein Körper auch noch unkontrollierbar zu zittern. Sein Körper reagierte wohl gerade auf die Aufregungen der letzten Zeit, vielleicht rächte sich auch das letzte Jahr. Es lag zumindest nah, dass Jareths emotionales auf und ab nicht unschuldig am Ausbruch des Fiebers war. "Bleib liegen. Hier ist es besser, als in deinem Kabuff.", wies Frey Jareth an, nachdem er ihn zugedeckt hatte. Schließlich ging er zum Fenster, welches er schloss. Nachdem er dies getan hatte, trat er wieder an das Bett heran und betrachtete Jareth. Dieser zitterte leicht. "Ich hoffe du bekommst kein Schüttelfrost.", gab er besorgt von sich. Erneut fühlte er Jareth Stirn. Das sah wirklich nicht gut aus. Er musste das Fieber irgendwie senken. Nur wie? Kurz dachte er nach. Es müsste etwas geben, was die übermäßige Körperwärme aus Jareth zog, ein Ableiter sozusagen. Da kam ihm die Idee. Die größte Fläche, die Körperwärme entzog, war sein eigener Körper. Also zog Frey sich kurzerhand sein Hemd aus und auch die Jeans. Dann hob er die Bettdecke etwas an, unter der Jareth lag und legte sich auf ihn drauf. Er versuchte nicht zu schwer zu werden. "Gehts?", fragte er leise. "Versuch zu schlafen. Ich werde so versuchen dein Fieber zu senken.", fügte er noch hinzu. Ihre Körper lagen nun Haut an Haut übereinander. Frey konnte Jareths Duft in vollem Ausmaße in sich aufnehmen, was ihm solch ein starkes Herzklopfen bescherte, dass er schon dachte, Jareth würde es bemerken. Es war schwer auf ihm zu liegen, obwohl es gleichzeitig auch wunderschön war. Es diente trotzdem nur dem Zweck das Fieber des anderen schnell zu senken. Frey legte seinen Kopf etwas schief, damit er besser Luft bekam. Sein Gesicht lag nun in der Halsbeuge des anderen und so konnte ungehindert der betörende Duft des anderen seine Sinneszellen benebeln. Immer wieder musste er an schlimme Dinge denken, denn sonst hätte ihm sein kleiner Freund ziemliche Probleme bereitet. Jareth konnte nicht fassen, was Frey da tat, starrte diesen mit seinem fiebrigen Blick verstört an, wandte diesen aber bald wieder ab und spürte Freys Körper. Jede Einzelheit davon schien er spüren zu können und die, die ihm verborgen blieben wollte er plötzlich erkunden, wollte... //Nein!// Jareth zwang sich dazu seine wirren Gedanken um etwas anderes kreisen zu lassen, doch sein Kopf schmerzte und machte es fast unmöglich nicht nur das gegebene wahrzunehmen. Er schloss die Augen, lag stocksteif unter Freys Körper, spürte dessen Kopf an seiner Halsbeuge und dessen Atem auf seiner Haut. Sein Atem ging stockend und das Fieber schien eigentlich nur mehr zuzunehmen. Das half ganz und gar nicht. Jareth riss die Augen wieder auf und legte seine Hände an Freys Hüften. "Runter!", raunte er heiser. "Frey, das... das ist eine blöde Idee! Geh runter!" Er riss all seine Kraft zusammen und drückte Frey von sich, schob ihn neben sich und folgte dieser Bewegung mit seinem Körper, so dass er schließlich über Frey hockte, der ihn verwirrt ansah. Jareth erwiderte den Blick des anderen und hatte das Gefühl darin unterzugehen. Er senkte seinen, biss die Zähne zusammen und sein Kopf sank herab, bis seine Stirn auf Freys Brust zum liegen kam. "Das ist gar nicht gut.",wisperte er. "Du weißt gar nicht, was du da tust. Oh, scheiße..." Sein Körper zitterte, doch Jareth hätte nicht zu sagen vermocht, ob das am Fieber lag oder anderem, was Freys Nähe in ihm ausgelöst hatte. Vollkommen verdattert blickte Frey den anderen an, der nun schwach herabsank und dessen heiße Stirn auf seinen Oberkörper legte. Irgendwie hilflos legte Frey vorsichtig eine Hand auf Jareths Rücken und fragte leise: "Ist es so schlimm? Soll ich lieber gehen?" Er war wohl zu weit gegangen und Jareth mit seinem Tun verunsichert. War ja auch kein Wunder. Welcher heterosexuelle Mann würde nicht denken, dass Frey über ihn herfallen wollte, nur weil er dies tat? Das musste er klarstellen. "Jareth. Ich wollte garantiert nichts anderes tun, als dein Fieber zu senken. Was anderes hatte ich nicht im Sinn. Und jetzt leg dich bitte wieder hin. Ich will nicht, dass es dich noch schlimmer erwischt. Ein Invalide im Haus reicht vollkommen." Er zog die Hand vom Rücken des anderen und nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände. Er hob den Kopf des anderen ein wenig an und blickte ihm in dessen fiebrige Augen. "Du musst dich ausruhen, hörst du?", sagte er leise. Es war eine verfahrene Situation. Jareth war krank und sie lagen beide mit nichts weiter als Shorts bekleidet im Bett. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter und Frey musste sich auf die Unterlippe beißen, damit er der Versuchung widerstand Jareth einfach zu küssen. Gerade jetzt wünschte er sich, dass sein Traum Realität würde. Wieso musste Jareth auch in diesem Zustand noch so anziehend und schön sein? Am liebsten würde er ihn jetzt einfach... //Halt! Stopp!// Was dachte er denn da? Frey ließ Jareth Gesicht los und drehte sich leicht unter dem anderen. Dabei umfasste er die rechte Schulter des anderen und drückte ihn einfach wieder auf die Matratze. Bedeutungsvoll sah er den anderen an und meinte: "Ich muss dein Fieber senken. Wenn es dir lieber ist, dann ziehe ich auch meine Hose wieder an, aber dein Fieber muss runter und nur so geht es am schnellsten. Ich tue auch nichts anderes, als auf dir zu liegen." //Oh man hört sich das bescheuert an...// Nein, es war nicht schlimm. Das war ja das Problem. Jareth wünschte, dass es ihm einfach nur furchtbar unangenehm gewesen wäre, dass ein Homosexueller auf ihm lag, aber das war es nicht. Nicht nur. Und Freys Beschwichtigungsversuch, dessen Richtigstellung ob seiner Absichten, machten es auch nicht einfacher. Schön und gut, wenn Frey ihm nur helfen wollte, aber Jareths Körper wollte nicht nur Hilfe - oder eine Hilfe, die weit über Fiebersenken hinaus ging. Was war da zur Hölle nur los? Seine Hormone spielten jetzt wirklich völlig verrückt! Und sein Kopf schmerzte nicht nur wegen dem Fieber, nein, auch weil sein Körper auf den Körper eines anderen Mannes reagierte, diesen gar angierte. Warum konnte Frey nicht zur Superblondine mit mächtig Holz vor der Hütte mutieren? Das wäre für seinen Kopf leichter zu verkraften, obwohl sein Gefühlsleben derzeit eindeutig anders orientiert war. Jareth ließ sich von Frey ins Bett zurückdrücken und bevor er zu Freys Vorschlag, dass dieser sich seine Hose wieder überziehen würde, reagieren oder einfach nur lachen konnte, hatte dieser seinen Vorschlag schon in die Tat umgesetzt. Und schon lag Frey 'einfach' wieder auf ihm. Nur dessen Oberkörper, aber das genügte vollends. "Du bist gut.", murrte Jareth leise, hatte den Blick abgewandt und fragte sich, wie er einschlafen sollte. Doch dann ging es plötzlich unglaublich schnell. Jareths Augenlider senkten sich noch während er mit der Situation und seinen Hormonen haderte und bald sank er in Schlaf. Leider in zwar ruhigen, jedoch auch mitteilungsfreudigen Schlaf, denn Jareth begann im Fieber zu reden - und das zwar leise, aber durchaus verständlich. Zuerst war es nur ein "Frey", doch dann folgte auf ein tiefes Seufzen ein "...dich küssen...". Darauf schwieg er für einige Zeit wieder, doch seine Hände bekamen ein Eigenleben und legten sich über Freys Rücken, drückten ihn kurz noch dichter an Jareth, bevor deren Griff wieder etwas lockerer wurde. "Frey...Ich...dich...berühren..." war dann das letzte, was Jareth im Fiebertraum über die Lippen rollte. Der Rest blieb in diesen verschlossen. --------------------------------------------------------------------------------- *Muhahahahaha* Bin ich fies? Ist es gemein, dass ich jetzt aufhöre? xD Aber so bleibt doch die Spannun erhalten xDD Ich hoffe auf einige Kommis^^ eure sweetmilka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)