Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 31: 31. Kapitel ----------------------- 31. Kapitel: Als sich neben Aoi etwas leicht bewegte, seufzte er im Schlaf wohlig auf, und gähnte herzhaft. Doch er wehrte sich noch gegen den Prozess des Wachwerdens. Viel zu sehr genoss er seinen tiefen und erholsamen Schlaf. Er hatte schon seit Jahren nicht mehr so gut geschlafen! Aoi rekelte sich leicht und kuschelte sich etwas mehr an den warmen Körper neben sich. Sofort legte sich ein warmes Lächeln auf seine Lippen, als er Yukis Duft wahrnahm. Yuki…! Bei diesem Gedanken zuckte Aoi erschrocken zusammen und riss leicht panisch die Augen auf. Doch durch den Schlaf in seinen Augen, sah er alles um sich herum verschwommen und er blinzelte hilflos, ehe er sich die Augen rieb. Nun sah er klar und direkt in das schlafende Gesicht des zierlichen Brünetten. Yuki lächelte leicht im Schlaf und wirkte zugleich so zerbrechlich, das Aoi sich nicht traute ihn zu berühren. Sein Herz schlug hart und wild gegen seine Brust, sodass Aoi leicht überfordert von der Situation war. Doch dann durchzogen Bilder der letzten Nacht durch sein inneres Auge, und Aoi spürte wieder diese gut tuende Wärme die sich um sein Herz legte. „Also war es doch kein Traum!“, murmelte der Schwarzhaarige leise, als sich seine vor Schreck angespannten Muskeln wieder lockerten. Doch so sicher war er sich nicht. Denn in den letzten zwei Jahren, war es öfter vorgekommen, dass ihm der Verstand einen Streich gespielt hatte. So hatte er heute immer noch das Gefühl von Yune beobachtet zu werden! Er wusste, dass es lächerlich war, so etwas zu denken, doch das Gefühl der Angst war da. Und auch jetzt spürte er Angst! Angst, dass er sich, die leidenschaftlichen Küsse und die sanften Streicheleinheiten mit Yuki nur eingebildet hatte. So biss er sich unsicher auf die Unterlippe, ehe er seine vor Aufregung zitternde Hand hob, und sie federleicht und so sanft wie möglich auf Yukis Wange legte. Erleichtert atmete er auf, als er die Wärme spürte die von Yukis Haut ausging. Auch legte sich eine Gänsehaut auf seinen gesamten Körper, als er spürte wie samtweich die Haut des zierlichen Brünetten doch war. Vorsichtig, um Yuki nicht zu wecken, fuhr er mit dem Zeigefinger dessen Lippen nach. Sie waren fein und weich! Gedankenverloren leckte er sich über die Lippen. Dort haftete immer noch Yukis Geschmack. Er schmeckte süß! Bei diesem Gedanken musste er Lächeln, wobei sich seine Wangen leicht rot färbten. Er konnte noch immer nicht glauben, was letzte Nacht geschehen war, doch war er unendlich dankbar dafür! Zärtlich strich er Yuki nun über die Wange, der sich unbewusst gegen diese Berührung lehnte und seufzte, wodurch Aois Herz nur noch schneller schlug. Aoi war der Versuchung nahe, Yuki einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen, als sein Blick zufällig auf den Wecker, der hinter Yuki auf dem Nachttisch stand, fiel. Als er erkannte wie spät es war, verkrampfte sich für einen langen Augenblick sein Herz. Er hätte schon vor einer guten Stunde im PSC bei der Probe sein sollen. „Scheiße!“, fluchte der Schwarzhaarige leise, sprang vom Bett und fischte schnell ein frisches T-Shirt aus seinem Kleiderschrank und zog es über. Er wollte schon zur Tür raus sprinten, als sein Blick wieder zu dem immer noch friedlich schlafenden Yuki glitt. Und dieses Mal unterlag er seinem Verlangen. Auf Zehenspitzen schlich er zum Bett und hauchte dem zierlichen Brünetten einen sanften Kuss auf die Wange. Mit einem kurzen warmen Lächeln rannte er durch seine Wohnung, sprang beinahe die Treppen herunter und lief so schnell er konnte zum PSC – Gebäude. Leise fluchend eilte Uruha mit einem bösartigen und genervten Gesichtsausdruck durch die Flure des PSC – Gebäudes. Er war zu spät. Über eine Stunde! Das würde wieder Stress mit Kai geben! Aber noch nicht genug das er jetzt von seinem Leader angekeift werden würde, jetzt war auch noch sein geliebter nachtschwarzer Sportwagen in der Werkstatt. Motorschaden! Wenn er daran dachte, was für quietschende und schrille Geräusche sein Motor am Morgen von sich gegeben hat, tat ihm das Herz immer noch weh. Natürlich hatte er gleich versucht Aoi anzurufen, um ihn zu sagen, dass er ihn dieses Mal nicht abholen könnte, dass er sich verspäten würde und er schon vor gehen sollte, doch der Schwarzhaarige war nicht an sein Handy gegangen. Doch Uru wusste ja nur zu gut, wie oft Aoi vergaß sein Handy mitzunehmen, und so schlussfolgerte er, dass er bereits im PSC – Gebäude sein müsste. Vor dem Proberaum blieb Uruha kurz stehen, strich sich durch die Haare und atmete einmal tief durch. Im Kopf ging er noch mal alle Punkte seiner Entschuldigung durch, die er schnell aussprechen musste, noch bevor Kai anfing zu schreien, denn wenn der Dunkelhaarige einmal mit schreien anfing, hörte er gar nicht mehr auf. Der Brünette räusperte sich und wollte gerade schwungvoll die Tür öffnen, als sein Handy klingelte. Uruha rollte genervt mit dem Augen und fummelte sein Handy aus der Hosentasche. Doch noch ehe Uruha auch nur ein Wort sagen konnte, wurde er so laut durch das Handy angeschrien, das er die Augen schmerzhaft zusammenkniff und das Handy einen halben Meter von sich weg hielt. „WO BIST DU??? WEIßT DU EIGENTLICH WIE SPÄT DAS IST? GLAUBST DU ICH WARTE HIER NUR ZUM SPAß? WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE…“, brüllte Kai zornig durch das Handy. Schnell griff Uruha wieder nach der Türklinke und stieß die Tür auf. „Ich bin schon da! Bin schon da!“, stammelte Uruha immer noch leicht erschrocken und kappte das Gespräch. Reita und Ruki lachten bei Uruhas entgleistem Gesicht leise, verstummten aber als Kai ihnen einen wutentbrannten Blick zu warf. „Mein Wagen ist nicht angesprungen… und ich musste auf den Abschleppdienst warten… ich hätte dir ja Bescheid gesagt… aber eure Handys waren ja alles ausgeschaltet!“, versuchte sich Uruha schnell zu entschuldigen, denn mit einem schlecht gelaunten Kai war nicht zu spaßen! Auch wenn er es nicht gerne zugab! Kai musterte ihn misstrauisch, ging langsam auf ihn zu und fixierte dabei so sehr seine Augen, dass er in dem Moment sogar vergaß zu atmen. Für einen endlos wirkenden Augenblick sah Kai ihn fest in die Augen, ehe er Drummer anfing leise zu kichern. „Okay… dieses Mal werd ich dir mal glauben… kann ja mal passieren! Aber wehe du verspätest dich noch einmal!“, lachte Kai und klopfte Uruha auf die Schulter. Dabei atmete Uruha erleichtert auf. Er fragte sich heute noch, wie Reita es schaffte Kais extreme Stimmungsschwankungen auszuhalten! „Gut dann hol Aoi rein, und dann können wir ja endlich anfangen!“, lachte Kai, schnappte sich seine Sticks und scheuchte Ruki und Reita von der Couch in Richtung ihrer Instrumente. Doch Uruha blieb verwirrt stehen! „Wieso soll ich Aoi holen… ist er noch nicht da?“, fragte Uruha und sah seine Bandmitglieder mit großen Augen an. Kai lachte nur noch lauter. „Jetzt verarsch mich nicht… ihr kommt och immer zusammen… er steht bestimmt im Flur und hat Angst das ich ihn auch schreien könnte…!“, kicherte der Dunkelhaarige und setzte sich zu seinen Drums. Doch als Kai Uruhas ernsten und besorgten Gesichtsausdruck sah, verschwand sein fröhliches Lächeln wieder. „Du hast ihn nicht abgeholt?“, vergewisserte sich Kai lieber, während sich kleine Sorgenfalten auf seiner Stirn bildeten. „Ich hab dir doch gesagt das mein Wagen nicht angesprungen ist… ich auf den Abschleppdienst gewartet habe… und dann bin ich auf direkten Weg hierher… da ich zu spät kommen würde… hab ich gedacht das er schon hier wäre… schließlich ist er ha auch nicht an sein Handy gegangen!“, gab Uruha in einem monotonen Ton wider. Denn er hörte seine eigenen Worte nicht. Sein Herz gefror schmerzhaft vor Angst und Sorge in seiner Brust. Er fühlte sich schlagartig in die Zeit vor zwei Jahren versetzt. Dort war Aoi oft zu spät, oder gar nicht zu den Bandproben erschienen, weil Yune ihn immer krankenhausreif verprügelt hatte! Oder weit aus schlimmer Sachen mit ihm angestellt hatte! Und auch wenn sich Uruha bewusst war, das Yune tot war, und Aoi nie wieder weh tun können würde, so hatte er doch Angst, das dem Schwarzhaarigen etwas passiert war. Unsicher sah er zu seinen Bandmitgliedern, die genauso besorgt drein schauten. Anscheinend ging ihnen der gleiche Gedanke durch den Kopf. „GOMEN!!!“, ertönte es plötzlich und Aoi kam in den Raum gerannt. Schwer atmend blieb er vor den anderen stehen und stütze seine Hände auf den Knien, um besser atmen zu können. Die anderen waren bei dessen Ankunft erschrocken zusammengezuckt und sahen Aoi nun mit weit aufgerissenen Augen an. Es vergingen einige Augenblicke des Schweigens, da niemand wusste wie er die Situation einzuordnen hatte. „Bitte nicht schreien Kai! Es tut mir so leid! Ich hab vergessen mir den Wecker zu stellen… hab total verpennt… bin gleich her gerannt…!“, keuchte Aoi und stellte sich nun wieder aufrecht hin, als sich seine Atmung nun wieder etwas beruhigt hatte. „Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?“, fragte Kai lieber nach, und musterte Aoi skeptisch der einen fröhlichen Eindruck machte! Aoi legte den Kopf schief und sah verwirrt in die Runde. Erst jetzt viel dem Schwarzhaarigen auf, dass er von allen angestarrt wurde. „Das sollte ich wohl lieber euch fragen! Hab ich einen Pickel auf der Stirn, oder warum guckt ihr alle so?“, lachte Aoi herzhaft. Sofort stiegen Kai, Reita uns Ruki in das lachen mit ein. Alle drei schüttelten sie innerlich den Kopf. Die Jahre mit Yune hatten sie anscheinend mehr geprägt als sie dachen! Aoi konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen und zu strahlen. Es tat zu gut, wieder wirklich wahre Glückseligkeit und Freund zu spüren. Es war ein atemberaubendes Gefühl. Ein Gefühl das er wohl Yuki zu verdanken hatte! Denn jetzt wo sie sich ihre Schicksale offenbart hatten, fühlte er sich zum ersten Mal, seit langer Zeit wieder mit einem Menschen verbunden. Und durch diese Verbundenheit, konnte er es sich erlauben, wieder zu lachen, glücklich zu sein! Ohne gleich wieder in ein schwarzes Loch zu fallen! Doch niemand achtete auf Uruha! Er lachte nicht! Zwar war er mehr als nur erleichtert, dass es Aoi gut ging. Doch er spürte, dass irgendetwas nicht stimmte. Er fühlte sich aus irgendeinem Grund bedroht, weshalb sein Herz aufgebracht schneller schlug! Noch nie, in den letzten zwei Jahren, hatte er den Schwarzhaarigen so ausgiebig und ausgelassen lachen sehen! Er strahlte ja förmlich vor Freude. Uruha vertan sich selbst nicht mehr! Eigentlich musste er sich doch darüber freuen, das es dem Schwarzhaarigen besser ging, und es anscheinend geschafft hatte sich nicht länger von seinen Erinnerungen an Yune beherrschen zu lassen, doch irgendwas an Aois Lächeln löste viele kleine Stiche in seiner Brust aus. Es schmerzte ihn! Er fühlte wohl gerade deswegen diesen Schmerz, weil Aoi nicht seinetwegen wieder das Lachen und die wahre Freude wieder gefunden hatte. Er hatte ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen! Plötzlich schoss ihm das Bild, als sich Aoi und Yuki auf dem Eis geküsst hatten, in den Sinn. Sein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken an diesen Kuss und an Yuki! Vor Eifersucht und Zorn ballte er seine zitternden Hände zu Fäusten! Jetzt verstand er! Aoi konnte einzig und allein durch Yuki wieder lachen! Da hatte es dieser dürre Hering doch tatsächlich geschafft, Aoi wieder zu einem ehrlichen Lächeln zu bringen. Er arbeitete jetzt schon seit harten zwei Jahren daran, und dieser hässliche Wicht schaffte es in weniger als einer Woche! Seine Augen glühten förmlich vor Zorn, als er an den Plan denken musste! Dieser Hurensohn Rei! Dieser Scheiß – Plan hatte nicht das Geringste gebracht! Im Gegenteil! Er hatte noch dazu geführt das sich Aoi und Yuki jetzt wohl noch näher gekommen sind! Uruha knurrte leise! Dafür würde Rei büßen! Wieso hatte er sich auch von seinen schwachsinnigen Ideen einlullen lassen! In Gedanken bereitete er gerade Rei auf höchst qualvolle Weise Schmerzen zu, als er sanft am Handgelenk gepackt wurde. „Uru!? Wo bist du denn mit deinen Gedanken! Kai will anfangen zu proben!“, kicherte Aoi und stellte Uruha neben dessen Verstärker. Uruha schluckte. Da war es schon wieder! Aois wunderschönes ehrliches und unbekümmertes Lächeln! Wie sehr hatte er es doch vermisst! Doch trotz dessen Schönheit, die er so sehr liebte, zeriss es ihm das Herz, es jetzt sehen zu müssen! Er musste unbedingt mit Aoi reden! Er wollte den Schwarzhaarigen nicht an Yuki verlieren! Er sollte zu ihm gehören! Scheiß auf den Plan! Scheiß auf Rei! Er hätte von Anfang an Aoi seine Gefühle gestehen sollen! Er war so dumm gewesen, auf Rei zu hören, statt auf sein eigenes Herz! Uru würde Aoi endlich sagen, was er für ihn fühlte, würde ihm sagen, dass er ihn liebte… Und das noch heute! So schnell wie möglich! Während der Probe kassierte er oft böse Blicke von Kai, und musste auch Ab und Zu in Deckung gehen, wenn Kai drohte vor Wut seine Sticks auf ihn zu werfen. Doch Kais zornige Ermahnungen, und die Blicke der anderen, besonders die verwirrten und leicht besorgten Blicke Aois, machten es nur noch schlimmer für ihn! Er war nicht mehr in der Lage sich zu konzentrieren. Oft verpasste er seine Einsätze, oder spielte eine ganz andere Melodie als die anderen an und verpatzte ein Gitarrensolo nach den anderen! Denn seine Gedanken kreisten nicht um Musik und die Probe, sondern nur über Aoi und sein baldiges Geständnis. In seinem Kopf spielten sich tausende von Möglichkeiten ab, wie er Aoi seine Liebe gestehen und beweisen könnte! Doch neben seinen eben erwachten Mut, Aoi endlich seine wahren Gefühle zu offenbaren, spürte er eine beengende Angst! Er hatte Angst, dass sein Geständnis nun zu spät sein könnte! Das Aoi nun an Yuki gebunden war, und er seine viel Chancen, die er in den vielen Jahren gehabt hatte, alle vertan hatte. Und ehe er sich versah, brach Kai, wohl seinetwegen, die Probe ab. Doch auch das bekam er gar nicht mit! Erst als Reita ihm seine Gitarren wegriss, erwachte Uruha aus seiner Gedankenwelt. Leicht benommen sah er Reita fragend an, da dieser ihn nachtragend und zugleich ermahnend ansah. „Was ist denn heute bloß los mit dir! Kai ist schon auf hundertachtzig!“, zischte Reita bedrohlich und stellte Uruhas Gitarre weg. Verwirrt schaute Uru sich im Raum herum. Niemand stand mehr an seinen Instrumenten, sondern hatten es sich auf den Sofas und Sesseln bequem gemacht. Verdattert sah er auf die Uhr! Sie hatten mal gerade eine Stunde lang geprobt! Seit wann beendete Kai, nach schon so kurzer Zeit, eine Probe? „Ist die Probe zu Ende?“ fragte Uruha leise, und kratzte sich verlegen den Hinterkopf. Innerlich verfluchte er sich, dass er wieder so tief in seine Gedanken versunken war, dass er nichts um sich herum mehr wahrgenommen hatte. Noch ein Argument, um Aoi so schnell wie möglich seine Liebe zu gestehen! Als Reita Uruhas fragenden Gesichtsausdruck sah, rollte er genervt mit den Augen. „Ja du verpeilter Depp! Weil du so scheiße gespielt hast! Kai ist total sauer und hat es für heute aufgegeben… und ich kann mir das zu Hause wieder anhören… und ausbaden!“, maulte Reita und schob ihn aus dem Proberaum, ehe er sich lächelnd zu Kai, der wütend vor sich hinmurmelnd auf dem Sofa lag, setzte, Kais Kopf auf seinen Schoß bettete und beruhigend dessen Wange zu streicheln begann. „Mach dir nichts draus! Man hat immer mal einen schlechten Tag!“, ertönte eine leise, bezaubernde und aufmunternde Stimme hinter ihm! Er drehte sich sanft zu Aoi, als dieser ihn sanft auf die Schulter klopfte und ihn eine Flasche Wasser reichte. Uruha lächelte leicht betrübt. „War ich heute wirklich so schlimm?“, fragte er mit einem belustigenden Unterton, da ihn Aois Lächeln, das dieser ihm schneknte, sein Herz wieder hart gegen seine Brust schlagen und seine bedrückende Angst vollkommen vergessen ließ. „Naja…!“, begann Aoi und lächelte ein verführerisches schiefes Lächeln, als er nach den richtigen Worten suchte. „Natürlich war es schlimm… meine Ohren bluten immer noch… ich wusste gar nicht das man so schrille Töne aus einer Gitarre rausbekommen kann!“, platze es Ruki schadenfroh heraus, als dieser sich zu ihnen gesellte, und Aoi somit um seine Antwort brachte. „Das frag ich mich bei deinem Gesang manchmal auch!“, konterte Uruha leicht erbost und sah den Rothaarigen aus leicht verengten Augen an. Doch Ruki hielt diesen Blick nicht lange stand, und begann breit zu schmunzeln. „Na gut… der Punkt geht an dich!“, kicherte Ruki und klopfte Uruha aufmunternd auf die Schulter, der nun auch belustigt grinsen musste. „Aber sei morgen bei der Probe wieder der Alte – Uru, ja? Ich weiß nämlich nicht ob Kai das denn auch ohne großen Wutanfall durchsteht!“, flüsterte der Rothaarige jetzt nur noch, aus Angst Kai könnte ihn hören, um dann doch noch einem Wutanfall zu unterliegen. Uruha nickte mit einem ersten Gesichtsausdruck. Schließlich würde er, wenn alles so verlief wie er es sich erhoffte, morgen bei der Probe vor Liebe und glück so gut spielen, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Plötzlich wurde die Tür schwunghaft geöffnet, und ein fröhlich vor sich her summender Miyavi trat in den Proberaum! Er winkte zwinkernd Reita uns Kai zu, ehe er hinter Ruki trat und ihn von hinten umarmte. Und noch ehe Ruki überhaupt eingreifen konnte, hatte Miyavi dem Kleineren auch schon sanfte Küsse auf den Hals als auch auf die Wange gehaucht! Und während Ruki leicht rosé im Gesicht anlief, weiteten sich ungläubig Kais und Aois Augen. Doch Reita und Uruha grinsten frech in sich hinein und sahen sich gegenseitig wissend an. Ihnen war schon vor einigen Monaten aufgefallen, das Ruki immer in den Pausen und auch gleich nach den Proben verschwunden war, und zwar direkt zu Miyavi. Nachdem Ruki kurz vor Schock erstarrt war, befreite er sich murrend aus Miyavis Umarmung und funkelte ihn böse an. „Du bist ein Idiot weißt du das!“, zischte Ruki wütend und verschränkte bockig seine Arme. „Aber ein verliebter Idiot“, kicherte Miyavi, strich Ruki verspielt durch die Haare und schlang dann wieder seine Arme um Ruki. Er konnte einfach nicht die Finger von ihm lassen! Spätestens jetzt klappten vor Entsetzen die Münder von Aoi und Kai auf. Uruha und Reita brachen in schallendes Gelächter aus, als sie die perplexen Gesichter ihrer beiden Freunde sahen. „Sag bloß ihr habt das nicht mitbekommen?“, fragte Reita immer noch lachend und mit Skepsis in der Stimme, an Kai und Aoi gewandt. Beide schüttelten langsam den Kopf, konnten ihren Blich nicht von Miyavi und Aoi lassen. „Siehst du… ich hab dir doch gesagt, dass es die meisten schon mitbekommen haben…!“, kicherte Miyavi und strahlte vor Glück, endlich zu seiner Beziehung mit Ruki stehen zu können. Er war schon seit drei Monaten mit dem Rothaarigen zusammen, doch Ruki hatte sich bis jetzt immer strikt geweigert, ihr Zusammensein vor anderen Leuten zu zeigen. Ruki kochte vor Wut als er Miyavis Worte hörte. „Aber noch nicht alle!“, keifte der Kleinere und zog einen Schmollmund. Zwar waren Aoi, Kai, Reita und Uruha seine Freunde, doch er hatte es schon immer gehasst Privates so offen zu zeigen. Schließlich wollte er nicht das alle über seine Leben bis in das kleinste Detail bescheid wussten. Seiner Meinung nach, ging es niemanden etwas an, mit wem er zusammen war, und daher wollte er seine Liebe zu Miyavi auch geheim halten. Doch der Solokünstler, hatte ihm gestern Abend offenbart, dass er dieses `Versteckspiel’ nicht mehr länger ertragen würde. Und so hatte Ruki stark mit sich gerungen und seinem Freund versprochen, sich in dieser Beziehung zu ändern. Doch hatte Ruki nicht geahnt, das Miyavi gleich so dick auftragen würde. Schließlich war es ihm unangenehm, von allen so angestarrt zu werden. „Ich- Ihr seit also-!“, stotterte sich Aoi zusammen, dessen Rehaugen immer noch ungläubig aufgerissen waren, sich zusammen, ehe ihm Miyavi ins Wort fiel. „Zusammen… Ganz Recht!“, strahlte der Dunkelhaarige übers ganze Gesicht. „Aber mich wundert es, dass du nichts mitbekommen hast… schließlich bist du doch einmal in mein Zimmer geplatzt als ich und Ruki gerade miteinander rumge- … AU!“, keuchte Miyavi als Ruki ihn mit dem Ellenbogen in die Seite stieß. „Ich hab dir gesagt das wir es langsam angehen… und nicht das du gleich alles ausbrabbelst…!“, zischte Ruki nun etwas wütender. Denn nur weil er sich entschlossen hatte, zu zeigen, dass er mit Miyavi zusammen war, musste dieser nicht gleich jedem erzählen wann sie Sex hatten. „Naja… jetzt wo du es sagst… du hast auf dem Sofa gesessen… und dein Hemd war aufgerissen… oh!“, hauchte Aoi jetzt nur noch, als die Erkenntnis ihn traf wie ein Blitz. Sofort schoss ihm das Blut ins Gesicht, als er erkannte, in was für eine peinliche Situation er damals eigentlich geraten war. Uruha musste bei Aois Anblick doch leicht schmunzeln. Er strich dem Schwarzhaarigen aufmunternd über den Rücken. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie Aoi nach all dem was er durchmachen musste, immer noch seine Naivität erhalten hatte können. Doch gerade das machte ihn für Uruha nur noch liebenswerter. „Na gut… wollen wir dann los? Zu unserem ersten richtigen Date?“, strahlte Miyavi, holte Rukis Jacke und half ihm dann beim Anziehen, während Ruki versuchte ein genervtes Augenrollen zu unterdrücken. „Wie ‚erstes Date? Ich denk ihr seit schon ein paar Monate zusammen?“, fragte nun Kai verwirrt, der bis jetzt alles still beobachtet hatte. „Hai! Aber bis jetzt wollte Ruki immer nicht… wir hatten aber trotzdem andauernd Se-“, doch noch bevor Miyavi seinen Satz beenden konnte, hatte Ruki seine Hand auf dessen Mund gelegt, um ihn am Weitersprechen zu hindern. „Ich glaube du hast für heute genug gesagt!“, fauchte Ruki, während ihm wieder die Schamesröte ins Gesicht stieg und drängte seinen Freund in Richtung Tür. „Wir sehen uns dann morgen!“, verabschiedete sich Ruki von den anderen und verschwand auch schon in den Flur. Doch noch ehe Aoi das eben passierte richtig verarbeiten konnte, wurden seine Gedanken abgelenkt, als Yuki durch die Tür auf ihn zukam. Sofort erwiderte der Schwarzhaarige das warme und glückliche Grinsen, das der zierliche Brünette ihn schenkte. Yukis Herz schlug viel zu schnell in seiner Brust, und Yuki schnappte hilflos nach Luft, als er Aois Lächeln sah. Die letzte Nacht war für ihn wunderschön gewesen! Noch nie hatte jemand ihn solche Sanftheit und Zärtlichkeit geschenkt! Dicht vor ihm blieb er stehen und sah ihn scheu in die Augen. „Hey!“, lächelte Aoi glücklich und streichelte Yuki gedankenverloren über die Wange. Seitdem er heute Morgen aus seiner Wohnung gerannt war, hatte er sich danach gesehnt diese weiche Haut wieder zu berühren. Bei Aois Liebkosungen, lächelte Yuki noch breiter, wurde dann aber knallrot im Gesicht, als er sah das sie von den anderen beobachtet wurde. Verwirrt folgte er Yukis Blick und starrte in sechs gebannte Augenpaare. Peinlich berührt schluckte er, doch noch ehe er etwas sagen konnte, taten Kai und Reita so, als würden sie sich angeregt unterhalten, und Uruha widmete der Wasserflache in seiner Hand sehr große Aufmerksamkeit. Auch wenn ihm jetzt nicht danach war den stillen Zuhörer zu mimen. Am liebsten hätte er diesen dürren Wicht aus ihrem Proberaum geschmissen und Aoi sofort seine Lieb gestanden. //Doch alles zu seiner Zeit!//, rief sich der brünette Lead – Gitarrist immer wieder in Gedanken zu, um nicht sofort vor wütenden Schmerz und Eifersucht auszurasten. Denn Aoi lächelte und sah Yuki auf eine so warme und intime Weise an, das es ihm qualvoll die Kehle zuschnürte. Aoi und Yuki kicherten leise und verlegen, als sie sahen, wie die anderen versuchten ‚unauffällig’ zu wirken. „Ich hab heute mit Rei gesprochen!“, sagte Yuki nun leise und Aoi strahlte nur noch mehr. Das Aoi so reagierte, ließ Yukis Herz nur noch schneller schlagen. Denn erst Aois Worte, das Rei nicht wie sein Vater war, hatten ihn die Angst genommen, Rei wieder zu sehen. Schließlich war ihm Rei wichtig und er wollte nicht länger ohne ihn sein. „Und? Wie ist es gelaufen?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. „Gut… deswegen wollte ich ja auch mit dir reden… wir beide wollen uns treffen… und aussprechen… und wieder ein bisschen Zeit miteinander verbringen…!“, versuchte der Brünette zu erklären, doch Aoi winkte ab. „Das ist doch schön! Es freut mich, dass du dich wieder mit ihm vertragen willst! Freunde sind wichtig!“, lachte der Schwarzhaarige, und musste dabei an Uruha denken. Wenn er nicht dagewesen wäre, um ihn nach Yune aufzufangen, wüsste er nicht was mit ihm geschehen wäre. „Das heißt… ich kann heute Abend nicht mit dir rechnen…!“, schlussfolgerte Aoi und biss sich auf die Unterlippe. Yuki nickte leicht unsicher. „Rei hat gefragt ob ich die Nacht über bei ihm bleibe… wir haben uns viel zu erzählen…!“, hauchte Yuki, und als er spürte wie Aoi im zärtlich durchs Haar strich, wusste er, dass Aoi ihn verstand. Zwar wäre er auch viel lieber bei Aoi geblieben, um in seine Küsse und Berührungen zu versinken, doch verspürte er den Drang, alles um sich herum wieder in Ordnung zu bringen. Und so musste er versuchen, seine Freundschaft zu Rei wieder von Neuem aufzubauen, ohne das Yuki Angst haben müsste, das Rei ihn auch schlagen würde. So wie es sein Vater immer mit ihm getan hatte! Denn jetzt hatte er die Kraft dazu! Er hatte die Kraft dazu seine Angst z7u besiegen! Und das hatte er ganz allein Aoi zu verdanken! Sanft gehauchte Worte, ließen ihn aus seinen Gedanken wieder auftauchen: „Wann willst du los?“, fragte Aoi und strich Yuki weiter durch das feine Haar. „Jetzt!“, wisperte Yuki und lehnte sich den Streicheleinheiten seufzend entgegen. Aois Gesichtzüge, verloren für einen Bruchteil einer Sekunde ihre Fröhlichkeit und verzogen sich traurig. „Okay… dann bis morgen!“, hauchte Aoi und sah Yuki tief in die Augen. Yuki nickte nur, und biss sich unsicher auf die Unterlippe, ehe er seinen ganzen Mut zusammenfasste und sich auf die Zehenspitzen stellte und Aoi einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauche. Aoi lächelte überrascht, und konnte nicht umhin, das seine Wangen leicht heiß wurden. „Bis morgen!“, flüsterte Yuki lächelnd und eilte dann mit vor Röte dampfendem Gesicht aus dem Proberaum. Als Uruha diesen Kuss sah, zog sich alles in ihm zusammen, wobei Wut und Angst sich wie Feuer in seinen Körper einbrannten. Krampfhaft versuchte er die Wasserfalsche in seiner Hand nicht zu zerdrücken, während er versuchte sich wieder zu beruhigen. Zwar wurde er in seinem Unterfangen durch diesen Kuss nur noch verstärkt, dennoch wuchs auch die Angst. Angst das Aoi ihn abweisen würde, da er sein Herz nun an Yuki verschenkt hatte. Und wieder flammte Zorn gegenüber Rei auf. Dieser blöde Quacksalber! Nichts, absolut nichts hat dieser blöde Plan gebracht! Dennoch versuchte er sich zu ermahnen einen kühlen Kopf zu bewahren! Noch war noch nichts verloren! So wartete Uruha bis sich Reita und Kai, der sich immer noch das fröhliche Quietschen über den Kuss zwischen Aoi und Yuki verkneifen musste, von ihnen beiden verabschiedeten, ehe er Aoi ansprach. „Aoi?“, fragte Uruha leicht unsicher. „Ja?“, Aoi der gerade dabei war sich seine Jacke überzuziehen wirbelte zu Uruha herum. „Naja… was hältst du davon wenn wir mal wieder was zusammen machen? Zurzeit haben wir uns ja nicht wirklich viel gesehen!“, sprach Uruha nun in einem ernsten und sehr überzeugenden Ton weiter. Der Schwarzhaarige begann bei diesem Vorschlag breit zu lächeln und legte vergnügt den Kopf schief. „Und was schwebt dir da so vor?“, kicherte Aoi und knöpfte seine Jacke zu. „Ich weiß nicht… wie könnten ja zu mir gehen… ne Pizza bestellen und ein paar DVD’s gucken… hab mir nämlich gerade ein paar neue Filme gekauft!“, schlug Uruha vor und hielt vor Spannung die Luft an. „Sind die denn doll gruselig?“, fragte Aoi und setzt einen leicht verängstigten Gesichtsausdruck auf. „Nein!“, log der Brünette und hoffte das Aoi mit ihm kommen wurde. „Okay… dann lass uns los!“, lachte der Schwarzhaarige Gitarrist und warf Uruha dessen Jacke zu. Erleichterte atmete Uru auf. Jetzt war die Hälfte schon mal geschafft. Er würde den ganzen Abend mit Aoi zusammen sein, um ihn endlich seine Gefühle zu offenbaren. Da gab es nur noch ein Problem: Er wusste immer noch nicht wie er es anstellen sollte, es Aoi zu sagen das er ihn liebte. Still neben einander her, gingen Aoi und Uruha die Treppen zu seiner Wohnung empor. Uruha wurde von Sekunde zu Sekunde immer nervöser, und so zitterten seine Finger leicht, als er nach seinem Wohnungsschlüssel in die Jackentasche griff, und die Wohnungstür aufschloss. Fröhlich summend trat Aoi in die ihm schon vertraute Wohnung und ließ sich auf das bequeme Sofa im Wohnzimmer fallen. Uruhas Nerven lagen blank, er musste sich unbedingt irgendwie beruhigen. Und so eilte er in die Küche, kramte aus einer Schublade alle Bestellkarten von Lieferservice heraus, die er besaß, ging in die Wohnstube und drückte den übergroßen Stapel an Bestellkarten Aoi in die Hände. „Ich bin gleich wieder da!“, murmelte er mit einem freundlichen Lächeln, ehe er in sein Schlafzimmer zum Balkon eilte. Wie ein Ertrinkender atmete er die frische Luft ein und zündete sich eine Zigarette an. Tief inhalierte er den blau-grauen Rauch. Sofort beruhigte sich etwas sein Herzschlag und auch seine Hände zitterten nicht mehr so sehr. Genüsslich zog er ein weiteres Mal an der Zigarette. „Uru?“, fragte Aoi besorgt und trat neben ihn auf den Balkon. Da er seine Jacke schon ausgezogen hatte, und der Wind nun frisch durch seine Haare strich fröstelte er ein wenig. Aoi lehnte sich mit den Ellenbogen auf die Brüstung und musterte Uruha besorgt. „Alles in Ordnung?“, fragte der Schwarzhaarige, da Uruha auf ihn nicht zu reagieren schien. Es verging ein langer Augenblick, indem beide schwiegen und Uruha leise weiter an seiner Zigarette nippte. Aoi seufzte gequält. Er war beinahe hilflos und ziemlich überfordert von der jetzigen Situation. Doch dann brach Uruha das Schweigen: „Weißt du noch in der Oberstufe…“, begann Uruha, sein Blick in die Ferne gerichtet, und zog ein letztes Mal an der Zigarette ehe er sie ausdrückte. „Mh?“, Aoi sah ihn fragend und verwirrt an. „… du warst in Taiyo… dem Star-Fußballer der Schule verknallt!“, schmunzelte Uruha und wandte nun den Blick zu Aoi, sah ihn tief in die Augen. Augenblicklich schoss Aoi das Blut in die Wangen, da er genau wusste worauf Uruha hinaus wollte, konnte sich jedoch ein belustigtes Lächeln nicht verkneifen. „Er hat dich gefragt ob du mit ihm ausgehen würdest… und da kamst du zu mir… und-!“, schmunzelte der Brünette weiter ehe Aoi laut zu lachen begann. „Nicht Uru… kram jetzt nicht diese alte und peinliche Geschichte aus!“, kicherte Aoi, hielt sich gespielt die Ohren zu und flüchtete in Uruhas Schlafzimmer. Uruha erwiderte das Lachen nur zu gerne, schließlich war es die Reaktion die er sich erhofft hatte. „Damals hast du mich gefragt ob ich dir das Küssen beibringen könnte!“, sagte Uruha nun in einem ernsteren Ton und setzte sich neben Aoi aufs Bett, der peinlich berührt sein rot angelaufenes Gesicht in den Händen versteckte. „Ich weiß noch wie ich Taiyo immer von meiner AG aus beim spielen beobachtet habe… und als er mich dann nach einem Date gefragt hatte traf mich beinahe der Schlag… und du hast mich ausgelacht als ich dich gefragt habe wie man richtig küsst!“, sagte Aoi nun nachtragend und boxte Uruha gespielt in die Seiten. Uruha begann wieder leise zu kichern. „Du warst so aufgeregt, dass du sogar vergessen hast zu atmen, als ich dich geküsst habe!“, lachte Uruha nun lauter und fing sich von Aoi einen bösen Blick ein. Es war für Aoi schon deprimierend genug, das er in der Oberstufe noch der einzige ungeküsste Junge gewesen war, und jetzt rieb Uruha auch noch Salz in die Wunde indem er ihm als ‚tollpatschigen Küsser’ abstempelte. Dennoch wusste er jedes noch so kleinste Detail noch, von seinem ersten Kuss. Er war bei Uru zu Hause gewesen, sie hatten beide auf dem Bett gesessen, und Uruha hatte lange über den Zungenkuss philosophiert! Schon damals war er so ein Macho gewesen! Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln. Er wusste immer noch wie es sich angefühlt hatte, als sich Urus weichen und delikaten Lippen auf den seinen gelegt und an ihnen genippt hatten. In diesem Moment war alles um ihn herum verschwommen, er hatte alles vergessen, da er nur noch Uruhas Lippen gespürt hatte. Sein Herz hatte in diesem Augenblick mehrmals ausgesetzt und mehre Schwärme von Schmetterling waren aus seinen Bauch durch seinen ganzen Körper geströmt. Es war ein atemberaubender und der wohl schönste Augenblick gewesen, den er je erlebt hatte. Und alles nur wegen eines Kusses. Zumal ihn wohl dort das erste Mal bewusst wurde das er für Uruha nicht nur rein freundschaftliche Gefühle hegt. Das seine Gefühle für Uruha viel weiter gingen. Dennoch hatte er Angst vor diesen Gefühlen gehabt. E wollte Uruha dadurch nicht als Freund verlieren, denn er brauchte seine Nähe! Unbedingt! Er könnte sich ein Leben ohne Uruha gar nicht mehr vorstellen! Gedankenverloren strich sich Aoi über die eigenen Lippen, ehe er erschrocken aus seiner gedanklichen Trance erwachte. „Naja… aber das ganze küssen hat ja nichts gebracht… Taiyo kam nicht zu dem Date!“, wisperte Aoi nun traurig und sah auf seine Knie. Bei diesen Worten biss sich Uruha schuldbewusst auf die Unterlippe. Aber schließlich musste er Aoi jetzt die Wahrheit, die ganze Wahrheit sagen! „Das war meine Schuld!“, sagte Uruha leise und griff nun nach Aois Händen, um sie mit den seinen zu umschließen. Sanft drückte und streichelte er sie. „Warum sollte es deiner Schuld gewesen sein?“, fragte Aoi verwirrt, aber wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. „Weil…. Also… ich hab ihm gesagt das er sich gefälligst in Ruhe lassen soll!“, sagte Uruha mit ruhiger Stimme und sah den Schwarzhaarigen fest in die Augen. Verwirrt legte Aoi den Kopf schief und musterte Uruha skeptisch. „Wieso hast du das getan?“, fragte Aoi unsicher. Dabei von sich selbst überrascht, dass er in diesem Moment keine Wut verspürte. Schließlich wurde man ja nicht gerne versetzt! Dennoch spürte er plötzlich eine gewisse Unruhe, die ihm Angst machte. „Ich… seit wir uns das erste Mal geküsst haben… hab ich erkannt… das… das…“, Uruha hielt inne, und atmete noch einmal tief durch. Sein herz schlug ihn bis zum Hals, und er zog, aufgeregt wie er war, rasselnd die Luft ein. „Ich liebe dich!“, hauchte Uruha mit einem bedeutsamen Unterton und sah Aoi mit all der Liebe und Herzenswärme an, die er für ihn empfand. Aoi erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, ehe er sich Uruhas Griff um seine Hände entzog. Unkontrolliert und viel zu schnell atmend, weil sein Herz schnell und hart gegen seine Brust pochte, stand er vom Bett auf, und ging leicht hysterisch vor dem Bett hin und her. So viele Gedanken kreisten in seinem Kopf und so viele Empfindungen wurden in seinem Herzen wachgerufen. Aoi war sichtlich überfordert von der Situation. Uruha hatte mit seinen Worten bei ihm den gleich Effekt als hätte jemand ihn ein Brett über den Schädel gezogen. Erst als er aus den Augenwinkeln heraus bemerkte das Uruha aufstehen wollte, hielte er ihn mit einer Handbewegung davon ab. Nervös strich er sich ein paar Mal durch seine Harre, ehe er nach Lust schnappte. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich dich nicht liebe!“, wisperte Aoi und sah Uruha scheu an, doch als dieser sanft zu lächeln begann schüttelte er freudlos den Kopf. Aoi bis sich auf die Unterlippe und senkte den Blick! Er fühlte sich so armselig. „Aber… ich… ich kann nicht!“, flüsterte Aoi nun mit leiser Stimme und Träne bildeten sich in seinen Augen, die schnell ihren Weg über seine Wangen fanden. „Ich verlange nicht, dass du mich verstehst… denn ich habe Angst… Angst dich zu verlieren… wenn Liebe dazu kommt… ich brauch dich als Freund… wenn ich es zulassen würde dich zu lieben…wenn ich meine lang gehüteten Gefühle zu dir zulasse… werde ich dich irgendwann verlieren… genauso wie ich Yune durch meine Liebe verloren habe… und ich habe keine Kraft mehr… um dich auch noch zu verlieren!“, weinte der Schwarzhaarige kläglich und traute sich nicht den Kopf zu heben und Uruha anzusehen. Schnell sprang dieser vom Bett auf und nahm den Schwarzhaarigen, trotz dessen anfänglicher Gegenwehr, fest in den Arm. „Du wirst mich nicht verlieren!“, hauchte Uruha nahe an Aois Ohr. Doch der Schwarzhaarige zitterte nur noch mehr unter seinen Tränen und schüttelte den Kopf. „Scht!“, summte Uruha beruhigend und strich Aoi sanft über den Rücken und durch das geschmeidige Haar. Aoi schwirrten so viele Gedanken im Kopf herum. Was war mit Yuki? Er hatte sich ihm dich gerade geöffnet! Und er brauchte Uruha, der ihm immer Kraft gab, damit er eine richtige Beziehung zu Yuki aufbauen konnte! Doch nun begannen die Gefühle für Uruha, die er all die Jahre verdrängt hatte, sein Herz zu überfluten. Er wusste nicht was er tun sollte! Was ist der richtige Weg? Was ist die richtige Entscheidung? „Ich werde immer für dich da sein! Als dein Freund!“, hauchte Uruha leise und machte sich nun daran Aois Nacken sanft zu kraulen. Er konnte es nicht ertragen Aoi weinen zu sehen. Es tat ihm selbst weh, den Schwarzhaarigen so verletzt zu sehen. Zwar hatte es ihn glücklich gemacht, das Aoi ihm gegenüber auch starke Gefühle empfand und er ihn nicht verlieren wollte. Dennoch stimmt es ihn traurig, dass Aoi ihnen keine Chance zusammen als Liebende geben konnte. Yune hatte ihn einfach zu sehr kaputt gemacht! Doch würde er zu seinem Versprechen stehe! Er würde immer bei Aoi blieben um sich um ihn zu kümmern! Er konnte gar nicht anders! Auch wenn ihre Liebe dabei auf der Strecke blieb… Vorsichtig löste er sich etwas von dem Schwarzhaarigen, fasste ihn sanft unters Kinn, sodass Uruha endlich wieder in diese bezaubernden Rehaugen sehen konnte. Vorsichtig strich er Aoi die Tränen von den Wangen, ehe er dessen Gesicht umfasste. Ohne sein Zutun, so schien es ihm, bewegten sich ihre Gesichter langsam aufeinander zu, ehe sich ihre Lippen trafen und miteinander verschmolzen. Es war ein unschuldiger, aber doch verlangender Kuss, den Uruha in voll Zügen genoss. Aoi schmeckte noch genau so süß wie damals. Seine Lippen waren noch genauso weich! Erst als Aoi leise in den Kuss seufzte, löste sich Uruha wieder von dem Schwarzhaarigen und sah direkt in dessen Augen. „Schenk mir diese eine Nacht!“, hauchte Uruha mit bebender Stimme. Denn er wollte jetzt nicht nachdenken! Er wollte nur noch fühlen! Er wollte wissen wie es sich anfühlte Aoi zu lieben und überall zu berühren! Er wollte einmal in seinem Leben mehr sein, als nur ein ‚Freund’! Rasselnd schnappte Aoi nach Luft, konnte sich aber nicht von den verlangenden Augen Uruhas nicht losreißen. Und noch ehe sich sein Kopf einschalten konnte, folgte er der Stimme seines Herzens und nickte leicht. Doch als Uru ihn dann wieder küssen wollte, legte er schnell eine Zeigefinger auf dessen Lippen. „A-aber sei nachher nicht enttäuscht… ich bin aus der Übung!“, hauchte Aoi und senkte verlegen den Blick. Schließlich hatte er seit Yune mit keinem anderen Mann mehr geschlafen. Bei Aois Worten legte sich ein zärtliches Lächeln auf Uruhas Lippen. „Das ist unmöglich!“, wisperte der Brünette, beugte sich wieder zu Aoi vor um ihn verlangender und inniger zu küssen. Er konnte gar nicht genug von dessen Lippen bekommen. Sanft schob er Aoi langsam auf das Bett zu, und ließ sich mit dem Schwarzhaarigen darauf fallen. Dabei löste Uruha ihren Kuss nicht! Viel zu lange sehnte er sich schon nach diesen Lippen! So wollte er jeden Augenblick bis ins Unendliche ausdehnen. Erst als er merkte, das Aoi keine Luft mehr bekam, löste er sich von dessen Lippen. Sofort begann er an Aois Hals zu knabbern, während seine Hände schnell den Weg unter dessen Shirt fanden und die weiche Haut liebkosten. Aoi lehnte sich dieser Berührung seufzend entgegen, und strich mit zitternden Händen durch Uruhas Haar und dessen Wirbelsäule entlang. Als Uruha Aoi das Shirt zärtlich vom Körper zog, es achtlos neben das Bett warf und ihn dann so leidenschaftlich küsste, das Aoi der Kopf schwirrt, keuchte er verlangend gegen Uruhas Lippen. Dieser erbebte bei diesem süßlichen Laut und verteilte lauter kleiner sanfte Küsse auf den nackten Oberkörper Aois, während er mit den Händen über dessen Seiten strich. Schnell fand er die empfindlichen Stellen des Schwarzhaarigen und neckte ihn, indem er dessen Brustwarzen mit den Lippen und der Zunge reizte. Von Leidenschaft umhüllt ließ Aoi den Kopf in den Nacken kippen und genoss leise stöhnend die Zärtlichkeiten die Uruha ihm schenkte. Überall in ihm begann es zu kribbeln und eine angenehme Wärme strömte durch seinen gesamten Körper. Sie vergaßen alles um sich herum! Sahen nur den Anderen! Spürten nur den Anderen! So hüllten leidenschaftliche Küsse, zärtlich gehauchte Worte und sanftes Stöhnen den Raum in einen lieblichen Zauber der die beiden in ihrem Bann zog. Liebe in einer schlaflosen Nacht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)