Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 21: Himmel im Auge -------------------------- ~Chronicle of the Earth~ hello ^^ wünsche euch allen viel spaß beim lesen! *mit keksen um sich werf* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 21~ Himmel im Auge Rouven hatte den Stoß des Schwertes durch Vennen nicht kommen sehen und spürte erst gar nichts. Dann, langsam begriff er was geschehen war, doch da war es schon zu spät. Das Atmen ging schwerer. Alles um ihn herum schien in eine weite Ferne zu rücken. Sein Körper wurde schwer wie Blei und zog ihn nach unten, bis er mit einem harten Aufprall den Boden spürte. Von fern hörte er unklare Rufe. "Sill! Sill!" Dann herrschte eine kurze gespannte Pause. "SILVA!!!" *Das ist also der richtige Name der Prinzessin?*, war Rouvens letzter Gedanke. Sill blieb abrupt stehen. Der Ruf ihres wahren Namens war wie ein schmerzhafter Stich ins Herz. Der Atem stockte, die Augen weiteten sich. *Was...* Ohne es richtig zu merken; drehte sie sich zu Rain um. *Was hat er gerade... Woher weiß... er meinen Namen?* Sie schaute den jungen Mann ungläubig an. Er erwiderte ihren Blick mit einem seltsamen Ausdruck. War es Schmerz? Oder Wut? Auf einmal bemerkte Sill einen Schatten hinter sich, sie drehte sich um. Doch noch bevor sie reagieren konnte, bekam sie einen heftigen scharfen Stoß mitten in ihre Brust. Im nächsten Moment wurde ihr Körper in weitem Bogen durch die Luft geschleudert und sie landete mehrere Meter weiter auf den knorrigen, von totem aschweißen Holz bedeckten, Boden. "Oh Gott, Sill!!!", kreischte Svetlana. Sie und Eilif rannten sofort zu ihr. Wie von Sinnen stürmte Rain auf Vennen, der Sill offensichtlich mit dem stumpfen Ende des Schwertgriffes gegen ihr Brustkorb geschlagen hatte. "DU...!!!", schrie Rain außer sich. Ohne Gnade griff er Vennen an. "Pah! Bist du böse, dass ich deine Beute erwischt habe?", höhnte Vennen boshaft beim Abblocken Rains Attacken. "Halt die Klappe!!", entgegnente der wutentbrannt. Seine Schläge waren viel stärker, wilder und unbarmherziger als beim Kampf davor. "Das ist doch ein ganz üblicher Trick unter uns Kopfgeldjägern. Die Beute lahmlegen, damit sie nicht mehr entwischen kann", machte Vennen unbeirrt weiter. "Sei still! Wie kannst du es wagen Sill als Beute anzusehen...!!!", brüllte Rain. Er drängte seinen Gegner immer weiter zurück, ohne ihn bis dahin verletzen zu können. Rain und Vennen waren tatsächlich ebenbürtige Rivalen. Der Kampf dauerte sehr lange, denn keiner von beiden hatte auch nur im entferntesten Sinne vor nachzugeben. Sie rannten kreuz und quer durch die Heide, verkeilten sich immer wieder, schlugen und traten auf einander oder kreuzten die Klingen. "Du gibst dir ja ziemlich viel Mühe für die Kleine! Steckt da etwa mehr dahinter ?", höhnte Vennen zwischen zwei Schwerthieben. Rain knurrte. "Ich würde mich an deiner Stelle eher um deinen Kram kümmern! Schon gemerkt, dass ich dich gleich besiege?" "Pah! Das hättest du wohl gerne! Du wirst mich niemals schlagen können, nicht früher und auch nicht in Zukunft", entgegnete Vennen. "Es hat sich einiges verändert", widersprach Rain. Mit einem kräftigen Hieb drängte er seinen Gegner zurück. Der prallte gegen einen Baumstamm am Rande des Waldes, etwa auf der anderen Seite des Feldes. Mit der Schwertspitze zielte er direkt auf Vennens Hals. "Jetzt hab ich dich", in Rains blass blau-grauen Augen glitzerte der feste Wille Vennen den Todesstoß zu versetzen. Anders als bei Eilif war keine Spur von Zögern oder Reue zu spüren. Auch Vennen war dies bewusst. Doch so leicht war er nicht zu besiegen! Vennen gehörte zu den besten Kopfgeldjägern in seinem Land und erledigte sogar Dienste für General Jerion. *Vor einem wie dir gebe ich nicht nach!* Rain holte mit dem Schwert aus und stieß zu. Die Klinge bohrte sich jedoch ins Holz des Baumes und blieb stecken. *Verdammt! Wo ist Vennen!?*, fluchte Rain in Gedanken. Wie schon so oft war ihm Vennen in allerletzter Sekunde ausgewichen und entwischt. Allerdings blieb er nicht lange versteckt. Gerade rechtzeitig konnte Rain seinen Angriff hinter dem Rücken bemerken und bevor dessen Klinge auf Rain hinabschnellte, zog er sein Schwert aus dem Holz. "Das ist für Sill!!!", schrie Rain. Mit voller Wucht riss er einen langen roten Schlitz über Vennens Brust. Dieser erstarrte in seiner Bewegung. "Was... hast du... ", presste er knapp zwischen den Zähnen heraus. Rain wich gerade noch zur Seite aus und Vennen kippte tot nach vorne um. Erschöpft richtete sich Rain über dem Körper seines Rivalen auf. Aber er hatte keine Zeit sich seines Sieges zu vergewissern. *Sill!* Sofort machte sich Rain auf den Weg zu seinen Freunden. Svetlana kniete am Boden und Eilif stand direkt nebendran. "Sill! Sill, was hast du!?", waren die verzweifelten Rufe der Nonne schon von fern zu hören. Rain drängte sich sofort zu dem Mädchen, das dalag und beunruhigend bebte. "Was ist mit ihr!?", rief Rain aufgebracht. "Wir wissen es nicht. Von außen scheint sie keine schweren Verletzungen zu haben. Dort wo der Kopfgeldjäger sie getroffen hat, blutet es nur etwas, aber...", erklärte Eilif. Svetlana brachte kein Wort heraus. Sie untersuchte Sill schon die ganze Zeit sprachlos nach weiteren Verletzungen und hörte ihren Puls ab. Als Nonne beherrschte sie auch einfache medizinische Kenntnisse. Doch schließlich gab sie auf, stand auf und wandte sich vom Mädchen ab. *Schwester Jeanna! Verzeiht mir! Ich habe versagt. Ich kann Sill nicht retten!* Lautlos stand Svetlana hinter ihren Freunden und weinte. Sill hatte erst gar nicht begriffen, was mit ihr passiert war; erst als sie auf dem Boden zwischen dem trockenen Geäst lag, spürte sie einen stechenden Schmerz inmitten der Brust und als würde etwas sehr warmes sich in ihrem Körper verteilen und die Kehle hochsteigen. Svetlana und Eilif, die gleich danach über ihr erschienen, kamen ihr nur wie schemenhafte fremde Gestalten vor. Sie wollte atmen und dachte immer wieder nur: *Lass mich nicht sterben! Ich will leben! Ich will leben!* Doch der Atem stockte und egal wie verzweifelt Sill versuchte, kostbare Luft in ihre Lungen zu ziehen, es ging nicht. Etwas in ihrem Inneren ließ den Sauerstoff nicht durch. Dann erschien eine weitere Gestalt und schien aus Leibeskräften nach ihr zu rufen. Doch es erreichte sie nicht. Es war, als hätte man den Ton abgeschaltet. Allerdings interessierte das Sill gerade gar nicht. Nicht, wer es war, oder was er da sagte. Jetzt zählten nur noch sie und ihr Leben. In ihr tobte ein Kampf. Es fühlte sich beklemmend an. Als wollte ein Schatten namens Tod das Licht des Lebens in einem blutroten Strudel ziehen und innerlich zerquetschen. *Nein! Bitte nicht! Ich will nicht... noch nicht sterben! Noch nicht!* Alles um sie herum verschwamm, alles war still. Über ihr wölbte sich ein strahlendes Blau, unter dem lang gezogene Wolken vorbeiflogen. Sie spürte den Wind, der von hoch oben herabkam und über sie hinweg wehte. Das dumpfe Klopfen ihres Herzens, das nach Luft verlangte, und die schwindende Hoffnung. "Was sollen wir bloss tun?", Rains Stimme bebte vor Angst. Zum ersten mal in seinem Leben spürte er solch eine entsetzliche Furcht, jemanden zu verlieren. Die Verzweiflung nichts mehr tun zu können... Er hielt das Mädchen in den Armen und musste mitansehen, wie sie sich im Sekundentakt aufbäumte, versuchte das Blut, das ihre Kehle hochgestiegen war, herunter zuschlucken. Ihre Augen waren starr gen Himmel gerichtet. Sie sah ihn nicht, sie reagierte nicht auf seine Bewegungen. "Verdammt!!!", der Junge beugte sich über sie, sodass sein Gesicht Sills ganz nahe war. *Verdammt! Sill!!! Wenn ich doch nur da gewesen wäre... ich hätte sie niemals allein lassen dürfen. Nicht eine Sekunde... nicht eine! Bitte stirb nicht! Ich flehe dich an, bitte stirb nicht...*, er kniff die Augen zusammen und Tränen sickerten seine heißen Wangen herunter. Sie fielen auf die helle Haut des Mädchens und blieben da wie glitzernde Perlen. Dennoch zuckte sie nicht einmal. "Sill...", wisperte er. "Bitte, Sill..." "Rain! Rain!!! Dreh sie um! Los!", rief ihm Eilif auf einmal zu. Der Junge schaute ihn fragend an. "Beeil dich! Sill erstickt sonst!", befahl er. Ohne zu zögern drehte Rain das Mädchen vorsichtig auf den Rücken und ein Schwall dunklen Blutes klatschte auf die Erde. Sofort regte sie sich, rang nach Luft und hustete ununterbrochen. Die Anderen starrten sie an. "Sill...!", schluchzte Svetlana. Eilif sagte nichts, doch zitterte am ganzen Körper. Er hatte Recht gehabt! Tatsächlich! Wegen dem Blut, dass ihre Luftröhre überfüllt hatte, wäre Sill fast erstickt- an ihrem eigenen Blut! Zum ersten mal erkannte er, wie zerbrechlich das Leben doch war! Dass den Göttern zu danken sei für jeden Menschen, der auf dieser Welt wandelte. Für einen kurzen Augenblick kam ihm das Bild Keares in den Sinn... "Sill...", flüsterte Rain. Er konnte es noch gar nicht richtig fassen, sein Herz flatterte immernoch in der Brust, doch dass sich dieses kleine Mädchen auf einmal wieder rührte... dass sie wieder lebte... Es war noch nicht alles verloren... Völlig erschöpft sank Sill wieder in Rains Arme und war im nächsten Moment schon tief eingeschlafen. Rain saß da, schaute auf das Mädchen ohne sich zu regen. Die Angst, die sich in ihm festgesetzt hatte, war noch nicht vergangen. Hinter sich hörte er Svetlana weinen und Eilif tief durchatmen. Drei Tage blieben sie auf der Heide am Rande des Waldes. Da es genug trockenes Holz gab, konnten sie ganz leicht ein Feuer am Brennen lassen. Die Vorräte dagegen waren knapp angelegt, also ging Eilif regelmäßig zur Jagd und brachte stets gute Beute. Svetlana dagegen kümmerte sich um das Wasser und blieb sonst meist in der Nähe des Lagers. Rain hatte sich die ganze Zeit fast nicht geregt. Er saß wie gewohnt mit dem Rücken an einem Baumstamm; in den Armen hielt er Sill und ließ sie nicht einen Moment los, als habe er Angst, ihr könnte im nächsten Augenblick schon wieder was zustoßen. Sie schlief nun schon, seitdem sie vor Müdigkeit zusammengesunken war. Sill wollte einfach nicht aufwachen. Zudem war ihr Fieber angestiegen, unter dem sie schon die ganze Zeit leiden musste, seit sie in den Uema-Bach gestürzt war. "Rain", Svetlana kam leise zu den beiden, um sich wie schon so viele Male, nach dem Befinden zu erkundigen. "Wenn du willst, kann ich für einige Stunden Sill übernehmen", bot sie an. Sie kniete sich sachte vor ihn. Es war mitten in der Nacht, hinter ihr knisterte das brennende Holz unter den zuckenden orangenen Flammenzungen. Sie sah ihren Gefährten besorgt an. "Nein, es geht schon", antwortete Rain wie immer. Er regte sich verschlafen, setzte sich wieder gerade und schloss wieder die Augen. Die Nonne seufzte. *Es muss bestimmt sehr anstrengend für ihn sein, die ganze Zeit diese Haltung zu behalten. Er macht sich bestimmt Vorwürfe, dass es Sill so lange allein gelassen hat. Ich frage mich wirklich, was er denn so wichtiges zu erledigen hatte?* Sie stand auf und ging zurück zu ihem Schlafplatz. Rain hielt die schlafende Sill fest in den Armen, ihre Beine lagen zwischen seinen. Er spürte ihr Gewicht, ihre Wärme und das Auf und Ab ihres Brustkorbs beim Atmen. Wie Wunderlich! Sie sog die Luft ein, als wäre nie etwas passiert! So ruhig und sicher! Rain öffnete seine Augen und blickte auf das Mädchen. Wie zur Bestätigung, dass Sill auch wirklich bei ihm war, drückte er ihren Körper näher an sich. *Ich sollte dich schnell hier wegbringen, dann kann nichts mehr schiefgehen...*, war sein letzter Gedanke, bevor Rain wieder in tiefem Schlaf versank. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ muaaaah!!!! XDDD das kapitel hatte ich schon seit ewigkeiten im kopf, endlich hab ichs rausgebracht! ja, hoffe es hat euch gefallen und wir lesen uns bald wieder! *mit noch mehr keksen um sich werf*_______________________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)