Trust in me! von little_bastard (- Vertrau´ mir! -) ================================================================================ Kapitel 34: Der König und sein Gefolge -------------------------------------- Am späten Abend wachte Ricu von einem leckeren Duft auf, der sich im gesamten Wohnzimmer ausgebreitet hatte. Er blinzelte verschlafen und richtete sich langsam auf, nachdem er sich ausgiebig gestreckt hatte. Fast augenblicklich stellte sich das Gefühl eines dringenden Befürfnisses ein und so kam er der Aufforderung seines Körpers nach. Als er wieder aus dem Bad kam, sah er sich etwas verwundert um. "Katzuja?" Er ging ins Schlafzimmer,wo das Bett zwar aufgeschlagen, jedoch verlassen war. Auch im Rest der Wohnung war von dem älteren keine Spur. Seufzend ließ Ricu sich wieder auf die Couch sinken. »Wo ist er nur?« Plötzlich fiel ihm der Zettel auf, der auf dem Couchtisch vor ihm lag. Neugierig nahm er ihn in die Hand und las: Hey Kleiner, ich hoffe du hast gut geschlafen! Ich muss leider noch arbeiten. Sorry, dass ich vergessen hab es dir zu sagen!!! Ich werde ungefähr gegen 22 Uhr zurück sein. Essen steht im Ofen, aber sei vorsichtig, dass du dir nicht die inger verbrennst! Bis nachher! Katzuja Ein Lächeln schlich sich auf Ricu´s Lippen als er die Zeilen las. Es war so süß, wie Katzuja sich um ihn sorgte. Doch schon im nächsten Moment verschwand der freudige Ausdruck auf dem Gesicht des Blonden und wich einem beschämten Blick. »Er hat soviel Mühe mit mir!«, dachte Ricu betrübt, doch noch bevor er den Gedanken zuende brachte, machte sich sein Magen mit einem lautstarken Knurren bemerkbar und riss ihn wieder ins Diesseits. Langsam stand er auf und ging in die Küche, um sich etwas von dem Essen zu nehmen, welches Katzuja in seiner Nachricht erwähnt hatte. Tatsächlich hätte sich Ricu beinahe die Finger verbrannt, wenn er nicht im letzten Moment an die Topflappen gedacht hätte. Denn auch wenn der Ofen das Essen nur warm halten sollte, so war es jetzt doch schon sehr heiss. Schließlich hatte er sich auf umständliche weise etwas von dem warmen Gericht auf einen Teller getan und machte es sich damit wieder auf der Couch bequem. Heißhungrig begann er sich eine Gabel voll davon einzuverleiben, aber schon nach wenigen weiteren Bissen wurde ihm schrecklich übel und er stellte den Teller beiseite. Sicherlich, das Essen schmeckte ihm sehr gut, nur war sein Körper irgendwie anderer Meinung, wenn es darum ging mehr als drei Gabeln voll davon zu essen. Ricu verstand zwar nicht, wieso sein Körper sich so gegen das Essen sträubte, aber auch als sich die Übelkeit nach einiger Zeit wieder gelegt hatte und er es erneut versuchte, hatte er keinen großen Erfolg. Im Gegenteil, es wurde sogar noch schlimmer und im nächsten Augenblick fand er sich knieend vor der Toiltte wieder. Als sich sein Magen nach einiger Zeit endlich wieder beruhigt hatte, musste Ricu voller Missmut feststellen, dass sein Hunger kein bisschen abgenommen hatte, aber er wagte es auch nicht, sich etwas anderes zu nehmen, aus Angst, dass die Übelkeit wieder auftreten könnte. Schlimm genug, dass er sich übergeben hatte - was er zutiefst demütigend fand. Bis jetzt hatte er es immer gschafft den Brechreiz zu unterdrücken, aber an diesem Tag war sein Wille einfach nicht stark genug, um den Kampf gegen seinen Körper zu gewinnen. Er war nur froh, dass Katzuja ihn nicht so gesehen hatte, denn dann wäre es ihm noch peinlicher gewesen als es ohnehin schon war. Nun saß er also wieder mit knurrendem Magen im Wohnzimmer. Ein Blick auf die Wanduhr sagte ihm, dass es noch gute drei Stunden dauerte, bis Katzuja wieder zurück sein würde. Seufzend ließ er sich mit dem Rücken gegen die Lehne der Couch sinken. »Und was mach ich jetzt drei Stunden lang?« Schlafen konnte er nicht mehr, dazu war er zu ausgeruht. Essen fiel auch aus und zum Fernsehen hatte er keine Lust. Wahscheinlich würde sowieso nichts gescheites laufen. Da fiel ihm Katzujas Büchersammlung auf, die neben dem Fernseher im Regal stand. Neugierig stand er auf und ging zur Schrankwand. Die Bücher standen ordentlich und sehr übersichtlich sortiert. Ricu strich mit dem Zeigefinger über die Buchrücken und las sich dabei aufmerksam deren Titel durch. Es waren größtenteils Abenteuer- und Fantasy-Geschichten, aber auch Gedichtbände standen dort. Ein Buch fiel ihm besonders auf, denn es stand etwas abseits der Anderen und hatte keinen Titel. Es musste schon sehr alt sein, denn der mit rotem Samt bezogene, doch sehr edel wirkende Einband wirkte schon etwas mitgenommen und war an einigen Stellen abgeschrammt. Aber im Großen und Ganzen wirkte es sehr gepflegt. Vorsichtig griff der Blonde danach und zog es behutsam aus dem Regal. Auch auf dem Buchdeckel waren keinerlei Hinweise zu finden, die Aufschluss über den Titel des Buches hätten geben können. Erst als Ricu es öffnete, stand er in schwarzen Lettern geschrieben: König Arthur und die Ritter der Tafelrunde. Ricu zuckte zusammen, als er den Titel las. Er kam ihm irgendwie bekannt vor, auch wenn er sich 100%ig sicher war, ein Buch mit diesem Namen noch nie zuvor gelesen zu haben. Noch wärend er zur Couch zurück ging und sich dort in die weiche Fleecedecke kuschelte, hatte er zu lesen begonnen und war schon nach wenigen Seiten vollkommen in die Geschichte vertieft. Darüber hinaus vergaß er seinen Hunger und die Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)