Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 18: Hass? ----------------- Der Regen legte sich auch am nächsten Morgen nicht. Es schüttete nun zwar nicht mehr ganz so heftig, doch der Himmel war noch immer mit schweren grauen Wolken verhangen, sodass die Sonne kaum eine Chance hatte, mit ihren Strahlen hindurchzudringen und das Anbrechen eines neuen Tages anzukündigen. Nichts regte sich, selbst aus dem Wald war kein Laut zu hören. Alles schlief noch, sogar sasuke war gegen seinen Willen eingenickt. Er saß ganz ruhig und gleichmäßig atmend auf einem Baumstumpf, triefende Haarspitzen hingen ihm ins Gesicht und verdeckten so seine Augen, dass man meinen könnte, er wäre wach. Es glich ohnehin einem Wunder, dass er hier draußen im Regen schlafen konnte, wo es kalt und nass war, und er nicht mehr als seine dünne Trainingskleidung trug, die nun komplett durchweicht an seinem Körper klebte. Die erste, die schließlich aufwachte, war Sakura. Nach einem kurzen Blick hinaus verzog sie das Gesicht. Wie sie Regen nur hasste! Und bei diesem fürchterlichen Wetter auch noch durch das halbe Feuerreich zu rennen, auf dem Weg nach Suna-gakure, verdarb ihr die gute Laune. Als sie dann auch noch feststellte, dass sie ganz alleine frühstücken musste, da Naruto sicherlich noch schlief und sie es nicht wagte, zu Sasuke zu gehen, nachdem er sie gestern Nacht so furchtbar angeschrieen hatte, war es bei ihr gänzlich um jegliche optimistische Einstellung geschehen. Trotzig fing sie an, an einem Reisbällchen zu knabbern. Es war immer das gleiche. Schon wieder brach ein neuer Tag an und es hatte sich nichts geändert. Manchmal kam es ihr vor, als würde sie ihr gesamtes Sein einfach vergeuden. So, wie Sasuke ihr gestern vorgeworfen hatte. Ich finde nur, dass du dein Leben an mich verschwendest. Etwas erschrocken über sich selbst fiel ihr auf, wie Recht er damit hatte. Sie hing so sehr an ihm, ihr ganzes Denken kreiste nur um ihn und dabei vergaß sie alle anderen Dinge des Lebens. Seit Sasuke zurück war, nahm sie sich kaum mehr Zeit für ihre Freunde, an ihrer Ausbildung zum Medic-nin arbeitete sie auch nicht mehr weiter oder lebte in irgendeiner Weise so, wie es sich für ein fünfzehnjähriges Mädchen gehörte. Doch das Schlimmste war, sie konnte es nicht ändern. Als wäre sie in einem engen, dunklen Raum gefangen und alle Türen, die hinausführten, verriegelt. Sie konnte weder zurückgehen, ihn vergessen, den Teil ihres Lebens, zu dem er gehörte, abschließen, noch einen Sprung vorwärts machen. Sasuke liebte sie nicht, er konnte es gar nicht. Und obwohl sie sich dessen vollkommen bewusst war, weigerte sich ein einziger kleiner Teil in ihr, die Hoffnung, und somit auch ihn selbst, aufzugeben. Nachdenklich starrte Sakura an die Zeltdecke und hörte den Regentropfen zu, die gleichmäßig darauf hinunterprasselten. Ob Sasuke sie jetzt hasste? Er war schon ziemlich wütend gewesen. Aber Naruto hatte er ja auch nicht gehasst und den wollte er damals sogar umbringen. Wenn sie so darüber nachdachte, war die einzige Person, die Sasuke je gehasst hatte, sein älterer Bruder Itachi gewesen. Der hatte aber auch seine Familie umgebracht und Sasuke somit allen Grund gegeben, ihn abgrundtief zu hassen. Und egal wie widersprüchig es sich anhörte, musste sie sich eingestehen, dass er eigentlich ein sehr friedfertiger Typ war. Wann regte er sich schließlich schon einmal so richtig auf? Das geschah nur alle heiligen Jahre und sie hatte das große Glück gehabt, ihn bei solch einem Gefühlsausbruch erleben zu dürfen. Ansonsten hielt er sich ja mit jeglichen Emotionen deutlich zurück. Hassen tat er nicht. Nur ganz selten, aber dann war die Intensität richtig erschreckend. Auch Aggressionen hatte er keine oder war besonders mordlustig, wenn man von seinen Anfällen absah. Normalerweise vermied er es ja sogar, Gegner an lebenswichtigen Stellen zu verletzen. Eben ganz… friedfertig, so komisch es sich auch anhörte. Sie musste grinsen bei dem Gedanken an einen fröhlichen Sasuke, der in der Gegend herumhopste und alle Menschen lieb hatte. Aber Sasuke verletzte ja auf eine ganz andere Weise. Absichtlich oder unbewusst, indem er einfach aussprach, was er dachte. Wieder eine seiner Tugenden – die Wahrheit zu sagen. Er log nicht, sondern drückte sich höchstens undeutlich aus oder ließ etwas weg. Auch bei seinem kleinen Verhör hatte er die eigentliche Tat nicht abgestritten und stattdessen Formulierungen wie „ich habe nichts in meinem Bewusstsein getan“ verwendet. Die einzige, die damals gelogen hatte, war sie gewesen. Aber sie hatte es für ihn getan. Und irgendwie glaubte sie, dass er ihr in Wahrheit sehr dankbar war, auch wenn er es nie direkt erwähnt hatte. Doch bereits im nächsten Augenblick wurde sie von einem lauten „Ohayo, Sakura-chan!“ aus ihren Gedanke gerüttelt und ehe sie sich versah, steckte auch schon Narutos grinsendes Gesicht im Zelteingang. Sein Blick wanderte von ihrer perplexen Mine zum kümmerlichen Rest des Reisbällchens in ihrer Hand. „Du hast ohne mich gefrühstückt?“ Sakura hob eine Augenbraue. Dass jemand so früh am Tag schon so gut gelaunt sein konnte und so dummes Zeug von sich gab… „Ich wollte dich nicht aufwecken. Deshalb habe ich schon mal angefangen…“ Der blonde Shinobi nickte abwesend. „Schon okay. Aber sag mal, wo steckt eigentlich Sasuke? Ich hab ihn seit gestern Nacht nicht gesehen, als er so gebrüllt hat…“ Überrascht sah Sakura auf. „Du warst wach?“ Wieder nickte Naruto. „Ja, sein Geschrei hat mich aufgeweckt…“, er grinste sie undefinierbar an, „ihr beide saht aus wie ein Ehepaar in einer Beziehungskrise!“ Daraufhin erntete er sofort einen warnenden Blick von seiner Teamkameradin. „H-hey!“, beschwichtigend hob er die Hände, „d-du weißt doch, dass ich das nur so sage… ihr habt ja über nichts ehe-mäßiges geredet!“ An Sakuras Gesichtsausdruck merkte er, dass sein Beruhigungsversuch irgendwie nicht ganz die beabsichtigte Wirkung erzielt hatte. „Du hast zugehört??!!“, polterte sie auch schon los. „S-sakura-chan! Ich bin unschuldig! Sasuke hat so laut geschrien, das konnte ich nicht überhören, echt jetzt!“ Trotz seiner Erklärung hielt er es für das Sicherste, erst einmal zu verschwinden. Zumindest bis Sakura sich abgeregt hatte. Doch es vergingen keine fünf Minuten, da kam er auch schon wieder angerannt. Sakura wollte gerade den Mund aufmachen, aber Naruto war schneller. „Komm sofort mit, ich hab Sasuke gefunden!“ Ohne zu überlegen folgte sie ihm in den Regen hinaus und hoffte gleichzeitig, dass Sasuke nichts zugestoßen war. Mit schnellen Schritten lief sie neben ihm her und hielt kurz inne, als er auf eine Gestalt in der Ferne deutete. Die letzten paar Meter rannte sie und Sasukes Umrisse wurden immer deutlicher. Er saß auf einem Baumstumpf, ließ den Kopf hängen und bewegte sich keinen Centimeter. „Was ist mit ihm?“, fragte sie besorgt Naruto. „Keine Ahnung… du bist doch hier der Medic-nin!“ Ein paar Mal rief Sakura Sasukes Namen, doch er rührte sich nicht. „Hm… er schläft einfach nur tief und fest. Aber bring ihn trotzdem schnell ins Trockene, vielleicht ist er unterkühlt, wenn er wirklich die ganze Nacht draußen war.“ Auf der Stelle tat Naruto, was sie ihm befohlen hatte und rannte mit seinem Teamkameraden auf dem Rücken zurück zum Lagerplatz. „Er ist ganz kalt…“, stellte Sakura fest, nachdem Naruto ihn in sein Zelt gelegt hatte. „Wundert dich das?!“ Doch ein zweiter Blick von ihr riet ihm, dass er besser die Klappe halten sollte. „Hol ihm irgendwas zum Zudecken!“, befohl sie dann barsch und wieder parierte Naruto. Erst nachdem sie sich völlig sicher war, dass Sasuke es wunderbar warm und kuschelig hatte, löste sich ihre Anspannung ein wenig. Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Wieso schläft er auch im Regen? Ich meine, das ist doch einfach nur dumm! Wenn er Pech hat, ist jetzt die gesamte Mission für ihn gelaufen! Und stell’ dir mal vor, wir treffen auf Feinde und es kommt zu einem Kampf! Was macht er dann?!“ Naruto grinste sie an und war irgendwie stolz darauf, dass er noch nie etwas so dummes getan hatte, wie im Regen zu schlafen. Es war ein tolles Gefühl, etwas besser gemacht zu haben als Sasuke. Stunden vergingen, in denen Sakura an Sasukes Seite wachte, noch immer schlief er und sie beobachtete seine ruhigen Atemzüge. Irgendwann war Naruto langweilig geworden und er stopfte nun ein Instant-Ramen nach dem anderen in sich hinein. Sakura quittierte das ganze mit einem irritierten Blick und bemerkte deshalb auch nicht, wie Sasuke kurz die Augen öffnete. Wieso bin ich hier? Überhaupt, wo bin ich!? Prüfend sah er von einer Seite zur anderen und blieb an Sakuras Rücken hängen. Als sich diese zu ihm umdrehte, schloss er instinktiv wieder die Augen. „Sag mal, Sakura-chan, warum wacht der nicht auf? Vielleicht ist er ja bewusstlos!“ „Nein, er schläft nur. Aber er ist unterkühlt gewesen und da arbeitet sein Kreislauf ein wenig langsamer. Deshalb braucht er mehr Zeit als gewöhnlich, um sich auszuruhen.“ „Wenn er auch die ganze Nacht im Regen hockt! Ich hatte sowas nicht gemacht, echt jetzt!“ Ah, genau. Er war eingeschlafen. Das Wachbleiben hatte nicht funktioniert, irgendwann hatte ihn die Müdigkeit einfach übermannt. „Ach, Sakura-chan… was war gestern da eigentlich zwischen euch los?“ Sasuke horchte auf. Redeten die beiden etwa schon die ganze Zeit über ihn? Er beschloss, weiterhin so zu tun, als ob er schliefe. Nach Aufstehen war ihm momentan ohnehin nicht zumute. „Hm… ich weiß auch nicht, aber… ich glaube, Sasuke hasst ich jetzt.“ „Ohjaa, so hat es sich angehört…“ Hass? Wieso Hass? Wo hatte er sich bitte ungenau ausgedrückt? Was zum Teufel gab es an der Formulierung „du bedeutest mir nichts“ falsch zu verstehen?! Nein, Hass war ein viel zu starkes Gefühl. Er hasste nicht grundlos und gab Leuten einfach die Ehre, ihm so viel zu bedeuten. Nur Itachi hatte ihn verdient, seinen Hass. Und dieser Hass war seine Antriebskraft geworden, durch ihn hatte er unglaubliches geschafft. Doch leider hatte dieser Hass ihn auch blind werden lassen. Es hatte sogar eine Zeit gegeben, da hatte er seinen Groll einfach vergessen… aber er war zurückgekommen und hatte ihn mehr schrecklich Opfer bringen lassen als jemals zuvor. Ja, wegen den Folgen seines grausamen Hasses litten nun unzählige Leute. Es war furchtbar gewesen, was der Hass mit ihm angestellt hatte. Doch wenn er seine momentane Lage ansah, wünschte er sich diesen Hass sogar zurück. „Was ist jetzt eigentlich mit unserer Mission? Können wir Sasuke nicht einfach aufwecken?“ „Ich fürchte, er wird sich nicht aufwecken lassen. Und die Mission… wenn wir die Schriftrolle nicht spätestens übermorgen abliefern, haben wir ein Problem.“ „Dann lass uns Sasuke aufwecken! Tsunade kann nämlich ganz schön gruselig werden, wenn man Missionen nicht erfüllt… oh bitte, Sakura-chan! Ich möchte es wenigstens probieren! Glaub mir, ich krieg’ den schon wach!“ Der blonde Shinobi holte gerade tief Luft, doch da schlug Sasuke auch schon seine Augen auf. Er zog das einem Weckversuch von Naruto deutlich vor… „S-sasuke-kun!“ Sakura drückte ihn an den Schultern wieder zurück auf den Boden, als er sich gerade erheben wollte. „Du musst eine Weile liegen bleiben. Dein Körper hat sich noch nicht komplett erholt!“ Doch Sasuke schlug ihren Arm beiseite und rappelte sich auf. Sein Kopf pochte heftig, doch er ignorierte es gekonnt. „Mein Körper ist erholt genug. Seit ich Orochimarus Fähigkeiten übernommen habe, hat sich auch meine Genesungszeit beschleunigt. Außerdem müssen wir die Mission rechtzeitig erfüllen.“ Sein harter Blick duldete keine Widerrede und deshalb nickte Sakura auch nur stumm. „Wenn du meinst…“ Wenig später brachen die drei dann auf, Sasuke trug wieder die Schriftrolle und Naruto sah immer mal wieder missbilligend zu ihm hinüber. Alles in allem verlief ihr Weg jedoch ziemlich angenehm, wenn man vom Regen und einigen Schwächeanfällen seitens Sasuke absah. Sein Körper hatte sich nämlich doch noch nicht so blendend erholt und er strauchelte deshalb manchmal, einmal wäre er sogar beinahe vom Ast heruntergefallen, hatte sich aber noch rechtzeitig retten können. Jedes Mal schenkte ihm Sakura einen „Hab-ich’s-dir-doch-gesagt-Blick“, konnte ihr Kommentar aber zu Gunsten aller Anwesenden herunterschlucken. Bis Suna-gakure war es noch ein langer Weg und da der Tag langsam zur Neige ging, Sasuke hatte ihn ja mehr oder weniger durchgeschlafen, und sie heute nicht mehr weit kommen würden, schlugen sie an der nächstbesten Waldlichtung ihr Nachtlager auf. Wie gewohnt, verzog sich Naruto als allererstes in sein Zelt, doch auch Sakura hatte diese Nacht keine Lust, mit Sasuke zu reden und ging schlafen. Sie warf ihm noch einen kurzen Blick zu, als sie an ihm vorbeilief. Und ganz leise flüsterte er: „Ich hasse dich nicht.“ okay, die veränderung wird sich noch ein kleines bisschen ausdehnen... hier war ja der größte teil naruto-sakura gespräche und monolge über hass xD aber im nächsten kapi... omg, da kommt soooo~ viel sasuke-monolog xD nja, eigentlich wollte ich ja dieses kapi und das nächste zusammenziehen, aber ich habe es dann doch noch mal unterteilt. wegen den titeln ich liebe es, kapis titel zu geben xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)