Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 11: 11. Kapitel ----------------------- Erschöpft wischte sich Rei mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, während er den Pfannkuchen in der Pfanne immer wieder wendete. Doch er ertappte sich immer wieder dabei wie er besorgt durchs Küchenfenster zu Yuki sah, wie er mit einem halbherzigen Lächeln die Gäste des Diners bediente. Rei hatte nicht gewollt das der zierliche Brünette jetzt schon wieder arbeitete, wenn man bedenkt das er gestern noch im Krankenhaus gelegen hatte. ‚Aber Rei…wir brauchen doch das Geld!’, hallte es in seinen Kopf wider. Denn genau diese Worte hatte Yuki zu ihm gesagt, als er versucht hatte ihn zu überreden zu Hause zu bleiben. Doch der Schwarzhaarige wusste, dass es dem Brünetten nicht hauptsächlich um das viel zu dringende Geld ging, sondern um die Tatsache, dass wenn er nicht arbeiten würde, alleine zu Hause sein würde. Yuki war nämlich nicht gern allein, auch wenn er dies nie zugegeben hätte. Denn der Kleinere hatte immer noch Angst. Angst davor, dass dieses miese SCHWEIN ihn finden und wieder in den Keller werfen würde. Als Yuki ihm dann noch mehr Zettel voller Bestellungen auf den Tresen legte, verdeutlichte er dem Brünetten mit einer Handbewegung das er warten sollte. „Was ist denn?“, fragte Yuki nun verwirrt, schließlich warteten einige Gäste noch auf ihre Getränke. „Du hast Pause…hier iss das…!“, sagte der Schwarzhaarige in einem strengen Ton und stellte ihm einen Teller mit einem großen Berg voller Pfannkuchen auf den Tresen. Als Yuki das sah bekam er große Augen. „Ich…ich hab kein Hunger…und ich brauch keine Pause…außerdem ist heute ganz schön viel los!“, versuchte sich der kleine Brünette rauszureden. Denn er hatte keinen Appetit. Ihm war immer noch schlecht von seinem gestrigen Zusammenbruch und um sich nicht daran erinnern zu müssen versuchte er sich so viel wie möglich zu beschäftigen. Und diese Beschäftigung war es momentan die Gäste des Diners zu bedienen. Er brauchte Ablenkung. „Nichts da…der Arzt meinte dir könnten ein paar Pfund mehr auf den Rippen gut tun!“, befahl der Schwarzhaarige beinahe und sah ihn nachdrücklich an. Bei diesem Blick musste Yuki schlucken und setzte sich lieber auf den Hocker, ehe er Rei noch wütender machen würde, griff dann nach Messer und Gabel und begann langsam zu essen. „Geht doch!“, lächelte Rei nun und widmete sich wieder den anderen Essensbestellungen, als ein paar Glockentöne erklangen. Neue Gäste waren gerade ins Diner gekommen. Aus Gewohnheit sah Yuki sofort zur Einganstür rüber. Doch als er die zwei Männer sah die eingetreten waren, weiteten sich panisch seine Augen, er verschluckte sich an seinem Pfannkuchen und glaubte für einen kleinen Moment keine Luft mehr zu bekommen. Rei hörte sofort dieses erstickte Japsen hinter sich, drehte sich sorgenvoll herum, und eilte zu Yuki. „Yuki! Ganz ruhig…ganz ruhig…ich bin da…es ist alles in Ordnung… ruhig… beruhige dich…!“, gab Rei verzweifelt aber in einem bemühten ruhigen Ton wider, und hielt Yukis Hände. Doch das alles bekam Yuki nicht wirklich mit. Seine Augen waren nur auf diesen einen Mann gerichtet. Auf den Schwarzhaarigen Mann…der ihn gepackt hatte…festgehalten hatte…mitgezerrt hatte… Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als sich zwei große warme Hände an seine Gesicht legten und ihn zwangen in diese beruhigenden karamellfarbenden Augen zusehen. „Beruhige dich…alles ist in Ordnung…du wirst jetzt in die Küche gehen…und wartest da bis ich komme…hast du verstanden?“, befahl Rei nun beinahe. Denn er kochte beinahe vor Wut. Was haben die beiden hier zu suchen? Wieso verschwinden sie nicht einfach? Er würde nicht zulassen, das diese Musiker – Typen Yuki wieder weh tun würden, und so atmete er erleichtert auf, als der zierliche Brünette schwach nickte und in die Küche stolperte. Kaum war Yuki hinter der Tür verschwunden, ballte er seine Hände zu bebenden Fäusten, machte auf dem Absatz kehrt und ging mit einem zornerfüllten Blick auf Aoi und Uruha zu. Als Aoi gesehen hatte, wie Yuki bei seinem Anblick in Panik verfallen war, hätte er am liebsten sofort Kehrt gemacht. Doch Uru hatte ihn an der Schulter festgehalten und ihn mit diesem ganz bestimmten warmen Blick angesehen. Ein Blick gegen den Aoi schon immer machtlos gewesen war, und der seine innere Panik beinahe völlig im Nichts verschwinden ließ. Doch Yukis angsterfüllte Gesicht hatte sich in sein inneres Auge gebrannt. Jetzt hatte er diesen kleinen hübschen Jungen doch tatsächlich ein zweites Mal soviel Angst eingejagt. Genau davor hatte er Angst gehabt. Er hatte Angst davor gehabt diesen zierlichen liebevollen Jungen wieder zu verschrecken. Und genau deswegen hatte er Minutenlang mit der Hand auf der Klinke an der Tür dieses Diners gestanden. Hatte mit sich gerungen und Uru war es dann schließlich gewesen der ihn durch den Eingang gezerrt hatte. Uru konnte zwar die Reaktion des Kleinen nicht verstehen. Doch als er sah wie der fremde Schwarzhaarige auf sie beide zugestürmt kam, stellt er sich schützend vor Aoi. „Verpisst euch!!! Was fällt euch eigentlich ein hier her zu kommen…haut ab…sofort…sonst-“, brachte Rei in einem wütend zischenden Ton hervor, wurde aber von Uruha unterbrochen. „Was sonst? Mh? Was willst du uns schon anhaben…du halbe Portion… und ich bin mir auch nicht sicher das, dass der richtige Ton ist um mit Älteren zu sprechen… du solltest uns eher danken hergekommen zu sein…!“, zischte Uruha in einem gefährlichen Ton, der Rei einen Schritt zurückweichen ließ. „Euch danken?!“, lachte Rei beinahe spöttisch und spuckte Uruha angeekelt vor die Füße. „So das reicht…dich kleine Ratte mach ich fertig…!“, schrie Uruha wütend und war schon auf dem Sprung um Rei nach Strich und Faden zu verprügeln. Doch Aoi hielt ihm am Arm fest. „Uru…nicht!“, schrie er fast panisch und zog ihn hinter sich, ehe er sich schnell atmend an Rei wendete. „O-okay…ich weiß, das du mir die Schuld daran gibst das Yuki im Krankenhaus lag ab-“, versuchte Aoi zu erklären, wurde aber durch Reis abfälliges Schnauben unterbrochen. Er versuchte es so gut es ging zu ignorieren, konnte aber nur zu deutlich spüren wie Uru hinter ihm vor Wut zu beben begann. „...ich weiß nicht wieso ich ihm so eine Angst mache…aber es tut mir leid…und um mich zu entschuldigen…hab ich…hab ich mit Miyavi geredet…er kann morgen kommen…und sich vorstellen…ich hab für Yuki ein gutes Wort eingelegt!“, erklärte Aoi in einem ernsten Ton und konnte gerade so den wütenden Blick Reis standhalten. Nun war Rei wirklich verwundert. Dennoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Für was hielt sich dieser Schnösel eigentlich? Für den heiligen Samarieta? Es war zwar Yukis größer Traum Gitarrist zu werden. Doch sollte er ihn wirklich wieder zu diesen Typen schicken? Alleine? Aoi sah den Zweifel in Reis Augen. „N-natürlich kannst du ihn begleiten…und ihr werdet mich sowieso nicht sehen…!“, versuchte er den Schwarzhaarigen zu überzeugen. Schließlich wollte er das Yuki glücklich war und sich seine Träume erfüllten. Dabei ignorierte er die Fragen in seinem Kopf, warum er gerade dieses Bedürfnis verspürte diesem kleinen zierlichen und ihn immer noch völlig unbekannten Jungen zu helfen. Rei funkelte Aoi und besonders Uruha böse an, ehe er nickte. „Ich denk darüber nach…und jetzt verschwindet endlich…!“, giftete Rei die beiden anderen an, dabei vernachlässigend das die Blicke aller Gäste des Diners auf ihnen lagen und die Auseinandersetzung gebannt verfolgten. Aoi nickte und ging zum Ausgang, doch Uruha bewegte sich nicht von der Stelle. Er sah Rei immer noch wütend an, bis er so schnell, das es Rei unmöglich war zu reagieren auf ihn zu sprintete, ihn an den Kranken packte und ihn gegen die nächstbeste Wand presste. „Hör mir genau zu…du halbe Portion…solltest du noch einmal so mit meinem Freund…oder mit mir reden…dann schwör ich dir…reiß ich dir die Eier ab…das mein ich wortwörtlich….und ich werde sie dir auch abreißen wenn du und dein kleiner Freund morgen nicht im PSC auftaucht… denn leider bedeutet es meinem Freund sehr viel, deinen kleinen Freund zu helfen… und ich mach dich alle wenn du ihm weh tust…haben wir uns verstanden?“, zischte Uruha gefährlich und funkelte Rei aus gefährlichen Schlitzen an. Rei, der zuerst versucht hatte sich von diesem Würgegriff zu befreien, war nun doch etwas eingeschüchtert von Uruhas harten Worten, eher er geschlagen nickte, Uruha dann von sich stieß und in der Küche verschwand. Doch als Uru sich umdrehte musste er hart schlucken. Aoi funkelte ihn böse und missbilligend an, ehe dieser herumwirbelte und aus dem Diner verschwand. „Verdammter Mist!“, murmelte der Brünette und eilte Aoi hinterher. Nach einigen Metern hatte er ihn eingeholt, und packte ihn an den Schultern, damit dieser nicht weitergehen konnte. „Mensch Uru…was sollte das…du weißt genau das ich das nicht mag wenn du so grob bist…!“, schimpfte der Schwarzhaarige auch schon los und stieß Uru wieder von sich weg und eilte weiter der Straße entlang. Verärgert biss sich Uruha auf die Unterlippe und sprang Aoi hinterher. „Hai…ich weiß…und es tut mir leid…aber so wie er mit dir und mir umgesprungen ist… schließlich hättest du das ja nicht tun müssen… und ich hab ihn halt nur überzeugt dir gegenüber das nächste Mal sich dankbarer zu zeigen!“, sagte Uruha mit schnell gehenden Atem, wäre beinahe in Aoi gelaufen, als dieser plötzlich stehen blieb und sich zu Uru umdrehte. Erleichtert sah er, wie der boshafte Ausdruck um Aois Augen verflogen zu sein schien, und hoffte, dass er nun nicht mehr böse auf ihn war. „Aber nur weil er sich nicht richtig verhält musst du es ihm nicht gleich tun…!“, seufzte Aoi erschlagen und rieb sich den schmerzenden Kopf, denn noch immer sah er diesen verängstigten und panischen Yuki vor seinen Augen. „…bitte mach das nicht noch mal… jemandem Gewalt anzutun… ist…ist doch keine Lösung!“, hauchte er nun leise. Denn er wusste wovon er sprach. Er selbst hatte sie erlebt. Er hatte IHN erlebt. Er hatte IHN so sehr geliebt. Er hatte IHM alles gegeben was er hatte. Doch ER hatte nur genommen. Genommen bis Aoi ganz leerer und voller Schmerz war. Uru musste hart schlucken. Er wusste nur zu gut das Aoi Grobheiten verabscheute. Und er wusste auch genau warum das so war. Und wieder keimte diese Wut über IHN auf. Denn ER war schuld. ER hatte seinen Aoi gestohlen. Gestohlen und immer noch nicht zurückgebracht. Denn auf den glücklichen Aoi, musste er wohl noch etwas warten. Und das würde er auch tun. Er würde auf ihn warten. Er würde ihm treu bleiben. „Aoi…es tut mir leid…ich mach es nie wieder…versprochen…!“, flüsterte der Brünette nun leise, schlang seine Arme um den zitternden Leib und drückte seinen geliebten, verletzten Aoi so fest er es konnte an seine Brust. Er konnte das Wimmern seines Freundes hören. Schon wieder was er Schuld. Er hatte ihn wieder an früher erinnert. Eine alte Wunde aufgerissen. Uru verfluchte sich dafür und zog ihn noch etwas kräftiger an sich, ehe er mit einer Hand beruhigend über Aois Rücken fuhr. Erst jetzt bemerkte er, dass auch er weinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)