Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 19: Vennen ------------------ ~Chronicle of the Earth~ hello ^-^ und schon kommt das neue kap! viel spaß damit! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 19~ Vennen Stolpernd brach Sill durch das Gewächs des Waldes. Tiefhängende knorrige Äste verhedderten sich in ihren Haaren und hervorstehende Wurzeln ließen das Mädchen stolpern. Doch Sill machte nicht langsamer. Endlich war ihr die Flucht vor Rouven gelungen! Endlich war sie frei und auf dem Weg nach Wahine. Sie wusste zwar nicht genau, wie weit sie von dem Dorf entfernt war und in welcher Richtung es lag, aber erst einmal musste sie nur rasch einen großen Abstand zu Rouven gewinnen, damit er sie nicht doch wieder fand. Je tiefer das Mädchen in den Wald lief, desto dunkler und undurchdringlicher wurde er. Hier und da lag noch alter Schnee. Plötzlich blieb Sill mit einem Fuß an einer verborgenen Wurzel hängen und stürzte zu Boden. Sie schlug hart auf die kalte harte Erde auf. Sofort versuchte sie sich wieder aufzurappeln, doch es ging nicht. In ihrer Brust stach es und im Hals brannte die trockene Luft. Sie stützte sich mit den Händen aufs Laub und brach erneut zusammen. Sie konnte nicht mehr, sie war am Ende. Jetzt spürte Sill auch wieder den unbarmherzigen Frost des Winters und die steife, noch nicht ganz getrocknete Kleidung auf ihrer Haut. Sills Augen wanderten die Umgebung ab. Der Waldboden, der leichte Nebel, der kurz darüber in weißen Schwaden hing und die schiefen Baumstämme, die sich stark vom hellen Hintergrund abhoben. Alles war still. Selbst das Schluchzen, das unvermeindlich aus ihrem Mund entwich, hörte sich wie von weiter Ferne an. "Rain... Rain...", wisperte das Mädchen mit schwacher Stimme. *Wo bist du...? Wo bist du nur? Ich brauche dich!*, zitternd zog sich ihr Körper zusammen. Auf dem dunklen Grund wirkte sie wie ein Smaragd, das von einer hell-beigen Schwinge auf einer Seite umrahmt wurde. Ohne es richtig zu merken, hatte Sill die Augen geschlossen und lauschte ihrem eigenen Herz, das tief in ihrer Brust dumpf vor sich hin schlug. Wie lange lag sie schon so? Wie weit war die Nacht schon vorangeschritten? Was hatte Sill überhaupt wieder erwachen lassen? Sie drehte ihren Kopf und Oberkörper nach oben und blickte auf die Dunkelheit über ihr. "...ist sie?" "...weitersuchen..." *Was... aber das sind doch... ihre Stimmen?* Sills Sinne schienen wieder schärfer zu werden. "Svet... lana? Svetlana? Eilif?", kam es erst nur schwach aus Sill, dann stärker. "Svetlana! Eilif!", dann lauschte Sill auf Antwort. "... vielleicht nicht hier..." "Wir sollten dorthin..." *Nein! Sie hören mich nicht! Ich muss zu ihnen, sonst sind sie wieder weg!* So gut sie konnte, rappelte sich Sill wieder auf, alte Laubblätter fielen von ihrem Kleid. Schwankend ging sie in die Richtung, aus der die Stimmen ihrer Freunde drangen. *Schneller! Ich muss schneller...*, wie lange war Sill getrennt von ihren Gefährten gewesen? Ein Tag und zwei Nächte? *Zu lange!* Wenn Sill daran dachte, wie sie Svetlana und Eilif angeschnauzt hatte, weil sie dachte, man wolle sie und Rain voneinander trennen. Aber jetzt war sie heilfroh, ihre Freunde wieder zu sehen. Wenn sie doch nur schneller zu ihnen käme! Bevor sie wieder weiterritten... Sill lief so schnell sie konnte in ihrem erbärmlichen Zustand. Unterkühlt, geschwächt und fiebernd. "...also weiter!", kam es von Svetlana. *Nein!!!*, Sill trieb sich noch mehr an aus Angst ihre Freunde zu verpassen. Doch erneut versagten ihre Kräfte und stolpernd erreichte sie endlich die Straße. Dort brach Sill zu Boden und schlug hart aufs Stein. Eilif und Svetlana drehten sich um. Die Nonne war schon einige Meter weiter entfernt. "Sill!", sofort setzte sich Eilif vom Pferd und kam dem Mädchen entgegen. Schwach, doch überglücklich schlang Sill ihre Arme um seine Brust und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. Etwas unsicher legte der Jäger seine Hände um sie. "Wo warst du...?" Schon war Svetlana da und Sill warf sich ihr weinend um den Hals. "Sill!!! Um Gajas Willen! Endlich bist du wieder da!", schluchzte die Schwester und drückte das kleinere Mädchen. "E-es tut mir Leid!", heulte sie nur. Svetlana fiel ein mächtiger Brocken vom Herzen. Und auch Eilif wirkte entspannter. Doch auf einmal vernahm Sill ein fernes Wiehern. Erschrocken blickte sie in die Richtung. Eilif reagierte auf ihre Besorgnis. "Lasst uns jetzt schnell nach Wahine reiten." "Wie weit ist es von hier?", fragte Sill. Der junge Mann schaute sich in der Nacht kurz um und schien die Orientierung schnell erfasst zu haben. "Von hier ist es nicht mehr weit. In einigen Stunden sind wir dort", gab er zurück. Erleichtert nickte Sill. Sie kam auf Eilifs Pferd und Svetlana übernahm das gesamte Gepäck. Die nächste Zeit verbrachte Sill schlafend. Wie bereits bei Rouven saß sie vor Eilif und lehnte mit der Rückenseite an seiner Brust. Die Kopfschmerzen konnten sie diesmal nicht von ihrer Ruhe abhalten. Denn Sill wusste: Bald würde sie bei Rain sein, in Wahine. Svetlana ritt auf gleicher Höhe wie Eilif und beide unterhielten sich leise. "Sill muss wohl vor ihrem Entführer geflohen sein. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Er wird sie wohl kaum freiwillig laufen gelassen", meinte Eilif. Svetlana nickte. "Aber was ist bloss mit ihr passiert? Sie sieht furchtbar aus", fragte Svetlana und schaute dabei auf die schlafende Sill. Der Weg zog sich über eine lange Landstraße, die zwischen kargen Wiesen und Gemüsefeldern entlanglief. Hier und da standen die ersten Bauernhöfe; ein Zeichen, dass sie sich der langgesuchten Siedlung näherten. Langsam wurde es heller und ein stählernes Hellblau verdrängte das tiefe Schwarz der Nacht. Die letzten Sterne verblassten. Trotz des harten Gallops des Pferdes empfand Sill eine unglaublich angenehme Erholung. Sie schlief schon lange nicht mehr, aber hielt die Augen noch geschlossen. "Hm? Wer ist das?", stutzte auf einmal Eilif. "Was? Wer?", Svetlana sah zu der Stelle, auf die Eilif deutete. "Der Typ dort!" Mitten im Weg stand ein Unbekannter in dunklem Gewand. Die Pferde ritten direkt auf ihn zu und aus nahender Sicht wurde sein Gesicht erkennbar: Ein junger Mann mit schwarzen nach hinten gebundenen Haaren und einem stechenden Blick. Noch bevor die Tiere an ihm vorbeigerannt waren, zog er auf einmal ein langes schmales Schwert. Er schwang es in einem weitem Bogen, sodass die im Morgenlicht blitzende Klinge die Beine der Pferde beinahe von deren Körpern abgetrennt hätte. Doch im richtigen Moment machten die Pferde einen riesigen Satz zu beiden Seiten an ihm vorbei und landeten wiehernd einige Meter hinter ihm. Eilif sprang sofort ab und schrie entzürnt den Angreifer an. Sill hing ziemlich durchgeschüttelt noch auf dem Sattel. Svetlana stieg ebenfalls ab. "Was soll das? Wer bist du!?" Der Fremde lächelte geheimnissvoll. "Du willst wissen, wer ich bin? Ist das so wichtig? Du wirst doch...", fing er an, doch schon schwang er erneut sein Schwert und attackierte Eilif. "... sowieso gleich sterben!!!" Eilif konnte gerade noch ausweichen und parierte mit seinem Dolch. "Sag mir deinen Namen", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Man nennt mich Vennen! Ich bin der beste Kopfgeldjäger in Safria!" Die beiden Männer trennten sich und nahmen sogleich Kampfstellung ein. "Die Kleine auf deinem Pferd, überlass sie mir!", rief Vennen. Eilif stellte sich ihm ins Sichtfeld und zielte mit seinem Bogen schießbereit auf ihn. "Vergiss es", sagte er bestimmt. Svetlana kam zu Sill und flüsterte ihr zu: "Kennst du den? Ist er das, der dich entführt hat?" Sill schüttelte den Kopf. "Nein, den sehe ich zum ersten Mal..." "Aber wieso ist er denn hinter dir her?", wollte die Nonne wissen. Sill antwortete nicht. Das war jetzt schon der zweite Kopfgeldjäger. Langsam nahm das Abenteuer gefährliche Züge an. Die beiden Männer brachen in Kampf aus. Vennen war blitzschnell losgesprintet, wich dem Bogen geschickt aus und versetzte Eilif einen langen Schlitz in seinen Umhang. Wäre Eilif nicht rechtzeitig ausgewichen, hätte stattdessen ihn die Klinge voll erwischt. Der Jäger stolperte zurück. Mit seinem Bogen konnte er auf Distanz erheblichen Schaden errichten, aber im Nahkampf nützte ihm seine Waffe gar nichts. Er warf den Bogen Svetlana zu und war nun mit nichts weiter als seinem Dolch bewaffnet. Es sah sichtlich schlecht für Eilif aus. Die Sonne war inzwischen aufgegangen und streckte die letzten zart rosafarbenen Schleier aus wie lange Finger. Es versprach ein heller, sonniger Tag zu werden. Der Winter näherte sich seiner Mitte. Auf den Straßen tummelten sich bereits viele Passanten, die zu den nächst größeren Siedlungen strömten und Handkarren oder dicke Bündel Verkaufsware schleppten. *Verdammte Göre! Sie hat absichtlich ein Gespräch mit mir begonnen, um mich abzulenken! Wenn ich dich kriege, Prinzessin, dann gibts Dresche!* Rouven breschte über die Pflastersteine zwischen den Menschen gen Süden. *Sill hat immer wieder das Wort 'Wahine' gemurmelt, während sie geschlafen hat. Ich wette, sie ist auf dem Weg dahin*, dachte er. Sein Pferd war bereits erschöpft, doch er drängte es zu noch größerer Eile. In Wahine würde er sie kriegen wollen. "Hehe, was ist!? Kannst du etwa nicht mehr?", lachte Vennen hämisch, als er Eilif wieder zu Boden geschlagen hatte. Dieser konnte bisher nur ausweichen und parieren, aber Vennen war so geschickt im Umgang mit dem Schwert, dass Eilif ihm bisher keinen Schaden zufügen konnte. Erschöpft hockte er auf der Straße, wischte sich etwas Blut von der Lippe, wobei er seinen Gegner nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. *So geht das nicht. Besser ist es, wenn wir diesen Kampf bald beenden. Ich weiß nicht, wie lange ich die Mädchen noch beschützen kann...*, ging es Eilif durch den Kopf. Er war kein Schwächling, doch er erkannte seine aussichtslose Situation und handelte bedacht. "Svetlana! Nimm Sill und reite weiter!" Die beiden Mädchen schauten ihn an. "Hahaha! Wo sollen sie denn hin? Ich werde keine zwei Minuten brauchen, um sie wieder einzuholen!", lachte Vennen. Im Gebüsch raschelte es und sein dunkelbraunes Pferd erschien aus dem Wald. *Verdammt! Der hat ja echt an alles gedacht!*, fluchte Eilif. "Los, beeilt euch! Ich halte ihn auf! Svetlana!", rief Eilif ermutigend. Er stellte sich auf und hielt seine kurze Klinge gegen Vennen. Dieser grinste nur boshaft. Die Nonne befolgte hastig die Aufforderung ihres Gefährten. Das Gepäck ließ sie auf der Straße, nahm Sill mit aufs Pferd und ritt los. Die beiden Männer wurden in der Ferne immer kleiner. "So! Jetzt können wir den Kampf in Ruhe beenden!", brachte Eilif Vennen entgegen. Dieser wirkte sichtlich verärgert. "Wie du es sagst", mit dem festen Willen in den Augen, Eilif zu töten, ging er auf ihn los. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ hehe, hoffe es hat euch gefallen ^^ ich selbst denke, vennen ist so einer, der könnte in inu yashas welt leben und mal als gegner auftreten (ok, das täte ihm nicht sehr gut, aber egal XD) demnächst kommt ein kap, das ich schon seit ganz zu anfang fest eingeplant habe. ihr dürft euch freuen... oder auch nicht ^^ *alle knuddel*_____________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)