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Is it too late?

SasuxSaku
von

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Prolog

Es war ein Tag wie jeder andere. Noch lag Konoha-Gakure unter einem Schleier des Friedens und der Stille, ehe die ersten Menschen aufstanden und der hektische Alltag begann.

Graue Nebelschwaden hingen dicht über dem Boden, die ein Hindurchkommen schier unmöglich erscheinen ließen, und die Luft war kalt. Nein, nicht kalt, sondern eisig.
 

Dem Mädchen am Fenster fröstelte es, aber sie schien dennoch keine Andeutungen zu machen, es zu schließen.

Hatte sie nicht schon soviel Kälte am eigenen Leib erfahren? Was machte da schon eine niedrige Temperatur aus?

In den letzten Jahren war sie selbst immer kälter geworden. Dies kam zum einen durch die ständige Einsamkeit, die sie selbst dann umgab, wenn sie von ihren Freunden umringt war, und zum anderen durch all die unerfüllten Sehnsüchte, zerplatzten Träume und verzweifelten Hoffnungen, die sich die letzten zweieinhalb Jahre über entwickelt hatten. Ungeweinte Tränen brannten immer dann in ihren Augen, wenn sie zurückdachte, an den Tag, an dem er sie verlassen hatte.
 

Langsam kehrte Leben in die Straßen ein, Kinder liefen zur Akademie, Erwachsene eilten zu ihrer Arbeit. Die Welt schien noch friedlich so früh am Morgen.

Doch all das war nur eine Illusion. Niemand wusste das besser als sie. Vor einiger Zeit hatte sie selbst noch an das Gute geglaubt. Das war, bevor er ihr Herz gebrochen hatte und auf den Scherben herumgetrampelt war. Das war, bevor sie sich noch nicht an die Hoffnung klammern musste, die mit jedem Tag kleiner wurde.

Ihr Leben glitt ihr aus den Fingern, es zog an ihr vorbei und sie konnte nichts dagegen tun. Noch nie hatte sie etwas tun können, weder für sich noch für andere. Er hatte ihr dies ständig an den Kopf geworfen und nun wurde ihr diese Tatsache selbst schmerzlich bewusst.

Gab es noch einen Lebensgrund für sie? Bis auf einen kleinen Hoffnungsschimmer in der tiefsten Finsternis ihrer Seele, der schon zu erlöschen drohte, war ihr nichts mehr geblieben.

Eine Träne bahnte sich ihren Weg über die Wange nach unten und tropfte auf das Fenstersims. Zwei weitere folgten.

Warum? Warum musste sie so enden? Existierte noch eine Chance, verborgen in den Wirren ihres Kopfes? Gab es noch eine Möglichkeit, einen Ausweg?

Ja. Denn es war noch nicht zu spät, es würde niemals zu spät sein.
 


 

Das war also der Prolog...^^ zwar ein bissl kurz aber ich werde auch bald das nächste Kapitel posten. hoffe ihr schreib kommis^^

Rückkehr

Tiefschwarze Nacht herrschte in Konoha-Gakure. Es war schon nach Mitternacht, nirgendwo brannte mehr das Licht. Umfangen von Dunkelheit schritt eine Gestalt durch die Pforte Konohas und lief weiter Richtung Büro der Hokage. Der schwache Schein des Mondes glänzte im schwarzen Haar des jungen Mannes und seine dunklen Augen leuchteten auf.

Nun war er angekommen in seinem Heimatort, den er irgendwie vermisst hatte, obwohl er sich dies nicht eingestand.
 

Zunächst klopfte er sachte an die Tür der Hokage, als sich aber niemand regte wurde das Klopfen zum Trommeln und schließlich schlug er fast die Tür ein. Ein genervter Blick huschte über sein Gesicht, noch immer machte ihm keiner auf.

„Tsunade hat bestimmt wieder zu viel getrunken und schläft ihren Rausch aus“, dachte er sich im Stillen. Zuerst wollte er wieder gehen, doch dann besann er sich eines Besseren.
 

Krach! Die Tür lag im Arbeitszimmer der eben erwachten Hokage.

„Was ist denn nun schon wieder los? Noch nicht mal schlafen kann man hier…wer ist da überhaupt…WAS?!“, alle Müdigkeit war sofort von ihr gefallen als sie in das Gesicht ihres Gegenübers blickte, „SASUKE! Bist du es wirklich?“

„Wer sollte ich sonst sein?“, gab der Schwarzhaarige gelassen zurück.

Tsunade fielen immer noch fast die Augen aus dem Kopf. „Warum bist du zurückgekommen? Und…warum liegt meine Tür im Zimmer?“ Mit prüfendem Blick musterte sie zuerst Sasuke dann die Tür.

„Warum bin ich überhaupt hier?“ Diese Frage hatte ihm schon die ganze Zeit zu schaffen gemacht. Einen richtigen Grund konnte er selber nicht nennen, irgendetwas hatte ihn nun hierher gezogen. Angestrengt überlegte er, was er der fragend guckenden Hokage erzählen könnte, doch es fiel ihm nichts ein. Auf der Reise nach Konoha waren ihm einige Gedanken gekommen, jedoch keinen davon konnte er ihr sagen, die meisten waren ohnehin so absurd, dass er sie schnell wieder aus seinem Kopf verbannt hatte.

„Was interessiert Sie das denn? Reicht es nicht einfach, dass ich wieder da bin?“, antwortete er nach einigen Minuten.

„Nein das reicht mir nicht! Weißt du, es ist verdammt seltsam, wenn du zwei Jahre bei Orochimaru warst, weil du in diesem Dorf nicht stark genug werden kannst und dann aber doch wieder hier aufkreuzt! Wie sollen wir sicher sein, dass du nicht morgen schon gehst und ein zweites Mal alle verletzt?“, langsam machte sie diese desinteressierte Art des Jungens wahnsinnig.

“Ganz einfach: weil ich keinen Grund mehr habe zu gehen. Meine Ziele sind erreicht, wofür sollte ich jetzt unbedingt stärker werden?“, schon wieder gab er so eine arrogante Antwort, am schlimmsten war aber sein abwertender Blick. Gerade wurde Tsunade wieder bewusst, dass sie ihn eigentlich nicht ausstehen konnte und auch warum. Immer wieder stellte sie sich die Frage, wieso ihn alle Mädchen so toll fanden. Bis auf sein Aussehen war an ihm doch nichts wirklich Liebenswürdiges dran, oder?

„Stop, was hatte er noch gerade gesagt?“, die Hokage schreckte aus ihren Gedanken hoch, „das würde ja bedeuten…!“

„Moment mal…deine Ziele sind erreicht? Dann hast du also…“, der Rest war Tsunade wohl im Hals stecken geblieben und als Sasuke merkte, dass von ihrer Seite aus nichts mehr kam, nickte er leicht, ohne dabei seinen arroganten Blick zu verlieren. Nach ein paar Schocksekunden fing Tsunade wieder an zu reden: „Also ist es passiert. Und was ist mit den anderen Mitgliedern von Akatsuki? Hast du sie auch…getötet?“

Der Schwarzhaarige zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Über die anderen weiß ich nichts und sie interessieren mich auch ehrlich gesagt nicht.“

Die Hokage seufzte. „Gut, ich denke, das reicht mir als Grund für deine Rückkehr. Warum genau du hier bist weiß ich aber immer noch nicht und bin mir auch nicht sicher, ob ich das überhaupt wissen will. Ich lass es für heute mal gut sein, du kannst gehen.“

Doch Sasuke ging nicht.

„Hör zu, ich bin müde, du solltest jetzt wirklich gehen. Und das mit der Tür …“

„Wollen Sie mir nicht vielleicht erst meinen Hausschlüssel geben?“, fragte er ruhig.

„Natürlich! Hatte ich ganz vergessen…“, sie kramte in einer ihrer Schubladen und gab ihm seinen Schlüssel, „und Sasuke…versprich mir, dass du hier bleibst. Aber vor allem, dass du Sakuras Herz nicht noch mal brichst.“

Ohne sich noch mal umzudrehen ging er hinaus und ließ eine traurige Tsunade zurück. „Wieso ist er so kalt? Es war eigentlich überflüssig ihm das zu sagen, als ob der sich um die Gefühle anderer schert, aber noch ein gebrochenes Herz überlebt sie nicht.“
 

Lautlos schlich Sasuke Uchiha, der letzte noch lebende Angehörige seines Clans, seit er seinen eigenen Bruder brutal getötet hatte, in den engen Gassen Konohas umher. Das Dorf hatte sich seit seiner Abwesenheit kaum verändert, doch das Gefühl eines Zuhauses konnte es nicht mehr vermitteln. Alles war auf einmal so fremd geworden.

Seine Erinnerungen an es schienen Jahrzehnte herzusein, dabei waren es gerade mal zweieinhalb Jahre. Damals musste er noch von seinem Lehrer trainiert werden, um stärker zu werden, um sein Ziel zu verwirklichen. Nun hatte er keines mehr. Auch stärker werden musste er nicht mehr. Alle mächtigen Ninjas, die gefürchtet oder wegen ihrer Kraft bewundert wurden, hatte er umgebracht. Es gab niemanden, der ihm noch etwas lehren konnte.

Dies quälte den jungen Uchiha. Er hatte alles erreicht, was konnte er noch tun in seinem Leben? Doch noch eine andere Frage beschäftigte ihn.

Wie würden die anderen auf ihn reagieren, jetzt nachdem er zurückgekehrt war? Nicht nur er hatte sich in dieser Zeit verändert, das war ihm klar. Konnten ihn seine ehemaligen Freunde einfach so aufnehmen und die Vergangenheit vergessen? Schließlich hatte er sie und das ganze Dorf verraten, ihnen unheilbare seelische Wunden zugefügt und ihr Vertrauen in ihn zerbrochen, diese Tatsachen waren unleugbar. Dennoch hatten seine Freunde ständig nach ihm gesucht, in der Hoffnung er würde wieder zurückkommen. Und jedes Mal wurden sie kalt abgewiesen, seine Rache war nun mal vorgegangen. Dass sie allerdings allem Anschein nach immer noch auf ihn warteten, fand irgendwo in ihm sogar eine Art Bewunderung.

Endlich war er angekommen. Vor seinen Augen erhob sich das riesige Uchiha Anwesen. Während er durch das Tor schritt, fiel sein Blick auf die zerstörten Embleme und wieder wurde ihm bewusst, welche Bürde auf ihm lastete, nun da er der letzte Angehörige seines Clans war.

Das Innere des Hauses wurde von einer dicken Staubschicht bedeckt, kein Wunder, seit zwei Jahren hatte hier auch niemand mehr sauber gemacht. Ansonsten konnte der Schwarzhaarige keinerlei Veränderungen feststellen, alles stand so da, wie vor seiner Abreise. Selbst das einzige Foto in seinem Zimmer, auf dem er, Sensei Kakashi, Naruto und Sakura abgebildet waren, lag umgedreht auf dem Fenstersims. Zögernd nahm er jenes in die Hand und betrachtete es mit einer leichten Spur Verachtung in seinem Gesicht. Woher diese kam, konnte er sich selbst nicht erklären.

Nach einer Weile entschloss er sich, das Bild wieder aufzustellen und suchte nach weiteren Anhaltspunkten in seinem kargen Raum. Aber da war nichts, das einzige Objekt in seinem Zimmer, nein im ganzen Haus, das darauf hinwies, dass hier jemand wohnte, war dieses Bild. Nach und nach fiel ihm auf, wie müde und strapaziert er eigentlich war. Sogleich beschloss der Junge, schlafen zu gehen, denn morgen würde ein anstrengender Tag werden und er musste sich von seiner Reise ausruhen.

Für kurze Zeit verschwand Sasuke im Bad, das sich direkt nebenan befand, und bemerkte auf einmal, wie dringend er neue Kleidung brauchte. Mit dem Outfit, das er bei Orochimaru getragen hatte, würde er wohl keinen guten Eindruck machen. Andererseits, seit wann interessierte er sich dafür, was andere über ihn dachten? Trotzdem, wenn er das anhatte, stäche er aus der Menge heraus und dies passte ihm gar nicht. Also musste er morgen auch noch einkaufen gehen, obwohl er keine rechte Lust darauf hatte.

Schläfrig tapste der übermüdete Uchiha in das stockdunkle Zimmer, legte sich auf sein Bett und starrte aus dem Fenster.

Der Himmel war klar und unzählige Sterne leuchteten strahlendhell. Bald würde Vollmond sein, der Mond hatte schon fast seine perfekte Kugelform erreicht. Aus diesem Grund war es auch beinahe so hell wie am Tag, doch nicht nur deswegen lag Sasuke immer noch wach in seinem Bett und konnte nicht einschlafen.

Zu viele verwirrende Gedanken und ungeklärte Fragen spukten im Kopf des jungen Mannes herum, als dass er Schlaf finden könnte. Entnervt drehte er sich auf die Seite, in der Hoffnung auf diese Weise endlich Ruhe zu finden. Doch trotzdem wollte seine Seele einfach nicht rasten.

„Warum bin ich hier?“ „Was ist das für eine Leere in mir?“ „Wieso kann ich nicht glücklich sein, jetzt, da ich mein Ziel erreicht habe?“ „Bin ich schon genauso wie Itachi?“ „Was meinte Tsunade damit, ich solle Sakuras Herz nicht noch einmal brechen?“ „ Wie fühlt sich ein gebrochenes Herz überhaupt an?“ „Warum kann ich nicht einschlafen???“

Nach einer Weile hatte er es doch geschafft, sich über seine Gedanken hinwegzusetzen und schlief friedlich ein.
 

"Ich werde dich töten! Nur deshalb bin ich zu Orochimaru gegangen, nur deshalb lebe ich überhaupt! Mein ganzes Leben lang habe ich auf diesen einen Tag gewartet, hart trainiert um dich zu übertreffen! Diesmal wird es nicht so enden wie damals, heute werde ich dich töten!"

Blut spritzte. Beide Brüder kämpften erbittert gegeneinander, sich ebenbürtig. Es war nicht vorauszusehen, wer gewinnen würde, doch einer würde sterben.

Eine Blutlache bildete sich unter dem gefallenen Körper des Älteren und breitete sich schnell aus. Tiefdunkelrotes Blut, es stammte der Farbe nach zu urteilen aus der Lunge. Der jüngere Bruder erkannte dies und lächelte grausam. Sein Gegner würde in wenigen Minuten verbluten, es gab keine Rettung mehr für ihn. Immer noch lächelnd setzte er sich zu dem Sterbenden herunter und sah zu, wie das Leben aus seinem Körper verschwand und seine Augen allmählich trübe wurden. Noch nie hatte er seinen Bruder so verletzlich gesehen…und es gefiel ihm, sogar sehr. Dieses Gefühl der Macht, diese unbeschreibliche Befriedigung, die er verspürte während er seinem verhassten Bruder zusah wie er litt und ihm mit jedem Atemzug das Leben ein Stück mehr ausgehaucht wurde. Ein kurzes Zucken durchfuhr den Körper des Sterbenden, dann rührte er sich nicht mehr, er würde sich niemals wieder rühren. Als der junge Mann dies erkannte stand er langsam auf, ohne sein belustigtes und krankes Lächeln zu verlieren. An seinen Händen klebte das Blut seines Bruders. Sein größtes Ziel, sein innigster Wunsch hatte sich erfüllt. Wie oft hatte er sich diesen Moment schon vorgestellt, doch niemals hätte er gedacht, dass es so schön sein würde.

Doch kurz darauf breitete sich eine endlose Leere in ihm aus. Eine Leere, die langsam aber sicher von seinem Leben zehrte. Niemals könnte er diese Leere überwinden und zu allem Erstaunen musste er feststellen, dass es ihm schlimmer ging als jemals zuvor. An dieser Leere würde er sterben.
 

Keuchend und schweißgebadet schreckte Sasuke hoch. Sein Puls raste. Sofort legte er sich wieder hin und versuchte seinen unregelmäßigen Atem zu beruhigen. Es war zwar nur ein Traum, aber er war real. Immer wieder musste er an Itachis Tod und die unüberwindliche Leere in ihm denken. Doch warum nur? Hatte er seinen Bruder nicht getötet, um nicht mehr an ihn und seine schrecklichen Taten denken zu müssen? Wieso verfolgten ihn dann diese Bilder? Voller Erschrecken erkannte er, welche Ähnlichkeit er nun mit ihm hatte. War er wirklich genauso geworden, wie sein verhasster Bruder? Schnell vertrieb er diesen Gedanken wieder.
 

Bald würde die Sonne aufgehen, ein rosafarbener Schimmer durchzog die Schwärze der Nacht. Der junge Uchiha blickte auf den Funkwecker neben seinem Bett.

„5 Uhr? Nun, da ich jetzt schon mal wach bin, kann ich eigentlich auch aufstehen. Schlafen lohnt sich ohnehin nicht mehr, wer weiß, ob ich das überhaupt kann.“ Gähnend rieb sich der Schwarzhaarige die Augen und torkelte, noch etwas schlaftrunken, ins Bad. Dort angekommen schaufelte er sich erst einmal literweise eiskaltes Wasser ins Gesicht. Nun schien er auch schon etwas wacher zu sein. Prüfend betrachtete der junge Mann sein Spiegelbild. Es sah aus wie immer, nur eine Kleinigkeit hatte sich verändert, was es war, konnte er allerdings nicht deuten. Jedoch fiel ihm auf, wie zerzaust sein Haar war und beschloss sich heute sogar ein wenig Mühe bei seiner Frisur zu geben.

Nach gut 20 Minuten hatte er seine Haare zurechtgezupft und jede einzelne Strähne an ihren rechtmäßigen Platz gebracht. Anschließend frühstückte er noch schnell etwas und verließ auch schon das Haus, um seinem anstrengenden und komplizierten Tag entgegenzugehen.
 

das erste kapitel...is fast ein halbes jahr her seit ichs geschrieben hab 0.o das erklärt vllt auch den ungewohnt (schlechten) Schreibstil ^^" naja, hoffe es gefällt trotzdem und ihr schreibt viele liebe kommis^^

Erste Begegnung

Es war schon fast Mittag und die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Ihre warmen und angenehmen Strahlen schienen durch das geöffnete Fenster in den hell erleuchteten Raum hinein und weckten die schlafende Kunoichi sanft aus ihren Träumen. Langsam regte sich das Mädchen und schlug ihre schönen großen Augen auf. Noch etwas verschlafen und geblendet vom grellen Tageslicht erhob sie ihren zierlichen Körper und schlich ins Bad.

„Was für ein wunderschöner Tag! Da ich heute frei habe, spräche eigentlich nichts gegen einen kleinen Spaziergang mit anschließender Shoppingtour!“

Fröhlich schloss sie die Haustür und setzte ihren Weg quer durch ihr Heimatdorf fort.

In letzter Zeit hatte es immer weniger Dinge gegeben, die ihr ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnten. Jedoch stimmte sie heute etwas glücklich, vielleicht weil dieser Tag irgendwie besonders zu sein schien. Doch darüber wollte sich das junge Mädchen nicht den Kopf zerbrechen, viel lieber sog sie die wohltuende Luft tief ein und fühlte sich mit jedem Atemzug gleich ein bisschen besser.

Auf ihrem Gang durch die Stadt traf sie viele ihrer Freunde, wahrscheinlich wollten diese das gute Wetter ebenfalls ausnutzen. Am Ramenstand schließlich begegnete sie Naruto, ihrem Teampartner und bestem Freund.

„Hallo Sakura-chan! Wie geht es dir denn so? Komm setz dich doch zu mir und bestell dir auch eine Portion! Ich lade dich sogar ein, na wie wär’s?“

„Okay, so ein Angebot kann ich ja schlecht ablehnen. Was anderes als spazieren gehen habe ich sowieso nicht vor. Sag mal, was ist eigentlich mit Kakashi? Ist er auf einer Mission oder warum haben wir sonst frei?“

Der blonde Junge zuckte nur ratlos mit den Schultern und fiel gleich wieder eifrig über seine Nudelsuppe her. Sachte belächelte sie das Verhalten ihres Freundes, wenn es um Ramen ging konnte ihn nichts halten. Das war schon damals so gewesen, genau wie es jetzt war und immer sein würde. Er hatte sich wirklich nicht im Geringsten verändert, seine kindliche Begeisterung, die ihn so stark kennzeichnete, war immer noch dieselbe. Aber vielleicht war das gerade die Eigenschaft, die sie so an ihm mochte.

Jedoch wurde sie jedes Mal ein wenig traurig, wenn sie den energiegeladenen Ninja so unbekümmert und enthusiastisch sah. Es erinnerte sie irgendwie an die alten Zeiten und auch daran, wie sehr sie selbst sich verändert hatte.

Sogleich wurde die hübsche Kunoichi auch schon wieder aus ihren Gedanken gerissen.

„Hää? Sakura-chan, warum ist du denn nichts? Geht es dir nicht gut?“ Überrascht blickte sie ihn Narutos fragendes Gesicht.

„Oh, ich habe gerade nur gedacht und war wohl unaufmerksam…mmh…sieht lecker aus! Itadakimasu!“

Nun fing auch Sakura an, ihre Nudelsuppe zu essen und versuchte das große Fragezeichen über Narutos Kopf so gut es ging zu ignorieren.

Die beiden unterhielten sich ab und zu über belanglose Dinge des Lebens, wie Kakashis wahres Gesicht, die Dreiecksbeziehung zwischen Ino, Shikamaru und Temari oder ihr neues und sehr merkwürdiges Teammitglied Sai. Inzwischen hatte sich Naruto schon seine siebte Suppe bestellt.

Auf einmal zog ein eiskalter Hauch vorbei, der Sakura bis ins Mark ging und sie erzittern ließ. Seit zwei Jahren hatte sie solch eine Kälte nicht mehr gespürt und wusste deshalb nicht so recht mit der Situation umzugehen.

„Hey Sakura-chan! Was ist denn heute nur mit dir los? Du zitterst ja – bei dem tollen Wetter!“, dem jungen Ninja war aufgefallen, dass mit ihr etwas nicht stimmte.

„Gerade ist ein kühler Wind vorbeigezogen, hast du das nicht bemerkt?“ Nach seiner Reaktion zu urteilen eher nicht, er blickte sie nur noch verwirrter an als sonst.

„Nein, da war nichts, das musst du dir eingebildet haben. Ach, bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Du wirkst so…kraftlos…selbst dein Gesicht ist noch blasser als sonst…du solltest lieber nach Hause gehen und dich ausruhen.“

„Hm, ja vielleicht hast du Recht. Ich brauche vermutlich nur mal eine kleine Pause.“ Innerlich wusste sie zwar genau, dass es nicht daran lag, aber sie wollte im Moment lieber allein sein, um besser nachdenken zu können.

So verließ die Rosahaarige den Ramenstand, wo Naruto ihr mit besorgtem Blick nachstarrte. Auch wenn sie es nie zeigte, er wusste, dass es ihr ziemlich schlecht ging und auch woran es lag. Sasuke hatte sie zerstört, ihr die Träume genommen und ihr Herz gebrochen. Das würde er dem abtrünnigen Ninja, diesem Verräter, der früher und auch heute noch sein bester Freund war, niemals verzeihen können. Im Moment war ihm seine Nudelsuppe aber wichtiger und er widmete sich dieser wieder voll und ganz.

Ohne jegliche Orientierung rannte Sakura quer durch die Straßen, ständig in der Hoffnung dadurch freier zu werden, freier von ihm. Doch nach einer Weile war sie völlig außer Atem und musste sich eingestehen, dass weglaufen nichts brachte. Endlos viele Methoden hatte sie schon ausprobiert, um aus dem Gefängnis, das er darstellte, auszubrechen. Keine hatte bisher funktioniert. Würde sie jemals von ihm loskommen? Konnte sie die Vergangenheit und ihre Gefühle vergessen oder wenigstens verdrängen? Nein, das war nicht möglich und sie wusste es auch zu gut.

Am meisten zu schaffen machte ihr momentan jedoch diese Kälte, die sie vor einigen Minuten verspürt hatte und deren Nachwirkung fortwährend tief in ihren Knochen saß. Wieso gerade jetzt? Wieso tauchte nach zweieinhalb Jahren dieses schreckliche und trotzdem irgendwie schöne Gefühl wieder auf? Wieso??

Früher, als Sasuke noch in ihrem und Narutos Team und noch kein Verräter geworden war, da hatte sie diese Kälte fast täglich gespürt, sie hatte sich sogar danach gesehnt, alles versucht, um dieses Gefühl wahrzunehmen. Um ehrlich zu sein war das auch jetzt so, jetzt und in jeder anderen Sekunde ihres Lebens, doch es ging nicht mehr. Schließlich empfand sie es nur, wenn Sasuke in der Nähe war und das war er mit Sicherheit nicht.

Aber warum dann…niemand sonst, den sie kannte, war auch nur annähernd in der Lage, solch eine Gleichgültigkeit und Gefühlsleere auszustrahlen. Trotzdem, allein der Gedanke, er könnte hier sein, war so abwegig, es gab schließlich nicht einmal einen vernünftigen Grund dafür, geschweige denn, dass sich Uchiha höchstpersönlich auf das Niveau seiner alten „Freunde“ herablassen würde.

Doch weiter mit dem Denken kam Sakura nicht, sie bemerkte ein leichtes Schwindelgefühl, das immer größer wurde, und kippte auch schon im nächsten Augenblick ohnmächtig um.

Zu ihrem Glück besaß ein schwarzhaariger und unheimlich gutaussehender junger Mann, der einige Meter hinter ihr lief, ein beachtlich ausgeprägtes Reaktionsvermögen und fing sie so noch rechtzeitig auf.

Für einen Moment schien es, als ob der Schwarzhaarige sie gleich wieder fallen lassen wollte, nachdem er erschreckt in ihr Gesicht gesehen hatte. Allerdings musterte er sie und ihren schlanken Körper nur, wenn auch mit sehr undefinierbarem Gesichtsausdruck, hielt sie jedoch fest in seinen Armen.
 

„Hn, was mach ich jetzt? Eigentlich wollte ich es vermeiden, sie so schnell wieder zu sehen, aber ein Gespräch mit ihr kann ich wahrscheinlich nicht mehr umgehen…und hier einfach ablegen will ich sie auch nicht. Naja, früher oder später wäre es sowieso auf das hinausgelaufen…“

Sasuke trug das schöne Mädchen in seinen Armen zur nächstgelegenen Parkbank und legte sie behutsam darauf. Eine Weile lang wartete er geduldig, dass sie aufwachen würde, doch dann stand er gereizt auf, lief zum See, der sich wenige Meter daneben befand, kam mit den Händen voll Wasser zurück und goss dieses unbarmherzig auf die Bewusstlose.

„Aaaah…was ist denn los?? Wer war das?!“, sein Plan hatte scheinbar funktioniert, denn das Mädchen schreckte sofort hoch und guckte sich verwundert um.

Auf einmal weiteten sich ihre klaren Augen, als sie in das Gesicht ihres Gegenübers sah. Jadegrün traf Tiefschwarz. Einen Moment verharrten die beiden so, sahen sich nur schweigend an. Sogleich unterbrach Sasuke den Blickkontakt jedoch wieder, als ihm bewusst wurde, dass er sie gerade eben angestarrt und sich dabei auch noch irgendwie gut gefühlt hatte.
 

„Sa...Sasuke...du…du“, mehr konnte Sakura nicht sagen, dafür war sie viel zu aufgewühlt. Tränen traten in ihre Augen und sie fiel dem jungen Uchiha um den Hals. Dieser stieß das Mädchen allerdings sofort abweisend von sich weg.

„Was ist? Du wolltest gerade etwas sagen, hast aber mitten im Satz aufgehört.“ Kalt und abneigend. Etwas anders von ihm zu erwarten, war schlichtweg naiv. Als ob er sich in diesen zwei Jahren zum Positiven geändert hätte, wahrscheinlich würde er sich nie ändern. Außerdem, er schien sogar noch gefühlsloser geworden zu sein. Woran das wohl lag? Irgendetwas musste ihm widerfahren sein, irgendetwas Schreckliches. Doch es lohnte sich nicht, sich darüber Gedanken zu machen, denn sie würde es ohnehin nicht von ihm erfahren, schließlich hatte er ihr noch nie eine Sache anvertraut.

„Wird’s noch was? Langsam fängst du mich an zu nerven, außerdem habe ich noch viel zu tun heute.“ Seine kalten Worte schmerzten sehr, aber dieser abwertende Blick übertraf jede Form menschlicher Qualen.

„Oh, natürlich…ich wollte dich einfach nur fragen, ob du es wirklich bist…diese Frage hat sich spätestens jetzt erledigt…bitte verrate mir eins, Sasuke-kun, warum bist du zurückgekommen? Wie ich dich kenne, liegt es nicht daran, dass dir diese Stadt etwas bedeutet. Was ist dein Grund?“

„Das geht dich nichts an. Es ist allein meine Angelegenheit, warum ich wo und wann bin.“ Schon wieder war es da, dieses eisige Gefühl der Empfindungslosigkeit, das sich wie ein Schleier um sie legte, bis die stumpfe Kälte ihr jegliche Emotionen und Sinneseindrücke genommen hatte. Selbst ihre Tränen schienen eingefroren zu sein. Trotzdem zwang sie sich zu einem, wenn auch sehr gequälten, Lächeln.

„Natürlich sagst du es mir nicht. Das hast du schon damals nicht getan, wieso sollte es nun anders sein? Meine Frage war wirklich überflüssig. Weißt du, das Dorf ist richtig aufgeblüht während du weg warst. Naruto und die ganzen anderen sind viel stärker geworden, Neji, Temari und Kankuro sind Jo-nin, Gaara ist Kazekage. Sogar ich habe mich verbessert, endlich kann ich etwas für das Team tun, ich stehe nicht mehr nur im Weg rum. All das hast du nicht mitgekriegt, du bist gegangen und hast uns fallen gelassen. Das war eine furchtbar schwere Zeit für mich und Naruto, wir wollten es nicht wahrhaben und haben dich ständig gesucht. Und jetzt? Du bist wieder da. Zuerst habe ich mir wirklich eingebildet, du wärest zurückgekommen, weil wir dir doch etwas bedeuten“, ein verächtliches Schnauben war seitens Sasuke zu vernehmen und dem Mädchen kullerten die ersten Tränen, „aber nichts hat sich geändert, rein gar nichts. Im Gegenteil, du kommst mir fast noch kälter vor als sonst. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühle? Ich sehe nur die vollendeten Tatsachen, vor die du mich stellst, die Frage warum bleibt dabei immer offen. Warum sagst du mir nichts? Wenn du denkst, ich verstehe es nicht, dann erklär es mir, Sasuke-kun, bitte! Bitte rede mit mir…das ist das einzige, was ich von dir verlange…“ Aus den einzelnen Tränen wurden ganze Ströme, es brach alles aus ihr heraus, der ganze Frust, der sich über die Jahre hinweg in ihr aufgestaut hatte, nun konnte sie ihm die Meinung sagen, etwas das ihr viel zu lange verwährt geblieben war.

„Sakura…denkst du alles ist so einfach? Glaubst du, ich wollte nicht schon längst mit jemandem reden? Du bist scheinbar noch naiver als ich dachte, meinst, du könntest mich verstehen…ts…“, mit diesen Worten drehte er sich um und ging.

„Bleib sofort stehen! Willst du etwa wieder davonlaufen? Ständig drehst du dich einfach um und gehst, wenn es dir zu viel wird, du kannst dich nie mal einer Angelegenheit stellen, immer rennst du weg, wie ein Feigling!“ Offensichtlich hatten diese Worte ihre gewünschte Wirkung bei Sasuke nicht verfehlt. Er blieb stehen, drehte sich um und lief langsam auf Sakura zu. Kurz vor ihrem Gesicht hielt er an, noch nie war sie ihm so nahe gewesen, dass sie sogar seinen gleichmäßigen und heißen Atem spüren konnte. Es fühlte sich wohl und angenehm an.

Erwartungsvoll blickte die schöne Kunoichi in seine empfindungslosen Augen und wartete darauf, was er als nächstes tun würde. Mit seiner plötzlichen Antwort hatte sie allerdings nicht gerechnet.

„Du hast Recht. Ich kann nicht dauernd vor allem weglaufen. Deshalb werde ich dir zuhören bis unser Gespräch beendet ist.“

Verwundert, zum einen durch seine Antwort und zum anderen durch die Tatsache, dass er ihr auch jetzt noch so schrecklich nah war, versuchte sie einige Wörter zu kombinieren, sodass ein vernünftiger Satz dabei entstand, doch dies gelang ihr erst nach mehreren Versuchen.

„Sasuke-kun…ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber…danke…“, verlegen schlug das Mädchen die Augen nieder.

Erst nach einer Weile bemerkte sie, dass es nun ein wenig mehr Abstand zwischen ihnen gab. Und endlich fielen ihr auch wieder die richtigen Worte ein.

„Also, wenn du wirklich so viel zu tun hast, möchte ich dir auch gar nicht mehr im Weg stehen. Beantworte mir bitte nur diese eine Frage: Wieso hast du uns damals verlassen und warst so abweisend?“ Das Gesicht des jungen Mannes verfinsterte sich schlagartig.

„Hm…das ist ziemlich kompliziert…ich schwöre zwar, ich wollte euch weder verletzten noch unbedingt unsere gemeinsamen Bande trennen…aber…letztendlich …interessiert mich einfach nur nicht mehr, was mit euch passiert.“

Bei den letzten Worten zerbrach etwas tief in ihr drin. Nun hatte er ihre Hoffnung und ihren Optimismus vollends vernichtet. Für sie unfassbar war aber vielmehr seine Gleichgültigkeit, mit der er alles zum Ausdruck brachte. Dass er diese Aussage allerdings so nüchtern und distanziert herausbringen konnte, als ob ihn diese Angelegenheit gar nicht betreffen würde, stieß bei ihr auf Verachtung, jedoch auch ein Stück weit auf…Bewunderung.

„Du bist auf einmal so still. Ist die Sache nun geklärt und ich kann gehen?“, fragte er ohne geringstes Interesse an Sakuras Gefühlen oder was seine Worte bei ihr ausgelöst hatten.

Ihr Schweigen deutete er offenbar als ja, denn schon war er losgegangen und verschwand langsam aus ihrem Blickwinkel. Kurz darauf brach das zierliche Mädchen unter Tränen in sich zusammen.

Schluchzend lag sie auf dem ausgetrockneten Gras und weinte sich ihren Kummer von der Seele. Warum war sie bloß wieder auf ihn hereingefallen? Jedes Mal tat sie das, stets im Glauben, er hätte sich verändert. Warum konnte sie nicht einsehen, dass er ihr schadete und loslassen? Alles wäre ja auch viel leichter, würde sie nicht fortwährend an seine wenigen guten Seiten erinnert werden. Damals hatte er sie schließlich mehr als einmal gerettet oder sie sogar mit seinem Leben beschützt. War das der Anlass, weshalb sie ihn immer noch liebte, das verlassene Kind, das er im Grunde war? Eine Träne, die an ihrer makellosen Wange herunterlief, war das letzte, was Sakura spürte. Danach umfing sie endlose Dunkelheit
 


 

Sasuke und Sakura sind sich also begegnet...die Überraschung des Tages, ne? xD so ähnlich, wie in dem kapi, wird es mit ihrer Beziehung auch erstmal weitergehen...kurz: Romantik bleibt seeeehr lange aus. Aber es wird dramatisch^^ An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei meinen lieben kommischreibern bedanken^^ hoffe ihr schreibt weiterhin welche^^

Noch mehr Probleme

Naruto Uzumaki, der energiegeladenste Ninja des Dorfes und trotz seinen 16 Jahren noch voll kindlicher Begeisterung mit einer Leidenschaft für Nudelsuppe, drehte wie jeden Abend bei seinem nächtlichen Spaziergang ein paar Runden durchs Dorf. Meistens verliefen diese eher ruhig und erholsam, außer Ino hatte mal wieder Shikamaru mit Temari zusammen erwischt, dann verschlossen alle Einwohner Konohas die Fensterläden, denn Inos Geschrei konnte man in einem Umkreis von 5 km hören. Zum Glück war dies heute nicht der Fall, dafür bedrückten ihn andere Dinge. Sakura hatte sich heute Mittag wirklich komisch benommen, fand er, und als er gerade bei ihr geklingelt hatte, hatte ihm niemand aufgemacht. Normalerweise verließ sie nach acht Uhr nicht mehr das Haus, was die Sache umso merkwürdiger machte. Der Gedanke, irgendwas war mit ihr passiert, spukte in seinem Kopf herum. Sogleich verscheuchte er diesen wieder, schließlich war Sakura eine der besten Ninja des Dorfes und konnte gut auf sich selbst aufpassen. Dennoch…sein Bauchgefühl verriet dem Blonden, dass etwas mit ihr nicht stimmte und dieses hatte ihn bisher nie im Stich gelassen. Mit wachsender Unruhe beschloss er, zu einem seiner Lieblingsorte, einem romantischen Plätzchen am See, zu gehen.

Auf dem Weg dorthin fiel ihm eine Gestalt ins Auge, vielleicht war es nur ein Tier, durch die Dunkelheit konnte man das nur schwer erkennen, doch die Umrisse schienen eher denen eines Menschen zu gleichen. Ohne nachzudenken rannte der Ninja auf die liegende Person zu und bemerkte beim Näher kommen voller Schreck, dass es Sakura war. Offensichtlich schlief diese oder war bewusstlos.

„Sakura-chan! Wach auf, Sakura-chan!“ Als sich das Mädchen nach mehreren Rufen immer noch nicht rührte, kam Panik in ihm auf. Schnell legte er seine Teamkollegin über seine Schulter und trug sie sofort zum Krankenhaus.

„Haaaallooo, ist hier jemand? Ich brauche Hilfe!“, schrie er und schon kam eine verschlafene und betrunkene Tsunade angedackelt.

„Spinnst du Naruto, so zu brüllen, es ist nach Mitternacht! Gestern Sasuke und dann du, kann ich nicht mal in Ruhe schlafen?!“, letzteres hatte sie mehr vor sich hin genuschelt.

„Tsunade, Sakura-chan…was ist mit ihr? Ich habe sie so am See gefunden, was ist nur mit ihr los?“ Naruto schrie nun die Hokage an, die ihm direkt gegenüber stand.

„Beruhig dich erst mal, Sakura ist nur ohnmächtig, weiter nichts. Bei dir bin ich mir nicht so sicher…“ müde nahm sie Naruto das Mädchen ab und legte sie in ein Krankenzimmer.

„Alles, was Sakura braucht, ist Ruhe. Morgen kannst du kommen und nach ihr sehen. Aber jetzt lass mich endlich in Frieden!“ Erleichtert ging der Blondschopf nach Hause, um dort auch erst einmal zu schlafen.
 

Zögernd öffnete Sakura Haruno ihre Augen, die Sonne blendete sehr. Als sie sich im Zimmer umblickte erschrak sie zunächst. Wo war sie und warum? Der helle und spärlich eingerichtete Raum erinnerte sie an das Krankenhaus, doch wieso sollte sie dort sein, es ging ihr eigentlich ziemlich gut. Versunken in Gedanken bemerkte das Mädchen vorerst nicht, wie sich die Tür öffnete und eine Person eintrat.

„Guten Morgen, Sakura. Wie geht es dir, fühlst du dich besser?“ Überrascht sah die Rosahaarige in das Gesicht ihrer früheren Lehrerin.

„Mir geht es soweit gut, ich weiß nur nicht warum ich hier bin!“

„Naruto hat dich gestern Nacht bewusstlos in der Nähe des Sees gefunden. Was ist passiert?“, besorgt wartete Tsunade auf ihre Antwort, war sich aber fast sicher, dass es etwas mit ihm zu tun haben musste.

Da fiel Sakura auf einmal alles wieder ein, ihre Begegnung mit Sasuke, seine hartherzigen Worte, am Schluss war ihr schwarz vor den Augen geworden. Konnte sie Tsunade das alles erzählen? Nach einiger Überlegung entschied sie sich dafür, schließlich braucht sie eine Person, der sie von ihrer Begegnung erzählen konnte, Naruto kam überhaupt nicht in Frage, wer wusste, wie er reagieren würde. Wahrscheinlich hatte die Hokage ohnehin von Sasukes Rückkehr erfahren.

„Bevor ich mit Ihnen darüber reden kann, versprechen Sie bitte, Naruto nichts davon zu erzählen“, Tsunade nickte leicht und das Mädchen senkte traurig ihren Blick, „Ich bin gestern Sasuke begegnet. Er hat sich nicht im Geringsten verändert, ist genauso kalt wie damals. In einigen Momenten habe ich zwar etwas anders als Gleichgültigkeit gespürt, aber…“, sie musste schlucken und einige Tränen kullerten, „…dann hat er ohne jedes Gefühl gesagt, Konoha und seine alten Freunde würden ihm nichts mehr bedeuten. Danach ist er gegangen und mir wurde ganz komisch. Das ist das letzte, woran ich mich erinnern kann.“

Mit so was Ähnlichem hatte Tsunade bereits gerechnet. Immer war es Sasuke, wenn jemandes Herz gebrochen wurde. Kaum wieder zurück in Konoha, musste er Sakura auch schon verletzten. Andererseits hatte sie neben Hass auf ihn, ein wenig Mitleid. Wie sollte er sich bitte anders verhalten, war seine gesamte Familie doch getötet worden, als er gerade mal sieben Jahre alt war. Im Grunde war er nur psychisch verwirrt und wusste nicht mit anderen Leuten umzugehen, niemand hatte ihm das beigebracht. Kein Wunder, dass er so abweisend und ignorant geworden war.

„Okay Sakura, du darfst gehen. Aber bitte lass dich nicht mehr auf ihn ein, hörst du?“ Dankend verließ die junge Kunoichi das Krankenhaus und setzte dabei ein gequältes Lächeln auf. Traurig schleppte sie sich zu ihrem Haus und betete, Sasuke nicht mehr begegnen zu müssen.

Auf dem Weg dorthin bemerkte sie eine junge Frau, ungefähr in ihrem Alter, die ihr sehr merkwürdig vorkam. Sie hatte lange schwarze Haare und trug eine Brille. Scheinbar war sie neu im Dorf. Sakura musste die Fremde wohl sehr auffällig gemustert haben, denn diese kam nun mit kritischem Gesichtsausdruck auf die Rosahaarige zu.

„Was fällt dir ein, mich so anzustarren! Hast nichts Besseres zu tun oder bist du etwa neidisch auf mein Talent und meine Schönheit?“ Ungläubig betrachtete Sakura ihr Gegenüber. Es gab eine genaue Grenze zwischen Selbstbewusstsein und Fehleinschätzung, aber dieses Mädel wusste offenbar nicht, wo sie lag. Amüsiert grinste sie die Schwarzhaarige an, entschied jedoch nichts zu ihrem Aussehen zu sagen.

„Nee, neidisch bin ich nicht, ich hab dich hier nur zum ersten Mal gesehen. Bist du neu im Dorf?“, fragte sie neugierig.

„Ja, bisher bin ich mit meinem Liebsten und ein paar Volltrotteln herumgereist. Dann ist er aber ganz plötzlich verschwunden und ich wollte ihn suchen. Vielleicht kennst du ihn ja, er hat früher hier gewohnt. Jedenfalls, die Hokage meinte, ich könnte sehr gut heilen und hat mir einen Job angeboten. Den hab ich natürlich angenommen.“ …Sasuke war in Sachen Überheblichkeit nichts gegen sie, kein Wunder, dass sich ihr Freund aus dem Staub gemacht hatte…

„Hm, mir fällt spontan keiner ein, beschreib ihn mal, ich könnte dir sagen, wo er wohnt“, irgendetwas war an dieser ganzen Angelegenheit verdammt merkwürdig, doch sie kam nicht drauf, was es war.

„Nun, er sieht total gut aus, ist nur leider ein bisschen ablehnend. Das ist soooo süß, weil ich weiß, dass er mich liebt, er traut sich nur nicht, das auch zu sagen! Natürlich ist er super stark und sehr muskulös, er hat sogar Orochimaru getötet und…“

„Warte, stop! Das kann nicht sein, bist du dir wirklich sicher, dass er Orochimaru getötet hat?“ Nein, das konnte und durfte einfach nicht wahr sein! Jetzt fiel ihr auch auf, was ihr daran so merkwürdig vorgekommen war.

„Ja, ich bin mir da sehr sicher. Auf jedenfall sieht er perfekt aus. Hat schwarze Haare und…“

Sakura fiel gerade aus allen Wolken. Es gab keinen Zweifel, wen die Fremde da gerade beschrieb. Und zum dritten Mal in den letzten zwei Tagen wurde ihr schwindlig, bis sie schließlich umkippte.
 

Allmählich kehrte Leben in das Gesicht der hübschen Kunoichi ein, sie nahm die durcheinander redenden Stimmen undeutlich wahr und blickte in zwei noch etwas verschwommene Gesichter.

„Endlich bist du wach, was war denn mit dir vorhin los?“ Genau, dieses Mädchen, deren Namen sie unbedingt erfahren musste, um sie anschließend umzubringen!!!

„Also wirklich, Sakura…du bist offensichtlich doch nicht so ganz gesund. Heute bleibst du hier, ich will nicht, dass du noch mal ohnmächtig wirst.“ Die zweite Stimme gehörte Tsunade und nach ihren Worten zu urteilen, befand sie sich wahrscheinlich im Krankenhaus.

„Danke Karin. Zum Glück warst du da, bevor irgendetwas mit ihr passiert ist.“ Aha, Karin. Den Namen musste sie sich merken, dann ihre Adresse herausfinden und sie im Schlaf überfallen. Oder warum nicht gleich jetzt?

Topfit und sehr angriffslustig sprang die sonst eher vernünftige Sakura mit gezücktem Kunai vor ihr Opfer. Tsunade und diese waren gleichermaßen überrascht und standen deshalb nur regungslos da.

„Du…du…du…glaubst wohl, Sasuke will was von dir! Da hast du dich so geirrt und nachdem ich mit dir fertig bin, wird er dich noch nicht mal angucken!“ Sakura saß nun rittlings auf Karin und drückte den Kunai fest unter ihre Kehle während sie mit aller Kraft auf ihr Gesicht einschlug. Auf einmal spürte sie eine Hand, die sie nach hinten zog. Hinter ihr war Tsunade, die verzweifelt versuchte, beide auseinander zu reißen. Zuerst wehrte sich Sakura dagegen, gab aber schließlich nach.

„Sag mal, was ist nur mit dir los?! Wolltest du sie denn wirklich umbringen?!“, schrie die Hokage sie an.

Noch immer sehr mordlustig funkelte die Rosahaarige Karin an, die unter ihrem Blick leicht zusammen zuckte. „Ja.“

Und ehe sie sich versah, lag das Mädchen auch schon angekettet in einem Krankenhausbett.

Wütend verließ Tsunade den Raum, doch Karin blieb da.

„Scheinbar kennst du Sasuke…warum verdammt willst du mich töten?!“ Trotzig sah Sakura zur Seite, um nicht in ihr furchtbar entstelltes Gesicht gucken zu müssen. „Weißt du…ich habe nun mal einen riesigen Hass auf Leute, die sich an Sasuke ranmachen wollen. Vor allem auf welche, die glauben, sie würden ihm etwas bedeuten.“ Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf Karins Gesicht aus.

„Da ist ja jemand so richtig verliebt! Du bist angekettet…da brauch ich also keine Angst zu haben, dass du auf mich losgehst, wenn ich dir das erzähle…“ Im Verlauf ihres Monologes wurde Sakura immer blasser und blasser bis sie wieder mal bewusstlos wurde.
 

„Sakura-chan!“, Naruto saß am Bettrand und betrachtete das ohnmächtige Mädchen. Hatte Tsunade nicht gesagt, dass er sie heute besuchen könnte? Nun war Sakura aber immer noch nicht wach. Wie konnte man nur so lange bewusstlos sein?

„Na…Naruto, was…was machst du denn hier?“ Fragend blickte ein wunderschönes Augenpaar den blonden Ninja an.

„Ich wollte nach dir sehen. Weißt du, ich hab dich gestern gefunden, aber dass du erst gerade eben aufgewacht bist…“ Lachend schüttelte der Junge den Kopf.

„Nein, ich war nicht an einem Stück bewusstlos. Wenn ich mich recht erinnere, ist das das vierte Mal in zwei Tagen…“, kurz lächelte Sakura, bis ihr wieder einfiel, was Karin erzählt hatte und ihr wurde ungeheuer schlecht, „wo ist Tsunade? Ich muss sofort zu Tsunade! …ach und könntest du mich bitte losbinden?“ Verdattert tat Naruto ihr den Gefallen und meinte, die Hokage wäre in ihrem Büro. Kaum waren die Fesseln ab, rannte sie los.

„Tsunade, Tsunade! …äh, wo ist die Tür hin?“ Sakura stand mitten im Büro der Hokage, die weniger erfreut zu sein schien.

„Wer hat dich losgebunden??!! Warte, sag nichts. Es war Naruto, stimmt’s?! Ja, hab ich mir schon gedacht. Und die Tür…Sasuke hat sie eingetreten…darüber muss ich auch noch mal mit ihm reden…“

Völlig außer Atem stützte sich das rosahaarige Mädchen mit beiden Armen auf den Schreibtisch und begann zu reden.

„Karin, sie…sie muss weg! Sie darf auf keinen Fall in Konoha bleiben! Sonst, sonst kann ich wirklich für nichts garantieren! Bitte!“

„Warum? Was hast du für ein Problem mit ihr? Sie mag zwar auch Sasuke, aber mit Ino, zum Beispiel, kommst du klar! Außerdem kann sie ziemlich gut heilen. Vielleicht nicht so toll wie du, aber wer kann das schon?! Sag mal ehrlich, warum hasst du sie so?“ Gespannt wartete die Hokage auf eine Antwort.

„Ino ist ja nett und Sasuke interessiert sich überhaupt nicht für sie! Bei Karin ist das anders…oh ich hasse sie! Und Sasuke auch, was hat der sich nur dabei gedacht?! Ich will sie umbringen!!!“ Die junge Kunoichi versucht sich zu beruhigen, es klappte jedoch nicht, dafür war sie zu sehr in Rage.

„Rede mal deutlich! Was ist bei ihr anders? Dass er sie nicht ignoriert? Wo liegt dein Problem, das tut er bei dir doch auch nicht! Und was hat sich Sasuke wobei gedacht?“

Aufgewühlt suchte sie nach Worten, um Tsunade beizubringen, warum Karin weg musste.

„Er, er hat…Karin hat mir davon erzählt, als ich angebunden war…haha jetzt wird er das nicht mehr machen, die sieht nun viel hässlicher aus, als sie vorher eh schon war…also er hat…dieser, dieser, ich hasse ihn…er hat…“

Seufzend brachte Tsunade den Satz zu Ende: „…sie geküsst?“

„Nein, das hat er nicht, aber noch viiiiel schlimmer! Mir wird so schlecht bei dem Gedanken!“

Schwankend setzte sich das Mädchen auf den nächstgelegenen Stuhl, um nicht wieder umzufallen.

„Dann hat er wohl mit ihr geschlafen, oder?! Hey, das darfst du nicht so ernst sehen. Ich meine, er ist 16…da hat man eben manchmal gewisse Bedürfnisse…wahrscheinlich hat er einfach irgendeine aus seinem Fanclub genommen, die ihm relativ wenig bedeutet. Sonst hätte er sie schließlich auch geküsst und wäre nicht weggelaufen. Glaub mir, ich kenne mich da aus…“

Endlich konnte Sakura wieder aufatmen. Diese Erklärung klang ziemlich logisch, als ob Sasuke jemanden lieben konnte, haha. Moment, das war nicht lustig, meistens heulte sie aus genau diesem Grund. Aber gerade war diese, eigentlich eher traurige, Tatsache sehr erleichternd.

Fröhlich lief die schöne Kunoichi nach Hause, Tsunade hatte sie aus dem Krankenhaus entlassen, und ihr fiel auf, wie viel Sasuke ihr noch bedeutete. Wegen ihm hätte sie fast einen Menschen umgebracht. Ihre Gefühle zu verstecken half nichts mehr, es war sogar angenehm, dazu zu stehen.

Morgen würde wieder ein anstrengender Tag werden, deshalb wollte sie ihre momentane Unbeschwertheit genießen und starrte glücklich gen Himmel, der sich so blutrot färbte, wie die Augen ihres Geliebten.
 


 

jaja, für dieses kapi hab ich vorher viel kritik gekriegt -.- ich weiß, dass sakura zu oft in ohnmacht fällt(war halt die einfachste lösung) und ich weiß auch, dass die ganze sache ziemlich unlogisch ist...ihr könnt mich aber trotzdem gerne kritisieren, wenn ihr wollt^^

Ein neues Team 7?

Nachmittags war immer viel los in den Straßen Konohas. Menschenmassen pilgerten von kleinen Imbissbuden zu großen Geschäften oder unterhielten sich mit lautstarker Begeisterung. Jeder wirkte glücklich und die meisten Leute waren von ihren Freunden umgeben. Deshalb stach der einsame junge Mann mit dem kühlen Blick, der ohne Ziel durch die Gegend lief, auch sehr aus der Menge heraus. Viele musterten ihn ungläubig, andere wurden ganz hibbelig bei seinem Anblick oder versuchten ihn so gut es ging zu ignorieren.

Jedes Mal, wenn er alte Bekannte entdeckte, beschleunigte er seine Schritte. Auf so ein unangenehmes Gespräch wie gestern konnte er wirklich gut verzichten.

Sakura war ihm ohnehin ein Rätsel, sie wollte unbedingt die Wahrheit hören, verkraftete diese aber nicht und hasste ihn dafür. Sollte er sie etwa anlügen? Seufzend schüttelte Sasuke den Kopf. Nein, dieses Mädchen verstand er schon lange nicht mehr. Ihre Gefühle für ihn schienen sowieso fortlaufend zu wechseln. Mal schrie sie ihn wütend an, dann bat sie unter Tränen um Vergebung. Was kümmerte ihn das eigentlich? Schließlich bedeutete ihm seine ehemalige Teamkameradin nicht das Geringste. Trotzdem hatte er ständig Gewissensbisse, ihr dies so direkt gesagt zu haben. Andererseits…seit wann besaß ein Uchiha ein Gewissen?

Versunken in Gedanken, den Blick stur auf den Boden gerichtet, stieß der Schwarzhaarige auf einmal mit jemandem zusammen.

„Oh nein, bitte nicht“, fuhr es ihm durch den Kopf, als er erkannte, wer da vor ihm stand. Blonde Haare, strahlend blaue Augen und ein dämliches Grinsen im Gesicht.

„Waaaaaaaaa! Sasuke! Bist du’s wirklich?“ Warum stellten ihm alle dieselbe Frage, wer sollte er sonst sein?

Dem Jungen reichte schon Sasukes genervter Blick, um festzustellen, wen er vor sich hatte. „Du bist zurückgekommen! Jaaaa, ich wusste es immer, echt jetzt!“ Das Grinsen weitete sich und wurde zu einem fröhlichen Lachen.

„Ich bin zwar wieder hier, aber nicht wegen euch. Das habe ich schon Sakura gestern erklärt.“ Narutos Lachen verstummte schlagartig, hatte er Sakura nicht gestern ohnmächtig aufgefunden?

„Du! Was hast du mit ihr gemacht?!“

Erstaunt blickte der Uchiha ihn an. „Wie, was soll ich mit ihr gemacht haben? Wir haben nur geredet, irgendwann wurde es mir zu blöd, da bin ich halt gegangen.“

Doch der Blonde war sich sicher, dass es etwas mit ihm zu tun haben musste. „Warum war Sakura dann bewusstlos?! Ich hab sie nämlich abends beim See gefunden! Was hast du getan?!“ Aufgebracht wegen Sasukes Ignoranz schrie er nun alles zusammen.

„Beruhig dich erstmal. Wie ich schon sagte, wir haben nur geredet. Vielleicht hat sie ja die ein oder andere Tatsache nicht ganz vertragen…“ Langsam normalisierte sich Narutos Atem wieder. Dennoch regte ihn dieser Typ auf.

„Und was hast du ihr bitte erzählt, dass sie davon umkippt?“ Zu seiner Überraschung stellte er fest, wie der Schwarzhaarige schuldbewusst zur Seite sah.

„Nun…ich habe ihr gesagt, wie wenig sie mir bedeutet…okay, ich hätte es ihr schonender beibringen können, aber…sie wollte doch die Wahrheit hören!“ Natürlich, Sasuke war noch genauso rücksichtslos wie eh und je. Aber Selbsterkenntnis war ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung.

„Naja, ist jetzt auch egal. Wichtig ist, dass du wieder da bist! Am besten erzähle ich allen gleich mal davon, ich frag mich, was dann mit unserem Team wird…Okay, bis später!“ Schon rannte der dynamische Ninja los, doch wurde sogleich am Handgelenk zurückgezogen.

„Du hältst deine Klappe, damit das klar ist! Ich hab keine Lust auf irgendwelche Willkommensgrüße oder jegliche Aufmerksamkeit. Sakura, du und Tsunade wissen bis jetzt als einzige davon, von mir aus darf es auch Kakashi erfahren, aber mehr nicht!“ Erschrocken zuckte Naruto unter den wütend funkelnden Augen des Uchihas zusammen.

„In Ordnung, wenn du meinst…lange wird das eh nicht geheim bleiben, ich meine, du läufst offen auf der Straße rum. Dir ist klar, dass dich alle anstarren?! Immerhin bist du nicht gerade unauffällig…“ Augenblicklich ließ der Schwarzhaarige von ihm ab, sah dem Blonden jedoch noch eine Weile lang hinterher, bevor er sich ebenfalls auf den Weg machte.
 

In der Gasse, die zu seinem Anwesen führte, hielt er kurz inne. Da stand jemand, es war aber zu dunkel, um Genaueres zu erkennen. Wer konnte das sein, hatte Naruto doch geplaudert?

Beim Näherkommen entdeckte er, dass es nur Kakashi war.

„Hey, was wollen Sie hier? Noch so ein nerviges Gespräch, wie ich mit den anderen hatte?“

Der Angesprochene drehte sich gut gelaunt zu ihm um. „Nein, eigentlich wollte ich dir nur sagen, wie sehr mich deine Rückkehr freut und dir anbieten, wieder Team 7 beizutreten.“

„Hm.“ Mehr gab Sasuke nicht von sich und ging an Kakashi vorbei zu seinem Haus.

„Ich weiß, es ist nicht unbedingt nach deinem Geschmack. Trotzdem wäre es eine Überlegung wert, ich kann deine Fähigkeiten schlecht einschätzen und du willst bestimmt nicht ewig Ge-nin bleiben, oder? Wenn das, was Tsunade mir anvertraut hat, stimmt, müsstest du weit über dem Anbu-Level sein…ein paar starke Ninja würden Konoha nicht schaden…Falls du einverstanden bist, komm morgen um 8 Uhr zum Training. Bis hoffentlich dann!“

Mit diesen Worten war Sasukes ursprünglicher Lehrer auch schon verschwunden.

„Ts…als ob ich Zeit und Lust hätte, mit solchen Schwächlingen zu trainieren…selbst Kakashi könnte ich ohne weiteres besiegen…und so einer will mir was beibringen…“ Überheblich lächelnd schloss er seine Haustür auf und betrat die unwohnliche Villa. Ein kalter, düsterer Flur erstreckte sich vor ihm, der zu ebenso ungemütlichen Zimmern führte. Nur mit dem Nötigsten waren diese eingerichtet, nutzlosem Schnickschnack hatte er noch nie etwas abgewinnen können.

Erschöpft ließ sich der Uchiha auf das bequeme Sofa sinken. Mal wieder ein anstrengender Tag, ständig traf er auf neue Leute, die ihn mit lästigen Fragen bombardierten. Dazu entdeckte er einige Personen, welche ihm scheinbar bis hierher gefolgt waren, obwohl er sie unbarmherzig abserviert hatte. Suigetsu, zum Beispiel, suchte im ganzen Dorf nach ihm und Karin hatte sogar vor, langfristig zu bleiben. Diese hatte übrigens offensichtlich jemand ziemlich übel zugerichtet, ihr Gesicht, das ohnehin nicht sonderlich hübsch war, zierten nun Blutergüsse, einige Schrammen und Narben sowie ein blaues Auge. Schwer konnte sich der Schwarzhaarige ein Grinsen verkneifen, während er überlegte, wer ihr wohl jene Verletzungen zugefügt hatte. Da gab es nicht viele Möglichkeiten; die Person musste leicht aufbrausend sein, neidisch( ihm sah es ja arg nach einem Eifersuchtsdrama aus ), in letzter Zeit im Krankenhaus gewesen sein, denn da arbeitete Karin schließlich, und außerdem sehr schlagkräftig. Daran, was sie Sakura wahrscheinlich gesagt hatte, um so eine Reaktion auszulösen, wollte er auf keinen Fall denken. Er bereute es absolut, sich auf diese Nacht mit ihr eingelassen zu haben, vor allem, seit sie überall davon erzählte. Damals war er 15 gewesen und wollte eben wissen, wie es sich anfühlte.

Schlagartig verbannte der junge Mann seine Gedanken. Wie müde musste er schon sein, um über so was nachzudenken? Zögernd erhob er sich und schlich zu seinem Bett, in dem er auch sofort einschlief.
 

Wie jeden Morgen wurde Sasuke von den grellen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster gegenüber seines Bettes einfielen, unsanft aus seinen Träumen geweckt. Verschlafen blinzelte er ein wenig, doch als sein Blick auf die Uhr wanderte, stand er blitzartig auf. Gestern Abend hatte er viel über den Vorschlag Kakashis gegrübelt. Zum einen war es ihm zwar ein Dorn im Auge, mit Minderbemittelten, und das war so ziemlich jeder, zu trainieren, andererseits wollte er nicht ewig Ge-nin bleiben oder zumindest seine Langeweile irgendwie überbrücken. Letztendlich überwog der Ehrgeiz seinen Stolz, deshalb beeilte er sich, um nicht zu spät zum verabredeten Zeitpunkt zu erscheinen.

Hoffentlich würden seine Teamkameraden nichts Falsches denken, er machte da ja nur wegen eigenen egoistischen Gründen mit, keinesfalls aus Nächstenliebe.
 

Punkt 8 Uhr stand der inzwischen hellwache Uchiha vor dem Trainingsplatz. Naruto und Kakashi waren nirgendwo zu sehen, wen wunderte das, und Sakura saß neben einem schwarzhaarigen Jungen. Gegen seinen Willen fühlte er sich ständig dazu gezwungen, die beiden von einigen Metern Entfernung zu beobachten. Wer war das, vielleicht Sakuras Freund? Der Gedanke löste eine Art Erleichterung in ihm aus, doch so schnell er gekommen war, verwarf er ihn auch gleich wieder. Nach ihrer Reaktion vorgestern zu urteilen, hatte sie wahrscheinlich in all den Jahren keinen Jungen angeguckt.

„Wunderschönen guten Morgen! Ich hab wirklich geglaubt, wir würden dich nicht interessieren. Toll, dass du doch gekommen bist, echt jetzt!“ Freundschaftlich legte der blonde Ninja breit grinsend seine Hand auf Sasukes Schulter, der diese jedoch sofort wegschlug.

„Ich bin nicht wegen euch hier, sondern um endlich den Ge-nin Status abzulegen…wer ist eigentlich der Junge dort bei Sakura?“ Erst jetzt bemerkte Naruto, dass sie nicht allein waren und drehte seinen Kopf nach hinten.

„Das? Er heißt Sai. Komischer Typ, wenn du mich fragst. Lächelt dauernd und ist verdammt direkt…natürlich war er kein Ersatz für dich! Komm, wir gehen zu denen!“ Stürmisch zog er den Uchiha mit sich, der weder auf diesen Schwarzhaarigen noch Sakura rechte Lust hatte.

„Sasuke! Was machst du denn hier?“ Die Erstaunung war ihr direkt ins Gesicht geschrieben.

„Hm. Wonach sieht’s aus?“, gab dieser gelassen zurück, ohne dabei den Blick von dem fremden Jungen zu wenden.

„Hallo, mein Name ist Sai. Nett, dich kennenzulernen, ähmm…Eisklotz…“ Die äußerst charakteristisch treffende Bemerkung schien Sasuke herzlich wenig zu stören. Stattdessen reagierte er wie gewohnt mit einem arroganten „ts“.

Just in dem Moment tauchte Kakashi wie aus dem Nichts auf. „Guten Morgen, alle zusammen. Entschuldigt die Verspätung, ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt…ah, Sasuke, du bist gekommen. Das freut mich wirklich und wie ich sehe, versteht ihr euch auch schon gut.“ Verächtlich drehte sich der Angesprochene zur Seite, während Sai merkwürdig lächelte. Etwas an diesem Jungen störte ihn.

„Kakashi-sensei, was machen wir heute? Haben wir mal wieder eine Mission oder trainieren wir nur? Ich will eine Mission, bitte, Kakashi-sensei!“, quengelte der Blondhaarige.

„Tut mir Leid, Naruto, aber heute nicht. Zuerst muss ich sehen, wie stark Sasuke geworden ist. Vielleicht morgen“, beschwichtigte ihn sein Lehrer, was allerdings nicht viel half und schon setzte sich der Chaos-Ninja beleidigt weg.

„Also Sasuke, um deine Fähigkeiten zu testen, möchte ich, dass du gegen Sai kämpfst. Ihr kennt euch ja bereits.“

Pah! Was sollte so ein komischer Typ mit seinem eigenartigen Lächeln gegen ihn ausrichten? Schließlich hatte er seinen Bruder ohne allzu viel Mühe getötet, der in einigen Ländern als gefährlichster Ninja gegolten hatte.

„Ich hätte da noch eine Frage“, abwertend musterte er seinen Gegner, „wie weit darf ich gehen? In einigen Sekunden könnte ich ihn umbringen…“

„Naja, ich denke, Sai kann sich ausreichend verteidigen. Aber töten solltest du ihn trotzdem nicht, ansonsten ist alles erlaubt.“

Sakura und Naruto machten es sich unter einem Baum bequem und warteten gespannt auf den Kampf. Da gab Kakashi auch schon das Startsignal.

Sofort sprangen die beiden auseinander. Sasuke zog sein Katana, Sai einen Zeichenblock mit Pinsel. Plötzlich schnellte eine gemalte, raubkatzenähnliche Kreatur aus dem Stück Papier hervor. Gelangweilt zerschnitt der Uchiha diese und stürzte sich mit seinem Schwert auf den Schwarzhaarigen, der nur knapp ausweichen konnte. Danach ging alles sehr zügig: Sasuke drehte sich um und fesselte seinen hilflosen Gegner mit Chakrafäden an einen Baum, um an diesen mit seinem Katon Ryuuka no jutsu ein riesiges Flammeninferno entlangzujagen, das auch tatsächlich traf. Der völlig überrumpelte und verkokelte Sai schaffte es mit großer Mühe, dem nächsten Schwertangriff ausweichen, doch bevor er selbst eine Attacke starten konnte, spürte er einen unbeschreiblichen Schmerz in seiner Brust. Erschrocken sah er sich um und entdeckte die mit Chakra verlängerte Klinge des Katana in ihm stecken. Warmes Blut strömte literweise aus der Wunde. Scheinbar hatte Sasuke ihn getroffen, als er sich gerade umdrehen wollte. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen, es war ihm ohnehin alles viel zu schnell gegangen. Wegen des hohen Blutverlustes wurde der Junge auch sogleich bewusstlos.

Belustigt grinsend betrachtete der Sieger des kleinen Kampfes die überraschten und gleichzeitig faszinierten Gesichter seiner Freunde und seines Lehrers.

„Ich habe mich zwar zurückgehalten, würde ihn aber lieber trotzdem möglichst bald in ein Krankenhaus bringen…“

Das rosahaarige Mädchen erwachte nach diesen Worten aus ihrer Ehrfurchtsstarre und rannte zu dem Verwundeten.

„Ach, Sakura, du kannst heilen. Praktisch, da können wir uns den Weg zu einem Arzt ja sparen.“

Sie blickte kurz auf, mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht, war das nicht ein indirektes Kompliment gewesen, ging jedoch rasch wieder ihrer Arbeit nach. Inzwischen kamen die anderen ebenfalls zur Besinnung.

„Wow, Sasuke…unglaublich, du hast ihn in exakt 2, 54 Minuten besiegt. Selbst Naruto hat ziemliche Probleme, mit ihm fertig zu werden. Ich habe dich wirklich unterschätzt…immerhin ist Sai auf Jo-nin Niveau…du hast nicht mal das Sharingan benutzt…mir fehlen die Worte…“ Sprachlos stand Kakashi neben dem Verletzten.

„Ähm…Sensei…wir sollten ihn lieber Tsunade übergeben…ich habe jetzt fast alles versucht und er zeigt immer noch keine Reaktion. Muss die Lunge stark getroffen haben…Gott sei Dank ist das Herz nicht verletzt worden, sonst wäre er tot…“

Auf der Stelle erklärte sich der perplexe Naruto bereit, den Bewusstlosen zur Hokage zu bringen, so konnte er wenigstens seiner neuesten Horrorvorstellung, Sasuke Uchiha, entgehen.

„Okay, damit wäre das heutige Training zu Ende. Morgen treffen wir uns hier um 9:30 Uhr, sagt das bitte auch Naruto. Ihr solltet Ausrüstung und Verpflegung für 3 Tage mitnehmen, worum es bei der Mission geht, erzähle ich euch dann. Und Sasuke, ich denke, du kannst die ganzen Prüfungen überspringen. Wenn wir zurück sind, schlage ich dich als Anbu bei der Hokage vor. Also, bis morgen!“ Somit waren die Zwei alleine.

„Du hast echt großartig gekämpft, Sasuke-kun! Es ist beinahe beängstigend, wie stark du geworden bist. Nehm ihn das nächste Mal aber bitte nicht so hart ran, er wäre fast verblutet und wenn das Katana sein Herz getroffen hätte, wäre er sofort gestorben!“ Offenbar kümmerte den jungen Mann das recht wenig, er drehte sich um und ging. Nach ein paar Schritten blieb er jedoch stehen.

„Du kannst doch heilen, oder?!“ Sakura zögerte kurz bevor sie zustimmend nickte. „Kannst du gut heilen? Zum Beispiel Gift lindern und so?“ Nochmals nickte das Mädchen, diesmal ohne zu zögern. „Ähm, könntest du dir dann vielleicht mal meine Wunden ansehen?“ Ihm war es sichtlich peinlich, sie um diesen Gefallen zu bitten, doch ein anderer Weg kam nicht infrage.

„Gerne, äh…jetzt gleich?!“ Als Antwort auf ihre Frage zog der Schwarzhaarige sein Shirt aus.

Geschockt von dem Anblick verharrte Sakura einige Zeit regungslos, über seinen schlanken und trotzdem muskulösen Oberkörper verliefen tausende rote Schlieren, sogar der ein oder andere tiefe Einstich.

„Was ist nun? Ich dachte, du wolltest die Verletzungen heilen?!“ Unschlüssig starrte die Kunoichi ihn an. Schließlich bewog sie sich dazu, die Wunden genauer zu betrachten.

„Meine Güte, das sieht ja schrecklich aus! Wer hat dir das angetan? Vor allem, wie? Und warum hast du mich gebeten, nicht Tsunade?“ Vorsichtig betastete sie die Schrammen, ständig darauf bedacht, ihn nicht zu verletzen.

„Was geht dich das an?“, entgegnete Sasuke auf seine gewohnte Art.

„Es ist wichtig für die Heilung! Du könntest vergiftet sein oder was viel Schlimmeres! Wenn du es mir nicht erzählst, werde ich dir nicht helfen“, trotzig wandte sich das Mädchen ab, so stur war sie gegenüber ihm noch nie gewesen.

„Gut, ich sag’s dir. Versprich mir aber, es niemandem, wirklich niemandem, zu verraten!“ Unheimlich funkelte der Schwarzhaarige sie an, wartend auf eine Zusage, die er auch sofort bekam. „Du hast bestimmt von dem Verschwinden der Anbu-Einheiten und dem Attentat auf Konoha gehört, oder?! Jedenfalls, einige Anbus haben mich vor kurzem im Wald erkannt und angegriffen, das ist ungefähr 6 Tage her. Sie waren stark, ich habe sie aber alle mit Leichtigkeit umgebracht. Wir waren ganz in der Nähe von Konoha und irgendwie ist da ein Morddrang in mir aufgekommen, frag nicht wieso. Also bin ich ins Dorf eingebrochen. Die Wachen habe ich ohne Probleme niedergeschlagen, die nächsten paar Shinobi auch, doch dann wurden es zu viele, 20 auf einmal, da kann selbst ich nicht standhalten. Die Verletzungen stammen von diesem Kampf, ich bin knapp entkommen. Verstehst du, warum ich Tsunade nichts davon erzählen konnte? Sie hätte mich aus dem Dorf verbannt. Deshalb musst du deine Klappe halten!“

Sakura war geschockt. Natürlich hatte sie davon gehört, ein schreckliches Verbrechen bei dem rund 30 Anbus umgekommen waren. Merkwürdigerweise wusste niemand, wer der grausame Mörder war, nun, bis auf sie. Dass Sasuke, den sie früher bedingungslos geliebt hatte und für den sie auch jetzt noch viel empfand, so brutal sein konnte…und nochmals zerbrach etwas in ihr. Dieser gutaussehende, nachdenkliche, arrogante und trotzdem liebenswerte Junge von damals hatte sich in einen erbarmungslosen, unmenschlichen Verräter verwandelt. Niemals hätte sie geglaubt, vor ihm mal Angst haben zu können.

Ihr schönes Gesicht färbte sich kalkweiß, Tränen traten in die weit aufgerissenen Augen. Blanke Furcht zeichnete sich in den Zügen des Mädchens ab.

„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was ist, fürchtest du dich vor mir?“ Belustigt lächelte der Uchiha auf eine abscheuliche Weise, dann trat er näher an sie heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Denkst du nun, ich bin ein skrupelloser Killer? Diese Zeit ist vorbei, ich musste irgendwo meine Aggressionen auslassen. Aber keine Angst, ich werde niemanden hier töten. Das verspreche ich dir sogar, wenn du dich dann besser fühlst.“

Ein wenig beruhigter fing Sakura endlich damit an, die Verletzungen zu heilen, schließlich hatte sie sich dazu verpflichtet. Danach verabschiedete sich das Mädchen schnell von ihm, ihr Schock saß immer noch sehr tief.

Morgen würde eine Mission stattfinden, mit Sasuke. Anfangs hatte sie sich riesig gefreut, aber aus der Freude war inzwischen Angst geworden. Er hatte zwar versichert, niemanden anzurühren, doch wie viel war das Versprechen eines Mörders wert? Verwirrt schüttelte die Rosahaarige den Kopf. Was sie bloß dachte! Hinter diesem Attentat steckte bestimmt ein mehr oder minder guter Grund. Tief im Innern war er doch immer sehr loyal gewesen, er hatte sie oft gerettet und mit seinem Leben beschützt, wieso sollte das jetzt anders sein? Und wieder dachte sie an all seine guten Seiten, auch wenn es davon nicht allzu viele gab.

Auf einmal war ein längst erloschenes Feuer in ihrem Herzen entfacht. Sasuke war da, endlich, nach zwei Jahren, gab es eine Chance für ihren großen Traum. Wieso sollte sie Angst haben oder traurig sein? Die morgige Mission würde sicherlich toll werden, mit unzähligen Möglichkeiten sich näher zu kommen. Vielleicht hatte sich ja doch etwas an ihm zum Positiven geändert. Strahlend lief die Kunoichi nach Hause, voller Vorfreude auf den nächsten Tag.
 


 

erste eindrücke von sasukes neuer psycho-seite...da wird noch das ein oder andere krankhafte kapitel auf euch zukommen xD joa, und stark ist er geworden^^ aber was erwartet man auch anderes von sasuke? ich danke allen kommi-schreibern und bitte natürlich wie immer um reviews^^ es kann auch ruhig kritik dabei sein, das hilft ja im endeffekt nur, um sich zu verbessern^^

Schmerzen

„Argh! Warum musste heute alles schief gehen?“

Schlecht gelaunt verkroch sich Sakura Haruno unter dem nächsten schutzbietenden Dach, als sie die ersten Regentropfen auf ihrer Haut spürte.

„Mein Gott, was kann jetzt noch schlimmer kommen? Ich bin todmüde, habe verschlafen, komme eine halbe Stunde zu spät, mein Schlüssel liegt im Haus mitsamt meiner Verpflegung für die Mission, es regnet in Sturzbächen und nichts an mir will heute gutaussehen!“

Leise fluchend stapfte das inzwischen völlig nasse Mädchen durch die Pfützen. Theoretisch hätte sie auch warten können, bis die Regenschwälle abgeklungen waren, aber da sie es sehr eilig hatte, kam leider nur die ungemütlichste Variante in Aussicht. Ein wenig bedröppelt schlich die hübsche Kunoichi den Gehweg entlang, den Blick gesenkt. Zwei Stränen ihres rosa Haares hingen triefend in ihr traurig blickendes Gesicht und unzählige Wassertröpfchen sammelten sich an der Nasenspitze, um in gleichmäßigen Abständen herunterzutropfen. Deshalb fiel es auch gar nicht auf, wie sich einige Tränen unter die Regenrinnsale mischten. Immer ging alles schief! Gestern war sie so glücklich gewesen, ihre Liebe zu Sasuke von neuem aufgeblüht. Diese Gefühle hatten bis gestern Nacht angedauert, bis sie verschreckt von einem Alptraum aufgewacht war.
 

„Nein!“ Kerzengerade saß Sakura im Bett, schweißgebadet und kreidebleich, mit weit aufgerissenen Augen, denen man panische Angst ablesen konnte. Sie versuchte sich durch den Gedanken, es sei nur ein Traum gewesen, zu beruhigen, was ihr nach einer Weile sogar gelang. Erschöpft sank das Mädchen ins Kopfkissen zurück. Trotz krampfhaft geschlossener Augen wollte sie keinen Schlaf finden, im Geiste ließ sie den Alptraum noch mal Revue passieren:

„Sasuke-kun…“ Kraftlos hauchte die verwundete Kunoichi den Namen ihres Gegenübers. Jegliche Stelle ihres Körpers schmerzte, Blut floss aus endlos vielen Wunden. Und mit jedem verlorenen Tropfen verschwand ein Stück ihrer Lebenskraft. „Sasuke-kun…“ Amüsiert lächelte der Angesprochene über die Hilflosigkeit des Mädchens. Ein grausames Lächeln, in dem Verachtung, sadistische Freude und Gleichgültigkeit verschmolzen. „Bitte…hilf mir…“ Flehend streckte sie die blutleere Hand nach ihm aus, doch er trat nur belustigt darauf. Gequälte, wässrige Augen blickten in emotionslose Schwarze. „Sag mir, warum…warum hast du das getan?“ Sie bemerkte bei jedem Wort, wie ihre Kraft langsam verschwand. Er war daran schuld, er hatte sie verletzt und nun musste sie sterben. Trotzdem war sie nicht imstande, ihn zu hassen. „Wieso nicht? Mir war danach, einen Menschen zu töten“, voller Kälte sagte er dies, die jegliches Gefühl und selbst die großen Schmerzen betäubte, „und du warst eben der Nächstbeste, da du mir nichts bedeutest.“ Bittere Tränen rannen stumm über ihre Wange. Der Tod kam immer näher, Dunkelheit breitete sich um sie herum aus. Nur noch wenige Atemzüge, dann wäre sie ihr Leid endgültig los. „Sasuke-kun…ich werde bald sterben…und ich möchte, dass du eine Sache weißt…ich kann dich nicht hassen…für nichts, was du mir angetan hast…ich liebe dich…“ Gleich war es vorbei, endlose Finsternis umfing sie. Bereitwillig schloss die Sterbende ihre Augen, dem Tod entgegensehnend. Doch irgendetwas holte sie für einige Augenblicke zurück ins Leben. Zuerst war da ein stechender Schmerz, gefolgt von einem Rinnsal warmen Blutes. Kurz darauf spürte sie einen sanften Druck auf ihren Lippen. Verwundert öffnete das Mädchen die Augen und fand sich in den Armen ihres Mörders wieder. Ein Schwert steckte in ihrer Brust, verantwortlich für den letzten großen Schmerz. Aber das störte sie nicht weiter, vielmehr galt ihre Aufmerksamkeit Sasuke, mit dem sie unerklärlicherweise in einen innigen Kuss verwickelt war. Wieso tat er das? Existierte in seinem eisigen Herz voller Hass ein Funke Zuneigung? Fragen über Fragen stellten sich, Fragen, die nicht mehr beantwortet werden konnten. Dafür war es zu spät. Wenn er von ihr abließ, würde sie sofort sterben, deshalb genoss sie den letzten und schönsten Moment ihres kurzen Lebens. Ja, er liebte sie, jedoch war es eine Liebe, die erst im Tod Vollendung fand. Wärme durchströmte ihren leblosen Körper, letztendlich hatte sich ihr Traum erfüllt. Doch auf einmal kam die Kälte zurück, Sasuke hatte sie losgelassen. Die undurchdringliche Schwärze umfing sie nochmals, diesmal unwiderruflich. Nichts konnte sie mehr vom Tod fernhalten. Es war vorbei. Niemand konnte ihr noch helfen, dafür war es nun zu spät. Endgültig.
 

Was bedeutete dieser Traum bloß? Würde so ihr Ende aussehen? Sollte er Sasukes und ihre Gefühle beschreiben? Oder war das ganz einfach nur eine Horrorvorstellung? Leise seufzte die Rosahaarige. Am besten verbannte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf. Schließlich musste sie bei der heutigen Mission achtsam sein.

Endlich war sie am Treffpunkt eingetroffen, wenn auch 40 Minuten zu spät. Naruto und Sasuke warteten gelangweilt, Sai war wahrscheinlich noch im Krankenhaus und Kakashi, welch ein Wunder, konnte man nirgends entdecken.

„Sakura-chan! Da bist du ja! Ich hab mir Sorgen gemacht, sonst kommst du immer so pünktlich…warte, du hast ja gar keine Verpflegung mit!“

Freudestrahlend rannte der blondhaarige Ninja auf das Mädchen zu, scheinbar machte ihm der Regen nichts aus.

„Hallo Naruto. Ich erzähl dir gleich alles, aber lass uns erstmal zu Sasuke ins Trockene gehen, ich hab echt keine Lust, hier im Regen rumzustehen.“

Nun bemerkte Naruto ebenfalls, dass er im Nassen stand und lief mit Sakura zu dem großen Baum, an dem der junge Uchiha desinteressiert lehnte. Als die beiden ankamen, machte er sich sogar die Mühe, kurz aufzublicken.

„Was ist denn mit dir passiert? Hast du keinen Regenschirm oder warum bist du so nass? Und…wo ist deine Ausrüstung?“

Letzteres fragte er mit einem scharfen Unterton in der Stimme.

„Ähm…nun ja…also heute ist absolut alles schief gegangen. Zuerst verschlafe ich, dann schließe ich mich aus meinem Haus aus, dort liegt übrigens auch mein Rucksack und jetzt regnet es in Strömen…“

Kleinlaut sah sie zu Boden.

„Ach ja?! Und was gedenkst du nun zu tun? Wo willst du schlafen, was willst du essen? Hast du wenigstens dein Heilzeug mitgenommen? Wenn wir Pech haben, muss die ganze Sache wegen dir abgeblasen werden! …oh Mann, so blöd kann man doch gar nicht sein…“

Es glich nahezu einem Wunder, den sonst eher gleichgültigen Schwarzhaarigen derart aus der Fassung zu bringen. Sakura und Naruto tauschten ratlose und schuldbewusste Blicke.

„Hey, reg dich ab! Die Medizin hat sie ja dabei und ansonsten teile ich gerne meine Verpflegung mit ihr. Aber auf das kommst du natürlich gar nicht erst, soviel zum Thema Teamgeist…“

Mit einem „ts“ auf den Lippen drehte sich Sasuke zur Seite, um ihnen nicht in die Augen gucken zu müssen. Irgendwo hatte der Blonde schließlich schon Recht, sein Team kümmerte ihn in der Tat herzlich wenig. Aber ein Uchiha brauchte keine Freunde, er war immer ein Einzelgänger gewesen und hatte seine Ziele bestens erreicht. So grübelte er noch eine ganze Weile lang über die Nachteile enger Verbindungen und die Schwäche der Gemeinschaft nach.

„Naruto, glaubst du, Sasuke-kun ist sehr sauer auf mich? Ich meine, er rastet sonst nie so aus…“, flüsterte die junge Kunoichi angestrengt leise.

„Ach, der hat das bestimmt wieder vergessen! Allerdings verhält er sich in letzter Zeit echt komisch…“

Unbekümmert redete Naruto in normaler Lautstärke, was ihm sogleich einen warnenden Blick einbrachte. Manchmal könnte sie ihn wirklich ohrfeigen, dieser Trottel plauderte doch tatsächlich ausgelassen über jemanden, der direkt neben ihnen saß und bestimmt alles gehört hatte!

„Sprichst du von mir?“

Jetzt bemerkte der Chaos-Ninja scheinbar auch Sasukes Anwesenheit. Verschreckt blickte er umher und schluckte hörbar.

„Habe ich das gerade eben laut gesagt? Bitte nicht…!“

Zum Glück kam in diesem Moment Kakashi und ersparte Naruto somit die ein oder andere Unannehmlichkeit.

„Entschuldigt vielmals die Verspätung, aber ich habe meine gesamte Ausrüstung vergessen…“

Verlegen fasste er mit der Hand an seinen Hinterkopf.

„Welche Ironie, Sakura ist exakt dasselbe passiert“, abwertend musterte der Schwarzhaarige das Mädchen, welches augenblicklich rot wurde.

„Oh, tatsächlich? Naja, ich werde wegen diesem Vorfall leider nicht mitgehen, aber Sasuke, du teilst doch sicher deine Verpflegung mit ihr, oder?“

Früher hätte er alles getan, was sein Sensei ihm aufgetragen hätte. Inzwischen fehlte dafür der nötige Respekt.

„Nein, das werde ich mit Sicherheit nicht tun. Naruto hat sich sowieso schon dazu bereiterklärt.“

Verwundert sah Kakashi in die Runde.

„Okay, ist ja egal. Kommen wir zur Mission: Ich kann euch nicht begleiten, was hoffentlich kein Problem darstellt, ihr seid ohnehin alle Jounin Niveau oder sogar höher“, dabei richtete er seinen Blick vor allem auf Sasuke, „und findet euch ohne meine Hilfe zu recht. Worum es geht? Nun, sagen wir es mal so: Zwei Akatsuki Mitglieder wurden gesichtet, eure Aufgabe besteht schlicht und einfach darin, sie zu töten. Irgendwelche Fragen?“

Energisch schüttelten seine Schüler die Köpfe, der Auftrag war mehr als deutlich.

„In Ordnung. Na dann, macht euch auf die Suche! Ach, sie wurden im Wald, nahe der Straße die zu Kiri-gakure führt, gesehen. Viel Glück und kommt gesund wieder!“

Winkend verabschiedete sich der Teamlehrer, bevor er sich gleich seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Flirtparadies, voll und ganz widmete.
 

„Na super, wir sind hier mitten im Wald, haben uns verirrt, weil unser ach so toller Uchiha behauptet, er wüsste wo es lang geht, und mein Magen knurrt!“ Entschieden ließ sich Naruto zu Boden sinken. Die drei waren nun schon 6 Stunden ohne Pause gewandert, was dem Fuchsjungen gehörig gegen den Strich ging.

„Ts, nach gerade mal ein paar Stunden machst du schon schlapp. Reiß dich gefälligst zusammen, die Mission hat Vorrang! Wenn wir diese Akatsuki Mitglieder einholen wollen, müssen wir eben bis zur Dämmerung weiterlaufen.“

Ohne zu warten, setzte der Schwarzhaarige seinen Weg fort. Naruto grummelte erst etwas Unverständliches vor sich hin, beschloss aber dann doch, den anderen zu folgen.

„Hmpf, und wann bitte, geehrter Herr Ich-weiß-alles-besser, wäre das?“

Trotzig trabte der Junge hinterher.

„In 1-2 Stunden von mir aus, wenn du so versessen darauf bist.“

Diese Zeitspanne konnte man knapp aushalten, fand der Blonde und somit hatte er auch einen kleinen Lichtblick für die nächste Zeit. Merkwürdig war nur, dass sich Sakura aus der Angelegenheit vollkommen herausgehalten hatte, insbesondere, weil sie halbverhungert aussah und kraftlos neben dem restlichen Team hertrottete. Eine Pause würde vor allem ihr nicht schaden. Warum zerstörte sie sich so? Traurig sah Naruto das hübsche Mädchen an, folgte ihrem ebenfalls betrübten Blick, der wehmütig auf Sasukes Rücken lastete. Ja, wie konnte es anders sein, war er selbstverständlich die Ursache allen Leides. Warum konnte dieser gefühlskalte Idiot nicht einfach aufhören, seine eigenen Freunde zu verletzten? Das war damals schon schlimm gewesen, doch hatte er zwischen der ganzen Gleichgültigkeit manchmal sogar Gefühle gezeigt. Gefühle wie Zuneigung, Fürsorge und Offenherzigkeit. So hatte sich zwischen den dreien, besonders zwischen ihm und Sasuke, letztendlich eine riesige Freundschaft mit bedingungslosem Vertrauen entwickelt. Bis zu dem Tag, an dem er alles zerstört hatte. Und wieso hatte er sich selbst, seine Freunde und die gemeinsamen Bande zerstört? Wegen seiner blöden Rache. Was war Rache denn wert, wenn sie niemanden glücklich machen würde? Welche schrecklichen Dinge mussten einem Menschen widerfahren, um ihn soweit zu treiben? Wie gewaltig konnte Hass sein, sodass er jede andere Emotion in den Schatten stellte? Ungeklärte Fragen taten sich reihenweise in ihm auf. Plötzlich fiel dem blonden Ninja etwas ein. Sasukes Verlangen nach Vergeltung hatte ihn die schlimmsten Opfer bringen lassen, warum war er dann zurückgekehrt, sofern er nicht seine blutige Abrechnung längst bekommen hatte? Genau, so musste es sein! Itachi war tot, ermordet durch die Hand seines eigenen Bruders. Sein großes Ziel wäre damit erfüllt, sollte er da nicht eigentlich glücklich sein? Aber im Gegenteil, der nun einzige Angehörige des Uchihaclans schien sogar noch kälter geworden zu sein. Woran das wohl lag?

Naruto tat es im Herzen weh, seinen besten Freund so leiden zu sehen. Wieso konnte er nicht einfach mal über seine Probleme reden, damit sie eine Chance hatten, ihm zu helfen? Ratlos schüttelte er den Kopf. Wohin man auch sah, überall Schmerzen. Die einen deutlicher, die anderen verborgen, leicht oder unmöglich zu kurieren, physisch oder seelisch. Im Moment verspürte er selbst nur einen Schmerz, nämlich den eines leeren Magens. Und zum Glück waren die 2 Stunden bereits vergangen.

„Sasuke! Es dämmert jetzt, also hören wir auf zu wandern! Das hast du mir versprochen!“

Voller Vorfreude setzte sich der Blonde hin und begann, seinen Rucksack nach etwas Essbarem zu durchsuchen. Der Uchiha seufzte, hielt aber schließlich sein Wort.

„Okay, Naruto, Sakura! Für heute sind wir fertig.“

Distanziert von seinen Teamkameraden errichtete Sasuke sein Zelt, um sich direkt im Anschluss darin zu verkriechen. Angespannt lag er auf dem unbequemen Boden, drehte sich ständig zur Seite, in der Hoffnung, so seine Gedanken vertreiben zu können. Jedoch half dies nicht wirklich viel, denn sie kehrten immer wieder zurück.

Den ganzen Weg über hatte niemand etwas gesagt. Er selber sprach generell wenig, Naruto war bestimmt zu hungrig gewesen und Sakura…sie war sowieso ein Mysterium für sich. Vor drei Tagen hatte sie sich wahnsinnig gefreut, ihn wieder zu sehen, dann wäre sie fast daran verzweifelt und jetzt schien sie ihn vollkommen zu ignorieren. Vielleicht, weil sie Angst vor ihm hatte? Immerhin wusste Sakura nun von der brutalen Tat des Uchihas. Wer hätte da nicht Angst, Angst um sein Leben? Lächelnd seufzte der Schwarzhaarige und schloss entspannt seine Augen. War er wirklich ein skrupelloser Mörder? Warum tat er überhaupt diese schreckliche Dinge? Und vor allem, wollte er so sein, so sein wie…Itachi? Leider musste er sich eingestehen, dass er seinem Bruder von Tag zu Tag mehr glich. Obwohl eine tiefe innere Stimme sich mit allen Mitteln dagegen sträubte, konnte nichts seine Verwandlung aufhalten. War es sein Schicksal, genauso zu werden, wie der Mann, den er hasste und letztendlich umgebracht hatte? Nein, er durfte einfach nicht zu einem Killer heranwachsen! Doch dieses enorm befriedigende Gefühl, war es nicht wert genug, dafür zu töten? Ein leichtes Kribbeln, das in ihm aufstieg, verbunden mit grenzenloser Lust, die seinen Körper durchströmte und ihn zusammen zucken ließen, ähnlich eines sanften Stromschlages, wenn er den Feind leiden sah, liegend in einer Lache seines eigenen Blutes, schmerzerfüllte Augen, flehend nach Verschonung, die mit jedem Atemzug trüber wurden. Vor Erregung zitternd dem Verwundeten beim Sterben zusehen, während dieser größte Mühe aufbrachte, um das Unvermeidliche zu verhindern, voller sadistischer Freude jeden einzelnen Blutstropfen zählen, der langsam mitsamt dem Lebenswillen entglitt. Es war eine Sucht, ein inniger Wunsch nach angenehmen Empfindungen. Sehnte sich nicht jeder Mensch danach, was sollte ihn davon abhalten, auch mal erfreuliche Seiten des Lebens kennenzulernen?

NEIN!

Verstört schüttelte Sasuke den Kopf, ehe er aufgebracht aus dem Zelt rannte. Wie krank war er schon geworden? In seinem Spiegelbild blickte ihn nun kein arroganter kalter, doch im Herzen guter, Junge mehr an, sondern ein psychopathischer Sadist. Er musste sich gegen diese Veränderung wehre, egal was es kostete! Gab es denn keine alternativen Wege, glücklich zu werden, schließlich schafften die anderen das auch irgendwie? Hm, er sollte bei Gelegenheit vielleicht fragen, solange ihn das davor bewahrte, völlig geistesgestört zu enden. Erschöpft und angespannt ließ sich der Schwarzhaarige an einem Baum hinunter zu Boden sinken. Warum musste ausgerechnet er immer solche Schmerzen ertragen? Tiefe, quälende Wunden brannten unheilbar in seiner dunklen, bereits schwer geschädigten Seele, während alle Leute um ihn herum glücklich ihr unkompliziertes Leben führten. Diese furchtbaren Schmerzen waren auch das Letzte, was er noch spürte, bevor ihn langersehnter Schlaf in endlose Dunkelheit einhüllte.
 


 

uuuh... psycho-sasuke zeigt sich xD seine irre sadisten-störung werd ich auch noch ein wenig ausbauen...was vielleicht auf das ein oder andere etwas brutalere kapitel hinausläuft... nja, ich persönlich mag dieses kapi eigentlich ziemlich gerne und hoffe, dass auch euch gefällt^^

Gefangen

Inzwischen brach bereits die Nacht herein, tiefe Finsternis umfing die Welt. Besonders im Wald wirkte nun alles düster und unheimlich. Deshalb hatten die zwei jungen Ninja ein loderndes Feuer angezündet, in dessen beruhigendem Schein sich beide wärmten, eine Kleinigkeit aßen oder Geschichten erzählten.

Mit einemmal stand der Blondhaarige auf.
 

„Wir sollten Sasuke suchen gehen, er ist jetzt schon seit 2 Stunden fort. Vielleicht ist ihm ja etwas passiert, hat die Akatsuki getroffen oder so.“

Kurz zögerte das Mädchen, sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich wissen wollte, wo er steckte und was er tat, willigte letztendlich aber doch ein.

„Gut, suchen wir ihn.“
 

Gedanklich malte sich die Kunoichi die grässlichsten Dinge aus, die er wahrscheinlich gerade machte. Nachdem Sasuke ihr dieses Geheimnis anvertraut hatte, bekam sie jedes Mal Angst, wenn er sie nur anschaute. Angst um ihr Leben, jedoch auch um ihn. Seine Veränderung tat ihm nicht gut, das erkannte man sofort.
 

„Sakura-chan! Komm schnell, ich hab Sasuke gefunden!“

Die Rosahaarige eilte herbei und als sie die vorliegende Szenerie erblickte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Tatsächlich, der Schwarzhaarige war hier, allerdings wider Erwarten friedlich schlafend an einen Baum gelehnt. Grinsend wandte sich Naruto an sie.

„Hast du den jemals so harmlos gesehen, schläft als ob er keiner Fliege was zuleide tun könnte! Kaum zu glauben, der ist einfach eingeschlafen und ich mache mir Sorgen!“

Selbst Sakura zauberte dieser ungewohnte Anblick ein Lächeln ins Gesicht. Ja, Sasuke sah sogar richtig liebenswert aus, lammfromm wie ein kleines Kind.

„Sollten wir ihn nicht langsam aufwecken? Es wird immer dunkler und ich möchte heil am Lager ankommen.“

Schade eigentlich, sie hätte dieses Bild gerne länger genossen, doch vor lauter Müdigkeit fielen ihr fast die Augen zu.

Naruto nickte dem Mädchen schadenfroh zu, bevor er dem armen Uchiha direkt ins Ohr schrie. Dieser schrak augenblicklich hoch und musterte verstört sein Umfeld.

„Haha, du solltest dich mal sehen! Weißt du überhaupt wo du bist, geschweige wie du hierher gekommen bist?“

Zur Verwunderung des Blonden wusste dieser jedoch genau, was sich zugetragen hatte.

„Ich bin eingeschlafen, nicht wahr? Wieso habt ihr mich gesucht?“, scheinbar war ihm die Situation unangenehm, denn er vermied jeglichen Blickkontakt.

„Wir haben uns Sorgen gemacht, was glaubst du denn?!“

Darauf antwortete der Schwarzhaarige nur mit einem kurzen „hn“ und trat den Rückweg an. Köpfeschüttelnd folgten die anderen beiden.
 

Sie hatten sich also um ihn gesorgt? Wie Freunde es tun…Eventuell war das ja der Grund, weshalb jeder fröhlich war…Freundschaft. Früher hatte er Freunde gehabt, die ihn zwar immer noch unterstützten, aber er selbst konnte nicht mehr dasselbe für sie empfinden, wie damals. Wenn er es recht in Erinnerung hatte, war er da sogar einige Monate lang glücklich gewesen. Um ehrlich zu sein, vermisste der junge Uchiha dieses Gefühl. Und die alte Zeit. Aber zurückholen konnte sie niemand. Dafür war es zu spät, er selbst hatte wegen seinem Durst nach Rache sein Leben und das seiner Freunde zerstört. Letztendlich war sie diesen furchtbaren Tribut nicht einmal wert gewesen. Nein, stattdessen wurde alles nur noch schlimmer! Eine undurchdringliche Leere fraß von seinem Lebensmut, nahm ihm damit die Chance, glücklich zu werden, obwohl das die einzige Möglichkeit auf Rettung darstellte. Die einzige Möglichkeit, zu überleben...
 

„Sasuke-kun, was ist los mit dir? Du wirkst so abwesend…und irgendwie traurig.“

Mittlerweile hatten die drei den Lagerplatz erreicht, Naruto war bereits schlafen gegangen, deshalb saßen Sakura und Sasuke allein am Feuer, bloß um sich gegenseitig anzuschweigen.

„Mir geht es gut, kümmere dich nicht darum.“

Das war ziemlich gelogen, aber er wollte sie nicht mit seinen Problemen belasten.

„Nein, dir geht es überhaupt nicht gut! Warum versuchst du ständig, jeden aus deinem Leben herauszuhalten? Du siehst doch, dass es nichts bringt! Mit jedem Tag verdunkelt sich dein Blick, du leidest sehr offensichtlich, trotzdem nimmst du keine Hilfe an. Ich kann und will nicht mehr zusehen! Freunde sind doch dafür da, sich gegenseitig zu unterstützten. Warum verstehst du das nicht?“

Ihre Stimme hatte einen flehenden Unterton erhalten, als sie in sein unverändert emotionsloses Gesicht blickte.

Einige Minuten herrschte Stille, der Uchiha versuchte seine Antwort so schonend wie möglich zu formulieren.

„Habe ich dir das nicht letztens erst erklärt?“, fing er an, in der Hoffnung, sich die folgenden Worte sparen zu können. Verletzten wollte er dieses scheinbar völlig zerbrechliche Geschöpf wirklich nicht, doch wenn sie so sehr auf die Wahrheit brannte…

„Ja, ich weiß. Aber trotzdem, wer soll dir helfen, sofern wir es nicht mal schaffen? Du schadest dir selbst, da kann ich mich nicht raushalten, ob du nun willst oder nicht!“

Scharf sog der Schwarzhaarige Luft ein, diesmal hatte sie seine Schwachstelle gefunden. Offensichtlich war diese Veränderung nicht nur ihm aufgefallen. Und jetzt wurde ihm Hilfe angeboten. Innerlich wusste er zwar ganz genau, dass er ausschließlich durch Hilfe von außerhalb gerettet werden konnte, aber dennoch sträubte sich sein Verstand gegen diesen Ausdruck von Schwäche.

„Sakura, mir geht es gut, mach dir keine Sorgen um mich. Ich brauche keine Hilfe, von niemandem. Wieso kannst du dich nicht einfach von meinen Angelegenheiten fernhalten? Was interessiert dich das?“

Generell verabscheute er Lügen, es gab jedoch Momente, in denen sein Stolz seiner Ehrlichkeit weit überlegen war.

„Sasuke, verdammt, es geht dir definitiv nicht gut! Und das kriegt auch absolut jeder mit! Ich will dir helfen, ich mache mir riesige Sorgen um dich! Bitte, du siehst doch selbst, was aus dir geworden ist…ignorant und abweisend warst du eigentlich schon immer, früher allerdings noch etwas anderes…manchmal hast du so eine Wärme ausgestrahlt, momentan spüre ich aber nur eisige Kälte. Irgendetwas hat dich schrecklich verändert, ich weiß nicht, was es ist, bloß dass ich es hasse. Und das einzige, was ich tue, ist zugucken, wie du dich selbst zerstörst! Ich kann und will das nicht!“

Den Rest hatte sie geschrieen;

mit Tränen in den Augen wartete die Rosahaarige nun auf seine Reaktion. Ein wenig fürchtete sie sich davor, schließlich hatte er sie bisher immer verletzt, wenn sie zu emotional mit ihm redete. Erwartungsvoll sah sie auf, der Schwarzhaarige blickte jedoch nur arrogant auf das Mädchen herab. Diesen Blick kannte sie gut, jedes Mal zerbrach etwas in ihr, wenn er sie so ansah und ein stumpfes trauriges Gefühl erfüllte ihre Seele. Bereit auf das, was gleich kommen würde, schloss die Kunoichi ihre Augen und eine bittere Träne rann die Wange herunter.

„Mich interessiert nicht, was du willst. Ich fühle mich gut, ob du das nun glaubst, ist mir egal. Hör einfach auf, dich in meine Angelegenheiten einzumischen. Ts, kaum zu fassen, du bist immer noch so nervig wie damals.“

Nach diesen Worten drehte sich der junge Uchiha um und ging in sein Zelt. Zurück blieb eine völlig aufgelöste Sakura.
 

Der wohlig wärmende Schein des Lagerfeuers war inzwischen auch erloschen, deswegen saß das verzweifelte Mädchen nun ganz allein im stockdunklen Wald und fror ein bisschen. Dies kam aber nicht durch die kühle Luft, sondern vielmehr seine eisige Art ließ sie zittern. Warum tat sie sich diese Schmerzen immer wieder an? Langsam sollte sie doch wissen, wie er reagierte und welche Demütigung damit verbunden war. Wieso konnte sie ihn nicht gehen lassen, wenn er ihr solchen Schaden zufügte? Die Antwort auf diese Frage kannte sie gut genug. Seufzend schlang die Rosahaarige ihre Arme um sich, jedoch half das nicht wirklich viel, denn die Kälte kam nicht von außerhalb, sondern mitten aus ihrem Herzen. Unzählige Male hatte sie bereits versucht, aus dem Gefängnis auszubrechen, welches er darstellte. Noch nie hatte sie es geschafft, irgendetwas hinderte sie daran…daran, glücklich zu werden. Andererseits, könnte sie jemals froh sein, ohne ihn? Unwillkürlich schlich sich ein trauriges Lächeln auf ihre Lippen. Sie musste zurückdenken, an die alten Zeiten und dass diese nie mehr wiederkehren würden. Ihr altes 3er Team…trotz so unterschiedlicher Charakteren waren sie richtig gute Freunde gewesen, hatten sogar ihr Leben füreinander eingesetzt. Wiedermal bekam die Kunoichi ein dumpfes Stechen in der Brust, ein Anzeichen, wie sehr sie das alles vermisste. Selbst ihr Abschied von Sasuke war, verglichen mit der Gegenwart, eine schöne Erinnerung.

„Danke, Sakura“…wofür er sich wohl bedankt hatte? Für die Liebe, die sie ihm als Einzige entgegenbrachte, für die Erinnerung an das, was er hatte und fallen ließ oder für die Unterstützung, egal was er tat? Leise seufzte sie. Darüber konnte man nur spekulieren, verraten würde er ohnehin nichts. Dennoch, im Grunde waren diese zwei Worte ein Zeichen, dass sie ihm doch etwas bedeutete. Schließlich hatte er sich ihres Wissens noch nie bedankt. Ja, damals hatte es wirklich eine kleine Chance auf Liebe oder wenigstens Zuneigung gegeben. Momentan schien die Verbindung, die beide aufgebaut hatten, jedoch eher in sich zusammenzufallen. Und Schuld daran war ausschließlich Sasuke, er zerstörte alles: jegliche Verbindungen, ihr Leben, Narutos Leben und sogar sein eigenes. Wieso ließ sie ihn dann nicht einfach gehen? …weil sie nicht konnte, sie würde ihn nie vergessen können. Egal, wie sehr sie ihn hassen wollte, egal, wie oft sie sich bewusst machte, dass er sie zerstörte. Immer wieder fiel sie auf ihn herein, verliebte sich erneut, dabei versuchte sie doch bloß, dies gerade nicht zu tun. Trotzdem war da etwas, das sie zu ihm zog. Vielleicht sein alter Charakter, tief in ihm verborgen, schon beinahe ganz verschwunden, dieses verlassene Kind, das er in Wirklichkeit war und seine unbewusste Fürsorge. Nochmals seufzte die Rosahaarige, bevor sie die Augen schloss und langsam einschlief.
 

Genervt drehte sich Sasuke von einer Seite auf die andere, ganz gleich was er tat, er konnte nicht einschlafen. Irgendwo tief in ihm plagten ihn Gewissensbisse, obwohl er bisher nicht einmal gewusst hatte, dass er eines besaß. Ständig geisterte durch seine Kopf, wie er Sakura verletzt hatte. Eigentlich war sie gar nicht allzu lästig gewesen, sie hatte schlichtweg die Wahrheit gesagt. Und er hatte das arme Mädchen extra an ihrer Schwachstelle getroffen.

Am meisten beschäftigte ihn aber ihr Gesichtsausdruck, dieser war nämlich nicht mehr wie früher verzweifelt und tränenüberströmt, sondern leer. Natürlich, etwas Trauriges war darin auch enthalten, doch diese Leere…unerklärlicherweise betrübte ihn fast, was aus dem fröhlichen Mädchen von damals geworden war. Hatte sie sich wegen ihm so verändert? War die Leere da, um ihren Schmerz erträglicher zu machen? Ja…dieses Gefühl kannte er gut, schließlich tat er genau dasselbe. Seine Kälte und Gefühllosigkeit verwendete er ausschließlich dazu, die schrecklichen Geschehnisse und Erinnerungen seiner Vergangenheit besser zu ertragen. Deswegen empfand er so etwas wie Mitleid für sie. War ihr Leben derart zerstört…wegen ihm?

Ruckartig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. In letzter Zeit dachte er öfters solche abwegigen Dinge. Als ob andere Leute ihn kümmerten. Dennoch fühlte er sich schuldig…wäre es ein so großer Akt, sich einfach bei ihr zu entschuldigen?

Ja.

Nun, er könnte immerhin zu ihr gehen und ein Gespräch anfangen, damit sie sich besser fühlte. Soviel war doch selbst sie wert.
 

Nachdem er noch ein wenig mit sich gerungen hatte, verließ er letztendlich sein Zelt und schlich im Dunkeln zum Feuerplatz. Hoffentlich war Sakura überhaupt hier, aber wo sollte sie denn sonst sein? Ein bisschen hilflos suchte er nach dem Mädchen, deren Existenz im spätestens dann bewusst wurde, als er fast über sie gestolpert wäre.

„Wer ist da?“

Aus lang antrainiertem Reflex schnellte die Kunoichi sofort mit gezücktem Kunai hoch.

„Ssch! Ich bin’s nur.“

Beruhigt ließ sie ihre Waffe wieder sinken, blieb jedoch misstrauisch.

„Warum bist du hier? Du kommst doch sonst nie freiwillig zu mir, schon gar nicht nachts!“

Was wollte er? Sie noch einmal verletzten? Ein nächtlicher Besuch war vollkommen untypisch für Sasuke, daher nahm die Rosahaarige auch eine abwehrende Haltung ein.

„Ich wollte nur mit dir reden. Vorhin habe ich mich ja nicht so toll verhalten, das sehe ich ein…“

Augenblicklich erhellte sich Sakuras Miene.

„Du…du willst dich bei mir entschuldigen?“

„Nein.“

So schnell die Freude gekommen war, verschwand sie wieder. Einen Moment lang hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde sich entschuldigen, doch seine knappe Antwort war eindeutig. Mit diesem arroganten, gefühlskalten Tonfall zusammen wurde selbst ein kleines Wort von ihm zur Qual. Und dieses Wort brach ihr ohnehin mehrfach gebrochenes Herz. Stumm rann eine einzelne Träne herunter.

„Ja, wie dumm von mir. Ich hätte es vorher wissen müssen. Du bist doch gar nicht in der Lage, dich zu entschuldigen…aber warum bist du dann gekommen?“

Weitere Tränen folgten und tropften nun in regelmäßigen Abständen von ihrem Kinn. Keine Antwort. Einige Minuten lang verharrten beide in der Stille, bevor Sakura das Wort erhob.

„Du bist gekommen, um mich leiden zu sehen, hab ich recht? Mein Herz nur zu brechen, hat dir nicht mehr gereicht, jetzt willst du mich weiterquälen…warum? Warum bist du so, Sasuke-kun? Habe ich dir je etwas getan? Warum lässt du mich nicht in Ruhe?!“

Verzweiflung war deutlich aus ihrer Stimme herauszuhören…Verzweiflung und Angst vor der folgenden Antwort.

„Wieso sollte ich das wollen? Denkst du, mir macht es Spaß, dich so zu sehen?“

Noch mehr Tränen tropften und das Mädchen stolperte einen Schritt vorwärts.

„Warum kommst du dann, Sasuke-kun? Bitte, verrate mir das.“

Schweigen.

Selbstverständlich hatte er nicht geantwortet, wie auch nicht anders zu erwarten war. Gerade wollte sie schon traurig den Kopf senken, als ihr Gegenüber doch noch zu reden anfing.

„Wenn du es unbedingt wissen willst, ich hatte ein schlechtes Gewissen, dich derart verletzt zurückzulassen. Deswegen wollte ich mal nach dir sehen, damit es dir vielleicht besser geht.“

Verwirrt blickte die Rosahaarige auf, direkt in sein Gesicht. Man konnte zwar absolut nichts erkennen, aber sie spürte seine Nähe deutlich.

„Sa…Sasuke…ich…ich“

„Geht es dir jetzt wieder besser?“

Immer verwirrter starrte sie den jungen Mann, der sich nur noch wenige Zentimeter entfernt befand, an, trotz der undurchdringlichen Dunkelheit war sie sich sicher, etwas sehen zu können.

„Ähm, ja…ich glaube schon…“

Entlastet atmete der Uchiha aus.

„Schön, dann kann ich ja gehen. Gute Nacht!“
 


 

langsam geht es ja bergauf mit den beiden^^ sasuke hat ein gewissen xD ich konnte es selbst kaum fassen, dass ich sasuke tatsächlich ein gewissen verpasst habe xDD joa, dann will ich mich noch herzlich bei meinen lieben kommischreibern bedanken^^ ihr seid toll und macht bitte so weiter xD

Der Kampf beginnt

Es war ein wunderschöner Morgen, wie aus einem Bilderbuch. Vögel flogen zwitschernd über den Wald, warme Sonnenstrahlen fielen durch das dichte Blätterdach ein, brachten Tautropfen zum Glitzern…und ein gellender Schrei durchdrang die Stille.

Geweckt von dem unaufhörlichen Plärren Narutos erschienen seine zwei Teamkameraden, müde und in sehr schlechter Verfassung, um zu erfahren, was los war.

„M…meine Instant-Ramen…ich hab kein heißes Wasser…jetzt kann ich meine Instant-Ramen nicht essen! Warum muss so was immer mir passieren, ich werde verhungern!“

Sakura und Sasuke warfen sich gegenseitig ratlose und genervte Blicke zu, entschlossen aber, nichts zu sagen und stattdessen noch eine Weile zu schlafen, versuchend, das Geschrei so gut es ging zu ignorieren.
 

Als endlich jeder wach war und zusammengepackt hatte, konnte die Reise weitergehen. Selbstverständlich wusste Sasuke genau, in welcher Richtung Kiri-gakure lag oder welchem Pfad man dafür folgen musste. Sein ausgeprägter Orientierungssinn stellte sich spätestens dann zur Schau, als die drei einem Ninja aus Suna begegneten.

„Guck mal, das ist doch ein Suna-nin! Was macht der bitte hier, wenn wir uns nicht vollkommen verlaufen haben, hä? Sag ich nicht schon die ganze Zeit, wir gehen in die falsche Richtung? Aber natürlich weiß Uchiha-sama immer alles besser! So, ich frag den jetzt nach dem Weg, damit wir die Mission erledigen können!“ Siegessicher funkelte Naruto seinen Freund an, jetzt hatte er es ihm aber so richtig gegeben, haha!

„Wir sind hier richtig, der Typ muss sich verirrt haben! Also, gehen wir weiter und verschwenden nicht meine Zeit.“

Irgendwie fühlte sich Sakura gerade sehr unwohl zwischen den wütenden Blicken der beiden Jungs, es schienen fast Funken zu sprühen und ein Hauch Nostalgie überkam sie. Diese kleinen Streitereien über unwichtige Dinge erinnerten sie stark an früher, vielleicht gab es wirklich noch Hoffnung; das Team war jedenfalls auf dem besten Weg an die alten Zeiten anzuknüpfen.

„Dass du solche Komplexe hast, nach dem Weg zu fragen, ts!“ Mit diesen Worten stolzierte der Blonde geradewegs auf den Fremden zu. „Entschuldigung, aber können Sie uns bitte zeigen, wie man nach Kiri-gakure kommt? Wir haben uns nämlich ziemlich verlaufen!“ Beim letzten Satz schenkte er Sasuke einen bitterbösen Blick, bevor er sich wieder freundlich lächelnd dem Ninja zuwand.

„Also, hier seid ihr völlig falsch! Kiri liegt genau in der entgegengesetzten Richtung. Geht diesen Weg am besten einfach zurück, bis ihr an eine Kreuzung kommt. Nehmt dann den linken Pfad, das ist die Straße nach Kiri-gakure. Eigentlich kann man da nicht viel verkehrt machen. Passt aber lieber auf, letztens wurden dort zwei sehr starke Ninja gesehen, die haben ein ganzes Dorf zerstört! Naja, viel Glück!“

Kontinuierlich lächelnd nickte Naruto. „Ja, vielen Dank, wir werden versuchen, denen nicht über den Weg zu laufen! Nochmals vielen…hey!“ Gerade eben hatte sich Sasuke eingeschaltet, er stieß seinen perplexen Teamkameraden beiseite und hielt den Suna-nin auf, der sich bereits zum Gehen gewandt hatte. „Verzeihung, wissen Sie vielleicht Genaueres über diese Ninja? Wann hat man sie gesehen? Wir brauchen unbedingt Informationen!“

Kurz überlegte der Fremde, erinnerte sich jedoch scheinbar an etwas. „Hm…gesehen wurden sie vor zwei Tagen, als sie das Dorf vernichtet haben. Und sie laufen in Richtung Westen, also euch entgegen. Beide tragen einen komischen Mantel mit roten Wolken. Eine Frau mit blauen Haaren und ein merkwürdiger Typ, der aussieht, wie ein Fisch. Mehr weiß ich leider nicht, nur dass sie gefährliche Nuke-nins sind. Reicht euch das an Informationen, ich muss jetzt gehen, tschüss!“

Kaum war der Ninja weg, fing Sasuke an, den immer noch völlig konfusen Naruto anzuschreien. „Was hast du dir dabei gedacht, Baka? Aufpassen, denen nicht über den Weg zulaufen, ts…das ist unsere Mission, du Vollidiot! Jeder Depp hätte gemerkt, dass es die Typen sind, die wir suchen, nur du nicht! Echt, wie blöd kann ein einzelner Mensch sein…“

Nun ging dem Blonden ein Licht auf. „Achso, du meinst diese zwei Ninja sind Akatsukimitglieder! Stimmt…jetzt, wo du’s sagst, das passt alles perfekt zusammen…sie sind stark, wurden in der Nähe von Kiri gesehen und tragen diesen Mantel!“ Stolz auf seine neuegewonnene Erkenntnis, grinste er den Schwarzhaarigen an. Der drehte sich allerdings nur kopfschüttelnd um. „Wir sollten weitergehen. Wenn die uns tatsächlich entgegenkommen, treffen wir eventuell noch vor der Dämmerung auf unsere Gegner. Seid wachsam!“
 

Nach weiteren Stunden endlosen Marschierens, diesmal in die richtige Richtung, schlug Sakura vor, eine Pause einzulegen. Sie waren jetzt wirklich lange unterwegs gewesen, die Sonne stand auch schon hoch am Himmel. Früher Nachmittag, ungefähr Zwei Uhr, schätzte sie und bekam langsam Hunger. Dass es den anderen genauso erging, merkte man vor allem an der Tatsache, dass selbst Sasuke dem Vorschlag zustimmte.

„Okay, wir machen hier eine kurze Pause, in einer halben Stunde geht’s aber weiter“, kommandierte dieser und Naruto tat beleidigt. „Warum bestimmst eigentlich immer du? Selbst wenn ich und Sakura beide dafür sind, brauchen wir unbedingt deine Erlaubnis! Wer hat überhaupt gesagt, dass du der Anführer bist, hä?“ Trotzig verschränkte der Fuchsjunge die Arme vor der Brust.

„Kakashi hat mich dazu ernannt. Er ist wohl der Meinung, dass ich am besten für diesen Job geeignet bin. Außerdem…wenn es nach dir ginge, wären wir ja nur am Essen und Ausruhen!“ gab der Schwarzhaarige arrogant zurück. Und dieser Tonfall brachte Naruto zur Weißglut. „Aaaah! Immer nur du, du, du! Warum darf ich nie bestimmen? Ich könnte das viel besser als unser hochgeehrter Uchiha-sama, der zu blöd ist, Osten zu finden!“

Sasuke guckte ihn bloß herausfordernd mit hochgezogener Augenbraue an, so als wollte er sagen „na los, zeig mir, wieviel besser du bist! Komm her und kämpf mit mir, falls du dich traust…oder hast du etwa Angst?“ , aber er tat nichts dergleichen und blieb gelassen. „Spar dir deine Energie lieber für später! Ruh dich jetzt besser aus und ess was, sonst ist die Pause rum, ehe du sie nutzen konntest.“

Damit hatte er dem blonden Ninja zunächst einmal das Maul gestopft. Der fing nämlich sofort an, seinen Proviant in sich hineinzustopfen.

Milde lächelnd stellte Sakura fest, dass sie wohl nichts mehr von seiner Verpflegung abbekommen würde und gesellte sich deshalb lieber zu Sasuke, mit diesem konnte man wenigstens reden, vor allem, nachdem die Spannungen zwischen den beiden wieder etwas abgeflaut waren. Zu ihrem Erstaunen war der Schwarzhaarige aber nicht ebenfalls mit Essen beschäftigt, sondern lag, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, auf der Wiese. Man hätte fast meinen können, er schliefe oder beobachtete verträumt die Wolken, doch wer Sasuke auch nur ansatzweise kannte, wusste, dass dem nicht so war. Vermutlich dachte er gerade angestrengt über etwas nach, deshalb beschloss sie erst, ihn besser nicht zu stören, fasste dann aber doch all ihren Mut zusammen und ließ sich neben ihm im Gras nieder.

„Hallo Sasuke-kun. Hast du keinen Hunger? Du solltest wenigstens ein bisschen essen, als Stärkung für den Kampf! Akatsuki sind keine leichten Gegner, das weißt du selber gut genug, denke ich, immerhin hast du schon gegen einen gekämpft!“

Gelassen sah er zu ihr hinauf. „Zwei…“, verbesserte er das verwundert dreinblickende Mädchen, „und, nein ich habe keinen Hunger. Meinetwegen kannst du dir von meinem Proviant nehmen, schließlich hast du dein Zeug vergessen und Naruto sieht nicht so aus, als würde er dir was übrig lassen.“

Sprachlos über die Freundlichkeit des Uchihas stand ihr zunächst der Mund offen, fasste sich jedoch schnell wieder. Dankend holte sie einen Reiskuchen aus seinem Rucksack und knabberte leicht daran. Bei dem Gedanken, dass der Schwarzhaarige ihn selber gemacht hatte, musste sie grinsen. Nur mit viel Phantasie konnte man sich vorstellen, wie er in der Küche hantierte oder gar richtig kochte, doch erstaunlicherweise besaß er sogar Talent, denn der Reiskuchen schmeckte wirklich gut.

Zufrieden aß Sakura, da fiel ihr plötzlich etwas ein. Was hatte Sasuke damit gemeint, er hätte zwei Akatsuki getötet? Sie konnte sich bloß an einen erinnern, Deidara. Wenn sie richtig nachzählte, blieben dann ausschließlich Itachi und sein Partner übrig, dessen Name sie nicht kannte. Weil die beiden für gewöhnlich nur gemeinsam anzutreffen waren, lag der Schluss ziemlich nahe, dass er seinen Bruder als Gegner gewählt und seine Rache damit bekommen hatte. Erschrocken über die soeben gewonnene Erkenntnis starrte sie ihn ehrfürchtig an. Der junge Uchiha hatte ihre seltsamen Blicke allerdings bald bemerkt.

„Wieso guckst du so? Was hab ich jetzt schon wieder getan?“, fragte er leicht genervt. Kurz überlegte die Rosahaarige, ob sie ihm gleich direkt von ihrer Vermutung erzählen sollte und entschied sich nach einigen Minuten dafür. „Also, du hast ja vorhin von zwei Akatsuki gesprochen…ich hab mich zuerst gewundert, bis mir eingefallen ist, wer da nur infrage kommen kann. Du…du hast dein Ziel erreicht, nicht wahr?“

Traurig senkte er den Kopf, was Sakura stutzig machte. Müsste er jetzt nicht eigentlich freudestrahlend und irrsinnig stolz von seiner großen Tat erzählen? Davon war allerdings nichts zu sehen, stattdessen nahmen seine feinen Gesichtszüge einen harten, ernsten Unterton an. „Ich möchte nicht darüber reden.“

Die Kunoichi nickte verständnisvoll, sie respektierte seinen Wunsch völlig und wechselte lieber das Thema, um aus dieser angespannten Situation herauszukommen.

„Wir sollten langsam aufbrechen, meinst du nicht auch? Ich sage Naruto Bescheid. Und nochmal Danke wegen dem Essen, war echt lecker!“ Mit diesen Worten erhob sich das Mädchen, bevor sie hastig zu ihrem anderen Teamkameraden herüberlief.
 

Kurze Zeit später standen alle drei auch auf den Beinen, bereit weiterzugehen. Selbst Naruto quengelte nicht, wie gewohnt, herum, sondern marschierte mit außergewöhnlichem Enthusiasmus. Komischerweise sprach niemand ein Wort, deshalb verlief der letzte Teil ihres Weges verhältnismäßig ruhig. Zu ruhig…diese Stille war beinahe beängstigend. Doch auf einmal raschelte es im Gebüsch und ein Kunai schnellte heraus.

„Sieht aus, als hätten die Akatsuki uns gefunden! …haut ab, das Teil explodiert gleich!!“ Reflexartig hatte Sasuke seine Sharingan eingeschaltet, darum fand er die Feinde auch sofort. Versteckt hinter einem Baum lauerten sie, wahrscheinlich in der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben. Kaum waren alle in einem Sicherheitsabstand zu dem Wurfdolch, fand die angekündigte Explosion schon statt. Jedoch war sie größer, als vermutet, trotzdem schaffte es jeder, zu fliehen. Aber als der Rauch weniger und die Sicht damit freier geworden war, fehlte jede Spur von den Gegnern. Entweder hatten sie die Chance genutzt, um zu flüchten oder sie griffen gleich von einer anderen Richtung an. Das Team ging allerdings von letzterem aus.

„Scheiße! Wo sind die hin? Könnt ihr was sehen?“ Angestrengt musterte Naruto die Umgebung, es fehlte jedoch die geringste Spur ihrer Gegner. Seinen beiden Teamkameraden erging es nicht anders, ratlos blickten sich die drei an.

„Na toll und was sollen wir jetzt machen?! Warten, bis wir angegriffen werden? Aber bestimmt hast du schon einen Plan, Sasuke, du bist ja schließlich unser ach so toller Teamleader!“

Zum Antworten kam er allerdings nicht mehr, denn blitzartig sprang eine Gestalt aus den Bäumen heraus auf die überraschte Sakura. Diese wusste zunächst gar nicht, was geschah und wurde deshalb von dem heftigen Schwung umgestoßen, sodass sie einige Meter weit über den Boden schleifte. Irgendetwas musste ihre Schulter getroffen haben, denn dort schmerzte eine leichte Wunde. Bevor sie sich wieder aufrichten konnte, stürzte die vorige Angreiferin erneut auf sie. Als Sakura die lilafarbene Flüssigkeit sah, die von dem Kunai direkt über ihr tropfte, erschrak sie. Das war Gift! Wenn sie damit getroffen werden würde, hätte sie ein großes Problem! Schnell beförderte sie die Gegnerin mit einem kräftigen Tritt von ihr herunter, die den Aufprall jedoch ohne Probleme abfing und sanft auf ihren Füßen landete.

Ein schmerzhaftes Zucken durchfuhr den Körper der Rosahaarigen. Alarmiert blickte sie den Schnitt an ihrer Schulter an, der sich merkwürdig verfärbt hatte.

„Aha, wie ich sehe, beginnt das Gift schon zu wirken. Keine Sorge, es wird dich nicht umbringen…sondern bloß jeglichen Muskel lähmen. Was darauf folgt, kannst du dir hoffentlich denken. Dann können wir uns ohne Unterbrechung dem Jinchuuriki und…“ Ein fischähnlicher Riese landete neben der blauhaarigen Frau, der ihren Satz zu Ende sprach. „…dir, Uchiha Sasuke, widmen. Es ist nicht lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, stimmt’s?! An dem Tag, wo du Itachi getötet hast…er wollte nicht, dass ich mich einmische. Sonst hätte die Sache ganz anders ausgesehen! Deswegen werde ich auch gegen dich kämpfen, ich hab noch ´ne Rechnung mit dir offen!“ Der Nuke-nin aus Kiri grinste siegessicher, während er sein Schwert zog.

„Dann rede nicht so viel und lass uns anfangen!“
 

uuui da sind die akatsuki ja xD um wen es sich handelt, dürfte doch wohl jedem klar sein, oder?^^ joa, als nächstes kommt dann der kampf, aber ich warn euch schon mal vor, ich kann so was absolut gar nicht schreiben ^^"

Mission... verfehlt

Der Kampf begann urplötzlich. Sasuke widmete sich Kisame, während Naruto das weibliche Akatsukimitglied angriff. Nur Sakura war ein wenig fehl am Platz, das Gift hatte sie bereits gelähmt und so konnte sie nichts tun, außer ihren beiden Teamkameraden beim Kämpfen zugucken. Wie immer war sie nur eine Last, sie konnte ihren Freunden niemals helfen.
 

„Oh mein Gott, ist die schnell! Lange kann ich den Angriffen nicht mehr ausweichen! Irgendwie muss ich auch mal zum Zug kommen, sonst schaff ich das ja nie! Aber wie?“ Angestrengt grübelte Naruto nach. Bisher hatte seine Gegnerin noch keine Schwachpunkte gezeigt, sie schien nicht mal müde zu werden. Es konnte doch nicht ewig so weitergehen! Das größte Problem war aber, dass er selbst keine Zeit für Jutsus hatte, denn er brauchte seine gesamte Konzentration, um auszuweichen. Gerade eben hatte ihn schon wieder eine der giftgetränkten Waffen nur knapp verfehlt. Was sollte er tun? Warten, bis sie einen Fehler machte und dann zuschlagen? Welches Jutsu würde sie überhaupt mit einem Schlag erledigen? Denn mehr als eine Angriffschance würde er ohnehin nicht erhalten… Spontan kam dem Blonden lediglich sein neuerlerntes Kaze-Shuriken in den Sinn. Doch Kakashi hatte ihm eigentlich geraten, es möglichst zu vermeiden. Und falls es nicht treffen würde, hatte er ein Problem. Dieser Angriff beanspruchte seinen Körper nämlich viel zu stark, mit gebrochenen Knochen sollte man da schon rechnen. Dann hätte seine Gegnerin leichtes Spiel und Sakura konnte ihn in ihrem Zustand nicht heilen. Am besten versuchte er erst einmal, den schnellen Angriffen zu entgehen, sonst wäre dieser Kampf bald zu Ende.
 

Bei Sasuke sah es ein klein wenig besser aus, er bekam durchaus Chancen zum Angriff, doch Kisame umging die meisten. Nebenbei musste er noch darauf achten, nicht in die Nähe Kisames Schwertes zu kommen, denn ohne Chakra ließ es sich schließlich nur sehr schwer kämpfen. Deshalb waren Fernattacken um einiges praktischer und zum Glück besaß er auch eine ganze Reihe solcher Jutsus.

Wiederholt versuchte der Schwarzhaarige seinen Gegner mit Chidori Nagashi, dem verformbaren Chakra um seiner Hand, zu treffen, doch es brachte nicht viel. Grinsend sprang Kisame zur Seite.

„Wenn du so weitermachst, wird das nie was. Weder du, noch ich können aus dieser Entfernung den anderen angreifen. Veranstalten wir lieber einen Nahkampf, damit Leben in die Sache reinkommt!“

Sasuke biss sich auf die Lippe; er wusste zwar, dass ein Fernkampf niemandem half, aber er wollte nicht riskieren, das Samehada auch nur zu streifen. Außerdem kämpfte er gerade gegen einen Wasserdoppelgänger und wo sich der echte Kisame befand, konnte er nicht erkennen. Irgendwie musste er ihn aus seinem Versteck locken, sonst wären all seine Angriffe sinnlos. Aber wie stellte er das an?

Plötzlich kam dem Uchiha eine Idee. Im Grunde war es sehr einfach, das hätte ihm auch früher einfallen können…jetzt musste er bloß beten, dass Kisame tatsächlich in seine Falle hineintappte. Falls nicht, gab es noch eine andere Möglichkeit…
 

„Naruto! Pass auf, hinter dir!“

Überrascht drehte der Angesprochene sich herum und konnte noch im letzten Augenblick seiner heranstürmenden Gegnerin ausweichen. Diese verlor kurz den Halt, sodass sie taumelnd zu Boden stürzte. Naruto nutzte seine Chance natürlich sofort aus. Er formte schnell ein Fingerzeichen, worauf mehrere Schattendoppelgänger neben ihm standen.

Zwei der Kagebunshin rannten auf die blauhaarige Frau zu, die sich gerade erst aufgerappelt hatte, lösten sich durch einen gezielten Schlag aber sogleich in Luft auf. Die nächsten paar kamen von hinten, ereilten allerdings dasselbe Schicksal, wie ihre Vorgänger.

So ging es einige Sekunden lang weiter, bis Naruto mithilfe des übrig gebliebenen Doppelgängers sein Chakra in der Handfläche konzentrierte, Rasengan schrie, und auf seine Gegnerin zustürmte. Verwundert, dass er so offensiv angriff, schien sie sich erstmal gar nicht zu rühren. Erst, als Naruto bereits zum Sprung angesetzt hatte, griff sie in ihre Kunaitasche.

Der blonde Ninja stieß sich ab und streckte seine Hand mit dem Rasengan nach vorne.

Es hatte geklappt! Es hatte wirklich funktioniert! Er, Naruto Uzumaki, hatte gerade alleine ein Akatsukimitglied erledigt!

Stolz zog er seinen Arm aus dem Brustkorb der Blauhaarigen heraus. Ein glatter Durchschuss, sowas würde niemand überleben!

„Sakura-chan, Sakura-chan! Ich hab’s geschafft, echt jetzt!“ Triumphierend grinste er die Rosahaarige an. Doch plötzlich durchfuhr ihn ein starker Schmerz, und als er die Ursache des Schmerzes entdeckte, entgleisten schlagartig seine fröhlichen Gesichtszüge. Ein tiefer Schnitt klaffte in seiner linken Seite, der sich langsam blau färbte…
 

Sasuke saß gelangweilt auf einem Baum und sah Kisames Mizubunshin beim Kämpfen zu. Sein Plan war eigentlich recht simpel: Ein Genjutsu anwenden, sich irgendwo verstecken und warten, bis sein echter Gegner zum Vorschein kam. Durch das Genjutsu sah es nämlich so aus, als ob Kisames Doppelgänger weiterhin gegen ihn kämpfen würde, aber das war nur der erste Schritt. Um einen Akatsuki zu täuschen, vor allem einen, der jahrelang mit Sharingan und Genjutsus zusammengearbeitet hatte, bedurfte es schon etwas mehr. Deshalb hatte Sasuke auch alles genau bedacht, man musste die Kehrseite der Kehrseite lesen, wie das alte Ninjasprichwort so schön sagte. Doch momentan konnte er bloß abwarten.

Nach einer Weile passierte endlich das, worauf der Schwarzhaarige die ganze Zeit gewartet hatte. Der „gefälschte“ Sasuke war dem Wasserdoppelgänger gefährlich nahe gekommen und mitten in seinem Angriff durchteilte das Samehada sein Chakra. Danach verlief alles relativ schnell; er bekam noch einige Schläge und Schwerthiebe ab, bevor er regungslos am Boden liegen blieb.

Auf einmal sprang Kisame von einem anderen Baum herunter, um das Geschehene zu betrachten. Ein siegessicheres Grinsen breitete sich auf dessen Zügen aus. Scheinbar glaubte er gerade tatsächlich, Sasuke getötet zu haben. Wie naiv er war…

Doch plötzlich wurde es dunkel um Kisame herum, endlose Finsternis hüllte ihn ein und sein Grinsen erstarb schlagartig. Zwei stechende Sharingan blitzten hinter ihm auf; obwohl er das blutrote Augenpaar nicht sehen konnte, fühlte er jedoch die alles durchdringenden Blicke in seinem Nacken. Und im nächsten Moment spürte er auch schon, wie sich eine Hand tief in sein Fleisch hineinbohrte.
 

Die Schnittwunde verfärbte sich immer stärker und Naruto stellte erschrocken fest, dass er sich nur noch schwer bewegen konnte. Irgendwie musste sie ihn mit ihren Waffen getroffen haben, als er sein Rasengan angewandt hatte. Nun war er genauso vergiftet, wie Sakura. Aber im Grunde war das ja gar nicht mal so schlimm, der Kampf war ohnehin vorüber. Tot war diese Frau zwar noch nicht, aber sie würde es sehr bald sein.

Neugierig schielte der Blonde zu seiner Gegnerin hinüber. Was?! Sie war wieder auf den Beinen?! Wie…wie war das möglich? Und was konnte er jetzt machen, wo er doch vergiftet war? Argh!

Erst, nachdem er sie einige Male gemustert hatte, bemerkte er das grünliche Chakra um ihre Hand herum. Sie war ein Medic-nin! Deswegen war sie nicht tot, sie hatte die Wunde längst geheilt! Aber…was sollte er bloß tun? Seine Muskeln waren gelähmt, Sakura und Sasuke konnten ihm nicht helfen. Kurz, er hatte keine Chance.

„Hattest du wirklich geglaubt, mich mit einem einfachen Rasengan zu besiegen? Das ist so erbärmlich! Und deine Deckung hast du beim Angriff auch fallen gelassen! Vom Jinchuuriki des Neunschwänzigen habe ich, um ehrlich zu sein, mehr erwartet.“

Arrogant blickte die Blauhaarige, mit gänzlich verheilten Wunden, auf Naruto herab. Von Schmerzen durchzuckt, kniete er nun am Boden.

Sollte sein Leben schon so früh zu Ende sein? Würde er seinen Traum, Hokage zu werden, niemals verwirklichen können? Wieso gerade jetzt, wieso gerade er?

Auf einmal spürte der Blonde eine unbeschreiblich große Kraft in sich aufsteigen, zusammen mit riesiger Wut. Es war noch nicht beendet.
 

Kisame schrie laut auf, gefolgt von warmen Blut, dass aus seinem Mund herausfloss. Er blickte an seinem Körper hinunter, bis er schließlich an einer mit blauem Chakra umgebener Hand, die blutig aus seinem Oberkörper herausragte, hängen blieb. Was?! Sasuke hatte ihn mit einem Genjutsu hereingelegt?! Dann hatte sein Mizubunshin gar nicht den Echten getötet, sondern nur eine Illusion! Aber wie hatte er das angestellt? So ein Genjutsu hatte er noch nie gesehen! Er hatte immer geglaubt es müsste Augenkontakt bestehen, so wie bei Itachi. Oder man deutete mit dem Finger auf jemanden, aber diese spezielle Fähigkeit hatte nur sein ehemaliger Teamkollege gehabt…. Welche außergewöhnlichen Jutsus besaß dieser junge Uchiha noch, von denen er nichts wusste? Kein Wunder, dass er Itachi getötet hatte…

Doch plötzlich verflüssigte sich der verletzte Kisame, sodass nun bloß eine kleine Wasserpfütze am Boden lag. Überrascht schaute Sasuke sich um. Ein Wasserdoppelgänger! Kisame hatte wohl so etwas Ähnliches schon erwartet und deshalb vorgesorgt! Aber…wo war er jetzt? Immer hektischer ließ der Schwarzhaarige seinen Blick umherschweifen. Er war vollkommen ungeschützt, ein plötzlicher Angriff seitens Kisame wäre für ihn fatal. Und dieser Schwäche war sich sein Gegner wahrscheinlich bestens bewusst…

Weiter mit dem Denken kam Sasuke allerdings nicht, denn er bemerkte im letzten Augenblick die Anwesenheit Kisames, sodass er sich umdrehen konnte und ein letztes Mal in das blaue, triumphierend grinsende Gesicht blickte, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.
 

Immer mehr rotes Chakra stieg um Naruto herum auf, der sich langsam und wackelig aufrichtete. Auch, wenn er die Kraft des Neunschwänzigen nutzen musste, es war ihm deutlich lieber, als zu sterben. Anders konnte er seine Gegnerin nicht besiegen. Deshalb ließ er auch wohlwollend zu, wie die übermenschliche Kraft des Kyuubi allmählich von seinem Körper besitz nahm. Doch je mehr Macht ihn durchströmte, desto weniger konnte er von seiner Umwelt wahrnehmen. Es wurde immer dunkler vor seinen Augen, bald würde ihn die Finsternis völlig eingehüllt haben. Dies war der Preis für seine enorme Kraft.

Inmitten all der Schwärze drangen jedoch einige erstickter Schreie zu ihm durch. Es waren die verzweifelten Rufe Sakuras. Ihre Bitten, damit aufzuhören und wieder zur Besinnung zu kommen, lösten irgendetwas in ihm aus, denn verwundert bemerkte er, wie sich die Dunkelheit um ihn herum langsam lichtete. Schon bald erkannte er, noch etwas verschwommen, die Gestalt seiner Gegnerin. Sie krümmte sich, von Schmerzen geplagt, am Boden; blutige Wunden und tiefe Kratzer erstreckten sich überall auf ihrem Körper. Ein Stück weiter hinten kniete Sakura, die Besorgnis stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Sa…Sakura…was ist passiert?“, fragte Naruto ein wenig ratlos. Doch sein Blick wurde noch perplexer, als dem Mädchen Tränen in den Augen standen.

„Naruto! Du bist wieder zu dir gekommen! Wa…warum hast du diese Kraft zugelassen? Yamato wollte doch nicht, dass du sie verwendest! Stell dir vor, was passiert wäre, wenn du die Kontrolle ganz verloren hättest! Bitte…lass es sein…“

Schuldbewusst blickte der Blonde zu Boden. Er wusste ganz genau, was hätte passieren können. Er hätte wieder Sakura verletzen können, so wie das letzte Mal. Und das wollte er auf keinen Fall.

Erneut durchzuckte Naruto ein leichter Schmerz. Da die unglaubliche Heilkraft des Kyuubi nun nicht mehr wirkte, waren wahrscheinlich auch die Muskellähmungen zurückgekehrt. Und somit stand er wieder am Anfang. Zwar konnte seine Gegnerin nicht alle ihre Wunden heilen, dafür waren es nämlich einfach zu viele, doch sie würde genügend Kraft aufbringen können, um ihn zu töten. Oder, um ihn mitzunehmen, denn sie wollte ja schließlich den Bjiou.

Sofort tauchte die Blauhaarige vor ihm auf, mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen. Sie zückte rasch ein Kunai, vermutlich, damit sie ihn mit dem Gift betäuben konnte.

Traurig schloss Naruto bei dem Anblick der lilafarbenen Flüssigkeit die Augen. Es war vorbei.
 

Schallendes Gelächter ertönte. Der diesmal echte Kisame thronte erhaben über der Leiche Sasukes. Endlich hatte er es geschafft, mit einer doppelten Falle hatte der Uchiha scheinbar nicht gerechnet! Da mochten seine Fähigkeiten noch so überwältigend sein, ihn, Kisame, konnte er niemals bezwingen. Nochmals lachte er sein kaltes, gellendes Lachen.

Doch urplötzlich froren seine Gesichtszüge ein. Erneut breitete wurde es schwarz um ihn herum, mit zwei leuchtend roten Sharingan im Hintergrund. Es war ein doppeltes Genjutsu gewesen, Sasuke hatte sehr wohl damit gerechnet und alles vorausgeplant. Wie zu erwarten, von Itachis jüngerem Bruder.

Grinsend tauchte Sasuke hinter Kisame auf. Er zückte rasch sein Katana und stach blitzartig zu. Mitten ins Herz. Es war kein Mizubunshin. Kisame hatte keine Chance, er würde sterben.

Ruckartig zog Sasuke sein Schwert heraus, bevor er seinem Gegner einen letzten, festen Tritt versetzte, sodass dieser auf die Knie fiel.

„Hattest du wirklich geglaubt, einen Uchiha töten zu können? Du bist einfach nur erbärmlich! Als Teampartner von Itachi solltest du doch die Regeln, wie man Sharingan bekämpft, kennen. Und da heißt es, wenn du alleine bist, kannst du bloß flüchten. Außer du bist selber ein Uchiha. Aber das trifft auf dich ja eher weniger zu.“

Es herrschte tiefe Stille. Sasuke bekam keine Antwort, er würde niemals eine bekommen. Kisame war tot.
 

Mit zusammengekniffenen Augen saß Naruto am Boden. Er erwartete jede Sekunde, dass das Kunai über seinem Kopf auf ihn hinunterschnellte, doch da war nichts.

Plötzlich hörte er einen Schrei, dicht gefolgt von einem Aufprall. Unsicher hob er die Lider und blinzelte ein paar Mal. Vor ihm stand Sakura, leise keuchend. Seine Gegnerin lag ein Stück weiter weg auf der Erde, sie versuchte gerade aufzustehen, wirkte allerdings recht wackelig auf den Beinen.

Perplex sah Naruto von der einen zur anderen. „Was ist los? Sakura-chan, du konntest dich doch nicht mehr bewegen! Wieso-? Hä, ich verstehe gar nichts mehr!“

Sanft lächelte die Rosahaarige ihn an, dann zog sie ein kleines Fläschchen mit einer Art Nadel aus ihrer Tasche und stach ihm damit ins Bein.

„Das ist ein Gegengift. Gleich solltest du dich wieder normal bewegen können“, erklärte sie ihm freudig.

„Was? Warum hast du es nicht schon früher eingesetzt?“

„Naja, ich wollte auf die richtige Gelegenheit warten. Und die hat sich jetzt ergeben. Hast du eigentlich bemerkt, dass sie viele ihrer Verletzungen nicht heilen konnte? Das heißt wohl, sie hat nur noch wenig Chakra. Wenn wir zusammen angreifen, kann es klappen. Aber du musst auf lebenswichtige Stellen zielen, die kann sie nämlich nicht vollständig heilen.“

Der Blonde nickte bloß knapp. Er war noch immer damit beschäftigt, überhaupt zu realisieren, was eben passiert war. Es ging ihm einfach zu schnell, da kam sein Verstand nicht mehr mit.

Auf einmal hörte er, wie jemand neben ihm landete. Erschrocken drehte er sich herum…und blickte genau in ein schwarzes Augenpaar, das ihn arrogant musterte.

„Was machst du da am Boden, Baka? Ich dachte eigentlich, ihr wärt fertig mit eurem Gegner. Aber sie scheint ja noch zu leben…“

„Sasuke! Warum bist du hier? Wir kommen auch wunderbar ohne dich klar! Nur, weil du Kisame schon getötet hast, musst du dich nicht so aufspielen! Außerdem haben wir’s bald geschafft, oder Sakura-chan!?“

Diese strahlte ihn jedoch bloß an. Und freute sich leise, dass Sasuke unverletzt geblieben war.

„Ts. Ich werde das übernehmen. Sonst dauert es viel zu lange. Ihr beide seht ohnehin schon ziemlich fertig aus.“

Inzwischen stand die blauhaarige Frau auch wieder auf den Beinen, hatte allerdings große Mühe, nicht einzuknicken. Nachdem Sasuke aufgetaucht war, hatte sie sofort erkannt, dass es keine Chance für sie gab. Drei gegen sie waren zu viel, vor allem in ihrem momentanen Zustand. Zudem hatte sie fast kein Chakra mehr, was die ganze Sache ebenfalles erschwerte. Und sterben wollte sie nicht. Daher kam nur eine Möglichkeit für sie in Sicht: Fliehen.

Den Augenblick, in dem ihre Gegner abgelenkt waren, nutzte sie und wandte ein Raum-Zeit-Jutsu an. Danach war sie verschwunden.

„Hä…wo ist dieses Akatsukimitglied hin?“ Naruto blickte sich ratlos um.

„Argh! Sie ist natürlich abgehauen, du Vollidiot! Wahrscheinlich hat sie eingesehen, dass sie keine Chance gegen mich hat. Na toll, nur wegen dir, Naruto! Hättest du sie schon vorher getötet, wäre das nicht passiert! Jetzt ist unsere Mission fehlgeschlagen! Super gemacht…“

„Hey, was kann ich dafür? Du hättest sie ja eben angreifen können!“ Der Blonde schob beleidigt seine Unterlippe vor und fing an zu schmollen.

„Ähm…wie wäre es, wenn ihr euren Streit auf später verlegt? Ich würde nämlich gerne gehen. Einholen können wir sie eh nicht mehr“, versuchte Sakura die beiden etwas zu beschwichtigen. Sasuke ließ daraufhin nur ein gewohntes „ts“ vernehmen, stimmte aber zu. Und Naruto freute sich, bald wieder seine geliebten Ramen zu essen.

So machten sich die Drei auf den Rückweg, diesmal ohne Verirrungen, und spazierten nach einigen Stunden Fußmarsch durch die riesige Pforte Konohas.

Es war bereits stockdunkel, deshalb verabschiedeten sie sich schnell, dann lief jeder des Teams seinen eigenen Weg nach Hause, wo sie auch, sehr erschöpft von den Kämpfen, sofort ins Bett gingen.

Selbst Sasuke hatte diese Nacht keine Probleme mit dem Einschlafen. Er musste weder an Itachi, noch an sein eigenes, düsteres Schicksal denken. Doch wenn er gewusst hätte, was ihm diese Nacht widerfahren würde, hätte er lieber auf den Schlaf verzichtet…
 


 

muhahahahaha xD an der stelle aufzuhören is fies... egal. also, wie ich schon gesagt habe, ich kann nicht gut kämpfe beschreiben -.- und das mit konan... zu der zeit, als ich das kapi geschrieben hab, war ihr name + fähigkeiten noch unbekannt, deshalb ist das alles ein bissl falsch ^^"

Blutrausch

„Mich zu töten, war ein Fehler, kleiner Bruder! Jetzt wirst du die Folgen auf ewig tragen müssen.“ Kaltblütiges Gelächter erschallte und umringte ihn. Er fiel tief, in die düstersten Abgründe seiner Seele, wo die Finsternis seinen schwachen Willen übermannte. Immer noch hörte er die Stimme seines toten Bruders, konnte in all der Dunkelheit aber niemanden erkennen. Hilflos lag er da, wartend auf sein Ende, während ihm nur ein Gedanke ununterbrochen durch den Kopf lief. „Diese Leere zehrt von meinem Leben. Sie wird mich bald umbringen.“
 

„Aaaah!“ Schreiend und keuchend erwachte Sasuke von seinem Alptraum. Blanke Furcht stand ihm ins Gesicht geschrieben, jeder Muskel seines Körpers hatte sich verkrampft. Unfähig, den Schrecken zu verdrängen, starrte er geistesabwesend an die Decke.

In letzter Zeit träumte er öfters solche furchtbaren Dinge, das letzte Mal, als er nach Konoha zurückgekehrt war. Und mit großem Entsetzen konnte er sich auch noch daran erinnern, was er an diesem Tag getan hatte…er tat dies immer, wenn er von seinem Bruder oder der schrecklichen Leere in ihm träumte, jedes Mal derselbe Auslöser, jedes Mal derselbe krankhafte Wahn. Nein, er wollte das nicht, es war zu grausam, er hatte es nie gewollt. Doch entgegensetzten konnte er dem nichts, es geschah ohne seine Kontrolle darüber. Bald würde es wieder soweit sein, das wusste er und nun galt seine größte Angst dem, was gleich passieren würde.

Bedächtig, aber dennoch angestrengt, lauschte der Uchiha in sich hinein. Traurig erwartete er das Unvermeidliche, diese Wehrlosigkeit machte ihn fertig. Aber das Schlimmste bestand darin, dass er selbst derjenige war, gegen den er keine Macht besaß. Vielleicht könnte er doch etwas ausrichten, allerdings wollte er das nicht so recht. Wieso, wusste der Schwarzhaarige selber nicht zu erklären, dies gehörte zu den Emotionen, Taten und Sehnsüchten, über die er schon lange keine Kontrolle mehr besaß. Nochmals blickte er tief in sein Inneres, da entdeckte er, wonach er suchte. Sein Herz hämmerte fest gegen den Brustkorb, was sich anhörte, wie Verderben bringende Trommelschläge, die laut von Tod und Untergang kündeten. Langsam spürte er ein unüberwindliches Verlangen in ihm aufkommen, es entkroch den finstersten Tiefen seiner Seele, stieg kontinuierlich empor, bis es an seinem direkten Bewusstsein angelangt war, ein Verlangen nach Blut.

Vom einen auf den anderen Moment verlor Sasuke jeglichen Einfluss auf sein Handeln, ihm war egal, was er tat, ihm war egal, wieviele Leben er damit zerstören würde, ihm war egal, welche Folgen dies hätte und ihm war egal, ob er sich danach selbst hassen würde. In diesem Augenblick wusste er nur eine Sache ganz genau: Er wollte Blut sehen. Blut, das durch seine Hände vergossen wurde und bloß zu seinem eigenen egoistischen Vergnügen floss. Menschen würden heute Nacht sterben, viele unschuldige Menschen. Doch dies kümmerte ihn nicht, es zählte nur seine Befriedigung, das Erfüllen seines Verlangens.

Rasch zog er sich an, nahm sein Katana und ging hinaus in die unendliche Schwärze der Nacht. Beinahe geräuschlos schlich der junge Mann zwischen den dunklen Gassen Konohas umher, alle Lichter waren ausgeschaltet, das ganze Dorf schlief. Wo sollte er diesmal sein heißersehntes Massaker anrichten? Gab es vielleicht irgendjemanden hier, an dem er Vergeltung ausüben wollte, damit sein Genuss noch größer wurde? Grundlos töten war notfalls zwar auch okay, aber wenn man die Person gut kannte oder sogar eine Rechnung mit ihr offen stand, sei es wegen der belanglosesten Meinungsverschiedenheit, steigerte sich der Spaß ins Unermessliche. Leider lebten die meisten davon schon nicht mehr, schließlich war es nicht sein erster Anfall, falls man es so nennen durfte.

Da entdeckte der Schwarzhaarige ein ihm bekanntes Haus. Dort wohnte doch der Akademielehrer, den er so hasste, weil dieser ihn immer und überall bloßgestellt hatte, obwohl da eigentlich nie viel zum Bloßstellen gewesen war. Amüsiert lächelte er. Oh ja, bald würde dieser Mann für all seine Ungerechtigkeiten büßen, sehr sogar. Und nicht nur er, sondern seine Familie gleich mit dazu. Sasuke bebte bereits vor Erregung, wenn er daran dachte, was diesen unahnenden Menschen in einigen Minuten für fürchterliche Dinge passieren würden.
 

Prüfend lief er um das Haus herum, auf der Suche nach Einstiegsmöglichkeiten. Zum Glück stand im ersten Stock ein Fenster offen, durch das er mühelos hineinkletterte.

Nun stand der unentwegt grinsende Uchiha in einem fremden Schlafzimmer, einem Kinderzimmer. Ständig darauf bedacht, kein Geräusch zu erzeugen, schritt er zum Bett, in dem ein kleines Mädchen friedlich schlief. Sie war ungefähr vier, zu jung und unbedeutsam in seinen Augen, um sich Mühe mit ihrem Tod zu machen. Eine Weile lang beobachtete er das unschuldige Geschöpf, es war fast schon schade, dass ihr Leben so schnell enden würde. Doch im Grunde erwies er ihr damit einen Dienst, so musste sie nicht dieselben Qualen einer toten Familie durchleben, wie er. Rasch zog der Schwarzhaarige sein Katana, die dünne und trotzdem scharfe Klinge glänzte gefährlich im einfallenden Mondlicht. Präzise zielte er auf ihr Herz, dann stach er zu. Blut spritzte über die Wand und den Fußboden, sein weißes Hemd verfärbte sich tiefrot. Das Mädchen war inzwischen aufgewacht und blickte entsetzt ihren Mörder an. Bevor sie realisiert hatte, was überhaupt passiert war, presste Sasuke auch schon seine Hand auf ihren Mund. Panisch versuchte die Kleine zu schreien oder sich zu befreien, was ihr jedoch bloß ein widerlich belustigtes Lachen einbrachte. Bald hatte sie es endgültig aufgegeben, kraftlos lag das Kind im Bett. Ihre Augen verloren allmählich an Glanz, müde senkten sich die Lider. Aus der dünnen Stichwunde floss immer noch literweise Blut, sie hatte zwar nur wenige Zentimeter Durchmesser, aber dafür war der Oberkörper mitsamt Decke und Matratze glatt durchbohrt.

Unbefriedigt blickte der junge Mann sie an, steckte dann das blutbeflecktes Schwert wieder zurück in seinen Gürtel und ließ von der Toten ab. Das gewünschte Vergnügen hatte er noch nicht bekommen, doch es waren ja noch andere Opfer da.

Als nächstes betrat er ebenfalls ein Kinderzimmer. Aufmerksam sah er sich darin um, bis sein Blick auf das fiel, was er gesucht hatte. Ebenso friedlich, wie seine Schwester, schlummerte in diesem Bett ein etwas älterer Junge, er musste so um die zwölf Jahre alt sein, denn auf seinem Nachttisch lag ein Stirnband mit dem typischen Blattsymbol. Was dieses nervige Ding sollte, hatte er noch nie verstanden. Seit über zwei Jahren trug er nun schon keines mehr, es war in dem Kampf gegen Naruto beschädigt worden und kennzeichnete ihn deshalb ausdrücklich als Nuke-nin, wenn er es trug. Aber selbst als es noch heil war, hatte er es lieber abgesetzt.

Nachdenklich starrte der Schwarzhaarige aus dem Fenster. Am Horizont erblickte er bereits sanfte Rosatöne, die auf eine baldige Dämmerung hinwiesen. Er musste sich beeilen, falls er seinen Spaß und einen möglichst unentdeckten Rückweg haben wollte. Ohne viel nachzudenken entschied er sich deswegen für eine sehr brutale, aber auch schnelle Variante, diesen Jungen umzubringen. Langsam erhob er das Katana, sodass es bedrohlich über dem Schlafenden schwebte, peilte sorgfältig sein Ziel an und ließ es hinunterschnellen.

Ein Kopf rollte und fiel direkt vor die Füße des blutbesudelten Uchihas. Aus dem abgetrennten Hals sprudelte der dickflüssige Lebenssaft nur so heraus, färbte das Laken in sekundenschnelle tiefrot. Blut, wo man nur hinsah: der Bettbezug war bereits so sehr durchgeweicht, dass es auf den Boden tropfte, wo sich eine kleine Pfütze gebildet hatte; Sasuke stand in einer riesigen Lache des Blutes, dass immer noch aus dem abgetrennten Kopf floss und auch seine Kleidung war von oben bis unten damit durchtränkt, die Hände, das Katana und selbst sein Gesicht waren blutverschmiert. Angewidert sah er auf das veranstaltete Massaker hinab, doch auch ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Von diesem Opfer hatte er zwar letztendlich nicht viel gehabt, aber den Eltern des Jungen würde er beim Leiden zuschauen, durch dieses zeitsparenden Tötungsverfahren hatte er jetzt nämlich jede Menge Zeit gewonnen. Bevor der junge Mann den Raum verließ, trat er noch lachend den herumliegenden Kopf beiseite, als Zeichen der Entwürdigung.

Am Ende des finsteren Flurs befand sich eine einzelne Tür, wahrscheinlich die des Eltern-Schlafzimmers. Leise schlich Sasuke den Gang entlang, bis er schließlich innehielt, seine zitternde Hand umschloss bedächtig den Türgriff. Zur Beruhigung atmete er noch einige Male tief ein, bevor er den Griff sachte herunterdrückte. Während dem Öffnen knarrte die Tür zwar ein wenig, aber das tief schlafende Ehepaar vor ihm bemerkte von seiner Ankunft nichts. Dieser Anblick sorgloser, unwissender Menschen entlockte ihm erneut ein boshaftes Grinsen. Sie hatten keine Ahnung, welch schreckliche Dinge ihnen in einigen Minuten widerfahren würden. Tonlos begab sich der Schwarzhaarige zum Bett, auf die Seite der Frau. Das einzige Geräusch, was man dabei vernehmen konnte, war der gleichmäßig ruhige Atem der Schlafenden und sein eigener, jedoch eher hektisch. Ja, diese beiden unschuldigen Leute würden gleich leiden müssen, endlose Qualen durchstehen oder währenddessen zugrunde gehen. Auf jeden Fall käme sein eigener rücksichtsloser Spaß nicht zu kurz, im Gegensatz zu den letzten zwei Opfern. Lange noch sah er der friedlich daliegenden Frau beim Schlafen zu, bebend vor Erwartung. Er drohte fast zu zerplatzen, ähnlich einem bis zum Reißen gespannten Bogen, der nur darauf wartete, all seine aufgestaute Energie mit einem Schlag freizusetzen, was für das Ziel meist tödliche Folgen hatte. Dann, als Sasuke die Anspannung nicht mehr aushielt, begann das entsetzliche Schauspiel. Zuerst schlug er die Frau bewusstlos, um sich ohne nervtötenden Ballast dem Mann widmen zu können. Der war durch das Geräusch des Schlages allerdings aufgewacht und sprang kampfbereit auf.

„W-wer bist du? Was machst du in meinem Haus?“, rief er völlig perplex. Darauf antwortete sein Gegenüber bloß mit einem grässlich schallenden Lachen.

„Was hast du mit meiner Frau gemacht? …und wo sind meine Kinder?“ Panik kroch in ihm auf, Angst um sein eigenes Leben, aber auch um das seiner Familie.

„Oh ja, du hast wirklich zwei reizende Kinder! Ein süßes kleines Mädchen und ein Junge, hab ich Recht? Er wäre bestimmt mal ein starker Ninja geworden…schade, dass sein Leben schon so früh vorbei ist.“

Fassungslos starrte der Mann ins Leere, seine Kinder waren tot. Ihm wurde schlagartig speiübel, allein schon der widerliche Tonfall dieses Mörders ließ keinen Zweifel offen.

„Nein! Nein, das kann nicht wahr sein! Das ist nur eine Lüge!“, rief er verzweifelt, mehr zu sich selbst. Regungslos stand er da, dann hörte er langsame Schritte auf sich zukommen und hob erschrocken den Kopf. Inmitten von Dunkelheit umhüllt blitzten ihn zwei leuchtend rote Augen an.

„W-was? Du…du besitzt Sharingan…und dieses bösartige Chakra…I-itachi?!“ Sein Gegenüber kam immer näher heran, nun konnte er bereits sanfte Umrisse sehen. Amüsiert lachend schüttelte dieser den Kopf.

„Nein, mein Bruder ist schon eine Weile tot.“ Mit diesen Worten drehte er sich so, dass sein Gesicht nun genau vom Mond angestrahlt wurde. Sofort erkannte der Mann, wen er da vor sich hatte. Doch irgendetwas war an seinem ehemaligen Akademieschüler verändert…

vielleicht der mordlustige Blick, mit dem er ihn jetzt anstarrte?

„Das…das ist nicht möglich! Sa-sasuke! Wieso bist du hier? Und was willst du von mir?“

Inzwischen trennte die beiden nur noch ein Meter, diese Nähe zu einem Mörder, dem Mörder seiner Kinder, war furchterregend. Zitternd trat er einige Schritte zurück, bis er an eine Wand stieß. Es gab kein Entkommen, er konnte hier nicht weg. Und Sasuke kam immer näher.

„Du erinnerst dich also an mich, huh? Wie schön…dich habe ich nämlich auch nicht vergessen. Deswegen dachte ich mir, ein kleiner Besuch meinerseits würde dich bestimmt freuen…“ Grausam belustigt lächelte er und ging langsam, Schritt für Schritt, auf sein vor Angst wimmerndes Opfer zu. Dieser suchte panisch nach Fluchtmöglichkeiten, fand jedoch keine. Dem Ende gewiss kauerte er sich zitternd auf den Boden und beobachtete, wie sich der Abstand bedrohlich verkürzte, es fehlten bloß wenige Zentimeter. Plötzlich fasste Sasuke an seinen Rücken und zog in einer fließenden Bewegung sein Katana hervor. Blut klebte an der dünnen Klinge, das Blut unschuldiger Kinder. Bei dem entsetzlichen Anblick des langen Schwertes, von dem in regelmäßigen Abständen die rote Flüssigkeit tropfte, kniff der hilflose Mann die Augen zusammen, er wusste, was ihn gleich erwarten würde.

Zuerst hörte er das Geräusch der hinuntersausenden Klinge, dann spürte er einen unbeschreiblichen Schmerz. Die Qualen waren so groß, er konnte nicht einmal schreien, selbst atmen schien unmöglich. Nach etlichen Minuten unerträglichen Leidens traute er sich, die Augen zu öffnen. Das erste, was der gefolterte Mann erblickte, war Blut. Schrecklich viel Blut, das aus seinen durchteilten Beinen floss. Obwohl er schon lange im Ninjageschäft war, hatte er noch nie etwas vergleichbar Grausames und Abstoßendes gesehen. Welcher Mensch konnte so kaltblütig sein, ohne richtigen Grund jemand anderen auf solch abscheuliche Weise umzubringen? Vor ihm befand sich kein ehrwürdiger Ninja dieses Dorfes mehr, das da war eine blutgierige Bestie.

„So…jetzt kann ich wenigstens sicher gehen, dass du nicht versuchst zu entkommen, während ich deine Frau töte. Bleib einfach ruhig sitzen und genieße das Schauspiel.“ Mit diesen Worten wand sich Sasuke der Frau zu, die immer noch bewusstlos auf dem Bett lag. Grob packte er sie an den Haaren und hielt sie hoch, wodurch sie schlagartig aufwachte. Ihr Mann sah mit schreckgeweiteten Augen zu, wie der Uchiha sein Katana dreimal in den Oberkörper der Frau rammte, bevor er vor Verzweiflung durchdrehte.

„NEEEIIIIIN!“ Sasuke sah mit wachsendem Vergnügen zu, wie er aus vollem Leibe brüllend und heulend am Boden lag und sich gar nicht mehr einkriegte, die Hand nach seiner ebenfalls schreienden Frau ausstreckend. „NEEEIIN, NEIN, NEEIIIIN! DU MONSTER, ABSCHEULICHE BESTIE!!!“

Laut lachte der junge Mann, das war genau, was er wollte. Verzweifelte Menschen, zusehen, wie sie litten. Die erhoffte Erregung überkam ihn bereits, grenzenlose Lust durchströmte seinen zitternden Körper. Es machte so großen Spaß zu töten, wieso sollte er es dann nicht öfter tun? Jaaa, den Geruch frischen Blutes einatmen, sein Schwert in menschliches Fleisch hineinstoßen, voller Verachtung die Sterbenden auslachen, in die immer trüber werdenden Augen hineinblicken…für dieses wunderschöne Gefühl würde er alles tun, absolut alles. Nun war es aber an der Zeit, zum Ende zu schreiten, denn gleich würde die Sonne aufgehen. Doch schon bald würde er das blutige Spiel wiederholen.

Kurz blickte er auf den Mann, dieser war scheinbar bereits vor Verzweiflung und dem hohen Blutverlust gestorben, also blieb nur die Frau. Er hielt sie noch immer an den blutverschmierten Haaren in die Höhe, sie hatte allerdings aufgehört zu schreien und sich zu wehren, wahrscheinlich reichte dafür ihre Kraft einfach nicht mehr aus. Von den drei Stichwunden herunter tropfte es auf seine Füße, die auch schon von den vorigen Morden tiefrot waren, so wie seine ganze Kleidung, die Hände und das blutverschmierte Gesicht. Mit großer Sicherheit würde er entdeckt werden, wenn er sich jetzt nicht beeilte.

„Hm…scheint, als wäre dein Mann tot…er hält ja gar nichts aus, der Versager! Ich dachte wirklich, mit ihm könnte man mehr Spaß haben…naja, dann muss ich mich eben mit dir begnügen! Keine Angst, du wirst ihm bald Gesellschaft leisten…und deinen Kindern, natürlich.“

Ihre müden Augen nahmen ein letztes Mal den panisch-entsetzten Ausdruck an, den er so sehr liebte.

„WAS??!! MEINE KINDER?? DU, DU MONSTER HAST MIR MEINE KINDER GENOMMEN???!!!“, kreischte sie völlig außer sich und trat, schlug und biss wild herum, dem Wahnsinn nahe. „MEINE KINDER, DU HAST MEINE ARMEN, KLEINEN KINDER GETÖTET!“ Alles, was sie konnte, war schreien, sie schrie und schrie und hörte gar nicht mehr auf.

Sasuke, dem ihr Gebrüll allmählich zu viel wurde, schleuderte die heulende Frau gegen die Wand, wo sie stumm liegen blieb. Widerlich grinsend setzte er sich neben sie, um ihr beim Todeskampf zuzusehen. Die Kraft hatte sie nun endgültig verlassen, sie lag bloß regungslos da und winselte. Selbst der Hass war aus ihren Augen verflogen, stattdessen wurden diese immer leerer. Dennoch schien sie einfach nicht sterben zu wollen, was in dem jungen Mann langsam die Ungeduld wachrüttelte. Er musste verschwinden, möglichst schnell.

Genervt richtete er sich vor der Sterbenden auf, trat noch einmal fest zu und stieg auf ihren leblosen Körper, den Raum verlassend.

Draußen sah er sich zuerst einmal um, die Dämmerung tauchte den Himmel bereits in ein rosafarbenes Licht, es war zwar noch dunkel und zu früh, als dass ihm Menschen über den Weg laufen würden, doch man konnte nie wissen.

Er wollte sich gerade umdrehen, da trat ihm ein Mann in den Weg.

„Hey, du! Was hast du in diesem Haus gemacht? Ich hab die Schreie genau gehört, du kommst hier nicht weg!“ Kampfbereit und völlig ausgerüstet baute der sich Ninja vor ihm auf. Aber Sasuke lächelte nur amüsiert. Das brachte den Mann zur Weißglut, er stürzte mit einem Kunai bewaffnet auf ihn zu und brach im nächsten Moment zusammen. Voller Schmerzen krümmte er sich am Boden, über ihm thronte gefährlich das Schwert, in welches er sozusagen hineingelaufen war. Ein weiterer Augenblick verging und er spürte nichts mehr.

Nun kamen zwei weitere Shinobi angerannt, doch sie teilten sogleich dasselbe Schicksal, wie der vorige. Danach herrschte Stille. Die drei Männer lagen zu Füßen Sasukes, tot. Er hatte immer noch sein Katana in der Hand, den Griff fest umschlossen. Kurz erschauderte er, dann schweifte sein Blick langsam hinunter. Entsetzt starrte der Schwarzhaarige auf das angerichtete Blutbad, er mittendrin. Ekel überkam ihn plötzlich, Ekel vor sich selbst. Was hatte er da nur angerichtet? Sein schreckliches Verlangen hatte wieder einmal Kontrolle über seinen Körper und Geist erhalten, so etwas durfte nicht mehr passieren! Zu verheerend waren die Folgen, seine eigenen Taten. Auf einmal wurde ihm speiübel, es roch überall nach Blut. Diesen Geruch fürchtete der Uchiha, er hatte ihn schon zu oft wahrgenommen, zu viele grausame Dinge waren ihm schon widerfahren. Doch diesmal ging der Geruch von ihm aus. Erst jetzt bemerkte er, wie durchtränkt seine Kleidung war, überall an seinem Körper klebte Blut, das Blut schuldloser Menschen. Panik überkam ihn, er musste hier weg. Wenn ihm noch jemand begegnete, würde er ihn auch umbringen müssen und das wollte er auf gar keinen Fall. Am liebsten würde er sich den Rest seines Lebens einschließen, doch das ging nicht. So würden diese Anfälle niemals aufhören. Aber das mussten sie und zwar bald. Bevor er Menschen etwas antat, die ihm wichtig waren.

Die Dämmerung war nun bereits fortgeschritten, es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Leute aufwachten. Und Sasuke stand noch immer in der riesigen Blutlache, verstört und unfähig, sich zu bewegen. Krampfhaft versuchte er, seinen Blick von dem schrecklichen Bild um ihn herum abzuwenden, endlich gelang es. Er setzte zögerlich einen Fuß nach vorn, dann noch einen. Bis er weg war von den Leichen. Jetzt fing er an, zu rennen, weg von seiner schrecklichen Tat, weg von ihm selbst. Weg von allem. So frei fühlte es sich an, einfach nur zu rennen, als könnte er wirklich dem bedrohlichen Schatten über ihm entkommen. Aber Schatten konnte man nicht entkommen, sie klebten an einem fest und holten ihn immer wieder ein. Solange man lebte.
 


 

Okay, noch etwas zu diesem kapi...es ist ein bissl anders als die anderen...sagen wir, es ist blutig xD ja, ich denke, das ist das richtige wort dafür. Ich hab echt kp, ob einigen das nicht zu hart ist oder so 0.o...ich finds auf jeden fall lustig! Nja, aber nicht alle können so gestört sein, wie ich (und das ist auch gut so!).

Böse Neuigkeiten

Ding Dong!

Das schrille Geräusch der Klingel ließ die bis eben noch fest schlafende Sakura Haruno aus ihren Träumen schrecken. Verschlafen blinzelte sie und streckte sich leicht, die Sonnenstrahlen schienen sanft in ihr Gesicht. Ein Blick aus dem Fenster genügte, um festzustellen, dass heute ein herrlicher Tag werden würde. Am strahlend blauen Himmel war nämlich keine einzige Wolke zu entdecken, stattdessen lachte die Sonne nur so auf die Erde herab. Glücklich blickte das Mädchen hinaus, es schien beinahe, als ob nichts Schlechtes in dieser Welt existierte, als ob alles genauso heiter und unbetrübt wäre, wie der klare Himmel. Aber das war es nicht. Sofort verschwand ihr fröhliches Lächeln und wurde gegen einen angsterfüllten Gesichtsausdruck eingetauscht, sie erinnerte sich mit großem Entsetzen an die schrecklichen Dinge, die sie nachts beobachtet hatte. Dinge, von denen sie lieber nichts gewusst hätte. Doch war es überhaupt wirklich geschehen? Vielleicht hatte sie bloß geträumt…hoffentlich…
 

Flashback

Ruckartig schlug Sakura ihre Augen auf, irgendetwas hatte sie aus dem Schlaf geholt. Ein beunruhigendes Gefühl entfaltete sich in ihr, was es genau war oder wieso, konnte sie nicht deuten. Mit dem Gedanken, sie würde sich das alles nur einbilden, versuchte die Rosahaarige wieder zu schlafen, was allerdings nicht so recht klappen wollte. Da fiel ihr auf, dass sie einen riesigen Durst hatte und beschloss deshalb, hinunter in die Küche zu gehen, um etwas zu trinken. Wahrscheinlich war das auch der Grund für ihr Erwachen. Leise schlich sie zur Tür, als sie jedoch am Fenster vorbeikam, hielt das Mädchen inne.

Am Horizont wanden sich bereits rosarote Bänder, die den dunklen Himmel in ein wunderschönes Licht tauchten, aber auf den Straßen war es noch ruhig. Bald würde die Sonne aufgehen und somit der Alltag jedes Konoha Bürgers beginnen. Eigentlich hatte Sakura nur vorgehabt, sich ein Glas Wasser zu holen und danach sofort wieder ins Bett zu gehen, doch nun kam sie nicht mehr von dem Anblick der anbrechenden Dämmerung los. Er war einfach zu schön. Verträumt wanderte ihr Blick durch die umliegenden Gassen, da stach ihr auf einmal etwas ins Auge. Dort hinten stand ein junger Mann, ungefähr in ihrem Alter! Merkwürdig war jedoch, dass um ihn herum Personen lagen. Vielleicht auch irgendwas anderes, man konnte im Halbdunkeln und auf diese Entfernung nur schwer erkennen, worum es sich handelte. Und dieser Junge…hielt er ein Schwert in der Hand? Schlagartig wurde der Kunoichi flau im Magen, als sie eins und eins zusammengezählt hatte. Ja, um ihn herum lagen Leute, tote Leute. Sie war gerade Zeugin eines Mordes geworden. Aber…wer in Konoha brachte ohne weiteres Menschen um, außerhalb der Missionen? Wer konnte so grausam sein?

Ihr hübsches Gesicht färbte sich mit einem mal kalkweiß. Die Antwort auf ihre Fragen kannte sie. Zu gut. Kurz überlegte die Rosahaarige, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gab, doch da war nichts. Es passte einfach alles zusammen: die Gestalt, das Katana, der Morddrang. Dort hinten stand Sasuke Uchiha, inmitten von Leichen. Sakura hatte plötzlich das Gefühl, sich übergeben zu müssen, so fürchterlich war diese Erkenntnis. Er hatte ihr zwar bereits davon erzählt, es mit eigenen Augen zu sehen, war allerdings viel entsetzlicher. Dass Sasuke, den sie bedingungslos liebte, zu solch widerlichen Taten fähig war…er hatte ihr doch versichert, es wäre nur eine Phase gewesen! Und nun stand sie hier, vor Schrecken zitternd, während er krankhaft lächelnd Leute abschlachtete. Einfach so, ohne richtigen Grund. Warum tat er das? Wie konnte er sich an toten Menschen erfreuen? Was war aus dem Sasuke von früher bloß für eine abscheuliche Kreatur geworden? Sie wusste es nicht. Momentan empfand das Mädchen nur unheimliche Angst. Angst vor Sasuke selbst und dass er sie entdecken könnte. Doch trotz der aufsteigenden Panik in ihr, war sie nicht fähig, den Blick von ihm loszureißen. Dafür war das Bild zu entsetzlich. Erst als er sich umdrehte und Sakura in seine blutroten, mordlustigen Sharingan sehen konnte, erwachte sie aus ihrem Schockzustand und ließ sich an der Wand hinuntergleiten, bis sie kauernd auf dem Boden saß.

Leise wimmerte die Kunoichi, bevor sogleich die ersten Tränen fielen. Sasuke war ein elender Lügner! Er hatte ihr fest versprochen, niemanden in Konoha anzurühren! Jetzt hatten sich ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Das Wort Sasukes, eines Mörders, war nichts wert, er hatte sie einfach angelogen. Wieso musste sie auch immer naiv an das Gute im Menschen glauben, obwohl dort schon lange nur noch Finsternis herrschte? Ständig hatte sie zuversichtlich gehofft, er würde es schaffen, den dunklen Abgrund in seinem Herzen zu überwinden. Aber scheinbar war die Dunkelheit darin bereits zu groß geworden, als dass er es alleine fertig brachte. Oder er hatte es nicht einmal versucht.

Einige Minuten lang dachte die Rosahaarige noch über Sasukes grauenvolle Veränderung nach, bevor sie sich endlich traute, aufzustehen und in die Küche zu laufen. Dort trank sie schnell etwas, um ihren Durst zu stillen, dann schlich sie wieder zurück in ihr Zimmer. Ehe die Kunoichi ins Bett stieg, blickte sie noch einmal flüchtig aus dem Fenster. Sasuke war weg! In der Straße, wo er vorher gestanden hatte, herrschte nun vollkommene Leere. Keine Menschenseele war mehr zu sehen. Vielleicht hatte sie sich das ganze ja nur eingebildet…dieser Gedanke beruhigte das Mädchen sogar so sehr, dass sie ohne weitere Probleme in einen tiefen Schlaf fiel.

Flashback Ende
 

Ein weiteres Klingeln ließ Sakura aus ihren Tagträumen hochfahren. Wer wollte sie denn so früh am Morgen sehen? Ihr tägliches Training begann doch erst um 9 Uhr, jetzt war es gerade mal 7! Leicht genervt trottete sie zunächst ins Bad, machte sich schnell zurecht und zog sich an, dann eilte sie zur Tür.

„Verdammt, ich komme ja schon!“, schrie das sonst eher ruhige Mädchen. Inzwischen war aus dem gelegentlichen Läuten nämlich ein Sturmklingeln geworden, wer sollte da auch früh am Morgen die Nerven behalten?

Kaum hatte sie die Tür geöffnet, sprang ihr auch schon ein unglaublich gut gelaunter Naruto entgegen. „Guten Morgen, Sakura-chan! Sorry, falls ich dich geweckt habe, aber ich soll von Kakashi sagen, dass heute Training ausfällt!“

Überrascht sah die Kunoichi auf. „Oh! Weißt du zufällig, warum?“

„Er meinte, da Sai sowieso noch im Krankenhaus liegt und wir erst von einer anstrengenden Mission zurückgekehrt sind, würde Training wenig Sinn machen…wenn du mich fragst, ist er bloß zu faul!“ Heftig zustimmendes Nicken kam seitens Sakura. „Achja, hast du schon das Neuste gehört? Heute Nacht wurde eine Familie und drei Shinobi getötet! Vorhin, als ich zu dir gelaufen bin, musste ich am Tatort vorbei. Die Polizei hat fast die ganze Straße abgeriegelt, sagen wollten sie mir aber nicht, was passiert ist…die drei Leichen auf der Straße waren ja schwer zu übersehen und dann hab ich noch einen Polizisten beobachtet, wie der ein kleines Mädchen aus dem angrenzenden Haus getragen hat. Das ist soooo schrecklich, ich meine, wer bringt unschuldige Kinder um? Bis jetzt weiß niemand, wer der Mörder ist…hast du vielleicht etwas gesehen oder gehört? Das ganze ist nur ein paar Häuser weiter passiert.“

Sofort wich Sakura wieder alle Farbe aus dem Gesicht und sie starrte wie benommen ins Leere. Dann war das also kein Traum gewesen, sondern brutale Wirklichkeit. Und Sasuke hatte, laut Naruto, sogar kleine Kinder ermordet. Warum tat er so grausame Dinge? Welchen Sinn hatte das? Außerdem…wenn er selbst vor Familien nicht zurückschreckte…würde er dann vielleicht sogar seine Freunde töten? Nein, das könnte er doch niemals übers Herz bringen! Skrupelloser Mörder hin oder her, ihr und Naruto würde er bestimmt nichts tun… oder? Zu ihrem Erschrecken war sie sich da selbst nicht mehr ganz sicher.

„Sakura-chan, was ist los?“ Rasch fuhr die Angesprochene hoch, sie hatte erneut ihr gesamtes Umfeld vergessen und sich ausschließlich ihren Gedanken gewidmet, das passierte in letzter Zeit öfter. „Das…ist furchtbar, nicht wahr? Ähm, ich hab dich vorhin gefragt, ob du was von dem Mord mitgekriegt hast…“

Kurz überlegte die Rosahaarige, sie wusste im Grunde sogar sehr genau, wer der Täter war und log eigentlich überhaupt nicht gerne, aber sie hatte auch ihr Wort gegeben, nichts von dem zu verraten, was Sasuke ihr anvertraut hatte und wollte es, im Gegensatz zu ihm, nicht brechen.

„Nein, ich habe nichts gemerkt“, log sie deshalb. Naruto nickte bloß verständnisvoll.

„Ja, es wär auch ein riesiger Zufall gewesen! Nun, was ich dich noch fragen wollte…ähm… kommst du bitte mit, Sasuke Bescheid sagen? Nachdem ich die Mission verpatzt hab, ist er sauer auf mich…bitte!“ Flehend blickte er das Mädchen an, bis sie schließlich einwilligte.

Einige Minuten später wurde ihr allerdings erst richtig bewusst, worauf sie sich da eingelassen hatte. Sie ging jetzt tatsächlich zu dem Jungen, den sie bei einem Mord entdeckt hatte und deswegen mehr alles andere fürchtete. Das einzige Positive war, dass er davon nichts wusste…hoffte sie zumindest.

Nach einem kurzen Fußmarsch standen die zwei endlich vor dem riesigen Anwesen, das immer wie ausgestorben wirkte…nun, war es ja auch. Von außen sah es zwar beeindruckend aus, aber es spiegelte ebenfalls nahezu perfekt den Charakter des Bewohners wieder. Kalt und unbehaglich.

Naruto nahm schließlich seinen gesamten Mut zusammen und klingelte. Daraufhin sprang er schnell zurück, neben Sakura, wobei er sie allerdings etwas vorschob. Keine zwei Augenblicke später wurde bereits die Tür aufgerissen und ein sichtlich genervter Sasuke stand dahinter. Scheinbar hatte er vor kurzem geduscht, denn die pechschwarzen Haare hingen ihm triefend ins Gesicht. Zudem trug er ein anderes Outfit, was Sakura auf die Tatsache zurückführte, dass sein altes wahrscheinlich voller Blut war.

„Was wollt ihr hier?“, fragte er in einem unwirschen Tonfall, der keine dämlichen Erklärungen duldete.

„…Haben wir dich bei irgendetwas gestört? Naja, das Training fällt jedenfalls heute aus, darum sind wir hier. Ach, und hast du schon die schrecklichen Neuigkeiten gehört?“

Schlagartig veränderte sich Sakuras Gesichtsausdruck, dieser Volltrottel wollte ihn doch nicht wirklich über einen Mord informieren, den er selbst begangen hatte? Um ihn aufzuhalten war es jedoch zu spät und wäre auch sehr verdächtig gewesen. Offensichtlich ahnte der Schwarzhaarige ebenfalls, worauf Naruto hinaus wollte, denn kurz entgleisten seine Gesichtszüge, fasste sich aber sofort wieder.

„Heute Nacht wurden drei Shinobi und eine Familie umgebracht! Alle auf grausamste Weise getötet, scheinbar ohne Grund! Ich dachte immer, Konoha wäre sicher…es weiß komischerweise niemand, wer der Täter ist, obwohl es ja zum Teil auf offener Straße geschah. Wahrscheinlich ist das so ein durchgeknallter Irrer, der seine Opfer unfair im Schlaf überfällt…“

Perplex blickte der Blonde zwischen seinen Teamkameraden hin und her. Beide waren kreidebleich und hatten einen merkwürdigen Ausdruck in den Augen. Bevor er allerdings etwas sagen konnte, knallte die Tür vor seiner Nase zu.

„Was für ´ne Laune hat der denn? Und seit wann nimmt ihn ein Mord so mit? Okay, es ist furchtbar, aber Sasuke?! Ich meine, der ist fast genauso kaltblütig!“

Sakura sagte dazu nichts. Der Uchiha war wirklich sehr geschockt gewesen, als Naruto ihn darauf angesprochen hatte. Das war sogar dem Blonden aufgefallen. Hoffentlich hatte er nicht ihre Reaktion bemerkt, sonst könnte er vielleicht Dinge daraus schließen, die er besser nicht wissen sollte. Eines war jedoch komisch an seinem Verhalten gewesen. Sie hatte erwartet, er hätte einfach nur Angst, jemand könnte ihn ertappen. Doch in seinem Blick war noch etwas anderes, als würde ihn seine eigene Tat erschrecken, als…hätte er Angst vor sich selbst. Nachts sah er noch sehr selbstsicher aus, ihm hatte es Spaß gemacht, Leute zu töten. Und jetzt fand er das schrecklich?! Was war nur mit ihm los?

„Sakura-chan! Hörst du mir überhaupt zu?! Ich hab dich gerade gefragt, ob du mitkommst, Sai besuchen…irgendwie bist du heute komisch…genau wie Sasuke.“ Besorgnis zeichnete sich auf dem Gesicht des Blondhaarigen ab, die Sakura jedoch sogleich lachend abwehrte.

„Mit mir ist alles in Ordnung, ich bin bloß manchmal so gedankenversunken, dass ich total vergesse, was um mich herum ist. Das hab ich öfter, seit Sasuke zurückgekehrt ist… du musst dir deswegen aber keine Sorgen um mich machen! Zu deiner Frage, natürlich komme ich mit! Der arme Sai liegt jetzt schon seit fünf Tagen im Krankenhaus, ihm muss ziemlich langweilig sein.“

Obwohl sie Naruto fest versicherte, es ginge ihr gut, glaubte er ihr nicht wirklich. In der Tat, sie hatte das in den letzten Tagen häufig gehabt, heute war es allerdings schlimmer geworden. Dachte sie an Sasuke? Wahrscheinlich, ihr Gesichtsausdruck wirkte dann immer sehr traurig und heute war sogar Angst darin zu erkennen gewesen. Dem Blonden versetzte es einen Stich, seine Freundin so leiden zu sehen. Warum tat sie sich das nur an? Ihre Trauer fraß unheilbare Löcher in ihrem Herzen, sie quälte sich durch den Tag und dennoch sprach sie nicht ein Wort darüber. Wenn sie doch nur den Mund aufmachen würde, erzählen, was sie bedrückte…er könnte ihr vielleicht helfen. Sie wurde schon genauso wie Sasuke, der redete schließlich auch nie über seine Probleme und man sah ja, was dabei rauskam. Jedenfalls nichts Gutes…
 

Endlich hatten die beiden das Krankenhaus erreicht. Schnell erkundigten sie sich, in welchem Zimmer Sai lag und gingen dort dann auch unverzüglich hin. Diesmal war es Sakura, die an die Tür klopfte, worauf sogleich ein „Herein!“ von innen erklang. Das Mädchen betrat lächelnd den Raum.

„Hallo Sai! Wie geht’s dir denn so? Ist die Verletzung schon einigermaßen geheilt?“

Der Schwarzhaarige lächelte freundlich zurück. „Ja, zum Glück habt ihr mich rechtzeitig hierher gebracht! Tsunade meinte, ein paar Minuten später und ich wäre verblutet. Aber Gott sei Dank ist alles fast verheilt, in zwei Tagen kann ich gehen, darf allerdings eine Woche lang nicht trainieren.“

Naruto war ebenfalls hereingekommen und musterte das spärlich eingerichtete Zimmer. „Hey! Von wem hast du denn die Blumen?“, wollte er neugierig wissen, als er den kleinen Strauß neben Sais Bett entdeckte.

„Dieses nette Mädchen…wie hieß sie noch gleich? Ah ja, Ino glaube ich, hat sie mir vorbeigebracht. Sie war die einzige, die mich besucht hat, ihr wart auf Mission.“

Augenblicklich wurde Sakura hellhörig. Wieso besuchte Ino Sai? War sie nicht ursprünglich in Shikamaru verliebt gewesen? Naja, bei ihr änderte sich das sowieso alle paar Tage. Zuerst Sasuke, dann Shikamaru und nun Sai…

„Was wollte sie denn bei dir? Warum besucht dich ausgerechnet Ino?“ Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, da wäre ein Funken Eifersucht in ihrer Stimme.

„Keine Ahnung, ich hab sie bis jetzt nur zweimal gesehen…sie schien sehr besorgt und wollte wissen, wer das getan hat. Als ich erzählt hab, Sasuke wäre es gewesen, ist sie ein wenig ausgerastet…aber ich glaube, sie mag mich!“ Der Junge lächelte unentwegt sein merkwürdiges Lächeln, als wäre das alles die normalste Sache der Welt.

„Warte mal…du hast WAS?!“, schaltete sich gerade Naruto ein, „Sasuke hat doch extra gesagt, er will nicht, dass es irgendjemand erfährt! Hoffentlich tratscht Ino das nicht weiter… Moment, Ino hat noch nie ihre Klappe halten können! Aaaah, ich bin so geliefert! Heute hat er ohnehin schon schlechte Laune, wenn dann auch noch jemand bei ihm ankommt…der wird bestimmt mir die Schuld an allem geben, obwohl ich gar nichts dafür kann!“

Nun musste sogar Sakura lachen, was in letzter Zeit sehr selten vorkam. „Du hast Angst vor Sasuke? Er wird dich schon nicht umbringen! Ich glaube, er weiß selber, dass seine Existenz nicht lange unentdeckt bleiben kann.“

Doch Naruto schien keineswegs beruhigter zu sein. „Umbringen vielleicht nicht, aber…du hast selber gesehen, was er mit Sai gemacht hat! Der Typ hätte ihn bestimmt ganz getötet, wenn Kakashi nichts gesagt hätte! Um ehrlich zu sein, Sasuke macht mir langsam Angst! Er wird immer kaltblütiger, hat sogar seinen eigenen Bruder ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht! Wetten, er tötet manchmal einfach nur so zum Spaß?!“

Erschrocken starrte Sakura den Blonden an. Dieser hatte ihren ängstlichen Blick jedoch sofort bemerkt und schüttelte lachend den Kopf.

„Das war nur ein Scherz, Sakura-chan! Obwohl…ich würde es ihm wirklich zutrauen. Was ist eigentlich heute mit dir los? Jedes Mal, wenn ich von dem Mord heute Nacht erzähle oder von Sasuke, guckst du so komisch!“

Die Kunoichi wollte gerade antworten, da bemerkte Sai etwas und kam ihr zuvor. „Wisst ihr, was mir eben aufgefallen ist? Dieser Mord gestern…so, wie du Sasuke beschreibst, könnte man fast denken, er wäre der Mörder! Ist euch vielleicht irgendetwas Merkwürdiges heute an ihm aufgefallen?“

Schlagartig wurde der Rosahaarigen schlecht, die beiden waren gerade dabei, die Wahrheit herauszufinden! Doch sie konnte bloß mit offenem Mund und schreckgeweiteten Augen zusehen, wie Naruto Sais Verdacht Recht gab, statt einzugreifen und Sasuke in Schutz zu nehmen.

„Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht! Hm…mal überlegen…also Sasuke war heute sehr schlecht drauf, er hatte ein anderes Outfit an…und als ich ihm davon erzählt hab, hat er irgendwie…geschockt geguckt! Hilft dir das?“

Der Schwarzhaarige nickte. „Natürlich, das sind mehr oder weniger starke Anzeichen dafür! Vor allem, dass er geschockt war. Warte mal, Sasuke besitzt doch ein Katana! Tsunade hat gemeint, an allen Opfern waren Stich- oder Schnittwunden. Das…passt perfekt zusammen!“

Jetzt wurde Naruto ebenfalls blass. Sai hatte Recht, es passte wirklich zusammen. „Du…du meinst…Sasuke…?“, stammelte er entsetzt, „Nein! Das kann nicht sein! Sasuke würde so etwas niemals tun…oder? Und auch, wenn er es echt getan hat, ich…Tsunade darf es nicht erfahren! Sonst kommt er in Konohas Gefängnis! Ich…ich will ihn nicht schon wieder verlieren!“

Traurig schüttelte Sai den Kopf. „Tut mir Leid, Naruto, aber die Hokage muss es wissen. Ich verstehe, dass du es nicht willst. Doch Sasuke hat diese schreckliche Tat begangen, dafür muss er seine gerechte Strafe erhalten. Etwas anderes wäre unfair gegenüber den unschuldigen Menschen, die er getötet hat und auch dem Dorf. Vielleicht plant er ja weitere Morde? Vielleicht irren wir uns nur, wenn du Glück hast…“

Wie benommen nickte der Blonde, Sakura war immer noch nicht fähig, etwas zu sagen. Sie verstand zwar, dass es bloß gerecht wäre und konnte Sai deswegen nicht böse sein, jedoch wehrte sich alles in ihr dagegen. Sasuke durfte einfach nicht ertappt werden! Es sah allerdings düster für ihn aus, denn schließlich gab es durchaus Beweise und er konnte sich in keinerlei Hinsicht verteidigen.

„Ich werde jetzt Tsunade Bescheid geben.“ Sai stieg langsam aus dem Bett und hinkte zur Tür, er konnte noch nicht schnell laufen, da die tiefe Stichwunde nicht vollständig verheilt war. Einige Minuten später kam er bereits mitsamt der finster dreinblickenden Hokage zurück.

„Sai hat mir alles erzählt und ich muss ihm leider Recht geben. Wir werden augenblicklich Sasuke aufsuchen, ihr kommt am besten alle mit.“

So liefen die vier Shinobi, Sakura und Naruto waren zu verstört, als dass sie widersprechen konnten, zum Uchiha Anwesen, wo Tsunade auch sofort klingelte. Kurz darauf wurde die Tür von einem erschrockenen Sasuke geöffnet.
 


 

sasuke hat jetzt ein ziemlich großes problem 0.o hab selber noch keinen plan, wie er da wieder rauskommen soll xD und sai kommt auch wieder mal vor xDD ino und sai 0.o nja...

Längst vergessen

„Ich habe etwas Wichtiges mit dir zu bereden, Sasuke. Dürfen wir hereinkommen?“ An dem harten Ton der Hokage war deutlich zu hören, dass sie trotz der Frage keine Widerrede duldete, deshalb ging der Angesprochene einen Schritt zur Seite und nickte knapp, als Zeichen für die draußenstehenden Personen, das Haus jetzt zu betreten. Stumm, mit ernstem Gesicht, musterte er die bekannten Shinobi, die einer nach dem anderen an ihm vorbei, ins Wohnzimmer, liefen. Er selbst betrat als letzter den großen, düsteren Raum, in dem die anderen bereits warteten. Zuerst fiel sein Blick auf die leuchtend rosa Haare seiner Teamkameradin Sakura, ihre schönen, grünen Augen waren mit Tränen gefüllt, die jeden Moment herunterzutropfen drohten. Neben ihr stand Naruto, in seinem Gesicht war, anders als sonst, kein Funken Unbeschwertheit mehr zu erkennen, stattdessen machte sich Angst und Schock darin breit. Ein Stück abseits, neben der finster guckenden Hokage, war Sai. Die tiefe Stichwunde prangte immer noch in seiner Brust, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Genau wie Tsunade, war seine Miene ebenfalls ernst und düster. Jeder sah ihn an.

„Das Gespräch wird ein wenig länger dauern, könnten wir uns zunächst einmal hinsetzen?“

Sasuke nickte abermals knapp, worauf sich alle auf dem Sofa niederließen.

„Was wollt ihr von mir?“ Obwohl er die Antwort auf seine Frage kannte, seit er die Tür geöffnet hatte, verlangte dennoch etwas in ihm nach Gewissheit. Außerdem klammerte er fest an der Hoffnung, sich herausreden zu können.

„Nun, Sasuke, es tut mir Leid, aber ich muss dich des Mordes an einer Familie und drei Shinobi unseres Dorfes verdächtigen. Die wenigen Beweise sprechen gegen dich, das Motiv ist aus dem blutigen Massaker ebenfalls ersichtlich. Hast du irgendwas zu deiner Verteidigung zu sagen?“

Der Schwarzhaarige wurde leichenblass. Was sollte er jetzt nur tun? Die Tat zugeben? Im Grunde konnte ja nichts dafür, er hatte es weder gewollt, noch steuern können. Dieses Verlangen, der dunkle Schatten über ihm hatte ihn damals übermannt, er hatte eine völlig andere Persönlichkeit gehabt. Doch würde es helfen, ihr das zu erklären? Schließlich stellte er eine Gefahr für das Dorf dar, ob nun absichtlich oder nicht. Würde sie ihm überhaupt glauben? Wahrscheinlich nicht.

Während Sasuke stumm auf den Boden starrte, seine Chancen abwägend, erhob Naruto das Wort. Alle, selbst der Uchiha, sahen ihn überrascht an.

„Ich glaube nicht, dass Sasuke der Mörder ist. Okay, manchmal bekommt man den Eindruck und das Katana passt auch dazu, aber trotzdem. Was soll überhaupt sein Motiv sein, Tsunade-no-baa-chan?“

„So, wie es aussieht, wollte der Mörder einfach nur Leute grundlos abschlachten, vielleicht, um Spaß zu haben, ich weiß es nicht genau. Also, Sasuke, wenn du nichts weiter zu sagen hast, heißt das, ich muss dich wohl oder übel mitnehmen. Oder kannst du es doch noch abstreiten?“

Wiederholt richteten sich alle Augen in dem Raum auf ihn, er konnte regelrecht spüren, wie die fragenden und erwartungsvollen Blicke ihn durchbohrten. Ihm fiel kein Ausweg ein. Es gab kein Entkommen mehr. Sollte sein Schicksal etwa schon so früh besiegelt sein? Er würde in dem Gefängnis sterben, ohne vorher ein letztes Mal das Gefühl des Glücklichseins empfunden zu haben. Die wachsende Leere würde ihn auffressen und es gab keine Chance mehr, sie zu vernichten. Doch bis zu dem erlösenden Tod musste er noch viele Qualen durchleiden. Und es gab keine Rettung.

Langsam stand der Schwarzhaarige von seinem Sessel auf.

„Ich werde nichts gestehen, kann es allerdings auch nicht abstreiten. Niemand hat den Mörder gesehen, es gibt also keine Beweise, dass ich es nicht war. In meinem Willen oder Bewusstsein habe ich so einen schrecklichen Mord nicht begangen.“

Tsunade erhob sich nun ebenfalls.

„Ja, es gibt leider keine Zeugen und ein Alibi hast du scheinbar auch nicht. Das heißt, du musst mitkommen.“

Den Kopf gesenkt, folgte Sasuke der Hokage. Alles war vorbei.

„Nein!“

Ein verzweifelter Schrei hallte durch das Zimmer. Überrascht drehte sich jeder zu dem jungen Mädchen um. Zwei Rinnsale flossen ihre Wangen herunter und Tränen sammelten sich an ihrem Kinn, wovon sie gleichmäßig abperlten.

Die Hokage seufzte. „Sakura, du kannst nichts dagegen tun. Es tut mir zwar Leid, aber wir sind in dieser Hinsicht völlig machtlos. Komm bitte mit.“

Doch die Rosahaarige schüttelte energisch den Kopf. Sie würde es nicht zulassen, niemals! Sasuke durfte nicht noch einmal gehen, schon gar nicht unwiderruflich! Selbst wenn sie lügen müsste, ja sogar, wenn sie selber die Tat zugeben würde! Solange sie ihn schützen konnte, waren alle Wege recht.

„Nein!“, wiederholte Sakura nochmals, diesmal jedoch entschlossener, „Sasuke ist nicht schuldig!“

Tsunade hob die Augenbrauen, Naruto sah perplex um sich, Sai musterte sie mit prüfendem Blick und Sasuke war wie versteinert. Was redete sie da?

„Woher willst du das wissen? Es gab keine Zeugen…“ Tsunade erlangte als erste die Sprache wieder.

„Doch, die gab es…“ Die Kunoichi senkte den Kopf. Jetzt musste ihr schnell eine gute Ausrede einfallen! Wobei dieser Satz noch nicht einmal gelogen war…hoffentlich verriet sich Sasuke nicht… Ruckartig hob das Mädchen den Blick, gerade war ihr etwas eingefallen. Entschlossenheit glänzte nun in ihren Augen, mit denen sie Tsunade fixierte. „Ich habe den Mord beobachtet.“

Von allen Seiten wurde sie fassungslos angestarrt, am meisten stach jedoch Sasuke hervor. Ihm war auf einmal alles klar geworden; ihre Reaktion am Morgen, das tränenüberströmte Gesicht, sie hatte es gewusst. Die ganze Zeit über hatte sie genau gewusst, was in der Nacht geschehen war. Und jetzt log sie. Für ihn. Sich selbst wahrscheinlich genau bewusst, welche Folgen diese Lüge hätte, falls sie ertappt würde. Wieso tat sie das?

„Warum hast du das denn nicht früher gesagt, Sakura? Du verschweigst allen die Wahrheit! Dann erzähl doch mal, was du gesehen hast!“

Die Rosahaarige schluckte hart. Nun kam es darauf an. Hoffentlich würde sie es gut rüberbringen und die anderen ihr glauben. Vorausgesetzt, Sasuke ließ sich nichts anmerken.

„Ich…ich konnte niemandem davon erzählen!“, fing sie an verzweifelt zu schreien, „ich bin mitten in der Nacht aufgewacht, weil ich Durst hatte. Und als ich am Fenster vorbeigekommen bin…da hab ich einen Mann inmitten von Leichen gesehen!“

„Bist du dir sicher, dass dieser Mann nicht vielleicht Sasuke war?“, unterbrach sie Sai.

„Natürlich! Denkst du, ich würde Sasuke nicht erkennen? Außerdem war der Mann um einiges größer“, fuhr Sakura, inzwischen etwas beruhigter, fort. „Jedenfalls…ich konnte zuerst gar nicht glauben, was ich da gesehen habe! Überall war Blut, tote Menschen…es war furchtbar!“

„Mhm…ich glaube dir, Sakura. Aber das spricht Sasuke noch nicht von der Schuld los. Es war dunkel und du kannst dir nicht hundertprozentig sicher gewesen sein, dass du nicht doch Sasuke gesehen hast.“ Die Hokage schien weiterhin etwas misstrauisch zu sein.

„Doch…ich bin dann rausgerannt, um den Mörder zu stoppen. Und…er war plötzlich nicht mehr da“, sie nahm langsam einen ängstlichen Tonfall an, als sie weiterredete, „bis er auf einmal direkt hinter mir stand! Er hat mir sein Schwert an die Kehle gehalten…und gedroht, er würde mehr Shinobi töten, wenn ich etwas verrate. Ich hab versprochen, die Klappe zu halten, dann hat er mich nach vorne gestoßen und ist verschwunden…aber ich konnte kurz sein Gesicht sehen…er hatte eine Maske auf, wie Kakashi und dunkle, kurze Haare…Stirnband habe ich keines gesehen. Verstehet ihr, warum ich nichts erzählen konnte? Wenn er das rausgekriegt hätte, wären noch mehr unschuldige Leute gestorben! Außerdem weiß er, wo ich wohne…“ Sie hatte es sogar geschafft, einige Tränen kullern zu lassen. Tsunade nickte nur stumm. Scheinbar glaubte sie die Geschichte. Die anderen waren eher geschockt, bis auf Sasuke, er starrte sie noch immer fassungslos an.

„Ich verstehe deine Ängste, aber du hättest wirklich vorher etwas sagen können! Was du beschrieben hast, passt übrigens exakt zu anderen, kleinen Morden in der Umgebung. Falls diese Ähnlichkeiten nicht vorhanden gewesen wären, hätte ich dir vermutlich nicht geglaubt. Nun, Sasuke, offensichtlich haben wir doch nicht genug Beweise, um dich festnehmen zu können. Bis wir weiteres gefunden haben, stehst du bloß unter Verdacht, weiter nichts. Es wird deinen Alltag wahrscheinlich kaum beeinflussen. Also, dann gehen wir mal. Man sieht sich!“

Mit diesen Worten verließen Tsunade und sein Team das Anwesen. Eigentlich hätte er Sakura gerne die ein oder andere Sache gefragt, doch im Grunde war er froh, dass alle weg waren. Nur knapp hatte er der Situation entkommen können, durch Sakuras Hilfe. In irgendeiner Weise fühlte er sogar gewisse Dankbarkeit gegenüber dem Mädchen. Letztendlich hatte sie ihn vor seinem sicheren Ende bewahrt. Jedoch würde seine Zeit ohnehin bald abgelaufen sein, sie verstrich zu schnell, mit jeder Sekunde spürte er, wie die Finsternis in seiner Seele wuchs. Das einzige, was er machte, war den Tod hinauszögern. Etwas dagegen unternehmen tat er nicht. Andererseits, was konnte er denn tun? Wieviele Dinge hatte er nun schon getestet, alle ohne die geringste Wirkung?

Leise seufzte der Schwarzhaarige und ließ sich auf das Sofa fallen. Wieso gab es so wenig Hoffnung? Warum konnte er nicht einfach glücklich sein, wie alle anderen auch? Was war daran bloß so schwer? Überall sah man fröhliche Menschen, wo man hinsah, lachende, strahlende Gesichter. Wann hatte er selbst eigentlich zuletzt gelacht? Vor Itachis großem Massaker, wahrscheinlich. Und das war nun bereits neun Jahre her. Konnte er überhaupt lachen? Vielleicht hatte er es ja verlernt…nein, Lachen konnte man nicht verlernen. Bloß vergessen…das Gefühl der Freude, die einen durchströmte, der wunderbare, schallende Klang. All diese Dinge waren längst verblasste Erinnerungen. Beinahe verschlungen in der Dunkelheit, die nun auch ihn einhüllte. Wann hatte er das letzte Mal Wärme verspürt? Wärme, die von innen kam und tiefe Geborgenheit vermittelte? Auch das war lange her. Inzwischen breitete sich eine eisige Kälte immer weiter in ihm aus, sodass bald gar kein Platz mehr für all die schönen, vergessenen Gefühle übrig war. Schon jetzt schienen jegliche Sinne wie taub zu sein, zerstört von seiner eigenen Gleichgültigkeit. Und das einzige, was ihn davor bewahren konnte, war diese längst erloschene Wärme, die er niemals wieder empfinden würde. Es war zu spät, um umzukehren, zu spät, um verlorene Sachen zurückzuholen. Er konnte ihnen bloß nachtrauern und sich an die kleine Hoffnung klammern, den einzige Lichtfunken in tiefster Finsternis, denn Hoffnung stirbt zuletzt. Doch war sie nicht längst gestorben, gemeinsam mit all den anderen Gefühlen? Gab es noch Rettung für ihn? Einen Weg, der ihm bisher verborgen gewesen war? Sasuke wusste es nicht. Er wünschte es sich nur von ganzem Herzen.
 

Zum zweiten Mal heute klingelte es an Sakuras Haustür. Gespannt, wessen Gesicht sie wohl nun dahinter sehen würde, öffnete sie diese auch sogleich. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie ein hübsches Mädchen mit blauen Augen und hellblonden Haaren: Ino Yamanaka, ihre beste Freundin.

„Hallo Sakura! Ich dachte mir, ein wenig Gesellschaft würde dir ganz gut tun; außerdem muss ich dich unbedingt ein paar Dinge Fragen!“ Grinsend musterte sie die Rosahaarige, die etwas blass wirkte.

„Ähm, Ino…ja, dann komm doch rein. Und was soll das eigentlich heißen, ein wenig Gesellschaft würde mir gut tun?!“, fragte Sakura mit scharfem Unterton in der Stimme, während sie ihrer Freundin einen Sitzplatz im Wohnzimmer zeigte und für beide schnell etwas zu Trinken holte. Ino nippte kurz an ihrem Getränk, bevor sie sich neckisch grinsend wieder Sakura zuwandte.

„Naja, wenn man glaubt, was die Leute so tratschen…hier in Konoha verbreiten sich Neuigkeiten schnell, das weißt du. Leider kann man da nicht immer sagen, ob es nun stimmt oder nicht. Deswegen bin ich hier. Es sind nämlich einige Gerüchte über dich im Umlauf, ich möchte endlich wissen, was davon wahr ist.“

Neugierig hakte die Rosahaarige nach, um welche Gerüchte es sich dabei genau handelte. Wieso redete man soviel über sie? Ausgerechnet sie? An ihrem Leben war doch nichts wirklich Interessantes, geschweige denn Geheimnisvolles.

„Also, zuerst wäre da eine Sache, die Sai mir erzählt hat. Als ich ihn im Krankenhaus besucht hab, meinte er, Sasuke hätte ihn so verletzt! Stimmt das echt? Ich meine, dass Sasuke wieder da ist?“

Traurig nickte die Angesprochene. Ihr Verhalten kam Ino ziemlich merkwürdig vor, wollte zunächst aber nicht näher darauf eingehen.

„Wow! Er ist tatsächlich zurückgekehrt! Mhm, auf meine Quellen ist eben immer Verlass. Es haben ihn nämlich ein paar Leute gesehen, wie er in der Stadt unterwegs war. Andere haben gesagt, du wärst umgekippt und Sasuke hätte dich aufgefangen! Aber das ist Schwachsinn, wenn du mich-“

Ihr Redeschwall wurde von einem leichten Kopfschütteln unterbrochen. „Nein…es stimmt…“

Irritiert starrte die Blonde sie an. „A-aber…warum bist du dann so traurig? Ich meine, hallo, Sasuke ist wieder da! Und er hat dich aufgefangen, sozusagen gerettet! Ist das alles kein Grund zum Feiern?“

Nochmals machte Sakura eine verneinende Geste. „Ich möchte nicht darüber reden…bitte.“

„Oh! Dann stimmen die anderen Dinge ja vielleicht auch! Dass Sasuke angeklagt wurde und du Zeugin von diesem brutalen Mord bist! Hat er echt diese armen Menschen umgebracht? Hast du es denn gesehen? Oder war es gar nicht Sasuke?“

„Nein, es war nicht Sasuke, ich habe einen fremden Ninja gesehen!“ Langsam regte dieses Mädchen sie auf. Hatte sie nichts Besseres in ihrer Freizeit zu tun, als ihre beste Freundin mit irgendwelchen dämlichen Gerüchten zu nerven? Woher wusste sie überhaupt von alldem? Es war doch erst zwei Stunden her, seit Sasuke verdächtigt worden war und sie die Lüge erzählt hatte!

„Hmpf“, machte Ino, „du bist heute ganz schön komisch! ...Lass uns doch shoppen gehen, das bringt dich bestimmt auf andere Gedanken! Hinata wollte auch mitkommen, es haben ein paar tolle, neue Läden aufgemacht. Komm, die müssen wir ausprobieren!“

Bevor sie überhaupt Zeit zum Antworten hatte, wurde Sakura bereits von ihrer Freundin aus dem Haus gezerrt. Widerstand war zwecklos. Aber allzu schlimm würde es schon nicht werden, vielleicht hatte Ino ja recht und etwas Ablenkung täte ihr wirklich ganz gut. So musste sie wenigstens nicht ununterbrochen an Sasuke denken. Außerdem war es schön, mal wieder etwas mit Freunden zu unternehmen.

Lächelnd blickte sie Ino an, es war das erste ehrliche Lächeln seit langem. „Na, dann holen wir lieber schnell Hinata ab und stürzen uns sofort in die Geschäfte!“
 


 

sakura hat für sasuke gelogen... 0.o und sasuke hat mal wieder pessimistisch nachgedacht... der ist echt so am ende der junge xD aber ich mag ihn trotzdem 0.o und langsam kommen sie aus diesem tief auch wieder raus^^ sasuke ist dankbar...ein anfang xD

Ein hartes Versprechen

Es war früher Nachmittag, auf den überfüllten Straßen Konohas drängen Unmengen von Menschen, die alle ihre Einkäufe erledigen wollten; darunter auch eine kleine Gruppe junger Kunoichi. Die drei Mädchen hatten bisher nahezu jeden Laden der Stadt durchkämmt und dementsprechend sahen auch ihre Einkäufe aus. Tüten stapelten sich in den Armen jeder von ihnen, die neuerrungenen Klamotten quollen bereits heraus und es kam nicht selten vor, dass eine stolperte, da sie den Boden nicht mehr sehen konnte, worauf sich dann der ganze Inhalt auf der Straße verteilte.

Offensichtlich hatte die Blonde unter den Mädchen tatsächlich einen Laden gefunden, in dem sie heute noch nicht gewesen waren, denn sie versuchte den anderen durch wilde Gestiken klar zu machen, dass sie da unbedingt hinein mussten. Diesen allerdings schien der Gedanke an mehr Einkaufstüten nicht sonderlich zu gefallen.

„Ino, wir waren doch fast überall, ein Geschäft mehr oder weniger ist auch egal. Ich will jetzt nach Hause, das ganze Zeug da ablegen und später können wir vielleicht irgendwo einen Tee trinken gehen. Ich werde jedenfalls definitiv nirgendwo mehr reingehen!“ Um ihre Demonstration zu unterstreichen, ließ die Rosahaarige ihre gesamten Einkäufe auf den Boden fallen. Mit verschränkten Armen und trotzigem Gesichtsausdruck stand sie nun mitten in einem Kleidermeer.

„Was hast du auf einmal gegen Shoppen? …Naja, wenn du nicht willst gehen wir eben alleine, oder Hinata!?“

„Ähm…also…“, unentschlossen blickte die Angesprochen von einer Freundin zur anderen, „eigentlich möchte ich mich auch lieber ausruhen…“

Ino stöhnte genervt auf. „Ach, ihr seid Langweiler…na gut, dann gehen wir halt nach Hause.“

Die beiden anderen Mädchen nickten energisch. Es glich beinahe einem Wunder, dass Ino nachgegeben hatte…

Schließlich liefen die Kunoichi den Weg wieder zurück, sich angeregt unterhaltend. Am meisten stach Ino heraus, sie erzählte über den neuesten Tratsch, wie toll Sai doch war und was sie an Shikamaru nervte; von Zeit zu Zeit gab Sakura mal ein Kommentar dazu und Hinata sagte gar nichts. Sie mochte es viel lieber, einfach zuzuhören, als in Diskussionen miteinzusteigen. Auf diese Weise konnte sie auch besser an Naruto denken, ihren heimlichen Schwarm, der jedoch kaum Interesse an ihr zeigte. Oft stellte sie sich vor, wie sie ihm ihre Liebe gestand und er sie freudestrahlend erwiderte. Doch das würde wohl niemals passieren. Sie war weder mutig genug dafür, noch liebte er sie. Wahrscheinlich würde sie ihr ganzes Leben damit verbringen, ihn heimlich zu beobachten und von unerfüllbaren Wünschen zu träumen.

Ein Wort ließ Hinata aus ihren Gedanken schrecken. Hatte gerade wirklich jemand „Naruto“ gerufen? Überrascht sah sie auf. Vor ihr stand tatsächlich Naruto, der sie fröhlich angrinste.

„Hallo, toll euch zu sehen! Mein Gott, habt ihr viel eingekauft…“, fassungslos musterte der Blonde die vollbeladene Hinata von oben bis unten, ohne ihren eigentlich unübersehbaren Rotschimmer zu bemerken, „und Sakura-chan…weißt du, was jetzt mit Sasuke passiert? Hoffentlich können sie ihm den Mord nicht anhängen…naja, wenn es so war, wie du erzählt hast, ist er eh unschuldig! Also dann, man sieht sich!“

Naruto ging weiter und ließ eine enttäuschte Hinata zurück. Es war wie immer, er hatte sie kaum beachtet. Am Anfang, als er sie angelächelt hatte, war zwar ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihr aufgestiegen, aber dieser hatte sich sofort in Luft aufgelöst, nachdem er angefangen hatte, mit Sakura zu reden. Sie konnte ihrer Freundin nicht wirklich böse sein, dass Naruto sie nun mal sehr gerne mochte, doch es machte sie irgendwie traurig. Wenn Naruto sie bloß genauso ansehen würde, wie er das bei Sakura tat…

Leise seufzte Hinata. So etwas würde niemals passieren, es war zu schön, um wahr zu sein. Aber man sollte die Hoffnung ja nie aufgeben.
 

Mit einem lauten Stöhnen ließ Sakura die gesamten Einkäufe auf den Boden purzeln, als sie ihre Wohnung betrat. Shoppen mit Ino war wirklich anstrengend! Und dann auch noch ihrem ununterbrochenen Redeschwall zuzuhören…dafür musste erst mal einer die Nerven aufbringen!

Völlig verausgabt schmiss sich die Rosahaarige in den nächstgelegenen Sessel. Am besten sollte sie das Chaos hier aufräumen, ihre neuen Klamotten sortieren…und das alles in weniger als einer Stunde. Denn um halb Fünf war sie mit ihren Freundinnen zum Tee verabredet. Jetzt war es Viertel vor Vier.

„Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, mich heute nochmal mit denen zu treffen“, überlegte Sakura im Stillen, während sie ihre neuerworbenen Schuhe in den Flur stellte. An diesem Tag waren ihr mehr als genug stressige Dinge widerfahren, jetzt wollte sie bloß schlafen. Aber das musste sie wohl auf später verschieben, denn Ino würde ihr den Kopf abreißen, falls sie nicht käme. Wie kompliziert ihr Leben doch war!

Pünktlich um 20 nach Vier verließ Sakura das Haus und spazierte in Richtung Innenstadt. Manchmal spürte sie vereinzelte Regentropfen auf ihrer Haut, darum beschleunigte sie ihre Schritte, um im Teehaus anzukommen, bevor es zu schütten begann.

Sie war schon fast da, als sie urplötzlich die Anwesenheit einer anderen Person hinter ihr bemerkte. Sofort hielt die Rosahaarige inne.

„Sakura, ich muss etwas mit dir bereden. Komm bitte umgehend in mein Haus.“

„Sasuke!“ Erschrocken drehte sie sich um, aber es war niemand zu sehen. Dennoch entschied sie, seiner Bitte Folge zu leisten. Schließlich wollte sie ebenfalls einige Dinge von ihm wissen.

Als das Mädchen schließlich am vereinbarten Treffpunkt angelangt war, zögerte sie, anders als heute Morgen, nicht lange und klingelte. Sogleich wurde ihr die Tür geöffnet.

„Gut, dass du gekommen bist. Ich habe einige Fragen an dich, die ich unbedingt klären muss. Du wahrscheinlich auch, oder?“ Mit einer Handbewegung wies Sasuke das Mädchen in sein Wohnzimmer, wo sie bereits heute Morgen Platz genommen hatte.

Kaum hatte sich Sakura hingesetzt, fing Sasuke auch schon zu reden an.

„Du…hast es gesehen, nicht wahr? Gestern Nacht…“ Er vermied es, seine Tat konkret in Worte zu fassen und zum Glück verstand Sakura die Andeutungen, denn sie nickte langsam.

„Ja. Das ist mir später aufgefallen, als du die Lüge erzählt hast. Aber…wieso hast du gelogen?“

„Weil ich dich kein zweites Mal verlieren will, Sasuke. Deshalb…“, antwortete sie leise.

Er verstand. Natürlich, wie konnte es anders sein, sie liebte ihn noch immer. In den vergangenen zwei Jahren hatte sich nichts geändert. Doch war das nun gut oder schlecht?

„Hn…du bist die einzige, die davon weiß; also halt deine Klappe.“

Sakura sah erschrocken auf, in ihrem Auge konnte er eine kleine Träne erkennen.

„…Warum hast du das getan? Du…du hast unschuldige Menschen getötet, einfach ohne Grund! Wie kann man so grausam sein? Ich kann dir nicht mal mehr vertrauen! Wer sagt, dass du nicht auch uns umbringst?“

Sasuke seufzte. Eigentlich wollte er mit niemandem darüber reden. Aber wenn es das verzweifelte Mädchen beruhigen konnte... „Sakura, du brauchst keine Angst zu haben. Ich will niemandem etwas tun. Wirklich.“ Die Rosahaarige blickte ihn ungläubig an, deshalb entschloss er sich, ihr die ganze Sache etwas genauer zu erklären. „Es gibt da einige Dinge, die du nicht weißt. Und vermutlich auch nicht verstehst. …ich wollte niemandem etwas antun…aber darüber habe ich keine Kontrolle. Es passiert einfach so, ich kann mich nicht dagegen wehren. Es ist schrecklich.“

„W-was?! Du willst das gar nicht? Aber, wenn du keinen Einfluss darauf hast…wie kannst du mir dann sagen, dass ich mich nicht fürchten muss? Immerhin kannst du nicht steuern, wen du angreifst!“ Tränen bahnten sich ihren Weg über Sakuras Wange, verschmolzen aus Furcht, Verzweiflung und Schock. Sie hatte Angst, riesige Angst. Vor ihrer großen Liebe.

„Ein bisschen Macht über mich selbst besitze ich schon noch. Jedenfalls genug, um nicht einen gewaltigen Fehler zu machen. Das verspreche ich dir. Du brauchst dich wirklich nicht vor mir zu fürchten.“

Sie blinzelte überrascht. War das ein Versprechen? Eines, auf das er vollen Ernstes sein Wort gab? Noch nie waren ihm solche Dinge über die Lippen gekommen…konnte sie ihm glauben? Wie gerne würde sie das tun…

„Du hast schon mal so etwas Ähnliches gesagt…damals, als ich deine Verletzungen geheilt habe. ‚Keine Angst, ich werde niemanden hier töten. Das verspreche ich dir sogar, wenn du willst.’ Auch da hast du mir dein Wort gegeben. Ich habe dir vertraut…und…wir wissen beide, was daraus geworden ist.“

Sasuke wich ihrem Blick aus. Er konnte sich noch gut daran erinnern. Und irgendwie…fühlte er sich schuldig. „Sakura…ich habe dieses Versprechen nicht richtig ernst genommen…damals war ich fest davon überzeugt, dass es nie wieder passieren würde.“

„Du hast es also gar nicht ernst gemeint?! Wahrscheinlich tust du’s jetzt auch nicht! Einem Mörder kann ich nicht vertrauen!“ Zum ersten Mal schrie Sakura den Schwarzhaarigen an. Sie hatte ihm hoffnungsvoll geglaubt, doch er spielte nur mit ihr. Warum machte es ihm solchen Spaß, sie zu verletzen und völlig zerstört am Boden zu sehen? Ständig tat er dies; er wusste genau, dass sie längst nicht über ihn hinweg war. Was hatte Sasuke bloß so sehr verändert?

Dem Schwarzhaarigen wurde es langsam zu viel. Er hatte sie in Geheimnisse eingeweiht, ihr sein Versprechen gegeben. Und sie sollte eigentlich wissen, dass ihm sowas nicht leicht fiel. Jetzt beschuldigte sie ihn für irgendwelche Dinge. War das etwa der Dank dafür?

„Mir ist egal, ob du mir nun vertraust oder nicht. Was anderes wird dir aber kaum übrig bleiben“, entgegnete er kalt.

„Du kannst mir nichts hundertprozentig versichern und das weißt du, Sasuke. Ich…ich habe Angst vor dir! Vielleicht bin ich dein nächstes Opfer, wer weiß? Immerhin hast du schon so viele furchtbare Dinge getan. Sasuke, du hast unschuldige Menschen, sogar Kinder, getötet!“ Tränen standen in den wunderschönen Augen der Rosahaarigen. Sie hoffte auf eine Antwort, die alles klärte, die ihre Anschuldigungen als völlig ungerechtfertigt herausstellen würde. Doch es war vergebens. Dessen war sie sich bestens bewusst.

„Ich bin dir keine Erklärung schuldig. Was du letztendlich glaubst, kümmert mich herzlich wenig. Ts…habe ich nicht gesagt, dass du mich niemals verstehen kannst? Deshalb hör auf damit. Es gelingt dir sowieso nicht.“

Sasuke drehte sich um, sodass sein Rücken zu ihr zeigte. Ein unmissverständliches Zeichen für Sakura. Dieses Gespräch war beendet.

„Sa…sasuke…“ Ihre Augen füllten sich mit immer mehr bitteren Tränen. Warum war es nur so eskaliert? Sie hätte sich besser zurückhalten sollen…jetzt konnte sie nichts mehr ändern. Sie schluchzte kurz auf und fing an zu weinen. Alles war zerstört.

„Geh jetzt. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“ Er sah sie nicht einmal an, während er mit ihr sprach. Das versetzte Sakura den letzten Stich ins Herz.
 

Kalte Regentropfen prasselten auf ihre Haut. Ganz alleine stand die Kunoichi auf der Straße. Niemand war zu sehen, bei diesem Wetter kaum verwunderlich. Langsam trottete sie weiter. Vorhin hatte sie es noch sehr eilig gehabt, aus Sasukes Haus zu kommen. Sie war ohne nachzudenken hinausgerannt. Damit er ihre Tränen nicht sehen konnte. Sonst würde er sie wieder als Schwächling bezeichnen, so wie immer. Und nun war sie hier, einsam im Regen. Einen kleinen Vorteil hatte es, fand sie. So wusste wenigstens niemand, dass sie weinte. Das Wasser wusch ihre Tränen einfach aus dem Gesicht.

Nein, nie wieder wollte sie ihm diese Blöße geben. Sie wollte stark sein – für ihn. Sakura wusste, nie würde es ihr gelingen, ihn zu vergessen oder auch nur zu hassen. Deshalb war das einzige, was sie überhaupt tun konnte, ihm gegenüber nicht so schwach zu sein. Zu mehr war sie nicht fähig. Und würde es auch nie sein.

Ein trauriges Lächeln umspielte den Mund der Rosahaarigen. Zweieinhalb Jahre war es bereits her. Damals hatte sie noch Träume gehabt; Träume, die realistisch waren. Was war nur aus all ihren Wünschen und Sehnsüchten geworden? Bis auf einige Splitter in ihrem Herzen war nichts davon übrig geblieben. Wieso liebte sie ihn dann noch? Müsste ihre Liebe nicht eigentlich an jenem Tag gestorben sein, als er fortgegangen war? Oder bestanden weiterhin die Bande, welche sie unweigerlich an Sasuke festschnürten? Hatte sie diese etwa zu stark geknüpft, sodass sie niemals zerreißen würden? Aber…war es überhaupt Liebe, was beide verband? Sie hatte Angst vor ihm und litt bei seinem bloßen Anblick unvorstellbare Qualen. Hörte da nicht Liebe auf? Wenn man sich selbst schadete? Vielleicht gab es aber auch ein anderes Gefühl, weit über der alltäglichen Liebe. Ein Gefühl, das schrecklich und wunderschön zugleich war. Ein Gefühl, das nie mehr verschwand. Entstanden aus all den verschütteten Träumen, genährt durch nagende Schmerzen, die ihre Seele in Fetzen rissen, und ihr blindes Vertrauen gegenüber ihm, einem Mörder.

Der Regen schien kaum nachzulassen. Sakura schlich völlig durchnässt umher; wohin, wusste sie selber nicht. Solange sie bloß nicht auf Sasuke traf. Inzwischen hatte sie sich sogar an den Regen, der unbarmherzig auf sie niederprasselte, gewöhnt. Es machte ihr nichts mehr aus. Körperliche Schmerzen oder Kälte nahm sie ohnehin nur noch schwach war. Sie hatte genug damit zu tun, ihre inneren Verletzungen zu kurieren. Auch wenn einige davon unheilbar waren. Trotzdem versuchte sie es, gab die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages alles anders werden würde. Kindische, naive Vorstellungen. Als ob es jemals wieder wie früher werden würde. Die alte Zeit konnte niemand zurückholen. Auch, wenn es alle hofften. Man musste der Wahrheit ins Auge sehen können. Doch genau das konnte Sakura nicht.

Eine letzte, stumme Träne rann an ihrer Wange herunter, die sofort vom Regen weggespült wurde. Dann fing sie an zu rennen.
 


 

arme sakura -.- ich glaube, spätestens jetzt hasst ihr alle sasuke ^^" aber der kann doch auch nix dafür...immerhin hat er ein versprechen gegeben, das ist doch schon mal was. und er hat von einem gewaltigen fehler gesprochen, wenn er sie töten würde. nja, momentan siehts zwar aus, als ob es definitiv kein happy end geben würde, ich kann auch noch nichts versprechen, aber ein bissl krieg ich die da schon noch raus xD keine angst, langsam gehts aufwärts^^

Regentropfen

Sasuke lag auf seinem Bett, den Kopf in die Handflächen gestützt, und starrte nachdenklich hinaus. Es regnete in Strömen. Unzählige Tropfen prasselten gegen die Fensterscheibe, sodass ein dumpfer Klang entstand. Er mochte dieses Geräusch irgendwie. Schon als kleines Kind hatte er sich jedes Mal gefreut, wenn es regnete und war zu seinem Fenster geeilt, nur um zuzuhören. Manchmal hatte er Stunden dort gesessen. Aber herausgehen, wo es kalt und nass war, wollte er nie. Oft war Itachi irgendwann gekommen und hatte gefragt, was er da machte.

„Ich höre dem Regen zu!“, lautete darauf die Antwort, als wäre es selbstverständlich.

„Du solltest trainieren. Schließlich willst du bald Genin werden, oder?“

„Ja, natürlich. Aber es regnet doch! Da kann man nicht trainieren. Außerdem bekomme ich Ärger von Mama, wenn ich rausgehe“, hatte er immer protestiert. Freiwillig war Sasuke früher nie ins Nasse gegangen.

„Im Uchiha-Viertel gibt es auch einen überdachten Trainingsplatz. Das weißt du doch, Otouto!“ Mit diesen Worten war Itachi gegangen. Und Sasuke war sitzen geblieben. Er hatte kein einziges Mal im Regen trainiert.
 

Bei dem Gedanken an seinen Bruder verkrampften er sich unwillkürlich. Sein ganzes Leben lang hatte er ihn gehasst. Und nun, selbst nachdem er endlich tot war, konnte Sasuke ihn dennoch nicht vergessen. Der Hass auf ihn blieb. Schließlich gab es auch keinen Grund, zu verzeihen. Itachi hatte nämlich weder Reue gezeigt, noch war er aus Sasukes Leben verschwunden. Ganz im Gegenteil, denn er hatte ihm sogar zwei schreckliche Flüche hinterlassen. Es war Itachis Schuld, dass er unkontrolliert zum Sadisten wurde und es war ebenfalls Itachis Schuld, dass in ihm diese Leere herrschte. Wie sollte er seinem Bruder da vergeben oder ihn gar vergessen, wo doch selbst seine Träume von ihm heimgesucht wurden?

Am Schlimmsten jedoch war die Ungewissheit. Vor seinem finalen Kampf mit Itachi hatte er immer fest geglaubt, er hätte einen anderen Grund gehabt, den Clan zu töten, als nur um seine Fähigkeiten zu testen. Einen Grund, der alles geklärt hätte. Der ihn verzeihen lassen könnte. Doch Itachi war stumm geblieben. Selbst im Sterben hatte er nicht ein einziges Wort gesagt.

Warum? Warum tat er ihm das an? Wenn er ihn doch so sehr gehasst hatte, wieso konnte er ihn nicht einfach mitsamt dem Clan töten?

Auf diese Fragen gab es keine Antwort. Nicht mehr. Dafür war es zu spät. Hätte Sasuke bloß die bitteren Konsequenzen gekannt, bevor er Itachi sein Katana in die Brust gerammt hatte. Vielleicht wäre dann alles anders…vielleicht wäre er dann glücklich? Wenn er seinem Bruder verzeihen könnte…

Sofort schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. Nein, dieser Mann hatte Vergebung nicht verdient. Hoffentlich schmorte er jetzt irgendwo in der Hölle für seine Taten.

Schnell verbannte Sasuke die Gedanken an seinen Bruder. Er hatte ohnehin schon genug Probleme. Zum Beispiel war da Sakura. Sie wollte einfach nichts verstehen. Er hatte ihr vorhin die ganze Wahrheit erzählt, darüber geredet, was in ihm vorging. Quasi sein Herz ausgeschüttet. Wusste sie denn nicht, wie schwer ihm sowas fiel? Jetzt war sie vermutlich traurig oder verzweifelt. Das hatte er an den Tränen in ihren Augen erkannt. Aber diesmal würde er nicht zu ihr laufen und sehen, ob es ihr besser ging. Sollte sie sich doch die Seele aus dem Leib heulen, ihn hassen, Rache schwören. Das wäre sowieso besser. Mit Hass konnte er viel leichter umgehen als mit Liebe. Vor allem, wenn diese Liebe so unbegründet war. Schließlich hatte er sie bereits unzählige Male verletzt und es kümmerte ihn nicht im Geringsten. Da hörte man doch eigentlich auf, jemanden zu lieben; schon allein wegen den Schmerzen. Aber Sakura war anders. Und woran das lag, konnte er nicht deuten. Am besten hörte er gleich ganz auf, darüber nachzudenken. Das verwirrte ihn bloß noch mehr.

Um sich abzulenken, beschloss Sasuke, hinaus zu gehen. Es regnete zwar heftig, doch anders als früher, mochte er es nun. Nass zu werden, störte ihn kein bisschen.
 

Mit den Händen tief in seinen Hosentaschen vergraben, schlich der Schwarzhaarige die Straße entlang. Sturzbäche flossen neben dem Asphalt entlang und seine Nackenhaare sträubten sich, als er in eine Pfütze trat. Ohne mit der Wimper zu zucken zog er jedoch seinen Fuß wieder aus dem schlammigen Wasser heraus, lief unbeirrt weiter. Es kümmerte ihn inzwischen ohnehin nichts mehr. Wo seine gesamte Kleidung doch durchnässt am Körper klebte und die Haare nur so trieften. In regelmäßigen Abständen sammelten sich Regentropfen an seiner Nase, wovon sie schließlich abperlten. Den Blick hatte der junge Mann starr zu Boden gerichtet, seine Augen zeugten nicht von der kleinsten Emotion; diese tiefen schwarzen Seen, in denen man so einfach versank, wunderschön und dennoch leer. Wieviele grausame Dinge mochten diese Augen schon gesehen haben; Dinge, die den meisten Menschen ein Leben lang verwährt blieben? Trotz alldem war darin weder Hass noch Trauer zu lesen. Sie waren bloß unendlich schwarz und leer.

Aus einiger Entfernung hätte man glatt denken können, Sasuke weinte. Doch allein der Gedanke, dass sich in seinen Augen überhaupt Tränen sammeln konnten, war derart widersprüchig, da verwarf man ihn besser gleich. Wann hatte er eigentlich zuletzt geweint? Die Antwort überkam ihn sogleich wie ein Schauder. Es war an jenem Abend gewesen, als Itachi seine Eltern getötet hatte. Vor langer Zeit also…aber hatte er wirklich seitdem nie mehr geweint? Nein, das war nicht ganz richtig. An zwei bestimmte Momente konnte er sich noch erinnern. Beide Male waren ihm Tränen ins Auge gestiegen. Und es war nicht einmal allzu lange her, bloß drei Jahre.

Ein seltenes Lächeln umspielte seine Lippen, er dachte zurück, an jene so fern erscheinende Zeit, an diese beiden, vom Schicksal geprägten Momente. Der Beginn und das Ende seiner Freundschaft mit Naruto…im Reich der Wellen hatte es angefangen, damals, als er Naruto mit seinem eigenen Körper geschützt hatte. Erst danach war ihm aufgefallen, was die furchtbaren Konsequenzen waren. Seine Rache war noch nicht vollendet gewesen und in jenem Augenblick hatte es ausgesehen, als ob sie das auch niemals sein würde. Der große Traum, die Vergeltung, auf die er sein Leben lang hingearbeitet hatte, geplatzt. Einfach so. Weil er nicht nachgedacht hatte. Weil er Naruto schützen wollte. Doch er war ihm nicht böse gewesen, nicht einmal sich selbst. Obwohl es das vermeintliche Ende seines Ziels, seines Lebens bedeutet hatte. Warum er ihn gerettet hatte, woher die plötzlichen Emotionen gekommen waren und wieso ihn sein eigener Tod kaum gestört hatte, konnte er sich bis heute nicht erklären. Wahrscheinlich war es Freundschaft gewesen…ein Gefühl, das ihm solange verwährt geblieben war.

Die zweite Träne hatte er am Schluss des Kampfes gegen Naruto vergossen. Wegen dem Schmerz, den ihm die Durchteilung ihrer gemeinsamen Bande bereitet hatte. Naruto war zu dem Zeitpunkt bereits ohnmächtig gewesen und es hatte geregnet, deswegen würde er sie wohl kaum gesehen haben. Zum Glück…

Ein wenig bedröppelt ging Sasuke weiter seines Weges. Wohin er jedoch wollte, wusste er nicht. Planlos irrte der Uchiha durch die Gassen. Beim Anblick der wohlbekannten Häuser, den vielen kleinen Läden und dem überwältigenden Hokage Monument, die ihm früher so vertraut gewesen waren, wo er sich immer zu Hause gefühlt hatte, vor allem auch wegen Naruto, seinem ersten Freund; all das erschien ihm jetzt wertlos. Diese Stadt gab ihm nicht mehr das warme Gefühl der Geborgenheit, welches ihm während seiner Abwesenheit so gefehlt hatte. Er konnte Konoha einfach nicht als Heimat ansehen. Dafür war zu viel geschehen. Durfte man eine Stadt überhaupt noch „Zuhause“ nennen, wenn man sie bereits mehr als einmal verraten hatte? Oder gab es einen anderen Grund für die fehlende Wärme? Würde er je einen Ort wieder als „Heimat“ anerkennen? Vielleicht lag es ja auch gar nicht an der Umgebung, sondern an der festbindenden Vergangenheit, dem Solidaritätsgefühl oder schlichtweg an den Freunden und anderen verknüpfenden Bändern, die man dort besaß. Solche Verbindungen hatte Sasuke schon lange zerstört. Und, seit Itachis Tod, gab es sogar keine mehr, die ihn irgendwo festhielten. Er war frei. Aber warum fühlte es sich dann nicht so an? Was hatte er falsch gemacht? Jegliche Bänder waren doch vernichtet worden…oder? Nein, es lag nicht an den Verbindungen, sondern an der Finsternis, dem bedrohlichen Schatten, der über ihm schwebte. Und diesen wurde er nicht los. Egal, was er versuchte. Alles war vergeblich.
 

Beim Aufblicken bemerkte Sasuke, dass er am Stadtrand angelangt war. Nur vereinzelt reihten sich noch Häuser neben der Straße. Vor ihm lag der See. An jenem hatte er sich oft nach dem Tod seiner Familie aufgehalten. Sein Vater hatte ihm damals das Katon Gokakyuu no jutsu beigebracht. Und auf dem Steg hatte er sich auch die Rache an Itachi geschworen. Irgendwie mochte er diesen Ort. Von allen anderen Plätzen in Konoha wahrscheinlich am meisten. Vermutlich, weil so viele Erinnerungen damit verknüpft waren.

Vorsichtig stieg der Schwarzhaarige die Uferböschung hinab, ständig konzentriert, nicht auf den nassen Gras auszurutschen.

Nostalgisch setzte er sich an das Ende des Steges, so wie er es früher immer getan hatte, und ließ die Beine über den Rand baumeln. Eine ganze Weile saß Sasuke einfach nur da, beobachtete den See und die Regentropfen, welche weite Kreise im Wasser zogen. Dann hörte er plötzlich eine vertraute Stimme seinen Namen rufen. Überrascht drehte er sich um.

„Hey! Sasuke!“ Naruto rannte winkend den steilen Hang herunter, wobei er einige Male stolperte.

Mit einem „ts“ auf den Lippen wandte sich der Angesprochene wieder dem See zu.

„Sasuke, was machst du hier?“ Keuchend stand Naruto hinter ihm, er ließ sich nicht abschütteln. „Warum gehst du im Regen spazieren?!“

„Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Er antwortete ohne sich umzudrehen. Klare, knappe Sätze, unmissverständlich und dennoch ausweichend, Gegenfragen, keine befriedigende Auskunft. Gesprochen mit seiner kalten, tiefen Stimme, die keinerlei Mitleid duldete. Das war Sasukes Art, sich auszudrücken.

„Ich gehe abends immer spazieren. Ob es regnet, ist mir egal. Bei der Hitze sonst ist das sowieso mal ´ne schöne Abkühlung!“, der Blonde redete heiter beschwingt, er konnte in allem etwas Positives sehen. Sein Leben wirkte so locker, unkompliziert…und glücklich. Darum beneidete ihn Sasuke manchmal.

„Hn. Was willst du hier? Ich möchte lieber allein sein.“ Endlich machte sich der Schwarzhaarige die Mühe, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen. Es war ein kurzer, kalter Blick. Und leer. So emotionslos…als hätte er seine Gefühle schon vor langer Zeit verloren. Naruto zuckte kaum merklich zusammen.

„Ich hab dich hier sitzen sehen und wollte mal was fragen. Bitte antworte ehrlich.“

Ein zweites Mal sahen sich die ehemaligen Freunde in die Augen, wieder der gleiche kalte Blick. Dann drehte sich Sasuke weg.

„Hast du“, fuhr Naruto fort, „die Leute umgebracht?“

Der Schwarzhaarige senkte den Kopf immer tiefer, sodass man seine Augen kaum mehr erkennen konnte. Antworten tat er jedoch nicht.

„Also…hast du sie nun getötet oder nicht!?“ Er deutete Sasukes Schweigen zwar als „ja“, doch wollte nichts überstürzen. Eine Weile verging, ehe der Uchiha leicht nickte. Naruto schnappte nach Luft.

„Was?! A-aber warum hast du das getan?“, er wich einen Schritt zurück, „du bist nicht mehr der Sasuke, den ich mal gekannt hab!“

„Hast du Angst vor mir?“, völlig gleichgültig sagte er dies und sah Naruto nicht einmal an.

„Ich habe Angst vor deiner Veränderung…dass du vielleicht noch mehr unschuldige Leute umbringst.“ und, dass du eines Tages auch auf mich oder Sakura losgehst, fügte er in Gedanken hinzu.

„Weißt du…ich will keine Menschen töten…nur manchmal verliere ich die Kontrolle über mich und…dann tue ich diese schrecklichen Dinge…“ In dieser gefühlslosen Stimme schien beinahe ein Funken Reue zu sein. Naruto jedenfalls starrte ihn nur perplex mit offenem Mund an. „Du…du willst das gar nicht?!“, war alles, was er herausbrachte.

„Ja, und ich gebe sogar mein Wort darauf, dass sowas nie mehr passiert.“

Der Blondhaarige wurde immer verwirrter. Das waren ganz neue Seiten an Sasuke, die er da aufzog. Sich schuldig fühlen oder ein Versprechen zu geben, niemals tat er etwas dergleichen. Das war ja schon fast eine Entschuldigung. „Also, eigentlich warst das gar nicht du, der die Leute ermordet hat?“

Sasuke nickte. „Sozusagen.“

„Gut!“, strahlte Naruto, „da bin ich aber erleichtert. Ich dachte schon, du wärst zu einem…zu einem Irren geworden! Ach, was ich noch sagen wollte, morgen ist mein Geburtstag. Du bist natürlich eingeladen, ich schmeiß ´ne Party mit allen, die ich kenne! Um sieben Uhr, komm bitte, ja?!“ Damit rannte er weg, raus aus dem Regen. Nur Sasuke blieb zurück. Seine Entscheidung hatte er bereits getroffen. Wehmütig blickte er auf den See, das Spiel der Regentropfen beobachtend. Für einen kurzen Moment war er wieder der kleine, fröhliche Junge von damals. Damals, als er noch nicht die zwei schlimmsten Fehler seines Lebens begangen hatte. Damals, als er noch glücklich war. Als er eine Familie hatte…

Sasuke stieß einen leisen Seufzer aus. Die einzelnen Momente von früher waren wie Regentropfen. Man dachte, man könnte sie deutlich fixieren, doch in Wirklichkeit waren es nur verblasste Erinnerungen, die schneller verschwanden, als man es wollte. Wenn er die alte Zeit bloß zurückholen könnte…diesen Gedanken hielt er fest. Auch dann noch, als ihn die Nacht langsam verschluckte.
 


 

ein Sasuke-kapitel... 0.o mit viiiielen gefühlen und erinnerungen etc^^ vllt versteht ihr ihn jetzt besser und hasst ihn nicht mehr so xD joa, naruto hatte in echt zwar schon geburtstag, aber die erstveröffentlichung (xD wie sich das anhört) ist halt auf den 10.10. gefallen und hier poste ich das kapi ja schon zum 2.mal^^ deshalb stimmt das datum net so ganz überein xD und euch allen schon mal ein frohes neues jahr^^

Happy Birthday, Naruto!

Die Party war schon in vollem Gange. Hier drängelten sich welche am Buffet, dort plauderten einige oder suchten sich jemanden zum tanzen. Naruto war damit beschäftigt, Geschenke anzunehmen und Gästen die Tür zu öffnen. Als er eine kurze Verschnaufpause bekam, sah er sich erst einmal um. Fast alle waren da, sogar Sai, der immer noch einen Verband trug. Auch Sakura, obwohl sie eigentlich abgelehnt hatte, weil es ihr nicht so gut ging. In der Tat, sie wirkte irgendwie krank. Ihre Augen waren trüb und die Haut noch blasser als sonst. Ein wenig besorgte ihn das, doch die Freude, dass sie trotzdem gekommen war, überwog den Rest.

Ungeduldig schielte der Blonde auf die Uhr. Viertel vor Acht. Dass Sasuke sich noch nicht hatte blicken lassen, wunderte ihn kaum. Es war ohnehin nicht sicher, ob er überhaupt kommen würde. Aber Hinata kam doch nie zu spät, oder? Sie hatte sich so darauf gefreut…wahrscheinlich würde sie jeden Augenblick kommen. Er mochte das schüchterne Mädchen.

Gerade wollte sich Naruto zu den anderen Gästen setzen, da klingelte es an der Tür. Schnell öffnete er diese und blickte direkt in ein weißes Augenpaar, das ihn zaghaft musterte.

„Hinata! Wo warst du denn so lange? Komm rein!“ Strahlend schob er sie ins Haus.

„Ha-hallo Naruto…herzlichen Glückwunsch…“ Zögernd überreichte Hinata ihm das Geschenk, welches er auch sofort auspackte. Ein Kunai und zwei Ramen-Gutscheine.

„Danke! Weil du so spät gekommen bist…“, grinste Naruto übermütig, „was hältst du von einem zweiten, kleinen Geschenk?“ Er deutete dabei auf seine linke Backe. Dasselbe hatte er vorhin bei Sakura probiert, mit wenig Erfolg. Sie hatte ihm eine Ohrfeige verpasst, erstaunlich fest, dafür, dass es ihr nicht gut ging. Jetzt hoffte er auf mehr Glück.

Hinata, die die Andeutung verstand, wechselte ihre Gesichtsfarbe schlagartig. Wollte er wirklich, dass sie ihn küsste? Es war wie ein Traum, der endlich in Erfüllung ging. Er hatte sie diesmal nicht übersehen. Auch, wenn es nur freundschaftlich gemeint sein sollte, machte es sie überglücklich. Ohne weiter nachzudenken, hauchte sie ihm einen winzigen Kuss auf die Wange. Narutos Grinsen wurde immer breiter. Und Hinata immer röter.

„Na, dann gehen wir mal zu den anderen Gästen!“ Er schob sie in Richtung Wohnzimmer; jetzt fehlte nur noch Sasuke.

Überrascht fuhr der Blonde herum, als er ein Tippen auf seiner Schulter spürte. Sakura stand hinter ihm und lächelte zwanghaft. „Kommt Sasuke denn überhaupt? Er ist schon über eine Stunde zu spät…ich glaube, er hat einfach keine Lust.“

„Ähm, ja…vielleicht hast du Recht. Er hat ja auch nie wirklich zugesagt. Schade, ich hatte gehofft, er würde da sein.“ Naruto musterte die Rosahaarige. Was war mit ihr los? Gestern hatte sie noch völlig normal ausgesehen, aber heute…ihr ging es definitiv nicht gut, das konnte man überdeutlich erkennen.

„Es ist besser, wenn er nicht kommt. Ich will nicht, dass er schon wieder alles kaputt macht.“ Sie blickte traurig zu Boden.

„Was redest du da? Jetzt auf einmal willst du ihn nicht mehr sehen? Du bist schon komisch…“

Sakura kam erst gar nicht zum Antworten, denn plötzlich klingelte es. Erschrocken fuhr sie herum, Naruto tat ihr es gleich. Beide hatten dieselbe Vermutung, jedoch unterschiedliche Empfindungen. Wo Naruto glücklich strahlte, breitete sich auf ihrem Gesicht Entsetzen aus. War Sasuke wirklich gekommen? Oder nur irgendjemand anderes? Gespannt musterte sie die Tür, welche von Naruto übermütig aufgerissen wurde. Eine Person betrat den Raum, doch sie konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte. Zu viele Leute standen im Weg. Aber Sakura brauchte nichts zu sehen, die schlagartige Stille und komplett veränderte Stimmung verrieten ihn. Sie nahm nur noch beiläufig war, wie alle nach vorne stürmten, wo sich ein ungläubiges Gesicht an das andere reihte und das Murmeln, welches den Raum erfüllte. Einzelne Gesprächsfetzen drangen zu ihr hindurch, geprägt von Worten der Verwunderung. Bloß sein Name ließ das Mädchen immer wieder aus ihrer Trance hochschrecken. Was sollte sie tun? Die Gelegenheit nutzen und verschwinden? Oder hier bleiben und abwarten, was das Schicksal für sie geplant hatte? Ihr Blick schweifte kurz über das Zimmer. Dann schüttelte die Rosahaarige den Kopf. Hatte sie sich nicht vorgenommen, stark zu sein? Für ihn, Sasuke… Das ständige Davonlaufen sollte ein Ende finden. Es führte ohnehin zu nichts. Sie würde bleiben, allerdings mit der Bemühung, Sasuke so gut es ging zu ignorieren.

Die Menge der starrenden Gäste wurde immer kleiner, auch das Murmeln flaute langsam ab. Doch die Stimmung war nicht mehr dieselbe. Heitere Gespräche wurden von verstohlenen Seitenblicken unterbrochen und sobald sich Sasuke irgendjemandem näherte, verstummten diese augenblicklich. Was konnte man jedoch anderes erwarten? Wo ein eigentlicher Nuke-nin, der das Dorf vor drei Jahren verraten hatte, bei manchen sogar totgeglaubt, mitten unter ihnen weilte. Außerdem hatten einige bereits von der Mordesanklage gegen ihn erfahren. Da war es wirklich nicht verwunderlich, dass ihn viele mieden oder wenigstens ungläubige Blicke austauschten.

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten kam allmählich Leben in die Party. Was vermutlich nicht zuletzt an dem reichen Alkoholangebot lag. Sogar Hinata war über ihren Schatten gesprungen und trank nun fröhlich mit ihren Freunden ein Glas nach dem anderen.

Ob es wohl an ihrem kleinen Kuss lag, dass sie so ungewohnt hemmungslos war? Sakura musste lächeln. Wahrscheinlich.

Sie selbst hatte ihre Flasche Bier nicht mal angerührt. Zwar trank sie generell nicht viel, doch dem Alkohol abgeneigt war sie auch nicht. Irgendwie hatte sie heute einfach keine rechte Lust darauf. Schließlich fühlte sich Sakura nicht besonders gut.

Der einzige, der außer ihr ebenfalls kaum etwas getrunken hatte, war Sasuke. Hin und wieder nippte er an seinem Glas, mehr tat er jedoch nicht. Hatte er diesen Abend überhaupt ein Wort gesagt? Soweit Sakura sich erinnern konnte jedenfalls nicht. Aber das erwartete ja niemand von ihm. Wieso war er dann eigentlich gekommen? Wo er doch bloß still dasaß? Vermutlich war ihm langweilig gewesen. Sonst hätte er sich nie die Mühe gemacht.

Sakura blickte im Raum umher. Die meisten waren bereits betrunken oder wenigstens leicht angeheitert. Sasuke stach ziemlich heraus. Er stand neben Naruto und einigen anderen Jungen, fand an deren guter Laune allerdings keinen Anteil. Sie selbst war von ihren Freundinnen umgeben, alle fröhlich durcheinander redend.

„Hey, seht mal!“, schrie Ino plötzlich, was bei der dröhnenden Musik niemanden störte, „deswegen wollte Tenten also vorhin weg!“ Grinsend deutete sie auf ein braunhaariges Mädchen, welches engumschlungen mit einem Jungen tanzte. Beim näheren Betrachten entdeckte Sakura, dass es sich dabei um Neji handelte.

„Wie schön, bei den beiden hat es endlich geklappt…“ Ein wenig traurig blickte die Rosahaarige zu Boden. Hinata und Ino waren taktvoll genug, nichts dazu zu sagen. Beide wussten gut genug, wie es bei Sakura mit der Liebe aussah.

„Na, wenn so viele tanzen, will ich auch mitmachen! Am besten frag ich Sai…bis später!“ Sofort tauchte Ino in dem Gewusel unter. Jetzt blieben bloß Hinata und Sakura.

„Sag mal, hast du Naruto nicht vorhin geküsst?“ Die Blauhaarige wurde scharlachrot. „Ähm…j-ja…“, stammelte sie kleinlaut.

„Wieso stehst du dann hier noch rum? Lauf zu ihm und frag, ob er tanzen möchte! Du brauchst keine Angst zu haben, er wird schon nicht ablehnen. Da bin ich mir vollkommen sicher.“ Lächelnd schob Sakura ihre Freundin in Richtung Naruto.

„Meinst du wirklich?“ Unentschlossen sah sie sich um.

„Ja!“, beteuerte Sakura nochmal, „geh und hab Spaß!“

„Aber was ist mit dir? Du bist doch dann ganz allein…“

Gespielt lachend schüttelte die Rosahaarige den Kopf. „Mach dir um mich keine Gedanken! Du hast die Chance deines Lebens vor dir, nicht ich!“

Hinata lächelte zurück. „Danke!“ Dann verschwand sie ebenfalls zwischen all den tanzenden Paaren.

„Wahrscheinlich werde ich meine Chance auch niemals bekommen…“, murmelte Sakura leise zu sich selbst, sodass keiner es hören konnte.
 


 

Das kapi ist etwas kurz geworden -.- mir ist einfach nichts mehr eingefallen... aber der geburtstag ist ja noch nicht zuende :D ich konnte nur nicht die beiden dinge in ein kapitel stopfen. hoffe, euch gefällts trotzdem. es ist sogar etwas hinanaru drin 0.o

Gefallen und zerbrochen

Sakura nippte an ihrer Flasche Bier. Die Atmosphäre um sie herum hatte sich stark verändert; der Raum war in ein schummriges Licht gehüllt, bei dem man nur immer müder wurde und einem die Augen langsam wehtaten. Wahrscheinlich, um eine romantische Stimmung zu erzeugen… Scheinbar hatte das sogar geklappt, denn fast jedes Mädchen hatte sich einen Jungen geschnappt und ihn zur Tanzfläche geschleppt, wenn auch bei einigen nur unter Zwang.

Die Rosahaarige fasste sich schwankend an die Stirn. Ihr war irgendwie schwindlig…vermutlich lag es an dem Halbdunkeln… Ein wenig wackelig auf den Beinen kämpfte sie sich durch die herumstehende Menge zum nächstgelegenen Stuhl. Zwischendurch gaben ihre Knie zwar immer wieder leicht nach, sie schaffte es aber dennoch, sich selbst und ihr Getränk heil dorthin zu navigieren.

Heiß war es hier drinnen auch noch…wie hielten es all die tanzenden Leute bloß in dieser Hitze aus? Kein Wunder, dass man beinahe umkippte.

Seufzend fächelte sich Sakura Luft zu, während sie ihre Freundinnen beobachtete. Die schienen sich ja alle prächtig zu amüsieren…ein wenig neidisch war sie da schon, das musste sie sich grinsend eingestehen. Doch es freute sie auch für Ino, Hinata und Tenten. Alle drei waren ihren Traummännern um einiges näher gekommen. Obwohl Sai wahrscheinlich nur aus Höflichkeit mitgemacht hatte…na immerhin, so hatte Ino wenigstens Hoffnung.

Sakura schielte verstohlen zu Sasuke herüber. Wenn es in ihrem Leben bloß auch so glücklich laufen würde…wenn sie Hoffnung hätte…doch jeglichen guten Glauben hatte sie längst abgeworfen. Es verletzte nur unnötig, mehr als ohnehin schon.

Immer wieder ertappte sich Sakura dabei, wie sie Sasuke anstarrte. Jedes Mal wandte sie ihren Blick krampfhaft ab und musste doch eingestehen, dass es nichts half. Ohne es wirklich zu wollen drehte sich ihr Kopf ständig zu dem Schwarzhaarigen um, irgendetwas an ihm zog sie, trotz all der Demütigung, die sie durch ihn erfahren hatte, immer noch an. Sie war machtlos dagegen. Dabei wusste Sakura nicht einmal, wieso. Gut, er sah toll aus, war talentiert, ein wahnsinnig starker Shinobi…und ansonsten? Liebte sie denn bloß seine Äußerlichkeiten? Wo sie doch eigentlich genau wusste, wer er tatsächlich war…ein kaltblütiger Mörder. Sakura musste schwer schlucken. Ja, Sasuke war ein Mörder. Auch, wenn er diese furchtbaren Dinge gar nicht tun wollte.

Erneut wanderte ihr Blick zu dem jungen Mann hinüber; dieses Mal ließ sie es zu. Er wirkte ein wenig einsam. Und sah beinahe traurig aus. So alleine…eigentlich hatte er es ja wirklich schwer. Die meisten Leute mieden ihn nun, was man aber auch niemandem verdenken konnte und alle anderen, seine ehemaligen Freunde, falls man es überhaupt so nennen konnte, gingen ebenfalls auf Distanz. Oder er wies sie ab. Musste es da nicht einen Grund geben für sein gleichgültiges Verhalten? Das hatte sich Sakura schon oft gefragt. Doch immer, wenn sie danach fragte oder ihre Hilfe anbot, wurde sie zurückgestoßen. Sollte er eben alleine mit seinen Problemen fertig werden, selbst falls sie zu groß für ihn waren! …so etwas hätte Sakura gerne gesagt, mit fester Entschlossenheit. Aber sie konnte nicht. Niemals würde sie es schaffen, ihn gehen zu lassen. Dafür war ihre Zuneigung zu tief. Ihre unbegründete Liebe für all das, was andere, und sogar sie selbst, hassten. Letztendlich war schließlich nichts mehr Liebenswürdiges an Sasuke übrig geblieben. Die betäubende Kälte hatte zu große Wunden hinterlassen, viel zu große. Wieviele Narben seine gebrandmarkte Seele wohl zierten? All die Schmerzen und schrecklichen Verluste, die er durchstehen musste. Damals, sowie heute. Er hatte in keinstem Sinne ein leichtes Schicksal zu tragen. Aber diese Bürde hatte doch schon vorher auf ihm gelastet…wieso war er dann noch kälter geworden? Schließlich hatte es zwischen all dem blinden Hass und eisiger Gleichgültigkeit einige Momente gegeben, die Licht ins Dunkle brachten. Manchmal hatte er Gefühle gezeigt, wenn auch nur in geringen Ausmaßen. Sie hatte einen Grund gehabt, ihn zu lieben. Das war heute anders…

Sakura löste sich aus ihrer Gedankenstarre und sah sich um. Tanzende Paare, wohin man nur blickte. Wie funkelnde Sterne am Firmament, voller Glück und einer Chance auf Zukunft. Und sie stand allein da, ihr Leuchten war längst erloschen. Vor ihrem inneren Auge konnte sie bereits erkennen, wie sich der matte Stern von allen anderen löste und endlos tief fiel. War es das, was die Zukunft für sie bereithielt? Vermutlich…

Auf einmal sprach die Rosahaarige jemand von der Seite an. „Hättest du Lust zu tanzen, Sakura?“

Sie fuhr erschrocken herum.

„Lee! Ähm, später vielleicht. Ich gehe nur noch mal kurz auf den Balkon, frische Luft schnappen. Es ist ziemlich heiß hier drin, findest du nicht?“

Er nickte. „Ja, du hast Recht. Soll ich dich begleiten?“

Sakura schüttelte abwehrend die Hände. „Nein, nein. Schon okay.“ Sie wollte jetzt eigentlich lieber allein sein.

Vorsichtig schlängelte sich das Mädchen um die ganzen Leute herum, auf dem Weg zu Narutos kleinem Balkon. Eigentlich wirkte er eher wie ein erweitertes Fenstersims, aber da Naruto sowieso alleine lebte, hatte er bestimmt keine Probleme damit. Für eine Person reichte der Balkon vollkommen, vielleicht würden sogar zwei Leute draufpassen. Mehr keinesfalls.

Sakura schob mit Mühe die Glastür auf, sie klemmte ein wenig. Höchstwahrscheinlich hatte Naruto sie noch nie geölt…kein Wunder…

Als sie die Tür endlich gewaltsam geöffnet hatte, strömte ihr auch sogleich die kühle Nachtluft entgegen. Bedächtig sog sie diese ein. Hier draußen ließ es sich deutlich besser aushalten, als drinnen. Es war angenehm kühl und nicht mehr so stickig. Am Himmel befand sich keine einzige Wolke und die Sterne funkelten auf sie herab.

Ein wunderschöner Anblick… Auf einmal schreckte Sakura hoch. Im Augenwinkel hatte sie gesehen, wie sich irgendetwas bewegt hatte. Und tatsächlich, über den Nachthimmel flog eine leuchtende Sternschnuppe. Zuerst freute sie sich riesig, so ein seltenes Ereignis ausgerechnet heute beobachten zu können und wollte sich schon etwas wünschen, doch dann erinnerte sie sich an den Gedanken, welchen sie erst wenige Minuten zuvor gehabt hatte.

Der matte Stern löst sich von den anderen und fällt endlos tief.

Wie eine Sternschnuppe… Sollte das ein böses Omen sein? Oder ein Blick in ihre düstere Zukunft? Jedenfalls war es bestimmt kein Zufall, da war sich Sakura absolut sicher. An Zufälle glaubte sie nicht mehr. Dafür war bereits zu viel in ihrem Leben geschehen…

Kurz und kaum merklich zuckte Sakura zusammen. Kam es ihr nur so vor, oder hatte sich die Luft um sie herum tatsächlich schlagartig abgekühlt? Eisige Kälte umgab das Mädchen nun und ließ sie erschaudern. Es schmerzte sogar beinahe. Erst jetzt fiel ihr auch die Anwesenheit einer anderen Person auf; Sakura spürte deutlich, wie jemand hinter ihr stand und sie ansah. Diese Kälte…

„Sa-sasuke…? Bist du es?“ Sie wagte es nicht, sich umzudrehen. Doch die Antwort kannte sie ohnehin schon. Dafür brauchte sie keine Augen, um ihn zu erkennen. Es genügte einzig seine Kälte.

„Ja.“ Nun wandte die Rosahaarige auch leicht den Kopf, sodass Sasuke ihr Gesicht wenigstens zum Teil sehen konnte, allerdings mit gesenktem Blick.

„Was tust du hier so alleine? Warst du vorhin nicht noch bei deinen Freundinnen?“

Ein trauriges Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln und sie drehte sich gänzlich zu ihm um. Eine winzige Träne glitzerte im Auge des hübschen Mädchens. „Sieh dich doch mal drinnen um. Überall tanzen nur Paare. Da habe ich nichts verloren…“

Sasuke wusste genau, dass ihre Worte in Wahrheit eine indirekte Beschuldigung gegen ihn waren. Und doch beschloss er, es zu ignorieren. Ihre Gefühle kümmerten ihn ohnehin nicht im Geringsten.

„Es ist ziemlich kalt hier draußen…komm lieber rein, du erkältest dich noch.“

Sakura stockte der Atem. Waren das gerade eben Worte der Sorge gewesen? Nein, aus Sasukes Mund war so etwas doch schier unmöglich, oder?

„Du…du sorgst dich um mich?“, hauchte sie ungläubig. Die Antwort darauf kam erschreckend schnell und ließ ihre Hoffnungen platzen wie Seifenblasen.

„Nein. Aber wer soll sonst das Team heilen, wenn wir auf Missionen sind?!“

Sakura antwortete nicht. Sie drehte sich bloß wieder mit dem Rücken zu Sasuke. Dieser verstand und ging langsam weg.

Erst, als sie das Geräusch der zufallenden Balkontür vernahm, erwachte die Kunoichi aus ihrer Starre. Nun kullerte auch die erste Träne. Ein letztes Mal blickte sie in den funkelnden Nachthimmel.

Mein Stern ist nicht nur heruntergefallen, sondern auch zerbrochen.
 


 

Jaja, ich weiß, es ist wieder arg kurz -.- aber zu dem zeitpunkt, als ich das verdammte kapi geschrieben hab, hatte ich ne schreibblockade 0.o aber das nächste ist länger^^ da sind dann wieder mind. 2000 wörter drin^^" okay, jetzt zu der tatsache, dass sich die beziehung zwischen den beiden keinen meter verbessert hat...man muss erst am boden sein, um wieder aufstehen zu können xD aber wenn man genau hinsieht, entdeckt man sogar etwas interesse seitens sasuke^^

Lass los

Es war der Morgen nach Narutos Geburtstag. Einzelne Sonnenstrahlen drangen durch die dichten Nebelschwaden hindurch, die so typisch für verregnete Oktobertage waren. Das Licht sammelte sich dabei vor allem an der obersten Schicht des grauen Dunstes und gab dem ganzen eine mystische Note. Keine Menschenseele regte sich auf den Straßen; die Stadt war von einem Schleier der Stille bedeckt. Wer wollte schon bei diesem unangenehmen Wetter freiwillig hinaus?

Sakura jedenfalls nicht. Sie hatte es sich stattdessen mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa bequem gemacht und las nebenbei. „Die Kunst des Heilens“…ein eher langweiliges Buch, das Tsunade ihr vor einer Weile mal aufgedrückt hatte. Aber wenn sie schon nicht trainieren konnte, musste wenigstens ihr Geist geschult werden. Schließlich wollte sie dem Team behilflich sein und nicht mehr so weit hinter Sasuke und Naruto stehen. Die nächste Mission sollte ein Erfolg werden, durch ihre Hilfe. Dann würde man sie vielleicht auch endlich als richtige Kunoichi anerkennen, und nicht mehr für das unbrauchbare Mädchen halten, welches sie früher einmal gewesen war. Die alten Zeiten waren längst vorbei, vieles hatte sich geändert. Sowohl im positiven, als auch im negativen Bereich.

Sakura nahm einen großen Schluck aus ihrer Tasse und schlug die nächste Seite auf. Dieser Vormittag würde wohl sehr eintönig werden…aber andererseits war es zur Abwechslung auch mal ganz schön, sich auszuruhen und wenigstens für diesen Tag alle verwirrenden Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Weder an Sasuke denken, noch ihn sehen zu müssen…die Rosahaarige lächelte zufrieden in sich hinein. Der harte Alltag würde noch früh genug wieder zurückkehren, warum dann nicht die entspannte Atmosphäre genießen?
 

Sasuke lag schon seit Stunden wach. Es war zwar erst Vormittag und die meisten Leute schliefen wahrscheinlich noch, aber er durfte es einfach nicht. Und es lag definitiv nicht daran, dass er nicht müde war. Gestern Abend auf Narutos Party war er der letzte gewesen, der sich verabschiedet hatte. Schließlich gab es für ihn sowieso nichts zu tun, weshalb sollte er dann ganz alleine rumsitzen? Also war er fast erst bei Sonnenaufgang nach Hause gelaufen und hatte eine, vielleicht auch zwei, Stunden geschlafen. Dann war er aufgewacht und eben seither nicht mehr eingeschlafen. So machte das Sasuke nun schon seit ein paar Tagen. Der klare, wenn auch einzige, Vorteil dieser Regelung war nämlich, dass er so gut wie gar keine Träume mehr hatte – wie auch, wenn er höchstens zwei Stunden schlief. Erst danach kam man in die Traumphase, das hatte Sasuke mal irgendwo gelesen und nutzte sein Wissen nun dementsprechend, indem er nur kurze Zeit am Stück schlief, dann wieder aufwachte und sich etwas später noch einmal hinlegte. Das hieß, er wachte nicht mehr schreiend mitten in der Nacht auf oder tötete anschließend irgendwelche Leute. Natürlich war er deswegen auch schrecklich müde, und das chronisch, was sich wiederum negativ auf das Training auswirkte, aber solange er sein Versprechen dadurch halten konnte, war es die Sache allemal wert. Meistens verwendete Sasuke dann die neuegewonnene Zeit zum Nachdenken, wie er es ständig tat. Doch zu brauchbaren Ergebnissen führte es trotzdem nicht. Er wurde nur noch verwirrter, je länger er nachdachte.

Genauso war es jetzt. Auf den verschiedensten Gedankensprüngen war Sasuke nämlich beim gestrigen Abend angekommen – und damit auch bei Sakura, ansonsten hatte er ja schließlich nicht mit anderen Menschen interagiert.

Dieses Mädchen verstand absolut nichts. Hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde sich um sie sorgen? Wie naiv… Ihm war einfach nur langweilig gewesen und hatte sich dann eben lieber zu ihr auf den Balkon gesellt, als von tanzenden Leuten zerquetscht zu werden.

Sieh dich doch mal drinnen um. Überall nur tanzende Paare. Da habe ich nichts verloren…

Sie beschuldigte ihn also…weil er keine Zuneigung für sie empfand? Eigentlich wusste sie das doch schon seit Jahren. Und wieso erwartete sie dann auch das Unmögliche? Dafür konnte er schließlich nichts. Gefühle konnte man nicht erzwingen, sie mussten von ganz alleine kommen. Und wenn Sasuke sich seine jetzige Lage so ansah, wünschte er, er hätte solche Gefühle…für Sakura oder irgendeinen anderen Menschen…das wäre allemal besser, als nichts zu empfinden, absolut gar nichts. Vielleicht lag darin ja auch sein Problem…dass er nicht lieben konnte? Machte Liebe denn überhaupt glücklich? Natürlich, die meisten Paare sahen so aus, als würden sie im Paradies auf Erden leben, aber würde das auch auf ihn selbst zutreffen? Er war sich da nicht so ganz sicher. Vor langer Zeit hatte er selbst einmal geliebt…und die Liebe anderer zugelassen. Doch was war daraus geworden?! Der wunderschöne Traum vom Glücklichsein und für alle Zeit beisammen leben war geplatzt, wie eine Seifenblase. Innerhalb einer Nacht. Und hinterlassen hatte er nur Hass und Trauer. Einerseits war Liebe zwar wunderschön, doch die Schattenseiten waren so furchtbar, dass man lieber ganz die Finger davon ließ, um sich nicht zu verbrennen. Und keiner wusste das besser als Sasuke.

Aber…wenn es wirklich die Lösung all seiner Probleme darstellte…er musste an seine Familie denken, damals, als sie noch lebten. Er war glücklich gewesen… und später, seine Freunde…auch die hatte er auf eine besondere Art und Weise geliebt. Es passte einfach alles zusammen. Und dennoch, es gab immer einen Haken. Er selbst war es, seine eigenen Gefühle standen ihm im Weg. Falls man sie überhaupt noch als solche bezeichnen konnte. Zu Liebe war er doch gar nicht mehr fähig, oder? Nach alldem, was geschehen war? Trotz der unerträglichen Schmerzen? Der eisigen Kälte? Allein der riesige Schatten über ihm und die Leere in seiner Seele verhinderten das doch schon. In ihnen verschwand alles Licht, was nach ihm suchte. Sodass er wieder einsam war, inmitten der Dunkelheit. Und er hasste die Dunkelheit. Wie ein kleines Kind, das nachts nicht allein gelassen werden wollte. Hinter seiner kühlen Fassade war er schließlich bloß ein verängstigter Junge, der so sehr Hilfe brauchte, Hilfe und Liebe. Doch sein Stolz ließ das nicht zu. So schlug er alle Hände weg, die ihm aufhelfen wollten. Aber alleine schaffte er es nicht. Würde er es überhaupt noch rechtzeitig schaffen? Und entkommen, bevor sich der bodenlose Abgrund unter ihm auftat?
 

Das schrille Läuten der Klingel ließ Sakura hochschrecken. Entnervt legte sie ihr Buch und den Tee beiseite und lief zur Tür.

Vor ihr stand ein gut gelaunter Naruto, trotz des schrecklichen Wetters. „Morgen, Sakura-chan! Ich war gerade bei Tsunade-no-baa-chan, sie hat eine neue Mission für uns! Wir sollen möglichst schnell zu ihr kommen, Sasuke weiß auch schon Bescheid.“

Die Rosahaarige hob eine Augenbraue. Wieso um alles in der Welt bekamen sie gerade jetzt eine Mission aufgehalst?! Dabei hatte sie sich doch so sehr auf ihren Sasuke-freien Tag gefreut…

„Okay, warte kurz…ich hole nur noch schnell meine Sachen. Diesmal vergesse ich die Ausrüstung nicht!“
 

Keine 10 Minuten später standen die beiden auch schon vor dem Büro der Hokage, bereit zum Aufbrechen. Sakura klopfte kurz an den Türrahmen, um auf ihre Anwesenheit hinzuweisen; es war ein reiner Höflichkeitsakt, da die Tür immer noch kaputt war und man ja sofort sehen konnte, ob jemand da war. Irgendwie machte sich auch keiner die Mühe, sie zu ersetzen…

„Oh, da seid ihr ja endlich! Ich habe gerade eben noch ein paar Formalitäten mit Sasuke besprochen, aber jetzt kann ich ja endlich zur Mission kommen…“

Sasuke war scheinbar schon länger da, er hatte sich kurz umgedreht, als es geklopft hatte, schenkte ihnen aber sofort wieder die gewohnte Ignoranz, so als ob es sich nicht gehörte, anwesende Leute zu beachten oder gar zu grüßen. Beim näheren Hinsehen bemerkte Sakura dunkle Schatten unter seinen Augen, die Lider waren halbgeschlossen, der Blick ging ins Leere. Er sah so aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugetan; schrecklich müde und irgendwie ausgelaugt… war er so lange auf Narutos Party gestern gewesen? Sie runzelte die Stirn.

„Morgen, Sasuke!“, trällerte Naruto quietschfidel - manchmal fragte sich Sakura ernsthaft, woher er diese Energie hernahm - und lief auf seinen Teamkameraden zu, „du siehst heute aber müde aus…“ Mit großen Augen starrte er Sasuke an.

„Ja und, das geht dich nichts an.“ Schlechte Laune hatte er scheinbar auch noch. Obwohl…war er nicht eigentlich immer so drauf?

Tsunade räusperte sich laut. „Zur Mission…ihr werdet alleine gehen, ohne Kakashi. Wir haben wie immer zu wenig Shinobi und da müssen wir eben sparen, wo es nur geht. Es wird auch nur B-Rang sein. Also nichts wirklich Gefährliches für euch.“

„B? Und was müssen wir machen? Feindliche Ninjas bekämpfen? Geheime Gegenstände stehlen?“ Naruto sah sie erwartungsvoll an.

„Nein. Ihr müsst nur eine bestimmte Schriftrolle nach Sunagakure bringen. Es könnten euch allerdings Räuber oder gegnerische Shinobi über den Weg laufen. Die Schriftrolle ist sehr wichtig, passt gut auf, ja?! Und ihr dürft auf gar keinen Fall hineinsehen!“

„Hai!“, machte Naruto und musterte das Zimmer, „wo ist denn nun diese streng geheime Schriftrolle?“

„Shizune?“, Tsunade nickte ihrer ehemaligen Schülerin zu und diese verschwand aus dem Raum. Einige Minuten später kam sie mit einer großen Schriftrolle zurück. „Da ist sie. Geht am besten gleich los.“
 

„Sag mal, Sasuke…was hat eigentlich Tsunade-no-baa-chan vorhin mit dir besprochen?“ Die drei waren schon vor ungefähr einer halben Stunde losgegangen; Sasuke hatte die Schriftrolle an sich genommen, er meinte, bei ihm seie sie am sichersten, und Naruto wollte endlich die erdrückende Stille durchbrechen.

„Sie hat mich zum Anbu ernannt.“

Bumm.

Narutos Kinnlade fiel herunter und auch Sakura starrte ihn überrascht an. Er sagte das einfach so, als wäre es nichts Besonderes. „Sie-…sie hat was?!“

Sasuke schenkte ihm einen Muss-ich-das-wirklich-wiederholen-Blick und wandte sich dann wieder der Straße unter seinen Füßen zu.

„Herzlichen Glückwunsch, Sasuke-kun. Das ist ja toll – du bist erst seit einer Woche zurück und schon Anbu!“

„Das ist ja das Problem!“, unterbrach sie Naruto, „der kommt einfach so nach Konoha spaziert, wir nehmen ihn wieder auf, alle sind glücklich und er wird sofort Anbu! Wieso nicht ich?! Ich hab schon viel mehr für unser Dorf getan, als dieser Verräter!“

„Es geht ja auch nach dem Können, Baka. Wieviel du für das Dorf getan hast, ist unwichtig.“ Völlig unberührt lief Sasuke weiter. Er machte sich nicht einmal die Mühe, aufzusehen.

„Schön, wenn du so denkst, ich tue es aber nicht! Mir ist das Dorf verdammt wichtig und dir sollte es das auch sein! Du hältst immer alles für selbstverständlich, sogar, dass du als Nuke-nin gleich wieder völlig normal behandelt wurdest und wir dich überhaupt aufnehmen und so! Das ist es aber nicht, du solltest viel lieber mal dankbar sein. Außer, du bist dir dafür zu schade, hochgeehrter Uchiha-sama.“

„Hey“, Sakura hob beschwichtigend die Arme, „streitet euch nicht. Wir müssen auf der Mission als Team zusammenarbeiten. Passt besser auf, dass wir von keinen Angreifern überrascht werden“
 

So verlief dann auch der Rest der Wanderung bis es dunkel wurde. Die Gruppe suchte sich einen geeigneten Platz und schlugen dort ihre Zelte auf. Sasuke zündete ein Lagerfeuer mit Katon an und die anderen beiden setzten sich dazu. Es war ziemlich kalt geworden, deshalb war selbst Naruto froh, jemanden dabeizuhaben, der Feuer-Jutsus anwenden konnte. So gelang es ihm auch ohne Probleme, seine Instant-Ramen zu kochen.

Nachdem jeder seinen Proviant gegessen hatte, verabschiedete sich Naruto mit einem kurzen „Gute Nacht“ und ging in sein Zelt. Auch Sasuke wollte verschwinden, doch Sakura hielt ihn am Handgelenk zurück.

Irritiert drehte er sich um. „Was soll das, Sakura? Lass mich los.“

„Bleib bitte noch kurz da. Ich möchte dich etwas fragen.“

Nicht noch so ein lästiges Gespräch, ging ihm durch den Kopf und er wollte sich gerade losreißen, doch irgendwie rührte er sich keinen Centimeter. Jetzt lockerte auch Sakura ihren Griff, als sie merkte, dass er nicht weglaufen würde. Und Sasuke blieb tatsächlich stehen. Wieso, wusste er selber nicht. Irgendetwas in ihm wollte bei ihr bleiben. Am liebsten hätte er diesen Teil seiner Seele verwunschen.

„Was ist denn los?“ Leider klangen seine Worte nur halb so gleichgültig, wie er es eigentlich beabsichtigt hatte. Auch Sakura wurde stutzig. „Ähm…mir sind in letzter Zeit ein paar merkwürdige Dinge in deinem Verhalten aufgefallen…nicht, dass du dich sonst nicht merkwürdig verhältst, aber…du weißt schon, was ich meine.“

Sasuke hob eine Augenbraue. „Meinst du dass ich euch so oft aus dem Weg gehe? Oder…die Morde…?“

„Nein“, sie schüttelte den Kopf, „du bist in seit Kurzem immer so müde…das ist es, was mir Sorgen macht. Und dass du nicht über deine Probleme reden willst…ich würde dir so gerne helfen.“ Das hatte sich angehört, als ob sie seine Mutter wäre und er ein kleines Kind, fand Sakura. Hoffentlich war er jetzt nicht sauer.

„Ich habe diese Nacht nicht geschlafen. Deshalb bin ich so müde.“

„Oh. A-aber warum schläfst du nicht? Du musst doch fit für die Missionen sein! Besonders jetzt, wo du Anbu bist.“ Das war eine ziemlich private Frage, fiel Sakura im Nachhinein auf. Sie betete, dass seine Antwort nicht genauso privat war – falls er überhaupt eine gab.

„Ich habe dir doch schon einmal davon erzählt…dass ich manchmal Dinge tue, die ich gar nicht will, erinnerst du dich?“ Sie nickte. „Nun…meistens passiert so etwas…nach einem Traum. Dann verliere ich die Kontrolle über mich und…“ Er sprach den Satz nicht mehr zu Ende, doch sie verstand trotzdem. „Deshalb bleibst du die ganze Nacht wach? Damit du das Versprechen halten kannst?“

„Ja.“

Eigentlich sollte es ja selbstverständlich sein, nach Möglichkeit niemanden zu töten, doch da diese Situation ohnehin den normalen Rahmen sprengte und dass Sasuke dafür sogar auf seine eigenen Grundbedürfnisse verzichtete, rührte sie schon irgendwie. Es war beinahe so, als täte er das nur für sie – immerhin hatte er ihr ja auch das Versprechen gegeben.

„Wow…machst du das alles etwa…für mich? Du darfst aber deine Gesundheit nicht so aufs Spiel setzen.“

„Wer sagt denn, dass ich das für dich mache?! Glaubst du, ich habe Lust, am Ende noch hinter Gittern zu landen?! Und außerdem kann ich selber ganz gut entscheiden, ob ich meine Gesundheit nun aufs Spiel setze oder nicht.“

Da war es wieder. Alle guten Hoffnungen verschwanden, mit nur einem Satz. Sie hätte es doch eigentlich wissen sollen. Und trotzdem fiel sie immer wieder darauf hinein. Er verletzte sie ständig, dabei wollte sie stark sein. Aber…konnte sie das denn überhaupt?

Sakura schluckte ihre Enttäuschung hinunter. Es half nichts, Sasuke weiterhin so mit Samthandschuhen anzupacken. Er hatte Probleme, ja. Sogar sehr große. Aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, von allen mit Vorsicht behandelt zu werden. Schließlich war er selbst ja auch nicht der umgänglichste Typ.

„Wenn ich dich so ansehe, glaube ich nicht, dass du selbst entscheiden kannst, was gut für dich ist. Ich habe zwar keine Ahnung, was dein Problem ist, du redest ja mit niemandem darüber, aber denkst du nicht auch langsam, dass du ein kleines bisschen labil bist? Oder hilfsbedürftig, wenn man es so will.“

Überrascht von Sakuras plötzlichem Wandel horchte Sasuke auf. Was redete sie da? Und vor allem, wie redet sie? Mit ihm, Uchiha Sasuke? Er beschloss, zu ihrem Kommentar nichts zu sagen. Am Ende glaubte sie noch, sie hätte ihn irgendwie getroffen. Deshalb drehte er ihr den Rücken zu und ging. Doch schon wieder hielt sie ihn zurück, ihre Hand umklammerte mit festem Griff seinen Arm.

„Was ist denn nun schon wieder?“ Genervt sah er sie an. Jeglicher Trotz von vorhin war aus ihrem Gesicht gewichen, stattdessen breitete sich die gewohnte Enttäuschung darin aus. Mein Gott, hatte dieses Mädchen Stimmungsschwanungen.

„Bitte geh nicht, Sasuke-kun. Ich-ich hab das nicht so gemeint. Es ist nur…tut mir Leid, falls ich dir dadurch zu nahe getreten bin…“ Flehend blickte sie ihm in seine kalten Augen. Doch es half nichts.

„Lass los, Sakura.“

Gehorsam zog sie ihre Hand zurück. Sasuke ging. Und irgendwie spürte sie, dass er damit nicht nur seinen Arm gemeint hatte.
 


 

So, jetzt ist die hälfte der FF vorbei -.- ...aber in der 2. hälfte wird sich gaaaanz viel tun^^ hui, mein gott hat sakura stimmungsschwankungen 0.o und sasuke hat gedanklich schon mal einen riesigen schritt nach vorn gemacht xD

Tot

Sakura lag wach auf dem Rücken, es war bestimmt schon nach Mitternacht, doch sie konnte einfach nicht einschlafen. Draußen schüttete es heftig und der Regen prasselte laut gegen ihr Zelt. Es war sowieso ein Wunder, dass es überhaupt noch stand und der Wind die Haken nicht längst aus der Verankerung gerissen hatte.

Ja, zum einen war da natürlich das furchtbare Wetter mit seinen lauten Geräuschen dafür verantwortlich, dass sie keinen Schlaf fand, aber vor allem wurde sie durch ihre eigenen, unerdringlich auf sie einstürmenden Gedanken wach gehalten. Und, wie sollte es auch anders sein, war wieder einmal Uchiha Sasuke an allem Schuld. Dabei fiel ihr auf, dass eigentlich immer Sasuke für ihre Probleme den Sündenbock spielen musste. Mal mehr, mal weniger berechtigt. Momentan machten ihr aber seine Worte mehr zu schaffen, als die Frage, ob es überhaupt fair war, ihn jedes Mal zu beschuldigen. Oder besser, seine Taten. Da fing es nämlich schon an. Sasuke hatte ihr zugehört. Er war nicht einfach weggegangen, wie normalerweise üblich, sondern hatte sich angehört, was sie auf dem Herzen hatte. Im Nachhinein betrachtet, hatte er sich für seine Verhältnisse sogar sehr schonend ausgedrückt. Lag ihm etwa doch etwas an ihr? Sofort verwarf sie den Gedanken wieder. Allein seine letzten Worte, dieses ominöse Lass los, sagten doch schon alles, was es da zu sagen gab.

Sakura seufzte leise. Wollte sie ihn nicht eigentlich auch gehen lassen? Ja. Und irgendwie auch wieder nicht. Aber in diesem Punkt konnte sie Sasuke nicht verantwortlich machen. Das war allein ihr Problem.

Wusste er eigentlich, dass sie ihn immer noch liebte? Nach seinem Verhalten zu urteilen scheinbar schon. War das so auffällig? Immerhin war Sasuke nicht gerade der Aufmerksamste. Und seit dem Tag vor zweieinhalb Jahren, als er Konoha verlassen hatte, hatte sie ihm niemals wieder ihre Liebe gestanden – jedenfalls nicht in ihrem Bewusstsein. Und wenn es etwas gab, zu dem Sasuke absolut unfähig war, dann war es, zwischen den Zeilen zu lesen.

Aber an noch eine ganz andere Sache erinnerte sie sich. Sasuke war wider allen Erwartens zum Anbu ernannt worden. Natürlich, er hatte ein unbeschreibliches Talent und seine speziellen Fähigkeiten konnte man hier in Konoha gut gebrauchen, doch dass Tsunade so schnell Vertrauen zu ihm fasste, verwunderte Sakura doch ziemlich. Schließlich war die Hokage sonst eigentlich immer sehr misstrauisch und Sasuke nun mal ein Nuke-nin, der das Dorf verraten hatte. Und bis vor kurzem noch des Mordes an diversen Shinobi verdächtigt worden war. Andererseits, es herrschte momentan ein großer Mangel an hochrangigen Ninjas. Aus dem Gefühl heraus hätte Tsunade Sasuke nie so schnell einen so hohen Posten gegeben, das wusste Sakura. Aber als Hokage musste sie politisch denken. Etwas, das Sakura überhaupt nicht konnte. Und Tsunade doch eigentlich auch nicht… Aber letztendlich lag es ja ohnehin nicht an ihr und sie würde sich hüten, zu Tsunade zu gehen und um Sasukes Degradierung zu betteln.

Etwas Positives hatte die ganze Angelegenheit ja – Sasuke würde als Anbu sicher viel zu tun haben. Also würden sie sich automatisch seltener über den Weg laufen. Dieser Gedanke erfreute sie sogar so sehr, dass sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht einschlief.
 

Regen prasselte in Sturzbächen auf seinen Körper, so wie er dasaß, in dem schlammigen Gras, doch das störte ihn nicht im Geringsten. Er musste wach bleiben. Damit seine Teamkameraden in Sicherheit schlafen konnten. Doch wieso tat er sich as eigentlich an, Nacht für Nacht? Hier waren sie so weit abseits von Konoha, niemand würde es sehen. Und er könnte erzählen, sie wären in einem Kampf gegen feindliche Shinobi umgekommen. Es gäbe keine Beweise… warum also nicht das Risiko eingehen, wenn er dafür schlafen konnte? Einfach die Augen zuschließen und sich entspannen. Für einen Augenblick alles vergessen, seine Last abwerfen… Nein. Er konnte es nicht. Und es lag nicht daran, dass er irgendwelche Bedenken hatte, was seine Verdächtigung anging. Er konnte sie nicht einfach willkürlich der Gefahr überlassen.

Sasuke seufzte. Obwohl sie ihm doch nicht im Entferntesten mehr etwas bedeuten. Oder irrte er sich da etwa? Nein, sie hatten ihm einmal etwas bedeutet. Diese Zeit war längst vorbei. Und dennoch hatte er das Gefühl, dass wenn er sie tötete, auch ein Teil von ihm sterben würde. Vielleicht der einzige, der noch lebte?
 

Ein lauter Donnerschlag riss Sakura aus dem Schlaf. Erschrocken zuckte sie zusammen. Wie sehr sie Gewitter doch hasste… Am besten legte sie sich gleich wieder hin und machte die Augen zu.

Das ging eine Weile lang gut, doch dann fing es an, auch noch zu blitzen. Und wie, um Himmelswillen, sollte sie denn schlafen, wenn alle fünf Minuten das Zelt mit gleißendem Licht durchflutet wurde?!

Was wohl die anderen machten…? Naja, Naruto hatte ihr Problem wohl nicht. Der konnte überall schlafen. Und Sasuke schlief erst gar nicht. Wo war sie denn hier bloß gelandet?!

Ein weiterer Blitz erleuchtete die Umgebung. Sakura sprang sofort kampfbereit auf, soweit das in einem Zelt möglich war. Hatte sie sich getäuscht oder war dort wirklich der Schatten eines Mannes gewesen?

Erst im nächsten Augenblick fiel ihr ein, dass das höchstwahrscheinlich Sasuke war, der irgendwo draußen herumschlich. Sie hatte doch tatsächlich geglaubt, feindliche Ninjas wären gekommen, um sie anzugreifen. Nebenbei, was machte Sasuke eigentlich bei so einem Wetter draußen?! Konnte er nicht auch in seinem Zelt wach bleiben? So lief er doch ganz allein im Regen umher, wo es kalt, nass und ekelhaft war. Was, wenn er krank würde? Sollte sie zu ihm gehen? Damit er nicht ganz so einsam war? Aber... wollte er Gesellschaft überhaupt? Eher nicht… Doch andererseits hatte sie die Erfahrung gemacht, dass er nachts irgendwie offener reden konnte.

Letztendlich siegte ihre Sorge und der unerfüllte Wunsch nach Nähe. Auch wenn es draußen wie verrückt schüttete.
 

Während der Regen hart wie Peitschenschläge auf sie hinunterknallte, suchte das Mädchen ein wenig hilflos die Gegend nach ihm ab. Ihn einfach zu rufen, wagte sie nicht. Doch als der nächste Blitz die Umgebung in ein blendendes Licht tauchte, erklärte sich ihre Suche ohnehin von selbst.

„Bist du das, Sasuke?“, flüsterte sie, eigentlich nur, um ihre Anwesenheit anzukündigen.

„Was tust du hier?“, kam sogleich die ernüchternde Gegenfrage. Er klang allerdings nicht ernsthaft interessiert daran, wieso Sakura nun bei ihm war.

„Ich konnte nicht schlafen. Deshalb wollte ich dir einfach nur ein bisschen Gesellschaft leisten. A-aber, wenn du mich nicht bei dir haben willst, kann ich auch wieder gehen…“

Sasuke antwortete mit seinem typischen „Hn“. Sie deutete es als „Ja“ und freute sich gleichzeitig, dass er sie nicht direkt abgewiesen hatte. „Du bist ja zum Anbu ernannt worden…- was hat Tsunade eigentlich gesagt?“, sie versuchte es so vorsichtig wie möglich zu formulieren, denn wenn sie etwas Falsches sagte, standen ihre Chancen, hier bleiben zu dürfen äußerst gering.

„Sie vertraut mir nicht, es herrscht aber immer noch Shinobimangel und da hat sie eine Ausnahme gemacht. Dafür stehe ich während den S-Missionen unter besonderer Beobachtung, weil ich ein Verräter bin, falls du darauf hinaus willst.“

Sein Tonfall klang beinahe anklagend und Sakura errötete leicht. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er mit seinen Sharingan auch Gedanken lesen konnte.

„S-so direkt hab ich das gar nicht gemeint, aber… ja, ich finde es schon seltsam, dass dir so schnell ein so hoher Posten zuteil wird. Nicht, dass ich dir nicht trauen würde, aber…“

„Ich weiß, dass ich ein Verräter bin und mir niemand vertraut. Du musst deswegen nichts vorspielen. Außerdem kümmert es mich herzlich wenig, ob du mir nun vertraust oder nicht.“

Schon wieder sprach er genau das aus, was sie im Stillen eigentlich dachte.

„Ich würde dir gerne vertrauen, Sasuke. Doch du machst es mir überhaupt nicht einfach.“ Diesmal rückte sie lieber gleich mit der Wahrheit heraus. Sasuke merkte ohnehin, wenn sie log.

„Du spielst auf die Morde an? Ich habe mich dafür gerechtfertigt und dir mein Wort gegeben, dass es nicht nochmal passiert.“

„Aber wie soll ich dir denn ernsthaft glauben, wenn du niemanden an dich heranlässt?! Ich weiß inzwischen sogar nicht mal mehr, wer da überhaupt vor mir steht!“

„Dann lass mich doch in Ruhe! Glaubst du, ich merke nicht, dass du immer noch Gefühle für mich hast?! Wieso, wenn du mich doch gar nicht kennst?“

Erschrocken hielt Sakura den Atem an. Natürlich wusste er es, er hatte es wahrscheinlich immer gewusst. Und doch war sie überrascht. So direkt, wie er es ausgesprochen hatte… beinahe, als wäre er mit ihrer Liebe überfordert. Was sollte sie antworten? Er hatte ihr genau die Frage gestellt, die sie selber so furchtbar verwirrte.

„Ich… ich weiß es nicht…“, flüsterte Sakura schließlich. Und als er bloß ein abwertendes „Ts“ von sich gab, sprach sie weiter. „Aber warum stört dich das?“
 

Ja. Warum störte es ihn eigentlich? Viele Jungen würden sich freuen, wenn Sakura ähnliches für sie empfinden würde. Aber andere Jungen konnten sie auch zurücklieben. Und er eben nicht. Vielleicht beneidete er sie einfach für ihre Gefühle, vielleicht wollte er nicht, dass sie ihr Herz sinnlos an ihn verschenkte. Aber er war weder neidisch, noch kümmerte ihn, ob sie sich selbst kaputt machte.

Ihm fiel auf, dass sie sich in diesem Punkt sogar relativ ähnlich waren. Beide kannten den bitteren Nachgeschmack von Liebe. Allerdings hatten sie ihn auf völlig unterschiedliche Weisen kennen gelernt. Und vielleicht war auch genau das der unüberwindliche Graben zwischen ihnen.

„Es stört mich nicht. Ich finde nur, dass du dein Leben an mich verschwendest. Du machst dir zu viele Hoffnungen, Sakura… aber Hoffnungen sind trügerisch. Ich kann nicht mehr lieben. Ich habe es verlernt… vor langer Zeit.“
 

Sakura war sprachlos. Dass er ihr sein Inneres so offenbarte, glich beinahe einem Wunder. Und machte sie gleichzeitig irgendwie traurig. Ihr halbes Leben bestand aus Hoffnungen. Sasuke hatte keine mehr.

„Ich kenne die Geschichte des Uchihaclans und weiß, was dir zugestoßen ist. Aber wie kann man verlernen zu lieben? Auch, wenn man seine Familie verliert. Außerdem bist du sogar noch kälter geworden, seit du Konoha verlassen hast!“ Schon jetzt bereute sie ihr Gesagtes. Es war eindeutig zu viel gewesen.

„Du hast doch keine Ahnung!! Bilde dir nicht ein, du könntest irgendwas an mir verstehen! Dein ganzes Leben lang hattest du Eltern, die sich um dich gekümmert haben! Wie willst du mich also verstehen?! Du weißt nicht, wie es ist, diejenigen zu verlieren, die dir am meisten bedeuten! Wenn dein eigener Bruder, zu dem du dein Leben lang aufgesehen hast, alle kaltblütig abschlachtet!! Ich war immer alleine, alles, was mich noch an diesem verdammten Leben gehalten hat, war Rache!! Und du fragst, wie man verlernen kann zu lieben??!! Wenn du letztendlich dein großes Ziel erreichst, deine Vergeltung bekommst, deinen Bruder genauso tötest, wie er es mit deiner Familie gemacht hat und es dir danach absolut scheiße geht, du nur noch leer bist; ist es da zu viel verlangt, ein wenig kälter zu sein als vor drei Jahren???!!!“

Sakura wich einige Schritte zurück. Sie hatte ihn noch nie so wütend erlebt. Und auch zum ersten Mal in ihrem Leben fiel ihr auf, dass nicht nur sie Probleme hatte, die sie nicht bewältigen konnte – nein, Sasuke hatte viel größere und viel, viel mehr. Sie fühlte sich ganz schön schäbig und irgendwie egoistisch, dass es ihr irgendwie nie aufgefallen war, jedenfalls nicht in dem Maße, und sie auch nie sonderlich darauf geachtet hatte, sondern ihn nur weiterhin für furchtbar undankbar gehalten hatte. Wie sollte man auch darauf bedacht sein, es allen recht zu machen, wenn man nicht einmal sein eigenes Leben in den Griff bekam? Und das war eindeutig der Fall, auch wenn es Sasuke nie zugeben würde. Jetzt wurde ihr auch annähernd bewusst, welche Last täglich auf ihm lag und dass er niemals das bekommen würde, was er verdiente – einfach nur glücklich und in Frieden leben zu können.

„E-es tut mir Leid, Sasuke… Ich wusste nicht-…“

„Nein, natürlich wusstest du nichts! Was weißt du schon?! Verschwinde einfach!“

Geknickt respektierte sie seinen Wunsch und schlich zurück in ihr Zelt. Doch insgeheim freute sie sich sogar, endlich wieder ins Trockene zu kommen. Ihre Klamotten waren klitschnass und klebten richtig am Körper, ebenso die Haare. Unglücklicherweise hatte sie nicht daran gedacht, sich etwas zum Wechseln einzupacken und ihr blieb nichts anderes übrig, als mit dem nassen Zeug zu schlafen, in der Hoffnung, sich keine Erkältung zu holen.

Und wie sie so dalag und kein Auge zubekam, begann sie, ohne es wirklich zu wollen, an Sasuke zu denken. Er war ziemlich seltsam gewesen… so ungewöhnlich direkt und für seine Verhältnisse auch sehr offen. Sie bereute es nicht im Geringsten, das Tabu gebrochen zu haben und über seine Familie im Zusammenhang mit seinen Gefühlen gesprochen zu haben. Daraufhin hatte er sie zwar ein wenig angebrüllt, aber dafür verstand sie ihn jetzt viel besser. Dass sie ihn an sich eigentlich nie verstehen würde, war ihr klar. Es trennte sie einfach zu viel. In ihrem Leben hatte es immer jede Menge Liebe gegeben. Für Sasuke war dieses Gefühl unerreichbar. Schmerz, Einsamkeit. Dann der Hass. Das waren doch die einzigen Dinge, die Sasuke seit dem Tod seiner Familie je gefühlt hatte. Und nun? Was spürte er wohl jetzt noch? Der Hass war verflogen. Einsamkeit kümmerte ihn nicht. Und Schmerzen waren doch so alltäglich für ihn geworden, dass er sie inzwischen gar nicht mehr wahrnahm. Doch von noch etwas anderem hatte er gesprochen… Leere. Leere war schlimmer als Schmerzen, Einsamkeit und Hass zusammen. Sakura durchfuhr ein leichtes Schaudern, ihr wurde plötzlich ganz kalt. Und langsam fing sie an zu glauben, dass Sasuke hier in der Gegenwart schon längst gestorben war. Er lebte nur noch in der Vergangenheit, seinen Erinnerungen. Vielleicht war er dort sogar glücklich.
 

Sasuke stand immer noch draußen und raufte sich seine triefenden Haare. Was war nur über ihn gekommen? Er hatte seine Wut nicht mehr kontrollieren können, sie war gefährlich aufgebrodelt und dann übergekocht, wie eine Suppe. Warum redete dieses dumme Mädchen auch von Dingen, die sie nicht verstand? Als ob sie wüsste, was in jener Nacht tatsächlich passiert war. Sie hatte doch keine Ahnung, was er alles durchmachen musste. Und dann war er einfach ausgerastet. Aber das störte ihn eigentlich nicht weiter. Das Problem war, dass er ihr zu viel erzählt hatte. Nun wusste sie quasi über sein komplettes Innenleben Bescheid, was ja nicht allzu weitläufig war und bildete sich wahrscheinlich ein, sie könnte ihm helfen. Hätte er doch bloß die Klappe gehalten!

Urplötzlich durchfuhr seine Mundwinkel ein leichtes Zucken. Er war also noch nicht völlig kalt. Und trotz dieser positiven Erkenntnis, dass er einen winzigen Ansatz eines Gefühls besaß, verfiel er sofort wieder in seinen Zustand der Bitterkeit.

Regen prasselte unerbittlich auf ihn hinab. Doch er spürte es nicht. Er spürte schon so lange nichts mehr. Keine Kälte, keine Liebe – innerlich war er wie tot.
 


 

keine Angst :P es ist ja niemand gestorben... das wort "tot" ist in diesem kapi nur unnormal oft vorgekommen und sasuke ist ja innerlich i-wie auch tot... dann ist es halt zum titel geworden xD hier ist ja bis auf einen ausraster und die ein oder andere wertvolle erkenntinis nix passiert...aber die nächsten 2 kapitel werden so einiges ändern xD freut euch schon mal drauf^^

Hass?

Der Regen legte sich auch am nächsten Morgen nicht. Es schüttete nun zwar nicht mehr ganz so heftig, doch der Himmel war noch immer mit schweren grauen Wolken verhangen, sodass die Sonne kaum eine Chance hatte, mit ihren Strahlen hindurchzudringen und das Anbrechen eines neuen Tages anzukündigen. Nichts regte sich, selbst aus dem Wald war kein Laut zu hören. Alles schlief noch, sogar sasuke war gegen seinen Willen eingenickt. Er saß ganz ruhig und gleichmäßig atmend auf einem Baumstumpf, triefende Haarspitzen hingen ihm ins Gesicht und verdeckten so seine Augen, dass man meinen könnte, er wäre wach. Es glich ohnehin einem Wunder, dass er hier draußen im Regen schlafen konnte, wo es kalt und nass war, und er nicht mehr als seine dünne Trainingskleidung trug, die nun komplett durchweicht an seinem Körper klebte.

Die erste, die schließlich aufwachte, war Sakura. Nach einem kurzen Blick hinaus verzog sie das Gesicht. Wie sie Regen nur hasste! Und bei diesem fürchterlichen Wetter auch noch durch das halbe Feuerreich zu rennen, auf dem Weg nach Suna-gakure, verdarb ihr die gute Laune. Als sie dann auch noch feststellte, dass sie ganz alleine frühstücken musste, da Naruto sicherlich noch schlief und sie es nicht wagte, zu Sasuke zu gehen, nachdem er sie gestern Nacht so furchtbar angeschrieen hatte, war es bei ihr gänzlich um jegliche optimistische Einstellung geschehen.

Trotzig fing sie an, an einem Reisbällchen zu knabbern. Es war immer das gleiche. Schon wieder brach ein neuer Tag an und es hatte sich nichts geändert. Manchmal kam es ihr vor, als würde sie ihr gesamtes Sein einfach vergeuden. So, wie Sasuke ihr gestern vorgeworfen hatte.

Ich finde nur, dass du dein Leben an mich verschwendest.

Etwas erschrocken über sich selbst fiel ihr auf, wie Recht er damit hatte. Sie hing so sehr an ihm, ihr ganzes Denken kreiste nur um ihn und dabei vergaß sie alle anderen Dinge des Lebens. Seit Sasuke zurück war, nahm sie sich kaum mehr Zeit für ihre Freunde, an ihrer Ausbildung zum Medic-nin arbeitete sie auch nicht mehr weiter oder lebte in irgendeiner Weise so, wie es sich für ein fünfzehnjähriges Mädchen gehörte. Doch das Schlimmste war, sie konnte es nicht ändern. Als wäre sie in einem engen, dunklen Raum gefangen und alle Türen, die hinausführten, verriegelt. Sie konnte weder zurückgehen, ihn vergessen, den Teil ihres Lebens, zu dem er gehörte, abschließen, noch einen Sprung vorwärts machen. Sasuke liebte sie nicht, er konnte es gar nicht. Und obwohl sie sich dessen vollkommen bewusst war, weigerte sich ein einziger kleiner Teil in ihr, die Hoffnung, und somit auch ihn selbst, aufzugeben.

Nachdenklich starrte Sakura an die Zeltdecke und hörte den Regentropfen zu, die gleichmäßig darauf hinunterprasselten. Ob Sasuke sie jetzt hasste? Er war schon ziemlich wütend gewesen. Aber Naruto hatte er ja auch nicht gehasst und den wollte er damals sogar umbringen. Wenn sie so darüber nachdachte, war die einzige Person, die Sasuke je gehasst hatte, sein älterer Bruder Itachi gewesen. Der hatte aber auch seine Familie umgebracht und Sasuke somit allen Grund gegeben, ihn abgrundtief zu hassen. Und egal wie widersprüchig es sich anhörte, musste sie sich eingestehen, dass er eigentlich ein sehr friedfertiger Typ war. Wann regte er sich schließlich schon einmal so richtig auf? Das geschah nur alle heiligen Jahre und sie hatte das große Glück gehabt, ihn bei solch einem Gefühlsausbruch erleben zu dürfen. Ansonsten hielt er sich ja mit jeglichen Emotionen deutlich zurück. Hassen tat er nicht. Nur ganz selten, aber dann war die Intensität richtig erschreckend. Auch Aggressionen hatte er keine oder war besonders mordlustig, wenn man von seinen Anfällen absah. Normalerweise vermied er es ja sogar, Gegner an lebenswichtigen Stellen zu verletzen. Eben ganz… friedfertig, so komisch es sich auch anhörte.

Sie musste grinsen bei dem Gedanken an einen fröhlichen Sasuke, der in der Gegend herumhopste und alle Menschen lieb hatte.

Aber Sasuke verletzte ja auf eine ganz andere Weise. Absichtlich oder unbewusst, indem er einfach aussprach, was er dachte. Wieder eine seiner Tugenden – die Wahrheit zu sagen. Er log nicht, sondern drückte sich höchstens undeutlich aus oder ließ etwas weg. Auch bei seinem kleinen Verhör hatte er die eigentliche Tat nicht abgestritten und stattdessen Formulierungen wie „ich habe nichts in meinem Bewusstsein getan“ verwendet. Die einzige, die damals gelogen hatte, war sie gewesen. Aber sie hatte es für ihn getan. Und irgendwie glaubte sie, dass er ihr in Wahrheit sehr dankbar war, auch wenn er es nie direkt erwähnt hatte.

Doch bereits im nächsten Augenblick wurde sie von einem lauten „Ohayo, Sakura-chan!“ aus ihren Gedanke gerüttelt und ehe sie sich versah, steckte auch schon Narutos grinsendes Gesicht im Zelteingang. Sein Blick wanderte von ihrer perplexen Mine zum kümmerlichen Rest des Reisbällchens in ihrer Hand.

„Du hast ohne mich gefrühstückt?“

Sakura hob eine Augenbraue. Dass jemand so früh am Tag schon so gut gelaunt sein konnte und so dummes Zeug von sich gab…

„Ich wollte dich nicht aufwecken. Deshalb habe ich schon mal angefangen…“

Der blonde Shinobi nickte abwesend. „Schon okay. Aber sag mal, wo steckt eigentlich Sasuke? Ich hab ihn seit gestern Nacht nicht gesehen, als er so gebrüllt hat…“

Überrascht sah Sakura auf. „Du warst wach?“

Wieder nickte Naruto. „Ja, sein Geschrei hat mich aufgeweckt…“, er grinste sie undefinierbar an, „ihr beide saht aus wie ein Ehepaar in einer Beziehungskrise!“

Daraufhin erntete er sofort einen warnenden Blick von seiner Teamkameradin.

„H-hey!“, beschwichtigend hob er die Hände, „d-du weißt doch, dass ich das nur so sage… ihr habt ja über nichts ehe-mäßiges geredet!“

An Sakuras Gesichtsausdruck merkte er, dass sein Beruhigungsversuch irgendwie nicht ganz die beabsichtigte Wirkung erzielt hatte.

„Du hast zugehört??!!“, polterte sie auch schon los.

„S-sakura-chan! Ich bin unschuldig! Sasuke hat so laut geschrien, das konnte ich nicht überhören, echt jetzt!“

Trotz seiner Erklärung hielt er es für das Sicherste, erst einmal zu verschwinden. Zumindest bis Sakura sich abgeregt hatte.

Doch es vergingen keine fünf Minuten, da kam er auch schon wieder angerannt. Sakura wollte gerade den Mund aufmachen, aber Naruto war schneller. „Komm sofort mit, ich hab Sasuke gefunden!“

Ohne zu überlegen folgte sie ihm in den Regen hinaus und hoffte gleichzeitig, dass Sasuke nichts zugestoßen war. Mit schnellen Schritten lief sie neben ihm her und hielt kurz inne, als er auf eine Gestalt in der Ferne deutete. Die letzten paar Meter rannte sie und Sasukes Umrisse wurden immer deutlicher. Er saß auf einem Baumstumpf, ließ den Kopf hängen und bewegte sich keinen Centimeter.

„Was ist mit ihm?“, fragte sie besorgt Naruto.

„Keine Ahnung… du bist doch hier der Medic-nin!“

Ein paar Mal rief Sakura Sasukes Namen, doch er rührte sich nicht.

„Hm… er schläft einfach nur tief und fest. Aber bring ihn trotzdem schnell ins Trockene, vielleicht ist er unterkühlt, wenn er wirklich die ganze Nacht draußen war.“

Auf der Stelle tat Naruto, was sie ihm befohlen hatte und rannte mit seinem Teamkameraden auf dem Rücken zurück zum Lagerplatz.

„Er ist ganz kalt…“, stellte Sakura fest, nachdem Naruto ihn in sein Zelt gelegt hatte.

„Wundert dich das?!“ Doch ein zweiter Blick von ihr riet ihm, dass er besser die Klappe halten sollte.

„Hol ihm irgendwas zum Zudecken!“, befohl sie dann barsch und wieder parierte Naruto.

Erst nachdem sie sich völlig sicher war, dass Sasuke es wunderbar warm und kuschelig hatte, löste sich ihre Anspannung ein wenig. Verständnislos schüttelte sie den Kopf.

„Wieso schläft er auch im Regen? Ich meine, das ist doch einfach nur dumm! Wenn er Pech hat, ist jetzt die gesamte Mission für ihn gelaufen! Und stell’ dir mal vor, wir treffen auf Feinde und es kommt zu einem Kampf! Was macht er dann?!“

Naruto grinste sie an und war irgendwie stolz darauf, dass er noch nie etwas so dummes getan hatte, wie im Regen zu schlafen. Es war ein tolles Gefühl, etwas besser gemacht zu haben als Sasuke.
 

Stunden vergingen, in denen Sakura an Sasukes Seite wachte, noch immer schlief er und sie beobachtete seine ruhigen Atemzüge. Irgendwann war Naruto langweilig geworden und er stopfte nun ein Instant-Ramen nach dem anderen in sich hinein. Sakura quittierte das ganze mit einem irritierten Blick und bemerkte deshalb auch nicht, wie Sasuke kurz die Augen öffnete.

Wieso bin ich hier? Überhaupt, wo bin ich!?

Prüfend sah er von einer Seite zur anderen und blieb an Sakuras Rücken hängen. Als sich diese zu ihm umdrehte, schloss er instinktiv wieder die Augen.

„Sag mal, Sakura-chan, warum wacht der nicht auf? Vielleicht ist er ja bewusstlos!“

„Nein, er schläft nur. Aber er ist unterkühlt gewesen und da arbeitet sein Kreislauf ein wenig langsamer. Deshalb braucht er mehr Zeit als gewöhnlich, um sich auszuruhen.“

„Wenn er auch die ganze Nacht im Regen hockt! Ich hatte sowas nicht gemacht, echt jetzt!“

Ah, genau. Er war eingeschlafen. Das Wachbleiben hatte nicht funktioniert, irgendwann hatte ihn die Müdigkeit einfach übermannt.

„Ach, Sakura-chan… was war gestern da eigentlich zwischen euch los?“

Sasuke horchte auf. Redeten die beiden etwa schon die ganze Zeit über ihn? Er beschloss, weiterhin so zu tun, als ob er schliefe. Nach Aufstehen war ihm momentan ohnehin nicht zumute.

„Hm… ich weiß auch nicht, aber… ich glaube, Sasuke hasst ich jetzt.“

„Ohjaa, so hat es sich angehört…“

Hass? Wieso Hass? Wo hatte er sich bitte ungenau ausgedrückt? Was zum Teufel gab es an der Formulierung „du bedeutest mir nichts“ falsch zu verstehen?! Nein, Hass war ein viel zu starkes Gefühl. Er hasste nicht grundlos und gab Leuten einfach die Ehre, ihm so viel zu bedeuten. Nur Itachi hatte ihn verdient, seinen Hass. Und dieser Hass war seine Antriebskraft geworden, durch ihn hatte er unglaubliches geschafft. Doch leider hatte dieser Hass ihn auch blind werden lassen.

Es hatte sogar eine Zeit gegeben, da hatte er seinen Groll einfach vergessen… aber er war zurückgekommen und hatte ihn mehr schrecklich Opfer bringen lassen als jemals zuvor. Ja, wegen den Folgen seines grausamen Hasses litten nun unzählige Leute. Es war furchtbar gewesen, was der Hass mit ihm angestellt hatte. Doch wenn er seine momentane Lage ansah, wünschte er sich diesen Hass sogar zurück.

„Was ist jetzt eigentlich mit unserer Mission? Können wir Sasuke nicht einfach aufwecken?“

„Ich fürchte, er wird sich nicht aufwecken lassen. Und die Mission… wenn wir die Schriftrolle nicht spätestens übermorgen abliefern, haben wir ein Problem.“

„Dann lass uns Sasuke aufwecken! Tsunade kann nämlich ganz schön gruselig werden, wenn man Missionen nicht erfüllt… oh bitte, Sakura-chan! Ich möchte es wenigstens probieren! Glaub mir, ich krieg’ den schon wach!“

Der blonde Shinobi holte gerade tief Luft, doch da schlug Sasuke auch schon seine Augen auf. Er zog das einem Weckversuch von Naruto deutlich vor…

„S-sasuke-kun!“ Sakura drückte ihn an den Schultern wieder zurück auf den Boden, als er sich gerade erheben wollte. „Du musst eine Weile liegen bleiben. Dein Körper hat sich noch nicht komplett erholt!“

Doch Sasuke schlug ihren Arm beiseite und rappelte sich auf. Sein Kopf pochte heftig, doch er ignorierte es gekonnt.

„Mein Körper ist erholt genug. Seit ich Orochimarus Fähigkeiten übernommen habe, hat sich auch meine Genesungszeit beschleunigt. Außerdem müssen wir die Mission rechtzeitig erfüllen.“

Sein harter Blick duldete keine Widerrede und deshalb nickte Sakura auch nur stumm.

„Wenn du meinst…“
 

Wenig später brachen die drei dann auf, Sasuke trug wieder die Schriftrolle und Naruto sah immer mal wieder missbilligend zu ihm hinüber. Alles in allem verlief ihr Weg jedoch ziemlich angenehm, wenn man vom Regen und einigen Schwächeanfällen seitens Sasuke absah. Sein Körper hatte sich nämlich doch noch nicht so blendend erholt und er strauchelte deshalb manchmal, einmal wäre er sogar beinahe vom Ast heruntergefallen, hatte sich aber noch rechtzeitig retten können. Jedes Mal schenkte ihm Sakura einen „Hab-ich’s-dir-doch-gesagt-Blick“, konnte ihr Kommentar aber zu Gunsten aller Anwesenden herunterschlucken.

Bis Suna-gakure war es noch ein langer Weg und da der Tag langsam zur Neige ging, Sasuke hatte ihn ja mehr oder weniger durchgeschlafen, und sie heute nicht mehr weit kommen würden, schlugen sie an der nächstbesten Waldlichtung ihr Nachtlager auf. Wie gewohnt, verzog sich Naruto als allererstes in sein Zelt, doch auch Sakura hatte diese Nacht keine Lust, mit Sasuke zu reden und ging schlafen. Sie warf ihm noch einen kurzen Blick zu, als sie an ihm vorbeilief. Und ganz leise flüsterte er:

„Ich hasse dich nicht.“
 


 

okay, die veränderung wird sich noch ein kleines bisschen ausdehnen... hier war ja der größte teil naruto-sakura gespräche und monolge über hass xD aber im nächsten kapi... omg, da kommt soooo~ viel sasuke-monolog xD nja, eigentlich wollte ich ja dieses kapi und das nächste zusammenziehen, aber ich habe es dann doch noch mal unterteilt. wegen den titeln <3 ich liebe es, kapis titel zu geben xD

Zu spät

Diese Nacht, kaum weniger verregnet als die letzte, ging Sasuke ausnahmsweise von alleine in sein Zelt. Er hatte aus seinem Fehler gelernt, denn selbst wenn er von der Kälte nichts mitbekam, so schadete sie doch seinem Körper. Und die Nachwirkungen dieser Unterkühlung konnte er dafür ganz deutlich spüren; sein Kopf pochte, er fühlte sich unglaublich müde und matt, was allerdings nichts Neues war, strauchelte immer mal wieder und war schnell verausgabt. Aber Gott sei Dank war das hier nur eine primitive B-Mission und er würde dabei wohl kaum an seine Grenzen stoßen. Doch trotz allem musste er sich schonen und konnte nicht die ganze Nacht aufbleiben. Deshalb machte er es sich schon mal bequem und dachte noch ein bisschen nach vorm Schlafengehen. Über den heutigen Tag, was alles passiert war. Und obwohl er krampfhaft nach einem anderen Thema suchte, kamen seine Gedanken automatisch immer wieder zu dem magischen Wort Hass zurück. Was sollte er damit anfangen? Er musste einen Weg finden, seiner Leere zu entkommen, Licht in tiefste Finsternis zu bringen. Hass würde ihm dabei nicht viel helfen. Mit diesem Teil seines Lebens hatte er längst abgeschlossen. Die Zeit als Rächer war vorbei. Seine blutige Vergeltung hatte er längst erhalten. Träume besaß er nicht mehr. Stattdessen war die Leere da und fraß ihn von innen heraus auf.

Sasuke gab dem Hass die Schuld. Denn er hatte ihn zur Rache getrieben, zu Itachis Tod. Dass dieser und seine Leere irgendwie miteinander zusammenhingen, war ihm klar. Doch wieso? Es war schließlich sein Traum gewesen. Aber warum fühlte es sich dann so falsch an? War es etwa ein schrecklicher Fehler gewesen, Itachi umzubringen? War er von Anfang an in sein Verderben gerannt?

Solange hatte er auf seine Rache hingearbeitet, so viele Leiden auf sich genommen. Umsonst. Itachis Tod hatte ihm nicht das versprochene Glück beschert. Er hatte einen Fehler gemacht. Aber er wusste nicht wieso. Was war verkehrt gelaufen? Es fühlte sich doch so falsch an… Wenn er tiefer in sich hineinhorchte, spürte er sogar eine Art Schmerz. Nur ein dumpfes leeres Stechen. Zusammen mit Itachi war auch ein Teil von ihm gestorben.

Sasuke kam ein unglaublicher Gedanke. Was war, wenn er Itachi nie ernsthaft gehasst hatte?

Doch er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Durch den Hass war er so furchtbar stark geworden, was hätte sonst seine Antriebskraft sein sollen? Nur dadurch hatte er es geschafft, ihn zu töten. Der Hass musste echt gewesen sein.

Oder?

Hatte nicht Itachi selbst gesagt, dass Realität durch eigene Überzeugungen geschaffen würde? Vielleicht hatte er Recht und der Hass… war nicht weiter als eine Illusion. Weil er ihn einfach hassen musste, nachdem er den Clan getötet hatte. Seine eigentlichen Gefühle waren dabei verschlungen worden.

Welche Gefühle überhaupt? Was könnte er für seinen Bruder empfinden? Früher hatte er zu ihm aufgesehen, ihm vertraut, ihn… geliebt. Aber seine Fähigkeit zu lieben hatte er doch verloren. Sie war mit seinen Eltern gestorben. Nein, nicht nur seine Eltern hatten diesen Teil von ihm mit ins Grab genommen. Und zum ersten Mal in seinem Leben wurde ihm bewusste, dass an jenem Tag, als Itachi die gesamte Familie ausgerottet hatte, tatsächlich alle gestorben waren. Seit sie sich nicht mehr Brüder nennen konnten, war für Sasuke wirklich der ganze Clan tot.

Nii-san.
 

Über Nacht hatte sich der Regen gelegt und die Sonne lachte nun auf die Erde hinab. Ganz sanft wurde Sakura von den abgedämpften Sonnenstrahlen wach gekitzelt. So sah die Welt doch schon viel schöner aus! Wenn sie Glück hatten, würden sie heute bereits Suna-gakure erreichen. Deshalb zögerte sie auch gar nicht und weckte schon mal Naruto auf, damit sie dann gleich aufbrechen konnten. Sasuke war wahrscheinlich eh’ längst wach, falls er überhaupt geschlafen hatte. Hoffentlich ging es ihm heute besser.

Und als der Uchiha dann auch endlich aus seinem Zelt kam, fiel Sakura ein Stein vom Herzen, denn er sah zum ersten Mal seit langem wirklich fit und kampftauglich aus.

„Guten Morgen, Sasuke-kun! Wie geht es dir?“, begrüßte sie ihn sogleich gut gelaunt.

Er grummelte jedoch nur etwas Unverständliches vor sich hin und ignorierte sie des Weiteren.

Schön, dann eben nicht, dachte sich Sakura und ließ ihn mit seiner schlechten Laune lieber alleine.
 

Einige Minuten später waren alle aufbruchsbereit. Sasuke beschrieb ihnen kurz den Weg und dann liefen sie schließlich los.

Zwischendurch schaltete Sasuke immer mal wieder seine Sharingan ein und das irritierte Sakura ein wenig. Doch sie ignorierte es nach einer Weile und dachte sich nichts weiter dabei. Bis schließlich zwei gegnerische Shinobi wie aus dem Nichts auftauchten.

„Da seid ihr ja endlich.“ Sasuke grinste. „Ihr folgt uns schon seit einer ganzen Weile, huh? Glaubt ihr, ich würde euch nicht bemerken, wenn ihr unsichtbar seid?“

Die Ninja aus Ame-gakure sahen ihn unschlüssig an. „Wie hast du uns gefunden? Durch unser Jutsu sind wir für das menschliche Auge nicht sichtbar!“

Als Antwort schaltete Sasuke seine Sharingan ein. „Ihr könnt vielleicht euren Körper unsichtbar machen… aber das Chakra sehe ich trotzdem.“

Und bevor irgendeiner der Ninja überhaupt reagieren konnte, schnellte Sasuke mit so einer Geschwindigkeit nach vorne, dass der eine keine Chance zum Ausweichen mehr bekam und den Angriff erst realisiert, als Sasuke schon das Katana aus seiner Brust zog. Keuchend klappte der Ame-nin zusammen.

Auch Naruto war völlig perplex. „Wow…“

Sofort stürzte sich Sasuke auf den übrig gebliebenen Gegner, doch der hatte aus dem Fehler seines Kameraden gelernt und wich knapp aus.

„Jetzt, Naruto!“, schrie Sasuke und der blonde Shinobi erwachte aus seiner Ehrfurchtsstarre. Er stieß sich vom Ast ab, konzentrierte eine Chakrakugel in seiner Handfläche und sprang genau auf den Ame-nin zu, der gar nicht wusste, wie ihm geschah. „Rasengan!“ Seine Attacke traf und stolz grinste er Sasuke an. Der hob jedoch nur eine Augenbraue. „Du hast inzwischen ja sogar gelernt, Rasengan ohne die Hilfe eines Kagebunshins vorzubereiten.“

Ein wenig beleidigt schob Naruto die Unterlippe vor. „Natürlich kann ich das inzwischen! Und ich kann noch jede Menge anderer cooler Jutsus, von denen du keine Ahnung hast!“

Amüsiert lächelte Sakura. Diese kleinen Machtspiele zwischen den beiden gaben ihr das Gefühl, dass alles gut war. Dass sie noch das kleine, glückliche Mädchen von damals war. Sie fühlte sich in der Vergangenheit zu Hause. Und ihre Augen wurden wässrig, wenn sie daran dachte, dass diese Zeit für immer verloren war. Für immer? Vielleicht. Doch diese kleinen Streitereien gaben ihr Hoffnung, dass sie eines Tages wieder das alte Team 7 sein konnten. Irgendwann.
 

Den Rest des Weges wurden sie von keinen Feinden mehr angegriffen. Und so dauerte es auch nicht lange, bis sie schließlich in Suna-gakure ankamen. Ohne Umschweife gab Sasuke die Schriftrolle ab und war froh, dass Gaara laut eines Vorstandsmitglieds heute keine Zeit für sie hatte und Naruto zog beleidigt ab. „Ich habe ihm das Leben gerettet und er hat keine Zeit??!!“ Noch eine ganze Weile lang regte sich der blonde Shinobi darüber auf.

Sasuke stöhnte. Er wollte jetzt einfach nur nach Hause. Aber die Heimreise würde wohl noch mindestens einen vollen Tag in Anspruch nehmen.

Deshalb, um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, beschloss er, an dem Punkt seiner Gedanken weiterzumachen, wo er gestern Abend aufgehört hatte und eingeschlafen war. Denn zum ersten Mal seit langem spürte er, dass er kurz vor der Lösung all seiner Probleme stand.

Irgendetwas in ihm flüsterte die Antwort. Es war, als würde er schon die ganze Zeit wissen, was der Grund seiner Leere war und wie er ihr entkommen könnte. Doch die Tür zur Wahrheit war verschlossen. Und einzig er selbst besaß den Schlüssel, konnte ihn aber einfach nicht finden.

Vielleicht stimmte es ja tatsächlich – er hasste Itachi nicht. Nii-san. Dieses kleine Wort rüttelte längst vergessene Gefühle in ihm wach. Er würde es so gerne aussprechen, Itachi wieder so nennen. Doch dafür war es zu spät. Niemals wieder würde er die Gelegenheit dazu bekommen. Itachi war tot. Sein Bruder.

Ja, die Rache war bloß ein Vorwand gewesen. Für die schrecklichen Schmerzen. Und so furchtbar verletzt werden konnte man doch nur, wenn man denjenigen liebte, der einem das Herz aus der Brust gerissen hatte. Egal, was Itachi ihm angetan hatte, er war sein Bruder. Vielleicht tat es auch gerade deshalb so weh. Er vermisste ihn. Schon damals hatte sich eine Leere in ihm breit gemacht, als Itachi das erste Mal für ihn gestorben war. Um die Leere zu vertreiben, hatte er sich den Hass eingebildet. Sich etwas vorgemacht.

Nun gab es keine Rache mehr. Und auch keinen Hass. Nichts war mehr da, um die Leere zu überspielen.

Jetzt wurde es ihm endlich klar. Die Leere kam, weil er Itachi geliebt hatte. Und er hatte seinen geliebten Bruder getötet! Den einzigen Menschen, den er seit der Tragödie seines Clans je lieben konnte. Es war zu spät. Zu spät, um das Verlorene zurückzuholen. Zu spät, um jemals wieder zu lieben.
 

Der Tag ging langsam zur Neige und Sasuke erlaubte nach etlichen Bitten Narutos, für heute Schluss zu machen. Da es wunderbar trocken war, saßen die drei etwas länger draußen und Sasuke zündete ein Lagerfeuer mit Katon an.

Sakura runzelte die Stirn. Sasuke wirkte schon den ganzen Tag irgendwie abwesend. Sein Blick ging ins Leere und wenn man ihn ansprach, reagierte er erst nach einigen Minuten.

„Sasuke-kun? Geht es dir nicht gut?“, fragte sie deshalb vorsichtig. Zuerst tat er überhaupt nichts, dann zuckte er kaum merklich zusammen und sein Blick wurde langsam klarer. Nach gut einer Minute war er endlich in der Realität angekommen und drehte sich zu Sakura um.

„Nein, mir geht es nicht gut“, war seine Antwort darauf und er versank sogleich wieder in seine Gedankenwelt. Naruto, der das Schauspiel beobachtet hatte, sah aus, als würde er jede Sekunde laut loslachen.

„Das ist nicht lustig!“, zischte Sakura mit zusammengebissenen Zähnen und Naruto hörte auf der Stelle auf zu kichern.

„Was ist los mit dir?“, sie legte ihre Hand auf Sasukes Schulter, „ist etwas passiert? Du wirkst so abwesend…“

Diesmal reagierte er sofort und schob ihre Hand mit sanfter Gewalt von seiner Schulter. „Darf ich nicht mal mehr in Ruhe nachdenken?!“

Genervt ging er zu seinem Zelt und verschwand darin. Und Naruto traute sich endlich, seiner Belustigung Ausdruck zu verleihen. „Hast du den gesehen? Der war ja völlig neben der Spur, haha!“

Sakura seufzte. Sie hatte mal wieder alles vermasselt und Sasuke war gegangen. Mit ihm musste sie eben furchtbar feinfühlig umgehen. Aber auf die Dauer war es ganz schön lästig. Worüber er wohl nachgedacht hatte? So tief in seinen Gedanken versunken war er noch nie gewesen. Vielleicht hatte er ja irgendetwas Wichtiges herausgefunden. Sie wünschte es ihm von ganzem Herzen. Und möglicherweise sah die Welt schon morgen für ihn völlig anders aus.
 

Im Grunde war Sasuke ja ganz zufrieden mit seinen Ergebnissen für heute. Wenn man bedachte, dass er all die Zeit praktisch nur auf einer Stelle herumgetrampelt war… Er hatte nun immerhin herausgefunden, woher die Leere kam. Jetzt fehlte bloß noch, wie er sie loswurde. Und diese Frage war viel wichtiger. Letztendlich entschied sie ja sein gesamtes Leben. Doch da die ganze Sache bereits kräftig ins Rollen geraten war, hegte er eine gewisse Zuversicht, dass er seine Antworten bald finden würde.

Andererseits machten ihn seine Erkenntnisse schrecklich traurig. Nun, da er endlich erkannte, was er alles besaß, war es zu spät, um zurückzukehren. Vielleicht liebte er Itachi ja auch jetzt noch. Wer wusste das schon? Wenn er sich selbst nicht mehr daran erinnerte, wie sich so etwas anfühlte… Liebe. War es Liebe, wenn man sich nichts sehnlicher wünschte, als die eigenen Taten ungeschehen zu machen? Weil der Verlust auf eine vorher nie gekannte Weise schmerzte? Ja, die Leere tat weh. Aber dann war die Antwort auf all seine Probleme doch zum Greifen nahe! Wenn die Leere daher kam, weil er Itachi noch liebte, obwohl es bereits zu spät und er längst tot war, dann führte der einzige Weg aus der Finsternis, indem er jemand anderen lieben konnte. Das war seine Rettung, genau das fehlte ihm schon seit Jahren! Liebe. In diesem Moment fühlte er sich richtig euphorisch. Er war bloß einen einzigen Schritt vom Glücklichsein entfernt. Doch genau dieser Schritt war der schwerste. Schließlich konnte er nicht mehr lieben. Es war aussichtslos. Vielleicht würde er es schaffen, Liebe von anderen zuzulassen. Aber, um selbst zu lieben, war es zu spät. Und er dran Schuld. Hätte er Itachi nicht getötet, wäre jetzt womöglich alles anders. Dann könnte er lieben. Seinen Bruder. Nii-san.

Ja, wenn es doch bloß nicht zu spät wäre… Wie sehr er die Bitterkeit dieser Worte hasste. Zu spät. Sie klangen so endgültig. Hoffnungslos. Und genau das beschrieb seine Situation am besten. Denn, es war zu spät, um glücklich zu werden.
 


 

Ich poste momentan ja eig recht schnell, fällt mir da auf 0.o nja, es wird auch immer schneller gehen, weil so langsam all die szenen drankommen, die ich schon seit ca einem jahr im kopf habe xD <.< sasuke hats ja schonmal gecheckt... fehlt nur noch die praxis xDD es wird aber noch einiges passieren, muhahahaha!

Kirschblüten

Sakura und Naruto saßen beide noch immer draußen, nachdem Sasuke genervt zu seinem Zelt gestapft war, und rätselten nun gemeinsam über die merkwürdigen Gefühlsäußerungen ihres dritten Teammitglieds.

„Sag mal, was ist denn dauernd mit Sasuke los? Ich hab’ ihn ja noch nie so richtig verstanden, aber momentan ist er wirklich komisch drauf! Hat er nicht irgendwann mal wenigstens erwähnt, was sein Problem ist?“

Angestrengt dachte Sakura nach. Er hatte ihr gegenüber nur ein einziges Mal Klartext geredet, vor drei Tagen, als er sie so angeschrieen hatte. Sie versuchte sich zu erinnern… was hatte er ihr da entgegengebrüllt? Außer den Vorwürfen, dass sie von seinem Leben nichts wusste und keine Ahnung hatte, was bei dem Tod seiner Familie tatsächlich passiert war. Das Wort „Tod“ brachte ihr einige Erinnerungen zurück.

„Ich glaube, er ist einfach nur seelisch so ziemlich am Ende. Verstehst du, zuerst sterben seine Eltern, dann bringt er seinen Bruder um und hat somit auch kein Ziel mehr oder einen Lebenswillen. Und er hat von einer Art Leere gesprochen, dass es ihm schlechter geht, als vor Itachis Tod.“

Man konnte richtig mitverfolgen, wie Narutos Kopf arbeitete. Zuerst stand ein riesiges Fragezeichen in seinem Gesicht, dann hatte er auf einmal die Erleuchtung erlangt und sah mitfühlend in Richtung Sasukes Zelt. „Er hat keine Träume mehr?“

Sie nickte. „Ja… und er kann nicht mehr lieben.“ Traurig schlug das Mädchen die Augen nieder.

„Dann müssen wir ihm eben helfen!“ Enthusiastisch sprang er auf und grinste Sakura an, die langsam ihren Kopf hob. Verwundert sah sie zu Naruto hinauf. „Helfen? Das hab ich doch schon so oft probiert. Sasuke lässt sich nicht helfen…“

Doch der blonde Shinobi blieb optimistisch. „Klar wehrt er sich gegen Hilfe von anderen! Weil er nämlich genau weiß, dass er es alleine nicht schafft!“ Auf ihren fragenden Blick hin fügte er noch ein „Glaub mir, Sakura-chan, ich krieg’ das schon hin!“ dazu.

Sie blieb zwar ein wenig skeptisch und verstand nicht ganz, was er mit „Sasuke wehrt sich deshalb gegen Hilfe, weil er genau weiß, dass er sie braucht“ meinte, vertraute ihm aber dennoch. Schließlich hatte Naruto schon immer die beste Verbindung zu Sasuke gehabt und ihn sogar beinahe davon abgehalten, Konoha zu verlassen. Wenn irgendjemand zu ihm durchdringen konnte, dann war es ihr energiegeladener Teamkamerad.
 

Sasuke saß währenddessen in seinem Zelt und hatte keine Ahnung, dass Sakura und Naruto über ihn redeten. Er war ohnehin noch immer viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, depressiv und zwiegespalten.

Denn einerseits wünschte er sich ja nichts sehnlicher, als endlich wieder lieben zu können, doch auf der anderen Seite, abgesehen davon, dass Liebe sowieso nicht mehr als ein Wort für ihn war, hatte er furchtbare Angst. Denn Liebe schmerzte. Auf eine ganz eigene Weise. Letztendlich hielt nichts ewig, selbst die stärksten Bande waren so leicht zu durchtrennen. Spätestens dann, wenn die geliebte Person sterben würde, täte er noch einmal all diese schrecklichen Schmerzen des Verlustes durchleiden. Niemand konnte für immer leben, es musste ja nicht unbedingt so dramatisch enden, wie bei Itachi oder dem Tod seiner Eltern. Solche Schmerzen waren unvorstellbar und es blieben immer brennende Narben zurück. Vielleicht würde er es auch gar nicht verkraften, wenn sein Herz ein drittes Mal zertrümmert würde.

Doch was war nun schlimmer – ewige Leere und keine Chance, je glücklich zu werden oder die von Anfang an bewussten Schmerzen? Bevor er sich diese Frage jedoch stellen konnte, musste er erst überhaupt wieder lieben können. Und das war sein Problem schlechthin.

Ehe er weiter nachdenken konnte, durchbrach Narutos Stimme die angenehme Stille.

„Sasuke?“

Statt eine Antwort zu geben, stöhnte er bloß kurz auf.

„Ich muss mal etwas mit dir klären, deshalb komm’ raus!“

Da Naruto ohnehin keine Ruhe geben würde, beschloss Sasuke ihm diesen Gefallen zu tun. Er redete sowieso meist nur sehr simples Zeug und gab sich mit seinen ausweichenden Antworten zufrieden.

„Was willst du von mir?“

Der blonde Shinobi sah ihn ernst an. „Dir helfen.“

„Wie oft muss ich es denn noch sagen? Ihr könnt mir nicht helfen, verdammt! Niemand kann das…“ Sasuke drehte sich abweisend um und wollte wieder zurück zu seinem Zelt gehen.

„Wie immer, du hältst dich für etwas besonderes“, der Uchiha blieb stehen und lauschte, „nur weil du Probleme hast, die du allein nicht lösen kannst.“

Er senkte bedrohlich die Augenbrauen. „Was sagst du da?“

Doch Naruto ignorierte seine Warnung. „Es ist wirklich so. Sei mal ehrlich, du weißt eh’ längst, dass du Hilfe brauchst. Und genau deshalb beißt du dich da alleine durch. Aber dort liegt dein eigentliches Problem! Nimm’ einfach die Hilfe an, die dir angeboten wird. Und glaub nicht, du wärst der einzige, der ein scheiß Leben hat! Guck dich nur mal in Konoha um, überall sind Menschen, die es schwer haben! Klar, du hast es zwar besonders schwer und ich wünsche auch echt niemandem deine Situation, aber komm’ einfach mal runter! Es bringt nichts, zu sagen ‚Ich bin Uchiha Sasuke und werde deshalb nie glücklich sein’! Ich glaube langsam sogar, du willst in Echt gar nicht glücklich werden. Wenn du so weitermachst, wirst du deine Leere jedenfalls nie los.“

Man konnte förmlich spüren, wie in Sasuke die Wut hoch brodelte. Er ballte seine Fäuste, blieb jedoch so stehen, wie vorher. Als Naruto merkte, dass er sich nicht bewegen würde, ging er ganz langsam und vorsichtig auf den Schwarzhaarigen zu.

Wumm.

Sasuke hatte sich blitzschnell umgedreht und traf Naruto, ehe er überhaupt reagieren konnte, mit seiner Faust mitten im Gesicht. Der war durch die Wucht des Schlages zu Boden geschleudert worden und richtete sich nun grinsend wieder auf.

„Du verträgst die Wahrheit nicht, huh?“, er wischte sich mit seinem Handrücken das Blut vom Mundwinkel, „ich finde, du steigerst dich da viel zu sehr rein, in dieses emotionslose Getue! ‚Seht her, ich bin Uchiha Sasuke und kann deshalb nicht mehr lieben’!“

Sasukes Augen leuchteten gefährlich auf und er holte ein zweites Mal aus. Doch dieses Mal fing Naruto den Schlag ohne Probleme ab.

„Ich will nicht mit dir kämpfen. Wir sind doch Freunde… und Freunde helfen sich nunmal!“

Er ließ Sasukes Arm los und dieser zog ihn auch sofort zu sich zurück. „Dann versuch es doch! Helf’ mir, wenn du meinst, dass du es kannst!“

Zufrieden lächelte Naruto. „Du bist nämlich doch nicht so eiskalt, wie du immer tust. Wütend machen kann ich dich schonmal, das ist ein guter Anfang! Andere Gefühle hast du in Echt auch noch, du darfst sie nur nicht unterdrücken! Und sei nicht immer gleich so abweisend, damit machst du dir nur alles kaputt. Das ist letztendlich auch überhaupt nicht cool. Aber ich kann dir bloß Tipps geben. Die einzige Person, die dir wirklich helfen kann“, er deutete mit seinem Arm auf Sakura, „sitzt da hinten und wartet schon seit Jahren auf dich.“

Sasuke „hnte“ nur und drehte sich zum Gehen. Nach ein paar Schritten blieb er noch einmal stehen. „Danke, Naruto.“

Der blonde Shinobi grinste.
 

Die ganze Zeit über hatte Sakura den beiden zugeschaut und es gefiel ihr gar nicht. Als Sasuke Naruto geschlagen hatte, wäre sie sogar fast zu den zweien hingerannt, einfach aus Angst, dass sie einen Kampf anfingen. Sowohl Sasuke als auch Naruto waren in solchen Dingen unberechenbar. Aber es war ja alles gut gegangen. Was Naruto wohl zu ihm gesagt hatte? Er musste ihn schon sehr provoziert haben. Am meisten wunderte sie allerdings, dass Naruto das ganze Gespräch über wie ein Honigkuchenpferd gegrinst hatte. War es etwa gut gelaufen? Zu gerne würde sie jetzt zu ihm hinrennen und sich alles anhören, doch Sasuke war ja noch da und lief komischerweise direkt auf sie zu. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Oder Naruto hatte tatsächlich ein Wunder vollbracht und Sasuke wollte freiwillig reden. Genau danach sah es nämlich aus, als er schließlich bei ihr angekommen war und sich neben sie setzte.

„Ha-hallo Sasuke-kun!“, war dann alles, was sie vor lauter Erstaunen über die Lippen brachte. „Hn“, kam darauf seine desinteressierte Antwort.

Doch in Wirklichkeit war Sasuke überhaupt nicht desinteressiert. Er wollte wissen, wieso ausgerechnet Sakura ihm helfen konnte. Ihm war an sich eigentlich völlig egal, wen er nun lieben sollte. Aber vielleicht funktionierte das ja bei einigen Personen besser als bei anderen. Und das war seine einzige Hoffnung, nachdem Naruto ihm klargemacht hatte, dass er so wie er handelte nie glücklich werden würde. Dafür war er seinem blonden Teamkameraden ziemlich dankbar. Ja, er war ihm tatsächlich dankbar. Schließlich hatte er ihm die Augen geöffnet. Und jetzt lag es bloß noch an ihm selbst, Sasuke.

„Ich wollte nur ein bisschen reden.“

Sakura klappte die Kinnlade herunter und sie starrte ihn ungläubig an, was Sasuke mit einem irritierten Blick bedachte. „Was ist los?“

Sie fing sich wieder und schüttelte eifrig den Kopf. „Nichts, nichts. Ich wundere mich nur, warum du mit mir reden willst. Was hat Naruto denn erzählt, dass du dich so anders verhältst?“

„Hm… er hat gemeint, du wärst die einzige, die mir helfen könnte“, er musterte sie dabei durchdringend und Sakura wurde ein wenig rot.

„Das hat Naruto gesagt? Nun… i-ich weiß nicht… es liegt eigentlich an dir, ob ich dir helfen darf, aber… ich würde es mir schon wünschen. Allein, damit ich sehe, wie es dir wieder besser geht. Das macht auch mich glücklich, weißt du?“

Der Schwarzhaarige nickte kaum merklich. Eigentlich hatte er sie ja gar nicht verdient – Sakura und Naruto, Leute eben, die sich um ihn sorgten. Und doch war es irgendwie schön zu wissen, dass es Menschen gab, die in einem selbst dann noch Gutes sahen, wenn gerade man selber genau das nicht mehr konnte.

„Wieso tust du das? Wieso bist du immer noch da, obwohl ich dich schon so oft verletzt habe?“ Er sah durch sie hindurch, als wäre die Frage gar nicht an sie gerichtet, sondern an ihn selber.

„Das weißt du doch“, vergeblich versuchte sie seinen Blick einzufangen, gab dann aber irgendwann auf, „es gibt Dinge in dieser Welt, die sind einfach zu wundervoll, als dass man vor ihnen zurückschreckt, bloß weil man verletzt wurde. Ich gehe dieses Risiko lieber ein, anstatt all die unbeschreiblichen Gefühle zu verlieren.“ Endlich hatte sie es geschafft und Sasuke sah sie direkt an.

Er begann zu begreifen. Manchmal nahm man selbst Schmerzen in Kauf… um zu lieben. Es war beinahe lächerlich, was dieses Gefühl mit Menschen anstellen konnte. Doch es machte auch stark. Wieviele Shinobi waren nur deshalb so mächtig, weil sie ihnen wichtig Personen beschützen wollten?

„Du wartest also… auf mich?“

Sakura nickte.

„Ich hatte nie die Absicht, dich zu verletzten. Aber die Wahrheit tut manchmal weh.“

Ihren Mund umspielte ein bitteres Lächeln. „Ohja, das tut sie.“

Kurz sah Sasuke sie noch einmal an, dann richtete er seinen Blick zu Boden. „Ich kann dir nicht das zurückgeben, was du mir so bedingungslos schenkst. Ich wünschte, ich könnte es…“

„Hm… ja, vielleicht wirst du mich nie lieben können. Aber jemand anderen bestimmt! Du darfst nur nicht ständig vor allem weglaufen, das ist nämlich dein Fehler. Wenn du Liebe suchst, musst du offen sein, denn dein Herz entscheidet letztendlich, nicht dein Verstand.“

Die warme Frühlingssonne schien ihr mitten ins Gesicht und ließ die winzige bittere Träne in ihrem Auge funkeln. Dennoch lächelte sie ihn an. Es beeindruckte Sasuke, dass sie trotz ihrer Schmerzen immer weiter lächeln konnte. Er mochte ihr Lächeln – auch, wenn es ein falsches war.

„Dann kann ich doch ohnehin nichts beeinflussen. Und du kannst mir nicht helfen.“

Sakura schüttelte den Kopf. „Nein, Liebe muss von selbst kommen. Aber du kannst sie annehmen. Sei einfach ein bisschen optimistischer und hab Geduld. Lass dir Zeit.“

„Aber das ist doch genau das, was ich nicht habe! Ich kann mir keine Zeit lassen!“ Ihre Naivität regte ihn auf. Wie konnte ein Mensch nur so gutgläubig sein?

„Du kannst aber nichts anderes tun, als zu warten! Es wird nichts bringen, sich zu beeilen. Und das geht auch gar nicht.“

Ein leichter Wind kam auf und spielte in den Blättern der Bäume. „Dann möchte ich wenigstens versuchen, zu lieben.“ Sakura lächelte. Eine Kirschblüte fiel vom Wind getragen sanft in ihren Schoß. Sie war wunderschön, zart und rosa. „Ich glaube, Naruto hatte Recht. Du kannst mir wirklich helfen.“

Das Mädchen blickte auf. Ihr war warm… und die ganze Welt um sie herum schien genauso rosa und schön zu sein, wie die kleine Kirschblüte in ihren Händen.
 

Doch da riss Narutos Schrei sie aus ihrem Glück.

„Sasuke! Sakura! Wir werden angegriffen!“

So schnell sie konnten rannten die beiden zu ihrem Teamkameraden. Ein Kunai steckte in seinem Arm. Und eine blaue Flüssigkeit tropfte davon herab.
 


 

muhaha, ich bin fies xD aber das nächste kapitel wird toll^^ glaub ich jedenfalls... also, der inhalt wird toll sein! wie ich das umsetze ist eine andere frage...

Glücklich

So schnell sie konnten rannten die beiden zu ihrem Teamkameraden. Ein Kunai steckte in seinem Arm. Und eine blaue Flüssigkeit tropfte davon herab.
 

Sakura war die erste, die ihre Sprache wiederfand und eilte sofort zu Naruto. „Keine Sorge, ich habe ein Gegengift für jeden von uns dabei“, sie zog den Kunai aus seinem Arm und stach ihm eine kleine Spritze direkt unter die Wunde, „du musst aber aufpassen, dass du nicht nochmal vergiftet wirst! Aber… wer hat dich denn eigentlich angegriffen?“

Naruto zuckte bloß ratlos mit den Schultern, da ertönte eine Stimme, die ihnen irgendwie bekannt vorkam und sie augenblicklich herumfahren ließ.

„Ein guter Shinobi sollte zu jeder Zeit mit einem Angriff rechnen und immer auf der Hut sein. Besonders du, Jinchuuriki.“

Es raschelte kurz über ihnen und eine dunkle Gestalt landete direkt vor ihren Füßen.

„Du?!“ Sakura und Naruto erstarrten.

„Ihr erinnert euch also an mich.“ Kühl sah das weibliche Akatsukimitglied, Konan, auf sie herab.

„Natürlich nicht! Ich vergesse niemanden, der so feige ist und sich mitten in einem Kampf einfach aus dem Staub macht!“, wütend starrte Naruto die blauhaarige Frau an.

Diese starrte herablassend zurück und tauchte auf einmal direkt hinter Naruto auf. Doch als sie ihr Kunai in ihn rammte, verpuffte bloß sein Schattendoppelgänger.

Sakura atmete erleichtert auf, da stürzte sich auch schon der echte Naruto mit einem Angriffsschrei und einer blauen Chakrakugel in der Hand auf Konan hinunter.

Mühelos wich sie aus. „Du wirst mich mit einem simplen Rasengan nicht besiegen können.“

Sasuke schaltete seine Sharingan ein, griff an sein Katana und wollte schon eingreifen, aber Naruto stoppte ihn. „Das ist mein Kampf. Ich will sie töten! Mischt euch bitte nicht ein.“

Der Schwarzhaarige nickte anerkennend. „Gut, aber beeil dich. Wir haben keine Zeit für lästige Unterbrechungen.“

Naruto grinste. „Guck mir nur zu, in ein paar Minuten bin ich fertig!“
 

Doch die Minuten zogen sich zu Stunden.

Jedes Mal, wenn Naruto verletzt wurde, zuckte Sakura zusammen und wollte ihm helfen, aber Sasuke hielt sie immer am Arm zurück. Und Sakura musste weiterhin mit ansehen, wie sowohl Naruto als auch Konan viel einsteckten.

„Rasengan!“ Der Blonde stürzte sich auf seine Gegnerin, doch die wich in der letzten Sekunde aus und zückte ein Kunai. Sakura konnte sich nicht länger zusammenhalten und rannte zu ihrem Teamkameraden. Zwar packte Sasuke ihr Handgelenk, aber sie riss sich los und schlug Konan in der letzten Sekunde zur Seite.

„Argh!“, die Rosahaarige kniff die Augen zusammen und linste auf ihren rechten Oberarm. Konan hatte sie mit dem Kunai erwischt. Sie fuhr herum – und sah, wie Naruto das Akatsukimitglied, das sich eben auf Sakura stürzen wollte, gerade noch rechtzeitig wegschlug.

„Ich bin dir zwar dankbar, dass du mich gerettet hast, aber halt dich ab jetzt bitte wirklich raus!“

Sakura nickte stumm und lief wieder zurück zu Sasuke, wo sie auch gleich ihr Gegengift benutzte. Mist, jetzt haben wir nur noch eins…

Und schon im nächsten Augenblick wurde Naruto ein zweites Mal mit einer der giftgetränkten Waffen verletzt. Mit Konans Geschwindigkeit kam er einfach nicht klar, schaffte es jedoch noch, ihr ein Rasengan in die Magengrube zu rammen.

„Naruto!“, entsetzt rannte die rosahaarige Kunoichi zu ihrem verletzten Teamkameraden, der die Wirkung des Giftes langsam zu spüren bekam und halbgelähmt zu Boden sank. „Wir haben noch ein Gegengift…!“ Sie holte eine kleine Spritze hervor, aber Naruto schüttelte krampfartig den Kopf. „Nein, Sakura, ich will es nicht. Es ist doch für Sasuke!“

Traurig nickte sie und blieb noch eine Weile bei ihm, bis ihn schließlich die Ohnmacht überwältigte und er die Augen schloss.
 

Sasuke hatte inzwischen Konan angegriffen, damit die Zeit nicht nutzen konnte, um sich zu heilen. Er kam wesentlich besser mit ihr zurecht, da er ihre extreme Geschwindigkeit nochmal überbieten konnte und gewann deshalb schon bald die Überhand. Es kostete ihn kaum Mühe, ihren Attacken auszuweichen und verzichtete so gut es ging auf Nin- oder Genjutsu, um sein Chakra zu schonen. Aber allein seine gezielten Angriffe mit dem Katana genügten, dass sie ihre Ausdauer langsam verlor.

Jedoch konnte er sich kaum auf den Kampf konzentrieren, immer wieder wanderte sein Blick besorgt zu dem am Boden liegenden Naruto und Sakura, die weinend neben ihm saß. Das bemerkte auch Konan und erkannte ihre einzige Chance, am Leben zu bleiben.

Sofort nach einem vom Sasukes Schwerthieben stürzte sie sich auf die überraschte Sakura, die noch gerade so ausweichen konnte. Doch der Kunai hatte sie trotzdem gestreift und schon bald begann das lähmende Gift zu wirken, sie kniete regungslos am Boden.

„Nein! Sakura!“

Entsetzt bemerkte Sasuke, wie Konan einen weiteren Kunai zückte und ihn direkt auf Sakura warf. Geschockt und dem Tode gewiss schloss sie die Augen, eine Träne rann an ihrer Wange hinunter.

„NEIIIIN!“

Doch der erwartete Schmerz kam nicht. Stattdessen tropfte etwas Flüssiges auf ihre Stirn herab. Verwundert blinzelte sie. Und ihr Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen.

„N-nein…“ Verstört starrte sie hinauf, in Sasukes Gesicht. Er beugte sich schützend über sie und ihr Blick fiel auf den dunkelroten Fleck, der sich immer weiter auf seinem Hemd ausbreitete. „W-was… warum…?“ Sakura war so entsetzt, dass sie nicht einmal weinen konnte. Über ihr kniete Sasuke, in seinem Rücken steckte das Kunai, das eigentlich für sie bestimmt war. Er musste sich in der letzten Sekunde vor sie geworfen haben. „Sasuke…?“, ihre Stimme gab nach und jetzt, als sie alles erst richtig zu realisieren begann, sammelten sich auch Tränen in ihren Augen.

Sasuke lächelte bitter, von Qual gepeinigt, und versuchte mit all dem Blut in seinem Mund zu sprechen. „Geht es dir gut, Sakura?“ Er hustete und keuchte ein wenig, sein Blick wurde matt.

„W-warum?“, verzweifelt starrte sie zu ihm hoch, „warum hast du mich beschützt? …und dein eigenes Leben geopfert?“ Bei dem letzten Satz kullerten ihre Tränen hinunter.

„Ich… ich weiß es nicht. Ich konnte dich noch nie allzu sehr leiden. Du warst immer lästig.“ Er hatte alle Mühe, jedes einzelne Wort hervorzubringen, denn immer wieder verschluckte er sich oder spuckte Blut.

„Aber... wieso hast du mich dann gerettet? Warum hast du so etwas Dummes getan?“

Doch Sasuke lächelte nur. Es war ein seltsames Lächeln, so völlig unpassend und dennoch wunderschön. „Mein Körper hat von ganz alleine so gehandelt, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.“ Sein Blick war sanft und irgendwie warm.

„Aber… aber jetzt musst du sterben! Der Kunai hat bestimmt deine Lunge durchbohrt und wenn nicht, ist da noch das Gift! Und ich kann dir nicht helfen! Sasuke! Du… du bist so dumm! Warum hast du das getan? Ich will nicht, dass du stirbst! Ich wollte nicht, dass du mich rettest, wenn du dafür dein eigenes Leben opfern musst!“

Der Schwarzhaarige schüttelte langsam den Kopf. Man konnte ihm genau ansehen, wie sehr jede Bewegung schmerzte. „Ich sagte es doch schon, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es nicht bereue. Eigentlich müsste ich mich jetzt hassen, dafür, so etwas Unbedachtes getan zu haben. Aber… mir ist so warm… es fühlt sich gut an… i-ich… ich bin glücklich.“

Aber Sakura hörte ihm gar nicht richtig zu. Sie sah bloß Sasukes Tod direkt vor ihren Augen. „Sasuke, Sasuke-kun! Bitte, halte durch! Du darfst mich nicht verlassen, nicht nochmal!“

„Es tut mir leid, Sakura… ich spüre, wie langsam die Kälte in mich eindringt, den Tod. Obwohl… obwohl mir so warm ist… ich habe nicht mehr viel Zeit, Sakura. Ich werde mit jedem Atemzug schwächer… lange halte ich das nicht mehr durch…“ Seine Augenlider wurden immer schwerer und trotzdem lächelte er weiterhin sein eigenartiges Lächeln.

„Oh Sasuke! Du darfst nicht sterben, nicht jetzt! Überleg mal, wie vielen Leuten du damit das Herz brechen würdest…“ Ihre Sicht war vor lauter Tränen schon ganz verschwommen. Es war alles so hoffnungslos.

„Sakura, du musst gleich auf dich selbst aufpassen. Du musst diese Frau besiegen und überleben… sonst war das hier umsonst… Sakura, ich will nicht, dass ich umsonst gestorben bin!“

Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. „Sag sowas nicht! Du wirst nicht sterben, Sasuke-kun“, ihre Miene hellte sich auf, „natürlich! Du hast doch noch ein Gegengift übrig! Schnell, setz’ es ein!“

Und Sasuke holte tatsächlich ein kleines Fläschchen des Gegengiftes hervor. Doch er stach es nicht in sein Bein. Stattdessen spritzte er Sakura die rettende Flüssigkeit in den Körper. Diese weitete erschrocken die Augen.

„Gleich ist es soweit… ich bin so müde und habe keine Kraft mehr, um weiterzuleben. Aber… bevor ich sterbe… möchte ich noch, dass du etwas weißt… Sakura… das, was ich vorhin zu dir gesagt habe, war gelogen. Ich hasse dich nicht und du bist mir auch nicht lästig… um ehrlich zu sein, warst du das nie. Ich habe immer nur gelogen. In Wahrheit…“ Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Leblos fiel er vornüber auf Sakura.

„Sasuke! Sasuke! Du musst wach bleiben, Sasuke, hörst du mich?! Oh Sasuke, was hast du nur getan?! Sasuke!!!“

Sie erhielt keine Antwort mehr und bittere Tränen tropften von ihrem Kinn auf Sasukes Körper. Das Gegengift begann endlich zu wirken, verzweifelt drückte sie ihn an sich. Er war ganz kalt. „Nein… das kann nicht sein, das darf nicht passiert sein! Sasuke! …Sasuke… warum, Sasuke? Warum?“

Noch immer umklammerte Sakura ihn fest und weinte. Ein Geräusch ließ sie aufschrecken.

„Welch Edelmut, er hat sich zwischen dich und meinen Kunai geworfen… sehr bewundernswert, aber töricht. Dennoch schätze ich seine Tat sehr.“

Sakura legte Sasukes Körper ganz vorsichtig zu Boden und richtete sich auf. Hasserfüllt starrte sie ihr Gegenüber an. „Du…!“ All ihre Trauer und Verzweiflung wandelte sich schlagartig in grenzenlose Wut. Sie wollte momentan nur eines – Konan töten und Sasukes Tod rächen.

Ohne zu überlegen zog sie das giftgetränkte Kunai aus Sasukes Rücken und lief blindwütig auf ihre Gegnerin zu. Geschickt wich sie allen Waffen aus, die auf sie zuflogen, konzentrierte für die letzten paar Meter Chakra in ihren Fußsohlen und wurde plötzlich so schnell, dass nicht einmal Konan ihr ausweichen konnte. Mit all ihrer Kraft rammte sie dem Akatsukimitglied den Kunai in ihren Arm. Keuchend sprang sie zurück.

„Du kannst mich mit meinem eigenen Gift nicht umbringen“, Konan zog den Kunai heraus und spritzte sich gleich danach das Gegengift in den Arm, „ich bin Medic-nin, genau wie du. Und deshalb habe ich auch immer ausreichend Gegengift bei mir.“

Sakura senkte die Augenbrauen. Es sah nicht gut für sie aus. Diese Frau besaß fast dieselben Fähigkeiten wie sie und konnte sogar noch einiges mehr. Aber dafür war sie schon ziemlich verausgabt und allzu viel Chakra dürfte sie eigentlich auch nicht mehr übrig haben. War ihre einzige Chance etwa, anzugreifen und zu warten bis ihr Chakra ganz leer war?

Doch ihr kam ein anderer Gedanke, wie sie den Kampf bald für sich entscheiden könnte. „Hm… du bist gut. Aber ich werde dich trotzdem besiegen. So fit bist du nämlich auch nicht mehr, huh?“

Sofort nachdem sie den Satz beendet hatte, sammelte sie ihr Chakra in ihrer Faust und schlug damit auf den Boden unter ihr, der sofort aufbrach, wie bei einem Erdbeben. Mühelos wich Konan aus und sprang hoch, da tauchte Sakura auf einmal hinter ihr auf, schlug sie ins Gesicht und rammte sie mit einem gezielten Tritt in die Magengrube wieder zurück auf den Erdboden. Während ihrem Fall griff sich Sakura noch die Waffentasche ihrer Gegnerin.

Von oben herab beobachtete sie, wie sich Konan langsam aufrappelte und in Kampfstellung ging. „Gift ist nicht meine einzige Waffe, musst du wissen. Ich werde dir erst jetzt demonstrieren, wozu ich tatsächlich in der Lage bin. Da werden dir deine kleinen Heiljutsus und die übermenschliche Schlagkraft nicht viel helfen.“

Sakura schluckte. Sie hatte eigentlich geglaubt, Konan hätte bereits all ihre Kräfte ausgeschöpft. Doch nach wie vor müsste ihr Chakra bald den Nullpunkt erreichen, es blieb bloß zu hoffen, dass sie selbst noch so lange durchhalten würde.

Ruckartig aus ihren Gedanken geholt wurde Sakura schließlich, als Konan damit anfing, in einer atemberaubenden Geschwindigkeit Handzeichen zu schließen und sich dann vor ihren Augen in tausend kleine Papierschnipsel auflöste.

Was zum…?

Ehe sich Sakura versah, hatten auch schon einige Schnipsel ihre beiden Beine fest umwickelt, sie klebten praktisch an ihr, und machten es ihr unmöglich, auch nur einen Schritt zu gehen.

Ninjutsu?! So etwas habe ich noch nie gesehen! Aber… warum will sie mich hier festhalten?

Die Antwort auf ihre Frage erhielt Sakura schneller, als es ihr lieb war. Langsam fingen die Papierfetzen, die bisher nur lose in der Luft gehangen waren, an, sich zu bewegen; eine erste Vorahnung überkam sie. Mit wachsendem Entsetzen sah die Kunoichi zu, wie sich die Schnipsel genau auf sie richteten, in Angriffsposition gingen. Und dann, mit einem Mal, schnellten sie direkt auf sie zu, wirbelten um sie herum und schnitten ihr scharf ins Fleisch, als ob es Schwerter und kein harmloses Papier wäre. Von Schmerzen gepeinigt schrie Sakura auf, der Blättersturm legte sich einfach nicht und sie konnte schon das warme Blut über ihren gesamten Körper strömen spüren. Schützend hielt sie die Hände vor ihr Gesicht, es gab kein Entkommen, alles, was sie tun konnte, war, diesen furchtbaren Schmerz zu ertragen.

Als sich der fürchterliche Tanz schließlich legte und auch die Papierschnipsel um ihre Beine herum verschwanden, sackte sie kraftlos auf die Knie. Keuchend saß die Kunoichi am Boden, die Schnitte zogen sich über ihren ganzen Körper und sie war zu erschöpft, um sich noch zu heilen oder wenigstens aufzustehen. Verstört starrte sie auf ihre zierlichen Arme - voller Blut und auch ihre Beine waren über und über mit der tiefroten Flüssigkeit bedeckt. Die Schmerzen ließen nicht nach, ganz im Gegenteil, die Schnitte brannten wie Feuer. Es war kaum zum Aushalten, sie konnte nicht einmal mehr einen klaren Gedanken fassen. Deshalb bemerkte Sakura auch erst nicht, wie sich Konan aus den Papierschnipseln langsam wieder re-materialisierte.

Erschöpft stützte sie sich an einem Baum ab, dieses Jutsu hatte sie unglaublich viel Chakra gekostet, wenn sie Glück hatte, reichte es noch für ein einziges. Aber das würde sie wahrscheinlich gar nicht mehr brauchen, dieses Mädchen war doch jetzt schon so gut wie tot. Und so drehte sich Konan um und setzte einen Fuß vor den anderen.

„Wir sind noch nicht fertig!“ Sakuras entschlossene Stimme ließ sie inne halten. „So leicht besiegst du mich nicht!“

Überrascht drehte sich die Blauhaarige um. „Du hast Kraft, aufzustehen? Beeindruckend.“

Und tatsächlich, Sakura richtete sich ganz langsam auf, die Qual konnte man ihr deutlich vom Gesicht ablesen. Doch sie unterdrückte die Schmerzen. Der Gedanke an Sasuke gab ihr neue Kraft und so schaffte sie es, zwar ein wenig wackelig, aber dennoch gerade zu stehen. Diese paar Schnitte hielten sie doch nicht davon ab, Sasukes Tod zu rächen! Nein, dieses Mal würde sie stark sein. Für ihn. Auch, wenn er es nicht mehr miterleben konnte.

„Ich… ich werde dich töten!“

Konan lächelte bloß müde. „Du kannst dich doch kaum noch auf den Beinen halten! Gib auf, vielleicht hast du ja Glück und man findet dich, bevor es zu spät ist. Mir liegt nichts daran, dich umzubringen, wo dieser junge Mann sich doch so selbstlos für dich geopfert hat.“

Konans Worte fachten Sakuras Wut nur noch mehr an und ihre Augen blitzten kurz auf. „Vielleicht bin ich schon etwas geschwächt, aber um dich zu töten, reicht es!“

Sie sammelte all ihre übrig gebliebene Kraft für einen finalen Angriff und rannte auf ihre Gegnerin zu. Während dem Laufen zückte sie ein Kunai und konzentrierte Chakra in ihren Füßen, um ihre Geschwindigkeit wieder ins Unermessliche zu steigern. Doch Konan war von dem vorigen Angriff gewappnet, sie wusste, dass sie nicht ausweichen konnte und führte stattdessen ein allerletztes Jutsu aus; um ihren rechten Unterarm wanden sich unzählige Papierschnipsel und formten sich zu einer Spitze.

Im letzten Moment bemerkte Sakura diese Falle, doch sie stoppte nicht. Es war ihre einzige Chance, jetzt oder nie, ein zweiter Angriff würde ihr nicht mehr gelingen. Vielleicht würde sie danach schon bald mit Sasuke vereint sein… dieser kleine Gedanke gab ihr eine unglaubliche Entschlossenheit. Und so rannte sie ohne Angst direkt auf die tödliche Falle zu, verschloss ganz fest die Augen und eine winzige Träne glitzerte darin, als sie den furchtbaren Schmerz der Spitze spürte, die sich tief in ihr Fleisch hineinbohrte. Mit letzter Kraft stieß sich Sakura vom Boden ab und drückte der erschrockenen Konan ihren Kunai genau ins Herz. Die stieß einen kurzen, gequälten Schrei aus und fiel zusammen mit Sakura zu Boden.

Danach herrschte Stille, nichts regte sich mehr. Konan war endgültig tot.

Auch Sakura blieb eine Weile dort liegen, sie konnte sich vor Schmerzen kaum noch bewegen. Aber dann schreckte sie mit einem Mal hoch, rappelte sich zitternd auf und stand, jedoch von Qual gebeugt, wieder wackelig auf ihren Beinen.

„Sasuke?!“ Sie drehte sich ruckartig zu ihrem am Boden liegenden Teamkameraden um. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihren Körper und zwang sie wieder in die Knie. Mit einer Hand gegen die klaffende Wunde in ihrer Seite gepresst, hinkte sie zu ihm hin. Auf halber Strecke, die für sie zu einem Weg des Leidens wurde, verbot ihre Verletzung es ihr endgültig, sich auf den Beinen zu halten. Kurz hielt Sakura inne und atmete tief durch, dann ließ sie sich nach vorne auf den Boden fallen. Die letzten Meter, die sie noch von Sasuke trennten, robbte sie zu ihm hin. Als sie letztendlich nahe genug war, streckte sie kraftlos ihren Arm aus, berührte ganz vorsichtig seine blasse Wange, verweilte dort kurz und strich ihm dann zärtlich die Haarstränen aus dem Gesicht. Schließlich setzte sie sich soweit auf, dass sie vor ihm kniete. Seine Haut war so kalt… verzweifelt drückte sie ihn an sich und fühlte seinen Puls. Es war zwar beinahe nicht mehr zu spüren, wie seine Halsschlagader kümmerlich gegen ihre Fingerkuppen pochte, doch Sakura genügte es, um einen winzigen Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Das Mädchen legte seinen Kopf behutsam auf ihren Schoß und begann, ihn mit ihrem letzten Rest Chakra zu heilen. Und tatsächlich öffnete er nach einer Weile ganz langsam die Augen.

„Sakura…“, es war mehr ein Hauchen, was seiner Kehle entrang, „hast du sie besiegt?“

Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie nickte. „Ja, es ist jetzt alles vorbei!“

Sasuke verzog seine Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln. „Das… hast du gut gemacht… Sakura…“ Ihm fielen die Augen zu.

„Sasuke! Nein, du darfst nicht sterben, bleib wach!“ Verzweifelt drückte sie ihn wieder gegen ihre Brust, als könnte sie ihn nur dadurch am Leben halten. Doch er hatte längst aufgehört zu atmen.

Sekunden, Minuten vergingen in denen Sakura so verharrte, einfach nur seine Nähe spüren wollte, auch wenn Sasukes Körper keine wohlige Wärme mehr ausstrahlte. Bis sie schließlich realisierte, dass er nie wieder ihren Namen sagen würde oder sie je wieder seine wundervolle Stimme hören konnte. Ganz leise schluchzte das Mädchen auf, als sie seinen Verlust verinnerlicht hatte und hielt ihn nur noch fester. So konnte sie von ihm Abschied nehmen, obwohl auch ihre Zeit bald gekommen war. Glitzernde Tränen perlten von ihrer Nasenspitze und landeten auf Sasukes toter Haut. Für einen kleinen Augenblick sah es so aus, als ob wieder Leben in ihn zurückkommen würde, da, wo die Tröpfchen seine Haut benetzten, doch es war bloß vergebliches Hoffen.

Auch in Sakura stieg langsam diese überwältigende Müdigkeit auf. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus und ihre Kräfte schwanden. Bewusstlos kippte sie vornüber auf Sasuke, ihre Arme noch immer um seinen kalten Körper geschlungen. Sie wollte ihn nicht loslassen, nie mehr.

Und so fiel auch die Dritte des Team 7.
 


 

endlich hab ichs geschafft xD noch ein kampf... der ist mir aber ein klein wenig leichter gefallen als der andere, jedenfalls der letzte teil^^

der sasusaku dialog war ja schon im sommer fertig xD ich musste nur noch eine akzepteble hülle drumpacken... und es war romantisch! sasuke hat etwas nettes gesagt! nur leider hat er beim letzten satz i-wie den geist aufgegeben... xD

nja, ich denke ich kann euch soweit beruhigen, dass die ff nicht zuende ist und noch 9 kapitel fehlen xDD

Nein, es ist niemals zu spät

Sasuke schlug langsam die Augen auf, blinzelte ein paar Mal verstört und schloss sie gleich wieder, weil ihn das Licht so blendete. Stimmen hatten ihn geweckt, von zwei fremden Personen, die direkt neben ihm über irgendetwas nuschelnd diskutiert hatten. Standen die beiden immer noch dort? Er wusste es nicht und brachte auch kein sonderliches Interesse auf, nachzuschauen, denn allein seinen Kopf zur Seite zu drehen, tat schon so furchtbar weh, dass er es am besten gleich ließ und ruhig liegen blieb. Zwar schmerzte auch ohne sich zu bewegen jede einzelne Stelle seines Körpers, doch es war ertragbar. Aber… wieso eigentlich? Und wo, zur Hölle, war er überhaupt?

Schließlich fiel Sasuke alles wieder ein – die Mission, der Kampf, Konan, der giftgetränkte Kunai… und Sakura.

Nun wusste er also schon einmal, wieso ihm alles wehtat. Blieb bloß noch die Frage offen, wo er war. Hm… vielleicht war er ja tot, irgendwo im Himmel und deshalb auch alles so hell. Denn sogar durch die geschlossenen Augen blendete ihn das Licht immer noch und wäre er jetzt mit seinen Bewegungen nicht so eingeschränkt, würde er mit der Hand noch zusätzlich seine Augen abschirmen. Aber sonderlich tot fühlte er sich eigentlich nicht an. Obwohl er natürlich keinerlei Erfahrung mit dem Sterben hatte, doch wenn man tot war, schmerzte einem bestimmt nicht jede einzelne verdammte Muskelfaser.

Also lebte er noch. Und dass er überhaupt noch am Leben war, führte dann wohl dazu, dass ihn irgendjemand gefunden haben musste. Und ausreichen medizinisch versorgt. Wenn er Glück hatte, lag er sogar im Krankenhaus von Konoha.

Um sich zu vergewissern, öffnete Sasuke ein zweites Mal die Augen, verengte sie aber sofort zu Schlitzen. Das verdammte Licht blendete immer noch.

„Ist da jemand?“, wollte er eigentlich fragen, doch auch das Sprechen fiel ihm ziemlich schwer, was nicht zuletzt an dem Schlauch in seinem Mund lag, und so kamen nur ein paar undefinierbare Laute aus seiner Kehle.

Doch es genügte, damit die beiden Medic-nin neben seinem Bett auf ihn aufmerksam wurden.

„Er ist wach!“, rief eine Frauenstimme entzückt, „soll ich gehen und Tsunade-sama Bescheid sagen?“

Nun war sich Sasuke ausgesprochen sicher, dass er sich hier in Konoha befand. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte ihn und er hörte eine zweite Stimme, diesmal eindeutig männlich, die der Frau einen knappen Laut der Zustimmung gab. Das nächste Geräusch war das Verrücken eines Hockers, der Arzt nahm darauf Platz und Sasuke konnte aus den Augenwinkeln erspähen, wie dieser ihn sehr interessiert beäugte.

„Kannst – du – mich - verstehen?“, betont langsam sprach der Mann die einzelnen Worte und Sasuke hätte ihm am liebsten eine schnippische Antwort gegeben, wenn er dazu in der Lage wäre, doch so gab er stattdessen nur ein missbilligendes Grummeln von sich.

„Schön. Auf Geräusche reagierst du also schon einmal. Wir werden noch einige andere Reaktionen von dir testen müssen, immerhin warst du ganze sieben Tage lang bewusstlos, zwischendurch mussten wir dich sogar künstlich am Leben erhalten, so schlimm war dein Zustand.“

Sasuke gab einen ungläubigen Laut von sich. Er war tatsächlich sieben Tage bewusstlos gewesen? Sieben Tage?! Kein Wunder, dass seine Augen von dem Licht so brannten, wenn er sie eine Woche lang geschlossen hatte.

„Hm… aber dein Geist scheint noch völlig normal zu funktionieren, das ist auch positiv. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass das Gehirn von Patienten, die dem Tod so nahe waren, kaum noch leistungsfähig ist. Da müssen wir auch einen Test mit dir machen, aber du scheinst ja gut bei Sinnen zu sein. Das ist das wichtigste. Allerdings besteht die Gefahr, dass du körperliche Behinderungen davongetragen hast. Um das festzustellen, braucht es aber noch ein bisschen Zeit, weil du dich momentan ja ohnehin nicht viel bewegen kannst… oh, da kommt schon Tsunade!“

Im Stillen fragte sich Sasuke, ob Naruto nicht vielleicht mal so im Koma gelegen hatte und das die Erklärung für sein beschränktes Denken war. Sein eigenes Gehirn funktionierte jedenfalls noch prächtig, es blieb bloß zu hoffen, dass sein Körper genauso einwandfrei erhalten war.

„Uchiha Sasuke!“, Tsunade wirkte irgendwie wütend und Sasuke zuckte kurz unter dem unerwarteten Tonfall zusammen. „Was hast du dir da bitte gedacht?! Ich ernenn dich zum Teamleader, du bekommst von mir die Verantwortung für deine Kameraden und irgendwelche Shinobi finden euch halb tot in der Gegend liegend! Ja, ihr habt zwar ein weiteres Akatsukimitglied erledigt, aber dafür wärt ihr fast selbst gestorben! Naruto ist schon vor ein paar Tagen aufgewacht und hat mir den Anfang des Kampfes geschildert, dass er zuerst alleine kämpfen wollte und so weiter. Ich weiß, Naruto ist ein sehr schwerer Fall, aber du hättest eingreifen müssen, verdammt! Wie es weitergegangen ist, warum ihr alle drei am Boden lagt, kann ich mir zwar nicht vorstellen, zudem Sakura immer noch ohnmächtig ist und wir keine Ahnung haben wann oder ob sie überhaupt wieder aufwacht, aber ich bin mir sicher, wenn du Naruto beim Kämpfen unterstützt hättest, wäre die Sache ganz anders ausgegangen! Und ja, ich gebe dir die Schuld an allem! Du hattest die Verantwortung, Sasuke!“

Vorbeilaufende Medic-nin waren an der Tür stehen geblieben, um Tsunades Wutausbruch mitanzusehen, der Arzt und die Krankenschwester im Zimmer fuhren zusammen und auch Sasuke drückte seinen Kopf immer weiter ins Kopfkissen hinein. So zornig hatte er die Hokage noch nie erlebt. Und eigentlich war er ziemlich entrüstet. Er wäre beinahe gestorben und das erste, was ihr einfiel, war, ihn anzuschreien. Es war wirklich furchtbar, sich nicht rühren zu können, denn gerade wäre er am liebsten aufgesprungen, hätte ihr ordentlich die Meinung gesagt oder wenigstens erklärt, was im Kampf geschehen war. Schließlich war er ja nur so schnell erledigt gewesen, weil er Sakuras Leben gerettet hatte. Sakura… sie war laut Tsunade immer noch bewusstlos und die Hokage hatte auch gesagt, dass sie vielleicht gar nicht mehr aufwachen würde.

Eigentlich tat er so etwas nie und wollte es sich auch nicht richtig eingestehen, doch er machte sich Sorgen um das rosahaarige Mädchen.

„Also Sasuke, ich hoffe du hast jetzt ein schlechtes Gewissen, vorausgesetzt, jemand wie du besitzt überhaupt eines, und betest, dass Sakura bald aufwacht. Mein Gott… ist dir eigentlich bewusst, was du da angestellt hast?!“

Ja, ihm war es sogar sehr bewusst. Ohne ihn wäre Sakura nämlich gar nicht mehr am Leben. Tsunade sollte sich mit ihren Anschuldigungen lieber etwas zurückhalten. …wie er es doch hasste, so hilflos zu sein und keine andere Wahl hatte, als ihre Moralpredigten über sich ergehen zu lassen. Im Allgemeinen hatte er sowieso schon immer das Gefühl gehabt, dass Tsunade ihn noch nie so sonderlich gemocht hatte. Aber verübeln konnte er es ihr letztendlich auch nicht.

Und Gott sei Dank entfernte sich die stockwütende Hokage dann auch irgendwann, sodass er endlich eine Verschnaufpause hatte. Sogar der Arzt und die Krankenschwester, sowie die ganzen Schaulustigen, zogen sich nach und nach zurück, um ihm ein bisschen Ruhe zu gönnen. Die konnte Sasuke momentan auch wirklich gebrauchen, allein schon, weil er noch so schrecklich viele Erinnerungsfetzen und Gefühlseindrücke zusammenfügen musste, wie bei einem Puzzle. Bis zu dem Punkt, an dem er sich schützend vor Sakura geworfen hatte, konnte er auch noch alles wunderbar einordnen. Doch bereits dort verwirrte ihn etwas: Wieso, zum Teufel, hatte er das getan – Sakura mit seinem eigenen Körper beschützt? Er hatte ihr erklärt, dass er es nicht wusste, dass es praktisch von alleine passiert war. Vielleicht aus Reflex? Schließlich hatte er sie ihn der Vergangenheit ziemlich oft retten müssen.

Oder aber es war etwas komplett anderes… dunkel erinnerte er sich an ihr Gespräch, bevor Konan gekommen war. Wie hatte sie da gesagt? Wenn du Liebe suchst, musst du offen sein, denn dein Herz entscheidet, nicht dein Verstand.

Innerlich schüttelte Sasuke den Kopf. Das war ja vollkommen absurd! Er liebte Sakura doch nicht. So etwas hätte er schließlich gemerkt.

Oder? Er hatte nämlich etwas ganz komisches wahrgenommen, als er da über ihr gebeugt, ein Kunai im Rücken, mit ihr gesprochen hatte, dem Tod so nahe. Wie er mit ihr geredet hatte und was, das erstaunte ihn auch jetzt noch. Wurde man etwa offener, wenn man den Tod so vor den Augen hatte? Es war ihm ein Rätsel. Doch nicht nur seine Worte, auch, was er dabei gefühlt hatte, als er Sakuras Leben gerettet und den scheinbar letzten Moment seines Lebens mit ihr verbracht hatte… so ein seltsames Gefühl hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Es war irgendwie warm gewesen… und schön. Ja, er würde sich sogar noch einmal opfern, bloß um dieses wundervolle Gefühl zu spüren. So schön… er hatte noch nie etwas vergleichbar Tolles erlebt. Und so warm… hatte er etwa Recht gehabt, mit dem, was er ihr zugeflüstert hatte und… er war glücklich gewesen?

Vielleicht. Aber wieso? Eigentlich hatte Sasuke nie wirklich vermutet, dass man kurz vor seinem Tod so glücklich sein könnte. Das war so widersprüchig.

Aber man konnte Gefühle ja nicht beeinflussen, das hatte Sakura immer gesagt. Wahrscheinlich stimmte es auch.

Glücklich… es fühlte sich so schön an, glücklich zu sein. So unfassbar warm… und vielleicht hatte er auch deshalb so offen mit ihr geredet. Er hatte ihr erklärt, dass er sie mochte… daran musste es wohl auch gelegen haben. Deshalb hatte er sie beschützt. Weil sie ihm etwas bedeutete.

So ähnlich war das ja auch damals, vor zweieinhalb Jahren gewesen, als er sich im Wellenreich vor Naruto geworfen hatte, um die Nadellanzetten abzuwehren. Auch da hatte er von alleine so gehandelt und es nicht mal bereut. Und auch dort war dieses warme Gefühl gewesen, allerdings nicht ganz so stark. Hm… aber er hatte Naruto mehr als einfach nur gemocht. Das war letztendlich der Beginn ihrer Freundschaft gewesen, ab diesem Punkt hatte er angefangen, ihn auf eine besondere Art und Weise zu lieben. Und er war glücklich gewesen in dieser Zeit, weg von der Finsternis. Aber die Finsternis war schon so bald wiedergekommen und hatte ihn verschlungen, mehr denn je. Es war seine eigene Schuld gewesen.

Und deshalb hoffte Sasuke, er glaubte fest daran, dass er noch einmal von vorn beginnen konnte. Denn so hatte es schließlich immer angefangen, mit dem Glücklichsein. Mit der Liebe. Jene beiden Gefühle, nach denen er sich so sehr sehnte, waren sie nicht unweigerlich ineinander verschlungen? Und bedeutete das dann nicht für ihn, dass er… Sakura liebte? Diese Worte wogen so viel. Zu viel.

Er erinnerte sich an seinen unvollendeten Satz. In Wahrheit… Er war bewusstlos geworden, noch bevor er ihn hatte aussprechen können. Vielleicht war das auch besser so. Und selbst, wenn sein Körper noch so lange durchgehalten hätte, was wollte er ihr sagen? Was war die Wahrheit? Es war ihm doch schon immer so furchtbar schwer gefallen, seinen Gefühlen einen Sinn zu geben. Oder sie in Worte auszudrücken. Mit Worten war er überhaupt nicht gut. Ja, vielleicht war es wirklich so am besten, den Satz unvollendet zu lassen, die Wahrheit in Schweigen zu ersticken. Falls Sakura tatsächlich nicht mehr aufwachte, hatte sie zumindest eine schöne Erinnerung. Mehr konnte er ihr nicht geben.
 

„Ohayo, Sasuke!“ Am nächsten Morgen besuchte Naruto gleich seinen besten Freund, nachdem er gehört hatte, dass er endlich aus seiner Ohnmacht erwacht war. Und Tsunade hatte ihm verboten, zu lange bei Sasuke zu bleiben. Er ist sehr geschwächt und du bist nunmal ziemlich anstrengend, Naruto. Deshalb hatte er sich vorgenommen, ganz höflich zu sein und nicht so viel auf einmal zu reden. Das wäre dem armen, schwachen Sasuke sonst bestimmt zu stressig. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Na, geht’s dir gut? Tsunade no baa-chan muss dich ja sehr fertig gemacht haben, hab’ ich gehört.“

Da fiel ihm die große Ungerechtigkeit auf und hörte gar nicht, wie Sasuke etwas Unverständliches vor sich hingrummelte. Wieso durfte Tsunade ihn eigentlich anschreien und er sollte sich anständig verhalten? Hm… wenn er mal Hokage war, durfte er das bestimmt auch.

„Hast du was gesagt, Sasuke? Oder kannst du das mit diesem Teil im Mund nicht?“ Eine weitere Lautäußerung des Schwarzhaarigen bestätigte Narutos Verdacht. „Oh… das ist ja blöd. Sag mal, weißt du vielleicht etwas Neues von Sakura? Sie ist noch bewusstlos, sagen die Ärzte, und atmet von alleine nicht. Aber ihr Herz schlägt. Hoffentlich geht’s ihr bald besser…“ Naruto verstummte und Sasuke starrte betreten auf seine Bettdecke. „Du machst dir auch Sorgen, huh?“ Als der Schwarzhaarige ihm nicht antwortete, schloss er ein „Ja“ daraus.

„Na, ich geh’ dann mal. Muss nach Sakura sehen. Und wenn’s was Neues gibt, erzähl ich’s dir sofort, versprochen.“ Naruto ging wieder, Sasuke tat ihm irgendwie Leid. Er hatte ihn noch nie ernsthaft besorgt gesehen. Was wohl zwischen den beiden geschehen war, dass er seine gefühlslose Aura für sie ablegte?
 

Und Sasuke war wieder alleine. Er fürchtete sich vor der Vorstellung, Sakura zu verlieren. Ja, er hatte Angst um sie. Irgendwie. Denn dann würde sein fein gesponnener Neuanfang sofort wieder zerreißen. Und das war doch seine letzte Hoffnung. Er wollte glücklich sein.

Wenn sie endlich wieder bei ihm war, konnte er vielleicht alles herumdrehen, die Schatten vertreiben. Es war noch nicht zu spät. Nein, es würde niemals zu spät sein.
 


 

so, sasuke und naruto sind schonmal nicht tot! ich lass doch die hauptcharas nicht neun kapitel vorm ende sterben ts,ts... joa, dieser arzt ist mir unsympathisch xD und ich glaube, man merkt sogar ein wenig, ab welcher stelle ich angefangen habe, depri-musik zu hören xDD und vielen dank für eure lieben kommis^^

Veränderung

Es vergingen weitere Tage, in denen Sasuke vor Sorge fast umkam und doch nichts anderes tun konnte, als abzuwarten. Und darauf zu vertrauen, dass alles gut werden würde.

Die Zeit im Krankenhaus war ziemlich langweilig. Er musste zwar inzwischen nicht mehr künstlich beatmet werden, weil seine Lungen das nun alleine schafften, doch die Bewegungen schmerzten noch immer. Aber es war ein klein wenig erträglicher geworden. Dennoch musste er so ruhig wie möglich liegen bleiben und durfte nicht sprechen, auch wenn er jetzt unter viel Qual und Anstrengung sogar ganze Sätze deutlich von sich geben konnte.

Besucht wurde er kaum. Naruto kam, wenn er Zeit hatte und auch Kakashi war einmal kurz aufgetaucht, um nach ihm zu sehen, doch ansonsten schaute nur Tsunade manchmal bei ihm vorbei, weil sie seinen Gesundheitszustand prüfen musste. Der restliche Tag verlief sehr eintönig. Aber eigentlich hatte er sich doch noch nie darüber beschwert, allein zu ein. Und so würde er auch die übrigen Tage, bis er endlich nach Hause gehen durfte, hier aushalten.

Wenn nur diese Angst nicht wäre, quälende Fragen der Sorge und das bittere Gefühl der Machtlosigkeit. Er hasste es, zu warten und sich auf sein Glück zu verlassen. Besonders, da es ihn schon viel zu oft im Stich gelassen hatte…

Doch an einem Nachmittag kam Naruto ganz plötzlich und atemlos in sein Zimmer hineingestürmt. Überrascht drehte Sasuke seinen Kopf zu dem blonden Shinobi und bereute es auch schon gleich wieder, denn ein stechender schmerz durchzuckte seinen Nacken.

„Sasuke! Sakura… sie ist gerade aufgewacht!“

Mit einem Mal saß der Schwarzhaarige aufrecht in seinem Bett und versuchte so gut wie möglich zu ignorieren, dass ihm alles wehtat. „Wo liegt sie?“ Er verzog das Gesicht, während er langsam zur Bettkante rückte und die Kanüle aus seinem Arm zog.

Naruto starrte ihn entgeistert an. „Wa-was?! Du kannst nicht mit! Tsunade hat gesagt-…“

„Mir ist egal, was Tsunade gesagt hat!“ Mühevoll versuchte er sich aufzurichten und Naruto kam und stützte ihn, als er hilflos einknickte.

„Okay, okay, ich bring dich hin! Hören tust du eh nicht und wenn ich dich alleine lasse, fällst du wahrscheinlich noch die Treppe runter oder sowas! Aber du trägst die Verantwortung, ja?!“

Sasuke nickte knapp und die beiden schleppten sich mit Müh’ und Not durch das halbe Krankenhaus, bis sie endlich vor Sakuras Tür standen. Naruto drückte die Klinke hinunter und Sasuke schob sich strauchelnd an ihm vorbei, zum Bett hin, in dem das zierliche Mädchen lag. Er setzte sich auf einen Stuhl direkt daneben und beobachtete ihre entspannten Gesichtszüge. „Sie schläft…“

Jetzt kam auch Naruto näher. „Aber vorhin war sie wach, echt jetzt!“

„Hm…“ Sasuke hörte dem blonden Shinobi gar nicht mehr richtig zu. Er war bei Sakura. Das genügte ihm.
 

Und so verging der Rest des angebrochenen Tages, es wurde langsam Nacht, und Naruto war irgendwann gegangen, weil er Hunger hatte und Sasuke saß ganz alleine in dem dunklen Zimmer. Das Mondlicht fiel sanft durch das Fenster hinein und legte einen silbernen Schimmer auf Sakuras blasse Haut. Ihm war vorher noch nie so richtig aufgefallen, wie hübsch sie eigentlich war. So verbrachte er die Zeit damit, Sakura beim Schlafen zuzusehen und sich erbittert gegen die Müdigkeit zu wehren, die immer mehr Besitz von ihm ergriff. Er durfte nicht einschlafen. Er wollte doch dabei sein, wenn sie aufwache. Nur dafür ertrug er diese Schmerzen.
 

Aber es dauerte gar nicht lange und schon war Sasuke eingenickt. So saß er da, auf seinem Stuhl vor Sakuras Bett, mit hängendem Kopf, und schlief trotz der unbequemen Pose tief und fest.
 

Sakura öffnete ihre Augen und das erste, was sie hörte, war ruhiges gleichmäßiges Atmen. Sie erschrak. Es war so dunkel hier, dass sie absolut nichts sehen konnte, wusste aber, dass noch jemand anderes hier war, sogar sehr nahe. In der Hoffnung die Person erspähen zu können, drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam, gab aber sofort jegliche Bewegungsversuche auf. Es schmerzte einfach zu sehr.

Und bald darauf, als sich ihre Augen allmählich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und sie schwach die Umrisse des vertrauten Krankenhauses erkannte, fiel ihr auch ein, wo und wieso sie hier war.

Angst stieg in ihr auf, Angst um Sasuke. Was war mit ihm geschehen, nachdem auch sie ohnmächtig geworden war? Hatte man ihn noch rechtzeitig gefunden und retten können? Oder…

Sie brach den Gedanken ab. Ein Teil in ihr sagte zwar, dass er es bestimmt geschafft hatte, doch mindestens ebenso groß waren ihre Zweifel. Sie brauchte unbedingt Gewissheit, sonst würde sie hier noch durchdrehen. Doch woher könnte sie es erfahren? Der Blick auf die rotleuchtenden Ziffern des Funkweckers verrieten ihr, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis die ersten Ärzte kämen, um nach ihr zu sehen – es war erst kurz nach fünf. Aber so lange konnte sie nicht warten!

Ihr fielen wieder die Atemgeräusche ein. Wenn hier jemand war, dann konnte der ihr doch auch bestimmt sagen, ob es Sasuke gut ging. Und mit dieser kleinen Hoffnung musterte sie den Raum und entdeckte schließlich aus den Augenwinkeln eine dunkle Gestalt, die direkt neben ihr saß.

Nach einigen gescheiterten Versuchen, mit einem Schlauch im Mund zu sprechen oder wenigstens Laute von sich zu geben, die man auch verstehen konnte, stellte Sakura frustriert fest, dass ihr etwas anderes einfallen musste, um sich bemerkbar zu machen. So hielt sie es für das beste, sich erst einmal herumzudrehen, damit sie wusste, wer da überhaupt saß. Das tat sie dann auch mit gesammelter Kraft und blieb regungslos auf der Seite liegen, während stechende Schmerzen ihre Muskeln durchzuckten. Gequält biss sie die Zähne zusammen, wandte ihren Kopf nach oben – und erschrak.

Mit aufgerissenen Augen starrte sie direkt in Sasukes Gesicht.

Seine schwarzen Haarsträhnen verdeckten es zwar fast gänzlich, aber sein ruhiger, entspannter Atem verriet ihr, dass er schlief. So friedlich saß er da… eine Woge der Erleichterung durchströmte sie. Sasuke lebte also! Sie war so schrecklich glücklich, wie schon seit langem nicht mehr. Ihm musste es sogar relativ gut gehen, wenn er aufstehen und sich bewegen konnte, ganz im Gegensatz zu ihr. Aber wieso war er ausgerechnet hier, an ihrem Bett, und schlief auch noch? Es sah ziemlich unbequem aus, wie er dasaß, und sie wunderte sich, dass es ihm schon so gut ging, dass er so etwas konnte oder überhaupt durfte. Tsunade hatte ihm bestimmt nicht erlaubt, die Nacht woanders als in seinem eigenen Krankenzimmer zu verbringen.

Warum war er dann überhaupt hier, bei ihr? Das war so untypisch für ihn, beinahe, als sorgte er sich um sie. Okay, er hatte ihr in der Vergangenheit ja auch oft das Leben gerettet, doch das war eine komplett andere Art des „Sorgen-machens“. Schließlich hatte er sogar Schmerzen auf sich genommen… nur, um bei ihr zu sein.

Sein Verhalten irritierte das Mädchen. Natürlich rührte sie das alles auch, keine Frage, doch es war einfach zu widernatürlich, als dass sie sich irgendwelche Hoffnungen machen wollte. Wahrscheinlich war das hier sowieso nur ein Traum und gleich wachte sie auf und kein Sasuke saß mehr schlafend neben ihrem Bett. Es war doch noch nie etwas in ihrem Leben so gelaufen, wie sie es sich wünschte, im Bezug auf Sasuke. Wieso dann ausgerechnet jetzt? So stark konnte sich doch kein Mensch ändern – erst eiskalt und dann fürsorglich.

Obwohl… hatte er sie nicht gerettet, mit seinem eigenen Körper vor dem Kunai beschützt? Und auch vorher, er war ein kleines bisschen offener geworden. Doch ihre Gedanken kreisten immer noch um das Bild des lächelnden, Blut spuckenden Sasuke, über sie gebeugt, mit einem Kunai im Rücken. Dieser Moment war so furchtbar gewesen… und auf eine völlig widersprüchige Weise auch wunderschön. Es war ganz warm gewesen… sie hatte es bis dahin nie wirklich für möglich gehalten, dass Sasuke überhaupt Wärme ausstrahlen konnte. Und dann auch noch so intensiv… Passierte das etwa mit Leuten, die sich für jemand anderen opferten? Er hatte sogar gesagt, dass er glücklich war… wieso war Sasuke glücklich, wenn er den Tod vor Augen hatte?!

Aber eigentlich freute sie sich für ihn. So lange hatte er danach gesucht und es nun endlich gefunden – etwas, das ihn glücklich machte. Sie hoffte nur, zumindest er wusste, was es denn gewesen war.
 

Ein Geräusch riss sie letztendlich aus ihren Gedanken, es war mehr ein Flüstern.

„Sakura?“

Das Mädchen blickte verwundert auf, sie erkannte seine vertraute tiefe Stimme und gab ein paar Laute von sich, damit er wusste, dass sie ihn gehört hatte.

„Du bist wach, Sakura?“

Er bewegte vorsichtig seinen Arm und zuckte sofort zusammen. Es war doch keine so gute Idee gewesen, im Sitzen zu schlafen, denn jetzt tat sein Körper noch viel, viel mehr weh, als er das vorher ohnehin schon getan hatte. Besonders sein Nacken war ziemlich verspannt und schmerzte sogar ohne eine Bewegung von ihm, aber das alles war nebensächlich. Sakura war wach, ihr ging es gut – mehr interessierte ihn momentan nicht.

„Verstehst du mich, weißt du, was passiert ist?“ Im Mondlicht erkannte er, wie sie zaghaft nickte. Und ihm fiel auf, wie eigenartig sie dalag. Nicht auf dem Rücken, sondern ziemlich ungemütlich auf der Seite. „Ist das etwa bequem, so, wie du liegst?“ Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie skeptisch an. „Hn. Da werden doch die ganzen Schläuche abgedrückt. Du musst auf dem Rücken liegen bleiben und dich am besten nicht bewegen, dann lässt es sich aushalten.“ Unter Schmerzen streckte er seinen Arm aus und drehte sie vorsichtig an den Schultern zurück.

Sakura sah ihn bloß erstaunt an. Seit wann war Sasuke fürsorglich? Das war eine völlig neue Erfahrung, aber trotzdem schön. Sie hatte beinahe das Gefühl, geliebt zu werden…
 

„Hm… es wird schon hell, die Sonne geht bald auf“, durchbrach Sasuke nach einer ganzen Weile die Stille, „und Tsunade wird nach mir sehen wollen, wenn sie nicht mal wieder auf ihrem Schreibtisch eingeschlafen ist… sie hat mich schon ein paar Mal angeschrieen, weil ich aufstehen wollte oder geredet habe, aber hier wird sie richtig ausrasten. Hn… vielleicht hält sie sich ja zurück, wenn sie sieht, dass du wach bist.“ An seinen Mundwinkeln zupfte so etwas wie ein Lächeln, falls man das überhaupt schon so nennen konnte, doch das kam bei Sasuke derart selten vor, dass man es ruhig schon als solches bezeichnen konnte. „Naruto geht es ganz gut. Er ist als erster von uns aufgewacht, schon nach ein paar Tagen und deshalb auch aus dem Krankenhaus entlassen. Ich war eine Woche lang bewusstlos und du… hm, es sind jetzt schon fast zwei. Es war nicht mal sicher, ob du überhaupt durchkommst, aber- …“

Die Tür öffnete sich und Sasuke hörte sofort auf zu reden. Hoffentlich war es irgendein anderer Arzt und nicht Tsunade… doch sein Glück ließ ihn ganz gerne mal im Stich und so stand auch niemand anderes als die Hokage persönlich im Türrahmen und funkelte ihn zornig an.

„Uchiha Sasuke! Warum bitte bist du hier und nicht in deinem Bett?!“ Aber er kam gar nicht erst dazu, sich zu rechtfertigen, denn Tsunade fuhr wütend weiter. „Ts, du darfst sowieso nicht sprechen! Wie lange warst du hier? Die ganze Nacht?! Weißt du eigentlich, was das für Auswirkungen auf deine Genesung hat? Eine Nacht auf einem unbequemen Hocker zu verbringen, wenn du dich nach Möglichkeit nicht einmal bewegen sollst?! Eigentlich hatte ich vor, dich übermorgen gehen zu lassen, aber jetzt kommen noch mal zwei Tage drauf. Das hast du dir selbst eingebrockt, Uchiha! Und warum bist du überhaupt- …“

Erst jetzt fiel der Hokage auf, wieso sie eigentlich hier war und ihre Miene erhellte sich schlagartig, als sie entdeckte, dass Sakura wach war. „Aaaah, ich verstehe. Naja, dann geh’ mal zurück in dein Zimmer, Sasuke. Ich muss mich jetzt erst einmal um Sakura kümmern und danach braucht sie Ruhe. Du findest den Weg allein?“

Sasuke nickte nur stumm und hinkte zur Tür hinaus. Tsunade hatte ja noch größere Stimmungsschwankungen, als Sakura oder er selbst…
 

Inzwischen durfte sich Sakura ein paar Fakten über ihren Gesundheitszustand anhören, aber immerhin wurde ihr nicht vorgeworfen, as sie alles falsch gemacht hatte, im Gegensatz zu Sasuke. Sie hatte im Allgemeinen ein viel schöneres Erwachen als ihr Teamkamerad gehabt, zumal Tsunade mit ihr redete, als wäre sie von den Toten auferstanden.

„Du hattest großes Glück, dass ihr rechtzeitig gefunden wurdet und die Ärzte so ausgezeichnete Wiederbelebungsarbeit geleistet haben… nun, aber du kannst wahrscheinlich erst in einer Woche gehen, so wie es aussieht…. Und ich lasse dich dann auch mal besser allein. Viel Glück bei deiner Genesung, ich sehe später nochmal nach dir“, beendete die Hokage ihren Monolog und ging auch aus dem Zimmer.

An sich war Sakura ziemlich froh darüber, endlich alleine zu sein. Sie hatte ja schließlich auch noch sehr viel zum Nachdenken, über Sasuke. Und nun war sie auch wirklich überzeugt davon, dass es kein Traum gewesen war. So schön konnte nichtmal ein Traum sein.
 

Es vergingen ein paar Tage und Sasuke bemühte sich, so oft es ging, Sakura zu besuchen. Anfangs klappte das nicht so ganz, da Tsunade ständig ein Auge auf ihn hatte, doch mittlerweile durfte er aufstehen, reden und hatte auch geklärt, was bei dem Kampf gegen Konan eigentlich passiert war. So verbrachte er die meiste zeit neben sakuras Bett, Naruto wunderte sich zunehmend mehr über ihn, und er konnte mit ansehen, wie es ihr Tag für Tag besser ging und freute sich darüber. Obwohl in das selbst ziemlich irritierte. Seit wann freute er sich über sowas belangloses, wie das Gesundwerden? Vielleicht hatte er mit seinem Verdacht doch recht und… er liebte sie. Doch wirklich überzeugt davon war Sasuke trotzdem nicht. Wenn er bloß ein bisschen mehr Erfahrung mit Liebe und solchen Sachen hätte, würde das alles bestimmt viel klarer aussehen… und so beschloss er eigentlich, Sakura zu fragen, sobald sie wieder sprechen konnte, tat es aber dann doch nicht, als es soweit war, sondern redete all die Tage bis zu ihrer Entlassung nur weiterhin über banale Themen. Über seine eigenen, persönlichen Gefühle zu sprechen, traute er sich nicht. Und konnte es auch irgendwie nicht. Mit Worten war er so schlecht… weil er seinen Gefühlen selber keinen Sinn geben konnte. Nein, Worte waren furchtbar. Sie waren einfach immer fehl am Platz, meistens viel zu viel und doch genügten sie nie. Deshalb ließ er auch lieber Taten für ihn sprechen, die dann irgendjemand anderes deuten durfte, der vielleicht mehr von Gefühlen verstand. Doch Taten konnte man nicht einfach so erzwingen. Wie sollte er sich denn jeden Tag mal eben vor einen Kunai werfen, um Sakura zu zeigen, wieviel sie ihm bedeutete?

Das wusste er nämlich auch nicht so genau. Ob es nun „mögen“, „lieben“, „verliebt sein“ oder was es sonst noch alles gab, war… er wusste nur, dass sie ihm soviel bedeutete, dass er sein Leben für sie opfern würde, um ihres zu retten. Wie man das nun mit Worten ausdrückte, konnte er doch nicht sagen. Letztendlich war das ja auch überhaupt nicht sein Problem. Aber warum machte er sich dann so viele Gedanken?

Weil so schrecklich viel damit verknüpft war. Er wusste und war sich auch ziemlich sicher, dass er etwas für sie empfand. Doch was genau es nun war, darüber rätselte er noch. Freundschaft? Familiäre Liebe? Oder eben doch richtige Liebe mit allem, was dazu gehörte? Vielleicht auch von allem ein bisschen… es war einfach zum Haare raufen. Die Leere war zwar nun endlich weg, doch stattdessen drängelten sich nun in ihm alle möglichen Gefühle, die er nicht kannte oder längst vergessen hatte. Und glücklich war er auch nicht.

Was sollte er also tun? Die ganze Zeit nur herumsitzen und warten, bis ihm der Kopf platzte? Nein, er musste raus. Irgendwohin. Bloß weg von seinen Gedanken.
 

Und so lief er auch sofort hinaus und trottete ein bisschen durch die Straßen Konohas. Es war schön, einfach nur zu gehen und die kühle Abendluft einzuatmen, nachdem er so lange im Krankenhaus gelegen hatte und auch nach der Entlassung bisher keinen Schritt vor die Tür gesetzt hatte.

Am Horizont konnte man schon die bunten Farbenspiele der Dämmerung erkennen, es wurde allmählich kühl. Aber es war trotzdem schön, endlich konnte er frei sein. Auch wenn es nicht lange anhalten würde.

Und als er dann einen rosa Haarschopf um die Ecke biegen und auf ihn zulaufen sah, verschwand seine gedankliche Freiheit sofort wieder. Sakura hatte ihn scheinbar auch gesehen, denn sie winkte ihm fröhlich zu, sodass Sasuke keine Wahl blieb. Kurz schluckte er, ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen, doch dann lief er entschlossen auf sie zu, um mit ihr alles zu klären, in der verbitterten Hoffnung, auch er würde ein paar Antworten erlangen, nach denen er schon so lange gesucht hatte.

„Hallo Sasuke-kun! Schöner Tag, nicht? Ähm… ich hab ganz vergessen, mich bei dir zu bedanken, weil du mich im Krankenhaus so oft besucht hast…“

Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Ich hatte eh’ nichts Besseres zu tun. Aber, Sakura…“, das Mädchen sah ihn durch ihre schönen grünen Augen erwartungsvoll an, „ich muss mit dir über etwas reden.“
 


 

Mann, hab ich mich durch dieses kapi gequält -.- und es ist wieder so fies abgebrochen, ich weiß xD und alles sieht nach einem baldigen Ende aus, aber ein paar kapis kommen ja noch :] da passiert noch ein bisschen was, keine Angst. um ehrlich zu sein, passiert da noch richtig viel, aber ich will ja nichts verraten xP

Ein schönes Happy End...

“Ich muss mit dir über etwas reden, Sakura.“
 

Er sagte das ganz neutral, so wie immer, als würde es um irgendwelche Formalitäten gehen und Sakura fragte sich, was es denn so Wichtiges zu besprechen gab.

„Erinnerst du dich noch an unser Gespräch, kurz bevor Konan uns angegriffen hat?“ Sie nickte und er fuhr fort. „Du hattest gesagt, du willst mir helfen, glücklich zu werden. Und du hast mir erklärt, was ich falsch gemacht habe.“ Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht zum Boden und dann wieder zurück zu ihrem Gesicht.

„Ja, das habe ich. Aber… worauf willst du hinaus, Sasuke-kun?“

Endlich hatte er damit aufgehört, unruhig von einem Punkt zum anderen zu sehen und blieb nun ganz an ihren Augen hängen. „Hn… ich wollte es doch versuchen… zu lieben. Und ich habe gedacht, ich hätte es verstanden. Aber ich verstehe es nicht. Ich verstehe gar nichts mehr.“

Sakura begriff, er meinte sein merkwürdiges Verhalten. Also wusste er selbst auch nicht, was mit ihm los war…

„Du hast dich irgendwie verändert, Sasuke-kun. Aber zum Guten. Hm… es hat angefangen, als…“, sie stockte kurz, „als du mich beschützt hast. Weißt du denn eigentlich jetzt, wieso du das getan hast?“

Zuerst senkte Sasuke seinen Blick und sagte gar nichts. Dann lud er sie mit einem Kopfnicken zum Spazierengehen ein, während er weiter überlegte. Schließlich, nachdem sie eine Weile nebenher getrottet waren, hatte er sich die plausibelste Antwort zurrecht gebastelt.

„Eigentlich weiß ich es immer noch nicht genau, aber… ich glaube, ich wollte einfach nicht, dass du stirbst.“

Das Mädchen lächelte. So etwas aus seinem Mund zu hören, war beinahe wie ein Liebesgeständnis, wo er doch sonst immer meinte, alles wäre ihm egal. Und er sagte damit indirekt, dass sie ihm etwas bedeutete.

„Also bist du doch auf dem besten Wege, wieder zu lieben! Außerdem… hast du gesagt, du wärst glücklich…“

Doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Eben das verstehe ich ja nicht. Warum bin ich glücklich, wenn ich mich vor ´nen Kunai schmeiße? Das gibt keinen Sinn. Und danach war ich auch nicht mehr glücklich, danach war ich nur noch verwirrt.“

„Ja, ich verstehe es auch nicht so ganz. Aber, wenn du glücklich warst, dann musst du etwas gefühlt haben, etwas Schönes. Und jetzt… kannst du dieses Gefühl eben nicht mehr spüren.“

Er schnaubte verächtlich. „Soweit war ich auch schon. Eine tolle Hilfe bist du ja nicht.“

Sakura staunte. War er etwa hergekommen, damit sie ihm half? Sasuke Uchiha, der doch immer alles allein konnte? „Was möchtest du denn von mir wissen?“

„Hn. Eben, was das für ein Gefühl war. Du weißt, ich bin nicht gut mit Worten und Emotionen und so. Deshalb dachte ich, du weißt vielleicht, was das für ein Gefühl war.“

Sie staunte immer mehr. Man konnte ja richtig mit ihm reden, ein Gespräch, das eine Chance auf ein anderes Ende hatte, als das übliche Schweigen. „Nun, ich weiß ja nicht, was genau du gefühlt hast. Hast du es denn tatsächlich… für mich empfunden?“

Er wich ihrem forschenden Blick aus. „Ja, ich nehme es schon an. Immerhin wollte ich ja auch dein Leben retten. Es ist ja schließlich nicht so, dass ich dich nicht mag. Ich…“, und sie merkte, dass es ihm schwer fiel, so etwas auszusprechen, obwohl er es ja schon einmal gesagt hatte. Aber es war eben einfacher, das kurz vor seinem vermeintlichen Tod zu tun, „ich mag dich sogar… ganz gerne. Aber ich weiß nicht, wie sehr. Es… war ein komisches Gefühl. So ungewohnt warm… ich kann es nicht beschreiben, verdammt! Ich mag dich eben so sehr, dass ich mich vor einen Kunai werfen würde, um dein Leben zu retten. Reicht das jetzt?!“

Sasukes unwillkürlichen Emotionen beim Sprechen zauberten ihr ein Lächeln auf die Lippen. Es war irgendwie süß, wenn er versuchte, über Gefühle zu reden. Vor allem, weil er das wirklich nicht konnte. Gleichzeitig meinte sie, ein Feuerwerk würde in ihr explodieren. Er mochte sie, sogar sehr gerne, und sagte das auch noch! So lange hatte sie darauf gewartet… und so, wie Sasuke es beschrieben hatte, war es mehr als gerne mögen. Alles wirkte so unreal, wie sie sich das in ihren Träumen immer ausgemalt hatte. Und den Begriff, der ihr als erstes in den Sinn kam, traute sie sich gar nicht vorzustellen.

„Es ist schwer zu sagen, Sasuke-kun. Denkst du, es ist mehr als Freundschaft? Wie sich Freundschaft anfühlt, weißt du ja“, er schien kurz zu überlegen, doch schließlich nickte er, „das… das ist wunderbar! Aber ab jetzt musst du selbst herausfinden, was es ist.“

Der Schwarzhaarige senkte den Blick, sodass man sein Gesicht hinter all den Haarsträhnen gar nicht mehr richtig erkennen konnte. „Wie fühlt sich Liebe an?“

Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und starrte ihm überrascht in die Augen, als er seinen Kopf langsam hob und sie nur verständnislos ansah. „Was ist?“, fragte er dann verwirrt nach und war sich nicht ganz sicher, was ihr so die Sprache verschlagen hatte.

„Ähm, schon gut. Ich komme nur noch immer nicht ganz damit zurecht, dass du so… ja, anders bist.“

„Ah“, machte er nur desinteressiert, während er darauf wartete, dass sie endlich zum Punkt kam und seine Frage beantwortete.

„Also… das ist nicht ganz einfach zu erklären, wie sich Liebe anfühlt. Es gibt ja auch mehrere Arten. Schön ist sie zwar eigentlich immer, aber eben doch verschieden stark. Welche Art meinst du denn genau?“

Sasuke seufzte. „Naja, Liebe halt. Nicht freundschaftlich, sondern richtige Liebe eben.“

„Achso“, sie lächelte, „es ist im Grunde wie bei den anderen Sorten auch. Wenn du eine Person hast, vielleicht auch mehrere, die dir sehr, sehr wichtig ist, die du auf keinen Fall verlieren möchtest, weil es zu sehr schmerzen würde… ja, wenn du dein Leben für sie opfern würdest. Viele sagen auch, sie würden für die Liebe sterben. Das kann man aber auch für seine Freunde oder Familie empfinden. Nur diese Art, die du meinst, ist meistens noch ein bisschen stärker. Außerdem… findet man die Person auch anziehend, du weißt, was ich meine.“

Stumm nickte er, obwohl er an sich überhaupt nicht verstand, wovon sie nun redete, und sprach auch eine ganze Weile lang nicht mehr. Er musste nachdenken.
 

Inzwischen waren sie schon am Rande von Konoha angelangt, wo allmählich der Wald begann, und Sasuke blieb stehen. Verwundert sah ihn Sakura an. „Was ist los?“

Auch er blickte in ihr Gesicht, doch irgendetwas in seinem sonst so kalten Blick verunsicherte das Mädchen.

„Ich glaube, ich habe meine Antwort gefunden.“

Sakura erstarrte mit seinen Worten. Bedeutete das, dass er… war es möglich?

„Wie… wie meinst du das, Sasuke-kun?“

Seine Mundwinkel entspannten sich von der sonst so verhärteten Mimik und Sakura glaubte, sogar den Anflug eines Lächelns darin lesen zu können.

„Ich war so glücklich… und endlich weiß ich auch, wieso. In dem Moment habe ich verstanden, was es war… ich wollte es dir sagen. Aber… dann bin ich bewusstlos geworden und danach, im Krankenhaus, hatte ich es wieder vergessen.“

Ihr fiel die plötzliche Nähe auf, Sasuke hatte sich nun gänzlich zu ihr herumgedreht, sodass sich beide gegenüberstanden. Er war sogar noch ein Stückchen näher gekommen und sah ihr in die Augen.

„Sakura…“

Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Gesicht, es war einfach nur schön, ihm so nahe zu sein. Und ihre Gefühle steigerten sich noch, als sie erkannte, wie sich auf seinen Lippen die altbekannten Worte formten.

„Ich danke dir.“

Es war wie ein Déjà-vu, genau wie damals, als er Konoha verlassen hatte. Doch ein kleines Detail stimmte nicht mit der Nacht vor zweieinhalb Jahren überein, diesmal trübte diesen Satz keine Bitterkeit, nein, sie war einfach nur glücklich. Er hatte seine Antwort nicht direkt ausgesprochen, doch das brauchte er auch nicht. Sie wusste ganz genau, was er sagen wollte, sie fühlte es. Diese Wärme, dieses unbeschreibliche Gefühl… es gab keine Worte, um das auszudrücken. Und Worte wären ohnehin nur fehl am Platz.

Sasuke kam noch ein bisschen näher, allerdings nur, da er seinen Oberkörper leicht nach vorne beugte, damit ihre Gesichter auf einer Höhe waren. Noch einen einzigen Atemzug spürte sie auf ihrer Haut, bevor sich Sasuke vollends zu ihr hinunterbeugte.

Instinktiv schloss sie die Augen und spürte kurz danach auch schon einen sanften Druck auf ihren Lippen. Wärme durchströmte sie, als ob er ihr diese Wärme selber einflößen würde. Und ganz langsam begann sie erst zu realisieren, dass hier genau das passierte, wovon sie ihr ganzes Leben lang geträumt hatte. Sie wurde zum ersten Mal geküsst, von Uchiha Sasuke. Es war so schön…

Ein wenig verhalten strich er mit seiner Zunge über ihre Lippen und sie öffnete ihren Mund sofort bereitwillig, um ihm Einlass zu gewähren, während er ihr ganz sanft die Haare aus dem Gesicht strich und seine Hand schließlich auf ihrer Wange ruhen ließ. Sie fanden sich schließlich in einem etwas vorsichtigen, aber dennoch intensiven Zungenspiel, aus dem sich Sasuke nach einer Weile ganz langsam löste.

Sakura keuchte, sie war sprachlos. Nie hätte sie erwartet, dass Sasuke zärtlich sein konnte. Aber es war toll gewesen. Und sie liebte ihn in diesem Moment mehr als jemals zuvor.

„Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll…“, hauchte sie letztendlich.

Seine Mundwinkel zuckten leicht, was wohl so viel wie ein Lächeln sein sollte.

„Ich auch nicht.“

Sie war überglücklich, würde alles geben, um diesen kleinen Moment festzuhalten. Und was sie noch viel zufriedener machte, war, dass sie spürte, dass auch Sasuke glücklich war.

„Wie soll es jetzt weitergehen, Sasuke-kun? Mit uns…?“

Unschlüssig wanderten seine Augen auf dem Boden umher. „Wir haben uns geküsst… und es war… ich möchte nicht, dass es das letzte Mal gewesen ist.“

Sie blinzelte ein paar Mal überrascht, doch dann spiegelte sich auf ihrem Gesicht ein zufriedenes Lächeln und sie schüttelte den Kopf. „Nein, das möchte ich auch nicht.“

Er zögerte kurz, bevor er weiter sprach und Sakura wurde immer erwartungsvoller, je länger er überlegte. Schließlich hatte er sich gefasst.

„Ich will mit dir zusammen sein, Sakura.“
 

Es waren inzwischen einige Wochen vergangen, beinahe ein Monat, und fast ganz Konoha wusste von den beiden. Hin und wieder gab es zwar ein paar neidische Blicke für Sakura, aber im Großen und Ganzen freuten sich alle für die Zwei. Besonders Naruto war erleichtert, da Sasuke seitdem viel umgänglicher geworden war.

Sie waren glücklich, zusammen glücklich. Obwohl sie sich außerhalb der Missionen nicht ganz so oft sehen konnten, doch besonders Sakura versuchte, Sasuke in jeder freien Minute zu besuchen. Getan hatte sich in ihrer Beziehung nicht viel, die sanften Küsse waren leidenschaftlicher und viel intensiver geworden, doch immerhin hatte es weder Auseinandersetzungen gegeben, noch irgendetwas anderes dergleichen. Es war beinahe perfekt.
 

Sasuke lag alleine auf seinem Bett, die Arme im Nacken verschränkt. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt und war inzwischen überzeugt. Das kleine Flackern eines Gefühls hatte sich zu einer riesigen Flamme ausgebreitet, die in ihm loderte und ihm selbst dann noch Wärme spendete, wenn es ganz kalt war. Es war Sakura, er liebte sie. Und er fragte sich, wieso er das nicht schon längst bemerkt hatte. Immerhin kannte er sie eine ganze Weile, wahrscheinlich war sie ihm auch damals schon so unheimlich wichtig gewesen, hatte es aber immer nur verdrängt. So war es vielleicht am besten gewesen, er hätte sie bestimmt bloß unnötig in Gefahr gebracht. Nun, es war ja eigentlich unwichtig, wo er sich doch endlich vollkommen auf seine Zukunft konzentrieren konnte. Es war ein völlig neues Gefühl, nicht ständig an die Vergangenheit denken zu müssen, irgendwie… befreiend. Stattdessen konnte er sich seinem zweiten, großen Lebensziel widmen, dem Wiederaufbau seines Clans. Irgendwann, in ein paar Jahren, wollte er eine Familie haben, mit Sakura. Das war sein Wunsch. Und dann könnte er vielleicht gänzlich mit dem Vergangenen abschließen und ein neues Leben beginnen, sozusagen. Das wäre schön…

Er seufzte. Ein bisschen Zeit blieb ihm aber schon noch. Und die konnte er ganz mit Sakura auskosten…

Es klingelte an der Tür und Sasuke stieg geruhsam aus seinem Bett, bevor er die Treppe hinunterschlurfte und aufmachte. Sakura. Wer sollte sonst bei ihm klingeln?

„Hallo Sasuke-kun! Ich habe heute so viel Zeit und dachte mir, ich könnte mal wieder vorbeikommen!“

Er küsste sie zur Begrüßung flüchtig und machte ihr dann Platz, damit sie sich an ihm vorbei durch den engen Flur schieben konnte. Mit einem Kopfnicken bedeutete er ihr, hoch in sein Zimmer zu gehen.

Dort angekommen ließ sich Sakura zunächst einmal ins Bett fallen.

„Ich mag es hier. Dein Bett ist so schön weich…“

„Hm…“, Sasuke „lächelte“ und legte sich neben das Mädchen. Und sie strahlte einfach nur. Er mochte so kleine, unbedeutende Momente. Einfach nur neben ihr zu liegen, an die Decke starren, ihre Nähe spüren… das genügte ihm, um glücklich zu sein.

Nach einer Weile einfach so herumliegen, drehte er sich zu ihr auf die Seite und stützte sich mit dem Ellbogen ab. Die andere Hand hatte er frei, um gedankenverloren in ihren weichen, rosa Haaren zu spielen.

„Du bist schön, weißt du das?“

Sie drehte ihren Kopf überrascht zu ihm hin. Sonst war sie es doch immer, die die Stille durchbrach. Aber viel reden tat er ohnehin nicht, stattdessen beugte er sich halb über sie und küsste sie zunächst zärtlich, doch dann immer verlangender, bis Sauerstoffmangel sie schließlich dazu zwang, sich voneinander zu lösen. Sasuke lag nun ganz auf ihr, stützte sich aber mit einem Arm ab, damit nicht sein ganzes Gewicht auf ihr lastete, und strich mit der anderen Hand noch einmal kurz über ihre Wange, bevor er sie mit einem zweiten, intensiveren Zungenspiel fesselte. Beide fanden sich eng umschlungen und keuchend wieder. Die Hitze war Sakura ins Gesicht gestiegen, ihre Wangen glühten, und in den Augen lag ein flüchtiges Funkeln. Er hatte sich noch nie so sehr von ihr angezogen gefühlt, wie in diesem Moment.

„Sakura“, hauchte er und küsste sie gleich noch einmal, musste aber bald wieder von ihr ablassen, da sie ihm sein T-Shirt über den Kopf ziehen wollte. Sie schmiss das Stück Stoff beiseite und Sasuke drückte sich an sie, während er nun die Küsse an ihrem Hals verteilte. „Mir ist so heiß, Sakura…“ Er war an ihrem Schlüsselbein angekommen, ließ noch einmal seine Zunge darüber fahren und zog dann auch ihr Top aus, damit er weiter runter gleiten konnte. Ein leises Stöhnen entwich ihrer Kehle, als er bei ihrem Busen angelangt war. Sanft hob er ihren Oberkörper etwas an, öffnete geschickt den Verschluss ihres BHs und Sakura war erstaunt, dass sie ihm da gar nicht helfen musste. Keuchend schob Sasuke ihn nach oben, um besser an ihre Brüste herankommen zu können.

„Sasuke-kun…“, ihr heißer Atem streifte seinen Nacken, als sie ihn zu sich heranzog und währenddessen den Knopf seiner Hose öffnete, „ich möchte mit dir schlafen, Sasuke-kun!“
 

Es war spät geworden, schon ganz dunkel draußen, und Sasuke lag wach in seinem Bett. Er schaute an sich herunter. Sakura schlief schon, sie hatte sich an seine Brust gekuschelt und er strich ihr sanft durch ihre weichen Haare, während er zum Fenster hinaus in den Himmel starrte, wo ihm tausende kleine Sterne entgegenfunkelten.

Ja, er war glücklich. Und endlich wusste er auch, wieso. Sakura. Sie machte ihn glücklich, und bei ihr würde er auch immer glücklich sein. Für immer. Das war ein schöner Gedanke.
 


 

hey! xD das ist glaub ich mein erstes gespräch mit den beiden, wo es nicht dunkel ist oder regnet xDD und joa, ich gehe mal davon aus, dass ihr alle rechnen könnt und somit klar ist, dass das hier NICHT das ende ist, auch wenn es vllt so geschrieben ist. der schönste teil kommt erst noch^^ ...muhahaha...

Nur eine Lüge

Langsam und bedächtig schlug Sasuke die Augen auf. Etwas hatte ihn geweckt; ein beißender Geruch stieg ihm in die Nase. Dieser Geruch kam ihm auf eine eigenartige Art und Weise bekannt vor, doch er war noch zu benebelt vom Schlaf und fand erst heraus, wonach es hier roch, als er ein paar Mal geblinzelt hatte und seine Sicht klarer wurde. Es war dunkel, doch er erkannte trotzdem, was das für eine Flüssigkeit war, in der er kniete. Blut.

„Aaaah!“ Er wich zurück, richtete sich panisch auf und rutschte auf dem glitschigen Boden sofort wieder aus.

Seine Stimme kam ihm irgendwie verändert vor, sie war viel höher als sonst, und als er sich wieder auf die Knie gezerrt hatte, blickte er an seinem blutbesudelten Körper hinunter. Und erschrak.

Alles an ihm sah ganz anders aus, er war so klein und trug auch überhaupt nicht das, was er beim Einschlafen angehabt hatte.

Wie konnte das sein, was war mit ihm passiert? Und wo war er hier? Es war viel zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Überhaupt, wieso war Sakura nicht hier?

„Ist da jemand?“, fragte er unsicher in den Raum hinein. Doch niemand antwortete ihm. Und deshalb fing er voller Panik an, sich vorzutasten.

Zuerst spürte er nichts anderes, als Holzboden und gelegentlich eine kleine Blutlache, während er mit den Händen voran den Raum durchkrabbelte. Aber irgendwann, er war noch nicht bis zur Mitte gekommen, wurde das Blut immer mehr und das Holz immer weniger. Er hatte Angst. Warum war hier bloß so viel Blut? Was war hier passiert?

Die Antwort überkam ihn sogleich mit einem Schauder, als er außer dem Blut noch etwas anderes ertastete. Es war eiskalt, aber fühlte sich an, wie menschliche Haut.

Vor Schreck zog er die Hand zurück und rutschte nach hinten.

Dort lag jemand! Und… er war tot!

Es kam Sasuke vor, wie ein ganz fürchterliches Déjà-vu, und er wusste plötzlich wieder, woran ihn das alles erinnerte. Der Raum, das Blut, der Gestank… es war genau, wie in der Nacht vor acht Jahren. Als Itachi seine Familie getötet hatte.

Doch wieso war er jetzt hier, ausgerechnet hier? Was sollte das? Und warum war er ganz alleine, wo war der Mörder hin? Ängstlich rief er noch einmal in die Dunkelheit hinein. Und dieses Mal erhielt er eine Antwort.

„Ich bin es, Sasuke. Du hast mich doch nicht vergessen, oder?“

Keuchend fuhr er herum. Dort stand Itachi, das spürte er, obwohl er nur eine undeutliche Silhouette erkennen konnte. Aber das war doch nicht möglich! Itachi war tot, er hatte ihn eigens umgebracht!

„N-nii-san… wie kann das sein? Du bist tot!“

Verängstigt wich Sasuke zurück und stieß dabei an die Körper seiner toten Eltern. Itachi kam immer näher.

„Ich bin hier, um dich zu erinnern. Es scheint mir, dass du einiges vergessen oder… verdrängt hast.“

Zwei stechend rote Sharingan glühten in der Dunkelheit auf und in ihnen formte sich langsam das Kaleidoskop. Und obwohl Sasuke genau wusste, dass er nicht in die Augen seines Bruders sehen durfte, konnte er seinen Blick dennoch nicht von den Mangekyou Sharingan abwenden.

Schon im nächsten Augenblick umfing ihn endlose Schwärze und er fiel. Immer weiter, bis er irgendwann festen Boden unter den Füßen hatte. Er stand wieder in dem Raum, in vorher schon gewesen war, doch die ganze Umgebung sah wie eine Negativ-Aufnahme aus. Und dann entdeckte er sie, Itachi und seine Eltern. Sasuke wusste, was jetzt kam, er hatte diese Szene schon viel zu oft gesehen, obwohl er nie wirklich dabei gewesen war. Deshalb versuchte er, den Blick abzuwenden oder wenigstens die Augen zu schließen, doch er konnte sich nicht bewegen. Und so war er gezwungen, mitanzusehen, wie Itachi sein Katana zuerst in den Rücken seiner Mutter bohrte und anschließend seinen Vater erstach. Blut spritzte, so viel Blut. Die rote Flüssigkeit breitete sich von den übereinander liegenden Leichen immer weiter aus, sodass sie fast bis zu Sasuke reichte. Es kam ihm vor, als würde er ersticken, überall war Blut und er konnte nicht mehr atmen. Keuchend schnappte er nach Luft, doch kein einziger Kubikzentimeter Sauerstoff wollte in seine Lungen eindringen. Noch einmal öffnete er seinen Mund zu einem stummen Schrei und endlich kehrte er zurück, aus der Tsukuyomi-Welt.

„W-warum hast du das getan… Nii-san?“, flüsterte Sasuke dann irgendwann. Die Augen hatte er noch immer panisch aufgerissen und sein Blick ging ins Leere, doch er spürte gar nicht mehr, dass er in einer Blutlache saß. Dafür bemerkte er, wie etwas Flüssiges auf sein Knie herabtropfte. Erst eine, dann die zweite Träne bahnten sich ihren Weg über seine Wangen.

„Dummer, kleiner Bruder. Du hast es noch immer nicht begriffen.“

Und als hätten diese Worte etwas Magisches bewirkt, wechselte die Umgebung auf einmal schlagartig. Es war nicht mehr dunkel, er konnte alles gut erkennen. Zu gut.

Vor ihm taumelte ein Blut spuckender Itachi auf ihn zu und Sasuke spürte deutlich die Wand in seinem Rücken. Erschrocken riss er die Augen auf, er wusste ganz genau, was das hier war.

Itachi kam immer näher, um seinen Mund formte sich ein kleines Lächeln. Dann nuschelte er etwas Unverständliches und streckte seinen Zeigefinger nach Sasukes Augen aus. Doch er verfehlte das Auge und tippte seinem kleinen Bruder stattdessen auf die Stirn, wie er es früher immer getan hatte, damals, als die Welt noch schön gewesen war.

Sasuke war unfähig, sich zu rühren. Verstört starrte er Itachi an, dessen Blick immer glasiger wurde. Seine Hand rutschte an Sasukes Stirn hinunter und hinterließ eine Blutspur quer über das Gesicht. Dann kippte er nach vorne, sein Kopf stieß mit einem dumpfen Pochen neben Sasuke an die Wand und er sank leblos zu Boden. Dort rührte er sich nicht mehr. Nie mehr.

Sasuke konnte sich immer noch nicht bewegen. Es war alles still, bis auf seinen eigenen rasselnden Atem konnte er nur noch irgendwo weiter hinten das Geräusch der schwarzen Amaterasu-Flammen hören, die jetzt immer schwächer wurden.

Wieso musste er die beiden furchtbarsten Tage seines Lebens noch einmal durchmachen? Itachi war tot. Er hatte ihn getötet, seinen großen Bruder. Und auch Sasuke spürte, wie seine Lider immer schwerer wurden, bis ihn endlich die ersehnte Dunkelheit umfing.

Doch diesmal löste sich die Finsternis nicht. Nein, er stand mittendrin, im Nichts. Aber er hielt eine kleine Kerze in der Hand, die ihm gerade so viel Licht spendete, dass er sehen konnte, wohin er trat. Es war irgendwie schön, den warmen Schein des Feuers auf seiner Haut zu spüren. Da fühlte er sich nicht ganz so alleine. Ja, so ließ es sich fast schon aushalten. Solange er ein Licht in der Dunkelheit hatte… damit sie ihn nicht verschlucken konnte.

Doch kaum war er einen Schritt gelaufen, eine Hand schützend vor die lodernde Flamme haltend, glühten direkt vor ihm zwei blutige Mangekyou Sharingan auf, die ihn verhöhnend anstarrten. Es war, als würden sie ihn durchleuchten, und er fragte sich, wann oder wo er wohl vor den Augen seines Bruders sicher sein würde. Aber die Antwort kannte er bereits. Itachi würde ihn nie in Frieden lassen, solange er ihn nicht vergessen konnte oder mit seiner Vergangenheit abschloss. Und genau das würde er auch niemals schaffen. Denn die Erinnerungen an seinen Bruder und seine Familie waren doch das einzige, was ihm noch blieb…

Ein Windhauch schlug ihm entgegen und wirbelte seine Haare auf. Und plötzlich war es wieder dunkel. Die Kerze war ausgegangen. Und er stand ganz alleine inmitten der Finsternis und wusste nicht, wohin er gehen sollte. Das schöne Gefühl war weg. Alles, was ihm blieb, war endlose Dunkelheit, die nun langsam begann, auch ihn zu verschlingen.
 

„Aaah!“ Keuchend schreckte Sasuke aus seinem Alptraum. Sein Puls raste, das Herz hämmerte gegen den Brustkorb, und sein hechelnder Atem wollte sich einfach nicht wieder normalisieren.

Alles war bloß ein Alptraum, du hast mal wieder nur geträumt, versuchte er sich zu beruhigen. Aber es hatte so real gewirkt… es war der fürchterlichste Traum gewesen, den er je gehabt hatte. Und er hatte schon viele Alpträume gehabt.

„Sasuke-kun...?! Ist alles okay mit dir?“

Er merkte, wie sich neben ihm etwas regte und spürte auch sogleich eine warme Handfläche auf seiner Brust. Es war angenehm… und beruhigte ihn irgendwie. „Hattest du einen Alptraum?“

Sasuke nickte knapp, obwohl er eigentlich wusste, dass seine Geste sehr sinnlos war, da sie ihn sowieso nicht sehen konnte. „Ja, aber… es ist jetzt alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen um mich und… schlaf ruhig weiter.“

Sie nahm ihre Hand wieder weg und er spürte, wie das schreckliche Gefühl zurückkehrte. Doch er wollte Sakura nicht beunruhigen und sagte deshalb nichts.

„Na gut, dann vertraue ich dir, Sasuke-kun. Gute Nacht!“

Leise nuschelte er ein „Nacht“ zurück, dann wurde es still. Sakura schlief bald wieder ein, das hörte er an ihrem gleichmäßigen Atem, doch er selbst konnte kein Auge mehr zutun. Angst quälte ihn. Was würde jetzt passieren? Er hatte ihr doch versprochen niemanden mehr zu töten. Konnte er dieses Versprechen halten? Er wusste es nicht. Er wusste nie, was mit ihm passieren würde. Deshalb blieb ihm nur zu hoffen, dass er diesmal von Anfällen verschont blieb. Doch es war vergeblich. Tief in ihm begann sich schon, etwas Bedrohliches zu rühren, mitsamt einem unbeschreiblichen Verlangen. Und Hass brodelte in ihm auf, Hass auf ihn selbst.

Er hatte seinen Bruder getötet, seinen einzigen Bruder, den er über alles liebte. Nichts konnte ihn mehr retten, auch, wenn er vielleicht glücklich gewesen war, für einen Moment. Er hatte dieses Gefühl doch gar nicht verdient, er war ein Mörder. Mörder durften nicht glücklich sein, sie mussten für ihre Taten büßen. Und was würde ihn am meisten quälen? Die Person, die ihm am wichtigsten war, zu töten. Sakura. Sie hatte versucht, die Stelle seines Bruders einzunehmen und ihn dazu gebracht, seine Vergangenheit kurzzeitig zu vergessen. Aber er durfte nicht vergessen, was geschehen war. Das war er Itachi und seinen Eltern schuldig. Ja, Sakura war ein gutes Opfer. So unschuldig und nichts ahnend wie sie dalag und schlief…

Ein grausames Lächeln schlich sich auf Sasukes Lippen.

Er stand auf, schnappte sich sein Katana und ging dann um das große Bett herum, wie ein Raubtier, das seine Beute begutachtete, bis er sich schließlich direkt vor Sakura aufbäumte. Zweimal sog er noch tief Luft ein und spürte, wie sich seine Lungen mit Sauerstoff füllten, bevor er sie unsanft an den Haaren packte und aus dem Bett zerrte.

Erschrocken schlug sie die Augen auf. „Wa-was… Sasuke-kun…! …was tust du, das… au, du tust mir weh! Lass mich los!“

Doch er grinste nur widerlich und stieß sie zu Boden. Mit schlurfenden Schritten kam er auf sie zu und drängte sie zurück. Das ging so lange, bis das Mädchen an eine Wand stieß.

„Was ist mit deinem Versprechen? Du… du hast gesagt, du würdest mir nichts tun!“

Tränen stiegen in ihre Augen, aber das brachte Sasuke bloß dazu, sein wahnsinniges Lächeln zu vertiefen. „Hast du wirklich geglaubt, ich hätte das ernst gemeint?!“

Fassungslos weitete Sakura ihre Augen, aus denen schon die ersten Tränchen hervortraten, und starrte verzweifelt den schwarzhaarigen Jungen vor ihr an, den sie doch geglaubt hatte, zu kennen.

„Aber… du warst so glücklich! Du… du hast gesagt, dass du mich liebst! Und du hast versprochen, dass alles gut werden wird! Sasuke-kun!“

Er lachte. Es war das abscheulichste und grausamste Lachen, das sie je gehört hatte und es hallte endlos in ihren Ohren wieder.

„Du hast mir ernsthaft jedes Wort geglaubt? Zum Totlachen!“

Sie erstarrte. Jede einzelne Silbe, die er mit seiner kalten tiefen Stimme aussprach, schnitt tiefe Furchen in ihr Fleisch. Und ihr kleines Herz aus Glas, das sie so mühsam repariert hatte, begann gerade, wieder auseinanderzusplittern.

„Dann… war das alles… nur eine Lüge?“, die Worte brannten in ihrem Mund, es tat so weh, Dinge zu fragen, auf die sie die grausame Antwort bereits kannte.

„Ja, ich habe die ganze Zeit über gelogen. Hast du wirklich geglaubt, ich könnte dich lieben?! Die einzigen Menschen, die ich je geliebt habe, sind tot! Und einer ist durch meine eigene Hand gestorben! …ich habe euch doch alle nur verraten! Und ihr seid darauf reingefallen!“

Wieder lachte er, wieder dasselbe, schallende Gelächter, das etwas tief in ihr drin langsam zerbrechen ließ. So saß sie vor ihm, an die Wand gedrückt, mit angezogenen Beinen und glasigen Augen, die noch gar nicht realisieren konnten, was er da gerade eben gesagt hatte. „Nur eine Lüge… es war alles nur eine Lüge…“, murmelte sie geistesabwesend, völlig neben sich. Ihr Blick ging an ihm vorbei ins Leere.

Dann kniff sie die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf, dass die Tränen nur so abperlten. „Nein! Das ist nicht wahr, das kann nicht wahr sein! Du hast nicht gelogen, bitte sag mir, dass du nicht gelogen hast!“

Doch seine Mundwinkel verzogen sich, amüsiert über ihre Verzweiflung, bloß zu einem spöttischen Grinsen. „Oh doch, Sakura. Mein Leben ist eine einzige Lüge.“

Er sagte das eiskalt, anders als sonst, so kühl und gleichgültig, dass das sie schon zu frösteln begann. Vor ihr stand nicht mehr der Sasuke, den sie kannte, den sie irgendwann einmal gekannt hatte. Was war aus ihm geworden? In so kurzer Zeit konnte sich ein Mensch doch nicht so stark verändern! Sie glaubte es nicht, sie konnte und wollte das nicht glauben.

„Ich… ich habe doch gespürt, wie glücklich du warst! Du hast mir nichts vorgemacht, das weiß ich. Hör auf damit, das bist nicht du selbst! Du musst wieder Kontrolle über dich erlangen, bevor du… bevor du etwas tust, was du ganz schrecklich bereust! Bitte, Sasuke-kun! Ich liebe dich doch! Und ich denke… tief in dir drin tust du das auch…“

Er schnaubte verächtlich. „Ich weiß ganz genau, was ich tue. Du warst schon immer so schrecklich naiv… aber ich werde das alles beenden. Jetzt, hier. Dann wachst du vielleicht endlich auf und merkst, dass ich dich die ganze Zeit über bloß belogen habe. Komm; komm zu mir, wenn du mir immer noch vertraust… damit ich dieses Vertrauen und das Band zwischen uns endgültig zerstören kann.“

Mit zitternden Händen wischte sie sich die Tränen aus ihren Augen. „N-natürlich vertraue ich dir, Sasuke-kun, aber…“

„…du hast Angst“, sein Grinsen wurde breiter, „Nun, letztendlich ist es sowieso egal. Du wirst sterben, Sakura, noch heute Nacht. Und es gibt nichts mehr, das dich von deinem tragischen Ende retten könnte. Von der Person getötet zu werden, die man liebt… das muss sicher wehtun. Meinem Bruder und meinen Eltern… ihnen ist dasselbe Schicksal widerfahren. Du solltest dich geehrt fühlen, dass du auf dieselbe Weise sterben darfst, wie meine Familie. Gleich ist es vorbei, pass auf…“

Er ging ganz langsam einen Schritt vorwärts und streckte seine Hand mit dem Katana aus, während er die dünne Klinge im Mondlicht wendete und das Glitzern betrachtete. Dann kehrte sein Blick zurück zu Sakura.

„Steh auf“, befahl er ihr in einem barschen Ton und sie tat, was er von ihr wollte und richtete sich zitternd und taumelnd auf. Sasuke lächelte zufrieden, er ging mit dem Katana voran noch einen Schritt auf sie zu, dann noch einen. „Vergiss alles, was ich dir je erzählt habe. Es war nur eine Lüge…“

Bedächtig schloss Sakura die Augen, ein paar Tränen rollten über ihre Wangen hinunter, und sie dachte an Sasuke. An den Sasuke, den sie kannte. An den talentierten, etwas kalten, aber dennoch liebenswürdigen Jungen. Sie wollte ihn nicht verlieren, sie wollte so nicht sterben. Sie wollte nicht, dass Sasuke sich wegen ihr Vorwürfe machte und quälte! Dafür… liebte sie ihn doch zu sehr.

Und deshalb öffnete sie wieder ihre Augen und rannte entschlossen auf Sasuke zu, in das Katana hinein, und umschlang mit beiden Armen seinen Nacken. Sie drückte ihn ganz fest an sich, ignorierte die Schmerzen der Klinge, die sich durch ihren Oberkörper gebohrt hatte. Es tat weh, es tat schrecklich weh, aber es war jetzt egal. Sie konnte hier bei ihm sterben, mehr interessierte sie gar nicht.

Das Lächeln wich mit einem Mal von Sasukes Gesicht. Alles war still, man hörte nur in regelmäßigen Abständen das Blut von der Spitze des Katanas tropfen. Blut, Katana, Sakura.

Er blickte entsetzt an sich herunter, sah Sakura, wie sie sich mit letzter Kraft an ihn klammerte. Und er sah die silberne Klinge, die aus ihrem Rumpf hervorragte. Und ganz viel Blut. Den Griff des Katanas umschloss er immer noch mit seiner Hand und als er die Situation endgültig realisiert hatte, zog er das Schwert aus ihrem Körper heraus und warf es angewidert weg. Seinen Arm ließ er wieder sinken, er war unfähig, sich zu bewegen. Was hatte er da nur getan?

„S-sakura… ich… ich…“, er schaffte es nicht einmal, einen Satz von sich zu geben, er wusste nicht, was er sagen sollte. Zu schrecklich war seine Tat, als dass man sich einfach entschuldigen könnte. Unverzeihlich.

„Ich weiß, dass du es nicht wolltest, Sasuke-kun. Ich mache dir keine Vorwürfe deswegen.“ Ihre Stimme war ganz schwach und wäre es nicht so still gewesen, hätte man sie gar nicht hören können.

Aber Sasuke hatte verstanden, was sie gesagt hatte. Er solle sich keine Vorwürfe machen. Wie meinte sie das? Er hätte sie fast umgebracht, ohne mit der Wimper zu zucken, und sie redete davon, dass er sich keine Vorwürfe machen sollte. Sein Schuldgefühl brachte ihn beinahe um, verdammt, natürlich machte er sich Vorwürfe!

„Sakura… nein, ich… ich kann nicht bei dir bleiben, ich…“

Sie hustete und ihr Griff um seinen Nacken verstärkte sich. Da fiel ihm wieder die Verletzung ein. Was tat er hier?! Sakura verblutete fast und er stand einfach nur so herum und konnte sich vor Entsetzen nicht bewegen. Sie musste ins Krankenhaus, und zwar ganz schnell.

Zitternd nahm er sie auf den Arm und legte sie ins Bett, während er sich hastig anzog und auch Sakura etwas überzog, damit sie auf dem Weg nicht fror. Dann hob er das Mädchen wieder hoch, nahm sie auf den Rücken, so viel Kraft besaß sie noch, dass sie sich an ihm festhalten konnte, und rannte hinaus, so schnell er konnte zum Krankenhaus. Die Verletzung hatte übel ausgesehen, sie blutete immer noch sehr stark und sein Hemd war durchgeweicht, als er endlich beim Hospital ankam.

Die Dame an der Rezeption erkannte den Notfall sofort und holte auch gleich einen Medic-nin, nachdem sie Sasuke gezeigt hatte, in welches Zimmer er sie bringen sollte. Dort legte er sie auch ganz vorsichtig auf das Bett, als wäre sie aus Porzellan und er hätte Angst, sie könnte zerbrechen. Sein verstörter Gesichtsausdruck war noch immer nicht von ihm gewichen.

„Der Arzt ist gleich hier, es wird alles wieder gut. Aber… ich…“

Wieder hustete Sakura und klang dabei zunehmend schwächer. „Du möchtest jetzt alleine sein, nicht wahr? Geh ruhig. Es ist okay.“

Er biss sich auf die Lippe; es tat so furchtbar weh, sie hier liegen zu sehen und genau zu wissen, dass es sein Werk war. Zum Abschied küsste er sie flüchtig auf den Mund und verließ dann das Krankenhaus.

Auf dem Weg nach Hause, als ihn die furchtbaren Schuldgefühle innerlich fast zerfetzten, fasste er einen Entschluss, der ihm schon vorhin durch den Kopf gegangen war. Es war der Anfang vom Ende.
 


 

So. jetzt hab ich mir wahrscheinlich wieder mal den hass aller meiner leser zugezogen -.- nja, so leicht kann man ein happy end zerstören. seid ihr überrascht? oder habt ihr i-was in der art schon erwartet? 0.o aber bevor ihr jetzt denkt, alles wird nur noch furchtbar, stimmt das nicht. wie schon gesagt, die schönsten kapitel kommen noch und außerdem... wer sagt, dass die beiden nicht doch glücklich vereint enden?^^

P.S. ich hoffe, ihr alle lest auch den japanischen manga. ansonsten hat sich dieses kapitel hier zum riesigen spoiler entwickelt ^^"

Vollendung

Sasuke saß auf seinem Bett und dachte nach. Er brauchte jetzt Zeit für sich ganz alleine. Und sakura konnte er ohnehin nicht mehr in die Augen sehen. Auch, wenn sie ihn vielleicht brauchte, im Krankenhaus. Aber wahrscheinlich war sie sogar wieder draußen. Die Verletzung war nicht allzu schlimm gewesen und auch der Arzt hatte gemeint, sie dürfte nach der Behandlung gleich wieder nach Hause, musste sich aber schonen.

Doch er wollte nicht zu ihr gehen. Zu heftig waren seine Gewissensbisse. Weil er sie beinahe getötet hatte. Und weil er etwas Schreckliches plante.

Deshalb wollte er die kurze Zeit, die er noch übrig hatte zum Nachdenken verwenden. Was falsch gelaufen war, wo der Fehler lag, wer die Schuld trug.

Zumindest im letzten Punkt war er sich einig. Itachi war Schuld. Natürlich, es war auch sein eigener Fehler gewesen, aber den Auslöser hatte Itachi gegeben. Sein Bruder war ihm ohnehin ein Rätsel. Wieso hatte er das alles getan? Was war sein Belangen gewesen? Er war so gegensätzlich… ein kalter, gefühlsloser Killer und eben sein großer Bruder. Aber er mochte seine alte Fassade viel lieber, so, wie er früher immer gewesen war. Er dachte an Itachi, seinen lieben, großen Bruder.

Und er verstand es. Er verstand auf einmal alles, was Itachi ihm die ganze Zeit über hatte sagen wollen. Es gab endlich alles einen Sinn; sein Leid, Itachis Taten. Alles war Teil eines größeren Plans gewesen. Und er war der letzte, der diesen Plan vollenden konnte, das Werk seines großen Bruders. Itachi hatte alles dafür gegeben, die schlimmsten Qualen durchlitten und all die Zeit geschwiegen, dafür war er gestorben. Und nun lag es an ihm. Die Geliebten zu beschützen, so wie sein großer Bruder es einst getan hatte. Nun war er an der Reihe.

Auch, wenn es bedeutete, dass er seinen zweiten großen Traum aufgeben musste. Er war der letzte Angehörige des Uchiha-Clans, mit ihm würde seine Blutlinie aussterben. Es würde nie zu einem Wiederaufbau kommen. Und das war auch vielleicht besser so. Dieser verfluchte Clan brauchte ein Ende, mit seiner langen Geschichte, durch die sich eine rote Blutspur zog. Seine Augen, die Sharingan… er war überhaupt nicht mehr stolz darauf. Wieviele Opfer hatte dieses verdammte Erbe bereits gekostet?

Es war doch immer das gleiche. Menschen, die nach grenzenloser Macht gierten, würde es immer geben, auch im Uchiha-Clan. Und wer eine schwache Seele hatte und von dem fürchterlichen Tribut des Sharingans hörte, zahlte den Preis. Zuerst der beste Freund, dann jemand aus der eigenen Familie. Würde das immer weiter gehen, bis sich schließlich alle gegenseitig töteten?

Sasuke durchzuckte eine Woge des Hasses auf sein eigenes blutiges Erbe. Diese Sharingan forderten einen doch gerade dazu, geliebte Menschen umzubringen!

Einen Augenblick hielt Sasuke inne. Dann schnappte er sich einen herumliegenden Kunai, sein Katana hatte er ganz vergessen, abzuwischen, es war noch voll von Sakuras Blut, und zerrte sich gleichzeitig sein Shirt vom Körper. Einen Moment klang sah er auf den kleinen rot-weißen Fächer unter dem Kragen, das Symbol des Uchiha-Clans, und Hass durchfuhr ihn ganz plötzlich. All die Jahre hatte er dieses Zeichen getragen, es präsentiert und jedem signalisiert, das er aus diesem verfluchten Clan stammte und auch noch stolz drauf war. Das war jetzt vorbei. Er wollte nie wieder das Emblem tragen. Seine letzten Stunden sollten nicht davon überschattet werden. Nein, sie waren viel zu viel Wert.

Entschlossen packte er den Kunai fester und holten ein letztes Mal tief Luft. Dann stach er mit der Spitze in sein Hemd hinein und schnitt, oder riss mehr, da die Klinge ziemlich stumpf war, wahllos den Fächer kaputt, bis er zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden war. Ein paar Stofffetzen hatten sich dabei durch die Schnitte gelöst und waren auf seine Beine gefallen, von denen er die Schnipsel nun abwertend herunterkehrte.

Den Kunai legte er wieder beiseite und streifte sich danach das am Kragen zerfetzte Hemd über den Kopf. Das Uchiha-Emblem war völlig malträtiert und zerstört und obwohl er es nicht sehen konnte, fühlte er sich doch irgendwie anders. Als hätte er gerade eben etwas getan, das er schon vor langer Zeit hätte tun sollen. Den Clan und seine furchtbaren Vorsätze vergessen. Daran lag es schließlich, deshalb konnte er nie frei sein, wo er ständig all die Grausamkeiten des Uchiha-Clans in seinem Nacken getragen hatte.

Das hatte auch Itachi gewusst, die ganze Zeit über. Und er hatte noch mehr gewusst, viel, viel mehr. Doch die meisten seiner Geheimnisse hatte er einfach mit ins Grab genommen. Vielleicht war es besser so. Vielleicht war das der einzige Ausweg. Vielleicht tat er damit allen einen Gefallen. Vielleicht…

Aber er wusste, dass er Itachis Werk vollenden musste. Es gab doch niemanden, der es stattdessen tun konnte. Von ihm hing so viel ab… Itachi hatte sein Leben dafür gegeben, seinen Clan ausgerottet, bis auf ihn, Sasuke, weil er es nicht übers Herz gebracht hatte, auch seinen kleinen Bruder zu töten.

Bisher hatte er immer bloß geglaubt, Itachi hätte ihn am Leben gelassen, um später gegen ihn kämpfen zu können, ihn zu töten, ihm die Augen zu nehmen. Doch Itachi hatte niemals vorgehabt, aus diesem Kampf als Sieger hervorzutreten.

Nein, er hatte es von Anfang an geplant. Ihm all seine Augentechniken zu überlassen. Um ihn zu beschützen. Weil er ihn geliebt hatte. Wie das große Brüder nunmal taten.

Und Sasuke fragte sich, für wen die Schmerzen nun größer waren. Für seinen Bruder, Itachi, der seine Familie hatte töten müssen, obwohl er sie vielleicht noch geliebt hatte, und sein halbes Leben lang den Hass der Person ertragen musste, die ihm am allerwichtigsten war, ohne ein Wort sagen zu dürfen. Ja, selbst im Sterben hatte er ihm nicht die Wahrheit anvertrauen können. Und so hatte er stumm gelitten, bis zu seinem Tod hin, aber zu guter letzt doch ein Zeichen hinterlassen, das von dem Verschwiegenen künden wollte. Oder für ihn selbst, Sasuke, der die Wahrheit, die doch alles verändert hätte, viel zu spät erfahren hatte. Er hatte seinen Eltern beim Sterben zugesehen, getötet von seinem geliebten Bruder, Hass auf eine Person geschürt, die ihn doch all die Jahre bloß hatte beschützen wollen, und ihn schließlich umgebracht, bevor er realisieren konnte, welch ein fataler Fehler das gewesen war. Nun saß er hier, kannte die Wahrheit und wünschte sich, alles rückgängig machen zu können. Sein Bruder, den er blind gehasst hatte, ohne die wirklichen Gründe für sein Handeln zu kennen, war für ihn gestorben, um ihn zu retten. Und jetzt machte er sich Vorwürfe. Es hätte doch alles anders enden können, sie hätten wieder Brüder werden können, so, wie früher. Es war so schrecklich traurig, wie alles gekommen war. Vieles war zu spät gewesen. Wenn Itachi doch nur früher von der Wahrheit gesprochen hätte… aber hätte er selbst, so geblendet vom Hass, überhaupt zugehört? Wäre es nicht, egal auf welche Weise, darauf hinausgelaufen? Res war zu spät gewesen, um das zerstörte Band zu reparieren. Viel zu spät. Erst hatte einer sterben müssen, damit er verstand, was er verloren hatte. Zu spät hatte er es realisiert, zu spät war die Wahrheit ans Licht gekommen, zu spät war es gewesen, um dem bevorstehenden Ende ausweichen zu können, zu spät hatte er seinen Bruder wieder lieben können. Alles war zu spät. Nur eine Sache war übrig geblieben, für die seine Zeit noch reichte. Er war es ihm schuldig, Itachi. Es musste sein. Und sein Leid würde ein Ende haben. Er könnte noch einmal glücklich sein, ein letztes Mal. Und zufrieden sterben.

Sein Blick wanderte im Zimmer umher, diesem kalten, dunklen ´Raum. Und ihm fiel auch sofort ins Auge, wonach er unbewusst gesucht hatte. Es war das zweite Foto, der zweite Gegenstand, der seinem Zimmer ein bisschen Leben verlieh. Es lag noch immer umgeklappt auf der Fensterbank und er fragte sich, wieso er es nicht längst wieder aufgestellt hatte. Das konnte er jetzt tun, er wollte dieses alte Bild noch einmal in die Hand nehmen, mit all den verblassten Erinnerungen, die daran hingen. Und so erhob er sich aus dem Bett und ging zum Fenster, wo seine Finger auch automatisch den festen Holzrahmen suchten, in den das Foto eingebettet war. Die Rückseite war ganz verstaubt, seit knapp drei Jahren hatte es ja auch niemand mehr angefasst. Aber das störte ihn nicht, es war ihm herzlich egal, solange man das Bild noch erkennen konnte. Und das konnte man, die Farben leuchteten ihm fröhlich entgegen, es waren die einzigen Farben in diesem Raum und vor dem grauen Himmel, der sowieso alles trist und fahl aussehen ließ.

Er nahm das Foto mit und setzte sich zurück auf das Bett, da war es viel gemütlicher als vor der kalten Fensterscheibe, die den Blick auf eine noch kältere Umgebung freigab. Aber es regnete nicht. Doch das würde es bestimmt auch noch, wenn er die vielen schweren Wolken ansah.

Und während er so dasaß, das Bild betrachtend, am Kopfende mit angezogenen Beinen und unter die Decke gesteckten Füßen, weil es allmählich wirklich kühl wurde, aber er die Heizung nicht aufdrehen wollte, überkam ihn auf einmal der Anflug eines Lächelns.

Es war so viel passiert seit dieses Bild gemacht wurde, doch er konnte sich trotzdem noch genau an diesen ‚Tag erinnern, an dem sich alle neuen Genin für das Datenbuch und zusammen mit ihrem Team fotografieren lassen mussten. Sakura war die einzige gewesen, der es Spaß gemacht hatte. Das sah man auch am Foto. Sie war die einzige, außer Kakashi, die gelächelt hatte. Er selbst hatte sich ja mir Naruto in den Haaren gelegen, deshalb hatte auch der Blonde keinen Mundwinkel nach oben gezogen. Ja, das Teambild war ziemlich nervig gewesen, vor allem, weil der Fotograf ihm ständig in den Ohren gelegen hatte, dass er doch auch mal lächeln sollte, im Gegensatz zu den Einzelfotos, da musste er ja ernst gucken. Aber letztendlich war er dankbar, dass dieses Bild gemacht wurde und dass Naruto auch darauf war. Es erinnerte ihn so stark an früher, als alles unkompliziert war.

Damals waren sie alle noch so unbeschwert gewesen. Und hoffnungsvoll. Es war schön gewesen, sie drei als ein Team und obwohl es manchmal Streit gegeben hatte, hatten sie doch eigentlich immer zusammengehalten. Sich gegenseitig unterstützt, auf den anderen ebenso aufgepasst, wie auf sich selbst. Sie waren ein gutes Team gewesen, hatten Missionen, die andere Genin nicht bewältigt hätten, ohne Probleme bewältigt. Naruto und er waren immer Rivalen gewesen, vom ersten Tag an wollten sie wissen, wer nun eigentlich der stärkere war. Nach außen hin hatten sie felsenfest behauptet, sie würden den anderen hassen, aber zwischen ihnen hatte sich langsam eine Freundschaft aufgebaut, ohne dass sie es jemals ausgesprochen hatten. Sie wussten es, dafür brauchte man keine Worte. Und sie hätten es ohnehin nicht zugegeben. Aber er hatte Naruto immer schon gemocht, irgendwie. Vielleicht wegen dem ähnlichen Schicksal. Er hatte es von Anfang an gespürt, die trotzigen Blicke, die sie sich zugeworfen hatten, sie waren doch bloß die Maske über einem Lächeln gewesen. Vielleicht wäre er nur halb so einsam gewesen, wenn er früher auf Naruto zugegangen wäre. Und nicht immer nur, wenn es längst zu spät war. Ja, sie waren letztendlich immer Freunde gewesen und auch irgendwie Rivalen. Aber gute Rivalen, die sich gegenseitig förderten. Ohne Naruto wäre er vielleicht nie an diesen damals so fernen Punkt der Stärke gelangt, den er heute erreicht hatte.

Ja, es war schön gewesen. Aber er hatte alles zerstört. Für die blöde Rache, die am Ende seine Opfer überhaupt nicht Wert gewesen war und alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Nur wegen ihm hatte sich alles so verändert. Wenn er damals bloß in Konoha geblieben wäre, dann würde er jetzt nicht alleine hier sitzen und darüber nachdenken, was er verloren hatte, sondern mit seinem Team trainieren, Sakura und Naruto, und einfach glücklich sein.

Es war nicht mehr möglich, das wusste er. Die Welt, die sie gekannt hatten, würde nicht zurückkommen und die verlorene Zeit konnte nicht zurückgeholt werden. Auch, wenn sich das alle wünschten. Denn er wusste, nicht nur er vermisste das alte Team 7. Aber dieses Kapitel hatte geendet, schon vor einer ganzen Weile. Und das alles war es doch, was es so furchtbar machte.

Sasuke schluckte. Es war ein komisches Gefühl, als würde sich seine Luftröhre zusammenziehen. Bitterkeit. So nannte man das doch. Und es passte, etwas zu verlieren und nicht zurückholen zu können war wirklich bitter. Sein Bauch tat weh. Er hatte sich bisher nie so intensiv Gedanken darüber gemacht. Vielleicht tat es ihm auch gar nicht gut. Aber er wollte nicht aufhören, so wenig Zeit, wie er noch besaß. Seine Finger zitterten und fuhren über das kühle Glas, die Gesichter nach; er, Kakashi, Naruto, Sakura. Sein Blick wanderte zum großen Balkonfenster. Der eisige Wind da draußen verwehte all die Dinge, die er gekannt hatte, mitsamt den bunten Blättern, direkt an ihm vorbei. Und er spürte, wie ungeweinte Tränen in seinen Augen brannten, die für das Verlorene fließen wollten. Doch er konnte es nicht. Er konnte nicht weinen. Nicht mehr. Nicht einmal für die Menschen, die er liebte.

Es war traurig, was aus ihm geworden war. Dabei hatte er geglaubt, all seine Gefühle zurück zu haben. Besonders das Glück. Aber es hatte nicht lange gehalten, überhaupt nicht lange. Er hatte doch so gehofft, dass es für immer war. Vielleicht hätte es das auch sein können. Doch er war mal wieder an allem Schuld. Und Sakuras Glück hatte er gleich mit zerstört.

Sakura… es war furchtbar, was er ihr angetan hatte. Er war immer furchtbar mit ihr umgegangen. Egal, ob er bloß kalt und abweisend war oder sie gerade umbringen wollte. Wieso wollte ihnen nur niemand geben, was sie doch endlich verdient hätten? Vor allem Sakura. Sie hatte niemandem etwas getan. Und deshalb lag es an ihm, sich zu opfern. Er wollte sie beschützen. Bevor er sie tötete. Es würde ohnehin auf seinen Tod hinauslaufen. Wann würde er denn wirklich glücklich sein? Jedes Mal, wenn er seinen Traum in der Hand hielt, entriss ihn ihm irgendjemand. Das würde ewig so weitergehen. Es gab keine Chance für ihn, glücklich zu sein. Und ohne Sakura konnte er nicht einmal leben. Niemand durfte ihm die Liebe entreißen, die er doch gerade erst gefunden hatte. Deshalb musste er sterben. Auch für Naruto. Bevor er ihm das gleiche antat.

Verzweifelt schloss Sasuke die Augen und biss sich fest auf die Lippe.

Alles war Itachi gewesen, nur Itachi. Aber er gab ihm nicht die Schuld. Doch er wünschte sich, dass er das könnte.

Er musste die Geliebten beschützen, so, wie sein großer Bruder es einst getan hatte. Nun war er an der Reihe. Und so sah er ein letztes Mal auf das alte Foto, das ihm so viel bedeutete. Die Menschen, die er schützen wollte…

Ein Tropfen landete auf dem Glas.

Sasuke erschrak und fasste sich zitternd an die Wange. Sie war nass. Seine Finger glitten ein Stück weiter nach oben, an den Lidrand. War es möglich…?

Er hielt sich die Hand vor seine aufgerissenen Augen und starrte geschockt auf den kleinen Tropfen an seiner Fingerkuppe. Er zitterte immer noch.

Aber er hatte es geschafft. Eine Träne war geflossen. Für all die Menschen, die er liebte. Für die er sterben wollte. Und ein letzter Funke Glück durchströmte ihn. Ja, er würde es tun. Es machte ihn glücklich, letzten Endes doch etwas für seine Freunde tun zu können. Dafür war es noch nicht zu spät. Seine Entscheidung hatte er getroffen. Und niemand würde ihn mehr vom seinem ewigen Glück trennen. So, wie er es sich immer gewünscht hatte.

Ein zweiter Tropfen landete auf dem Bild, direkt neben dem ersten. Eine Freundensträne.

Doch etwas riss ihn zurück in die Realität. Geräusche, sie kamen aus dem Erdgeschoss. Überrascht stand er auf.

„Sasuke? Bist du da, Sasuke?!“

Es war Naruto. Wieso war Naruto hier? Das passte überhaupt nicht. Er wollte Naruto jetzt nicht sehen, er durfte es nicht. Sonst würde er sich vielleicht doch anders entscheiden. Nein, er musste hier weg. Sofort.

In Eile legte Sasuke das Foto auf das Bett, schnappte sich sein Katana und ging zum Fenster. Er hörte schon das Quietschen der Treppenstufen.

Ohne noch einmal nachzudenken öffnete er die Verriegelung und sprang hinaus, dem grauen Himmel entgegen.

Ich werde dein Werk vollenden, Nii-san.
 


 

jaja, so ist es also gekommen... aber es gibt ja noch hoffnung xD hasst mich bitte nicht -.-"

Beste Freunde

„Sasuke? Haaallo, ist hier jemand?!“

Die Tür war angelehnt gewesen und deswegen war Naruto auch einfach hineingegangen, ohne vorher zu klingeln. Deswegen hatte er eigentlich gedacht, dass Sasuke zu Hause war. Wer ließ schon die Türe offen stehen, wenn man nicht einmal da war?

Aber vielleicht hatte Sasuke seine Rufe nur nicht gehört. Zwar unwahrscheinlich, doch es war für Naruto Vorwand genug, sich mal genauer umzusehen.

Das Haus passte zu Sasuke. So düster und lieblos eingerichtet, ohne irgendwelchen Schnickschnack… anders hatte er es auch nicht erwartet. Aber es war gar nicht mal so klein…

Naruto musste grinsen. Wurde Zeit, dass Sakura hier einzog und alles ein bisschen hübsch herrichtete. Platz für Kinder war ja auch noch… wollte Sasuke nicht den Uchiha-Clan wiederaufbauen? Nun, das hatte wohl noch Zeit. Er war ja erst sechzehn.

Der Blonde ging weiter durch einen dunklen Korridor, an dessen Ende eine Holztreppe hinaufführte, die bei jedem Tritt quietschte. Dann stand er im oberen Stockwerk, wo er sich erstmal in ein paar Zimmern umsah, bevor er schließlich Sasukes fand.

Es herrschte ein ziemlicher Zug darin, der Wind entriss ihm die Tür aus seinem lockeren Griff und sie knallte zu. Außerdem war es eiskalt. Dann fiel Naruto auch auf, woran das lag. Die Balkontüren waren aufgerissen worden und draußen stürmte es so heftig, dass die Vorhänge zu beiden Seiten im Wind flatterten.

Ihm kam das alles ein bisschen komisch vor und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er konnte noch nicht genau sagen, weshalb er sich fürchtete, doch irgendetwas musste passiert sein. Irgendetwas mit Sasuke.

Sein nächster Blick fiel auf das Bett. Es war nicht gemacht, dabei hatte er Sasuke eigentlich immer als ziemlich ordentlich eingeschätzt. Komisch. Und es lag etwas darauf. Er kam ein wenig näher, damit er den Gegenstand besser betrachten konnte. Das alte Team 7 Foto.

Was hatte Sasuke mit diesem Bild auf seinem Bett gewollt?

Naruto war verwirrt. Alles wurde immer seltsamer. Und noch ein winziges Detail sprang ihm ins Auge. Er schlug sich die Hand vor den Mund und starrte entsetzt auf die zwei kleinen Tröpfchen auf dem Foto. Aber… das konnte doch nicht sein! Nicht Sasuke. Das passte überhaupt nicht.

Um sich zu überzeugen probierte er die Flüssigkeit. Sie schmeckte salzig. Tränen. Also doch… Sasuke hatte geweint. Aber wieso? Und vor allem, es konnte noch gar nicht lange her sein, sonst wären die Tropfen ja längst vertrocknet. Sasuke musste hier gewesen sein, als er gekommen war! Deshalb auch das offene Fenster, wahrscheinlich war er dadurch geflohen. Es gab langsam alles einen Sinn. Wie ein Puzzle, das sich nach und nach zusammenfügte. Aber er musste es schnell lösen, denn er hatte nicht viel Zeit, das spürte Naruto. Also, Sasuke hatte irgendetwas vor, von dem er nichts wissen durfte. Etwas Negatives, sonst hätte er ja nicht geweint. Soweit konnte Naruto kombinieren.

Er sah sich genauer in dem Raum um. Da, auf dem Boden lag etwas! Schnipsel… er hob sie auf. Sie bestanden aus Stoff und waren auf einer Seite immer weiß und auf der anderen zum Teil rot oder es waren schwarze Linien drauf. Das ganze erinnerte ihn ein bisschen an das Symbol des Uchiha-Clans. Wahrscheinlich hatten sie das auch einmal dargestellt. Und der Weißton auf den Stofffetzen kam ihm auch sehr bekannt vor. Sasukes Hemd? Vielleicht. Aber wieso sollte Sasuke das Emblem seines eigenen Clans verstümmeln, auf den er doch so stolz war? Das gab doch keinen Sinn. An sich gab hier alles keinen Sinn… vielleicht hing es ja mit den Tränen zusammen. Sasuke war heute irgendwie komisch… er weinte, zerschnitt sein Hemd und wollte auf keinen Fall, dass ihm seine Freunde begegneten. Er hatte ja gewusst, dass Sasuke schwer einzuschätzen war, aber so… hoffentlich plante er nicht irgendwas völlig Abstruses.

Naruto blickte sich noch einmal um, doch er konnte nichts Auffälliges mehr entdecken. Alles sah ganz normal aus.

Doch mit einem zweiten Blick bemerkte er noch eine Kleinigkeit. An der Wand, da hing so eine spezielle Halterung, wo man normalerweise Katana darauf platzierte. Sie war leer. Und Sasuke nicht der Typ, der sein heißgeliebtes Kusanagi einfach irgendwo liegen ließ. Das bedeutete, er hatte es mitgenommen. Und weiter wollte Naruto gar nicht erst denken. Wenn er in der Eile, die er scheinbar gehabt hatte, noch daran denken konnte, sein Schwert mitzunehmen, konnte er nur etwas ganz Furchtbares vorhaben.

Er musste ihn unbedingt finden. Und zwar schnell. Sehr schnell.

Ohne eine weitere Sekunde zu vergeuden, rannte Naruto auf den Balkon und sprang ebenfalls von der Brüstung hinab. Die Straßen waren menschenleer, es gab niemanden, der Sasuke vielleicht gesehen haben könnte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als Konoha alleine zu durchkämmen.

Keuchend rannte Naruto durch die engen Gassen, aber es fehlte jede Spur von Sasuke. Er hatte jetzt schon die halbe Stadt durchsucht, ohne Erfolg. Und die Zeit drängte. Wo steckte Sasuke nur?! Gab es vielleicht irgendeinen besonderen Ort, der ihm etwas bedeutete?

Eigentlich hatte Naruto keine Ahnung, wo sich Sasuke nun am liebsten aufhielt, aber er erinnerte sich ganz vage daran, wie er den schwarzhaarigen einmal unten am See getroffen hatte. Dort hatte er ja auch schon als Kind gerne gesessen. Hoffentlich stimmte seine Vermutung.

Und so rannte er noch einmal quer durch Konoha, denn der See lag ein Stück außerhalb. Auf dem Weg hatte er schon hin und wieder ein paar Tropfen gespürt, doch erst jetzt fing es so richtig an zu regnen. Die Wolken hingen ganz dicht beieinander und es war unglaublich dunkel, obwohl es doch erst Mittag war. Es passte alles. Dieses Wetter, die ganze Atmosphäre und eine schreckliche Vorahnung.

Inzwischen war der Blonde schon völlig durchnässt, als er endlich aus dem engen Straßengewirr herauskam. Der Regen hatte zugenommen, es schüttete nun heftig und seine Kleindung klebte richtig am Körper. Er hasste dieses Gefühl, aber das war jetzt egal. Er musste Sasuke finden. Da konnte er sich nicht von dieser unangenehmen Nässe aufhalten lassen.

Und endlich, in der Ferne erkannte er auch schon die glänzende Oberfläche des Sees. Seine Schritte beschleunigten sich. Langsam nahm die ganze Umgebung an Form zu, er sah einzelne Bäume und…

Dort hinten stand jemand! Ob es wirklich Sasuke war, konnte er aber durch den heftigen Regen und die fortgeschrittene Dunkelheit nicht genau erkennen.

„Sasuke?! Bist du das?“, schrie er laut, während er die Uferböschung hinab rannte. Der Angesprochene hob seinen Kopf. „Naruto… was machst du hier?“

Der Blonde keuchte ein wenig, dann wandte er sich mit ernstem Gesicht Sasuke zu. „Dasselbe könnte ich dich fragen! Warum läufst du bei diesem Wetter draußen herum?“

Sasuke antwortete nicht. Er blickte seinen Freund bloß traurig an.

„Ich hab dich in ganz Konoha gesucht, verdammt! Was… ist los mit dir? Du siehst mich ganz anders an als sonst.“ Vergebens hoffte er auf ein Antwort, der Schwarzhaarige senkte jedoch nur den Kopf.

„Wieso redest du nicht mit mir? Vorhin war ich in deinem Haus, weil ich dir noch etwas sagen wollte. Die Tür war angelehnt, deshalb hab ich gedacht, du wärst da. Als ich niemanden entdeckt hab, bin ich in dein Zimmer gegangen. Bitte, bring mich nicht um, aber ich hab mich etwas genauer darin umgesehen… Auf deinem Bett lag das alte Team 7 Foto… ich habe es aufgehoben und… du… du hast geweint, Sasuke.“

Überrascht sah er auf, verfiel allerdings gleich wieder in seine Melancholie. „Ja, das habe ich.“

Fassungslos starrte Naruto sein Gegenüber an. Diese Tatsache war zwar unbestreitbar, doch dass Sasuke es so einfach zugab… er schien nicht einmal sauer zu sein oder sich zu schämen.

„Warum? Solange ich dich kenne, hast du keine einzige Träne verloren! Wieso dann ausgerechnet heute? Das sind mir viel zu viele Zufälle für einen Tag! … und… was willst du mit dem Katana…?“

Irgendetwas lief hier furchtbar verkehrt, wie in einem schlechten Film. Er verstand die Welt nicht mehr. Sasuke wirkte so schrecklich traurig, er hatte ihn bisher nie in einem ähnlichen Zustand gesehen. Dazu noch sein Schweigen… Sasuke wusste etwas Fatales, wovon er noch keine Ahnung hatte. Eine schlimme Vorahnung überkam ihn.

„Naruto… es tut mir leid…“ Seine tiefschwarzen Augen, die sonst immer nur eisige Kälte ausgestrahlt hatten, wirkten jetzt wie ausgetauscht. Darin war kein einziger Funke Gleichgültigkeit mehr enthalten, sondern unendliche Trauer und aufrichtige Reue. Diese Augen ließen in Naruto Tränen aufsteigen.

„Du… was willst du damit sagen? Was-… was hast du vor? Erklär es mir endlich!“ Der Blonde konnte sich nicht mehr länger zusammenreißen, dicke Tränen kullerten ihm die Wangen herunter. Falls sich sein Verdacht als fürchterliche Wahrheit entpuppte… Nein! Das war unmöglich!

„Ich glaube, du weißt es bereits, wenn ich dich so ansehe…“

Vor Schreck setzte Narutos Atmung für einen kurzen Moment aus. Er spürte nur noch die warmen Rinnsale an seinen Schläfen, sonst nichts. Keinen Regen, der unbarmherzig auf ihn niederprasselte, keine Kälte, die langsam in ihm hochkroch und für einige Minuten sogar keinen Schmerz, der sich durch sein Herz fraß. Wie benommen starrte er den Schwarzhaarigen mit glasigen Augen an. „Du… du… das kannst du nicht machen! Warum? Warum willst du uns das antun? Und wieso erzählst du niemandem davon?“

Sasuke schloss bedächtig seine Augen. „Ich hätte es nicht übers Herz gebracht.“ Als er sie wieder öffnete, glitzerte eine winzige Träne darin und seinen Mund umspielte im Kontrast dazu ein trauriges Lächeln. „Ich wollte nicht mit ansehen, wie ihr leidet. Dann hätte ich es nämlich nicht geschafft. Du kannst mich auch nicht mehr aufhalten, egal, was du tust. Mein Entschluss steht fest. Niemand kann mehr etwas daran ändern. Und vertrau mir, es ist besser so… für alle.“

„Nein! Tu’s nicht!“, verzweifelt flehte Naruto ihn an, jedoch ohne Erfolg.

„Bevor ich euch verlasse, möchte ich aber noch, dass ihr einiges wisst… Naruto…“, die Träne in seinem Auge rann langsam herunter, während er sprach, „du… warst immer mein bester Freund. Ich habe so oft gesagt, dass du mir nichts bedeutest und ich dich töten will. Aber das war alles gelogen. Und auch, dass ich unsere gemeinsamen Bande trennen wollte… in Wahrheit habe ich immer gehofft, sie wären stark genug, um das alles zu überstehen. Du warst es, der mich damals aus der Finsternis gezogen hat… ich war eine Zeit lang wirklich glücklich und dachte, der Schatten über mir wäre verschwunden, aber er ist zurückgekehrt. Schatten kann man nicht loswerden, weißt du? Außer man hat einen festen Willen. Doch den habe ich nicht. Deshalb werde ich allem ein Ende setzen, so kann ich euch beschützen. Das ist doch die einzige Möglichkeit.“

„NEIN!“ Vor lauter Verzweiflung hatten Narutos Knie nachgegeben und nun saß er in sich zusammengesackt auf dem schlammigen Gras, der Regen fiel hart auf ihn herab und rann an seinem zu Boden gerichteten Gesicht runter, wo er sich mit bitteren Tränen vermischte. Seine Kraft schwand ihm, deshalb musste er sich mit beiden Händen abstützen, um nicht völlig unter dem ganzen Druck nachzugeben. „NEIN!“, schrie er noch einmal und hob seinen Kopf dabei etwas an, sodass er dem Uchiha ins Gesicht sehen konnte. „Das darfst du nicht tun, das lasse ich nicht zu! Ich habe schon so oft versagt, dich aufzuhalten… nicht nochmal! NEIN, NEIN, NEIN!“ Panisch brüllte er ihn an, es war jedoch vergeblich. „DU! Du hast uns doch schon einmal verletzt! Warum willst du das wiederholen?! Weißt du eigentlich, was du uns, was du mir damit antust?! Hör auf, lass es sein! Bitte!“ Keuchend rappelte sich Naruto auf, Verzweiflung in seinen Züge, die blauen Augen allerdings leer. Es war ein furchtbares Gefühl, so machtlos zu sein. „Bitte… tu es nicht…“, hauchte der Blonde, zu mehr war er nicht fähig. Außerdem begann er langsam zu realisieren, dass er seinen Freund nicht mehr aufhalten konnte. Dafür war es längst zu spät.

„Naruto, ich will euch nicht verletzen. Ich will euch beschützen. …vor mir selbst. Es gibt da etwas, das du nicht weißt…“, eine weitere Träne floss über die makellose Wange des Schwarzhaarigen, „ich… ich wollte Sakura töten.“

Entsetzen spiegelte sich in Narutos Gesicht. Das konnte nicht sein! Sasuke hatte Sakura doch am Ende geliebt… oder?

„Du lügst!“, schrie er ihm entgegen, „das ist alles eine Lüge! Du willst Sakura nicht töten! Das weiß ich doch!“

Als er aber in Sasukes Gesicht blickte, spürte er, dass er die Wahrheit erzählte. Ein dumpfes Stechen breitete sich in seiner Brust aus. Doch er begann zu begreifen. „Du tust das, um uns zu schützen… damit du uns nicht tötest… denn das könntest du nicht verkraften… so kannst du wenigstens glücklich sterben…“

Sasuke lächelte. „Genau. Du hast es verstanden.“

Naruto sah erstaunt auf. „Das ist das erste Mal, dass ich dich lächeln sehe“, doch er senkte den Kopf gleich wieder, „ich wünschte, es wäre nicht auch das letzte… dich kann niemand mehr aufhalten, richtig? Dann werde ich es auch aufgeben. Wenn du meinst, es ist das Richtige und du dadurch glücklich wirst, bleibt mir keine andere Wahl, als dir zu vertrauen.“ Er lächelte zurück.

Es war alles so schrecklich traurig, der Gedanke, dass das Ende bald gekommen war, Sasukes Ende, das Ende ihrer Freundschaft… warum musste es bloß so schnell vorbei sein? Wieso musste er ausgerechnet die Person verlieren, die ihm am wichtigsten war?

Vor allem jetzt…

Sie hatten doch so wenig Zeit gehabt. Und nun, gerade als alles so schön war, musste es aufhören. Das war nicht fair. Aber das war es noch nie gewesen.

Vielleicht hätte er früher auf ihn zugehen sollen, vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Vielleicht… aber am Ende konnte man niemandem die Schuld geben. Obwohl auch keiner wirklich unschuldig war. So viele Dinge hatten dazu beigetragen, immer nur ein kleines bisschen. Oder auch ganz viel. Aber letztendlich hatte es niemand verhindern können. Es war von Anfang an darauf hinausgelaufen. Dieses Ende hatte schon die ganze Zeit festgestanden, nur hatte man es nicht rechtzeitig gesehen. Nicht sehen wollen. Weil es noch Hoffnung gegeben hatte, die ganze Zeit. Und Hoffnung war es doch gerade, die einem vorgaukelte, das Unausweichliche umgehen zu können. Alle waren zu naiv gewesen.

Und nun würden seine Bande endgültig reißen, die er doch all die Zeit so beschützt hatte. Es waren seine ersten gewesen und seine wichtigsten. Deshalb bedeuteten sie ihm so viel. Mit ihnen würde ein wichtiger Teil seines Lebens reißen. Vielleicht der wichtigste.

Aber würde das wirklich geschehen? Sasuke würde sterben, ja. Doch das musste nicht das Ende sein. Er starb für sie. Es war seine Weise, sich auszudrücken, ein letztes Zeichen, das er setzen konnte. Und mehr sagte, als alle Worte. Er tat es für sie. Deshalb war Vertrauen das Wichtigste, das er ihm momentan geben konnte.

Ja, sein Leben endete vielleicht, aber ihre Freundschaft nicht. Sie ließ sich doch nicht von so etwas Geringem wie dem Tod hinunterreißen. Sie würde ewig halten.

Es hatte gerade erst angefangen.

„Danke Naruto. Für dein Vertrauen und all die anderen Dinge, die du mir gegeben hast. …Schade, wir konnten nie wirklich entscheiden, wer der Bessere von uns beiden ist. Charakterlich bist du es, ohne Frage.“

Das Bild, welches sich erbot, war ganz und gar widersprüchig. Beide Jungen lächelten sich an… und gleichzeitig tropften ihre Tränen gemeinsam mit dem Regen zu Boden. Es war wunderschön, unendlich traurig und dennoch voller Wärme. Zwei alte Freunde, deren gemeinsamer Weg oft durch tiefste Finsternis geführt hatte. Endlich waren sie, geprägt von vielen Schicksalsschlägen, im Licht angekommen. Auch, wenn es das Ende war, beide fühlten sich glücklich. Ein schöner Abschied.

„Ja, aber du bist auf jeden Fall stärker! Irgendwie ist es komisch, wir sehen uns jetzt zum letzten Mal… Du bist der großartigste Ninja, den ich kenne, Sasuke. Deshalb verspreche ich dir, noch stärker zu werden, damit ich dir irgendwann vielleicht ebenbürtig bin. Und ich werde eines Tages Hokage sein! Auch, wenn du es nicht mehr miterleben wirst, es ist trotzdem ein Versprechen für mein ganzes Leben!“, er hielt dabei seinen Daumen hoch und grinste, „na, dann ist es wohl Zeit, ‚auf Wiedersehen’ zu sagen. Du wirst immer mein bester Freund sein, Sasuke. Und ich werde dich niemals vergessen.“
 


 

so... das war nochmal ein naruto-sasuke-kapi... ich kann den ja nicht sterben lassen, ohne dass er sich richtig verabschiedet^^ und im nächsten kommt dann sakura :D sorry, wenn euch das ende so nicht passt, aber ich kann die beiden nicht einfach für immer glücklich beisammen leben lassen -.- aber glücklich ist sasuke so ja auch^^ naruto ja auch ein bisschen... fehlt nur noch sakura xD

Versprochen ist versprochen

Auf dem gesamten Weg war Sasuke nicht ein Mensch begegnet. Kein einziger. Niemand, der sich noch zwischen ihn und seinen Entschluss hätte stellen können. Aber das war gut so. Endlich verlief mal etwas so, wie er es sich wünschte. Vielleicht gab es ja doch irgendjemanden, der für ein bisschen Gerechtigkeit sorgte.

Es war ein schöner Tag. Die Nacht war furchtbar gewesen, der Morgen grau und kalt, aber nun regnete es. Er liebte den Regen. Als würde er die Welt reinwaschen, von allem Bösen befreien. Doch es gab Dinge, die konnte selbst der heftigste Regen nicht hinfortspülen. Das Blut an seinen Händen. Und deshalb war er auch hier, jetzt. Ein besseres Ende gab es für ihn nicht. Besonders nun, er fühlte sich tatsächlich glücklich. Bis vor kurzem hatte er davon noch nichts gespürt, aber als Naruto mit ihm geredet hatte, war irgendetwas anders geworden. Vielleicht war er erleichtert. Weil Naruto das alles so toll aufgenommen hatte. Es war ein schöner Abschied gewesen und er selbst war sich jetzt sicherer denn je, dass er es tun wollte. Für sie sterben. Und er wünschte sich von ganzem Herzen, dass Sakura genauso verständnisvoll war.
 

Es war kalt. Und der Regen hatte die Luft noch mehr abgekühlt, als sie ohnehin schon war. Sasuke fror ein bisschen in seinem dünnen Trainingsoutfit, das nun durch die Nässe an seinem Körper klebte. Und er ertappte sich dabei, zu denken, dass er morgen bestimmt eine Erkältung bekommen würde. Es gab doch gar kein Morgen mehr… Wenn alles richtig lief, würde er heute Nachmittag sterben, in ein paar Stunden. Irgendwie fühlte sich das komisch an, ganz genau zu wissen, dass es bald vorbei war. Aber er war nicht traurig oder depressiv. Er war glücklich.

Sich seinen Tod aussuchen zu können, war auch schön. So konnte er sicher sein, dass er nicht umsonst sterben müsste, nein, er starb doch für sie alle beide. Vielleicht könnte er auch für das Dorf sterben. Konoha hatte Itachi doch immer so am Herzen gelegen. Aber dort gab es sonst keine Menschen mehr, die ihm etwas bedeuteten. Sie waren alle tot. Bis auf Sakura und Naruto. Und allein dafür lohnte es sich doch, damit nicht alle seiner Freunde sterben mussten. Er hatte nie vorgehabt, sie zu überleben.
 

Endlich war er angekommen, er stand nun vor Sakuras Haustüre und überlegte. Sollte er jetzt klingen? War sie überhaupt schon zu Hause? Und selbst wenn sie da wäre, würde sie dann nicht erschöpft in ihrem Bett liegen? Er wollte nicht, dass sie sich wegen ihm anstrengte und die Tür aufmachte. Und außerdem… wann sollte er es tun?

Nachdenklich spähte Sasuke auf sein Katana hinab. Sakuras Blut klebte immer noch daran.

Würde sie es schaffen, ihn aufzuhalten? Was wäre, wenn er es nicht mehr vollbringen konnte, während sie ihn anflehte? Es war besser, sich hier draußen die tödliche Verletzung zuzufügen. Allein, um ihr den Anblick zu ersparen. Und dann bei ihr zu sterben. Heilen konnte sie auch nicht mehr, dafür war sie noch zu schwach. Es würde alles perfekt werden.

Bis auf ihre Schmerzen. Sie würde leiden und er konnte ihr nicht helfen. Aber das hatte er doch schon von Anfang an gewusst. Genau wie sie. Noch niemand, der ihm nahe stand, war um die Schmerzen drum herumgekommen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Und es war schön, dass es endete. Wie es endete.
 

Es tat weh.

Er hatte es vollbracht, endlich. Dafür war es schmervoller gewesen, als er sich das eigentlich vorgestellt hatte. Es waren ihm deswegen sogar ein paar Tränen in die Augen gestiegen. Aber gezögert hatte er nicht.

„Sakura?“

Keuchend schleppte er sich durch den dunklen Flur. Aus der Wunde floss schrecklich viel Blut. Wenn es so weiterging, würde es schneller vorbei sein, als er eigentlich wollte.

„Sakura? Bist du da, Sakura?“

Langsam stieg Sasuke die Treppe hinauf. Seine Kräfte verließen ihn so schnell… schon jetzt spürte er einen deutlichen Unterschied. Mit jedem Tropfen Blut verlor er auch ein Stück seiner Lebenskraft, das wusste er. Und er hatte schon viel Blut verloren.

„Sasuke-kun?“

Er hörte Schritte. Und dann sah er Sakura, wie sie vor ihm im Türrahmen stand und ihn anstrahlte.

„Sasuke-kun? Du bist gekommen? Das ist aber lieb von dir, ich-…“ Ihre Gesichtszüge froren mit einem Mal ein, als sie ihn auf der Treppe entdeckte. Er hielt sich am Geländer fest, vornübergebeugt, und hustete. Eine lange Blutspur zog sich bis zu ihm herauf.

„Sa… Sasuke-kun…?“ Jetzt sah sie auch die gefährliche Stichwunde mitten in seinem Bauch, die das reine Hemd rot tränkte. Entsetzt schlug sie sich die Hand vor den Mund.

„Sasuke-kun… was… was ist passiert?“ Endlich erwachte sie aus ihrer Trance und rannte zu ihm hin, stützte ihn, obwohl sie selbst noch so schwach war. „Wir müssen sofort ins Krankenhaus!“

„Nein, Sakura…“ Es war mehr ein Hauchen, als eine deutliche Negation, aber sie starrte ihn trotzdem entgeistert an. „Was redest du da? Du bist schwer verwundet, du brauchst einen Arzt!“

Er schüttelte den Kopf, was sie gar nicht mitbekam, weil sie immer noch die Verletzung anstarrte. Es sah so ähnlich aus, wie bei ihr auch, in etwa die gleiche Stelle war getroffen worden. Das hieß, er würde ganz bestimmt überleben. Die Wunde war an sich nicht tödlich, wenn man schnell handelte. Obwohl er schon ziemlich viel Blut verloren hatte.

„Ich kann dich nicht heilen, Sasuke-kun, dafür habe ich einfach noch nicht genug Kraft! Komm, wir müssen gehen! Sonst… sonst ist es vielleicht zu spät! Ich will nicht, dass du stirbst! Und du willst das doch auch nicht, also los!“

„Sakura…“

Vergeblich versuchte sie, seinen Körper hochzustemmen. Aber sie schaffte es nicht, er war einfach zu schwer für sie. Und bald sackte sie unter ihm zusammen.

„Was ist mit dir los?! Wieso stehst du nicht auf?“, sie schüttelte ihn leicht, „du wirst sterben, wenn wir nicht gleich ins Krankenhaus gehen, ist dir das eigentlich klar?!“

Ein Lächeln umspielte seine blutigen Lippen, wo es eigentlich gerade überhaupt nicht hineinpasste. „Ich weiß.“

Entsetzt riss Sakura die Augen auf, ob es wegen seinem Lächeln oder seiner Worte war, wusste sie selbst nicht. Das war ihr auch egal. Sasuke würde vielleicht sterben und tat nichts, außer zu lächeln! Irgendetwas lief hier so verkehrt…

„Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich wirklich tot bin. Solange möchte ich dir etwas erklären…“

„Nein! Du kannst später mit mir reden, jetzt müssen wir erstmal ins Krankenhaus! Warum verstehst du das nicht?!“ Entschieden wandte sie den Blick von ihm ab und versuchte erneut, seinen regungslosen Körper hochzuheben.

„Es hilft nichts, Sakura.“ Er packte sie an den Schultern, damit sie endlich aufhörte, ihn hochdrücken zu wollen und ihm stattdessen ins Gesicht sah. „Hör mir zu.“

„Ich will dir jetzt aber nicht zuhören!“, sie riss sich aus seinem Griff, „jemand muss dich heilen! Das ist wichtiger!“

Wie als Antwort warf er ihr sein Katana vor die Füße, das er die ganze Zeit in der Hand behalten hatte. An ihm klebte frisches, dunkles Blut. Vor Schreck schrie das Mädchen auf.

„W-was ist das?!“

Er lächelte noch einmal. Das genügte ihr. Und die bittere Erkenntnis rammte sich in ihren Körper, wie dieses Katana, mit dem Sasuke schon sie und sich selbst durchbohrt hatte. Es war so furchtbar… Sie konnte nicht einmal weinen.

„Du… du…“

„Verstehst du es jetzt?“

Sakura biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Nein, ich verstehe überhaupt nichts! Warum hast du das getan?“

„Weißt du es denn nicht?“, er seufzte und suchte dann nach ihrer Hand, „es ist wegen dir.“

„A-aber…“

Vorsichtig schüttelte er den Kopf. „Solange ich lebe, bist du… seid ihr nicht sicher.“

Ihre Augen füllten sich allmählich mit Tränen. Jetzt, als sie realisierte, was hier geschah. „Aber… wieso musst du dann sterben? Wieso immer du?“ Eigentlich hatte sie versucht, stark zu sein. Für ihn. Natürlich hatte es nicht geklappt. In diesem Moment wollte sie auch überhaupt nicht stark sein.

„Wieso nicht? Es ist gut, so, wie es endet.“ Er hustete und spuckte dabei Blut. Es würde nicht mehr lange dauern.

„W-was?! Wie kannst du das sagen? Ich will das Ende nicht so hinnehmen! Alles war so schön…“

Sasuke hustete ein zweites Mal und Sakura stützte ihn, damit er die letzten Stufen der Treppe hochsteigen konnte. Und erst jetzt fiel ihr auf, wieviel Blut er schon verloren hatte. Seine Lider waren halbgeschlossen, die schwarzen Augen glasig und um seinen Mund noch immer dieses blutige Lächeln. Aber er sah überhaupt nicht aus, als würde er etwas bereuen.

„Du bist glücklich, nicht wahr?“, fragte sie dann und drückte ihn an sich.

„Ja…“

Die Tränen in ihren Augen kullerten herab wie kleine Perlen und machten seinen Nacken ganz nass. Am liebsten würde sie ihn nie wieder loslassen. Er war noch so warm… vielleicht hatten sie doch ein bisschen Zeit.

„Ich verstehe dich trotzdem nicht.“

Widerwillig löste sie die Umarmung und legte seinen Kopf auf ihren Schoß, damit er es bequemer hatte. Inzwischen hatte sie seine Entscheidung akzeptiert und wusste, dass sie es ohnehin nicht mehr ändern konnte. Aber es tat trotzdem weh.

„Vielleicht… kann ich dann auch meinen Traum erfüllen…“, er sah so glücklich aus, wie er dalag und ganz leise, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu ihr sprach „ganz bestimmt kann ich das.“

„Aber… war dein Traum nicht, Itachi zu töten und deinen Clan wiederaufzubauen?“

Vielleicht hatte sie ihn noch nie so glücklich gesehen.

„Nein… das waren meine Ziele. Aber das einzige, was ich mir immer gewünscht habe… wovon ich geträumt habe… war, glücklich zu sein. Und die alte Zeit… meinen Bruder zurückzuholen. Vielleicht… war mir schon damals klar gewesen, dass es nicht ging. Das Leben hier tut doch nur weh. Mir fehlt zu viel. Und wenn du stirbst… oder Naruto… wie soll ich denn da noch weiterleben? Ich… ich möchte euch die Chance geben, glücklich zu werden. Auch ohne mich. Ich hatte… diese Möglichkeit nie, weißt du? Sie wurde mir schon viel zu früh genommen. Und alles andere… habe ich mir dann selbst zerstört. Bitte… das ist doch das einzige Geschenk, das ich dir geben kann.“

Man merkte deutlich, wie schwer ihm das Reden fiel, seine Stimme wurde mit jedem Atemzug schwächer und die Wärme verschwand langsam, aber noch konnte sie spüren, dass er am Leben war. Und sie verstand allmählich. Er konnte hier nicht ewig glücklich sein. Aber wenn er starb, dann… Sie wollte ihm bei seinem Traum nicht im Wege stehen. Auch wenn sie leiden würde. Das zählte jetzt nicht mehr. Er hatte sein Leben lang gelitten.

„Und… weißt du“, überrascht horchte Sakura auf, „ich…. ich habe mein Versprechen… am Ende doch gehalten.“

„Was?“

Er lächelte. „Das Versprechen… ich habe dir doch versprochen… niemanden mehr zu töten.“

Genau, das Versprechen. Es war nun schon eine Weile her, aber sie konnte sich noch gut daran erinnern, was er gesagt hatte.

„Ein bisschen Macht über mich selbst besitze ich schon noch. Jedenfalls genug, um nicht einen gewaltigen Fehler zu machen. Das verspreche ich dir. Du brauchst dich wirklich nicht vor mir zu fürchten.“

Und jetzt wusste sie auch, was er mit dem gewaltigen Fehler gemeint hatte. Das war ihr damals nicht klar gewesen.

„Ich erinnere mich…“

Und sie fühlte sich schuldig. Er hatte das Versprechen ernst gemeint, die ganze Zeit über.

Eine Träne tropfte auf ihn herab.

„Es tut mir so Leid, Sasuke. Ich habe daran gezweifelt, dir nicht vertraut… obwohl ich dir doch immer vertrauen konnte...“

„Es wäre schön… wenn du das könntest.“

Seine Lider wurden schwerer. Und er blutete noch immer. Alles war rot.

„Natürlich vertraue ich dir, Sasuke!“

Sie würde ihm immer vertrauen, ihm überall hinfolgen, direkt in den Abgrund rennen, wenn er es so wollte. Aber sie würde mit ihm nirgends mehr hingehen.

„Dann… bitte, Sakura, vertraue mir auch hier… es ist das letzte Mal… ich würde es mir wünschen.“

„Okay.“

Es war das letzte, was sie für ihn tun konnte. Er hatte sich geopfert, für alle. Aber solche Taten fanden nie Ehre oder Dankbarkeit. Das war nicht fair.

„Danke… ich glaube… ich tue das richtige. Das erste Mal in meinem Leben… fühlt sich eine Entscheidung… richtig an.“ Trotz seines Lächelns war sich Sakura sicher, eine kleine Träne in seinem Auge sehen zu können. Vielleicht war er ja auch traurig, dass es schon vorbei war.

„Sakura… gleich ist es soweit… es tut mir so Leid… und ich bin an allem Schuld.“

Sie schluchzte kurz auf. Er wurde immer kälter. Aber widersprechen konnte sie ihm dennoch nicht.

Ihre gemeinsame Zeit war viel zu kurz gewesen. Um etwas daran zu ändern, war es längst zu spät. Der Fehler lag viel zu lange zurück. Sie hoffte nur, dass er wirklich glücklich sterben konnte. Ganz bestimmt. Er lächelte ja.

„Sakura…“

Ein letztes Mal blickte sie auf sein schönes Gesicht hinunter. Bald war alles vorbei. Es war so traurig. Und er eiskalt.

„Ich habe es dir nie gesagt, aber… ich… liebe dich.“

Sein Atem stockte und er zuckte ein letztes Mal krampfartig zusammen. Dann rührte er sich nicht mehr. Bloß eine einzelne Träne rann noch an seiner Wange herab, ehe auch sie versiegte.
 


 

Das ist also das Ende... T___T oder besser Finale, es gibt ja noch einen Epilog.

aber sorry, dass es so lange gedauert hat ^^" ich hatte die letzten wochen immer drei arbeiten pro woche und musste halt auch mal lernen xD außerdem hatte ich überhaupt keinen plan, was ich schreiben sollte 0.o endlich ist das kapi fertig :]

Für immer

So, hier ist endlich der Epilog. Ich habe einiges zu sagen und versuche, mich kurz zu fassen. Erstmal, Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte keine rechte Motivation mehr und hab mich auch zu sehr auf mein neues Projekt konzentriert, aber jetzt hab ich mir nochmal die ganze FF durchgelesen und hoffe, einen guten Schluss gefunden zu haben. (Dabei ist mir aufgefallen, dass die ersten kapis grauenvoll geschrieben sind xP)

Ja, und das ist er:
 


 

Zwei Jahre waren inzwischen vergangen, seit Sasukes Tod. Es war Winter, klirrend kalt und vor ein paar Tagen hatte es angefangen zu schneien. Sie hatte diese Jahreszeit noch nie mit ihm verbringen können, jedes Mal hatte er sie verlassen. Dabei passte der Winter so gut zu ihm. Die Kälte, die ihn bis zum Schluss geprägt hatte, obwohl er bereit gewesen war, sie für sie abzulegen. Und die Stille. Er hatte nie mehr gesagt, als notwendig war.

Die Luft war scharf und kalt und sie fror ein bisschen. Aber das war auch schon egal, alles war egal. Und eigentlich würde sie auch viel lieber sterben, als ihr aussichtsloses Leben zu leben, aber jedes Mal überkam sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie diese Option ernsthaft in Erwägung zog. Er hatte sein eigenes Leben dafür gegeben, damit sie hier sein konnte.

Aber es war nicht mehr dasselbe. Konoha war so farblos geworden, ohne Sasuke. Selbst Naruto konnte sie nicht mehr aufheitern, auch für ihn war das alles zu viel gewesen. Von dem fröhlichen kleinen Jungen von damals war nicht mehr viel übrig geblieben. Bis auf seinen großen Traum, Hokage zu werden. Den verfolgte er sogar noch zielstrebiger als früher. Er meinte dann immer, das seie er Sasuke schuldig.

Ja, Naruto hatte eine Zukunft, ein Versprechen, das er Sasuke gegeben hatte und auch halten würde. Aber was war mit ihr? Er hatte sich gewünscht, dass sie glücklich würde. So auswegslos. Eigentlich müsste er doch wissen, dass sie das nicht mehr konnte. Ohne ihn. Der einzige Weg, glücklich zu werden, war er. Und das hatte er ganz genau gewusst.

Mehr brauchte sie auch gar nicht zu wissen. Endlich wurde ihr klar, was der Schlüssel war. Zufrieden lächelte sie.
 

Es war ein schöner Ort, der große See, an den Sasuke oft gegangen war. Am Rande war die Oberfläche vereist und Schneeflocken rieselten leise herab, aber trotzdem drangen vereinzelte Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke hindurch und ließen die weiße Umgebung wunderschön glitzern. Außer ihren Fußabdrücken gab es hier keine. Gut.

Sakuras Blick fiel auf das Katana in ihrer Hand, das Sasuke mal gehört hatte. Es klebte noch Blut daran, ihres und seines, sie hatte es nie sauber gemacht. Wozu auch? Irgendwie war ihr immer klar gewesen, dass sie es noch mal benutzen würde.

Mit einem Lächeln ließ sich Sakura in den Schnee fallen. Es war eiskalt, aber was störte sie das noch? Die Sonne blendete, deshalb schloss sie die Augen. Schneeflocken rieselten immer wieder auf sie herab und schmolzen auf der warmen Haut. Ein paar Tränen mischten sich unter das Wasser.

Aber sie beweinte nicht ihr eigenes Leben oder das, was davon übrig geblieben war. Sondern Sasuke, wie es gekommen war. Dass alles in seinem Leben so furchtbar schief gelaufen war. Und dass er sie mit in den Untergang gezogen hatte. Er konnte doch nichts dafür. Und sie bereute nichts, nicht eine einzige Sache. Selbst wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte und die Möglichkeit hätte, Sasuke nie kennenzulernen, sich nie in ihn zu verlieben, würde sie doch lieber ihr jetziges Schicksal wählen. Denn durch all die Jahre der Schmerzen und des Glücks war ihr klar geworden, dass sie ohne ihn nicht sein konnte. So war es auch, wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte. Als etwas Größeres als ihr Leben.
 

Mit zitternden Fingern, starr vor Kälte, tastete sie nach dem Katana, das neben ihr lag. Der Schnee hatte ihren Körper betäubt, sie spürte kaum mehr, wie die silberne Klinge des Kusanagi ihre Bauchdecke durchstieß. Warmes Blut drang aus dem Einstich und tränkte ihre Kleidung. Der Schnee um sie herum färbte sich dunkelrot.

Ihr Leben glitt langsam davon, sie wurde immer müder. Als sie merkte, dass der Tod nicht mehr fern war, öffnete sie nochmal ihre Augen. Wie sie erwartet hatte, blendete die Sonne immer noch und sie sah nichts anderes als eine weiße Lichterflut.

Und wie sie so dalag, auf ihr Ende wartend, glaubte sie auf einmal, in all dem Licht eine Gestalt sehen zu können. Sasuke. Er lächelte. Das Licht war zwar unerträglich hell und brannte in ihren Augen, aber sie wollte sie nicht schließen.

Er hielt ihr seine Hand hin, mit demselben glücklichen Lächeln, wie kurz vor seinem Tod. Es war schön, dieses Ende, beide zusammen. Und sie hatte keinen Zweifel mehr, dass er ihren Entschluss so gewollt hatte. In dieser Welt hier konnten sie nicht glücklich werden, keiner von beiden. Deshalb würde sie mit Sasuke gehen. Dort drüben hatte er alles, was er sich wünschte. Seine Eltern, seinen Bruder. Und bald auch sie, Sakura. Und ganz plötzlich fing sie an, sich zu freuen. Es war so schön.

Zwei kleine Tränchen glitzerten ihre Wange entlang und sie lächelte. Dann nahm sie seine Hand.

Es war nicht zu spät. Es fing gerade erst an.
 


 

So. Hier ist eigentlich Schluss. Aber weil ich ein netter Mensch bin, hab ich für die, die mit dem Ende überhaupt nicht klargekommen sind, etwas anderes geschrieben^^ Ich persönlich erkenne es zwar nicht als richtiges Ende an, aber jedem das seine.
 


 

Erschrocken riss Sasuke die Augen auf und japste nach Luft. Sein Herz pochte wie verrückt.

Was war das gerade eben gewesen? Es machte ihm Angst.

Verunsichert tastete er alles um ihn herum ab. Bettdecke. Und daneben, noch immer an seine Brust gekuschelt, schlief Sakura. Also lebte sie noch. Es war nur ein Traum gewesen.

Gerne hätte er auch noch das Licht angemacht, um sich ganz sicher zu sein, aber er wollte das Mädchen nicht aufwecken. Und obwohl er endlich wach war, besser fühlte er sich trotzdem nicht. Alles war kaputt.

Nur wegen diesem einen Traum. Aber selbst Itachis Tsukuyomi war nicht so schrecklich gewesen. Dabei hatte er doch geglaubt, alles würde gut werden, jetzt, wo er endlich wieder glücklich sein konnte. Er hatte gedacht, die Schatten würden verschwinden. Es war zu einfach gewesen. Die Schatten würden niemals gehen, solange er sich erinnerte. Und die Erinnerungen konnte ihm niemand nehmen. Das wollte er auch gar nicht.

Alles war so furchtbar unfair. Wieso gerade er, immer wieder? Es gab nicht mal jemanden, den man für das alles beschuldigen konnte. Das machte es noch viel schlimmer. Und die Schatten würden auf ewig an ihm kleben bleiben, solange er lebte. Sakura würden sie mit in die Finsternis reißen. Er konnte es nicht verhindern, es gab keinen richtigen Weg. Alles war falsch. Und die ganze Situation so furchtbar traurig, so auswegslos.

Aber er hatte noch Zeit. Vielleicht nur ein paar Tage, vielleicht sogar Jahre. Oder sein ganzes Leben. Sakura sollte davon nichts erfahren. Damit beide glücklich sein konnten. Für immer. Egal, wie es kam.
 


 


 

Joa, ein richtiges Happy End ist das auch nicht. Hätte einfach nicht gepasst. So ist es offen^^ Und der letzte Satz bezieht sich übrigens auf Kapitel 24 ("Ja, er war glücklich. Und endlich wusste er auch, wieso. Sakura. Sie machte ihn glücklich, und bei ihr würde er auch immer glücklich sein. Für immer. Das war ein schöner Gedanke.") Ich hoffe, euch hat die FF gefallen =) und wer mag, kann auch mal in meine neue reinschauen: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/342971/200173/

Das wars^^ vielleicht liest man sich mal wieder :D



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Kommentare zu dieser Fanfic (256)
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Von:  DerpyDerp
2014-03-09T00:47:12+00:00 09.03.2014 01:47
Richtig tolle FF! Du hast alle Charaktere klasse getroffen, besonders Sasuke. Er ist eigentlich die ganze Geschichte über so kalt wie immer und dann zum Schluss taut er einwenig auf. Das Ende war nur sehr traurig...ich musst sogar weinen, aber es ist auch ma gut wenn es nicht immer nur ein Happyend gibt ;D. Die Handlung ist toll und die ganze Zeit über spannend. Mach weiter so!
lg Derpy
Antwort von:  Porzellan_Puppe
09.03.2014 01:52
Dankeschön! :D
Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich sehe, dass jemand diese alte FF kommentiert hat. xD"
Freut mich sehr, dass sie dir gefallen und sogar Emotionen ausgelöst hat. Das ist eines der schönsten Komplimente, weil man dann als Autor weiß, dass man etwas richtig gemacht hat (außer der Leser weint, weil die FF so schlecht ist... xD).
Also danke dafür! <3
Von: abgemeldet
2013-07-25T16:16:44+00:00 25.07.2013 18:16
Tolle Fanfic!!
Das Ende war zwar echt klasse aber ich war den tränen echt nah
(das gabs bis jetzt erst einmal)
Von: abgemeldet
2011-03-06T19:40:52+00:00 06.03.2011 20:40
So, ich bin jetzt endlich fertig, mit der FF!
Ich hab sie in einem Zug durchgelesen und bin fasziniert.
Ziemlich viele Eindrücke, die gerade auf mich einschlagen,
könnte mann so sagen. Ich liebe sie und muss sagen, dass
ich mich selbst nur dafür schlagen kann, dass ich so lange
gewartet hab, diese FF zu lesen. Ich hätte mir die Zeit hierfür
schon viel früher nehmen müssen! Ich bin - wie gesagt -
hin und her gerissen! Ich habe mitgeweint, mitgelacht, einfach
mitgefühlt und genau darauf kommt es bei einer FF an. Ganz
besonders gefällt mir aber, dass die FF frei von der Naruto-Story
von Masashi Kishimot ist... Gibt es nur sehr selten, daher
zieh ich meinen imaginären Hut vor der Idee, der Umsetzung,
den Gfühlen und vor allem vor diesem echt unglaublich fesselnden
Schreibstil! :)

Grüße~
Keks
Von: abgemeldet
2009-07-28T15:41:11+00:00 28.07.2009 17:41
das ff ist toll.
du hast es geschafft mich zum weinen zu bringen.das ff ist so traurig^^
respekt^^

Von:  zeitvorhang
2009-05-08T17:33:19+00:00 08.05.2009 19:33
Tut mir leid... Ich hasse es, wenn ich heule... geile story!
ich hab echt geheult, maaan!!!!! und das passiert nur bei geilen ffs...

mach weiter so!!
Von: abgemeldet
2009-01-14T20:55:57+00:00 14.01.2009 21:55
OMG ich finde es sooo toll, dass es doch noch ein paar WIRKLICHE gute FFs gibt, obwohl ich eigentlich eher auf romantischen Kitsch stehe fand ich es ... mir fällt kein passendes wort ein ... Toll, Geil ?! ^^
Hoffe du schreibst schön weiter ffs ... die längeren mag ich ja sowieso lieber ... aber dein schreibstil ist auch sowas von gut ... und obwohl ich das Happy End bevorzuge finde ich das richtige ende doch so überragend dass ich einfach ... so beeindruckt bin dass ich es gar nicht mehr sooo traurig finde ... ^^
Hast du auf jeden Fall super hingekriegt ^^
Von:  starcatcher
2008-10-05T12:39:47+00:00 05.10.2008 14:39
Also ehrlich gesagt gefällt mir das traurige Ende besser.
Es passt einfach besser. Außerdem ist es ja gar nicht sooo traurig, immerhin sind sie zusammen. Na gut wer weiß schon was nach dem Tod ist?
Aber die Vorstellung hat was tröstliches, also dass die zwei zusammen sind und vorallem glücklich.
Deine FF war echt schön ;)

GLG Dreams-of-Sasuke-x3


Von: abgemeldet
2008-09-23T18:31:24+00:00 23.09.2008 20:31
juhuuuuuuuuuuu


voll ,cooooooool^^

du hast voll talent^^
Von: abgemeldet
2008-09-05T18:21:28+00:00 05.09.2008 20:21
Sry ich bin spät dran ^^
Ich fand den Epilog einfach super wie deine gesamte FF auch!
Alles so schön dramatisch. *.*
Werde auf jeden Fall deine neue FF lesen.

GLG Maki
Von: abgemeldet
2008-09-05T11:06:07+00:00 05.09.2008 13:06
Diese FF ist so unglaublich toll.
Ich musste am Ende wirklich weinen, weil es mich so berührt hat.
Ich konnte mir wirklich genau vorstellen wie Sakura Sasuke auf ihrem Schoss hat, und mit ihm seine Letzten Momente erlebt...
Du kannst wirklich wundervoll schreiben, Kompliment!
Wäre schön wenn du noch ein Paar SasuSaku FF's schreibst ^^
LG
Digi~


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