Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 10: 10. Kapitel ----------------------- „Uru…jetzt komm endlich…!“, sagte Aoi in einem schmollenden Unterton und begann ungeduldig an den Arm des Gitarristen zu zerren. Dennoch achtete der Schwarzhaarige darauf seine Stimme nicht zu laut werden zu lassen, da es die momentane Situation nur noch verschlimmert hätte. Zwar war die Bandprobe seit einigen Minuten vorbei, doch die ganze Zeit über hatte eine bestimmte unangenehme Spannung den Raum erfüllt. „Ja…gleich…ich will die Show doch nicht verpassen!“, lachte Uruha leise und zog Aoi neben sich auf das Sofa, eher er wieder gespannt rüber zu Kai und Reita blickte. Der Schwarzhaarige fiepte leise erschrocken auf, als er auf einmal auf den weichen Stoff gedrückt wurde und rollte dann genervt mit den Augen. Er war, anders als Uru und Ruki, der sich nun neben ihn hatte fallen lassen, kein sonderlich großer Fan, dieser sogenannten ‚Show’. Mit einem böse funkelnden Blick besah er seine Freunde zu seinen beiden Seiten. „Meint ihr nicht es wäre besser wenn wir sie das alleine klären lassen…wäre ich Reita würde ich mich nicht besonders wohl fühlen von seinen ‚besten’ Freunden begafft zu werden, während sein Liebster ihn zur Schnecke macht…!“, flüsterte Aoi in einem ernsten und zugleich nachtragenden Ton. Doch die von Aoi erwartete Einsicht seiner beiden Freunde blieb aus, da beide anfingen belustigt zu lachen. „Es ist doch seine Schuld…schließlich kommt er immer zu spät!“, lachte Ruki und trank einen ausgiebigen Schluck aus seiner Wasserflasche. „Oh mann…was würd ich jetzt für ein bisschen Popcorn geben!“, flüsterte Uru, woraufhin Aoi ihm seinen Ellenbogen in die Seite boxte. Doch der Brünette schien sich nicht daran zu stören und rieb sich daher nur kurz die betroffene Stelle. „Oder Nachos…!“, kicherte der blonde Sänger und grinste Uruha breit an, der dieses erwiderte. Darauf hob Uru seine Hand und Ruki schlug immer noch leise kichernd ein. „Ihr seit unmöglich!“, zischte Aoi, verschränkte die Arme vor der Brust und lies sich gegen die weiche Lehne sinken. „Mensch Aoi…wir machen doch nur Spa-“, doch der brünette Gitarrist wurde durch Kais laute Stimme unterbrochen, die sie alle drei auf dem Sofa schreckhaft zusammenzucken ließ. „ICH VERSTEH DAS NICHT! WIR HABEN FAST EINE STUNDE AUF DICH GEWARTET…UND DAS OBWOHL WIR ZUSAMMEN HERGEKOMMEN SIND!!!“, schrie Kai nun, um die endlosen und ausgedachten Ausreden seines Freundes zu unterbrechen, und warf seine Drumsticks die er mit einem festen und kraftvoll Griff immer noch in den Händen hielt, wütend zur Seite. Er hatte nicht immer so extrem reagiert wenn Reita zu spät kam. Doch diese Vorfälle häuften sich von Zeit zu Zeit. Immer kam er zu spät zu Bandproben, Meetings und Videodrehs, und das obwohl sie beide immer zusammen zum PSC-Gebäude aufbrachen. Und jedes Mal entschuldigte sich Reita mit einer noch unglaubwürdigeren Geschichte. Entweder war die zu lange Schlange in der Cafeteria Schuld, der Kaffeeautomat war kaputt oder Saga hatte ihm um ein Gefallen gebeten und wenn es nicht Saga war, war es irgendein anderes Mitglied der PSC. Doch die aller beste seiner Ausreden war die, die er ihm jetzt gerade auftischen wollte, nämlich das seine Mutter Hilfe im Blumengeschäft gebraucht hatte. So ein Blödsinn! Tief im inneren spürte Kai das er nicht als Leader, sondern als Geliebter auf Reita sauer war, da sich in ihm immer mehr die Vermutung breit machte das Reita eine Affäre hatte. Und allein dieser Gedanke verursachte viele kleine schmerzhafte Stiche in seinem Herzen. „L-liebling…ich hab dir doch versucht zu erklären…es tut mir wirklich leid!“, versuchte Reita mit ruhiger Stimme Kai wieder zu beruhigen, ging zaghaft einen Schritt auf ihn zu und strich scheu aber so zärtlich wie möglich über die Wange seines Freundes. Doch Kai schlug seine Hand weg, schnaubte abfällig und kehrte ihm den Rücken zu. Verärgert biss sich Reita auf die Unterlippe. Da musste jetzt wohl Plan B ran. „Sieh mal!“, sagte er dann in einem freudigen Ton, sprintete zu seinen Sachen und zog eine langstielige dunkelrote Rose heraus. „Die hab ich für dich mitgebracht!“, lächelte Reita lieblich und hoffte innständig, dass Kai ihm jetzt verzeihen würde. Schließlich ging ihm ja, auch so sehr er ihn liebte, nicht jedes kleinste Detail seines Privatlebens ihn etwas an. Und die Tatsache das er von seinen angeblich ‚besten’ Freunden begafft wurde, wie er auf Knien vor Kai herumrutschte, machte die Situation auch nicht gerade besser. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren. Denn er war ein Mann. Ein maskuliner Mann. Keine verweichlichte Schwuchtel. Doch so schwer es ihm auch fiel, sich nun so unterzuordnen, so tat er doch nur für Kai. Er konnte es einfach nicht ertragen wenn der brünette Drummer wütend auf ihn war und ihm nicht sein sonniges strahlendes Lächeln schenkte. Mit einer vor Skepsis hochgezogener Augenbraue, dreht sich Kai zu Reita und bekam nun doch große Augen als er den Blond-Schwarzhaarigen mit der Rose sah. Denn es kam nicht gerade oft vor das er ihm Blumen schenkte. Eigentlich ist es noch nie vorgekommen. Und daher wusste er auch nicht so recht wie er jetzt reagieren sollte. „Was…was ist das?“, brachte Kai mit belegter Stimme hervor und konnte seine Überraschung über die Tatsache, dass wohl der größte Macho der PSC ihm gerade eine Blume schenkte immer noch nicht ganz fassen. Bei diesen Worten schlich sich ein sanftes Lächeln auf Reitas Lippen und ließen ihn ermutigt weiter zu Kai gehen, bis er ganz nahe vor ihm stand. „Das ist eine Rose…eine Rose…für dich!“, hauchte er mit bebender Stimme und streichelte wieder zärtlich über Kais Wange. Und dieses Mal schlug Kai seine Hand nicht weg, sondern schmiegte sich dieser sehnsuchtsvoll entgegen, ehe er ein tiefes Seufzen von sich gab. „Aber denk nicht, dass du mich immer mit einer Rose rumkriegen kannst!“, flüsterte Kai nun mit einem freudigen Lächeln, nahm Reita die Rose aus der Hand und schnupperte ausgiebig daran. Sie duftete einfach herrlich. Und Reita wusste nur zu gut das die Sache mit der Rose nur einmal funktionierte, deswegen würde er das nächste Mal wohl gleich mit einem dutzend Rosen vor ihm knien. Doch Reita erwiderte nichts, sondern küsste seinen Freund sanft auf die Lippen. Der Drummer war selbst erstaunt über die Tatsache, wie es der Bassist immer wieder schaffte seine Wut im Keim zu ersticken. Doch das war jetzt in diesem Moment nicht so wichtig. Wichtig waren einzig und allein Reitas Lippen auf den seinen. Im gleichen Moment begannen Ruki und Uru genervt aufzustöhnen, ehe sie sich vom Sofa erhoben und ihre Jacken anzogen. „Die ‚Show’ war auch schon mal spannender!“, sagte Ruki enttäuscht. Uru pflichtete ihm nickend zu und war leicht frustriert über die Tatsache das Reita Kai jetzt immer so schnell einwickeln konnte. „Dabei ist die Nummer mit der roten Rose so billig!“, sagte der brünette Gitarrist schließlich und reichte Aoi seine Jacke. Doch der Schwarzhaarige bekam das alles gar nicht mit. Als er sah wie lieblich sich Kai und Reita küssten seufzte er zum Teil freudig und zum anderen Teil auch schwermütig auf. Wie sehr sehnte er sich doch auch nach solchen Momenten. Momenten in den man den Menschen den man liebte küsste…sinnlich berührte. „Erde an Aoi! Jetzt lass uns endlich los…mir vergeht sonst der Appetit!“, meinte Uruha in einem gespielt leidvollen Ton und zog den Schwarzhaarigen auf die Beine, ehe er ihm die Jacke um die Schultern warf. „Unmöglich!“, flüsterte Aoi vor sich hin, als er Uruha einen erbosten Blick zuwarf und versuchte in seine Jacke zu schlüpfen. Kaum war ihm das gelungen griff Uru nach seiner Hand und zog ihm aus dem Raum. Denn als er einen Blick zu den beiden Turteltäubchen geworfen hatte, hatte der Bassist bereits seine Hand an Kais Hintern gelegt, und er wusste nur zu gut auf was das jetzt hinauslaufen würde. Man hatte ja so Recht wenn man behauptete, dass die Versöhnung das Beste an einem Streit war. Doch DAS musste er sich und Aoi jetzt gerade nicht unbedingt antun und daher zog er es vor schnell und leise zu verschwinden. Im Gang winkte er Ruki zum Abschied der es mal wieder eilig hatte zu verschwinden. „Und weg ist er!“, lachte der brünette Gitarrist und sah nun zu Aoi. „Wird dir das nicht ein bisschen zu kalt?“, fragte Uru dann, als er sah, dass der Hals des Schwarzhaarigen völlig ungeschützt war. Und bei diesem kalten und nassen Wetter, war das ein Freischein für eine Erkältung. Daher zögerte Uru nicht lange, nahm seinen eigenen Schal vom Hals und wickelte diesen dann um Aois. „Na dann mal los…lass uns dem Kleinen die freudige Nachricht überbringen!“, meinte Uruha dann mit fröhlicher Stimme, griff wieder nach Aois Hand und ging los. Aoi wehrte sich diesmal nicht gegen Urus Griff. Er war viel zu viel damit beschäftigt das laute Pochen seines Herzens, das allen Anschein nach Uru ausgelöst hatte, zu ignorieren. //Es ist nur ein Schal!!!//, sagte er sich immer wieder selbst in Gedanken. Doch sein Herz wollte und wollte sich einfach nicht beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)