Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 30: Der Palast brennt ----------------------------- ~Chronicle of the Earth~ hi hi XDD tadam! das 30. kap! zum kleinen jubiläum *törtchen verteil* bald gehts in die zweite runde! hach, endlich ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 30~ Der Palast brennt Jerion lächelte. Es war die richtige Entscheidung gewesen nicht in sein Gemach zu gehen, sondern hier im Saal auf den Jäger und die Nonne zu warten. Der kleine Schlüssel, der an einer feingliedrigen Kette hing, glänzte. Ihm war klar, dass irgendwann jemand kommen würde, um dieses Kleinod für sich zu beanspruchen. Deswegen trug Jerion es immer mit sich. Wenn alles klappen sollte, hätte er auch bald die Eindringlinge geschnappt! Wenn die Falle zuschlug! Eilifs und Svetlanas Blicke waren auf den Schlüssel fixiert. *Da ist es! Damit können wir Sill befreien!*, dachte Svetlana. "Nur zu! Das ist doch, was ihr sucht", sagte der General laut zu seinen Gegenüber. Eilif zuckte. *Irgendwas ist hier doch faul! Er würde uns niemals einfach den Schlüssel übergeben! Das muss eine Falle sein!* "Svetlana! Fall nicht drauf rein", flüsterte er seiner Gefährtin zu. Sie nickte. "Aber wie bekommen wir nun den Schlüssel?", erwiderte sie atemlos. Eilif sagte nichts. "Was ist nun? Ich dachte, ihr wollt die Prinzessin unbedingt aus dem Palast holen?", hallte es durch den riesigen Raum. "Für wie dumm haltet Ihr uns, General? Denkt Ihr, wir wüssten nicht, dass Ihr uns damit in eine Falle locken wollt?", gab Eilif ebenso laut zurück. Svetlana währendessen ließ ihre Augen im Saal umherwandern. Nirgendwo ein Soldat versteckt. Kein Käfig, der an der Decke hing, um dann im richtigen Moment herabzustürzen und sie und Eilif einzusperren. *Aber was hat der General bloss vor?* "Eine Frage brennt mir schon die ganze Zeit auf dem Herzen", fing Jerion an, "warum nennt ihr die Prinzessin Sill? Das ist nicht ihr richtiger Name." "So haben wir sie kennengelernt. Sie nannte sich Sill", antwortete Eilif. "So? Dann hat sie euch einen falschen Namen genannt? Dann hat sie euch ja eine Lüge aufgetischt", redete der General höhnisch. Eilif biss die Zähne zusammen. Auch Svetlana schien dieser Tatsache bewusst zu werden. "Sie muss einen guten Grund gehabt haben!", sagte die Nonne schließlich. "Du steckst das einfach so weg? Ist die Prinzessin deine Freundin?", kam Jerions Frage. "Ja! Ich habe den Auftrag von meinem Orden bekommen auf sie aufzupassen!", antwortete Svetlana mit festem Blick. Jerion wollte wieder eine Bemerkung fallen lassen, doch Svetlana sprach weiter: "Anfangs wollte ich Sill nur aus diesem einen Grund beschützen. Doch nun ist sie mir eine teure Freundin, die ich nicht im Stich lassen will!" "Genauso wie ich! Je mehr ich Sill kennen lernte, desto mehr will ich sie mit allen Mitteln unterstützen. Denn ihr Schicksal geht uns alle etwas an!", kam auch Eilif zu Wort. Jerion sagte nichts. "Nun denn! Dann holt euch den Schlüssel, um die Prinzessin zu befreien", sagte er schließlich. *Aber das ist eine Falle!* Weder Eilif noch Svetlana wagten einen Schritt vor. Sollten sie tatsächlich gefangen genommen werden, könnte niemand mehr Sill befreien! Sie zögerten. Jerion verlor allmählich seine Geduld. Er nahm den Schlüssel mitsamt der Kette in die Hand und warf es seinen Gegenüber zu. Das Metallstück schlitterte wenige Meter vor Eilfs und Svetlanas Füße auf den Boden im Saal. Die beiden blickten perplex darauf. "Na los! Holt es euch endlich!", rief ihnen Jerion zu. Eilif verstand gar nichts mehr, doch die Chance war einfach günstig. Er und das Mädchen an seiner Seite gingen vor zum Schlüssel. Eilif hob es gerade auf, als Svetlana etwas auffiel. *Gerade eben hat es so komisch gerochen! Was war es nur? Ich kenne es doch irgendwoher...* Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! "Eilif! Weg hier!" Doch da fielen hinter ihnen plötzlich riesige schwere Gardinen vor den Ausgang, die vorher zu den Seiten festgebunden waren. Bevor Eilif und Svetlana verstanden, was passierte, fing der schwere Stoff vom Saum an zu brennen. "Was!?", brachte der Jäger nur heraus. "Die Vorhänge sind mit Öl benetzt! Und schau!", Svetlana zeigte auf den Boden, wo eine dünne Linie die Flammen zu den Gardinen führte. "Schwarzpulver! Sie haben uns in den Saal gelockt, um den Ausgang in Brand zu stecken!", schlussfolgerte Eilif. "Gut erkannt!", kam es von Jerion. Die beiden wirbelten zu ihm herum. Er lachte laut. "Hier kommt ihr nicht mehr lebend heraus!" "Und Ihr? Ihr sitzt genauso fest wie wir!", erwiderte Eilif. "Mich betrifft das nicht! Ich habe vorgesorgt", antwortete der General. "Aber ihr werdet hier verbrennen und keiner wird mir die Prinzessin wegnehmen! Ich werde sie heiraten!" "Was hat er da...?", keuchte Svetlana. Der Rauch ließ sie husten und in ihren Augen brannte es. Als sie das nächste Mal zum General schaute, war er auf einmal weg. "Eilif! Der General...!!" Doch der Jäger hörte nicht zu. Auch er musste keuchen und hielt sich von den Flammen geschützt, die inzwischen auch die benachbarten Vorhänge ansengten. Das Feuer breitete sich langsam aber sengend heiß im ganzen Saal aus. Da es keine offenen Fenster gab, die die Flammen mit Luft versorgen konnten, würde der Brand auf Kurz oder Lang ersticken. Doch für Eilif und Svetlana würde es bis zu diesem Zeitpunkt schon längst zu spät sein. Sie standen in der Mitte des Raumes, um von den züngelnden Flammen nicht erwischt zu werden. Stattdessen aber machte ihnen der Rauch in den Lungen zu schaffen. Die einzige Stelle, die noch unbeschadet war, war die große Fensterfront hinter dem Schreibtisch. *Wenn wir hier noch lebendig rauskommen wollen, müssen wir durchs Fenster!*, kam es Eilif in den Sinn. "Svetlana! Halte dich an mir fest! Wir springen durch das Glas!", rief er seiner Begleiterin zu, die aber nur halb zuhörte. Sie nickte. Svetlana wollte gerade zu Eilif laufen, als gerade in dem Moment ein schwerer brennender Balken vor sie krachte und die beiden trennte. "Svetlana!!!", rief Eilif ihr zu. "Eilif, ich komme hier nicht durch!", rief sie durch das laute Knistern des Holzes zurück. "Und was jetzt!?", kam es vom jungen Mann zurück. Als Svetlana nicht antwortete, schrie er erschrocken: "Svetlana!!! Antworte! Was ist mit dir!?" "Alles okay! Eilif! Du musst ohne mich hier raus! Spring durch das Fenster!", kam es schließlich von der Nonne. Eilif hatte das Gefühl sein Magen drehte sich um. Der Rauch brannte in seinen Augen. Er kniff sie zu. "Nein! Nein!! Ich gehe nicht ohne dich! Halte durch, ich hole dich da raus!", rief er ihr dann zu. "Sei nicht dumm", Svetlana hustete, "bringe dein Leben nicht unnötig in Gefahr! Vergiss nicht, du hast den Schlüssel zu Sills Zimmer! Du bist der Einzige, der sie noch retten kann! Nun geh schon! Ich schaffe es schon ohne dich!", rief Svetlana, wobei ihre Stimme schwächer wurde. Eilif zögerte. "Svetlana!?" "Geh! Du musst gehen!!!", bekam er als Antwort. Eilif ballte seine Faust fester um den kleinen Schlüssel. Dann drehte er sich um und rannte zum Fenster. Das Glas barst laut klirrend, als Eilif durchbrach. Die brennenden Vorhänge neben dem Fenster flatterten ins Freie, Eilif krallte sich an einem Stück Stoff fest, sodass er nicht zu Boden stürzte. Er hing im ersten Stockwerk fest. Der Stoff, an welchem er sich festhielt, brannte an der oberen Seite und drohte bereits zu reißen. Eilif biss fest in den Stoff, um sich so fetzuhalten, während er seine Hände losließ. Er nahm seinen Bogen und spannte einen Pfeil ein. Diesen schoss er knapp neben sich. Die eiserne Spitze blieb tief im Holz der Fassade stecken. Gerade packte er mit einer Hand diesen Pfeil, da riss der Vorhang und Eilif drohte abzustürzen. Der Pfeil blieb noch einen Moment stecken, dann brach er ab. Eilif stürzte zu Boden. Svetlana kauerte am Boden, bemüht Nase und Mund vor dem giftigen Rauch zu schützen. Um sie herum brüllten die Flammen. *Irgendwo muss es hier doch einen Ausgang geben, den auch der General genommen hat!*, sie blinzelte um sich herum. Keine versteckte Tür war zu sehen. *Der General war von einem Moment zum nächsten einfach verschwunden! Das heißt, er kann nicht so weit gelaufen sein, um von hier weg zu kommen!* Svetlana kroch am Balken entlang in Richtung Schreibtisch. *Vielleicht gibt es ja sowas wie eine Falltür unter dem Tisch!* Plötzlich brach die Decke über ihr ein. Brennende schwarze Holzbrocken stürzten auf das Mädchen herab. Instinktiv krümmte sie sich, doch die heiße Last bergrub ihren Körper. "Hrrrgh! Aaaah...!", kam nur noch aus ihrem Mund, als sie das heiße Holz auf ihrem Körper spürte. Gleißender Schmerz an Rücken, Armen und Beinen. Doch bevor sie versuchen konnte, sich zu befreien, gab der Boden unter ihr nach. Das Holz knirrschte und brach durch. "KYAAAAAAAA!!!!" Svetlana fiel mit glühenden Brocken um sich herum in die Etage unter sich. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war, wie der Boden auf sie zuflog und sie erneut schmerzhaft unter heißer Last begraben wurde. Rain lief auf den Dächern der Zwerggalerien und Anbauten entlang auf dem Weg zu Sills Zimmer. Ein paar Soldaten waren ihm gefolgt, doch waren mit ihren metallenen, ungelenkigen Rüstungen nicht weit gekommen. Manche rutschten gefährlich ab und hielten sich an den Ziegeln oder Ziergiebeln fest. Die anderen hatten aus Furcht die Verfolgung aufgegeben. Rain blickte sich gerade nach hinten um, als vom Inneren des Palastes ein lautes Krachen zu hören war. "Was war das!? Los, wir müssen nachsehen, was es war!", riefen ein paar Soldaten und kehrten um zum Fenster, wo Rain rausgesprungen war. *Sehr gut! Jetzt kann ich ungestört Sills Zimmer suchen! So viel ich weiß, war das im Stock über dem Saal, wo der General sein Büro hatte. Also dort oben!*, Rain sah zum zweiten Stockwerk hoch. Dann lief er vorsichtig zum Ansatz des Daches, auf dem er sich befand. Von dort kletterte er auf die Reling eines kleinen Balkons, um sich dann aufs Dach darüber zu hieven. Fast wäre er dabei abgerutscht, doch schließlich schaffte er es auf die leicht abfallende Ebene. Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Gemach der Prinzessin. Die kalte Nachluft, die Sterne über ihm, der Atem, der in weißen Wolken aus Rains Mund drang- das alles wurde Rain bewusst in diesem Moment. Aus irgendeinem Grund erlebte er diese Zeit bewusster und lebendiger als sonst. Die Essenz dieses Hier und Jetzt war spürbarer denn je. Es würde ihm ein Leben lang im Gedächnis bleiben. Die Nacht, in der sich vielleicht alles ändern würde. General Jerion war, wie Svetlana richtig vermutet hatte, durch eine Falltür entkommen. Kurz nach dem Jerion den Palast eingenommen hatte und den Saal sein eigen genannt hatte, entdeckte er die benannte Falltür unter dem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Sie führte in einen geheimen Gang, der einen Raum weiter endete. Dort war Jerion hinter einem riesigen Gemälde wieder hervorgekommen. Er machte sich sofort auf den Weg zur Prinzessin. Denn jetzt, wo er den Palast in Brand setzen ließ, konnte er und das Mädchen nicht länger bleiben. *Egal! Diesen Palast brauche ich eh nicht mehr! Ich werde nach Lohtendie reisen, um sie zu heiraten und mich zum neuen König von Esmara krönen zu lassen!* Er rannte die Treppe hoch, die zur zweiten Etage führte. Während er durch die Gänge rannte, rief er allen zu, die er traf, sie sollen das Gebäude verlassen. Schon bald verbreitete sich die Nachricht über den Brand und alle Soldaten, Diener und Herolde strömten zu den Ausgängen. Das Feuer hatte inzwischen weitere Räume einvernommen und breitete sich im ganzen ersten Stock aus. Wo es konnte, fraß es sich Wege zu den Etagen darüber und darunter. Menschen wurden eingeschlossen oder von herabstürzenden Balken erschlagen. "General!! Wir müssen hier weg! Beeilt Euch!", rief ihm der Berater entgegen, als er Jerion zufällig auf dem Weg begegnete. "Schon gut! Geht ruhig! Ich muss noch etwas erledigen!", antwortete der Jüngere der beiden. "Aber General!", erwiderte der Berater verständnisslos. "Geht! Los jetzt!!", fauchte Jerion ihn aber nur an, während er keinen Schritt langsamer wurde auf dem Weg zum Gemach der Prinzessin. Der Berater blickte ihn noch einen Moment verwirrt an. Dann sagte er: " Ich warte draußen auf Euch! Möge unser Gott Pontos Euch beschützen, General!" Dann lief er davon. Jerion war nur noch wenige Meter von Sills Zimmer entfernt, als er von innen ein lautes Klirren hörte. Rain war fast an Sills Zimmer angekommen, als plötzlich das Glas des Fensters splitterte. Vor lauter Überraschung blieb Rain kurz stehen. Sill hatte beim Lauschen an der Tür vom Brand erfahren und hatte beschlossen zu fliehen. Da sie nichts anderes Warmes zum Anziehen gefunden hatte, zog sie sich die grüne Tracht an, die Rain ihr einst geschenkt hatte. Mit einem Stuhl warf sie das Fenster ein. Sie kletterte gerade über die Kante des Fensters, als die Tür reinkrachte und Jerion erschien. "Nein! Ihr bleibt hier!!!", schrie er und rannte los. Sill blickte erschrocken zu ihm. Plötzlich rutschte sie mit einem Bein ab. Ihr Körper kippte nach draußen. "Hil...!", war alles was sie herausbekam. Doch aus heiterem Himmel wurde sie plötzlich gepackt und zur Seite geschleudert. Sill traf schmerzhaft auf etwas hartes Geripptes. Vor lauter Angst rührte sie sich nicht. Dann, allmählich, öffntete sie die Augen. Ihr Kopf und Hals lagen auf etwas weichem Warmen. Sie riss ihre Augen auf, als sie Rain vor sich erkannte. Er hatte sie im Fall aufgefangen und war mit ihr auf einem Dach gelandet. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sicher in seinen Armen ruhte. Rain selbst schien erst jetzt wieder zu sich zu kommen. *Rain...*, dachte Sill bewegt. Er öffnete seine Augen und blickte sie an. "Wieso tust du das?", wisperte Sill ihm zu und richtete sich auf. "Das reicht! Ich bringe euch um!", schrie ihnen plötzlich Jerion entgegen, der jetzt ebenfalls auf dem Dach stand. Er hatte sein Schwert gezogen und hielt es den beiden entgegen. Rain und Sill standen auf. "Ich kann auf Euch verzichten, Prinzessin! Macht mir gar nichts aus!", rief Jerion mit wutverzerrtem Gesicht, "dann werde ich Esmara im Krieg bezwingen und mich dann in der Hauptstadt zum König krönen lassen!" Sill erzitterte vor Angst. War die Entscheidung etwa gefallen? Würde es Krieg geben? Rain hob sein Schwert schützend vor Sill. "Solange dieses Mädchen noch lebt, wird sich das Schicksal zu Gunsten Esmaras wenden!", widersprach Rain dem General, "ich werde sie mit meinem Leben beschützen!" Sills Herz donnerte gegen die Brust. Was hatte Rain da gesagt? Meinte er das ernst? Im Palast krachte es. Erneut brach etwas zusammen. Eine Sekunde später explodierte es irgendwo. "Ich lasse euch nicht entkommen! Rain! Wenn du dich mir in den Weg stellst, wirst du ebendfalls sterben!", brüllte Jerion über den Krach hinweg. "Versuch es!", schrie dieser zurück. Jerion ging auf ihn zu. Rain verschwand von Sills Seite und kam seinem Rivalen entgegen. Die Männer standen auf dem Dach. Über dem Palast züngelten gleißend helle Flammen zum pechschwarzen Nachthimmel. Irgendwo sank laut polternd ein Dach in das Innere des weitläufigen Gebäudes. "Verdammter Bengel!", knurrte Jerion. Rain wich keinen Zentimeter zurück. Hinter ihm stand immernoch Sill ganz bange vor Angst. "Stirb!", mit erhobener Klinge stürzte sich der General auf Rain. Der schwang seine Waffe, um sie gegen die seines Feindes zu schmettern. Doch da erzitterte der Anbau unter ihnen. Ein großer Brocken an der Flanke brach zusammen und die Ziegel des Daches fingen an von einer Seite abzublättern. Sill verlor den Halt und rutschte nach hinten. "Aaaaah-aaaaaaa....!!!" Sie fiel auf die Knie und drohte mit den Ziegeln auf den Boden zu fallen. Rain hörte ihr Geschrei und drehte sich zu ihr um. "Sill!!!" Mit einem Hechtsprung erreichte er das Mädchen gerade an der Kante. Er packte sie mit beiden Armen, während er zusammen mit ihr abrutschte und zusammen mit den Ziegeln hinabstürzte. Jerion konnte sich gerade noch an der Wand am Ansatz des Daches festhalten. Die letzten paar Ziegel fielen klappernd, doch Jerion blieb in Sicherheit. Er neigte sich vorsichtig vor, um nachzusehen, wo Rain und Sill waren. Doch er entdeckte sie in der Dunkelheit nicht. Eilif lag eine ganze Weile bewegungslos, bis er langsam zu sich kam. Er befand sich auf einem Busch, der ihn offensichtlich vor dem tödlichen Aufprall auf den Boden bewahrt hatte. Eilif regte sich, ein Ast steckte in seiner Flanke. Er zog es raus. "Hrrg! Aua...!" Er keuchte. Dann fiel ihm plötzlich ein, was zuletzt passiert war. *Svetlana! Ich muss sie suchen!* Er sprang vom Busch, stolperte kurz und rannte sogleich los, um seine Gefährtin zu suchen. In der Dunkelheit sah er nichts, als sein Fuß gegen etwas stieß. Er hob ein langes schmales Stück auf- sein Bogen, er war zerbrochen. Sie Sehne hing locker herunter. *Verdammt!* Doch das war jetzt nur das kleinste Problem. Er musste Svetlana finden! Er erreichte den Haupteingang, aus dem immernoch Menschenscharen strömten. Einer rempelte Eilif an. Doch er wich nicht zurück. Er drängte sich weiter und weiter gegen die Massen an in das Innere des brennenden Palastes. Drinnen nahm er die erste Treppe nach oben. Er lief die Gänge entlang, immer weiter. Um ihn herum brachen die Wände ein, Skulpturen und Gemälde lagen kohleschwarz am Boden. Qualm stob ihm entgegen. "Svetlana! Svetlana!", rief Eilif immer wieder. Er wollte gerade um eine Ecke biegen, als ihm eine kauernde Person neben einem Haufen abgebranntes Holz auffiel. Zuerst wollte Eilif nicht darauf achten, aber dann schaute er doch hin. Die Frau mit dunklem Haar kniete und rüttelte an einer liegenden. "Svetlana!!!", Eilif erkannte sofort das goldblonde Haar des Mädchens und ihr schwarzes Kleid. Er rannte zu ihr. Die knieende Frau erschrak und huschte zur Seite. "Svetlana! Was ist mit dir! Svetlana!", er rüttelte an ihr, doch sie blieb regungslos. "Hast du sie gerettet?", wandte sich der Jäger an die Frau, die ihn scheinbar nicht verstand. Sie war offensichtlich eine Dienerin aus Safria. Weil sie nichts sagte, drehte Eilif sich wieder zu Svetlana. Sie hatte Verbrennungen und Wunden am ganzen Körper, ihre Haare waren angesengt. Eilif überkam ein erschreckender Gedanke. *Sie lebt doch hoffentlich noch!?* Er legte seinen Kopf an ihre Brust, um ihren Herzschlag zu hören. Bubumm... Bubumm... Bubumm... Bumm... "Svetlana! Du darfst nicht sterben! Bitte! Du musst leben! Bitte...", Eilif drückte den regungslosen Körper des Mädchens an sich. *Wie viele Opfer müssen noch gebracht werden, um dieses Land zu retten! Verdammt!!!* Die Safrianerin zupfte an Eilifs Ärmel. Er schaute zu ihr. Gestikulierend zeigte sie, dass sie Svetlana aus dem verbrannten Haufen Holz geholt hatte und dass alles wahrscheinlich aus der oberen Etage gefallen war. Eilif nickte. *Svetlana! Bist du da etwa runtergefallen? Wenn ich nur da geblieben wäre! Dann wäre dir nichts zugestoßen. Dann wäre alles gut!* Er hob die Nonne hoch, bedeutete der Frau mitzukommen und machte sich auf den Weg raus aus dem Palast. Die Gänge waren menschenleer. Überall züngelten Flammen an Holz, Vorhängen und Bildern. *Wo ist die Treppe, die ich vorhin genommen habe!?*, ging es Eilif durch den Kopf. Er hatte sich vor lauter Anspannung den Weg nicht gemerkt. *Verdammt!* Er blieb stehen, wandte sich nach allen Seiten. Eine Wand stürzte ein. Von weitem war ein Knarzen zu hören. Die Frau zupfte erneut an seinem Hemd. Sie sagte etwas auf safrianisch, lief vor und winkte Eilif zu, ihr zu folgen. Sie liefen einen Gang entlang, dann noch einen. Endlich erreichten sie eine Treppe nach unten. Sie war schon beschädigt, doch er und die Frau versuchten trotzdem ihr Glück. Die Stufen waren teilweise von Brocken blockiert. Unten angekommen folgte Eilf weiter der Safrianerin, die offenbar den Weg nach draußen kannte. Endlich erreichten sie eine Tür zur rettenden Freiluft. Im Osten wurde es bereits heller. Eilif rannte weiter in die Gärten hinaus. Auf einer Bank legte er Svetlana ab. Sie war immernoch bewusstlos. "Atme! Bitte atme! Svetlana!", er legte beide Hände auf ihren Brustkorb und drückte mehrmals. Doch es half nichts. "Verdammt! Verdammt!!!" Er wandte sich von ihr ab und lief ein paar Schritte auf und ab. Die Safrianerin versuchte ebenfalls mit Wiederbelebung. Eilif sah ihr zu. Die Fremde drückte und drückte, immer wieder. Doch auch sie hatte keinen Erfolg. Hinter ihnen brannte der Sommerpalast der Königsfamilie lichterloh. Rain und Sill lagen auf einem großen Stück Holzfassade, zu ihren Füßen teils mit Ziegeln bedeckt waren. Rain regte sich. Sein ganzer Körper schmerzte. Neben ihm lag Sill, auch sie kam langsam zu Bewusstsein. Sie öffnete die Augen und ihr erster Blick fiel auf den jungen Mann, der sie fest umschlungen hielt. *Rain...* Er schaute zu ihr. Allmählich kamen ihr Kräfte zurück, sodass sie sich aufrichteten. Sill rutschte ein Stück von ihm weg. "Wieso tust du das?", fragte sie ihn. Er sah sie an, als wollte er sagen 'wie kommst du jetzt auf die Frage?' Doch bevor er etwas erwidern konnte, wurden Stimmen laut. Stimmen von vielen Männern. Vorneweg war Jerions Rufen zu vernehmen. "Sucht sie! Ihr müsst sie unbedingt finden!" "Die sind auf dem Weg hierher", sagte Rain leise. Er nahm Sill bei der Hand, sie wehrte sich anfänglich, doch ihr war bewusst, dass sie besser mit Rain gehen sollte, als von Jerions Suchtrupp gefunden zu werden. Die beiden stiegen vom Trümmerhaufen und versteckten sich hinter einer Ecke. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment erschien schon Jerion. *Hier irgendwo müssen sie liegen! Da bin ich mir ganz sicher!* Die Soldaten räumten ein paar Stücke weg, doch nirgendwo war die Prinzessin aufzufinden. *Wo ist sie nur? Sie kann den Sturz unmöglich überlebt haben.* "Sucht weiter! Los!", bellte Jerion seinen Männern zu. "Ich kriege Euch! Darauf könnt Ihr Euch verlassen!", sagte er sich selbst. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ puh! endlich zu ende! ich hab da mal spontan abgebrochen, damit das kapitel nicht nooooch länger wird. aber das wichtigste ist getan! endlich! das war ein ganz schönes verwirrspiel mit den verschiedenen charas an verschiedenen stellen. aber wenn ich so gut meine manga geschichten erzählen könnte wie ich hier schreibe, dann wäre ich schon ein ganzes stück besser XDDDD special thanks to my readers! Ren-san (ganz besonders an dich lieben Dank!) sunshine84 Hilary_Hiwatari _silENCe_aka_Bella hoffe, euch hat das erste finale gefallen und ihr bleibt mir treu. 50 kaps! so viel kommt also nicht mehr XDDDDDD *knuddel*________________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)