Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 24: Konversation ------------------------ ~Chronicle of the Earth~ hi, tut mir leid, dass das wieder gedauert hat, aber jetzt kann ich wieder voller freude das nächste kap präsentieren *fähnchen wedel* viel spaß beim lesen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 24~ Konversation Sill hatte die halbe Nacht nicht schlafen können. Obwohl sie in ihrem riesigen Bett mit Balldachin, unter einer warmen dicken Decke vor der Kälte geschützt dalag, hatte sie unbewusst ein ganz schreckliches Unbehagen gapackt. So, als ob sich etwas verändert hätte. Die Sonne war inzwischen in einem Meer aus blassen Orange- und Rosatönen aufgegangen. Weiße Strahlen streckten sich in den abgedunkelten Raum wie lange dünne Finger. Sill schlief schon lange nicht mehr, sondern drehte sich von einer Seite zur anderen. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und setzte sich auf. Sie wusste immernoch nicht, wieso sie sich nun im Sommerpalast in Kathrona befand und nicht mehr bei Rain und den anderen auf der Heide. Dort, wo Rain gegen Rouven und diesen anderen Kopfgeldjäger gekämpft hatte. "Rouven..." Ja richtig, dort, auf der Heide hatte er sein Leben gelassen und Sill konnte ihm nicht mehr helfen. Sill! Immer diese Sill! "Was sollte mir das denn bringen?! Letztenendes hat mir dieser Name mehr Unglück beschert als geholfen!!", warf sie in die Stille des riesigen Raumes hinein. Sill grub ihr Gesicht wütend in die Decke zwischen ihren Knieen. *Was war eigentlich danach passiert?* Sill konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie einen heftigen Schlag abbekommen hatte und fast gestorben wäre. Instinktiv fasste sie sich an die Stelle, verborgen unter dem Stoff eines Nachthemdes und Lagen von Bandagen. Augenblicklich pochte die Wunde auf, als sei sie verärgert über die prüfenden Finger, die darüber strichen. Sie war sich sicher, lange Zeit geschlafen zu haben und schließlich war sie hier aufgewacht. Ob sie in dieser Zeit von Safria gefangen genommen wurde? Aber wieso konnte Rain dies nicht verhindern? *Ist er etwa...*, Sill beschlich ein unheimliches Gefühl. *Hat Rain etwa gegen Safria verloren?* "Nein, nein, nein!!", das Mädchen schüttelte den Kopf, als wollte sie so die trüben Gedanken verjagen. *Es wird schon alles gut werden! Bestimmt kommt er bald, um mich hier raus zu holen. Solange muss ich stark bleiben und mich nicht von Safria einschüchtern lassen!* Wie auf Kommando klopfte es auf einmal an der Tür zum Gemach und drei Bedienstete in blaugestreiften Kleidern und weißen Schürzen traten ein. Sie schauten sich gegenseitig an, dann verneigten sie sich kurz vor ihr und plapperten etwas in einer anderen Sprache, die Sill nicht verstand. *Sie sind wohl aus Safria?*, dachte sich Sill. Eine alte runzlige Dienerin schlug die Bettdecke zurück und gab mit einer energischen Handbewegung zu verstehen Sill solle aufstehen. Etwas verunsichert ging das Mädchen diesem Befehl nach. Die anderen zwei Frauen halfen ihr beim Waschen und wechselten die Verbände. Es war ein seltsames Gefühl; obwohl diese Leute Fremde aus dem verfeindeten Land waren, konnte Sill ihnen gegenüber keine Abscheu empfinden. Letztenendes waren sie auch nur normale Menschen. *Vielleicht würden sie viel lieber zu Hause sein, statt hier zu arbeiten.* Eine Dienerin, die Sill die Haare kämmte, roch angenehm nach Lavendel. Unauffällig sog das Mädchen diesen ungewohnten Duft ein. Die drei Frauen wechselten einige Worte und die jüngste von ihnen ging kurz hinaus und holte eine lange flache Kiste. Nachdem sie den Deckel beiseite gelegt hatte, zog sie ein indigoblaues Kleid heraus. Sill gefiel es auf den ersten Blick. Der blaue Stoff war etwas fester und reichte von den Schultern unter den Brustansatz. Es hatte einen großen Eckkragen. Der Brustkorb war von dünnerem, weißen gerafften Stoff bedeckt. Die Ärmel waren oben leicht gepufft und gingen nur bis zu den Ellbogen, wo sie wie bei den Seeleuten zurückgeschlagen waren und mit jeweils zwei silbernen Knöpfen verziert. Darunter hing derselbe weiße Stoff in eleganten Falten herunter. Der Rock war weit und teilte sich oben in drei breitgefächerten Stufen zu beiden Seiten auf. Darunter lag erneut weißer Stoff, der in drei gerafften Teilen zu Boden reichte. Zudem schmückten aufwendige Stickereien etliche Ecken und Enden der blauen Teile des Kleides. Sill wollte es schon anprobieren, doch dann besan sie sich. "Ich trage nicht die Farbe von Safria!", sagte sie entschieden und wandte sich demonstrativ vom Prachtstück ab. Die Frauen blickten sie verständnisslos an. Sie plapperten etwas, gestikulierten alle durcheinander, blieben dennoch erfolglos. General Jerion saß am großen, blankpolierten Schreibtisch in seinem selbsternannten Büro und unterschrieb Formulare, während die winterliche Morgensonne ihm den Rücken wärmte. Rain stand vor ihm auf der anderen Seite des Tisches und wartete bis sein Vorgesetzter sich ihm zuwendete. "Rain, das Geld ist noch nicht angekommen, wenn du zufällig genau das wissen wolltest", erübrigte er dem Jungen seine Frage in beiläufigem Ton, während er die Pergamentseiten zur Seite legte. "Verstehe", gab er kurz zurück. "Ach, noch was. Das hier kam schon vor mehreren Wochen. Es ist an dich adressiert", Jerion übergab Rain ein zusammengerolltes Stück alten Stoff, das mit einem weiteren rissigen langen Streifen Stoff verbunden war. Rain betrachtete dieses dreckige Stück entgeistert. "Was...", began er, aber da klopfte es an der Tür und der General gebot seinem Gegenüber mit einer Hand zu schweigen, Rain verbeugte sich kurz und ging dann raus, vorbei an dem Soldaten, der vor der Tür stand. Doch statt sich in sein Zimmer zurückzuziehen, huschte Rain sich hinter eine Wandnische. "General, die Prinzessin...", der Soldat rief das Mädchen herein, das anscheinend noch ein Stück auf dem Flur gehen musste. Zu beiden Seiten von weiteren Soldaten begleitet, trat sie ein. Jerion hielt für einen Moment die Luft an. Die Prinzessin schritt (so gebieterisch wie sie es nur konnte) den großen Raum entlang und blieb drei Meter vor dem Tisch stehen. Sie trug ein jadegrünes Kleid mit einem breiten, bis zu den Schultern gehenden Kragen. Der grüne Stoff verlief an beiden Seiten des Rumpfes hinab und wurde nur mit gekreuztgeschnürrten Bändern zusammengehalten. Darunter lag weißer Stoff, der in mehreren Spalten leicht gerafft war. Die Ärmel vielen ab den Ellbogen weit herab. Der grüne Stoff des Rockes war in der Mitte geteilt und wurde hinten aufgefangen und mit Bändern festgeknüpft. Hinten war alles bedeckt. Vorne fiel der obige geraffte weiße Stoff zu einem bauschigen Rock herunter, der mit reichlich Spitze bestickt war. Die Haare trug Sill offen; die obere Schicht war mit vielen Bändern aus dunklem Grünton zu einem leichten breiten Zopf gebunden, das sich nach hinten hin auflöste. Vorne fielen zwei breite Strähnen über die Schultern. Ein Hauch zartes Rosa lag auf Sills Lippen und ließ ihr Gesicht äußerst zart wirken. Dennoch konnte nichts daran den Ernst in ihren Augen überspielen. Außer dass Genral Jerion eine ganze Weile nichts sagte, ließ er sich nichts anmerken. "Es ist mir eine Ehre Euer Hoheit die Prinzessin von Esmara kennenzulernen", sagte er endlich in freundlichem aber bestimmten Ton. Seine Stimme hallte über die hohen Wände. "Es wundert mich, dass Euer Hoheit nicht das Geschenk angenommen hat, das ich extra habe anfertigen lassen zu diesem bedeutenden Tag", fuhr er fort. Da Sill keine Anstalten machte zu antworten, setzte er hinzu: "Das Kleid, von dem ich gehofft hatte, Euer Hoheit würde es heute tragen." Nach einer weiteren langen Schweigepause, wollte Jerion ungeduldig wieder das Wort ergreifen, doch da sprach Sill. "Es soll keine Beleidigung gegenüber Eures Landes sein", began das Mädchen in versucht ruhigem beharrlichen Ton, "dennoch widersetze ich mich im Namen meines eigenen Landes die Farbe jenes zu tragen, der es gewagt hat auf solch harsche Weise über die Grenze zu treten. Solche Gräueltaten habt Ihr getan hier..." "Ja natürlich, das ließ sich leider nicht vermeiden", gab Jerion lächelnd zurück. Das weiße Licht blendete Sill und sie musste zwinkern. Das Gesicht des Generals, das vom Schatten verdeckt war, konnte sie gar nicht erkennen. "Ich hatte nur gehofft, wir könnten zu einer Einigung kommen. Hier und heute... Wenn Euer Hoheit mir erlaubt einen Vorschlag zu unterbreiten..." Sill musste erneut zwinkern, was er als Einverständniss missdeutete. "Euer Hoheit habt sicherlich schon erfahren, weshalb die safrianische Armee hier eingefallen ist? Wir brauchten Eure Hilfe. Leider wurde diese uns verwehrt vom König dieses Landes. Daher sah sich unser Land dazu gezwungen auf andere Mittel zurückzugreifen", erklärte Jerion. "Und deswegen habt Ihr uns angegriffen und mein ehrenwerter Vater der König musste sterben?", platzte Sill heraus. Jerion blickte sie leicht überrascht an. "Nun ja, es schien uns einfacher, ein Land einzunehmen, das keine Regierung mehr besitzt", gab der junge Mann zurück. Doch das genügte Sill nicht. Endlich stand sie dem gegenüber, der für all das Leid ihres Volkes verantwortlich war. Dennoch, obwohl in ihrem Innern Zorn brannte, durfte sie jetzt nicht wegen selbstsüchtigen Motiven die noch verbliebene Sicherheit ihrer Bürger aufs Spiel setzen. "Also, was wollt Ihr mir vorschlagen?", brachte Sill bemüht ruhig hervor. Sichtlich zufrieden began General Jerion: "Safria befindet sich in einem äußerst bedenklichen Zustand. Es besitzt kaum noch finanzielle Mittel und das Volk hungert, deswegen..." "Wieso?", unterbrach das Mädchen ihn. Jerion lächelte etwas gequält, doch ging ihrer Frage nach. "Safria ist noch ein recht junges Land. Seine Entstehungsgeschichte reicht nicht mal zur Hälfte der Zeit in der Esmara schon existiert. Da Safria am Meer liegt, hat sich dort einst eine üppige Kultur mit wohlbringendem Handel entwickelt. Viele unterschiedliche Waren kamen über die See und den Siedlern fehlte es an nichts", erzählte er. "Dennoch, mit dem Reichtum kamen auch Gegner an die Küsten. Völker, die das Land, das wir bereits unser nannten, einnehmen wollten. Das führte zu einer Zeit des Krieges und großen Leids. Fast hundertdreißig Jahre zerrten unzählige Schlachten, sowie Hungerstod und Epidemien an den Lebensgeistern. Zuletzt blieben von den einstigen Schätzen unseres Volkes nur noch ein ganz kleiner Bruchteil. Die Menschen versuchten mit allen möglichen Mitteln das zerstörte Land wieder aufzubauen. Doch keiner aus der früheren Zeit lebte noch. Schriften, die aus der alten Epoche des Glücks erzählten, waren fast vollständig vernichtet worden", endete Jerion. Eine lange gespannte Pause entstand. "Und... und wie ging es weiter?", wollte Sill wissen. "Also...", began der junge Mann wieder, doch war seine Stimme schon leicht erschöpft. "General, lasst mich weiter erzählen", warf auf einmal sein schnöseliger Berater ein. Jerion nickte zustimmend. Der Berater hustete vielsagend. "Das Volk von Safria wählte einen König aus ihrer Mitte, der den Aufbau führen sollte. Safria wurde ein Königreich. Mit den Jahren erstarkte das Land wieder. Zu dieser Zeit hatte die Königsfamilie drei Söhne bekommen. Die ältesten zwei rivalisierten um jeden Flecken Gras. Sie reisten durchs Land und besuchten Städte und Burgen, die sich mit ihnen verbündeten und die sie dann aufeinander hetzten. Als dann schließlich der König dahinschied, konnte keiner mehr diese Brüder aufhalten. Dies führte zu einer weiteren jahrelangen Krise, wo Gelder für Armeen verschleudert wurden. Schließlich starben beide auf dem Schlachtfeld. Der einzige, der noch übrig geblieben war, war der jüngste Sohn, ein Kranker mit schwachem Verstand. Er führte die Linie seines Vaters weiter. Doch mit jeder nachkommenden Generation wurden die Herrscher schwächer. Sie gaben wertvolle Ware zu niedrigen Preisen raus, verprassten die Gelder für schwachsinnige Projekte und saugten der Bevölkerung dreiste Steuern aus. Unser jetztiger König ist der letzte Nachkomme dieser Dynastie." "Die Ressourcen unseres Landes sind so gut wie verbraucht. Wir brauchen dringend Geld und Lebensmittel", kam nun wieder Jerion zu Wort. Er erhob sich von seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch und schritt daran vorbei. "Deswegen wollten wir Eure Hoheit darum bitten uns zu verraten, was das Geheimnis Eures Erfolges ist. Wie haben es die Könige dieses Landes geschafft, solches Wohlhaben zu erreichen?", er stellte sich neben Sill, sodass der Schatten von seinem Gesicht wich und das Mädchen ihn zum ersten Mal erkennen konnte. Seine Miene wirkte scharfsinnig. Sill versuchte sich nicht von ihm einschüchtern zu lassen. "Diese Frage haben mir schon einige Leute gestellt", antwortete Sill verächtlich, so als ob das Thema zum alten Eisen gehören würde. "Das kann ich mir gut vorstellen. Offizier Abahret stand einmal unter meinem Befehl. Er hatte die Aufgabe Euch dieses kleine Geheimnis abzuluchsen", gab Jerion wenig beeindruckt zurück. "Und worauf wollt Ihr nun heraus? Ich kenne dieses Geheimnis nicht, so leid es mir tut. Eure Bemühungen waren vergebens. Ich glaube sogar...", plapperte Sill bemüht selbstsicher dahin. "Ich glaube sogar, dieses Geheimnis gibt es gar nicht." Jerion seufzte. "Verstehe, Eure Hoheit hält sich tapfer. Aber das sollte auch nur die friedlichste Möglichkeit gewesen sein." Sill sah ihn beunruhigt an. Hatte sie etwas überhört? "Die Prinzessin sieht wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht?", grunste der alte Soldat belustigt, Jerions zweiter Berater. Sill sah um sich herum. Sie war umzingelt von nichts als Männern. Und alle schauten sie mitleidig an. "Was gäbe es denn noch?", versuchte sie sich gegen die anderen zu behaupten und tat so, als sei die zweite Möglichkeit tatsächlich völlig unbemerkbar. "Dieses Königreich ist so gut wie eingenommen. Es dürfte nicht sehr schwer sein, es jetzt ganz in unsere Gewalt zu bringen", erklärte der Schnösel. "Und dann...?", Sill klang spürbar ängstlicher als sie es beabsichtigte. In Wahrheit hatte sich die stolze Prinzessin Silva Robin ori Esmara von gerade eben wieder hinter einem jungen Mädchen namens Sill versteckt, die sich jetzt inmitten einer Horde Staatsfeinde wiederfand. Und die musste jetzt die Zähne fest zusammenbeißen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ das wars erst mal von mir ^^ sorry für diesen abrupten cliffhanger, aber sonst wäre das kap vllt zu lang geworden und das gespräch zwischen jerion und sill zu langatmig. hach, die beiden kleider, die ich in diesem kap beschrieben habe würde ich am liebsten selber tragen XDDD das trifft voll auf meinen geschmack zu. aber vor allem würde ich das zweite kleid in rot tragen. das erste hat kapitänsärmel, deswegen wäre es in blau passender, aber sonst *schwärm* hoffe, wir lesen uns im nächsten kap wieder ^^ *alle knuddel*_______________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)